Stahlreport 2019.03
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
74. Jahrgang | März 2019<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
3|19<br />
Angekommen in der Normalität – Digitalisierung im Stahlhandel
gegründet 1969<br />
Seit 50 Jahren<br />
ein starker Partner.<br />
Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />
Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />
Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31<br />
info@bepro.de, www.bepro.de
Angekommen in der Normalität –<br />
Digitalisierung im Stahlhandel<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
mit dem DigiDay haben der BDS und die<br />
Edelstahlhandelsvereinigung (EHV) im<br />
Februar den Nagel auf den Kopf getroffen:<br />
Mit über 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
hat die Veranstaltung das große<br />
Interesse der Branche an dem Thema<br />
Markus Huneke Digitalisierung gespiegelt. Neben Trends<br />
und Entwicklungen hat der DigiDay vor<br />
allem gezeigt, dass der Hype um Industrie 4.0 mittlerweile<br />
einer wohltuenden Normalität gewichen ist, in der sachlich<br />
fachlich diskutiert werden kann. Die Veranstaltung hat<br />
gezeigt: Das Thema Digitalisierung ist im Stahlhandel angekommen<br />
(siehe ab S. 10)<br />
Auch wenn derzeit oft der Eindruck ensteht: Digitalisierung<br />
und Industrie 4.0 sind nicht die einzigen Themen von Bedeutung.<br />
Die Zulieferer – und nicht nur sie – machen sich zum<br />
Beispiel Gedanken darüber, welche Auswirkungen die Entwicklung<br />
der Mobilitätstechnologien auf ihr Geschäft haben<br />
(S. 16). Der Chefeinkäufer Metalle der VW AG, Alfonso Sanchez<br />
Garcia, hob Softwarekompetenz als eine entscheidende<br />
Kompetenz auch für Zulieferer hervor. Das ist zwar nicht<br />
ohne Weiteres eins-zu-eins auf den Stahlhandel zu übertragen.<br />
Doch hier die Augen offen zu halten, ist auch für die<br />
Unternehmen unserer Branche nicht verkehrt.<br />
Eine Art „Schattenthema“ ist die Berufsaus- und Weiterbildung.<br />
Denn zwar werden in einem Atemzug mit der Digitalisierung<br />
immer auch die dafür nötigen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter angeführt. Als Nr. 1-Thema findet sich das<br />
„Human Resource Management“ dennoch selten auf einer<br />
der zahlreichen Digitalisierungsveranstaltungen.<br />
Eine praktische Maßnahme, in der Berufsbildung aktiv zu<br />
werden, ist, den Fernstudiengang des BDS „Betriebswirt/in<br />
Stahlhandel“ zu belegen. Es wäre ein passender Zeitpunkt:<br />
Denn Mitte des Jahres startet ein neuer Jahrgang (S. 40/41).<br />
Wieder viel Freude und Informationsgewinn beim Lesen<br />
wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Redakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
INHALT<br />
PERSÖNLICHES<br />
4 Kurznachrichten<br />
STAHLHANDEL<br />
6 Jebens – Fertigungstiefe mit Format<br />
7 Schäfer Werke & fabrikado – strategische Allianz<br />
8 Nordwest – Cloud-ERP ist online<br />
10 DigiDay 2019 – Rückschau<br />
STAHLVERARBEITUNG<br />
14 Stuttgart 21 – Bewehrungs-Kunstwerk nominiert<br />
16 Zulieferer haben Elektromobilität im Blick<br />
STAHLPRODUKTION<br />
17 Quality Tracking für Stahlcoils<br />
ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />
18 Progress & Kemmler Beton – Innovations-Partner<br />
21 Telematik – Immer informiert auf Tour<br />
22 Intralogistik – Losgröße 1 effizient kommissionieren<br />
MESSEN UND MÄRKTE<br />
24 Rückblick Messe BAU – Akteure und Themen<br />
31 Rückblick Learntec – Didaktik und Technik managen<br />
32 Rückblick Intec und Z –<br />
transparente Werkzeugmaschine<br />
36 Ausblick Hannover Messe<br />
37 Termine<br />
BDS<br />
38 Research: Jahresziel erreicht<br />
40 Berufsbildung –<br />
BDS-Fernstudium geht in nächste Runde<br />
43 Kommunikation: BDS-Vorstandsrat neu konstituiert<br />
VERBÄNDE & POLITIK<br />
44 Energiewende – Ausstieg mit Ausgleich<br />
BDSV – mehr Stahl aus Schrott<br />
46 Digitalisierung und KI –<br />
Branchendialog im Maschinenbau<br />
47 Forum Güterverkehr – Auf die Schiene gesetzt<br />
LIFESTEEL<br />
48 Stahl im Berliner Schloss<br />
50 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
3
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Foto: DVS<br />
Susanne Szczesny-Oßing<br />
ist seit dem 1.1.19 neue Präsidentin des DVS<br />
– Deutscher Verband für Schweißen und verwandte<br />
Verfahren e. V. Sie war im September<br />
2018 einstimmig an die Spitze des rund<br />
19.000 Mitglieder starken Verbands gewählt<br />
worden. Die Diplom-Betriebswirtin hat dort<br />
Professor Dr.-Ing.<br />
Heinrich Flegel abgelöst,<br />
der das Amt seit<br />
2007 innehatte.<br />
Szczesny-Oßing ist<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
der EWM<br />
AG in Mündersbach<br />
und Geschäftsführende<br />
Gesellschafterin<br />
der EWM Industry<br />
GmbH. Die engagierte Unternehmerin ist<br />
zudem seit 2017 Präsidentin der IHK Koblenz.<br />
Die Wahl von Szczesny-Oßing zur neuen DVS-<br />
Präsidentin soll auch für eine zukunftsfähige<br />
Ausrichtung des Verbandes stehen: „Die Digitalisierung<br />
in Aus- und Weiterbildung voranzubringen<br />
und einem Fachkräftemangel in<br />
Deutschland vorzubeugen, sind nur einige<br />
herausragende Aufgabenfelder, denen sich<br />
der Verband auch in Zukunft widmen wird“,<br />
betonte sie aus Anlass ihrer Wahl.<br />
Dirk Böttcher und<br />
Jörg Disteldorf<br />
sind zum Jahresbeginn in die Geschäftsführung<br />
der Saarschmiede GmbH Freiformschmiede<br />
eintreten. Dirk Böttcher verantwortet<br />
dort seitdem das Ressort Technik und<br />
Vertrieb, das er von Martin Baues übernommen<br />
hat, der nach einer Übergangszeit sein<br />
Mandat in der Geschäftsführung im Laufe des<br />
Jahres 2019 niederlegen wird. Dirk Böttcher,<br />
Diplom-Ingenieur und Diplom-Wirtschaftsingenieur,<br />
war in den letzten Jahren Mitglied des<br />
Vorstands der Grillo-Werke AG sowie Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Rheinzink<br />
GmbH & Co.KG. Jörg Disteldorf, Diplom-Kaufmann,<br />
Leiter Personal und Soziales von SHS,<br />
Dillinger und Saarstahl, verantwortet als<br />
Arbeitsdirektor neu das Ressort Personal. Er<br />
ist auf Herrn Peter Schweda gefolgt, der sein<br />
Mandat als Geschäftsführer und Arbeitsdirektor<br />
der Saarschmiede niedergelegt hat.<br />
Arno Reich<br />
leitet seit Ende des vergangenen Jahres die<br />
Industrie-, Energie- sowie Logistikmessen der<br />
Deutschen Messe AG – allen voran die Hannover<br />
Messe. Als Bereichsleiter gehört die stra-<br />
tegische Weiterentwicklung<br />
des Messeportfolios<br />
im In- und<br />
Ausland zu den Kernaufgaben<br />
des 47-Jährigen.<br />
Zuletzt verantwortete<br />
Arno Reich<br />
als Leiter in Hannover<br />
die Messeabteilung<br />
Integrated Automation,<br />
Motion & Drives sowie Digital Factory<br />
und Worldwide Events.<br />
Foto: Deutsche Messe AG<br />
Johannes Dietsch<br />
ist seit Ende des vergangenen Jahres designierter<br />
neuer Finanzvorstand der thyssenkrupp<br />
Steel Europe AG. Der 56-jährige Manager<br />
gilt als Experte für Konzernaufspaltungen<br />
und war zuletzt mit vergleichbaren Aufgaben<br />
für den Pharmakonzern Bayer AG tätig. Als<br />
Zeitpunkt für den Amtsantritt an neuer Stelle<br />
war der Februar 2019 genannt worden. Vorgänger<br />
von Johannes Dietsch war Guido Kerkhoff,<br />
der im vergangenen Sommer zum Vorstandschef<br />
von thyssenkrupp ernannt worden<br />
war. Der Essener Traditionskonzern soll<br />
voraussichtlich 2020 in eine Industriegüterund<br />
eine Werkstoffsparte aufgeteilt werden.<br />
Hubert Zajicek<br />
ist neuer Leiter der Stahl-Division der österreichischen<br />
Voestalpine AG. Der 50-Jährige folgt<br />
am 3.7.19 auf Herbert Eibensteiner, der dann<br />
in dem stahlgeprägten Unternehmen den Vorstandsvorsitz<br />
von Wolfgang Eder übernimmt.<br />
Die Entscheidung zu Hubert Zajicek traf der<br />
Aufsichtsrat des Linzer Konzerns bereits im<br />
Dezember des vergangenen Jahres.<br />
Rolf Heddrich<br />
ist seit Jahresbeginn neuer Geschäftsführer<br />
bei bauforumstahl. Dort bildet er nun gemeinsam<br />
mit Gregor Machura die Führungsspitze<br />
des Verbandes für das Bauen mit Stahl und<br />
übernimmt die Funktion des Sprechers. Seine<br />
Karriere hatte der diplomierte Bauingenieur<br />
1992 bei der Claus Queck GmbH in Düren<br />
begonnen. Seit 1995 verantwortete Dr. Rolf<br />
Heddrich als Geschäftsführer den Verkauf und<br />
später als Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
bei der Stahlbau Plauen GmbH das operative<br />
Geschäft. 2001 folgte der Wechsel in die<br />
Geschäftsführung der Goldbeck-Gruppe, für<br />
die er bis Ende 2018 tätig war. Unternehmensübergreifend<br />
war er Schatzmeister des<br />
Deutschen Stahlbauverbandes (DStV), Vorsit-<br />
zender des Fachausschusses Technik im<br />
DTSV und Mitglied des Deutschen Ausschusses<br />
für Stahlbau.<br />
Martin Vogt<br />
hat zum Jahresbeginn 2019 die Chefredaktion<br />
der Gießerei- Fachzeitschrift sowie weiterer<br />
Medien des Bundesverbandes der Deutschen<br />
Gießerei-Industrie (BDG) übernommen. Er folgte<br />
auf Michael Franken, der sich in den Ruhrstand<br />
verabschiedet hat. Martin Vogt war zuletzt Chefredakteur<br />
des Titels UmweltMagazin im Düsseldorfer<br />
Springer-VDI-Verlag. Robert Piterek,<br />
zuvor schon Technischer Fachredakteur, bekleidet<br />
seit dem 1.12.18 den Posten des stellvertretenden<br />
Chefredakteurs in der BDG-Redaktion<br />
(Vgl. Spezialreport zur BAU in diesem Heft).<br />
Foto: VVWL<br />
Andreas Stommel<br />
verstärkt seit Januar 2019 im Verband Verkehrswirtschaft<br />
und Logistik (VVWL) das Team<br />
als stellvertretender Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen<br />
Landesverbandes Spedition<br />
und Logistik in der<br />
Geschäftsstelle Düsseldorf.<br />
Der 48-jährige<br />
Rechtsanwalt ist dort<br />
insbesondere für die<br />
Sektoren und Branchenpolitik<br />
Binnenund<br />
Seeschifffahrt,<br />
Hafenlogistik, Kombinierter<br />
Verkehr, Schienengüterverkehr<br />
und<br />
KEP-Dienste sowie für das Speditions- und<br />
Transportrecht zuständig. Ferner ist er in der<br />
VVWL-Abteilung Arbeitsrecht Services tätig und<br />
berät die Mitgliedsfirmen einschließlich der Vertretung<br />
vor den Arbeits- und Sozialgerichten.<br />
Andreas Stommel wurde in Aachen geboren<br />
und studierte in Münster Rechtswissenschaften<br />
mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Sozialrecht.<br />
Gabi Wilwers<br />
ist zum Jahresbeginn 2019 als neues Mitglied<br />
in die Mitte der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe<br />
The Coatinc Company Holding<br />
(TCC) aufgenommen worden und hat dort die<br />
Verantwortung für die Bereiche Buchhaltung,<br />
Controlling, IT und Einkauf übernommen. Die<br />
47-Jährige unterstützt ihre Geschäftsführerkollegen<br />
Paul Niederstein (l.) und Philippe Dupont.<br />
Die Laufbahn der Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin<br />
innerhalb der TCC-Gruppe begann<br />
im Januar 2018 in der Zentralverwaltung in den<br />
Bereichen Finanzen, IT und Einkauf. Die 47-Jäh-<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Foto: TCC<br />
Fotos: thyssenkrupp<br />
rige brachte und bringt Erfahrung aus der<br />
freien Wirtschaft mit. Regional in Siegen verwurzelt<br />
und international ausgerichtet: TCC<br />
verbindet Oberflächentechniken der Feuerverzinkung<br />
(Normaltemperatur-, Hochtemperaturund<br />
Schleuderverzinkung), Pulverbeschichtung,<br />
Nassbeschichtung und Anodisieren mit einer<br />
großen Zahl an Dienstleistungen – mit 1.500<br />
Mitarbeitern an 22 Standorten in vier Ländern.<br />
Katharina Walter<br />
Ist seit dem vergangenen Jahreswechsel neue<br />
Justiziarin beim bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung. Die aus Dortmund<br />
stammende Volljuristin übernahm die<br />
verbandliche Rechtsabteilung von Miryam<br />
Denz-Hedlund, die den bvse Ende des vergangenen<br />
Jahres verlassen hatte, um künftig für<br />
die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
tätig zu sein. Die neue bvse-Justiziarin<br />
Katharina Walter begleitet bereits seit dreieinhalb<br />
Jahren die für die Entsorgungswirtschaft<br />
relevanten rechtlichen Entwicklungen.<br />
Ingo Brauckmann<br />
ist neuer Logistikchef bei thyssenkrupp Steel.<br />
Der 48-Jährige hat auf diesem Posten die<br />
langjährige Logistikchefin Ulrike Höffken<br />
ablöst. Der Diplom Wirtschaftsingenieur war<br />
zuletzt als Chief Supply Chain Officer bei der<br />
Berner Group in Köln tätig. Brauckmann bringt<br />
umfangreiche Erfahrung in Positionen auf<br />
Geschäftsführungs- und Vorstandsebene mit<br />
Schwerpunkt auf Logistikthemen und Supply<br />
Chain Management mit. Ulrike Höffken, bisherige<br />
CEO des Bereichs Logistik und viele Jahre<br />
lang Einkaufschefin von Steel Europe, ist Ende<br />
Foto: BDG<br />
2018 in den Ruhestand gegangen. Die<br />
Diplom-Volkswirtin war seit 1985 ununterbrochen<br />
für den Duisburger Stahlhersteller tätig.<br />
Der Logistikbereich von thyssenkrupp Steel<br />
gehört mit einer Transportleistung von rund<br />
200 Mio. t pro Jahr und mit über 1.300 Mitarbeitern<br />
zu den größten industriellen Logistikern<br />
in Europa.<br />
Heiko Lickfett<br />
hat zum 1.1.19 die Nachfolge von Max Schumacher<br />
(r.) als Generalsekretär des europäischen<br />
Gießereiverbandes CAEF angetreten.<br />
Der CAEF – The European Foundry Association<br />
– ist der Dachverband der nationalen<br />
europäischen Gießereivereinigungen. Das hat<br />
der Bundesverband der Deutschen Gießerei-<br />
Industrie (BDG) mitgeteilt. Zum Jahresbeginn<br />
erfolgte zudem der Relaunch der Internetpräsenz<br />
des CAEF. Die komplett neu gestaltete<br />
Internetpräsenz des Dachverbands ist unter<br />
www.caef.eu zu finden.<br />
Martina Merz<br />
soll künftig den Aufsichtsrat der thyssenkrupp<br />
Steel Europe AG führen. Das wurde zum Jahresbeginn<br />
in dem Stahl- und Industriekonzern<br />
deutlich. Die frühere Bosch-Managerin war erst<br />
kurz zuvor gerichtlich als Mitglied in das Leitungsgremium<br />
berufen worden. Damit könnte<br />
das Personalkarussell an der Spitze des Essener<br />
Unternehmens zum Stillstand gekommen<br />
sein. Nachdem im Sommer 2018 zunächst Konzernvorstandschef<br />
Heinrich Hiesinger das traditionsreiche<br />
Unternehmen verlassen hatte, gab<br />
kure Zeit Später auch Aufsichtsratschef Ulrich<br />
Lehner seinen Posten auf.<br />
Thomas Schneider<br />
ist Juniorchef bei Uhl GmbH + Co. Stahl- und<br />
Metallbau KG aus Würzburg und hatte zum<br />
vergangenen Jahreswechsel bei Spendenübergaben<br />
gleich doppelten Grund zur Freude:<br />
Sein Unternehmen hatte Ende 2018 die Bahnhofsmission<br />
in Würzburg als Empfänger einer<br />
Spende in Höhe von 2.000 € ausgewählt,<br />
Foto: privat Fotos, 2: Uhl<br />
deren Träger die Caritas ist. Dankbarkeit gab<br />
es ebenso beim Verein „Tiere helfen Menschen“,<br />
der 1987 in Würzburg gegründet worden<br />
war. „Es ist schön, wenn man einen direkten<br />
Draht zu sozialen Einrichtungen hat und<br />
im persönlichen Gespräch erfährt, wo der<br />
Schuh drückt. Gerade mit Institutionen vor Ort<br />
fühlt man sich enger verbunden. Wir freuen<br />
uns, als Firma einen kleinen Beitrag für deren<br />
Fortbestand zu leisten.“<br />
Wieland Pleuger<br />
ist am 9.2.19 in Berlin gestorben. Er wurde<br />
78 Jahre alt. Bis zu seiner Pensionierung<br />
2003 war er seit 1984 Geschäftsführer bei<br />
Carl Spaeter Berlin; 1968 war er in das Unternehmen<br />
eingetreten.<br />
Während seiner Zeit<br />
in der Stahldistribution<br />
hatte sich der<br />
Verstorbene durch<br />
sein großes Engagement<br />
für die Berufsbildung<br />
der Branche in<br />
Berlin besonders hervorgetan.<br />
Dieter Welte<br />
ist tot. Der ehemalige Vorsitzendes des Verbands<br />
Technischer Handel (VTH) starb am<br />
2.1.19 im Alter von 85 Jahren. In seiner Amtszeit<br />
an der Spitze des VTH von 1988 bis 1996<br />
setzte er sich auch für eine starke Vertretung<br />
seiner Branche im Bundesverband Großhandel<br />
Außenhandel Dienstleitung (BGS) mit Sitz in<br />
Berlin ein.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
5
Stahlhandel<br />
Berichte<br />
Bild: Jebens<br />
Partner für die Baumaschinenindustrie:<br />
14,3 t schwere<br />
Krangrundplatte in der Fertigung<br />
bei Jebens<br />
Jebens auf der bauma 2019<br />
Fertigungstiefe mit Format<br />
Zum fünften Mal ist die Jebens GmbH auf der bauma – Fachmesse für die Baumaschinen- und Miningindustrie –<br />
in München vertreten. Vom 8. bis 14. April 2019 gibt das Unternehmen Praxiseinblicke in sein umfassendes<br />
Leistungsportfolio für Hersteller von Mobilkranen, Bau- und Mining-Maschinen – und zeigt Lösungsbeispiele<br />
komplexer Supply-Chain-Projekte.<br />
Als Tochterunternehmen von<br />
Dillinger, einem der führenden Grobblechhersteller<br />
in Europa, ist die<br />
Jebens GmbH Teilnehmerin am<br />
Gemeinschaftsstand der Gruppe in<br />
Halle A6.305. Dort beantwortet der<br />
Mittelständler alle Fragen rund um<br />
seine ganzheitliche Fertigungstiefe<br />
und Steuerung von Wertschöpfungsketten.<br />
Permanente Investitionen in den<br />
Ausbau der hochmodernen technischen<br />
Infrastruktur und 180 erfahrene<br />
Mitarbeiter machen Jebens zum<br />
gefragten Gesamtanbieter für komplexe<br />
Aufgabenstellungen. Mit über<br />
30.000 t Grobblech-Lagervolumen<br />
hat sich Jebens auf Bleche zwischen<br />
100 und 300 mm Dicke spezialisiert.<br />
So will das Unternehmen optimale<br />
Materialverfügbarkeit gewährleisten,<br />
unter anderem bei hochfesten Güten<br />
wie S690 oder S960.<br />
Durch die Zugehörigkeit zu Dillinger<br />
hat Jebens privilegierten Zugriff<br />
auf die hochwertigen Qualitäten der<br />
Muttergesellschaft. Die zunehmende<br />
Konzentration der Kunden auf ihre<br />
Kern kompetenzen und die damit ein-<br />
hergehende Verlagerung von Fertigungsbereichen<br />
beantwortet Jebens<br />
mit dem kontinuierlichen weiteren<br />
Ausbau der eigenen Schweißkompetenz<br />
an zwei Firmenstandorten. So<br />
werden am Hauptsitz in Korntal-Münchingen<br />
und im Zweitwerk Nördlingen<br />
auch hochfeste Güten in großen<br />
Dickenbereichen verschweißt. Ein<br />
zweiter, deutlich größerer Roboter<br />
am Standort Nördlingen erlaube maximale<br />
Flexibilität in der Fertigung einbaufertiger<br />
Schweißkonstruktionen,<br />
so das Unternehmen.<br />
Wertschöpfungskette im Griff<br />
Am Stammsitz in Korntal-Münchingen<br />
werden Schweißbaugruppen für<br />
Mobilkrane in Serie produziert, in<br />
Nördlingen liegt der Schwerpunkt<br />
auf der Einzelfertigung großer, schwerer<br />
Komponenten. Zwei Schweißfachingenieure<br />
von Jebens unterstützen<br />
die Kunden bei Bedarf durch Optimierung<br />
der schweißtechnischen<br />
Auslegung von Konstruktionen.<br />
Nahezu alle namhaften Hersteller<br />
von Mobilbaukranen vertrauten auf<br />
den langjährig zugelassenen zertifizierten<br />
Partner für sicherheitskritische<br />
Bauteile. Beispielhaft dafür stehe<br />
die Serienfertigung von montagefertigen<br />
Grundplatten mit diversen<br />
Anbauteilen für große Mobilbaukrane.<br />
Sie erfordert neben Toleranzen<br />
im Hundertstelbereich große Erfahrung<br />
im komplexen Fertigungsmanagement<br />
mit optimaler Steuerung<br />
der gesamten Bearbeitungskette.<br />
Vom Einkauf von Spezialteilen<br />
über Lieferantenauswahl und -steuerung,<br />
mechanische, hydraulische und<br />
elektrische Vormontage bis hin zur<br />
Organisation von Schwertransporten:<br />
Projekte, die das Leistungsspektrum<br />
normaler Schweißbetriebe überschreiten,<br />
gehören bei Jebens zum<br />
Tagesgeschäft. Deshalb sei der spezialisierte<br />
Fachbetrieb auch für führende<br />
Hersteller von großen Baumaschinen<br />
oder Mining-Komponenten<br />
Partner der Wahl. 2<br />
[ Info ]<br />
Jebens auf der bauma 2019<br />
Halle A6.305<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Schäfer Werke und fabrikado<br />
Stahlverarbeiter und Fertigungsplattform<br />
beschließen Kooperation<br />
Seit Januar arbeiten die SCHÄFER WERKE und die Online-Fertigungsplattform fabrikado in einer strategischen<br />
Kooperation zusammen. Durch die Kooperation vereinten die Unternehmen „langjährige Marktexpertise<br />
mit Start-Up-Agilität“. Ziel sei es, im Sinne von Industrie 4.0 die Supply-Chain für Kunden und<br />
Lieferanten von Metall- und Kunststoffbauteilen zu automatisieren, vereinfachen und verkürzen.<br />
fabrikado ist eine 2016<br />
gegründete, Cloud-basierte Internetplattform<br />
mit Sofortkalkulation. Das<br />
Balinger Start-Up hat sich auf die<br />
Bereitstellung digitaler Prozesse bei<br />
der Bestellung, Produktion und<br />
Industriebauteilen auf Kunden- und<br />
Lieferantenseite spezialisiert. Das<br />
Herz der Plattform ist ein „intelligenter“<br />
Algorithmus, dessen Basis<br />
den gesamten Supply-Chain-Prozess<br />
auf ein Minimum reduziere und<br />
mittels Machine Learning die Logik<br />
der Plattform permanent an die volatilen<br />
Anforderungen des Marktes<br />
anpasse.<br />
Der Nutzer, beziehungsweise<br />
Auftraggeber, kann durch fabrikado<br />
permanent und ohne Mehraufwand<br />
auf ein umfangreiches Partnernetzwerk<br />
zugreifen. Nach Eingabe von<br />
Produktanforderung sowie Liefertermin<br />
liefert die Plattform eine<br />
Sofortkalkulation. Mit der Integrationslösung<br />
fabrikado CONNECT<br />
wird der gesamte Prozess in vorhandene<br />
ERP-Systeme wie SAP integriert.<br />
Dadurch können Angebote<br />
in wenigen Sekunden erstellt und<br />
Aufträge automatisch erteilt werden.<br />
„Wir sind sehr glücklich darüber,<br />
mit Schäfer Werke einen Partner für<br />
den Weg in eine erfolgreiche Zukunft<br />
zu haben“, sagt Thomas Hoffmeister,<br />
Gründer und CEO der fabrikado<br />
GmbH. Rainer Bröcher, Geschäftsführer<br />
der Schäfer Werke GmbH,<br />
ergänzt: „Die strategische Allianz<br />
mit fabrikado ist für uns eine konsequente<br />
und logische Weiterentwicklung,<br />
um auch in Zukunft als<br />
innovatives Unternehmen erfolgreich<br />
zu bleiben.“ Die inhabergeführte<br />
Unternehmensgruppe mit Hauptsitz<br />
Bild: Schäfer Werke<br />
Arbeiten in einer strategischen Kooperation zusammen: Schäfer Werke-Geschäftsführer<br />
Rainer Bröcher (l.) und Thomas Hoffmeister, Geschäftsführer fabrikado<br />
in Neunkirchen im Siegerland ist<br />
mit diversifizierten Geschäftsbereichen<br />
weltweit tätig: EMW Stahl-Service-Center,<br />
Lochbleche, Standardund<br />
Sonderbehälter aus Edelstahl,<br />
Einrichtung für Rechenzentrum,<br />
Werkstatt und Betrieb. Alle Bereiche<br />
arbeiten auf der gemeinsamen<br />
Grundlage hochwertigen Stahlfeinblechs,<br />
dessen Verarbeitung zu den<br />
Kernkompetenzen gehöre, so das<br />
Unternehmen. 2<br />
Cloud-basierte Online-Fertigungsplattform<br />
mit Sofortkalkulation: fabrikado<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bildquelle: Nordwest<br />
Nordwest startet ERP-Lösung für den Fachhandel<br />
Cloud-ERP ist online<br />
Seit Jahresbeginn ist der erste Fachhandelspartner mit einer von<br />
Nordwest weiterentwickelten Cloud ERP-Lösung, NW365.ERP,<br />
online. Damit biete man seinen Händlern ein zeitgemäßes Instrument,<br />
um im Wettbewerb erfolgreich zu sein, so der Einkaufsverbund.<br />
Die Funktionen von NW365.ERP seien umfassend: Buchhaltung,<br />
Verkauf, Einkauf, Lager und Logistik sowie Versand inklusive<br />
aller Nordwest- Schnittstellen werden komplett abgedeckt.<br />
Bereits zu Beginn des vergangenen<br />
Jahres starteten die Entwicklungen<br />
dazu in Zusammenarbeit mit<br />
dem Systemhaus GWS/Faveo. Ziel<br />
war es, eine Lösung für die gesamte<br />
Branche weiter zu entwickeln und<br />
einen Standard zu etablieren. „Das ist<br />
uns gelungen und wir freuen uns sehr,<br />
dass wir jetzt als Vorreiter mit unserer<br />
Cloud ERP-Lösung online gehen konnten“,<br />
so Martin Reinke, Nordwest-<br />
Hauptbereichsleiter IT & E-Business.<br />
Bei Händlern, die sich für die ERP-<br />
Lösung von Nordwest entscheiden,<br />
soll NW365.ERP in einem Zeitraum<br />
von maximal 90 Tagen implementiert<br />
100 Jahre Nordwest<br />
werden, betreut von der Faveo GmbH.<br />
Ebenfalls in der Serviceleistung enthalten<br />
sind Nordwest zufolge die<br />
aktuellsten Versions-Updates mit<br />
automatischen Backups und Wartung.<br />
Zusätzlich seien die Schnittstellen<br />
NW connect mit dem Gütesiegel<br />
für Systemhäuser zertifiziert.<br />
Damit sei sichergestellt, dass alle<br />
benötigten Systeme und Prozesse<br />
durchgängig seien und fest definierte<br />
Voraussetzungen erfüllten.<br />
Mit NW connect hatte Nordwest<br />
vor zwei Jahren ein Gütesiegel für Systemhäuser<br />
entwickelt, deren Warenwirtschaftssysteme<br />
bestimmte Voraussetzungen<br />
erfüllen. Kürzlich wurde<br />
bereits das dritte Systemhaus, Sage,<br />
mit dem Siegel ausgezeichnet. Neben<br />
Sage haben bereits die Systemhäuser<br />
Nissen & Velten und GWS das Gütesiegel<br />
NW connect erhalten. 2<br />
„Wir sehen es als unsere<br />
Aufgabe, passende<br />
Lösungen anzubieten,<br />
die unsere Fachhandelspartner<br />
konkurrenzfähig<br />
halten“.<br />
Martin Reinke, Nordwest-Hauptbereichsleiter<br />
IT & E-Business<br />
2019 ist ein ganz besonderes Jahr für die Nordwest Handel AG. Der Einkaufsverbund<br />
feiert seinen 100. Geburtstag. Dazu hat das Dortmunder<br />
Unternehmen nun Unter @100jahre_nordwest einen eigenen Instagram-<br />
Kanal geschaltet. Dort gibt es Fakten rund um die Geschäftsbereiche<br />
sowie zum Sportsponsoring der Deutschen Handball Nationalmannschaft<br />
mit der Exklusivmarke Promat, Informationen von Handels- und Lieferantenpartnern<br />
oder auch Historisches. Parallel dazu wurde auch die Landingpage<br />
100jahre.nordwest.com freigeschaltet. Auf der Website stehen<br />
Nordwest-Persönlichkeiten, Historie und weiterführende Informationen<br />
rund um die anstehenden Feierlichkeiten im Fokus.<br />
Axel Springer hy und Klöckner & Co<br />
Zwei Digital-Pioniere<br />
bündeln ihre Kräfte<br />
Seit Januar 2019 arbeiten die<br />
Axel Springer hy GmbH und Klöckner &<br />
Co SE in einer gemeinsamen Kooperation<br />
zusammen. Ausgewählte Leistungen<br />
sollen künftig gemeinsam angeboten<br />
werden. Damit entstehe ein<br />
„einzigartiges Beratungsangebot von<br />
Unternehmern für Unternehmer“, hieß<br />
es dazu. Beide Unternehmen hätten<br />
Digitalisierungsstrategien erfolgreich<br />
umgesetzt und verfügten damit über<br />
reichhaltiges Erfahrungswissen, dass sie<br />
anderen Unternehmen zur Verfügung<br />
stellen wollen.<br />
Axel Springer hy ist ein Unternehmen<br />
der Axel Springer SE und wurde Anfang<br />
2017 neu gegründet. Axel Springer hy<br />
will Unternehmen bei ihrer digitalen<br />
Transformation, beim Kulturwandel,<br />
beim Entwickeln der Strategie und bei<br />
deren Umsetzung helfen. Klöckner & Co<br />
hat durch kloeckner.i die digitale Transformation<br />
ebenfalls vorangetrieben und<br />
erwirtschaftet rund ein Viertel des Konzernumsatzes<br />
über digitale Kanäle.<br />
Darüber hinaus hat Klöckner die Plattform<br />
XOM Materials gestartet, die den<br />
digitalen Handel mit zahlreichen Werkstoffen<br />
ermöglicht und auch Wettbewerbern<br />
des Unternehmens offensteht.<br />
Axel Springer hy beschäftigt über 40<br />
Digitalexperten, die Kunden außerhalb<br />
der Axel Springer SE beraten. Für kloeckner.i<br />
arbeiten in Berlin nahezu 90<br />
Mitarbeiter an der digitalen Transformation<br />
von Klöckner & Co und der Konzeption,<br />
dem Aufbau und dem Betrieb von<br />
Plattformen. Sie trieben auch den Kulturwandel<br />
innerhalb des Konzerns<br />
voran.<br />
Die Kompetenzen dieses Teams sollen<br />
nun erstmals auch dem offenen Markt<br />
zur Verfügung gestellt werden. Axel<br />
Springer hy und Klöckners Digital-Team<br />
bleiben dabei rechtlich selbständige Einheiten,<br />
die den Kunden ihre gemeinsamen<br />
Leistungen aus einer Hand anbieten.<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
FÜR EINE<br />
WELT IN<br />
ECHTZEIT.<br />
Machen Sie die Voss Online<br />
Tool Box zu Ihrer!<br />
Bild: Günther + Schramm<br />
Günther + Schramm verzeichnet eine stetig steigende Nachfrage<br />
nach Serviceleistungen. Neben der Anarbeitung gehört eine<br />
ausgefeilte Material- und Prozesslogistik zum Angebotsspektrum<br />
des Unternehmens.<br />
Günther + Schramm<br />
Rekordjahr für Stahl-Systemdienstleister<br />
Das vergangene Jahr war für die Günther + Schramm<br />
GmbH ein Rekordjahr. Der Systemdienstleister für Stahl,<br />
Edelstahl und Aluminium erreichte einen Umsatz von<br />
112 Mio. € – so viel wie nie zuvor. Darüber hinaus verzeichnete<br />
das Unternehmen eine stetig steigende Nachfrage nach<br />
Serviceleistungen.<br />
Neben der Anarbeitung gehört eine komplexe Material- und<br />
Prozesslogistik zum Angebotsspektrum: Lager-Outsourcing,<br />
elektronische Datenverarbeitung und kundenspezifische Verpackungslösungen<br />
ermöglichen eine erhebliche Steigerung<br />
der Prozesseffizienz beim Kunden. Um noch flexibler auf<br />
Anforderungen reagieren zu können, hat Günther +<br />
Schramm dazu seine Standorte umstrukturiert – und bearbeitet<br />
Aufträge nun zentral von Oberkochen aus.<br />
„Wir haben die Abläufe neu strukturiert sowie Aktivitäten<br />
gebündelt und bearbeiten die Kundenaufträge nun zentral<br />
von unserem Hauptstandort in Oberkochen aus“, so Bernd<br />
Seibold, Geschäftsführer von Günther + Schramm. „So<br />
gehen wir optimal auf die individuellen Kundenanforderungen<br />
ein und sehen uns auch für die Zukunft bestens aufgestellt.“<br />
DIE VORTEILE FÜR HÄNDLER MIT VOSS ONLINE:<br />
+ mehr Effizienz in Beschaffungsprozessen + Lagerverfügbarkeit<br />
in Echtzeit + Einbindung individueller Artikelnummern<br />
und Matchcodes Anfragen und Bestellungen<br />
direkt online: VOSS-EDELSTAHL.COM<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
9<br />
Abb.: Preise und Mengen sind beispielhaft und stellen kein verbindliches Angebot dar.
XXXXXXXXXX Digiday<br />
DigiDay 2019<br />
Chancen und Möglichkeiten durch<br />
Digitalisierung im Stahlhandel<br />
Rückschau: 7. Februar 2019<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Eine Kooperationsveranstaltung von<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
11
DigiDay 2019<br />
Chancen und Möglichkeiten durch<br />
Digitalisierung im Stahlhandel<br />
Rückschau: 7. Februar 2019<br />
Wir digitalisieren aus dem<br />
einfachen Grund, weil<br />
unsere Kunden das wollen.<br />
Thomas Schöler,<br />
Salzgitter Mannesmann Handel<br />
Wir gehen als Software -<br />
unternehmen davon aus,<br />
dass wir im Stahlhandel in<br />
den nächsten zehn Jahren<br />
bis zu 20 Schnittstellen zu<br />
bedienen haben.<br />
Peter Uhl, SH Computersysteme GmbH<br />
So war der DigiDay 2019<br />
Den Nerv getroffen<br />
Für Unternehmen sollten<br />
bei der Digitalisierung<br />
eigentlich nicht einzelne<br />
Anwendungen das Ziel<br />
sein, sondern der gesamte<br />
Prozess, der am Ende den<br />
Mehrwert gibt.<br />
Simon Pfennings, OttComputer GmbH<br />
Schon im Vorfeld hatte es sich angekündigt: der DigiDay hat thematisch voll ins Schwarze<br />
getroffen. Die über 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am 7. Februar zu der<br />
Kooperationsveranstaltung des BDS und der Edelstahlhandelsvereinigung (EHV)<br />
gekommen waren, haben es schließlich voll bestätigt: Die Digitalisierung ist das Thema,<br />
das den Stahlhandel als Branche derzeit so stark beschäftigt, wie kein anderes.<br />
Es ist einiges in Bewegung im<br />
Markt. Denn ob Webshop, die Digitalisierung<br />
interner Prozesse oder die Vernetzung<br />
mit externen Partnern: Gegenwärtig<br />
haben wohl die meisten<br />
Unternehmen des Stahlhandels das eine<br />
oder andere Digitalisierungsprojekt<br />
selbst aufgesetzt – von den umfangreicheren<br />
Lösungen und Ansätzen vieler<br />
Player ganz zu schweigen. Noch ist<br />
jedoch keineswegs klar, welche Lösungen<br />
sich am Ende als erfolgreich herausstellen,<br />
welche Ansätze sich für welche<br />
Szenarien als geeignet erweisen werden.<br />
Doch mittlerweile hat die Branche in<br />
Sachen Digitalisierung die ersten<br />
Schritte hinter sich gebracht. Dass die<br />
Vernetzung der Prozesse und Abläufe<br />
auch im Stahlhandel – was immer das<br />
konkret auch bedeutet – der Weg in<br />
die Zukunft ist, wird allgemein nicht<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
Wir sehen es so, dass<br />
sich nicht der Nutzer<br />
der Software anpassen<br />
muss, sondern<br />
die Software sollte<br />
sich dem Nutzer<br />
anpassen – und das<br />
durch den Benutzer<br />
selbst, ohne dass dabei<br />
Programmieraufwand ensteht.<br />
Maximilian Kleibrink, SE Padersoft GmbH & Co. KG<br />
Wenn man die wirklichen,<br />
alltäglichen Probleme der<br />
operativen Mitarbeiter<br />
nicht beachtet, kommt<br />
man mit der Digitalisierung<br />
nicht weiter.<br />
Ralf Niemeyer, VisiTrans GmbH<br />
Der Webshop ist so eine<br />
Art „Nebenprodukt“ der<br />
eigenen Digitalisierung.<br />
Markus Fischer, Voß Edelstahlhandel<br />
GmbH & Co. KG
Dokumentenmanagement<br />
und Workflow, da sind wir<br />
Digitalisierung pur. Setzen<br />
Sie auf digitale Akten!<br />
Nehmen Sie Abschied von<br />
Ihren Aktenkellern.<br />
Andreas Wanstrath, GWS bmH<br />
Auch im Stahlhandel steht ein<br />
Generationenwechsel bevor.<br />
Und die Generation der Millenials<br />
möchte das, was sie aus dem<br />
privaten Bereich seit frühen<br />
Jahren kennen – nämlich online<br />
sein – auch aufs Business beziehen.<br />
Rubina Böske, steel.shop/MONTANSTAHL GmbH<br />
Online an sich hat keinen Mehrwert.<br />
Zentraler Treiber für die digitale<br />
Transformation ist der Kundennutzen.<br />
Online setzen sich noch<br />
stärker als offline die Unternehmen<br />
durch, die den Kunden den<br />
besten Nutzen bieten.<br />
Niklas Friederichsen, Mapudo GmbH<br />
mehr in Frage gestellt. „Ich bin sicher,<br />
vor fünf Jahren wäre diese Veranstaltung<br />
nicht so gut besucht gewesen“,<br />
machte zum Beispiel Thomas Schöler,<br />
Prokurist Business Solutions, Salzgitter<br />
Mannesmann Stahlhhandel, diese Entwicklung<br />
deutlich.<br />
Das große Interesse am DigiDay<br />
und damit am Thema Digitalisierung<br />
im Stahlhandel macht deutlich, dass<br />
sich die Branche in einer intensiven<br />
Orientierungsphase befindet. Welche<br />
Konzepte, Lösungen und Ideen gibt es<br />
am Markt? Wie gehen andere dieses<br />
Thema an? Wo stehe ich mit meinen<br />
Ansätzen im Vergleich zu Wettbewerbern<br />
oder anderen Playern der Branche?<br />
Solche und ähnliche Fragen, das hat<br />
eine Befragung im Nachgang zu der<br />
Veranstaltung ergeben, waren eine der<br />
wichtigsten Motivationen für die Teilnahme<br />
am DigiDay, bei dem es am Vorabend<br />
des Fachtags bei einem geselligen<br />
Get-together Gelegenheit zum<br />
Networking gab.<br />
Im Fokus des Vortragstags standen<br />
dann vor allem die „hard facts“, die<br />
konkreten Informationen der durchweg<br />
von den Sponsoren bestrittenen Präsentationen.<br />
Wer sich die Präsentationen<br />
nochmal ansehen möchte, kann<br />
sie sich auf der BDS-Homepage kostenlos<br />
und ohne Login herunterladen<br />
(www.stahlhandel.com). 2<br />
Transparenz und<br />
Geschwindigkeit werden<br />
zunehmend zu einem<br />
Wettbewerbsvorteil.<br />
Patrick Debus, Seidel Stahlrohr GmbH<br />
Wir verfolgen zwei Ziele:<br />
Die Verfügbarkeit Ihres<br />
Maschinenparks zu<br />
erhöhen und die<br />
Prozesskosten zu senken.<br />
Valentin Kaltenbach,<br />
stahlservice24.online/Stahlbau24 GmbH<br />
Die Operativen müssen<br />
mitkommen, aber die<br />
Digitalisierung muss<br />
auch von Oben mitgelebt<br />
werden. Das<br />
ist der Weg zum Erfolg.<br />
Jan Kamps, KI GmbH<br />
Wir haben einige Jahre investiert,<br />
um heute die Daten<br />
zur Verfügung zu haben, mit<br />
denen wir unsere Produkte im<br />
Webshop präsentieren. Wer<br />
also gedanklich gleich beim Webshop<br />
anfängt, kann eigentlich direkt<br />
wieder aufhören. Denn er wird sich immer<br />
wieder fragen müssen, wo er die Daten<br />
eigentlich herbekommt.<br />
Thorsten Studemund, Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />
Unternehmen sammeln<br />
Tag für Tag in den Systemen<br />
jede Menge Daten. Warum<br />
nicht diese Daten mittels<br />
Künstlicher Intelligenz<br />
nutzen?<br />
Bernd Rech, Nissen & Velten<br />
Software GmbH<br />
Wir sind ein IT-Dienst -<br />
leister, der Schnittstellen<br />
anbietet. Wir haben drei<br />
Lösungen: Marktplatz,<br />
Shopsystem und Bedarfsplattform.<br />
Tim Milde, XOM Materials GmbH
Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
copyright: Achim Birnbaum/Ed. Züblin AG<br />
Seit Oktober 2018 steht die erste der insgesamt 28 Kelchstützen, die sich einmal als tragende Elemente<br />
zum Dach des neuen Tiefbahnhofs in Stuttgart vereinen werden.<br />
ZÜBLIN unter Finalisten für bauma Innovationspreis 2019<br />
Bewehrungs-Kunstwerk nominiert<br />
Mit der aufwendigen Realisierung des einzigartigen Schalendachs für den Stuttgarter Tiefbahnhof<br />
ist ZÜBLIN in der Kategorie „Bauwerk, Bauverfahren, Bauprozesse“ für den bauma Innovationspreis<br />
2019 nominiert worden. Die diesjährigen Preisträger werden am 7.4. zum Start der internationalen<br />
Baumaschinen-Leitmesse bauma (8.–14.4.) in München bekannt gegeben.<br />
Im Projekt Stuttgart 21 baut<br />
ZÜBLIN für die Deutsche Bahn AG<br />
den preisgekrönten Entwurf des<br />
Architekten Christoph Ingenhoven<br />
– ein Auftrag, für den das Projekt-<br />
Team um die ZÜBLIN-Direktion<br />
Stuttgart als Generalunternehmen<br />
mit innovativen Verfahren und digitaler<br />
Technik „die bisher gültigen<br />
Grenzen der Baubarkeit“ erweitere,<br />
so das Unternehmen.<br />
Das Schalendach mit seinen weit<br />
auskragenden gigantischen Freiformen,<br />
angelehnt an die Ästhetik gotischer<br />
Kathedralen, stellt in Form<br />
und Funktion höchste Anforderungen<br />
an den Stahlbetonbau. „So etwas<br />
wurde noch nie gebaut“, sagt<br />
ZÜBLIN-Projektleiter Ottmar Bögel.<br />
Seit Oktober 2018 steht die erste<br />
der insgesamt 28 monumentalen,<br />
rund 12 m hohen Kelchstützen, die<br />
sich einmal als tragende Elemente<br />
zum Dach der künftigen, unterirdischen<br />
Bahnsteighalle vereinen werden.<br />
Maßgefertigte Bewehrung<br />
Eine bautechnische Herausforderung<br />
sind die 28 Kelchstützen nicht allein<br />
wegen ihrer grundsätzlich komplexen<br />
Geometrie; erschwerend kommt<br />
hinzu, dass jeder Dachkelch für sich<br />
ein Unikat ist, der sich in Neigung,<br />
Form und Höhe (8,5 – 13 m) von den<br />
anderen unterscheidet. Die notwendigen<br />
Produktionsprozesse zur ihrer<br />
Herstellung wurden größtenteils<br />
komplett neu entwickelt.<br />
Immens ist auch der Aufwand<br />
zur Herstellung der maßgefertigten<br />
Bewehrung: Die komplizierte Geometrie<br />
spiegelt sich für jede Kelchstütze<br />
in rd. 11.000 unterschied -<br />
lichen, teils dreidimensional gekrümmten<br />
Stabformen wider,<br />
darunter viele Unikate. Der Stahl<br />
dafür wird in einer eigens für das<br />
Projekt eingerichteten Biegerei<br />
überwiegend per Schnittstelle zwischen<br />
Biegemaschine und Beweh-<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Immenser Aufwand zur Herstellung der maßgefertigten Bewehrung:<br />
Jede Kelchstütze besteht aus rd. 11.000 unterschiedlichen, teils<br />
dreidimensional gekrümmten Stabformen, darunter viele Unikate.<br />
Stahl ∙ Edelstahl ∙ Anschlagrohre ∙ Bauelemente<br />
100 % Leistung<br />
bis zum Anschlag!<br />
Bild: Züblin<br />
rungsmodell gebogen und durch<br />
eine maßstäbliche Laserprojektion<br />
kontrolliert.<br />
Über eine gemeinsam weiterentwickelte<br />
Software wird der Einbau<br />
von Bewehrung und Schalung im<br />
Bewehrungsmodell koordiniert. Für<br />
jeden Kelch sind rd. 450 Pläne nötig,<br />
um die extrem komplexe Bewehrungsführung<br />
abzubilden. Über<br />
einen Großbildschirm im Container<br />
und als mobile Tablet-Lösung kommt<br />
das 3D-Modell daher direkt auf der<br />
Baustelle zum Einsatz, um den Einbau<br />
zu unterstützen.<br />
Um die ästhetische Vorgabe<br />
einer glatten, weißen Oberfläche realisieren<br />
zu können, wurde sogar der<br />
verwendete Beton speziell für die<br />
Kelchstützen neu entwickelt: als<br />
Weißbeton mit den nötigen statischen<br />
Eigenschaften, der durch<br />
Zugabe von Polypropylen-Fasern<br />
auch den Brandschutzanforderungen<br />
genügt.<br />
Fertigstellung Ende 2022<br />
Im März 2019 wird die zweite Kelchstütze<br />
vollendet, ab Mitte des Jahres<br />
sollen stets drei Kelche parallel zueinander<br />
gebaut werden. Erst wenn<br />
sechs fertige Kelche als zusammenhängende<br />
Gruppe stehen, werden<br />
nach und nach auch die verbleibenden<br />
schmalen Zwischenräume<br />
geschlossen. Bis Ende 2022 soll die<br />
einzigartige Konstruktion vollendet<br />
sein. Aus dem Straßburger Platz<br />
und dem im Schlossgarten oberirdisch<br />
begrünten Dach werden später<br />
die 28 Lichtkuppeln herausragen:<br />
Über sie soll sich das Tageslicht<br />
durch die hellen Kelche gleichmäßig<br />
in der unterirdischen Bahnsteighalle<br />
verteilen und dort eine lichtdurchflutete,<br />
freundliche Atmosphäre<br />
schaffen.<br />
Mit seiner Nominierung für den<br />
Innovationspreis zählt Züblin zu<br />
den verbliebenen, jeweils drei Finalisten<br />
in fünf Kategorien, die sich<br />
unter insgesamt 138 Bewerbern<br />
durchgesetzt haben. Die Auszeichnung<br />
wird alle drei Jahre vom<br />
Maschinenbau-Verband VDMA, der<br />
Messe München und den Spitzenverbänden<br />
der deutschen Bauwirtschaft<br />
ausgelobt und verliehen. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
15<br />
Standard, Systeme, Anschlagrohre<br />
aus Edelstahl und das<br />
volle Zubehörprogramm.<br />
Bundesweit und immer zu<br />
mindestens 90 % auf Lager.<br />
Metallbau<br />
Stahlbau<br />
Fahrzeug- / Landmaschinen- /<br />
<br />
Maschinenschutzeinrichtung<br />
Maschinenbau und Anlagenbau<br />
Regalbau und Lagersysteme<br />
Containerbau<br />
Möbel- / Laden- / Innenausbau<br />
Klima- und Solartechnik<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Ackerstraße 144<br />
51065 Köln<br />
Fon +49 221 6789-0<br />
info@droesser.de<br />
www.droesser.de
Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
ArGeZ-Jahrestreffen 2019<br />
Zulieferer haben<br />
Elektromobilität im Blick<br />
Foto: Volkswagen AG<br />
Um die Herausforderungen, die die Entwicklung von Mobilitätstechnologien<br />
insbesondere für die Zulieferbranche derzeit<br />
und in Zukunft mit sich bringt, ging es auf dem diesjährigen<br />
ArGeZ-Jahrestreffen. Zu dem halbtägigen Fachtag hatte die<br />
Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie unter dem Motto<br />
„Zulieferer in disruptiven Zeiten“ Ende Januar nach Frankfurt a.M.<br />
eingeladen. Deutlich wurde dabei, dass eine neutrale Diskussion<br />
der geeignetsten Mobilitätstechnologien auf politischer Ebene<br />
derzeit sehr schwierig ist.<br />
Volkswagen Studie<br />
ID. VIZZION: Während<br />
die Bedienung<br />
mittels Augmented<br />
Reality das Jahr<br />
2030 abbildet, sei<br />
das vollautomatisierte<br />
Fahren bereits<br />
2025 vorstellbar.<br />
Für die Zulieferer ist die Automobilindustrie<br />
die mit Abstand wichtigste<br />
Abnehmerbranche. Etwa 75 %<br />
der Wertschöpfung des Endprodukts<br />
„Fahrzeug“ wird laut Verband der<br />
Automobilindustrie (VDA) in vor- und<br />
zwischengeschalteten Stufen er -<br />
bracht. So bildeten Automobilthemen<br />
den natürlichen Mittelpunkt der Diskussionen<br />
auf dem ArGeZ-Jahrestreffen,<br />
zu dem in diesem Jahr der Wirtschaftsverband<br />
der deutschen<br />
Kautschukindustrie e.V. (wdk) geladen<br />
hatte.<br />
Gesprächsbedarf gibt die Situation<br />
der Branche dabei zur Genüge her:<br />
von der Dieselthematik über das Für<br />
und Wider in der Elektromobilität bis<br />
hin zum protektionistischer werdenden<br />
Welthandel.<br />
Die Prognose, wie sich die Elektromobilität<br />
weiter entwickelt und<br />
welche Wege die Fahrzeughersteller<br />
dabei einschlagen, hat für die Unternehmen<br />
der Zulieferindustrie eine<br />
große Tragweite. Würden sich Elektrofahrzeuge<br />
als primäre Mobilitäts-<br />
Mitgliedsverbände der ArGeZ<br />
z Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e. V.<br />
z Gesamtverband der Aluminiumindustrie e. V.<br />
z Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.<br />
z Industrieverband Veredlung-Garne-Gewebe-Technische<br />
Textilien e. V.<br />
z Wirtschaftsverband der deutschen<br />
Kautschukindustrie e. V.<br />
z Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V.<br />
z WirtschaftsVereinigung Metalle e. V.<br />
technologie durchsetzen, wäre eine<br />
Folge dieses Wandels eine erheblich<br />
reduzierte Komplexität des Antriebsstrangs<br />
der Fahrzeuge und damit ein<br />
zumindest an dieser Stelle reduzierter<br />
Stahlbedarf.<br />
Diesel besser als sein Ruf<br />
Prof. Dr. Thomas Koch vom Karlsruher<br />
Institut für Technologie, einer der<br />
renommiertesten Experten für verbrennungsmotorische<br />
Prozesse, nahm<br />
der oft auf einen Wettbewerb reduzierten<br />
Diskussion „Verbrenner oder<br />
„Wir befinden uns in der<br />
Phase VHS, Betamax,<br />
Video 2000.“<br />
Alfonso Sancha Garcia,<br />
Leiter Konzerneinkauf Metall VW AG<br />
Elektro“ die Spitze. Es werde in den<br />
nächsten Jahrzehnten auf eine Koexistenz<br />
von verschiedenen Technologielösungen<br />
für die individuelle Mobilität<br />
hinauslaufen, sagte Koch. Es liege<br />
kein Wettstreit der Technologien, sondern<br />
eine wertvolle Ergänzung von<br />
zwei Antriebsformen vor.<br />
Scharf kritisierte Koch, dass die<br />
Gesetzgebung in Sachen Diesel gegenwärtig<br />
nicht eine technologieneutral<br />
handele. Vielmehr werde die Dieseltechnologie<br />
politisch verurteilt. Dabei<br />
sei sie viel besser als ihr Ruf, etwa<br />
was die Emissionen angehe. Da habe<br />
sich in den letzten Jahren sehr viel<br />
getan.<br />
Wie sich VW aufstellt<br />
Wie sich die Mobilitätstechnologien<br />
weiter entwickeln, hängt zu einem<br />
großen Teil auch davon ab, wie die<br />
Fahrzeughersteller weiter agieren.<br />
Einblicke in den Stand der Dinge beim<br />
Volkswagen-Konzern gab Alfonso<br />
Sancha Garcia, Leiter der Konzernbeschaffung<br />
Metalle der VW AG.<br />
Der Konzern habe mit seiner Entscheidung,<br />
bis 2050 das Ziel einer<br />
klimaneutralen Flotte zu realisieren,<br />
die Weichen gestellt. Elektromobilität<br />
werde kommen, sagte Garcia. Etwa<br />
50 neue, vollelektrische Modelle will<br />
der Fahrzeughersteller in den kommenden<br />
Jahren entwickeln und dazu<br />
rund 30 Mrd. € investieren.<br />
Wie die Technologien sich schlußendlich<br />
weiter entwickelten, sei unsicher.<br />
Der Einkaufsleiter Metalle hatte<br />
mit Blick auf den sogenannten „Formatkrieg“<br />
der Videotechnologien<br />
Ende der 1970er, Anfang der 1980er-<br />
Jahre einen passenden Vergleich zur<br />
Hand: „Wir befinden uns in der Phase<br />
VHS, Betamax, Video 2000.“<br />
Die Verbrennungstechnologie<br />
werde aber weiterentwickelt. „Wir<br />
müssen mit beiden Plattformen leben“,<br />
sagte Garcia. Das erhöhe jedoch die<br />
Komplexität der Prozesse, für die mehr<br />
investiert werden müsse. Das gehe<br />
auch den Zulieferern nicht anders.<br />
Die größere Herausforderung ist<br />
für Garcia „vielleicht die Konnektivität“.<br />
In der Softwareenticklung sei man<br />
„noch ganz weit weg“ von Google &<br />
Co. Auch die Zulieferer müssten Softwarekompetenz<br />
erwerben, um die Entwicklung<br />
mitgehen zu können. 2<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Stahlproduktion<br />
Nachricht<br />
Quality Tracking System für Stahlcoils<br />
Null Fehler bei Bandstahl<br />
Das von der Europäischen Stahlvereinigung EUROFER durchgeführte<br />
Projekt zur Qualitätsüberwachung von Stahlcoils ist „nach<br />
drei erfolgreichen Jahren der Entwicklung und Einführung“ abgeschlossen.<br />
Das meldete der europäische Stahlverband im Januar.<br />
Das Projekt soll zur weiteren Digitalisierung der Stahlbranche beitragen<br />
und helfen, die „Null-Fehler-Vision“ für Anwender von Flachstahlerzeugnissen<br />
zu erreichen.„Das Qualitäts-Tracking-System, das von<br />
einem Konsortium unserer Mitglieder – mit Eurofer als Leitungsorgan<br />
– entwickelt wurde, trägt dazu bei, die Ressourceneffizienz der<br />
Stahllieferkette insgesamt zu erhöhen. Die ersten Ziele des Projekts<br />
wurden nach drei Jahren enger Zusammenarbeit zwischen allen<br />
Beteiligten erreicht“, sagte Axel Eggert, Generaldirektor von Eurofer.<br />
Flachstahlerzeugnisse, wie zum Beispiel Bleche, werden oft als Coils<br />
an den Kunden geliefert. Die Coils können jedoch Qualitätsschwankungen<br />
aufweisen und dadurch die Prozesse der Verarbeiter stören.<br />
Quality Tracking System: In regelmäßigen Abständen werden bei<br />
der Produktion des Bandes Barcodes auf dessen Rand gedruckt.<br />
Bild: Eurofer<br />
Um dieses Problem zu lösen, verwendet das nun entwickelte Quality<br />
Tracking System „1D“-Barcodes, die automatisch in regelmäßigen<br />
Abständen entlang der Spule gedruckt werden – typischerweise<br />
jeden Meter. Die Informationen zur Qualität des Bandes, synchronisiert<br />
mit dem Barcode, liefern die Position eines Fehlers. Diese standardisierten<br />
Daten ermöglichen es Stahlverarbeitern, diesen Teil des<br />
Coils auszusortieren und, dass etwa ein Stahlprofil auf der Stanzoder<br />
Stanzanlage automatisch abgelehnt wird. Das Quality Tracking<br />
System wurde dem europäischen Normungsgremium CEN vorgelegt.<br />
Die Veröffentlichung der europäischen Norm wird für 2019 erwartet.<br />
Von Beginn an beteiligt an diesem Projekt waren ArcelorMittal, Tata<br />
Steel Europe, thyssenkrupp Steel Europe, voestalpine Stahl und<br />
Salzgitter Flachstahl. Weiterhin beteiligt sind die Unternehmen<br />
SSAB, Plexant, Octum und Fagor.<br />
[ Info ]<br />
Weitere Infos zum Quality Tracking System auf<br />
www.eurofer.eu -> Issues&Positions -> Quality Tracking.<br />
Gitterträgerschweißanlagen<br />
Die neueste Generation der Gitterträgerschweißanlagen<br />
ist:<br />
flexibel<br />
vollautomatisch<br />
verschnittfrei<br />
Die VGA Versa dient der flexiblen Fertigung<br />
von Gitterträgern und produziert Ihre<br />
Aufträge just-in-time und vollautomatisch.<br />
Die Anlage bietet zudem automatische<br />
Höhenverstellung der Gitterträger<br />
sowie eine optimale Integration in Ihr<br />
Fertigungskonzept.<br />
Progress Maschinen & Automation AG<br />
Julius-Durst-Str. 100<br />
I-39042 Brixen<br />
Tel. +39 0472 979 100<br />
info@progress-m.com<br />
www.progress-m.com
Anarbeitung<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Logistik<br />
XXXXX Bericht A XXXXX<br />
Ein Beispiel besonderer Innovationskraft:<br />
Die Kemmler Garage „Beton brut“<br />
ist eine puristische Designgarage.<br />
Foto: Kemmler<br />
Progress Group & Kemmler Beton – starke Partnerschaft für<br />
effiziente Betonfertigteil-Produktion<br />
Familientradition Innovationskultur<br />
Das erwartet man von einem familiengeführten Baustoffunternehmen nicht unbedingt: Die in<br />
Tübingen ansässige Kemmler Unternehmensgruppe hat es geschafft, durch eine außergewöhnliche<br />
Kombination von Familien-Unternehmertum und einer konsequent gelebten Innovationskultur<br />
ein besonderes Erfolgsmodell mit einem hervorragenden Ruf weit über Süddeutschland hinaus zu<br />
schaffen. Teil dieser Innovationskultur ist nicht nur das firmeninterne Streben nach ständiger<br />
Verbesserung, sondern auch die enge Zusammenarbeit sowohl mit Kunden als auch Zulieferern<br />
und Partnerunternehmen. Im Bereich der Stahl- und Bewehrungsverarbeitung hat sich über die<br />
Jahre ein vertrauensvolles Verhältnis mit der Progress Group, einem der führenden Maschinenund<br />
Anlagenlieferanten für die Betonfertigteil- und Stahlverarbeitungsindustrie, entwickelt.<br />
Foto: Kemmler<br />
Just in time lautet die Devise,<br />
mit der sowohl der Umlauf für Filigrandecken<br />
als auch der für Massivwände<br />
bei der Kemmler Beton<br />
GmbH kürzlich auf den modernsten<br />
Stand der Technik gebracht wurde:<br />
Vor rund zwei Jahren investierte<br />
das Unternehmen in eine flexible<br />
Bluemesh-Mattenschweißanlage<br />
von Progress, die bei laufendem<br />
Betrieb erfolgreich in die anspruchsvollen<br />
Platzverhältnisse integriert<br />
wurde. Das Ergebnis: Es sind keine<br />
Puffer-Kapazitäten mehr erforderlich,<br />
die gesamte Fertigung erfolgt<br />
just-in-time, perfekt abgestimmt<br />
auf den Bewehrungsbedarf des<br />
jeweils zu produzierenden Bauteils<br />
in der Umlaufanlage. Zudem wurde<br />
Anfang 2019 eine Modernisierung<br />
des bestehenden Wire Centers vorgenommen.<br />
In Zusammenarbeit mit der Progress<br />
Group hat Kemmler Beton im<br />
Lauf der Jahre die Produktion seiner<br />
Betonfertigteile erheblich effizienter<br />
aufgestellt. Basis dafür ist die partnerschaftlich<br />
mit der Progress Group<br />
erarbeitete Optimierung der Arbeitsprozesse.<br />
So wurden die Abläufe<br />
Edwin Binder, Produktionsleiter der Beton Kemmler GmbH, ist bereits seit mehr als<br />
37 Jahren erfolgreich mit Herz und Seele im Unternehmen tätig.<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Das Wire Center von progress trifft die Anforderungen von modernen Palettenumlaufanlagen<br />
an Automatisierung in der Bewehrungsvorfertigung. Es bearbeitet<br />
vollautomatisch Betonstahl vom Coil und verlegt Querbewehrung mit und ohne<br />
Abstandhalter, Längsbewehrung und Gitterträger nach CAD-Vorlage.<br />
Fotos: Progress<br />
Just in time schweißt die<br />
Blue Mesh M-System Mattenschweißanlage<br />
individuelle<br />
Bewehrungsmatten.<br />
von starker manueller Zuarbeit und<br />
der Notwendigkeit, ein großes Materiallager<br />
vorzuhalten, fast vollkommen<br />
befreit.<br />
Kern des Erfolgs: Chancen zur<br />
Verbesserung erkennen<br />
Eine täglich praktizierte Kultur der<br />
Verbesserung ist bei Kemmler der<br />
entscheidende Antrieb für Innovationen.<br />
Edwin Binder, nach einer<br />
kaufmännischen Ausbildung zu<br />
Beginn seiner Karriere mittlerweile<br />
zum Produktionsleiter aufgestiegen<br />
und nun seit 37 Jahren bei Beton<br />
Kemmler, kennt das Unternehmen<br />
wie kaum ein anderer. Vor allem<br />
zwei Punkte machen für ihn den<br />
Erfolg des Unternehmens aus: Einerseits<br />
die Tatsache, dass Kemmler<br />
ein Familienunternehmen ist, bei<br />
dem die langfristige Entwicklung<br />
vor dem kurzfristigen Profit stehe.<br />
Andererseits die überall präsente<br />
Innovationskultur, mit der sich das<br />
Unternehmen lange beschäftigt hat<br />
– auch mit einem Blick in andere<br />
Industrien, zum Beispiel in Japan.<br />
„Das japanische Wort Kaizen steht<br />
für eine permanente Veränderung<br />
zum Besseren“, erklärt Binder. „Wir<br />
sind bemüht, diesen kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess in<br />
unser eigenes Innovationsklima zu<br />
integrieren. Wir möchten, dass die<br />
Mitarbeiter Mängel als Chancen<br />
erkennen und Optimierungen<br />
schnell vornehmen.“<br />
Beispiele von Innovationskraft<br />
„In einem Betonwerk würde man<br />
eine solche konsequente und gelebte<br />
Philosophie nicht unbedingt erwarten“,<br />
sagt Binder. Doch Beispiele,<br />
die den Erfolg dieser besonderen<br />
Innovationskraft belegen, gebe es<br />
zahlreiche. „Signifikante Zeit- und<br />
Kosteneinsparungen haben wir<br />
jüngst mit unserer Prozessverbesserung<br />
bei der Materiallogistik<br />
erreicht“, führt Geschäftsführer Martin<br />
Heimrich aus. Anstelle der bisherigen<br />
Einzellager hat das Unternehmen<br />
ein Zentrallager errichtet,<br />
aus dem ein Zug die Materialien<br />
nach einem durchdachten System<br />
zu den Produktionshallen fährt. „Die<br />
Mitarbeiter erhalten so ihre Werkstoffe<br />
direkt an den Arbeitsplatz<br />
und können sich somit uneingeschränkt<br />
auf die Fertigung konzentrieren,“<br />
stellt Binder zufrieden fest. q<br />
Die Gitterträgerschweißmaschine VGA Versa von progress<br />
eignet sich zur flexiblen „Just-in-Time“ Produktion. Jeder<br />
Gitterträger kann individuell und passgenau gefertigt werden.<br />
Somit entfallen hohe Lagerkosten und Verschnitt.<br />
Die Bewehrungsmatten aus der Bluemesh Mattenschweißanlage werden just in time<br />
in die Umlaufanlage eingebracht – trotz nicht immer einfacher Platzverhältnisse.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
19
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
XXXXX BerichteA XXXXX<br />
q Um Produkte weiterzuentwickeln,<br />
arbeiten interne Innovations-Teams<br />
bei Kemmler im engen Austausch<br />
mit anderen Fertigteil anbietern projektbezogen<br />
zusammen. Eines dieser<br />
Projekte führte jüngst zur Minimierung<br />
von Wärmebrücken in<br />
Thermowänden. Im Rahmen von<br />
„Optimierungstreffen“ mit Schlüsselkunden,<br />
darunter Bauunternehmer<br />
und Montagebetriebe, ermittelt<br />
das Unternehmen stets weitere<br />
Optionen zur Neugestaltung von<br />
Produkten und Prozessen. So ist derzeit<br />
beispielweise ein eigener Kundenbeirat<br />
für jede Produktsparte in<br />
Vorbereitung.<br />
Langjährige Partnerschaften<br />
schaffen Vertrauen<br />
Progress ist einer der wichtigen strategischen<br />
Partner für Kemmler.<br />
Beide Unternehmen schauen auf<br />
eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
zurück. Bereits im Jahr<br />
2000 setzte die Beton Kemmler<br />
GmbH die erste Mattenschweißanlage<br />
in der bestehenden Doppelwandfertigung<br />
um. Binder zeigt sich<br />
zufrieden mit der Zusammenarbeit:<br />
„Progress war über all die Jahre<br />
unserer Zusammenarbeit stets<br />
schnell, flexibel, kundenorientiert<br />
und bereit für Veränderungen. Progress<br />
tickt ähnlich wie wir, so dass<br />
wir uns immer wieder für die<br />
Zusammenarbeit mit Progress entschieden<br />
haben.“<br />
Die Zukunft moderner<br />
Bewehrungsmaschinen<br />
Auch wenn Kemmler mit den umgesetzten<br />
Projekten im Stahl- und<br />
Bewehrungsbereich nach eigener<br />
Aussage sehr zufrieden ist, „versuchen<br />
wir ähnlich wie Progress weiter<br />
als die Anderen vorauszudenken“,<br />
ergänzt Binder.<br />
Kemmler Beton<br />
Mehr als 130 Jahre Firmengeschichte<br />
Die Wurzeln der Kemmler Unternehmensgruppe gehen auf Michael<br />
Pflumm zurück, der 1885 in Dußlingen vor den Toren Tübingens eine<br />
Pulvermühle erwarb und diese zur Betonwarenfertigung ausbaute. 1908<br />
übernahm sein Schwiegersohn Johannes Kemmler den Betrieb, bevor<br />
Dr. Hans Kemmler die Firma ab 1939 durch den Zweiten Weltkrieg und<br />
die Nachkriegszeit manövrierte. Peter Kemmler, der 1956 in vierter<br />
Generation die Nachfolge antrat, leitete eine Phase kräftigen Wachstums<br />
ein. Seit 2002 führt Dr. Marc Kemmler die Tradition seiner Familie fort<br />
und baut das Unternehmen auch durch Gründung und Zukauf weiterer<br />
Betriebe aus – dynamisch, aber zugleich solide und eigenfinanziert.<br />
Das Familienunternehmen Kemmler folgt dabei gerade nicht dem gängigen<br />
Streben nach kurzfristiger Gewinnmaximierung. Unternehmensführer<br />
Marc Kemmler erklärt: „Der Zweck unseres Unternehmens ist es, Kunden<br />
zu gewinnen und sie durch Leistung und Partnerschaft zu Stammkunden<br />
zu entwickeln. Wenn wir so denken und arbeiten, dann stellt sich auch<br />
der lebensnotwendige Gewinn ein.“<br />
Starke Unternehmen mit hoher Innovationskraft<br />
Heute erwirtschaften mehr als 1.800 Mitarbeiter in vier Geschäftsbereichen<br />
einen Umsatz von mehr als 400 Mio. €: Die Kemmler Baustoffe<br />
GmbH ist mit mehr als 23 Niederlassungen ein führender Baustoff- und<br />
Fliesenfachhändler in Süddeutschland und der größte private Baustoffhändler<br />
Deutschlands. Die Kemmler Industriebau GmbH konstruiert und<br />
montiert Dächer und Wände für Hallen im In- und Ausland, während die<br />
KEMMLIT-Bauelemente GmbH Trennwandsysteme für Umkleide-, WCund<br />
Duschkabinen herstellt und damit Schwimmbäder und Sanitärräume<br />
in ganz Europa ausstattet. Bei KEMMLIT werden mit bedeutenden Architekten<br />
Wandsysteme entwickelt, die für ihr Design schon mit vielen Auszeichnungen<br />
belohnt wurden. Bereits mehrere Male wurde KEMMLIT in<br />
den Kreis der 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands gewählt.<br />
Auch das vierte Standbein der Unternehmensgruppe, die Beton Kemmler<br />
GmbH, die am Standort Tübingen-Hirschau Betonfertigteile wie Massivund<br />
Doppelwände, Elementdecken und Treppen sowie Garagen und<br />
Rohre produziert, erhielt – zuletzt zum vierten Mal – 2017 das Gütesiegel<br />
der Top 100.<br />
Der Fokus liegt dabei auf einer noch<br />
effizienteren Fertigung, auf der weiteren<br />
Entwicklung hin zur Fabrik<br />
4.0, insbesondere im Bereich Wartung.<br />
„Wenn wir mit unserem Partner<br />
eine automatisierte vorbeugende<br />
Wartung unserer Maschinen erreichen<br />
könnten“, so Binder, „hätten<br />
wir bei unserem Bestreben nach<br />
kontinuierlicher Verbesserung<br />
einen weiteren Meilenstein erreicht.<br />
Wir sind froh, dass Progress bereits<br />
in diese Richtung denkt und arbeitet,<br />
so dass wir hoffentlich schon bald<br />
unsere gemeinsamen Ziele erreichen<br />
können.“ 2<br />
[ Info ]<br />
Progress Maschinen & Automation<br />
auf der Bauma 2019 (8.-14. April):<br />
Halle C3.303<br />
[ Kontakt ]<br />
Beton Kemmler GmbH<br />
Rittweg 35<br />
72070 Tübingen<br />
Telefon +49 7071 706-0<br />
Fax +49 7071 706-170<br />
info@beton-kemmler.de<br />
www.beton-kemmler.de<br />
Progress Maschinen & Automation AG<br />
Julius-Durst-Straße 100<br />
39042 Brixen, Italien<br />
Tel.: +39 0472 979100<br />
Fax: + 39 0472 979200<br />
info@progress-m.com<br />
www.progress-m.com<br />
Progress Group GmbH<br />
The Squaire 15, Am Flughafen<br />
60549 Frankfurt am Main<br />
Tel.: +49 6977 044044<br />
Fax: +49 6977 044045<br />
info@progress-group.info<br />
www.progress-group.info<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Mobile Telematikösung unterstützt Automatisierung von logistischen Prozessen<br />
Immer informiert auf Tour<br />
Wer Telematik auch heute noch als reines Instrument für die Datenübertragung im Transportwesen<br />
sieht, verpasst möglicherweise grundlegende Chancen. Denn moderne Systeme wie die mobile<br />
Telematiklösung unterstützen durch praxisnahe Funktionen und vor allem durch das Bereitstellen von<br />
Schnittstellen bei der Digitalisierung und Automatisierung von Unternehmensprozessen.<br />
Transportunternehmen müssen<br />
heute deutlich höhere Anforderungen<br />
erfüllen als noch vor einigen<br />
Jahren. Der Druck durch striktere<br />
Vorgaben und Dokumentationspflichten<br />
nimmt zu, Auftraggeber<br />
und Partnerunternehmen setzen Serviceleistungen<br />
wie eine lückenlose<br />
Nachverfolgung der Lieferungen und<br />
die zeitnahe Zusendung von Lieferbelegen<br />
zum Nachweis voraus, der<br />
Wettbewerb zwingt die Unternehmensleitung<br />
zu einem effizienten<br />
und kostenreduzierten Fuhrparkmanagement.<br />
Eine Unterstützung bei allen<br />
Herausforderungen bieten moderne<br />
Telematiksysteme wie die Androidbasierte<br />
App des Telematikspezialisten<br />
SPEDION GmbH. Die auf mobilen<br />
Endgeräten wie Smartphones oder<br />
Tablets einsetzbare Applikation unterstützt<br />
Transportunternehmen durch<br />
zahlreiche Features wie Touren, Restlenkzeit<br />
live, Arbeitszeiterfassung<br />
oder Dokumentenmanagement bei<br />
der digitalen und automatischen<br />
Abwicklung von logistischen Prozessen.<br />
Um den Nutzern die Weiterverarbeitung<br />
der Daten ohne zusätzlichen<br />
Aufwand zu gewährleisten, verfügt<br />
die SPEDION App über<br />
Schnittstellen zu zahlreichen Softwarelösungen,<br />
über die eine automatisierte<br />
Übertragung möglich ist. Wie<br />
stark Unternehmen im Transportwesen<br />
von Telematiklösungen profitieren<br />
können, zeigt ein Beispiel.<br />
Detaillierte Dokumentation<br />
zur Warenlieferung<br />
Die HELO GmbH Logistics & Services<br />
aus Weißenfels in Sachsen-Anhalt ist<br />
Expertin für Transport- und Speditionslogistik<br />
sowie die europaweite<br />
Durchführung von Spezial- und<br />
Schwerlasttransporten. Dabei nutzt<br />
das Unternehmen eine externe Flotte<br />
Foto: HELO<br />
Immer informiert: Über das Android-basierte Telematiksystem SPEDION App kann die Disposition relevante<br />
Dokumente ohne großen Aufwand zeitgleich in alle Fahrzeuge verteilen.<br />
mit über 40 fest disponierten Lkw.<br />
Um den Status der Subunternehmer-<br />
Aufträge im Blick zu haben, suchte<br />
HELO-Geschäftsführer Lars Franke<br />
nach einer kostengünstigen, funktionalen<br />
und zugleich einfach bedienbaren<br />
Telematiklösung.<br />
Dabei überzeugte ihn das mobile<br />
System der SPEDION App. „Uns war<br />
früh klar: Telematik nur zur Standortübermittlung<br />
reicht uns nicht aus.<br />
Wir sehen die Technik als wichtige<br />
Schnittstelle für den reibungslosen<br />
Datenaustausch zwischen allen Organen<br />
unseres Betriebes und als Möglichkeit,<br />
bisher mühsam manuell<br />
durchgeführte Prozesse zu verschlanken<br />
oder vollständig zu automatisieren“,<br />
so Lars Franke.<br />
Seit 2018 sind sämtliche für HELO<br />
aktive Fahrzeuge mit einem HUAWEI<br />
Media Pad und der SPEDION App ausgestattet,<br />
über die die einzelnen Fahrer<br />
ihre jeweiligen Statusmeldungen<br />
eingeben. Die Daten werden über die<br />
durch SPEDION eingerichtete Schnittstelle<br />
zur Speditionssoftware LOGIS<br />
cargonet übertragen und gleichzeitig<br />
über eine weitere Schnittstelle automatisch<br />
in der von HELO genutzten<br />
Logistikplattform Transporeon abgebildet,<br />
ohne dass hierfür eine zusätzliche<br />
Eingabe notwendig ist.<br />
Dank der über die Telematiklösung<br />
vermittelten detaillierten Dokumentationen<br />
der jeweiligen Tätigkeiten<br />
der Fahrer hat HELO nicht nur<br />
eine aktuelle Übersicht über die<br />
Stand- und Arbeitszeiten, sondern<br />
zugleich einen prüfgerechten Nachweis<br />
über die Einhaltung der Lenkund<br />
Ruhezeiten. Über das App-Feature<br />
Aufgaben werden in regelmäßigen<br />
Abständen Unterweisungen weitergegeben,<br />
um die Fahrer auf Stand<br />
zu halten. Über das Feature „Dokumenten-Management“<br />
stellt HELO<br />
den Fahrern wichtige Unterlagen wie<br />
Genehmigungen oder Anweisungen<br />
in digitaler Form bereit. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
21
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Berichte<br />
Eurotech-Anlage für Bleche<br />
Losgröße 1 kommissionieren<br />
Um sich der Herausforderung „Losgröße 1“ zu stellen, erweitert die EuroTECH Vertriebs GmbH<br />
aus Geislingen sein Produktportfolio mit einer Kommissionieranlage. Die Anlage stellt Bleche von<br />
mehreren Palettenplätzen auf einer Kundenpalette bereit.<br />
Bilder: Eurotech<br />
Anlage für das Kommissionieren ab Losgröße 1<br />
Gefederte Saugplatteneinheit, flexibel verstellbar<br />
Mit einer weiterentwickelten Kommissionieranlage<br />
reagiert Eurotech auf die Anforderungen eines sich<br />
ständig veränderten Marktes. Individuelle Produktion<br />
und schnelle Lieferung werden verstärkt gewünscht<br />
und erwartet. Produktion und Lager müssen hierbei<br />
Schritt halten. Eurotech entwickelt daher kundenspezifische<br />
Kommissionieranlagen zum Handling von Platten<br />
und anderen flächigen Produkten mit unterschiedlichen<br />
Formaten und Oberflächen.<br />
Es erfordert mehrere Mitarbeiter, um flächige Lasten<br />
von Hand zu kommissionieren. Eine vollautomatische<br />
Kommissionieranlage arbeitet effizienter und sicherer<br />
für die Ware, zudem bleibt die Qualität erhalten. Für<br />
die Mitarbeiter entfällt die körperliche Belastung. Dies<br />
trägt dazu bei, Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Die<br />
Rücken der Mitarbeiter werden entlastet und Arbeitsunfälle<br />
werden vermieden.<br />
Fertigung nach Kundenwunsch<br />
Eurotech setzt bei solchen Anlagen auf Lösungen aus<br />
einer Hand. Die gesamte Entwicklung, Fertigung, Montage<br />
und Inbetriebnahme führt das Unternehmen nach<br />
Kundenanforderungen durch.<br />
Die weiterentwickelte Anlage besteht aus mehreren<br />
Palettenplätzen. Ein Fahrwagen mit Saugrahmen nimmt<br />
die Ware von bereitgestellten Paletten auf und legt<br />
diese auf der Kundenpalette ab. Über die Bedienoberfläche<br />
legt ein Mitarbeiter die Quell- und Zielstationen<br />
sowie die zu kommissionierenden Mengen fest. Um<br />
eine vollautomatische Kommissionierung zu starten,<br />
benötigt die Anlage die Informationen, welche Saugkreise<br />
für die unterschiedlichen Lasten zu schalten<br />
sind. Diese Daten sind in einer Datenbank hinterlegt<br />
oder über einen Barcode registrierbar. Die Kommissionierung<br />
erfolgt danach vollautomatisch.<br />
Handling mit Ecken-Vereinzelung<br />
Beim Handling von flächigen Lasten, vor allem bei<br />
Plattenware, tritt zudem das Problem der Adhäsion<br />
auf. Dabei bleiben zwei Grenzflächen aneinander haften,<br />
die schwer voneinander zu lösen sind. Hier hilft<br />
eine Eckenvereinzelung. Dabei kommen an den Ecken<br />
des Saugrahmens Faltenbalgsauger zum Einsatz.<br />
Die Eurotech-Kommissionieranlage kann zudem in<br />
ein vorhandenes Kragarmregalsystem integriert werden.<br />
Da die gesamte Entwicklung und Fertigung von Eurotech<br />
durchgeführt wird, sei es auch möglich, individuelle<br />
Kundenanforderungen zu berücksichtigen – etwa, ein<br />
sauberes Stapelbild zu erreichen.<br />
Die vollautomatische Kommissionieranlage erlaube<br />
es, Kleinserien und Einzelstücke und somit Losgröße 1<br />
effektiv zu kommissionieren. Zusätzlich werde das Arbeiten<br />
für die Mitarbeiter durch die geringere körperliche Belastung<br />
angenehmer und sicherer, so das Unternehmen. 2<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
KITO EUROPE auf der bauma<br />
Japanischer Hebezeug-Hersteller<br />
erstmals auf Baumesse<br />
Auf der „bauma“ stehen dieses Jahr vom 8.-14.4. Trends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />
und Effizienz im Fokus. Eine Premiere feiert dazwischen KITO EUROPE: Zum ersten Mal präsentiert<br />
das Unternehmen manuelle Hebezeuge und Elektrokettenzüge auf der Messe.<br />
Der KITO LB Hebelzug eigne sich aufgrund seiner<br />
robusten Bauweise mit universeller Kettenfreilaufschaltung<br />
besonders für schwere Zug-, Hebe- und Spannanwendungen<br />
und halte dabei den schwierigsten Herausforderungen<br />
stand. Traglasten bis 9.000 kg würden<br />
gemeistert, ohne dabei die Sicherheit des Bedieners<br />
außer Acht zu lassen, wirbt der Hersteller.<br />
Der leichtere, kompaktere KITO LX Hebelzug ist für<br />
das Heben, Ziehen und Positionieren von Lasten im<br />
Kleinlastbereich zuständig. 250 kg bzw. 500 kg seien<br />
für den Hebelzug kein Problem. Er werde überwiegend<br />
dort eingesetzt, wo auf sehr engem Raum oder bei wech-<br />
selnden Arbeitshöhen filigrane Teile aneinandergefügt<br />
werden müssen.<br />
Der KITO CB Handkettenzugs ist mit einem robusten<br />
Gehäuse ausgestattet, die Hutmuttern zum Schutz der<br />
Gewinde und die geführte Hakenmaulsicherung halten<br />
erhöhten Belastungen stand. Im Inneren sorgen zwei<br />
Sperrklinken mit je zwei Sperrklinkenfedern für erhöhte<br />
Sicherheit. Mit einer Traglast bis zu 50.000 kg eignet<br />
er sich z.B. gut für den Transport schwerer Lasten, wenn<br />
keine stationäre Krananlage eingesetzt werden kann.<br />
Die kleineren Versionen mit z.B. 2.000 kg Traglast können<br />
jederzeit den Einsatzort wechseln. 2<br />
[Info]<br />
Kito auf der bauma:<br />
Halle C4, Stand 142<br />
Mehr Arbeitssicherheit beim<br />
Ausrichten sperriger Teile<br />
Gedreht in wenigen Minuten<br />
Beim Handling schwerer Lasten in Werks- oder in<br />
Montagehallen ist Sicherheit oberstes Gebot. Kommt<br />
ungeeignetes Gerät wie etwa ein Gabelstapler zum Einsatz,<br />
kann eine Last unkontrolliert kippen und die Werker<br />
gefährden oder verletzen. Handelt es sich um sehr große<br />
Bauteile, wie beispielsweise Brückenträger, müssen aufwändige<br />
Lösungen erstellt werden – der Wendevorgang<br />
nimmt dabei sehr viel Zeit in Anspruch. Dies kann durch<br />
den Einsatz professioneller Wendevorrichtungen, wie der<br />
modularen GIROMATIC-Wendesysteme von Dumeta, vermieden<br />
werden.<br />
KBS 1351<br />
POWERFUL SOLUTIONS –<br />
PASSIONATE PEOPLE<br />
FÜR<br />
HÖCHSTE<br />
ANFORDERUNGEN.<br />
NEUE BANDSÄGE<br />
Verfügt die Produktionsstätte beispielsweise über einen<br />
Gabelstapler oder einen Industriekran, lassen sich größere<br />
und sehr schwere Bauteile gar nicht oder nur unter<br />
sehr unsicheren Verhältnissen wenden.<br />
Damit diese Schwierigkeiten gar nicht erst auftreten, bietet<br />
die Dumeta GmbH ein Traversensystem, das in der<br />
Bedienung sehr einfach und intuitiv gehalten ist, wie das<br />
Unternehmen betont. Je nach Länge und Gewicht der<br />
Last kommt die geeignete Giromatic-Wendevorrichtung<br />
zum Einsatz. Die einzelnen Zugeinheiten oder die Traverse<br />
werden am Kranhaken befestigt und das Werkstück<br />
in den Wendeschlingen platziert. Somit wird ein einfaches<br />
Drehen von Vierkantteilen sowie scharfkantiger und<br />
ungleichmäßiger sowie exzentrischer Komponenten mit<br />
hoher Last in wenigen Minuten möglich.<br />
Leistungsstark e Antriebee für High-P erformance Schnitte<br />
durch den Einsatz von Hartmetallsägebändern<br />
Auto Feed Control steuert die Sägebandneigung in<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Hohe Prozessautomatisierung in Verbindung mit einem<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ausklinkroboter Bandsägen<br />
Blechbearbeitungszentren<br />
Kreissägen Lackieranlagen<br />
<br />
<br />
Stanz-/Scheranlagen<br />
Strahlanlagen Transportsysteme<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
WWW.KALTENBACH.COM<br />
<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
23
Messen<br />
und Märkte<br />
Nachricht/Spezialreport BAU<br />
Messen und Kongresse<br />
Ankündigungen<br />
und Berichte<br />
Messen und die sie oft begleitenden<br />
Kongresse zeigen aktuelle Entwicklungen<br />
zu Produkten und Dienstleistungen<br />
auf, sind Spiegel der Märkte<br />
und Orte der beruflichen Bildung. Das<br />
sind nur drei von vielen Gründen,<br />
warum die Redaktion dieser Fachzeitschrift<br />
solche Veranstaltungen als<br />
branchenrelevant identifiziert, sie<br />
ankündigt und über sie berichtet.<br />
Bis Ende September 2019 betrifft das<br />
die nachfolgend aufgeführten Events,<br />
wobei die LogiMAT (19.-21.2.19 in<br />
Stuttgart) – zeitlich nahe am Redaktionsschluss<br />
für dieses Heft – den Auftakt<br />
im nächsten Heft darstellt. Dann<br />
wird auch über die Didacta berichtet.<br />
z LogiMAT 2019; Internationale Fachmesse<br />
und Kongress für Intralogistik-<br />
Lösungen und Prozessmanagement;<br />
19.-21.2.19; Stuttgart<br />
z didacta; Bildungsmesse;<br />
19.-23.2.19, Köln<br />
z Internationale Handwerksmesse IHM<br />
2019; 13.-17.3.19, München<br />
z STOM, Internationale Messen für<br />
Metallbearbeitung, 26.-28.3.19,<br />
Kielce/Polen<br />
z HANNOVER MESSE; Weltleitmesse<br />
der Industrie; 1.-5.4.19; Hannover<br />
z bauma 2019; Weltleitmesse für<br />
Baumaschinen; 8.-14.4.19; München<br />
z Stainless 2019; International<br />
Stainless Steel Fair; 15.-16.5.19;<br />
Brünn/Tschechische Republik<br />
z Moulding Expo 2019; Internationale<br />
Fachmesse des Werkzeug-, Modellund<br />
Formenbaus;<br />
21.-24.5.19, Stuttgart<br />
z Rapid.Tech + FabCon 3.D, International<br />
Hub for Additive Manufacturing;<br />
25.-27.6.19, Erfurt<br />
z The Bright World of Metals<br />
(GIFA, METEC, THERMPROCESS,<br />
NEWCAST); Technologiemessen;<br />
25.-29.6.19, Düsseldorf<br />
z Eurobike, Internationale Fahrradmesse,<br />
4.-7.8.19. Friedrichshafen<br />
z EMO, die Welt der Metallbearbeitung,<br />
16.-21.9.19, Hannover<br />
Foto: Bauforum Stahl<br />
Gemeinsam Interessen vertreten: Einer der entsprechenden<br />
Akteure war in München das Bauforum Stahl.<br />
Baumesse in München<br />
Akteure und Themen<br />
Die Baumesse im Januar in München erschloss sich den Interessierten<br />
anhand ihrer Gliederung nach Materialien, durch das Querschnittsthema<br />
BIM und weil zahlreiche Institutionen das Angebot inhaltlich<br />
unter verschiedenen Kriterien zusammengefasst haben (vgl. 1/2 19,<br />
S. 38). In den letztgenannten Zusammenhang gehörte auch das<br />
Bauforum Stahl. Dieser Förderer des Bauens mit Stahl präsentierte<br />
auf einem Gemeinschaftsstand Teile dieser Wertschöpfungskette,<br />
Akteure und Themen. Ähnlich zusammenfassend waren in der<br />
bayerischen Metropole aber auch andere Organisationen aktiv.<br />
Die BAU erreichte heuer<br />
erneut Spitzenwerte: Auf einer Fläche<br />
von erstmals 200.000 m 2 zeigten<br />
2.250 Aussteller (2017: 2.120) aus<br />
45 Ländern ihre Produkte für die<br />
und Dienstleistungen in der Baubranche.<br />
250.000 Besucher und<br />
davon erstmals 85.000 aus dem Ausland<br />
(2017: 80.500) aus über 150<br />
Ländern untermauerten den Stellenwert<br />
dieser Weltleitmesse für Architektur,<br />
Materialien und Systeme.<br />
Zudem begeisterte auch die inzwischen<br />
fünfte lange Nacht der Architektur<br />
München, seine Bewohner<br />
und Besucher. 25.000 Menschen<br />
waren diesmal dabei, als aus Anlass<br />
der Messe einzigartige Einblicke in<br />
die eindrucksvollsten Gebäude und<br />
Bauprojekte der bayerischen Landeshauptstadt<br />
gewährt wurden.<br />
Bauforum Stahl<br />
Bereits zum fünften Mal war bauforumstahl<br />
mit einem Gemeinschaftsstand<br />
in München vertreten. „Das<br />
perfekte Zusammenspiel aus hochwertiger<br />
Produktpräsentation, Innovationen<br />
der Branche und informativen<br />
Vortragscampus ist das<br />
Erfolgskonzept unseres Gemeinschaftsstandes<br />
auf der Bau. Die positive<br />
Rückmeldung seitens der Aussteller<br />
und Besucher hat uns<br />
veranlasst, den Vortragscampus in<br />
diesem Jahr noch breiter aufzustel-<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
len“, erklärte Gregor Machura,<br />
Geschäftsführer des Bauforums Stahl.<br />
Als Aussteller vertreten waren:<br />
ArcelorMittal, Salzgitter AG, Stahlwerk<br />
Thüringen GmbH, Wiegel Verwaltung<br />
GmbH & Co KG, Stahlbau<br />
Süssen GmbH, GSI Gesellschaft für<br />
Schweißtechnik International mbH,<br />
Nord-Lock GmbH, IGSB Interessegemeinschaft<br />
Stahl-Brandschutzbeschichtung<br />
und das Institut Feuerverzinken<br />
GmbH (s.u.).<br />
Gezeigt wurden: Hochleistungsbaustähle,<br />
Formstahl- und Breitflanschträger,<br />
neue Stahlgüten,<br />
zukunftsweisende Brandschutzanstriche<br />
mit intumeszierenden<br />
Beschichtungen, Bausysteme für den<br />
Wohn-, Büro- und Verwaltungsbau,<br />
Parkhäuser, das Bauen im Bestand<br />
– bis hin zu energieeffizienten Dachund<br />
Fassadensystemen, Deckensystemen,<br />
Verschraubungslösungen<br />
sowie nachhaltigem Korrosionsschutz<br />
mit Feuerverzinken.<br />
Rund um die Ausstellung fand<br />
der Vortragscampus statt. Zu den<br />
Leitthemen zählten: Fassadengestaltung,<br />
Innovationen, Umwelt, Baupraxis,<br />
Ingenieurbaukunst 2019,<br />
Ingenieurbau – Schweißen, Stahlund<br />
Brückenbau, Architektur, Planen<br />
und BIM, Neues aus Hochschulen<br />
und Forschung sowie Bauen mit<br />
Stahl – Stahlbauten.<br />
Am zweiten Messetag stand beim<br />
Bauforum Stahl die Verleihung des<br />
Ingenieurpreises des Deutschen<br />
Stahlbaues 2019 auf dem Programm<br />
(vgl. gesonderte Berichterstattung<br />
in einem späteren Heft).<br />
Weiterer Höhepunkt im Standprogramm<br />
war die Präsentation der<br />
neuen Umweltproduktdeklaration<br />
EPD, die bauforumstahl zur Messe<br />
BAU gemeinsam mit Partnern veröffentlicht<br />
hatte. „Gebäude, die mit<br />
Produkten unserer Verbands-EPD<br />
errichtet werden, lassen sich problemlos<br />
auf ihre Nachhaltigkeit hin<br />
bewerten. Mit der 5. Auflage ist es<br />
uns gelungen, noch näher an den<br />
Bedürfnissen der Planer und Investoren<br />
zu liegen“, so Gregor Machura.<br />
Ausstellende Akteure<br />
Zahlreiche Unternehmen der Stahlwirtschaft<br />
präsentierten sich auf der<br />
Baumesse in München mit eigenen<br />
Ständen (vgl. nachfolgende Berichterstattungen),<br />
einige aber nutzten<br />
(zusätzlich) auch Gemeinschaftsstände<br />
wie den vom Bauforum Stahl,<br />
der seine Teilnehmer, die oben<br />
genannt worden sind, mit folgenden<br />
Hinweisen vorgestellt hat:<br />
z ArcelorMittal ist das weltgrößte<br />
Stahl- und Bergbauunternehmen<br />
mit rund 197.000 Mitarbeitern in<br />
über 60 Staaten, einer industriellen<br />
Präsenz in 17 Ländern, einem<br />
Umsatz von 55,3 Mrd. € und einer<br />
Produktion von 93,1 Mio. t Rohstahl<br />
(2017). Die Unternehmensgruppe<br />
bietet ihren internationalen Kunden<br />
ein Komplettangebot mit Qualitätsprodukten<br />
und maßgefertigten<br />
Lösungen, die spezifische Anforderungen<br />
in unterschiedlichen<br />
Anwendungsbereichen erfüllen.<br />
Dazu zählen: Automobilindustrie,<br />
Baubranche, Haushaltsgeräte- und<br />
Verpackungsindustrie. ArcelorMittal<br />
sieht sich führender Lieferant<br />
von Qualitätsstahl auf den globalen<br />
Stahlmärkten.<br />
z Die Salzgitter AG war mit den Tochtergesellschaften<br />
Peiner Träger<br />
GmbH (PTG), Salzgitter Bauelemente<br />
GmbH (SZBE) und Salzgitter<br />
Mannesmann Stahlhandel GmbH<br />
(SMSD) auf der Bauvertreten. Die<br />
PTG bietet ein Vollsortiment an<br />
Formstahl und Breitflanschträgern.<br />
Die auf Schrottbasis hergestellten<br />
Qualitätsstähle und Bauteile gelten<br />
als besonders ressourceneffizient<br />
sowie wirtschaftlich und eignen<br />
sich für den Leichtbau ebenso wie<br />
für Offshore-Bauwerke. SIP Salzgitter<br />
Isolier Paneele preisen sich<br />
auf dem Markt mit hochwertigen<br />
Oberflächen sowie besonderen Wärmedämmeigenschaften<br />
und einer<br />
unkomplizierten Montage an. Der<br />
Geschäftsbereich Handel der Salzgitter<br />
AG sorge mit einem dichten<br />
Netz lagerhaltender Standorte in<br />
Europa sowie Tradinggesellschaften<br />
und -büros weltweit für die internationale<br />
Präsenz der Produkte und<br />
Leistungen des Salzgitter-Konzerns.<br />
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />
verfügt über 17 Standorte in<br />
Deutschland.<br />
z Die Stahlwerk Thüringen GmbH<br />
stellte in der bayerischen Metropole<br />
Formstahlprofile (IPE, HE, UPE,<br />
UPN, UB, UC, UBP und PFC) vor<br />
und informierte über die erneute<br />
Erweiterung der Profilpalette, Sonderprofilformen<br />
und umfangreiche<br />
Servicedienstleistungen. Zum Lieferprogramm<br />
gehören schweißbare<br />
Baustähle (S235, S275, S355; S460)<br />
und Stahlgüten für spezifische<br />
Anforderungen (Güten nach DB-<br />
Standard, Offshore Güten, Baustähle<br />
für Einsatz bei erhöhten Temperaturen<br />
z.B. Kraftwerke,<br />
Schiffbaugüten, wetterfeste Baustähle).<br />
Die Produkte wurden im<br />
Rahmen der bauforumstahl-EPD<br />
mit weiteren Herstellern gemäß<br />
ISO 14025 ökobilanziert.<br />
z Seit 1950 ist Stahl bei der Wiegel<br />
Verwaltung GmbH & Co KG in<br />
guten Händen. Heute ist die WIE-<br />
GEL-GRUPPE mit ca. 1.800 Mitarbeitern<br />
an 38 Standorten in 4 Ländern<br />
einer der leistungsfähigsten<br />
Feuerverzinker in Europa. Neben<br />
dem Feuerverzinken wird auch die<br />
Dienstleistung des Pulverbeschichtens<br />
angeboten. An zwei Standorten<br />
ist darüber hinaus ein Gittermastbau<br />
angesiedelt. Mit WIEGELfeuerverzinken<br />
® bietet das Unternehmen<br />
natürliche und wirtschaftlichen Korrosionsschutz<br />
für den Baustoff Stahl<br />
an. Alle Werke besitzen die für die q<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
25
Messen<br />
und Märkte<br />
Spezialreport BAU<br />
q Bauindustrie relevanten Zertifizierungen:<br />
DIN EN ISO 1461, QMS<br />
9001, UMS 14001, ÜZ nach der Bauregelliste<br />
A zur DASt Richtlinie 022<br />
sowie die EMAS-Validierung aller<br />
deutschsprachigen Werke.<br />
z Seit über 80 Jahren gibt es die Stahlbau<br />
Süssen GmbH. Regional und<br />
überregional ist sie im Stahl-, Industrie-<br />
und Designbau tätig. Mit einer<br />
Jahreskapazität von 8.000 t realisiert<br />
die Stahlbau Süssen Funktions-<br />
und Designgebäude. Das Unternehmen<br />
beschäftigt 80 Mitarbeiter.<br />
Ein weiteres Plus ist die Fertigung<br />
und Montage nach DIN 1090. Die<br />
Korrosionsschutzabteilung stellt<br />
neben modernen Anstrichen auch<br />
zukunftsweisende Brandschutz -<br />
lösungen her. Partnerfirmen veredeln<br />
die Konstruktionen mit<br />
anspruchsvollen und zugleich günstigen<br />
Verkleidungen.<br />
z Die GSI – Gesellschaft für<br />
Schweißtechnik International<br />
mbH ist die 1999 vom DVS<br />
gegründete gemeinnützige GmbH<br />
für Aus- und Weiterbildung, Qualifizierung<br />
und Beratung im<br />
Bereich der Schweiß-, Füge-, Spritzund<br />
Prüftechnik und des Korrosionsschutzes.<br />
Ihr Auftrag: Menschen<br />
ausbilden und Unternehmen<br />
weiterbringen. In der Beratung<br />
von Unternehmen setzt die GSI<br />
auf fundierte Analysen und individuelle<br />
Lösungen sowie einen<br />
schnellen Technologietransfer. Mit<br />
prozessorientierten Methoden<br />
erarbeiten die GSI-Fachleute Strategien<br />
für Fertigung, Überwachung,<br />
Bewertung u. v. m. Die<br />
Schweißtechnischen Lehr- und<br />
Versuchsanstalten (SLV) haben in<br />
der Aus- und Weiterbildung über<br />
85 Jahre Erfahrung und setzen<br />
dabei auf modernste Methoden wie<br />
e-Learning und Virtual Reality Welding.<br />
z Die Nord-Lock Gruppe sieht sich<br />
als Weltmarktführer im Bereich<br />
sicherer Verschraubungslösungen.<br />
Mit der Nord-Lock Keilsicherungstechnologie,<br />
Superbolt Spannelementen,<br />
Boltight hydraulischen<br />
Spannwerkzeugen und Expander<br />
System bietet die Gruppe eine Vielzahl<br />
an innovativen Technologien.<br />
Die Nord-Lock SC-Keilsicherungsscheiben<br />
stehen zudem für die<br />
zuverlässige Schraubensicherung<br />
im Stahlbau. Dank einer globalen<br />
Vertriebsorganisation und internationalen<br />
Partnern profitieren Nord-<br />
Lock Kunden von einem breiten<br />
Fachwissen und optimalen Lösungen<br />
für jegliche Verschraubungsfälle.<br />
z Die Interessengemeinschaft<br />
Stahl-Brandschutzbeschichtung<br />
(IGSB) wurde 2012 von namhaften<br />
Herstellern von Brandschutz-<br />
Beschichtungen, Rohstoffen und<br />
Stahl gegründet. Sie versteht sich<br />
als Kompetenzcenter in allen Fragen<br />
rund um das Thema Brandschutz<br />
im Stahlbau. Das Expertenteam<br />
berät kostenlos und<br />
unverbindlich in allen Fragen rund<br />
um den modernen Stahl-Brandschutz<br />
mit intumeszierenden<br />
Beschichtungen, unterstützt bei der<br />
Planung, Ausschreibung und Ausführung<br />
von Brandschutzbeschichtungen,<br />
fördert den Einsatz von<br />
Dämmschichtbildnern im Stahlbau<br />
sowie deren kontinuierliche Verbesserung<br />
und stellt auf ihrer Internetseite<br />
www.igsb.info Informationsbroschüren<br />
zum kostenlosen<br />
Download bereit.<br />
z Im Stahl- und Metallbau, so das Institut<br />
Feuerverzinken, hat sich der<br />
Korrosionsschutz durch Feuerverzinken<br />
seit Jahrzehnten bewährt. Eine<br />
Feuerverzinkung schützt Stahl in der<br />
Regel für 50 Jahre und mehr ohne<br />
Wartungs- und Instandhaltungszwang.<br />
Derzeit erobert die Feuerverzinkung<br />
neue Anwendungsbereiche<br />
und wird für dynamisch belastete<br />
Straßenbrücken in Stahl- und Verbundbauweise<br />
sowie aus gestalterischen<br />
Gründen als Fassadenbekleidung<br />
verwendet. Ein aktuelles<br />
Forschungsprojekt der Technischen<br />
Universität München hat zudem festgestellt,<br />
dass durch Feuerverzinken<br />
auch die Feuerwiderstandsdauer von<br />
Stahl verbessert wird und ein praxisnahes<br />
Berechnungsmodell entwickelt,<br />
das diese Verbesserung quantifizierbar<br />
macht. Hierdurch kann<br />
zukünftig auf kostspielige, passive<br />
Brandschutzmaßnahmen verzichtet<br />
und R30 mit ungeschützten, feuerverzinkten<br />
Stahlkonstruktionen<br />
erreicht werden.<br />
Weitere Organisationen<br />
Das Messegeschehen in München<br />
war zudem geprägt durch weitere<br />
Organisationen, die entweder mit<br />
Ständen vertreten waren oder im<br />
Begleitprogramm eine wichtige Rolle<br />
gespielt haben – meist, um Lobbybotschaften<br />
abzusetzen:<br />
z So trat die Informationsstelle Edelstahl<br />
Rostfrei gemeinsam mit ihren<br />
Mitgliedswerken auf – unter dem<br />
Motto „Kompetenz in Edelstahl“,<br />
um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
dieses Werkstoffs im Baubereich<br />
zu belegen.<br />
z Die Institut Feuerverzinken GmbH,<br />
Serviceorganisation des gleichnamigen<br />
Industrieverbands, brachte<br />
sich auf der Messe zusätzlich mit<br />
neuen Planungshilfen für feuerverzinkte<br />
Stahlelemente im Fassadenbau,<br />
mit der Möglichkeit dünnerer<br />
Beschichtungen nach DIN<br />
EN ISO 12944 und der Verlängerung<br />
der Feuerwiderstandsdauer<br />
von Stahl ins Gespräch.<br />
z Sozusagen als wissenschaftliche<br />
Begleitung des Messegeschehens<br />
fungierte die Fraunhofer-Gesellschaft,<br />
die in München eine Lanze<br />
dafür brach, angesichts der aktuellen<br />
Herausforderungen am Bau<br />
zunehmend branchenübergreifend<br />
zu denken und interdisziplinär zu<br />
agieren.<br />
z Das Institut Bauen und Umwelt<br />
nutzte die Gelegenheit, um darauf<br />
hinzuweisen, dass sich der Einsatz<br />
von Produkten mit EPD, wie ihn auch<br />
das Bauforum Stahl im Programm<br />
hatte, positiv auf den ökologischen<br />
Gebäudefußabdruck auswirkt.<br />
z Das Pestel-Institut präsentierte am<br />
ersten Messetag unter dem Titel<br />
„Wohnen der Altersgruppe 65plus“<br />
eine Studie, die darauf hinweist,<br />
dass Deutschland auf ein massives<br />
Alters-Wohnproblem zusteuert –<br />
auf eine „graue Wohnungsnot“.<br />
z Schließlich wies die Deutsche<br />
Gesellschaft für Mauerwerksund<br />
Wohnungsbau darauf hin,<br />
dass in Deutschland ab 2019 jährlich<br />
400.000 Neubauwohnungen<br />
entstehen müssten, um den Bedarf<br />
zu decken. In den vergangenen<br />
zwölf Monaten sei es aber nicht einmal<br />
gelungen, 300.000 Wohnungen<br />
neu zu bauen. 2<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Wer BIM auf der Bau ins Gespräch gebracht hat<br />
Bekannte und Unbekannte<br />
Seit langem dazu engagierte Akteure, aber auch in diesen<br />
Zusammenhängen bisher weitgehend Unbekannte, brachten auf<br />
der diesjährigen Bau in München die Sprache auf BIM: Building<br />
Information Modeling. Die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum<br />
(vgl. Kasten) griff das Thema in insbesondere vier Veranstaltungen<br />
ebenso auf wie beispielsweise der Chemiekonzern BASF mit einem<br />
entsprechenden Werkzeug.<br />
Somit wurden so unterschiedliche<br />
Bereiche wie die Beratung oder<br />
die Seite der Zulieferer beleuchtet.<br />
Veranstaltungen<br />
z Im Kongress „Digitales Planen,<br />
Bauen und Betreiben“ im Rahmenprogramm<br />
der BAU 2019 stand die<br />
Anwendung der Methode BIM im<br />
gesamten Lebenszyklus von Gebäuden<br />
im Fokus. Ein besonderes Highlight<br />
dieser Veranstaltung war die<br />
Preisverleihung im Wettbewerb „Auf<br />
IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“,<br />
in der die besten Arbeiten rund um<br />
die Digitalisierung der Bauwirtschaft<br />
ausgezeichnet wurden. Die Preise<br />
wurden von einem Vertreter der Leitungsebene<br />
aus dem Bundeswirtschaftsministerium<br />
überreicht.<br />
z Am Rande der BAU wurden erstmals<br />
die Ergebnisse der Beschäftigungsstudie<br />
der RG-Bau öffentlich<br />
vorgestellt – in der Veranstaltung<br />
„Digitale Bauarbeitswelt – Wandel<br />
der Beschäftigung im Zuge der Digitalisierung“.<br />
z Die Digitalisierung war zudem ein<br />
Thema im Workshop „Startup<br />
meets Baumittelstand“. In diesem<br />
Rahmen konnten sich Gründer und<br />
Bauunternehmer austauschen.<br />
z Technische Fragen wurden zudem<br />
thematisiert, als es im Rahmen<br />
einer weiteren Veranstaltung um<br />
die Fassade 4.0 ging.<br />
Werkzeug<br />
Mit dem Online Planning Tool hat<br />
Master Builders Solutions® ein Planungswerkzeug<br />
entwickelt und in<br />
München vorgestellt, das den Bauprofis<br />
dabei helfen soll, schnell und<br />
einfach die richtigen Lösungen für<br />
ihr Projekt zu finden, kurzfristig auf<br />
veränderte Prozessabläufe zu reagieren<br />
und während aller Schritte der<br />
Planung bzw. Ausführung entscheidende<br />
Informationen abzurufen.<br />
Das Online Planning Tool ist in verschiedenen<br />
Sprachen verfügbar, kostenfrei<br />
und fast überall nutzbar. Es ist<br />
für Desktop-PC-Anwendungen ebenso<br />
geeignet wie für mobile Endgeräte.<br />
Der Unternehmensbereich Construction<br />
Chemicals der BASF erhebt<br />
den Anspruch, hoch entwickelte chemische<br />
Lösungen für den Neubau<br />
sowie für die Instandhaltung, Reparatur<br />
und Renovierung von Bauwerken<br />
zu bieten. 2<br />
RKW Kompetenzzentrum<br />
Das RKW Kompetenzzentrum unterstützt kleine und<br />
mittlere Unternehmen in Deutschland dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu stärken und zu halten. An der<br />
Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft<br />
werden deshalb praxisnahe Empfehlungen und<br />
Lösungen zu den Themen Fachkräftesicherung, Innovationsmanagement<br />
und Existenzgründung entwickelt.<br />
Das RKW Kompetenzzentrum ist eine bundesweit<br />
aktive, gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungseinrichtung<br />
des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrums<br />
der Deutschen Wirtschaft e.V.<br />
Die RG-Bau arbeitet branchenbezogen und unterstützt<br />
mittelständische Unternehmen in der Bauwirtschaft<br />
z.B. bei der Entwicklung und Gestaltung von Zukunftsmärkten<br />
und bei der Stärkung der Innovationskraft in<br />
der gesamten Wertschöpfungskette Bau.<br />
Kosten im Stahlbau<br />
Broschüre neu aufgelegt<br />
Mit der 6. Auflage der Broschüre „Kosten im Stahlbau“ aus<br />
2019 will das auf der Baumesse in München vertretene bauforumstahl<br />
Bauherren, Architekten und Ingenieuren einen kompakten Ratgeber<br />
zur Kostenkalkulation bieten. Der Kalkulationshelfer bündelt<br />
dafür alle relevanten Daten zur/zum Planung, Fertigung, Korrosionsschutz,<br />
Brandschutz, Lieferung und Montage. Die Neuauflage enthält<br />
erstmals auch eine Darstellung der Gesamtkostenverteilung.<br />
Der seit 2009 alle zwei Jahren erscheinende Leitfaden beinhaltet<br />
Preisindikationen zum Tragwerk inklusive Deckensystemen oder<br />
Treppen sowie zur Oberflächenbehandlung und Brandschutzmaßnahmen.<br />
Zusätzlich informiert die Broschüre über die grundlegenden<br />
technischen Zusammenhänge, die zur korrekten Einordnung<br />
und Abschätzung der eigenen Kalkulation benötigt werden.<br />
„Ein Gebäude bereits in der frühen Planungsphase kostentransparent<br />
darstellen zu können, bietet für die Planer einen großen Mehrwert,<br />
wenn es um die Realisierung alternativer Lösungsvorschläge<br />
geht“, so Dr. Rolf Heddrich, Sprecher des Bauforums Stahl.<br />
Der Verband für das Bauen mit Stahl erhofft sich, auf diesem Weg<br />
mehr Architekten, Ingenieure und Bauherren für die kosteneffiziente<br />
und planungssichere Bauweise mit Stahl gewinnen zu können. Der<br />
Ratgeber ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Bauökonomie<br />
der Universität Stuttgart, unterstützt durch die Council of Construction<br />
Economists (CEEC).<br />
[ Info ]<br />
Die 6. Auflage steht unter https://bauforumstahl.de/<br />
wirtschaft-und-politik/baukosten/ zum Download bereit.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
27
Messen<br />
und Märkte<br />
Spezialreport BAU<br />
Mit dem Prinzip Steligence,<br />
für das es von ArcelorMittal<br />
ein eigenes Logo gibt, …<br />
… lässt sich auch der<br />
neue Unternehmenssitz<br />
des Konzerns ganzheitlich<br />
betrachten, obwohl er erst<br />
2021 fertiggestellt wird.<br />
Den Stahlbau mit Steligence im Blick<br />
Ganzheitliches<br />
Konzept<br />
Quelle: ArcelorMittal<br />
Bei der Baumesse in München stellte ArcelorMittal<br />
das ganzheitliche Konzept Steligence zum<br />
Bauen mit Stahl in den Mittelpunkt – beispielsweise<br />
bei der Erstellung von Gebäuden. Besucher<br />
konnten sich auf dem Stand des weltweit führenden<br />
Stahlunternehmens (vgl. Kasten) zudem in<br />
einer virtuellen 3D-Welt von den Vorteilen der<br />
Stahlbauweise überzeugen.<br />
ArcelorMittal<br />
Mit seiner ganzheitlichen<br />
Betrachtungsweise des Bauens<br />
nimmt das Prinzip Steligence ® alle<br />
Aspekte des Bauens mit Stahl in den<br />
Fokus und betrachtet sie als Teil<br />
eines Ganzen. So weist das System<br />
auch auf die Notwendigkeit hin, den<br />
Dialog und die Zusammenarbeit zwischen<br />
den verschiedenen Fachdisziplinen<br />
der Architektur und des<br />
Ingenieurwesens zu verbessern.<br />
„Mit Steligence zeigen wir, dass<br />
der Einsatz der besten verfügbaren<br />
Mit einem Produktionsvolumen von rund 8 Mio. t Rohstahl<br />
ist ArcelorMittal einer der größten Stahlhersteller<br />
Deutschlands.<br />
Auto-, Bau- und Verpackungsindustrie gehören ebenso<br />
zum Kundenkreis wie der Bereich Haushaltswaren.<br />
Das Unternehmen betreibt vier große Produktionsstandorte<br />
in Deutschland. Dazu gehören zwei integrierte<br />
Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt<br />
sowie zwei Langstahlwerke in Hamburg und<br />
Duisburg. Außerdem unterhält ArcelorMittal ein stark<br />
ausgeprägtes Vertriebsnetz in Deutschland und verfügt<br />
über sieben Schneid-Servicezentren sowie<br />
16 Distributionszentren.<br />
ArcelorMittal beschäftigt in Deutschland mehr als<br />
9.000 Angestellte.<br />
ArcelorMittal ist zudem das weltgrößte Stahl- und<br />
Bergbauunternehmen; es ist in über 60 Ländern präsent<br />
und industriell in mehr als 20 Ländern aufgestellt.<br />
Technologie in der Stahlerzeugung<br />
sowie die modulare Anwendung von<br />
Stahlkomponenten in Gebäuden es<br />
möglich macht, Effizienzgewinne<br />
bei Planung und Design, Konstruktion<br />
und Konfigurierbarkeit von<br />
Gebäuden im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Bauweisen zu erzielen“,<br />
betonte Olivier Vassart, CEO von<br />
ArcelorMittal.<br />
Steligence biete Architekten und<br />
Planern schließlich die Grundlage,<br />
den Lebenszyklus, die Recyclingfähigkeit<br />
und letztendlich die Wiederverwendbarkeit<br />
eines Bauwerks und<br />
seiner Komponenten bereits in einem<br />
frühen Stadium des Planungs- und<br />
Designprozesses zu berücksichtigen.<br />
Details eines Ganzen<br />
Innovative Stähle wie Histar ® zeichnen<br />
sich nach Angaben von ArcelorMIttal<br />
durch höhere Festigkeit<br />
aus, wodurch sie Gewicht einsparen<br />
und dank guter Verfügbarkeit<br />
schnell sowie flexibel einsetzbar<br />
sind. Bei Wolkenkratzern in den USA<br />
und Großbritannien beispielsweise<br />
würden bereits standardmäßig<br />
höherfeste Stahlgüten eingesetzt. In<br />
Deutschland sei das Potenzial für<br />
den Einsatz höherfester Stähle dagegen<br />
noch groß. Auch Vorteile durch<br />
Recycling und Umweltschutz wie<br />
der Einsatz von 100 % Stahlschrott<br />
als Rohstoff und reduzierte CO 2<br />
-<br />
Werte in der Verwendung sprächen<br />
für hochfeste Stahlgüten. Bauen mit<br />
Stahl sorge zudem für schnelleren<br />
Baufortschritt mit geringerer<br />
Umweltbelastung.<br />
Die als Angelina bekannten<br />
Profile mit integrierten Öffnungen<br />
für Kabel und Rohrleitungen ermöglichten<br />
ein besseres Verhältnis zwischen<br />
Nutzfläche und umbautem<br />
Raum und erlaubten so eine geringere<br />
Konstruktionshöhe. Die Folge<br />
ist demnach ein geringeres zu beheizendes<br />
Volumen, wodurch sich eine<br />
bessere Energieeffizienz ergebe.<br />
Verbundbleche wie Cofraplus ®<br />
220 zeichneten sich durch einfache<br />
und schnelle Montage aus; sie punkteten<br />
durch reduziertes Gewicht,<br />
hohe Widerstandsfähigkeit und<br />
große Anpassungsfähigkeit.<br />
Fassaden-Verkleidungen wie<br />
Coque MD ® seien mit verschiedenen,<br />
der Nutzung angepassten Oberflächenbeschichtungen<br />
erhältlich,<br />
z.B. mit der Beschichtung Granite ®<br />
Silky Shine, die robust, haltbar und<br />
umweltfreundlich sei, da sie frei<br />
von Schwermetallen hergestellt<br />
werde. 2<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Foto: Glutz<br />
Griffiger Markt<br />
Eidgenössischer Edelstahl<br />
von Glutz<br />
Auf der Baumesse in München<br />
stellte das Schweizer Unternehmen Glutz<br />
die Vielfalt des Portfolios rund um<br />
Zutrittssysteme, Schlösser und<br />
Beschläge vor. Edelstahl spielte auf diesem<br />
griffigen Markt eine große Rolle.<br />
Ein Standhighlight bildete die neue Produktlinie<br />
„Comfort“ für den gehobenen<br />
Wohnbau im deutschen Markt. Es handelt<br />
sich dabei um eine Auswahl von Garnituren<br />
aus Edelstahl für Innentüren im<br />
Wohnungsbau – inklusive passenden<br />
Fenstergriffen. Die Serie verdeutliche<br />
neben der Eleganz und Vollständigkeit<br />
der Glutz Produkte auch die Flexibilität<br />
des Unternehmens, auf länderspezifische<br />
Anforderungen zu reagieren. Vertrieb und<br />
Verkauf der „Comfort“ Linie ist nur für<br />
Deutschland vorgesehen.<br />
Als international bekannter Lösungsanbieter<br />
kombiniert Glutz seit mehr als 150<br />
Jahren Handwerk, Technologie, Design<br />
und Kundenservice zu Gesamtlösungen<br />
für den komfortablen Zutritt. Die eigene<br />
Entwicklung und Produktion von Schlössern,<br />
Beschlägen und Zutrittssystemen<br />
soll dabei durchgängige Lösungen rund<br />
um die Tür und die Umsetzung individueller<br />
Anforderungen ermöglichen.<br />
Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in<br />
Solothurn hat Tochterfirmen in Deutschland,<br />
Österreich, UK und Singapur.<br />
Tür- und Fenstergriffe aus Edelstahl sind eine<br />
Spezialität des Schweizer Unternehmens<br />
Glutz.<br />
Fotos, 3: GKD<br />
Die mit der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung gegebene genehmigungsrechtliche Sicherheit<br />
qualifiziert die Seilgewebe TIGRIS und OMEGA 1520 sowie das Spiralgewebe ESCALE 7x1 nebst<br />
Befestigungen.<br />
Viele Dimensionen<br />
Metallgewebe von Kufferath<br />
Zur Münchner Baumesse präsentierte<br />
die GKD, internationaler Hersteller von<br />
Metallgewebesystemen, in vielen Dimensionen<br />
Lösungen für Architekten, Verarbeiter<br />
und Investoren. Das gezeigte Spektrum<br />
reichte von Fassaden-, Sonnenschutz- und<br />
Sicherheitssystemen bis hin zu innovativen<br />
Geweben für den Innenausbau. Die große<br />
Vielfalt an Farben und Oberflächen aus einer<br />
Hand stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie<br />
die bislang nur für GKD-Gewebe erteilte allgemeine<br />
bauaufsichtliche Zulassung (abZ).<br />
Türrahmen aus Stahl<br />
Innovationen von BOS<br />
Auf der BAU 2019 präsentiert BOS<br />
Best Of Steel viele Neuheiten und Detailverbesserungen<br />
rund um das Thema Türrahmen<br />
aus Stahl. Unter dieser Marke werden<br />
seit über 50 Jahren Stahlzargen für Türen<br />
und Fenster produziert. BOS sieht sich als<br />
Marktführer in Deutschland und führend in<br />
vielen europäischen Ländern.<br />
Foto: BOS<br />
Auf der BAU, Weltleitmesse für Architektur,<br />
Materialien und Systeme, zeigt die technische<br />
Weberei GKD – Gebr. Kufferath AG<br />
(GKD) im Januar, wie sie Anforderungen an<br />
moderne Architektur konkret durch Produkte<br />
und Dienstleistungen aufgreift. Ob<br />
Neubau, Nutzungswechsel, Sanierung,<br />
Renovierung, Modernisierung oder Individualisierung:<br />
Metallgewebefassaden von<br />
GKD sollen die damit verbundenen Herausforderungen<br />
beantworten. Zugleich wollen<br />
sie höchste Ansprüche an Design, Komfort<br />
und Sicherheit erfüllen.<br />
Dabei ist es den Verantwortlichen bei Kufferath<br />
zudem wichtig, durch effiziente Verschattung<br />
bei gleichzeitig hoher Transparenz<br />
die Aufenthaltsqualität und Energieeffizienz<br />
der Gebäude zu verbessern. Diesen thermischen<br />
und visuellen Komfort wollen sie mit<br />
nahezu unbegrenzten Gestaltungsmöglichkeiten<br />
verbinden.<br />
Und das ist ein weiterer Aspekt der Firmenphilosophie:<br />
Die Bandbreite der GKD-<br />
Gewebe und kundenindividueller Neuentwicklungen<br />
erhält durch Farbe und<br />
Oberflächengestaltung eine zusätzliche<br />
Dimension.<br />
Dreiteilig und zerlegt: Die Stahlzarge Duo15Z<br />
ECON3 ab Lager.<br />
Zu den in München präsentierten Innovationen<br />
gehörte auch Duo 15Z ECON3 – die<br />
zerlegte Zarge ab Lager. Die Stahlzarge<br />
Duo15Z ECON3 von BOS ist eine dreiteilige,<br />
transportzerlegte und kartonverpackte<br />
Stahlzarge, die ab Lager lieferbar ist. Sie<br />
eignet sich für gefälzte Türblätter, zur nachträglichen<br />
Montage und als Renovierungszarge.<br />
Duo 15Z ECON3 kann in Norm-Rohbauöffnungen<br />
eingesetzt werden und ist auf<br />
Wunsch auch pulverbeschichtet lieferbar<br />
(nicht ab Lager). Für den schnellen Einbau<br />
ist die mitgelieferte Dichtung bereits in drei<br />
Teile vorgeschnitten. Die BOS-Nivellieranker<br />
sollen für eine erhöhte Stabilität der<br />
Zargen sorgen.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
29
Messen<br />
und Märkte<br />
Spezialreport BAU<br />
Drei Zielgruppen<br />
Mit Günzburger Steigtechnik<br />
nach oben<br />
Ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit<br />
für die Bauhandwerker, Service für Baustoffhändler<br />
sowie umfassende Planungshilfen<br />
für Architekten: Das waren die Themen<br />
der Günzburger Steigtechnik, die als „starker<br />
Partner“ der Baubranche – für die drei<br />
Zielgruppen – erstmals auf der Münchner<br />
Baumesse vertreten war.<br />
Ein Grund für dieses Engagement war die<br />
ML Bauleiter, die in Zusammenarbeit mit<br />
der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft<br />
(BG Bau) entwickelt worden ist und<br />
deren Kauf zur Unterstützung des Sicherheitsdenkens<br />
gefördert wird.<br />
„Mit der ML Bauleiter haben wir einen echten<br />
Volltreffer gelandet, das zeigt die große<br />
Menge an Förderanträgen, die bei der BG<br />
Bau bislang eingegangen sind“, betonte Ferdinand<br />
Munk, Geschäftsführer der Günzburger<br />
Steigtechnik GmbH.<br />
Leitern müssen seit Jahresbeginn unter<br />
bestimmten Bedingungen den verschärften<br />
Anforderungen der Technischen Regeln für<br />
die Betriebssicherheit TRBS 2121 Teil 2<br />
gerecht werden: Sollen Leitern als Arbeitsplatz<br />
genutzt werden, dürfen sie neben den<br />
Standplattformen nur noch über Stufen<br />
anstatt über Sprossen verfügen.<br />
Lager- und Lieferprogramm<br />
Produkte und Service<br />
von Kicherer<br />
Mit seinen Lager- und Lieferprogrammen<br />
auf der Baumesse im Januar in München<br />
in der Stahlhalle vertreten war auch<br />
die Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG aus<br />
dem schwäbischen Ellwangen.<br />
Präsentiert bzw. erläutert wurden beispielsweise<br />
die Angebote an Blechprofilen (also<br />
Stufen, Roste, Paneele, Treppen) sowie die<br />
Produktpalette für Dach und Wand (Sandwichpaneele,<br />
Trapezbleche und Zubehör).<br />
Der Auftritt des Stahlhändlers in der bayerischen<br />
Landeshauptstadt war vor allem auch<br />
Foto: Günzburger Steigtechnik<br />
Quelle: Kicherer<br />
Stufen statt Sprossen: ML Bauleiter.<br />
Die innovativen Steigtechnik-Lösungen aus<br />
Günzburg werden im Übrigen konsequent<br />
über den Fachhandel vertrieben, eine weitere<br />
Zielgruppe für den Messeauftritt in<br />
München.<br />
„Von unserer Innovationskraft profitieren<br />
die Partner im Baustoffhandel direkt, denn<br />
sie können ihren Kunden stets Steigtechniklösungen<br />
bieten, die höchste Arbeitssicherheit,<br />
hervorragende Funktionalität und<br />
perfektes Handling auf der Baustelle bieten“,<br />
erklärte Munk.<br />
Auch Planern, Bauingenieuren und Architekten<br />
will die Günzburger Steigtechnik<br />
eine ganze Reihe an Mehrwerten für die<br />
tägliche Arbeit bieten – und zwar in Form<br />
von online verfügbaren Planungshilfen und<br />
Ausschreibungstexten. Damit lassen sich<br />
Steigleitern für den Objekt- und Industriebau<br />
mit wenigen Klicks in Projektplanungen<br />
einbauen.<br />
Zwei der auf der Baumesse in München präsentierten<br />
Kicherer-Kataloge.<br />
durch die Betonung der mit den Produkten<br />
angebotenen Serviceleistungen geprägt,<br />
welche die Werkstoffdistribution für die<br />
Baubranche bereithält. „Aus Lagervorrat<br />
komplett verlegefertig kurzfristig lieferbar“<br />
Foto: Swiss Steel<br />
Lange Lebensdauer<br />
Edelstahlbewehrung von<br />
Swiss Steel<br />
Swiss Steel stellte auf der Weltleitmesse<br />
für Architektur, Materialien und<br />
Systeme im Januar in München seine<br />
Werkstofflösungen für spezielle Anforderungen<br />
vor. Der Schweizer Spezialstahlhersteller<br />
präsentierte seine nichtrostende<br />
Edelstahlbewehrung Top12 – mit<br />
deren Hilfe sich eine lange Lebensdauer<br />
von Infrastrukturbauwerken gewährleisten<br />
lasse.<br />
Vor allem Parkbauten sind extremen Tausalzbelastungen<br />
aus dem Straßenverkehr<br />
ausgesetzt, was zu großen Instandsetzungsaufwänden<br />
und hohen Lebenszykluskosten<br />
führt. Mit Top12 habe Swiss<br />
Steel eine passende Werkstofflösung im<br />
Portfolio: Die hochlegierte Edelstahlbewehrung<br />
schütze dank eines Chromanteils<br />
von mehr als 12 % zuverlässig vor<br />
Korrosion. Sie sei im Vergleich zu herkömmlichem<br />
Betonstahl mindestens dreimal<br />
so beständig gegenüber Chloriden<br />
und mache Bauten damit bis zu sechsmal<br />
langlebiger. Bei Parkbauten würden aufwändige<br />
Schutzanstriche entfallen, die<br />
Lebenszykluskosten verringerten sich<br />
deutlich. Top12 sei eine optimale Alternative<br />
zum unlegierten B500B und ist seit<br />
2018 neben den Abmessungen 8 bis 14<br />
mm auch für Durchmesser von 16 bis 28<br />
mm für den deutschen Markt zugelassen.<br />
Auf der BAU standen die Experten von<br />
Swiss Steel für Fragen rund um Top12<br />
zur Verfügung. Sie zitierten dort auch das<br />
Beispiel der Tiefgarage des Landratsamtes<br />
in Schweinfurt.<br />
Swiss Steel ist ein Unternehmen der<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe.<br />
Gut eine Tonne Top12-Stahl kam bei der<br />
Instandsetzung der unbeschichteten, 22 Meter<br />
langen Rampe zur Tiefgarage des Landratsamtes<br />
in Schweinfurt zum Einsatz.<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Didaktik und Technik managen<br />
Learntec: Messe und<br />
Kongress in Karlsruhe<br />
In diesen digitalen Zeiten muss für Didaktik und Technik ein besonderes<br />
Management gelten. Mit diesen Stichworten sind die drei Hauptsäulen benannt,<br />
auf denen Ende Januar dreitägig der diesjährige Learntec-Kongress und die<br />
gleichnamige Messe basierten. So wurden an drei Veranstaltungstagen in<br />
Karlsruhe der Bildungsrahmen sowie die aktuellen Trends der Bildungsbranche<br />
deutlich. Sie fanden Niederschlag auch auf den Sonderflächen, die in den<br />
beiden Ausstellungshallen ein zusätzliches Vortragsprogramm boten und ein<br />
besonderes Bindeglied zwischen den beiden Veranstaltungsteilen waren.<br />
Die Personalisierung dieser Verbindungen<br />
in den Akteuren der Aussteller<br />
entpuppte sich einmal mehr als<br />
Chance und Risiko zugleich: So repräsentierte<br />
ein Großteil der Kongressreferenten<br />
zwar das geballte Know-how<br />
der über 300 auf der Messe vertretenen<br />
Firmen, allerdings auch deren manchmal<br />
auch fragwürdige Werbebotschaften,<br />
die durch die wissenschaftliche<br />
Begleitung nicht immer ausreichend<br />
entschärft werden konnten. Dieser<br />
Umstand war umso bedeutender, als<br />
es sich um einen technikgetriebenen<br />
und deshalb manchmal abgehobenen<br />
Markt handelt, in dem Didaktik bodenständig<br />
zu managen eine große Herausforderung<br />
darstellt.<br />
Das machte auch schon der Rahmen<br />
deutlich, in dem sich die Trends<br />
der LEARNTEC abzeichneten.<br />
Rahmen<br />
Dieser Rahmen wurde insbesondere<br />
im Rahmen der Eröffnung der diesjährigen<br />
LEARNTEC deutlich, in den Grußworten<br />
zum Katalog und in der tagespolitischen<br />
Begleitmusik zum Event:<br />
Die entsprechenden bildungs- und<br />
sozialpolitischen Komponenten<br />
benannten einerseits Bundesbildungsministerin<br />
Anja Karliczek z.B. mit Hinweis<br />
auf die Initiative Berufsbildung<br />
4.0 und andererseits Bundesarbeitsminister<br />
Hubertus Heil, wenn er die Notwendigkeit<br />
einer besseren Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf hervorhob.<br />
Dass zeitgleich mit der Veranstaltung<br />
in Karlsruhe im Vermittlungsausschuss<br />
von Bund und Ländern in Berlin erbittert<br />
über den Digitalpakt und damit<br />
über das Recht auf finanziellen Investitionen<br />
in die technische Ausstattung<br />
von Schulen gestritten wurde, stieß bei<br />
den rund 10.000 Besuchern in der badischen<br />
Metropole kaum auf Verständnis.<br />
Und dann gibt es auch noch die<br />
europäische Ebene, die Rahmen setzt:<br />
Wie stark gerade das digitalisierte Lernen<br />
von der seit nunmehr acht Monaten<br />
geltenden EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />
betroffen ist, machte am ersten<br />
Kongresstag in einem Workshop Thomas<br />
Trier von der Vitero GmbH deutlich<br />
– auch am Beispiel der von diesem<br />
Unternehmen konfigurierten virtuellen<br />
Seminare. Er könne den Anbietern solcher<br />
Einheiten nur dringend empfehlen,<br />
externe und auch interne Veröffentlichungen<br />
aus diesen Bereichen mit allen<br />
Teilnehmern im Vorfeld am besten<br />
schriftlich abzustimmen, um Abmahnrisiken<br />
zu minimieren und Bußgeldforderungen<br />
zu vermeiden.<br />
Trends<br />
Einer der auf der Learntec erkennbarenTrends<br />
ist die Favorisierung von<br />
Mischformen – auch für das „Social<br />
Learning in der beruflichen Weiterbildung“.<br />
Unter diesem Titel machte Gernot<br />
Kühn von der Microsoft Deutschland<br />
GmbH, der sich selber als<br />
Lern-Futurist bezeichnet, deutlich, dass<br />
der „Abschied vom Seminarraum“, den<br />
er als mit Fragezeichen versehenen<br />
Untertitel gewählt hatte, eben nicht<br />
bevorsteht. Vielmehr komme es auf die<br />
richtige Mischung aus realen bzw. virtuellen<br />
Lern- und Kommunikationseinheiten<br />
an, die erfahrungsgemäß gut<br />
mit dem Kennenlernen in der Schulungsstätte<br />
beginnen könne.<br />
In der Mitte liegt zudem die Wahrheit,<br />
wenn es um die Leitfrage der diesjährigen<br />
Learntec und damit um den Wettbewerb<br />
zwischen realen und virtuellen<br />
Lernwelten geht. Nicht nur Torsten Fell<br />
(www.torstenfell.com) sprach sich in<br />
seinem Referat „Mixed Reality“ als<br />
Basis für den Arbeitsplatz der Zukunft<br />
– und damit für das LERNEN“ – für<br />
einen vernünftigen Kompromiss zwischen<br />
den Lagern aus und mahnte für<br />
den auch ethische Standards an.<br />
Erfolgreich sein kann diese Art von<br />
Blended Learning aber nur unter der<br />
Voraussetzung, dass die „Lernbegleiter<br />
in digitalen Bildungsprozessen“ als „e-<br />
Trainer“ ausreichend geschult sind.<br />
Das machten in einer der Veranstaltungen<br />
des Trendforums Claudia Otto<br />
und Christina Wahl von der VIWIS<br />
GmbH deutlich. Es gebe mehr E-Learning-Angebote<br />
als dafür geschulte Trainer,<br />
ließen sie sich von ihrem zahlreichen<br />
Publikum bestätigen. Dabei<br />
komme es gerade für diesen Personenkreis<br />
darauf an, die vielfach zur Verfügung<br />
stehenden Werkzeuge professionell<br />
einzusetzen – beispielsweise<br />
für die Motivation der Lernenden.<br />
Das alles gehört nach Ansicht von<br />
Dirk Röhrborn in eine Digitalisierungsstrategie,<br />
ohne die seiner Meinung nach<br />
kein Unternehmen mehr auskommen<br />
kann. Das Präsidiumsmitglied im Branchenverband<br />
BITKOM, dem ideellen<br />
Träger der Learntec, referierte in Karlsruhe<br />
zu der These „Digitale Bildung im<br />
Mittelstand – es gibt noch viel zu tun!“<br />
und räumte schon allein durch diesen<br />
Titel mit dem Vorurteil auf, die Digitalisierung<br />
betreffe nur Großunternehmen.<br />
2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
31
Messen<br />
und Märkte<br />
Spezialreport Intec/Z<br />
Ein eindrucksvolles Symbol für das Messegeschehen auf Intec/Z in Leipzig:<br />
die gläserne Werkzeugmaschine der Technischen Universität Chemnitz.<br />
Foto: TU Chemnitz<br />
Transparent<br />
Intec und Z in Leipzig<br />
Auf dem ersten Blick unscheinbar, weil transparent nahm sie in der Halle 3 auf Stand B 58 dennoch<br />
einen zentralen Platz ein: Die gläserne Werkzeugmaschine der TU Chemnitz hatte aber trotzdem das<br />
Zeug, auf der Doppelmesse Intec und Z Anfang Februar in Leipzig die aktuellen Trends und Potenziale<br />
in der (vor allem spanenden) Metallbearbeitung und bei den (insbesondere Automobil-) Zulieferern<br />
deutlich zu machen. Diese Entwicklungen wiederum ermöglichten es den Besuchern, die Fülle der in<br />
den vier Ausstellungshallen gezeigten Produkte und beschriebenen Dienstleistungen einzuordnen.<br />
Auf der so angesprochenen<br />
gläsernen Werkzeugmaschine sollen<br />
keine Produkte hergestellt werden,<br />
sie demonstrierte in Leipzig vielmehr<br />
einen durchgängigen Ansatz zur<br />
Gewinnung prozessbezogener Überwachungsdaten<br />
im laufenden Verfahren<br />
inklusive deren Online-Visualisierung.<br />
Relevante Parameter<br />
werden dabei steuerungsintern, also<br />
ohne zusätzliche Sensorik, erfasst<br />
und durch neuartige Algorithmen<br />
in Form von Meta-Informationen<br />
(Trägheitsmoment, Reibung, Eigenfrequenzen,<br />
Reglerparametrierung)<br />
dem Bediener bereitgestellt. Dies<br />
verdeutlicht, dass (nicht nur) in der<br />
Metallbearbeitung Prozesse betrachtet<br />
und in ihnen Trends wie die Digitalisierung<br />
identifiziert werden müssen.<br />
Dies galt bei dem Messeduo<br />
Intec/Z (vgl. Kasten) in der sächsischen<br />
Metropole um so mehr, als es<br />
am Anfang eines sich abzeichnenden<br />
konjunkturellen Abschwungs im<br />
Maschinen- und Anlagenbau stattgefunden<br />
hat, der auch mit Innovationen<br />
so positiv wie möglich beeinflusst<br />
werden kann. Die Chemnitzer<br />
Wissenschaftler haben zudem ein<br />
Aggregat entwickelt, das dank seines<br />
gläsernen Gehäuses einen gefahrlosen<br />
Blick in das Innere der Maschine<br />
erlaubt – mit zwei Effekten: Sicherheit<br />
und Sicherung von Nachwuchs<br />
in den beteiligten Branchen.<br />
Prozesse und Trends<br />
Wertschöpfungsketten können entlang<br />
des Produktionsfortschritts<br />
oder vom fertigen Produkt her analysiert<br />
werden. Immer aber geht es<br />
um die Betrachtung eines Prozesses,<br />
der erst durch die Digitalisierung<br />
und die Fähigkeit der zunehmenden<br />
Nutzbarkeit von Big Data<br />
beherrschbar und effektiv nutzbar<br />
geworden ist. Gerade der so angesprochene<br />
Informationsfluss und<br />
dessen Verdichtung zu sogenannten<br />
smarten Daten wurde in der<br />
gläsernen Maschine sehr gut sichtbar<br />
gemacht.<br />
Die auf diese Weise im Bearbeitungsprozess<br />
gewonnenen Erkenntnisse<br />
können beispielsweise dafür<br />
genutzt werden, die zu verwendenden<br />
Werkstoffe und die zu erzeugenden<br />
Produkte zu optimieren.<br />
Diese neuen Fähigkeiten von<br />
Maschinen zeigte in Leipzig auf der<br />
Intec beispielsweise die KASTO<br />
Maschinenbau GmbH und Co. KG auf,<br />
die dort mit ihrer Bandsägen-Baureihe<br />
KASTOwin vertreten war. Der mittelbadische<br />
Ausrüster auch des Stahl-<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Erfüllt nach Anbieterangaben alle Anforderungen von stahlverarbeitenden Betrieben:<br />
Die EMW AG stellte auf der Intec die Schweißgeräte der Taurus Steel-Serie vor.<br />
Messeverbund<br />
Der Messeverbund Intec/Z brachte es diesmal auf<br />
1.324 Aussteller aus 31 Ländern. Es kamen 24.400<br />
Besucher aus 41 Staaten.<br />
Dabei präsentierten in Sachen Metallbearbeitung 980<br />
Akteure die Ausstellungsbereiche der (Werkzeug-)<br />
Maschinen, der Werkzeuge sowie der entsprechenden<br />
Komponenten. Hinzu kamen zahlreiche Hilfsmittel aus<br />
der Messtechnik, aus der Logistik sowie dem Qualitätsmanagement.<br />
Die Zulieferer stellten diesmal 344 Aussteller. Sie zeigten<br />
Teile und Komponenten, stellten Werkstoffe vor,<br />
demonstrierten Füge- und Montageprozesse sowie die<br />
entsprechende Elektronik.<br />
Ergänzt wurden die beiden Messen durch ein umfangreiches<br />
Begleitprogramm aus Sonderschauen bzw.<br />
sowie weiteren Kongresselementen und Preisverleihungen<br />
(vgl. Kästen auf den Folgeseiten).<br />
Den nächsten Messeverbund aus Intec und Z gibt es<br />
vom 2.-5.3.21 wieder in Leipzig.<br />
handels demonstrierte zudem sein<br />
Energierückspeise- und -speichersystem<br />
für Automatiklager sowie sein<br />
interaktives Fernwartungssystem<br />
VisualAssistance (vgl. Kästen).<br />
Ein weiterer Trend mit Bezug<br />
auf die Digitalisierung zeigte sich<br />
schwerpunktmäßig auf der Z. Die<br />
Zulieferer nämlich setzen verstärkt<br />
auf Verfahren der additiven Fertigung.<br />
Insbesondere als 3D-Druck<br />
entstandene Ersatzteile sind im<br />
Trend, und das gilt auch für metallische<br />
Komponenten.<br />
So eindeutig sich diese Entwicklung<br />
in Leipzig auch darstellte:<br />
Kontroverser diskutiert wurde bei<br />
den Zulieferern und den Maschinenbauern<br />
die Entwicklung neuer<br />
Fahrzeugantriebe – erstmals in<br />
einem eigenen Fachforum unter<br />
der Überschrift „new mobility“:<br />
Noch zeigt der Verbrennungsmotor<br />
weltweit Zuwächse. Wird er aber<br />
in absehbarer Zeit durch alternative<br />
Antriebe ersetzt, hat das erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Bauteile<br />
und die dafür verwendeten<br />
Werkstoffe.<br />
Konjunktur und Innovationen<br />
Zeitgleich zu den beiden Messen in<br />
Leipzig hatte der Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) seine aktuellen Zahlen zur<br />
Entwicklung der Branche in Sachen q<br />
Bei der neuen Drehmaschine von DMT können Schlitten mit den Handrädern manuell<br />
verfahren werden, und die Längs- sowie Planachse verfügt in Ergänzung zum manuellen<br />
Antrieb jeweils über einen eigenen Motor.<br />
Wikus präsentierte auf der Intec in Leipzig das neue<br />
Bimetall-Sägeband PRIMAR ® M42.<br />
Foto: DMT<br />
Foto: Wikus<br />
Foto: EMW<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
33
Messen<br />
und Märkte<br />
Spezialreport Intec/Z<br />
Quelle: VDMA<br />
Saldo der saisonbereinigten positiven und negativen Meldungen<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
Lagebeurteilung<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />
Preisverleihungen<br />
Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate<br />
Abwärts- und Auseinanderentwicklung: Aktuelle Beurteilung der Geschäftslage und der<br />
Erwartungen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Kasto ist mit dabei<br />
Preisverleihungen gab es messenbegleitend für Innovationen, zur Nachwuchsarbeit<br />
und – als Premiere – speziell für den Zulieferbereich. Die<br />
Gewinner wurden am ersten Veranstaltungstag während einer Gala in der<br />
Kongresshalle am Zoo Leipzig verkündet. Mit dabei war Kasto.<br />
Bereits zum 15. Mal zeichnete die Leipziger Messe mit dem Intec-Preis<br />
Neuheiten oder Weiterentwicklungen aus dem gesamten Portfolio der<br />
Messe aus.<br />
Kasto Maschinenbau wurde dabei mit dem dritten Platz gewürdigt. Der<br />
Grund: VisualAssistance, eine zukunftsweisende Lösung zur Fernwartung<br />
und Instandsetzung von Maschinen und Anlagen. Unter Nutzung von<br />
Augmented-Reality-Technologien über Tablet, Smartphone oder Smart<br />
Glasses können die Anwender Live-Videos an die Service-Mitarbeiter von<br />
Kasto schicken. Bei Störungen oder Instandhaltungsarbeiten erhalten sie<br />
in Echtzeit visuelle Hilfen. Mit der neuen Anwendung können, so die Jury,<br />
Instandhaltungskosten gesenkt und zusätzlich die Produktivität und Verfügbarkeit<br />
der Maschinen und Anlagen erhöht werden (vgl. gesonderten<br />
Kasten auf der nächsten Seite).<br />
Zwei der Einreichungen für den Intec-Preis für Nachwuchsarbeit konnten<br />
die Jury durch ihre jeweils sehr unterschiedlichen Ansätze so überzeugen,<br />
dass beide Firmen mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurden: die BAM<br />
GmbH und NILES-SIMMONS Industrieanlagen:<br />
z Die BAM GmbH aus Weiden in der Oberpfalz überzeugte mit einem<br />
überarbeiteten Konzept der Nachwuchsarbeit. Dies umfasst unter anderem<br />
die Einstellung eines technischen Ausbildungsleiters und eine verstärkte<br />
Arbeit in den sozialen Medien. So konnte die Ausbildungsquote<br />
im Jahr 2018 mit 14 neuen Auszubildenden auf zwölf Prozent gesteigert<br />
werden.<br />
z Die NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH sicherte sich den Preis<br />
aufgrund der vielfältigen Maßnahmen, die das Unternehmen aus Chemnitz<br />
in der Nachwuchsarbeit umsetzt. Die aktuell 32 beschäftigten Azubis<br />
und dualen Studenten erfahren eine starke Förderung, so die Jury.<br />
Den zum ersten Mal ausgelobten Preis der Zuliefermesse Z konnte die<br />
MEMOTEC GmbH und Co. KG gewinnen. Das Unternehmen für Mess- und<br />
Prüftechnik überzeugte die Jury mit einem neuen Rotations-Hub-Modul,<br />
das in einer Maschine oder Anlage integriert wird und exakte Dreh- sowie<br />
Auf- und Abbewegungen ausführt. Memotec beweise auf dem 1. Platz<br />
damit u.a., dass der Weg zur Industrie 4.0 auch von kleineren Unternehmen<br />
mitgestaltet wird.<br />
q Produktion und Auftragseingang vorgelegt:<br />
z Die Produktion im Maschinenbau<br />
in Deutschland ist nach vorläufigen<br />
Berechnungen des Statistischen<br />
Bundesamts im Jahr 2018 um 2 %<br />
gestiegen. Damit wurde die Prognose<br />
des VDMA – ein Plus von 5 % – deutlich<br />
verfehlt. In den ersten zehn<br />
Monaten des vergangenen Jahres<br />
hatte das Produktionswachstum im<br />
Maschinenbau mit 3,7 % noch auf<br />
Kurs gelegen.<br />
z Zwar konnten die Maschinenbauer<br />
in Deutschland ihre Auftragsbücher<br />
demnach im Gesamtjahr 2018 um<br />
erfreuliche reale 5 % besser als im<br />
Vergleich zum Vorjahr füllen. Allerdings<br />
schloss das Jahr auch diesbezüglich<br />
mit einem schwachen<br />
Monat: Im Dezember 2018 verfehlte<br />
der Auftragseingang im deutschen<br />
Maschinenbau sein Vorjahresniveau<br />
dagegen um 8 %.<br />
Dies alles hat dazu geführt, dass die<br />
Beurteilung der Lage und die geäußerten<br />
Erwartungen zur weiteren Entwicklung<br />
deutlich nachgelassen<br />
haben (vgl. Grafik).<br />
Um so mehr ist die Branche auf<br />
Innovationen angewiesen, die – auch<br />
das haben Intec und Z deutlich<br />
gemacht – vor allem über Netzwerke<br />
aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />
sowie Begleitung durch die Politik<br />
erreicht werden können. Auch dafür<br />
übrigens ist die gläserne Werkzeugmaschine<br />
ein Beleg, entstand sie doch<br />
vor dem Hintergrund von META,<br />
einem Netzwerk zum Thema „Manufacturing<br />
4.0 durch Entwicklung und<br />
Transfer progressiver Automatisierungslösungen“<br />
(www.meta.tu-chemnitz.de).<br />
Außerdem wurden messebegleitende<br />
Preisverleihungen genutzt, um<br />
auf besondere Innovationen hinzuweisen<br />
und sie langfristig zu fördern.<br />
(Vgl. nebenstehenden Kasten)<br />
Zu solchen Neuerungen gehörte<br />
in Leipzig auch die Drehmaschine KD<br />
400 der DMT Drehmaschinen GmbH<br />
& Co. KG, die auch bei der Fertigung<br />
geringer Stückzahlen – etwa im<br />
Bereich der Ausbildung – die Herstellung<br />
von Konturen ermöglicht, dem<br />
Branchennachwuchs durch ihren Aufbau<br />
vielfältige zusätzliche Lernchan-<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
cen gibt und trotzdem entsprechend<br />
wirtschaftlich ist. (Vgl. Abb.)<br />
Auf ein besonders günstiges Preis-<br />
Leistungsverhältnis hat auf der Intec<br />
bei der Wahl ihrer Exponate auch die<br />
WIKUS-Sägenfabrik Wert gelegt. Das<br />
Unternehmen stellte auf der Messe<br />
erstmals sein neues Bimetall-Sägeband<br />
PRIMAR ® M42 der Öffentlichkeit<br />
vor. Versprochen werden reduzierte<br />
Kosten pro Schnitt bei<br />
verbesserten Schnittoberflächen. (Vgl.<br />
Abb.)<br />
Handwerk und Industrie genauso<br />
genutzt werden können wie für kleinere<br />
stahlverarbeitende Unternehmen.<br />
Für die letztgenannte Gruppe<br />
sei die in Leipzig gezeigte Taurus<br />
Steel-Serie besonders geeignet (vgl.<br />
Abb.)<br />
Die Nachwuchsgewinnung bzw.<br />
-sicherung schließlich war auch in<br />
diesem Jahr ein wichtiges Thema auf<br />
Intec und Z. Das zeigten u.a. die Preisverleihungen.<br />
(Vgl. Kasten)<br />
Außerdem gab es zum Schluss der<br />
Messe den „Fachkräftetag – Branchennachwuchs<br />
trifft Industrie“ mit<br />
Vortragsprogramm und Jobbörse<br />
eines regionalen Innovationsverbunds<br />
zum Maschinenbau.<br />
Und letztlich war auch die gläserne<br />
Werkzeugmaschine ein Beitrag<br />
zur Fachkräftesicherung, denn nur<br />
transparente Systeme sind auch<br />
attraktiv. 2<br />
Sicherheit und Sicherung<br />
Vom Sägeband ist der gedankliche<br />
Abstand zur Sicherheit nicht groß –<br />
zu einem weiteren wichtigen Trend,<br />
den das Messeduo in Leipzig in diesem<br />
Jahr aufgegriffen hat.<br />
Auch der TÜV SÜD als Aussteller<br />
setzte dabei auf das Doppelelement<br />
aus Sicherheit und Effizienz, also auf<br />
die soziale und ökonomische Komponente<br />
von Nachhaltigkeit, die dann<br />
noch durch die Ökologie ergänzt wird.<br />
Mit diesem Dreiklang sind erfahrungsgemäß<br />
auch die jüngeren Generationen<br />
von Branchen und deren<br />
Zukunftsfähigkeit zu überzeugen.<br />
Das nötige Sicherheitsdenken hat<br />
im Übrigen zahlreiche Lerneffekte<br />
zumindest behindert, da Aggregate<br />
eingehaust und damit ihre Funktionen<br />
intransparent geworden sind. Auch<br />
insofern ist die gläserne Werkzeugmaschine<br />
ein korrigierender Ansatz.<br />
Speziell für die Energie- und<br />
Medieneffizienz von Maschinen und<br />
Anlagen ist der EME-Standard (Energy<br />
und Media Efficiency, Environmental<br />
Sustainability) entwickelt worden.<br />
„Unser Standard berücksichtigt die<br />
energie- und umweltrelevanten Eigenschaften<br />
von Maschinensystemen<br />
und Anlagentechnik und verpflichtet<br />
die Unternehmen zum Einsatz der<br />
bestverfügbaren Technik“, sagt dazu<br />
Dr. Michael Bunk, Leiter des Kompetenzzentrums<br />
Energieeffizienz beim<br />
TÜV SÜD Industrie Service.<br />
Die EMW AG, Hersteller und<br />
Anbieter von ebenfalls sicherheitsrelevanter<br />
Lichtbogen-Schweißtechnik,<br />
setzte in diesen Zusammenhängen<br />
auf Zukunftsfähigkeit und präsentierte<br />
auf der Intec Schweißgeräte-<br />
Serien und Lösungen für die Digitalisierung<br />
in der Fertigung, die für<br />
Foto: Kasto<br />
VisualAssistance<br />
Ausgezeichnetes Fernwartesystem<br />
Kasto hat für sein innovatives Fernwartesystem VisualAssistance den<br />
Intec-Preis 2019 erhalten. Besonders positiv bewertete die Jury das<br />
Zukunftspotenzial und den hohen praktischen Nutzen des Systems, das<br />
Anwendern per Augmented Reality Hilfestellung bei Wartung und Instandhaltung<br />
bietet.<br />
Herzstück von KASTO VisualAssistance ist eine interaktive App für Tablets,<br />
Smartphones oder Smart Glasses. Kunden können sich damit per<br />
Video- und Audio-Stream mit den Service-Mitarbeitern verbinden. Anwender<br />
und Techniker teilen in Echtzeit das gleiche Blickfeld. Das soll das<br />
gegenseitige Verständnis erleichtern und helfen, einzelne Anlagenkomponenten<br />
und eventuelle Störungen schnell zu identifizieren.<br />
Die Kasto-Experten haben über die App auch die Möglichkeit, visuelle Hilfestellung<br />
zu leisten und zum Beispiel Markierungen im Live-Video einzublenden.<br />
Während der Kunde vor Ort die Wartung oder Reparatur an der<br />
Säge oder dem Lager durchführt, bekommt er alle nötigen Informationen<br />
per Augmented Reality direkt in seinem Display angezeigt. Nutzt er die<br />
Smart Glasses, hat er dazu noch die Hände frei – das erleichtert die<br />
Arbeit zusätzlich.<br />
Die Service-Techniker von Kasto sind auf diese Weise virtuell mit vor Ort<br />
und leiten die Mitarbeiter entsprechend an. Aufwändige Schulungen oder<br />
teure Anfahrten sind damit überflüssig. Gleichzeitig profitieren Anwender<br />
von minimalen Stillstandzeiten sowie einer hohen Verfügbarkeit und Produktivität<br />
ihrer Maschinen und Anlagen.<br />
Anwender und Techniker können sich mit VisualAssistance per Video- und<br />
Audio-Stream verbinden und teilen in Echtzeit den gleichen Blickwinkel.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
35
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Termine<br />
Gut bedacht<br />
Nachhaltige Bedeckung von SSAB<br />
Um die globale Nachfrage hinsichtlich nachhaltiger<br />
Baumaterialien zu befriedigen, hat SSAB<br />
das neue Produkt GreenCoat Crown BT eingeführt.<br />
Der schwedische Stahlhersteller war in diesem<br />
Jahr auch auf der Münchner Baumesse ertreten<br />
(siehe S. 24 ff).<br />
Das neue Produkt für Dachdeckungen und Wandverkleidungen<br />
verfügt über eine Beschichtung aus<br />
Pflanzenöl und ist Teil der GreenCoat ® Premium-<br />
Stahlproduktreihe für die Bauindustrie. Das Angebot<br />
sei ausgiebig getestet worden, um den härtesten<br />
klimatischen Bedingungen zu widerstehen und<br />
eine hohe Farbbeständigkeit zu gewährleisten.<br />
Hannover Messe: Schaufenster für Zukunftstechnologien<br />
Hannover Messe 2019<br />
Plattform der<br />
Technologie-Innovationen<br />
Mit rund 6.500 Ausstellern, mehr als 220.000 erwarteten<br />
Besuchern und über 1.400 Veranstaltungen ist die Hannover<br />
Messe vom 1. bis 5. April selbst unter den großen<br />
Industriemessen ein Schwergewicht. Gezeigt wird das<br />
gesamte Spektrum der industriellen Produktion – insbesondere<br />
liegt der Fokus auf dem Thema Industrie 4.0.<br />
Bild: Deutsche Messe<br />
GreenCoat Crown BT kombiniert nach Herstellerangaben<br />
gute technische Eigenschaften wie Resistenz<br />
gegen UV-Strahlung und Korrosionsbeständigkeit<br />
mit einer auf Biotechnologie basierenden<br />
Beschichtung, bei der ein Großteil des fossilen<br />
Rohöls durch Pflanzenöl ersetzt worden ist. Das<br />
Ergebnis sei ein leistungsfähiges, sehr gut<br />
umformbares und wartungsarmes Bauprodukt.<br />
Seine ausgezeichnete Farbkonsistenz in der matten<br />
Oberfläche sei ideal für modulare Dächer.<br />
Aktuelle Baustatistiken belegen, dass die Nachfrage<br />
nach nachhaltigen (ökonomischen, ökologischen<br />
und sozialen) Materialien in Gebäuden<br />
steigt. „Für Architekten und Bauherren ist Nachhaltigkeit<br />
längst Pflicht geworden. Mit unseren<br />
erstklassigen organisch beschichteten GreenCoat-<br />
Stählen bieten wir die nachhaltigsten Produkte mit<br />
den besten technischen Eigenschaften für die Bauindustrie“,<br />
sagt Olavi Huhtala, Executive Vice President<br />
von SSAB Europa bei der SSAB-Group.<br />
Sechs Leitmessen, eine Plattform: Auf der weltgrößten Industriemesse<br />
der Veranstalterin Deutsche Messe AG erhalten die Besucher einen kompletten<br />
Querschnitt technischer Innovation entlang der gesamten industriellen<br />
Wertschöpfungskette, von der Antriebstechnik über die Energiewirtschaft,<br />
die Zulieferbranche und IT bis hin zu Forschung und Entwicklung.<br />
Partnerland in diesem Jahr ist Schweden.<br />
Leitthemen der Hannover Messe<br />
z Integrated Automation, Motion & Drives<br />
z Digital Factory<br />
z Integrated Energy<br />
z Industrial Supply<br />
z Research & Technology<br />
z Comvac<br />
[ Info ]<br />
Alle Veranstaltungen, Aussteller und<br />
weitere Informationen zur Hannover Messe auf www.hannovermesse.de<br />
Bild: Foto: SSAB<br />
GreenCoat Crown BT ist in normal glänzenden und<br />
matten Oberflächen erhältlich. Die durch die skandinavische<br />
Natur inspirierte Farbauswahl wurde<br />
auf der Basis von Rückmeldungen von Architekten<br />
und Planern entwickelt.<br />
GreenCoat Crown BT behält seine Farbe nach<br />
Herstellerangaben auch bei rauem Wetter und UV-Strahlung<br />
für viele Jahre.<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Saw Expo 2019 findet<br />
nicht statt<br />
Die Saw Expo findet nicht wie angekündigt<br />
vom 14.-17. Mai 2019 in der Messe<br />
Augsburg statt. Das teilte der Veranstalter<br />
untitled exhibitions gmbh Mitte Januar mit.<br />
Demnach wurde das Konzept einer Special-<br />
Interest Messe für die Sägebranche von den<br />
potentiellen Ausstellern grundsätzlich positiv<br />
aufgenommen. Nach der erfolgreichen<br />
Premierenmesse im Juni 2018 habe vieles<br />
für eine Etablierung der Messe in Augsburg<br />
gesprochen. Aus unterschiedlichsten Gründen<br />
hätten sich allerdings zu viele für die<br />
Messeausrichtung relevante Unternehmen<br />
gegen eine Teilnahme im Mai 2019 entschieden.<br />
Laut untitled exhibitions sei unter<br />
diesen Voraussetzungen eine positive Entwicklung<br />
der Messe 2019, die das Investment<br />
der teilnehmenden Unternehmen<br />
rechtfertigt, nicht abzusehen gewesen.<br />
Die untitled exhibitions gmbh ziehe sich<br />
zudem als Veranstalter aus dem Projekt<br />
Saw Expo zurück und fokussiere sich auf die<br />
weiteren im Portfolio befindlichen Messen.<br />
Gespräche mit anderen Partnern zur Weiterführung<br />
des Saw Expo-Konzeptes werden<br />
vom Initiator der Messe Stefan Motte, die<br />
Sägebörse, vorangetrieben.<br />
Bild: Architekt: Gottfried Kasel, Foto: Peter Hübbe<br />
Betriebsgebäude der Denios AG mit Steckpaneelsystem<br />
aus Stahlblech<br />
Die Veranstaltung richtet sich an Architekten,<br />
Ingenieure, bauausführende Unternehmen<br />
und Mitarbeiter von privaten und<br />
öffentlichen ausschreibenden Stellen sowie<br />
Energieberater. Das für Teilnehmer kostenfreie<br />
Praxis-Seminar wird von Architektenund<br />
Ingenieurkammern als Fortbildungsveranstaltung<br />
anerkannt.<br />
[ Info ]<br />
Anmeldungen und Programm unter www.stahlonline.de<br />
(Veranstaltungen)<br />
Kostenloser Schleif-<br />
Kongress in der Schweiz<br />
Die United Grinding Group Management AG<br />
lädt vom 8.-10. Mai 2019 zum vierten Grinding<br />
Symposium nach Thun (Schweiz) ein.<br />
Die kostenlose Konferenz soll Anwendern,<br />
die ihre Fertigungsprozesse optimieren und<br />
ihre Qualitätsanforderungen erfüllen und so<br />
ihren Erfolg nachhaltig sichern wollen, aktuelle<br />
und zukünftige Entwicklungen der Präzisionsbearbeitung<br />
ermöglichen. In einem Mix<br />
aus praktischen Technologiepräsentationen<br />
und Fachvorträgen internationaler Experten<br />
geht es um zukunftsweisende Trends beim<br />
Schleifen und der Präzisionsbearbeitung.<br />
[ Info ]<br />
Weitere Informationen, Anmeldung und<br />
Programm unter www.grinding.ch<br />
Moderne Gebäudehüllen<br />
aus Stahl<br />
Unter dem Titel „Zukunft Bauen in Europa“<br />
findet am 21. März 2019 in Fintel in der<br />
Lüneburger Heide das Praxis-Seminar „Architektur<br />
und Technik multifunktionaler Gebäudehüllen<br />
aus Stahl“ statt. Mit Fachvorträgen<br />
zu Dächern und Fassaden aus Leichtbauelementen<br />
und rund 30 ausstellenden Unternehmen<br />
positioniert sich die Veranstaltung als<br />
bedeutender Branchentreff. Ausrichter ist die<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl in Kooperation<br />
mit dem Fachverband IFBS – Internationaler<br />
Verband für den Metallleichtbau.<br />
Die Referenten, anerkannte Architekten und<br />
Ingenieure, informieren über veränderte<br />
Normen und aktuelle bauphysikalische Vorgaben<br />
für die Ausführung von Dach- und<br />
Wandkonstruktionen. Anhand praktischer<br />
Anwendungshinweise und ausgeführter Projekte<br />
zeigen sie auf, wie mit Bausystemen<br />
aus Stahl architektonisch reizvolle Dächer<br />
und Fassaden wirtschaftlich realisiert werden<br />
können. Dabei richtet sich der Blick<br />
auch auf exemplarische Bauobjekte in anderen<br />
Ländern Europas.<br />
Stahlnews-ExpertenTreff<br />
auf der Blechexpo<br />
Auf der Blechexpo vom 5. bis zum 8.<br />
November 2019 in Stuttgart findet am ersten<br />
Messeabend der 4. stahlnews-Experten-<br />
Treff statt. Zu dieser kostenlosen Veranstaltung<br />
lädt die stahlnews.de GmbH & Co. KG<br />
unter dem Motto „Die Stahlindustrie in Zeiten<br />
von Globalisierung und Industrie 4.0“<br />
ein. Auf dem Programm stehen mehrere<br />
Kurzvorträge, unter anderem spricht Norbert<br />
Thumfart, CEO der Weyland GmbH und<br />
Vorstand der ARGE Stahl- und Metalldistribution,<br />
über die Stahlindustrie und ihre<br />
Zulieferer in Osteuropa sowie Tim Milde,<br />
Geschäftsführer und COO der XOM Materials<br />
GmbH, der die Chancen von Plattformen<br />
im Metallmarkt unter die Lupe nimmt. Alle<br />
Referenten und Vortragsthemen finden sich<br />
auf der stahlnews-Homepage (siehe Info).<br />
Im Anschluss an die Vorträge besteht in<br />
geselliger Atmosphäre Gelegenheit zum<br />
Networken.<br />
[ Info ]<br />
Weitere Informationen, Programm und<br />
Anmeldung unter www.stahlnews.de<br />
Hausmesse bei Trumpf: vom 26.-29.3. in<br />
Ditzingen<br />
Trumpf-Hausmesse<br />
INTECH<br />
Vom 26. bis 29. März veranstaltet der Werkzeugmaschinen-Hersteller<br />
Trumpf am<br />
Standort Ditzingen seine kostenlose Hausmesse<br />
INTECH. Teilnehmer können sich<br />
über die neuesten Produktionstrends bei<br />
der weltweit agierenden Gruppe informieren.<br />
Maschinenbediener erhalten zum Beispiel<br />
am „Operators Day“ (Freitag von<br />
10:00–16:00 Uhr) Anregungen zum Biegen,<br />
Schneiden, Stanzen oder Kombi-Bearbeitung<br />
aus erster Hand.<br />
[ Info ]<br />
Anmeldung und Programm unter<br />
www.trumpf.com<br />
Bild: Trumpf<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
37
BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Jahresziel erreicht<br />
Das Jahr 2018 ist für die deutsche Stahldistribution ordentlich<br />
verlaufen. Im Schnitt konnte in den meisten Monaten eine höhere<br />
Tonnage als üblich abgesetzt werden. Nachdem im September<br />
erstmals die Nachfrage der Verbraucher spürbar nachgelassen<br />
hatte, konnte der Oktober diese kurze Schwächephase wieder<br />
kompensieren. Auch der November lief ordentlich, wenn auch<br />
recht unspektakulär.<br />
Foto: privat<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
Dezember 2018<br />
vorliegenden Zahlen.<br />
[ Info ]<br />
Fragen zu den<br />
genannten statistischen<br />
Größen beantwortet<br />
im Bundesverband<br />
Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS)<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@stahlhandel.com<br />
Aufgrund der sehr wenigen<br />
Arbeitstage konnte der Dezember keine<br />
Impulse liefern. Die weltweiten Konjunkturerwartungen<br />
haben sich in den<br />
vergangenen Wochen eingetrübt. Handelskriege<br />
und der bevorstehende Brexit<br />
führen zu Unsicherheiten. Die meisten<br />
stahlverarbeitenden Branchen in Europa<br />
sind jedoch weiterhin gut oder sehr gut<br />
beschäftigt und erwarten auch für 2019<br />
weiteres Wachstum. Sorgen bereitet die<br />
Situation der Automobilisten.<br />
Lagerabsatz<br />
Das Jahr 2018 war gut gestartet. Im<br />
Januar konnten knapp 997.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt werden.<br />
Dies ist der beste Januarwert seit sechs<br />
Jahren. Im Februar wurde ein Lagerabsatz<br />
von 931.000 t verzeichnet. Die Tonnage<br />
im März war mit 986.000 t im Vergleich<br />
zum starken Vorjahresmonat<br />
rückläufig. Hier spielten aber auch die<br />
wenigen Arbeitstage und die Osterferien<br />
eine nicht zu verachtende Rolle.<br />
Der entsprechende Ausgleicheffekt<br />
konnte im April mit einem Lagerabsatz<br />
von 954.000 t festgestellt werden. Der<br />
Mai war zwar mit einem Absatz von<br />
948.000 t im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
rückläufig, auf die wenigen<br />
Arbeitstage heruntergerechnet ist die<br />
erzielte Tonnage aber sehr ordentlich.<br />
Außerordentlich gut liefen dann die<br />
Geschäfte in den Monaten Juni und Juli<br />
2018. In beiden Monaten wurden knapp<br />
über 1 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt. Der August lag dann zwar<br />
leicht unter Vorjahresniveau, wies aber<br />
mit etwas über 950.000 t Lagerabsatz<br />
ebenfalls einen ordentlichen Wert aus.<br />
Im September war der Lagerabsatz recht<br />
verhalten. Es wurden an 20 Werktagen<br />
nur knapp 902.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
ausgeliefert.<br />
Der Oktober zeigte dann eine spürbare<br />
Gegenbewegung. Mit einem Lagerabsatz<br />
von 1,01 Mio. t konnte der bisherige<br />
Bestwert des Jahres aus dem Juni<br />
noch einmal leicht gesteigert werden.<br />
Im November wies der Lagerabsatz<br />
958.000 t aus. Der Dezember verlief aufgrund<br />
der wenigen Arbeitstage dürftig.<br />
Insgesamt wurden im Jahr 2018 bei<br />
Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2 Mio. t<br />
abgesetzt. Dies sind 1,4 % mehr als im<br />
Vorjahr. Bei Rohren wurden sogar deutlichere<br />
Zuwächse verzeichnet.<br />
Lagerbestand<br />
Am Ende des Jahres 2017 wurden von<br />
der deutschen Stahldistribution 2,12<br />
Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse bevorratet.<br />
Dies war der niedrigste Bestand<br />
seit Dezember 2015.<br />
Zum Jahresstart 2018 setzte der<br />
übliche Lageraufbau ein. Dieser gestaltete<br />
sich bis März recht dynamisch. Im<br />
April setzte ein Bestandsabbau ein. Im<br />
Mai und Juni wurde das Niveau nahezu<br />
fortgeschrieben.<br />
Im Juli wurde dann sehr deutlich<br />
um fast 130.000 t aufgestockt. Ende Juli<br />
wurden 2,56 Mio. t Bestand gemeldet.<br />
Im August wurden die Bestände auf<br />
2,51 Mio. t reduziert. Im September<br />
legte der Bestand, vor allem getrieben<br />
durch oberflächenveredelte Flacherzeugnisse,<br />
leicht auf 2,53 Mio. t zu.<br />
Der Oktober war von einem leichten<br />
Bestandsrückgang bei fast allen Produkten<br />
auf 2,51 Mio. t geprägt. Das Jahresende<br />
im Blick, wurden im November<br />
und Dezember 2018 die Bestände deutlich<br />
heruntergefahren. Im Dezember<br />
beliefen sie sich auf 2,22 Mio. t. Dabei<br />
lag der branchenweite Lagerbestand im<br />
Vergleich zum Vorjahresmonat um<br />
knapp 5 % höher.<br />
Lagerreichweite<br />
Bei schwachen Absätzen und nun<br />
auch wieder recht schlanken Beständen<br />
lag die durchschnittliche Lagerreichweite<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
im Dezember bei 4,1 Monaten<br />
bzw. 123 Tagen. Im Jahresdurchschnitt<br />
lag die Lagerreichweite bei 2,7<br />
Monaten. Dies entspricht 81 Tagen<br />
(vgl. Abbildung 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />
zufolge setzte sich der teilweise recht<br />
starke Preisanstieg, der im Jahr 2016<br />
angefangen hatte, im Jahr 2017 fort.<br />
Auch in den ersten beiden Monaten des<br />
Jahres 2018 konnten bei fast allen Produkten<br />
Preissteigerungen festgestellt<br />
werden.<br />
Zwischen März und Mai gestaltete<br />
sich das Bild differenzierter. Große Veränderungen<br />
wurden dabei jedoch nicht<br />
festgestellt. In den Monaten Juni bis<br />
September waren die die Preise bei fast<br />
allen Produkten wieder im Aufwärtstrend.<br />
Der Oktober, November und Dezember<br />
zeigten sich uneinheitlich. Mitunter<br />
wurden auch sinkende Preise beobachtet.<br />
Das Preisniveau lag dabei Ende<br />
Dezember 2018 bei fast allen Produkten<br />
über dem des Vorjahresmonats (vgl.<br />
Abbildungen 2 und 3). 2<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />
lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
n Absatzindex (2007 = 100)<br />
n Lagerreichweite in Tagen<br />
200<br />
180<br />
160<br />
100<br />
92<br />
97 97<br />
90 93<br />
99<br />
101<br />
96 95 100<br />
101<br />
96<br />
96<br />
140<br />
89<br />
90<br />
120<br />
100<br />
80<br />
84 78 78 75 75<br />
62<br />
102 72 78 78 75 75 72 78 78 84 75 72<br />
55<br />
123<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Ø<br />
2014<br />
Ø<br />
2015<br />
Ø<br />
2016<br />
Ø<br />
2017<br />
Ø<br />
2018<br />
Dez.<br />
2017<br />
Jan.<br />
2018<br />
Feb.<br />
2018<br />
Mär.<br />
2018<br />
Apr.<br />
2018<br />
Mai<br />
2018<br />
Juni<br />
2018<br />
Juli<br />
2018<br />
Aug.<br />
2018<br />
Sep.<br />
2018<br />
Okt.<br />
2018<br />
Nov.<br />
2018<br />
Dez.<br />
2018<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
Absatz und Lagerreichweite<br />
der<br />
Stahldistribution<br />
Preisentwicklung<br />
bei Langprodukten<br />
Preisentwicklung bei<br />
Flachprodukten und<br />
Rohren<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
39
BDS<br />
Berufsbildung<br />
Das digitalisierte Fernstudium geht in die nächste Runde<br />
Betriebswirte Stahlhandel BDS<br />
Passend zum Digi-Day am 7.2.19 in Düsseldorf hatte der veranstaltende BDS schon im ersten <strong>Stahlreport</strong><br />
des Jahres auf die Fortsetzung seines digitalisierten Fernstudiums zum/zur Betriebswirt/in Stahlhandel BDS<br />
hingewiesen. Nun hat der Verband auch die organisatorischen Einzelheiten für diesen Jahrgang 2019 und<br />
damit für die 23. Auflage dieses dreijährigen und berufsbegleitenden Bildungsangebotes veröffentlicht.<br />
Quelle: BDS<br />
Sie bringen<br />
Motivation mit?<br />
Wir liefern das<br />
Know-how!<br />
Machen Sie berufliche Karriere durch ein<br />
berufsbegleitendes Fernstudium<br />
fern-studium<br />
Betriebswirt Stahlhandel (BDS)<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Mit diesem Flyer wirbt<br />
der BDS für die Neuauflage<br />
seines digitalisierten<br />
Fernstudiums mit<br />
einem Jahrgang 2019.<br />
Vom 29.6.19 bis zum 2.7.19<br />
startet in Soltau die erste Präsenzphase.<br />
Dieses Seminar und die Folgeveranstaltungen<br />
bis 2022 (beginnend<br />
mit der Prüfungswerkstatt und<br />
dem Technikseminar vom 11.-<br />
13.1.20 in Rösrath bei Köln) dienen<br />
der studentischen Gruppenbildung<br />
und sollen einen Überblick zu den<br />
drei Fachbereichen der Technik, der<br />
Wirtschaft und der Methoden bieten.<br />
Die eigentliche Informationsvermittlung<br />
erfolgt über insgesamt etwa 60<br />
Studienmodule, wobei der Lernerfolg<br />
durch virtuelle Seminare über die<br />
Lernplattform OpenOLAT unterstützt<br />
wird. Spätere Präsenzphasen in der<br />
Mitte und im Süden Deutschlands<br />
werden mit Prüfungen kombiniert,<br />
um den Reiseaufwand zu minimieren.<br />
Einzelheiten auch dazu enthalten<br />
die Studien- und die Prüfungsordnung,<br />
die Interessenten beim Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) ab sofort anfordern können.<br />
Zu den entsprechenden Unterlagen<br />
gehören auch das Anmeldeformular<br />
und der Zahlungsplan. Zugelassen<br />
werden können Interessierte, die<br />
über eine abgeschlossene Ausbildung,<br />
über Internet und – zum Zeitpunkt<br />
der Abschlussprüfung – über<br />
fünf Jahre Berufserfahrung verfügen,<br />
studienbegleitend im Stahlhandel.<br />
Anmeldeschluss ist der 31.5.19.<br />
Ein neuer Jahrgang kommt<br />
zustande, wenn sich bis dahin mindestens<br />
15 Teilnehmer angemeldet<br />
haben. Maximal können 20 Studentinnen<br />
und Studenten in einer<br />
Gruppe betreut werden.<br />
Orientiert am DQR …<br />
Die handlungsorientierten Lernziele<br />
richten sich berufsbildend an der<br />
Stufe 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens<br />
(DQR) aus. Dem entspricht<br />
im akademischen Bereich<br />
ein Masterabschluss, der damit zwar<br />
nicht gleich, wohl aber vergleichbar<br />
ist. Das DQR-Niveau wird auch auf<br />
den Zeugnissen ausgewiesen – vorerst<br />
aber nur als Ergebnis einer<br />
Selbsteinschätzung, da die offizielle<br />
Zuordnung durch den beauftragten<br />
Arbeitskreis zum Jahreswechsel<br />
2018/2019 zwar beantragt, aber<br />
noch nicht erfolgt ist. Zudem ist das<br />
BDS-Fernstudium durch die Staatliche<br />
Zentralstelle für Fernunterricht<br />
(ZFU) zugelassen und markenrechtlich<br />
geschützt.<br />
Die Studierenden lernen im<br />
Fachbereich Technik vertiefte<br />
Inhalte aus der Werkstoff- und Pro-<br />
duktkunde sowie zur Anarbeitung.<br />
Auf dem Studienplan im Fachbereich<br />
Wirtschaft stehen branchenbezogen<br />
Kenntnisse und Fertigkeiten zur<br />
Volks- und Betriebswirtschaftslehre,<br />
zum Markting und zur Logistik, im<br />
Finanz- und Rechnungswesen sowie<br />
in Sachen Vertragsrecht und Produkthaftung;<br />
hinzu kommen Themen<br />
der Führungskompetenz. Der<br />
Fachbereich der Methoden vermittelt<br />
Einzel- und Gruppenkompetenzen,<br />
die sowohl die Teamfähigkeit fördern<br />
als auch in die Lage versetzen sollen,<br />
eigene Erkenntnisse erfolgreich zu<br />
kommunizieren. Deshalb ist auch<br />
die Qualifizierung als Ausbilder/in<br />
nach der Ausbildereignungsverordnung<br />
(AEVO) in das Studium integriert.<br />
Alle Inhalte sind in den vergangenen<br />
Jahren digitalisiert worden<br />
und stehen über die Bildungsplattform<br />
OpenOLAT zur Verfügung.<br />
Darauf aufgesetzt ist die Technik,<br />
welche die in insgesamt sechs Präsenz-Prüfungseinheiten<br />
nachzuweisenden<br />
Lernerfolge über die Möglichkeit<br />
virtueller Seminare<br />
unterstützen soll. Zum Prozess der<br />
Digitalisierung gehört zudem, dass<br />
die für den Stahlhandel zur Verfügung<br />
stehenden Lernmaterialien<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
zunehmend vernetzt werden, wobei<br />
der DQR den Orientierungsrahmen<br />
abgibt – von der Ausbildung (DQR-<br />
Niveau 4) über die überbetriebliche<br />
Ausbildungsbegleitung (Niveau 5),<br />
die vom BDS angebotenen Fachseminare<br />
(Niveau 6) bis hin zum Fernstudium<br />
auf der DQR-Niveaustufe 7.<br />
… und als nachhaltiges Angebot<br />
Auch deshalb erhebt der BDS den<br />
Anspruch, der Branche mit dem<br />
Fernstudium eine nachhaltige Form<br />
der beruflichen Bildung anzubieten.<br />
Denn diese Form ist ökonomisch,<br />
weil die Lernziele im Zuge der Digitalisierung<br />
mit sinkendem wirtschaftlichen<br />
Aufwand erreicht werden<br />
können sowie zudem weniger<br />
Reisetätigkeit und ein geringerer<br />
Papierverbrauch ökologische Zeichen<br />
setzen. Vor allem aber handelt<br />
es sich um eine soziale Bildungsform,<br />
weil das berufsbegleitende<br />
Fernlernen die Vereinbarkeit mit<br />
Job, Familie sowie Freizeit auf individueller<br />
Basis unterstützt und trotzdem<br />
das branchenbezogene Miteinander,<br />
auf das auch der Stahl- und<br />
Werkstoffhandel angewiesen ist,<br />
unterstützt. 2<br />
[ Info ]<br />
Weitere Auskunfts- und Anmeldemöglichkeiten<br />
gibt es beim BDS über:<br />
Wynands-BDS@stahhandel.com<br />
Wolfgart-BDS@stahlhenadel.com<br />
Fernstudienveranstaltungen in Rösrath<br />
Drei auf einen Schlag<br />
Synergieeffekte nutzten der BDS und 38 Fernstudenten der Jahrgänge<br />
2017 und 2018, als vom 2.-6.2.19 in Rösrath insgesamt drei<br />
Präsenzveranstaltungen auf dem Studienplan standen: die Prüfungswerkstatt<br />
für den 22. Jahrgang, die Prüfung Technik für den<br />
21. Jahrgang und – für beide Gruppen – das dritte Seminar zu Wirtschafts-<br />
und Methodenthemen, die bis zur Wirtschaftsprüfung im<br />
Januar 2020 von allen und damit gemeinsam zu bearbeiten sind.<br />
Im Rahmen der Prüfungswerkstatt<br />
hatten die elf Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer des Jahrgangs<br />
2017 die Gelegenheit, ihr<br />
bisher erworbenes Know-how in den<br />
drei Fachbereichen des Fernstudiums<br />
(Technik, Wirtschaft, Methoden)<br />
unter realen Bedingungen für Prüfungssituationen<br />
aufzubereiten. In<br />
diesem Rahmen gab es außerdem<br />
die Möglichkeit, aufgrund der bisher<br />
gemachten Erfahrungen in einer<br />
Feed-back-Runde gemeinsam Vorschläge<br />
für eine weitere Verbesserung<br />
des Fernstudiums zu formulieren.<br />
Tatsächlich ernst wurde es für<br />
die 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
des Jahrgangs 2018, die ihre<br />
schriftlichen und mündlichen Prüfungen<br />
zu den technischen Themen<br />
der Werkstoff- und Produktkunde<br />
sowie der Anarbeitung ablegen<br />
mussten – mit durchschnittlich<br />
befriedigenden Ergebnissen. Allerdings<br />
müssen zwei mündliche Prüfungen<br />
zum nächsten Termin wiederholt<br />
werden. An diesem Jahrgang<br />
sind auch der Wirtschaftsverband<br />
Großhandel Metallhalbzeug (WGM)<br />
und der Verband Deutscher Metallhändler<br />
(VDM) beteiligt.<br />
In großer Gruppe ging es dann<br />
mit dem Wirtschafts- und Methodenseminar<br />
weiter, in dem auf die<br />
nächsten elf Studienmonate vorbereitet<br />
wurde, die beide Jahrgänge<br />
gemeinsam absolvieren. Neben organisatorischen<br />
Informationen wurden<br />
inhaltliche Impulse gegeben, um die<br />
Beschäftigung mit Themen wie<br />
Volks- und Betriebswirtschaftslehre,<br />
Marketing und Logistik, Finanz- und<br />
Rechnungswesen, Vertragsrecht und<br />
Produkthaftung sowie den Themen<br />
der Führungskompetenz in den Studienmodulen<br />
vorzubereiten. Hinzu<br />
kamen Methodenthemen, in deren<br />
Mittelpunkt Aspekte der Ausbildereignung<br />
(AEVO) standen.<br />
Die werden prüfungsrelevant,<br />
wenn am 1.10.19 in Gengenbach im<br />
Gebiet der Industrie- und Handelskammer<br />
Freiburg, dem Kooperationspartner<br />
des BDS in dieser Angelegenheit,<br />
die schriftliche<br />
AEVO-Prüfung ansteht, die am<br />
29./30.9.19 mit dort mit einem Wiederholungskurs<br />
vorbereitet wird.<br />
Die Themen der Wirtschaft werden<br />
dann vom 10.-12.1.20 in Rösrath<br />
schriftlich und mündlich abgeprüft.<br />
Der Jahrgang 2017 kann sein<br />
Fernstudium im Juni 2020 abschließen,<br />
der Jahrgang 2018 im Juni<br />
2021. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
41
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />
Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />
Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
1. Auflage<br />
27. Auflage<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Ludwig Felser<br />
4. Auflage<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />
Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten<br />
Starker Stahl<br />
braucht<br />
starke Bücher<br />
Unverzichtbar im Arbeitsalltag –<br />
BDS-Fachbücher<br />
Herstellung und Anwendungsgebiete<br />
Stahlrohre und Rohrzubehör<br />
Dr. Axel Willauschus<br />
Dr. Axel Willauschus<br />
Stahlrohre und Rohrzubehör<br />
Herstellung und Anwendungsgebiete<br />
Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />
308 Seiten | 1. Auflage Nov. 2015 |<br />
49,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
Empfehlungen, Ausrüstung und Umsetzung<br />
Ladungssicherung<br />
im Stahlhandel<br />
Recommendations, Equipment and Execution<br />
Cargo Security<br />
for Steel Distribution<br />
Ludwig Felser<br />
Ladungssicherung<br />
im Stahlhandel<br />
Empfehlungen, Ausrüstung und Umsetzung<br />
Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />
Hardcover | 89 Seiten, 168 Abbildungen<br />
1. Auflage – Sep. 2013 |<br />
39,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
Herstellung, Normung und Eigenschaften<br />
Langerzeugnisse aus Stahl<br />
Production, Standards and Properties<br />
Long Products made of Steel<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />
Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
Langerzeugnisse aus Stahl<br />
Herstellung, Eigenschaften und<br />
Prüfung<br />
Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />
Hardcover | 128 Seiten, 99 Abbildungen<br />
1. Auflage – Sep. 2013 | 119,00 €<br />
zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
Kommentar für den praxisorientierten Anwender<br />
aus Handel und Industriee<br />
EN-Normen für<br />
Rohre und Rohrzubehör<br />
Dr. Axel Willauschus<br />
Dr. Axel Willauschus<br />
EN-Normen für Stahlrohre<br />
und Rohrzubehör<br />
Format DIN A5 | veredeltes Softcover<br />
ca. 560 Seiten | 4. Auflage – Sept. 2017 |<br />
36,45 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
Ein material-, produkt- und anarbeitungskundliches<br />
Nachschlagewerk für den Stahlhandel<br />
Stahl-Lexikon<br />
Manfred Feurer<br />
Prof. Dr. Joachim Lueg<br />
Heinz Schürmann<br />
Manfred Feurer, Prof. Dr. Joachim Lueg,<br />
Heinz Schürmann<br />
Stahl-Lexikon<br />
Eine Material-, Produkt- und<br />
Anarbeitungskunde<br />
Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />
339 Seiten, 75 Abbildungen | 27. Auflage –<br />
Nov. 2009 | 49,00 € zzgl. MwSt.,<br />
Verpackung & Versand<br />
Prüfbescheinigungen nach<br />
EN 10204 in der Praxis<br />
Peter Henseler<br />
1. Auflage<br />
Peter Henseler<br />
Prüfbescheinigungen nach<br />
EN 10204 in der Praxis<br />
Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />
ca. 100 Seiten | 1. Auflage – 2011 | 45,79 €<br />
zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
Herstellung, Eigenschaften und Prüfung<br />
Flacherzeugnisse aus Stahl<br />
Production, Properties and Testing<br />
Flat Products made of Steel<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />
Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
Flacherzeugnisse aus Stahl<br />
Herstellung, Eigenschaften und Prüfung<br />
Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />
Hardcover | 130 Seiten, 120 Abbildungen<br />
1. Auflage – Dez. 2010 | 119,00 €<br />
zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
Herstellung, Eigenschaften und Verarbeitung<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
Production, Properties and Processing<br />
Stainless Steel<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams, Dr. rer. nat. Peter<br />
Drodten, Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
Herstellung, Eigenschaften und<br />
Verarbeitung<br />
Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />
Hardcover | 144 Seiten, 104 Abbildungen<br />
1. Auflage – Dez. 2009 | 99,00 €<br />
zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />
Bestellen Sie per Telefax: 02 11/8 64 97-22 oder per E-Mail: info-BDS@stahlhandel.com<br />
BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel – www.stahlhandel.com
BDS<br />
Kommunikation<br />
Gewählte und entsendete Mitglieder trafen sich in Düsseldorf<br />
BDS-Vorstandsrat neu konstituiert<br />
Auf den Gebietsversammlungen im Spätsommer 2018 wurden die Gebietsvorstände<br />
für die neue Amtsperiode ab 2019 für vier Jahre neu gewählt. Die konstituierende<br />
Sitzung fand am 6.2.2019 in Düsseldorf statt.<br />
Mitglieder des BDS-Vorstandsrats (Stand: März 2019)<br />
BDS Vorstandsrat<br />
Josef von Riederer<br />
Ehrenvorsitzender<br />
Eberhard Frick<br />
Vorsitzender<br />
Volker Schult<br />
Stellv. Vorsitzender<br />
Bezugsseite<br />
Patrick Meessen<br />
ArcelorMittal Distribution GmbH<br />
Thorsten Zips<br />
Carl Spaeter GmbH<br />
Dr. Ralf von Briel<br />
Gebr. Lotter KG<br />
Hanns-Jörg Westendorf<br />
Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG<br />
Sven Koepchen<br />
Klöckner & Co Deutschland GmbH<br />
Volker Schult<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Handel GmbH<br />
Heinrich Sülzle<br />
Sülzle Holding GmbH & Co. KG<br />
Gebietsseite<br />
Gebiet 1<br />
Bernd Woidke<br />
Dr. Wilhelm Mertens GmbH<br />
Gebiet 2<br />
Claus-Joachim Harder<br />
Adolf Richter Stahl-Metalle-Kunststoffe GmbH<br />
Gebiet 3<br />
Dirk Huse<br />
Huse & Philipp GmbH & Co. KG<br />
Gebiet 4<br />
Thorsten Hille<br />
Sülzle Stahlpartner GmbH<br />
Axel Heinrich (stv.)<br />
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH<br />
Gebiet 5<br />
Heinz Herbort<br />
Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH<br />
Hans-Christian vom Kolke (stv.)<br />
G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH<br />
Gebiet 6<br />
Jurgen Almert<br />
Hofmann-Rieg Stahlhandel GmbH<br />
Jörg Throm (stv.)<br />
Throm GmbH<br />
Gebiet 7<br />
Eberhard Frick<br />
Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />
Thorsten Maier (stv.)<br />
Gabo Stahl GmbH<br />
Gebiet 8<br />
Nikolaus Binder<br />
J.N. KREILLER KG<br />
Gebiet 9<br />
Peter Georg Heinlein<br />
Heinlein GmbH<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
43
Verbände<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Politik<br />
Berichte/Nachrichten<br />
Ausstieg mit Ausgleich<br />
Bündnis für eine faire Energiewende<br />
Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission „Wachstum, Strukturwandel und<br />
Beschäftigung“ hat Ende Januar ihren Abschlussbericht und damit einen Fahrplan für den<br />
Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung vorgelegt. Die in einem Bündnis organisierte<br />
mittelständische Industrie begrüßt, dass die Expertengruppe eindeutig einen Ausgleich aus dem<br />
Bundeshaushalt für den zu erwartenden Anstieg der Stromkosten für alle Verbraucher verlangt.<br />
Das Bündnis faire Energiewende<br />
fordere seit Jahren eine Finanzierung<br />
der energiewendebedingten<br />
Kosten aus dem Bundeshaushalt. So<br />
würde keine Gruppe bevorzugt und<br />
keine benachteiligt, alle Steuerzahler<br />
würden sich gemäß des Leistungsfähigkeitsgedankens<br />
an der gesamtgesellschaftlichen<br />
Herausforderung<br />
der Energiewende angemessen aber<br />
nicht überfordert beteiligen. Zudem<br />
wären beihilferechtliche Fragen<br />
gelöst. Allerdings würde die von der<br />
Kommission vorgeschlagene Entlastung<br />
in der Größenordnung von mindestens<br />
2 Mrd. € als jährlicher<br />
Zuschuss aus dem Bundeshaushalt<br />
nicht einmal den energiewendebedingten<br />
Netzkostenanstieg ausgleichen<br />
können.<br />
Zu dieser Einschätzung kommt<br />
ein Gutachten, das im Auftrag des<br />
Bündnisses faire Energiewende erstellt<br />
worden ist. Die Untersuchung baut<br />
auf einer Studie auf, die bereits zu<br />
Netzkostensteigerungen für den Ausbau<br />
erneuerbarer Energien von mehr<br />
als 4 Mrd. € im Jahr 2030 gekommen<br />
war. Diese Abschätzung wurde nunmehr<br />
ergänzt um das von der Bundesregierung<br />
beschlossene erhöhte Ausbauziel<br />
für erneuerbare Energien auf<br />
65 % der Stromerzeugung im Jahr<br />
2030. Alleine diese Zielverschärfung<br />
führe zu weiteren jährlichen Netzkosten<br />
in Höhe von 2,5 Mrd. €. Die energiewendeinduzierten<br />
Kosten für die<br />
Stromleitungen erhöhten sich nach<br />
dieser Abschätzung um 6,5 Mrd. € pro<br />
Jahr.<br />
Aus Sicht des Bündnisses faire<br />
Energiewende müsse unbedingt<br />
verhindert werden, dass die Ungerechtigkeiten<br />
und Wettbewerbsverzerrungen<br />
der bestehenden Entlastungsregime<br />
fortgesetzt und zudem auf neue<br />
Regelungen im Zusammenhang mit<br />
dem Ausstieg aus der Kohleverstromung<br />
übertragen werden.<br />
Dem Bündnis gehören u.a., der<br />
Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie<br />
sowie der WSM Wirtschaftsverband<br />
Stahl- und Metallverarbeitung<br />
an. 2<br />
Quelle: BDS<br />
Viele auch gesellschaftspolitische<br />
Themen, über die nebenstehend<br />
berichtet wird,<br />
kann nur einordnen, wer<br />
die Stahlherstellung<br />
kennt. Entsprechende<br />
Seminare bietet u. a. mit<br />
diesem Flyer der BDS<br />
an.<br />
BDSV will Stahl aus Schrott<br />
Klimadiskussion<br />
Mit den Pariser Beschlüssen zur Begrenzung der Klimaerwärmung und dem sogenannten Kohle -<br />
ausstieg in der Folge habe die Bundesregierung enorme Zusagen bezüglich der Einsparung von CO 2<br />
gemacht, meint die BDSV – und plädiert für mehr Stahlerzeugung auf Schrottbasis.<br />
Im Bereich der CO 2<br />
-Emissionen<br />
der Industrie spiele die Stahlindustrie<br />
mit direkten Emissionen<br />
von rund 51 Mio. t Kohlendioxid pro<br />
Jahr eine große Rolle. Aufgabenstellung<br />
sei es deshalb, diese Emissionen<br />
kontinuierlich zu senken. So schlussfolgert<br />
die Bundesvereinigung Deutscher<br />
Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />
(BDSV) in einer<br />
im Februar veröffentlichten Erklärung.<br />
Technologien zur Vermeidung<br />
von CO 2<br />
durch die Reduktion von<br />
Eisenerz, z.B. mit regenerativ erzeugtem<br />
Wasserstoff (statt mit Kohle),<br />
seien vorhanden. Die kontinuierliche<br />
Versorgung der Stahlwerke mit „grünem<br />
Wasserstoff“ könnte jedoch zum<br />
Flaschenhals werden. Würde die<br />
Kohle in allen deutschen Stahlwerken<br />
komplett durch Wasserstoff als<br />
Reduktionsmittel ersetzt, sind dafür<br />
jedes Jahr rund 120 Terawattstunden<br />
regenerativ erzeugte elektrische<br />
Energie erforderlich. Das ist fast ein<br />
Viertel des gesamten deutschen<br />
Strombedarfs. Angesichts des deutschen<br />
Strommix, bei dem erneuerbare<br />
Energien derzeit nur etwa ein<br />
Drittel der Gesamtproduktion ausmachen,<br />
scheine dieses Ziel in weiter<br />
Ferne.<br />
Naheliegender, so die BDSV, sei<br />
eine Förderung der Stahlproduktion<br />
auf Basis von Schrott in Elektrolichtbogenöfen.<br />
Allein durch die Produktion<br />
von mehr als 12 Mio. t Rohstahl<br />
auf Basis des Sekundärrohstoffs<br />
Stahlschrott über die Elektrostahlroute<br />
würden in Deutschland pro<br />
Jahr rund 17 Mio. t CO 2<br />
eingespart.<br />
Zudem würden primäre Lagerstätten<br />
geschont und Rohstoffe müssten<br />
nicht importiert sowie über lange<br />
Distanzen transportiert werden. 2<br />
[ Info ]<br />
Weitere Informationen zu diesem Thema<br />
enthält eine Studie mit dem Kurztitel<br />
„Zukunft Stahlschrott“, welche die BDSV<br />
als größter Stahlrecyclingverband in<br />
Europa in Auftrag gegeben hat. Das<br />
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits-<br />
und Energietechnik UMSICHT hat<br />
in der Studie technische, ökonomische,<br />
ökologische und gesellschaftliche Eigenschaften<br />
des Stahlrecyclings aufbereitet<br />
und Perspektiven aufgezeigt.<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Kohlenstoff im Kreislauf<br />
Stahlproduktion als<br />
Umweltprojekt<br />
Die Stahlproduktion intensiviert ihre<br />
Bemühungen, für die Umwelt den CO 2<br />
-Ausstoß<br />
der Branche zu reduzieren – durch<br />
das Projekt Carbon2Chem ® . Dazu wurde<br />
im vergangenen November in Berlin wissenschaftliche<br />
Bilanz gezogen, und in diesem<br />
März wird in Oberhausen ein entsprechendes<br />
Labor eingeweiht. „Wir führen<br />
den Kohlenstoff im Kreislauf.“<br />
Quellen, 2: ISER<br />
Merkblatt-Thema:<br />
Schweißen als Fügeverfahren<br />
für Bauteile<br />
aus Edelstahl-Rostfrei<br />
(links).<br />
Merkblatt-Thema:<br />
Optische Messungen<br />
ermöglichen es,<br />
das ästhetische<br />
Erscheinungsbild<br />
nichtrostender<br />
Stähle quantitativ zu<br />
charakterisieren.<br />
Derart prägnant beschreiben die Kenner<br />
der komplexen Materie ihr Vorhaben. In<br />
ihm werden Hüttengase nicht nur zur<br />
Stromerzeugung genutzt, sondern sie werden<br />
auch zur Produktion chemischer Wertstoffe<br />
verwendet. Dafür ist das Vorhaben<br />
in sieben Teilprojekte mit insgesamt 18<br />
Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft<br />
gegliedert – zur Herstellung von Wasserstoff,<br />
Methanol, höheren Alkoholen, Polymeren<br />
und Oxymethylenether sowie für die<br />
Gasereinigung. Das siebte Element will die<br />
Ergebnisse aus den anderen sechs Teilen<br />
so miteinander verknüpfen, dass sie an<br />
Industriestandorten entweder im Ganzen<br />
oder als einzelne Module genutzt werden<br />
können.<br />
Dafür bedarf es viel Verständnis, war das<br />
Ergebnis der 2. Konferenz zur nachhaltigen<br />
chemischen Konversion in der Industrie im<br />
Herbst in der Hauptstadt. Dieses einander<br />
Verstehen setzt eine gemeinsame Sprache<br />
aller Beteiligten voraus, die Bereitstellung<br />
finanzieller Mittel sowie Einigungen über<br />
die Inhalte. Das fasste Prof. Dr. Görge<br />
Deerberg (Fraunhofer-Institut für Umwelt-,<br />
Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT,<br />
Oberhausen) auf der Tagung in Berlin in<br />
der Forderung zusammen: „Wir brauchen<br />
einen Projektbotschafter!“<br />
Eine entsprechende Funktion könnte das<br />
neue Labor mit übernehmen, das am<br />
7.3.19 auf dem UMSICHT-Gelände in<br />
Oberhausen eröffnet wird. Dort haben die<br />
Projektpartner künftig die Möglichkeit,<br />
gemeinsam in geeigneten Räumen an dem<br />
Ziel zu arbeiten, den CO 2<br />
-Ausstoß zu verringern.<br />
[ Info ]<br />
Weitere Informationen gibt es unter<br />
www.umsicht.fraunhofer.de/<br />
kohlenstoffkreislauf.<br />
Neue Merkblätter über Edelstahl Rostfrei<br />
Verarbeitung und Anmutung<br />
Der Werkstoff Edelstahl Rostfrei umfasst eine Materialgruppe, die<br />
neben hohen Korrosionsanforderungen verbunden mit guten Festigkeitseigenschaften<br />
auch ästhetischen Kriterien gerecht wird. Damit<br />
diese Vorteile auch uneingeschränkt genutzt werden können, hat die<br />
ISER zwei weitere Merkblätter zur werkstoffgerechten Verarbeitung<br />
und Oberflächencharakterisierung neu herausgegeben:<br />
z Auf Basis der aktuellen Regelwerke<br />
und den bestehenden Standards<br />
wurde in einer erweiterten Neuauflage<br />
das Merkblatt 823 „Schweißen<br />
von Edelstahl Rostfrei“ umfassend<br />
überarbeitet. Es will insbesondere<br />
auch unter metallkundlichen<br />
Aspekten grundlegende Informationen<br />
zum Schweißen in anschaulicher<br />
und praxisrelevanter Form<br />
vermitteln. Auf der Basis allgemeiner<br />
Erfahrungen werden nützliche<br />
Hinweise zum werkstoffgerechten<br />
Schweißen von ausgewählten, häufig<br />
verwendeten nichtrostenden<br />
Stählen gegeben. Das neue Merkblatt<br />
behandelt eine Thematik, die<br />
bei der Verarbeitung von Edelstahl<br />
Rostfrei von zentraler Bedeutung<br />
und häufig nachgefragt ist.<br />
z Die Frage des ästhetischen Erscheinungsbildes<br />
nichtrostender Stähle<br />
ist vielfach an Gleichmäßigkeit und<br />
Glanz geknüpft. Die bestehenden<br />
Normen können aber hinsichtlich<br />
der optischen Eigenschaften nur Orientierungshilfen<br />
vermitteln, weil die<br />
diesbezüglichen Spezifikationen<br />
sehr breit gefasst sind und sich ausschließlich<br />
auf die Verarbeitung<br />
beziehen. Das neue Merkblatt 985<br />
„Reflexionseigenschaften von nichtrostendem<br />
Stahl“ beschreibt grundlegende<br />
Methoden, um von subjektiven<br />
Beschreibungen hin zu<br />
objektiven qualitativen Aussagen<br />
über den Oberflächenglanz zu gelangen.<br />
2<br />
[ Info ]<br />
Die neuen Merkblätter der Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei (ISER) stehen<br />
unter www.edelstahl-rostfrei.de/Publikationen<br />
zum kostenlosen Download zur Verfügung<br />
oder können in Einzelexemplaren<br />
kostenfrei angefordert werden: ISER,<br />
Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf;<br />
E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de.<br />
Stahlbautag in Bremen<br />
Zum 40. Deutschen Stahlbautag hat bauforumstahl schon jetzt für den 1. und<br />
2.10.20 nach Bremen eingeladen. Zu dem Branchentreffen in der Hansestadt<br />
werden dann rund 1.000 Experten erwartet. Vorgesehen sind drei Vortragsreihen,<br />
eine Fachausstellung sowie der Tag der Stahl.Architektur.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
45
Verbände<br />
und Politik<br />
Berichte/Nachrichten<br />
Hören und sehen<br />
Email-Tagung in Würzburg<br />
Der DEV hat zur nächsten Email-<br />
Tagung für die Zeit vom 1.-3.4.19 nach<br />
Würzburg eingeladen – und das Programm<br />
vorgelegt, das im Hauptteil Vorträge<br />
ebenso umfasst wie Betriebsbesichtigungen.<br />
Die Fachvorträge, insgesamt etwa ein<br />
Dutzend, beginnen am ersten Veranstaltungstag<br />
mit einem Beitrag von Carsten<br />
Jansen, thyssenkrupp Steel, zu „Gefügestrukturen<br />
von emaillierfähigen Stahlgüten<br />
sowie deren metallkundliche Zusammenhänge“.<br />
Am dritten Tagungstag enden<br />
die Fachvortäge mit Ausführungen von<br />
Prof. Ralf Diedel (Stefan Schmidt<br />
Gruppe/Müllenbach & Thewald) über<br />
„Tone und ihre Eigenschaften – Möglichkeiten<br />
und Grenzen für den Einsatz in<br />
Emails.“<br />
Der zweite Veranstaltungstag beim deutschen<br />
email verband (dev) ist für Werksbesichtigungen<br />
vorgesehen. Auf dem Programm<br />
des 2.4.19 stehen<br />
z die Düker GmbH in Laufach, wo es um<br />
„Technische Emaillierungen auf Gusseisen“<br />
geht,<br />
z die Elektrolux Rothenburg GmbH in<br />
Rothenburg, die Stanzerei, Emaillierwerk<br />
und Montage öffnet, um die Herstellung<br />
von Haushaltsgroßgeräten transparent<br />
zu machen, sowie<br />
z das Fraunhofer Institut ISC, wo die<br />
Laboratorien des Instituts für Silicatforschung<br />
besichtigt werden können.<br />
Dem Branchentreffen geht am 31.3.19<br />
eine DEV-Vorstandssitzung voraus sowie<br />
verbandliche Mitgliederversammlungen,<br />
bei denen auch Gäste willkommen sind.<br />
Der Kongress wird außerdem von einem<br />
Rahmen- und Kulturprogramm begleitet,<br />
das mit dem Email-Dinner am 2.4.19<br />
endet.<br />
[ Info ]<br />
Für Anmeldungen und Auskünfte dazu ist das<br />
Informations- und Bildungszentrum Email e.V.<br />
in Hagen zuständig: info@emailverband.de.<br />
Sozialpartner zu Digitalisierung und KI<br />
Branchendialog im<br />
Maschinenbau<br />
VDMA und IG Metall haben sich in einem Branchendialog gemeinsam<br />
mit dem Bundeswirtschaftsministerium dazu verpflichtet, die<br />
ökonomischen Chancen, die sich aus Digitalisierung und Künstlicher<br />
Intelligenz ergeben, zukunftssichernd für den Maschinen- und<br />
Anlagenbau zu nutzen und in Bildungsanstrengungen umzusetzen.<br />
Gleichzeitig wurde – wie aus anderen Verbänden auch – Kritik an<br />
der nationalen Industriestrategie des zuständigen Bundesministers<br />
Peter Altmaier deutlich.<br />
Konkretes Ergebnis des Branchendialogs<br />
zwischen dem Verband<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) und der Industriegewerkschaft<br />
(IG) Metall ist eine<br />
umfangreiche Erklärung, in der die<br />
drei Seiten die Bedeutung des industriellen<br />
Mittelstands für Deutschland<br />
und Europa unterstreichen. „Der<br />
Maschinen- und Anlagenbau prägt<br />
den Industriestandort Deutschland<br />
wie kaum eine andere Branche. Mit<br />
mehr als einer Million Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern stellt er die<br />
beschäftigungsstärkste Industriebranche<br />
dar“, heißt es in der Einleitung.<br />
In diesem Zusammenhang wird<br />
die Fachkräftenachfrage vom Bundeswirtschaftsminister<br />
sowie von<br />
VDMA und IG Metall als zentrale<br />
Herausforderung adressiert, „wenn<br />
es um die Zukunftsfähigkeit des<br />
Maschinen- und Anlagenbaus in<br />
Deutschland geht“. Gemeinsam will<br />
man deshalb u.a. ein positives Bild<br />
der dualen Ausbildung und deren<br />
vielfältige Karriere und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
in der Gesellschaft<br />
fördern. Zudem wollen VDMA<br />
und IG Metall ihre Mitglieder bei<br />
der Etablierung einer Weiterbildungskultur<br />
unterstützen.<br />
Schwerpunkt der Erklärung ist<br />
das gemeinsame Bekenntnis, die<br />
Chancen der Digitalisierung zu nutzen.<br />
Politik, Gewerkschaft und<br />
VDMA bekennen sich ferner zu<br />
einem „freien und fairen Welthandel<br />
auf der Grundlage klarer, internationaler<br />
Regeln“. Die drei Partner<br />
sprechen sich zudem für einen<br />
industriepolitischen Rahmen für den<br />
Klimaschutz aus.<br />
Der Fokus der nationalen Industriestrategie<br />
sei aber einseitig auf<br />
Konzerne gerichtet. Die Bedeutung<br />
der mittelständischen Unternehmen<br />
werde von Minister Altmaier unterschätzt.<br />
Der industrielle Mittelstand<br />
sei weit mehr als nur Zulieferer, vielmehr<br />
gehe es um den Treiber bei<br />
Digitalisierung und KI.<br />
Der VDMA vertritt mehr als<br />
3.200 Unternehmen des mittelständisch<br />
geprägten Maschinen- und<br />
Anlagenbaus. Mit 1,35 Mio. Erwerbstätigen<br />
im Inland und einem Umsatz<br />
von 226 Mrd. € (2017) ist die Branche<br />
größter industrieller Arbeitgeber<br />
und einer der führenden deutschen<br />
Industriezweige insgesamt. 2<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
Forum zum Güterverkehr<br />
Auf die Schiene gesetzt<br />
Die Bahn soll das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden. Das<br />
machen die Ergebnisse des 12. BME-/VDV-Forums Schienengüterverkehr<br />
deutlich, das im Januar in Berlin stattgefunden hatte. Wirtschaft<br />
und Politik wollen die Infrastrukturprobleme gemeinsam lösen.<br />
An der gemeinsam vom Bundesverband<br />
Materialwirtschaft, Einkauf<br />
und Logistik e.V. (BME) und<br />
dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen<br />
e.V. (VDV) organisierten<br />
Fachtagung hatten auch mehr<br />
als 230 Verlader, Bahnspeditionen<br />
sowie Eisenbahndienstleister und -<br />
verkehrsunternehmen teilgenommen.<br />
Auf die Dimensionen des europäischen<br />
Güterverkehrs wies dabei<br />
Dr. Roland Bosch hin, Vorstandsvorsitzender<br />
der DB Cargo. Auf der<br />
Schiene würden jährlich Güter im<br />
Umfang von knapp 20 Mio. t auf<br />
einer Gesamtstrecke von 2,4 Mrd.<br />
Tonnenkilometern befördert. Diese<br />
Leistung entspreche 6 % des europäischen<br />
Bruttoinlandsproduktes.<br />
Der europäische Güterverkehr dürfte<br />
Bosch zufolge bis 2030 um 30 %<br />
anwachsen. Das bedeute allein für<br />
den Verkehrsträger Lkw weitere 570<br />
Mrd. Tonnenkilometer. Auf die Bahn<br />
entfielen zusätzlich 135 und auf das<br />
Schiff 45 Mrd. Tonnenkilometer. Für<br />
Bosch steht fest: „Ein höherer Modalanteil<br />
der Schiene bis 2030 ist die<br />
nachhaltigere Lösung für das europäische<br />
Verkehrswachstum.“<br />
BME-Hauptgeschäftsführer Dr.<br />
Silvius Grobosch verwies darauf,<br />
dass „die Politik mit der Senkung<br />
der Trassenpreise, der Einberufung<br />
des Zukunftsbündnisses Schiene,<br />
dem Inkrafttreten der Förderrichtlinie<br />
für mehr Energieeffizienz und<br />
der Inangriffnahme des Deutschland-Takts<br />
erste konkrete Maßnahmen<br />
für die dringend erforderliche<br />
Verkehrswende auf den Weg<br />
gebracht hat“. Auch die Eisenbahnbranche<br />
habe die Schiene im Wettbewerb<br />
zu anderen Verkehrsträgern<br />
gestärkt. So seien die Lärmsanierung<br />
der Güterwagen und die Digitalisierung<br />
der Wagenflotte deutlich vorangeschritten.<br />
„Die enge Zusammenarbeit der Branche<br />
wird immer wichtiger. Das zeigt<br />
sich nicht nur beim Masterplan<br />
Schienengüterverkehr oder beim<br />
Zukunftsbündnis Schiene, sondern<br />
auch im Rahmen unserer diesjährigen<br />
Veranstaltung hier in Berlin.<br />
Wir müssen die großen Herausforderungen<br />
und Anstrengungen, die<br />
wir uns selbst vorgenommen haben,<br />
die aber auch umwelt- und verkehrspolitisch<br />
nötig sind, gemeinsam und<br />
konsequent angehen. Nur so wird<br />
der Schienengüterverkehr wettbewerbs-<br />
und leistungsfähiger und<br />
kann die ihm angedachte Rolle als<br />
zentraler Verkehrsträger der<br />
Zukunft im wachsenden Güterverkehrsmarkt<br />
erfüllen“, so VDV-Vizepräsident<br />
Joachim Berends.<br />
Für ihn sei die Schiene die zentrale<br />
Säule zur Lösung der Klimaprobleme“,<br />
so Cem Özdemir, Ausschussvorsitzender<br />
für Verkehr und<br />
digitale Infrastruktur des Deutschen<br />
Bundestages. Die Schiene sei ein<br />
verlässlicher klimafreundlicher und<br />
relevanter Player für den Gütertransport<br />
sowie „der zentrale Verkehrsträger,<br />
wenn man eine<br />
moderne, bezahlbare, umweltfreundliche<br />
und vernetzte Mobilität<br />
möchte“. Wenn über die Verkehrswende<br />
öffentlich gesprochen werde,<br />
„sollten wir uns nicht allein auf das<br />
Thema Elektromobilität, Ladesäulen<br />
oder das vernetzte Fahren im Auto<br />
beschränken, sondern vor allem auf<br />
den Schienenpersonen- und -güterverkehr<br />
konzentrieren“. Die angestrebte<br />
Mobilitäts- und Verkehrswende<br />
werde nur gelingen, wenn<br />
„wir massiv Güter von der Straße<br />
auf die Schiene verlagern“. Özdemir<br />
kritisierte in diesem Zusammenhang<br />
die seiner Ansicht nach viel<br />
zu langen „Planungshorizonte“ bei<br />
der Umsetzung von Infrastrukturprojekten<br />
der Bahn. 2<br />
Zukunftsorientiert<br />
Netzwerk tagt<br />
in Sachen Stahllogistik<br />
Bereits zum 19. Mal ist das NetzwerkForum<br />
Stahl von Kompetenznetz<br />
Logistik.NRW und VVWL am 14.5.19 in<br />
Dortmund Treffpunkt der Logistik-Entscheider<br />
aus Stahlindustrie, -handel und<br />
-logistik. Das Leitthema lautet in diesem<br />
Jahr zukunftsorientiert „Stahl und Stahllogistik:<br />
Trends und Innovationen 2019<br />
Plus.“<br />
In einem Trialog Land – Branche – Publikum<br />
„Stahlstandorte NRW und Westeuropa<br />
im globalen Umfeld“ werden Christoph<br />
Dammermann, Staatssekretär im<br />
Ministerium für Wirtschaft, Digitales und<br />
Innovationen des Landes NRW, und Dr.<br />
Martin Theuringer, Geschäftsführer Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, aktuelle wirtschaftspolitische<br />
Herausforderungen für<br />
den Stahl in Westeuropa diskutieren.<br />
Ergänzt wird dieser Dialog durch einen<br />
Impuls von Stefan Windgätter, Transportlogistik-Unternehmer<br />
und Vorsitzender<br />
des Fachausschuss Stahl im Verband Verkehrswirtschaft<br />
und Logistik NRW e.V.<br />
(VVWL).<br />
Danach trägt Dr. Martin Theuringer zu den<br />
„Rahmenbedingungen für die Stahlkonjunktur<br />
2019“ vor.<br />
Anschließend beleuchtet die Sequenz<br />
„Digitalisierung, Prozesse und Schnittstellenoptimierung<br />
in Stahl und Logistik“ die<br />
Erfahrungen, Prozesse, Optimierungsansätze<br />
und Digitalisierung in der Stahllogistik.<br />
Teilnehmer sind: Bert Kloppert, Leiter<br />
Transport/Logistik 1, thyssenkrupp Steel<br />
Europe AG, Frank Michalk, Director Sales<br />
and Business Development Logenios<br />
GmbH, Mario Hermeling, Geschäftsführer<br />
IT-Services, Infrastruktur und Einkauf der<br />
GMH (Georgsmarienhütte) Systems<br />
GmbH, und Dirk M. Müller, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter Rheinkraft International<br />
GmbH.<br />
[ Info ]<br />
Die Veranstaltung findet wieder im Kongresszentrum<br />
Dortmund an den Westfalenhallen<br />
statt. Anmelde- und Informationsmöglichkeiten<br />
gibt es beim VVWL telefonisch unter<br />
0251/6061-413 und per E-Mail unter<br />
smania@vvwl.de.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
47
Lifesteel<br />
Berichte<br />
Foto: GKD<br />
Blick auf die Kuppel des neuen Berliner Stadtschlosses.<br />
Historische Daten<br />
Stahl im Berliner Schloss<br />
Das Berliner Schloss ist ein Projekt des Humboldt Forums und soll im Rahmen der Stadtquartierplanung<br />
„Historische Mitte Berlin“ Ende 2019 für die Öffentlichkeit als Museums-, Wissens- und Begegnungszentrum<br />
die Tore öffnen. Dann dürfte auch an die tragende Rolle von Stahl noch einmal erinnert<br />
werden. Mit dem Setzen des Schlusssteins für den Kuppelbau des Berliner Schlosses war bereits 2018<br />
für Modersohn eines der bisher bedeutendsten Bauprojekte des Herstellers für Sonderbefestigungen<br />
aus Edelstahl Rostfrei zu Ende gegangen.<br />
Im Sommer des vergangenen Jahres nämlich<br />
hatte in feierlicher Atmosphäre der letzte Stein für den<br />
Nachbau der historischen Kuppel des Stadtschlosses<br />
Berlin seinen angestammten Platz erhalten. Harald<br />
Rickenstorff, Leiter der Abteilung Sonderanfertigung<br />
für Befestigungen und Sonderkonstruktionen aus Edelstahl<br />
Rostfrei, reiste zu diesem Anlass extra aus dem<br />
ostwestfälischen Spenge, dem Firmensitz der Wilhelm<br />
Modersohn GmbH & Co. KG, an und erinnerte sich:<br />
„Dieses Bauprojekt habe ich über fünf Jahre lang<br />
begleitet. Wir haben unter anderem die Sondertraganker<br />
für die rekonstruierte barocke Natursteinfassade und<br />
die Adlerbefestigungen aus Duplexwerkstoffen hergestellt.<br />
Außerdem lieferten wir die Traganker für die historische<br />
Kuppel und rund 800 Meter an Gewindestangen<br />
aus Edelstahl Rostfrei. Insgesamt sind bei uns ca. 100<br />
Tonnen Edelstahl für das neue Stadtschloss verarbeitet<br />
und ausgeliefert worden.“<br />
Im Bereich der Altbau- und Denkmalsanierung kommt<br />
es, laut Expertenaussage, besonders auf die Verwendung<br />
hochbelastbarer und langlebiger Werkstoffe an. Obwohl<br />
das Stadtschloss im Grunde genommen ein Neubau ist,<br />
sind die Anforderungen an die Beständigkeit des rekonstruierten<br />
Gebäudes doch die gleichen.<br />
Baugeschichte<br />
„Da unsere Edelstahlteile sich zumeist hinter den Fassaden<br />
oder in den Objekten verbergen, sind diese im<br />
Regelfall nicht sichtbar. Bei der Schlusssteinsetzung<br />
der Beton-Kuppel musste ich einfach die Gelegenheit<br />
ergreifen und unsere Befestigungselemente noch einmal<br />
im sichtbaren Einbauzustand sehen“, erinnert sich<br />
Harald Rickenstorff ein wenig wehmütig an die Schlusssteinsetzung.<br />
Hinter der Historie des Berliner Schlosses, heute<br />
auch bekannt als das Berliner Stadtschloss, steckt eine<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
fast sechshundert Jahre andauernde Baugeschichte. Die<br />
zuerst als feste Residenz der Hohenzollern im Jahre<br />
1443 vom Kurfürsten Friedrich II gebaute Burg erfuhr<br />
im Laufe der Jahrhunderte diverse Bauerweiterungen,<br />
die zudem dem jeweilig vorherrschenden Regenten und<br />
Baustil entsprachen. Im II. Weltkrieg wurde das Schloss<br />
durch Bombenangriffe schwer beschädigt und 1950<br />
dann per Beschluss des Ministerrats der DDR endgültig<br />
gesprengt. Mit dem Beschluss des Bundestages vom<br />
4.7.02 und dem ausgeschriebenen Architekturwettbewerb<br />
im Jahre 2008 wurde jedoch festgelegt, dass drei<br />
Barockfassaden, der Schlüterhof sowie die Kuppel und<br />
drei historische Innenportale des alten Berliner Schlosses<br />
in Berlin Mitte originalgetreu rekonstruiert werden sollten.<br />
2<br />
Fotos, 2: Modersohn<br />
Harald Rickenstorff<br />
begutachtet die<br />
Befestigungselemente<br />
der Adlerornamente.<br />
Fotos, 3: Peter Becker<br />
Wertvoller Schutz<br />
Von Dolen und Deckeln<br />
Es ist noch nicht lange her, dass Kanaldeckel aus Metall systematisch gestohlen wurden, um den<br />
Materialwert zu realisieren. Die Folge: viele schwere Unfälle.<br />
Auch der künstlerische Wert<br />
hätte die Diebe motivieren können<br />
– wenn sie denn das Fachwissen z.B.<br />
des 2008 gegründeten Dolologievereins<br />
gehabt hätten. Dann aber wären<br />
sie auch besser über die Hauptfunktion<br />
von Kanaldeckeln aufgeklärt<br />
gewesen: den Schutz.<br />
Solche Deckel schließen die Eingänge<br />
in den Untergrund ab und<br />
sind quasi Türen. Oder sie haben<br />
Öffnungen, die dem Druckausgleich<br />
oder für den Ablauf des Regenwassers<br />
dienen. Damit die metallenen<br />
Deckel bei Feuchtigkeit keine<br />
Rutschgefahr darstellen, besitzen<br />
sie eine Oberflächenstruktur, die<br />
teilweise den Charakter von Kunstwerken<br />
haben kann. Eines der ältesten<br />
Zeugnisse dafür ist über 2.000<br />
Jahre alt: Die Römer bauten schon<br />
damals Wasserleitungen und Kanäle<br />
– bei denen sich an Verzweigungen<br />
ein runder und mit Blattornamenten<br />
verzierter Stein befand.<br />
Verein „Dolologie“<br />
Davon weiß beispielsweise Lukas<br />
Müller zu erzählen. Er ist einer der<br />
Gründer des Vereins Dolologie. Dieser<br />
ungewöhnliche Name erklärt<br />
sich ganz logisch: Dolendeckel ist<br />
der schweizerdeutsche Begriff für<br />
Kanaldeckel. Im Althochdeutschen<br />
stand das Wort Dola für Röhre/Graben.<br />
Und deren schutzorientierte<br />
Abdeckungen sind als Kunstobjekte<br />
inzwischen selber schützenswert.<br />
Geschaffen werden sie übrigens<br />
meistens im Bau- oder Grauguss. Die<br />
so hergestellten Produkte sind hart<br />
und spröde. Sie haben den Nachteil,<br />
dass sie klappern können. Die entsprechend<br />
starren Produkte sind in<br />
den vergangenen drei Jahrzehnten<br />
deshalb zunehmend durch elastisch<br />
reagierenden Sphäroguss ersetzt worden.<br />
2<br />
Als wertvolle<br />
Objekte hat auch<br />
Peter Becker Kanaldeckel<br />
identifiziert<br />
und drei Beispiele<br />
aus seiner entsprechenden<br />
Fotosammlung<br />
für die Bebilderung<br />
dieses Textes<br />
zur Verfügung<br />
gestellt – eines aus<br />
Shanghai und zwei<br />
aus Andernach.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|19<br />
49
Lifesteel<br />
Nachrichten<br />
Der Ball und der Schall<br />
Lärmschutzlösung von Betafence<br />
für Spielstätten<br />
Es gehört zum Leben mit Stahl – das<br />
typische Klirren, das an entsprechenden Spielstätten<br />
beim Aufprall eines Balles zwischen Gittermatte<br />
und Pfosten entsteht. Mit dem Zaunsystem<br />
Bekasport bietet Betafence bereits seit<br />
längerem eine Ballfanglösung mit zertifizierter<br />
Schalldämmung an. Die schalltechnischen<br />
Eigenschaften sind untersucht und jetzt – Dank<br />
Kunststoff – neu zertifiziert worden.<br />
Mit einem gemessenen Schalldruckpegel von 61<br />
dB (A) erfüllt der Zaun die Anforderungen der<br />
Sportanlagen-Lärmschutzverordnung (18.<br />
BImSchV) und eignet sich damit nicht nur für normale<br />
Sportplätze, sondern auch für Bolzplätze in<br />
Wohngebieten. Darauf weist der Hersteller hin,<br />
der zur Gruppe Praesidiad NV gehört.<br />
Das Bekasport-System besteht aus Doppelstab-<br />
Gittermatten und speziellen Pfosten für Zaunhöhen<br />
bis zu 6 Metern. Für ein Ballfangsystem werden<br />
mehrere Matten mit Maschungen von 200 x 50<br />
und 200 x 100 mm übereinander montiert. Eine<br />
Besonderheit ist dabei die schalldämmende Befestigung.<br />
Spezielle Kunststoff-Aufhängungen verhindern<br />
das beschriebene Klirren.<br />
Die schalldämmende Wirkung des Bekasport-<br />
Systems wurde durch die DEKRA untersucht und<br />
Prägend<br />
Neue 10-Euro-Sammlermünze<br />
Die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg<br />
haben Ende des vergangenen Jahres<br />
am Standort Karlsruhe die Produktion einer<br />
neuen 10-Euro-Sammlermünze mit farblosem<br />
Polymerring aufgenommen. Die offizielle<br />
Anprägung erfolgte im Beisein von Landesfinanzministerin<br />
Edith Sitzmann. Die sogenannten<br />
Tri-Material-Münzen entstehen auf<br />
einer Füge-Einheit, die den Polymerring mit<br />
dem Metallkern und äußeren Metallring verbindet,<br />
sowie mit Prägepressen aus dem<br />
Schuler-Konzern.<br />
Die Bildseite zeigt einen Gleitschirm in einer<br />
Gebirgslandschaft, die Wertseite unter anderem<br />
einen Adler, den Schriftzug „Bundesrepublik<br />
Deutschland“ und die zwölf Europa -<br />
sterne. Die 9,7 g schwere Münze ist die erste<br />
Ausgabe einer insgesamt dreiteiligen Serie<br />
unter dem Namen „Luft bewegt“. Sie soll in<br />
den beiden Prägequalitäten Stempelglanz<br />
Leise Ballfanglösung mit Hilfe von Kunststoff.<br />
zertifiziert. Demnach liegt der gemessene Spitzenschalldruckpegel<br />
deutlich unter dem vorgegebenen<br />
Höchstwert von 65 dB (A), den die Sportanlagen-Lärmschutzverordnung<br />
(18. BImSchV)<br />
für den Betrieb außerhalb von Ruhezeiten vorsieht.<br />
Bekasport-Ballfangzäune sind standardmäßig in<br />
Grün RAL 6005, Anthrazit RAL 7016 und stückverzinkt<br />
lieferbar. Möglich sind Zaunhöhen von<br />
3 bis 6 Metern. Dafür stehen neben der Gittermatte<br />
Nylofor 3D Super (schwerer Doppelstab) zwei<br />
Gittermattengrößen mit 200 x 100 mm Maschenweite<br />
für den Aufbau sowie Bekasport Pfosten in<br />
vier Längen und statisch passenden Profilstärken<br />
zur Verfügung.<br />
und Spiegelglanz ab diesem Frühjahr erhältlich<br />
sein.<br />
Im Herbst 2019 folgt dann die nächste Auflage<br />
der 5-Euro-Sammlermünze mit grünem<br />
Polymerring, bei deren Produktion ebenfalls<br />
Schuler-Technologie zum Einsatz kommt. Die<br />
Bildseite ziert ein Feldhase, der in der Serie<br />
„Klimazonen der Erde“ für die gemäßigten<br />
Breiten steht. Die Münzen erfreuen sich nicht<br />
nur bei Sammlern großer Beliebtheit.<br />
Der Entwurf der Bildseite stammt von Natalie<br />
Tekampe aus Müncheberg, die Wertseite gestaltete<br />
der Berliner Andre Witting.<br />
Fotos, 2: Betafence<br />
Foto: Hans-Joachim Wuthenow Berlin, © BVA<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />
Stahlverarbeitung<br />
Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />
E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />
Markus Huneke<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />
E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />
E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />
Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />
Layout:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Druck:<br />
Hellendoorn, Bad Bentheim<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />
zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />
Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />
einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />
ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />
Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />
eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />
im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 36.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />
Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />
Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />
Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />
auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher<br />
und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />
dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />
Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />
eingedeutscht werden.<br />
International Standard Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
Beilagenhinweis:<br />
Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom Bundesverband<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
e.V. (BME) bei.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 3|19
BDS-Berufsbildung<br />
Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />
2019<br />
Seminarthema Termin Tagungsort<br />
Stahlkunde (Seminar) 06.-08.03. Dortmund<br />
Rohre und Rohrzubehör (Seminar) 11.-13.03. Paderborn<br />
Blankstahl (Seminar) 28.-29.03. Ludwigsburg<br />
Stahleinkauf ( Seminar/Kooperation) 07.-08.05. Duisburg<br />
Flacherzeugnisse (Seminar) 14.-15.05. Duisburg<br />
Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 04.-05.06. Baunatal<br />
Stahlkunde (Seminar) 20.-22.08. Gröditz<br />
Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.09. Duisburg<br />
Prüfbescheinigungen (Seminar) 18.09. Neuss<br />
Grobbleche (Seminar) 10.-11.10. Wernigerode<br />
Nichtrostende Stähle und ihre Produktformen (Seminar) 28.-30.10.<br />
Lüdenscheid<br />
Stahlkunde (Seminar) 03.-05.12. Gengenbach<br />
Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.12. Duisburg<br />
Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />
und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />
Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />
den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />
wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />
BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />
Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />
E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM