30.04.2019 Aufrufe

Agrisano-Magazin 1/2019

Kundenmagazin der Agrisano-Unternehmungen

Kundenmagazin der Agrisano-Unternehmungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

magazin<br />

Alle Versicherungen aus einer Hand.<br />

Kundenmagazin der <strong>Agrisano</strong> Stiftung | <strong>Agrisano</strong> Krankenkasse AG | <strong>Agrisano</strong> Versicherungen AG<br />

<strong>Agrisano</strong> Pencas | <strong>Agrisano</strong> Prevos<br />

Ausgabe 1/<strong>2019</strong><br />

Erfahren Sie Wissenswertes!<br />

Aktuell für Sie:<br />

4<br />

7<br />

10<br />

Die <strong>Agrisano</strong> hat in allen<br />

Sparten zugelegt.<br />

Prix <strong>Agrisano</strong> zum dritten<br />

Mal vergeben.<br />

Vorsicht vor giftigen Substanzen<br />

im Haushalt.<br />

Seite 9<br />

Andreas und Lukas Döbeli:<br />

vom Stall ins Sägemehl


INHALT<br />

Menschen Versicherungen Gesundheit<br />

Nah am Menschen: Prix <strong>Agrisano</strong><br />

zum dritten Mal verliehen.<br />

Immer das Beste geben: zwei<br />

Schwinger auf Erfolgskurs.<br />

Hinter den Kulissen: «Geht<br />

nicht, gibtʼs nicht!»<br />

7<br />

9<br />

12<br />

Das Kollektiv ist in allen Sparten<br />

gewachsen.<br />

Die neue Versichertenkarte<br />

Prämienverbilligung – ein Urteil<br />

mit Auswirkungen.<br />

4<br />

8<br />

11<br />

Wussten Sie, dass ...<br />

Sie fragen – wir antworten<br />

Huusgmacht! Rezepte von<br />

unseren Kunden<br />

Vorsicht giftig! So schützen Sie<br />

sich vor Vergiftungen.<br />

6<br />

6<br />

8<br />

10<br />

Wir nehmen Ihre Meinung ernst!<br />

Machen Sie mit und füllen Sie unsere<br />

Umfrage aus, mittels angeheftetem<br />

Talon oder online:<br />

kundenumfrage.agrisano.ch<br />

Titelbild Die Brüder Lukas (links) und<br />

Andreas Döbeli aus Sarmenstorf (AG)<br />

sind erfolgreiche Schwinger – und das<br />

nebst Lehre und Arbeit auf dem elterlichen<br />

Hof.<br />

Landwirtschaftliche Veranstaltungen<br />

Die <strong>Agrisano</strong> unterstützt etliche landwirtschaftliche Anlässe. Die Aufzählung<br />

ist nicht abschliessend, weitere Informationen finden Sie auf<br />

www.agrisano.ch.<br />

Veranstaltungen<br />

Juni 13. 2. Bio-Ackerbautag, Münsingen<br />

Juli<br />

19.–21.<br />

Internat. Landmaschinen-Oldtimer-<br />

Treffen, Effingen<br />

Sept. 5. Swiss Agro Forum, Bern<br />

Sept. Schweizer Meisterschaft<br />

13.–15. CH-Sportpferde, Avenches<br />

Sept. Concours suisse des produits du<br />

28.–29. terroir, Delémont<br />

Impressum Herausgeber <strong>Agrisano</strong>,<br />

Laurstrasse 10, 5201 Brugg | Inhalt<br />

<strong>Agrisano</strong>, Marketing & Kommunikation,<br />

magazin@agrisano.ch | Bilder<br />

<strong>Agrisano</strong>, fotolia.com | Übersetzung<br />

Übersetzungsdienst des Schweizer<br />

Bauernverbandes, Brugg | Druck<br />

Druckzentrum AG,<br />

Stallikon | Auflage<br />

99 300, erscheint<br />

zweimal pro Jahr in<br />

Deutsch, Französisch<br />

und Italienisch,<br />

online verfügbar auf<br />

www.agrisano.ch |<br />

© <strong>Agrisano</strong><br />

2


EDITORIAL<br />

Politik<br />

Das Kostenwachstum im Gesundheitswesen<br />

ist und bleibt<br />

ein Dauerthema. Die mittlere<br />

Krankenkassenprämie stieg seit<br />

2008 jährlich um 3,5 Prozent.<br />

Die finanzielle Belastung, insbesondere<br />

für Familien, nimmt stetig<br />

zu und widerspiegelt sich auch im<br />

CS-Sorgenbarometer (erhoben von<br />

gfs.bern). Denn die steigenden Gesundheitskosten<br />

sind eines der zentralen<br />

Themen der Befragten – und<br />

folglich auch in der Politik. In der<br />

Frühjahrssession hat das Parlament<br />

wider Erwarten beschlossen, die<br />

Mindestfranchise nicht von 300 auf<br />

350 Franken zu erhöhen. Mit der<br />

Anpassung der Mindestfranchise<br />

wollte man die Eigenverantwortung<br />

stärken. Dies alleine genügt natürlich<br />

nicht, um den stetig steigenden<br />

Kosten im Gesundheitswesen<br />

Einhalt zu gebieten. Zurzeit werden<br />

daher auch heftig Massnahmen im<br />

Arzneimittel-, Versorgungs- und<br />

Leistungsbereich sowie Massnahmen<br />

zur Vermeidung von Fehlanreizen<br />

diskutiert. Viele dieser Forderungen<br />

sind zwar nicht neu, haben<br />

aber bis heute keine Mehrheiten<br />

gefunden.<br />

IN KÜRZE<br />

Kostendämpfung in aller Munde<br />

allen beteiligten Akteuren, inklusive<br />

Krankenkassen, Effizienz- und Koordinationspotenzial<br />

besteht und<br />

damit namhafte Beträge eingespart<br />

werden können, wäre es illusorisch<br />

zu glauben, dass die Kostenentwicklung<br />

alleine mit den angedachten<br />

Massnahmen eingedämmt werden<br />

kann.<br />

Es sind weitergehende Schritte<br />

notwendig, um die Kostensteigerung<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Dies haben auch die Parteien erkannt.<br />

So fordert die CVP mit ihrer<br />

Kostenbremse-Initiative in der<br />

Verfassung verankerte Sparmassnahmen<br />

im Gesundheitswesen.<br />

Konkret heisst das: Wenn die Gesundheitskosten<br />

jährlich stärker<br />

steigen als die Löhne, ist der Bund<br />

zusammen mit Kantonen, Krankenversicherern<br />

und Leistungserbringern<br />

angehalten, zwingend Kostensenkungsmassnahmen<br />

zu ergreifen.<br />

Die Initiative befindet sich zurzeit in<br />

der Phase der Unterschriftensammlung.<br />

Über kurz oder lang wird aber<br />

wahrscheinlich auch eine Straffung<br />

des Leistungskatalogs der obligatorischen<br />

Krankenpflegeversicherung<br />

auf die politische Agenda kommen.<br />

Pensionskassen werden über<br />

Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge<br />

finanziert. Eine<br />

dritte Finanzierungsquelle<br />

sind die Kapitalerträge.<br />

Gesamthaft<br />

betrachtet haben<br />

diese seit 1985<br />

rund 40 Prozent<br />

des Vorsorgevermögens<br />

generiert.<br />

Demzufolge haben<br />

die Arbeitgeberbeiträge<br />

zu 35 Prozent und<br />

die Arbeitnehmerbeiträge zu<br />

25 Prozent zur Finanzierung<br />

beigetragen. Aus diesen Zahlen<br />

lässt sich folgern, dass<br />

die Leistungsfähigkeit einer<br />

Pensionskasse in starkem<br />

Ausmass vom Erfolg an den<br />

Finanzmärkten abhängig ist.<br />

Die anhaltend tiefen Zinsen<br />

sowie die extremen Schwankungen<br />

an der Börse sind vor<br />

diesem Hintergrund ernst zu<br />

nehmen, aber kein Grund,<br />

in Panik auszubrechen. Die<br />

Strategie der <strong>Agrisano</strong> Pencas<br />

ist auf Langfristigkeit<br />

und Sicherheit ausgerichtet.<br />

In guten Zeiten sollen die<br />

Versicherten in einem angemessenen<br />

Rahmen an den<br />

Erträgen teilhaben, daneben<br />

werden aber auch ausreichend<br />

Reserven aufgebaut.<br />

Das im Bereich der Kapitalanlagen<br />

sehr schwierige Jahr<br />

2018 hinterlässt Spuren.<br />

Aber dank ihrer sicherheitsorientierten<br />

Strategie verfügt<br />

die Pensionskasse für die<br />

Schweizer Landwirtschaft<br />

auch nach dem sehr herausfordernden<br />

2018 über einen<br />

komfortablen Deckungsgrad<br />

von 117 Prozent und folglich<br />

über überdurchschnittlich<br />

hohe Reserven.<br />

Auch wenn im Gesundheitswesen<br />

unbestrittenermassen bei<br />

Peter Kopp<br />

Generalsekretär der <strong>Agrisano</strong><br />

Markus Hausammann, Präsident<br />

der <strong>Agrisano</strong> Pencas<br />

3


Versicherungen<br />

Das Kollektiv ist in allen Sparten<br />

Das Credo der <strong>Agrisano</strong> lautet:<br />

der landwirtschaftlichen Bevölkerung<br />

verpflichtet. Dank dieser<br />

klaren Ausrichtung konnte die<br />

<strong>Agrisano</strong> erneut in allen Versicherungssparten<br />

zulegen.<br />

Der Schweizer Bauernverband erkannte<br />

schon vor Jahrzehnten, dass<br />

die Bäuerinnen und Bauern in Sachen<br />

Versicherungen und Vorsorge<br />

ganz eigene Interessen und Bedürfnisse<br />

haben – und folglich eigener<br />

Lösungen und kompetenter Beratungen<br />

bedürfen. Die <strong>Agrisano</strong> wurde<br />

aus der Taufe gehoben. Das Erfolgsrezept<br />

ging auf: Heute umfasst die<br />

<strong>Agrisano</strong> fünf Unternehmungen, die<br />

der landwirtschaftlichen Bevölkerung<br />

alle Versicherungen aus einer Hand<br />

anbieten. Und seit deren Gründung<br />

wächst das Versichertenkollektiv<br />

Jahr für Jahr. Im 2018 ist ebenfalls ein<br />

starkes Wachstum zu verzeichnen.<br />

Allen voran in der obligatorischen<br />

Krankenpflegeversicherung (OKP):<br />

Dort beträgt der Zuwachs per 1. Januar<br />

<strong>2019</strong> über 8 Prozent, so dass<br />

jetzt 145000 Personen bei der <strong>Agrisano</strong><br />

Krankenkasse AG die Grundversicherung<br />

abgeschlossen haben.<br />

Erfreulich ist, dass auch bei den<br />

landwirtschaftlichen Spezialversicherungen<br />

ein Zuwachs zu verzeichnen<br />

ist. Die Zusatzversicherungen<br />

der <strong>Agrisano</strong> Versicherungen AG<br />

sind nämlich speziell für die landwirtschaftliche<br />

Bevölkerung konzipiert.<br />

So haben sich im letzten Jahr<br />

knapp 700 weitere Landwirte und<br />

Landwirtinnen von AGRI-spezial<br />

überzeugen lassen, so dass das Kollektiv<br />

hier inzwischen 77 000 Versicherte<br />

umfasst.<br />

Auch die Taggeldversicherung<br />

AGRI-revenu wird<br />

von der landwirtschaftlichen<br />

Bevölkerung<br />

sehr<br />

geschätzt: Der Zuwachs im 2018<br />

beträgt mehr als 13 Prozent (+1288<br />

Versicherte), so dass nun knapp<br />

11 000 Bauern und Bäuerinnen diese<br />

Taggeldversicherung abgeschlossen<br />

haben. Die bäuerliche Rechtsschutzversicherung<br />

AGRI-protect,<br />

die eine umfassende Deckung mit<br />

Privat-, Verkehrs- und Betriebsrechtschutz<br />

beinhaltet, erfreut sich<br />

ebenfalls einem Wachstum von<br />

3 Prozent, so dass jetzt über 22 000<br />

Der Schweizer Bauernverband<br />

hat die Bedürfnisse<br />

und Interessen früh erkannt.<br />

Bauern und Bäuerinnen AGRI-protect<br />

versichert sind. Alle anderen<br />

Zusatzversicherungen weisen ebenfalls<br />

steigende Versichertenzahlen<br />

aus.<br />

Eine einfache, umfassende und<br />

kostengünstige Lösung für familienfremde<br />

Angestellte bietet die<br />

<strong>Agrisano</strong> Stiftung mit der Globalversicherung.<br />

Mit einer Zunahme<br />

von mehr als 600 Personen beträgt<br />

die Anzahl versicherter<br />

Angestellter<br />

nun über<br />

33500. Diese<br />

Zunahme ist<br />

umso erfreulicher,<br />

obwohl im<br />

letzten Jahr einige Bauernbetriebe<br />

ihre Tätigkeit aufgegeben haben.<br />

Die Nachfrage für die Vorsorgepläne<br />

der <strong>Agrisano</strong> Prevos<br />

und die Risikoversicherungen der<br />

<strong>Agrisano</strong> Stiftung sind ebenfalls<br />

ungebrochen gross. Mittlerweile<br />

haben fast 29 000 Personen<br />

im Rahmen einer freiwilligen Risiko-<br />

bzw. Sparversicherung vorgesorgt.<br />

Dies entspricht einem<br />

144 740<br />

77 050<br />

Versicherte zählt die <strong>Agrisano</strong> Krankenkasse<br />

AG in der obligatorischen<br />

Krankenpflegeversicherung (OKP).<br />

Landwirtinnen und Landwirte<br />

profitieren seit diesem Jahr von der<br />

Zusatzversicherung AGRI-spezial.<br />

4


ENTWICKLUNG UND WACHSTUM<br />

gewachsen<br />

Wachstum von knapp 3 Prozent<br />

innerhalb eines Jahres. Auch die<br />

<strong>Agrisano</strong> Pencas blickt auf ein erfolgreiches<br />

Jahr zurück. In den letzten<br />

Jahren konnte ein anhaltend<br />

positiver Trend bei der Schadensbelastung<br />

festgestellt werden, worauf<br />

die Risikotarife gemäss den aktuellen<br />

technischen Grundlagen neu<br />

gerechnet wurden und in der Gesamtbetrachtung<br />

eine Senkung von<br />

25 Prozent, gegenüber dem aktuellen<br />

Risikotarif, einkalkuliert werden<br />

konnte. Der neue Risikotarif wurde<br />

per 1. Januar <strong>2019</strong> eingeführt.<br />

Diese Entwicklung ist sowohl für<br />

die angeschlossenen Betriebe wie<br />

auch für die Versicherten äusserst<br />

erfreulich.<br />

Die über alle Versicherungssparten<br />

erfreuliche Entwicklung ist<br />

keine Selbstverständlichkeit. Dazu<br />

braucht es Kunden wie Sie, die uns<br />

immer wieder ihr Vertrauen schenken.<br />

Dieser Vertrauensbeweis ist<br />

Freude und Bestätigung zugleich,<br />

aber auch Verpflichtung. So setzen<br />

die <strong>Agrisano</strong>-Unternehmungen alles<br />

daran, ihre konsequente Richtung<br />

auch in Zukunft weiterzuführen.<br />

22 182<br />

Personen vertrauen im Falle von<br />

Rechtsstreitigkeiten auf<br />

AGRI-protect.<br />

33 120<br />

beträgt die Anzahl versicherter<br />

Angestellter in der Globalversicherung<br />

der <strong>Agrisano</strong> Stiftung.<br />

28 884<br />

10 884<br />

Bauern und Bäuerinnen haben bei uns<br />

eine Vorsorgelösung (Säule 2b<br />

und/oder 3b) abgeschlossen.<br />

Menschen haben bei uns bereits die<br />

Taggeldversicherung AGRI-revenu<br />

abgeschlossen.<br />

5


WUSSTEN SIE, DASS ...<br />

... Sie auf einer Organspendekarte<br />

auch festhalten können, wenn Sie<br />

Ihre Organe nicht spenden möchten?<br />

Auf www.leben-ist-teilen.ch erfährt man,<br />

wie eine Organspende abläuft, wie man<br />

seinen Willen bezüglich Organspende festhalten<br />

kann und weshalb es wichtig ist,<br />

mit seinen Angehörigen darüber zu reden<br />

– denn damit entlastet man sie in einer<br />

schwierigen Situation. Neu kann man auch<br />

bei www.swisstransplant.org festhalten,<br />

ob man seine Organe spenden will oder<br />

nicht. Der Eintrag ist freiwillig und kann<br />

jederzeit geändert werden.<br />

Gesundheit<br />

... Rheuma in der Schweiz die Volkskrankheit<br />

Nummer 1 ist? Unter den<br />

Begriff Rheuma fallen 200 verschiedene<br />

Krankheiten mit ganz unterschiedlichen Auswirkungen.<br />

Sie zeigen sich vorrangig im Binde-<br />

und Stützgewebe des Bewegungsapparates,<br />

das heisst in den Knochen, den Gelenken<br />

und in den Weichteilen wie Muskeln, Sehnen<br />

oder Schleimbeuteln. Rheuma verursacht<br />

höhere Kosten als jede andere nicht übertragbare<br />

Krankheit. Die Rheumaliga Schweiz<br />

organisiert sich als gemeinnützige Organisation<br />

für über zwei Millionen Betroffene.<br />

www.rheumaliga.ch<br />

... in der Schweiz rund 800 000 erwachsene<br />

Menschen nicht richtig lesen und schreiben<br />

können? Das schliesst Menschen ein, die<br />

hier zur Schule gegangen sind. Wer nicht gut<br />

lesen und schreiben kann, stösst nicht nur im<br />

beruflichen und privaten Alltag an seine Grenzen,<br />

er/sie ist auch zum Teil vom gesellschaftlichen<br />

und kulturellen Leben ausgeschlossen.<br />

Der Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben<br />

bietet in der ganzen Schweiz Lese- und<br />

Schreibkurse an. Mehr dazu erfahren Sie unter<br />

www.lesen-schreiben-schweiz.ch oder über das<br />

kostenlose Beratungstelefon 0800 47 47 47.<br />

Sie fragen – wir antworten<br />

Ich bin selbständiger Landwirt,<br />

hatte einen Unfall und muss jetzt<br />

auf die Arztrechnung einen Kostenanteil<br />

bezahlen – weshalb? Ich<br />

dachte, bei Unfällen übernimmt<br />

die Versicherung die gesamten<br />

Kosten.<br />

Wer selbständig oder nicht erwerbstätig<br />

ist, muss sich über die Krankenkasse<br />

für Unfälle versichern lassen.<br />

Entsprechend werden die Heilungskosten<br />

eines Unfalles aus der Krankenversicherung<br />

bezahlt. Dabei fallen,<br />

wie bei Krankheit, die Franchise<br />

und der Selbstbehalt an. Ist man<br />

jedoch für mindestens acht Wochenstunden<br />

beim gleichen Arbeitgeber<br />

tätig, so ist man über diesen Arbeitgeber<br />

neben Berufsunfällen auch für<br />

Nichtberufsunfälle versichert. In diesem<br />

Fall wird ein Unfall über die Versicherung<br />

des Arbeitgebers abgewickelt,<br />

und es werden dem Patienten<br />

keine Franchise und keinen Selbstbehalt<br />

verrechnet. Doch Achtung: Ein<br />

Unfall ist per rechtlicher Definition<br />

«eine plötzliche, nicht beabsichtigte<br />

schädigende Einwirkung eines ungewöhnlichen<br />

äusseren Faktors auf<br />

den menschlichen Körper, die eine<br />

Beeinträchtigung der körperlichen,<br />

geistigen oder psychischen Gesundheit<br />

oder den Tod zur Folge hat».<br />

Fehlt einer dieser Faktoren, wird das<br />

Ereignis nicht als Unfall eingestuft,<br />

sondern als Krankheit und die Leistungen<br />

werden so oder so aus der<br />

Krankenversicherung bezahlt.<br />

Haben Sie auch eine Frage an uns oder möchten<br />

Sie sich zu unserem <strong>Magazin</strong> äussern? Über welche<br />

Themen möchten Sie gerne mehr erfahren?<br />

Schreiben Sie uns per Mail: magazin@agrisano.ch<br />

6


Von links: Francis Egger, Präsident der <strong>Agrisano</strong> Stiftung; Beatrice Schafer, Kundin des Netzwerks Sense; Christine Bühler, Präsidentin des<br />

Schweiz. Bäuerinnen- und Landfrauenverbands und Jurypräsidentin; Beatrix Tschannen, Geschäftsstellenleiterin Netzwerk Sense; Ursula Moser,<br />

ehemalige Geschäftsstellenleiterin; Andrea Brüllhardt, Vize-Präsidentin Netzwerk Sense; Christian Scharpf, Geschäftsführer der <strong>Agrisano</strong> Stiftung.<br />

Menschen<br />

PREISVERLEIHUNG<br />

Nah am Menschen<br />

Das Netzwerk Sense aus dem<br />

Kanton Freiburg und eine Bäuerin,<br />

die anonym bleiben möchte,<br />

wurden für ihren sozialen Einsatz<br />

mit dem Prix <strong>Agrisano</strong> geehrt.<br />

Zum dritten Mal wurde der Prix <strong>Agrisano</strong><br />

am 25. April <strong>2019</strong> anlässlich<br />

der Delegiertenversammlung des<br />

Schweizerischen Bäuerinnen- und<br />

Landfrauenverbands in Bern überreicht.<br />

Gewonnen hat in der Kategorie<br />

Organisationen das Netzwerk<br />

Sense aus Alterswil (FR). Der Verein<br />

bietet Haushaltshilfe im Sensebezirk<br />

Nachbarshilfe rettete Mensch und Hof<br />

Die Bäuerin erkannte, dass ihr Nachbar<br />

– ebenfalls Landwirt – am Ende<br />

seiner Kräfte war. Zitternd stand er<br />

da. Sie ergriff ihn an der Hand und<br />

brachte ihn zum Arzt. Kurz darauf<br />

lag er im Spital. Zum Glück – weil<br />

er damals sagte, das Leben habe<br />

keinen Sinn mehr. Die Bäuerin aber,<br />

die mit dem Prix <strong>Agrisano</strong> <strong>2019</strong> geehrt<br />

wurde, griff ein und packte an:<br />

Sie kümmerte sich sowohl um den<br />

kranken Bauern als auch um dessen<br />

Hof und Vieh. Heute kann der<br />

Landwirt seinen Hof dank seiner<br />

an. In der Kategorie Einzelpersonen<br />

wurde eine Bäuerin ausgezeichnet,<br />

die anonym bleiben möchte (siehe<br />

Kasten).<br />

Das Netzwerk Sense, 1946 als<br />

reformierte Heimpflege gegründet,<br />

organisiert schnell und unbürokratisch<br />

Hilfe im Haushalt und ist<br />

zudem ein begehrter Arbeitgeber<br />

in der Region. Familien und Einzelpersonen<br />

können Unterstützung für<br />

Haus und Garten anfordern, sei es<br />

aus krankheits- oder unfallbedingten<br />

Gründen oder weil sie alt und<br />

Nachbarin wieder selber bewirtschaften,<br />

nur dann und wann greift<br />

sie ihm noch unter die Arme. Dass<br />

diese nachbarschaftliche Hilfe dazu<br />

beigetragen hat, dass der Bauer<br />

noch lebt und seinen Hof weiterführen<br />

kann, möchte sie nicht an die<br />

grosse Glocke hängen. «Das hätte<br />

doch jeder getan», sagt die Bäuerin<br />

bescheiden, die anonym bleiben<br />

möchte. Ihr Engagement aber<br />

bringt das zum Ausdruck, wofür der<br />

Prix <strong>Agrisano</strong> steht: ein soziales Engagement<br />

im ländlichen Raum.<br />

gebrechlich oder überlastet sind. 18<br />

Mitarbeiterinnen, vorwiegend Hausfrauen,<br />

sind auf Abruf einsatzbereit.<br />

Der Verein bietet keine pflegerische<br />

Unterstützung an, er arbeitet dafür<br />

mit der Spitex zusammen, deren<br />

Kerngeschäft die Pflege ist. Die Kunden<br />

bezahlen einen Stundenansatz<br />

gemäss steuerbarem Einkommen,<br />

denn die Dienstleistungen sollen allen<br />

zugänglich sein. «Das Netzwerk<br />

Sense hat sich über all die Jahre immer<br />

wieder an neue Gegebenheiten<br />

angepasst und ist ein echtes Bedürfnis<br />

in dieser ländlichen Region»,<br />

begründet Jurypräsidentin Christine<br />

Bühler den Entscheid der Jury. 2018<br />

wurden mehr als 6 000 Stunden bei<br />

rund 3 000 Einzeleinsätzen geleistet.<br />

Zu etwas mehr als zwei Dritteln finanziert<br />

sich der Verein durch Mitgliederbeiträge<br />

und Einnahmen aus<br />

den Dienstleistungen. Für den Rest<br />

ist er auf Spenden angewiesen. «Der<br />

Prix <strong>Agrisano</strong> ist ein wertvoller Zuschuss<br />

in unsere Kasse», sagt Beatrix<br />

Tschannen, Geschäftsstellenleiterin.<br />

7


Frühstückseier<br />

Bauernart<br />

Familienrezept von<br />

Rita Zgraggen<br />

Erstfeld (UR)<br />

1 EL Butter in der Bratpfanne zergehen lassen.<br />

8 Eier verklopfen und in die Pfanne giessen.<br />

500 g Ruchbrot<br />

Salz, Pfeffer, Currypulver,<br />

Paprika, Streuwürze<br />

frische Kräuter nach<br />

Belieben<br />

in mundgerechte Stücke<br />

schneiden, sofort dazugeben<br />

und mischen.<br />

würzen und unter ständigem Rühren<br />

goldbraun werden lassen.<br />

Huusgmacht!<br />

Rezepte von<br />

unseren Kunden<br />

Wer will, kann die Eierspeise<br />

auch direkt aus<br />

der Pfanne geniessen.<br />

Ihr Rezept –<br />

wir belohnen Sie<br />

mit einer praktischen<br />

<strong>Agrisano</strong>-Kochschürze.<br />

Haben Sie ein besonderes Familienrezept oder<br />

ein traditionelles aus Grossmutters Küche, das Sie<br />

mit unseren Lesern teilen möchten? Senden Sie uns dieses per<br />

E-Mail: magazin@agrisano.ch. Bei Veröffentlichung erhalten Sie eine<br />

hochwertige Kochschürze.<br />

VERSICHERTENKARTE<br />

Versicherungen<br />

Kunden erhalten eine neue Karte<br />

Die <strong>Agrisano</strong>-Versichertenkarte<br />

läuft am 30.06.<strong>2019</strong> ab und wird<br />

durch eine neue Karte ersetzt.<br />

Die Krankenversichertenkarte erleichtert<br />

den Versicherten den<br />

administrativen und finanziellen<br />

Austausch mit den medizinischen<br />

Leistungserbringern. Die Daten auf<br />

der Vorderseite der Karte sind für<br />

die Abrechnungsprozesse zwischen<br />

den Versicherern und den Ärzten,<br />

Apotheken und Spitälern notwendig.<br />

Damit wird sichergestellt, dass<br />

die administrativen Daten von Anfang<br />

an richtig übernommen werden.<br />

Die Rückseite der Karte bildet<br />

die europäische Krankenversicherungskarte<br />

ab. Diese Seite kommt<br />

bei Notfallbehandlungen im europäischen<br />

Ausland zum Einsatz. Die<br />

Karte ist jedoch nur ein Ausweis zur<br />

Identifikation des Versicherungsverhältnisses.<br />

Sie ersetzt nicht die Kostengutsprache.<br />

Wer will, kann bei einem Arzt,<br />

Zahnarzt oder Chiropraktor auf<br />

der Karte persönliche und medizinische<br />

Daten wie Medikamente,<br />

Allergien oder die Blutgruppe erfassen<br />

lassen. Diese Daten können bei<br />

einem Arztbesuch nützlich sein und<br />

im Notfall sogar Leben retten.<br />

Neu wird auf der Kartenrückseite<br />

die persönliche <strong>Agrisano</strong>-Versichertennummer<br />

abgebildet. Damit<br />

können wir bei einer Anfrage noch<br />

schneller auf Ihre Anliegen reagieren.<br />

Ihre neue Karte, mit einer Laufzeit<br />

von fünf Jahren, werden Sie vor<br />

Ende Juni <strong>2019</strong> erhalten. Tragen Sie<br />

Ihre Karte immer auf sich, insbesondere<br />

auch bei Reisen ins Ausland.<br />

8


Menschen<br />

PORTRÄT<br />

Immer das Beste geben<br />

Ohne Schwingen geht nichts<br />

in dieser Familie: die Brüder<br />

Andreas und Lukas Döbeli aus<br />

Sarmenstorf (AG) feiern Erfolge<br />

im Sägemehl – und das nebst<br />

Lehre und Arbeit.<br />

Sport auf hohem Niveau zu betreiben<br />

ist eine Herausforderung.<br />

Gleichzeitig im Beruf oder in der<br />

Lehre zu stehen, macht die Sache<br />

nicht einfacher. Doch auch die<br />

Gene spielen eine Rolle in dieser,<br />

bei der <strong>Agrisano</strong> Krankenkasse AG<br />

versicherten Familie: Der Vater war<br />

selbst erfolgreicher Schwinger, in<br />

der Familie der Mutter wurde auch<br />

aktiv geschwungen. «Schwingen<br />

ist eine sehr komplexe Sportart. Es<br />

braucht Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer,<br />

aber auch Kampfinstinkt und<br />

Taktik», sagt Andreas Döbeli (21 Jahre).<br />

Als Sechsjährige haben die Brüder<br />

mit Schwingen begonnen und<br />

seitdem zahlreiche Erfolge verbucht:<br />

Andreas hat elf Kränze gewonnen,<br />

der 19-jährige Lukas deren fünf.<br />

Andreas hat beim Bauernverband<br />

Aargau, bei der die <strong>Agrisano</strong>-Regionalstelle<br />

angegliedert ist, eine<br />

KV-Lehre absolviert und danach<br />

zwei Jahre Geflügelfachmann bei<br />

der Micarna gelernt. Jetzt arbeitet<br />

er zu 60 Prozent im Qualitätsmanagement<br />

einer Brüterei. Während<br />

den restlichen 40 Prozent steht<br />

er auf dem Hof seiner Eltern im<br />

Einsatz. Dieser besteht aus Mutterkuhhaltung,<br />

einem Junghennenaufzuchtstall<br />

mit 6 000 Tierplätzen<br />

und 24 Hektaren Ackerbau. «Diese<br />

Arbeitsaufteilung kommt mir sehr<br />

entgegen, dadurch bin ich flexibel<br />

und kann auch mal an einem Morgen<br />

ins Krafttraining gehen», erzählt<br />

Andreas. Später möchte er einmal<br />

den Hof übernehmen und die Brüterei<br />

ausbauen.<br />

Weil Andreas jetzt auf dem Hof<br />

arbeitet, musste er als mitarbeitendes<br />

Familienmitglied versichert<br />

werden. Die <strong>Agrisano</strong>-Regionalstelle<br />

hat deshalb eine Gesamtberatung<br />

durchgeführt, denn es ist wichtig,<br />

die Versicherungen stets an neue<br />

Situationen anzupassen. Lukas ist<br />

noch in der Lehre als Zimmermann<br />

und gerade in einer Verletzungspause.<br />

«In der Wintersaison habe<br />

ich mich an der Hand verletzt, jetzt<br />

kann ich aber wieder am Konditionstraining<br />

teilnehmen», sagt er.<br />

Wer denkt, Schwingen sei nur ein<br />

Freizeitvergnügen, der täuscht sich.<br />

Die beiden haben ein strenges Trainingsprogramm,<br />

und das nicht nur<br />

im Schwingkeller. Kraft- und Ausdauertraining<br />

sowie ein abgestimmtes<br />

Ernährungsprogramm gehören<br />

dazu. Sie trainieren vier bis sechs<br />

Mal pro Woche. Während der Saison<br />

sind sie fast jedes Wochenende unterwegs.<br />

«Es braucht viel Disziplin,<br />

aber schlussendlich ist jeder selbst<br />

verantwortlich für seinen Erfolg», resümiert<br />

Andreas. Und wie sieht es<br />

mit Freizeit aus? «Da wir oft mit dem<br />

Club unterwegs sind, stammt unser<br />

Kollegenkreis grösstenteils auch<br />

aus dem Club. Somit verbinden<br />

sich Sport und Freizeit ideal.» Und<br />

Lukas ergänzt: «Der Umgang untereinander<br />

ist sehr familiär, an einem<br />

Schwingfest gibt es keine Auseinandersetzungen.»<br />

Das diesjährige Ziel der beiden ist<br />

das Eidgenössische Schwingfest<br />

und dort natürlich eine möglichst<br />

gute Platzierung. Um sich zu qualifizieren,<br />

braucht es zuvor zwei Kranzgewinne.<br />

«Mein oberstes Ziel ist<br />

aber erst mal gesund zu werden und<br />

gut in die Saison zu starten», meint<br />

Lukas. «Wir versuchen, an jedem<br />

Schwingfest unsere Leistung abzurufen<br />

und immer das Beste zu geben.<br />

Wenn man richtig trainiert und<br />

Freude am Sport hat, kommt der Erfolg<br />

fast von selbst», sagt Andreas.<br />

Foto links: David Sigg / Foto rechts: Rolf Eicher<br />

Die Brüder Andreas (Bild links im blauen Hemd) und Lukas Döbeli (Bild rechts im dunklen Hemd) schwingen seit ihrem sechsten Lebensjahr.<br />

9


Kann bestimmte Organe schädigen.<br />

Kann zu sofortiger und langfristiger<br />

massiver Beeinträchtigung der Gesundheit<br />

führen, Krebs erzeugen, das Erbgut,<br />

die Fruchtbarkeit oder die Entwicklung<br />

schädigen. Kann bei Eindringen<br />

in die Atemwege tödlich sein.<br />

SCHUTZ VOR VERGIFTUNGEN<br />

Gesundheit<br />

HOCHGIFTIG<br />

Kann schon in kleinen Mengen<br />

zu schweren Vergiftungen und zum<br />

Tod führen.<br />

Vorsicht giftig!<br />

Immer Gefahren- und Sicherheitshinweise<br />

auf der Produktetikette beachten!<br />

90 Prozent aller Vergiftungen<br />

ereignen sich im häuslichen Umfeld.<br />

Besonders betroffen sind<br />

Kinder unter fünf Jahren.<br />

2017 führte Tox Info Suisse, die offizielle<br />

Beratungsstelle bei Vergiftungen,<br />

mehr als 40 000 Beratungen<br />

durch. Knapp drei Viertel aller<br />

Vergiftungen wurden durch Haushaltsprodukte,<br />

Medikamente und<br />

Pflanzen ausgelöst. 56 Prozent aller<br />

Vergiftungen betrafen Kinder, mehrheitlich<br />

im Vorschulalter. Meist führt<br />

eine falsche Lagerung der Produkte<br />

zu einer Vergiftung, die Kinder sind<br />

neugierig und greifen zu. Denn farbige<br />

Verpackungen und wohlriechende<br />

Inhaltsstoffe sind für Kinder attraktiv.<br />

Jedes Jahr geschehen in Schweizer<br />

Haushalten mehr als 50 000 Unfälle<br />

mit chemischen Produkten (gemäss<br />

Bundesamt für Gesundheit/BAG).<br />

Bei Kleinkindern ist es besonders<br />

wichtig, nichts offen herumstehen<br />

zu lassen und alles Gefährliche auf<br />

einer kindersicheren Höhe zu verwahren,<br />

am besten abgeschlossen.<br />

Bei Erwachsenen geschehen unabsichtliche<br />

Vergiftungen häufig mit<br />

Medikamenten, indem sie entweder<br />

falsch angewendet oder verwechselt<br />

werden. Aber nicht nur chemische<br />

Produkte und Medikamente<br />

sind die Täter, auch Pflanzen im Garten<br />

und im Haus können giftig oder<br />

zumindest unverträglich sein.<br />

Eine Kampagne zum verantwortungsvollen<br />

Umgang mit chemischen Produkten im Alltag.<br />

Gerade im Haushalt hantieren wir<br />

täglich mit chemischen Produkten<br />

und halten unzählige davon auf Lager.<br />

Im Umgang mit solchen Produkten<br />

sollte man sich stets bewusst sein,<br />

welche Gefahren bei falscher Anwendung<br />

davon ausgehen können. Dabei<br />

geht es nicht nur ums Verschlucken<br />

einer Substanz, auch Dämpfe können<br />

gesundheitsgefährdend und<br />

Flüssigkeiten auf der Haut oder im<br />

Auge ätzend sein. Die Gefährlichkeit<br />

eines Produktes wird von seinen Inhaltsstoffen<br />

und deren Konzentration<br />

bestimmt. Alle gefährlichen chemischen<br />

Produkte sind mit Gefahrensymbolen<br />

und -hinweisen gekennzeichnet.<br />

Jedoch können ebenfalls<br />

Produkte ohne Gefahrenkennzeichnung<br />

Spuren von gefährlichen Stoffen<br />

enthalten, denn diese müssen<br />

erst ab einer gewissen Konzentration<br />

gekennzeichnet werden. Seit einigen<br />

Jahren sind die neuen, weltweit<br />

einheitlichen, Gefahrensymbole in<br />

Kraft. Welche das sind, kann man<br />

auf www.cheminfo.ch nachschauen,<br />

einer Website des BAG. Wenn man<br />

die Symbole und Sicherheitshinweise<br />

auf der Etikette beachtet, ist der<br />

Umgang mit chemischen Produkten<br />

ungefährlich.<br />

Auf dem Bauernhof gibt es zudem<br />

eine Vielzahl an anderen Vergiftungsgefahren<br />

für Kinder. Werden<br />

Pflanzenschutzmittel in der Regel<br />

vorschriftsgemäss gelagert, wird<br />

manchmal nicht daran gedacht,<br />

dass auch Schneckenkörner oder<br />

Spritzmittel, die im Bauerngarten<br />

verwendet werden, kindersicher<br />

verstaut werden. In jedem Fall ist<br />

vorbeugen besser als heilen. Diese<br />

alte Weisheit gilt auch im Umgang<br />

mit giftigen Stoffen. Schon mit wenigen<br />

Massnahmen lassen sich<br />

schwere Vergiftungen vermeiden:<br />

Erste Hilfe im Vergiftungsfall: Was ist zu tun?<br />

Bei Verdacht auf Vergiftung empfiehlt<br />

Tox Info Suisse Folgendes:<br />

ff<br />

Nach Einnahme (nur bei wachen<br />

Personen): Wasser, Tee oder<br />

Sirup zu trinken geben, 1 bis 2 dl,<br />

bei schäumenden Substanzen nur<br />

einen Schluck, bei ätzenden möglichst<br />

schnell bis max. 30 Minuten<br />

nach Einnahme. Aktivkohle oder<br />

schaumhemmende Medikamente<br />

nur auf ärztliche Verordnung geben.<br />

ff<br />

Nach Einatmen: Für frische<br />

Luft sorgen und Patient beruhigen.<br />

Vorsicht bei geschlossenen Räumen,<br />

Silos und Gruben: es besteht<br />

Gefährdung des Retters.<br />

ff<br />

Nach Hautkontakt: Benetzte<br />

Kleider rasch entfernen. Betroffene<br />

Hautpartien ausgiebig unter fliessendem<br />

Wasser spülen. Bei nicht<br />

verätzter Haut gründlich mit Seife<br />

und Wasser nachreinigen.<br />

ff<br />

Nach Spritzern ins Auge:<br />

Auge sofort während mindestens<br />

10 Minuten unter fliessendem Wasser<br />

spülen. Lid dabei gut offen halten<br />

und den Kopf auf die Seite des<br />

verletzten Auges neigen, um das<br />

nicht betroffene Auge zu schonen.<br />

ff<br />

Bei Bewusstlosigkeit oder<br />

Atem- und Kreislaufstillstand:<br />

Ambulanz alarmieren (Tel. 144).<br />

Fremdkörper (Gebiss, Tablettenreste,<br />

Erbrochenes) aus Mund und Rachen<br />

entfernen, Kleidung lockern.<br />

Bei Bewusstlosigkeit und normaler<br />

Atmung: Seitenlage. Bei Bewusstlosigkeit<br />

und fehlender Atmung: Wiederbelebungsmassnahmen<br />

nach<br />

aktuellen Reanimationsrichtlinien.<br />

10


PRÄMIENVERBILLIGUNG<br />

Versicherungen<br />

Ein Urteil mit Auswirkungen<br />

Jeder Vierte erhält eine Prämienverbilligung.<br />

Gemäss Lausanner<br />

Richter ist das zu wenig.<br />

Weil eine Steuererhöhung vom Volk<br />

abgelehnt worden war, strich die<br />

Luzerner Regierung 7 900 Personen<br />

die Prämienverbilligung. Wer<br />

bereits eine erhalten hatte, sollte<br />

das ausbezahlte Geld zurückzahlen.<br />

Dagegen klagten drei Personen<br />

mit Hilfe der SP. Das Bundesgericht<br />

kam im Januar in seinem Urteil nun<br />

zum Schluss, dass die vom Kanton<br />

bestimmte Einkommensgrenze von<br />

54 000 Franken für einen Anspruch<br />

auf Verbilligung der Prämien zu tief<br />

angesetzt ist. Luzern muss folglich<br />

15 Millionen Franken an 8 000 Familien<br />

zurückbezahlen. Für die Rückzahlung<br />

im Kanton Luzern ist für die<br />

Krankenkassen und somit auch für<br />

die <strong>Agrisano</strong> mit administrativem<br />

Mehraufwand zu rechnen, müssen<br />

doch sämtliche Ansprüche rückwirkend<br />

gestoppt, neu verfügt und<br />

abgerechnet werden. Dieser Mehraufwand<br />

würde noch ausgeprägter,<br />

sollten auch andere Kantone rückwirkende<br />

Korrekturen vornehmen.<br />

Inzwischen hat auch der St. Galler<br />

Kantonsrat zusätzlich 12 Millionen<br />

Franken für Verbilligungen<br />

beschlossen, und die Kantone Wallis<br />

sowie Zürich haben die Einkommensschwelle<br />

ebenso erhöht. Auch<br />

der Kanton Neuenburg will 3,5 Millionen<br />

Franken mehr für Prämienverbilligungen<br />

aufwenden. Die SP<br />

fordert jedoch, dass alle Kantone<br />

(BE, LU, VS, GL, AR, AI, AG, VS, NE)<br />

handeln, die gemäss einem Bericht<br />

des Bundesamtes für Gesundheit<br />

dem Mittelstand gar keine Prämienverbilligung<br />

entrichten. Anzumerken<br />

ist allerdings, dass heute schon 26<br />

Prozent der Versicherten diese erhalten.<br />

Zudem: Prämienverbilligungen<br />

sind über Steuereinnahmen zu<br />

finanzieren, das Kostenwachstum im<br />

Gesundheitswesen bleibt. Deshalb<br />

braucht es Kostendämpfungsmassnahmen<br />

(siehe Beitrag Seite 3).<br />

ff<br />

Bewahren Sie Chemikalien und<br />

Medikamente immer in der Originalverpackung<br />

und für Kinder unerreichbar<br />

auf; nie in Trinkflaschen<br />

oder andere Gefässe umfüllen,<br />

auch nicht mit entsprechender Beschriftung.<br />

Ein Bilderbuch klärt<br />

Kinder auf<br />

Aaron und Mona entdecken auf<br />

dem Schulweg allerlei und werden<br />

mit unerwarteten Situationen<br />

konfrontiert. Das Bilderbuch<br />

«Richtig giftig» von Lorenz Pauli<br />

und Claudia de Weck zeigt Kindern<br />

auf, wo es echt gefährlich<br />

ist. Informationen über chemische<br />

Produkte im Alltag machen<br />

sie auf die Gefahren aufmerksam.<br />

Das Bilderbuch eignet sich<br />

für Kinder im Alter von vier bis<br />

acht Jahren und ist im Buchhandel<br />

erhältlich.<br />

ff<br />

Beachten Sie die Anweisungen<br />

und Gefahrensymbole und vor jeder<br />

Verwendung die Etikette, um Verwechslungen<br />

zu vermeiden.<br />

Im Notfall wählen<br />

Sie Telefon145<br />

Vermuten Sie eine Vergiftung?<br />

Dann rufen Sie umgehend die<br />

24-Stunden-Notfallnummer 145<br />

an. Tox Info Suisse gibt unentgeltlich<br />

ärztliche Auskunft. Halten<br />

Sie das Produkt/die Pflanze<br />

griffbereit, damit die Substanz<br />

rasch identifiziert werden kann.<br />

In nicht dringenden Fällen wählen<br />

Sie die Nummer 044 251 66 66.<br />

Mit der Tox-Info-App können Sie<br />

nicht nur rasch anrufen, sondern<br />

auch ein Bild des giftigen Produktes<br />

einsenden.<br />

ff<br />

Lassen Sie Heizungen mit fossilen<br />

Brennstoffen regelmässig überprüfen,<br />

und lüften Sie bei offenen<br />

Feuern gut (CO-Vergiftung).<br />

ff<br />

Nehmen Sie keine Medikamente<br />

vor Kindern ein, denn es besteht<br />

die Gefahr der Nachahmung.<br />

ff<br />

Entsorgen Sie nicht gebrauchte<br />

Chemikalien und Medikamente mindestens<br />

einmal im Jahr.<br />

ff<br />

Lassen Sie nie Tabakwaren und<br />

Alkohol unbeaufsichtigt stehen.<br />

ff<br />

Pflanzen Sie möglichst keine<br />

giftigen Pflanzen (gilt auch für Zimmerpflanzen).<br />

ff<br />

Lassen Sie Kinder nie unbeaufsichtigt,<br />

wenn Sie mit potenziell giftigen<br />

Substanzen hantieren.<br />

11


HINTER DEN KULISSEN<br />

«Geht nicht, gibtʼs nicht!»<br />

Wer steckt hinter den Kulissen<br />

der <strong>Agrisano</strong>? Auf<br />

dieser Seite stellen wir<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus verschiedenen<br />

Bereichen am Hauptsitz<br />

in Brugg vor – damit Sie<br />

mehr über die Menschen<br />

erfahren, die bei der <strong>Agrisano</strong><br />

arbeiten.<br />

Seit 20 Jahren arbeitet Edi Deubelbeiss<br />

bei der <strong>Agrisano</strong>. Er<br />

kümmert sich um die Post, ist<br />

stets zur Stelle, wenn es etwas zu<br />

reparieren gibt und schaut, dass<br />

die Mitarbeitenden immer zu ihrem<br />

Kaffee kommen. Kurzum, er<br />

ist der Mann für alle Fälle.<br />

Edi, man sieht dich jeden Tag mehrmals<br />

bei uns, aber du arbeitest<br />

auch für den Schweizer Bauernverband<br />

(SBV). Wie kommt das?<br />

Der Technische Dienst des SBV und<br />

der <strong>Agrisano</strong> besteht aus zwei Personen.<br />

Wir teilen uns die Zuständigkeiten.<br />

Ich bin in erster Linie für die<br />

<strong>Agrisano</strong> verantwortlich, weshalb<br />

ich jeden Morgen als erstes die Post<br />

ins Sekretariat bringe. Dann mache<br />

ich einen Rundgang im und ums<br />

Haus, denn es gibt immer etwas<br />

aufzuräumen oder zu reparieren.<br />

Anschliessend gehe ich in der Cafeteria<br />

vorbei, wo ich schaue, dass für<br />

die Mitarbeitenden alles vorhanden<br />

ist. Später fahre ich zum SBV, dort<br />

kümmere ich mich ebenfalls um die<br />

ein- und ausgehende Post. So läuft<br />

das einige Male hin und her, bis ich<br />

dann am Abend die frankierte Ausgangspost<br />

für den Pöstler bereitstelle.<br />

Von wie viel Post reden wir hier?<br />

Jeden Tag sind das bis zu 900 Briefe<br />

und zwischen 10 und 25 Pakete,<br />

die bei der <strong>Agrisano</strong> ankommen und<br />

am Abend abgehen. (Anm. d. Red.:<br />

Daneben werden täglich rund 4 600<br />

Briefe automatisiert versandt.)<br />

Edi Deubelbeiss vom Technischen Dienst ist stets gut gelaunt und findet für alles eine Lösung.<br />

Du wirst gerufen, wenn kein Licht<br />

brennt, es einen Fehlalarm oder<br />

sonst ein technisches Problem gibt.<br />

Das macht dich zum Allrounder.<br />

Ja, ich bin auch schon am Wochenende<br />

oder mitten in der Nacht im<br />

Einsatz gestanden, denn ich bin<br />

ebenfalls für die Gebäudetechnik<br />

die erste Ansprechperson. Braucht<br />

es einen Handwerker oder sonstigen<br />

Fachmann, dann organisiere<br />

ich das. Ich helfe aber auch beim<br />

Auf- und Abbau von internen Tagungen,<br />

beim Umziehen oder Einrichten<br />

von Büros und springe ein,<br />

wenn etwas dringend besorgt werden<br />

muss.<br />

Man sagt, du findest für jedes Problem<br />

eine Lösung.<br />

Genau, mein Motto lautet: geht<br />

nicht, gibtʼs nicht. Ich mag die Herausforderung,<br />

für schwierige Aufgaben<br />

Lösungen zu finden – und die<br />

gibt es immer.<br />

Was gefällt dir bei der <strong>Agrisano</strong>?<br />

Es ist sehr familiär hier, trotz der<br />

Grösse. Man hilft einander, es ist ein<br />

stetes Geben und Nehmen. Und die<br />

Arbeit ist immer wieder spannend,<br />

wenn neue Aufgaben auftauchen.<br />

Wie verbringst du deine Freizeit?<br />

Ein grosses Hobby von mir ist Traktor<br />

fahren, ich habe einen Bucher<br />

1800. Da ich Motorradmechaniker<br />

gelernt habe, «schraube» ich auch<br />

gerne an meinem Traktor, meinen<br />

Autos und Töffs herum. Im Sommer<br />

gehe ich zudem gerne wandern,<br />

Velo fahren und schwimmen.<br />

Wir sind in Ihrer Nähe:<br />

IHRE BERATUNGSSTELLE<br />

12<br />

Unsere Partner sind die kantonalen Bauernverbände, bei denen unsere Versicherungsberatungsstellen angegliedert<br />

sind. Die landwirtschaftliche Versicherungsberatung bietet Bauernfamilien alles aus einer Hand<br />

und ist somit deren erste Anlaufstelle für alle Versicherungsfragen. Die Kontaktdaten finden Sie auf unserer<br />

Internetseite: www.agrisano.ch/kontakt/ihre-regionalstelle

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!