GemNova Magazin Sonderausgabe Gemeindetag 2018
Viele spannende Themen in der Gemeindetag-Sonderausgabe des GemNova-Magazins Interviews mit Landeshauptmann Günther Platter, dem Präsidenten des Tiroler Gemeindeverbandes Ernst Schöpf, den Landesrätinnen Ingrid Felipe und Beate Palfrader sowie Landesrat Johannes Tratter. Dazu ein Schwerpunkt zu Digitalisierung und E-Government - und vieles mehr, jetzt in der Sonderausgabe des GemNova Magazins zum Tiroler Gemeindetag 2018.
Viele spannende Themen in der Gemeindetag-Sonderausgabe des GemNova-Magazins
Interviews mit Landeshauptmann Günther Platter, dem Präsidenten des Tiroler Gemeindeverbandes Ernst Schöpf, den Landesrätinnen Ingrid Felipe und Beate Palfrader sowie Landesrat Johannes Tratter. Dazu ein Schwerpunkt zu Digitalisierung und E-Government - und vieles mehr, jetzt in der Sonderausgabe des GemNova Magazins zum Tiroler Gemeindetag 2018.
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Ernst
Schöpf
Die großen
Herausforderungen
Günther
Platter
Achtung! Das ist nur
ein Mustertext.
Ingrid
Felipe
Mit Begeisterung
den Aufgaben stellen
Beate
Palfrader
An vielen
Schrauben drehen
Johannes
Tratter
Die Frage
der Finanzierung
Gemeindetag 2018
AUSGABE 10 | 2018 – Sonderausgabe zum Gemeindetag in Hopfgarten
Österreichische Post AG, Info.Mail Entgelt bezahlt
Alpine Sicherheit
Gebhard Walter – für diese Szenarien
müssen die Gemeinden gewappnet sein
WERBUNG
Offensive gegen Naturgefahren
Viele Gefahren bedrohen Sicherheit, Infrastruktur, Agrarflächen und Wälder. Der Klimawandel und die zunehmende
Verbauung verstärken diese Effekte. Der Maschinenring unterstützt Gemeinden bei der Beseitigung von
Gefahrenpotenzialen.
In Österreich ist der Lebensraum in vielfacher Weise
durch Naturgefahren bedroht. Nicht nur Hochwasser,
Muren, Lawinen oder Steinschläge können zu
einer Bedrohung für Menschen, Umwelt, Sach- und
Vermögenswerten werden, auch eingeschleppte
Pflanzenarten oder Schädlinge bringen Herausforderungen
mit sich. Der Klimawandel und die
zunehmende Verbauung verstärken diese Effekte.
Die steigenden Anforderungen verlangen auch von
Gemeinden, sich mit Gefahrenpotenzialen auseinanderzusetzen.
Vielfältige Gefahrenquellen: Allein in den Jahren
1980 bis 2010 verursachten extreme Wetterereignisse
in Österreich Schäden in der Höhe von mehr
als zehn Milliarden Euro. Viele Experten sind sich
einig, dass in Zukunft eine weitere Zunahme der
Risiken durch Wetterextreme erwartet werden
kann. Diese Entwicklungen bringen damit auch für
Gemeinden höhere Anforderungen bei der Erhaltung
von Sicherheit und Infrastruktur mit sich.
Naturgefahren lauern nicht nur in Wetterextremen: Die Ausbreitung von sogenannten invasiven Neophyten, bei
welchen es sich um eingeschleppte Pflanzenarten wie dem drüsigen Springkraut, dem Riesenbärenklau oder dem
bekannten Ragweed handelt, führt zur Verdrängung heimischer Pflanzen sowie steigenden Allergen-Belastungen und
macht vielfach Bekämpfungsmaßnahmen notwendig. Auch Schädlinge wie Engerlinge oder Borkenkäfer sowie Krankheiten
wie der Feuerbrand oder das Eschentriebsterben beschäftigen Gemeindevertreter genauso wie schadhafte
Baumbestände entlang öffentlicher Flächen.
Gemeinden vertrauen auf vielseitigen Partner: neue Produktpalette des Maschinenring
Der Maschinenring verfügt mit seinen Arbeitskräften aus der Landwirtschaft über das notwendige Know-how und die
nötigen Ressourcen zur Beseitigung von Gefahrenquellen. Die Einsatzfelder sind vielfältig und reichen von Forstdienstleistungen
über landschaftsbauliche Arbeiten und Schädlingsbekämpfung bis hin zur Umsetzung von sicherheitstechnischen
Auflagen. Darüber hinaus sind die Baumkontrolle,
die Freihaltung von Infrastruktureinrichtungen, die Aufarbeitung
von Forstschäden, das Anlegen von Hangsicherungen durch angepasste
Bepflanzung, die Spritzbegrünung und die Pflege von
Schutzeinrichtungen und -wäldern nur einige Schwerpunkte der
neu eingeführten Produktpalette „Naturgefahren-Service“. Im
Mittelpunkt stehen dabei vor allem Vorbeugung und Prävention,
aber auch die Unterstützung bei Aufräumarbeiten, das Entfernen
von umgestürzten Bäumen und die Absicherung von Gebäuden
und Wegen nach eingetretenen Schadereignissen werden schnell
erledigt.
Die neue Produktpalette des Maschinenring zielt
darauf ab, potentielle Naturgefahren zu beseitigen
und Sicherheit für Lebensräume zu gewährleisten.
(Foto: Maschinenring)
Die Beseitigung von Übelständen in Bachläufen ist ein Bestandteil des
neuen Naturgefahren-Service des Maschinenring, auch die Bekämpfung
von Neophyten und Schädlingen wird angeboten. (Foto: Kofler)
Mit dem Maschinenring vertrauen bereits zahlreiche Gemeinden
auf einen regionalen Partner, bei dem Fachwissen, Fachkräfte
und Technik gebündelt und ohne lange Vorlaufzeit abrufbereit
sind. „Die Vielfalt in unserer Angebotspalette ist es, die unseren
Kunden große Vorteile bringt. Mit nur einem Ansprechpartner
kann eine Vielzahl an Maßnahmen rasch und unkompliziert umgesetzt
werden“, beschreibt Geschäftsführer Hannes Ziegler die
neue Paketlösung des Maschinenring.
22 │ GEMNOVA GEMNOVA MAGAZIN MAGAZIN
EDITORIAL
Gefahrenmanagement
goes Digital
Der Gemeindetag beschäftigt sich heuer mit Themen der
Wildbach- und Lawinenverbauung. Die GemNova bringt
dazu ein Magazin, das sich unter anderem der Digitalisierung
widmet. Wie passt das zusammen? Nun ja, eigentlich
sehr gut und es zeigt auch, wie sich immer mehr Themen in
die digitale Welt verlagern und auch Nutzen bringen. Gefahrenpotenziale
werden beispielsweise über Rechenmodelle digital
ausgewertet und dargestellt und Informationen darüber werden
mittlerweile auch digital verarbeitet und weitergegeben. Vieles
ist uns gar nicht bewusst, dass es bereits Teil der Digitalisierung
ist, es hat sich „schleichend“ so entwickelt und wir sehen und
erkennen die Vorteile und nutzen diese auch.
Wir als GemNova sind der Überzeugung, dass Gemeinden
aktiv Schritte Richtung Digitalisierung setzen sollten damit sie
nicht Getriebene dieser unaufhaltsamen und in vielen Bereichen
ja vorteilhaften Entwicklung werden. Der für uns wichtigste Vorteil
für die öffentliche Verwaltung liegt darin, dass viele Prozesse
damit einfacher und schneller werden und die Gemeinden die
Zeit für die wirklich wichtigen Dinge finden: Kontakt zu den Bürgern,
Aufbau und Pflege von Beziehungen und Zeit, über künftige
Entwicklungen nachzudenken. Das kann Digitalisierung nicht,
das können nur Menschen.
Für Tirols Gemeinden stellt Digitalisierung eine Chance und
keine Gefahr dar, wenn wir das Heft proaktiv in die Hand nehmen
und uns gemeinsam der Herausforderung stellen. Wir als
GemNova können die Gemeinden unterstützen und vor allem
gemeinsam mit den Gemeinden einen über alle digitalen Maßnahmen
gesamthaften und strategisch ausgerichteten Weg beschreiten.
Gehen Sie diesen mit uns und sparen Sie sich damit
Zeit und Kosten und starten Sie proaktiv in die digitale Zukunft.
Ihr
Alois Rathgeb
GEMNOVA MAGAZIN │ 3
Fotos: Shutterstock
04 Ernst Schöpf: die großen
Herausforderungen
06 Günther Platter zum
Gemeindetag 2018
08 Ingrid Felipe: alte
Muster aufbrechen
10 Alpine Sicherheit: die
Gefahr aus den Bergen
14 Die Digitalisierung
stellt die Welt auf den Kopf
20 E-Government – drei
Länder im Vergleich
22 E-Gemeinde – kein
Ziel ist unerreichbar
24 Beate Palfrader: an
vielen Schrauben drehen
26 Johannes Tratter: die
Frage der Finanzierung
30 Kooperation ist die
richtige Antwort
33 e-Vergabe für Gemeinden
und Ziviltechniker
34 Impressum
INHALT
ERNST SCHÖPF IM INTERVIEW
Keinem reichen Bauern
eine Kuh schenken
Gemeindeverbands-Chef Ernst Schöpf ist beim Gemeindetag 2018 in Hopfgarten
der Gastgeber. Für das GemNova-Magazin hat er anlässlich des BürgermeisterInnen-
Treffens in einem Gespräch zusammengefasst, wie die derzeitige Stimmung in der
Kommunalpolitik ist und welche Herausforderungen man sich stellen wird müssen.
Tirols Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister treffen sich
alljährlich zum Gemeindetag.
Welche Bedeutung hat diese Zusammenkunft?
„Der Gemeindetag ist sozusagen
das jährliche Hochamt: es kommt
viel Tiroler Politprominenz, heuer
auch der neue Präsident des Österreichischen
Gemeindebundes,
Alfred Riedl. Wir tauschen uns
aus, reden viel miteinander. Man
trifft sich ja nicht oft im Jahr in
dieser Vollständigkeit, was die
Tiroler Bürgermeister betrifft.
Auch richten wir den Regierenden
an diesem Tag aus, wo bei
uns in den Gemeinden der Schuh
drückt. Wir loben aber auch
Initiativen, die gut für uns sind,
wie beispielsweise die Breitband-Offensive
des Landes, die
ja mit der neuen Landesregierung
wieder prominent weitergeführt
wird. Das Thema war bisher gut
bedient und wir freuen uns, dass
dies weiter ein Schwerpunkt ist.“
Gibt es spezielle Themen, die auf
der Agenda stehen?
„Wir haben auch heuer wieder
ein Thema, mit dem wir uns
etwas intensiver auseinandersetzen.
Dabei geht es um die Alpine
Sicherheit. Walter Gebhard, der
Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung,
wird uns einen
Überblick geben. Der Valser
Bürgermeister Klaus Ungerank
dazu einen Augenzeugenbericht
von den Vorkommnissen rund um
den Felssturz im Valser Tal.“
Wie ist derzeit die Stimmung in
der Gemeindepolitik?
„Es herrscht eine gechillte Stimmung
im Land, wie die Jungen
sagen würden. Ich habe im März
eine Tour zu den Bürgermeistern
im Land gemacht und ein recht
positives Stimmungsbild mitgenommen.
Und dieses auch an die
Landespolitik weitergereicht. Das
war nicht immer so. Wir haben
auch andere Tage erlebt. Man
erinnere sich nur an die Zeit, als
das Thema Agrargemeinschaften
hoch kochte. Die Dienstleistungsund
Servicequalität der öffentlichen
Hand ist auf einem sehr
hohen Niveau. Von der Kinderbetreuung
bis hin zur Altenpflege.
Die Lebenskurve dazwischen ist
mit hoher öffentlicher Sicherheit
ausgestattet, der Bildungszugang
ist gewährleistet, auch die Freizeitqualität
ist ausgezeichnet.
Wobei letztere natürlich vielfach
naturgegeben ist.“
Foto: Julia Moll
Welche Probleme beschäftigen
die Tiroler Kommunalpolitiker
derzeit am meisten?
„Wir sind kein Jammerteich, aber
das Anbieten aller Leistungen
zum Nulltarif muss schon hinterfragt
werden. Auch wenn ich
dafür wieder ausgepfiffen werden
sollte. Der Pflegeregress trifft die
Gemeinden teilweise hart. Ich bin
schon ein Freund dessen, dass wir
diese Angebote legen – aber ohne
jeden Beitrag der Bürger? Das
führt zwangsläufig zu Steuererhöhungen.
Ich bin für ein sozial ausgerichtetes
Agieren. Nach dem
Motto, ‚keinem reichen Bauern
eine Kuh schenken‘. Es kommen
immer wieder Vorschläge aus der
Bundespolitik, beispielsweise
Vermögensregress, die ich in die
Schublade politische Verantwortungslosigkeit
einräumen möchte.
Eine Gemeinde ist ein Soziotop.
Geld ist wichtig, keine Frage.
Aber nur mit dem Taschenrechner
funktioniert das nicht. Das
Gemeinwesen funktioniert nicht
nach Computerprogrammen, da
sind Menschen hinterlegt...“
Eine der großen zukünftigen Herausforderungen
wird die Digitalisierung
sein. Viele Wege wurden
schon beschritten, welche Vertiefung
wird noch folgen?
„Digitalisierung ist zweifellos ein
wichtiges Thema. Die Reiserichtung
ist klar, der Zug längst abgefahren
und nicht aufzuhalten. Die
jungen Generationen sind mit der
digitalen Welt auf Du. Für sie ist
es selbstverständlich, ja sie erwarten
sich mehr digitale Serviceleistungen,
auch der Gemeinden.
Im Land gibt es unterschiedliche
Marschrichtungen, was oft mit
den handelnden Akteuren zu tun
hat. Sei es der Bürgermeister, seien
es die Gemeinde-Mitarbeiter.
Manche Menschen haben mehr
Affinität zur Materie, manche
weniger. Dabei darf man nicht
übersehen, dass heute schon sehr
viel passiert. Ich bin da ein guter
Zeitzeuge. Beispielsweise digitale
Akten, etwa die Bau- oder Katasterakten.
Die werden heute wie
selbstverständlich am Computer
abgerufen. Vor 20 Jahren waren
sie in der digitalen Welt schlicht
nicht vorhanden. Oder Gebührenund
Steuervorschreibungen – bis
die digitale Zustellung von heute
Einzug gehalten hat, haben wir
uns im Gemeindeamt in Sölden
nach Feierabend zu dritt oder zu
viert, etwa der Standesbeamte,
ein Bauhofmitarbeiter, aber auch
der Bürgermeister, drei bis vier
Stunden hingesetzt und haben
ausgedruckte Briefe gefaltet in
Kuverts gegeben und ein Mitarbeiter
hat den Stapel dann am
nächsten Tag auf das Postamt
gebracht. Für das Teambuilding
war das super. Heute fällt diese
zusätzliche Arbeitszeit aufgrund
der digitalen Lösung weg. Und
die Entwicklung geht weiter. Der
umfassende elektronische Akt
wird kommen, wie das Amen im
Gebet. Das werden immer mehr
Bürger fordern und er wird ebenso
selbstverständlich sein wie
heute etwa Online-Banking. Und
das Marschtempo dorthin gibt die
globale Entwicklung vor.
Auch die gesicherte Finanzierung
aller Dienstleistungen und Services
ist eine stete Herausforderung.
Wie können die Gemeinden
gewährleisten, dass die hierfür
nötigen Budgets aufgestellt
werden können?
„Die Bürger sollen weiterhin eine
gute Dienstleistungs- und Servicequalität
vorfinden bzw. soll
diese weiter verbessert werden.
Um dies finanzieren zu können,
gibt es einige Ideen. Von einer
davon, Gemeindezusammenlegungen,
bin ich weniger angetan.
Ich glaube, dass interkommunale
Zusammenarbeit weitaus besser
geeignet ist. Wenn der Bürger
an der Front einen guten Service
bekommt, ist ihm egal wie wir
Gemeinden dieses Ergebnis im
Backoffice erreichen. Ein gutes
Beispiel ist Kematen. Sechs Gemeinden
haben sich zusammengetan
und führen gemeinsam ein
Bauamt. Nicht jede Gemeinde
muss die komplette Struktur
abbilden, man teilt sie sich. Und
die Digitalisierung ist dabei ein
großer Helfer. Ich glaube es gibt
sehr viel Potenzial für derartige
Lösungen. Das jeweilige Gemeindeamt
wird weiterhin die
erste Anlaufstelle für die Bürger
sein. Aber die Abläufe im Hintergrund
können durch derartige
Verwaltungskooperationen viel
konzentrierter und effizienter abgewickelt
werden.“
ERNST SCHÖPF IM INTERVIEW
4 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA MAGAZIN │ 5
Herausforderungen mit
Begeisterung meistern
Wenn Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe über die Herausforderungen
in Ihren Aufgabenbereichen in der Landespolitik spricht, merkt man ihr jede
Sekunde an, mit welcher Begeisterung sie sich den Aufgaben stellt. „Es gilt alte
Muster aufzubrechen, Abhängigkeiten als Zusammenhänge zu sehen und Pläne
nicht nur zu haben, sondern sie auch zu leben“, lautet einer Ihrer Leitsätze.
Dem GemNova-Magazin beantwortete sie speziell für den Gemeindetage 2018
brennende Fragen, die sich die Gemeinden und ihre BürgerInnen stellen.
Wie sieht Ihre Vision bezüglich
in heftiger Diskussion stehender
Gifte wie etwa glyphosathaltige
Pflanzenschutzmittel aus? In Tirol
sind bereits viele Gemeinden aus
dem Einsatz ausgestiegen, einige
sind auf diesem Weg. Wie kann
das Land Tirol derartige Bemühungen
unterstützen?
„Zum einen kann ich mit viel
Stolz sagen, dass das Tiroler
Umweltmonitoring – Gewässer,
Boden, Luft – gut aufgestellt
ist. Die Sensibilität in der Bevölkerung
wird immer größer,
und wir müssen die richtigen
Antworten liefern, Informationen
mit Mehrwert transparent
bereitstellen, damit man davon
ein angemessenes Verhalten ableiten
kann. Mir ist wichtig, dass
wir eine Vielzahl an Daten zur
Verfügung stellen, aber so, dass
man damit etwas anfangen kann.
Die Menschen sollen nicht von
einem Datenfriedhof erschlagen
werden. Es tauchen immer öfter
Foto: Land Tirol/Aichner
fragwürdige Substanzen in der
Diskussion auf. Der Wirkstoff
Roundup in Glyphosat beispielsweise
– viele Jahre wurde er ja
als äußerst praktisch erachtet.
Wichtig ist beim Ausstieg die
richtige Beratung, was sind
brauchbare Alternativen. Deshalb
freut es mich auch, dass
die GemNova zwei Experten in
ihren Reihen hat, die den Gemeinden
mit Rat und Tat zur
Seite stehen. “
Was muss die laut Regierungsprogramm
angekündigte Entwicklung
einer „Tiroler Strategie
im Umgang mit den Neobiota
wie etwa Springkraut, Knöterich
und andere invasive Arten in Zusammenarbeit
mit Naturschutz,
Landwirtschaft und Gesundheit“
laut Ihrer Meinung enthalten?
„Die Neophyten wurden von
vielen lange Zeit unterschätzt.
Das Bewusstsein und das Verständnis
ist in den letzten Jahren
aber stark gestiegen. Wir erarbeiten
derzeit eine Strategie für die
Bekämpfung, unterstützt vom
Kompetenzzentrum für Neophyten
an der Uni Innsbruck. Ganz
wichtig ist die richtige Entsorgung.
– Bioabfall von invasiven
Arten ist kein Grünschnitt. Wenn
falsch entsorgt wird, breiten sich
manche Arten auch als Abfall,
beispielsweise auf Deponien,
noch aus. Ein Beispiel ist der
Riesen-Bärenklau, der in Verbindung
mit Sonne sogar zu Verbrennungen
führen kann. Richtig
entsorgt heißt in diesem Fall
sogar Verbrennen.“
Ein wesentlicher Faktor im Leben
vieler TirolerInnen ist der Öffent-
liche Nahverkehr, somit auch ein
wesentlicher Faktor für die Gemeinden.
Die Koalitionspartner
haben „eine tirolweite bedarfsorientierte
Ausweitung der REX- und
S-Bahn (..)“ vereinbart und 25
Zuggarnituren bestellt. Können
Sie darlegen, welche Verbesserungen
dadurch auf die BürgerInnen
und Gemeinden zukommen?
„19 der 25 neuen Garnituren
sind für den rein Tiroler Nahverkehr
gedacht, sechs Stück sind
spezielle Mehrstromgarnituren
für einen Einsatz in Südtirol bis
nach Osttirol, da ja in Italien ein
anderes Zug-Stromsystem im
Einsatz ist. Die neuen Züge, die
zu einem Großteil zusätzlich zu
den alten Garnituren angeschafft
werden, nur ein Teil wird ausgemustert,
bringen viele Vorteile.
Etwa 60 Prozent mehr Sitzplätze,
da die neuen Züge länger
sind. Außerdem wird die Barrierefreiheit
ausgebaut. Der Halbstundentakt
soll bis Kufstein
verlängert werden. Richtung
Oberland planen wir ebenfalls
eine Takterhöhung. Für eine Direktverbindung
Innsbruck–Lienz
sind zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen,
unter anderem
im Bahnhof Lienz, notwendig.
Der Zeitplan ist noch offen. Wir
möchten aber auch abseits der
Schiene ‚weiße Flecken‘ auf der
Landkarte schließen. Zwei oder
drei Busverbindungen pro Tag
in manchen Gemeinden sind
eindeutig zu wenig. Taktverbesserungen
sollen auch am Abend,
in der Nacht und am Wochenende
kommen. Da ist noch einiges
nachzuholen.“
In der Regierungsvereinbarung
wird die „Integration von Car- und
Bikesharing mit dem Ziel eine
nachhaltige Mobilitätskarte für
ganz Tirol anzubieten“, festgeschrieben.
Würden Sie ausführen,
was man sich im Detail darunter
vorstellen kann?
„In einem ersten Schritt ist die
Energie Tirol und die Standortagentur
beauftragt, alle
unterschiedlichen System- und
Transportanbieter zu vernetzen.
Erfahrungen sollen ausgetauscht
und Systeme verbessert werden.
In einem zweiten Schritt sollen
unter einem Dach, unter jenem
der VVT, alle Anbieter gebündelt
werden.Für BürgerInnen bedeutet
dies: man hat ein Konto
bei der VVT und bucht eine
Reise von A nach B via App.
Die VVT stellt die möglichen
Verkehrsmittel für diese Fahrt
zusammen. KundInnen haben
also einen Ansprechpartner für
die Planung, Durchführung und
Bezahlung einer Fahrt. Auch
Carsharing-Angebote gehören in
dieses System eingebunden.“
Beratungsservice
für Gemeinden
Für Gemeinden, die den
Verzicht auf Glyphosat
überlegen, bietet die GemNova
ein Beratungsservice mit
Experten an. Wo ist Glyphosat
überall zu finden, wie kommt
es dort hin, welche Alternativen
gibt es, wie funktioniert ein
Ausstieg? Wir beantworten alle
Ihre Fragen gerne und zeigen
auf, wie man den Ausstieg
professionell durchführen kann.
Informationen unter
beschaffung@gemnova.at
8 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA GEMNOVA MAGAZIN MAGAZIN │ 9 │ 9
ALPINE SICHERHEIT
Ein wichtiges, aktuelles Projekt ist die Sicherung des Grinner Mühlbaches.
Die Gefahr aus den
Bergen bannen
Äußerst wichtige Unterstützung für die Tiroler Gemeinden kommt von der
Wildbach- und Lawinenverbauung. Ob Lawinen, Muren, Hochwasser oder
Felsstürze – die Experten des Bundesministeriums für ein Lebenswertes
Österreich haben immer eine Antwort auf Alpine Gefahren. DI Gebhard Walter,
Sektionsleiter Tirol, gibt einen Überblick über die Arbeit der Kämpfer an
vorderster Front, wenn es gilt, Gefahren aus den Bergen zu bannen.
Herr DI Gebhart Walter – können
Sie uns für Tirol einen Überblick
über die Gefahrenpotenziale,
die vorrangigen Auslöser und die
Zeiten mit Häufungen von katastrophalen
Ereignissen geben?
„Wir beobachten seit einigen
Jahrzehnten sehr scharfe Übergänge
vom Winter in einen extrem
heißen Frühling. Bereits im
Spätfrühling treten Hitzegewitter
auf, schon im Juni kommt es zu
extremen Hitzephasen. Dies hat
natürlich große Auswirkungen
auf zu erwartende Ereignisse.
Zwar gab es in den letzten
Jahren bevorzugte Bereiche,
die bei Starkregen in Tirol am
anfälligsten waren, aber selbst
Foto: Wildbach- und Lawinenverbauung
in Trockengebieten, etwa dem
Oberen Gericht, können Ereignisse
auftreten. Was auffällt ist,
dass man nach Großereignissen
für die Folgezeit nicht zwingend
Entwarnung geben kann. Ein
Großereignis kann im betroffenen
Gebiet zu Instabilität führen.
Dies wiederum kann bereits im
Folgejahr ein weiteres Groß-
ereignis nach sich ziehen. Ein
gutes Beispiel ist der Grinner
Mühlbach. Fast 100 Jahre hat
sich nichts gerührt, zuletzt gab
es zweimal hintereinander ein
Großereignis.“
Hochwasser, Felsstürze, Lawinen
– wie wahrscheinlich sind
künftig Extremereignisse wie das
Inn-Hochwasser 2005, der Felssturz
am Eiblschrofen 1999 oder
das Lawinen-Unglück von Galtür
1999?
„Katastrophale Großereignisse
kann man nie ganz ausschließen.
Ich glaube trotzdem, dass wir
uns in vielen Bereichen – vor
allem was den Lawinenschutz
betrifft – seit 1999 gewaltig weiterentwickelt
haben. Einerseits
was Sicherungsmaßnahmen,
andererseits auch was Gefahrenzoneneinstufungen,
etc. betrifft.
Auch im Bereich Wildbachsicherung
ziehen wir stark nach.
Bäche mit großem Potenzial
werden noch überlastsicherer
gestaltet, um auch das Risiko
für Megaereignisse noch besser
abzudecken. Diese werden laut
ihrer Wiederkehrwahrscheinlichkeit
kategorisiert. 100- bzw.
150-Jahresereignisse sind immer
berücksichtigt, daher widmen
wir uns verstärkt 300- bzw.
1000-Jahresereignissen, ja selbst
5000-Jahrereignissen, um auch
derartige Risiken besser abzudecken.
Bei Wasserkraftanlagen
oder Hochwasserretenzionsbauten
wird gängig eine Überlastsicherheit
für 5000-Jahrereignisse
hergestellt.“
Historisch gesehen gab es in Tirol
äußerst gravierende Ereignisse,
wie die Bergstürze in Ehrwald,
Fernpass, Köfels, Piburg, Pletzachkogel,
Tschirgant, teilweise
tausende Jahre zurückliegend.
Gibt es in Tirol auch heute noch
Kandidaten für vergleichbare
Megaereignisse? Wie realistisch
ist ein solches Szenario in Zeiten
tauenden Permafrostes?
„Wir finden in Tirol derzeit keine
Ansätze für große Bergstürze,
wie etwa jener bei Evolène
im Walliser Eringertal 2015,
oder gar Mega-Bergstürze wie
die historischen Beispiele vor.
Wir nützen immer stärker neue
technologische Hilfsmittel, wir
erstellen etwa per Laserscan
eine tirolweite Kartierung, um
eventuelle Großmassenbewegungen
frühzeitig zu erkennen.
Den Permafrost betreffend haben
wir in Tirol den Vorteil, dass die
Berge im Schnitt hier etwa 1000
Meter niedriger als in den Westalpen
sind, weshalb der auftauende
Permafrost nur in absoluten
Höhenlagen eine Rolle spielt.“
1951 war mit 265 Toten Tirols
markantester Lawinenwinter.
Die Ereignisse gingen auf eine
meteorologische Ausnahmesituation
zurück. Kann ein derartiges
Ereignis wieder eintreten?
„Die großen Tiroler Lawinenwinter
in den Jahren 1951, 1954
und 1999 gingen auf sehr ähnliche
Wettersituationen zurück.
Mehrere, rasch aufeinander
folgende Starkniederschläge aufgrund
hoher Atlantik-Feuchte bei
Westwetterlage, plus teils orkanartige
Winde. Auch im heurigen
Winter hatten wir im Ansatz eine
vergleichbar extreme Wettersituation,
allerdings war die Phase
glücklicherweise kürzer und
damit die Auswirkungen nicht
in ähnlich extremer Ausprägung
wie damals. Das zeigt uns aber,
dass man immer gewappnet sein
muss. Die Extreme nehmen nicht
ab, sondern sogar eher zu, da
mehr Energie, sprich Wärme, in
der Atmosphäre ist. Das Potenzial
für derartige Großereignisse
ist weiterhin da. Deshalb wird
dies bei der Errichtung von
Schutzbauten berücksichtigt.“
Vor allem im Mittelalter, zuletzt
1930 in Namlos, war Tirol immer
wieder Schauplatz von gewaltigen
Erdbeben mit einer Magnitude
von 5,2 und mehr. Also weitaus
stärkere Beben als heute (bis zu
1000 Mal schwerer). Das nächste
„Große“ ist überfällig. Wie würden
sich derartige Beben auf die
Bergsturz- bzw. Lawinengefahr
auswirken?
„Die Tiroler Erdbebenregion betrifft
hauptsächlich die Inntalfurche
und hier finden wir eine eher
moderate Lawinensituation vor,
weshalb ein Erdbeben als Auslöser
eines Großereignisses eher
unwahrscheinlich ist. Wie bereits
angesprochen ist die Disposition
für Bergsturz-Megaereignisse
nach derzeitigem Wissensstand
eher gering. Wir sind zudem die
Tiroler Chroniken bis ins 13.
Jahrhundert zurückgegangen, um
Indizien für Zusammenhänge
zwischen Erdbeben sowie Lawinen
bzw. Bergstürzen zu finden.
Wir haben keinerlei geschichtliche
Überlieferungen entdeckt,
dass in Tirol Erdbeben als Auslöser
für andere katastrophale
Ereignisse fungierten.“
ALPINE SICHERHEIT
10 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA GEMNOVA MAGAZIN MAGAZIN │ │ 11 11
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Am Dienstag, 12. Juni 2018, veranstalten wir ab 15 Uhr eine
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Wie digitale
von Daten
auf den
Verarbeitung
die Welt
Kopf stellt
Schwerpunkt
Digitalisierung im
GemNova-Magazin
Die Digitalisierung ist die
größte Herausforderung
für die Kommunen in naher
Zukunft - deshalb widmet sich
die Redaktion des GemNova-
Magazins auf dieser und
den folgenden Seiten in
einem Schwerpunkt diesem
komplexen Thema ausführlich.
Das Internet wird
erwachsen - die
kommerzielle
Phase beginnt
Der erste
Webbrowser
ist verfügbar
•
Apple bringt
das erste
Notebook
moderner
Prägung
auf den Markt
(ohne externe
Eingabegeräte)
•
Die wohl größte Herausforderung für die kommunale
Ebene ist in den nächsten Jahren die vollumfängliche
Etablierung von digitalen Verwaltungs-Services,
E-Government genannt. Eng verknüpft damit ist die
Digitalisierung, sozusagen die Grundvoraussetzung.
Dazu zählt auch die Schaffung der notwendigen
Infrastruktur, allen voran Breitband-Internet.
In einem ersten Schritt auf
dem Weg zu einem besseren
Verständnis der komplexen
Materie gilt es, einige Begriffe
zu definieren. Auf dieser Basis
Die ersten volldigitalen
Mobiltelefone kommen
mit dem GSM-Standard
auf den Markt
Die erste SMS, digitale
Kurznachricht, wird
versendet
•
lässt sich das, was auf die heimischen
Gemeinden zukommt,
Tirol Online,
Tirols erster
Internetprovider,
startet
Die ersten
Spam-Mails
kursieren
Netscape
verhilft dem
Webbrowser
zum Durchbruch
•
IBM bietet das erste
Smartphone an
Start des E-Commerce:
Amazon verkauft
das erste Buch
eBay startet seine
Auktionsplattform
•
in weiterer Folge verständlich
erklären.
• Digitalisierung: Damit ist das
Umwandeln von analogen zu
digitalen Daten gemeint, auch –
in weiterer Folge – das Erfassen
und Verarbeiten von Daten in
digitaler Form. Ein einfaches
Beispiel für Digitalisieren: ein
Fotausdruck wird eingescannt
Erste moderne
Lösung für
IP-Telefonie
durch Apples
QuickTime
•
Die Suchmaschine
Google geht online
Mit WiFi nach
heutigem Standard
beginnt die Zeit des
kabellosen Internets
im Mainstream
Die DVD beginnt
sich als digitaler
Massenspeicher
durchzusetzen
•
und als digitales Foto abgespeichert
bzw. weiterverwendet.
• Breitband-Internet: Damit
ist ein Internet-Zugang mit einer
hohen Datenübertragungsrate
gemeint (laut der Internationalen
Fernmeldeunion ITU gilt
ein Zugang als Breitband, wenn
die Downloadrate 2 Mbit/s oder
Das digitale
Bezahlsystem
PayPal wird
gegründet
Erste öffentliche
Tiroler Geodaten
von tiris im
Internet abrufbar
Erste Netze
für VOIP-Telefonie
in Östterreich
im Betrieb
•
Tirol Online,
Tirols erster
Internetprovider,
startet
Die ersten
Spam-Mails
kursieren
Netscape
verhilft dem
Webbrowser
zum Durchbruch
•
mehr entspricht).
• E-Government: Darunter
versteht man die Vereinfachung
und die Durchführung von Prozessen
zur Information,
FORTSETZUNG AUF DER SEITE 16
Das weltweit erste
Mobilfunknetz
mit GPRS-Standard
nimmt in Österreich
den Betrieb auf
Navis in Privatautos
beginnen sich
durchzusetzen
Gesetz zum
Datenschutz tritt
in Österreich
in Kraft
•
Wikipedia
erblickt das
Licht der Welt
Internet-Zugang
via Breitband
beginnt sich
durchzusetzen
Gesetz für
E-Commerce tritt
in Österreich
in Kraft
•
1990 1991 1992 1994
1995
1996 1997
1998 1999 2000
2001
14 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA MAGAZIN │ 15
SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG
FORTSETZUNG VON SEITE 15
Kommunikation und Transaktion
zwischen Behörden und Bürger-
Innen bzw. Unternehmen sowie
zwischen Behörden.
Digitalisierung und
E-Government
Die Basis für eine gelungene
Umsetzung aller digitalen Verwaltungs-Services
(E-Government)
sind – erstens – eine gute
Infrastruktur. Also der Ausbau
des Breitbandnetzes. Nur so können
Verwaltung und BürgerInnen
bzw. Unternehmen sowie Behörden
untereinander in großem
Stil digitale Daten zuverlässig
und schnell austauschen. Also
E-Government betreiben. Und –
zweitens – die Vorhaltung aller
relevanten Daten in digitaler
Form. Digitalisierung (inklusive
der Aufbau der notwendigen Infrastruktur)
und E-Government
sind also untrennbar miteinander
verbunden.
In Österreich
geht das zentrale
Melderegister
online
Die Digitalkamera
beginnt sich im
Privatbereich
durchzusetzen
•
Der Instant
Messenger Skype
wird eingeführt
Europas erstes
Mobilfunknetz
mit UMTS-Standard
nimmt in Österreich
den Betrieb auf
In Österreich starten
Finanz-Online
und die Bürgerkarte
•
Das Bundesministerium für
Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
hat mit „Digitales
Österreich“ eine Digitalisierungs-Plattform
geschaffen, die
alle wesentlichen Informationen
zu diesem Thema bündelt.
E-Government wird dort fol-
Ein ausgezeichnete Informationsquelle ist Digitales Österreich.
Facebook
geht online
In Österreich
tritt das Gesetz
zu E-Government
in Kraft, die Bürgerkarte
ist verfügbar
Der Rollout des
elektronischen
Aktes (ELAK)
beginnt in
Österreich
•
YouTube nimmt
den Betrieb auf
In Österreich
geht die E-Card
an den Start
Erste
WLAN-Hotspots
in Österreich
•
gendermaßen beschrieben: der
Begriff E-Government (electronic
government) steht heute
als Synonym für eine moderne
und effiziente Verwaltung. Auf
EU-Ebene wird E-Government
als „Einsatz der Informationsund
Kommunikationstechno-
Twitter geht
online
•
Apples iPhone
revolutioniert den
Smartphone-Markt
Der Amazon Kindle
verhilft E-Readern
und dem digitalen
Buch zum
Durchbruch
Netflix steigt in
das Geschäft mit
Video on Demand ein
•
logien (IKT) in öffentlichen
Verwaltungen in Verbindung mit
organisatorischen Änderungen
und neuen Fähigkeiten“ definiert,
„um öffentliche Dienste
und demokratische Prozesse zu
verbessern und die Gestaltung
und Durchführung staatlicher
Politik zu erleichtern.“
Alle wesentlichen Informationen
zu Digitalisierung hat das Bundeskanzleramt
in der Strategie
der Bundesregierung – „Digital
Roadmap Österreich“ – zusammengefasst.
Die perfekte
E-Government-Lösung
Der Endausbau der perfekten
E-Government-Lösung stellt
sich wie folgt dar: der Einsatz
neuer Medien ermöglicht es den
Behörden, Dienstleistungen über
den traditionellen Weg hinaus
einer breiten Öffentlichkeit zugänglich
zu machen. Besonders
das Internet hat zu einem qualitativen
Fortschritt in der Kommunikation
zwischen Amt und
Bürgern beigetragen. Heute wird
Apple bringt
den ersten
AppStore an
den Start
Bitcoin
erblickt das
Licht der Welt
•
Die Erfolgsstory
von WhatsApp
beginnt
In Österreich
wird die
Handy-Signatur
eingeführt
•
Die Digital Roadmap für Österreich wurde 2017 verabschiedet.
bereits eine Vielzahl an Informationen
im Internet angeboten.
Die öffentliche Verwaltung bietet
bei einer steigenden Zahl von
Amtswegen bereits alle Verfahrensschritte
(Transaktionen) vom
Antrag bis zur Erledigung eines
Anbringens online an. Formulare
müssen demnach immer seltener
heruntergeladen werden, sondern
können gleich am Bildschirm
ausgefüllt, elektronisch signiert
und ebenso elektronisch an die
Behörde versendet werden.
Erledigungen der Verwaltung,
Apples iPad
verhilft dem
Tablet zum
Durchbruch
•
Apple präsentiert
mit Siri den ersten
webbasierten
Assistenten für
Sprachsteuerung
Google erhält
ein Patent für
ein Autonomes
Fahrzeug
zugesprochen
•
Bescheide und sonstige Schriftstücke
müssen ebenfalls nicht
mehr auf dem Postweg zugestellt
werden. Sofern gewünscht, kann
auch die (nachweisliche) Zustellung
elektronisch kundenfreundlich
und kostengünstig erfolgen.
Soweit so gut - doch wie sieht
der digitale Alltag auf der kommunalen
Ebene heute aus? Einfache
Antwort – es wartet viel
FORTSETZUNG AUF DER SEITE 18
Mit der Pebble
kommt die erste
kommerziell
erfolgreiche
Smart-Watch
auf den Markt
•
SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG
2002 2003 2004 2005
2006 2007
2008 2009
2010
2011 2013
16 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA MAGAZIN │ 17
SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG
FORTSETZUNG VON SEITE 17
Arbeit. Sehr viel Arbeit. Doch
wo beginnen?
Informationsangebot
wesentlicher Faktor
Den Ausbau des Breitbandnetzes
haben viele Gemeinden bereits
in Angriff genommen. Das
Informationsangebot im Internet,
ebenfalls eine wesentliche Voraussetzung
für gelungenes E-Government,
wird stetig verbessert.
Das ist eminent wichtig, denn:
„eine elektronische Antragstellung
setzt auf Seiten der Behörde
ein entsprechendes, barrierefrei
zur Verfügung gestelltes Informationsangebot
voraus.
Bürger, die ein Verfahren elektronisch
anstoßen möchten, benötigen
Informationen über
die Erfordernisse der Antragstellung
und sind daran interessiert,
wie sich der weitere
Verfahrensablauf eines der-
3D-Drucker
ziehen in private
Haushalte ein
E-Rechnung an
den Bund startet
in Österreich
•
Amazon etabliert
mit Alexa
sprachgesteurte
Home-Assistenten
In Österreich
beginnt die Einführung
der elektronischen
Gesundheitsakte ELGA
In Österreich wird das
Förderprogramm
„Breitband Austria
2020“ gestartet
•
artigen Verwaltungsverfahrens
typischerweise gestalten
kann. Daher sollten möglichst
viele Informationen über die einzelnen
Schritte der Verwaltungsverfahren
bereitgestellt werden“,
erklären die Studienautoren von
„E-Government auf kommunaler
Ebene“ (RFG-Schriftenreihe des
Österreichischern Gemeindebundes).
Dieser rechtliche und
technsiche Leitfaden zur Umsetzung
von E-Government auf
Gemeindeebene ist eine der
wichtigsten Informationsquellen
zu diesem Thema (mehr dazu in
einem eigenen Artikel dazu auf
der Seiten18 und 19).
Vier Säulen sind das
richtige Fundament
Die Studienautoren Peter Parycek,
Bettina Rinnerbauer, Peter
Kustor und Peter Reichstädter
definieren folgende Säulen als
Fundament für richtiges E-Government:
1) gutes Informationsangebot;
2) aktivierte Bürgerkarte/Handysignatur
auf Seiten der
BürgerInnen; 3) elektronische
Bezahlmöglichkeit; 4) digitale,
interne Bearbeitung auf Seiten
der Gemeinde, beispielsweise
mittels ELAK (elektronischer
Der Testbetrieb für
für den Digitalen
Ausweis beginnt
in Österreich
Akt). Klingt relativ einfach,
ist es aber nicht. Die Autoren
der Studie „E-Government auf
kommunaler Ebene“ erklären,
warum: „Es kann aufgrund
der Verschiedenartigkeit von
Österreichs Gemeinden keine
pauschale Empfehlung einer
„E-Government-Strategie für
alle“ abgegeben werden. Vielmehr
ist in jedem einzelnen Fall
eine maßgeschneiderte Lösung
zu erarbeiten.“ Dies wiederum
erfordert eine gute Zusammenarbeit
der Gemeinde mit Partnern,
die das notwendige Know-How
einbringen können.
Selbst wenn Gemeinden die
perfekte technische Basis für
E-Government schaffen, gilt
es noch eine weitere Hürde zu
meistern: die Akzeptanz bei den
Bürgerinnen und Bürgern. Dazu
muss man wissen, worauf diese
besonderen Wert in der Kommunikation
mit den Behörden
legen. Die Erfüllung dieser Bedürfnisse
muss mit dem Angebot
öglich werden. Das Zauberwort
hierfür lautet Partizipation. Die
Autoren der Studie „E-Govern-
Die Datenschutz-
Grundverordnung DSGVO
wird in Österreich
eingeführt
Der Testbetrieb für
den elektronischen
Impfpass soll in
Österreich beginnen
Die Einführung
des Digitalen
Ausweises
ist geplant
Der E-Impfpass
soll eingeführt
werden
2014 2015 2017
2018 2019
•
•
•
Foto: Shutterstock
ment auf kommunaler Ebene“
fassen dies folgendermaßen
zusammen: „Unter Partizipation
fallen sowohl die Einbeziehung
von Bürgern in Entscheidungsprozesse
der Verwaltung als auch
Projekte, bei denen Themen
informativ für Bürger aufbereitet
sowie diese um ihre Meinung
gefragt werden. Partizipation
kann für öffentliche Institutionen
auch bedeuten, sich Feedback
aus der Bevölkerung zu holen,
um Leistungen zielgruppenspezifischer
anbieten zu können.“
Das letzte Wort soll nun aber der
Kunde der Gemeinden haben,
sprich die BürgerInnen – was
wünschen Sie?
Das wünschen sich
die BürgerInnen
Im „eGovernmenMONITOR
2017“ fasst Helmut Krcmar dies
folgendermaßen zusammen:
„Besonders wichtig scheint die
schnelle Reaktion auf Anfragen
zu sein. Auf den Rängen zwei
und drei folgen die Möglichkeit
einer Online-Terminvergabe und
dadurch die Vermeidung von
Wartezeiten auf dem Amt sowie
die Existenz einer einzigen Anlaufstelle
im Internet, beispielsweise
im Sinne eines zentralen
Portals.“
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SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG
E-Government - drei
Länder im Vergleich
Der „eGovernment Monitor“, eine repräsentative Studie aus Deutschland,
liefert seit 2011 jährlich ein umfassendes Bild über die aktuelle E-Government-
Situation. Dazu gehören neben Nutzung, Zufriedenheit, Treibern und Barrieren
auch die Evaluierung verschiedener E-Government-Möglichkeiten sowie die
Einstellung der Bürgerinnen und Bürger. Seit 2012 werden Österreich und die
Schweiz von Deutschland als Vergleichsländer herangezogen.
Digitale Verwaltungs-Services
werden derzeit
hauptsächlich auf Bundes-,
zum Teil auf Landesebene
genutzt. Auf die Gemeinden
kommt diese Herausforderung
der Digitalisierung erst noch
zu. Vorab – der Bund hat den
Kommunen ordentlich vorgelegt,
wie der aktuelle „eGovernment
Monitor 2017“ zeigt. Denn – die
E-Government-Nutzung in der
aktuellen Studie von 2017 ist in
Österreich mit 74 Prozent hoch.
Im Vergleich dazu liegt Deutschland
mit 41 Prozent merklich
unter dem österreichischen
Wert, die Schweiz (61) knapp
hinter Österreich. Diese Zahlen
sind relativ stabil, wobei Österreich
im langfristigen Vergleich
neuerlich der Vorzugsschüler
im deutschsprachigen Raum ist.
Seit 2012 (Start des Drei-Ländervergleichs)
hat Österreich
von 67 auf 74 Prozent zugelegt,
die Schweiz von 58 auf 61,
Deutschland verzeichnet einen
Rückgang von 45 auf 41. Die
Studienverfasser merken zum
Nutzungsverhalten an: „In allen
drei Ländern nutzt die Mehrheit
E-Government-Angebote zwei
bis drei Mal pro Jahr, wobei Österreicher
(3,5-mal im Schnitt)
sie insgesamt etwas mehr und
häufiger nutzen als Onliner
aus Deutschland (2,7) und der
Schweiz (2,6).“ In Österreich ist
dieser Wert im Vergleich zum
Vorjahr gestiegen, in den anderen
Ländern gefallen. Interessant
in diesem Zusammenhang:
rund jedem zweiten Onliner
sind die digitalen Angebote
gar nicht bekannt.
Die höchsten
Zufriedenheitswerte
Höchste Zufriedenheitswerte
erreichen laut
Studie in Zusammenhang
mit E-Government
vor allem Aspekte wie
Bequemlichkeit der
Online-Dienste, einfache
Bedienbarkeit
sowie Vertrauen in
die jeweilige Behörde. Verbesserungspotenzial
zeigt sich in
allen drei Ländern in Bezug auf
Datenschutz, eine durchgängige
Online-Abwicklung sowie
Informationen zu Bearbeitungsdauer
und Bearbeitungsstand. In
punkto Datenschutz sollte die
Umsetzung der DSGVO 2018
eine Verbesserung der Situation
bringen. Generell ist zu sagen,
dass die Bürgerinnen und Bürger
mehr Hilfestellung durch die
Behörden erwarten Diese wird
bisher als unzureichend angesehen.
Interessant für die Anbieter
von E-Government-Services, sei
es der Bund, die Länder oder die
Gemeinden, ist, unter welchen
Umständen BürgerInnen digitale
Behördendienste stärker nutzen
würden. Die Studie macht fünf
Hauptgründe aus: 1) schnellere
Bearbeitung im Vergleich zum
klassischen Antrag; 2) geringere
Gebühr im Vergleich zum Vor-
Ort-Service; 3) man kann den
aktuellen Status der
eGovernment
MONITOR 2017
Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote –
Deutschland, Österreich und Schweiz im Vergleich
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PREMIUM PARTNER
UNTERSTÜT ZER
Bearbeitung
online abfragen;
4) geringerer Aufwand im
Vorfeld (z. B. leichterer Zugang,
Zertifikat einfacher beantragen);
5) Dienste sind auf der Internetseite
der Behörde mit Suchfunktion
verlässlich auffindbar.
In Österreich zählt die
Mundpropaganda
Neben verwaltungseigenen Webseiten
und Internet-Suchmaschinen
spielt auch die Mundpropaganda
bei der Information zum
Online-Angebot der Behörden
eine nicht zu unterschätzende
Rolle. Besonders in Österreich
erfolgt die Information häufig
über Bekannte und Familienmitglieder.
„Daher ist die vorherrschende
Barriere der mangelnden
Nutzerfreundlichkeit
ein nicht zu unterschätzendes
Problem für die Entwicklung des
E-Governments“, so die Studienautoren.
Eine weitere, wichtige
Empfehlung lautet: „Eine große
Mehrheit der BürgerInnen möchten
gerne benachrichtigt
werden,
sobald ein neuer
Online-Behördendienst
zur Verfügung
steht.“
Das macht
Ämter modern
Spannende Antworten
gab es auf folgende
Frage bei der BürgerInnen-Befragung
im
Rahmen der Studie:
„Welche Aspekte müsste
eine Behörde erfüllen,
damit Sie diese als modern
ansehen?“ Die Top-5:
1) schnelle Reaktion auf
Anfragen (Antwort innerhalb
von einem bis drei Tagen); 2)
Online-Terminvergabe und keine
Wartezeit auf dem Amt; 3) eine
einzige Anlaufstelle im Internet
(z. B. zentrales Portal) für
Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen;
4) die Möglichkeit
einer Statusanfrage all meiner
Anliegen; 5) Durchgängige/vollständige
Abwicklung der Dienste
im Internet.
Die vollständige Studie ist im
Internet als PDF downloadbar:
www.egovernment-monitor.de/die-studie/2017.html
SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG
20 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA MAGAZIN │ 21
Die E-Gemeinde: kein
Ziel ist unerreichbar
SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG
Auf Bundesebene ist Österreich schon sehr weit,
was die Umsetzung von E-Government betrifft.
Doch wann zieht die elektronische Verwaltung
in vollem Umfang in den Gemeinden ein? Ist sie
für Kleinstgemeinden unerreichbar? Keineswegs
– durch die Kooperation aller Akteure des
E-Government ist es auch sehr kleinen Gemeinden
möglich, mit großen Städten mitzuhalten.
Mit dem aktuell zur
Verfügung stehenden
Angebot sind
online-affine Bürgerinnen und
Bürger in punkto Aktualität und
Informationsgehalt zufrieden. Es
gibt aber auch große Unzufriedenheit.
Diese hat laut „eGovernment
MONITOR 2017“ vor
allem mit einem unzureichenden
Angebot zu tun. Außerdem wird
die Komplexität bemängelt und
dass die Abwicklung von Behördengängen
bzw. Verfahren
nicht durchgehend elektronisch
möglich sind.
„Digitales Österreich“
gibt viele Antworten
„Digitales Österreich“, eine
Einrichtung des Bundesministeriums
für Digitalisierung und
Wirtschaftsstandort, beschäftigt
sich bausgiebig mit diesen Fragen
und versucht entsprechende
Antworten für Gemeinden zu
finden: „Aufgrund der klein
strukturierten Gemeindelandschaft
Österreichs scheint es auf
den ersten Blick, als wäre es eine
besondere Herausforderung für
Gemeinden, einerseits interne
Prozesse möglichst ausschließlich
elektronisch abzuwickeln
und andererseits über ein umfassendes,
laufend aktualisiertes
E-Government-Serviceangebot
für Bürgerinnen und Bürger zu
verfügen. Bei näherem Hinsehen
sind finanzielle Mittel kein Hindernisgrund.
Durch die Kooperation
aller Akteure des E-Government
ist es auch sehr kleinen
Gemeinden möglich, im Bereich
E-Government mit großen Städten
mitzuhalten. Beispielsweise
kann die Gemeinde-Webseite
ganz einfach mit Hilfe des Tools
Content-Syndication von HELP.
gv.at inhaltlich umfangreich gestaltet
werden und ohne Kosten
für die Wartung zu verursachen
am aktuellen Stand gehalten
werden.
Digitales Österreich geht noch
einen Schritt weiter und weist
auf eine besondere Initiative
hin: „Eine Zusammenstellung
relevanter Themen mit besonderem
Fokus auf die Gemeindeebene
ging aus der erneut
sehr guten Zusammenarbeit des
Bundeskanzleramtes mit dem
Zentrum für E-Governance
der Donau-Universität Krems
hervor: Der in RFG 4/2010 erschienene
Leitfaden Hink/Rupp/
Digitalisierungs-Services sorgen für kurze
Parycek/Pirker: ´E-Government
für Gemeinden´ wurde umfassend
überarbeitet, aktualisiert,
um neue Inhalte erweitert. Der
Leitfaden zur Umsetzung von
E-Government erschien im Dezember
2014 und enthält sowohl
theoretische Ausführungen zur
Auseinandersetzung mit Aspekten
des E-Governments und zur
Verortung der Entwicklungen
in Österreich im internationalen
Vergleich, als auch die Veran-
Wege und viel Zeitersparnis.
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P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, Erscheinungsort Wien, 03Z035091M
schaulichung der Potentiale mit
Bezug zum elektronisch durchgeführten
Verfahren.“
„Die Notwendigkeit
ist völlig unbestritten“
Holoubek · Lienbacher (Hrsg)
Österreichs
Kommentar
zur EU-Grundrechtecharta
2014. XXIV, 806 Seiten.
Ln. EUR 178,–
ISBN 978-3-214-00878-9
GRC-Kommentar
Charta der Grundrechte der Europäischen Union
Die praktische Bedeutung der Charta wächst: Nicht einmal fünf Jahre nach Inkrafttreten
des Vertrages von Lissabon ist die Grundrechtecharta fester Bestandteil der Rechtsprechung
der europäischen wie der mitgliedstaatlichen Gerichtsbarkeit. 2012 hat der
VfGH richtungsweisend entschieden: In Verfahren im Bereich des – umfangreichen
und stetig wachsenden – Unionsrechts ist die GRC wie österreichisches Verfassungsrecht
zu behandeln. Jeder Einzelne kann daher wegen Verletzung eines Charta-Rechts
den VfGH anrufen.
Alles Relevante zum neuen Grundrechtsstandard:
• Normtext mit den im Amtsblatt der EU kundgemachten Erläuterungen
• ausgewählte Judikatur, gegliedert in EuGH/EuG, EGMR, EKMR, VfGH, VwGH, OGH
• ausgewählte Literatur
• ü b e r s i c h t l i c h s t r u k t u r i e r t e , praxisorientierte Kommentierung mit umfassenden
Verweisen auf Judikatur und Literatur mit abschließendem Abschnitt „Implikationen
für Österreich“
Die Herausgeber:
Univ.-Prof. Dr. Michael Holoubek, Univ.-Prof. Dr. Georg Lienbacher, beide Institut für
Österreichisches und Europäisches Öffentliches Recht, WU Wien, und Mitglieder des
VfGH.
MANZ’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung GmbH
tel +43 1 531 61 100 fax +43 1 531 61 455 bestellen@manz.at
Kohlmarkt 16 ∙ 1014 Wien www.manz.at
Dieses speziell auf die Bedürfnisse
der Gemeinden zugeschnittene
Papier kann alle wesentlichen
Fragen klären, gibt viele
Hintergrundinformation und ist
eine Quelle für Inspiration. Das
Werk ist ein Muss für kommunale
Entscheider, die sich intensiv
mit der Materie Digitalisierung
auf Gemeindeebene beschäftigen.
Prof. Helmut Mödlhammer,
der ehemalige Präsident des Gemeindebundes,
und Generalsekretär
Dr. Walter Leiss
meinten bei der Präsentation
des Leitfadens: „80
Prozent der heimischen
Haushalte verfügen über
einen Internet-Anschluss
bzw. nutzen das Internet
regelmäßig. Dass
nicht nur deshalb und
nicht erst seit gestern
die Möglichkeiten des
E-Government eine
große Rolle spielen,
liegt auf der Hand.
74 Prozent
der Menschen
nutzen E-Government-Angebote
entweder direkt
oder informieren sich
zumindest über Leistungen und
Angebote der öffentlichen Hand
übers Internet. Die Notwendigkeit,
E-Government-Angebote
weiterzuentwickeln und zu stärken,
ist daher völlig unbestritten
und inzwischen auch selbstverständlicher
Teil moderner Verwaltungen.“
NEU!
RFG
SCHRIFTENREIHE
Parycek/Rinnerbauer/Kustor/Reichstädter
– Die elektronische Antragstellung und deren rechtliche
Voraussetzungen (E-GovG, SigG, AVG)
– Die interne elektronische Bearbeitung (E-GovG)
– Die Varianten der elektronischen Zustellung (ZustG)
RECHT & FINANZEN
FUR GEMEINDEN
04-05/2014 04-05
E-Government auf kommunaler Ebene
Ein rechtlich-technischer Leitfaden zur Umsetzung
von E-Government
RFG_04_05_2014_Parycek_E-Government_br_NEU.indd 1-3 04.12.14 14:38
Mödlhammer und Leiss nehmen
sich auch der wichtigsten Frage
an, die kommunale Entscheider
haben, wenn es um Digitalisierung
in den Gemeinden geht:
„Wozu dient E-Government,
welchen Nutzen hat es oder soll
es haben? Darauf gibt
es zwei völlig eindeutige Antworten:
Der wichtigste Nutzen
ist, den Bürgerinnen und
Bürgern den Umgang mit der
Verwaltung zu erleichtern. Die
Anliegen und Anforderungen,
die
Menschen an die öffentliche Verwaltung
haben, sollen mehr und
mehr unabhängig von Öffnungszeiten
oder Parteienverkehr sein.
Das Ziel ist, dass möglichst viele
Dinge zu jeder Zeit und von jedem
Ort erledigbar sein müssen,
damit Menschen sich nicht frei
nehmen oder lange Wege in
Kauf nehmen müssen, um ihren
Behördenverkehr zu erledigen.
Das klingt nach einer banalen
Erkenntnis, es ist aber die mit
Abstand wichtigste überhaupt:
E-Government muss den Bürgern
dienen und darf nie Selbstzweck
sein.“
22 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA MAGAZIN │ 23
BEATE PALFRADER IM INTERVIEW
An vielen kleinen und
großen Schrauben drehen
Seit kurzem auch für’s Wohnen zuständig, startet Beate Palfrader umgehend
mit der Arbeit zur Umsetzung des sehr ambitionierten Regierungsprogrammes.
Ihre Einstellung manifestiert sich in einem Zitat des Philosophen Sir Karl Popper,
das sie gerne verwendet: „Wir sind jetzt verantwortlich für das, was in der
Zukunft geschieht.“ Dem GemNova-Magazin schilderte sie im Hinblick auf den
Gemeindetag in Hopfgarten, dem Heimatort der Landesrätin, welche Themen
Sie in der neuen Regierung anpacken wird.
Im Koalitionspapier wurde ein
Bündel an Maßnahmen im Bereich
Wohnen vereinbart. Bereits
bei der ersten Landtagssitzung
wurde eine Erhebung des Leerstandes
im Großraum Innsbruck
beschlossen. Wie wollen Sie speziell
im Ballungsgebiet dämpfend
auf die Wohnpreise einwirken?
„Das Thema Wohnen ist ein
komplexes Räderwerk mit vielen
kleinen und großen Schrauben,
an denen gedreht werden kann.
Wir haben uns vorgenommen,
alle Möglichkeiten genau anzuschauen.
Da sind natürlich
geschätzt mehrere tausend
Wohnungen, die in Innsbruck
leer stehen, ein Thema. Wir
wollen diese in einem ersten
Schritt nun erheben und in Folge
Maßnahmen treffen, leer stehende
Wohnungen zu mobilisieren.
Insgesamt gibt es natürlich viele
Ideen, die zu diskutieren sind.
Ich werde mir persönlich vorbehaltslos
alle Möglichkeiten genau
anschauen. Dabei sind Online-Vermietungsportale,
die den
Wohnraum verknappen, genauso
ein Thema wie die Untervermie-
tung in gefördertem Wohnbau an
zB. Studenten, weil man Wohnraum
schaffen würde.“
Die Schaffung neuer Weiterbildungs-
und Förderangebote mit
Schwerpunkt digitaler Wandel
sind ebenfalls ein wesentlicher
Punkt im Koalitionspapier. Wie
werden Sie vorgehen?
„Im Rahmen der Arbeitsmarktförderung
des Landes (Abteilung
Gesellschaft und Arbeit) stehen
zahlreiche Instrumente zur Verfügung,
um Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer in einem sich
rasch wandelnden Arbeitsmarkt
bestmöglich zu unterstützen. Wir
setzen dabei auf die Förderung
von Bildungsmaßnahmen durch
das ‚Bildungsgeld-Update‘, mit
dem bis zu 50 % der Kurskosten
getragen werden. Zudem unterstützen
wir Personen, die während
der Aus- und Weiterbildung
ein reduziertes Einkommen in
Kauf nehmen (Ausbildungsbeihilfe).
Die zunehmende Digitalisierung
bringt sowohl einen
raschen Wandel der Inhalte als
auch der Methoden der Aus- und
Weiterbildung mit sich. Hier sind
vor allem die Bildungsanbieter
gefordert. Sie müssen Ausbildungen
zur Verfügung stellen,
die jene digitalen Kompetenzen
stärken, die von den Unternehmen
nachgefragt werden. Eine
Variante der Digitalisierung
besteht im Angebot von Kursen
in der „E-Learning-Variante“
bzw. als „Online-Lehrgänge“,
womit die Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer zu den ihnen
frei verfügbaren Zeiten auf die
Bildungsangebote zugreifen können,
ohne dauernde Anwesenheit
im Kurs. Wir sind gerne bereit,
hier mitzudenken und unter bestimmten
Voraussetzungen (wie
z.B. Nachweis der Absolvierung,
des Lernerfolges, einer Mindestanwesenheit,
usw.) auch solche
Angebote in Zukunft förderfähig
zu machen.“
Was sind Ihre Pläne, rund um die
Themenkomplexe „Sprachförderung
für alle“ sowie „Ausbau der
ganztägigen und ganzjährigen
Kinderbetreuung und der schulischen
Tagesbetreuung“?
Foto: Land Tirol/Aichner
„Drei- bis sechsjährige Kinder
in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen,
die über
mangelnde Deutschkenntnisse
verfügen, insbesondere jene mit
anderer Erstsprache als Deutsch,
sollen so gefördert werden, dass
sie mit Eintritt in die erste Schulstufe
der Volksschule die Unterrichtssprache
Deutsch nach den
‚Bildungsstandards zur Sprechund
Sprachkompetenz zu Beginn
der Schulpflicht‘ möglichst
beherrschen. Bisher haben 164
von 474 Kindergärten in Tirol an
der ‚Frühen sprachlichen Förderung
im Kindergarten‘ teilgenommen.
Künftig wird weiterhin
daran gearbeitet, immer mehr
Kindergärten für dieses Projekt
zu gewinnen. Zum Ausbau der
Kinderbetreuung: seit meiner
Zuständigkeit wurden 166
neue Betreuungseinrichtungen
geschaffen. Wir betreuen über
7000 Kinder mehr als noch vor
zehn Jahren. Insgesamt werden
1751 Betreuungsgruppen von
5300 PädagogInnen betreut. Ein
schöner Erfolg. Es gibt aber in
Tirol immer noch viele Gemeinden,
in denen der Bedarf an
Kinderbetreuungsplätzen nicht
gedeckt ist und die daher dringend
eine Unterstützung für den
Ausbau ihrer Einrichtungen benötigen.
Das Land Tirol fordert
daher gegenüber dem Bund, eine
Weiterführung einer Vereinbarung
nach Art. 15a B-VG zur
Finanzierung des institutionellen
Ausbaus zu beschließen.“
Explizit in der Regierungsvereinbarung
angesprochen ist der
„Ausbau des Bildungspools der
GemNova für Freizeitbetreuung,
Sekretariatskräfte und sonstiges
Personal an Schulen (Schulassistenz,
etc.)“. Was erwarten Sie
sich vom Bildungspool, um diesen
Regierungsplan vollumfänglich
umzusetzen?
„Um die Tiroler Gemeinden als
Schulerhalter im Bereich des
Personals für die Freizeitbetreuung
an Ganztagsschulen – Schulen
mit schulischer Tagebetreuung
– noch besser unterstützen
zu können, hat das Land Tirol
mit der GemNova Bildungspool
Tirol gemeinnützige GmbH im
Mai 2016 einen Fördervertrag
abgeschlossen. Dadurch, dass
Aufgaben des Schulerhalters
in Bezug auf den Freizeitteil
der schulischen Tagesbetreuung
durch den Bildungspool
abgedeckt werden, entfällt für
diese Gemeinden, die diese
Dienstleistungen in Anspruch
nehmen, nicht nur das Personalrisiko,
sondern auch die Kosten
für Stellenausschreibungen,
Einstellungsverfahren und die
Personaladministration. Es gibt
Richtssicherheit für die MitarbeiterInnen
und ebenso für die
Gemeinden. Es ist eine ideale
Lösung, eine Win-Win-Situation
und ausbaufähig.“
BEATE PALFRADER IM INTERVIEW
24 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA MAGAZIN │ 25
JOHANNES TRATTER IM INTERVIEW
Ganz zentral ist
die Frage der
Finanzierung
Landesrat Johannes Tratter ist in der Tiroler
Landesregierung für die Gemeinden im Lande
zuständig. Dem GemNova-Magazin hat er
anlässlich des Gemeindetages 2018 in Hopfgarten
erzählt, welche Herausforderungen er sieht, die
auf die Gemeinden zukommen und wie das Land
Tirol die heimischen Kommunen bei ihrer Arbeit
unterstützen kann.
Auf welchen Gebieten sehen Sie
in nächster Zukunft die größten
Herausforderungen auf die Tiroler
Gemeinden zu kommen?
„Generell ist natürlich der finanzielle
Handlungsspielraum ein
Thema, das besonders strukturschwache
Gemeinden stark
fordert. Viele sind durch den
kontinuierlich steigenden Kostendruck
und die hohen Anforderungen
stark unter Druck. Ganz
zentral ist für mich auch die Finanzierungsfrage
im Zusammenhang
mit dem vom Bund zum
1. Jänner 2018 abgeschafften
Pflegeregress. Hier sind künftig
enorme Kosten zu bewältigen.
An der Notwendigkeit, dass
das Land und die Gemeinden
durch den Bund entlastet werden
müssen, führt jedenfalls kein
Weg vorbei. Auch die Erwartung
der BürgerInnen, sich bis in die
dezentralsten Gemeinden auf
eine leistungsstarke Infrastruktur
verlassen zu können, erhöht den
Kostendruck und bringt Gemeinden
und Land bisweilen an die
Grenzen. Mit verstärkter Motivation
zur gemeindeübergreifenden
Zusammenarbeit und den zuletzt
angepassten Richtlinien zur Vergabe
von GAF-Mitteln greifen
wir diese Herausforderung auf.“
Für welche Formen von interkommunaler
Zusammenarbeit sehen
Sie das meiste Potenzial?
„Hier gibt es tatsächlich eine
sehr große Bandbreite und fast
alle Spielarten der Kooperation
von zwei oder mehreren
Gemeinden sind heute schon
problemlos umsetzbar. Der
Planungsverband ist in seinen
Wirkungsbereichen über die
Tiroler Gemeindeordnung und
das Tiroler Raumordnungsgesetz
rechtlich klar definiert. Zielsetzung
ist, die geordnete Weiterentwicklung
der Infrastruktur
Foto: Land Tirol/Tanja Cammerlander
einer ganzen Region zu steuern.
Dies natürlich unter möglichst
effizientem Mitteleinsatz. Ein
gutes Beispiel dafür stellt der
Breitbandausbau dar. Weniger
reglementiert sind projektbezogene
Partnerschaften oder die
Zusammenarbeit in einer Verwaltungsgemeinschaft.
Diese besitzt
keine Rechtspersönlichkeit
und bietet Raum für unterschiedlichste
Formen der interkommunalen
Kooperation. Ein Beispiel
ist die Einrichtung einer gemeinsamen
Baurechtsverwaltung
für mehrere Gemeinden. Diese
bündelt die Kompetenz und spart
längerfristig Personalkosten –
eine große Entlastung gerade für
kleinere Gemeinden.“
Wie sieht Ihre Philosophie
betreffend Digitalisierung aus?
„Die Bilanz des elektronischen
Flächenwidmungsplans ist sehr
positiv. Zum Jahreswechsel
nutzten bereits 217 Tiroler Gemeinden
dieses digitale Raumordnungsinstrument,
weitere 28
sollen bis Mai dazukommen.
Bis Jahresende dürften dann mit
Ausnahme der Landeshauptstadt
alle Gemeinden auf den elektronischen
Flächenwidmungsplan
umgestellt sein. Die digitale
Abwicklung von Widmungen
reduziert Kosten und Zeitaufwand.
Die Planungsqualität wird
erhöht, der Zugang zu wichtigen
Informationen für Bürgerinnen
und Bürger erleichtert. Die
Digitalisierung eröffnet viele
Chancen, das zeigt eben auch
die Erfolgsgeschichte des Tiroler
Rauminformationssystems tiris.
Über den Kartendienst tirisMaps
werden beispielsweise alle Inhalte
aus dem elektronischen Flächenwidmungsplan
tagesaktuell
und mit Link auf die Rechtsquelle
dargestellt. Derzeit laufen
auch Vorarbeiten zur Umsetzung
digitaler Amtstafeln – ein
vielfacher Wunsch und weiterer
Schritt zur Vereinfachung und
Bürgernähe.“
Ein markanter Punkt der Regierungsarbeit
im Land ist das Ziel,
die Gemeinden bei der Anwendung
der Instrumente der Vertragsraumordnung
zur Sicherung
des heimischen Wohnbedarfs zu
unterstützen. Wie könnte diese
Unterstützung aussehen?
„Im Sinne der Gemeindeautonomie
– unter Beachtung des
verfassungs- und EU-rechtlichen
Rahmens zum Eigentumsschutz
– können alle Gemeinden schon
jetzt über den Tiroler Bodenfonds,
die Vertragsraumordnung
und die Widmung von Vorbehaltsflächen
Baugründe kostengünstig
anbieten. Dort, wo man
die Raumordnungsinstrumente
anwendet, sind die Erfahrungen
positiv. In einigen Gemeinden
wird dieses Potenzial im eigenen
Wirkungsbereich allerdings noch
zu wenig genutzt, da gibt es
sicher noch Luft nach oben.
Zur Leerstandserhebung ist
anzumerken, dass bereits entsprechende
Schritte für die
Landeshauptstadt als Pilotgemeinde
angedacht sind. Das
größte Problem dürfte aber wohl
im Mietrechts- und Wohnungseigentumsgesetz
liegen, die zu
den Kompetenzen des Bundes
zählen.“
FORTSETZUNG AUF DER SEITE 28
Wie man die
Verwaltung einer
Gemeinde effizient
organisiert
Qualität & Effizienz – das
wünschen sich Bürgermeister
und BürgerInnen
gleichermaßen von ihrer
Gemeinde. Um diesem
Anspruch gerecht zu werten,
bietet die GemNova den
neuen Effizienz-Check für
Gemeindeverwaltungen an.
Untersucht wird nicht nur die
Qualität der Dienstleistung,
sondern gemeinsam mit den
Gemeindemitarbeitern wird
an der Verbesserung und
Weiterentwicklung gearbeitet.
Der Effizienz-Check
gliedert sich in mehrere
Bereiche, die Rahmen von
Vor-Ort-Gesprächen und
gemeinsamen mit den
Mitarbeitern abgefragt
werden. Insgesamt sind es
fünf große Bereiche, die sich
in mehr als 300 Themen
aufgliedern. Interesse an
einem Erstgespräch oder an
einem konkreten Angebot?
Kontaktieren Sie Magnus
Gratl, Verantwortlicher für
den Bereich Gemeindeentwicklung
der GemNova:
m.gratl@gemnova.at
VRV – Gemeinden
stellen um
Im Zuge der VRV 2015
sollen die finanziellen
Aufzeichnungen der
Gemeinden einheitlich
darstellbar werden. Die
GemNova berät über die
rechtlichen Aspekte und hilft
bei der Umsetzung der neuen
Rechnungslegung.
Für Gemeinden, die
fachkundige Unterstützung
suchen, steht jederzeit
Christoph Carotta, Bereichsverantwortlicher
VRV, seitens
der GemNova zur Verfügung:
c.carotta@gemnova.at
26 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA MAGAZIN │ 27
FORTSETZUNG VON SEITE 27
Wie sehen Sie das Thema Dorferneuerung?
„Es gibt in allen Tiroler Regionen
einen interessanten Bestand
historisch gewachsener Gebäudeensembles
in einmaliger Lage.
Sie prägen das Erscheinungsbild
der typisch tirolerischen, heute
jedoch oftmals gefährdeten
Siedlungsstruktur. Mit unserem
Projekt zum Ensembleschutz,
das letztes Jahr am Beispiel der
Ögg-Höfe im Kaunertal offiziell
bekannt gemacht wurde, soll dieses
Erbe erhalten werden. Ziel ist
die Entwicklung von Leitlinien
sowie die Festlegung kleinräumiger
Schutzzonen, nach dem
Vorbild des seit über 40 Jahren
bewährten Stadt- und Ortsbildschutzgesetzes
(SOG). Überhaupt
ist die Dorferneuerung für
mich von zentraler Bedeutung,
denn hier passiert sehr viel Positives
für die Landesentwicklung.
Die Ortskernrevitalisierung läuft
inzwischen in 50 Tiroler Gemeinden.“
Ist man von Seiten des Landes
Tirol mit dem bisherigen Fortschritt
der Umsetzung der VRV
zufrieden?
„Die VRV 2015 tritt nunmehr für
alle Gemeinden einheitlich ab
dem Finanzjahr 2020 in Kraft.
Es gilt somit zu beachten, dass
bereits ab Herbst 2019 die Bestimmungen
des neuen Haushaltsrechts
bei der Erstellung des
Voranschlags für das Jahr 2020
anzuwenden sind. Derzeit finden
als vorbereitende Maßnahme
bezirksweise Schulungen zum
Themenbereich Vermögenserfassung
und -bewertung zur Erstellung
der Eröffnungsbilanz statt.
Die Erfassung und Bewertung
des Gemeindevermögens sollte
nach Teilnahme an der Schulung
zeitnah erfolgen. Die Grundsätze
der Vermögenserfassung und
-bewertung sind im Leitfaden
zur Ersterfassung- und -bewertung
des Anlagevermögens
festgehalten.“
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INTERKOMMUNALE ZUSAMMENARBEIT
Kooperation ist die
richtige Antwort
Die Anfragen aus den Gemeinden mehren sich. In welchen Bereichen der
Verwaltung kann man sinnvoll kooperieren? Alle bisherigen Erfahrungswerte
zeigen eines ganz genau: Erste Schritte sind schnell gesetzt. Eine echte
Zusammenarbeit, die funktionieren soll, muss genau überlegt und begleitet sein.
Der Verantwortliche für
den Bereich Gemeindeentwicklung
bei der
GemNova, Magnus Gratl, fasst
zusammen: „Mit Jochl Grießer
haben wir einen profunden Kenner
in Sachen interkommunaler
Zusammenarbeit gewinnen können.
Er hat die ersten Prozesse in
Tirol begleitet. Auf sein Wissen
können wir aktuell bauen.“
Als Beispiel, das Jochl Grießer
bereits begleitet hat, führt Gratl
das gemeinsame Bauamt der Gemeinden
Schönberg und Mieders
an. Rechtlich sind die Vorgaben
klar. Laut Tiroler Gemeindeordnung
§ 142a können Gemeinden
Verwaltungsgemeinschaften
gründen. „Das ist der Weg, den
wir empfehlen. Die Formalien sind
überschaubar“, so Gratl. Für die
Mitarbeiter gilt die so genannte
IHR KONTAKT BEI DER GEMNOVA
Magnus Gratl
GemNova Dienstleistungs GmbH
Bereichsverantwortlicher
Gemeindeentwicklung
Festnetz +43 (0)50 4711
Mobil +43 (0)660 237 73 56
m.gratl@gemnova.at
Dienstzuweisung im Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetz
(§18
a). Das bedeutet, sie bleiben bei der
„Stammgemeinde“ angestellt, können
aber im Auftrag einer anderen
Gemeinde tätig werden. „Neben
der Bewahrung der Eigenständigkeit
kooperierender Gemeinden
ist vor allem die Steigerung der
Dienstleistungsqualität wichtig.
Für die Bürgermeister ist sicher
das Thema der Rechtssicherheit
entscheidend“, führt Gratl aus.
Die Mitarbeiter haben den Vorteil,
nicht das gesamte Know How im
kleinen Finger haben zu müssen.
„Schönberg-Mieders hat sich
entschiedenen, in einem bestimm-
Foto: Shutterstock
ten Bereich zu kooperieren. Das
Bauamt wurde zusammengeführt.
Damit fallen viele Aufgaben in
der Gemeinde weg, die bisher die
MitarbeiterInnen in der Verwaltung
neben zahlreichen anderen
Themenkomplexen erledigen
mussten. Nachdem die Anforderungen
immer mehr steigen,
können einzelne MitarbeiterInnen
nicht in jedem Bereich alles
wissen und können“, sagt dazu
Jochl Grießer. Er hat damit eine der
ersten Kooperationen in Tirol vom
Anfang bis zum Ende begleitet.
Aus seiner Erfahrung dauert die
Überleitung in eine Verwaltungsgemeinschaft
einige Monate. „Man
muss die MitarbeiterInnen und
FunktionärInnenn der Gemeinden
vom Nutzen einer Kooperation
überzeugen, sonst wird der Erfolg
ausbleiben. Das ist ein Prozess, in
dem Verantwortungen und Abläufe
genau definiert werden. Zum Start
einer Kooperation sollen möglichst
bereits alle offenen Fragen geklärt
sein. Für den Bürger soll sich ja die
Dienstleistung spürbar verbessern“,
erklärt Grießer. Mit einer Mär will
er ganz klar aufräumen: „Eine
Kooperation führt in aller Regel
keineswegs zu Einsparungen.
Ziele sind aber eine markante und
nachhaltige Qualitätssteigerung
im Sinne der Bevölkerung, der
BürgermeisterInnen und GemeinderätInnen,
eine bessere Verteilung
der Mitarbeiterkompetenzen und
attraktivere Arbeitsplätze.“
Derzeit sind weitere Projekte in
Bearbeitung oder in der Umsetzung.
„Mutters und Götzens gehen
beim Bauamt ebenfalls gemeinsame
Wege. Im Wipptal überlegen
die Gemeinden Matrei, Mühlbachl
und Pfons eine umfangreiche
Der Königsweg – Schönberg-
Mieders als erfolgreiches Beispiel
Eine Szene aus der Amtsstube
einer kleineren Tiroler
Gemeinde: Die Amtsleiterin
versieht alleine in der
Gemeindetube Dienst, da der
Kassenverwalter auf Urlaub
ist. Ein Bürger wartet auf
eine Meldebestätigung, ein
anderer auf eine baurechtliche
Auskunft. Während die
Amtsleiterin das ZMR startet,
läutet das Telefon Sturm.
Heute soll während des
Parteienverkehrs noch ein
umfangreicher Baubescheid
fertiggestellt und verschickt
werden, weil es der
Bürgermeister versprochen
hat. Zu allem Überfluss
findet am Abend noch eine
Gemeinderatssitzung statt,
für die noch eine Präsentation
zu erstellen ist. Kein Wunder,
dass der Adrenalinspiegel der
Amtsleiterin in lichte Höhen
steigt. Solche Szenarien
häufen sich, auch in den
Gemeindestuben von Mieders
und Schönberg.
Die beiden Bürgermeister
Hermann Steixner und Daniel
Stern haben den massiven
Handlungsbedarf bereits vor
zwei Jahren erkannt und sich
gemeinsam gefragt, wie man
aus diesem „Dampfkessel“
etwas Druck ablassen könnte.
Geboren wurde dabei die
folgende Idee, die sich ein
Jahr später als der Königsweg
herausstellen sollte. Durch
die Zusammenlegung der
beiden Bauämter müsste es
möglich sein, einen rechtlich
und administrativ sehr
komplexen Bereich aus den
beiden Gemeindeämtern
Kooperation“, sagt Jochl Grießer.
Magnus Gratl wagt eine Prognose:
„Ich bin überzeugt, dass an der die
interkommunalen Zusammenarbeit
kein Weg mehr vorbeiführen wird.
herauszuschälen und damit
die „Stamm-Mannschaften“
erheblich zu entlasten.
Und dann wurden Zug um Zug
konsequente Schritte gesetzt.
Zunächst wurde mit Jochl
Grießer ein im öffentlichen
Bereich sehr erfahrener
Unternehmensberater
bestellt, um den
Entwicklungsprozess als
„Kümmerer“ zu begleiten. In
einem „Kooperationsbeirat“,
bestehend aus den
Bürgermeistern, ihren
Stellvertretern, den
Bauausschussobleuten
und den Amtsleitern, wurde
das Regelwerk für die
Zusammenarbeit entwickelt
und schlussendlich in einer
Kooperationsvereinbarung
von beiden Gemeinderäten
besiegelt. In einem weiteren
Schritt wurden für beide
Gemeinden gemeinsam
ein Hochbautechnischer
Sachverständiger und ein
Raumplaner bestellt.
Seit Oktober 2017 führt
nun ein Jurist mit HTL-
Abschluss das gemeinsame
Bauamt in Schönberg zur
vollsten Zufriedenheit der
Bürgermeister und der
Bauwerber. In den örtlichen
Gemeindeverwaltungen
ist aber trotz dieser
Entlastung keine Zeit
zum Daumendrehen. Dort
kann allerdings jetzt die
verbleibende Arbeit effizienter
organisiert sowie deutlich
sorgfältiger, kompetenter und
teils auch rascher erledigt
werden.
Jochl Grießer, Projektbegleiter
Gerade für kleinere und mittlere
Gemeinden kann dies eine absolute
Chance sein. Eine gute Vorbereitung
und eine saubere Kommunikation
sind hier enorm wichtig.“
30 │ GEMNOVA MAGAZIN
GEMNOVA MAGAZIN │ │ 31 31
WERBUNG
„Tirol, da schau her!“ – da emobil ist der neue
Gesamtanbieter bei Elektromobilitätslösungen
Zwei vielseitige Familienunternehmen schließen sich zusammen: fiegl+spielberger sind Westösterreichs größtes
Elektrotechnikunternehmen, spezialisiert auf Planung, Verkauf, Installation und Wartung von Anlagen der
Stark- und Schwachstromtechnik. Der Multi-Energieträgerhändler Gutmann ist Westösterreichs größter privater
Energielieferant. Die Lösung heißt „da emobil“. „Damit können wir der ständig steigernden Nachfrage an Elektromobilitätslösungen
nachkommen und nutzen dabei Kompetenz und Know-how sowohl in der Elektrotechnik
als auch als Energieanbieter für individuelle Kundenlösungen“, erklärt da emobil Geschäftsführer Alois Wach.
In wenigen Schritten emobil
„Wir bieten Gesamtlösungen an – von der Analyse bis zur Inbetriebnahme inklusive Wartung und Abrechnung
der Ladevorgänge sowie ein eigenes, barrierefreies, ständig wachsendes E-Tankstellennetz. Weiters unterstützen
wir die Kunden bei Förderungsansuchen und helfen mit der Anbindung an das Energienetz (optional) der
Gutmann GmbH (100% Ökostrom). Wir bieten Privaten und Unternehmen individuelle, herstellerunabhängige
Hardwareprodukte für jeden Anwendungsfall von E-Auto bis zum E-Bike. In unserem Sortiment finden sich
Lösungen für den In- und Outdoorbereich ebenso wie AC (= Wechselstrom) und DC (= Gleichstrom)“, ergänzt
Wach.
Was ist für den Konsumenten wichtig:
● Die Produktpalette von da emobil eignet sich für alle Marken und Hersteller elektrisch betriebener Fahrzeuge
● Es wird zwischen AC- und DC-Laden (beschleunigtes Laden) unterschieden
● Im privaten Bereich ist derzeit AC-Laden am meisten verbreitet
● Die Ladezeit wird durch die Formel „Batteriekapazität: Ladeleistung = Ladezeit“ definiert: Für einen BMW i3
mit Batterieinhalt 27,2 kWh (entspricht Tankinhalt eines herkömmlichen Autos) beträgt die Ladezeit bei
AC-Laden mit 11 kW ca. 2,5 h; bei DC Schnellladen bei 50kW beträgt sie ca. 30 Minuten.
Fotos: Shuttaerstock, GemNova
e-Vergabe für Gemeinden,
Planer und Ziviltechniker
Tirol verfügt als einziges Bundesland in Österreich über eine e-Vergabe-Plattform,
die von der GemNova Gemeinden, Planern und Zivilingenieuren zur Verfügung
gestellt wird. Das System vemap, das zudem auch von großen öffentlichen
Auftraggebern für die vollelektronische Vergabe verwendet wird. Auftraggeber
wie die Tiwag, Neue Heimat, Tirol Klinken, Stadt Innsbruck, IKB, IVB, Uni
Innsbruck oder Brenner Basistunnel haben auf die Software umgestellt.
IHR KONTAKT BEI DER GEMNOVA
Magdalena Ralser
GemNova Dienstleistungs GmbH
Vergabejuristin
Festnetz +43 (0)50 4711 13
Fax +43 (0)50 4711 4711
Mobil +43 (0)699 157 42 902
m.ralser@gemnova.at
Die GemNova stellt die
e-Vergabe-Plattform
nicht nur Ziviltechnikern,
Planern oder Gemeinden
zur Verfügung, sondern führt
auch die Schulung zur Einführung
der Software durch und
leistet Support-Unterstützung
bei der Anwendung. Dabei ist
es keine Voraussetzung, dass
die durchgeführten Vergabeverfahren
über die GemNova
abgewickelt werden müssen.
Die e-Vergabe-Plattform kann
selbstverständlich frei verwendet
werden. Der Vorteil der Nutzung
von vemap liegt auf der Hand
– durch die große Anzahl von
Nutzern ergeben sich viele Synergien.
FORTSETZUNG AUF DER SEITE 34
ELEKTRONISCHE VERGABE
GEMNOVA MAGAZIN │ 33
GEMNOVA MAGAZIN │ 33
FORTSETZUNG VON SEITE 33
Die Kunden-Accounts für die
e-Vergabeplattform vemap
werden auf zentralen Servern
installiert. Der Zugriff erfolgt
praktisch, da Geräte-unabhängig,
über das Internet. Die GemNova
stellt den Kunden den Online-Zugang
zur Software zur
Verfügung. Die Beschaffungssoftware
deckt die Anforderungen
nach Bundesvergabegesetz
2006 (idgF) für die Abwicklung
von vollelektronischen Vergabeverfahren
und Direktvergaben
ab. Der Aufwand in der Verwaltung
wird durch standardisierte
Abläufe und Prozesse reduziert.
Außerdem wird die Rechtssicherheit
bei Vergabeverfahren
erhöht.
Welche Vorteile das
System vemap bietet
IMPRESSUM
Unser Team erreichen Sie unter Tel. 0512-5313 und der jeweiligen Durchwahl.
Prok. Armin Singer (DW 1416), Dr. Arno Thrainer (DW 1254), Sabrina Neuner
(DW 1266), Dominic Barta (DW 1319), Manfred Gutwenger (DW 1422).
10 Jahre „’s Beschte für die Gemeinde“
Die TIROLER Gemeindeversicherung passt sich
laufend an die sich verändernden Bedürfnisse und
Herausforderungen der Kommunen an.
Heute vertrauen bereits 240 Gemeinden auf die
österreichweit einmaligen Versicherungsleistungen
der TIROLER VERSICHERUNG.
Informieren auch Sie sich bei unseren Spezialisten
über die zahlreichen Vorteile.
www.tiroler.at
Was kann vemap? Die Beschaffungssoftware
und Services
eignen sich sowohl für private
als auch öffentliche Auftraggeber
perfekt zur Entlastung
von Einkauf, Materialwirtschaft
und Verwaltung. Aufgrund der
bereits großen Verbreitung von
vemap müssen sich Auftragnehmer
nicht mit mehreren Plattformen
herumschlagen, sondern
sich auf nur eine einheitliche
Lösung in Tirol vorbereiten.
Gerade kleineren, heimischen
Betrieben wird dadurch der Zugang
zu öffentlichen Aufträgen
wesentlich erleichtert. Einige der
Produkte am e-Vergabe-Markt
bieten keine klare Kostentruktur
und lassen viele Möglichkeiten
für zusätzliche Gebühren bei
verschiedenen Vergabeverfahren
offen.
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Hackerangriffe, Datenlecks und gestohlene
Kundendaten – Safety First
Hackerangriffe, Datenlecks, gestohlene Kundendaten, …. Die Anzahl derartiger Vorfälle ist in den letzten Jahren dramatisch
gestiegen und jedes Unternehmen ist mittlerweile dahingehend sensibilisiert. Eine der größten Sicherheitslücken des Büroalltags
bleibt oft unbeachtet: er ist einer der wichtigsten Mitarbeiter, immer bereit, jeder im Büro braucht oft mehrmals täglich
seine Hilfe. Er steht tagein tagaus so unscheinbar meist in einer Ecke, oder in einem dunklen Kämmerchen, dass man schon
mal vergessen kann, welches unglaubliche Insiderwissen er sich im Laufe der Jahre aneignet: Kundenlisten, Umsatzdaten,
Gehaltsabrechnungen, Präsentationen über die Unternehmensstrategie, Produktinnovation … Über all das weiß er bestens
Bescheid.
Er ist Ihr Drucker oder Ihr Multifunktionsprinter und er vergisst nichts.
Bereits im Vorjahr hat eine Untersuchung der Universität Bochum für Aufsehen gesorgt: über den Drucker können Hacker nicht
nur auf alte Druckdaten zugreifen, sie können sich im schlimmsten Fall über den Netzwerkdrucker sogar Zugang zum gesamten
Netzwerk verschaffen. Die gerade in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) macht dieses Thema für Unternehmen
noch viel brisanter, denn sie ist die wichtigste Änderung hinsichtlich des Schutzes persönlicher Daten in den letzten
Jahren und ihr Einfluss macht vor Daten, die auf einem Drucker oder einem Multifunktionsprinter gespeichert sind, nicht halt.
Die Experten von ProOffice aus Zirl verfügen über mehr als 15 Jahre Erfahrung rund um das Thema Sicherheit im Outputmanagement.
„Sicheres drucken und scannen und DSGVO-konforme Abläufe sind für Unternehmen jeder Größe heutzutage
unerlässlich“, erklärt Reinhard Perfler, Geschäftsführer von ProOffice. „Mit KYOCERA haben wir einen starken Partner an unserer
Seite, dessen Geräte der neuesten Generation bereits automatisch DSGVO-konform sind. Ältere Geräte können problemlos
mit einem entsprechenden Sicherheits-Kit ausgestattet werden, um sensible und persönliche Daten vor unerlaubtem Zugriff
zu schützen.“ Zusätzlich bietet ProOffice seinen Kunden den KYOCERA Workflowmanager, ein out-of-the-box-System, mit dem
sämtliche Dokumenten-Prozesse im Unternehmen einfach und unkompliziert in sichere, elektronische Workflows umgewandelt
werden können. Er automatisiert Abläufe, erlaubt gleichzeitiges Arbeiten und macht Vorgänge nachvollziehbar – und
damit kontrollierbar – reduziert Suchzeiten und das alles DSGVO-konform.
SAFETY FIRST:
SICHERES DRUCKEN UND ERFASSEN
GEMÄSS DSGVO
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: GemNova Dienstleistungs GmbH, Adamgasse
71, 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0)50/4711-0, offi ce@gemnova.at, www.gemnova.at
Fotorechte für diese Ausgabe: Falls nicht
anders gekennzeichnet von GemNova;
Titelfoto Hopfgarten: Hannes Dabernig
Offenlegung gemäß Mediengesetz: abrufbar
unter www.gemnova.at/kontakt/impressum/
offenlegung-magazin-print.html
Herstellung und Druck: Alpina Druck GmbH,
Haller Straße 121, 6022 Innsbruck, +43
(0)5127/24720-0, welcome@alpinadruck.com,
www.alpinadruck.com
Dieses Logo im Heft kennzeichnet
Projekte, die im
Zusammenhang mit nachhaltiger
Beschaffung stehen.
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Die DSGVO ist die wichtigste Änderung hinsichtlich des Datenschutzes in den
letzten 20 Jahren. Mit der Hard- und Software von KYOCERA und dem Know-How
sowie dem Service von ProOffice automatisieren Sie Ihre Dokumentenprozesse
von der Erfassung bis zur Ablage, reduzieren unnötige Suchzeiten und das alles
DSGVO-konform.
34 │ GEMNOVA MAGAZIN
Wohn- und Pflegeheim
Natters-Mutters-Götzens
inklusive betreubares Wohnen
Seniorengerechtes Wohnen in Natters
Die NEUE HEIMAT TIROL, der Spezialist für gemeinnützige Wohnbauten in Tirol,
punktet mit ihrem Know-how auch beim Bau kommunaler Einrichtungen. Tirols
Ge meinden schätzen die qualitätsvollen Ausführungen, die zeitgemäße und kostenorientierte
Architektur sowie das verstärkte Augenmerk auf Nachhaltigkeit bei den
NHT-Bauten. Durch die Ausweitung ihres Portfolios auf Kommunalbauten wird die
NEUE HEIMAT TIROL auch in diesem Bereich immer öfter zur verlässlichen Partnerin
der Tiroler Gemeinden.
Hier lässt‘s sich wohnen!
Betreubare 2-Zimmer-Wohnung mit 46,58 m² samt
Keller abteil, Tiefgaragenabstellplatz, Küche und Balkon.
Nettomiete pro Monat: € 300,– (je Nutz-m 2 € 6,44).
Betriebs-, Heiz-, Warmwasserkosten und Steuern
pro Monat: € 163,– (je Nutz-m 2 € 3,50)
Bruttomiete pro Monat: € 463,– (je Nutz-m 2 € 9,94)
In Natters, Feldweg 2 und 2a, errichtete die NEUE HEIMAT TIROL ein Wohn- und
Pflegeheim mit 40 Pflegebetten, acht Tagesbetreuungsplätzen, einer Arztpraxis sowie
eine Wohnan lage mit 14 betreubaren Mietwohnungen samt gemeinsamer Tiefgarage.
Der Heizwärmebedarf für die Wohnungen beläuft sich laut Energieausweis auf
8,9 kWh/m²a, für das Heim auf 9,8 kWh/m²a.c
NEUE HEIMAT TIROL
Gemeinnützige WohnungsGmbH
Mit der Realisierung und der feierlichen Übergabe des Projekts konnte das soziale Gumppstraße 47, A-6023 Innsbruck
Angebot in den Gemeinden Natters, Mutters und Götzens nachhaltig verbessert Tel.: (0512) 3330, nhtirol@nht.co.at
werden.
www.neueheimattirol.at
Die NEUE HEIMAT TIROL dankt dem Land Tirol für die Bereitstellung der Wohnbauförderungsmittel,
dem Wohn- und Pflegeheimverband Natters-Mutters-Götzens für
die ausgezeichnete Zusammenarbeit und den Planern und ausführenden Firmen
für die hervorragende Arbeit und termingerechte Fertigstellung.
Die NEUE HEIMAT TIROL hat bereits in den Gemeinden
Vomp, Kirchberg, Mayrhofen, Kematen und Innsbruck
kommunale Bauten errichtet.
bezahlte Anzeige / Fotos: NHT, iStock
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NEUE HEIMAT TIROL
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Gumppstraße 47, A-6023 Innsbruck
Wir suchen laufend Grundstücke in Tirol zum Kauf (auch im Baurecht).
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Kontakt unter Tel. 0512/3330 oder per E-Mail: nhtirol@nht.co.at
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