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Stahlreport 2019.03

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74. Jahrgang | März 2019

STAHLREPORT

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution

3|19

Angekommen in der Normalität – Digitalisierung im Stahlhandel


gegründet 1969

Seit 50 Jahren

ein starker Partner.

Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG

Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen

Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31

info@bepro.de, www.bepro.de


Angekommen in der Normalität –

Digitalisierung im Stahlhandel

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

mit dem DigiDay haben der BDS und die

Edelstahlhandelsvereinigung (EHV) im

Februar den Nagel auf den Kopf getroffen:

Mit über 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern

hat die Veranstaltung das große

Interesse der Branche an dem Thema

Markus Huneke Digitalisierung gespiegelt. Neben Trends

und Entwicklungen hat der DigiDay vor

allem gezeigt, dass der Hype um Industrie 4.0 mittlerweile

einer wohltuenden Normalität gewichen ist, in der sachlich

fachlich diskutiert werden kann. Die Veranstaltung hat

gezeigt: Das Thema Digitalisierung ist im Stahlhandel angekommen

(siehe ab S. 10)

Auch wenn derzeit oft der Eindruck ensteht: Digitalisierung

und Industrie 4.0 sind nicht die einzigen Themen von Bedeutung.

Die Zulieferer – und nicht nur sie – machen sich zum

Beispiel Gedanken darüber, welche Auswirkungen die Entwicklung

der Mobilitätstechnologien auf ihr Geschäft haben

(S. 16). Der Chefeinkäufer Metalle der VW AG, Alfonso Sanchez

Garcia, hob Softwarekompetenz als eine entscheidende

Kompetenz auch für Zulieferer hervor. Das ist zwar nicht

ohne Weiteres eins-zu-eins auf den Stahlhandel zu übertragen.

Doch hier die Augen offen zu halten, ist auch für die

Unternehmen unserer Branche nicht verkehrt.

Eine Art „Schattenthema“ ist die Berufsaus- und Weiterbildung.

Denn zwar werden in einem Atemzug mit der Digitalisierung

immer auch die dafür nötigen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter angeführt. Als Nr. 1-Thema findet sich das

„Human Resource Management“ dennoch selten auf einer

der zahlreichen Digitalisierungsveranstaltungen.

Eine praktische Maßnahme, in der Berufsbildung aktiv zu

werden, ist, den Fernstudiengang des BDS „Betriebswirt/in

Stahlhandel“ zu belegen. Es wäre ein passender Zeitpunkt:

Denn Mitte des Jahres startet ein neuer Jahrgang (S. 40/41).

Wieder viel Freude und Informationsgewinn beim Lesen

wünscht

Markus Huneke

Redakteur Stahlreport

INHALT

PERSÖNLICHES

4 Kurznachrichten

STAHLHANDEL

6 Jebens – Fertigungstiefe mit Format

7 Schäfer Werke & fabrikado – strategische Allianz

8 Nordwest – Cloud-ERP ist online

10 DigiDay 2019 – Rückschau

STAHLVERARBEITUNG

14 Stuttgart 21 – Bewehrungs-Kunstwerk nominiert

16 Zulieferer haben Elektromobilität im Blick

STAHLPRODUKTION

17 Quality Tracking für Stahlcoils

ANARBEITUNG & LOGISTIK

18 Progress & Kemmler Beton – Innovations-Partner

21 Telematik – Immer informiert auf Tour

22 Intralogistik – Losgröße 1 effizient kommissionieren

MESSEN UND MÄRKTE

24 Rückblick Messe BAU – Akteure und Themen

31 Rückblick Learntec – Didaktik und Technik managen

32 Rückblick Intec und Z –

transparente Werkzeugmaschine

36 Ausblick Hannover Messe

37 Termine

BDS

38 Research: Jahresziel erreicht

40 Berufsbildung –

BDS-Fernstudium geht in nächste Runde

43 Kommunikation: BDS-Vorstandsrat neu konstituiert

VERBÄNDE & POLITIK

44 Energiewende – Ausstieg mit Ausgleich

BDSV – mehr Stahl aus Schrott

46 Digitalisierung und KI –

Branchendialog im Maschinenbau

47 Forum Güterverkehr – Auf die Schiene gesetzt

LIFESTEEL

48 Stahl im Berliner Schloss

50 Impressum

Stahlreport 3|19

3


Persönliches

Kurznachrichten

Foto: DVS

Susanne Szczesny-Oßing

ist seit dem 1.1.19 neue Präsidentin des DVS

– Deutscher Verband für Schweißen und verwandte

Verfahren e. V. Sie war im September

2018 einstimmig an die Spitze des rund

19.000 Mitglieder starken Verbands gewählt

worden. Die Diplom-Betriebswirtin hat dort

Professor Dr.-Ing.

Heinrich Flegel abgelöst,

der das Amt seit

2007 innehatte.

Szczesny-Oßing ist

Vorsitzende des Aufsichtsrats

der EWM

AG in Mündersbach

und Geschäftsführende

Gesellschafterin

der EWM Industry

GmbH. Die engagierte Unternehmerin ist

zudem seit 2017 Präsidentin der IHK Koblenz.

Die Wahl von Szczesny-Oßing zur neuen DVS-

Präsidentin soll auch für eine zukunftsfähige

Ausrichtung des Verbandes stehen: „Die Digitalisierung

in Aus- und Weiterbildung voranzubringen

und einem Fachkräftemangel in

Deutschland vorzubeugen, sind nur einige

herausragende Aufgabenfelder, denen sich

der Verband auch in Zukunft widmen wird“,

betonte sie aus Anlass ihrer Wahl.

Dirk Böttcher und

Jörg Disteldorf

sind zum Jahresbeginn in die Geschäftsführung

der Saarschmiede GmbH Freiformschmiede

eintreten. Dirk Böttcher verantwortet

dort seitdem das Ressort Technik und

Vertrieb, das er von Martin Baues übernommen

hat, der nach einer Übergangszeit sein

Mandat in der Geschäftsführung im Laufe des

Jahres 2019 niederlegen wird. Dirk Böttcher,

Diplom-Ingenieur und Diplom-Wirtschaftsingenieur,

war in den letzten Jahren Mitglied des

Vorstands der Grillo-Werke AG sowie Vorsitzender

der Geschäftsführung der Rheinzink

GmbH & Co.KG. Jörg Disteldorf, Diplom-Kaufmann,

Leiter Personal und Soziales von SHS,

Dillinger und Saarstahl, verantwortet als

Arbeitsdirektor neu das Ressort Personal. Er

ist auf Herrn Peter Schweda gefolgt, der sein

Mandat als Geschäftsführer und Arbeitsdirektor

der Saarschmiede niedergelegt hat.

Arno Reich

leitet seit Ende des vergangenen Jahres die

Industrie-, Energie- sowie Logistikmessen der

Deutschen Messe AG – allen voran die Hannover

Messe. Als Bereichsleiter gehört die stra-

tegische Weiterentwicklung

des Messeportfolios

im In- und

Ausland zu den Kernaufgaben

des 47-Jährigen.

Zuletzt verantwortete

Arno Reich

als Leiter in Hannover

die Messeabteilung

Integrated Automation,

Motion & Drives sowie Digital Factory

und Worldwide Events.

Foto: Deutsche Messe AG

Johannes Dietsch

ist seit Ende des vergangenen Jahres designierter

neuer Finanzvorstand der thyssenkrupp

Steel Europe AG. Der 56-jährige Manager

gilt als Experte für Konzernaufspaltungen

und war zuletzt mit vergleichbaren Aufgaben

für den Pharmakonzern Bayer AG tätig. Als

Zeitpunkt für den Amtsantritt an neuer Stelle

war der Februar 2019 genannt worden. Vorgänger

von Johannes Dietsch war Guido Kerkhoff,

der im vergangenen Sommer zum Vorstandschef

von thyssenkrupp ernannt worden

war. Der Essener Traditionskonzern soll

voraussichtlich 2020 in eine Industriegüterund

eine Werkstoffsparte aufgeteilt werden.

Hubert Zajicek

ist neuer Leiter der Stahl-Division der österreichischen

Voestalpine AG. Der 50-Jährige folgt

am 3.7.19 auf Herbert Eibensteiner, der dann

in dem stahlgeprägten Unternehmen den Vorstandsvorsitz

von Wolfgang Eder übernimmt.

Die Entscheidung zu Hubert Zajicek traf der

Aufsichtsrat des Linzer Konzerns bereits im

Dezember des vergangenen Jahres.

Rolf Heddrich

ist seit Jahresbeginn neuer Geschäftsführer

bei bauforumstahl. Dort bildet er nun gemeinsam

mit Gregor Machura die Führungsspitze

des Verbandes für das Bauen mit Stahl und

übernimmt die Funktion des Sprechers. Seine

Karriere hatte der diplomierte Bauingenieur

1992 bei der Claus Queck GmbH in Düren

begonnen. Seit 1995 verantwortete Dr. Rolf

Heddrich als Geschäftsführer den Verkauf und

später als Vorsitzender der Geschäftsführung

bei der Stahlbau Plauen GmbH das operative

Geschäft. 2001 folgte der Wechsel in die

Geschäftsführung der Goldbeck-Gruppe, für

die er bis Ende 2018 tätig war. Unternehmensübergreifend

war er Schatzmeister des

Deutschen Stahlbauverbandes (DStV), Vorsit-

zender des Fachausschusses Technik im

DTSV und Mitglied des Deutschen Ausschusses

für Stahlbau.

Martin Vogt

hat zum Jahresbeginn 2019 die Chefredaktion

der Gießerei- Fachzeitschrift sowie weiterer

Medien des Bundesverbandes der Deutschen

Gießerei-Industrie (BDG) übernommen. Er folgte

auf Michael Franken, der sich in den Ruhrstand

verabschiedet hat. Martin Vogt war zuletzt Chefredakteur

des Titels UmweltMagazin im Düsseldorfer

Springer-VDI-Verlag. Robert Piterek,

zuvor schon Technischer Fachredakteur, bekleidet

seit dem 1.12.18 den Posten des stellvertretenden

Chefredakteurs in der BDG-Redaktion

(Vgl. Spezialreport zur BAU in diesem Heft).

Foto: VVWL

Andreas Stommel

verstärkt seit Januar 2019 im Verband Verkehrswirtschaft

und Logistik (VVWL) das Team

als stellvertretender Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen

Landesverbandes Spedition

und Logistik in der

Geschäftsstelle Düsseldorf.

Der 48-jährige

Rechtsanwalt ist dort

insbesondere für die

Sektoren und Branchenpolitik

Binnenund

Seeschifffahrt,

Hafenlogistik, Kombinierter

Verkehr, Schienengüterverkehr

und

KEP-Dienste sowie für das Speditions- und

Transportrecht zuständig. Ferner ist er in der

VVWL-Abteilung Arbeitsrecht Services tätig und

berät die Mitgliedsfirmen einschließlich der Vertretung

vor den Arbeits- und Sozialgerichten.

Andreas Stommel wurde in Aachen geboren

und studierte in Münster Rechtswissenschaften

mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Sozialrecht.

Gabi Wilwers

ist zum Jahresbeginn 2019 als neues Mitglied

in die Mitte der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe

The Coatinc Company Holding

(TCC) aufgenommen worden und hat dort die

Verantwortung für die Bereiche Buchhaltung,

Controlling, IT und Einkauf übernommen. Die

47-Jährige unterstützt ihre Geschäftsführerkollegen

Paul Niederstein (l.) und Philippe Dupont.

Die Laufbahn der Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin

innerhalb der TCC-Gruppe begann

im Januar 2018 in der Zentralverwaltung in den

Bereichen Finanzen, IT und Einkauf. Die 47-Jäh-

4 Stahlreport 3|19


Foto: TCC

Fotos: thyssenkrupp

rige brachte und bringt Erfahrung aus der

freien Wirtschaft mit. Regional in Siegen verwurzelt

und international ausgerichtet: TCC

verbindet Oberflächentechniken der Feuerverzinkung

(Normaltemperatur-, Hochtemperaturund

Schleuderverzinkung), Pulverbeschichtung,

Nassbeschichtung und Anodisieren mit einer

großen Zahl an Dienstleistungen – mit 1.500

Mitarbeitern an 22 Standorten in vier Ländern.

Katharina Walter

Ist seit dem vergangenen Jahreswechsel neue

Justiziarin beim bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe

und Entsorgung. Die aus Dortmund

stammende Volljuristin übernahm die

verbandliche Rechtsabteilung von Miryam

Denz-Hedlund, die den bvse Ende des vergangenen

Jahres verlassen hatte, um künftig für

die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

tätig zu sein. Die neue bvse-Justiziarin

Katharina Walter begleitet bereits seit dreieinhalb

Jahren die für die Entsorgungswirtschaft

relevanten rechtlichen Entwicklungen.

Ingo Brauckmann

ist neuer Logistikchef bei thyssenkrupp Steel.

Der 48-Jährige hat auf diesem Posten die

langjährige Logistikchefin Ulrike Höffken

ablöst. Der Diplom Wirtschaftsingenieur war

zuletzt als Chief Supply Chain Officer bei der

Berner Group in Köln tätig. Brauckmann bringt

umfangreiche Erfahrung in Positionen auf

Geschäftsführungs- und Vorstandsebene mit

Schwerpunkt auf Logistikthemen und Supply

Chain Management mit. Ulrike Höffken, bisherige

CEO des Bereichs Logistik und viele Jahre

lang Einkaufschefin von Steel Europe, ist Ende

Foto: BDG

2018 in den Ruhestand gegangen. Die

Diplom-Volkswirtin war seit 1985 ununterbrochen

für den Duisburger Stahlhersteller tätig.

Der Logistikbereich von thyssenkrupp Steel

gehört mit einer Transportleistung von rund

200 Mio. t pro Jahr und mit über 1.300 Mitarbeitern

zu den größten industriellen Logistikern

in Europa.

Heiko Lickfett

hat zum 1.1.19 die Nachfolge von Max Schumacher

(r.) als Generalsekretär des europäischen

Gießereiverbandes CAEF angetreten.

Der CAEF – The European Foundry Association

– ist der Dachverband der nationalen

europäischen Gießereivereinigungen. Das hat

der Bundesverband der Deutschen Gießerei-

Industrie (BDG) mitgeteilt. Zum Jahresbeginn

erfolgte zudem der Relaunch der Internetpräsenz

des CAEF. Die komplett neu gestaltete

Internetpräsenz des Dachverbands ist unter

www.caef.eu zu finden.

Martina Merz

soll künftig den Aufsichtsrat der thyssenkrupp

Steel Europe AG führen. Das wurde zum Jahresbeginn

in dem Stahl- und Industriekonzern

deutlich. Die frühere Bosch-Managerin war erst

kurz zuvor gerichtlich als Mitglied in das Leitungsgremium

berufen worden. Damit könnte

das Personalkarussell an der Spitze des Essener

Unternehmens zum Stillstand gekommen

sein. Nachdem im Sommer 2018 zunächst Konzernvorstandschef

Heinrich Hiesinger das traditionsreiche

Unternehmen verlassen hatte, gab

kure Zeit Später auch Aufsichtsratschef Ulrich

Lehner seinen Posten auf.

Thomas Schneider

ist Juniorchef bei Uhl GmbH + Co. Stahl- und

Metallbau KG aus Würzburg und hatte zum

vergangenen Jahreswechsel bei Spendenübergaben

gleich doppelten Grund zur Freude:

Sein Unternehmen hatte Ende 2018 die Bahnhofsmission

in Würzburg als Empfänger einer

Spende in Höhe von 2.000 € ausgewählt,

Foto: privat Fotos, 2: Uhl

deren Träger die Caritas ist. Dankbarkeit gab

es ebenso beim Verein „Tiere helfen Menschen“,

der 1987 in Würzburg gegründet worden

war. „Es ist schön, wenn man einen direkten

Draht zu sozialen Einrichtungen hat und

im persönlichen Gespräch erfährt, wo der

Schuh drückt. Gerade mit Institutionen vor Ort

fühlt man sich enger verbunden. Wir freuen

uns, als Firma einen kleinen Beitrag für deren

Fortbestand zu leisten.“

Wieland Pleuger

ist am 9.2.19 in Berlin gestorben. Er wurde

78 Jahre alt. Bis zu seiner Pensionierung

2003 war er seit 1984 Geschäftsführer bei

Carl Spaeter Berlin; 1968 war er in das Unternehmen

eingetreten.

Während seiner Zeit

in der Stahldistribution

hatte sich der

Verstorbene durch

sein großes Engagement

für die Berufsbildung

der Branche in

Berlin besonders hervorgetan.

Dieter Welte

ist tot. Der ehemalige Vorsitzendes des Verbands

Technischer Handel (VTH) starb am

2.1.19 im Alter von 85 Jahren. In seiner Amtszeit

an der Spitze des VTH von 1988 bis 1996

setzte er sich auch für eine starke Vertretung

seiner Branche im Bundesverband Großhandel

Außenhandel Dienstleitung (BGS) mit Sitz in

Berlin ein.

Stahlreport 3|19

5


Stahlhandel

Berichte

Bild: Jebens

Partner für die Baumaschinenindustrie:

14,3 t schwere

Krangrundplatte in der Fertigung

bei Jebens

Jebens auf der bauma 2019

Fertigungstiefe mit Format

Zum fünften Mal ist die Jebens GmbH auf der bauma – Fachmesse für die Baumaschinen- und Miningindustrie –

in München vertreten. Vom 8. bis 14. April 2019 gibt das Unternehmen Praxiseinblicke in sein umfassendes

Leistungsportfolio für Hersteller von Mobilkranen, Bau- und Mining-Maschinen – und zeigt Lösungsbeispiele

komplexer Supply-Chain-Projekte.

Als Tochterunternehmen von

Dillinger, einem der führenden Grobblechhersteller

in Europa, ist die

Jebens GmbH Teilnehmerin am

Gemeinschaftsstand der Gruppe in

Halle A6.305. Dort beantwortet der

Mittelständler alle Fragen rund um

seine ganzheitliche Fertigungstiefe

und Steuerung von Wertschöpfungsketten.

Permanente Investitionen in den

Ausbau der hochmodernen technischen

Infrastruktur und 180 erfahrene

Mitarbeiter machen Jebens zum

gefragten Gesamtanbieter für komplexe

Aufgabenstellungen. Mit über

30.000 t Grobblech-Lagervolumen

hat sich Jebens auf Bleche zwischen

100 und 300 mm Dicke spezialisiert.

So will das Unternehmen optimale

Materialverfügbarkeit gewährleisten,

unter anderem bei hochfesten Güten

wie S690 oder S960.

Durch die Zugehörigkeit zu Dillinger

hat Jebens privilegierten Zugriff

auf die hochwertigen Qualitäten der

Muttergesellschaft. Die zunehmende

Konzentration der Kunden auf ihre

Kern kompetenzen und die damit ein-

hergehende Verlagerung von Fertigungsbereichen

beantwortet Jebens

mit dem kontinuierlichen weiteren

Ausbau der eigenen Schweißkompetenz

an zwei Firmenstandorten. So

werden am Hauptsitz in Korntal-Münchingen

und im Zweitwerk Nördlingen

auch hochfeste Güten in großen

Dickenbereichen verschweißt. Ein

zweiter, deutlich größerer Roboter

am Standort Nördlingen erlaube maximale

Flexibilität in der Fertigung einbaufertiger

Schweißkonstruktionen,

so das Unternehmen.

Wertschöpfungskette im Griff

Am Stammsitz in Korntal-Münchingen

werden Schweißbaugruppen für

Mobilkrane in Serie produziert, in

Nördlingen liegt der Schwerpunkt

auf der Einzelfertigung großer, schwerer

Komponenten. Zwei Schweißfachingenieure

von Jebens unterstützen

die Kunden bei Bedarf durch Optimierung

der schweißtechnischen

Auslegung von Konstruktionen.

Nahezu alle namhaften Hersteller

von Mobilbaukranen vertrauten auf

den langjährig zugelassenen zertifizierten

Partner für sicherheitskritische

Bauteile. Beispielhaft dafür stehe

die Serienfertigung von montagefertigen

Grundplatten mit diversen

Anbauteilen für große Mobilbaukrane.

Sie erfordert neben Toleranzen

im Hundertstelbereich große Erfahrung

im komplexen Fertigungsmanagement

mit optimaler Steuerung

der gesamten Bearbeitungskette.

Vom Einkauf von Spezialteilen

über Lieferantenauswahl und -steuerung,

mechanische, hydraulische und

elektrische Vormontage bis hin zur

Organisation von Schwertransporten:

Projekte, die das Leistungsspektrum

normaler Schweißbetriebe überschreiten,

gehören bei Jebens zum

Tagesgeschäft. Deshalb sei der spezialisierte

Fachbetrieb auch für führende

Hersteller von großen Baumaschinen

oder Mining-Komponenten

Partner der Wahl. 2

[ Info ]

Jebens auf der bauma 2019

Halle A6.305

6 Stahlreport 3|19


Schäfer Werke und fabrikado

Stahlverarbeiter und Fertigungsplattform

beschließen Kooperation

Seit Januar arbeiten die SCHÄFER WERKE und die Online-Fertigungsplattform fabrikado in einer strategischen

Kooperation zusammen. Durch die Kooperation vereinten die Unternehmen „langjährige Marktexpertise

mit Start-Up-Agilität“. Ziel sei es, im Sinne von Industrie 4.0 die Supply-Chain für Kunden und

Lieferanten von Metall- und Kunststoffbauteilen zu automatisieren, vereinfachen und verkürzen.

fabrikado ist eine 2016

gegründete, Cloud-basierte Internetplattform

mit Sofortkalkulation. Das

Balinger Start-Up hat sich auf die

Bereitstellung digitaler Prozesse bei

der Bestellung, Produktion und

Industriebauteilen auf Kunden- und

Lieferantenseite spezialisiert. Das

Herz der Plattform ist ein „intelligenter“

Algorithmus, dessen Basis

den gesamten Supply-Chain-Prozess

auf ein Minimum reduziere und

mittels Machine Learning die Logik

der Plattform permanent an die volatilen

Anforderungen des Marktes

anpasse.

Der Nutzer, beziehungsweise

Auftraggeber, kann durch fabrikado

permanent und ohne Mehraufwand

auf ein umfangreiches Partnernetzwerk

zugreifen. Nach Eingabe von

Produktanforderung sowie Liefertermin

liefert die Plattform eine

Sofortkalkulation. Mit der Integrationslösung

fabrikado CONNECT

wird der gesamte Prozess in vorhandene

ERP-Systeme wie SAP integriert.

Dadurch können Angebote

in wenigen Sekunden erstellt und

Aufträge automatisch erteilt werden.

„Wir sind sehr glücklich darüber,

mit Schäfer Werke einen Partner für

den Weg in eine erfolgreiche Zukunft

zu haben“, sagt Thomas Hoffmeister,

Gründer und CEO der fabrikado

GmbH. Rainer Bröcher, Geschäftsführer

der Schäfer Werke GmbH,

ergänzt: „Die strategische Allianz

mit fabrikado ist für uns eine konsequente

und logische Weiterentwicklung,

um auch in Zukunft als

innovatives Unternehmen erfolgreich

zu bleiben.“ Die inhabergeführte

Unternehmensgruppe mit Hauptsitz

Bild: Schäfer Werke

Arbeiten in einer strategischen Kooperation zusammen: Schäfer Werke-Geschäftsführer

Rainer Bröcher (l.) und Thomas Hoffmeister, Geschäftsführer fabrikado

in Neunkirchen im Siegerland ist

mit diversifizierten Geschäftsbereichen

weltweit tätig: EMW Stahl-Service-Center,

Lochbleche, Standardund

Sonderbehälter aus Edelstahl,

Einrichtung für Rechenzentrum,

Werkstatt und Betrieb. Alle Bereiche

arbeiten auf der gemeinsamen

Grundlage hochwertigen Stahlfeinblechs,

dessen Verarbeitung zu den

Kernkompetenzen gehöre, so das

Unternehmen. 2

Cloud-basierte Online-Fertigungsplattform

mit Sofortkalkulation: fabrikado

Stahlreport 3|19

7


Stahlhandel

Bericht/Nachrichten

Bildquelle: Nordwest

Nordwest startet ERP-Lösung für den Fachhandel

Cloud-ERP ist online

Seit Jahresbeginn ist der erste Fachhandelspartner mit einer von

Nordwest weiterentwickelten Cloud ERP-Lösung, NW365.ERP,

online. Damit biete man seinen Händlern ein zeitgemäßes Instrument,

um im Wettbewerb erfolgreich zu sein, so der Einkaufsverbund.

Die Funktionen von NW365.ERP seien umfassend: Buchhaltung,

Verkauf, Einkauf, Lager und Logistik sowie Versand inklusive

aller Nordwest- Schnittstellen werden komplett abgedeckt.

Bereits zu Beginn des vergangenen

Jahres starteten die Entwicklungen

dazu in Zusammenarbeit mit

dem Systemhaus GWS/Faveo. Ziel

war es, eine Lösung für die gesamte

Branche weiter zu entwickeln und

einen Standard zu etablieren. „Das ist

uns gelungen und wir freuen uns sehr,

dass wir jetzt als Vorreiter mit unserer

Cloud ERP-Lösung online gehen konnten“,

so Martin Reinke, Nordwest-

Hauptbereichsleiter IT & E-Business.

Bei Händlern, die sich für die ERP-

Lösung von Nordwest entscheiden,

soll NW365.ERP in einem Zeitraum

von maximal 90 Tagen implementiert

100 Jahre Nordwest

werden, betreut von der Faveo GmbH.

Ebenfalls in der Serviceleistung enthalten

sind Nordwest zufolge die

aktuellsten Versions-Updates mit

automatischen Backups und Wartung.

Zusätzlich seien die Schnittstellen

NW connect mit dem Gütesiegel

für Systemhäuser zertifiziert.

Damit sei sichergestellt, dass alle

benötigten Systeme und Prozesse

durchgängig seien und fest definierte

Voraussetzungen erfüllten.

Mit NW connect hatte Nordwest

vor zwei Jahren ein Gütesiegel für Systemhäuser

entwickelt, deren Warenwirtschaftssysteme

bestimmte Voraussetzungen

erfüllen. Kürzlich wurde

bereits das dritte Systemhaus, Sage,

mit dem Siegel ausgezeichnet. Neben

Sage haben bereits die Systemhäuser

Nissen & Velten und GWS das Gütesiegel

NW connect erhalten. 2

„Wir sehen es als unsere

Aufgabe, passende

Lösungen anzubieten,

die unsere Fachhandelspartner

konkurrenzfähig

halten“.

Martin Reinke, Nordwest-Hauptbereichsleiter

IT & E-Business

2019 ist ein ganz besonderes Jahr für die Nordwest Handel AG. Der Einkaufsverbund

feiert seinen 100. Geburtstag. Dazu hat das Dortmunder

Unternehmen nun Unter @100jahre_nordwest einen eigenen Instagram-

Kanal geschaltet. Dort gibt es Fakten rund um die Geschäftsbereiche

sowie zum Sportsponsoring der Deutschen Handball Nationalmannschaft

mit der Exklusivmarke Promat, Informationen von Handels- und Lieferantenpartnern

oder auch Historisches. Parallel dazu wurde auch die Landingpage

100jahre.nordwest.com freigeschaltet. Auf der Website stehen

Nordwest-Persönlichkeiten, Historie und weiterführende Informationen

rund um die anstehenden Feierlichkeiten im Fokus.

Axel Springer hy und Klöckner & Co

Zwei Digital-Pioniere

bündeln ihre Kräfte

Seit Januar 2019 arbeiten die

Axel Springer hy GmbH und Klöckner &

Co SE in einer gemeinsamen Kooperation

zusammen. Ausgewählte Leistungen

sollen künftig gemeinsam angeboten

werden. Damit entstehe ein

„einzigartiges Beratungsangebot von

Unternehmern für Unternehmer“, hieß

es dazu. Beide Unternehmen hätten

Digitalisierungsstrategien erfolgreich

umgesetzt und verfügten damit über

reichhaltiges Erfahrungswissen, dass sie

anderen Unternehmen zur Verfügung

stellen wollen.

Axel Springer hy ist ein Unternehmen

der Axel Springer SE und wurde Anfang

2017 neu gegründet. Axel Springer hy

will Unternehmen bei ihrer digitalen

Transformation, beim Kulturwandel,

beim Entwickeln der Strategie und bei

deren Umsetzung helfen. Klöckner & Co

hat durch kloeckner.i die digitale Transformation

ebenfalls vorangetrieben und

erwirtschaftet rund ein Viertel des Konzernumsatzes

über digitale Kanäle.

Darüber hinaus hat Klöckner die Plattform

XOM Materials gestartet, die den

digitalen Handel mit zahlreichen Werkstoffen

ermöglicht und auch Wettbewerbern

des Unternehmens offensteht.

Axel Springer hy beschäftigt über 40

Digitalexperten, die Kunden außerhalb

der Axel Springer SE beraten. Für kloeckner.i

arbeiten in Berlin nahezu 90

Mitarbeiter an der digitalen Transformation

von Klöckner & Co und der Konzeption,

dem Aufbau und dem Betrieb von

Plattformen. Sie trieben auch den Kulturwandel

innerhalb des Konzerns

voran.

Die Kompetenzen dieses Teams sollen

nun erstmals auch dem offenen Markt

zur Verfügung gestellt werden. Axel

Springer hy und Klöckners Digital-Team

bleiben dabei rechtlich selbständige Einheiten,

die den Kunden ihre gemeinsamen

Leistungen aus einer Hand anbieten.

8 Stahlreport 3|19


FÜR EINE

WELT IN

ECHTZEIT.

Machen Sie die Voss Online

Tool Box zu Ihrer!

Bild: Günther + Schramm

Günther + Schramm verzeichnet eine stetig steigende Nachfrage

nach Serviceleistungen. Neben der Anarbeitung gehört eine

ausgefeilte Material- und Prozesslogistik zum Angebotsspektrum

des Unternehmens.

Günther + Schramm

Rekordjahr für Stahl-Systemdienstleister

Das vergangene Jahr war für die Günther + Schramm

GmbH ein Rekordjahr. Der Systemdienstleister für Stahl,

Edelstahl und Aluminium erreichte einen Umsatz von

112 Mio. € – so viel wie nie zuvor. Darüber hinaus verzeichnete

das Unternehmen eine stetig steigende Nachfrage nach

Serviceleistungen.

Neben der Anarbeitung gehört eine komplexe Material- und

Prozesslogistik zum Angebotsspektrum: Lager-Outsourcing,

elektronische Datenverarbeitung und kundenspezifische Verpackungslösungen

ermöglichen eine erhebliche Steigerung

der Prozesseffizienz beim Kunden. Um noch flexibler auf

Anforderungen reagieren zu können, hat Günther +

Schramm dazu seine Standorte umstrukturiert – und bearbeitet

Aufträge nun zentral von Oberkochen aus.

„Wir haben die Abläufe neu strukturiert sowie Aktivitäten

gebündelt und bearbeiten die Kundenaufträge nun zentral

von unserem Hauptstandort in Oberkochen aus“, so Bernd

Seibold, Geschäftsführer von Günther + Schramm. „So

gehen wir optimal auf die individuellen Kundenanforderungen

ein und sehen uns auch für die Zukunft bestens aufgestellt.“

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in Echtzeit + Einbindung individueller Artikelnummern

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Stahlreport 3|19

9

Abb.: Preise und Mengen sind beispielhaft und stellen kein verbindliches Angebot dar.


XXXXXXXXXX Digiday

DigiDay 2019

Chancen und Möglichkeiten durch

Digitalisierung im Stahlhandel

Rückschau: 7. Februar 2019

10 Stahlreport 3|19


Eine Kooperationsveranstaltung von

Stahlreport 3|19

11


DigiDay 2019

Chancen und Möglichkeiten durch

Digitalisierung im Stahlhandel

Rückschau: 7. Februar 2019

Wir digitalisieren aus dem

einfachen Grund, weil

unsere Kunden das wollen.

Thomas Schöler,

Salzgitter Mannesmann Handel

Wir gehen als Software -

unternehmen davon aus,

dass wir im Stahlhandel in

den nächsten zehn Jahren

bis zu 20 Schnittstellen zu

bedienen haben.

Peter Uhl, SH Computersysteme GmbH

So war der DigiDay 2019

Den Nerv getroffen

Für Unternehmen sollten

bei der Digitalisierung

eigentlich nicht einzelne

Anwendungen das Ziel

sein, sondern der gesamte

Prozess, der am Ende den

Mehrwert gibt.

Simon Pfennings, OttComputer GmbH

Schon im Vorfeld hatte es sich angekündigt: der DigiDay hat thematisch voll ins Schwarze

getroffen. Die über 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am 7. Februar zu der

Kooperationsveranstaltung des BDS und der Edelstahlhandelsvereinigung (EHV)

gekommen waren, haben es schließlich voll bestätigt: Die Digitalisierung ist das Thema,

das den Stahlhandel als Branche derzeit so stark beschäftigt, wie kein anderes.

Es ist einiges in Bewegung im

Markt. Denn ob Webshop, die Digitalisierung

interner Prozesse oder die Vernetzung

mit externen Partnern: Gegenwärtig

haben wohl die meisten

Unternehmen des Stahlhandels das eine

oder andere Digitalisierungsprojekt

selbst aufgesetzt – von den umfangreicheren

Lösungen und Ansätzen vieler

Player ganz zu schweigen. Noch ist

jedoch keineswegs klar, welche Lösungen

sich am Ende als erfolgreich herausstellen,

welche Ansätze sich für welche

Szenarien als geeignet erweisen werden.

Doch mittlerweile hat die Branche in

Sachen Digitalisierung die ersten

Schritte hinter sich gebracht. Dass die

Vernetzung der Prozesse und Abläufe

auch im Stahlhandel – was immer das

konkret auch bedeutet – der Weg in

die Zukunft ist, wird allgemein nicht

12 Stahlreport 3|19

Wir sehen es so, dass

sich nicht der Nutzer

der Software anpassen

muss, sondern

die Software sollte

sich dem Nutzer

anpassen – und das

durch den Benutzer

selbst, ohne dass dabei

Programmieraufwand ensteht.

Maximilian Kleibrink, SE Padersoft GmbH & Co. KG

Wenn man die wirklichen,

alltäglichen Probleme der

operativen Mitarbeiter

nicht beachtet, kommt

man mit der Digitalisierung

nicht weiter.

Ralf Niemeyer, VisiTrans GmbH

Der Webshop ist so eine

Art „Nebenprodukt“ der

eigenen Digitalisierung.

Markus Fischer, Voß Edelstahlhandel

GmbH & Co. KG


Dokumentenmanagement

und Workflow, da sind wir

Digitalisierung pur. Setzen

Sie auf digitale Akten!

Nehmen Sie Abschied von

Ihren Aktenkellern.

Andreas Wanstrath, GWS bmH

Auch im Stahlhandel steht ein

Generationenwechsel bevor.

Und die Generation der Millenials

möchte das, was sie aus dem

privaten Bereich seit frühen

Jahren kennen – nämlich online

sein – auch aufs Business beziehen.

Rubina Böske, steel.shop/MONTANSTAHL GmbH

Online an sich hat keinen Mehrwert.

Zentraler Treiber für die digitale

Transformation ist der Kundennutzen.

Online setzen sich noch

stärker als offline die Unternehmen

durch, die den Kunden den

besten Nutzen bieten.

Niklas Friederichsen, Mapudo GmbH

mehr in Frage gestellt. „Ich bin sicher,

vor fünf Jahren wäre diese Veranstaltung

nicht so gut besucht gewesen“,

machte zum Beispiel Thomas Schöler,

Prokurist Business Solutions, Salzgitter

Mannesmann Stahlhhandel, diese Entwicklung

deutlich.

Das große Interesse am DigiDay

und damit am Thema Digitalisierung

im Stahlhandel macht deutlich, dass

sich die Branche in einer intensiven

Orientierungsphase befindet. Welche

Konzepte, Lösungen und Ideen gibt es

am Markt? Wie gehen andere dieses

Thema an? Wo stehe ich mit meinen

Ansätzen im Vergleich zu Wettbewerbern

oder anderen Playern der Branche?

Solche und ähnliche Fragen, das hat

eine Befragung im Nachgang zu der

Veranstaltung ergeben, waren eine der

wichtigsten Motivationen für die Teilnahme

am DigiDay, bei dem es am Vorabend

des Fachtags bei einem geselligen

Get-together Gelegenheit zum

Networking gab.

Im Fokus des Vortragstags standen

dann vor allem die „hard facts“, die

konkreten Informationen der durchweg

von den Sponsoren bestrittenen Präsentationen.

Wer sich die Präsentationen

nochmal ansehen möchte, kann

sie sich auf der BDS-Homepage kostenlos

und ohne Login herunterladen

(www.stahlhandel.com). 2

Transparenz und

Geschwindigkeit werden

zunehmend zu einem

Wettbewerbsvorteil.

Patrick Debus, Seidel Stahlrohr GmbH

Wir verfolgen zwei Ziele:

Die Verfügbarkeit Ihres

Maschinenparks zu

erhöhen und die

Prozesskosten zu senken.

Valentin Kaltenbach,

stahlservice24.online/Stahlbau24 GmbH

Die Operativen müssen

mitkommen, aber die

Digitalisierung muss

auch von Oben mitgelebt

werden. Das

ist der Weg zum Erfolg.

Jan Kamps, KI GmbH

Wir haben einige Jahre investiert,

um heute die Daten

zur Verfügung zu haben, mit

denen wir unsere Produkte im

Webshop präsentieren. Wer

also gedanklich gleich beim Webshop

anfängt, kann eigentlich direkt

wieder aufhören. Denn er wird sich immer

wieder fragen müssen, wo er die Daten

eigentlich herbekommt.

Thorsten Studemund, Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG

Unternehmen sammeln

Tag für Tag in den Systemen

jede Menge Daten. Warum

nicht diese Daten mittels

Künstlicher Intelligenz

nutzen?

Bernd Rech, Nissen & Velten

Software GmbH

Wir sind ein IT-Dienst -

leister, der Schnittstellen

anbietet. Wir haben drei

Lösungen: Marktplatz,

Shopsystem und Bedarfsplattform.

Tim Milde, XOM Materials GmbH


Stahlverarbeitung

Bericht

copyright: Achim Birnbaum/Ed. Züblin AG

Seit Oktober 2018 steht die erste der insgesamt 28 Kelchstützen, die sich einmal als tragende Elemente

zum Dach des neuen Tiefbahnhofs in Stuttgart vereinen werden.

ZÜBLIN unter Finalisten für bauma Innovationspreis 2019

Bewehrungs-Kunstwerk nominiert

Mit der aufwendigen Realisierung des einzigartigen Schalendachs für den Stuttgarter Tiefbahnhof

ist ZÜBLIN in der Kategorie „Bauwerk, Bauverfahren, Bauprozesse“ für den bauma Innovationspreis

2019 nominiert worden. Die diesjährigen Preisträger werden am 7.4. zum Start der internationalen

Baumaschinen-Leitmesse bauma (8.–14.4.) in München bekannt gegeben.

Im Projekt Stuttgart 21 baut

ZÜBLIN für die Deutsche Bahn AG

den preisgekrönten Entwurf des

Architekten Christoph Ingenhoven

– ein Auftrag, für den das Projekt-

Team um die ZÜBLIN-Direktion

Stuttgart als Generalunternehmen

mit innovativen Verfahren und digitaler

Technik „die bisher gültigen

Grenzen der Baubarkeit“ erweitere,

so das Unternehmen.

Das Schalendach mit seinen weit

auskragenden gigantischen Freiformen,

angelehnt an die Ästhetik gotischer

Kathedralen, stellt in Form

und Funktion höchste Anforderungen

an den Stahlbetonbau. „So etwas

wurde noch nie gebaut“, sagt

ZÜBLIN-Projektleiter Ottmar Bögel.

Seit Oktober 2018 steht die erste

der insgesamt 28 monumentalen,

rund 12 m hohen Kelchstützen, die

sich einmal als tragende Elemente

zum Dach der künftigen, unterirdischen

Bahnsteighalle vereinen werden.

Maßgefertigte Bewehrung

Eine bautechnische Herausforderung

sind die 28 Kelchstützen nicht allein

wegen ihrer grundsätzlich komplexen

Geometrie; erschwerend kommt

hinzu, dass jeder Dachkelch für sich

ein Unikat ist, der sich in Neigung,

Form und Höhe (8,5 – 13 m) von den

anderen unterscheidet. Die notwendigen

Produktionsprozesse zur ihrer

Herstellung wurden größtenteils

komplett neu entwickelt.

Immens ist auch der Aufwand

zur Herstellung der maßgefertigten

Bewehrung: Die komplizierte Geometrie

spiegelt sich für jede Kelchstütze

in rd. 11.000 unterschied -

lichen, teils dreidimensional gekrümmten

Stabformen wider,

darunter viele Unikate. Der Stahl

dafür wird in einer eigens für das

Projekt eingerichteten Biegerei

überwiegend per Schnittstelle zwischen

Biegemaschine und Beweh-

14 Stahlreport 3|19


Immenser Aufwand zur Herstellung der maßgefertigten Bewehrung:

Jede Kelchstütze besteht aus rd. 11.000 unterschiedlichen, teils

dreidimensional gekrümmten Stabformen, darunter viele Unikate.

Stahl ∙ Edelstahl ∙ Anschlagrohre ∙ Bauelemente

100 % Leistung

bis zum Anschlag!

Bild: Züblin

rungsmodell gebogen und durch

eine maßstäbliche Laserprojektion

kontrolliert.

Über eine gemeinsam weiterentwickelte

Software wird der Einbau

von Bewehrung und Schalung im

Bewehrungsmodell koordiniert. Für

jeden Kelch sind rd. 450 Pläne nötig,

um die extrem komplexe Bewehrungsführung

abzubilden. Über

einen Großbildschirm im Container

und als mobile Tablet-Lösung kommt

das 3D-Modell daher direkt auf der

Baustelle zum Einsatz, um den Einbau

zu unterstützen.

Um die ästhetische Vorgabe

einer glatten, weißen Oberfläche realisieren

zu können, wurde sogar der

verwendete Beton speziell für die

Kelchstützen neu entwickelt: als

Weißbeton mit den nötigen statischen

Eigenschaften, der durch

Zugabe von Polypropylen-Fasern

auch den Brandschutzanforderungen

genügt.

Fertigstellung Ende 2022

Im März 2019 wird die zweite Kelchstütze

vollendet, ab Mitte des Jahres

sollen stets drei Kelche parallel zueinander

gebaut werden. Erst wenn

sechs fertige Kelche als zusammenhängende

Gruppe stehen, werden

nach und nach auch die verbleibenden

schmalen Zwischenräume

geschlossen. Bis Ende 2022 soll die

einzigartige Konstruktion vollendet

sein. Aus dem Straßburger Platz

und dem im Schlossgarten oberirdisch

begrünten Dach werden später

die 28 Lichtkuppeln herausragen:

Über sie soll sich das Tageslicht

durch die hellen Kelche gleichmäßig

in der unterirdischen Bahnsteighalle

verteilen und dort eine lichtdurchflutete,

freundliche Atmosphäre

schaffen.

Mit seiner Nominierung für den

Innovationspreis zählt Züblin zu

den verbliebenen, jeweils drei Finalisten

in fünf Kategorien, die sich

unter insgesamt 138 Bewerbern

durchgesetzt haben. Die Auszeichnung

wird alle drei Jahre vom

Maschinenbau-Verband VDMA, der

Messe München und den Spitzenverbänden

der deutschen Bauwirtschaft

ausgelobt und verliehen. 2

Stahlreport 3|19

15

Standard, Systeme, Anschlagrohre

aus Edelstahl und das

volle Zubehörprogramm.

Bundesweit und immer zu

mindestens 90 % auf Lager.

Metallbau

Stahlbau

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Maschinenschutzeinrichtung

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Stahlverarbeitung

Bericht

ArGeZ-Jahrestreffen 2019

Zulieferer haben

Elektromobilität im Blick

Foto: Volkswagen AG

Um die Herausforderungen, die die Entwicklung von Mobilitätstechnologien

insbesondere für die Zulieferbranche derzeit

und in Zukunft mit sich bringt, ging es auf dem diesjährigen

ArGeZ-Jahrestreffen. Zu dem halbtägigen Fachtag hatte die

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie unter dem Motto

„Zulieferer in disruptiven Zeiten“ Ende Januar nach Frankfurt a.M.

eingeladen. Deutlich wurde dabei, dass eine neutrale Diskussion

der geeignetsten Mobilitätstechnologien auf politischer Ebene

derzeit sehr schwierig ist.

Volkswagen Studie

ID. VIZZION: Während

die Bedienung

mittels Augmented

Reality das Jahr

2030 abbildet, sei

das vollautomatisierte

Fahren bereits

2025 vorstellbar.

Für die Zulieferer ist die Automobilindustrie

die mit Abstand wichtigste

Abnehmerbranche. Etwa 75 %

der Wertschöpfung des Endprodukts

„Fahrzeug“ wird laut Verband der

Automobilindustrie (VDA) in vor- und

zwischengeschalteten Stufen er -

bracht. So bildeten Automobilthemen

den natürlichen Mittelpunkt der Diskussionen

auf dem ArGeZ-Jahrestreffen,

zu dem in diesem Jahr der Wirtschaftsverband

der deutschen

Kautschukindustrie e.V. (wdk) geladen

hatte.

Gesprächsbedarf gibt die Situation

der Branche dabei zur Genüge her:

von der Dieselthematik über das Für

und Wider in der Elektromobilität bis

hin zum protektionistischer werdenden

Welthandel.

Die Prognose, wie sich die Elektromobilität

weiter entwickelt und

welche Wege die Fahrzeughersteller

dabei einschlagen, hat für die Unternehmen

der Zulieferindustrie eine

große Tragweite. Würden sich Elektrofahrzeuge

als primäre Mobilitäts-

Mitgliedsverbände der ArGeZ

z Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e. V.

z Gesamtverband der Aluminiumindustrie e. V.

z Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.

z Industrieverband Veredlung-Garne-Gewebe-Technische

Textilien e. V.

z Wirtschaftsverband der deutschen

Kautschukindustrie e. V.

z Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V.

z WirtschaftsVereinigung Metalle e. V.

technologie durchsetzen, wäre eine

Folge dieses Wandels eine erheblich

reduzierte Komplexität des Antriebsstrangs

der Fahrzeuge und damit ein

zumindest an dieser Stelle reduzierter

Stahlbedarf.

Diesel besser als sein Ruf

Prof. Dr. Thomas Koch vom Karlsruher

Institut für Technologie, einer der

renommiertesten Experten für verbrennungsmotorische

Prozesse, nahm

der oft auf einen Wettbewerb reduzierten

Diskussion „Verbrenner oder

„Wir befinden uns in der

Phase VHS, Betamax,

Video 2000.“

Alfonso Sancha Garcia,

Leiter Konzerneinkauf Metall VW AG

Elektro“ die Spitze. Es werde in den

nächsten Jahrzehnten auf eine Koexistenz

von verschiedenen Technologielösungen

für die individuelle Mobilität

hinauslaufen, sagte Koch. Es liege

kein Wettstreit der Technologien, sondern

eine wertvolle Ergänzung von

zwei Antriebsformen vor.

Scharf kritisierte Koch, dass die

Gesetzgebung in Sachen Diesel gegenwärtig

nicht eine technologieneutral

handele. Vielmehr werde die Dieseltechnologie

politisch verurteilt. Dabei

sei sie viel besser als ihr Ruf, etwa

was die Emissionen angehe. Da habe

sich in den letzten Jahren sehr viel

getan.

Wie sich VW aufstellt

Wie sich die Mobilitätstechnologien

weiter entwickeln, hängt zu einem

großen Teil auch davon ab, wie die

Fahrzeughersteller weiter agieren.

Einblicke in den Stand der Dinge beim

Volkswagen-Konzern gab Alfonso

Sancha Garcia, Leiter der Konzernbeschaffung

Metalle der VW AG.

Der Konzern habe mit seiner Entscheidung,

bis 2050 das Ziel einer

klimaneutralen Flotte zu realisieren,

die Weichen gestellt. Elektromobilität

werde kommen, sagte Garcia. Etwa

50 neue, vollelektrische Modelle will

der Fahrzeughersteller in den kommenden

Jahren entwickeln und dazu

rund 30 Mrd. € investieren.

Wie die Technologien sich schlußendlich

weiter entwickelten, sei unsicher.

Der Einkaufsleiter Metalle hatte

mit Blick auf den sogenannten „Formatkrieg“

der Videotechnologien

Ende der 1970er, Anfang der 1980er-

Jahre einen passenden Vergleich zur

Hand: „Wir befinden uns in der Phase

VHS, Betamax, Video 2000.“

Die Verbrennungstechnologie

werde aber weiterentwickelt. „Wir

müssen mit beiden Plattformen leben“,

sagte Garcia. Das erhöhe jedoch die

Komplexität der Prozesse, für die mehr

investiert werden müsse. Das gehe

auch den Zulieferern nicht anders.

Die größere Herausforderung ist

für Garcia „vielleicht die Konnektivität“.

In der Softwareenticklung sei man

„noch ganz weit weg“ von Google &

Co. Auch die Zulieferer müssten Softwarekompetenz

erwerben, um die Entwicklung

mitgehen zu können. 2

16 Stahlreport 3|19


Stahlproduktion

Nachricht

Quality Tracking System für Stahlcoils

Null Fehler bei Bandstahl

Das von der Europäischen Stahlvereinigung EUROFER durchgeführte

Projekt zur Qualitätsüberwachung von Stahlcoils ist „nach

drei erfolgreichen Jahren der Entwicklung und Einführung“ abgeschlossen.

Das meldete der europäische Stahlverband im Januar.

Das Projekt soll zur weiteren Digitalisierung der Stahlbranche beitragen

und helfen, die „Null-Fehler-Vision“ für Anwender von Flachstahlerzeugnissen

zu erreichen.„Das Qualitäts-Tracking-System, das von

einem Konsortium unserer Mitglieder – mit Eurofer als Leitungsorgan

– entwickelt wurde, trägt dazu bei, die Ressourceneffizienz der

Stahllieferkette insgesamt zu erhöhen. Die ersten Ziele des Projekts

wurden nach drei Jahren enger Zusammenarbeit zwischen allen

Beteiligten erreicht“, sagte Axel Eggert, Generaldirektor von Eurofer.

Flachstahlerzeugnisse, wie zum Beispiel Bleche, werden oft als Coils

an den Kunden geliefert. Die Coils können jedoch Qualitätsschwankungen

aufweisen und dadurch die Prozesse der Verarbeiter stören.

Quality Tracking System: In regelmäßigen Abständen werden bei

der Produktion des Bandes Barcodes auf dessen Rand gedruckt.

Bild: Eurofer

Um dieses Problem zu lösen, verwendet das nun entwickelte Quality

Tracking System „1D“-Barcodes, die automatisch in regelmäßigen

Abständen entlang der Spule gedruckt werden – typischerweise

jeden Meter. Die Informationen zur Qualität des Bandes, synchronisiert

mit dem Barcode, liefern die Position eines Fehlers. Diese standardisierten

Daten ermöglichen es Stahlverarbeitern, diesen Teil des

Coils auszusortieren und, dass etwa ein Stahlprofil auf der Stanzoder

Stanzanlage automatisch abgelehnt wird. Das Quality Tracking

System wurde dem europäischen Normungsgremium CEN vorgelegt.

Die Veröffentlichung der europäischen Norm wird für 2019 erwartet.

Von Beginn an beteiligt an diesem Projekt waren ArcelorMittal, Tata

Steel Europe, thyssenkrupp Steel Europe, voestalpine Stahl und

Salzgitter Flachstahl. Weiterhin beteiligt sind die Unternehmen

SSAB, Plexant, Octum und Fagor.

[ Info ]

Weitere Infos zum Quality Tracking System auf

www.eurofer.eu -> Issues&Positions -> Quality Tracking.

Gitterträgerschweißanlagen

Die neueste Generation der Gitterträgerschweißanlagen

ist:

flexibel

vollautomatisch

verschnittfrei

Die VGA Versa dient der flexiblen Fertigung

von Gitterträgern und produziert Ihre

Aufträge just-in-time und vollautomatisch.

Die Anlage bietet zudem automatische

Höhenverstellung der Gitterträger

sowie eine optimale Integration in Ihr

Fertigungskonzept.

Progress Maschinen & Automation AG

Julius-Durst-Str. 100

I-39042 Brixen

Tel. +39 0472 979 100

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Anarbeitung

XXXXXXXXXX

und Logistik

XXXXX Bericht A XXXXX

Ein Beispiel besonderer Innovationskraft:

Die Kemmler Garage „Beton brut“

ist eine puristische Designgarage.

Foto: Kemmler

Progress Group & Kemmler Beton – starke Partnerschaft für

effiziente Betonfertigteil-Produktion

Familientradition Innovationskultur

Das erwartet man von einem familiengeführten Baustoffunternehmen nicht unbedingt: Die in

Tübingen ansässige Kemmler Unternehmensgruppe hat es geschafft, durch eine außergewöhnliche

Kombination von Familien-Unternehmertum und einer konsequent gelebten Innovationskultur

ein besonderes Erfolgsmodell mit einem hervorragenden Ruf weit über Süddeutschland hinaus zu

schaffen. Teil dieser Innovationskultur ist nicht nur das firmeninterne Streben nach ständiger

Verbesserung, sondern auch die enge Zusammenarbeit sowohl mit Kunden als auch Zulieferern

und Partnerunternehmen. Im Bereich der Stahl- und Bewehrungsverarbeitung hat sich über die

Jahre ein vertrauensvolles Verhältnis mit der Progress Group, einem der führenden Maschinenund

Anlagenlieferanten für die Betonfertigteil- und Stahlverarbeitungsindustrie, entwickelt.

Foto: Kemmler

Just in time lautet die Devise,

mit der sowohl der Umlauf für Filigrandecken

als auch der für Massivwände

bei der Kemmler Beton

GmbH kürzlich auf den modernsten

Stand der Technik gebracht wurde:

Vor rund zwei Jahren investierte

das Unternehmen in eine flexible

Bluemesh-Mattenschweißanlage

von Progress, die bei laufendem

Betrieb erfolgreich in die anspruchsvollen

Platzverhältnisse integriert

wurde. Das Ergebnis: Es sind keine

Puffer-Kapazitäten mehr erforderlich,

die gesamte Fertigung erfolgt

just-in-time, perfekt abgestimmt

auf den Bewehrungsbedarf des

jeweils zu produzierenden Bauteils

in der Umlaufanlage. Zudem wurde

Anfang 2019 eine Modernisierung

des bestehenden Wire Centers vorgenommen.

In Zusammenarbeit mit der Progress

Group hat Kemmler Beton im

Lauf der Jahre die Produktion seiner

Betonfertigteile erheblich effizienter

aufgestellt. Basis dafür ist die partnerschaftlich

mit der Progress Group

erarbeitete Optimierung der Arbeitsprozesse.

So wurden die Abläufe

Edwin Binder, Produktionsleiter der Beton Kemmler GmbH, ist bereits seit mehr als

37 Jahren erfolgreich mit Herz und Seele im Unternehmen tätig.

18 Stahlreport 3|19


Das Wire Center von progress trifft die Anforderungen von modernen Palettenumlaufanlagen

an Automatisierung in der Bewehrungsvorfertigung. Es bearbeitet

vollautomatisch Betonstahl vom Coil und verlegt Querbewehrung mit und ohne

Abstandhalter, Längsbewehrung und Gitterträger nach CAD-Vorlage.

Fotos: Progress

Just in time schweißt die

Blue Mesh M-System Mattenschweißanlage

individuelle

Bewehrungsmatten.

von starker manueller Zuarbeit und

der Notwendigkeit, ein großes Materiallager

vorzuhalten, fast vollkommen

befreit.

Kern des Erfolgs: Chancen zur

Verbesserung erkennen

Eine täglich praktizierte Kultur der

Verbesserung ist bei Kemmler der

entscheidende Antrieb für Innovationen.

Edwin Binder, nach einer

kaufmännischen Ausbildung zu

Beginn seiner Karriere mittlerweile

zum Produktionsleiter aufgestiegen

und nun seit 37 Jahren bei Beton

Kemmler, kennt das Unternehmen

wie kaum ein anderer. Vor allem

zwei Punkte machen für ihn den

Erfolg des Unternehmens aus: Einerseits

die Tatsache, dass Kemmler

ein Familienunternehmen ist, bei

dem die langfristige Entwicklung

vor dem kurzfristigen Profit stehe.

Andererseits die überall präsente

Innovationskultur, mit der sich das

Unternehmen lange beschäftigt hat

– auch mit einem Blick in andere

Industrien, zum Beispiel in Japan.

„Das japanische Wort Kaizen steht

für eine permanente Veränderung

zum Besseren“, erklärt Binder. „Wir

sind bemüht, diesen kontinuierlichen

Verbesserungsprozess in

unser eigenes Innovationsklima zu

integrieren. Wir möchten, dass die

Mitarbeiter Mängel als Chancen

erkennen und Optimierungen

schnell vornehmen.“

Beispiele von Innovationskraft

„In einem Betonwerk würde man

eine solche konsequente und gelebte

Philosophie nicht unbedingt erwarten“,

sagt Binder. Doch Beispiele,

die den Erfolg dieser besonderen

Innovationskraft belegen, gebe es

zahlreiche. „Signifikante Zeit- und

Kosteneinsparungen haben wir

jüngst mit unserer Prozessverbesserung

bei der Materiallogistik

erreicht“, führt Geschäftsführer Martin

Heimrich aus. Anstelle der bisherigen

Einzellager hat das Unternehmen

ein Zentrallager errichtet,

aus dem ein Zug die Materialien

nach einem durchdachten System

zu den Produktionshallen fährt. „Die

Mitarbeiter erhalten so ihre Werkstoffe

direkt an den Arbeitsplatz

und können sich somit uneingeschränkt

auf die Fertigung konzentrieren,“

stellt Binder zufrieden fest. q

Die Gitterträgerschweißmaschine VGA Versa von progress

eignet sich zur flexiblen „Just-in-Time“ Produktion. Jeder

Gitterträger kann individuell und passgenau gefertigt werden.

Somit entfallen hohe Lagerkosten und Verschnitt.

Die Bewehrungsmatten aus der Bluemesh Mattenschweißanlage werden just in time

in die Umlaufanlage eingebracht – trotz nicht immer einfacher Platzverhältnisse.

Stahlreport 3|19

19


Anarbeitung

und Logistik

XXXXX BerichteA XXXXX

q Um Produkte weiterzuentwickeln,

arbeiten interne Innovations-Teams

bei Kemmler im engen Austausch

mit anderen Fertigteil anbietern projektbezogen

zusammen. Eines dieser

Projekte führte jüngst zur Minimierung

von Wärmebrücken in

Thermowänden. Im Rahmen von

„Optimierungstreffen“ mit Schlüsselkunden,

darunter Bauunternehmer

und Montagebetriebe, ermittelt

das Unternehmen stets weitere

Optionen zur Neugestaltung von

Produkten und Prozessen. So ist derzeit

beispielweise ein eigener Kundenbeirat

für jede Produktsparte in

Vorbereitung.

Langjährige Partnerschaften

schaffen Vertrauen

Progress ist einer der wichtigen strategischen

Partner für Kemmler.

Beide Unternehmen schauen auf

eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit

zurück. Bereits im Jahr

2000 setzte die Beton Kemmler

GmbH die erste Mattenschweißanlage

in der bestehenden Doppelwandfertigung

um. Binder zeigt sich

zufrieden mit der Zusammenarbeit:

„Progress war über all die Jahre

unserer Zusammenarbeit stets

schnell, flexibel, kundenorientiert

und bereit für Veränderungen. Progress

tickt ähnlich wie wir, so dass

wir uns immer wieder für die

Zusammenarbeit mit Progress entschieden

haben.“

Die Zukunft moderner

Bewehrungsmaschinen

Auch wenn Kemmler mit den umgesetzten

Projekten im Stahl- und

Bewehrungsbereich nach eigener

Aussage sehr zufrieden ist, „versuchen

wir ähnlich wie Progress weiter

als die Anderen vorauszudenken“,

ergänzt Binder.

Kemmler Beton

Mehr als 130 Jahre Firmengeschichte

Die Wurzeln der Kemmler Unternehmensgruppe gehen auf Michael

Pflumm zurück, der 1885 in Dußlingen vor den Toren Tübingens eine

Pulvermühle erwarb und diese zur Betonwarenfertigung ausbaute. 1908

übernahm sein Schwiegersohn Johannes Kemmler den Betrieb, bevor

Dr. Hans Kemmler die Firma ab 1939 durch den Zweiten Weltkrieg und

die Nachkriegszeit manövrierte. Peter Kemmler, der 1956 in vierter

Generation die Nachfolge antrat, leitete eine Phase kräftigen Wachstums

ein. Seit 2002 führt Dr. Marc Kemmler die Tradition seiner Familie fort

und baut das Unternehmen auch durch Gründung und Zukauf weiterer

Betriebe aus – dynamisch, aber zugleich solide und eigenfinanziert.

Das Familienunternehmen Kemmler folgt dabei gerade nicht dem gängigen

Streben nach kurzfristiger Gewinnmaximierung. Unternehmensführer

Marc Kemmler erklärt: „Der Zweck unseres Unternehmens ist es, Kunden

zu gewinnen und sie durch Leistung und Partnerschaft zu Stammkunden

zu entwickeln. Wenn wir so denken und arbeiten, dann stellt sich auch

der lebensnotwendige Gewinn ein.“

Starke Unternehmen mit hoher Innovationskraft

Heute erwirtschaften mehr als 1.800 Mitarbeiter in vier Geschäftsbereichen

einen Umsatz von mehr als 400 Mio. €: Die Kemmler Baustoffe

GmbH ist mit mehr als 23 Niederlassungen ein führender Baustoff- und

Fliesenfachhändler in Süddeutschland und der größte private Baustoffhändler

Deutschlands. Die Kemmler Industriebau GmbH konstruiert und

montiert Dächer und Wände für Hallen im In- und Ausland, während die

KEMMLIT-Bauelemente GmbH Trennwandsysteme für Umkleide-, WCund

Duschkabinen herstellt und damit Schwimmbäder und Sanitärräume

in ganz Europa ausstattet. Bei KEMMLIT werden mit bedeutenden Architekten

Wandsysteme entwickelt, die für ihr Design schon mit vielen Auszeichnungen

belohnt wurden. Bereits mehrere Male wurde KEMMLIT in

den Kreis der 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands gewählt.

Auch das vierte Standbein der Unternehmensgruppe, die Beton Kemmler

GmbH, die am Standort Tübingen-Hirschau Betonfertigteile wie Massivund

Doppelwände, Elementdecken und Treppen sowie Garagen und

Rohre produziert, erhielt – zuletzt zum vierten Mal – 2017 das Gütesiegel

der Top 100.

Der Fokus liegt dabei auf einer noch

effizienteren Fertigung, auf der weiteren

Entwicklung hin zur Fabrik

4.0, insbesondere im Bereich Wartung.

„Wenn wir mit unserem Partner

eine automatisierte vorbeugende

Wartung unserer Maschinen erreichen

könnten“, so Binder, „hätten

wir bei unserem Bestreben nach

kontinuierlicher Verbesserung

einen weiteren Meilenstein erreicht.

Wir sind froh, dass Progress bereits

in diese Richtung denkt und arbeitet,

so dass wir hoffentlich schon bald

unsere gemeinsamen Ziele erreichen

können.“ 2

[ Info ]

Progress Maschinen & Automation

auf der Bauma 2019 (8.-14. April):

Halle C3.303

[ Kontakt ]

Beton Kemmler GmbH

Rittweg 35

72070 Tübingen

Telefon +49 7071 706-0

Fax +49 7071 706-170

info@beton-kemmler.de

www.beton-kemmler.de

Progress Maschinen & Automation AG

Julius-Durst-Straße 100

39042 Brixen, Italien

Tel.: +39 0472 979100

Fax: + 39 0472 979200

info@progress-m.com

www.progress-m.com

Progress Group GmbH

The Squaire 15, Am Flughafen

60549 Frankfurt am Main

Tel.: +49 6977 044044

Fax: +49 6977 044045

info@progress-group.info

www.progress-group.info

20 Stahlreport 3|19


Mobile Telematikösung unterstützt Automatisierung von logistischen Prozessen

Immer informiert auf Tour

Wer Telematik auch heute noch als reines Instrument für die Datenübertragung im Transportwesen

sieht, verpasst möglicherweise grundlegende Chancen. Denn moderne Systeme wie die mobile

Telematiklösung unterstützen durch praxisnahe Funktionen und vor allem durch das Bereitstellen von

Schnittstellen bei der Digitalisierung und Automatisierung von Unternehmensprozessen.

Transportunternehmen müssen

heute deutlich höhere Anforderungen

erfüllen als noch vor einigen

Jahren. Der Druck durch striktere

Vorgaben und Dokumentationspflichten

nimmt zu, Auftraggeber

und Partnerunternehmen setzen Serviceleistungen

wie eine lückenlose

Nachverfolgung der Lieferungen und

die zeitnahe Zusendung von Lieferbelegen

zum Nachweis voraus, der

Wettbewerb zwingt die Unternehmensleitung

zu einem effizienten

und kostenreduzierten Fuhrparkmanagement.

Eine Unterstützung bei allen

Herausforderungen bieten moderne

Telematiksysteme wie die Androidbasierte

App des Telematikspezialisten

SPEDION GmbH. Die auf mobilen

Endgeräten wie Smartphones oder

Tablets einsetzbare Applikation unterstützt

Transportunternehmen durch

zahlreiche Features wie Touren, Restlenkzeit

live, Arbeitszeiterfassung

oder Dokumentenmanagement bei

der digitalen und automatischen

Abwicklung von logistischen Prozessen.

Um den Nutzern die Weiterverarbeitung

der Daten ohne zusätzlichen

Aufwand zu gewährleisten, verfügt

die SPEDION App über

Schnittstellen zu zahlreichen Softwarelösungen,

über die eine automatisierte

Übertragung möglich ist. Wie

stark Unternehmen im Transportwesen

von Telematiklösungen profitieren

können, zeigt ein Beispiel.

Detaillierte Dokumentation

zur Warenlieferung

Die HELO GmbH Logistics & Services

aus Weißenfels in Sachsen-Anhalt ist

Expertin für Transport- und Speditionslogistik

sowie die europaweite

Durchführung von Spezial- und

Schwerlasttransporten. Dabei nutzt

das Unternehmen eine externe Flotte

Foto: HELO

Immer informiert: Über das Android-basierte Telematiksystem SPEDION App kann die Disposition relevante

Dokumente ohne großen Aufwand zeitgleich in alle Fahrzeuge verteilen.

mit über 40 fest disponierten Lkw.

Um den Status der Subunternehmer-

Aufträge im Blick zu haben, suchte

HELO-Geschäftsführer Lars Franke

nach einer kostengünstigen, funktionalen

und zugleich einfach bedienbaren

Telematiklösung.

Dabei überzeugte ihn das mobile

System der SPEDION App. „Uns war

früh klar: Telematik nur zur Standortübermittlung

reicht uns nicht aus.

Wir sehen die Technik als wichtige

Schnittstelle für den reibungslosen

Datenaustausch zwischen allen Organen

unseres Betriebes und als Möglichkeit,

bisher mühsam manuell

durchgeführte Prozesse zu verschlanken

oder vollständig zu automatisieren“,

so Lars Franke.

Seit 2018 sind sämtliche für HELO

aktive Fahrzeuge mit einem HUAWEI

Media Pad und der SPEDION App ausgestattet,

über die die einzelnen Fahrer

ihre jeweiligen Statusmeldungen

eingeben. Die Daten werden über die

durch SPEDION eingerichtete Schnittstelle

zur Speditionssoftware LOGIS

cargonet übertragen und gleichzeitig

über eine weitere Schnittstelle automatisch

in der von HELO genutzten

Logistikplattform Transporeon abgebildet,

ohne dass hierfür eine zusätzliche

Eingabe notwendig ist.

Dank der über die Telematiklösung

vermittelten detaillierten Dokumentationen

der jeweiligen Tätigkeiten

der Fahrer hat HELO nicht nur

eine aktuelle Übersicht über die

Stand- und Arbeitszeiten, sondern

zugleich einen prüfgerechten Nachweis

über die Einhaltung der Lenkund

Ruhezeiten. Über das App-Feature

Aufgaben werden in regelmäßigen

Abständen Unterweisungen weitergegeben,

um die Fahrer auf Stand

zu halten. Über das Feature „Dokumenten-Management“

stellt HELO

den Fahrern wichtige Unterlagen wie

Genehmigungen oder Anweisungen

in digitaler Form bereit. 2

Stahlreport 3|19

21


Anarbeitung

und Logistik

Berichte

Eurotech-Anlage für Bleche

Losgröße 1 kommissionieren

Um sich der Herausforderung „Losgröße 1“ zu stellen, erweitert die EuroTECH Vertriebs GmbH

aus Geislingen sein Produktportfolio mit einer Kommissionieranlage. Die Anlage stellt Bleche von

mehreren Palettenplätzen auf einer Kundenpalette bereit.

Bilder: Eurotech

Anlage für das Kommissionieren ab Losgröße 1

Gefederte Saugplatteneinheit, flexibel verstellbar

Mit einer weiterentwickelten Kommissionieranlage

reagiert Eurotech auf die Anforderungen eines sich

ständig veränderten Marktes. Individuelle Produktion

und schnelle Lieferung werden verstärkt gewünscht

und erwartet. Produktion und Lager müssen hierbei

Schritt halten. Eurotech entwickelt daher kundenspezifische

Kommissionieranlagen zum Handling von Platten

und anderen flächigen Produkten mit unterschiedlichen

Formaten und Oberflächen.

Es erfordert mehrere Mitarbeiter, um flächige Lasten

von Hand zu kommissionieren. Eine vollautomatische

Kommissionieranlage arbeitet effizienter und sicherer

für die Ware, zudem bleibt die Qualität erhalten. Für

die Mitarbeiter entfällt die körperliche Belastung. Dies

trägt dazu bei, Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Die

Rücken der Mitarbeiter werden entlastet und Arbeitsunfälle

werden vermieden.

Fertigung nach Kundenwunsch

Eurotech setzt bei solchen Anlagen auf Lösungen aus

einer Hand. Die gesamte Entwicklung, Fertigung, Montage

und Inbetriebnahme führt das Unternehmen nach

Kundenanforderungen durch.

Die weiterentwickelte Anlage besteht aus mehreren

Palettenplätzen. Ein Fahrwagen mit Saugrahmen nimmt

die Ware von bereitgestellten Paletten auf und legt

diese auf der Kundenpalette ab. Über die Bedienoberfläche

legt ein Mitarbeiter die Quell- und Zielstationen

sowie die zu kommissionierenden Mengen fest. Um

eine vollautomatische Kommissionierung zu starten,

benötigt die Anlage die Informationen, welche Saugkreise

für die unterschiedlichen Lasten zu schalten

sind. Diese Daten sind in einer Datenbank hinterlegt

oder über einen Barcode registrierbar. Die Kommissionierung

erfolgt danach vollautomatisch.

Handling mit Ecken-Vereinzelung

Beim Handling von flächigen Lasten, vor allem bei

Plattenware, tritt zudem das Problem der Adhäsion

auf. Dabei bleiben zwei Grenzflächen aneinander haften,

die schwer voneinander zu lösen sind. Hier hilft

eine Eckenvereinzelung. Dabei kommen an den Ecken

des Saugrahmens Faltenbalgsauger zum Einsatz.

Die Eurotech-Kommissionieranlage kann zudem in

ein vorhandenes Kragarmregalsystem integriert werden.

Da die gesamte Entwicklung und Fertigung von Eurotech

durchgeführt wird, sei es auch möglich, individuelle

Kundenanforderungen zu berücksichtigen – etwa, ein

sauberes Stapelbild zu erreichen.

Die vollautomatische Kommissionieranlage erlaube

es, Kleinserien und Einzelstücke und somit Losgröße 1

effektiv zu kommissionieren. Zusätzlich werde das Arbeiten

für die Mitarbeiter durch die geringere körperliche Belastung

angenehmer und sicherer, so das Unternehmen. 2

22 Stahlreport 3|19


KITO EUROPE auf der bauma

Japanischer Hebezeug-Hersteller

erstmals auf Baumesse

Auf der „bauma“ stehen dieses Jahr vom 8.-14.4. Trends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit

und Effizienz im Fokus. Eine Premiere feiert dazwischen KITO EUROPE: Zum ersten Mal präsentiert

das Unternehmen manuelle Hebezeuge und Elektrokettenzüge auf der Messe.

Der KITO LB Hebelzug eigne sich aufgrund seiner

robusten Bauweise mit universeller Kettenfreilaufschaltung

besonders für schwere Zug-, Hebe- und Spannanwendungen

und halte dabei den schwierigsten Herausforderungen

stand. Traglasten bis 9.000 kg würden

gemeistert, ohne dabei die Sicherheit des Bedieners

außer Acht zu lassen, wirbt der Hersteller.

Der leichtere, kompaktere KITO LX Hebelzug ist für

das Heben, Ziehen und Positionieren von Lasten im

Kleinlastbereich zuständig. 250 kg bzw. 500 kg seien

für den Hebelzug kein Problem. Er werde überwiegend

dort eingesetzt, wo auf sehr engem Raum oder bei wech-

selnden Arbeitshöhen filigrane Teile aneinandergefügt

werden müssen.

Der KITO CB Handkettenzugs ist mit einem robusten

Gehäuse ausgestattet, die Hutmuttern zum Schutz der

Gewinde und die geführte Hakenmaulsicherung halten

erhöhten Belastungen stand. Im Inneren sorgen zwei

Sperrklinken mit je zwei Sperrklinkenfedern für erhöhte

Sicherheit. Mit einer Traglast bis zu 50.000 kg eignet

er sich z.B. gut für den Transport schwerer Lasten, wenn

keine stationäre Krananlage eingesetzt werden kann.

Die kleineren Versionen mit z.B. 2.000 kg Traglast können

jederzeit den Einsatzort wechseln. 2

[Info]

Kito auf der bauma:

Halle C4, Stand 142

Mehr Arbeitssicherheit beim

Ausrichten sperriger Teile

Gedreht in wenigen Minuten

Beim Handling schwerer Lasten in Werks- oder in

Montagehallen ist Sicherheit oberstes Gebot. Kommt

ungeeignetes Gerät wie etwa ein Gabelstapler zum Einsatz,

kann eine Last unkontrolliert kippen und die Werker

gefährden oder verletzen. Handelt es sich um sehr große

Bauteile, wie beispielsweise Brückenträger, müssen aufwändige

Lösungen erstellt werden – der Wendevorgang

nimmt dabei sehr viel Zeit in Anspruch. Dies kann durch

den Einsatz professioneller Wendevorrichtungen, wie der

modularen GIROMATIC-Wendesysteme von Dumeta, vermieden

werden.

KBS 1351

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PASSIONATE PEOPLE

FÜR

HÖCHSTE

ANFORDERUNGEN.

NEUE BANDSÄGE

Verfügt die Produktionsstätte beispielsweise über einen

Gabelstapler oder einen Industriekran, lassen sich größere

und sehr schwere Bauteile gar nicht oder nur unter

sehr unsicheren Verhältnissen wenden.

Damit diese Schwierigkeiten gar nicht erst auftreten, bietet

die Dumeta GmbH ein Traversensystem, das in der

Bedienung sehr einfach und intuitiv gehalten ist, wie das

Unternehmen betont. Je nach Länge und Gewicht der

Last kommt die geeignete Giromatic-Wendevorrichtung

zum Einsatz. Die einzelnen Zugeinheiten oder die Traverse

werden am Kranhaken befestigt und das Werkstück

in den Wendeschlingen platziert. Somit wird ein einfaches

Drehen von Vierkantteilen sowie scharfkantiger und

ungleichmäßiger sowie exzentrischer Komponenten mit

hoher Last in wenigen Minuten möglich.

Leistungsstark e Antriebee für High-P erformance Schnitte

durch den Einsatz von Hartmetallsägebändern

Auto Feed Control steuert die Sägebandneigung in















Hohe Prozessautomatisierung in Verbindung mit einem





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Stahlreport 3|19

23


Messen

und Märkte

Nachricht/Spezialreport BAU

Messen und Kongresse

Ankündigungen

und Berichte

Messen und die sie oft begleitenden

Kongresse zeigen aktuelle Entwicklungen

zu Produkten und Dienstleistungen

auf, sind Spiegel der Märkte

und Orte der beruflichen Bildung. Das

sind nur drei von vielen Gründen,

warum die Redaktion dieser Fachzeitschrift

solche Veranstaltungen als

branchenrelevant identifiziert, sie

ankündigt und über sie berichtet.

Bis Ende September 2019 betrifft das

die nachfolgend aufgeführten Events,

wobei die LogiMAT (19.-21.2.19 in

Stuttgart) – zeitlich nahe am Redaktionsschluss

für dieses Heft – den Auftakt

im nächsten Heft darstellt. Dann

wird auch über die Didacta berichtet.

z LogiMAT 2019; Internationale Fachmesse

und Kongress für Intralogistik-

Lösungen und Prozessmanagement;

19.-21.2.19; Stuttgart

z didacta; Bildungsmesse;

19.-23.2.19, Köln

z Internationale Handwerksmesse IHM

2019; 13.-17.3.19, München

z STOM, Internationale Messen für

Metallbearbeitung, 26.-28.3.19,

Kielce/Polen

z HANNOVER MESSE; Weltleitmesse

der Industrie; 1.-5.4.19; Hannover

z bauma 2019; Weltleitmesse für

Baumaschinen; 8.-14.4.19; München

z Stainless 2019; International

Stainless Steel Fair; 15.-16.5.19;

Brünn/Tschechische Republik

z Moulding Expo 2019; Internationale

Fachmesse des Werkzeug-, Modellund

Formenbaus;

21.-24.5.19, Stuttgart

z Rapid.Tech + FabCon 3.D, International

Hub for Additive Manufacturing;

25.-27.6.19, Erfurt

z The Bright World of Metals

(GIFA, METEC, THERMPROCESS,

NEWCAST); Technologiemessen;

25.-29.6.19, Düsseldorf

z Eurobike, Internationale Fahrradmesse,

4.-7.8.19. Friedrichshafen

z EMO, die Welt der Metallbearbeitung,

16.-21.9.19, Hannover

Foto: Bauforum Stahl

Gemeinsam Interessen vertreten: Einer der entsprechenden

Akteure war in München das Bauforum Stahl.

Baumesse in München

Akteure und Themen

Die Baumesse im Januar in München erschloss sich den Interessierten

anhand ihrer Gliederung nach Materialien, durch das Querschnittsthema

BIM und weil zahlreiche Institutionen das Angebot inhaltlich

unter verschiedenen Kriterien zusammengefasst haben (vgl. 1/2 19,

S. 38). In den letztgenannten Zusammenhang gehörte auch das

Bauforum Stahl. Dieser Förderer des Bauens mit Stahl präsentierte

auf einem Gemeinschaftsstand Teile dieser Wertschöpfungskette,

Akteure und Themen. Ähnlich zusammenfassend waren in der

bayerischen Metropole aber auch andere Organisationen aktiv.

Die BAU erreichte heuer

erneut Spitzenwerte: Auf einer Fläche

von erstmals 200.000 m 2 zeigten

2.250 Aussteller (2017: 2.120) aus

45 Ländern ihre Produkte für die

und Dienstleistungen in der Baubranche.

250.000 Besucher und

davon erstmals 85.000 aus dem Ausland

(2017: 80.500) aus über 150

Ländern untermauerten den Stellenwert

dieser Weltleitmesse für Architektur,

Materialien und Systeme.

Zudem begeisterte auch die inzwischen

fünfte lange Nacht der Architektur

München, seine Bewohner

und Besucher. 25.000 Menschen

waren diesmal dabei, als aus Anlass

der Messe einzigartige Einblicke in

die eindrucksvollsten Gebäude und

Bauprojekte der bayerischen Landeshauptstadt

gewährt wurden.

Bauforum Stahl

Bereits zum fünften Mal war bauforumstahl

mit einem Gemeinschaftsstand

in München vertreten. „Das

perfekte Zusammenspiel aus hochwertiger

Produktpräsentation, Innovationen

der Branche und informativen

Vortragscampus ist das

Erfolgskonzept unseres Gemeinschaftsstandes

auf der Bau. Die positive

Rückmeldung seitens der Aussteller

und Besucher hat uns

veranlasst, den Vortragscampus in

diesem Jahr noch breiter aufzustel-

24 Stahlreport 3|19


len“, erklärte Gregor Machura,

Geschäftsführer des Bauforums Stahl.

Als Aussteller vertreten waren:

ArcelorMittal, Salzgitter AG, Stahlwerk

Thüringen GmbH, Wiegel Verwaltung

GmbH & Co KG, Stahlbau

Süssen GmbH, GSI Gesellschaft für

Schweißtechnik International mbH,

Nord-Lock GmbH, IGSB Interessegemeinschaft

Stahl-Brandschutzbeschichtung

und das Institut Feuerverzinken

GmbH (s.u.).

Gezeigt wurden: Hochleistungsbaustähle,

Formstahl- und Breitflanschträger,

neue Stahlgüten,

zukunftsweisende Brandschutzanstriche

mit intumeszierenden

Beschichtungen, Bausysteme für den

Wohn-, Büro- und Verwaltungsbau,

Parkhäuser, das Bauen im Bestand

– bis hin zu energieeffizienten Dachund

Fassadensystemen, Deckensystemen,

Verschraubungslösungen

sowie nachhaltigem Korrosionsschutz

mit Feuerverzinken.

Rund um die Ausstellung fand

der Vortragscampus statt. Zu den

Leitthemen zählten: Fassadengestaltung,

Innovationen, Umwelt, Baupraxis,

Ingenieurbaukunst 2019,

Ingenieurbau – Schweißen, Stahlund

Brückenbau, Architektur, Planen

und BIM, Neues aus Hochschulen

und Forschung sowie Bauen mit

Stahl – Stahlbauten.

Am zweiten Messetag stand beim

Bauforum Stahl die Verleihung des

Ingenieurpreises des Deutschen

Stahlbaues 2019 auf dem Programm

(vgl. gesonderte Berichterstattung

in einem späteren Heft).

Weiterer Höhepunkt im Standprogramm

war die Präsentation der

neuen Umweltproduktdeklaration

EPD, die bauforumstahl zur Messe

BAU gemeinsam mit Partnern veröffentlicht

hatte. „Gebäude, die mit

Produkten unserer Verbands-EPD

errichtet werden, lassen sich problemlos

auf ihre Nachhaltigkeit hin

bewerten. Mit der 5. Auflage ist es

uns gelungen, noch näher an den

Bedürfnissen der Planer und Investoren

zu liegen“, so Gregor Machura.

Ausstellende Akteure

Zahlreiche Unternehmen der Stahlwirtschaft

präsentierten sich auf der

Baumesse in München mit eigenen

Ständen (vgl. nachfolgende Berichterstattungen),

einige aber nutzten

(zusätzlich) auch Gemeinschaftsstände

wie den vom Bauforum Stahl,

der seine Teilnehmer, die oben

genannt worden sind, mit folgenden

Hinweisen vorgestellt hat:

z ArcelorMittal ist das weltgrößte

Stahl- und Bergbauunternehmen

mit rund 197.000 Mitarbeitern in

über 60 Staaten, einer industriellen

Präsenz in 17 Ländern, einem

Umsatz von 55,3 Mrd. € und einer

Produktion von 93,1 Mio. t Rohstahl

(2017). Die Unternehmensgruppe

bietet ihren internationalen Kunden

ein Komplettangebot mit Qualitätsprodukten

und maßgefertigten

Lösungen, die spezifische Anforderungen

in unterschiedlichen

Anwendungsbereichen erfüllen.

Dazu zählen: Automobilindustrie,

Baubranche, Haushaltsgeräte- und

Verpackungsindustrie. ArcelorMittal

sieht sich führender Lieferant

von Qualitätsstahl auf den globalen

Stahlmärkten.

z Die Salzgitter AG war mit den Tochtergesellschaften

Peiner Träger

GmbH (PTG), Salzgitter Bauelemente

GmbH (SZBE) und Salzgitter

Mannesmann Stahlhandel GmbH

(SMSD) auf der Bauvertreten. Die

PTG bietet ein Vollsortiment an

Formstahl und Breitflanschträgern.

Die auf Schrottbasis hergestellten

Qualitätsstähle und Bauteile gelten

als besonders ressourceneffizient

sowie wirtschaftlich und eignen

sich für den Leichtbau ebenso wie

für Offshore-Bauwerke. SIP Salzgitter

Isolier Paneele preisen sich

auf dem Markt mit hochwertigen

Oberflächen sowie besonderen Wärmedämmeigenschaften

und einer

unkomplizierten Montage an. Der

Geschäftsbereich Handel der Salzgitter

AG sorge mit einem dichten

Netz lagerhaltender Standorte in

Europa sowie Tradinggesellschaften

und -büros weltweit für die internationale

Präsenz der Produkte und

Leistungen des Salzgitter-Konzerns.

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel

verfügt über 17 Standorte in

Deutschland.

z Die Stahlwerk Thüringen GmbH

stellte in der bayerischen Metropole

Formstahlprofile (IPE, HE, UPE,

UPN, UB, UC, UBP und PFC) vor

und informierte über die erneute

Erweiterung der Profilpalette, Sonderprofilformen

und umfangreiche

Servicedienstleistungen. Zum Lieferprogramm

gehören schweißbare

Baustähle (S235, S275, S355; S460)

und Stahlgüten für spezifische

Anforderungen (Güten nach DB-

Standard, Offshore Güten, Baustähle

für Einsatz bei erhöhten Temperaturen

z.B. Kraftwerke,

Schiffbaugüten, wetterfeste Baustähle).

Die Produkte wurden im

Rahmen der bauforumstahl-EPD

mit weiteren Herstellern gemäß

ISO 14025 ökobilanziert.

z Seit 1950 ist Stahl bei der Wiegel

Verwaltung GmbH & Co KG in

guten Händen. Heute ist die WIE-

GEL-GRUPPE mit ca. 1.800 Mitarbeitern

an 38 Standorten in 4 Ländern

einer der leistungsfähigsten

Feuerverzinker in Europa. Neben

dem Feuerverzinken wird auch die

Dienstleistung des Pulverbeschichtens

angeboten. An zwei Standorten

ist darüber hinaus ein Gittermastbau

angesiedelt. Mit WIEGELfeuerverzinken

® bietet das Unternehmen

natürliche und wirtschaftlichen Korrosionsschutz

für den Baustoff Stahl

an. Alle Werke besitzen die für die q

Stahlreport 3|19

25


Messen

und Märkte

Spezialreport BAU

q Bauindustrie relevanten Zertifizierungen:

DIN EN ISO 1461, QMS

9001, UMS 14001, ÜZ nach der Bauregelliste

A zur DASt Richtlinie 022

sowie die EMAS-Validierung aller

deutschsprachigen Werke.

z Seit über 80 Jahren gibt es die Stahlbau

Süssen GmbH. Regional und

überregional ist sie im Stahl-, Industrie-

und Designbau tätig. Mit einer

Jahreskapazität von 8.000 t realisiert

die Stahlbau Süssen Funktions-

und Designgebäude. Das Unternehmen

beschäftigt 80 Mitarbeiter.

Ein weiteres Plus ist die Fertigung

und Montage nach DIN 1090. Die

Korrosionsschutzabteilung stellt

neben modernen Anstrichen auch

zukunftsweisende Brandschutz -

lösungen her. Partnerfirmen veredeln

die Konstruktionen mit

anspruchsvollen und zugleich günstigen

Verkleidungen.

z Die GSI – Gesellschaft für

Schweißtechnik International

mbH ist die 1999 vom DVS

gegründete gemeinnützige GmbH

für Aus- und Weiterbildung, Qualifizierung

und Beratung im

Bereich der Schweiß-, Füge-, Spritzund

Prüftechnik und des Korrosionsschutzes.

Ihr Auftrag: Menschen

ausbilden und Unternehmen

weiterbringen. In der Beratung

von Unternehmen setzt die GSI

auf fundierte Analysen und individuelle

Lösungen sowie einen

schnellen Technologietransfer. Mit

prozessorientierten Methoden

erarbeiten die GSI-Fachleute Strategien

für Fertigung, Überwachung,

Bewertung u. v. m. Die

Schweißtechnischen Lehr- und

Versuchsanstalten (SLV) haben in

der Aus- und Weiterbildung über

85 Jahre Erfahrung und setzen

dabei auf modernste Methoden wie

e-Learning und Virtual Reality Welding.

z Die Nord-Lock Gruppe sieht sich

als Weltmarktführer im Bereich

sicherer Verschraubungslösungen.

Mit der Nord-Lock Keilsicherungstechnologie,

Superbolt Spannelementen,

Boltight hydraulischen

Spannwerkzeugen und Expander

System bietet die Gruppe eine Vielzahl

an innovativen Technologien.

Die Nord-Lock SC-Keilsicherungsscheiben

stehen zudem für die

zuverlässige Schraubensicherung

im Stahlbau. Dank einer globalen

Vertriebsorganisation und internationalen

Partnern profitieren Nord-

Lock Kunden von einem breiten

Fachwissen und optimalen Lösungen

für jegliche Verschraubungsfälle.

z Die Interessengemeinschaft

Stahl-Brandschutzbeschichtung

(IGSB) wurde 2012 von namhaften

Herstellern von Brandschutz-

Beschichtungen, Rohstoffen und

Stahl gegründet. Sie versteht sich

als Kompetenzcenter in allen Fragen

rund um das Thema Brandschutz

im Stahlbau. Das Expertenteam

berät kostenlos und

unverbindlich in allen Fragen rund

um den modernen Stahl-Brandschutz

mit intumeszierenden

Beschichtungen, unterstützt bei der

Planung, Ausschreibung und Ausführung

von Brandschutzbeschichtungen,

fördert den Einsatz von

Dämmschichtbildnern im Stahlbau

sowie deren kontinuierliche Verbesserung

und stellt auf ihrer Internetseite

www.igsb.info Informationsbroschüren

zum kostenlosen

Download bereit.

z Im Stahl- und Metallbau, so das Institut

Feuerverzinken, hat sich der

Korrosionsschutz durch Feuerverzinken

seit Jahrzehnten bewährt. Eine

Feuerverzinkung schützt Stahl in der

Regel für 50 Jahre und mehr ohne

Wartungs- und Instandhaltungszwang.

Derzeit erobert die Feuerverzinkung

neue Anwendungsbereiche

und wird für dynamisch belastete

Straßenbrücken in Stahl- und Verbundbauweise

sowie aus gestalterischen

Gründen als Fassadenbekleidung

verwendet. Ein aktuelles

Forschungsprojekt der Technischen

Universität München hat zudem festgestellt,

dass durch Feuerverzinken

auch die Feuerwiderstandsdauer von

Stahl verbessert wird und ein praxisnahes

Berechnungsmodell entwickelt,

das diese Verbesserung quantifizierbar

macht. Hierdurch kann

zukünftig auf kostspielige, passive

Brandschutzmaßnahmen verzichtet

und R30 mit ungeschützten, feuerverzinkten

Stahlkonstruktionen

erreicht werden.

Weitere Organisationen

Das Messegeschehen in München

war zudem geprägt durch weitere

Organisationen, die entweder mit

Ständen vertreten waren oder im

Begleitprogramm eine wichtige Rolle

gespielt haben – meist, um Lobbybotschaften

abzusetzen:

z So trat die Informationsstelle Edelstahl

Rostfrei gemeinsam mit ihren

Mitgliedswerken auf – unter dem

Motto „Kompetenz in Edelstahl“,

um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

dieses Werkstoffs im Baubereich

zu belegen.

z Die Institut Feuerverzinken GmbH,

Serviceorganisation des gleichnamigen

Industrieverbands, brachte

sich auf der Messe zusätzlich mit

neuen Planungshilfen für feuerverzinkte

Stahlelemente im Fassadenbau,

mit der Möglichkeit dünnerer

Beschichtungen nach DIN

EN ISO 12944 und der Verlängerung

der Feuerwiderstandsdauer

von Stahl ins Gespräch.

z Sozusagen als wissenschaftliche

Begleitung des Messegeschehens

fungierte die Fraunhofer-Gesellschaft,

die in München eine Lanze

dafür brach, angesichts der aktuellen

Herausforderungen am Bau

zunehmend branchenübergreifend

zu denken und interdisziplinär zu

agieren.

z Das Institut Bauen und Umwelt

nutzte die Gelegenheit, um darauf

hinzuweisen, dass sich der Einsatz

von Produkten mit EPD, wie ihn auch

das Bauforum Stahl im Programm

hatte, positiv auf den ökologischen

Gebäudefußabdruck auswirkt.

z Das Pestel-Institut präsentierte am

ersten Messetag unter dem Titel

„Wohnen der Altersgruppe 65plus“

eine Studie, die darauf hinweist,

dass Deutschland auf ein massives

Alters-Wohnproblem zusteuert –

auf eine „graue Wohnungsnot“.

z Schließlich wies die Deutsche

Gesellschaft für Mauerwerksund

Wohnungsbau darauf hin,

dass in Deutschland ab 2019 jährlich

400.000 Neubauwohnungen

entstehen müssten, um den Bedarf

zu decken. In den vergangenen

zwölf Monaten sei es aber nicht einmal

gelungen, 300.000 Wohnungen

neu zu bauen. 2

26 Stahlreport 3|19


Wer BIM auf der Bau ins Gespräch gebracht hat

Bekannte und Unbekannte

Seit langem dazu engagierte Akteure, aber auch in diesen

Zusammenhängen bisher weitgehend Unbekannte, brachten auf

der diesjährigen Bau in München die Sprache auf BIM: Building

Information Modeling. Die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum

(vgl. Kasten) griff das Thema in insbesondere vier Veranstaltungen

ebenso auf wie beispielsweise der Chemiekonzern BASF mit einem

entsprechenden Werkzeug.

Somit wurden so unterschiedliche

Bereiche wie die Beratung oder

die Seite der Zulieferer beleuchtet.

Veranstaltungen

z Im Kongress „Digitales Planen,

Bauen und Betreiben“ im Rahmenprogramm

der BAU 2019 stand die

Anwendung der Methode BIM im

gesamten Lebenszyklus von Gebäuden

im Fokus. Ein besonderes Highlight

dieser Veranstaltung war die

Preisverleihung im Wettbewerb „Auf

IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“,

in der die besten Arbeiten rund um

die Digitalisierung der Bauwirtschaft

ausgezeichnet wurden. Die Preise

wurden von einem Vertreter der Leitungsebene

aus dem Bundeswirtschaftsministerium

überreicht.

z Am Rande der BAU wurden erstmals

die Ergebnisse der Beschäftigungsstudie

der RG-Bau öffentlich

vorgestellt – in der Veranstaltung

„Digitale Bauarbeitswelt – Wandel

der Beschäftigung im Zuge der Digitalisierung“.

z Die Digitalisierung war zudem ein

Thema im Workshop „Startup

meets Baumittelstand“. In diesem

Rahmen konnten sich Gründer und

Bauunternehmer austauschen.

z Technische Fragen wurden zudem

thematisiert, als es im Rahmen

einer weiteren Veranstaltung um

die Fassade 4.0 ging.

Werkzeug

Mit dem Online Planning Tool hat

Master Builders Solutions® ein Planungswerkzeug

entwickelt und in

München vorgestellt, das den Bauprofis

dabei helfen soll, schnell und

einfach die richtigen Lösungen für

ihr Projekt zu finden, kurzfristig auf

veränderte Prozessabläufe zu reagieren

und während aller Schritte der

Planung bzw. Ausführung entscheidende

Informationen abzurufen.

Das Online Planning Tool ist in verschiedenen

Sprachen verfügbar, kostenfrei

und fast überall nutzbar. Es ist

für Desktop-PC-Anwendungen ebenso

geeignet wie für mobile Endgeräte.

Der Unternehmensbereich Construction

Chemicals der BASF erhebt

den Anspruch, hoch entwickelte chemische

Lösungen für den Neubau

sowie für die Instandhaltung, Reparatur

und Renovierung von Bauwerken

zu bieten. 2

RKW Kompetenzzentrum

Das RKW Kompetenzzentrum unterstützt kleine und

mittlere Unternehmen in Deutschland dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit

zu stärken und zu halten. An der

Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft

werden deshalb praxisnahe Empfehlungen und

Lösungen zu den Themen Fachkräftesicherung, Innovationsmanagement

und Existenzgründung entwickelt.

Das RKW Kompetenzzentrum ist eine bundesweit

aktive, gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungseinrichtung

des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrums

der Deutschen Wirtschaft e.V.

Die RG-Bau arbeitet branchenbezogen und unterstützt

mittelständische Unternehmen in der Bauwirtschaft

z.B. bei der Entwicklung und Gestaltung von Zukunftsmärkten

und bei der Stärkung der Innovationskraft in

der gesamten Wertschöpfungskette Bau.

Kosten im Stahlbau

Broschüre neu aufgelegt

Mit der 6. Auflage der Broschüre „Kosten im Stahlbau“ aus

2019 will das auf der Baumesse in München vertretene bauforumstahl

Bauherren, Architekten und Ingenieuren einen kompakten Ratgeber

zur Kostenkalkulation bieten. Der Kalkulationshelfer bündelt

dafür alle relevanten Daten zur/zum Planung, Fertigung, Korrosionsschutz,

Brandschutz, Lieferung und Montage. Die Neuauflage enthält

erstmals auch eine Darstellung der Gesamtkostenverteilung.

Der seit 2009 alle zwei Jahren erscheinende Leitfaden beinhaltet

Preisindikationen zum Tragwerk inklusive Deckensystemen oder

Treppen sowie zur Oberflächenbehandlung und Brandschutzmaßnahmen.

Zusätzlich informiert die Broschüre über die grundlegenden

technischen Zusammenhänge, die zur korrekten Einordnung

und Abschätzung der eigenen Kalkulation benötigt werden.

„Ein Gebäude bereits in der frühen Planungsphase kostentransparent

darstellen zu können, bietet für die Planer einen großen Mehrwert,

wenn es um die Realisierung alternativer Lösungsvorschläge

geht“, so Dr. Rolf Heddrich, Sprecher des Bauforums Stahl.

Der Verband für das Bauen mit Stahl erhofft sich, auf diesem Weg

mehr Architekten, Ingenieure und Bauherren für die kosteneffiziente

und planungssichere Bauweise mit Stahl gewinnen zu können. Der

Ratgeber ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Bauökonomie

der Universität Stuttgart, unterstützt durch die Council of Construction

Economists (CEEC).

[ Info ]

Die 6. Auflage steht unter https://bauforumstahl.de/

wirtschaft-und-politik/baukosten/ zum Download bereit.

Stahlreport 3|19

27


Messen

und Märkte

Spezialreport BAU

Mit dem Prinzip Steligence,

für das es von ArcelorMittal

ein eigenes Logo gibt, …

… lässt sich auch der

neue Unternehmenssitz

des Konzerns ganzheitlich

betrachten, obwohl er erst

2021 fertiggestellt wird.

Den Stahlbau mit Steligence im Blick

Ganzheitliches

Konzept

Quelle: ArcelorMittal

Bei der Baumesse in München stellte ArcelorMittal

das ganzheitliche Konzept Steligence zum

Bauen mit Stahl in den Mittelpunkt – beispielsweise

bei der Erstellung von Gebäuden. Besucher

konnten sich auf dem Stand des weltweit führenden

Stahlunternehmens (vgl. Kasten) zudem in

einer virtuellen 3D-Welt von den Vorteilen der

Stahlbauweise überzeugen.

ArcelorMittal

Mit seiner ganzheitlichen

Betrachtungsweise des Bauens

nimmt das Prinzip Steligence ® alle

Aspekte des Bauens mit Stahl in den

Fokus und betrachtet sie als Teil

eines Ganzen. So weist das System

auch auf die Notwendigkeit hin, den

Dialog und die Zusammenarbeit zwischen

den verschiedenen Fachdisziplinen

der Architektur und des

Ingenieurwesens zu verbessern.

„Mit Steligence zeigen wir, dass

der Einsatz der besten verfügbaren

Mit einem Produktionsvolumen von rund 8 Mio. t Rohstahl

ist ArcelorMittal einer der größten Stahlhersteller

Deutschlands.

Auto-, Bau- und Verpackungsindustrie gehören ebenso

zum Kundenkreis wie der Bereich Haushaltswaren.

Das Unternehmen betreibt vier große Produktionsstandorte

in Deutschland. Dazu gehören zwei integrierte

Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt

sowie zwei Langstahlwerke in Hamburg und

Duisburg. Außerdem unterhält ArcelorMittal ein stark

ausgeprägtes Vertriebsnetz in Deutschland und verfügt

über sieben Schneid-Servicezentren sowie

16 Distributionszentren.

ArcelorMittal beschäftigt in Deutschland mehr als

9.000 Angestellte.

ArcelorMittal ist zudem das weltgrößte Stahl- und

Bergbauunternehmen; es ist in über 60 Ländern präsent

und industriell in mehr als 20 Ländern aufgestellt.

Technologie in der Stahlerzeugung

sowie die modulare Anwendung von

Stahlkomponenten in Gebäuden es

möglich macht, Effizienzgewinne

bei Planung und Design, Konstruktion

und Konfigurierbarkeit von

Gebäuden im Vergleich zu herkömmlichen

Bauweisen zu erzielen“,

betonte Olivier Vassart, CEO von

ArcelorMittal.

Steligence biete Architekten und

Planern schließlich die Grundlage,

den Lebenszyklus, die Recyclingfähigkeit

und letztendlich die Wiederverwendbarkeit

eines Bauwerks und

seiner Komponenten bereits in einem

frühen Stadium des Planungs- und

Designprozesses zu berücksichtigen.

Details eines Ganzen

Innovative Stähle wie Histar ® zeichnen

sich nach Angaben von ArcelorMIttal

durch höhere Festigkeit

aus, wodurch sie Gewicht einsparen

und dank guter Verfügbarkeit

schnell sowie flexibel einsetzbar

sind. Bei Wolkenkratzern in den USA

und Großbritannien beispielsweise

würden bereits standardmäßig

höherfeste Stahlgüten eingesetzt. In

Deutschland sei das Potenzial für

den Einsatz höherfester Stähle dagegen

noch groß. Auch Vorteile durch

Recycling und Umweltschutz wie

der Einsatz von 100 % Stahlschrott

als Rohstoff und reduzierte CO 2

-

Werte in der Verwendung sprächen

für hochfeste Stahlgüten. Bauen mit

Stahl sorge zudem für schnelleren

Baufortschritt mit geringerer

Umweltbelastung.

Die als Angelina bekannten

Profile mit integrierten Öffnungen

für Kabel und Rohrleitungen ermöglichten

ein besseres Verhältnis zwischen

Nutzfläche und umbautem

Raum und erlaubten so eine geringere

Konstruktionshöhe. Die Folge

ist demnach ein geringeres zu beheizendes

Volumen, wodurch sich eine

bessere Energieeffizienz ergebe.

Verbundbleche wie Cofraplus ®

220 zeichneten sich durch einfache

und schnelle Montage aus; sie punkteten

durch reduziertes Gewicht,

hohe Widerstandsfähigkeit und

große Anpassungsfähigkeit.

Fassaden-Verkleidungen wie

Coque MD ® seien mit verschiedenen,

der Nutzung angepassten Oberflächenbeschichtungen

erhältlich,

z.B. mit der Beschichtung Granite ®

Silky Shine, die robust, haltbar und

umweltfreundlich sei, da sie frei

von Schwermetallen hergestellt

werde. 2

28 Stahlreport 3|19


Foto: Glutz

Griffiger Markt

Eidgenössischer Edelstahl

von Glutz

Auf der Baumesse in München

stellte das Schweizer Unternehmen Glutz

die Vielfalt des Portfolios rund um

Zutrittssysteme, Schlösser und

Beschläge vor. Edelstahl spielte auf diesem

griffigen Markt eine große Rolle.

Ein Standhighlight bildete die neue Produktlinie

„Comfort“ für den gehobenen

Wohnbau im deutschen Markt. Es handelt

sich dabei um eine Auswahl von Garnituren

aus Edelstahl für Innentüren im

Wohnungsbau – inklusive passenden

Fenstergriffen. Die Serie verdeutliche

neben der Eleganz und Vollständigkeit

der Glutz Produkte auch die Flexibilität

des Unternehmens, auf länderspezifische

Anforderungen zu reagieren. Vertrieb und

Verkauf der „Comfort“ Linie ist nur für

Deutschland vorgesehen.

Als international bekannter Lösungsanbieter

kombiniert Glutz seit mehr als 150

Jahren Handwerk, Technologie, Design

und Kundenservice zu Gesamtlösungen

für den komfortablen Zutritt. Die eigene

Entwicklung und Produktion von Schlössern,

Beschlägen und Zutrittssystemen

soll dabei durchgängige Lösungen rund

um die Tür und die Umsetzung individueller

Anforderungen ermöglichen.

Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in

Solothurn hat Tochterfirmen in Deutschland,

Österreich, UK und Singapur.

Tür- und Fenstergriffe aus Edelstahl sind eine

Spezialität des Schweizer Unternehmens

Glutz.

Fotos, 3: GKD

Die mit der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung gegebene genehmigungsrechtliche Sicherheit

qualifiziert die Seilgewebe TIGRIS und OMEGA 1520 sowie das Spiralgewebe ESCALE 7x1 nebst

Befestigungen.

Viele Dimensionen

Metallgewebe von Kufferath

Zur Münchner Baumesse präsentierte

die GKD, internationaler Hersteller von

Metallgewebesystemen, in vielen Dimensionen

Lösungen für Architekten, Verarbeiter

und Investoren. Das gezeigte Spektrum

reichte von Fassaden-, Sonnenschutz- und

Sicherheitssystemen bis hin zu innovativen

Geweben für den Innenausbau. Die große

Vielfalt an Farben und Oberflächen aus einer

Hand stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie

die bislang nur für GKD-Gewebe erteilte allgemeine

bauaufsichtliche Zulassung (abZ).

Türrahmen aus Stahl

Innovationen von BOS

Auf der BAU 2019 präsentiert BOS

Best Of Steel viele Neuheiten und Detailverbesserungen

rund um das Thema Türrahmen

aus Stahl. Unter dieser Marke werden

seit über 50 Jahren Stahlzargen für Türen

und Fenster produziert. BOS sieht sich als

Marktführer in Deutschland und führend in

vielen europäischen Ländern.

Foto: BOS

Auf der BAU, Weltleitmesse für Architektur,

Materialien und Systeme, zeigt die technische

Weberei GKD – Gebr. Kufferath AG

(GKD) im Januar, wie sie Anforderungen an

moderne Architektur konkret durch Produkte

und Dienstleistungen aufgreift. Ob

Neubau, Nutzungswechsel, Sanierung,

Renovierung, Modernisierung oder Individualisierung:

Metallgewebefassaden von

GKD sollen die damit verbundenen Herausforderungen

beantworten. Zugleich wollen

sie höchste Ansprüche an Design, Komfort

und Sicherheit erfüllen.

Dabei ist es den Verantwortlichen bei Kufferath

zudem wichtig, durch effiziente Verschattung

bei gleichzeitig hoher Transparenz

die Aufenthaltsqualität und Energieeffizienz

der Gebäude zu verbessern. Diesen thermischen

und visuellen Komfort wollen sie mit

nahezu unbegrenzten Gestaltungsmöglichkeiten

verbinden.

Und das ist ein weiterer Aspekt der Firmenphilosophie:

Die Bandbreite der GKD-

Gewebe und kundenindividueller Neuentwicklungen

erhält durch Farbe und

Oberflächengestaltung eine zusätzliche

Dimension.

Dreiteilig und zerlegt: Die Stahlzarge Duo15Z

ECON3 ab Lager.

Zu den in München präsentierten Innovationen

gehörte auch Duo 15Z ECON3 – die

zerlegte Zarge ab Lager. Die Stahlzarge

Duo15Z ECON3 von BOS ist eine dreiteilige,

transportzerlegte und kartonverpackte

Stahlzarge, die ab Lager lieferbar ist. Sie

eignet sich für gefälzte Türblätter, zur nachträglichen

Montage und als Renovierungszarge.

Duo 15Z ECON3 kann in Norm-Rohbauöffnungen

eingesetzt werden und ist auf

Wunsch auch pulverbeschichtet lieferbar

(nicht ab Lager). Für den schnellen Einbau

ist die mitgelieferte Dichtung bereits in drei

Teile vorgeschnitten. Die BOS-Nivellieranker

sollen für eine erhöhte Stabilität der

Zargen sorgen.

Stahlreport 3|19

29


Messen

und Märkte

Spezialreport BAU

Drei Zielgruppen

Mit Günzburger Steigtechnik

nach oben

Ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit

für die Bauhandwerker, Service für Baustoffhändler

sowie umfassende Planungshilfen

für Architekten: Das waren die Themen

der Günzburger Steigtechnik, die als „starker

Partner“ der Baubranche – für die drei

Zielgruppen – erstmals auf der Münchner

Baumesse vertreten war.

Ein Grund für dieses Engagement war die

ML Bauleiter, die in Zusammenarbeit mit

der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

(BG Bau) entwickelt worden ist und

deren Kauf zur Unterstützung des Sicherheitsdenkens

gefördert wird.

„Mit der ML Bauleiter haben wir einen echten

Volltreffer gelandet, das zeigt die große

Menge an Förderanträgen, die bei der BG

Bau bislang eingegangen sind“, betonte Ferdinand

Munk, Geschäftsführer der Günzburger

Steigtechnik GmbH.

Leitern müssen seit Jahresbeginn unter

bestimmten Bedingungen den verschärften

Anforderungen der Technischen Regeln für

die Betriebssicherheit TRBS 2121 Teil 2

gerecht werden: Sollen Leitern als Arbeitsplatz

genutzt werden, dürfen sie neben den

Standplattformen nur noch über Stufen

anstatt über Sprossen verfügen.

Lager- und Lieferprogramm

Produkte und Service

von Kicherer

Mit seinen Lager- und Lieferprogrammen

auf der Baumesse im Januar in München

in der Stahlhalle vertreten war auch

die Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG aus

dem schwäbischen Ellwangen.

Präsentiert bzw. erläutert wurden beispielsweise

die Angebote an Blechprofilen (also

Stufen, Roste, Paneele, Treppen) sowie die

Produktpalette für Dach und Wand (Sandwichpaneele,

Trapezbleche und Zubehör).

Der Auftritt des Stahlhändlers in der bayerischen

Landeshauptstadt war vor allem auch

Foto: Günzburger Steigtechnik

Quelle: Kicherer

Stufen statt Sprossen: ML Bauleiter.

Die innovativen Steigtechnik-Lösungen aus

Günzburg werden im Übrigen konsequent

über den Fachhandel vertrieben, eine weitere

Zielgruppe für den Messeauftritt in

München.

„Von unserer Innovationskraft profitieren

die Partner im Baustoffhandel direkt, denn

sie können ihren Kunden stets Steigtechniklösungen

bieten, die höchste Arbeitssicherheit,

hervorragende Funktionalität und

perfektes Handling auf der Baustelle bieten“,

erklärte Munk.

Auch Planern, Bauingenieuren und Architekten

will die Günzburger Steigtechnik

eine ganze Reihe an Mehrwerten für die

tägliche Arbeit bieten – und zwar in Form

von online verfügbaren Planungshilfen und

Ausschreibungstexten. Damit lassen sich

Steigleitern für den Objekt- und Industriebau

mit wenigen Klicks in Projektplanungen

einbauen.

Zwei der auf der Baumesse in München präsentierten

Kicherer-Kataloge.

durch die Betonung der mit den Produkten

angebotenen Serviceleistungen geprägt,

welche die Werkstoffdistribution für die

Baubranche bereithält. „Aus Lagervorrat

komplett verlegefertig kurzfristig lieferbar“

Foto: Swiss Steel

Lange Lebensdauer

Edelstahlbewehrung von

Swiss Steel

Swiss Steel stellte auf der Weltleitmesse

für Architektur, Materialien und

Systeme im Januar in München seine

Werkstofflösungen für spezielle Anforderungen

vor. Der Schweizer Spezialstahlhersteller

präsentierte seine nichtrostende

Edelstahlbewehrung Top12 – mit

deren Hilfe sich eine lange Lebensdauer

von Infrastrukturbauwerken gewährleisten

lasse.

Vor allem Parkbauten sind extremen Tausalzbelastungen

aus dem Straßenverkehr

ausgesetzt, was zu großen Instandsetzungsaufwänden

und hohen Lebenszykluskosten

führt. Mit Top12 habe Swiss

Steel eine passende Werkstofflösung im

Portfolio: Die hochlegierte Edelstahlbewehrung

schütze dank eines Chromanteils

von mehr als 12 % zuverlässig vor

Korrosion. Sie sei im Vergleich zu herkömmlichem

Betonstahl mindestens dreimal

so beständig gegenüber Chloriden

und mache Bauten damit bis zu sechsmal

langlebiger. Bei Parkbauten würden aufwändige

Schutzanstriche entfallen, die

Lebenszykluskosten verringerten sich

deutlich. Top12 sei eine optimale Alternative

zum unlegierten B500B und ist seit

2018 neben den Abmessungen 8 bis 14

mm auch für Durchmesser von 16 bis 28

mm für den deutschen Markt zugelassen.

Auf der BAU standen die Experten von

Swiss Steel für Fragen rund um Top12

zur Verfügung. Sie zitierten dort auch das

Beispiel der Tiefgarage des Landratsamtes

in Schweinfurt.

Swiss Steel ist ein Unternehmen der

SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe.

Gut eine Tonne Top12-Stahl kam bei der

Instandsetzung der unbeschichteten, 22 Meter

langen Rampe zur Tiefgarage des Landratsamtes

in Schweinfurt zum Einsatz.

30 Stahlreport 3|19


Didaktik und Technik managen

Learntec: Messe und

Kongress in Karlsruhe

In diesen digitalen Zeiten muss für Didaktik und Technik ein besonderes

Management gelten. Mit diesen Stichworten sind die drei Hauptsäulen benannt,

auf denen Ende Januar dreitägig der diesjährige Learntec-Kongress und die

gleichnamige Messe basierten. So wurden an drei Veranstaltungstagen in

Karlsruhe der Bildungsrahmen sowie die aktuellen Trends der Bildungsbranche

deutlich. Sie fanden Niederschlag auch auf den Sonderflächen, die in den

beiden Ausstellungshallen ein zusätzliches Vortragsprogramm boten und ein

besonderes Bindeglied zwischen den beiden Veranstaltungsteilen waren.

Die Personalisierung dieser Verbindungen

in den Akteuren der Aussteller

entpuppte sich einmal mehr als

Chance und Risiko zugleich: So repräsentierte

ein Großteil der Kongressreferenten

zwar das geballte Know-how

der über 300 auf der Messe vertretenen

Firmen, allerdings auch deren manchmal

auch fragwürdige Werbebotschaften,

die durch die wissenschaftliche

Begleitung nicht immer ausreichend

entschärft werden konnten. Dieser

Umstand war umso bedeutender, als

es sich um einen technikgetriebenen

und deshalb manchmal abgehobenen

Markt handelt, in dem Didaktik bodenständig

zu managen eine große Herausforderung

darstellt.

Das machte auch schon der Rahmen

deutlich, in dem sich die Trends

der LEARNTEC abzeichneten.

Rahmen

Dieser Rahmen wurde insbesondere

im Rahmen der Eröffnung der diesjährigen

LEARNTEC deutlich, in den Grußworten

zum Katalog und in der tagespolitischen

Begleitmusik zum Event:

Die entsprechenden bildungs- und

sozialpolitischen Komponenten

benannten einerseits Bundesbildungsministerin

Anja Karliczek z.B. mit Hinweis

auf die Initiative Berufsbildung

4.0 und andererseits Bundesarbeitsminister

Hubertus Heil, wenn er die Notwendigkeit

einer besseren Vereinbarkeit

von Familie und Beruf hervorhob.

Dass zeitgleich mit der Veranstaltung

in Karlsruhe im Vermittlungsausschuss

von Bund und Ländern in Berlin erbittert

über den Digitalpakt und damit

über das Recht auf finanziellen Investitionen

in die technische Ausstattung

von Schulen gestritten wurde, stieß bei

den rund 10.000 Besuchern in der badischen

Metropole kaum auf Verständnis.

Und dann gibt es auch noch die

europäische Ebene, die Rahmen setzt:

Wie stark gerade das digitalisierte Lernen

von der seit nunmehr acht Monaten

geltenden EU-Datenschutz-Grundverordnung

betroffen ist, machte am ersten

Kongresstag in einem Workshop Thomas

Trier von der Vitero GmbH deutlich

– auch am Beispiel der von diesem

Unternehmen konfigurierten virtuellen

Seminare. Er könne den Anbietern solcher

Einheiten nur dringend empfehlen,

externe und auch interne Veröffentlichungen

aus diesen Bereichen mit allen

Teilnehmern im Vorfeld am besten

schriftlich abzustimmen, um Abmahnrisiken

zu minimieren und Bußgeldforderungen

zu vermeiden.

Trends

Einer der auf der Learntec erkennbarenTrends

ist die Favorisierung von

Mischformen – auch für das „Social

Learning in der beruflichen Weiterbildung“.

Unter diesem Titel machte Gernot

Kühn von der Microsoft Deutschland

GmbH, der sich selber als

Lern-Futurist bezeichnet, deutlich, dass

der „Abschied vom Seminarraum“, den

er als mit Fragezeichen versehenen

Untertitel gewählt hatte, eben nicht

bevorsteht. Vielmehr komme es auf die

richtige Mischung aus realen bzw. virtuellen

Lern- und Kommunikationseinheiten

an, die erfahrungsgemäß gut

mit dem Kennenlernen in der Schulungsstätte

beginnen könne.

In der Mitte liegt zudem die Wahrheit,

wenn es um die Leitfrage der diesjährigen

Learntec und damit um den Wettbewerb

zwischen realen und virtuellen

Lernwelten geht. Nicht nur Torsten Fell

(www.torstenfell.com) sprach sich in

seinem Referat „Mixed Reality“ als

Basis für den Arbeitsplatz der Zukunft

– und damit für das LERNEN“ – für

einen vernünftigen Kompromiss zwischen

den Lagern aus und mahnte für

den auch ethische Standards an.

Erfolgreich sein kann diese Art von

Blended Learning aber nur unter der

Voraussetzung, dass die „Lernbegleiter

in digitalen Bildungsprozessen“ als „e-

Trainer“ ausreichend geschult sind.

Das machten in einer der Veranstaltungen

des Trendforums Claudia Otto

und Christina Wahl von der VIWIS

GmbH deutlich. Es gebe mehr E-Learning-Angebote

als dafür geschulte Trainer,

ließen sie sich von ihrem zahlreichen

Publikum bestätigen. Dabei

komme es gerade für diesen Personenkreis

darauf an, die vielfach zur Verfügung

stehenden Werkzeuge professionell

einzusetzen – beispielsweise

für die Motivation der Lernenden.

Das alles gehört nach Ansicht von

Dirk Röhrborn in eine Digitalisierungsstrategie,

ohne die seiner Meinung nach

kein Unternehmen mehr auskommen

kann. Das Präsidiumsmitglied im Branchenverband

BITKOM, dem ideellen

Träger der Learntec, referierte in Karlsruhe

zu der These „Digitale Bildung im

Mittelstand – es gibt noch viel zu tun!“

und räumte schon allein durch diesen

Titel mit dem Vorurteil auf, die Digitalisierung

betreffe nur Großunternehmen.

2

Stahlreport 3|19

31


Messen

und Märkte

Spezialreport Intec/Z

Ein eindrucksvolles Symbol für das Messegeschehen auf Intec/Z in Leipzig:

die gläserne Werkzeugmaschine der Technischen Universität Chemnitz.

Foto: TU Chemnitz

Transparent

Intec und Z in Leipzig

Auf dem ersten Blick unscheinbar, weil transparent nahm sie in der Halle 3 auf Stand B 58 dennoch

einen zentralen Platz ein: Die gläserne Werkzeugmaschine der TU Chemnitz hatte aber trotzdem das

Zeug, auf der Doppelmesse Intec und Z Anfang Februar in Leipzig die aktuellen Trends und Potenziale

in der (vor allem spanenden) Metallbearbeitung und bei den (insbesondere Automobil-) Zulieferern

deutlich zu machen. Diese Entwicklungen wiederum ermöglichten es den Besuchern, die Fülle der in

den vier Ausstellungshallen gezeigten Produkte und beschriebenen Dienstleistungen einzuordnen.

Auf der so angesprochenen

gläsernen Werkzeugmaschine sollen

keine Produkte hergestellt werden,

sie demonstrierte in Leipzig vielmehr

einen durchgängigen Ansatz zur

Gewinnung prozessbezogener Überwachungsdaten

im laufenden Verfahren

inklusive deren Online-Visualisierung.

Relevante Parameter

werden dabei steuerungsintern, also

ohne zusätzliche Sensorik, erfasst

und durch neuartige Algorithmen

in Form von Meta-Informationen

(Trägheitsmoment, Reibung, Eigenfrequenzen,

Reglerparametrierung)

dem Bediener bereitgestellt. Dies

verdeutlicht, dass (nicht nur) in der

Metallbearbeitung Prozesse betrachtet

und in ihnen Trends wie die Digitalisierung

identifiziert werden müssen.

Dies galt bei dem Messeduo

Intec/Z (vgl. Kasten) in der sächsischen

Metropole um so mehr, als es

am Anfang eines sich abzeichnenden

konjunkturellen Abschwungs im

Maschinen- und Anlagenbau stattgefunden

hat, der auch mit Innovationen

so positiv wie möglich beeinflusst

werden kann. Die Chemnitzer

Wissenschaftler haben zudem ein

Aggregat entwickelt, das dank seines

gläsernen Gehäuses einen gefahrlosen

Blick in das Innere der Maschine

erlaubt – mit zwei Effekten: Sicherheit

und Sicherung von Nachwuchs

in den beteiligten Branchen.

Prozesse und Trends

Wertschöpfungsketten können entlang

des Produktionsfortschritts

oder vom fertigen Produkt her analysiert

werden. Immer aber geht es

um die Betrachtung eines Prozesses,

der erst durch die Digitalisierung

und die Fähigkeit der zunehmenden

Nutzbarkeit von Big Data

beherrschbar und effektiv nutzbar

geworden ist. Gerade der so angesprochene

Informationsfluss und

dessen Verdichtung zu sogenannten

smarten Daten wurde in der

gläsernen Maschine sehr gut sichtbar

gemacht.

Die auf diese Weise im Bearbeitungsprozess

gewonnenen Erkenntnisse

können beispielsweise dafür

genutzt werden, die zu verwendenden

Werkstoffe und die zu erzeugenden

Produkte zu optimieren.

Diese neuen Fähigkeiten von

Maschinen zeigte in Leipzig auf der

Intec beispielsweise die KASTO

Maschinenbau GmbH und Co. KG auf,

die dort mit ihrer Bandsägen-Baureihe

KASTOwin vertreten war. Der mittelbadische

Ausrüster auch des Stahl-

32 Stahlreport 3|19


Erfüllt nach Anbieterangaben alle Anforderungen von stahlverarbeitenden Betrieben:

Die EMW AG stellte auf der Intec die Schweißgeräte der Taurus Steel-Serie vor.

Messeverbund

Der Messeverbund Intec/Z brachte es diesmal auf

1.324 Aussteller aus 31 Ländern. Es kamen 24.400

Besucher aus 41 Staaten.

Dabei präsentierten in Sachen Metallbearbeitung 980

Akteure die Ausstellungsbereiche der (Werkzeug-)

Maschinen, der Werkzeuge sowie der entsprechenden

Komponenten. Hinzu kamen zahlreiche Hilfsmittel aus

der Messtechnik, aus der Logistik sowie dem Qualitätsmanagement.

Die Zulieferer stellten diesmal 344 Aussteller. Sie zeigten

Teile und Komponenten, stellten Werkstoffe vor,

demonstrierten Füge- und Montageprozesse sowie die

entsprechende Elektronik.

Ergänzt wurden die beiden Messen durch ein umfangreiches

Begleitprogramm aus Sonderschauen bzw.

sowie weiteren Kongresselementen und Preisverleihungen

(vgl. Kästen auf den Folgeseiten).

Den nächsten Messeverbund aus Intec und Z gibt es

vom 2.-5.3.21 wieder in Leipzig.

handels demonstrierte zudem sein

Energierückspeise- und -speichersystem

für Automatiklager sowie sein

interaktives Fernwartungssystem

VisualAssistance (vgl. Kästen).

Ein weiterer Trend mit Bezug

auf die Digitalisierung zeigte sich

schwerpunktmäßig auf der Z. Die

Zulieferer nämlich setzen verstärkt

auf Verfahren der additiven Fertigung.

Insbesondere als 3D-Druck

entstandene Ersatzteile sind im

Trend, und das gilt auch für metallische

Komponenten.

So eindeutig sich diese Entwicklung

in Leipzig auch darstellte:

Kontroverser diskutiert wurde bei

den Zulieferern und den Maschinenbauern

die Entwicklung neuer

Fahrzeugantriebe – erstmals in

einem eigenen Fachforum unter

der Überschrift „new mobility“:

Noch zeigt der Verbrennungsmotor

weltweit Zuwächse. Wird er aber

in absehbarer Zeit durch alternative

Antriebe ersetzt, hat das erhebliche

Auswirkungen auf die Bauteile

und die dafür verwendeten

Werkstoffe.

Konjunktur und Innovationen

Zeitgleich zu den beiden Messen in

Leipzig hatte der Verband Deutscher

Maschinen- und Anlagenbau

(VDMA) seine aktuellen Zahlen zur

Entwicklung der Branche in Sachen q

Bei der neuen Drehmaschine von DMT können Schlitten mit den Handrädern manuell

verfahren werden, und die Längs- sowie Planachse verfügt in Ergänzung zum manuellen

Antrieb jeweils über einen eigenen Motor.

Wikus präsentierte auf der Intec in Leipzig das neue

Bimetall-Sägeband PRIMAR ® M42.

Foto: DMT

Foto: Wikus

Foto: EMW

Stahlreport 3|19

33


Messen

und Märkte

Spezialreport Intec/Z

Quelle: VDMA

Saldo der saisonbereinigten positiven und negativen Meldungen

60

50

40

30

20

10

0

-10

-20

-30

Lagebeurteilung

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Preisverleihungen

Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate

Abwärts- und Auseinanderentwicklung: Aktuelle Beurteilung der Geschäftslage und der

Erwartungen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau.

Kasto ist mit dabei

Preisverleihungen gab es messenbegleitend für Innovationen, zur Nachwuchsarbeit

und – als Premiere – speziell für den Zulieferbereich. Die

Gewinner wurden am ersten Veranstaltungstag während einer Gala in der

Kongresshalle am Zoo Leipzig verkündet. Mit dabei war Kasto.

Bereits zum 15. Mal zeichnete die Leipziger Messe mit dem Intec-Preis

Neuheiten oder Weiterentwicklungen aus dem gesamten Portfolio der

Messe aus.

Kasto Maschinenbau wurde dabei mit dem dritten Platz gewürdigt. Der

Grund: VisualAssistance, eine zukunftsweisende Lösung zur Fernwartung

und Instandsetzung von Maschinen und Anlagen. Unter Nutzung von

Augmented-Reality-Technologien über Tablet, Smartphone oder Smart

Glasses können die Anwender Live-Videos an die Service-Mitarbeiter von

Kasto schicken. Bei Störungen oder Instandhaltungsarbeiten erhalten sie

in Echtzeit visuelle Hilfen. Mit der neuen Anwendung können, so die Jury,

Instandhaltungskosten gesenkt und zusätzlich die Produktivität und Verfügbarkeit

der Maschinen und Anlagen erhöht werden (vgl. gesonderten

Kasten auf der nächsten Seite).

Zwei der Einreichungen für den Intec-Preis für Nachwuchsarbeit konnten

die Jury durch ihre jeweils sehr unterschiedlichen Ansätze so überzeugen,

dass beide Firmen mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurden: die BAM

GmbH und NILES-SIMMONS Industrieanlagen:

z Die BAM GmbH aus Weiden in der Oberpfalz überzeugte mit einem

überarbeiteten Konzept der Nachwuchsarbeit. Dies umfasst unter anderem

die Einstellung eines technischen Ausbildungsleiters und eine verstärkte

Arbeit in den sozialen Medien. So konnte die Ausbildungsquote

im Jahr 2018 mit 14 neuen Auszubildenden auf zwölf Prozent gesteigert

werden.

z Die NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH sicherte sich den Preis

aufgrund der vielfältigen Maßnahmen, die das Unternehmen aus Chemnitz

in der Nachwuchsarbeit umsetzt. Die aktuell 32 beschäftigten Azubis

und dualen Studenten erfahren eine starke Förderung, so die Jury.

Den zum ersten Mal ausgelobten Preis der Zuliefermesse Z konnte die

MEMOTEC GmbH und Co. KG gewinnen. Das Unternehmen für Mess- und

Prüftechnik überzeugte die Jury mit einem neuen Rotations-Hub-Modul,

das in einer Maschine oder Anlage integriert wird und exakte Dreh- sowie

Auf- und Abbewegungen ausführt. Memotec beweise auf dem 1. Platz

damit u.a., dass der Weg zur Industrie 4.0 auch von kleineren Unternehmen

mitgestaltet wird.

q Produktion und Auftragseingang vorgelegt:

z Die Produktion im Maschinenbau

in Deutschland ist nach vorläufigen

Berechnungen des Statistischen

Bundesamts im Jahr 2018 um 2 %

gestiegen. Damit wurde die Prognose

des VDMA – ein Plus von 5 % – deutlich

verfehlt. In den ersten zehn

Monaten des vergangenen Jahres

hatte das Produktionswachstum im

Maschinenbau mit 3,7 % noch auf

Kurs gelegen.

z Zwar konnten die Maschinenbauer

in Deutschland ihre Auftragsbücher

demnach im Gesamtjahr 2018 um

erfreuliche reale 5 % besser als im

Vergleich zum Vorjahr füllen. Allerdings

schloss das Jahr auch diesbezüglich

mit einem schwachen

Monat: Im Dezember 2018 verfehlte

der Auftragseingang im deutschen

Maschinenbau sein Vorjahresniveau

dagegen um 8 %.

Dies alles hat dazu geführt, dass die

Beurteilung der Lage und die geäußerten

Erwartungen zur weiteren Entwicklung

deutlich nachgelassen

haben (vgl. Grafik).

Um so mehr ist die Branche auf

Innovationen angewiesen, die – auch

das haben Intec und Z deutlich

gemacht – vor allem über Netzwerke

aus Wirtschaft und Wissenschaft

sowie Begleitung durch die Politik

erreicht werden können. Auch dafür

übrigens ist die gläserne Werkzeugmaschine

ein Beleg, entstand sie doch

vor dem Hintergrund von META,

einem Netzwerk zum Thema „Manufacturing

4.0 durch Entwicklung und

Transfer progressiver Automatisierungslösungen“

(www.meta.tu-chemnitz.de).

Außerdem wurden messebegleitende

Preisverleihungen genutzt, um

auf besondere Innovationen hinzuweisen

und sie langfristig zu fördern.

(Vgl. nebenstehenden Kasten)

Zu solchen Neuerungen gehörte

in Leipzig auch die Drehmaschine KD

400 der DMT Drehmaschinen GmbH

& Co. KG, die auch bei der Fertigung

geringer Stückzahlen – etwa im

Bereich der Ausbildung – die Herstellung

von Konturen ermöglicht, dem

Branchennachwuchs durch ihren Aufbau

vielfältige zusätzliche Lernchan-

34 Stahlreport 3|19


cen gibt und trotzdem entsprechend

wirtschaftlich ist. (Vgl. Abb.)

Auf ein besonders günstiges Preis-

Leistungsverhältnis hat auf der Intec

bei der Wahl ihrer Exponate auch die

WIKUS-Sägenfabrik Wert gelegt. Das

Unternehmen stellte auf der Messe

erstmals sein neues Bimetall-Sägeband

PRIMAR ® M42 der Öffentlichkeit

vor. Versprochen werden reduzierte

Kosten pro Schnitt bei

verbesserten Schnittoberflächen. (Vgl.

Abb.)

Handwerk und Industrie genauso

genutzt werden können wie für kleinere

stahlverarbeitende Unternehmen.

Für die letztgenannte Gruppe

sei die in Leipzig gezeigte Taurus

Steel-Serie besonders geeignet (vgl.

Abb.)

Die Nachwuchsgewinnung bzw.

-sicherung schließlich war auch in

diesem Jahr ein wichtiges Thema auf

Intec und Z. Das zeigten u.a. die Preisverleihungen.

(Vgl. Kasten)

Außerdem gab es zum Schluss der

Messe den „Fachkräftetag – Branchennachwuchs

trifft Industrie“ mit

Vortragsprogramm und Jobbörse

eines regionalen Innovationsverbunds

zum Maschinenbau.

Und letztlich war auch die gläserne

Werkzeugmaschine ein Beitrag

zur Fachkräftesicherung, denn nur

transparente Systeme sind auch

attraktiv. 2

Sicherheit und Sicherung

Vom Sägeband ist der gedankliche

Abstand zur Sicherheit nicht groß –

zu einem weiteren wichtigen Trend,

den das Messeduo in Leipzig in diesem

Jahr aufgegriffen hat.

Auch der TÜV SÜD als Aussteller

setzte dabei auf das Doppelelement

aus Sicherheit und Effizienz, also auf

die soziale und ökonomische Komponente

von Nachhaltigkeit, die dann

noch durch die Ökologie ergänzt wird.

Mit diesem Dreiklang sind erfahrungsgemäß

auch die jüngeren Generationen

von Branchen und deren

Zukunftsfähigkeit zu überzeugen.

Das nötige Sicherheitsdenken hat

im Übrigen zahlreiche Lerneffekte

zumindest behindert, da Aggregate

eingehaust und damit ihre Funktionen

intransparent geworden sind. Auch

insofern ist die gläserne Werkzeugmaschine

ein korrigierender Ansatz.

Speziell für die Energie- und

Medieneffizienz von Maschinen und

Anlagen ist der EME-Standard (Energy

und Media Efficiency, Environmental

Sustainability) entwickelt worden.

„Unser Standard berücksichtigt die

energie- und umweltrelevanten Eigenschaften

von Maschinensystemen

und Anlagentechnik und verpflichtet

die Unternehmen zum Einsatz der

bestverfügbaren Technik“, sagt dazu

Dr. Michael Bunk, Leiter des Kompetenzzentrums

Energieeffizienz beim

TÜV SÜD Industrie Service.

Die EMW AG, Hersteller und

Anbieter von ebenfalls sicherheitsrelevanter

Lichtbogen-Schweißtechnik,

setzte in diesen Zusammenhängen

auf Zukunftsfähigkeit und präsentierte

auf der Intec Schweißgeräte-

Serien und Lösungen für die Digitalisierung

in der Fertigung, die für

Foto: Kasto

VisualAssistance

Ausgezeichnetes Fernwartesystem

Kasto hat für sein innovatives Fernwartesystem VisualAssistance den

Intec-Preis 2019 erhalten. Besonders positiv bewertete die Jury das

Zukunftspotenzial und den hohen praktischen Nutzen des Systems, das

Anwendern per Augmented Reality Hilfestellung bei Wartung und Instandhaltung

bietet.

Herzstück von KASTO VisualAssistance ist eine interaktive App für Tablets,

Smartphones oder Smart Glasses. Kunden können sich damit per

Video- und Audio-Stream mit den Service-Mitarbeitern verbinden. Anwender

und Techniker teilen in Echtzeit das gleiche Blickfeld. Das soll das

gegenseitige Verständnis erleichtern und helfen, einzelne Anlagenkomponenten

und eventuelle Störungen schnell zu identifizieren.

Die Kasto-Experten haben über die App auch die Möglichkeit, visuelle Hilfestellung

zu leisten und zum Beispiel Markierungen im Live-Video einzublenden.

Während der Kunde vor Ort die Wartung oder Reparatur an der

Säge oder dem Lager durchführt, bekommt er alle nötigen Informationen

per Augmented Reality direkt in seinem Display angezeigt. Nutzt er die

Smart Glasses, hat er dazu noch die Hände frei – das erleichtert die

Arbeit zusätzlich.

Die Service-Techniker von Kasto sind auf diese Weise virtuell mit vor Ort

und leiten die Mitarbeiter entsprechend an. Aufwändige Schulungen oder

teure Anfahrten sind damit überflüssig. Gleichzeitig profitieren Anwender

von minimalen Stillstandzeiten sowie einer hohen Verfügbarkeit und Produktivität

ihrer Maschinen und Anlagen.

Anwender und Techniker können sich mit VisualAssistance per Video- und

Audio-Stream verbinden und teilen in Echtzeit den gleichen Blickwinkel.

Stahlreport 3|19

35


Messen

und Märkte

Bericht/Termine

Gut bedacht

Nachhaltige Bedeckung von SSAB

Um die globale Nachfrage hinsichtlich nachhaltiger

Baumaterialien zu befriedigen, hat SSAB

das neue Produkt GreenCoat Crown BT eingeführt.

Der schwedische Stahlhersteller war in diesem

Jahr auch auf der Münchner Baumesse ertreten

(siehe S. 24 ff).

Das neue Produkt für Dachdeckungen und Wandverkleidungen

verfügt über eine Beschichtung aus

Pflanzenöl und ist Teil der GreenCoat ® Premium-

Stahlproduktreihe für die Bauindustrie. Das Angebot

sei ausgiebig getestet worden, um den härtesten

klimatischen Bedingungen zu widerstehen und

eine hohe Farbbeständigkeit zu gewährleisten.

Hannover Messe: Schaufenster für Zukunftstechnologien

Hannover Messe 2019

Plattform der

Technologie-Innovationen

Mit rund 6.500 Ausstellern, mehr als 220.000 erwarteten

Besuchern und über 1.400 Veranstaltungen ist die Hannover

Messe vom 1. bis 5. April selbst unter den großen

Industriemessen ein Schwergewicht. Gezeigt wird das

gesamte Spektrum der industriellen Produktion – insbesondere

liegt der Fokus auf dem Thema Industrie 4.0.

Bild: Deutsche Messe

GreenCoat Crown BT kombiniert nach Herstellerangaben

gute technische Eigenschaften wie Resistenz

gegen UV-Strahlung und Korrosionsbeständigkeit

mit einer auf Biotechnologie basierenden

Beschichtung, bei der ein Großteil des fossilen

Rohöls durch Pflanzenöl ersetzt worden ist. Das

Ergebnis sei ein leistungsfähiges, sehr gut

umformbares und wartungsarmes Bauprodukt.

Seine ausgezeichnete Farbkonsistenz in der matten

Oberfläche sei ideal für modulare Dächer.

Aktuelle Baustatistiken belegen, dass die Nachfrage

nach nachhaltigen (ökonomischen, ökologischen

und sozialen) Materialien in Gebäuden

steigt. „Für Architekten und Bauherren ist Nachhaltigkeit

längst Pflicht geworden. Mit unseren

erstklassigen organisch beschichteten GreenCoat-

Stählen bieten wir die nachhaltigsten Produkte mit

den besten technischen Eigenschaften für die Bauindustrie“,

sagt Olavi Huhtala, Executive Vice President

von SSAB Europa bei der SSAB-Group.

Sechs Leitmessen, eine Plattform: Auf der weltgrößten Industriemesse

der Veranstalterin Deutsche Messe AG erhalten die Besucher einen kompletten

Querschnitt technischer Innovation entlang der gesamten industriellen

Wertschöpfungskette, von der Antriebstechnik über die Energiewirtschaft,

die Zulieferbranche und IT bis hin zu Forschung und Entwicklung.

Partnerland in diesem Jahr ist Schweden.

Leitthemen der Hannover Messe

z Integrated Automation, Motion & Drives

z Digital Factory

z Integrated Energy

z Industrial Supply

z Research & Technology

z Comvac

[ Info ]

Alle Veranstaltungen, Aussteller und

weitere Informationen zur Hannover Messe auf www.hannovermesse.de

Bild: Foto: SSAB

GreenCoat Crown BT ist in normal glänzenden und

matten Oberflächen erhältlich. Die durch die skandinavische

Natur inspirierte Farbauswahl wurde

auf der Basis von Rückmeldungen von Architekten

und Planern entwickelt.

GreenCoat Crown BT behält seine Farbe nach

Herstellerangaben auch bei rauem Wetter und UV-Strahlung

für viele Jahre.

36 Stahlreport 3|19


Saw Expo 2019 findet

nicht statt

Die Saw Expo findet nicht wie angekündigt

vom 14.-17. Mai 2019 in der Messe

Augsburg statt. Das teilte der Veranstalter

untitled exhibitions gmbh Mitte Januar mit.

Demnach wurde das Konzept einer Special-

Interest Messe für die Sägebranche von den

potentiellen Ausstellern grundsätzlich positiv

aufgenommen. Nach der erfolgreichen

Premierenmesse im Juni 2018 habe vieles

für eine Etablierung der Messe in Augsburg

gesprochen. Aus unterschiedlichsten Gründen

hätten sich allerdings zu viele für die

Messeausrichtung relevante Unternehmen

gegen eine Teilnahme im Mai 2019 entschieden.

Laut untitled exhibitions sei unter

diesen Voraussetzungen eine positive Entwicklung

der Messe 2019, die das Investment

der teilnehmenden Unternehmen

rechtfertigt, nicht abzusehen gewesen.

Die untitled exhibitions gmbh ziehe sich

zudem als Veranstalter aus dem Projekt

Saw Expo zurück und fokussiere sich auf die

weiteren im Portfolio befindlichen Messen.

Gespräche mit anderen Partnern zur Weiterführung

des Saw Expo-Konzeptes werden

vom Initiator der Messe Stefan Motte, die

Sägebörse, vorangetrieben.

Bild: Architekt: Gottfried Kasel, Foto: Peter Hübbe

Betriebsgebäude der Denios AG mit Steckpaneelsystem

aus Stahlblech

Die Veranstaltung richtet sich an Architekten,

Ingenieure, bauausführende Unternehmen

und Mitarbeiter von privaten und

öffentlichen ausschreibenden Stellen sowie

Energieberater. Das für Teilnehmer kostenfreie

Praxis-Seminar wird von Architektenund

Ingenieurkammern als Fortbildungsveranstaltung

anerkannt.

[ Info ]

Anmeldungen und Programm unter www.stahlonline.de

(Veranstaltungen)

Kostenloser Schleif-

Kongress in der Schweiz

Die United Grinding Group Management AG

lädt vom 8.-10. Mai 2019 zum vierten Grinding

Symposium nach Thun (Schweiz) ein.

Die kostenlose Konferenz soll Anwendern,

die ihre Fertigungsprozesse optimieren und

ihre Qualitätsanforderungen erfüllen und so

ihren Erfolg nachhaltig sichern wollen, aktuelle

und zukünftige Entwicklungen der Präzisionsbearbeitung

ermöglichen. In einem Mix

aus praktischen Technologiepräsentationen

und Fachvorträgen internationaler Experten

geht es um zukunftsweisende Trends beim

Schleifen und der Präzisionsbearbeitung.

[ Info ]

Weitere Informationen, Anmeldung und

Programm unter www.grinding.ch

Moderne Gebäudehüllen

aus Stahl

Unter dem Titel „Zukunft Bauen in Europa“

findet am 21. März 2019 in Fintel in der

Lüneburger Heide das Praxis-Seminar „Architektur

und Technik multifunktionaler Gebäudehüllen

aus Stahl“ statt. Mit Fachvorträgen

zu Dächern und Fassaden aus Leichtbauelementen

und rund 30 ausstellenden Unternehmen

positioniert sich die Veranstaltung als

bedeutender Branchentreff. Ausrichter ist die

Wirtschaftsvereinigung Stahl in Kooperation

mit dem Fachverband IFBS – Internationaler

Verband für den Metallleichtbau.

Die Referenten, anerkannte Architekten und

Ingenieure, informieren über veränderte

Normen und aktuelle bauphysikalische Vorgaben

für die Ausführung von Dach- und

Wandkonstruktionen. Anhand praktischer

Anwendungshinweise und ausgeführter Projekte

zeigen sie auf, wie mit Bausystemen

aus Stahl architektonisch reizvolle Dächer

und Fassaden wirtschaftlich realisiert werden

können. Dabei richtet sich der Blick

auch auf exemplarische Bauobjekte in anderen

Ländern Europas.

Stahlnews-ExpertenTreff

auf der Blechexpo

Auf der Blechexpo vom 5. bis zum 8.

November 2019 in Stuttgart findet am ersten

Messeabend der 4. stahlnews-Experten-

Treff statt. Zu dieser kostenlosen Veranstaltung

lädt die stahlnews.de GmbH & Co. KG

unter dem Motto „Die Stahlindustrie in Zeiten

von Globalisierung und Industrie 4.0“

ein. Auf dem Programm stehen mehrere

Kurzvorträge, unter anderem spricht Norbert

Thumfart, CEO der Weyland GmbH und

Vorstand der ARGE Stahl- und Metalldistribution,

über die Stahlindustrie und ihre

Zulieferer in Osteuropa sowie Tim Milde,

Geschäftsführer und COO der XOM Materials

GmbH, der die Chancen von Plattformen

im Metallmarkt unter die Lupe nimmt. Alle

Referenten und Vortragsthemen finden sich

auf der stahlnews-Homepage (siehe Info).

Im Anschluss an die Vorträge besteht in

geselliger Atmosphäre Gelegenheit zum

Networken.

[ Info ]

Weitere Informationen, Programm und

Anmeldung unter www.stahlnews.de

Hausmesse bei Trumpf: vom 26.-29.3. in

Ditzingen

Trumpf-Hausmesse

INTECH

Vom 26. bis 29. März veranstaltet der Werkzeugmaschinen-Hersteller

Trumpf am

Standort Ditzingen seine kostenlose Hausmesse

INTECH. Teilnehmer können sich

über die neuesten Produktionstrends bei

der weltweit agierenden Gruppe informieren.

Maschinenbediener erhalten zum Beispiel

am „Operators Day“ (Freitag von

10:00–16:00 Uhr) Anregungen zum Biegen,

Schneiden, Stanzen oder Kombi-Bearbeitung

aus erster Hand.

[ Info ]

Anmeldung und Programm unter

www.trumpf.com

Bild: Trumpf

Stahlreport 3|19

37


BDS

Research

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research

Jahresziel erreicht

Das Jahr 2018 ist für die deutsche Stahldistribution ordentlich

verlaufen. Im Schnitt konnte in den meisten Monaten eine höhere

Tonnage als üblich abgesetzt werden. Nachdem im September

erstmals die Nachfrage der Verbraucher spürbar nachgelassen

hatte, konnte der Oktober diese kurze Schwächephase wieder

kompensieren. Auch der November lief ordentlich, wenn auch

recht unspektakulär.

Foto: privat

Jörg Feger, Bereichsleiter

Research im

Bundesverband

Deutscher Stahlhandel

(BDS), berichtet

zusammenfassend

angesichts der ihm

bis einschließlich

Dezember 2018

vorliegenden Zahlen.

[ Info ]

Fragen zu den

genannten statistischen

Größen beantwortet

im Bundesverband

Deutscher

Stahlhandel (BDS)

Jörg Feger, Bereichsleiter

Research:

Feger-BDS@stahlhandel.com

Aufgrund der sehr wenigen

Arbeitstage konnte der Dezember keine

Impulse liefern. Die weltweiten Konjunkturerwartungen

haben sich in den

vergangenen Wochen eingetrübt. Handelskriege

und der bevorstehende Brexit

führen zu Unsicherheiten. Die meisten

stahlverarbeitenden Branchen in Europa

sind jedoch weiterhin gut oder sehr gut

beschäftigt und erwarten auch für 2019

weiteres Wachstum. Sorgen bereitet die

Situation der Automobilisten.

Lagerabsatz

Das Jahr 2018 war gut gestartet. Im

Januar konnten knapp 997.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse

abgesetzt werden.

Dies ist der beste Januarwert seit sechs

Jahren. Im Februar wurde ein Lagerabsatz

von 931.000 t verzeichnet. Die Tonnage

im März war mit 986.000 t im Vergleich

zum starken Vorjahresmonat

rückläufig. Hier spielten aber auch die

wenigen Arbeitstage und die Osterferien

eine nicht zu verachtende Rolle.

Der entsprechende Ausgleicheffekt

konnte im April mit einem Lagerabsatz

von 954.000 t festgestellt werden. Der

Mai war zwar mit einem Absatz von

948.000 t im Vergleich zum Vorjahresmonat

rückläufig, auf die wenigen

Arbeitstage heruntergerechnet ist die

erzielte Tonnage aber sehr ordentlich.

Außerordentlich gut liefen dann die

Geschäfte in den Monaten Juni und Juli

2018. In beiden Monaten wurden knapp

über 1 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse

abgesetzt. Der August lag dann zwar

leicht unter Vorjahresniveau, wies aber

mit etwas über 950.000 t Lagerabsatz

ebenfalls einen ordentlichen Wert aus.

Im September war der Lagerabsatz recht

verhalten. Es wurden an 20 Werktagen

nur knapp 902.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse

ausgeliefert.

Der Oktober zeigte dann eine spürbare

Gegenbewegung. Mit einem Lagerabsatz

von 1,01 Mio. t konnte der bisherige

Bestwert des Jahres aus dem Juni

noch einmal leicht gesteigert werden.

Im November wies der Lagerabsatz

958.000 t aus. Der Dezember verlief aufgrund

der wenigen Arbeitstage dürftig.

Insgesamt wurden im Jahr 2018 bei

Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2 Mio. t

abgesetzt. Dies sind 1,4 % mehr als im

Vorjahr. Bei Rohren wurden sogar deutlichere

Zuwächse verzeichnet.

Lagerbestand

Am Ende des Jahres 2017 wurden von

der deutschen Stahldistribution 2,12

Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse bevorratet.

Dies war der niedrigste Bestand

seit Dezember 2015.

Zum Jahresstart 2018 setzte der

übliche Lageraufbau ein. Dieser gestaltete

sich bis März recht dynamisch. Im

April setzte ein Bestandsabbau ein. Im

Mai und Juni wurde das Niveau nahezu

fortgeschrieben.

Im Juli wurde dann sehr deutlich

um fast 130.000 t aufgestockt. Ende Juli

wurden 2,56 Mio. t Bestand gemeldet.

Im August wurden die Bestände auf

2,51 Mio. t reduziert. Im September

legte der Bestand, vor allem getrieben

durch oberflächenveredelte Flacherzeugnisse,

leicht auf 2,53 Mio. t zu.

Der Oktober war von einem leichten

Bestandsrückgang bei fast allen Produkten

auf 2,51 Mio. t geprägt. Das Jahresende

im Blick, wurden im November

und Dezember 2018 die Bestände deutlich

heruntergefahren. Im Dezember

beliefen sie sich auf 2,22 Mio. t. Dabei

lag der branchenweite Lagerbestand im

Vergleich zum Vorjahresmonat um

knapp 5 % höher.

Lagerreichweite

Bei schwachen Absätzen und nun

auch wieder recht schlanken Beständen

lag die durchschnittliche Lagerreichweite

bei Walzstahlfertigerzeugnissen

im Dezember bei 4,1 Monaten

bzw. 123 Tagen. Im Jahresdurchschnitt

lag die Lagerreichweite bei 2,7

Monaten. Dies entspricht 81 Tagen

(vgl. Abbildung 1).

Lagerverkaufspreise

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens

für durchschnittliche

Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich

zufolge setzte sich der teilweise recht

starke Preisanstieg, der im Jahr 2016

angefangen hatte, im Jahr 2017 fort.

Auch in den ersten beiden Monaten des

Jahres 2018 konnten bei fast allen Produkten

Preissteigerungen festgestellt

werden.

Zwischen März und Mai gestaltete

sich das Bild differenzierter. Große Veränderungen

wurden dabei jedoch nicht

festgestellt. In den Monaten Juni bis

September waren die die Preise bei fast

allen Produkten wieder im Aufwärtstrend.

Der Oktober, November und Dezember

zeigten sich uneinheitlich. Mitunter

wurden auch sinkende Preise beobachtet.

Das Preisniveau lag dabei Ende

Dezember 2018 bei fast allen Produkten

über dem des Vorjahresmonats (vgl.

Abbildungen 2 und 3). 2

38 Stahlreport 3|19


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1

140

120

100

80

60

40

20

0

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2

160

150

140

130

120

110

100

90

Index (Januar 2010 = 100)

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3

Index (Januar 2010 = 100)

150

140

130

120

110

100

90

80

n Absatzindex (2007 = 100)

n Lagerreichweite in Tagen

200

180

160

100

92

97 97

90 93

99

101

96 95 100

101

96

96

140

89

90

120

100

80

84 78 78 75 75

62

102 72 78 78 75 75 72 78 78 84 75 72

55

123

60

40

20

0

Ø

2014

Ø

2015

Ø

2016

Ø

2017

Ø

2018

Dez.

2017

Jan.

2018

Feb.

2018

Mär.

2018

Apr.

2018

Mai

2018

Juni

2018

Juli

2018

Aug.

2018

Sep.

2018

Okt.

2018

Nov.

2018

Dez.

2018

1. Q. 2010

2. Q. 2010

3. Q. 2010

4. Q. 2010

1. Q. 2011

2. Q. 2011

3. Q. 2011

4. Q. 2011

1. Q. 2012

2. Q. 2012

3. Q. 2012

4. Q. 2012

1. Q. 2013

2. Q. 2013

3. Q. 2013

4. Q. 2013

1. Q. 2014

2. Q. 2014

3. Q. 2014

4. Q. 2014

1. Q. 2015

2. Q. 2015

3. Q. 2015

4. Q. 2015

1. Q. 2016

2. Q. 2016

3. Q. 2016

4. Q. 2016

1. Q. 2017

2. Q. 2017

3. Q. 2017

4. Q. 2017

1. Q. 2018

2. Q. 2018

3. Q. 2018

4. Q. 2018

1. Q. 2010

2. Q. 2010

3. Q. 2010

4. Q. 2010

1. Q. 2011

2. Q. 2011

3. Q. 2011

4. Q. 2011

1. Q. 2012

2. Q. 2012

3. Q. 2012

4. Q. 2012

1. Q. 2013

2. Q. 2013

3. Q. 2013

4. Q. 2013

1. Q. 2014

2. Q. 2014

3. Q. 2014

4. Q. 2014

1. Q. 2015

2. Q. 2015

3. Q. 2015

4. Q. 2015

1. Q. 2016

2. Q. 2016

3. Q. 2016

4. Q. 2016

1. Q. 2017

2. Q. 2017

3. Q. 2017

4. Q. 2017

1. Q. 2018

2. Q. 2018

3. Q. 2018

4. Q. 2018

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr

Absatz und Lagerreichweite

der

Stahldistribution

Preisentwicklung

bei Langprodukten

Preisentwicklung bei

Flachprodukten und

Rohren

Stahlreport 3|19

39


BDS

Berufsbildung

Das digitalisierte Fernstudium geht in die nächste Runde

Betriebswirte Stahlhandel BDS

Passend zum Digi-Day am 7.2.19 in Düsseldorf hatte der veranstaltende BDS schon im ersten Stahlreport

des Jahres auf die Fortsetzung seines digitalisierten Fernstudiums zum/zur Betriebswirt/in Stahlhandel BDS

hingewiesen. Nun hat der Verband auch die organisatorischen Einzelheiten für diesen Jahrgang 2019 und

damit für die 23. Auflage dieses dreijährigen und berufsbegleitenden Bildungsangebotes veröffentlicht.

Quelle: BDS

Sie bringen

Motivation mit?

Wir liefern das

Know-how!

Machen Sie berufliche Karriere durch ein

berufsbegleitendes Fernstudium

fern-studium

Betriebswirt Stahlhandel (BDS)

Bundesverband Deutscher Stahlhandel

Mit diesem Flyer wirbt

der BDS für die Neuauflage

seines digitalisierten

Fernstudiums mit

einem Jahrgang 2019.

Vom 29.6.19 bis zum 2.7.19

startet in Soltau die erste Präsenzphase.

Dieses Seminar und die Folgeveranstaltungen

bis 2022 (beginnend

mit der Prüfungswerkstatt und

dem Technikseminar vom 11.-

13.1.20 in Rösrath bei Köln) dienen

der studentischen Gruppenbildung

und sollen einen Überblick zu den

drei Fachbereichen der Technik, der

Wirtschaft und der Methoden bieten.

Die eigentliche Informationsvermittlung

erfolgt über insgesamt etwa 60

Studienmodule, wobei der Lernerfolg

durch virtuelle Seminare über die

Lernplattform OpenOLAT unterstützt

wird. Spätere Präsenzphasen in der

Mitte und im Süden Deutschlands

werden mit Prüfungen kombiniert,

um den Reiseaufwand zu minimieren.

Einzelheiten auch dazu enthalten

die Studien- und die Prüfungsordnung,

die Interessenten beim Bundesverband

Deutscher Stahlhandel

(BDS) ab sofort anfordern können.

Zu den entsprechenden Unterlagen

gehören auch das Anmeldeformular

und der Zahlungsplan. Zugelassen

werden können Interessierte, die

über eine abgeschlossene Ausbildung,

über Internet und – zum Zeitpunkt

der Abschlussprüfung – über

fünf Jahre Berufserfahrung verfügen,

studienbegleitend im Stahlhandel.

Anmeldeschluss ist der 31.5.19.

Ein neuer Jahrgang kommt

zustande, wenn sich bis dahin mindestens

15 Teilnehmer angemeldet

haben. Maximal können 20 Studentinnen

und Studenten in einer

Gruppe betreut werden.

Orientiert am DQR …

Die handlungsorientierten Lernziele

richten sich berufsbildend an der

Stufe 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens

(DQR) aus. Dem entspricht

im akademischen Bereich

ein Masterabschluss, der damit zwar

nicht gleich, wohl aber vergleichbar

ist. Das DQR-Niveau wird auch auf

den Zeugnissen ausgewiesen – vorerst

aber nur als Ergebnis einer

Selbsteinschätzung, da die offizielle

Zuordnung durch den beauftragten

Arbeitskreis zum Jahreswechsel

2018/2019 zwar beantragt, aber

noch nicht erfolgt ist. Zudem ist das

BDS-Fernstudium durch die Staatliche

Zentralstelle für Fernunterricht

(ZFU) zugelassen und markenrechtlich

geschützt.

Die Studierenden lernen im

Fachbereich Technik vertiefte

Inhalte aus der Werkstoff- und Pro-

duktkunde sowie zur Anarbeitung.

Auf dem Studienplan im Fachbereich

Wirtschaft stehen branchenbezogen

Kenntnisse und Fertigkeiten zur

Volks- und Betriebswirtschaftslehre,

zum Markting und zur Logistik, im

Finanz- und Rechnungswesen sowie

in Sachen Vertragsrecht und Produkthaftung;

hinzu kommen Themen

der Führungskompetenz. Der

Fachbereich der Methoden vermittelt

Einzel- und Gruppenkompetenzen,

die sowohl die Teamfähigkeit fördern

als auch in die Lage versetzen sollen,

eigene Erkenntnisse erfolgreich zu

kommunizieren. Deshalb ist auch

die Qualifizierung als Ausbilder/in

nach der Ausbildereignungsverordnung

(AEVO) in das Studium integriert.

Alle Inhalte sind in den vergangenen

Jahren digitalisiert worden

und stehen über die Bildungsplattform

OpenOLAT zur Verfügung.

Darauf aufgesetzt ist die Technik,

welche die in insgesamt sechs Präsenz-Prüfungseinheiten

nachzuweisenden

Lernerfolge über die Möglichkeit

virtueller Seminare

unterstützen soll. Zum Prozess der

Digitalisierung gehört zudem, dass

die für den Stahlhandel zur Verfügung

stehenden Lernmaterialien

40 Stahlreport 3|19


zunehmend vernetzt werden, wobei

der DQR den Orientierungsrahmen

abgibt – von der Ausbildung (DQR-

Niveau 4) über die überbetriebliche

Ausbildungsbegleitung (Niveau 5),

die vom BDS angebotenen Fachseminare

(Niveau 6) bis hin zum Fernstudium

auf der DQR-Niveaustufe 7.

… und als nachhaltiges Angebot

Auch deshalb erhebt der BDS den

Anspruch, der Branche mit dem

Fernstudium eine nachhaltige Form

der beruflichen Bildung anzubieten.

Denn diese Form ist ökonomisch,

weil die Lernziele im Zuge der Digitalisierung

mit sinkendem wirtschaftlichen

Aufwand erreicht werden

können sowie zudem weniger

Reisetätigkeit und ein geringerer

Papierverbrauch ökologische Zeichen

setzen. Vor allem aber handelt

es sich um eine soziale Bildungsform,

weil das berufsbegleitende

Fernlernen die Vereinbarkeit mit

Job, Familie sowie Freizeit auf individueller

Basis unterstützt und trotzdem

das branchenbezogene Miteinander,

auf das auch der Stahl- und

Werkstoffhandel angewiesen ist,

unterstützt. 2

[ Info ]

Weitere Auskunfts- und Anmeldemöglichkeiten

gibt es beim BDS über:

Wynands-BDS@stahhandel.com

Wolfgart-BDS@stahlhenadel.com

Fernstudienveranstaltungen in Rösrath

Drei auf einen Schlag

Synergieeffekte nutzten der BDS und 38 Fernstudenten der Jahrgänge

2017 und 2018, als vom 2.-6.2.19 in Rösrath insgesamt drei

Präsenzveranstaltungen auf dem Studienplan standen: die Prüfungswerkstatt

für den 22. Jahrgang, die Prüfung Technik für den

21. Jahrgang und – für beide Gruppen – das dritte Seminar zu Wirtschafts-

und Methodenthemen, die bis zur Wirtschaftsprüfung im

Januar 2020 von allen und damit gemeinsam zu bearbeiten sind.

Im Rahmen der Prüfungswerkstatt

hatten die elf Teilnehmerinnen

und Teilnehmer des Jahrgangs

2017 die Gelegenheit, ihr

bisher erworbenes Know-how in den

drei Fachbereichen des Fernstudiums

(Technik, Wirtschaft, Methoden)

unter realen Bedingungen für Prüfungssituationen

aufzubereiten. In

diesem Rahmen gab es außerdem

die Möglichkeit, aufgrund der bisher

gemachten Erfahrungen in einer

Feed-back-Runde gemeinsam Vorschläge

für eine weitere Verbesserung

des Fernstudiums zu formulieren.

Tatsächlich ernst wurde es für

die 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

des Jahrgangs 2018, die ihre

schriftlichen und mündlichen Prüfungen

zu den technischen Themen

der Werkstoff- und Produktkunde

sowie der Anarbeitung ablegen

mussten – mit durchschnittlich

befriedigenden Ergebnissen. Allerdings

müssen zwei mündliche Prüfungen

zum nächsten Termin wiederholt

werden. An diesem Jahrgang

sind auch der Wirtschaftsverband

Großhandel Metallhalbzeug (WGM)

und der Verband Deutscher Metallhändler

(VDM) beteiligt.

In großer Gruppe ging es dann

mit dem Wirtschafts- und Methodenseminar

weiter, in dem auf die

nächsten elf Studienmonate vorbereitet

wurde, die beide Jahrgänge

gemeinsam absolvieren. Neben organisatorischen

Informationen wurden

inhaltliche Impulse gegeben, um die

Beschäftigung mit Themen wie

Volks- und Betriebswirtschaftslehre,

Marketing und Logistik, Finanz- und

Rechnungswesen, Vertragsrecht und

Produkthaftung sowie den Themen

der Führungskompetenz in den Studienmodulen

vorzubereiten. Hinzu

kamen Methodenthemen, in deren

Mittelpunkt Aspekte der Ausbildereignung

(AEVO) standen.

Die werden prüfungsrelevant,

wenn am 1.10.19 in Gengenbach im

Gebiet der Industrie- und Handelskammer

Freiburg, dem Kooperationspartner

des BDS in dieser Angelegenheit,

die schriftliche

AEVO-Prüfung ansteht, die am

29./30.9.19 mit dort mit einem Wiederholungskurs

vorbereitet wird.

Die Themen der Wirtschaft werden

dann vom 10.-12.1.20 in Rösrath

schriftlich und mündlich abgeprüft.

Der Jahrgang 2017 kann sein

Fernstudium im Juni 2020 abschließen,

der Jahrgang 2018 im Juni

2021. 2

Stahlreport 3|19

41


Herausgeber:

Bundesverband Deutscher Stahlhandel

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Bundesverband Deutscher Stahlhandel

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Dipl.-Ing. Jochen Adams

Dr. rer. nat. Peter Drodten

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Dr. rer. nat. Peter Drodten

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Bundesverband Deutscher Stahlhandel

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Ludwig Felser

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Prof. Dr. Joachim Lueg

Heinz Schürmann

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Flat Products made of Steel

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Dr. rer. nat. Peter Drodten

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Drodten, Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten

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BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel – www.stahlhandel.com


BDS

Kommunikation

Gewählte und entsendete Mitglieder trafen sich in Düsseldorf

BDS-Vorstandsrat neu konstituiert

Auf den Gebietsversammlungen im Spätsommer 2018 wurden die Gebietsvorstände

für die neue Amtsperiode ab 2019 für vier Jahre neu gewählt. Die konstituierende

Sitzung fand am 6.2.2019 in Düsseldorf statt.

Mitglieder des BDS-Vorstandsrats (Stand: März 2019)

BDS Vorstandsrat

Josef von Riederer

Ehrenvorsitzender

Eberhard Frick

Vorsitzender

Volker Schult

Stellv. Vorsitzender

Bezugsseite

Patrick Meessen

ArcelorMittal Distribution GmbH

Thorsten Zips

Carl Spaeter GmbH

Dr. Ralf von Briel

Gebr. Lotter KG

Hanns-Jörg Westendorf

Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG

Sven Koepchen

Klöckner & Co Deutschland GmbH

Volker Schult

Salzgitter Mannesmann

Handel GmbH

Heinrich Sülzle

Sülzle Holding GmbH & Co. KG

Gebietsseite

Gebiet 1

Bernd Woidke

Dr. Wilhelm Mertens GmbH

Gebiet 2

Claus-Joachim Harder

Adolf Richter Stahl-Metalle-Kunststoffe GmbH

Gebiet 3

Dirk Huse

Huse & Philipp GmbH & Co. KG

Gebiet 4

Thorsten Hille

Sülzle Stahlpartner GmbH

Axel Heinrich (stv.)

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH

Gebiet 5

Heinz Herbort

Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH

Hans-Christian vom Kolke (stv.)

G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH

Gebiet 6

Jurgen Almert

Hofmann-Rieg Stahlhandel GmbH

Jörg Throm (stv.)

Throm GmbH

Gebiet 7

Eberhard Frick

Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG

Thorsten Maier (stv.)

Gabo Stahl GmbH

Gebiet 8

Nikolaus Binder

J.N. KREILLER KG

Gebiet 9

Peter Georg Heinlein

Heinlein GmbH

Stahlreport 3|19

43


Verbände

XXXXXXXXXX

und Politik

Berichte/Nachrichten

Ausstieg mit Ausgleich

Bündnis für eine faire Energiewende

Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission „Wachstum, Strukturwandel und

Beschäftigung“ hat Ende Januar ihren Abschlussbericht und damit einen Fahrplan für den

Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung vorgelegt. Die in einem Bündnis organisierte

mittelständische Industrie begrüßt, dass die Expertengruppe eindeutig einen Ausgleich aus dem

Bundeshaushalt für den zu erwartenden Anstieg der Stromkosten für alle Verbraucher verlangt.

Das Bündnis faire Energiewende

fordere seit Jahren eine Finanzierung

der energiewendebedingten

Kosten aus dem Bundeshaushalt. So

würde keine Gruppe bevorzugt und

keine benachteiligt, alle Steuerzahler

würden sich gemäß des Leistungsfähigkeitsgedankens

an der gesamtgesellschaftlichen

Herausforderung

der Energiewende angemessen aber

nicht überfordert beteiligen. Zudem

wären beihilferechtliche Fragen

gelöst. Allerdings würde die von der

Kommission vorgeschlagene Entlastung

in der Größenordnung von mindestens

2 Mrd. € als jährlicher

Zuschuss aus dem Bundeshaushalt

nicht einmal den energiewendebedingten

Netzkostenanstieg ausgleichen

können.

Zu dieser Einschätzung kommt

ein Gutachten, das im Auftrag des

Bündnisses faire Energiewende erstellt

worden ist. Die Untersuchung baut

auf einer Studie auf, die bereits zu

Netzkostensteigerungen für den Ausbau

erneuerbarer Energien von mehr

als 4 Mrd. € im Jahr 2030 gekommen

war. Diese Abschätzung wurde nunmehr

ergänzt um das von der Bundesregierung

beschlossene erhöhte Ausbauziel

für erneuerbare Energien auf

65 % der Stromerzeugung im Jahr

2030. Alleine diese Zielverschärfung

führe zu weiteren jährlichen Netzkosten

in Höhe von 2,5 Mrd. €. Die energiewendeinduzierten

Kosten für die

Stromleitungen erhöhten sich nach

dieser Abschätzung um 6,5 Mrd. € pro

Jahr.

Aus Sicht des Bündnisses faire

Energiewende müsse unbedingt

verhindert werden, dass die Ungerechtigkeiten

und Wettbewerbsverzerrungen

der bestehenden Entlastungsregime

fortgesetzt und zudem auf neue

Regelungen im Zusammenhang mit

dem Ausstieg aus der Kohleverstromung

übertragen werden.

Dem Bündnis gehören u.a., der

Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie

sowie der WSM Wirtschaftsverband

Stahl- und Metallverarbeitung

an. 2

Quelle: BDS

Viele auch gesellschaftspolitische

Themen, über die nebenstehend

berichtet wird,

kann nur einordnen, wer

die Stahlherstellung

kennt. Entsprechende

Seminare bietet u. a. mit

diesem Flyer der BDS

an.

BDSV will Stahl aus Schrott

Klimadiskussion

Mit den Pariser Beschlüssen zur Begrenzung der Klimaerwärmung und dem sogenannten Kohle -

ausstieg in der Folge habe die Bundesregierung enorme Zusagen bezüglich der Einsparung von CO 2

gemacht, meint die BDSV – und plädiert für mehr Stahlerzeugung auf Schrottbasis.

Im Bereich der CO 2

-Emissionen

der Industrie spiele die Stahlindustrie

mit direkten Emissionen

von rund 51 Mio. t Kohlendioxid pro

Jahr eine große Rolle. Aufgabenstellung

sei es deshalb, diese Emissionen

kontinuierlich zu senken. So schlussfolgert

die Bundesvereinigung Deutscher

Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen

(BDSV) in einer

im Februar veröffentlichten Erklärung.

Technologien zur Vermeidung

von CO 2

durch die Reduktion von

Eisenerz, z.B. mit regenerativ erzeugtem

Wasserstoff (statt mit Kohle),

seien vorhanden. Die kontinuierliche

Versorgung der Stahlwerke mit „grünem

Wasserstoff“ könnte jedoch zum

Flaschenhals werden. Würde die

Kohle in allen deutschen Stahlwerken

komplett durch Wasserstoff als

Reduktionsmittel ersetzt, sind dafür

jedes Jahr rund 120 Terawattstunden

regenerativ erzeugte elektrische

Energie erforderlich. Das ist fast ein

Viertel des gesamten deutschen

Strombedarfs. Angesichts des deutschen

Strommix, bei dem erneuerbare

Energien derzeit nur etwa ein

Drittel der Gesamtproduktion ausmachen,

scheine dieses Ziel in weiter

Ferne.

Naheliegender, so die BDSV, sei

eine Förderung der Stahlproduktion

auf Basis von Schrott in Elektrolichtbogenöfen.

Allein durch die Produktion

von mehr als 12 Mio. t Rohstahl

auf Basis des Sekundärrohstoffs

Stahlschrott über die Elektrostahlroute

würden in Deutschland pro

Jahr rund 17 Mio. t CO 2

eingespart.

Zudem würden primäre Lagerstätten

geschont und Rohstoffe müssten

nicht importiert sowie über lange

Distanzen transportiert werden. 2

[ Info ]

Weitere Informationen zu diesem Thema

enthält eine Studie mit dem Kurztitel

„Zukunft Stahlschrott“, welche die BDSV

als größter Stahlrecyclingverband in

Europa in Auftrag gegeben hat. Das

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits-

und Energietechnik UMSICHT hat

in der Studie technische, ökonomische,

ökologische und gesellschaftliche Eigenschaften

des Stahlrecyclings aufbereitet

und Perspektiven aufgezeigt.

44 Stahlreport 3|19


Kohlenstoff im Kreislauf

Stahlproduktion als

Umweltprojekt

Die Stahlproduktion intensiviert ihre

Bemühungen, für die Umwelt den CO 2

-Ausstoß

der Branche zu reduzieren – durch

das Projekt Carbon2Chem ® . Dazu wurde

im vergangenen November in Berlin wissenschaftliche

Bilanz gezogen, und in diesem

März wird in Oberhausen ein entsprechendes

Labor eingeweiht. „Wir führen

den Kohlenstoff im Kreislauf.“

Quellen, 2: ISER

Merkblatt-Thema:

Schweißen als Fügeverfahren

für Bauteile

aus Edelstahl-Rostfrei

(links).

Merkblatt-Thema:

Optische Messungen

ermöglichen es,

das ästhetische

Erscheinungsbild

nichtrostender

Stähle quantitativ zu

charakterisieren.

Derart prägnant beschreiben die Kenner

der komplexen Materie ihr Vorhaben. In

ihm werden Hüttengase nicht nur zur

Stromerzeugung genutzt, sondern sie werden

auch zur Produktion chemischer Wertstoffe

verwendet. Dafür ist das Vorhaben

in sieben Teilprojekte mit insgesamt 18

Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft

gegliedert – zur Herstellung von Wasserstoff,

Methanol, höheren Alkoholen, Polymeren

und Oxymethylenether sowie für die

Gasereinigung. Das siebte Element will die

Ergebnisse aus den anderen sechs Teilen

so miteinander verknüpfen, dass sie an

Industriestandorten entweder im Ganzen

oder als einzelne Module genutzt werden

können.

Dafür bedarf es viel Verständnis, war das

Ergebnis der 2. Konferenz zur nachhaltigen

chemischen Konversion in der Industrie im

Herbst in der Hauptstadt. Dieses einander

Verstehen setzt eine gemeinsame Sprache

aller Beteiligten voraus, die Bereitstellung

finanzieller Mittel sowie Einigungen über

die Inhalte. Das fasste Prof. Dr. Görge

Deerberg (Fraunhofer-Institut für Umwelt-,

Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT,

Oberhausen) auf der Tagung in Berlin in

der Forderung zusammen: „Wir brauchen

einen Projektbotschafter!“

Eine entsprechende Funktion könnte das

neue Labor mit übernehmen, das am

7.3.19 auf dem UMSICHT-Gelände in

Oberhausen eröffnet wird. Dort haben die

Projektpartner künftig die Möglichkeit,

gemeinsam in geeigneten Räumen an dem

Ziel zu arbeiten, den CO 2

-Ausstoß zu verringern.

[ Info ]

Weitere Informationen gibt es unter

www.umsicht.fraunhofer.de/

kohlenstoffkreislauf.

Neue Merkblätter über Edelstahl Rostfrei

Verarbeitung und Anmutung

Der Werkstoff Edelstahl Rostfrei umfasst eine Materialgruppe, die

neben hohen Korrosionsanforderungen verbunden mit guten Festigkeitseigenschaften

auch ästhetischen Kriterien gerecht wird. Damit

diese Vorteile auch uneingeschränkt genutzt werden können, hat die

ISER zwei weitere Merkblätter zur werkstoffgerechten Verarbeitung

und Oberflächencharakterisierung neu herausgegeben:

z Auf Basis der aktuellen Regelwerke

und den bestehenden Standards

wurde in einer erweiterten Neuauflage

das Merkblatt 823 „Schweißen

von Edelstahl Rostfrei“ umfassend

überarbeitet. Es will insbesondere

auch unter metallkundlichen

Aspekten grundlegende Informationen

zum Schweißen in anschaulicher

und praxisrelevanter Form

vermitteln. Auf der Basis allgemeiner

Erfahrungen werden nützliche

Hinweise zum werkstoffgerechten

Schweißen von ausgewählten, häufig

verwendeten nichtrostenden

Stählen gegeben. Das neue Merkblatt

behandelt eine Thematik, die

bei der Verarbeitung von Edelstahl

Rostfrei von zentraler Bedeutung

und häufig nachgefragt ist.

z Die Frage des ästhetischen Erscheinungsbildes

nichtrostender Stähle

ist vielfach an Gleichmäßigkeit und

Glanz geknüpft. Die bestehenden

Normen können aber hinsichtlich

der optischen Eigenschaften nur Orientierungshilfen

vermitteln, weil die

diesbezüglichen Spezifikationen

sehr breit gefasst sind und sich ausschließlich

auf die Verarbeitung

beziehen. Das neue Merkblatt 985

„Reflexionseigenschaften von nichtrostendem

Stahl“ beschreibt grundlegende

Methoden, um von subjektiven

Beschreibungen hin zu

objektiven qualitativen Aussagen

über den Oberflächenglanz zu gelangen.

2

[ Info ]

Die neuen Merkblätter der Informationsstelle

Edelstahl Rostfrei (ISER) stehen

unter www.edelstahl-rostfrei.de/Publikationen

zum kostenlosen Download zur Verfügung

oder können in Einzelexemplaren

kostenfrei angefordert werden: ISER,

Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf;

E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de.

Stahlbautag in Bremen

Zum 40. Deutschen Stahlbautag hat bauforumstahl schon jetzt für den 1. und

2.10.20 nach Bremen eingeladen. Zu dem Branchentreffen in der Hansestadt

werden dann rund 1.000 Experten erwartet. Vorgesehen sind drei Vortragsreihen,

eine Fachausstellung sowie der Tag der Stahl.Architektur.

Stahlreport 3|19

45


Verbände

und Politik

Berichte/Nachrichten

Hören und sehen

Email-Tagung in Würzburg

Der DEV hat zur nächsten Email-

Tagung für die Zeit vom 1.-3.4.19 nach

Würzburg eingeladen – und das Programm

vorgelegt, das im Hauptteil Vorträge

ebenso umfasst wie Betriebsbesichtigungen.

Die Fachvorträge, insgesamt etwa ein

Dutzend, beginnen am ersten Veranstaltungstag

mit einem Beitrag von Carsten

Jansen, thyssenkrupp Steel, zu „Gefügestrukturen

von emaillierfähigen Stahlgüten

sowie deren metallkundliche Zusammenhänge“.

Am dritten Tagungstag enden

die Fachvortäge mit Ausführungen von

Prof. Ralf Diedel (Stefan Schmidt

Gruppe/Müllenbach & Thewald) über

„Tone und ihre Eigenschaften – Möglichkeiten

und Grenzen für den Einsatz in

Emails.“

Der zweite Veranstaltungstag beim deutschen

email verband (dev) ist für Werksbesichtigungen

vorgesehen. Auf dem Programm

des 2.4.19 stehen

z die Düker GmbH in Laufach, wo es um

„Technische Emaillierungen auf Gusseisen“

geht,

z die Elektrolux Rothenburg GmbH in

Rothenburg, die Stanzerei, Emaillierwerk

und Montage öffnet, um die Herstellung

von Haushaltsgroßgeräten transparent

zu machen, sowie

z das Fraunhofer Institut ISC, wo die

Laboratorien des Instituts für Silicatforschung

besichtigt werden können.

Dem Branchentreffen geht am 31.3.19

eine DEV-Vorstandssitzung voraus sowie

verbandliche Mitgliederversammlungen,

bei denen auch Gäste willkommen sind.

Der Kongress wird außerdem von einem

Rahmen- und Kulturprogramm begleitet,

das mit dem Email-Dinner am 2.4.19

endet.

[ Info ]

Für Anmeldungen und Auskünfte dazu ist das

Informations- und Bildungszentrum Email e.V.

in Hagen zuständig: info@emailverband.de.

Sozialpartner zu Digitalisierung und KI

Branchendialog im

Maschinenbau

VDMA und IG Metall haben sich in einem Branchendialog gemeinsam

mit dem Bundeswirtschaftsministerium dazu verpflichtet, die

ökonomischen Chancen, die sich aus Digitalisierung und Künstlicher

Intelligenz ergeben, zukunftssichernd für den Maschinen- und

Anlagenbau zu nutzen und in Bildungsanstrengungen umzusetzen.

Gleichzeitig wurde – wie aus anderen Verbänden auch – Kritik an

der nationalen Industriestrategie des zuständigen Bundesministers

Peter Altmaier deutlich.

Konkretes Ergebnis des Branchendialogs

zwischen dem Verband

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau

(VDMA) und der Industriegewerkschaft

(IG) Metall ist eine

umfangreiche Erklärung, in der die

drei Seiten die Bedeutung des industriellen

Mittelstands für Deutschland

und Europa unterstreichen. „Der

Maschinen- und Anlagenbau prägt

den Industriestandort Deutschland

wie kaum eine andere Branche. Mit

mehr als einer Million Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern stellt er die

beschäftigungsstärkste Industriebranche

dar“, heißt es in der Einleitung.

In diesem Zusammenhang wird

die Fachkräftenachfrage vom Bundeswirtschaftsminister

sowie von

VDMA und IG Metall als zentrale

Herausforderung adressiert, „wenn

es um die Zukunftsfähigkeit des

Maschinen- und Anlagenbaus in

Deutschland geht“. Gemeinsam will

man deshalb u.a. ein positives Bild

der dualen Ausbildung und deren

vielfältige Karriere und Entwicklungsmöglichkeiten

in der Gesellschaft

fördern. Zudem wollen VDMA

und IG Metall ihre Mitglieder bei

der Etablierung einer Weiterbildungskultur

unterstützen.

Schwerpunkt der Erklärung ist

das gemeinsame Bekenntnis, die

Chancen der Digitalisierung zu nutzen.

Politik, Gewerkschaft und

VDMA bekennen sich ferner zu

einem „freien und fairen Welthandel

auf der Grundlage klarer, internationaler

Regeln“. Die drei Partner

sprechen sich zudem für einen

industriepolitischen Rahmen für den

Klimaschutz aus.

Der Fokus der nationalen Industriestrategie

sei aber einseitig auf

Konzerne gerichtet. Die Bedeutung

der mittelständischen Unternehmen

werde von Minister Altmaier unterschätzt.

Der industrielle Mittelstand

sei weit mehr als nur Zulieferer, vielmehr

gehe es um den Treiber bei

Digitalisierung und KI.

Der VDMA vertritt mehr als

3.200 Unternehmen des mittelständisch

geprägten Maschinen- und

Anlagenbaus. Mit 1,35 Mio. Erwerbstätigen

im Inland und einem Umsatz

von 226 Mrd. € (2017) ist die Branche

größter industrieller Arbeitgeber

und einer der führenden deutschen

Industriezweige insgesamt. 2

46 Stahlreport 3|19


Forum zum Güterverkehr

Auf die Schiene gesetzt

Die Bahn soll das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden. Das

machen die Ergebnisse des 12. BME-/VDV-Forums Schienengüterverkehr

deutlich, das im Januar in Berlin stattgefunden hatte. Wirtschaft

und Politik wollen die Infrastrukturprobleme gemeinsam lösen.

An der gemeinsam vom Bundesverband

Materialwirtschaft, Einkauf

und Logistik e.V. (BME) und

dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

e.V. (VDV) organisierten

Fachtagung hatten auch mehr

als 230 Verlader, Bahnspeditionen

sowie Eisenbahndienstleister und -

verkehrsunternehmen teilgenommen.

Auf die Dimensionen des europäischen

Güterverkehrs wies dabei

Dr. Roland Bosch hin, Vorstandsvorsitzender

der DB Cargo. Auf der

Schiene würden jährlich Güter im

Umfang von knapp 20 Mio. t auf

einer Gesamtstrecke von 2,4 Mrd.

Tonnenkilometern befördert. Diese

Leistung entspreche 6 % des europäischen

Bruttoinlandsproduktes.

Der europäische Güterverkehr dürfte

Bosch zufolge bis 2030 um 30 %

anwachsen. Das bedeute allein für

den Verkehrsträger Lkw weitere 570

Mrd. Tonnenkilometer. Auf die Bahn

entfielen zusätzlich 135 und auf das

Schiff 45 Mrd. Tonnenkilometer. Für

Bosch steht fest: „Ein höherer Modalanteil

der Schiene bis 2030 ist die

nachhaltigere Lösung für das europäische

Verkehrswachstum.“

BME-Hauptgeschäftsführer Dr.

Silvius Grobosch verwies darauf,

dass „die Politik mit der Senkung

der Trassenpreise, der Einberufung

des Zukunftsbündnisses Schiene,

dem Inkrafttreten der Förderrichtlinie

für mehr Energieeffizienz und

der Inangriffnahme des Deutschland-Takts

erste konkrete Maßnahmen

für die dringend erforderliche

Verkehrswende auf den Weg

gebracht hat“. Auch die Eisenbahnbranche

habe die Schiene im Wettbewerb

zu anderen Verkehrsträgern

gestärkt. So seien die Lärmsanierung

der Güterwagen und die Digitalisierung

der Wagenflotte deutlich vorangeschritten.

„Die enge Zusammenarbeit der Branche

wird immer wichtiger. Das zeigt

sich nicht nur beim Masterplan

Schienengüterverkehr oder beim

Zukunftsbündnis Schiene, sondern

auch im Rahmen unserer diesjährigen

Veranstaltung hier in Berlin.

Wir müssen die großen Herausforderungen

und Anstrengungen, die

wir uns selbst vorgenommen haben,

die aber auch umwelt- und verkehrspolitisch

nötig sind, gemeinsam und

konsequent angehen. Nur so wird

der Schienengüterverkehr wettbewerbs-

und leistungsfähiger und

kann die ihm angedachte Rolle als

zentraler Verkehrsträger der

Zukunft im wachsenden Güterverkehrsmarkt

erfüllen“, so VDV-Vizepräsident

Joachim Berends.

Für ihn sei die Schiene die zentrale

Säule zur Lösung der Klimaprobleme“,

so Cem Özdemir, Ausschussvorsitzender

für Verkehr und

digitale Infrastruktur des Deutschen

Bundestages. Die Schiene sei ein

verlässlicher klimafreundlicher und

relevanter Player für den Gütertransport

sowie „der zentrale Verkehrsträger,

wenn man eine

moderne, bezahlbare, umweltfreundliche

und vernetzte Mobilität

möchte“. Wenn über die Verkehrswende

öffentlich gesprochen werde,

„sollten wir uns nicht allein auf das

Thema Elektromobilität, Ladesäulen

oder das vernetzte Fahren im Auto

beschränken, sondern vor allem auf

den Schienenpersonen- und -güterverkehr

konzentrieren“. Die angestrebte

Mobilitäts- und Verkehrswende

werde nur gelingen, wenn

„wir massiv Güter von der Straße

auf die Schiene verlagern“. Özdemir

kritisierte in diesem Zusammenhang

die seiner Ansicht nach viel

zu langen „Planungshorizonte“ bei

der Umsetzung von Infrastrukturprojekten

der Bahn. 2

Zukunftsorientiert

Netzwerk tagt

in Sachen Stahllogistik

Bereits zum 19. Mal ist das NetzwerkForum

Stahl von Kompetenznetz

Logistik.NRW und VVWL am 14.5.19 in

Dortmund Treffpunkt der Logistik-Entscheider

aus Stahlindustrie, -handel und

-logistik. Das Leitthema lautet in diesem

Jahr zukunftsorientiert „Stahl und Stahllogistik:

Trends und Innovationen 2019

Plus.“

In einem Trialog Land – Branche – Publikum

„Stahlstandorte NRW und Westeuropa

im globalen Umfeld“ werden Christoph

Dammermann, Staatssekretär im

Ministerium für Wirtschaft, Digitales und

Innovationen des Landes NRW, und Dr.

Martin Theuringer, Geschäftsführer Wirtschaftsvereinigung

Stahl, aktuelle wirtschaftspolitische

Herausforderungen für

den Stahl in Westeuropa diskutieren.

Ergänzt wird dieser Dialog durch einen

Impuls von Stefan Windgätter, Transportlogistik-Unternehmer

und Vorsitzender

des Fachausschuss Stahl im Verband Verkehrswirtschaft

und Logistik NRW e.V.

(VVWL).

Danach trägt Dr. Martin Theuringer zu den

„Rahmenbedingungen für die Stahlkonjunktur

2019“ vor.

Anschließend beleuchtet die Sequenz

„Digitalisierung, Prozesse und Schnittstellenoptimierung

in Stahl und Logistik“ die

Erfahrungen, Prozesse, Optimierungsansätze

und Digitalisierung in der Stahllogistik.

Teilnehmer sind: Bert Kloppert, Leiter

Transport/Logistik 1, thyssenkrupp Steel

Europe AG, Frank Michalk, Director Sales

and Business Development Logenios

GmbH, Mario Hermeling, Geschäftsführer

IT-Services, Infrastruktur und Einkauf der

GMH (Georgsmarienhütte) Systems

GmbH, und Dirk M. Müller, Geschäftsführender

Gesellschafter Rheinkraft International

GmbH.

[ Info ]

Die Veranstaltung findet wieder im Kongresszentrum

Dortmund an den Westfalenhallen

statt. Anmelde- und Informationsmöglichkeiten

gibt es beim VVWL telefonisch unter

0251/6061-413 und per E-Mail unter

smania@vvwl.de.

Stahlreport 3|19

47


Lifesteel

Berichte

Foto: GKD

Blick auf die Kuppel des neuen Berliner Stadtschlosses.

Historische Daten

Stahl im Berliner Schloss

Das Berliner Schloss ist ein Projekt des Humboldt Forums und soll im Rahmen der Stadtquartierplanung

„Historische Mitte Berlin“ Ende 2019 für die Öffentlichkeit als Museums-, Wissens- und Begegnungszentrum

die Tore öffnen. Dann dürfte auch an die tragende Rolle von Stahl noch einmal erinnert

werden. Mit dem Setzen des Schlusssteins für den Kuppelbau des Berliner Schlosses war bereits 2018

für Modersohn eines der bisher bedeutendsten Bauprojekte des Herstellers für Sonderbefestigungen

aus Edelstahl Rostfrei zu Ende gegangen.

Im Sommer des vergangenen Jahres nämlich

hatte in feierlicher Atmosphäre der letzte Stein für den

Nachbau der historischen Kuppel des Stadtschlosses

Berlin seinen angestammten Platz erhalten. Harald

Rickenstorff, Leiter der Abteilung Sonderanfertigung

für Befestigungen und Sonderkonstruktionen aus Edelstahl

Rostfrei, reiste zu diesem Anlass extra aus dem

ostwestfälischen Spenge, dem Firmensitz der Wilhelm

Modersohn GmbH & Co. KG, an und erinnerte sich:

„Dieses Bauprojekt habe ich über fünf Jahre lang

begleitet. Wir haben unter anderem die Sondertraganker

für die rekonstruierte barocke Natursteinfassade und

die Adlerbefestigungen aus Duplexwerkstoffen hergestellt.

Außerdem lieferten wir die Traganker für die historische

Kuppel und rund 800 Meter an Gewindestangen

aus Edelstahl Rostfrei. Insgesamt sind bei uns ca. 100

Tonnen Edelstahl für das neue Stadtschloss verarbeitet

und ausgeliefert worden.“

Im Bereich der Altbau- und Denkmalsanierung kommt

es, laut Expertenaussage, besonders auf die Verwendung

hochbelastbarer und langlebiger Werkstoffe an. Obwohl

das Stadtschloss im Grunde genommen ein Neubau ist,

sind die Anforderungen an die Beständigkeit des rekonstruierten

Gebäudes doch die gleichen.

Baugeschichte

„Da unsere Edelstahlteile sich zumeist hinter den Fassaden

oder in den Objekten verbergen, sind diese im

Regelfall nicht sichtbar. Bei der Schlusssteinsetzung

der Beton-Kuppel musste ich einfach die Gelegenheit

ergreifen und unsere Befestigungselemente noch einmal

im sichtbaren Einbauzustand sehen“, erinnert sich

Harald Rickenstorff ein wenig wehmütig an die Schlusssteinsetzung.

Hinter der Historie des Berliner Schlosses, heute

auch bekannt als das Berliner Stadtschloss, steckt eine

48 Stahlreport 3|19


fast sechshundert Jahre andauernde Baugeschichte. Die

zuerst als feste Residenz der Hohenzollern im Jahre

1443 vom Kurfürsten Friedrich II gebaute Burg erfuhr

im Laufe der Jahrhunderte diverse Bauerweiterungen,

die zudem dem jeweilig vorherrschenden Regenten und

Baustil entsprachen. Im II. Weltkrieg wurde das Schloss

durch Bombenangriffe schwer beschädigt und 1950

dann per Beschluss des Ministerrats der DDR endgültig

gesprengt. Mit dem Beschluss des Bundestages vom

4.7.02 und dem ausgeschriebenen Architekturwettbewerb

im Jahre 2008 wurde jedoch festgelegt, dass drei

Barockfassaden, der Schlüterhof sowie die Kuppel und

drei historische Innenportale des alten Berliner Schlosses

in Berlin Mitte originalgetreu rekonstruiert werden sollten.

2

Fotos, 2: Modersohn

Harald Rickenstorff

begutachtet die

Befestigungselemente

der Adlerornamente.

Fotos, 3: Peter Becker

Wertvoller Schutz

Von Dolen und Deckeln

Es ist noch nicht lange her, dass Kanaldeckel aus Metall systematisch gestohlen wurden, um den

Materialwert zu realisieren. Die Folge: viele schwere Unfälle.

Auch der künstlerische Wert

hätte die Diebe motivieren können

– wenn sie denn das Fachwissen z.B.

des 2008 gegründeten Dolologievereins

gehabt hätten. Dann aber wären

sie auch besser über die Hauptfunktion

von Kanaldeckeln aufgeklärt

gewesen: den Schutz.

Solche Deckel schließen die Eingänge

in den Untergrund ab und

sind quasi Türen. Oder sie haben

Öffnungen, die dem Druckausgleich

oder für den Ablauf des Regenwassers

dienen. Damit die metallenen

Deckel bei Feuchtigkeit keine

Rutschgefahr darstellen, besitzen

sie eine Oberflächenstruktur, die

teilweise den Charakter von Kunstwerken

haben kann. Eines der ältesten

Zeugnisse dafür ist über 2.000

Jahre alt: Die Römer bauten schon

damals Wasserleitungen und Kanäle

– bei denen sich an Verzweigungen

ein runder und mit Blattornamenten

verzierter Stein befand.

Verein „Dolologie“

Davon weiß beispielsweise Lukas

Müller zu erzählen. Er ist einer der

Gründer des Vereins Dolologie. Dieser

ungewöhnliche Name erklärt

sich ganz logisch: Dolendeckel ist

der schweizerdeutsche Begriff für

Kanaldeckel. Im Althochdeutschen

stand das Wort Dola für Röhre/Graben.

Und deren schutzorientierte

Abdeckungen sind als Kunstobjekte

inzwischen selber schützenswert.

Geschaffen werden sie übrigens

meistens im Bau- oder Grauguss. Die

so hergestellten Produkte sind hart

und spröde. Sie haben den Nachteil,

dass sie klappern können. Die entsprechend

starren Produkte sind in

den vergangenen drei Jahrzehnten

deshalb zunehmend durch elastisch

reagierenden Sphäroguss ersetzt worden.

2

Als wertvolle

Objekte hat auch

Peter Becker Kanaldeckel

identifiziert

und drei Beispiele

aus seiner entsprechenden

Fotosammlung

für die Bebilderung

dieses Textes

zur Verfügung

gestellt – eines aus

Shanghai und zwei

aus Andernach.

Stahlreport 3|19

49


Lifesteel

Nachrichten

Der Ball und der Schall

Lärmschutzlösung von Betafence

für Spielstätten

Es gehört zum Leben mit Stahl – das

typische Klirren, das an entsprechenden Spielstätten

beim Aufprall eines Balles zwischen Gittermatte

und Pfosten entsteht. Mit dem Zaunsystem

Bekasport bietet Betafence bereits seit

längerem eine Ballfanglösung mit zertifizierter

Schalldämmung an. Die schalltechnischen

Eigenschaften sind untersucht und jetzt – Dank

Kunststoff – neu zertifiziert worden.

Mit einem gemessenen Schalldruckpegel von 61

dB (A) erfüllt der Zaun die Anforderungen der

Sportanlagen-Lärmschutzverordnung (18.

BImSchV) und eignet sich damit nicht nur für normale

Sportplätze, sondern auch für Bolzplätze in

Wohngebieten. Darauf weist der Hersteller hin,

der zur Gruppe Praesidiad NV gehört.

Das Bekasport-System besteht aus Doppelstab-

Gittermatten und speziellen Pfosten für Zaunhöhen

bis zu 6 Metern. Für ein Ballfangsystem werden

mehrere Matten mit Maschungen von 200 x 50

und 200 x 100 mm übereinander montiert. Eine

Besonderheit ist dabei die schalldämmende Befestigung.

Spezielle Kunststoff-Aufhängungen verhindern

das beschriebene Klirren.

Die schalldämmende Wirkung des Bekasport-

Systems wurde durch die DEKRA untersucht und

Prägend

Neue 10-Euro-Sammlermünze

Die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg

haben Ende des vergangenen Jahres

am Standort Karlsruhe die Produktion einer

neuen 10-Euro-Sammlermünze mit farblosem

Polymerring aufgenommen. Die offizielle

Anprägung erfolgte im Beisein von Landesfinanzministerin

Edith Sitzmann. Die sogenannten

Tri-Material-Münzen entstehen auf

einer Füge-Einheit, die den Polymerring mit

dem Metallkern und äußeren Metallring verbindet,

sowie mit Prägepressen aus dem

Schuler-Konzern.

Die Bildseite zeigt einen Gleitschirm in einer

Gebirgslandschaft, die Wertseite unter anderem

einen Adler, den Schriftzug „Bundesrepublik

Deutschland“ und die zwölf Europa -

sterne. Die 9,7 g schwere Münze ist die erste

Ausgabe einer insgesamt dreiteiligen Serie

unter dem Namen „Luft bewegt“. Sie soll in

den beiden Prägequalitäten Stempelglanz

Leise Ballfanglösung mit Hilfe von Kunststoff.

zertifiziert. Demnach liegt der gemessene Spitzenschalldruckpegel

deutlich unter dem vorgegebenen

Höchstwert von 65 dB (A), den die Sportanlagen-Lärmschutzverordnung

(18. BImSchV)

für den Betrieb außerhalb von Ruhezeiten vorsieht.

Bekasport-Ballfangzäune sind standardmäßig in

Grün RAL 6005, Anthrazit RAL 7016 und stückverzinkt

lieferbar. Möglich sind Zaunhöhen von

3 bis 6 Metern. Dafür stehen neben der Gittermatte

Nylofor 3D Super (schwerer Doppelstab) zwei

Gittermattengrößen mit 200 x 100 mm Maschenweite

für den Aufbau sowie Bekasport Pfosten in

vier Längen und statisch passenden Profilstärken

zur Verfügung.

und Spiegelglanz ab diesem Frühjahr erhältlich

sein.

Im Herbst 2019 folgt dann die nächste Auflage

der 5-Euro-Sammlermünze mit grünem

Polymerring, bei deren Produktion ebenfalls

Schuler-Technologie zum Einsatz kommt. Die

Bildseite ziert ein Feldhase, der in der Serie

„Klimazonen der Erde“ für die gemäßigten

Breiten steht. Die Münzen erfreuen sich nicht

nur bei Sammlern großer Beliebtheit.

Der Entwurf der Bildseite stammt von Natalie

Tekampe aus Müncheberg, die Wertseite gestaltete

der Berliner Andre Witting.

Fotos, 2: Betafence

Foto: Hans-Joachim Wuthenow Berlin, © BVA

Impressum

STAHLREPORT

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution

Stahlhandel | Stahlproduktion |

Stahlverarbeitung

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums

Herausgeber:

Bundesverband Deutscher Stahlhandel

Wiesenstraße 21

40549 Düsseldorf

Redaktion:

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)

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Markus Huneke

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Anzeigen:

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Verlag:

BDS AG

Wiesenstraße 21

40549 Düsseldorf

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Layout:

auhage|schwarz, Leichlingen

Druck:

Hellendoorn, Bad Bentheim

Erscheinungsweise:

monatlich (10 Hefte/Jahr)

Bezugspreis:

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug

eines Exemplars der Fachzeitschrift „Stahlreport

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher

Genehmigung der Redaktion gestattet.

Anzeigenpreis:

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 36.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter

auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl

für beiderlei Geschlechter.

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form

verwendet und entsprechende Begriffe häufig

eingedeutscht werden.

International Standard Serial Number:

ISSN 0942-9336

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem

Papier hergestellt.

Beilagenhinweis:

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom Bundesverband

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik

e.V. (BME) bei.

50 Stahlreport 3|19


BDS-Berufsbildung

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen

2019

Seminarthema Termin Tagungsort

Stahlkunde (Seminar) 06.-08.03. Dortmund

Rohre und Rohrzubehör (Seminar) 11.-13.03. Paderborn

Blankstahl (Seminar) 28.-29.03. Ludwigsburg

Stahleinkauf ( Seminar/Kooperation) 07.-08.05. Duisburg

Flacherzeugnisse (Seminar) 14.-15.05. Duisburg

Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 04.-05.06. Baunatal

Stahlkunde (Seminar) 20.-22.08. Gröditz

Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.09. Duisburg

Prüfbescheinigungen (Seminar) 18.09. Neuss

Grobbleche (Seminar) 10.-11.10. Wernigerode

Nichtrostende Stähle und ihre Produktformen (Seminar) 28.-30.10.

Lüdenscheid

Stahlkunde (Seminar) 03.-05.12. Gengenbach

Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.12. Duisburg

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)

Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM

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