Agrisano-Magazin 1/2019
Kundenmagazin der Agrisano-Unternehmungen
Kundenmagazin der Agrisano-Unternehmungen
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magazin<br />
Alle Versicherungen aus einer Hand.<br />
Kundenmagazin der <strong>Agrisano</strong> Stiftung | <strong>Agrisano</strong> Krankenkasse AG | <strong>Agrisano</strong> Versicherungen AG<br />
<strong>Agrisano</strong> Pencas | <strong>Agrisano</strong> Prevos<br />
Ausgabe 1/<strong>2019</strong><br />
Erfahren Sie Wissenswertes!<br />
Aktuell für Sie:<br />
4<br />
7<br />
10<br />
Die <strong>Agrisano</strong> hat in allen<br />
Sparten zugelegt.<br />
Prix <strong>Agrisano</strong> zum dritten<br />
Mal vergeben.<br />
Vorsicht vor giftigen Substanzen<br />
im Haushalt.<br />
Seite 9<br />
Andreas und Lukas Döbeli:<br />
vom Stall ins Sägemehl
INHALT<br />
Menschen Versicherungen Gesundheit<br />
Nah am Menschen: Prix <strong>Agrisano</strong><br />
zum dritten Mal verliehen.<br />
Immer das Beste geben: zwei<br />
Schwinger auf Erfolgskurs.<br />
Hinter den Kulissen: «Geht<br />
nicht, gibtʼs nicht!»<br />
7<br />
9<br />
12<br />
Das Kollektiv ist in allen Sparten<br />
gewachsen.<br />
Die neue Versichertenkarte<br />
Prämienverbilligung – ein Urteil<br />
mit Auswirkungen.<br />
4<br />
8<br />
11<br />
Wussten Sie, dass ...<br />
Sie fragen – wir antworten<br />
Huusgmacht! Rezepte von<br />
unseren Kunden<br />
Vorsicht giftig! So schützen Sie<br />
sich vor Vergiftungen.<br />
6<br />
6<br />
8<br />
10<br />
Wir nehmen Ihre Meinung ernst!<br />
Machen Sie mit und füllen Sie unsere<br />
Umfrage aus, mittels angeheftetem<br />
Talon oder online:<br />
kundenumfrage.agrisano.ch<br />
Titelbild Die Brüder Lukas (links) und<br />
Andreas Döbeli aus Sarmenstorf (AG)<br />
sind erfolgreiche Schwinger – und das<br />
nebst Lehre und Arbeit auf dem elterlichen<br />
Hof.<br />
Landwirtschaftliche Veranstaltungen<br />
Die <strong>Agrisano</strong> unterstützt etliche landwirtschaftliche Anlässe. Die Aufzählung<br />
ist nicht abschliessend, weitere Informationen finden Sie auf<br />
www.agrisano.ch.<br />
Veranstaltungen<br />
Juni 13. 2. Bio-Ackerbautag, Münsingen<br />
Juli<br />
19.–21.<br />
Internat. Landmaschinen-Oldtimer-<br />
Treffen, Effingen<br />
Sept. 5. Swiss Agro Forum, Bern<br />
Sept. Schweizer Meisterschaft<br />
13.–15. CH-Sportpferde, Avenches<br />
Sept. Concours suisse des produits du<br />
28.–29. terroir, Delémont<br />
Impressum Herausgeber <strong>Agrisano</strong>,<br />
Laurstrasse 10, 5201 Brugg | Inhalt<br />
<strong>Agrisano</strong>, Marketing & Kommunikation,<br />
magazin@agrisano.ch | Bilder<br />
<strong>Agrisano</strong>, fotolia.com | Übersetzung<br />
Übersetzungsdienst des Schweizer<br />
Bauernverbandes, Brugg | Druck<br />
Druckzentrum AG,<br />
Stallikon | Auflage<br />
99 300, erscheint<br />
zweimal pro Jahr in<br />
Deutsch, Französisch<br />
und Italienisch,<br />
online verfügbar auf<br />
www.agrisano.ch |<br />
© <strong>Agrisano</strong><br />
2
EDITORIAL<br />
Politik<br />
Das Kostenwachstum im Gesundheitswesen<br />
ist und bleibt<br />
ein Dauerthema. Die mittlere<br />
Krankenkassenprämie stieg seit<br />
2008 jährlich um 3,5 Prozent.<br />
Die finanzielle Belastung, insbesondere<br />
für Familien, nimmt stetig<br />
zu und widerspiegelt sich auch im<br />
CS-Sorgenbarometer (erhoben von<br />
gfs.bern). Denn die steigenden Gesundheitskosten<br />
sind eines der zentralen<br />
Themen der Befragten – und<br />
folglich auch in der Politik. In der<br />
Frühjahrssession hat das Parlament<br />
wider Erwarten beschlossen, die<br />
Mindestfranchise nicht von 300 auf<br />
350 Franken zu erhöhen. Mit der<br />
Anpassung der Mindestfranchise<br />
wollte man die Eigenverantwortung<br />
stärken. Dies alleine genügt natürlich<br />
nicht, um den stetig steigenden<br />
Kosten im Gesundheitswesen<br />
Einhalt zu gebieten. Zurzeit werden<br />
daher auch heftig Massnahmen im<br />
Arzneimittel-, Versorgungs- und<br />
Leistungsbereich sowie Massnahmen<br />
zur Vermeidung von Fehlanreizen<br />
diskutiert. Viele dieser Forderungen<br />
sind zwar nicht neu, haben<br />
aber bis heute keine Mehrheiten<br />
gefunden.<br />
IN KÜRZE<br />
Kostendämpfung in aller Munde<br />
allen beteiligten Akteuren, inklusive<br />
Krankenkassen, Effizienz- und Koordinationspotenzial<br />
besteht und<br />
damit namhafte Beträge eingespart<br />
werden können, wäre es illusorisch<br />
zu glauben, dass die Kostenentwicklung<br />
alleine mit den angedachten<br />
Massnahmen eingedämmt werden<br />
kann.<br />
Es sind weitergehende Schritte<br />
notwendig, um die Kostensteigerung<br />
in den Griff zu bekommen.<br />
Dies haben auch die Parteien erkannt.<br />
So fordert die CVP mit ihrer<br />
Kostenbremse-Initiative in der<br />
Verfassung verankerte Sparmassnahmen<br />
im Gesundheitswesen.<br />
Konkret heisst das: Wenn die Gesundheitskosten<br />
jährlich stärker<br />
steigen als die Löhne, ist der Bund<br />
zusammen mit Kantonen, Krankenversicherern<br />
und Leistungserbringern<br />
angehalten, zwingend Kostensenkungsmassnahmen<br />
zu ergreifen.<br />
Die Initiative befindet sich zurzeit in<br />
der Phase der Unterschriftensammlung.<br />
Über kurz oder lang wird aber<br />
wahrscheinlich auch eine Straffung<br />
des Leistungskatalogs der obligatorischen<br />
Krankenpflegeversicherung<br />
auf die politische Agenda kommen.<br />
Pensionskassen werden über<br />
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge<br />
finanziert. Eine<br />
dritte Finanzierungsquelle<br />
sind die Kapitalerträge.<br />
Gesamthaft<br />
betrachtet haben<br />
diese seit 1985<br />
rund 40 Prozent<br />
des Vorsorgevermögens<br />
generiert.<br />
Demzufolge haben<br />
die Arbeitgeberbeiträge<br />
zu 35 Prozent und<br />
die Arbeitnehmerbeiträge zu<br />
25 Prozent zur Finanzierung<br />
beigetragen. Aus diesen Zahlen<br />
lässt sich folgern, dass<br />
die Leistungsfähigkeit einer<br />
Pensionskasse in starkem<br />
Ausmass vom Erfolg an den<br />
Finanzmärkten abhängig ist.<br />
Die anhaltend tiefen Zinsen<br />
sowie die extremen Schwankungen<br />
an der Börse sind vor<br />
diesem Hintergrund ernst zu<br />
nehmen, aber kein Grund,<br />
in Panik auszubrechen. Die<br />
Strategie der <strong>Agrisano</strong> Pencas<br />
ist auf Langfristigkeit<br />
und Sicherheit ausgerichtet.<br />
In guten Zeiten sollen die<br />
Versicherten in einem angemessenen<br />
Rahmen an den<br />
Erträgen teilhaben, daneben<br />
werden aber auch ausreichend<br />
Reserven aufgebaut.<br />
Das im Bereich der Kapitalanlagen<br />
sehr schwierige Jahr<br />
2018 hinterlässt Spuren.<br />
Aber dank ihrer sicherheitsorientierten<br />
Strategie verfügt<br />
die Pensionskasse für die<br />
Schweizer Landwirtschaft<br />
auch nach dem sehr herausfordernden<br />
2018 über einen<br />
komfortablen Deckungsgrad<br />
von 117 Prozent und folglich<br />
über überdurchschnittlich<br />
hohe Reserven.<br />
Auch wenn im Gesundheitswesen<br />
unbestrittenermassen bei<br />
Peter Kopp<br />
Generalsekretär der <strong>Agrisano</strong><br />
Markus Hausammann, Präsident<br />
der <strong>Agrisano</strong> Pencas<br />
3
Versicherungen<br />
Das Kollektiv ist in allen Sparten<br />
Das Credo der <strong>Agrisano</strong> lautet:<br />
der landwirtschaftlichen Bevölkerung<br />
verpflichtet. Dank dieser<br />
klaren Ausrichtung konnte die<br />
<strong>Agrisano</strong> erneut in allen Versicherungssparten<br />
zulegen.<br />
Der Schweizer Bauernverband erkannte<br />
schon vor Jahrzehnten, dass<br />
die Bäuerinnen und Bauern in Sachen<br />
Versicherungen und Vorsorge<br />
ganz eigene Interessen und Bedürfnisse<br />
haben – und folglich eigener<br />
Lösungen und kompetenter Beratungen<br />
bedürfen. Die <strong>Agrisano</strong> wurde<br />
aus der Taufe gehoben. Das Erfolgsrezept<br />
ging auf: Heute umfasst die<br />
<strong>Agrisano</strong> fünf Unternehmungen, die<br />
der landwirtschaftlichen Bevölkerung<br />
alle Versicherungen aus einer Hand<br />
anbieten. Und seit deren Gründung<br />
wächst das Versichertenkollektiv<br />
Jahr für Jahr. Im 2018 ist ebenfalls ein<br />
starkes Wachstum zu verzeichnen.<br />
Allen voran in der obligatorischen<br />
Krankenpflegeversicherung (OKP):<br />
Dort beträgt der Zuwachs per 1. Januar<br />
<strong>2019</strong> über 8 Prozent, so dass<br />
jetzt 145000 Personen bei der <strong>Agrisano</strong><br />
Krankenkasse AG die Grundversicherung<br />
abgeschlossen haben.<br />
Erfreulich ist, dass auch bei den<br />
landwirtschaftlichen Spezialversicherungen<br />
ein Zuwachs zu verzeichnen<br />
ist. Die Zusatzversicherungen<br />
der <strong>Agrisano</strong> Versicherungen AG<br />
sind nämlich speziell für die landwirtschaftliche<br />
Bevölkerung konzipiert.<br />
So haben sich im letzten Jahr<br />
knapp 700 weitere Landwirte und<br />
Landwirtinnen von AGRI-spezial<br />
überzeugen lassen, so dass das Kollektiv<br />
hier inzwischen 77 000 Versicherte<br />
umfasst.<br />
Auch die Taggeldversicherung<br />
AGRI-revenu wird<br />
von der landwirtschaftlichen<br />
Bevölkerung<br />
sehr<br />
geschätzt: Der Zuwachs im 2018<br />
beträgt mehr als 13 Prozent (+1288<br />
Versicherte), so dass nun knapp<br />
11 000 Bauern und Bäuerinnen diese<br />
Taggeldversicherung abgeschlossen<br />
haben. Die bäuerliche Rechtsschutzversicherung<br />
AGRI-protect,<br />
die eine umfassende Deckung mit<br />
Privat-, Verkehrs- und Betriebsrechtschutz<br />
beinhaltet, erfreut sich<br />
ebenfalls einem Wachstum von<br />
3 Prozent, so dass jetzt über 22 000<br />
Der Schweizer Bauernverband<br />
hat die Bedürfnisse<br />
und Interessen früh erkannt.<br />
Bauern und Bäuerinnen AGRI-protect<br />
versichert sind. Alle anderen<br />
Zusatzversicherungen weisen ebenfalls<br />
steigende Versichertenzahlen<br />
aus.<br />
Eine einfache, umfassende und<br />
kostengünstige Lösung für familienfremde<br />
Angestellte bietet die<br />
<strong>Agrisano</strong> Stiftung mit der Globalversicherung.<br />
Mit einer Zunahme<br />
von mehr als 600 Personen beträgt<br />
die Anzahl versicherter<br />
Angestellter<br />
nun über<br />
33500. Diese<br />
Zunahme ist<br />
umso erfreulicher,<br />
obwohl im<br />
letzten Jahr einige Bauernbetriebe<br />
ihre Tätigkeit aufgegeben haben.<br />
Die Nachfrage für die Vorsorgepläne<br />
der <strong>Agrisano</strong> Prevos<br />
und die Risikoversicherungen der<br />
<strong>Agrisano</strong> Stiftung sind ebenfalls<br />
ungebrochen gross. Mittlerweile<br />
haben fast 29 000 Personen<br />
im Rahmen einer freiwilligen Risiko-<br />
bzw. Sparversicherung vorgesorgt.<br />
Dies entspricht einem<br />
144 740<br />
77 050<br />
Versicherte zählt die <strong>Agrisano</strong> Krankenkasse<br />
AG in der obligatorischen<br />
Krankenpflegeversicherung (OKP).<br />
Landwirtinnen und Landwirte<br />
profitieren seit diesem Jahr von der<br />
Zusatzversicherung AGRI-spezial.<br />
4
ENTWICKLUNG UND WACHSTUM<br />
gewachsen<br />
Wachstum von knapp 3 Prozent<br />
innerhalb eines Jahres. Auch die<br />
<strong>Agrisano</strong> Pencas blickt auf ein erfolgreiches<br />
Jahr zurück. In den letzten<br />
Jahren konnte ein anhaltend<br />
positiver Trend bei der Schadensbelastung<br />
festgestellt werden, worauf<br />
die Risikotarife gemäss den aktuellen<br />
technischen Grundlagen neu<br />
gerechnet wurden und in der Gesamtbetrachtung<br />
eine Senkung von<br />
25 Prozent, gegenüber dem aktuellen<br />
Risikotarif, einkalkuliert werden<br />
konnte. Der neue Risikotarif wurde<br />
per 1. Januar <strong>2019</strong> eingeführt.<br />
Diese Entwicklung ist sowohl für<br />
die angeschlossenen Betriebe wie<br />
auch für die Versicherten äusserst<br />
erfreulich.<br />
Die über alle Versicherungssparten<br />
erfreuliche Entwicklung ist<br />
keine Selbstverständlichkeit. Dazu<br />
braucht es Kunden wie Sie, die uns<br />
immer wieder ihr Vertrauen schenken.<br />
Dieser Vertrauensbeweis ist<br />
Freude und Bestätigung zugleich,<br />
aber auch Verpflichtung. So setzen<br />
die <strong>Agrisano</strong>-Unternehmungen alles<br />
daran, ihre konsequente Richtung<br />
auch in Zukunft weiterzuführen.<br />
22 182<br />
Personen vertrauen im Falle von<br />
Rechtsstreitigkeiten auf<br />
AGRI-protect.<br />
33 120<br />
beträgt die Anzahl versicherter<br />
Angestellter in der Globalversicherung<br />
der <strong>Agrisano</strong> Stiftung.<br />
28 884<br />
10 884<br />
Bauern und Bäuerinnen haben bei uns<br />
eine Vorsorgelösung (Säule 2b<br />
und/oder 3b) abgeschlossen.<br />
Menschen haben bei uns bereits die<br />
Taggeldversicherung AGRI-revenu<br />
abgeschlossen.<br />
5
WUSSTEN SIE, DASS ...<br />
... Sie auf einer Organspendekarte<br />
auch festhalten können, wenn Sie<br />
Ihre Organe nicht spenden möchten?<br />
Auf www.leben-ist-teilen.ch erfährt man,<br />
wie eine Organspende abläuft, wie man<br />
seinen Willen bezüglich Organspende festhalten<br />
kann und weshalb es wichtig ist,<br />
mit seinen Angehörigen darüber zu reden<br />
– denn damit entlastet man sie in einer<br />
schwierigen Situation. Neu kann man auch<br />
bei www.swisstransplant.org festhalten,<br />
ob man seine Organe spenden will oder<br />
nicht. Der Eintrag ist freiwillig und kann<br />
jederzeit geändert werden.<br />
Gesundheit<br />
... Rheuma in der Schweiz die Volkskrankheit<br />
Nummer 1 ist? Unter den<br />
Begriff Rheuma fallen 200 verschiedene<br />
Krankheiten mit ganz unterschiedlichen Auswirkungen.<br />
Sie zeigen sich vorrangig im Binde-<br />
und Stützgewebe des Bewegungsapparates,<br />
das heisst in den Knochen, den Gelenken<br />
und in den Weichteilen wie Muskeln, Sehnen<br />
oder Schleimbeuteln. Rheuma verursacht<br />
höhere Kosten als jede andere nicht übertragbare<br />
Krankheit. Die Rheumaliga Schweiz<br />
organisiert sich als gemeinnützige Organisation<br />
für über zwei Millionen Betroffene.<br />
www.rheumaliga.ch<br />
... in der Schweiz rund 800 000 erwachsene<br />
Menschen nicht richtig lesen und schreiben<br />
können? Das schliesst Menschen ein, die<br />
hier zur Schule gegangen sind. Wer nicht gut<br />
lesen und schreiben kann, stösst nicht nur im<br />
beruflichen und privaten Alltag an seine Grenzen,<br />
er/sie ist auch zum Teil vom gesellschaftlichen<br />
und kulturellen Leben ausgeschlossen.<br />
Der Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben<br />
bietet in der ganzen Schweiz Lese- und<br />
Schreibkurse an. Mehr dazu erfahren Sie unter<br />
www.lesen-schreiben-schweiz.ch oder über das<br />
kostenlose Beratungstelefon 0800 47 47 47.<br />
Sie fragen – wir antworten<br />
Ich bin selbständiger Landwirt,<br />
hatte einen Unfall und muss jetzt<br />
auf die Arztrechnung einen Kostenanteil<br />
bezahlen – weshalb? Ich<br />
dachte, bei Unfällen übernimmt<br />
die Versicherung die gesamten<br />
Kosten.<br />
Wer selbständig oder nicht erwerbstätig<br />
ist, muss sich über die Krankenkasse<br />
für Unfälle versichern lassen.<br />
Entsprechend werden die Heilungskosten<br />
eines Unfalles aus der Krankenversicherung<br />
bezahlt. Dabei fallen,<br />
wie bei Krankheit, die Franchise<br />
und der Selbstbehalt an. Ist man<br />
jedoch für mindestens acht Wochenstunden<br />
beim gleichen Arbeitgeber<br />
tätig, so ist man über diesen Arbeitgeber<br />
neben Berufsunfällen auch für<br />
Nichtberufsunfälle versichert. In diesem<br />
Fall wird ein Unfall über die Versicherung<br />
des Arbeitgebers abgewickelt,<br />
und es werden dem Patienten<br />
keine Franchise und keinen Selbstbehalt<br />
verrechnet. Doch Achtung: Ein<br />
Unfall ist per rechtlicher Definition<br />
«eine plötzliche, nicht beabsichtigte<br />
schädigende Einwirkung eines ungewöhnlichen<br />
äusseren Faktors auf<br />
den menschlichen Körper, die eine<br />
Beeinträchtigung der körperlichen,<br />
geistigen oder psychischen Gesundheit<br />
oder den Tod zur Folge hat».<br />
Fehlt einer dieser Faktoren, wird das<br />
Ereignis nicht als Unfall eingestuft,<br />
sondern als Krankheit und die Leistungen<br />
werden so oder so aus der<br />
Krankenversicherung bezahlt.<br />
Haben Sie auch eine Frage an uns oder möchten<br />
Sie sich zu unserem <strong>Magazin</strong> äussern? Über welche<br />
Themen möchten Sie gerne mehr erfahren?<br />
Schreiben Sie uns per Mail: magazin@agrisano.ch<br />
6
Von links: Francis Egger, Präsident der <strong>Agrisano</strong> Stiftung; Beatrice Schafer, Kundin des Netzwerks Sense; Christine Bühler, Präsidentin des<br />
Schweiz. Bäuerinnen- und Landfrauenverbands und Jurypräsidentin; Beatrix Tschannen, Geschäftsstellenleiterin Netzwerk Sense; Ursula Moser,<br />
ehemalige Geschäftsstellenleiterin; Andrea Brüllhardt, Vize-Präsidentin Netzwerk Sense; Christian Scharpf, Geschäftsführer der <strong>Agrisano</strong> Stiftung.<br />
Menschen<br />
PREISVERLEIHUNG<br />
Nah am Menschen<br />
Das Netzwerk Sense aus dem<br />
Kanton Freiburg und eine Bäuerin,<br />
die anonym bleiben möchte,<br />
wurden für ihren sozialen Einsatz<br />
mit dem Prix <strong>Agrisano</strong> geehrt.<br />
Zum dritten Mal wurde der Prix <strong>Agrisano</strong><br />
am 25. April <strong>2019</strong> anlässlich<br />
der Delegiertenversammlung des<br />
Schweizerischen Bäuerinnen- und<br />
Landfrauenverbands in Bern überreicht.<br />
Gewonnen hat in der Kategorie<br />
Organisationen das Netzwerk<br />
Sense aus Alterswil (FR). Der Verein<br />
bietet Haushaltshilfe im Sensebezirk<br />
Nachbarshilfe rettete Mensch und Hof<br />
Die Bäuerin erkannte, dass ihr Nachbar<br />
– ebenfalls Landwirt – am Ende<br />
seiner Kräfte war. Zitternd stand er<br />
da. Sie ergriff ihn an der Hand und<br />
brachte ihn zum Arzt. Kurz darauf<br />
lag er im Spital. Zum Glück – weil<br />
er damals sagte, das Leben habe<br />
keinen Sinn mehr. Die Bäuerin aber,<br />
die mit dem Prix <strong>Agrisano</strong> <strong>2019</strong> geehrt<br />
wurde, griff ein und packte an:<br />
Sie kümmerte sich sowohl um den<br />
kranken Bauern als auch um dessen<br />
Hof und Vieh. Heute kann der<br />
Landwirt seinen Hof dank seiner<br />
an. In der Kategorie Einzelpersonen<br />
wurde eine Bäuerin ausgezeichnet,<br />
die anonym bleiben möchte (siehe<br />
Kasten).<br />
Das Netzwerk Sense, 1946 als<br />
reformierte Heimpflege gegründet,<br />
organisiert schnell und unbürokratisch<br />
Hilfe im Haushalt und ist<br />
zudem ein begehrter Arbeitgeber<br />
in der Region. Familien und Einzelpersonen<br />
können Unterstützung für<br />
Haus und Garten anfordern, sei es<br />
aus krankheits- oder unfallbedingten<br />
Gründen oder weil sie alt und<br />
Nachbarin wieder selber bewirtschaften,<br />
nur dann und wann greift<br />
sie ihm noch unter die Arme. Dass<br />
diese nachbarschaftliche Hilfe dazu<br />
beigetragen hat, dass der Bauer<br />
noch lebt und seinen Hof weiterführen<br />
kann, möchte sie nicht an die<br />
grosse Glocke hängen. «Das hätte<br />
doch jeder getan», sagt die Bäuerin<br />
bescheiden, die anonym bleiben<br />
möchte. Ihr Engagement aber<br />
bringt das zum Ausdruck, wofür der<br />
Prix <strong>Agrisano</strong> steht: ein soziales Engagement<br />
im ländlichen Raum.<br />
gebrechlich oder überlastet sind. 18<br />
Mitarbeiterinnen, vorwiegend Hausfrauen,<br />
sind auf Abruf einsatzbereit.<br />
Der Verein bietet keine pflegerische<br />
Unterstützung an, er arbeitet dafür<br />
mit der Spitex zusammen, deren<br />
Kerngeschäft die Pflege ist. Die Kunden<br />
bezahlen einen Stundenansatz<br />
gemäss steuerbarem Einkommen,<br />
denn die Dienstleistungen sollen allen<br />
zugänglich sein. «Das Netzwerk<br />
Sense hat sich über all die Jahre immer<br />
wieder an neue Gegebenheiten<br />
angepasst und ist ein echtes Bedürfnis<br />
in dieser ländlichen Region»,<br />
begründet Jurypräsidentin Christine<br />
Bühler den Entscheid der Jury. 2018<br />
wurden mehr als 6 000 Stunden bei<br />
rund 3 000 Einzeleinsätzen geleistet.<br />
Zu etwas mehr als zwei Dritteln finanziert<br />
sich der Verein durch Mitgliederbeiträge<br />
und Einnahmen aus<br />
den Dienstleistungen. Für den Rest<br />
ist er auf Spenden angewiesen. «Der<br />
Prix <strong>Agrisano</strong> ist ein wertvoller Zuschuss<br />
in unsere Kasse», sagt Beatrix<br />
Tschannen, Geschäftsstellenleiterin.<br />
7
Frühstückseier<br />
Bauernart<br />
Familienrezept von<br />
Rita Zgraggen<br />
Erstfeld (UR)<br />
1 EL Butter in der Bratpfanne zergehen lassen.<br />
8 Eier verklopfen und in die Pfanne giessen.<br />
500 g Ruchbrot<br />
Salz, Pfeffer, Currypulver,<br />
Paprika, Streuwürze<br />
frische Kräuter nach<br />
Belieben<br />
in mundgerechte Stücke<br />
schneiden, sofort dazugeben<br />
und mischen.<br />
würzen und unter ständigem Rühren<br />
goldbraun werden lassen.<br />
Huusgmacht!<br />
Rezepte von<br />
unseren Kunden<br />
Wer will, kann die Eierspeise<br />
auch direkt aus<br />
der Pfanne geniessen.<br />
Ihr Rezept –<br />
wir belohnen Sie<br />
mit einer praktischen<br />
<strong>Agrisano</strong>-Kochschürze.<br />
Haben Sie ein besonderes Familienrezept oder<br />
ein traditionelles aus Grossmutters Küche, das Sie<br />
mit unseren Lesern teilen möchten? Senden Sie uns dieses per<br />
E-Mail: magazin@agrisano.ch. Bei Veröffentlichung erhalten Sie eine<br />
hochwertige Kochschürze.<br />
VERSICHERTENKARTE<br />
Versicherungen<br />
Kunden erhalten eine neue Karte<br />
Die <strong>Agrisano</strong>-Versichertenkarte<br />
läuft am 30.06.<strong>2019</strong> ab und wird<br />
durch eine neue Karte ersetzt.<br />
Die Krankenversichertenkarte erleichtert<br />
den Versicherten den<br />
administrativen und finanziellen<br />
Austausch mit den medizinischen<br />
Leistungserbringern. Die Daten auf<br />
der Vorderseite der Karte sind für<br />
die Abrechnungsprozesse zwischen<br />
den Versicherern und den Ärzten,<br />
Apotheken und Spitälern notwendig.<br />
Damit wird sichergestellt, dass<br />
die administrativen Daten von Anfang<br />
an richtig übernommen werden.<br />
Die Rückseite der Karte bildet<br />
die europäische Krankenversicherungskarte<br />
ab. Diese Seite kommt<br />
bei Notfallbehandlungen im europäischen<br />
Ausland zum Einsatz. Die<br />
Karte ist jedoch nur ein Ausweis zur<br />
Identifikation des Versicherungsverhältnisses.<br />
Sie ersetzt nicht die Kostengutsprache.<br />
Wer will, kann bei einem Arzt,<br />
Zahnarzt oder Chiropraktor auf<br />
der Karte persönliche und medizinische<br />
Daten wie Medikamente,<br />
Allergien oder die Blutgruppe erfassen<br />
lassen. Diese Daten können bei<br />
einem Arztbesuch nützlich sein und<br />
im Notfall sogar Leben retten.<br />
Neu wird auf der Kartenrückseite<br />
die persönliche <strong>Agrisano</strong>-Versichertennummer<br />
abgebildet. Damit<br />
können wir bei einer Anfrage noch<br />
schneller auf Ihre Anliegen reagieren.<br />
Ihre neue Karte, mit einer Laufzeit<br />
von fünf Jahren, werden Sie vor<br />
Ende Juni <strong>2019</strong> erhalten. Tragen Sie<br />
Ihre Karte immer auf sich, insbesondere<br />
auch bei Reisen ins Ausland.<br />
8
Menschen<br />
PORTRÄT<br />
Immer das Beste geben<br />
Ohne Schwingen geht nichts<br />
in dieser Familie: die Brüder<br />
Andreas und Lukas Döbeli aus<br />
Sarmenstorf (AG) feiern Erfolge<br />
im Sägemehl – und das nebst<br />
Lehre und Arbeit.<br />
Sport auf hohem Niveau zu betreiben<br />
ist eine Herausforderung.<br />
Gleichzeitig im Beruf oder in der<br />
Lehre zu stehen, macht die Sache<br />
nicht einfacher. Doch auch die<br />
Gene spielen eine Rolle in dieser,<br />
bei der <strong>Agrisano</strong> Krankenkasse AG<br />
versicherten Familie: Der Vater war<br />
selbst erfolgreicher Schwinger, in<br />
der Familie der Mutter wurde auch<br />
aktiv geschwungen. «Schwingen<br />
ist eine sehr komplexe Sportart. Es<br />
braucht Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer,<br />
aber auch Kampfinstinkt und<br />
Taktik», sagt Andreas Döbeli (21 Jahre).<br />
Als Sechsjährige haben die Brüder<br />
mit Schwingen begonnen und<br />
seitdem zahlreiche Erfolge verbucht:<br />
Andreas hat elf Kränze gewonnen,<br />
der 19-jährige Lukas deren fünf.<br />
Andreas hat beim Bauernverband<br />
Aargau, bei der die <strong>Agrisano</strong>-Regionalstelle<br />
angegliedert ist, eine<br />
KV-Lehre absolviert und danach<br />
zwei Jahre Geflügelfachmann bei<br />
der Micarna gelernt. Jetzt arbeitet<br />
er zu 60 Prozent im Qualitätsmanagement<br />
einer Brüterei. Während<br />
den restlichen 40 Prozent steht<br />
er auf dem Hof seiner Eltern im<br />
Einsatz. Dieser besteht aus Mutterkuhhaltung,<br />
einem Junghennenaufzuchtstall<br />
mit 6 000 Tierplätzen<br />
und 24 Hektaren Ackerbau. «Diese<br />
Arbeitsaufteilung kommt mir sehr<br />
entgegen, dadurch bin ich flexibel<br />
und kann auch mal an einem Morgen<br />
ins Krafttraining gehen», erzählt<br />
Andreas. Später möchte er einmal<br />
den Hof übernehmen und die Brüterei<br />
ausbauen.<br />
Weil Andreas jetzt auf dem Hof<br />
arbeitet, musste er als mitarbeitendes<br />
Familienmitglied versichert<br />
werden. Die <strong>Agrisano</strong>-Regionalstelle<br />
hat deshalb eine Gesamtberatung<br />
durchgeführt, denn es ist wichtig,<br />
die Versicherungen stets an neue<br />
Situationen anzupassen. Lukas ist<br />
noch in der Lehre als Zimmermann<br />
und gerade in einer Verletzungspause.<br />
«In der Wintersaison habe<br />
ich mich an der Hand verletzt, jetzt<br />
kann ich aber wieder am Konditionstraining<br />
teilnehmen», sagt er.<br />
Wer denkt, Schwingen sei nur ein<br />
Freizeitvergnügen, der täuscht sich.<br />
Die beiden haben ein strenges Trainingsprogramm,<br />
und das nicht nur<br />
im Schwingkeller. Kraft- und Ausdauertraining<br />
sowie ein abgestimmtes<br />
Ernährungsprogramm gehören<br />
dazu. Sie trainieren vier bis sechs<br />
Mal pro Woche. Während der Saison<br />
sind sie fast jedes Wochenende unterwegs.<br />
«Es braucht viel Disziplin,<br />
aber schlussendlich ist jeder selbst<br />
verantwortlich für seinen Erfolg», resümiert<br />
Andreas. Und wie sieht es<br />
mit Freizeit aus? «Da wir oft mit dem<br />
Club unterwegs sind, stammt unser<br />
Kollegenkreis grösstenteils auch<br />
aus dem Club. Somit verbinden<br />
sich Sport und Freizeit ideal.» Und<br />
Lukas ergänzt: «Der Umgang untereinander<br />
ist sehr familiär, an einem<br />
Schwingfest gibt es keine Auseinandersetzungen.»<br />
Das diesjährige Ziel der beiden ist<br />
das Eidgenössische Schwingfest<br />
und dort natürlich eine möglichst<br />
gute Platzierung. Um sich zu qualifizieren,<br />
braucht es zuvor zwei Kranzgewinne.<br />
«Mein oberstes Ziel ist<br />
aber erst mal gesund zu werden und<br />
gut in die Saison zu starten», meint<br />
Lukas. «Wir versuchen, an jedem<br />
Schwingfest unsere Leistung abzurufen<br />
und immer das Beste zu geben.<br />
Wenn man richtig trainiert und<br />
Freude am Sport hat, kommt der Erfolg<br />
fast von selbst», sagt Andreas.<br />
Foto links: David Sigg / Foto rechts: Rolf Eicher<br />
Die Brüder Andreas (Bild links im blauen Hemd) und Lukas Döbeli (Bild rechts im dunklen Hemd) schwingen seit ihrem sechsten Lebensjahr.<br />
9
Kann bestimmte Organe schädigen.<br />
Kann zu sofortiger und langfristiger<br />
massiver Beeinträchtigung der Gesundheit<br />
führen, Krebs erzeugen, das Erbgut,<br />
die Fruchtbarkeit oder die Entwicklung<br />
schädigen. Kann bei Eindringen<br />
in die Atemwege tödlich sein.<br />
SCHUTZ VOR VERGIFTUNGEN<br />
Gesundheit<br />
HOCHGIFTIG<br />
Kann schon in kleinen Mengen<br />
zu schweren Vergiftungen und zum<br />
Tod führen.<br />
Vorsicht giftig!<br />
Immer Gefahren- und Sicherheitshinweise<br />
auf der Produktetikette beachten!<br />
90 Prozent aller Vergiftungen<br />
ereignen sich im häuslichen Umfeld.<br />
Besonders betroffen sind<br />
Kinder unter fünf Jahren.<br />
2017 führte Tox Info Suisse, die offizielle<br />
Beratungsstelle bei Vergiftungen,<br />
mehr als 40 000 Beratungen<br />
durch. Knapp drei Viertel aller<br />
Vergiftungen wurden durch Haushaltsprodukte,<br />
Medikamente und<br />
Pflanzen ausgelöst. 56 Prozent aller<br />
Vergiftungen betrafen Kinder, mehrheitlich<br />
im Vorschulalter. Meist führt<br />
eine falsche Lagerung der Produkte<br />
zu einer Vergiftung, die Kinder sind<br />
neugierig und greifen zu. Denn farbige<br />
Verpackungen und wohlriechende<br />
Inhaltsstoffe sind für Kinder attraktiv.<br />
Jedes Jahr geschehen in Schweizer<br />
Haushalten mehr als 50 000 Unfälle<br />
mit chemischen Produkten (gemäss<br />
Bundesamt für Gesundheit/BAG).<br />
Bei Kleinkindern ist es besonders<br />
wichtig, nichts offen herumstehen<br />
zu lassen und alles Gefährliche auf<br />
einer kindersicheren Höhe zu verwahren,<br />
am besten abgeschlossen.<br />
Bei Erwachsenen geschehen unabsichtliche<br />
Vergiftungen häufig mit<br />
Medikamenten, indem sie entweder<br />
falsch angewendet oder verwechselt<br />
werden. Aber nicht nur chemische<br />
Produkte und Medikamente<br />
sind die Täter, auch Pflanzen im Garten<br />
und im Haus können giftig oder<br />
zumindest unverträglich sein.<br />
Eine Kampagne zum verantwortungsvollen<br />
Umgang mit chemischen Produkten im Alltag.<br />
Gerade im Haushalt hantieren wir<br />
täglich mit chemischen Produkten<br />
und halten unzählige davon auf Lager.<br />
Im Umgang mit solchen Produkten<br />
sollte man sich stets bewusst sein,<br />
welche Gefahren bei falscher Anwendung<br />
davon ausgehen können. Dabei<br />
geht es nicht nur ums Verschlucken<br />
einer Substanz, auch Dämpfe können<br />
gesundheitsgefährdend und<br />
Flüssigkeiten auf der Haut oder im<br />
Auge ätzend sein. Die Gefährlichkeit<br />
eines Produktes wird von seinen Inhaltsstoffen<br />
und deren Konzentration<br />
bestimmt. Alle gefährlichen chemischen<br />
Produkte sind mit Gefahrensymbolen<br />
und -hinweisen gekennzeichnet.<br />
Jedoch können ebenfalls<br />
Produkte ohne Gefahrenkennzeichnung<br />
Spuren von gefährlichen Stoffen<br />
enthalten, denn diese müssen<br />
erst ab einer gewissen Konzentration<br />
gekennzeichnet werden. Seit einigen<br />
Jahren sind die neuen, weltweit<br />
einheitlichen, Gefahrensymbole in<br />
Kraft. Welche das sind, kann man<br />
auf www.cheminfo.ch nachschauen,<br />
einer Website des BAG. Wenn man<br />
die Symbole und Sicherheitshinweise<br />
auf der Etikette beachtet, ist der<br />
Umgang mit chemischen Produkten<br />
ungefährlich.<br />
Auf dem Bauernhof gibt es zudem<br />
eine Vielzahl an anderen Vergiftungsgefahren<br />
für Kinder. Werden<br />
Pflanzenschutzmittel in der Regel<br />
vorschriftsgemäss gelagert, wird<br />
manchmal nicht daran gedacht,<br />
dass auch Schneckenkörner oder<br />
Spritzmittel, die im Bauerngarten<br />
verwendet werden, kindersicher<br />
verstaut werden. In jedem Fall ist<br />
vorbeugen besser als heilen. Diese<br />
alte Weisheit gilt auch im Umgang<br />
mit giftigen Stoffen. Schon mit wenigen<br />
Massnahmen lassen sich<br />
schwere Vergiftungen vermeiden:<br />
Erste Hilfe im Vergiftungsfall: Was ist zu tun?<br />
Bei Verdacht auf Vergiftung empfiehlt<br />
Tox Info Suisse Folgendes:<br />
ff<br />
Nach Einnahme (nur bei wachen<br />
Personen): Wasser, Tee oder<br />
Sirup zu trinken geben, 1 bis 2 dl,<br />
bei schäumenden Substanzen nur<br />
einen Schluck, bei ätzenden möglichst<br />
schnell bis max. 30 Minuten<br />
nach Einnahme. Aktivkohle oder<br />
schaumhemmende Medikamente<br />
nur auf ärztliche Verordnung geben.<br />
ff<br />
Nach Einatmen: Für frische<br />
Luft sorgen und Patient beruhigen.<br />
Vorsicht bei geschlossenen Räumen,<br />
Silos und Gruben: es besteht<br />
Gefährdung des Retters.<br />
ff<br />
Nach Hautkontakt: Benetzte<br />
Kleider rasch entfernen. Betroffene<br />
Hautpartien ausgiebig unter fliessendem<br />
Wasser spülen. Bei nicht<br />
verätzter Haut gründlich mit Seife<br />
und Wasser nachreinigen.<br />
ff<br />
Nach Spritzern ins Auge:<br />
Auge sofort während mindestens<br />
10 Minuten unter fliessendem Wasser<br />
spülen. Lid dabei gut offen halten<br />
und den Kopf auf die Seite des<br />
verletzten Auges neigen, um das<br />
nicht betroffene Auge zu schonen.<br />
ff<br />
Bei Bewusstlosigkeit oder<br />
Atem- und Kreislaufstillstand:<br />
Ambulanz alarmieren (Tel. 144).<br />
Fremdkörper (Gebiss, Tablettenreste,<br />
Erbrochenes) aus Mund und Rachen<br />
entfernen, Kleidung lockern.<br />
Bei Bewusstlosigkeit und normaler<br />
Atmung: Seitenlage. Bei Bewusstlosigkeit<br />
und fehlender Atmung: Wiederbelebungsmassnahmen<br />
nach<br />
aktuellen Reanimationsrichtlinien.<br />
10
PRÄMIENVERBILLIGUNG<br />
Versicherungen<br />
Ein Urteil mit Auswirkungen<br />
Jeder Vierte erhält eine Prämienverbilligung.<br />
Gemäss Lausanner<br />
Richter ist das zu wenig.<br />
Weil eine Steuererhöhung vom Volk<br />
abgelehnt worden war, strich die<br />
Luzerner Regierung 7 900 Personen<br />
die Prämienverbilligung. Wer<br />
bereits eine erhalten hatte, sollte<br />
das ausbezahlte Geld zurückzahlen.<br />
Dagegen klagten drei Personen<br />
mit Hilfe der SP. Das Bundesgericht<br />
kam im Januar in seinem Urteil nun<br />
zum Schluss, dass die vom Kanton<br />
bestimmte Einkommensgrenze von<br />
54 000 Franken für einen Anspruch<br />
auf Verbilligung der Prämien zu tief<br />
angesetzt ist. Luzern muss folglich<br />
15 Millionen Franken an 8 000 Familien<br />
zurückbezahlen. Für die Rückzahlung<br />
im Kanton Luzern ist für die<br />
Krankenkassen und somit auch für<br />
die <strong>Agrisano</strong> mit administrativem<br />
Mehraufwand zu rechnen, müssen<br />
doch sämtliche Ansprüche rückwirkend<br />
gestoppt, neu verfügt und<br />
abgerechnet werden. Dieser Mehraufwand<br />
würde noch ausgeprägter,<br />
sollten auch andere Kantone rückwirkende<br />
Korrekturen vornehmen.<br />
Inzwischen hat auch der St. Galler<br />
Kantonsrat zusätzlich 12 Millionen<br />
Franken für Verbilligungen<br />
beschlossen, und die Kantone Wallis<br />
sowie Zürich haben die Einkommensschwelle<br />
ebenso erhöht. Auch<br />
der Kanton Neuenburg will 3,5 Millionen<br />
Franken mehr für Prämienverbilligungen<br />
aufwenden. Die SP<br />
fordert jedoch, dass alle Kantone<br />
(BE, LU, VS, GL, AR, AI, AG, VS, NE)<br />
handeln, die gemäss einem Bericht<br />
des Bundesamtes für Gesundheit<br />
dem Mittelstand gar keine Prämienverbilligung<br />
entrichten. Anzumerken<br />
ist allerdings, dass heute schon 26<br />
Prozent der Versicherten diese erhalten.<br />
Zudem: Prämienverbilligungen<br />
sind über Steuereinnahmen zu<br />
finanzieren, das Kostenwachstum im<br />
Gesundheitswesen bleibt. Deshalb<br />
braucht es Kostendämpfungsmassnahmen<br />
(siehe Beitrag Seite 3).<br />
ff<br />
Bewahren Sie Chemikalien und<br />
Medikamente immer in der Originalverpackung<br />
und für Kinder unerreichbar<br />
auf; nie in Trinkflaschen<br />
oder andere Gefässe umfüllen,<br />
auch nicht mit entsprechender Beschriftung.<br />
Ein Bilderbuch klärt<br />
Kinder auf<br />
Aaron und Mona entdecken auf<br />
dem Schulweg allerlei und werden<br />
mit unerwarteten Situationen<br />
konfrontiert. Das Bilderbuch<br />
«Richtig giftig» von Lorenz Pauli<br />
und Claudia de Weck zeigt Kindern<br />
auf, wo es echt gefährlich<br />
ist. Informationen über chemische<br />
Produkte im Alltag machen<br />
sie auf die Gefahren aufmerksam.<br />
Das Bilderbuch eignet sich<br />
für Kinder im Alter von vier bis<br />
acht Jahren und ist im Buchhandel<br />
erhältlich.<br />
ff<br />
Beachten Sie die Anweisungen<br />
und Gefahrensymbole und vor jeder<br />
Verwendung die Etikette, um Verwechslungen<br />
zu vermeiden.<br />
Im Notfall wählen<br />
Sie Telefon145<br />
Vermuten Sie eine Vergiftung?<br />
Dann rufen Sie umgehend die<br />
24-Stunden-Notfallnummer 145<br />
an. Tox Info Suisse gibt unentgeltlich<br />
ärztliche Auskunft. Halten<br />
Sie das Produkt/die Pflanze<br />
griffbereit, damit die Substanz<br />
rasch identifiziert werden kann.<br />
In nicht dringenden Fällen wählen<br />
Sie die Nummer 044 251 66 66.<br />
Mit der Tox-Info-App können Sie<br />
nicht nur rasch anrufen, sondern<br />
auch ein Bild des giftigen Produktes<br />
einsenden.<br />
ff<br />
Lassen Sie Heizungen mit fossilen<br />
Brennstoffen regelmässig überprüfen,<br />
und lüften Sie bei offenen<br />
Feuern gut (CO-Vergiftung).<br />
ff<br />
Nehmen Sie keine Medikamente<br />
vor Kindern ein, denn es besteht<br />
die Gefahr der Nachahmung.<br />
ff<br />
Entsorgen Sie nicht gebrauchte<br />
Chemikalien und Medikamente mindestens<br />
einmal im Jahr.<br />
ff<br />
Lassen Sie nie Tabakwaren und<br />
Alkohol unbeaufsichtigt stehen.<br />
ff<br />
Pflanzen Sie möglichst keine<br />
giftigen Pflanzen (gilt auch für Zimmerpflanzen).<br />
ff<br />
Lassen Sie Kinder nie unbeaufsichtigt,<br />
wenn Sie mit potenziell giftigen<br />
Substanzen hantieren.<br />
11
HINTER DEN KULISSEN<br />
«Geht nicht, gibtʼs nicht!»<br />
Wer steckt hinter den Kulissen<br />
der <strong>Agrisano</strong>? Auf<br />
dieser Seite stellen wir<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aus verschiedenen<br />
Bereichen am Hauptsitz<br />
in Brugg vor – damit Sie<br />
mehr über die Menschen<br />
erfahren, die bei der <strong>Agrisano</strong><br />
arbeiten.<br />
Seit 20 Jahren arbeitet Edi Deubelbeiss<br />
bei der <strong>Agrisano</strong>. Er<br />
kümmert sich um die Post, ist<br />
stets zur Stelle, wenn es etwas zu<br />
reparieren gibt und schaut, dass<br />
die Mitarbeitenden immer zu ihrem<br />
Kaffee kommen. Kurzum, er<br />
ist der Mann für alle Fälle.<br />
Edi, man sieht dich jeden Tag mehrmals<br />
bei uns, aber du arbeitest<br />
auch für den Schweizer Bauernverband<br />
(SBV). Wie kommt das?<br />
Der Technische Dienst des SBV und<br />
der <strong>Agrisano</strong> besteht aus zwei Personen.<br />
Wir teilen uns die Zuständigkeiten.<br />
Ich bin in erster Linie für die<br />
<strong>Agrisano</strong> verantwortlich, weshalb<br />
ich jeden Morgen als erstes die Post<br />
ins Sekretariat bringe. Dann mache<br />
ich einen Rundgang im und ums<br />
Haus, denn es gibt immer etwas<br />
aufzuräumen oder zu reparieren.<br />
Anschliessend gehe ich in der Cafeteria<br />
vorbei, wo ich schaue, dass für<br />
die Mitarbeitenden alles vorhanden<br />
ist. Später fahre ich zum SBV, dort<br />
kümmere ich mich ebenfalls um die<br />
ein- und ausgehende Post. So läuft<br />
das einige Male hin und her, bis ich<br />
dann am Abend die frankierte Ausgangspost<br />
für den Pöstler bereitstelle.<br />
Von wie viel Post reden wir hier?<br />
Jeden Tag sind das bis zu 900 Briefe<br />
und zwischen 10 und 25 Pakete,<br />
die bei der <strong>Agrisano</strong> ankommen und<br />
am Abend abgehen. (Anm. d. Red.:<br />
Daneben werden täglich rund 4 600<br />
Briefe automatisiert versandt.)<br />
Edi Deubelbeiss vom Technischen Dienst ist stets gut gelaunt und findet für alles eine Lösung.<br />
Du wirst gerufen, wenn kein Licht<br />
brennt, es einen Fehlalarm oder<br />
sonst ein technisches Problem gibt.<br />
Das macht dich zum Allrounder.<br />
Ja, ich bin auch schon am Wochenende<br />
oder mitten in der Nacht im<br />
Einsatz gestanden, denn ich bin<br />
ebenfalls für die Gebäudetechnik<br />
die erste Ansprechperson. Braucht<br />
es einen Handwerker oder sonstigen<br />
Fachmann, dann organisiere<br />
ich das. Ich helfe aber auch beim<br />
Auf- und Abbau von internen Tagungen,<br />
beim Umziehen oder Einrichten<br />
von Büros und springe ein,<br />
wenn etwas dringend besorgt werden<br />
muss.<br />
Man sagt, du findest für jedes Problem<br />
eine Lösung.<br />
Genau, mein Motto lautet: geht<br />
nicht, gibtʼs nicht. Ich mag die Herausforderung,<br />
für schwierige Aufgaben<br />
Lösungen zu finden – und die<br />
gibt es immer.<br />
Was gefällt dir bei der <strong>Agrisano</strong>?<br />
Es ist sehr familiär hier, trotz der<br />
Grösse. Man hilft einander, es ist ein<br />
stetes Geben und Nehmen. Und die<br />
Arbeit ist immer wieder spannend,<br />
wenn neue Aufgaben auftauchen.<br />
Wie verbringst du deine Freizeit?<br />
Ein grosses Hobby von mir ist Traktor<br />
fahren, ich habe einen Bucher<br />
1800. Da ich Motorradmechaniker<br />
gelernt habe, «schraube» ich auch<br />
gerne an meinem Traktor, meinen<br />
Autos und Töffs herum. Im Sommer<br />
gehe ich zudem gerne wandern,<br />
Velo fahren und schwimmen.<br />
Wir sind in Ihrer Nähe:<br />
IHRE BERATUNGSSTELLE<br />
12<br />
Unsere Partner sind die kantonalen Bauernverbände, bei denen unsere Versicherungsberatungsstellen angegliedert<br />
sind. Die landwirtschaftliche Versicherungsberatung bietet Bauernfamilien alles aus einer Hand<br />
und ist somit deren erste Anlaufstelle für alle Versicherungsfragen. Die Kontaktdaten finden Sie auf unserer<br />
Internetseite: www.agrisano.ch/kontakt/ihre-regionalstelle