29.04.2019 Aufrufe

Internationale Gluck-Festspiele 2019 - Festspielmagazin

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Norbert Nagel: Na ja, eine „Fantasy-Welt“, eine Erzählung? Eine<br />

Obsession? Die Zeitfenster verschieben sich. Ist es ein Traum?<br />

Geht es um Begegnungen in der Zwischenwelt? Im Jenseits? Sind<br />

es zwei Figuren, die da miteinander reden? Spricht da jemand<br />

mit sich selbst? Hat er zu viel Punsch getrunken? Der große Reiz<br />

liegt für mich darin, mit dem Stoff und Dominique ganz einfach<br />

auf die Reise zu gehen!<br />

Literatur und Musik. Genau diese Begegnung spiegelt sich in Ihrer<br />

beider Begegnung wider. Was ist für Sie das Anregende an dieser Zusammenkunft?<br />

NN: Für mich ist das Wort, die Literatur immer schon ein großes<br />

Thema gewesen. Ich war schon in jungen Jahren als Musiker und<br />

Komponist für verschiedene Schauspielproduktionen unterwegs.<br />

Als Partner von Schauspielern, Regisseuren. Mit Dominique ist es<br />

die erste Zusammenarbeit. Also sozusagen die zweite Premiere<br />

an diesem Abend.<br />

Wie werden Musik und Literatur an diesem Abend ineinandergreifen?<br />

Noch sind ja keine Proben – aber was wäre Ihr beider Wunsch?<br />

NN: Wir werden uns die Bälle zuspielen, denke ich. Manches<br />

wird für sich allein stehen. Dann wird es Duos geben. Überlappungen,<br />

Bewegungen nicht nur musikalisch und hoffentlich<br />

ganz viel Experimentelles.<br />

Dominique Horwitz wuchs in<br />

Paris auf, wo die Eltern einen<br />

Feinkostladen führten. 1977<br />

erhielt er seine erste Fernsehrolle<br />

in Eine Jugendliebe; die erste<br />

Kinorolle folgte ein Jahr darauf<br />

in Peter Lilienthals David.<br />

Anschließend war Horwitz<br />

am Zimmertheater Tübingen,<br />

am Bayerischen Staatsschauspiel<br />

in München und am<br />

Thalia Theater in Hamburg<br />

engagiert. Durch seine Rollen<br />

in Dieter Wedels Der große<br />

Bellheim (TV) und Joseph<br />

Vilsmaiers Stalingrad (Kinofilm)<br />

wurde Horwitz einem<br />

größeren Publikum bekannt.<br />

Als Sänger machte er sich einen<br />

Namen mit seinem Brecht/<br />

Weill-Programm und mit seiner<br />

Interpretation der Chansons<br />

von Jacques Brel. Bei den Bad<br />

Hersfelder <strong>Festspiele</strong>n im Juni<br />

2006 führte Horwitz erstmals<br />

Regie, und 2015 feierte er mit<br />

Tod in Weimar<br />

sein Debüt als Romanautor.<br />

DH: Rainer Mennicken hat in seiner Texteinrichtung hier und<br />

da angemerkt: „Dialog zwischen Hoffmann und Musiker“. Finde<br />

ich spannend. Das könnte bedeuten, dass sich die Grenzen verwischen<br />

und etwas Neues entsteht – auf lustvolle, überraschende<br />

und hoffentlich anarchische Weise.<br />

In der Novelle werden immer wieder Opern von <strong>Gluck</strong> angesprochen,<br />

darunter Iphigenie in Aulis und Armide. Werden Sie mit <strong>Gluck</strong>s<br />

Musik arbeiten? Wird anderes hinzukommen? Wie gehen Sie die<br />

Arrangements an?<br />

NN: Ganz klar werde ich Material aus Werken von <strong>Gluck</strong> bearbeiten...<br />

Vielleicht gehen wir aber auch weiter in die Romantik<br />

hinein und nehmen etwas aus den Nachtstücken von Schumann,<br />

die sich ja auf E.T.A. Hoffmann beziehen. Dazu kommen sicher<br />

eigene Kompositionen. Und da ich ein „Ein-Mann-Orchester“ bin,<br />

habe ich außerdem die Möglichkeit spontan auf Stimmungen<br />

zu reagieren...<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!