Stahlreport 2019.03
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74. Jahrgang | März 2019
STAHLREPORT
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution
3|19
Angekommen in der Normalität – Digitalisierung im Stahlhandel
gegründet 1969
Seit 50 Jahren
ein starker Partner.
Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG
Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen
Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31
info@bepro.de, www.bepro.de
Angekommen in der Normalität –
Digitalisierung im Stahlhandel
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem DigiDay haben der BDS und die
Edelstahlhandelsvereinigung (EHV) im
Februar den Nagel auf den Kopf getroffen:
Mit über 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
hat die Veranstaltung das große
Interesse der Branche an dem Thema
Markus Huneke Digitalisierung gespiegelt. Neben Trends
und Entwicklungen hat der DigiDay vor
allem gezeigt, dass der Hype um Industrie 4.0 mittlerweile
einer wohltuenden Normalität gewichen ist, in der sachlich
fachlich diskutiert werden kann. Die Veranstaltung hat
gezeigt: Das Thema Digitalisierung ist im Stahlhandel angekommen
(siehe ab S. 10)
Auch wenn derzeit oft der Eindruck ensteht: Digitalisierung
und Industrie 4.0 sind nicht die einzigen Themen von Bedeutung.
Die Zulieferer – und nicht nur sie – machen sich zum
Beispiel Gedanken darüber, welche Auswirkungen die Entwicklung
der Mobilitätstechnologien auf ihr Geschäft haben
(S. 16). Der Chefeinkäufer Metalle der VW AG, Alfonso Sanchez
Garcia, hob Softwarekompetenz als eine entscheidende
Kompetenz auch für Zulieferer hervor. Das ist zwar nicht
ohne Weiteres eins-zu-eins auf den Stahlhandel zu übertragen.
Doch hier die Augen offen zu halten, ist auch für die
Unternehmen unserer Branche nicht verkehrt.
Eine Art „Schattenthema“ ist die Berufsaus- und Weiterbildung.
Denn zwar werden in einem Atemzug mit der Digitalisierung
immer auch die dafür nötigen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter angeführt. Als Nr. 1-Thema findet sich das
„Human Resource Management“ dennoch selten auf einer
der zahlreichen Digitalisierungsveranstaltungen.
Eine praktische Maßnahme, in der Berufsbildung aktiv zu
werden, ist, den Fernstudiengang des BDS „Betriebswirt/in
Stahlhandel“ zu belegen. Es wäre ein passender Zeitpunkt:
Denn Mitte des Jahres startet ein neuer Jahrgang (S. 40/41).
Wieder viel Freude und Informationsgewinn beim Lesen
wünscht
Markus Huneke
Redakteur Stahlreport
INHALT
PERSÖNLICHES
4 Kurznachrichten
STAHLHANDEL
6 Jebens – Fertigungstiefe mit Format
7 Schäfer Werke & fabrikado – strategische Allianz
8 Nordwest – Cloud-ERP ist online
10 DigiDay 2019 – Rückschau
STAHLVERARBEITUNG
14 Stuttgart 21 – Bewehrungs-Kunstwerk nominiert
16 Zulieferer haben Elektromobilität im Blick
STAHLPRODUKTION
17 Quality Tracking für Stahlcoils
ANARBEITUNG & LOGISTIK
18 Progress & Kemmler Beton – Innovations-Partner
21 Telematik – Immer informiert auf Tour
22 Intralogistik – Losgröße 1 effizient kommissionieren
MESSEN UND MÄRKTE
24 Rückblick Messe BAU – Akteure und Themen
31 Rückblick Learntec – Didaktik und Technik managen
32 Rückblick Intec und Z –
transparente Werkzeugmaschine
36 Ausblick Hannover Messe
37 Termine
BDS
38 Research: Jahresziel erreicht
40 Berufsbildung –
BDS-Fernstudium geht in nächste Runde
43 Kommunikation: BDS-Vorstandsrat neu konstituiert
VERBÄNDE & POLITIK
44 Energiewende – Ausstieg mit Ausgleich
BDSV – mehr Stahl aus Schrott
46 Digitalisierung und KI –
Branchendialog im Maschinenbau
47 Forum Güterverkehr – Auf die Schiene gesetzt
LIFESTEEL
48 Stahl im Berliner Schloss
50 Impressum
Stahlreport 3|19
3
Persönliches
Kurznachrichten
Foto: DVS
Susanne Szczesny-Oßing
ist seit dem 1.1.19 neue Präsidentin des DVS
– Deutscher Verband für Schweißen und verwandte
Verfahren e. V. Sie war im September
2018 einstimmig an die Spitze des rund
19.000 Mitglieder starken Verbands gewählt
worden. Die Diplom-Betriebswirtin hat dort
Professor Dr.-Ing.
Heinrich Flegel abgelöst,
der das Amt seit
2007 innehatte.
Szczesny-Oßing ist
Vorsitzende des Aufsichtsrats
der EWM
AG in Mündersbach
und Geschäftsführende
Gesellschafterin
der EWM Industry
GmbH. Die engagierte Unternehmerin ist
zudem seit 2017 Präsidentin der IHK Koblenz.
Die Wahl von Szczesny-Oßing zur neuen DVS-
Präsidentin soll auch für eine zukunftsfähige
Ausrichtung des Verbandes stehen: „Die Digitalisierung
in Aus- und Weiterbildung voranzubringen
und einem Fachkräftemangel in
Deutschland vorzubeugen, sind nur einige
herausragende Aufgabenfelder, denen sich
der Verband auch in Zukunft widmen wird“,
betonte sie aus Anlass ihrer Wahl.
Dirk Böttcher und
Jörg Disteldorf
sind zum Jahresbeginn in die Geschäftsführung
der Saarschmiede GmbH Freiformschmiede
eintreten. Dirk Böttcher verantwortet
dort seitdem das Ressort Technik und
Vertrieb, das er von Martin Baues übernommen
hat, der nach einer Übergangszeit sein
Mandat in der Geschäftsführung im Laufe des
Jahres 2019 niederlegen wird. Dirk Böttcher,
Diplom-Ingenieur und Diplom-Wirtschaftsingenieur,
war in den letzten Jahren Mitglied des
Vorstands der Grillo-Werke AG sowie Vorsitzender
der Geschäftsführung der Rheinzink
GmbH & Co.KG. Jörg Disteldorf, Diplom-Kaufmann,
Leiter Personal und Soziales von SHS,
Dillinger und Saarstahl, verantwortet als
Arbeitsdirektor neu das Ressort Personal. Er
ist auf Herrn Peter Schweda gefolgt, der sein
Mandat als Geschäftsführer und Arbeitsdirektor
der Saarschmiede niedergelegt hat.
Arno Reich
leitet seit Ende des vergangenen Jahres die
Industrie-, Energie- sowie Logistikmessen der
Deutschen Messe AG – allen voran die Hannover
Messe. Als Bereichsleiter gehört die stra-
tegische Weiterentwicklung
des Messeportfolios
im In- und
Ausland zu den Kernaufgaben
des 47-Jährigen.
Zuletzt verantwortete
Arno Reich
als Leiter in Hannover
die Messeabteilung
Integrated Automation,
Motion & Drives sowie Digital Factory
und Worldwide Events.
Foto: Deutsche Messe AG
Johannes Dietsch
ist seit Ende des vergangenen Jahres designierter
neuer Finanzvorstand der thyssenkrupp
Steel Europe AG. Der 56-jährige Manager
gilt als Experte für Konzernaufspaltungen
und war zuletzt mit vergleichbaren Aufgaben
für den Pharmakonzern Bayer AG tätig. Als
Zeitpunkt für den Amtsantritt an neuer Stelle
war der Februar 2019 genannt worden. Vorgänger
von Johannes Dietsch war Guido Kerkhoff,
der im vergangenen Sommer zum Vorstandschef
von thyssenkrupp ernannt worden
war. Der Essener Traditionskonzern soll
voraussichtlich 2020 in eine Industriegüterund
eine Werkstoffsparte aufgeteilt werden.
Hubert Zajicek
ist neuer Leiter der Stahl-Division der österreichischen
Voestalpine AG. Der 50-Jährige folgt
am 3.7.19 auf Herbert Eibensteiner, der dann
in dem stahlgeprägten Unternehmen den Vorstandsvorsitz
von Wolfgang Eder übernimmt.
Die Entscheidung zu Hubert Zajicek traf der
Aufsichtsrat des Linzer Konzerns bereits im
Dezember des vergangenen Jahres.
Rolf Heddrich
ist seit Jahresbeginn neuer Geschäftsführer
bei bauforumstahl. Dort bildet er nun gemeinsam
mit Gregor Machura die Führungsspitze
des Verbandes für das Bauen mit Stahl und
übernimmt die Funktion des Sprechers. Seine
Karriere hatte der diplomierte Bauingenieur
1992 bei der Claus Queck GmbH in Düren
begonnen. Seit 1995 verantwortete Dr. Rolf
Heddrich als Geschäftsführer den Verkauf und
später als Vorsitzender der Geschäftsführung
bei der Stahlbau Plauen GmbH das operative
Geschäft. 2001 folgte der Wechsel in die
Geschäftsführung der Goldbeck-Gruppe, für
die er bis Ende 2018 tätig war. Unternehmensübergreifend
war er Schatzmeister des
Deutschen Stahlbauverbandes (DStV), Vorsit-
zender des Fachausschusses Technik im
DTSV und Mitglied des Deutschen Ausschusses
für Stahlbau.
Martin Vogt
hat zum Jahresbeginn 2019 die Chefredaktion
der Gießerei- Fachzeitschrift sowie weiterer
Medien des Bundesverbandes der Deutschen
Gießerei-Industrie (BDG) übernommen. Er folgte
auf Michael Franken, der sich in den Ruhrstand
verabschiedet hat. Martin Vogt war zuletzt Chefredakteur
des Titels UmweltMagazin im Düsseldorfer
Springer-VDI-Verlag. Robert Piterek,
zuvor schon Technischer Fachredakteur, bekleidet
seit dem 1.12.18 den Posten des stellvertretenden
Chefredakteurs in der BDG-Redaktion
(Vgl. Spezialreport zur BAU in diesem Heft).
Foto: VVWL
Andreas Stommel
verstärkt seit Januar 2019 im Verband Verkehrswirtschaft
und Logistik (VVWL) das Team
als stellvertretender Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen
Landesverbandes Spedition
und Logistik in der
Geschäftsstelle Düsseldorf.
Der 48-jährige
Rechtsanwalt ist dort
insbesondere für die
Sektoren und Branchenpolitik
Binnenund
Seeschifffahrt,
Hafenlogistik, Kombinierter
Verkehr, Schienengüterverkehr
und
KEP-Dienste sowie für das Speditions- und
Transportrecht zuständig. Ferner ist er in der
VVWL-Abteilung Arbeitsrecht Services tätig und
berät die Mitgliedsfirmen einschließlich der Vertretung
vor den Arbeits- und Sozialgerichten.
Andreas Stommel wurde in Aachen geboren
und studierte in Münster Rechtswissenschaften
mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Sozialrecht.
Gabi Wilwers
ist zum Jahresbeginn 2019 als neues Mitglied
in die Mitte der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe
The Coatinc Company Holding
(TCC) aufgenommen worden und hat dort die
Verantwortung für die Bereiche Buchhaltung,
Controlling, IT und Einkauf übernommen. Die
47-Jährige unterstützt ihre Geschäftsführerkollegen
Paul Niederstein (l.) und Philippe Dupont.
Die Laufbahn der Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin
innerhalb der TCC-Gruppe begann
im Januar 2018 in der Zentralverwaltung in den
Bereichen Finanzen, IT und Einkauf. Die 47-Jäh-
4 Stahlreport 3|19
Foto: TCC
Fotos: thyssenkrupp
rige brachte und bringt Erfahrung aus der
freien Wirtschaft mit. Regional in Siegen verwurzelt
und international ausgerichtet: TCC
verbindet Oberflächentechniken der Feuerverzinkung
(Normaltemperatur-, Hochtemperaturund
Schleuderverzinkung), Pulverbeschichtung,
Nassbeschichtung und Anodisieren mit einer
großen Zahl an Dienstleistungen – mit 1.500
Mitarbeitern an 22 Standorten in vier Ländern.
Katharina Walter
Ist seit dem vergangenen Jahreswechsel neue
Justiziarin beim bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe
und Entsorgung. Die aus Dortmund
stammende Volljuristin übernahm die
verbandliche Rechtsabteilung von Miryam
Denz-Hedlund, die den bvse Ende des vergangenen
Jahres verlassen hatte, um künftig für
die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
tätig zu sein. Die neue bvse-Justiziarin
Katharina Walter begleitet bereits seit dreieinhalb
Jahren die für die Entsorgungswirtschaft
relevanten rechtlichen Entwicklungen.
Ingo Brauckmann
ist neuer Logistikchef bei thyssenkrupp Steel.
Der 48-Jährige hat auf diesem Posten die
langjährige Logistikchefin Ulrike Höffken
ablöst. Der Diplom Wirtschaftsingenieur war
zuletzt als Chief Supply Chain Officer bei der
Berner Group in Köln tätig. Brauckmann bringt
umfangreiche Erfahrung in Positionen auf
Geschäftsführungs- und Vorstandsebene mit
Schwerpunkt auf Logistikthemen und Supply
Chain Management mit. Ulrike Höffken, bisherige
CEO des Bereichs Logistik und viele Jahre
lang Einkaufschefin von Steel Europe, ist Ende
Foto: BDG
2018 in den Ruhestand gegangen. Die
Diplom-Volkswirtin war seit 1985 ununterbrochen
für den Duisburger Stahlhersteller tätig.
Der Logistikbereich von thyssenkrupp Steel
gehört mit einer Transportleistung von rund
200 Mio. t pro Jahr und mit über 1.300 Mitarbeitern
zu den größten industriellen Logistikern
in Europa.
Heiko Lickfett
hat zum 1.1.19 die Nachfolge von Max Schumacher
(r.) als Generalsekretär des europäischen
Gießereiverbandes CAEF angetreten.
Der CAEF – The European Foundry Association
– ist der Dachverband der nationalen
europäischen Gießereivereinigungen. Das hat
der Bundesverband der Deutschen Gießerei-
Industrie (BDG) mitgeteilt. Zum Jahresbeginn
erfolgte zudem der Relaunch der Internetpräsenz
des CAEF. Die komplett neu gestaltete
Internetpräsenz des Dachverbands ist unter
www.caef.eu zu finden.
Martina Merz
soll künftig den Aufsichtsrat der thyssenkrupp
Steel Europe AG führen. Das wurde zum Jahresbeginn
in dem Stahl- und Industriekonzern
deutlich. Die frühere Bosch-Managerin war erst
kurz zuvor gerichtlich als Mitglied in das Leitungsgremium
berufen worden. Damit könnte
das Personalkarussell an der Spitze des Essener
Unternehmens zum Stillstand gekommen
sein. Nachdem im Sommer 2018 zunächst Konzernvorstandschef
Heinrich Hiesinger das traditionsreiche
Unternehmen verlassen hatte, gab
kure Zeit Später auch Aufsichtsratschef Ulrich
Lehner seinen Posten auf.
Thomas Schneider
ist Juniorchef bei Uhl GmbH + Co. Stahl- und
Metallbau KG aus Würzburg und hatte zum
vergangenen Jahreswechsel bei Spendenübergaben
gleich doppelten Grund zur Freude:
Sein Unternehmen hatte Ende 2018 die Bahnhofsmission
in Würzburg als Empfänger einer
Spende in Höhe von 2.000 € ausgewählt,
Foto: privat Fotos, 2: Uhl
deren Träger die Caritas ist. Dankbarkeit gab
es ebenso beim Verein „Tiere helfen Menschen“,
der 1987 in Würzburg gegründet worden
war. „Es ist schön, wenn man einen direkten
Draht zu sozialen Einrichtungen hat und
im persönlichen Gespräch erfährt, wo der
Schuh drückt. Gerade mit Institutionen vor Ort
fühlt man sich enger verbunden. Wir freuen
uns, als Firma einen kleinen Beitrag für deren
Fortbestand zu leisten.“
Wieland Pleuger
ist am 9.2.19 in Berlin gestorben. Er wurde
78 Jahre alt. Bis zu seiner Pensionierung
2003 war er seit 1984 Geschäftsführer bei
Carl Spaeter Berlin; 1968 war er in das Unternehmen
eingetreten.
Während seiner Zeit
in der Stahldistribution
hatte sich der
Verstorbene durch
sein großes Engagement
für die Berufsbildung
der Branche in
Berlin besonders hervorgetan.
Dieter Welte
ist tot. Der ehemalige Vorsitzendes des Verbands
Technischer Handel (VTH) starb am
2.1.19 im Alter von 85 Jahren. In seiner Amtszeit
an der Spitze des VTH von 1988 bis 1996
setzte er sich auch für eine starke Vertretung
seiner Branche im Bundesverband Großhandel
Außenhandel Dienstleitung (BGS) mit Sitz in
Berlin ein.
Stahlreport 3|19
5
Stahlhandel
Berichte
Bild: Jebens
Partner für die Baumaschinenindustrie:
14,3 t schwere
Krangrundplatte in der Fertigung
bei Jebens
Jebens auf der bauma 2019
Fertigungstiefe mit Format
Zum fünften Mal ist die Jebens GmbH auf der bauma – Fachmesse für die Baumaschinen- und Miningindustrie –
in München vertreten. Vom 8. bis 14. April 2019 gibt das Unternehmen Praxiseinblicke in sein umfassendes
Leistungsportfolio für Hersteller von Mobilkranen, Bau- und Mining-Maschinen – und zeigt Lösungsbeispiele
komplexer Supply-Chain-Projekte.
Als Tochterunternehmen von
Dillinger, einem der führenden Grobblechhersteller
in Europa, ist die
Jebens GmbH Teilnehmerin am
Gemeinschaftsstand der Gruppe in
Halle A6.305. Dort beantwortet der
Mittelständler alle Fragen rund um
seine ganzheitliche Fertigungstiefe
und Steuerung von Wertschöpfungsketten.
Permanente Investitionen in den
Ausbau der hochmodernen technischen
Infrastruktur und 180 erfahrene
Mitarbeiter machen Jebens zum
gefragten Gesamtanbieter für komplexe
Aufgabenstellungen. Mit über
30.000 t Grobblech-Lagervolumen
hat sich Jebens auf Bleche zwischen
100 und 300 mm Dicke spezialisiert.
So will das Unternehmen optimale
Materialverfügbarkeit gewährleisten,
unter anderem bei hochfesten Güten
wie S690 oder S960.
Durch die Zugehörigkeit zu Dillinger
hat Jebens privilegierten Zugriff
auf die hochwertigen Qualitäten der
Muttergesellschaft. Die zunehmende
Konzentration der Kunden auf ihre
Kern kompetenzen und die damit ein-
hergehende Verlagerung von Fertigungsbereichen
beantwortet Jebens
mit dem kontinuierlichen weiteren
Ausbau der eigenen Schweißkompetenz
an zwei Firmenstandorten. So
werden am Hauptsitz in Korntal-Münchingen
und im Zweitwerk Nördlingen
auch hochfeste Güten in großen
Dickenbereichen verschweißt. Ein
zweiter, deutlich größerer Roboter
am Standort Nördlingen erlaube maximale
Flexibilität in der Fertigung einbaufertiger
Schweißkonstruktionen,
so das Unternehmen.
Wertschöpfungskette im Griff
Am Stammsitz in Korntal-Münchingen
werden Schweißbaugruppen für
Mobilkrane in Serie produziert, in
Nördlingen liegt der Schwerpunkt
auf der Einzelfertigung großer, schwerer
Komponenten. Zwei Schweißfachingenieure
von Jebens unterstützen
die Kunden bei Bedarf durch Optimierung
der schweißtechnischen
Auslegung von Konstruktionen.
Nahezu alle namhaften Hersteller
von Mobilbaukranen vertrauten auf
den langjährig zugelassenen zertifizierten
Partner für sicherheitskritische
Bauteile. Beispielhaft dafür stehe
die Serienfertigung von montagefertigen
Grundplatten mit diversen
Anbauteilen für große Mobilbaukrane.
Sie erfordert neben Toleranzen
im Hundertstelbereich große Erfahrung
im komplexen Fertigungsmanagement
mit optimaler Steuerung
der gesamten Bearbeitungskette.
Vom Einkauf von Spezialteilen
über Lieferantenauswahl und -steuerung,
mechanische, hydraulische und
elektrische Vormontage bis hin zur
Organisation von Schwertransporten:
Projekte, die das Leistungsspektrum
normaler Schweißbetriebe überschreiten,
gehören bei Jebens zum
Tagesgeschäft. Deshalb sei der spezialisierte
Fachbetrieb auch für führende
Hersteller von großen Baumaschinen
oder Mining-Komponenten
Partner der Wahl. 2
[ Info ]
Jebens auf der bauma 2019
Halle A6.305
6 Stahlreport 3|19
Schäfer Werke und fabrikado
Stahlverarbeiter und Fertigungsplattform
beschließen Kooperation
Seit Januar arbeiten die SCHÄFER WERKE und die Online-Fertigungsplattform fabrikado in einer strategischen
Kooperation zusammen. Durch die Kooperation vereinten die Unternehmen „langjährige Marktexpertise
mit Start-Up-Agilität“. Ziel sei es, im Sinne von Industrie 4.0 die Supply-Chain für Kunden und
Lieferanten von Metall- und Kunststoffbauteilen zu automatisieren, vereinfachen und verkürzen.
fabrikado ist eine 2016
gegründete, Cloud-basierte Internetplattform
mit Sofortkalkulation. Das
Balinger Start-Up hat sich auf die
Bereitstellung digitaler Prozesse bei
der Bestellung, Produktion und
Industriebauteilen auf Kunden- und
Lieferantenseite spezialisiert. Das
Herz der Plattform ist ein „intelligenter“
Algorithmus, dessen Basis
den gesamten Supply-Chain-Prozess
auf ein Minimum reduziere und
mittels Machine Learning die Logik
der Plattform permanent an die volatilen
Anforderungen des Marktes
anpasse.
Der Nutzer, beziehungsweise
Auftraggeber, kann durch fabrikado
permanent und ohne Mehraufwand
auf ein umfangreiches Partnernetzwerk
zugreifen. Nach Eingabe von
Produktanforderung sowie Liefertermin
liefert die Plattform eine
Sofortkalkulation. Mit der Integrationslösung
fabrikado CONNECT
wird der gesamte Prozess in vorhandene
ERP-Systeme wie SAP integriert.
Dadurch können Angebote
in wenigen Sekunden erstellt und
Aufträge automatisch erteilt werden.
„Wir sind sehr glücklich darüber,
mit Schäfer Werke einen Partner für
den Weg in eine erfolgreiche Zukunft
zu haben“, sagt Thomas Hoffmeister,
Gründer und CEO der fabrikado
GmbH. Rainer Bröcher, Geschäftsführer
der Schäfer Werke GmbH,
ergänzt: „Die strategische Allianz
mit fabrikado ist für uns eine konsequente
und logische Weiterentwicklung,
um auch in Zukunft als
innovatives Unternehmen erfolgreich
zu bleiben.“ Die inhabergeführte
Unternehmensgruppe mit Hauptsitz
Bild: Schäfer Werke
Arbeiten in einer strategischen Kooperation zusammen: Schäfer Werke-Geschäftsführer
Rainer Bröcher (l.) und Thomas Hoffmeister, Geschäftsführer fabrikado
in Neunkirchen im Siegerland ist
mit diversifizierten Geschäftsbereichen
weltweit tätig: EMW Stahl-Service-Center,
Lochbleche, Standardund
Sonderbehälter aus Edelstahl,
Einrichtung für Rechenzentrum,
Werkstatt und Betrieb. Alle Bereiche
arbeiten auf der gemeinsamen
Grundlage hochwertigen Stahlfeinblechs,
dessen Verarbeitung zu den
Kernkompetenzen gehöre, so das
Unternehmen. 2
Cloud-basierte Online-Fertigungsplattform
mit Sofortkalkulation: fabrikado
Stahlreport 3|19
7
Stahlhandel
Bericht/Nachrichten
Bildquelle: Nordwest
Nordwest startet ERP-Lösung für den Fachhandel
Cloud-ERP ist online
Seit Jahresbeginn ist der erste Fachhandelspartner mit einer von
Nordwest weiterentwickelten Cloud ERP-Lösung, NW365.ERP,
online. Damit biete man seinen Händlern ein zeitgemäßes Instrument,
um im Wettbewerb erfolgreich zu sein, so der Einkaufsverbund.
Die Funktionen von NW365.ERP seien umfassend: Buchhaltung,
Verkauf, Einkauf, Lager und Logistik sowie Versand inklusive
aller Nordwest- Schnittstellen werden komplett abgedeckt.
Bereits zu Beginn des vergangenen
Jahres starteten die Entwicklungen
dazu in Zusammenarbeit mit
dem Systemhaus GWS/Faveo. Ziel
war es, eine Lösung für die gesamte
Branche weiter zu entwickeln und
einen Standard zu etablieren. „Das ist
uns gelungen und wir freuen uns sehr,
dass wir jetzt als Vorreiter mit unserer
Cloud ERP-Lösung online gehen konnten“,
so Martin Reinke, Nordwest-
Hauptbereichsleiter IT & E-Business.
Bei Händlern, die sich für die ERP-
Lösung von Nordwest entscheiden,
soll NW365.ERP in einem Zeitraum
von maximal 90 Tagen implementiert
100 Jahre Nordwest
werden, betreut von der Faveo GmbH.
Ebenfalls in der Serviceleistung enthalten
sind Nordwest zufolge die
aktuellsten Versions-Updates mit
automatischen Backups und Wartung.
Zusätzlich seien die Schnittstellen
NW connect mit dem Gütesiegel
für Systemhäuser zertifiziert.
Damit sei sichergestellt, dass alle
benötigten Systeme und Prozesse
durchgängig seien und fest definierte
Voraussetzungen erfüllten.
Mit NW connect hatte Nordwest
vor zwei Jahren ein Gütesiegel für Systemhäuser
entwickelt, deren Warenwirtschaftssysteme
bestimmte Voraussetzungen
erfüllen. Kürzlich wurde
bereits das dritte Systemhaus, Sage,
mit dem Siegel ausgezeichnet. Neben
Sage haben bereits die Systemhäuser
Nissen & Velten und GWS das Gütesiegel
NW connect erhalten. 2
„Wir sehen es als unsere
Aufgabe, passende
Lösungen anzubieten,
die unsere Fachhandelspartner
konkurrenzfähig
halten“.
Martin Reinke, Nordwest-Hauptbereichsleiter
IT & E-Business
2019 ist ein ganz besonderes Jahr für die Nordwest Handel AG. Der Einkaufsverbund
feiert seinen 100. Geburtstag. Dazu hat das Dortmunder
Unternehmen nun Unter @100jahre_nordwest einen eigenen Instagram-
Kanal geschaltet. Dort gibt es Fakten rund um die Geschäftsbereiche
sowie zum Sportsponsoring der Deutschen Handball Nationalmannschaft
mit der Exklusivmarke Promat, Informationen von Handels- und Lieferantenpartnern
oder auch Historisches. Parallel dazu wurde auch die Landingpage
100jahre.nordwest.com freigeschaltet. Auf der Website stehen
Nordwest-Persönlichkeiten, Historie und weiterführende Informationen
rund um die anstehenden Feierlichkeiten im Fokus.
Axel Springer hy und Klöckner & Co
Zwei Digital-Pioniere
bündeln ihre Kräfte
Seit Januar 2019 arbeiten die
Axel Springer hy GmbH und Klöckner &
Co SE in einer gemeinsamen Kooperation
zusammen. Ausgewählte Leistungen
sollen künftig gemeinsam angeboten
werden. Damit entstehe ein
„einzigartiges Beratungsangebot von
Unternehmern für Unternehmer“, hieß
es dazu. Beide Unternehmen hätten
Digitalisierungsstrategien erfolgreich
umgesetzt und verfügten damit über
reichhaltiges Erfahrungswissen, dass sie
anderen Unternehmen zur Verfügung
stellen wollen.
Axel Springer hy ist ein Unternehmen
der Axel Springer SE und wurde Anfang
2017 neu gegründet. Axel Springer hy
will Unternehmen bei ihrer digitalen
Transformation, beim Kulturwandel,
beim Entwickeln der Strategie und bei
deren Umsetzung helfen. Klöckner & Co
hat durch kloeckner.i die digitale Transformation
ebenfalls vorangetrieben und
erwirtschaftet rund ein Viertel des Konzernumsatzes
über digitale Kanäle.
Darüber hinaus hat Klöckner die Plattform
XOM Materials gestartet, die den
digitalen Handel mit zahlreichen Werkstoffen
ermöglicht und auch Wettbewerbern
des Unternehmens offensteht.
Axel Springer hy beschäftigt über 40
Digitalexperten, die Kunden außerhalb
der Axel Springer SE beraten. Für kloeckner.i
arbeiten in Berlin nahezu 90
Mitarbeiter an der digitalen Transformation
von Klöckner & Co und der Konzeption,
dem Aufbau und dem Betrieb von
Plattformen. Sie trieben auch den Kulturwandel
innerhalb des Konzerns
voran.
Die Kompetenzen dieses Teams sollen
nun erstmals auch dem offenen Markt
zur Verfügung gestellt werden. Axel
Springer hy und Klöckners Digital-Team
bleiben dabei rechtlich selbständige Einheiten,
die den Kunden ihre gemeinsamen
Leistungen aus einer Hand anbieten.
8 Stahlreport 3|19
FÜR EINE
WELT IN
ECHTZEIT.
Machen Sie die Voss Online
Tool Box zu Ihrer!
Bild: Günther + Schramm
Günther + Schramm verzeichnet eine stetig steigende Nachfrage
nach Serviceleistungen. Neben der Anarbeitung gehört eine
ausgefeilte Material- und Prozesslogistik zum Angebotsspektrum
des Unternehmens.
Günther + Schramm
Rekordjahr für Stahl-Systemdienstleister
Das vergangene Jahr war für die Günther + Schramm
GmbH ein Rekordjahr. Der Systemdienstleister für Stahl,
Edelstahl und Aluminium erreichte einen Umsatz von
112 Mio. € – so viel wie nie zuvor. Darüber hinaus verzeichnete
das Unternehmen eine stetig steigende Nachfrage nach
Serviceleistungen.
Neben der Anarbeitung gehört eine komplexe Material- und
Prozesslogistik zum Angebotsspektrum: Lager-Outsourcing,
elektronische Datenverarbeitung und kundenspezifische Verpackungslösungen
ermöglichen eine erhebliche Steigerung
der Prozesseffizienz beim Kunden. Um noch flexibler auf
Anforderungen reagieren zu können, hat Günther +
Schramm dazu seine Standorte umstrukturiert – und bearbeitet
Aufträge nun zentral von Oberkochen aus.
„Wir haben die Abläufe neu strukturiert sowie Aktivitäten
gebündelt und bearbeiten die Kundenaufträge nun zentral
von unserem Hauptstandort in Oberkochen aus“, so Bernd
Seibold, Geschäftsführer von Günther + Schramm. „So
gehen wir optimal auf die individuellen Kundenanforderungen
ein und sehen uns auch für die Zukunft bestens aufgestellt.“
DIE VORTEILE FÜR HÄNDLER MIT VOSS ONLINE:
+ mehr Effizienz in Beschaffungsprozessen + Lagerverfügbarkeit
in Echtzeit + Einbindung individueller Artikelnummern
und Matchcodes Anfragen und Bestellungen
direkt online: VOSS-EDELSTAHL.COM
Stahlreport 3|19
9
Abb.: Preise und Mengen sind beispielhaft und stellen kein verbindliches Angebot dar.
XXXXXXXXXX Digiday
DigiDay 2019
Chancen und Möglichkeiten durch
Digitalisierung im Stahlhandel
Rückschau: 7. Februar 2019
10 Stahlreport 3|19
Eine Kooperationsveranstaltung von
Stahlreport 3|19
11
DigiDay 2019
Chancen und Möglichkeiten durch
Digitalisierung im Stahlhandel
Rückschau: 7. Februar 2019
Wir digitalisieren aus dem
einfachen Grund, weil
unsere Kunden das wollen.
Thomas Schöler,
Salzgitter Mannesmann Handel
Wir gehen als Software -
unternehmen davon aus,
dass wir im Stahlhandel in
den nächsten zehn Jahren
bis zu 20 Schnittstellen zu
bedienen haben.
Peter Uhl, SH Computersysteme GmbH
So war der DigiDay 2019
Den Nerv getroffen
Für Unternehmen sollten
bei der Digitalisierung
eigentlich nicht einzelne
Anwendungen das Ziel
sein, sondern der gesamte
Prozess, der am Ende den
Mehrwert gibt.
Simon Pfennings, OttComputer GmbH
Schon im Vorfeld hatte es sich angekündigt: der DigiDay hat thematisch voll ins Schwarze
getroffen. Die über 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am 7. Februar zu der
Kooperationsveranstaltung des BDS und der Edelstahlhandelsvereinigung (EHV)
gekommen waren, haben es schließlich voll bestätigt: Die Digitalisierung ist das Thema,
das den Stahlhandel als Branche derzeit so stark beschäftigt, wie kein anderes.
Es ist einiges in Bewegung im
Markt. Denn ob Webshop, die Digitalisierung
interner Prozesse oder die Vernetzung
mit externen Partnern: Gegenwärtig
haben wohl die meisten
Unternehmen des Stahlhandels das eine
oder andere Digitalisierungsprojekt
selbst aufgesetzt – von den umfangreicheren
Lösungen und Ansätzen vieler
Player ganz zu schweigen. Noch ist
jedoch keineswegs klar, welche Lösungen
sich am Ende als erfolgreich herausstellen,
welche Ansätze sich für welche
Szenarien als geeignet erweisen werden.
Doch mittlerweile hat die Branche in
Sachen Digitalisierung die ersten
Schritte hinter sich gebracht. Dass die
Vernetzung der Prozesse und Abläufe
auch im Stahlhandel – was immer das
konkret auch bedeutet – der Weg in
die Zukunft ist, wird allgemein nicht
12 Stahlreport 3|19
Wir sehen es so, dass
sich nicht der Nutzer
der Software anpassen
muss, sondern
die Software sollte
sich dem Nutzer
anpassen – und das
durch den Benutzer
selbst, ohne dass dabei
Programmieraufwand ensteht.
Maximilian Kleibrink, SE Padersoft GmbH & Co. KG
Wenn man die wirklichen,
alltäglichen Probleme der
operativen Mitarbeiter
nicht beachtet, kommt
man mit der Digitalisierung
nicht weiter.
Ralf Niemeyer, VisiTrans GmbH
Der Webshop ist so eine
Art „Nebenprodukt“ der
eigenen Digitalisierung.
Markus Fischer, Voß Edelstahlhandel
GmbH & Co. KG
Dokumentenmanagement
und Workflow, da sind wir
Digitalisierung pur. Setzen
Sie auf digitale Akten!
Nehmen Sie Abschied von
Ihren Aktenkellern.
Andreas Wanstrath, GWS bmH
Auch im Stahlhandel steht ein
Generationenwechsel bevor.
Und die Generation der Millenials
möchte das, was sie aus dem
privaten Bereich seit frühen
Jahren kennen – nämlich online
sein – auch aufs Business beziehen.
Rubina Böske, steel.shop/MONTANSTAHL GmbH
Online an sich hat keinen Mehrwert.
Zentraler Treiber für die digitale
Transformation ist der Kundennutzen.
Online setzen sich noch
stärker als offline die Unternehmen
durch, die den Kunden den
besten Nutzen bieten.
Niklas Friederichsen, Mapudo GmbH
mehr in Frage gestellt. „Ich bin sicher,
vor fünf Jahren wäre diese Veranstaltung
nicht so gut besucht gewesen“,
machte zum Beispiel Thomas Schöler,
Prokurist Business Solutions, Salzgitter
Mannesmann Stahlhhandel, diese Entwicklung
deutlich.
Das große Interesse am DigiDay
und damit am Thema Digitalisierung
im Stahlhandel macht deutlich, dass
sich die Branche in einer intensiven
Orientierungsphase befindet. Welche
Konzepte, Lösungen und Ideen gibt es
am Markt? Wie gehen andere dieses
Thema an? Wo stehe ich mit meinen
Ansätzen im Vergleich zu Wettbewerbern
oder anderen Playern der Branche?
Solche und ähnliche Fragen, das hat
eine Befragung im Nachgang zu der
Veranstaltung ergeben, waren eine der
wichtigsten Motivationen für die Teilnahme
am DigiDay, bei dem es am Vorabend
des Fachtags bei einem geselligen
Get-together Gelegenheit zum
Networking gab.
Im Fokus des Vortragstags standen
dann vor allem die „hard facts“, die
konkreten Informationen der durchweg
von den Sponsoren bestrittenen Präsentationen.
Wer sich die Präsentationen
nochmal ansehen möchte, kann
sie sich auf der BDS-Homepage kostenlos
und ohne Login herunterladen
(www.stahlhandel.com). 2
Transparenz und
Geschwindigkeit werden
zunehmend zu einem
Wettbewerbsvorteil.
Patrick Debus, Seidel Stahlrohr GmbH
Wir verfolgen zwei Ziele:
Die Verfügbarkeit Ihres
Maschinenparks zu
erhöhen und die
Prozesskosten zu senken.
Valentin Kaltenbach,
stahlservice24.online/Stahlbau24 GmbH
Die Operativen müssen
mitkommen, aber die
Digitalisierung muss
auch von Oben mitgelebt
werden. Das
ist der Weg zum Erfolg.
Jan Kamps, KI GmbH
Wir haben einige Jahre investiert,
um heute die Daten
zur Verfügung zu haben, mit
denen wir unsere Produkte im
Webshop präsentieren. Wer
also gedanklich gleich beim Webshop
anfängt, kann eigentlich direkt
wieder aufhören. Denn er wird sich immer
wieder fragen müssen, wo er die Daten
eigentlich herbekommt.
Thorsten Studemund, Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG
Unternehmen sammeln
Tag für Tag in den Systemen
jede Menge Daten. Warum
nicht diese Daten mittels
Künstlicher Intelligenz
nutzen?
Bernd Rech, Nissen & Velten
Software GmbH
Wir sind ein IT-Dienst -
leister, der Schnittstellen
anbietet. Wir haben drei
Lösungen: Marktplatz,
Shopsystem und Bedarfsplattform.
Tim Milde, XOM Materials GmbH
Stahlverarbeitung
Bericht
copyright: Achim Birnbaum/Ed. Züblin AG
Seit Oktober 2018 steht die erste der insgesamt 28 Kelchstützen, die sich einmal als tragende Elemente
zum Dach des neuen Tiefbahnhofs in Stuttgart vereinen werden.
ZÜBLIN unter Finalisten für bauma Innovationspreis 2019
Bewehrungs-Kunstwerk nominiert
Mit der aufwendigen Realisierung des einzigartigen Schalendachs für den Stuttgarter Tiefbahnhof
ist ZÜBLIN in der Kategorie „Bauwerk, Bauverfahren, Bauprozesse“ für den bauma Innovationspreis
2019 nominiert worden. Die diesjährigen Preisträger werden am 7.4. zum Start der internationalen
Baumaschinen-Leitmesse bauma (8.–14.4.) in München bekannt gegeben.
Im Projekt Stuttgart 21 baut
ZÜBLIN für die Deutsche Bahn AG
den preisgekrönten Entwurf des
Architekten Christoph Ingenhoven
– ein Auftrag, für den das Projekt-
Team um die ZÜBLIN-Direktion
Stuttgart als Generalunternehmen
mit innovativen Verfahren und digitaler
Technik „die bisher gültigen
Grenzen der Baubarkeit“ erweitere,
so das Unternehmen.
Das Schalendach mit seinen weit
auskragenden gigantischen Freiformen,
angelehnt an die Ästhetik gotischer
Kathedralen, stellt in Form
und Funktion höchste Anforderungen
an den Stahlbetonbau. „So etwas
wurde noch nie gebaut“, sagt
ZÜBLIN-Projektleiter Ottmar Bögel.
Seit Oktober 2018 steht die erste
der insgesamt 28 monumentalen,
rund 12 m hohen Kelchstützen, die
sich einmal als tragende Elemente
zum Dach der künftigen, unterirdischen
Bahnsteighalle vereinen werden.
Maßgefertigte Bewehrung
Eine bautechnische Herausforderung
sind die 28 Kelchstützen nicht allein
wegen ihrer grundsätzlich komplexen
Geometrie; erschwerend kommt
hinzu, dass jeder Dachkelch für sich
ein Unikat ist, der sich in Neigung,
Form und Höhe (8,5 – 13 m) von den
anderen unterscheidet. Die notwendigen
Produktionsprozesse zur ihrer
Herstellung wurden größtenteils
komplett neu entwickelt.
Immens ist auch der Aufwand
zur Herstellung der maßgefertigten
Bewehrung: Die komplizierte Geometrie
spiegelt sich für jede Kelchstütze
in rd. 11.000 unterschied -
lichen, teils dreidimensional gekrümmten
Stabformen wider,
darunter viele Unikate. Der Stahl
dafür wird in einer eigens für das
Projekt eingerichteten Biegerei
überwiegend per Schnittstelle zwischen
Biegemaschine und Beweh-
14 Stahlreport 3|19
Immenser Aufwand zur Herstellung der maßgefertigten Bewehrung:
Jede Kelchstütze besteht aus rd. 11.000 unterschiedlichen, teils
dreidimensional gekrümmten Stabformen, darunter viele Unikate.
Stahl ∙ Edelstahl ∙ Anschlagrohre ∙ Bauelemente
100 % Leistung
bis zum Anschlag!
Bild: Züblin
rungsmodell gebogen und durch
eine maßstäbliche Laserprojektion
kontrolliert.
Über eine gemeinsam weiterentwickelte
Software wird der Einbau
von Bewehrung und Schalung im
Bewehrungsmodell koordiniert. Für
jeden Kelch sind rd. 450 Pläne nötig,
um die extrem komplexe Bewehrungsführung
abzubilden. Über
einen Großbildschirm im Container
und als mobile Tablet-Lösung kommt
das 3D-Modell daher direkt auf der
Baustelle zum Einsatz, um den Einbau
zu unterstützen.
Um die ästhetische Vorgabe
einer glatten, weißen Oberfläche realisieren
zu können, wurde sogar der
verwendete Beton speziell für die
Kelchstützen neu entwickelt: als
Weißbeton mit den nötigen statischen
Eigenschaften, der durch
Zugabe von Polypropylen-Fasern
auch den Brandschutzanforderungen
genügt.
Fertigstellung Ende 2022
Im März 2019 wird die zweite Kelchstütze
vollendet, ab Mitte des Jahres
sollen stets drei Kelche parallel zueinander
gebaut werden. Erst wenn
sechs fertige Kelche als zusammenhängende
Gruppe stehen, werden
nach und nach auch die verbleibenden
schmalen Zwischenräume
geschlossen. Bis Ende 2022 soll die
einzigartige Konstruktion vollendet
sein. Aus dem Straßburger Platz
und dem im Schlossgarten oberirdisch
begrünten Dach werden später
die 28 Lichtkuppeln herausragen:
Über sie soll sich das Tageslicht
durch die hellen Kelche gleichmäßig
in der unterirdischen Bahnsteighalle
verteilen und dort eine lichtdurchflutete,
freundliche Atmosphäre
schaffen.
Mit seiner Nominierung für den
Innovationspreis zählt Züblin zu
den verbliebenen, jeweils drei Finalisten
in fünf Kategorien, die sich
unter insgesamt 138 Bewerbern
durchgesetzt haben. Die Auszeichnung
wird alle drei Jahre vom
Maschinenbau-Verband VDMA, der
Messe München und den Spitzenverbänden
der deutschen Bauwirtschaft
ausgelobt und verliehen. 2
Stahlreport 3|19
15
Standard, Systeme, Anschlagrohre
aus Edelstahl und das
volle Zubehörprogramm.
Bundesweit und immer zu
mindestens 90 % auf Lager.
Metallbau
Stahlbau
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Maschinenschutzeinrichtung
Maschinenbau und Anlagenbau
Regalbau und Lagersysteme
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Stahlverarbeitung
Bericht
ArGeZ-Jahrestreffen 2019
Zulieferer haben
Elektromobilität im Blick
Foto: Volkswagen AG
Um die Herausforderungen, die die Entwicklung von Mobilitätstechnologien
insbesondere für die Zulieferbranche derzeit
und in Zukunft mit sich bringt, ging es auf dem diesjährigen
ArGeZ-Jahrestreffen. Zu dem halbtägigen Fachtag hatte die
Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie unter dem Motto
„Zulieferer in disruptiven Zeiten“ Ende Januar nach Frankfurt a.M.
eingeladen. Deutlich wurde dabei, dass eine neutrale Diskussion
der geeignetsten Mobilitätstechnologien auf politischer Ebene
derzeit sehr schwierig ist.
Volkswagen Studie
ID. VIZZION: Während
die Bedienung
mittels Augmented
Reality das Jahr
2030 abbildet, sei
das vollautomatisierte
Fahren bereits
2025 vorstellbar.
Für die Zulieferer ist die Automobilindustrie
die mit Abstand wichtigste
Abnehmerbranche. Etwa 75 %
der Wertschöpfung des Endprodukts
„Fahrzeug“ wird laut Verband der
Automobilindustrie (VDA) in vor- und
zwischengeschalteten Stufen er -
bracht. So bildeten Automobilthemen
den natürlichen Mittelpunkt der Diskussionen
auf dem ArGeZ-Jahrestreffen,
zu dem in diesem Jahr der Wirtschaftsverband
der deutschen
Kautschukindustrie e.V. (wdk) geladen
hatte.
Gesprächsbedarf gibt die Situation
der Branche dabei zur Genüge her:
von der Dieselthematik über das Für
und Wider in der Elektromobilität bis
hin zum protektionistischer werdenden
Welthandel.
Die Prognose, wie sich die Elektromobilität
weiter entwickelt und
welche Wege die Fahrzeughersteller
dabei einschlagen, hat für die Unternehmen
der Zulieferindustrie eine
große Tragweite. Würden sich Elektrofahrzeuge
als primäre Mobilitäts-
Mitgliedsverbände der ArGeZ
z Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e. V.
z Gesamtverband der Aluminiumindustrie e. V.
z Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.
z Industrieverband Veredlung-Garne-Gewebe-Technische
Textilien e. V.
z Wirtschaftsverband der deutschen
Kautschukindustrie e. V.
z Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V.
z WirtschaftsVereinigung Metalle e. V.
technologie durchsetzen, wäre eine
Folge dieses Wandels eine erheblich
reduzierte Komplexität des Antriebsstrangs
der Fahrzeuge und damit ein
zumindest an dieser Stelle reduzierter
Stahlbedarf.
Diesel besser als sein Ruf
Prof. Dr. Thomas Koch vom Karlsruher
Institut für Technologie, einer der
renommiertesten Experten für verbrennungsmotorische
Prozesse, nahm
der oft auf einen Wettbewerb reduzierten
Diskussion „Verbrenner oder
„Wir befinden uns in der
Phase VHS, Betamax,
Video 2000.“
Alfonso Sancha Garcia,
Leiter Konzerneinkauf Metall VW AG
Elektro“ die Spitze. Es werde in den
nächsten Jahrzehnten auf eine Koexistenz
von verschiedenen Technologielösungen
für die individuelle Mobilität
hinauslaufen, sagte Koch. Es liege
kein Wettstreit der Technologien, sondern
eine wertvolle Ergänzung von
zwei Antriebsformen vor.
Scharf kritisierte Koch, dass die
Gesetzgebung in Sachen Diesel gegenwärtig
nicht eine technologieneutral
handele. Vielmehr werde die Dieseltechnologie
politisch verurteilt. Dabei
sei sie viel besser als ihr Ruf, etwa
was die Emissionen angehe. Da habe
sich in den letzten Jahren sehr viel
getan.
Wie sich VW aufstellt
Wie sich die Mobilitätstechnologien
weiter entwickeln, hängt zu einem
großen Teil auch davon ab, wie die
Fahrzeughersteller weiter agieren.
Einblicke in den Stand der Dinge beim
Volkswagen-Konzern gab Alfonso
Sancha Garcia, Leiter der Konzernbeschaffung
Metalle der VW AG.
Der Konzern habe mit seiner Entscheidung,
bis 2050 das Ziel einer
klimaneutralen Flotte zu realisieren,
die Weichen gestellt. Elektromobilität
werde kommen, sagte Garcia. Etwa
50 neue, vollelektrische Modelle will
der Fahrzeughersteller in den kommenden
Jahren entwickeln und dazu
rund 30 Mrd. € investieren.
Wie die Technologien sich schlußendlich
weiter entwickelten, sei unsicher.
Der Einkaufsleiter Metalle hatte
mit Blick auf den sogenannten „Formatkrieg“
der Videotechnologien
Ende der 1970er, Anfang der 1980er-
Jahre einen passenden Vergleich zur
Hand: „Wir befinden uns in der Phase
VHS, Betamax, Video 2000.“
Die Verbrennungstechnologie
werde aber weiterentwickelt. „Wir
müssen mit beiden Plattformen leben“,
sagte Garcia. Das erhöhe jedoch die
Komplexität der Prozesse, für die mehr
investiert werden müsse. Das gehe
auch den Zulieferern nicht anders.
Die größere Herausforderung ist
für Garcia „vielleicht die Konnektivität“.
In der Softwareenticklung sei man
„noch ganz weit weg“ von Google &
Co. Auch die Zulieferer müssten Softwarekompetenz
erwerben, um die Entwicklung
mitgehen zu können. 2
16 Stahlreport 3|19
Stahlproduktion
Nachricht
Quality Tracking System für Stahlcoils
Null Fehler bei Bandstahl
Das von der Europäischen Stahlvereinigung EUROFER durchgeführte
Projekt zur Qualitätsüberwachung von Stahlcoils ist „nach
drei erfolgreichen Jahren der Entwicklung und Einführung“ abgeschlossen.
Das meldete der europäische Stahlverband im Januar.
Das Projekt soll zur weiteren Digitalisierung der Stahlbranche beitragen
und helfen, die „Null-Fehler-Vision“ für Anwender von Flachstahlerzeugnissen
zu erreichen.„Das Qualitäts-Tracking-System, das von
einem Konsortium unserer Mitglieder – mit Eurofer als Leitungsorgan
– entwickelt wurde, trägt dazu bei, die Ressourceneffizienz der
Stahllieferkette insgesamt zu erhöhen. Die ersten Ziele des Projekts
wurden nach drei Jahren enger Zusammenarbeit zwischen allen
Beteiligten erreicht“, sagte Axel Eggert, Generaldirektor von Eurofer.
Flachstahlerzeugnisse, wie zum Beispiel Bleche, werden oft als Coils
an den Kunden geliefert. Die Coils können jedoch Qualitätsschwankungen
aufweisen und dadurch die Prozesse der Verarbeiter stören.
Quality Tracking System: In regelmäßigen Abständen werden bei
der Produktion des Bandes Barcodes auf dessen Rand gedruckt.
Bild: Eurofer
Um dieses Problem zu lösen, verwendet das nun entwickelte Quality
Tracking System „1D“-Barcodes, die automatisch in regelmäßigen
Abständen entlang der Spule gedruckt werden – typischerweise
jeden Meter. Die Informationen zur Qualität des Bandes, synchronisiert
mit dem Barcode, liefern die Position eines Fehlers. Diese standardisierten
Daten ermöglichen es Stahlverarbeitern, diesen Teil des
Coils auszusortieren und, dass etwa ein Stahlprofil auf der Stanzoder
Stanzanlage automatisch abgelehnt wird. Das Quality Tracking
System wurde dem europäischen Normungsgremium CEN vorgelegt.
Die Veröffentlichung der europäischen Norm wird für 2019 erwartet.
Von Beginn an beteiligt an diesem Projekt waren ArcelorMittal, Tata
Steel Europe, thyssenkrupp Steel Europe, voestalpine Stahl und
Salzgitter Flachstahl. Weiterhin beteiligt sind die Unternehmen
SSAB, Plexant, Octum und Fagor.
[ Info ]
Weitere Infos zum Quality Tracking System auf
www.eurofer.eu -> Issues&Positions -> Quality Tracking.
Gitterträgerschweißanlagen
Die neueste Generation der Gitterträgerschweißanlagen
ist:
flexibel
vollautomatisch
verschnittfrei
Die VGA Versa dient der flexiblen Fertigung
von Gitterträgern und produziert Ihre
Aufträge just-in-time und vollautomatisch.
Die Anlage bietet zudem automatische
Höhenverstellung der Gitterträger
sowie eine optimale Integration in Ihr
Fertigungskonzept.
Progress Maschinen & Automation AG
Julius-Durst-Str. 100
I-39042 Brixen
Tel. +39 0472 979 100
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Anarbeitung
XXXXXXXXXX
und Logistik
XXXXX Bericht A XXXXX
Ein Beispiel besonderer Innovationskraft:
Die Kemmler Garage „Beton brut“
ist eine puristische Designgarage.
Foto: Kemmler
Progress Group & Kemmler Beton – starke Partnerschaft für
effiziente Betonfertigteil-Produktion
Familientradition Innovationskultur
Das erwartet man von einem familiengeführten Baustoffunternehmen nicht unbedingt: Die in
Tübingen ansässige Kemmler Unternehmensgruppe hat es geschafft, durch eine außergewöhnliche
Kombination von Familien-Unternehmertum und einer konsequent gelebten Innovationskultur
ein besonderes Erfolgsmodell mit einem hervorragenden Ruf weit über Süddeutschland hinaus zu
schaffen. Teil dieser Innovationskultur ist nicht nur das firmeninterne Streben nach ständiger
Verbesserung, sondern auch die enge Zusammenarbeit sowohl mit Kunden als auch Zulieferern
und Partnerunternehmen. Im Bereich der Stahl- und Bewehrungsverarbeitung hat sich über die
Jahre ein vertrauensvolles Verhältnis mit der Progress Group, einem der führenden Maschinenund
Anlagenlieferanten für die Betonfertigteil- und Stahlverarbeitungsindustrie, entwickelt.
Foto: Kemmler
Just in time lautet die Devise,
mit der sowohl der Umlauf für Filigrandecken
als auch der für Massivwände
bei der Kemmler Beton
GmbH kürzlich auf den modernsten
Stand der Technik gebracht wurde:
Vor rund zwei Jahren investierte
das Unternehmen in eine flexible
Bluemesh-Mattenschweißanlage
von Progress, die bei laufendem
Betrieb erfolgreich in die anspruchsvollen
Platzverhältnisse integriert
wurde. Das Ergebnis: Es sind keine
Puffer-Kapazitäten mehr erforderlich,
die gesamte Fertigung erfolgt
just-in-time, perfekt abgestimmt
auf den Bewehrungsbedarf des
jeweils zu produzierenden Bauteils
in der Umlaufanlage. Zudem wurde
Anfang 2019 eine Modernisierung
des bestehenden Wire Centers vorgenommen.
In Zusammenarbeit mit der Progress
Group hat Kemmler Beton im
Lauf der Jahre die Produktion seiner
Betonfertigteile erheblich effizienter
aufgestellt. Basis dafür ist die partnerschaftlich
mit der Progress Group
erarbeitete Optimierung der Arbeitsprozesse.
So wurden die Abläufe
Edwin Binder, Produktionsleiter der Beton Kemmler GmbH, ist bereits seit mehr als
37 Jahren erfolgreich mit Herz und Seele im Unternehmen tätig.
18 Stahlreport 3|19
Das Wire Center von progress trifft die Anforderungen von modernen Palettenumlaufanlagen
an Automatisierung in der Bewehrungsvorfertigung. Es bearbeitet
vollautomatisch Betonstahl vom Coil und verlegt Querbewehrung mit und ohne
Abstandhalter, Längsbewehrung und Gitterträger nach CAD-Vorlage.
Fotos: Progress
Just in time schweißt die
Blue Mesh M-System Mattenschweißanlage
individuelle
Bewehrungsmatten.
von starker manueller Zuarbeit und
der Notwendigkeit, ein großes Materiallager
vorzuhalten, fast vollkommen
befreit.
Kern des Erfolgs: Chancen zur
Verbesserung erkennen
Eine täglich praktizierte Kultur der
Verbesserung ist bei Kemmler der
entscheidende Antrieb für Innovationen.
Edwin Binder, nach einer
kaufmännischen Ausbildung zu
Beginn seiner Karriere mittlerweile
zum Produktionsleiter aufgestiegen
und nun seit 37 Jahren bei Beton
Kemmler, kennt das Unternehmen
wie kaum ein anderer. Vor allem
zwei Punkte machen für ihn den
Erfolg des Unternehmens aus: Einerseits
die Tatsache, dass Kemmler
ein Familienunternehmen ist, bei
dem die langfristige Entwicklung
vor dem kurzfristigen Profit stehe.
Andererseits die überall präsente
Innovationskultur, mit der sich das
Unternehmen lange beschäftigt hat
– auch mit einem Blick in andere
Industrien, zum Beispiel in Japan.
„Das japanische Wort Kaizen steht
für eine permanente Veränderung
zum Besseren“, erklärt Binder. „Wir
sind bemüht, diesen kontinuierlichen
Verbesserungsprozess in
unser eigenes Innovationsklima zu
integrieren. Wir möchten, dass die
Mitarbeiter Mängel als Chancen
erkennen und Optimierungen
schnell vornehmen.“
Beispiele von Innovationskraft
„In einem Betonwerk würde man
eine solche konsequente und gelebte
Philosophie nicht unbedingt erwarten“,
sagt Binder. Doch Beispiele,
die den Erfolg dieser besonderen
Innovationskraft belegen, gebe es
zahlreiche. „Signifikante Zeit- und
Kosteneinsparungen haben wir
jüngst mit unserer Prozessverbesserung
bei der Materiallogistik
erreicht“, führt Geschäftsführer Martin
Heimrich aus. Anstelle der bisherigen
Einzellager hat das Unternehmen
ein Zentrallager errichtet,
aus dem ein Zug die Materialien
nach einem durchdachten System
zu den Produktionshallen fährt. „Die
Mitarbeiter erhalten so ihre Werkstoffe
direkt an den Arbeitsplatz
und können sich somit uneingeschränkt
auf die Fertigung konzentrieren,“
stellt Binder zufrieden fest. q
Die Gitterträgerschweißmaschine VGA Versa von progress
eignet sich zur flexiblen „Just-in-Time“ Produktion. Jeder
Gitterträger kann individuell und passgenau gefertigt werden.
Somit entfallen hohe Lagerkosten und Verschnitt.
Die Bewehrungsmatten aus der Bluemesh Mattenschweißanlage werden just in time
in die Umlaufanlage eingebracht – trotz nicht immer einfacher Platzverhältnisse.
Stahlreport 3|19
19
Anarbeitung
und Logistik
XXXXX BerichteA XXXXX
q Um Produkte weiterzuentwickeln,
arbeiten interne Innovations-Teams
bei Kemmler im engen Austausch
mit anderen Fertigteil anbietern projektbezogen
zusammen. Eines dieser
Projekte führte jüngst zur Minimierung
von Wärmebrücken in
Thermowänden. Im Rahmen von
„Optimierungstreffen“ mit Schlüsselkunden,
darunter Bauunternehmer
und Montagebetriebe, ermittelt
das Unternehmen stets weitere
Optionen zur Neugestaltung von
Produkten und Prozessen. So ist derzeit
beispielweise ein eigener Kundenbeirat
für jede Produktsparte in
Vorbereitung.
Langjährige Partnerschaften
schaffen Vertrauen
Progress ist einer der wichtigen strategischen
Partner für Kemmler.
Beide Unternehmen schauen auf
eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit
zurück. Bereits im Jahr
2000 setzte die Beton Kemmler
GmbH die erste Mattenschweißanlage
in der bestehenden Doppelwandfertigung
um. Binder zeigt sich
zufrieden mit der Zusammenarbeit:
„Progress war über all die Jahre
unserer Zusammenarbeit stets
schnell, flexibel, kundenorientiert
und bereit für Veränderungen. Progress
tickt ähnlich wie wir, so dass
wir uns immer wieder für die
Zusammenarbeit mit Progress entschieden
haben.“
Die Zukunft moderner
Bewehrungsmaschinen
Auch wenn Kemmler mit den umgesetzten
Projekten im Stahl- und
Bewehrungsbereich nach eigener
Aussage sehr zufrieden ist, „versuchen
wir ähnlich wie Progress weiter
als die Anderen vorauszudenken“,
ergänzt Binder.
Kemmler Beton
Mehr als 130 Jahre Firmengeschichte
Die Wurzeln der Kemmler Unternehmensgruppe gehen auf Michael
Pflumm zurück, der 1885 in Dußlingen vor den Toren Tübingens eine
Pulvermühle erwarb und diese zur Betonwarenfertigung ausbaute. 1908
übernahm sein Schwiegersohn Johannes Kemmler den Betrieb, bevor
Dr. Hans Kemmler die Firma ab 1939 durch den Zweiten Weltkrieg und
die Nachkriegszeit manövrierte. Peter Kemmler, der 1956 in vierter
Generation die Nachfolge antrat, leitete eine Phase kräftigen Wachstums
ein. Seit 2002 führt Dr. Marc Kemmler die Tradition seiner Familie fort
und baut das Unternehmen auch durch Gründung und Zukauf weiterer
Betriebe aus – dynamisch, aber zugleich solide und eigenfinanziert.
Das Familienunternehmen Kemmler folgt dabei gerade nicht dem gängigen
Streben nach kurzfristiger Gewinnmaximierung. Unternehmensführer
Marc Kemmler erklärt: „Der Zweck unseres Unternehmens ist es, Kunden
zu gewinnen und sie durch Leistung und Partnerschaft zu Stammkunden
zu entwickeln. Wenn wir so denken und arbeiten, dann stellt sich auch
der lebensnotwendige Gewinn ein.“
Starke Unternehmen mit hoher Innovationskraft
Heute erwirtschaften mehr als 1.800 Mitarbeiter in vier Geschäftsbereichen
einen Umsatz von mehr als 400 Mio. €: Die Kemmler Baustoffe
GmbH ist mit mehr als 23 Niederlassungen ein führender Baustoff- und
Fliesenfachhändler in Süddeutschland und der größte private Baustoffhändler
Deutschlands. Die Kemmler Industriebau GmbH konstruiert und
montiert Dächer und Wände für Hallen im In- und Ausland, während die
KEMMLIT-Bauelemente GmbH Trennwandsysteme für Umkleide-, WCund
Duschkabinen herstellt und damit Schwimmbäder und Sanitärräume
in ganz Europa ausstattet. Bei KEMMLIT werden mit bedeutenden Architekten
Wandsysteme entwickelt, die für ihr Design schon mit vielen Auszeichnungen
belohnt wurden. Bereits mehrere Male wurde KEMMLIT in
den Kreis der 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands gewählt.
Auch das vierte Standbein der Unternehmensgruppe, die Beton Kemmler
GmbH, die am Standort Tübingen-Hirschau Betonfertigteile wie Massivund
Doppelwände, Elementdecken und Treppen sowie Garagen und
Rohre produziert, erhielt – zuletzt zum vierten Mal – 2017 das Gütesiegel
der Top 100.
Der Fokus liegt dabei auf einer noch
effizienteren Fertigung, auf der weiteren
Entwicklung hin zur Fabrik
4.0, insbesondere im Bereich Wartung.
„Wenn wir mit unserem Partner
eine automatisierte vorbeugende
Wartung unserer Maschinen erreichen
könnten“, so Binder, „hätten
wir bei unserem Bestreben nach
kontinuierlicher Verbesserung
einen weiteren Meilenstein erreicht.
Wir sind froh, dass Progress bereits
in diese Richtung denkt und arbeitet,
so dass wir hoffentlich schon bald
unsere gemeinsamen Ziele erreichen
können.“ 2
[ Info ]
Progress Maschinen & Automation
auf der Bauma 2019 (8.-14. April):
Halle C3.303
[ Kontakt ]
Beton Kemmler GmbH
Rittweg 35
72070 Tübingen
Telefon +49 7071 706-0
Fax +49 7071 706-170
info@beton-kemmler.de
www.beton-kemmler.de
Progress Maschinen & Automation AG
Julius-Durst-Straße 100
39042 Brixen, Italien
Tel.: +39 0472 979100
Fax: + 39 0472 979200
info@progress-m.com
www.progress-m.com
Progress Group GmbH
The Squaire 15, Am Flughafen
60549 Frankfurt am Main
Tel.: +49 6977 044044
Fax: +49 6977 044045
info@progress-group.info
www.progress-group.info
20 Stahlreport 3|19
Mobile Telematikösung unterstützt Automatisierung von logistischen Prozessen
Immer informiert auf Tour
Wer Telematik auch heute noch als reines Instrument für die Datenübertragung im Transportwesen
sieht, verpasst möglicherweise grundlegende Chancen. Denn moderne Systeme wie die mobile
Telematiklösung unterstützen durch praxisnahe Funktionen und vor allem durch das Bereitstellen von
Schnittstellen bei der Digitalisierung und Automatisierung von Unternehmensprozessen.
Transportunternehmen müssen
heute deutlich höhere Anforderungen
erfüllen als noch vor einigen
Jahren. Der Druck durch striktere
Vorgaben und Dokumentationspflichten
nimmt zu, Auftraggeber
und Partnerunternehmen setzen Serviceleistungen
wie eine lückenlose
Nachverfolgung der Lieferungen und
die zeitnahe Zusendung von Lieferbelegen
zum Nachweis voraus, der
Wettbewerb zwingt die Unternehmensleitung
zu einem effizienten
und kostenreduzierten Fuhrparkmanagement.
Eine Unterstützung bei allen
Herausforderungen bieten moderne
Telematiksysteme wie die Androidbasierte
App des Telematikspezialisten
SPEDION GmbH. Die auf mobilen
Endgeräten wie Smartphones oder
Tablets einsetzbare Applikation unterstützt
Transportunternehmen durch
zahlreiche Features wie Touren, Restlenkzeit
live, Arbeitszeiterfassung
oder Dokumentenmanagement bei
der digitalen und automatischen
Abwicklung von logistischen Prozessen.
Um den Nutzern die Weiterverarbeitung
der Daten ohne zusätzlichen
Aufwand zu gewährleisten, verfügt
die SPEDION App über
Schnittstellen zu zahlreichen Softwarelösungen,
über die eine automatisierte
Übertragung möglich ist. Wie
stark Unternehmen im Transportwesen
von Telematiklösungen profitieren
können, zeigt ein Beispiel.
Detaillierte Dokumentation
zur Warenlieferung
Die HELO GmbH Logistics & Services
aus Weißenfels in Sachsen-Anhalt ist
Expertin für Transport- und Speditionslogistik
sowie die europaweite
Durchführung von Spezial- und
Schwerlasttransporten. Dabei nutzt
das Unternehmen eine externe Flotte
Foto: HELO
Immer informiert: Über das Android-basierte Telematiksystem SPEDION App kann die Disposition relevante
Dokumente ohne großen Aufwand zeitgleich in alle Fahrzeuge verteilen.
mit über 40 fest disponierten Lkw.
Um den Status der Subunternehmer-
Aufträge im Blick zu haben, suchte
HELO-Geschäftsführer Lars Franke
nach einer kostengünstigen, funktionalen
und zugleich einfach bedienbaren
Telematiklösung.
Dabei überzeugte ihn das mobile
System der SPEDION App. „Uns war
früh klar: Telematik nur zur Standortübermittlung
reicht uns nicht aus.
Wir sehen die Technik als wichtige
Schnittstelle für den reibungslosen
Datenaustausch zwischen allen Organen
unseres Betriebes und als Möglichkeit,
bisher mühsam manuell
durchgeführte Prozesse zu verschlanken
oder vollständig zu automatisieren“,
so Lars Franke.
Seit 2018 sind sämtliche für HELO
aktive Fahrzeuge mit einem HUAWEI
Media Pad und der SPEDION App ausgestattet,
über die die einzelnen Fahrer
ihre jeweiligen Statusmeldungen
eingeben. Die Daten werden über die
durch SPEDION eingerichtete Schnittstelle
zur Speditionssoftware LOGIS
cargonet übertragen und gleichzeitig
über eine weitere Schnittstelle automatisch
in der von HELO genutzten
Logistikplattform Transporeon abgebildet,
ohne dass hierfür eine zusätzliche
Eingabe notwendig ist.
Dank der über die Telematiklösung
vermittelten detaillierten Dokumentationen
der jeweiligen Tätigkeiten
der Fahrer hat HELO nicht nur
eine aktuelle Übersicht über die
Stand- und Arbeitszeiten, sondern
zugleich einen prüfgerechten Nachweis
über die Einhaltung der Lenkund
Ruhezeiten. Über das App-Feature
Aufgaben werden in regelmäßigen
Abständen Unterweisungen weitergegeben,
um die Fahrer auf Stand
zu halten. Über das Feature „Dokumenten-Management“
stellt HELO
den Fahrern wichtige Unterlagen wie
Genehmigungen oder Anweisungen
in digitaler Form bereit. 2
Stahlreport 3|19
21
Anarbeitung
und Logistik
Berichte
Eurotech-Anlage für Bleche
Losgröße 1 kommissionieren
Um sich der Herausforderung „Losgröße 1“ zu stellen, erweitert die EuroTECH Vertriebs GmbH
aus Geislingen sein Produktportfolio mit einer Kommissionieranlage. Die Anlage stellt Bleche von
mehreren Palettenplätzen auf einer Kundenpalette bereit.
Bilder: Eurotech
Anlage für das Kommissionieren ab Losgröße 1
Gefederte Saugplatteneinheit, flexibel verstellbar
Mit einer weiterentwickelten Kommissionieranlage
reagiert Eurotech auf die Anforderungen eines sich
ständig veränderten Marktes. Individuelle Produktion
und schnelle Lieferung werden verstärkt gewünscht
und erwartet. Produktion und Lager müssen hierbei
Schritt halten. Eurotech entwickelt daher kundenspezifische
Kommissionieranlagen zum Handling von Platten
und anderen flächigen Produkten mit unterschiedlichen
Formaten und Oberflächen.
Es erfordert mehrere Mitarbeiter, um flächige Lasten
von Hand zu kommissionieren. Eine vollautomatische
Kommissionieranlage arbeitet effizienter und sicherer
für die Ware, zudem bleibt die Qualität erhalten. Für
die Mitarbeiter entfällt die körperliche Belastung. Dies
trägt dazu bei, Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Die
Rücken der Mitarbeiter werden entlastet und Arbeitsunfälle
werden vermieden.
Fertigung nach Kundenwunsch
Eurotech setzt bei solchen Anlagen auf Lösungen aus
einer Hand. Die gesamte Entwicklung, Fertigung, Montage
und Inbetriebnahme führt das Unternehmen nach
Kundenanforderungen durch.
Die weiterentwickelte Anlage besteht aus mehreren
Palettenplätzen. Ein Fahrwagen mit Saugrahmen nimmt
die Ware von bereitgestellten Paletten auf und legt
diese auf der Kundenpalette ab. Über die Bedienoberfläche
legt ein Mitarbeiter die Quell- und Zielstationen
sowie die zu kommissionierenden Mengen fest. Um
eine vollautomatische Kommissionierung zu starten,
benötigt die Anlage die Informationen, welche Saugkreise
für die unterschiedlichen Lasten zu schalten
sind. Diese Daten sind in einer Datenbank hinterlegt
oder über einen Barcode registrierbar. Die Kommissionierung
erfolgt danach vollautomatisch.
Handling mit Ecken-Vereinzelung
Beim Handling von flächigen Lasten, vor allem bei
Plattenware, tritt zudem das Problem der Adhäsion
auf. Dabei bleiben zwei Grenzflächen aneinander haften,
die schwer voneinander zu lösen sind. Hier hilft
eine Eckenvereinzelung. Dabei kommen an den Ecken
des Saugrahmens Faltenbalgsauger zum Einsatz.
Die Eurotech-Kommissionieranlage kann zudem in
ein vorhandenes Kragarmregalsystem integriert werden.
Da die gesamte Entwicklung und Fertigung von Eurotech
durchgeführt wird, sei es auch möglich, individuelle
Kundenanforderungen zu berücksichtigen – etwa, ein
sauberes Stapelbild zu erreichen.
Die vollautomatische Kommissionieranlage erlaube
es, Kleinserien und Einzelstücke und somit Losgröße 1
effektiv zu kommissionieren. Zusätzlich werde das Arbeiten
für die Mitarbeiter durch die geringere körperliche Belastung
angenehmer und sicherer, so das Unternehmen. 2
22 Stahlreport 3|19
KITO EUROPE auf der bauma
Japanischer Hebezeug-Hersteller
erstmals auf Baumesse
Auf der „bauma“ stehen dieses Jahr vom 8.-14.4. Trends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit
und Effizienz im Fokus. Eine Premiere feiert dazwischen KITO EUROPE: Zum ersten Mal präsentiert
das Unternehmen manuelle Hebezeuge und Elektrokettenzüge auf der Messe.
Der KITO LB Hebelzug eigne sich aufgrund seiner
robusten Bauweise mit universeller Kettenfreilaufschaltung
besonders für schwere Zug-, Hebe- und Spannanwendungen
und halte dabei den schwierigsten Herausforderungen
stand. Traglasten bis 9.000 kg würden
gemeistert, ohne dabei die Sicherheit des Bedieners
außer Acht zu lassen, wirbt der Hersteller.
Der leichtere, kompaktere KITO LX Hebelzug ist für
das Heben, Ziehen und Positionieren von Lasten im
Kleinlastbereich zuständig. 250 kg bzw. 500 kg seien
für den Hebelzug kein Problem. Er werde überwiegend
dort eingesetzt, wo auf sehr engem Raum oder bei wech-
selnden Arbeitshöhen filigrane Teile aneinandergefügt
werden müssen.
Der KITO CB Handkettenzugs ist mit einem robusten
Gehäuse ausgestattet, die Hutmuttern zum Schutz der
Gewinde und die geführte Hakenmaulsicherung halten
erhöhten Belastungen stand. Im Inneren sorgen zwei
Sperrklinken mit je zwei Sperrklinkenfedern für erhöhte
Sicherheit. Mit einer Traglast bis zu 50.000 kg eignet
er sich z.B. gut für den Transport schwerer Lasten, wenn
keine stationäre Krananlage eingesetzt werden kann.
Die kleineren Versionen mit z.B. 2.000 kg Traglast können
jederzeit den Einsatzort wechseln. 2
[Info]
Kito auf der bauma:
Halle C4, Stand 142
Mehr Arbeitssicherheit beim
Ausrichten sperriger Teile
Gedreht in wenigen Minuten
Beim Handling schwerer Lasten in Werks- oder in
Montagehallen ist Sicherheit oberstes Gebot. Kommt
ungeeignetes Gerät wie etwa ein Gabelstapler zum Einsatz,
kann eine Last unkontrolliert kippen und die Werker
gefährden oder verletzen. Handelt es sich um sehr große
Bauteile, wie beispielsweise Brückenträger, müssen aufwändige
Lösungen erstellt werden – der Wendevorgang
nimmt dabei sehr viel Zeit in Anspruch. Dies kann durch
den Einsatz professioneller Wendevorrichtungen, wie der
modularen GIROMATIC-Wendesysteme von Dumeta, vermieden
werden.
KBS 1351
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PASSIONATE PEOPLE
FÜR
HÖCHSTE
ANFORDERUNGEN.
NEUE BANDSÄGE
Verfügt die Produktionsstätte beispielsweise über einen
Gabelstapler oder einen Industriekran, lassen sich größere
und sehr schwere Bauteile gar nicht oder nur unter
sehr unsicheren Verhältnissen wenden.
Damit diese Schwierigkeiten gar nicht erst auftreten, bietet
die Dumeta GmbH ein Traversensystem, das in der
Bedienung sehr einfach und intuitiv gehalten ist, wie das
Unternehmen betont. Je nach Länge und Gewicht der
Last kommt die geeignete Giromatic-Wendevorrichtung
zum Einsatz. Die einzelnen Zugeinheiten oder die Traverse
werden am Kranhaken befestigt und das Werkstück
in den Wendeschlingen platziert. Somit wird ein einfaches
Drehen von Vierkantteilen sowie scharfkantiger und
ungleichmäßiger sowie exzentrischer Komponenten mit
hoher Last in wenigen Minuten möglich.
Leistungsstark e Antriebee für High-P erformance Schnitte
durch den Einsatz von Hartmetallsägebändern
Auto Feed Control steuert die Sägebandneigung in
Hohe Prozessautomatisierung in Verbindung mit einem
Ausklinkroboter Bandsägen
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Stahlreport 3|19
23
Messen
und Märkte
Nachricht/Spezialreport BAU
Messen und Kongresse
Ankündigungen
und Berichte
Messen und die sie oft begleitenden
Kongresse zeigen aktuelle Entwicklungen
zu Produkten und Dienstleistungen
auf, sind Spiegel der Märkte
und Orte der beruflichen Bildung. Das
sind nur drei von vielen Gründen,
warum die Redaktion dieser Fachzeitschrift
solche Veranstaltungen als
branchenrelevant identifiziert, sie
ankündigt und über sie berichtet.
Bis Ende September 2019 betrifft das
die nachfolgend aufgeführten Events,
wobei die LogiMAT (19.-21.2.19 in
Stuttgart) – zeitlich nahe am Redaktionsschluss
für dieses Heft – den Auftakt
im nächsten Heft darstellt. Dann
wird auch über die Didacta berichtet.
z LogiMAT 2019; Internationale Fachmesse
und Kongress für Intralogistik-
Lösungen und Prozessmanagement;
19.-21.2.19; Stuttgart
z didacta; Bildungsmesse;
19.-23.2.19, Köln
z Internationale Handwerksmesse IHM
2019; 13.-17.3.19, München
z STOM, Internationale Messen für
Metallbearbeitung, 26.-28.3.19,
Kielce/Polen
z HANNOVER MESSE; Weltleitmesse
der Industrie; 1.-5.4.19; Hannover
z bauma 2019; Weltleitmesse für
Baumaschinen; 8.-14.4.19; München
z Stainless 2019; International
Stainless Steel Fair; 15.-16.5.19;
Brünn/Tschechische Republik
z Moulding Expo 2019; Internationale
Fachmesse des Werkzeug-, Modellund
Formenbaus;
21.-24.5.19, Stuttgart
z Rapid.Tech + FabCon 3.D, International
Hub for Additive Manufacturing;
25.-27.6.19, Erfurt
z The Bright World of Metals
(GIFA, METEC, THERMPROCESS,
NEWCAST); Technologiemessen;
25.-29.6.19, Düsseldorf
z Eurobike, Internationale Fahrradmesse,
4.-7.8.19. Friedrichshafen
z EMO, die Welt der Metallbearbeitung,
16.-21.9.19, Hannover
Foto: Bauforum Stahl
Gemeinsam Interessen vertreten: Einer der entsprechenden
Akteure war in München das Bauforum Stahl.
Baumesse in München
Akteure und Themen
Die Baumesse im Januar in München erschloss sich den Interessierten
anhand ihrer Gliederung nach Materialien, durch das Querschnittsthema
BIM und weil zahlreiche Institutionen das Angebot inhaltlich
unter verschiedenen Kriterien zusammengefasst haben (vgl. 1/2 19,
S. 38). In den letztgenannten Zusammenhang gehörte auch das
Bauforum Stahl. Dieser Förderer des Bauens mit Stahl präsentierte
auf einem Gemeinschaftsstand Teile dieser Wertschöpfungskette,
Akteure und Themen. Ähnlich zusammenfassend waren in der
bayerischen Metropole aber auch andere Organisationen aktiv.
Die BAU erreichte heuer
erneut Spitzenwerte: Auf einer Fläche
von erstmals 200.000 m 2 zeigten
2.250 Aussteller (2017: 2.120) aus
45 Ländern ihre Produkte für die
und Dienstleistungen in der Baubranche.
250.000 Besucher und
davon erstmals 85.000 aus dem Ausland
(2017: 80.500) aus über 150
Ländern untermauerten den Stellenwert
dieser Weltleitmesse für Architektur,
Materialien und Systeme.
Zudem begeisterte auch die inzwischen
fünfte lange Nacht der Architektur
München, seine Bewohner
und Besucher. 25.000 Menschen
waren diesmal dabei, als aus Anlass
der Messe einzigartige Einblicke in
die eindrucksvollsten Gebäude und
Bauprojekte der bayerischen Landeshauptstadt
gewährt wurden.
Bauforum Stahl
Bereits zum fünften Mal war bauforumstahl
mit einem Gemeinschaftsstand
in München vertreten. „Das
perfekte Zusammenspiel aus hochwertiger
Produktpräsentation, Innovationen
der Branche und informativen
Vortragscampus ist das
Erfolgskonzept unseres Gemeinschaftsstandes
auf der Bau. Die positive
Rückmeldung seitens der Aussteller
und Besucher hat uns
veranlasst, den Vortragscampus in
diesem Jahr noch breiter aufzustel-
24 Stahlreport 3|19
len“, erklärte Gregor Machura,
Geschäftsführer des Bauforums Stahl.
Als Aussteller vertreten waren:
ArcelorMittal, Salzgitter AG, Stahlwerk
Thüringen GmbH, Wiegel Verwaltung
GmbH & Co KG, Stahlbau
Süssen GmbH, GSI Gesellschaft für
Schweißtechnik International mbH,
Nord-Lock GmbH, IGSB Interessegemeinschaft
Stahl-Brandschutzbeschichtung
und das Institut Feuerverzinken
GmbH (s.u.).
Gezeigt wurden: Hochleistungsbaustähle,
Formstahl- und Breitflanschträger,
neue Stahlgüten,
zukunftsweisende Brandschutzanstriche
mit intumeszierenden
Beschichtungen, Bausysteme für den
Wohn-, Büro- und Verwaltungsbau,
Parkhäuser, das Bauen im Bestand
– bis hin zu energieeffizienten Dachund
Fassadensystemen, Deckensystemen,
Verschraubungslösungen
sowie nachhaltigem Korrosionsschutz
mit Feuerverzinken.
Rund um die Ausstellung fand
der Vortragscampus statt. Zu den
Leitthemen zählten: Fassadengestaltung,
Innovationen, Umwelt, Baupraxis,
Ingenieurbaukunst 2019,
Ingenieurbau – Schweißen, Stahlund
Brückenbau, Architektur, Planen
und BIM, Neues aus Hochschulen
und Forschung sowie Bauen mit
Stahl – Stahlbauten.
Am zweiten Messetag stand beim
Bauforum Stahl die Verleihung des
Ingenieurpreises des Deutschen
Stahlbaues 2019 auf dem Programm
(vgl. gesonderte Berichterstattung
in einem späteren Heft).
Weiterer Höhepunkt im Standprogramm
war die Präsentation der
neuen Umweltproduktdeklaration
EPD, die bauforumstahl zur Messe
BAU gemeinsam mit Partnern veröffentlicht
hatte. „Gebäude, die mit
Produkten unserer Verbands-EPD
errichtet werden, lassen sich problemlos
auf ihre Nachhaltigkeit hin
bewerten. Mit der 5. Auflage ist es
uns gelungen, noch näher an den
Bedürfnissen der Planer und Investoren
zu liegen“, so Gregor Machura.
Ausstellende Akteure
Zahlreiche Unternehmen der Stahlwirtschaft
präsentierten sich auf der
Baumesse in München mit eigenen
Ständen (vgl. nachfolgende Berichterstattungen),
einige aber nutzten
(zusätzlich) auch Gemeinschaftsstände
wie den vom Bauforum Stahl,
der seine Teilnehmer, die oben
genannt worden sind, mit folgenden
Hinweisen vorgestellt hat:
z ArcelorMittal ist das weltgrößte
Stahl- und Bergbauunternehmen
mit rund 197.000 Mitarbeitern in
über 60 Staaten, einer industriellen
Präsenz in 17 Ländern, einem
Umsatz von 55,3 Mrd. € und einer
Produktion von 93,1 Mio. t Rohstahl
(2017). Die Unternehmensgruppe
bietet ihren internationalen Kunden
ein Komplettangebot mit Qualitätsprodukten
und maßgefertigten
Lösungen, die spezifische Anforderungen
in unterschiedlichen
Anwendungsbereichen erfüllen.
Dazu zählen: Automobilindustrie,
Baubranche, Haushaltsgeräte- und
Verpackungsindustrie. ArcelorMittal
sieht sich führender Lieferant
von Qualitätsstahl auf den globalen
Stahlmärkten.
z Die Salzgitter AG war mit den Tochtergesellschaften
Peiner Träger
GmbH (PTG), Salzgitter Bauelemente
GmbH (SZBE) und Salzgitter
Mannesmann Stahlhandel GmbH
(SMSD) auf der Bauvertreten. Die
PTG bietet ein Vollsortiment an
Formstahl und Breitflanschträgern.
Die auf Schrottbasis hergestellten
Qualitätsstähle und Bauteile gelten
als besonders ressourceneffizient
sowie wirtschaftlich und eignen
sich für den Leichtbau ebenso wie
für Offshore-Bauwerke. SIP Salzgitter
Isolier Paneele preisen sich
auf dem Markt mit hochwertigen
Oberflächen sowie besonderen Wärmedämmeigenschaften
und einer
unkomplizierten Montage an. Der
Geschäftsbereich Handel der Salzgitter
AG sorge mit einem dichten
Netz lagerhaltender Standorte in
Europa sowie Tradinggesellschaften
und -büros weltweit für die internationale
Präsenz der Produkte und
Leistungen des Salzgitter-Konzerns.
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel
verfügt über 17 Standorte in
Deutschland.
z Die Stahlwerk Thüringen GmbH
stellte in der bayerischen Metropole
Formstahlprofile (IPE, HE, UPE,
UPN, UB, UC, UBP und PFC) vor
und informierte über die erneute
Erweiterung der Profilpalette, Sonderprofilformen
und umfangreiche
Servicedienstleistungen. Zum Lieferprogramm
gehören schweißbare
Baustähle (S235, S275, S355; S460)
und Stahlgüten für spezifische
Anforderungen (Güten nach DB-
Standard, Offshore Güten, Baustähle
für Einsatz bei erhöhten Temperaturen
z.B. Kraftwerke,
Schiffbaugüten, wetterfeste Baustähle).
Die Produkte wurden im
Rahmen der bauforumstahl-EPD
mit weiteren Herstellern gemäß
ISO 14025 ökobilanziert.
z Seit 1950 ist Stahl bei der Wiegel
Verwaltung GmbH & Co KG in
guten Händen. Heute ist die WIE-
GEL-GRUPPE mit ca. 1.800 Mitarbeitern
an 38 Standorten in 4 Ländern
einer der leistungsfähigsten
Feuerverzinker in Europa. Neben
dem Feuerverzinken wird auch die
Dienstleistung des Pulverbeschichtens
angeboten. An zwei Standorten
ist darüber hinaus ein Gittermastbau
angesiedelt. Mit WIEGELfeuerverzinken
® bietet das Unternehmen
natürliche und wirtschaftlichen Korrosionsschutz
für den Baustoff Stahl
an. Alle Werke besitzen die für die q
Stahlreport 3|19
25
Messen
und Märkte
Spezialreport BAU
q Bauindustrie relevanten Zertifizierungen:
DIN EN ISO 1461, QMS
9001, UMS 14001, ÜZ nach der Bauregelliste
A zur DASt Richtlinie 022
sowie die EMAS-Validierung aller
deutschsprachigen Werke.
z Seit über 80 Jahren gibt es die Stahlbau
Süssen GmbH. Regional und
überregional ist sie im Stahl-, Industrie-
und Designbau tätig. Mit einer
Jahreskapazität von 8.000 t realisiert
die Stahlbau Süssen Funktions-
und Designgebäude. Das Unternehmen
beschäftigt 80 Mitarbeiter.
Ein weiteres Plus ist die Fertigung
und Montage nach DIN 1090. Die
Korrosionsschutzabteilung stellt
neben modernen Anstrichen auch
zukunftsweisende Brandschutz -
lösungen her. Partnerfirmen veredeln
die Konstruktionen mit
anspruchsvollen und zugleich günstigen
Verkleidungen.
z Die GSI – Gesellschaft für
Schweißtechnik International
mbH ist die 1999 vom DVS
gegründete gemeinnützige GmbH
für Aus- und Weiterbildung, Qualifizierung
und Beratung im
Bereich der Schweiß-, Füge-, Spritzund
Prüftechnik und des Korrosionsschutzes.
Ihr Auftrag: Menschen
ausbilden und Unternehmen
weiterbringen. In der Beratung
von Unternehmen setzt die GSI
auf fundierte Analysen und individuelle
Lösungen sowie einen
schnellen Technologietransfer. Mit
prozessorientierten Methoden
erarbeiten die GSI-Fachleute Strategien
für Fertigung, Überwachung,
Bewertung u. v. m. Die
Schweißtechnischen Lehr- und
Versuchsanstalten (SLV) haben in
der Aus- und Weiterbildung über
85 Jahre Erfahrung und setzen
dabei auf modernste Methoden wie
e-Learning und Virtual Reality Welding.
z Die Nord-Lock Gruppe sieht sich
als Weltmarktführer im Bereich
sicherer Verschraubungslösungen.
Mit der Nord-Lock Keilsicherungstechnologie,
Superbolt Spannelementen,
Boltight hydraulischen
Spannwerkzeugen und Expander
System bietet die Gruppe eine Vielzahl
an innovativen Technologien.
Die Nord-Lock SC-Keilsicherungsscheiben
stehen zudem für die
zuverlässige Schraubensicherung
im Stahlbau. Dank einer globalen
Vertriebsorganisation und internationalen
Partnern profitieren Nord-
Lock Kunden von einem breiten
Fachwissen und optimalen Lösungen
für jegliche Verschraubungsfälle.
z Die Interessengemeinschaft
Stahl-Brandschutzbeschichtung
(IGSB) wurde 2012 von namhaften
Herstellern von Brandschutz-
Beschichtungen, Rohstoffen und
Stahl gegründet. Sie versteht sich
als Kompetenzcenter in allen Fragen
rund um das Thema Brandschutz
im Stahlbau. Das Expertenteam
berät kostenlos und
unverbindlich in allen Fragen rund
um den modernen Stahl-Brandschutz
mit intumeszierenden
Beschichtungen, unterstützt bei der
Planung, Ausschreibung und Ausführung
von Brandschutzbeschichtungen,
fördert den Einsatz von
Dämmschichtbildnern im Stahlbau
sowie deren kontinuierliche Verbesserung
und stellt auf ihrer Internetseite
www.igsb.info Informationsbroschüren
zum kostenlosen
Download bereit.
z Im Stahl- und Metallbau, so das Institut
Feuerverzinken, hat sich der
Korrosionsschutz durch Feuerverzinken
seit Jahrzehnten bewährt. Eine
Feuerverzinkung schützt Stahl in der
Regel für 50 Jahre und mehr ohne
Wartungs- und Instandhaltungszwang.
Derzeit erobert die Feuerverzinkung
neue Anwendungsbereiche
und wird für dynamisch belastete
Straßenbrücken in Stahl- und Verbundbauweise
sowie aus gestalterischen
Gründen als Fassadenbekleidung
verwendet. Ein aktuelles
Forschungsprojekt der Technischen
Universität München hat zudem festgestellt,
dass durch Feuerverzinken
auch die Feuerwiderstandsdauer von
Stahl verbessert wird und ein praxisnahes
Berechnungsmodell entwickelt,
das diese Verbesserung quantifizierbar
macht. Hierdurch kann
zukünftig auf kostspielige, passive
Brandschutzmaßnahmen verzichtet
und R30 mit ungeschützten, feuerverzinkten
Stahlkonstruktionen
erreicht werden.
Weitere Organisationen
Das Messegeschehen in München
war zudem geprägt durch weitere
Organisationen, die entweder mit
Ständen vertreten waren oder im
Begleitprogramm eine wichtige Rolle
gespielt haben – meist, um Lobbybotschaften
abzusetzen:
z So trat die Informationsstelle Edelstahl
Rostfrei gemeinsam mit ihren
Mitgliedswerken auf – unter dem
Motto „Kompetenz in Edelstahl“,
um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
dieses Werkstoffs im Baubereich
zu belegen.
z Die Institut Feuerverzinken GmbH,
Serviceorganisation des gleichnamigen
Industrieverbands, brachte
sich auf der Messe zusätzlich mit
neuen Planungshilfen für feuerverzinkte
Stahlelemente im Fassadenbau,
mit der Möglichkeit dünnerer
Beschichtungen nach DIN
EN ISO 12944 und der Verlängerung
der Feuerwiderstandsdauer
von Stahl ins Gespräch.
z Sozusagen als wissenschaftliche
Begleitung des Messegeschehens
fungierte die Fraunhofer-Gesellschaft,
die in München eine Lanze
dafür brach, angesichts der aktuellen
Herausforderungen am Bau
zunehmend branchenübergreifend
zu denken und interdisziplinär zu
agieren.
z Das Institut Bauen und Umwelt
nutzte die Gelegenheit, um darauf
hinzuweisen, dass sich der Einsatz
von Produkten mit EPD, wie ihn auch
das Bauforum Stahl im Programm
hatte, positiv auf den ökologischen
Gebäudefußabdruck auswirkt.
z Das Pestel-Institut präsentierte am
ersten Messetag unter dem Titel
„Wohnen der Altersgruppe 65plus“
eine Studie, die darauf hinweist,
dass Deutschland auf ein massives
Alters-Wohnproblem zusteuert –
auf eine „graue Wohnungsnot“.
z Schließlich wies die Deutsche
Gesellschaft für Mauerwerksund
Wohnungsbau darauf hin,
dass in Deutschland ab 2019 jährlich
400.000 Neubauwohnungen
entstehen müssten, um den Bedarf
zu decken. In den vergangenen
zwölf Monaten sei es aber nicht einmal
gelungen, 300.000 Wohnungen
neu zu bauen. 2
26 Stahlreport 3|19
Wer BIM auf der Bau ins Gespräch gebracht hat
Bekannte und Unbekannte
Seit langem dazu engagierte Akteure, aber auch in diesen
Zusammenhängen bisher weitgehend Unbekannte, brachten auf
der diesjährigen Bau in München die Sprache auf BIM: Building
Information Modeling. Die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum
(vgl. Kasten) griff das Thema in insbesondere vier Veranstaltungen
ebenso auf wie beispielsweise der Chemiekonzern BASF mit einem
entsprechenden Werkzeug.
Somit wurden so unterschiedliche
Bereiche wie die Beratung oder
die Seite der Zulieferer beleuchtet.
Veranstaltungen
z Im Kongress „Digitales Planen,
Bauen und Betreiben“ im Rahmenprogramm
der BAU 2019 stand die
Anwendung der Methode BIM im
gesamten Lebenszyklus von Gebäuden
im Fokus. Ein besonderes Highlight
dieser Veranstaltung war die
Preisverleihung im Wettbewerb „Auf
IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“,
in der die besten Arbeiten rund um
die Digitalisierung der Bauwirtschaft
ausgezeichnet wurden. Die Preise
wurden von einem Vertreter der Leitungsebene
aus dem Bundeswirtschaftsministerium
überreicht.
z Am Rande der BAU wurden erstmals
die Ergebnisse der Beschäftigungsstudie
der RG-Bau öffentlich
vorgestellt – in der Veranstaltung
„Digitale Bauarbeitswelt – Wandel
der Beschäftigung im Zuge der Digitalisierung“.
z Die Digitalisierung war zudem ein
Thema im Workshop „Startup
meets Baumittelstand“. In diesem
Rahmen konnten sich Gründer und
Bauunternehmer austauschen.
z Technische Fragen wurden zudem
thematisiert, als es im Rahmen
einer weiteren Veranstaltung um
die Fassade 4.0 ging.
Werkzeug
Mit dem Online Planning Tool hat
Master Builders Solutions® ein Planungswerkzeug
entwickelt und in
München vorgestellt, das den Bauprofis
dabei helfen soll, schnell und
einfach die richtigen Lösungen für
ihr Projekt zu finden, kurzfristig auf
veränderte Prozessabläufe zu reagieren
und während aller Schritte der
Planung bzw. Ausführung entscheidende
Informationen abzurufen.
Das Online Planning Tool ist in verschiedenen
Sprachen verfügbar, kostenfrei
und fast überall nutzbar. Es ist
für Desktop-PC-Anwendungen ebenso
geeignet wie für mobile Endgeräte.
Der Unternehmensbereich Construction
Chemicals der BASF erhebt
den Anspruch, hoch entwickelte chemische
Lösungen für den Neubau
sowie für die Instandhaltung, Reparatur
und Renovierung von Bauwerken
zu bieten. 2
RKW Kompetenzzentrum
Das RKW Kompetenzzentrum unterstützt kleine und
mittlere Unternehmen in Deutschland dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit
zu stärken und zu halten. An der
Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft
werden deshalb praxisnahe Empfehlungen und
Lösungen zu den Themen Fachkräftesicherung, Innovationsmanagement
und Existenzgründung entwickelt.
Das RKW Kompetenzzentrum ist eine bundesweit
aktive, gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungseinrichtung
des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrums
der Deutschen Wirtschaft e.V.
Die RG-Bau arbeitet branchenbezogen und unterstützt
mittelständische Unternehmen in der Bauwirtschaft
z.B. bei der Entwicklung und Gestaltung von Zukunftsmärkten
und bei der Stärkung der Innovationskraft in
der gesamten Wertschöpfungskette Bau.
Kosten im Stahlbau
Broschüre neu aufgelegt
Mit der 6. Auflage der Broschüre „Kosten im Stahlbau“ aus
2019 will das auf der Baumesse in München vertretene bauforumstahl
Bauherren, Architekten und Ingenieuren einen kompakten Ratgeber
zur Kostenkalkulation bieten. Der Kalkulationshelfer bündelt
dafür alle relevanten Daten zur/zum Planung, Fertigung, Korrosionsschutz,
Brandschutz, Lieferung und Montage. Die Neuauflage enthält
erstmals auch eine Darstellung der Gesamtkostenverteilung.
Der seit 2009 alle zwei Jahren erscheinende Leitfaden beinhaltet
Preisindikationen zum Tragwerk inklusive Deckensystemen oder
Treppen sowie zur Oberflächenbehandlung und Brandschutzmaßnahmen.
Zusätzlich informiert die Broschüre über die grundlegenden
technischen Zusammenhänge, die zur korrekten Einordnung
und Abschätzung der eigenen Kalkulation benötigt werden.
„Ein Gebäude bereits in der frühen Planungsphase kostentransparent
darstellen zu können, bietet für die Planer einen großen Mehrwert,
wenn es um die Realisierung alternativer Lösungsvorschläge
geht“, so Dr. Rolf Heddrich, Sprecher des Bauforums Stahl.
Der Verband für das Bauen mit Stahl erhofft sich, auf diesem Weg
mehr Architekten, Ingenieure und Bauherren für die kosteneffiziente
und planungssichere Bauweise mit Stahl gewinnen zu können. Der
Ratgeber ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Bauökonomie
der Universität Stuttgart, unterstützt durch die Council of Construction
Economists (CEEC).
[ Info ]
Die 6. Auflage steht unter https://bauforumstahl.de/
wirtschaft-und-politik/baukosten/ zum Download bereit.
Stahlreport 3|19
27
Messen
und Märkte
Spezialreport BAU
Mit dem Prinzip Steligence,
für das es von ArcelorMittal
ein eigenes Logo gibt, …
… lässt sich auch der
neue Unternehmenssitz
des Konzerns ganzheitlich
betrachten, obwohl er erst
2021 fertiggestellt wird.
Den Stahlbau mit Steligence im Blick
Ganzheitliches
Konzept
Quelle: ArcelorMittal
Bei der Baumesse in München stellte ArcelorMittal
das ganzheitliche Konzept Steligence zum
Bauen mit Stahl in den Mittelpunkt – beispielsweise
bei der Erstellung von Gebäuden. Besucher
konnten sich auf dem Stand des weltweit führenden
Stahlunternehmens (vgl. Kasten) zudem in
einer virtuellen 3D-Welt von den Vorteilen der
Stahlbauweise überzeugen.
ArcelorMittal
Mit seiner ganzheitlichen
Betrachtungsweise des Bauens
nimmt das Prinzip Steligence ® alle
Aspekte des Bauens mit Stahl in den
Fokus und betrachtet sie als Teil
eines Ganzen. So weist das System
auch auf die Notwendigkeit hin, den
Dialog und die Zusammenarbeit zwischen
den verschiedenen Fachdisziplinen
der Architektur und des
Ingenieurwesens zu verbessern.
„Mit Steligence zeigen wir, dass
der Einsatz der besten verfügbaren
Mit einem Produktionsvolumen von rund 8 Mio. t Rohstahl
ist ArcelorMittal einer der größten Stahlhersteller
Deutschlands.
Auto-, Bau- und Verpackungsindustrie gehören ebenso
zum Kundenkreis wie der Bereich Haushaltswaren.
Das Unternehmen betreibt vier große Produktionsstandorte
in Deutschland. Dazu gehören zwei integrierte
Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt
sowie zwei Langstahlwerke in Hamburg und
Duisburg. Außerdem unterhält ArcelorMittal ein stark
ausgeprägtes Vertriebsnetz in Deutschland und verfügt
über sieben Schneid-Servicezentren sowie
16 Distributionszentren.
ArcelorMittal beschäftigt in Deutschland mehr als
9.000 Angestellte.
ArcelorMittal ist zudem das weltgrößte Stahl- und
Bergbauunternehmen; es ist in über 60 Ländern präsent
und industriell in mehr als 20 Ländern aufgestellt.
Technologie in der Stahlerzeugung
sowie die modulare Anwendung von
Stahlkomponenten in Gebäuden es
möglich macht, Effizienzgewinne
bei Planung und Design, Konstruktion
und Konfigurierbarkeit von
Gebäuden im Vergleich zu herkömmlichen
Bauweisen zu erzielen“,
betonte Olivier Vassart, CEO von
ArcelorMittal.
Steligence biete Architekten und
Planern schließlich die Grundlage,
den Lebenszyklus, die Recyclingfähigkeit
und letztendlich die Wiederverwendbarkeit
eines Bauwerks und
seiner Komponenten bereits in einem
frühen Stadium des Planungs- und
Designprozesses zu berücksichtigen.
Details eines Ganzen
Innovative Stähle wie Histar ® zeichnen
sich nach Angaben von ArcelorMIttal
durch höhere Festigkeit
aus, wodurch sie Gewicht einsparen
und dank guter Verfügbarkeit
schnell sowie flexibel einsetzbar
sind. Bei Wolkenkratzern in den USA
und Großbritannien beispielsweise
würden bereits standardmäßig
höherfeste Stahlgüten eingesetzt. In
Deutschland sei das Potenzial für
den Einsatz höherfester Stähle dagegen
noch groß. Auch Vorteile durch
Recycling und Umweltschutz wie
der Einsatz von 100 % Stahlschrott
als Rohstoff und reduzierte CO 2
-
Werte in der Verwendung sprächen
für hochfeste Stahlgüten. Bauen mit
Stahl sorge zudem für schnelleren
Baufortschritt mit geringerer
Umweltbelastung.
Die als Angelina bekannten
Profile mit integrierten Öffnungen
für Kabel und Rohrleitungen ermöglichten
ein besseres Verhältnis zwischen
Nutzfläche und umbautem
Raum und erlaubten so eine geringere
Konstruktionshöhe. Die Folge
ist demnach ein geringeres zu beheizendes
Volumen, wodurch sich eine
bessere Energieeffizienz ergebe.
Verbundbleche wie Cofraplus ®
220 zeichneten sich durch einfache
und schnelle Montage aus; sie punkteten
durch reduziertes Gewicht,
hohe Widerstandsfähigkeit und
große Anpassungsfähigkeit.
Fassaden-Verkleidungen wie
Coque MD ® seien mit verschiedenen,
der Nutzung angepassten Oberflächenbeschichtungen
erhältlich,
z.B. mit der Beschichtung Granite ®
Silky Shine, die robust, haltbar und
umweltfreundlich sei, da sie frei
von Schwermetallen hergestellt
werde. 2
28 Stahlreport 3|19
Foto: Glutz
Griffiger Markt
Eidgenössischer Edelstahl
von Glutz
Auf der Baumesse in München
stellte das Schweizer Unternehmen Glutz
die Vielfalt des Portfolios rund um
Zutrittssysteme, Schlösser und
Beschläge vor. Edelstahl spielte auf diesem
griffigen Markt eine große Rolle.
Ein Standhighlight bildete die neue Produktlinie
„Comfort“ für den gehobenen
Wohnbau im deutschen Markt. Es handelt
sich dabei um eine Auswahl von Garnituren
aus Edelstahl für Innentüren im
Wohnungsbau – inklusive passenden
Fenstergriffen. Die Serie verdeutliche
neben der Eleganz und Vollständigkeit
der Glutz Produkte auch die Flexibilität
des Unternehmens, auf länderspezifische
Anforderungen zu reagieren. Vertrieb und
Verkauf der „Comfort“ Linie ist nur für
Deutschland vorgesehen.
Als international bekannter Lösungsanbieter
kombiniert Glutz seit mehr als 150
Jahren Handwerk, Technologie, Design
und Kundenservice zu Gesamtlösungen
für den komfortablen Zutritt. Die eigene
Entwicklung und Produktion von Schlössern,
Beschlägen und Zutrittssystemen
soll dabei durchgängige Lösungen rund
um die Tür und die Umsetzung individueller
Anforderungen ermöglichen.
Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in
Solothurn hat Tochterfirmen in Deutschland,
Österreich, UK und Singapur.
Tür- und Fenstergriffe aus Edelstahl sind eine
Spezialität des Schweizer Unternehmens
Glutz.
Fotos, 3: GKD
Die mit der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung gegebene genehmigungsrechtliche Sicherheit
qualifiziert die Seilgewebe TIGRIS und OMEGA 1520 sowie das Spiralgewebe ESCALE 7x1 nebst
Befestigungen.
Viele Dimensionen
Metallgewebe von Kufferath
Zur Münchner Baumesse präsentierte
die GKD, internationaler Hersteller von
Metallgewebesystemen, in vielen Dimensionen
Lösungen für Architekten, Verarbeiter
und Investoren. Das gezeigte Spektrum
reichte von Fassaden-, Sonnenschutz- und
Sicherheitssystemen bis hin zu innovativen
Geweben für den Innenausbau. Die große
Vielfalt an Farben und Oberflächen aus einer
Hand stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie
die bislang nur für GKD-Gewebe erteilte allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung (abZ).
Türrahmen aus Stahl
Innovationen von BOS
Auf der BAU 2019 präsentiert BOS
Best Of Steel viele Neuheiten und Detailverbesserungen
rund um das Thema Türrahmen
aus Stahl. Unter dieser Marke werden
seit über 50 Jahren Stahlzargen für Türen
und Fenster produziert. BOS sieht sich als
Marktführer in Deutschland und führend in
vielen europäischen Ländern.
Foto: BOS
Auf der BAU, Weltleitmesse für Architektur,
Materialien und Systeme, zeigt die technische
Weberei GKD – Gebr. Kufferath AG
(GKD) im Januar, wie sie Anforderungen an
moderne Architektur konkret durch Produkte
und Dienstleistungen aufgreift. Ob
Neubau, Nutzungswechsel, Sanierung,
Renovierung, Modernisierung oder Individualisierung:
Metallgewebefassaden von
GKD sollen die damit verbundenen Herausforderungen
beantworten. Zugleich wollen
sie höchste Ansprüche an Design, Komfort
und Sicherheit erfüllen.
Dabei ist es den Verantwortlichen bei Kufferath
zudem wichtig, durch effiziente Verschattung
bei gleichzeitig hoher Transparenz
die Aufenthaltsqualität und Energieeffizienz
der Gebäude zu verbessern. Diesen thermischen
und visuellen Komfort wollen sie mit
nahezu unbegrenzten Gestaltungsmöglichkeiten
verbinden.
Und das ist ein weiterer Aspekt der Firmenphilosophie:
Die Bandbreite der GKD-
Gewebe und kundenindividueller Neuentwicklungen
erhält durch Farbe und
Oberflächengestaltung eine zusätzliche
Dimension.
Dreiteilig und zerlegt: Die Stahlzarge Duo15Z
ECON3 ab Lager.
Zu den in München präsentierten Innovationen
gehörte auch Duo 15Z ECON3 – die
zerlegte Zarge ab Lager. Die Stahlzarge
Duo15Z ECON3 von BOS ist eine dreiteilige,
transportzerlegte und kartonverpackte
Stahlzarge, die ab Lager lieferbar ist. Sie
eignet sich für gefälzte Türblätter, zur nachträglichen
Montage und als Renovierungszarge.
Duo 15Z ECON3 kann in Norm-Rohbauöffnungen
eingesetzt werden und ist auf
Wunsch auch pulverbeschichtet lieferbar
(nicht ab Lager). Für den schnellen Einbau
ist die mitgelieferte Dichtung bereits in drei
Teile vorgeschnitten. Die BOS-Nivellieranker
sollen für eine erhöhte Stabilität der
Zargen sorgen.
Stahlreport 3|19
29
Messen
und Märkte
Spezialreport BAU
Drei Zielgruppen
Mit Günzburger Steigtechnik
nach oben
Ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit
für die Bauhandwerker, Service für Baustoffhändler
sowie umfassende Planungshilfen
für Architekten: Das waren die Themen
der Günzburger Steigtechnik, die als „starker
Partner“ der Baubranche – für die drei
Zielgruppen – erstmals auf der Münchner
Baumesse vertreten war.
Ein Grund für dieses Engagement war die
ML Bauleiter, die in Zusammenarbeit mit
der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
(BG Bau) entwickelt worden ist und
deren Kauf zur Unterstützung des Sicherheitsdenkens
gefördert wird.
„Mit der ML Bauleiter haben wir einen echten
Volltreffer gelandet, das zeigt die große
Menge an Förderanträgen, die bei der BG
Bau bislang eingegangen sind“, betonte Ferdinand
Munk, Geschäftsführer der Günzburger
Steigtechnik GmbH.
Leitern müssen seit Jahresbeginn unter
bestimmten Bedingungen den verschärften
Anforderungen der Technischen Regeln für
die Betriebssicherheit TRBS 2121 Teil 2
gerecht werden: Sollen Leitern als Arbeitsplatz
genutzt werden, dürfen sie neben den
Standplattformen nur noch über Stufen
anstatt über Sprossen verfügen.
Lager- und Lieferprogramm
Produkte und Service
von Kicherer
Mit seinen Lager- und Lieferprogrammen
auf der Baumesse im Januar in München
in der Stahlhalle vertreten war auch
die Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG aus
dem schwäbischen Ellwangen.
Präsentiert bzw. erläutert wurden beispielsweise
die Angebote an Blechprofilen (also
Stufen, Roste, Paneele, Treppen) sowie die
Produktpalette für Dach und Wand (Sandwichpaneele,
Trapezbleche und Zubehör).
Der Auftritt des Stahlhändlers in der bayerischen
Landeshauptstadt war vor allem auch
Foto: Günzburger Steigtechnik
Quelle: Kicherer
Stufen statt Sprossen: ML Bauleiter.
Die innovativen Steigtechnik-Lösungen aus
Günzburg werden im Übrigen konsequent
über den Fachhandel vertrieben, eine weitere
Zielgruppe für den Messeauftritt in
München.
„Von unserer Innovationskraft profitieren
die Partner im Baustoffhandel direkt, denn
sie können ihren Kunden stets Steigtechniklösungen
bieten, die höchste Arbeitssicherheit,
hervorragende Funktionalität und
perfektes Handling auf der Baustelle bieten“,
erklärte Munk.
Auch Planern, Bauingenieuren und Architekten
will die Günzburger Steigtechnik
eine ganze Reihe an Mehrwerten für die
tägliche Arbeit bieten – und zwar in Form
von online verfügbaren Planungshilfen und
Ausschreibungstexten. Damit lassen sich
Steigleitern für den Objekt- und Industriebau
mit wenigen Klicks in Projektplanungen
einbauen.
Zwei der auf der Baumesse in München präsentierten
Kicherer-Kataloge.
durch die Betonung der mit den Produkten
angebotenen Serviceleistungen geprägt,
welche die Werkstoffdistribution für die
Baubranche bereithält. „Aus Lagervorrat
komplett verlegefertig kurzfristig lieferbar“
Foto: Swiss Steel
Lange Lebensdauer
Edelstahlbewehrung von
Swiss Steel
Swiss Steel stellte auf der Weltleitmesse
für Architektur, Materialien und
Systeme im Januar in München seine
Werkstofflösungen für spezielle Anforderungen
vor. Der Schweizer Spezialstahlhersteller
präsentierte seine nichtrostende
Edelstahlbewehrung Top12 – mit
deren Hilfe sich eine lange Lebensdauer
von Infrastrukturbauwerken gewährleisten
lasse.
Vor allem Parkbauten sind extremen Tausalzbelastungen
aus dem Straßenverkehr
ausgesetzt, was zu großen Instandsetzungsaufwänden
und hohen Lebenszykluskosten
führt. Mit Top12 habe Swiss
Steel eine passende Werkstofflösung im
Portfolio: Die hochlegierte Edelstahlbewehrung
schütze dank eines Chromanteils
von mehr als 12 % zuverlässig vor
Korrosion. Sie sei im Vergleich zu herkömmlichem
Betonstahl mindestens dreimal
so beständig gegenüber Chloriden
und mache Bauten damit bis zu sechsmal
langlebiger. Bei Parkbauten würden aufwändige
Schutzanstriche entfallen, die
Lebenszykluskosten verringerten sich
deutlich. Top12 sei eine optimale Alternative
zum unlegierten B500B und ist seit
2018 neben den Abmessungen 8 bis 14
mm auch für Durchmesser von 16 bis 28
mm für den deutschen Markt zugelassen.
Auf der BAU standen die Experten von
Swiss Steel für Fragen rund um Top12
zur Verfügung. Sie zitierten dort auch das
Beispiel der Tiefgarage des Landratsamtes
in Schweinfurt.
Swiss Steel ist ein Unternehmen der
SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe.
Gut eine Tonne Top12-Stahl kam bei der
Instandsetzung der unbeschichteten, 22 Meter
langen Rampe zur Tiefgarage des Landratsamtes
in Schweinfurt zum Einsatz.
30 Stahlreport 3|19
Didaktik und Technik managen
Learntec: Messe und
Kongress in Karlsruhe
In diesen digitalen Zeiten muss für Didaktik und Technik ein besonderes
Management gelten. Mit diesen Stichworten sind die drei Hauptsäulen benannt,
auf denen Ende Januar dreitägig der diesjährige Learntec-Kongress und die
gleichnamige Messe basierten. So wurden an drei Veranstaltungstagen in
Karlsruhe der Bildungsrahmen sowie die aktuellen Trends der Bildungsbranche
deutlich. Sie fanden Niederschlag auch auf den Sonderflächen, die in den
beiden Ausstellungshallen ein zusätzliches Vortragsprogramm boten und ein
besonderes Bindeglied zwischen den beiden Veranstaltungsteilen waren.
Die Personalisierung dieser Verbindungen
in den Akteuren der Aussteller
entpuppte sich einmal mehr als
Chance und Risiko zugleich: So repräsentierte
ein Großteil der Kongressreferenten
zwar das geballte Know-how
der über 300 auf der Messe vertretenen
Firmen, allerdings auch deren manchmal
auch fragwürdige Werbebotschaften,
die durch die wissenschaftliche
Begleitung nicht immer ausreichend
entschärft werden konnten. Dieser
Umstand war umso bedeutender, als
es sich um einen technikgetriebenen
und deshalb manchmal abgehobenen
Markt handelt, in dem Didaktik bodenständig
zu managen eine große Herausforderung
darstellt.
Das machte auch schon der Rahmen
deutlich, in dem sich die Trends
der LEARNTEC abzeichneten.
Rahmen
Dieser Rahmen wurde insbesondere
im Rahmen der Eröffnung der diesjährigen
LEARNTEC deutlich, in den Grußworten
zum Katalog und in der tagespolitischen
Begleitmusik zum Event:
Die entsprechenden bildungs- und
sozialpolitischen Komponenten
benannten einerseits Bundesbildungsministerin
Anja Karliczek z.B. mit Hinweis
auf die Initiative Berufsbildung
4.0 und andererseits Bundesarbeitsminister
Hubertus Heil, wenn er die Notwendigkeit
einer besseren Vereinbarkeit
von Familie und Beruf hervorhob.
Dass zeitgleich mit der Veranstaltung
in Karlsruhe im Vermittlungsausschuss
von Bund und Ländern in Berlin erbittert
über den Digitalpakt und damit
über das Recht auf finanziellen Investitionen
in die technische Ausstattung
von Schulen gestritten wurde, stieß bei
den rund 10.000 Besuchern in der badischen
Metropole kaum auf Verständnis.
Und dann gibt es auch noch die
europäische Ebene, die Rahmen setzt:
Wie stark gerade das digitalisierte Lernen
von der seit nunmehr acht Monaten
geltenden EU-Datenschutz-Grundverordnung
betroffen ist, machte am ersten
Kongresstag in einem Workshop Thomas
Trier von der Vitero GmbH deutlich
– auch am Beispiel der von diesem
Unternehmen konfigurierten virtuellen
Seminare. Er könne den Anbietern solcher
Einheiten nur dringend empfehlen,
externe und auch interne Veröffentlichungen
aus diesen Bereichen mit allen
Teilnehmern im Vorfeld am besten
schriftlich abzustimmen, um Abmahnrisiken
zu minimieren und Bußgeldforderungen
zu vermeiden.
Trends
Einer der auf der Learntec erkennbarenTrends
ist die Favorisierung von
Mischformen – auch für das „Social
Learning in der beruflichen Weiterbildung“.
Unter diesem Titel machte Gernot
Kühn von der Microsoft Deutschland
GmbH, der sich selber als
Lern-Futurist bezeichnet, deutlich, dass
der „Abschied vom Seminarraum“, den
er als mit Fragezeichen versehenen
Untertitel gewählt hatte, eben nicht
bevorsteht. Vielmehr komme es auf die
richtige Mischung aus realen bzw. virtuellen
Lern- und Kommunikationseinheiten
an, die erfahrungsgemäß gut
mit dem Kennenlernen in der Schulungsstätte
beginnen könne.
In der Mitte liegt zudem die Wahrheit,
wenn es um die Leitfrage der diesjährigen
Learntec und damit um den Wettbewerb
zwischen realen und virtuellen
Lernwelten geht. Nicht nur Torsten Fell
(www.torstenfell.com) sprach sich in
seinem Referat „Mixed Reality“ als
Basis für den Arbeitsplatz der Zukunft
– und damit für das LERNEN“ – für
einen vernünftigen Kompromiss zwischen
den Lagern aus und mahnte für
den auch ethische Standards an.
Erfolgreich sein kann diese Art von
Blended Learning aber nur unter der
Voraussetzung, dass die „Lernbegleiter
in digitalen Bildungsprozessen“ als „e-
Trainer“ ausreichend geschult sind.
Das machten in einer der Veranstaltungen
des Trendforums Claudia Otto
und Christina Wahl von der VIWIS
GmbH deutlich. Es gebe mehr E-Learning-Angebote
als dafür geschulte Trainer,
ließen sie sich von ihrem zahlreichen
Publikum bestätigen. Dabei
komme es gerade für diesen Personenkreis
darauf an, die vielfach zur Verfügung
stehenden Werkzeuge professionell
einzusetzen – beispielsweise
für die Motivation der Lernenden.
Das alles gehört nach Ansicht von
Dirk Röhrborn in eine Digitalisierungsstrategie,
ohne die seiner Meinung nach
kein Unternehmen mehr auskommen
kann. Das Präsidiumsmitglied im Branchenverband
BITKOM, dem ideellen
Träger der Learntec, referierte in Karlsruhe
zu der These „Digitale Bildung im
Mittelstand – es gibt noch viel zu tun!“
und räumte schon allein durch diesen
Titel mit dem Vorurteil auf, die Digitalisierung
betreffe nur Großunternehmen.
2
Stahlreport 3|19
31
Messen
und Märkte
Spezialreport Intec/Z
Ein eindrucksvolles Symbol für das Messegeschehen auf Intec/Z in Leipzig:
die gläserne Werkzeugmaschine der Technischen Universität Chemnitz.
Foto: TU Chemnitz
Transparent
Intec und Z in Leipzig
Auf dem ersten Blick unscheinbar, weil transparent nahm sie in der Halle 3 auf Stand B 58 dennoch
einen zentralen Platz ein: Die gläserne Werkzeugmaschine der TU Chemnitz hatte aber trotzdem das
Zeug, auf der Doppelmesse Intec und Z Anfang Februar in Leipzig die aktuellen Trends und Potenziale
in der (vor allem spanenden) Metallbearbeitung und bei den (insbesondere Automobil-) Zulieferern
deutlich zu machen. Diese Entwicklungen wiederum ermöglichten es den Besuchern, die Fülle der in
den vier Ausstellungshallen gezeigten Produkte und beschriebenen Dienstleistungen einzuordnen.
Auf der so angesprochenen
gläsernen Werkzeugmaschine sollen
keine Produkte hergestellt werden,
sie demonstrierte in Leipzig vielmehr
einen durchgängigen Ansatz zur
Gewinnung prozessbezogener Überwachungsdaten
im laufenden Verfahren
inklusive deren Online-Visualisierung.
Relevante Parameter
werden dabei steuerungsintern, also
ohne zusätzliche Sensorik, erfasst
und durch neuartige Algorithmen
in Form von Meta-Informationen
(Trägheitsmoment, Reibung, Eigenfrequenzen,
Reglerparametrierung)
dem Bediener bereitgestellt. Dies
verdeutlicht, dass (nicht nur) in der
Metallbearbeitung Prozesse betrachtet
und in ihnen Trends wie die Digitalisierung
identifiziert werden müssen.
Dies galt bei dem Messeduo
Intec/Z (vgl. Kasten) in der sächsischen
Metropole um so mehr, als es
am Anfang eines sich abzeichnenden
konjunkturellen Abschwungs im
Maschinen- und Anlagenbau stattgefunden
hat, der auch mit Innovationen
so positiv wie möglich beeinflusst
werden kann. Die Chemnitzer
Wissenschaftler haben zudem ein
Aggregat entwickelt, das dank seines
gläsernen Gehäuses einen gefahrlosen
Blick in das Innere der Maschine
erlaubt – mit zwei Effekten: Sicherheit
und Sicherung von Nachwuchs
in den beteiligten Branchen.
Prozesse und Trends
Wertschöpfungsketten können entlang
des Produktionsfortschritts
oder vom fertigen Produkt her analysiert
werden. Immer aber geht es
um die Betrachtung eines Prozesses,
der erst durch die Digitalisierung
und die Fähigkeit der zunehmenden
Nutzbarkeit von Big Data
beherrschbar und effektiv nutzbar
geworden ist. Gerade der so angesprochene
Informationsfluss und
dessen Verdichtung zu sogenannten
smarten Daten wurde in der
gläsernen Maschine sehr gut sichtbar
gemacht.
Die auf diese Weise im Bearbeitungsprozess
gewonnenen Erkenntnisse
können beispielsweise dafür
genutzt werden, die zu verwendenden
Werkstoffe und die zu erzeugenden
Produkte zu optimieren.
Diese neuen Fähigkeiten von
Maschinen zeigte in Leipzig auf der
Intec beispielsweise die KASTO
Maschinenbau GmbH und Co. KG auf,
die dort mit ihrer Bandsägen-Baureihe
KASTOwin vertreten war. Der mittelbadische
Ausrüster auch des Stahl-
32 Stahlreport 3|19
Erfüllt nach Anbieterangaben alle Anforderungen von stahlverarbeitenden Betrieben:
Die EMW AG stellte auf der Intec die Schweißgeräte der Taurus Steel-Serie vor.
Messeverbund
Der Messeverbund Intec/Z brachte es diesmal auf
1.324 Aussteller aus 31 Ländern. Es kamen 24.400
Besucher aus 41 Staaten.
Dabei präsentierten in Sachen Metallbearbeitung 980
Akteure die Ausstellungsbereiche der (Werkzeug-)
Maschinen, der Werkzeuge sowie der entsprechenden
Komponenten. Hinzu kamen zahlreiche Hilfsmittel aus
der Messtechnik, aus der Logistik sowie dem Qualitätsmanagement.
Die Zulieferer stellten diesmal 344 Aussteller. Sie zeigten
Teile und Komponenten, stellten Werkstoffe vor,
demonstrierten Füge- und Montageprozesse sowie die
entsprechende Elektronik.
Ergänzt wurden die beiden Messen durch ein umfangreiches
Begleitprogramm aus Sonderschauen bzw.
sowie weiteren Kongresselementen und Preisverleihungen
(vgl. Kästen auf den Folgeseiten).
Den nächsten Messeverbund aus Intec und Z gibt es
vom 2.-5.3.21 wieder in Leipzig.
handels demonstrierte zudem sein
Energierückspeise- und -speichersystem
für Automatiklager sowie sein
interaktives Fernwartungssystem
VisualAssistance (vgl. Kästen).
Ein weiterer Trend mit Bezug
auf die Digitalisierung zeigte sich
schwerpunktmäßig auf der Z. Die
Zulieferer nämlich setzen verstärkt
auf Verfahren der additiven Fertigung.
Insbesondere als 3D-Druck
entstandene Ersatzteile sind im
Trend, und das gilt auch für metallische
Komponenten.
So eindeutig sich diese Entwicklung
in Leipzig auch darstellte:
Kontroverser diskutiert wurde bei
den Zulieferern und den Maschinenbauern
die Entwicklung neuer
Fahrzeugantriebe – erstmals in
einem eigenen Fachforum unter
der Überschrift „new mobility“:
Noch zeigt der Verbrennungsmotor
weltweit Zuwächse. Wird er aber
in absehbarer Zeit durch alternative
Antriebe ersetzt, hat das erhebliche
Auswirkungen auf die Bauteile
und die dafür verwendeten
Werkstoffe.
Konjunktur und Innovationen
Zeitgleich zu den beiden Messen in
Leipzig hatte der Verband Deutscher
Maschinen- und Anlagenbau
(VDMA) seine aktuellen Zahlen zur
Entwicklung der Branche in Sachen q
Bei der neuen Drehmaschine von DMT können Schlitten mit den Handrädern manuell
verfahren werden, und die Längs- sowie Planachse verfügt in Ergänzung zum manuellen
Antrieb jeweils über einen eigenen Motor.
Wikus präsentierte auf der Intec in Leipzig das neue
Bimetall-Sägeband PRIMAR ® M42.
Foto: DMT
Foto: Wikus
Foto: EMW
Stahlreport 3|19
33
Messen
und Märkte
Spezialreport Intec/Z
Quelle: VDMA
Saldo der saisonbereinigten positiven und negativen Meldungen
60
50
40
30
20
10
0
-10
-20
-30
Lagebeurteilung
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Preisverleihungen
Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate
Abwärts- und Auseinanderentwicklung: Aktuelle Beurteilung der Geschäftslage und der
Erwartungen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau.
Kasto ist mit dabei
Preisverleihungen gab es messenbegleitend für Innovationen, zur Nachwuchsarbeit
und – als Premiere – speziell für den Zulieferbereich. Die
Gewinner wurden am ersten Veranstaltungstag während einer Gala in der
Kongresshalle am Zoo Leipzig verkündet. Mit dabei war Kasto.
Bereits zum 15. Mal zeichnete die Leipziger Messe mit dem Intec-Preis
Neuheiten oder Weiterentwicklungen aus dem gesamten Portfolio der
Messe aus.
Kasto Maschinenbau wurde dabei mit dem dritten Platz gewürdigt. Der
Grund: VisualAssistance, eine zukunftsweisende Lösung zur Fernwartung
und Instandsetzung von Maschinen und Anlagen. Unter Nutzung von
Augmented-Reality-Technologien über Tablet, Smartphone oder Smart
Glasses können die Anwender Live-Videos an die Service-Mitarbeiter von
Kasto schicken. Bei Störungen oder Instandhaltungsarbeiten erhalten sie
in Echtzeit visuelle Hilfen. Mit der neuen Anwendung können, so die Jury,
Instandhaltungskosten gesenkt und zusätzlich die Produktivität und Verfügbarkeit
der Maschinen und Anlagen erhöht werden (vgl. gesonderten
Kasten auf der nächsten Seite).
Zwei der Einreichungen für den Intec-Preis für Nachwuchsarbeit konnten
die Jury durch ihre jeweils sehr unterschiedlichen Ansätze so überzeugen,
dass beide Firmen mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurden: die BAM
GmbH und NILES-SIMMONS Industrieanlagen:
z Die BAM GmbH aus Weiden in der Oberpfalz überzeugte mit einem
überarbeiteten Konzept der Nachwuchsarbeit. Dies umfasst unter anderem
die Einstellung eines technischen Ausbildungsleiters und eine verstärkte
Arbeit in den sozialen Medien. So konnte die Ausbildungsquote
im Jahr 2018 mit 14 neuen Auszubildenden auf zwölf Prozent gesteigert
werden.
z Die NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH sicherte sich den Preis
aufgrund der vielfältigen Maßnahmen, die das Unternehmen aus Chemnitz
in der Nachwuchsarbeit umsetzt. Die aktuell 32 beschäftigten Azubis
und dualen Studenten erfahren eine starke Förderung, so die Jury.
Den zum ersten Mal ausgelobten Preis der Zuliefermesse Z konnte die
MEMOTEC GmbH und Co. KG gewinnen. Das Unternehmen für Mess- und
Prüftechnik überzeugte die Jury mit einem neuen Rotations-Hub-Modul,
das in einer Maschine oder Anlage integriert wird und exakte Dreh- sowie
Auf- und Abbewegungen ausführt. Memotec beweise auf dem 1. Platz
damit u.a., dass der Weg zur Industrie 4.0 auch von kleineren Unternehmen
mitgestaltet wird.
q Produktion und Auftragseingang vorgelegt:
z Die Produktion im Maschinenbau
in Deutschland ist nach vorläufigen
Berechnungen des Statistischen
Bundesamts im Jahr 2018 um 2 %
gestiegen. Damit wurde die Prognose
des VDMA – ein Plus von 5 % – deutlich
verfehlt. In den ersten zehn
Monaten des vergangenen Jahres
hatte das Produktionswachstum im
Maschinenbau mit 3,7 % noch auf
Kurs gelegen.
z Zwar konnten die Maschinenbauer
in Deutschland ihre Auftragsbücher
demnach im Gesamtjahr 2018 um
erfreuliche reale 5 % besser als im
Vergleich zum Vorjahr füllen. Allerdings
schloss das Jahr auch diesbezüglich
mit einem schwachen
Monat: Im Dezember 2018 verfehlte
der Auftragseingang im deutschen
Maschinenbau sein Vorjahresniveau
dagegen um 8 %.
Dies alles hat dazu geführt, dass die
Beurteilung der Lage und die geäußerten
Erwartungen zur weiteren Entwicklung
deutlich nachgelassen
haben (vgl. Grafik).
Um so mehr ist die Branche auf
Innovationen angewiesen, die – auch
das haben Intec und Z deutlich
gemacht – vor allem über Netzwerke
aus Wirtschaft und Wissenschaft
sowie Begleitung durch die Politik
erreicht werden können. Auch dafür
übrigens ist die gläserne Werkzeugmaschine
ein Beleg, entstand sie doch
vor dem Hintergrund von META,
einem Netzwerk zum Thema „Manufacturing
4.0 durch Entwicklung und
Transfer progressiver Automatisierungslösungen“
(www.meta.tu-chemnitz.de).
Außerdem wurden messebegleitende
Preisverleihungen genutzt, um
auf besondere Innovationen hinzuweisen
und sie langfristig zu fördern.
(Vgl. nebenstehenden Kasten)
Zu solchen Neuerungen gehörte
in Leipzig auch die Drehmaschine KD
400 der DMT Drehmaschinen GmbH
& Co. KG, die auch bei der Fertigung
geringer Stückzahlen – etwa im
Bereich der Ausbildung – die Herstellung
von Konturen ermöglicht, dem
Branchennachwuchs durch ihren Aufbau
vielfältige zusätzliche Lernchan-
34 Stahlreport 3|19
cen gibt und trotzdem entsprechend
wirtschaftlich ist. (Vgl. Abb.)
Auf ein besonders günstiges Preis-
Leistungsverhältnis hat auf der Intec
bei der Wahl ihrer Exponate auch die
WIKUS-Sägenfabrik Wert gelegt. Das
Unternehmen stellte auf der Messe
erstmals sein neues Bimetall-Sägeband
PRIMAR ® M42 der Öffentlichkeit
vor. Versprochen werden reduzierte
Kosten pro Schnitt bei
verbesserten Schnittoberflächen. (Vgl.
Abb.)
Handwerk und Industrie genauso
genutzt werden können wie für kleinere
stahlverarbeitende Unternehmen.
Für die letztgenannte Gruppe
sei die in Leipzig gezeigte Taurus
Steel-Serie besonders geeignet (vgl.
Abb.)
Die Nachwuchsgewinnung bzw.
-sicherung schließlich war auch in
diesem Jahr ein wichtiges Thema auf
Intec und Z. Das zeigten u.a. die Preisverleihungen.
(Vgl. Kasten)
Außerdem gab es zum Schluss der
Messe den „Fachkräftetag – Branchennachwuchs
trifft Industrie“ mit
Vortragsprogramm und Jobbörse
eines regionalen Innovationsverbunds
zum Maschinenbau.
Und letztlich war auch die gläserne
Werkzeugmaschine ein Beitrag
zur Fachkräftesicherung, denn nur
transparente Systeme sind auch
attraktiv. 2
Sicherheit und Sicherung
Vom Sägeband ist der gedankliche
Abstand zur Sicherheit nicht groß –
zu einem weiteren wichtigen Trend,
den das Messeduo in Leipzig in diesem
Jahr aufgegriffen hat.
Auch der TÜV SÜD als Aussteller
setzte dabei auf das Doppelelement
aus Sicherheit und Effizienz, also auf
die soziale und ökonomische Komponente
von Nachhaltigkeit, die dann
noch durch die Ökologie ergänzt wird.
Mit diesem Dreiklang sind erfahrungsgemäß
auch die jüngeren Generationen
von Branchen und deren
Zukunftsfähigkeit zu überzeugen.
Das nötige Sicherheitsdenken hat
im Übrigen zahlreiche Lerneffekte
zumindest behindert, da Aggregate
eingehaust und damit ihre Funktionen
intransparent geworden sind. Auch
insofern ist die gläserne Werkzeugmaschine
ein korrigierender Ansatz.
Speziell für die Energie- und
Medieneffizienz von Maschinen und
Anlagen ist der EME-Standard (Energy
und Media Efficiency, Environmental
Sustainability) entwickelt worden.
„Unser Standard berücksichtigt die
energie- und umweltrelevanten Eigenschaften
von Maschinensystemen
und Anlagentechnik und verpflichtet
die Unternehmen zum Einsatz der
bestverfügbaren Technik“, sagt dazu
Dr. Michael Bunk, Leiter des Kompetenzzentrums
Energieeffizienz beim
TÜV SÜD Industrie Service.
Die EMW AG, Hersteller und
Anbieter von ebenfalls sicherheitsrelevanter
Lichtbogen-Schweißtechnik,
setzte in diesen Zusammenhängen
auf Zukunftsfähigkeit und präsentierte
auf der Intec Schweißgeräte-
Serien und Lösungen für die Digitalisierung
in der Fertigung, die für
Foto: Kasto
VisualAssistance
Ausgezeichnetes Fernwartesystem
Kasto hat für sein innovatives Fernwartesystem VisualAssistance den
Intec-Preis 2019 erhalten. Besonders positiv bewertete die Jury das
Zukunftspotenzial und den hohen praktischen Nutzen des Systems, das
Anwendern per Augmented Reality Hilfestellung bei Wartung und Instandhaltung
bietet.
Herzstück von KASTO VisualAssistance ist eine interaktive App für Tablets,
Smartphones oder Smart Glasses. Kunden können sich damit per
Video- und Audio-Stream mit den Service-Mitarbeitern verbinden. Anwender
und Techniker teilen in Echtzeit das gleiche Blickfeld. Das soll das
gegenseitige Verständnis erleichtern und helfen, einzelne Anlagenkomponenten
und eventuelle Störungen schnell zu identifizieren.
Die Kasto-Experten haben über die App auch die Möglichkeit, visuelle Hilfestellung
zu leisten und zum Beispiel Markierungen im Live-Video einzublenden.
Während der Kunde vor Ort die Wartung oder Reparatur an der
Säge oder dem Lager durchführt, bekommt er alle nötigen Informationen
per Augmented Reality direkt in seinem Display angezeigt. Nutzt er die
Smart Glasses, hat er dazu noch die Hände frei – das erleichtert die
Arbeit zusätzlich.
Die Service-Techniker von Kasto sind auf diese Weise virtuell mit vor Ort
und leiten die Mitarbeiter entsprechend an. Aufwändige Schulungen oder
teure Anfahrten sind damit überflüssig. Gleichzeitig profitieren Anwender
von minimalen Stillstandzeiten sowie einer hohen Verfügbarkeit und Produktivität
ihrer Maschinen und Anlagen.
Anwender und Techniker können sich mit VisualAssistance per Video- und
Audio-Stream verbinden und teilen in Echtzeit den gleichen Blickwinkel.
Stahlreport 3|19
35
Messen
und Märkte
Bericht/Termine
Gut bedacht
Nachhaltige Bedeckung von SSAB
Um die globale Nachfrage hinsichtlich nachhaltiger
Baumaterialien zu befriedigen, hat SSAB
das neue Produkt GreenCoat Crown BT eingeführt.
Der schwedische Stahlhersteller war in diesem
Jahr auch auf der Münchner Baumesse ertreten
(siehe S. 24 ff).
Das neue Produkt für Dachdeckungen und Wandverkleidungen
verfügt über eine Beschichtung aus
Pflanzenöl und ist Teil der GreenCoat ® Premium-
Stahlproduktreihe für die Bauindustrie. Das Angebot
sei ausgiebig getestet worden, um den härtesten
klimatischen Bedingungen zu widerstehen und
eine hohe Farbbeständigkeit zu gewährleisten.
Hannover Messe: Schaufenster für Zukunftstechnologien
Hannover Messe 2019
Plattform der
Technologie-Innovationen
Mit rund 6.500 Ausstellern, mehr als 220.000 erwarteten
Besuchern und über 1.400 Veranstaltungen ist die Hannover
Messe vom 1. bis 5. April selbst unter den großen
Industriemessen ein Schwergewicht. Gezeigt wird das
gesamte Spektrum der industriellen Produktion – insbesondere
liegt der Fokus auf dem Thema Industrie 4.0.
Bild: Deutsche Messe
GreenCoat Crown BT kombiniert nach Herstellerangaben
gute technische Eigenschaften wie Resistenz
gegen UV-Strahlung und Korrosionsbeständigkeit
mit einer auf Biotechnologie basierenden
Beschichtung, bei der ein Großteil des fossilen
Rohöls durch Pflanzenöl ersetzt worden ist. Das
Ergebnis sei ein leistungsfähiges, sehr gut
umformbares und wartungsarmes Bauprodukt.
Seine ausgezeichnete Farbkonsistenz in der matten
Oberfläche sei ideal für modulare Dächer.
Aktuelle Baustatistiken belegen, dass die Nachfrage
nach nachhaltigen (ökonomischen, ökologischen
und sozialen) Materialien in Gebäuden
steigt. „Für Architekten und Bauherren ist Nachhaltigkeit
längst Pflicht geworden. Mit unseren
erstklassigen organisch beschichteten GreenCoat-
Stählen bieten wir die nachhaltigsten Produkte mit
den besten technischen Eigenschaften für die Bauindustrie“,
sagt Olavi Huhtala, Executive Vice President
von SSAB Europa bei der SSAB-Group.
Sechs Leitmessen, eine Plattform: Auf der weltgrößten Industriemesse
der Veranstalterin Deutsche Messe AG erhalten die Besucher einen kompletten
Querschnitt technischer Innovation entlang der gesamten industriellen
Wertschöpfungskette, von der Antriebstechnik über die Energiewirtschaft,
die Zulieferbranche und IT bis hin zu Forschung und Entwicklung.
Partnerland in diesem Jahr ist Schweden.
Leitthemen der Hannover Messe
z Integrated Automation, Motion & Drives
z Digital Factory
z Integrated Energy
z Industrial Supply
z Research & Technology
z Comvac
[ Info ]
Alle Veranstaltungen, Aussteller und
weitere Informationen zur Hannover Messe auf www.hannovermesse.de
Bild: Foto: SSAB
GreenCoat Crown BT ist in normal glänzenden und
matten Oberflächen erhältlich. Die durch die skandinavische
Natur inspirierte Farbauswahl wurde
auf der Basis von Rückmeldungen von Architekten
und Planern entwickelt.
GreenCoat Crown BT behält seine Farbe nach
Herstellerangaben auch bei rauem Wetter und UV-Strahlung
für viele Jahre.
36 Stahlreport 3|19
Saw Expo 2019 findet
nicht statt
Die Saw Expo findet nicht wie angekündigt
vom 14.-17. Mai 2019 in der Messe
Augsburg statt. Das teilte der Veranstalter
untitled exhibitions gmbh Mitte Januar mit.
Demnach wurde das Konzept einer Special-
Interest Messe für die Sägebranche von den
potentiellen Ausstellern grundsätzlich positiv
aufgenommen. Nach der erfolgreichen
Premierenmesse im Juni 2018 habe vieles
für eine Etablierung der Messe in Augsburg
gesprochen. Aus unterschiedlichsten Gründen
hätten sich allerdings zu viele für die
Messeausrichtung relevante Unternehmen
gegen eine Teilnahme im Mai 2019 entschieden.
Laut untitled exhibitions sei unter
diesen Voraussetzungen eine positive Entwicklung
der Messe 2019, die das Investment
der teilnehmenden Unternehmen
rechtfertigt, nicht abzusehen gewesen.
Die untitled exhibitions gmbh ziehe sich
zudem als Veranstalter aus dem Projekt
Saw Expo zurück und fokussiere sich auf die
weiteren im Portfolio befindlichen Messen.
Gespräche mit anderen Partnern zur Weiterführung
des Saw Expo-Konzeptes werden
vom Initiator der Messe Stefan Motte, die
Sägebörse, vorangetrieben.
Bild: Architekt: Gottfried Kasel, Foto: Peter Hübbe
Betriebsgebäude der Denios AG mit Steckpaneelsystem
aus Stahlblech
Die Veranstaltung richtet sich an Architekten,
Ingenieure, bauausführende Unternehmen
und Mitarbeiter von privaten und
öffentlichen ausschreibenden Stellen sowie
Energieberater. Das für Teilnehmer kostenfreie
Praxis-Seminar wird von Architektenund
Ingenieurkammern als Fortbildungsveranstaltung
anerkannt.
[ Info ]
Anmeldungen und Programm unter www.stahlonline.de
(Veranstaltungen)
Kostenloser Schleif-
Kongress in der Schweiz
Die United Grinding Group Management AG
lädt vom 8.-10. Mai 2019 zum vierten Grinding
Symposium nach Thun (Schweiz) ein.
Die kostenlose Konferenz soll Anwendern,
die ihre Fertigungsprozesse optimieren und
ihre Qualitätsanforderungen erfüllen und so
ihren Erfolg nachhaltig sichern wollen, aktuelle
und zukünftige Entwicklungen der Präzisionsbearbeitung
ermöglichen. In einem Mix
aus praktischen Technologiepräsentationen
und Fachvorträgen internationaler Experten
geht es um zukunftsweisende Trends beim
Schleifen und der Präzisionsbearbeitung.
[ Info ]
Weitere Informationen, Anmeldung und
Programm unter www.grinding.ch
Moderne Gebäudehüllen
aus Stahl
Unter dem Titel „Zukunft Bauen in Europa“
findet am 21. März 2019 in Fintel in der
Lüneburger Heide das Praxis-Seminar „Architektur
und Technik multifunktionaler Gebäudehüllen
aus Stahl“ statt. Mit Fachvorträgen
zu Dächern und Fassaden aus Leichtbauelementen
und rund 30 ausstellenden Unternehmen
positioniert sich die Veranstaltung als
bedeutender Branchentreff. Ausrichter ist die
Wirtschaftsvereinigung Stahl in Kooperation
mit dem Fachverband IFBS – Internationaler
Verband für den Metallleichtbau.
Die Referenten, anerkannte Architekten und
Ingenieure, informieren über veränderte
Normen und aktuelle bauphysikalische Vorgaben
für die Ausführung von Dach- und
Wandkonstruktionen. Anhand praktischer
Anwendungshinweise und ausgeführter Projekte
zeigen sie auf, wie mit Bausystemen
aus Stahl architektonisch reizvolle Dächer
und Fassaden wirtschaftlich realisiert werden
können. Dabei richtet sich der Blick
auch auf exemplarische Bauobjekte in anderen
Ländern Europas.
Stahlnews-ExpertenTreff
auf der Blechexpo
Auf der Blechexpo vom 5. bis zum 8.
November 2019 in Stuttgart findet am ersten
Messeabend der 4. stahlnews-Experten-
Treff statt. Zu dieser kostenlosen Veranstaltung
lädt die stahlnews.de GmbH & Co. KG
unter dem Motto „Die Stahlindustrie in Zeiten
von Globalisierung und Industrie 4.0“
ein. Auf dem Programm stehen mehrere
Kurzvorträge, unter anderem spricht Norbert
Thumfart, CEO der Weyland GmbH und
Vorstand der ARGE Stahl- und Metalldistribution,
über die Stahlindustrie und ihre
Zulieferer in Osteuropa sowie Tim Milde,
Geschäftsführer und COO der XOM Materials
GmbH, der die Chancen von Plattformen
im Metallmarkt unter die Lupe nimmt. Alle
Referenten und Vortragsthemen finden sich
auf der stahlnews-Homepage (siehe Info).
Im Anschluss an die Vorträge besteht in
geselliger Atmosphäre Gelegenheit zum
Networken.
[ Info ]
Weitere Informationen, Programm und
Anmeldung unter www.stahlnews.de
Hausmesse bei Trumpf: vom 26.-29.3. in
Ditzingen
Trumpf-Hausmesse
INTECH
Vom 26. bis 29. März veranstaltet der Werkzeugmaschinen-Hersteller
Trumpf am
Standort Ditzingen seine kostenlose Hausmesse
INTECH. Teilnehmer können sich
über die neuesten Produktionstrends bei
der weltweit agierenden Gruppe informieren.
Maschinenbediener erhalten zum Beispiel
am „Operators Day“ (Freitag von
10:00–16:00 Uhr) Anregungen zum Biegen,
Schneiden, Stanzen oder Kombi-Bearbeitung
aus erster Hand.
[ Info ]
Anmeldung und Programm unter
www.trumpf.com
Bild: Trumpf
Stahlreport 3|19
37
BDS
Research
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research
Jahresziel erreicht
Das Jahr 2018 ist für die deutsche Stahldistribution ordentlich
verlaufen. Im Schnitt konnte in den meisten Monaten eine höhere
Tonnage als üblich abgesetzt werden. Nachdem im September
erstmals die Nachfrage der Verbraucher spürbar nachgelassen
hatte, konnte der Oktober diese kurze Schwächephase wieder
kompensieren. Auch der November lief ordentlich, wenn auch
recht unspektakulär.
Foto: privat
Jörg Feger, Bereichsleiter
Research im
Bundesverband
Deutscher Stahlhandel
(BDS), berichtet
zusammenfassend
angesichts der ihm
bis einschließlich
Dezember 2018
vorliegenden Zahlen.
[ Info ]
Fragen zu den
genannten statistischen
Größen beantwortet
im Bundesverband
Deutscher
Stahlhandel (BDS)
Jörg Feger, Bereichsleiter
Research:
Feger-BDS@stahlhandel.com
Aufgrund der sehr wenigen
Arbeitstage konnte der Dezember keine
Impulse liefern. Die weltweiten Konjunkturerwartungen
haben sich in den
vergangenen Wochen eingetrübt. Handelskriege
und der bevorstehende Brexit
führen zu Unsicherheiten. Die meisten
stahlverarbeitenden Branchen in Europa
sind jedoch weiterhin gut oder sehr gut
beschäftigt und erwarten auch für 2019
weiteres Wachstum. Sorgen bereitet die
Situation der Automobilisten.
Lagerabsatz
Das Jahr 2018 war gut gestartet. Im
Januar konnten knapp 997.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse
abgesetzt werden.
Dies ist der beste Januarwert seit sechs
Jahren. Im Februar wurde ein Lagerabsatz
von 931.000 t verzeichnet. Die Tonnage
im März war mit 986.000 t im Vergleich
zum starken Vorjahresmonat
rückläufig. Hier spielten aber auch die
wenigen Arbeitstage und die Osterferien
eine nicht zu verachtende Rolle.
Der entsprechende Ausgleicheffekt
konnte im April mit einem Lagerabsatz
von 954.000 t festgestellt werden. Der
Mai war zwar mit einem Absatz von
948.000 t im Vergleich zum Vorjahresmonat
rückläufig, auf die wenigen
Arbeitstage heruntergerechnet ist die
erzielte Tonnage aber sehr ordentlich.
Außerordentlich gut liefen dann die
Geschäfte in den Monaten Juni und Juli
2018. In beiden Monaten wurden knapp
über 1 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse
abgesetzt. Der August lag dann zwar
leicht unter Vorjahresniveau, wies aber
mit etwas über 950.000 t Lagerabsatz
ebenfalls einen ordentlichen Wert aus.
Im September war der Lagerabsatz recht
verhalten. Es wurden an 20 Werktagen
nur knapp 902.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse
ausgeliefert.
Der Oktober zeigte dann eine spürbare
Gegenbewegung. Mit einem Lagerabsatz
von 1,01 Mio. t konnte der bisherige
Bestwert des Jahres aus dem Juni
noch einmal leicht gesteigert werden.
Im November wies der Lagerabsatz
958.000 t aus. Der Dezember verlief aufgrund
der wenigen Arbeitstage dürftig.
Insgesamt wurden im Jahr 2018 bei
Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2 Mio. t
abgesetzt. Dies sind 1,4 % mehr als im
Vorjahr. Bei Rohren wurden sogar deutlichere
Zuwächse verzeichnet.
Lagerbestand
Am Ende des Jahres 2017 wurden von
der deutschen Stahldistribution 2,12
Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse bevorratet.
Dies war der niedrigste Bestand
seit Dezember 2015.
Zum Jahresstart 2018 setzte der
übliche Lageraufbau ein. Dieser gestaltete
sich bis März recht dynamisch. Im
April setzte ein Bestandsabbau ein. Im
Mai und Juni wurde das Niveau nahezu
fortgeschrieben.
Im Juli wurde dann sehr deutlich
um fast 130.000 t aufgestockt. Ende Juli
wurden 2,56 Mio. t Bestand gemeldet.
Im August wurden die Bestände auf
2,51 Mio. t reduziert. Im September
legte der Bestand, vor allem getrieben
durch oberflächenveredelte Flacherzeugnisse,
leicht auf 2,53 Mio. t zu.
Der Oktober war von einem leichten
Bestandsrückgang bei fast allen Produkten
auf 2,51 Mio. t geprägt. Das Jahresende
im Blick, wurden im November
und Dezember 2018 die Bestände deutlich
heruntergefahren. Im Dezember
beliefen sie sich auf 2,22 Mio. t. Dabei
lag der branchenweite Lagerbestand im
Vergleich zum Vorjahresmonat um
knapp 5 % höher.
Lagerreichweite
Bei schwachen Absätzen und nun
auch wieder recht schlanken Beständen
lag die durchschnittliche Lagerreichweite
bei Walzstahlfertigerzeugnissen
im Dezember bei 4,1 Monaten
bzw. 123 Tagen. Im Jahresdurchschnitt
lag die Lagerreichweite bei 2,7
Monaten. Dies entspricht 81 Tagen
(vgl. Abbildung 1).
Lagerverkaufspreise
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens
für durchschnittliche
Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich
zufolge setzte sich der teilweise recht
starke Preisanstieg, der im Jahr 2016
angefangen hatte, im Jahr 2017 fort.
Auch in den ersten beiden Monaten des
Jahres 2018 konnten bei fast allen Produkten
Preissteigerungen festgestellt
werden.
Zwischen März und Mai gestaltete
sich das Bild differenzierter. Große Veränderungen
wurden dabei jedoch nicht
festgestellt. In den Monaten Juni bis
September waren die die Preise bei fast
allen Produkten wieder im Aufwärtstrend.
Der Oktober, November und Dezember
zeigten sich uneinheitlich. Mitunter
wurden auch sinkende Preise beobachtet.
Das Preisniveau lag dabei Ende
Dezember 2018 bei fast allen Produkten
über dem des Vorjahresmonats (vgl.
Abbildungen 2 und 3). 2
38 Stahlreport 3|19
Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS
lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1
140
120
100
80
60
40
20
0
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2
160
150
140
130
120
110
100
90
Index (Januar 2010 = 100)
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3
Index (Januar 2010 = 100)
150
140
130
120
110
100
90
80
n Absatzindex (2007 = 100)
n Lagerreichweite in Tagen
200
180
160
100
92
97 97
90 93
99
101
96 95 100
101
96
96
140
89
90
120
100
80
84 78 78 75 75
62
102 72 78 78 75 75 72 78 78 84 75 72
55
123
60
40
20
0
Ø
2014
Ø
2015
Ø
2016
Ø
2017
Ø
2018
Dez.
2017
Jan.
2018
Feb.
2018
Mär.
2018
Apr.
2018
Mai
2018
Juni
2018
Juli
2018
Aug.
2018
Sep.
2018
Okt.
2018
Nov.
2018
Dez.
2018
1. Q. 2010
2. Q. 2010
3. Q. 2010
4. Q. 2010
1. Q. 2011
2. Q. 2011
3. Q. 2011
4. Q. 2011
1. Q. 2012
2. Q. 2012
3. Q. 2012
4. Q. 2012
1. Q. 2013
2. Q. 2013
3. Q. 2013
4. Q. 2013
1. Q. 2014
2. Q. 2014
3. Q. 2014
4. Q. 2014
1. Q. 2015
2. Q. 2015
3. Q. 2015
4. Q. 2015
1. Q. 2016
2. Q. 2016
3. Q. 2016
4. Q. 2016
1. Q. 2017
2. Q. 2017
3. Q. 2017
4. Q. 2017
1. Q. 2018
2. Q. 2018
3. Q. 2018
4. Q. 2018
1. Q. 2010
2. Q. 2010
3. Q. 2010
4. Q. 2010
1. Q. 2011
2. Q. 2011
3. Q. 2011
4. Q. 2011
1. Q. 2012
2. Q. 2012
3. Q. 2012
4. Q. 2012
1. Q. 2013
2. Q. 2013
3. Q. 2013
4. Q. 2013
1. Q. 2014
2. Q. 2014
3. Q. 2014
4. Q. 2014
1. Q. 2015
2. Q. 2015
3. Q. 2015
4. Q. 2015
1. Q. 2016
2. Q. 2016
3. Q. 2016
4. Q. 2016
1. Q. 2017
2. Q. 2017
3. Q. 2017
4. Q. 2017
1. Q. 2018
2. Q. 2018
3. Q. 2018
4. Q. 2018
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr
Absatz und Lagerreichweite
der
Stahldistribution
Preisentwicklung
bei Langprodukten
Preisentwicklung bei
Flachprodukten und
Rohren
Stahlreport 3|19
39
BDS
Berufsbildung
Das digitalisierte Fernstudium geht in die nächste Runde
Betriebswirte Stahlhandel BDS
Passend zum Digi-Day am 7.2.19 in Düsseldorf hatte der veranstaltende BDS schon im ersten Stahlreport
des Jahres auf die Fortsetzung seines digitalisierten Fernstudiums zum/zur Betriebswirt/in Stahlhandel BDS
hingewiesen. Nun hat der Verband auch die organisatorischen Einzelheiten für diesen Jahrgang 2019 und
damit für die 23. Auflage dieses dreijährigen und berufsbegleitenden Bildungsangebotes veröffentlicht.
Quelle: BDS
Sie bringen
Motivation mit?
Wir liefern das
Know-how!
Machen Sie berufliche Karriere durch ein
berufsbegleitendes Fernstudium
fern-studium
Betriebswirt Stahlhandel (BDS)
Bundesverband Deutscher Stahlhandel
Mit diesem Flyer wirbt
der BDS für die Neuauflage
seines digitalisierten
Fernstudiums mit
einem Jahrgang 2019.
Vom 29.6.19 bis zum 2.7.19
startet in Soltau die erste Präsenzphase.
Dieses Seminar und die Folgeveranstaltungen
bis 2022 (beginnend
mit der Prüfungswerkstatt und
dem Technikseminar vom 11.-
13.1.20 in Rösrath bei Köln) dienen
der studentischen Gruppenbildung
und sollen einen Überblick zu den
drei Fachbereichen der Technik, der
Wirtschaft und der Methoden bieten.
Die eigentliche Informationsvermittlung
erfolgt über insgesamt etwa 60
Studienmodule, wobei der Lernerfolg
durch virtuelle Seminare über die
Lernplattform OpenOLAT unterstützt
wird. Spätere Präsenzphasen in der
Mitte und im Süden Deutschlands
werden mit Prüfungen kombiniert,
um den Reiseaufwand zu minimieren.
Einzelheiten auch dazu enthalten
die Studien- und die Prüfungsordnung,
die Interessenten beim Bundesverband
Deutscher Stahlhandel
(BDS) ab sofort anfordern können.
Zu den entsprechenden Unterlagen
gehören auch das Anmeldeformular
und der Zahlungsplan. Zugelassen
werden können Interessierte, die
über eine abgeschlossene Ausbildung,
über Internet und – zum Zeitpunkt
der Abschlussprüfung – über
fünf Jahre Berufserfahrung verfügen,
studienbegleitend im Stahlhandel.
Anmeldeschluss ist der 31.5.19.
Ein neuer Jahrgang kommt
zustande, wenn sich bis dahin mindestens
15 Teilnehmer angemeldet
haben. Maximal können 20 Studentinnen
und Studenten in einer
Gruppe betreut werden.
Orientiert am DQR …
Die handlungsorientierten Lernziele
richten sich berufsbildend an der
Stufe 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens
(DQR) aus. Dem entspricht
im akademischen Bereich
ein Masterabschluss, der damit zwar
nicht gleich, wohl aber vergleichbar
ist. Das DQR-Niveau wird auch auf
den Zeugnissen ausgewiesen – vorerst
aber nur als Ergebnis einer
Selbsteinschätzung, da die offizielle
Zuordnung durch den beauftragten
Arbeitskreis zum Jahreswechsel
2018/2019 zwar beantragt, aber
noch nicht erfolgt ist. Zudem ist das
BDS-Fernstudium durch die Staatliche
Zentralstelle für Fernunterricht
(ZFU) zugelassen und markenrechtlich
geschützt.
Die Studierenden lernen im
Fachbereich Technik vertiefte
Inhalte aus der Werkstoff- und Pro-
duktkunde sowie zur Anarbeitung.
Auf dem Studienplan im Fachbereich
Wirtschaft stehen branchenbezogen
Kenntnisse und Fertigkeiten zur
Volks- und Betriebswirtschaftslehre,
zum Markting und zur Logistik, im
Finanz- und Rechnungswesen sowie
in Sachen Vertragsrecht und Produkthaftung;
hinzu kommen Themen
der Führungskompetenz. Der
Fachbereich der Methoden vermittelt
Einzel- und Gruppenkompetenzen,
die sowohl die Teamfähigkeit fördern
als auch in die Lage versetzen sollen,
eigene Erkenntnisse erfolgreich zu
kommunizieren. Deshalb ist auch
die Qualifizierung als Ausbilder/in
nach der Ausbildereignungsverordnung
(AEVO) in das Studium integriert.
Alle Inhalte sind in den vergangenen
Jahren digitalisiert worden
und stehen über die Bildungsplattform
OpenOLAT zur Verfügung.
Darauf aufgesetzt ist die Technik,
welche die in insgesamt sechs Präsenz-Prüfungseinheiten
nachzuweisenden
Lernerfolge über die Möglichkeit
virtueller Seminare
unterstützen soll. Zum Prozess der
Digitalisierung gehört zudem, dass
die für den Stahlhandel zur Verfügung
stehenden Lernmaterialien
40 Stahlreport 3|19
zunehmend vernetzt werden, wobei
der DQR den Orientierungsrahmen
abgibt – von der Ausbildung (DQR-
Niveau 4) über die überbetriebliche
Ausbildungsbegleitung (Niveau 5),
die vom BDS angebotenen Fachseminare
(Niveau 6) bis hin zum Fernstudium
auf der DQR-Niveaustufe 7.
… und als nachhaltiges Angebot
Auch deshalb erhebt der BDS den
Anspruch, der Branche mit dem
Fernstudium eine nachhaltige Form
der beruflichen Bildung anzubieten.
Denn diese Form ist ökonomisch,
weil die Lernziele im Zuge der Digitalisierung
mit sinkendem wirtschaftlichen
Aufwand erreicht werden
können sowie zudem weniger
Reisetätigkeit und ein geringerer
Papierverbrauch ökologische Zeichen
setzen. Vor allem aber handelt
es sich um eine soziale Bildungsform,
weil das berufsbegleitende
Fernlernen die Vereinbarkeit mit
Job, Familie sowie Freizeit auf individueller
Basis unterstützt und trotzdem
das branchenbezogene Miteinander,
auf das auch der Stahl- und
Werkstoffhandel angewiesen ist,
unterstützt. 2
[ Info ]
Weitere Auskunfts- und Anmeldemöglichkeiten
gibt es beim BDS über:
Wynands-BDS@stahhandel.com
Wolfgart-BDS@stahlhenadel.com
Fernstudienveranstaltungen in Rösrath
Drei auf einen Schlag
Synergieeffekte nutzten der BDS und 38 Fernstudenten der Jahrgänge
2017 und 2018, als vom 2.-6.2.19 in Rösrath insgesamt drei
Präsenzveranstaltungen auf dem Studienplan standen: die Prüfungswerkstatt
für den 22. Jahrgang, die Prüfung Technik für den
21. Jahrgang und – für beide Gruppen – das dritte Seminar zu Wirtschafts-
und Methodenthemen, die bis zur Wirtschaftsprüfung im
Januar 2020 von allen und damit gemeinsam zu bearbeiten sind.
Im Rahmen der Prüfungswerkstatt
hatten die elf Teilnehmerinnen
und Teilnehmer des Jahrgangs
2017 die Gelegenheit, ihr
bisher erworbenes Know-how in den
drei Fachbereichen des Fernstudiums
(Technik, Wirtschaft, Methoden)
unter realen Bedingungen für Prüfungssituationen
aufzubereiten. In
diesem Rahmen gab es außerdem
die Möglichkeit, aufgrund der bisher
gemachten Erfahrungen in einer
Feed-back-Runde gemeinsam Vorschläge
für eine weitere Verbesserung
des Fernstudiums zu formulieren.
Tatsächlich ernst wurde es für
die 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
des Jahrgangs 2018, die ihre
schriftlichen und mündlichen Prüfungen
zu den technischen Themen
der Werkstoff- und Produktkunde
sowie der Anarbeitung ablegen
mussten – mit durchschnittlich
befriedigenden Ergebnissen. Allerdings
müssen zwei mündliche Prüfungen
zum nächsten Termin wiederholt
werden. An diesem Jahrgang
sind auch der Wirtschaftsverband
Großhandel Metallhalbzeug (WGM)
und der Verband Deutscher Metallhändler
(VDM) beteiligt.
In großer Gruppe ging es dann
mit dem Wirtschafts- und Methodenseminar
weiter, in dem auf die
nächsten elf Studienmonate vorbereitet
wurde, die beide Jahrgänge
gemeinsam absolvieren. Neben organisatorischen
Informationen wurden
inhaltliche Impulse gegeben, um die
Beschäftigung mit Themen wie
Volks- und Betriebswirtschaftslehre,
Marketing und Logistik, Finanz- und
Rechnungswesen, Vertragsrecht und
Produkthaftung sowie den Themen
der Führungskompetenz in den Studienmodulen
vorzubereiten. Hinzu
kamen Methodenthemen, in deren
Mittelpunkt Aspekte der Ausbildereignung
(AEVO) standen.
Die werden prüfungsrelevant,
wenn am 1.10.19 in Gengenbach im
Gebiet der Industrie- und Handelskammer
Freiburg, dem Kooperationspartner
des BDS in dieser Angelegenheit,
die schriftliche
AEVO-Prüfung ansteht, die am
29./30.9.19 mit dort mit einem Wiederholungskurs
vorbereitet wird.
Die Themen der Wirtschaft werden
dann vom 10.-12.1.20 in Rösrath
schriftlich und mündlich abgeprüft.
Der Jahrgang 2017 kann sein
Fernstudium im Juni 2020 abschließen,
der Jahrgang 2018 im Juni
2021. 2
Stahlreport 3|19
41
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Bundesverband Deutscher Stahlhandel
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BDS
Kommunikation
Gewählte und entsendete Mitglieder trafen sich in Düsseldorf
BDS-Vorstandsrat neu konstituiert
Auf den Gebietsversammlungen im Spätsommer 2018 wurden die Gebietsvorstände
für die neue Amtsperiode ab 2019 für vier Jahre neu gewählt. Die konstituierende
Sitzung fand am 6.2.2019 in Düsseldorf statt.
Mitglieder des BDS-Vorstandsrats (Stand: März 2019)
BDS Vorstandsrat
Josef von Riederer
Ehrenvorsitzender
Eberhard Frick
Vorsitzender
Volker Schult
Stellv. Vorsitzender
Bezugsseite
Patrick Meessen
ArcelorMittal Distribution GmbH
Thorsten Zips
Carl Spaeter GmbH
Dr. Ralf von Briel
Gebr. Lotter KG
Hanns-Jörg Westendorf
Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG
Sven Koepchen
Klöckner & Co Deutschland GmbH
Volker Schult
Salzgitter Mannesmann
Handel GmbH
Heinrich Sülzle
Sülzle Holding GmbH & Co. KG
Gebietsseite
Gebiet 1
Bernd Woidke
Dr. Wilhelm Mertens GmbH
Gebiet 2
Claus-Joachim Harder
Adolf Richter Stahl-Metalle-Kunststoffe GmbH
Gebiet 3
Dirk Huse
Huse & Philipp GmbH & Co. KG
Gebiet 4
Thorsten Hille
Sülzle Stahlpartner GmbH
Axel Heinrich (stv.)
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH
Gebiet 5
Heinz Herbort
Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH
Hans-Christian vom Kolke (stv.)
G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH
Gebiet 6
Jurgen Almert
Hofmann-Rieg Stahlhandel GmbH
Jörg Throm (stv.)
Throm GmbH
Gebiet 7
Eberhard Frick
Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG
Thorsten Maier (stv.)
Gabo Stahl GmbH
Gebiet 8
Nikolaus Binder
J.N. KREILLER KG
Gebiet 9
Peter Georg Heinlein
Heinlein GmbH
Stahlreport 3|19
43
Verbände
XXXXXXXXXX
und Politik
Berichte/Nachrichten
Ausstieg mit Ausgleich
Bündnis für eine faire Energiewende
Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission „Wachstum, Strukturwandel und
Beschäftigung“ hat Ende Januar ihren Abschlussbericht und damit einen Fahrplan für den
Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung vorgelegt. Die in einem Bündnis organisierte
mittelständische Industrie begrüßt, dass die Expertengruppe eindeutig einen Ausgleich aus dem
Bundeshaushalt für den zu erwartenden Anstieg der Stromkosten für alle Verbraucher verlangt.
Das Bündnis faire Energiewende
fordere seit Jahren eine Finanzierung
der energiewendebedingten
Kosten aus dem Bundeshaushalt. So
würde keine Gruppe bevorzugt und
keine benachteiligt, alle Steuerzahler
würden sich gemäß des Leistungsfähigkeitsgedankens
an der gesamtgesellschaftlichen
Herausforderung
der Energiewende angemessen aber
nicht überfordert beteiligen. Zudem
wären beihilferechtliche Fragen
gelöst. Allerdings würde die von der
Kommission vorgeschlagene Entlastung
in der Größenordnung von mindestens
2 Mrd. € als jährlicher
Zuschuss aus dem Bundeshaushalt
nicht einmal den energiewendebedingten
Netzkostenanstieg ausgleichen
können.
Zu dieser Einschätzung kommt
ein Gutachten, das im Auftrag des
Bündnisses faire Energiewende erstellt
worden ist. Die Untersuchung baut
auf einer Studie auf, die bereits zu
Netzkostensteigerungen für den Ausbau
erneuerbarer Energien von mehr
als 4 Mrd. € im Jahr 2030 gekommen
war. Diese Abschätzung wurde nunmehr
ergänzt um das von der Bundesregierung
beschlossene erhöhte Ausbauziel
für erneuerbare Energien auf
65 % der Stromerzeugung im Jahr
2030. Alleine diese Zielverschärfung
führe zu weiteren jährlichen Netzkosten
in Höhe von 2,5 Mrd. €. Die energiewendeinduzierten
Kosten für die
Stromleitungen erhöhten sich nach
dieser Abschätzung um 6,5 Mrd. € pro
Jahr.
Aus Sicht des Bündnisses faire
Energiewende müsse unbedingt
verhindert werden, dass die Ungerechtigkeiten
und Wettbewerbsverzerrungen
der bestehenden Entlastungsregime
fortgesetzt und zudem auf neue
Regelungen im Zusammenhang mit
dem Ausstieg aus der Kohleverstromung
übertragen werden.
Dem Bündnis gehören u.a., der
Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie
sowie der WSM Wirtschaftsverband
Stahl- und Metallverarbeitung
an. 2
Quelle: BDS
Viele auch gesellschaftspolitische
Themen, über die nebenstehend
berichtet wird,
kann nur einordnen, wer
die Stahlherstellung
kennt. Entsprechende
Seminare bietet u. a. mit
diesem Flyer der BDS
an.
BDSV will Stahl aus Schrott
Klimadiskussion
Mit den Pariser Beschlüssen zur Begrenzung der Klimaerwärmung und dem sogenannten Kohle -
ausstieg in der Folge habe die Bundesregierung enorme Zusagen bezüglich der Einsparung von CO 2
gemacht, meint die BDSV – und plädiert für mehr Stahlerzeugung auf Schrottbasis.
Im Bereich der CO 2
-Emissionen
der Industrie spiele die Stahlindustrie
mit direkten Emissionen
von rund 51 Mio. t Kohlendioxid pro
Jahr eine große Rolle. Aufgabenstellung
sei es deshalb, diese Emissionen
kontinuierlich zu senken. So schlussfolgert
die Bundesvereinigung Deutscher
Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen
(BDSV) in einer
im Februar veröffentlichten Erklärung.
Technologien zur Vermeidung
von CO 2
durch die Reduktion von
Eisenerz, z.B. mit regenerativ erzeugtem
Wasserstoff (statt mit Kohle),
seien vorhanden. Die kontinuierliche
Versorgung der Stahlwerke mit „grünem
Wasserstoff“ könnte jedoch zum
Flaschenhals werden. Würde die
Kohle in allen deutschen Stahlwerken
komplett durch Wasserstoff als
Reduktionsmittel ersetzt, sind dafür
jedes Jahr rund 120 Terawattstunden
regenerativ erzeugte elektrische
Energie erforderlich. Das ist fast ein
Viertel des gesamten deutschen
Strombedarfs. Angesichts des deutschen
Strommix, bei dem erneuerbare
Energien derzeit nur etwa ein
Drittel der Gesamtproduktion ausmachen,
scheine dieses Ziel in weiter
Ferne.
Naheliegender, so die BDSV, sei
eine Förderung der Stahlproduktion
auf Basis von Schrott in Elektrolichtbogenöfen.
Allein durch die Produktion
von mehr als 12 Mio. t Rohstahl
auf Basis des Sekundärrohstoffs
Stahlschrott über die Elektrostahlroute
würden in Deutschland pro
Jahr rund 17 Mio. t CO 2
eingespart.
Zudem würden primäre Lagerstätten
geschont und Rohstoffe müssten
nicht importiert sowie über lange
Distanzen transportiert werden. 2
[ Info ]
Weitere Informationen zu diesem Thema
enthält eine Studie mit dem Kurztitel
„Zukunft Stahlschrott“, welche die BDSV
als größter Stahlrecyclingverband in
Europa in Auftrag gegeben hat. Das
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits-
und Energietechnik UMSICHT hat
in der Studie technische, ökonomische,
ökologische und gesellschaftliche Eigenschaften
des Stahlrecyclings aufbereitet
und Perspektiven aufgezeigt.
44 Stahlreport 3|19
Kohlenstoff im Kreislauf
Stahlproduktion als
Umweltprojekt
Die Stahlproduktion intensiviert ihre
Bemühungen, für die Umwelt den CO 2
-Ausstoß
der Branche zu reduzieren – durch
das Projekt Carbon2Chem ® . Dazu wurde
im vergangenen November in Berlin wissenschaftliche
Bilanz gezogen, und in diesem
März wird in Oberhausen ein entsprechendes
Labor eingeweiht. „Wir führen
den Kohlenstoff im Kreislauf.“
Quellen, 2: ISER
Merkblatt-Thema:
Schweißen als Fügeverfahren
für Bauteile
aus Edelstahl-Rostfrei
(links).
Merkblatt-Thema:
Optische Messungen
ermöglichen es,
das ästhetische
Erscheinungsbild
nichtrostender
Stähle quantitativ zu
charakterisieren.
Derart prägnant beschreiben die Kenner
der komplexen Materie ihr Vorhaben. In
ihm werden Hüttengase nicht nur zur
Stromerzeugung genutzt, sondern sie werden
auch zur Produktion chemischer Wertstoffe
verwendet. Dafür ist das Vorhaben
in sieben Teilprojekte mit insgesamt 18
Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft
gegliedert – zur Herstellung von Wasserstoff,
Methanol, höheren Alkoholen, Polymeren
und Oxymethylenether sowie für die
Gasereinigung. Das siebte Element will die
Ergebnisse aus den anderen sechs Teilen
so miteinander verknüpfen, dass sie an
Industriestandorten entweder im Ganzen
oder als einzelne Module genutzt werden
können.
Dafür bedarf es viel Verständnis, war das
Ergebnis der 2. Konferenz zur nachhaltigen
chemischen Konversion in der Industrie im
Herbst in der Hauptstadt. Dieses einander
Verstehen setzt eine gemeinsame Sprache
aller Beteiligten voraus, die Bereitstellung
finanzieller Mittel sowie Einigungen über
die Inhalte. Das fasste Prof. Dr. Görge
Deerberg (Fraunhofer-Institut für Umwelt-,
Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT,
Oberhausen) auf der Tagung in Berlin in
der Forderung zusammen: „Wir brauchen
einen Projektbotschafter!“
Eine entsprechende Funktion könnte das
neue Labor mit übernehmen, das am
7.3.19 auf dem UMSICHT-Gelände in
Oberhausen eröffnet wird. Dort haben die
Projektpartner künftig die Möglichkeit,
gemeinsam in geeigneten Räumen an dem
Ziel zu arbeiten, den CO 2
-Ausstoß zu verringern.
[ Info ]
Weitere Informationen gibt es unter
www.umsicht.fraunhofer.de/
kohlenstoffkreislauf.
Neue Merkblätter über Edelstahl Rostfrei
Verarbeitung und Anmutung
Der Werkstoff Edelstahl Rostfrei umfasst eine Materialgruppe, die
neben hohen Korrosionsanforderungen verbunden mit guten Festigkeitseigenschaften
auch ästhetischen Kriterien gerecht wird. Damit
diese Vorteile auch uneingeschränkt genutzt werden können, hat die
ISER zwei weitere Merkblätter zur werkstoffgerechten Verarbeitung
und Oberflächencharakterisierung neu herausgegeben:
z Auf Basis der aktuellen Regelwerke
und den bestehenden Standards
wurde in einer erweiterten Neuauflage
das Merkblatt 823 „Schweißen
von Edelstahl Rostfrei“ umfassend
überarbeitet. Es will insbesondere
auch unter metallkundlichen
Aspekten grundlegende Informationen
zum Schweißen in anschaulicher
und praxisrelevanter Form
vermitteln. Auf der Basis allgemeiner
Erfahrungen werden nützliche
Hinweise zum werkstoffgerechten
Schweißen von ausgewählten, häufig
verwendeten nichtrostenden
Stählen gegeben. Das neue Merkblatt
behandelt eine Thematik, die
bei der Verarbeitung von Edelstahl
Rostfrei von zentraler Bedeutung
und häufig nachgefragt ist.
z Die Frage des ästhetischen Erscheinungsbildes
nichtrostender Stähle
ist vielfach an Gleichmäßigkeit und
Glanz geknüpft. Die bestehenden
Normen können aber hinsichtlich
der optischen Eigenschaften nur Orientierungshilfen
vermitteln, weil die
diesbezüglichen Spezifikationen
sehr breit gefasst sind und sich ausschließlich
auf die Verarbeitung
beziehen. Das neue Merkblatt 985
„Reflexionseigenschaften von nichtrostendem
Stahl“ beschreibt grundlegende
Methoden, um von subjektiven
Beschreibungen hin zu
objektiven qualitativen Aussagen
über den Oberflächenglanz zu gelangen.
2
[ Info ]
Die neuen Merkblätter der Informationsstelle
Edelstahl Rostfrei (ISER) stehen
unter www.edelstahl-rostfrei.de/Publikationen
zum kostenlosen Download zur Verfügung
oder können in Einzelexemplaren
kostenfrei angefordert werden: ISER,
Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf;
E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de.
Stahlbautag in Bremen
Zum 40. Deutschen Stahlbautag hat bauforumstahl schon jetzt für den 1. und
2.10.20 nach Bremen eingeladen. Zu dem Branchentreffen in der Hansestadt
werden dann rund 1.000 Experten erwartet. Vorgesehen sind drei Vortragsreihen,
eine Fachausstellung sowie der Tag der Stahl.Architektur.
Stahlreport 3|19
45
Verbände
und Politik
Berichte/Nachrichten
Hören und sehen
Email-Tagung in Würzburg
Der DEV hat zur nächsten Email-
Tagung für die Zeit vom 1.-3.4.19 nach
Würzburg eingeladen – und das Programm
vorgelegt, das im Hauptteil Vorträge
ebenso umfasst wie Betriebsbesichtigungen.
Die Fachvorträge, insgesamt etwa ein
Dutzend, beginnen am ersten Veranstaltungstag
mit einem Beitrag von Carsten
Jansen, thyssenkrupp Steel, zu „Gefügestrukturen
von emaillierfähigen Stahlgüten
sowie deren metallkundliche Zusammenhänge“.
Am dritten Tagungstag enden
die Fachvortäge mit Ausführungen von
Prof. Ralf Diedel (Stefan Schmidt
Gruppe/Müllenbach & Thewald) über
„Tone und ihre Eigenschaften – Möglichkeiten
und Grenzen für den Einsatz in
Emails.“
Der zweite Veranstaltungstag beim deutschen
email verband (dev) ist für Werksbesichtigungen
vorgesehen. Auf dem Programm
des 2.4.19 stehen
z die Düker GmbH in Laufach, wo es um
„Technische Emaillierungen auf Gusseisen“
geht,
z die Elektrolux Rothenburg GmbH in
Rothenburg, die Stanzerei, Emaillierwerk
und Montage öffnet, um die Herstellung
von Haushaltsgroßgeräten transparent
zu machen, sowie
z das Fraunhofer Institut ISC, wo die
Laboratorien des Instituts für Silicatforschung
besichtigt werden können.
Dem Branchentreffen geht am 31.3.19
eine DEV-Vorstandssitzung voraus sowie
verbandliche Mitgliederversammlungen,
bei denen auch Gäste willkommen sind.
Der Kongress wird außerdem von einem
Rahmen- und Kulturprogramm begleitet,
das mit dem Email-Dinner am 2.4.19
endet.
[ Info ]
Für Anmeldungen und Auskünfte dazu ist das
Informations- und Bildungszentrum Email e.V.
in Hagen zuständig: info@emailverband.de.
Sozialpartner zu Digitalisierung und KI
Branchendialog im
Maschinenbau
VDMA und IG Metall haben sich in einem Branchendialog gemeinsam
mit dem Bundeswirtschaftsministerium dazu verpflichtet, die
ökonomischen Chancen, die sich aus Digitalisierung und Künstlicher
Intelligenz ergeben, zukunftssichernd für den Maschinen- und
Anlagenbau zu nutzen und in Bildungsanstrengungen umzusetzen.
Gleichzeitig wurde – wie aus anderen Verbänden auch – Kritik an
der nationalen Industriestrategie des zuständigen Bundesministers
Peter Altmaier deutlich.
Konkretes Ergebnis des Branchendialogs
zwischen dem Verband
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau
(VDMA) und der Industriegewerkschaft
(IG) Metall ist eine
umfangreiche Erklärung, in der die
drei Seiten die Bedeutung des industriellen
Mittelstands für Deutschland
und Europa unterstreichen. „Der
Maschinen- und Anlagenbau prägt
den Industriestandort Deutschland
wie kaum eine andere Branche. Mit
mehr als einer Million Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern stellt er die
beschäftigungsstärkste Industriebranche
dar“, heißt es in der Einleitung.
In diesem Zusammenhang wird
die Fachkräftenachfrage vom Bundeswirtschaftsminister
sowie von
VDMA und IG Metall als zentrale
Herausforderung adressiert, „wenn
es um die Zukunftsfähigkeit des
Maschinen- und Anlagenbaus in
Deutschland geht“. Gemeinsam will
man deshalb u.a. ein positives Bild
der dualen Ausbildung und deren
vielfältige Karriere und Entwicklungsmöglichkeiten
in der Gesellschaft
fördern. Zudem wollen VDMA
und IG Metall ihre Mitglieder bei
der Etablierung einer Weiterbildungskultur
unterstützen.
Schwerpunkt der Erklärung ist
das gemeinsame Bekenntnis, die
Chancen der Digitalisierung zu nutzen.
Politik, Gewerkschaft und
VDMA bekennen sich ferner zu
einem „freien und fairen Welthandel
auf der Grundlage klarer, internationaler
Regeln“. Die drei Partner
sprechen sich zudem für einen
industriepolitischen Rahmen für den
Klimaschutz aus.
Der Fokus der nationalen Industriestrategie
sei aber einseitig auf
Konzerne gerichtet. Die Bedeutung
der mittelständischen Unternehmen
werde von Minister Altmaier unterschätzt.
Der industrielle Mittelstand
sei weit mehr als nur Zulieferer, vielmehr
gehe es um den Treiber bei
Digitalisierung und KI.
Der VDMA vertritt mehr als
3.200 Unternehmen des mittelständisch
geprägten Maschinen- und
Anlagenbaus. Mit 1,35 Mio. Erwerbstätigen
im Inland und einem Umsatz
von 226 Mrd. € (2017) ist die Branche
größter industrieller Arbeitgeber
und einer der führenden deutschen
Industriezweige insgesamt. 2
46 Stahlreport 3|19
Forum zum Güterverkehr
Auf die Schiene gesetzt
Die Bahn soll das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden. Das
machen die Ergebnisse des 12. BME-/VDV-Forums Schienengüterverkehr
deutlich, das im Januar in Berlin stattgefunden hatte. Wirtschaft
und Politik wollen die Infrastrukturprobleme gemeinsam lösen.
An der gemeinsam vom Bundesverband
Materialwirtschaft, Einkauf
und Logistik e.V. (BME) und
dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
e.V. (VDV) organisierten
Fachtagung hatten auch mehr
als 230 Verlader, Bahnspeditionen
sowie Eisenbahndienstleister und -
verkehrsunternehmen teilgenommen.
Auf die Dimensionen des europäischen
Güterverkehrs wies dabei
Dr. Roland Bosch hin, Vorstandsvorsitzender
der DB Cargo. Auf der
Schiene würden jährlich Güter im
Umfang von knapp 20 Mio. t auf
einer Gesamtstrecke von 2,4 Mrd.
Tonnenkilometern befördert. Diese
Leistung entspreche 6 % des europäischen
Bruttoinlandsproduktes.
Der europäische Güterverkehr dürfte
Bosch zufolge bis 2030 um 30 %
anwachsen. Das bedeute allein für
den Verkehrsträger Lkw weitere 570
Mrd. Tonnenkilometer. Auf die Bahn
entfielen zusätzlich 135 und auf das
Schiff 45 Mrd. Tonnenkilometer. Für
Bosch steht fest: „Ein höherer Modalanteil
der Schiene bis 2030 ist die
nachhaltigere Lösung für das europäische
Verkehrswachstum.“
BME-Hauptgeschäftsführer Dr.
Silvius Grobosch verwies darauf,
dass „die Politik mit der Senkung
der Trassenpreise, der Einberufung
des Zukunftsbündnisses Schiene,
dem Inkrafttreten der Förderrichtlinie
für mehr Energieeffizienz und
der Inangriffnahme des Deutschland-Takts
erste konkrete Maßnahmen
für die dringend erforderliche
Verkehrswende auf den Weg
gebracht hat“. Auch die Eisenbahnbranche
habe die Schiene im Wettbewerb
zu anderen Verkehrsträgern
gestärkt. So seien die Lärmsanierung
der Güterwagen und die Digitalisierung
der Wagenflotte deutlich vorangeschritten.
„Die enge Zusammenarbeit der Branche
wird immer wichtiger. Das zeigt
sich nicht nur beim Masterplan
Schienengüterverkehr oder beim
Zukunftsbündnis Schiene, sondern
auch im Rahmen unserer diesjährigen
Veranstaltung hier in Berlin.
Wir müssen die großen Herausforderungen
und Anstrengungen, die
wir uns selbst vorgenommen haben,
die aber auch umwelt- und verkehrspolitisch
nötig sind, gemeinsam und
konsequent angehen. Nur so wird
der Schienengüterverkehr wettbewerbs-
und leistungsfähiger und
kann die ihm angedachte Rolle als
zentraler Verkehrsträger der
Zukunft im wachsenden Güterverkehrsmarkt
erfüllen“, so VDV-Vizepräsident
Joachim Berends.
Für ihn sei die Schiene die zentrale
Säule zur Lösung der Klimaprobleme“,
so Cem Özdemir, Ausschussvorsitzender
für Verkehr und
digitale Infrastruktur des Deutschen
Bundestages. Die Schiene sei ein
verlässlicher klimafreundlicher und
relevanter Player für den Gütertransport
sowie „der zentrale Verkehrsträger,
wenn man eine
moderne, bezahlbare, umweltfreundliche
und vernetzte Mobilität
möchte“. Wenn über die Verkehrswende
öffentlich gesprochen werde,
„sollten wir uns nicht allein auf das
Thema Elektromobilität, Ladesäulen
oder das vernetzte Fahren im Auto
beschränken, sondern vor allem auf
den Schienenpersonen- und -güterverkehr
konzentrieren“. Die angestrebte
Mobilitäts- und Verkehrswende
werde nur gelingen, wenn
„wir massiv Güter von der Straße
auf die Schiene verlagern“. Özdemir
kritisierte in diesem Zusammenhang
die seiner Ansicht nach viel
zu langen „Planungshorizonte“ bei
der Umsetzung von Infrastrukturprojekten
der Bahn. 2
Zukunftsorientiert
Netzwerk tagt
in Sachen Stahllogistik
Bereits zum 19. Mal ist das NetzwerkForum
Stahl von Kompetenznetz
Logistik.NRW und VVWL am 14.5.19 in
Dortmund Treffpunkt der Logistik-Entscheider
aus Stahlindustrie, -handel und
-logistik. Das Leitthema lautet in diesem
Jahr zukunftsorientiert „Stahl und Stahllogistik:
Trends und Innovationen 2019
Plus.“
In einem Trialog Land – Branche – Publikum
„Stahlstandorte NRW und Westeuropa
im globalen Umfeld“ werden Christoph
Dammermann, Staatssekretär im
Ministerium für Wirtschaft, Digitales und
Innovationen des Landes NRW, und Dr.
Martin Theuringer, Geschäftsführer Wirtschaftsvereinigung
Stahl, aktuelle wirtschaftspolitische
Herausforderungen für
den Stahl in Westeuropa diskutieren.
Ergänzt wird dieser Dialog durch einen
Impuls von Stefan Windgätter, Transportlogistik-Unternehmer
und Vorsitzender
des Fachausschuss Stahl im Verband Verkehrswirtschaft
und Logistik NRW e.V.
(VVWL).
Danach trägt Dr. Martin Theuringer zu den
„Rahmenbedingungen für die Stahlkonjunktur
2019“ vor.
Anschließend beleuchtet die Sequenz
„Digitalisierung, Prozesse und Schnittstellenoptimierung
in Stahl und Logistik“ die
Erfahrungen, Prozesse, Optimierungsansätze
und Digitalisierung in der Stahllogistik.
Teilnehmer sind: Bert Kloppert, Leiter
Transport/Logistik 1, thyssenkrupp Steel
Europe AG, Frank Michalk, Director Sales
and Business Development Logenios
GmbH, Mario Hermeling, Geschäftsführer
IT-Services, Infrastruktur und Einkauf der
GMH (Georgsmarienhütte) Systems
GmbH, und Dirk M. Müller, Geschäftsführender
Gesellschafter Rheinkraft International
GmbH.
[ Info ]
Die Veranstaltung findet wieder im Kongresszentrum
Dortmund an den Westfalenhallen
statt. Anmelde- und Informationsmöglichkeiten
gibt es beim VVWL telefonisch unter
0251/6061-413 und per E-Mail unter
smania@vvwl.de.
Stahlreport 3|19
47
Lifesteel
Berichte
Foto: GKD
Blick auf die Kuppel des neuen Berliner Stadtschlosses.
Historische Daten
Stahl im Berliner Schloss
Das Berliner Schloss ist ein Projekt des Humboldt Forums und soll im Rahmen der Stadtquartierplanung
„Historische Mitte Berlin“ Ende 2019 für die Öffentlichkeit als Museums-, Wissens- und Begegnungszentrum
die Tore öffnen. Dann dürfte auch an die tragende Rolle von Stahl noch einmal erinnert
werden. Mit dem Setzen des Schlusssteins für den Kuppelbau des Berliner Schlosses war bereits 2018
für Modersohn eines der bisher bedeutendsten Bauprojekte des Herstellers für Sonderbefestigungen
aus Edelstahl Rostfrei zu Ende gegangen.
Im Sommer des vergangenen Jahres nämlich
hatte in feierlicher Atmosphäre der letzte Stein für den
Nachbau der historischen Kuppel des Stadtschlosses
Berlin seinen angestammten Platz erhalten. Harald
Rickenstorff, Leiter der Abteilung Sonderanfertigung
für Befestigungen und Sonderkonstruktionen aus Edelstahl
Rostfrei, reiste zu diesem Anlass extra aus dem
ostwestfälischen Spenge, dem Firmensitz der Wilhelm
Modersohn GmbH & Co. KG, an und erinnerte sich:
„Dieses Bauprojekt habe ich über fünf Jahre lang
begleitet. Wir haben unter anderem die Sondertraganker
für die rekonstruierte barocke Natursteinfassade und
die Adlerbefestigungen aus Duplexwerkstoffen hergestellt.
Außerdem lieferten wir die Traganker für die historische
Kuppel und rund 800 Meter an Gewindestangen
aus Edelstahl Rostfrei. Insgesamt sind bei uns ca. 100
Tonnen Edelstahl für das neue Stadtschloss verarbeitet
und ausgeliefert worden.“
Im Bereich der Altbau- und Denkmalsanierung kommt
es, laut Expertenaussage, besonders auf die Verwendung
hochbelastbarer und langlebiger Werkstoffe an. Obwohl
das Stadtschloss im Grunde genommen ein Neubau ist,
sind die Anforderungen an die Beständigkeit des rekonstruierten
Gebäudes doch die gleichen.
Baugeschichte
„Da unsere Edelstahlteile sich zumeist hinter den Fassaden
oder in den Objekten verbergen, sind diese im
Regelfall nicht sichtbar. Bei der Schlusssteinsetzung
der Beton-Kuppel musste ich einfach die Gelegenheit
ergreifen und unsere Befestigungselemente noch einmal
im sichtbaren Einbauzustand sehen“, erinnert sich
Harald Rickenstorff ein wenig wehmütig an die Schlusssteinsetzung.
Hinter der Historie des Berliner Schlosses, heute
auch bekannt als das Berliner Stadtschloss, steckt eine
48 Stahlreport 3|19
fast sechshundert Jahre andauernde Baugeschichte. Die
zuerst als feste Residenz der Hohenzollern im Jahre
1443 vom Kurfürsten Friedrich II gebaute Burg erfuhr
im Laufe der Jahrhunderte diverse Bauerweiterungen,
die zudem dem jeweilig vorherrschenden Regenten und
Baustil entsprachen. Im II. Weltkrieg wurde das Schloss
durch Bombenangriffe schwer beschädigt und 1950
dann per Beschluss des Ministerrats der DDR endgültig
gesprengt. Mit dem Beschluss des Bundestages vom
4.7.02 und dem ausgeschriebenen Architekturwettbewerb
im Jahre 2008 wurde jedoch festgelegt, dass drei
Barockfassaden, der Schlüterhof sowie die Kuppel und
drei historische Innenportale des alten Berliner Schlosses
in Berlin Mitte originalgetreu rekonstruiert werden sollten.
2
Fotos, 2: Modersohn
Harald Rickenstorff
begutachtet die
Befestigungselemente
der Adlerornamente.
Fotos, 3: Peter Becker
Wertvoller Schutz
Von Dolen und Deckeln
Es ist noch nicht lange her, dass Kanaldeckel aus Metall systematisch gestohlen wurden, um den
Materialwert zu realisieren. Die Folge: viele schwere Unfälle.
Auch der künstlerische Wert
hätte die Diebe motivieren können
– wenn sie denn das Fachwissen z.B.
des 2008 gegründeten Dolologievereins
gehabt hätten. Dann aber wären
sie auch besser über die Hauptfunktion
von Kanaldeckeln aufgeklärt
gewesen: den Schutz.
Solche Deckel schließen die Eingänge
in den Untergrund ab und
sind quasi Türen. Oder sie haben
Öffnungen, die dem Druckausgleich
oder für den Ablauf des Regenwassers
dienen. Damit die metallenen
Deckel bei Feuchtigkeit keine
Rutschgefahr darstellen, besitzen
sie eine Oberflächenstruktur, die
teilweise den Charakter von Kunstwerken
haben kann. Eines der ältesten
Zeugnisse dafür ist über 2.000
Jahre alt: Die Römer bauten schon
damals Wasserleitungen und Kanäle
– bei denen sich an Verzweigungen
ein runder und mit Blattornamenten
verzierter Stein befand.
Verein „Dolologie“
Davon weiß beispielsweise Lukas
Müller zu erzählen. Er ist einer der
Gründer des Vereins Dolologie. Dieser
ungewöhnliche Name erklärt
sich ganz logisch: Dolendeckel ist
der schweizerdeutsche Begriff für
Kanaldeckel. Im Althochdeutschen
stand das Wort Dola für Röhre/Graben.
Und deren schutzorientierte
Abdeckungen sind als Kunstobjekte
inzwischen selber schützenswert.
Geschaffen werden sie übrigens
meistens im Bau- oder Grauguss. Die
so hergestellten Produkte sind hart
und spröde. Sie haben den Nachteil,
dass sie klappern können. Die entsprechend
starren Produkte sind in
den vergangenen drei Jahrzehnten
deshalb zunehmend durch elastisch
reagierenden Sphäroguss ersetzt worden.
2
Als wertvolle
Objekte hat auch
Peter Becker Kanaldeckel
identifiziert
und drei Beispiele
aus seiner entsprechenden
Fotosammlung
für die Bebilderung
dieses Textes
zur Verfügung
gestellt – eines aus
Shanghai und zwei
aus Andernach.
Stahlreport 3|19
49
Lifesteel
Nachrichten
Der Ball und der Schall
Lärmschutzlösung von Betafence
für Spielstätten
Es gehört zum Leben mit Stahl – das
typische Klirren, das an entsprechenden Spielstätten
beim Aufprall eines Balles zwischen Gittermatte
und Pfosten entsteht. Mit dem Zaunsystem
Bekasport bietet Betafence bereits seit
längerem eine Ballfanglösung mit zertifizierter
Schalldämmung an. Die schalltechnischen
Eigenschaften sind untersucht und jetzt – Dank
Kunststoff – neu zertifiziert worden.
Mit einem gemessenen Schalldruckpegel von 61
dB (A) erfüllt der Zaun die Anforderungen der
Sportanlagen-Lärmschutzverordnung (18.
BImSchV) und eignet sich damit nicht nur für normale
Sportplätze, sondern auch für Bolzplätze in
Wohngebieten. Darauf weist der Hersteller hin,
der zur Gruppe Praesidiad NV gehört.
Das Bekasport-System besteht aus Doppelstab-
Gittermatten und speziellen Pfosten für Zaunhöhen
bis zu 6 Metern. Für ein Ballfangsystem werden
mehrere Matten mit Maschungen von 200 x 50
und 200 x 100 mm übereinander montiert. Eine
Besonderheit ist dabei die schalldämmende Befestigung.
Spezielle Kunststoff-Aufhängungen verhindern
das beschriebene Klirren.
Die schalldämmende Wirkung des Bekasport-
Systems wurde durch die DEKRA untersucht und
Prägend
Neue 10-Euro-Sammlermünze
Die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg
haben Ende des vergangenen Jahres
am Standort Karlsruhe die Produktion einer
neuen 10-Euro-Sammlermünze mit farblosem
Polymerring aufgenommen. Die offizielle
Anprägung erfolgte im Beisein von Landesfinanzministerin
Edith Sitzmann. Die sogenannten
Tri-Material-Münzen entstehen auf
einer Füge-Einheit, die den Polymerring mit
dem Metallkern und äußeren Metallring verbindet,
sowie mit Prägepressen aus dem
Schuler-Konzern.
Die Bildseite zeigt einen Gleitschirm in einer
Gebirgslandschaft, die Wertseite unter anderem
einen Adler, den Schriftzug „Bundesrepublik
Deutschland“ und die zwölf Europa -
sterne. Die 9,7 g schwere Münze ist die erste
Ausgabe einer insgesamt dreiteiligen Serie
unter dem Namen „Luft bewegt“. Sie soll in
den beiden Prägequalitäten Stempelglanz
Leise Ballfanglösung mit Hilfe von Kunststoff.
zertifiziert. Demnach liegt der gemessene Spitzenschalldruckpegel
deutlich unter dem vorgegebenen
Höchstwert von 65 dB (A), den die Sportanlagen-Lärmschutzverordnung
(18. BImSchV)
für den Betrieb außerhalb von Ruhezeiten vorsieht.
Bekasport-Ballfangzäune sind standardmäßig in
Grün RAL 6005, Anthrazit RAL 7016 und stückverzinkt
lieferbar. Möglich sind Zaunhöhen von
3 bis 6 Metern. Dafür stehen neben der Gittermatte
Nylofor 3D Super (schwerer Doppelstab) zwei
Gittermattengrößen mit 200 x 100 mm Maschenweite
für den Aufbau sowie Bekasport Pfosten in
vier Längen und statisch passenden Profilstärken
zur Verfügung.
und Spiegelglanz ab diesem Frühjahr erhältlich
sein.
Im Herbst 2019 folgt dann die nächste Auflage
der 5-Euro-Sammlermünze mit grünem
Polymerring, bei deren Produktion ebenfalls
Schuler-Technologie zum Einsatz kommt. Die
Bildseite ziert ein Feldhase, der in der Serie
„Klimazonen der Erde“ für die gemäßigten
Breiten steht. Die Münzen erfreuen sich nicht
nur bei Sammlern großer Beliebtheit.
Der Entwurf der Bildseite stammt von Natalie
Tekampe aus Müncheberg, die Wertseite gestaltete
der Berliner Andre Witting.
Fotos, 2: Betafence
Foto: Hans-Joachim Wuthenow Berlin, © BVA
Impressum
STAHLREPORT
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution
Stahlhandel | Stahlproduktion |
Stahlverarbeitung
Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums
Herausgeber:
Bundesverband Deutscher Stahlhandel
Wiesenstraße 21
40549 Düsseldorf
Redaktion:
Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)
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Markus Huneke
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BDS AG
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Layout:
auhage|schwarz, Leichlingen
Druck:
Hellendoorn, Bad Bentheim
Erscheinungsweise:
monatlich (10 Hefte/Jahr)
Bezugspreis:
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland
zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.
Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung
einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -
ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die
Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug
eines Exemplars der Fachzeitschrift „Stahlreport“
im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr
enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher
Genehmigung der Redaktion gestattet.
Anzeigenpreis:
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 36.
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Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und
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gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter
auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher
und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl
für beiderlei Geschlechter.
Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,
dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der
Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form
verwendet und entsprechende Begriffe häufig
eingedeutscht werden.
International Standard Serial Number:
ISSN 0942-9336
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem
Papier hergestellt.
Beilagenhinweis:
Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom Bundesverband
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik
e.V. (BME) bei.
50 Stahlreport 3|19
BDS-Berufsbildung
Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen
2019
Seminarthema Termin Tagungsort
Stahlkunde (Seminar) 06.-08.03. Dortmund
Rohre und Rohrzubehör (Seminar) 11.-13.03. Paderborn
Blankstahl (Seminar) 28.-29.03. Ludwigsburg
Stahleinkauf ( Seminar/Kooperation) 07.-08.05. Duisburg
Flacherzeugnisse (Seminar) 14.-15.05. Duisburg
Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 04.-05.06. Baunatal
Stahlkunde (Seminar) 20.-22.08. Gröditz
Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.09. Duisburg
Prüfbescheinigungen (Seminar) 18.09. Neuss
Grobbleche (Seminar) 10.-11.10. Wernigerode
Nichtrostende Stähle und ihre Produktformen (Seminar) 28.-30.10.
Lüdenscheid
Stahlkunde (Seminar) 03.-05.12. Gengenbach
Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.12. Duisburg
Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen
und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.
Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu
den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder
wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den
BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)
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