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Berliner Kurier 02.05.2019

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28 SPORT BERLINER KURIER, Donnerstag, 2. Mai 2019*<br />

Die mobilen<br />

Strahler des<br />

THW ersetzten die<br />

Flutlichtanlage im<br />

Jahnsportpark.<br />

Regionalliga-Spiele abgesagt<br />

Flutlicht defekt! Jahnsportpark<br />

Fotos: Skrzipek<br />

Berlin –Ganz dicker Hammer<br />

für den BFC Dynamo und die<br />

VSG Altglienicke. Drei Spieltage<br />

vor Ende der Regionalliga-Saison<br />

wird ihre Heimspielstätte<br />

gesperrt. Das Flutlicht im Jahnsportpark<br />

ist marode.<br />

Schon beim Halbfinale im Landespokal<br />

zwischen dem BFC<br />

und Viktoria (1:2 n. V.) nahm das<br />

Unheil seinen Lauf. Nur durch<br />

vom THW bereitgestellte mobile<br />

Flutlichtstrahler konnte das<br />

Spiel überhaupt steigen und was<br />

danach die Überprüfung der Anlage<br />

im Stadion ergab, sorgt nun<br />

für Chaos. Lose Teile gibt es auf<br />

der Flutlichanlage.<br />

Das Spiel des BFC am Sonntag<br />

gegen Babelsberg ist bereits abgesagt.<br />

Auch das Duell BFC -<br />

Vordiesem<br />

Tollhaus<br />

zittertsogar Chelsea<br />

DasHalbfinale in<br />

der Europa<br />

League ist für<br />

Eintracht das<br />

Highlight der<br />

letzten 39 Jahre.<br />

Frankfurt – Ganz Deutschland<br />

drückt die Daumen!<br />

Heute Abend erwartet Eintracht<br />

Frankfurt im Halbfinal-Hinspiel<br />

der Europa<br />

League den großen FC Chelsea<br />

(21 Uhr, RTL). Fans und<br />

Verantwortliche sind sich einig:<br />

Es ist das größte Spiel<br />

der letzten 39 Jahre.<br />

Sie waren schon einmal zu<br />

Gast. Am 1. August 2010 bestritt<br />

der FC Chelsea im Rahmen<br />

der Saisoneröffnung von<br />

Eintracht Frankfurt ein Testspiel<br />

im Stadtwald. 40000<br />

Fans kamen, um Stars wie<br />

Frank Lampard, John Terry,<br />

oder Didier Drogba hautnah zu<br />

sehen. Seinerzeit gewann die<br />

Eintracht<br />

durch Tore<br />

von Patrick<br />

Ochs und Halil<br />

Altintop mit<br />

2:1. Damals<br />

schien die Eintracht,<br />

die am Ende der Saison<br />

in die Zweite Liga absteigen<br />

sollte, so weit weg von einem<br />

Pflichtspiel gegen Chelsea wie<br />

Duisburg von einem Titel.<br />

Heute, 21.00 Uhr,RTL<br />

Dass Starspieler wie David<br />

Luiz, N’Golo Kanté, Eden Hazard,<br />

Olivier Giroud oder Gonzalo<br />

Higuaín tatsächlich in der<br />

Frankfurter Arena auflaufen<br />

werden, erscheint für viele<br />

noch surreal –auch für Axel<br />

Hellmann. „Ich habe immer<br />

geträumt davon, dass wir in einem<br />

Pflichtspiel gegen einen<br />

absoluten Topnamen Europas<br />

antreten dürfen“, sagt Marketingvorstand,<br />

„du gehst nicht<br />

als Tourist durch London, sondern<br />

als Kluboffizieller eines<br />

Vereins, der auf der europäischen<br />

Fußball-Landkarte mittlerweile<br />

sehr wohl wahrgenommen<br />

wird.“<br />

Zuletzt hat sich vieles verändert<br />

bei den Hessen. Der sensationelle<br />

DFB-<br />

Pokalsieg im<br />

Mai 2018 gegen<br />

die Bayern<br />

und die Erfolge<br />

in dieser Europapokalsaison<br />

gegen Limassol, Marseille, Lazio<br />

Rom, Donezk, Inter Mailand<br />

und Benfica Lissabon<br />

haben einen regelrechten<br />

Boom ausgelöst. Kürzlich erst<br />

Fehlt gelbgesperrt: Frankfurts Ante Rebic (hier im Duell gegen Hertha).<br />

hat der Klub die Mitgliedermarke<br />

von 70 000 geknackt.<br />

Auch im Bereich Internationalisierung<br />

ist die Eintracht auf<br />

dem Vormarsch, eröffnete vor<br />

wenigen Tagen ein Büro in<br />

Chinas Hauptstadt Peking.<br />

Nach der Saison ist sogar eine<br />

Asientour geplant.<br />

„Wir sind klar über dem Plan<br />

und überholen uns gerade in<br />

vielen Bereichen selbst“, sagt<br />

Sportvorstand Fredi Bobic<br />

(47). Bisher haben die Hessen<br />

35 Millionen Euro in der Europa<br />

League eingenommen, damit<br />

wird der Umsatz am Ende<br />

des Geschäftsjahres weit über<br />

160 Millionen Euro liegen. Ein<br />

Weiterkommen gegen Chelsea<br />

würde weitere fünf Millionen<br />

in die Vereinskassen spülen.<br />

Nun also das Halbfinale gegen<br />

Chelsea. Dort stand Eintracht<br />

Frankfurt zuletzt vor 39<br />

Jahren. 1980 hieß der Wettbewerb<br />

noch Uefa-Cup. Die Adlerträger<br />

setzten sich zunächst<br />

im Semifinale gegen Bayern<br />

durch, schlugen dann im Endspiel<br />

Borussia Mönchengladbach<br />

nach 2:3-Hinspielpleite<br />

mit 1:0. „Dieses Spiel gegen<br />

Chelsea“, sagt Hellmann, „ist<br />

das größte Highlight der letzten<br />

30, 40 Jahre.“<br />

Auch Eintracht-Sportdirektor<br />

Bruno Hübner ist zuversichtlich,<br />

dass ein weiterer<br />

großer Euro-Coup und sogar<br />

der Einzug in das Finale<br />

am 29. Mai in Baku gelingen<br />

kann. „Wir sind krasser Außenseiter“,<br />

sagte er, fügte aber<br />

im Brustton der Überzeugung<br />

hinzu: „Wir arbeiten auf eine<br />

Sensation hin und werden alles<br />

abrufen.“<br />

Gegen den Champions-<br />

League-Sieger von 2012 und<br />

Europa-League-Sieger von<br />

2013 setzen die Frankfurter,<br />

bei denen Ante Rebic (Gelbsperre)<br />

und Sebastian Haller<br />

(Bauchmuskelzerrung) ersetzt<br />

werden müssen, voll auf die<br />

Fans. Diese verwandelten das<br />

Stadion zuletzt immer wieder<br />

in ein Tollhaus. „Es wird wieder<br />

unfassbar laut“, weiß auch<br />

Kevin Trapp. Und Hübner sagt:<br />

„Chelsea wird eine Atmosphäre<br />

erwarten, die sie so noch<br />

nicht gespürt haben.“<br />

Patrick Berger

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