Pack & Log 04/2019

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News / Wichtiges Außenansichten Kunststoff-Rezyklateinsatz. MORE, die zentrale digitale Plattform zum Monitoring des Rezyklateinsatzes in Kunststoffprodukten, steht den Verarbeitern seit dem 25. April <strong>2019</strong> zur Verfügung. Diese neue IT-Plattform wurde vom europäischen Verband der Kunststoffverarbeiter (EuPC) in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern und zur Unterstützung der EU-Kunststoffstrategie der Europäischen Kommission entwickelt. Ziel ist es, die Bemühungen der kunststoffverarbeitenden Industrie nachzuhalten und zu registrieren, um das EU-Ziel von 10 Millionen Tonnen Rezyklateinsatz pro Jahr zwischen 2025 und 2030 zu erreichen. www.moreplatform.eu Neue globale firmenzentrale. Auf 40.000 Quadratmetern errichtet Dematic jetzt ihre neue globale Firmenzentrale in Atlanta. Mit dem Neubau erweitert der Intralogistikspezialist auch seine personellen Ressourcen vor Ort: Rund 230 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen in Atlanta. Der Standort befindet sich im Coda-Komplex, einem 750.000 Quadratmeter großen Gelände, auf dem insbesondere technologieorientierte Unternehmen ansässig sind. Von der globalen Firmenzentrale aus sollen künftig die Niederlassungen in 27 Ländern mit insgesamt 7.000 Mitarbeitern unterstützt werden. Altglassammlung 2018. Österreich festigt seinen Ruf als Glasrecyclingnation. 2018 konnten rund 249.000 Tonnen Altglas dem Recycling übergeben werden. Das sind pro Kopf 27 Kilogramm. 2017 lag das Ergebnis bei knapp 240.000 Tonnen Altglas. Diese Leistungen sichern Österreich einen Spitzenplatz bei Glasrecycling in Europa. Mein Freund Emilio, der schon seit einigen Jahren in Wien lebt, spricht mittlerweile beachtlich gut Deutsch. Bei unserem letzten Treffen erzählte er mir ausschweifend von einer missglückten Beziehung. Wirklich irritiert hatte ihn jedoch, dass ihm seine ehemalige Herzensdame am Ende folgende Worte entgegenschleuderte: „Der Kuckuck soll dich holen!“ Warum hat sie das gesagt? Was meint sie damit? Was hat dieser Vogel mit seinem Beziehungsende zu tun? Ich musste selbst kurz recherchieren, was es mit diesem gängigen Ausspruch auf sich hatte. Dabei erfuhr ich, dass „Kuckuck“ ehemals ein Synonym für „Teufel“ war. Ob Emilio das verdient hat? Nun aber wollte ich es wissen. Es gibt so viele geflügelte Worte, die man verwendet und oft hat man keine Ahnung, woher sie kommen. Da ruft so mancher Zeitgenosse stolz aus: „Ich kenne meine Pappenheimer!“ Wir wissen was gemeint ist, aber woher kommt das? Es stammt aus dem Drama „Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller. Die Pappenheimer waren eine schwere Kavallerieeinheit unter dem Kommando des Grafen von Pappenheim, die dem Kaiser treu ergeben waren und angeblich immer zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Und warum sagt man, wenn es nur andeutungsweise und diskret sein soll, „etwas durch die Blume“? Diese Redewendung stammt aus der Barockzeit. Damals galt es als unschicklich, sich offen der Dame seines Herzens zu nähern. Für diesen Zweck gab es eigene Sofas mit zwei Sitzflächen Rücken an Rücken. Wollte man sich nun ungestört unterhalten, besprach man dies tuschelnd hinter dem Fächer. Auf der Rückenlehne zwischen den Sofas standen meist Blumengestecke, daher sprachen die Tuschler durch die Blume. Dazu passt wohl auch die Redewendung „aus dem Nähkästchen plaudern“ - etwas sagen, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Diese entstand durch den Roman „Effi Briest“ (von Theodor Fontane). Darin werden nach vielen Ehejahren verfängliche Briefe im Nähkästchen entdeckt, die besser unentdeckt geblieben wären. von Manfred Meixner Etwas weniger gängig ist der Ausdruck „Potemkinsches Dorf“, zum Beispiel in Form eines Vorwurfs: „Sie sollten nicht länger potemkinsche Dörfer bauen!“ Er kommt zur Anwendung, wenn eine Sache in einem miserablen Zustand ist und deshalb schöngeredet wird, bzw. Tatsachen verschleiert werden sollen. Die Redewendung geht zurück auf eine Erzählung über den russischen Feldmarschall Reichsfürst Grigori Alexandrowitsch Potjomkin, die allerdings nicht den historischen Gegebenheiten entspricht. Potjomkin bemühte sich unter Zarin Katharina II. (die Große) um die Entwicklung Neurusslands. Die Legende besagt nun, dass im Jahr 1787 seine Herrscherin ins frisch eroberte Neurussland kam, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Da der Feldmarschall aber das wahre Gesicht der Gegend zu verbergen trachtete, ließ er entlang der Wegstrecke Dörfer aus bemalten Kulissen zum Schein errichten. Das kommt mir doch recht „spanisch vor“. Diese geflügelten Worte stammen möglicherweise aus der Zeit, als Karl V., der seit 1516 spanischer König war, 1519 auch deutscher Kaiser wurde. Das spanische Hofzeremoniell war bis dahin in Deutschland bzw. am deutschen Hof wenig bekannt und wurde zum Teil als unerhört empfunden. Emilio rauchte nach meinen vielen Erklärungen und Erläuterungen schon bald der Kopf. Doch es interessierte ihn schließlich doch noch, warum er „einen Korb bekommen hat“. Diese geflügelten Worte stammen aus der Zeit, als Troubadoure vor Festungen standen, ihre Lieder erklingen ließen und schließlich hofften, von ihrer Angebeteten erhört zu werden. Wenn aber von der Burg ein Korb ohne Boden herabgelassen wurde, wussten sie, dass sie ihr musikalisches Liebesflehen einstellen konnten. m.meixner@packundlog.at
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