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asphalt 03/19

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54. Jahrgang<br />

3 | 20<strong>19</strong><br />

M a i – J u n i<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Ausschreiben von<br />

viskositätsverändertem<br />

Asphalt<br />

Asphaltstraßentagung<br />

20<strong>19</strong><br />

Asphalt für Fahrsiloanlagen


DU SIEGST,<br />

WENN DU KRAFT UND<br />

TECHNIK VEREINST.<br />

Perfekte Technik, Zuverlässigkeit und Power machen einen<br />

Boxer zum Siegertypen, genauso wie sie die Ammann<br />

Produktreihe vom ATR 68 P zum ARR 1575 zu echten<br />

Leichtgewicht-Champions werden lassen.<br />

Besonders die hervorragende Verdichtungsleistung sowie<br />

die Ammann-typische Maschinen-Qualität sorgen,<br />

gepaart mit dem Know-how eines erfahrenen Bedieners,<br />

für beste Arbeitsergebnisse.<br />

Zusätzliche Informationen zu unseren Produkten und Dienstleistungenfinden Sie unter :<br />

www.ammann.com<br />

MMP-2488-00-DE | © Ammann Group


Meinung<br />

1<br />

Herzlich willkommen<br />

in Münster!<br />

Bernd Nolle,<br />

Leiter der Arbeitsgruppe 7 „Asphaltbauweisen“ der FGSV<br />

Foto: DAV<br />

Wir sind wieder unter uns! Nach dem letztjährigen Straßen- und Verkehrskongress trifft<br />

sich unsere Branche vom 14. bis 15. Mai zur FGSV-Asphaltstraßentagung in Münster. Ein<br />

Blick in das Programm der Asphaltstraßentagung zeigt, dass es einen großen Teil der<br />

Themenschwerpunkte der letzten zwei Jahre abbildet. Da ist beispielsweise der große<br />

Themenkomplex „Bitumen“. Mit den Vorträgen von Prof. Frohmut Wellner zur rheologischen<br />

Charakterisierung von Bitumen und von Dr. Michael Gehrke sind wir im wahrsten<br />

Sinne des Wortes „dem Bindemittel auf der Spur“.<br />

Ein weiteres wichtiges Thema für uns ist die Verwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong>. Angesichts<br />

wachsender Halden an den Asphaltmischwerken müssen wir uns dringend über<br />

alternative Verwendungsmöglichkeiten unterhalten. Hans Schmidt,<br />

Leiter des AA 7.8 „Wiederverwertung von Asphalt“ wird uns dazu<br />

in seinem Vortrag „Downcycling, Recycling, Upcycling? – Alternative<br />

Verwendungsmöglichkeiten für Asphaltgranulat“ sicherlich<br />

Lösungswege skizzieren. Über eine andere Herangehensweise an<br />

das Thema wird Prof. Michael P. Wistuba als Leiter der Ad-hoc-<br />

Gruppe 7.02 „Performance Asphalt“ berichten. In seinen Ausführungen<br />

zum Asphaltrecycling geht es um die Ermittlung der optimalen<br />

Zugabemenge eines Verjüngungsmittels und dessen Einfluss<br />

auf die Performance von Asphalt.<br />

Natürlich darf auf einer technischen Veranstaltung zur Asphaltbauweise auch der Blick<br />

auf die sich in Überarbeitung befindenden technischen Regelwerke ZTV Asphalt-StB<br />

und TL Asphalt-StB nicht fehlen. Damit befasst sich der AK 7.1.1 „Neufassung Vertragsbedingungen“.<br />

Der Leiter des Arbeitskreises, Prof. Hans-Hermann Weßelborg, wird uns hier<br />

auf den neuesten Stand der laufenden Diskussion bringen.<br />

Insgesamt ist die FGSV-Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong> wieder so randvoll mit interessanten<br />

Themen, dass ich hier natürlich nicht alle vorstellen kann. Sämtliche Themen und Referenten<br />

finden Sie in dieser Zeitschrift auf S. 28. Kommen Sie nach Münster, nutzen sie<br />

die Gelegenheit, informative Vorträge zu hören, im Erfahrungsaustausch mit Kollegen<br />

oder bei den Firmenpräsentationen im Foyer Neues zu hören und neue Kontakte zu<br />

knüpfen. Ich freue mich in jedem Fall darauf, wenn ich Ihnen am 14. Mai „Herzlich willkommen<br />

in Münster“ zurufen kann.<br />

Ein Blick in das Programm<br />

der Asphaltstraßentagung zeigt,<br />

dass es einen großen Teil der<br />

Themenschwerpunkte der letzten<br />

zwei Jahre abbildet.<br />

Ihr Bernd Nolle<br />

3|20<strong>19</strong>


2 Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

Bild: © Hamm<br />

Innovatives Antriebskonzept<br />

von HAMM: Tandemwalze mit<br />

Power-Hybrid-Antrieb<br />

Mit einem neuartigen Power-Hybrid-Antrieb<br />

überrascht Hamm die Fachwelt. Das innovative<br />

Konzept wurde entwickelt, um Kraftstoff<br />

zu sparen und Wartungsaufwand zu verringern<br />

– Vorteile, die jeder Bauunternehmer<br />

gerne nutzen möchte. Das komplett neu entwickelte<br />

System kombiniert den klassischen<br />

Verbrennungsmotor mit einem hydraulischen<br />

Speicher und überzeugt zudem mit reduzierten<br />

Schallemissionen. Dabei stellt der Verbrennungsmotor<br />

die Grundlast bereit, während<br />

ein hydraulischer Speicher die Spitzenlasten<br />

abdeckt. Hamm realisiert den Power-<br />

Hybrid-Antrieb zunächst in den Tandemwalzen<br />

HD+ 90i PH. Das Hybridsystem ist derzeit<br />

in Modellen mit Doppelvibration (VV) und<br />

Oszillation (VO) sowie in den Kombiwalzen<br />

(VT) serienmäßig verfügbar.<br />

HAMM AG<br />

Hammstraße 1 · 95643 Tirschenreuth<br />

Tel. +49-9631-80-0 · www.hamm.eu<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

32<br />

Fahrsiloanlagen<br />

Im ersten Teil des zweiteiligen<br />

Beitrages werden rechtliche<br />

Grundlagen, Beanspruchungen,<br />

Dimensionierung und die Asphaltmischgutkonzeption<br />

untersucht.<br />

Von Thomas Behle und<br />

Heinz-Peter Louis<br />

12<br />

E KvB<br />

Erkenntnisse in Forschung<br />

und Praxis zeigen,<br />

dass viskositätsveränderte<br />

Bindemittel sowohl in<br />

den Ausschreibungen als<br />

auch bei den Prüfungen<br />

besondere Regelungen<br />

erfordern.<br />

Von Verena Rosauer<br />

und Volker Schäfer<br />

Nachrichten der European Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

Quelle: DAV/hin<br />

3|20<strong>19</strong>


Inhalt<br />

3<br />

3|20<strong>19</strong><br />

28 Asphaltstraßentagung<br />

20<strong>19</strong><br />

Vom 14. bis 15. Mai<br />

findet in Münster die<br />

FGSV-Asphaltstraßentagung<br />

mit interessanten<br />

Vorträgen, ausgewählten<br />

Firmenpräsentationen<br />

und Fachaustausch<br />

mit Kollegen statt.<br />

Quelle: CCH Münsterland<br />

Quelle: Behle<br />

Meinung<br />

Herzlich willkommen in Münster! 01<br />

Aktuell<br />

Nachrichten 04<br />

Schwerpunkt: E KvB<br />

Ausschreiben von Asphaltarbeiten mit viskositätsverändertem<br />

Asphalt von Dr.-Ing. Verena Rosauer<br />

und Dipl.-Ing. Volker Schäfer 12<br />

Menschen<br />

Prof. Wolfgang Arand gestorben 20<br />

Termine<br />

Kalender 21<br />

Vor Ort<br />

Verdichtung im Goldgräberambiente 22<br />

Schneller bauen und managen 23<br />

Intern<br />

„Diese Fachveranstaltungen sind sehr wichtig“ 24<br />

Baustellenmanagement im Gespräch 25<br />

Ein offenes Ohr für die Kommunen 26<br />

Spezial<br />

Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong> 28<br />

Schwerpunkt Abdichtung von Fahrsilos<br />

Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung von Fahrsilos für Anlagen<br />

beim Umgang mit Gärsubstraten und Gärresten<br />

landwirtschaftlicher Herkunft von Dipl.-Ing. Thomas<br />

Behle und Dipl.-Ing. Heinz-Peter Louis 32<br />

Technik<br />

Präzision auf schmalen Wegen 40<br />

Licht ohne Lärm und Abgase 42<br />

Brecher für die Kompaktklasse 43<br />

Fördergelder für Modernisierungen und<br />

Erweiterungen 44<br />

Von oben nach unten <strong>asphalt</strong>iert 45<br />

Nachrüstung bringt neue technische Impulse 46<br />

Handbuch für Straßen- und Verkehrswesen 47<br />

Am Fuße des Montblanc in halber Zeit 48<br />

Der Kompaktbereich wird elektrisch 50<br />

Neue Siebtechnik für Straßen- und Tiefbauer 50<br />

Studentisches Design umgesetzt 51<br />

„Man müsste mal was machen mit der<br />

Digitalisierung“ von Andreas Velten 52<br />

Einkaufsführer<br />

Wer bietet was? 54<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 56<br />

3|20<strong>19</strong>


4 Aktuell<br />

Arbeitsmarktreport 20<strong>19</strong><br />

Fachkräftemangel: Entkoppelung<br />

vom Konjunkturverlauf<br />

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat im Rahmen seiner DIHK-Konjunkturumfrage im<br />

Herbst 2018 die Industrie- und Handelskammern (IHKs) gebeten, die Unternehmen u. a. auch zum Themenfeld<br />

Fachkräftesicherung und Zuwanderung zu befragen. Die Ergebnisse dieser Umfrage wurde im März in Berlin<br />

präsentiert. Als ein Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich der Fachkräftemangel weiter verstärkt.<br />

Besonders betroffen ist die Baubranche.<br />

Der DIHK-Auswertung liegen über 23.000<br />

Unternehmensantworten zugrunde.<br />

Nach Wirtschaftsbereichen stammen die Antworten<br />

aus der Industrie (28 %), aus der Bauwirtschaft<br />

(7 %), aus dem Handel (22 %) und aus<br />

den Dienstleistungen (43 %). Achim Dercks,<br />

stellvertretender Hauptgeschäftsführer des<br />

DIHK, fasst die Ergebnisse zusammen: „Die<br />

Fachkräfteengpässe legen nochmals leicht zu.“<br />

49 % der befragten Betriebe könnten offene<br />

Stellen längerfristig nicht besetzen, weil sie<br />

keine passenden Arbeitskräfte fänden, berichtete<br />

Dercks. Dies sei nochmals mehr als im vergangenen<br />

Jahr (47 %) – und das trotz nicht<br />

mehr so positiver wirtschaftlicher Aussichten.<br />

„Daher sind die hohe Fachkräftenachfrage und<br />

die Stellenbesetzungsschwierigkeiten besonders<br />

bemerkenswert“, so Dercks.<br />

Besonders betroffen ist der Erhebung<br />

zufolge die Baubranche, aber auch technikorientierte<br />

Bereiche wie etwa der Werkzeugmaschinenbau.<br />

Dercks machte bei der Vorstellung<br />

des Reports deutlich: „Gelingt der vielfach<br />

erforderliche Ausbau bzw. die Instandsetzung<br />

der Verkehrsinfrastruktur nicht, hat dies erhebliche<br />

wirtschaftliche Folgen – nicht zuletzt für<br />

den Güterverkehr und die pünktliche Versorgung<br />

der Unternehmen beispielsweise im Einzelhandel<br />

oder in der Produktion mit Vorleistungsgütern.“<br />

Auch der Ausbau der Informations-<br />

und Kommunikationssysteme und damit<br />

letztlich die Digitalisierung insgesamt könne<br />

sich erheblich verzögern, wenn die Fachkräfte<br />

hierfür fehlen würden. Die Unternehmen<br />

bräuchten jetzt gut qualifizierte MINT-Fachkräfte<br />

(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />

und Technik), um sich im Wettbewerb<br />

behaupten zu können. Der Grund dieser Misere<br />

innerhalb der Baubranche ist für den DIHK klar.<br />

Denn laut Arbeitsmarktreport belegt die Bauwirtschaft<br />

auch den Spitzenplatz (80 %) darin,<br />

dass sie keine oder nicht in ausreichendem<br />

Maße Bewerbungen erhalte.<br />

Zunehmend haben laut Dercks Großunternehmen<br />

Probleme bei der Stellenbesetzung,<br />

die gemeinhin bei Bewerbern besonders<br />

beliebt sind. „Die größeren Schwierigkeiten<br />

auch dort sind ein deutlicher Hinweis auf steigende<br />

Fachkräfteengpässe insgesamt.“<br />

Bei fast jedem zweiten Unternehmen mit<br />

aktuellen Stellenbesetzungsschwierigkeiten<br />

blieben inzwischen Vakanzen für Kandidaten<br />

mit dualer Ausbildung längerfristig frei, so der<br />

stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer.<br />

38 % suchten erfolglos Mitarbeiter mit einem<br />

Weiterbildungsabschluss, 33 % Hochschulabsolventen<br />

und immerhin 30 % Arbeitnehmer<br />

ohne abgeschlossene Berufsausbildung.<br />

Dercks berichtet: „Bei den gering Qualifizierten<br />

ergibt sich im Vergleich zur Umfrage vor zwei<br />

Jahren die größte Steigerung.“ Inzwischen<br />

zeige sich mehr als die Hälfte der Betriebe<br />

grundsätzlich interessiert, Bewerber auch aus<br />

dem Nicht-EU-Ausland einzustellen.<br />

Lösungen aus der Misere<br />

Um den Fachkräftemangel einzudämmen, plädierte<br />

Dercks unter anderem für die Förderung<br />

der beruflichen Bildung inklusive der höheren<br />

Berufsbildung, die Stärkung digitaler Kompetenzen.<br />

So sehen die Unternehmen laut<br />

Arbeitsmarktreport die Notwendigkeit von<br />

Verbesserungen in der gesamten Bildungskette,<br />

um die Qualifikationsanforderungen in<br />

den Unternehmen besser mit den Bewerberqualifikationen<br />

in Einklang zu bringen. Die<br />

duale Ausbildung müsse noch weiter gestärkt<br />

werden. Dercks führte aus: „Wir müssen die<br />

Berufliche Bildung noch stärker als lohnende<br />

Alternative zu einem Hochschulstudium<br />

he rausstellen, um zukünftig mehr junge Leute<br />

dafür gewinnen und Fachkräftelücken besser<br />

schließen zu können.“ Laut einer Umfrage im<br />

Auftrag des DIHK gibt bei Gymnasiasten die<br />

Hälfte der Eltern an, dass die schulischen Angebote<br />

zur Berufs- und Studienorientierung ihrer<br />

Kinder eine Tendenz zum Studium haben. Um<br />

3|20<strong>19</strong>


Aktuell<br />

5<br />

die duale Ausbildung zu stärken, gilt es daher,<br />

die Berufsorientierung an Gymnasien und<br />

anderen weiterführenden Schulen weiter zu<br />

verbessern, um gerade Abiturienten zu vermitteln,<br />

dass nicht nur ein Studium, sondern<br />

auch eine duale Ausbildung sowie die höhere<br />

Berufsbildung attraktive Karriereoptionen<br />

bieten.<br />

Absolventen der höheren Berufsbildung,<br />

also diejenigen, die sich nach ihrer beruflichen<br />

Ausbildung für eine Weiterbildung zum Meister<br />

oder Fachwirt entscheiden, haben nach dem<br />

DIHK das gleiche Qualifikationsniveau wie<br />

Bachelor- oder Masterabsolventen. Sie übernehmen<br />

in ihrem Erwerbsleben oft viel Verantwortung,<br />

haben hervorragende Entwicklungsperspektiven<br />

und verfügen über ein gutes<br />

Einkommen.<br />

Schon heute investieren die Unternehmen<br />

laut DIHK jährlich 33,5 Mrd. Euro in die Weiterbildung<br />

ihrer Mitarbeiter. Mehr Transparenz<br />

und Orientierung auf dem Weiterbildungsmarkt<br />

und eine bessere Vernetzung der in der<br />

Weiterbildungsberatung aktiven Player sollten<br />

oben auf der Agenda stehen. Denn der Weiterbildungsmarkt<br />

wird von Unternehmen und<br />

Beschäftigten oftmals als unübersichtlich empfunden.<br />

„Es ist heute wichtiger denn je, Erwerbspersonen<br />

in der Breite mit beruflicher Weiterbildung<br />

bedarfsorientiert auf die Herausforderungen<br />

der Digitalisierung vorzubereiten“,<br />

machte Dercks klar. Denn eine digitalisierte<br />

Wirtschaft benötige Fachkräfte, die über digitale<br />

Kompetenzen wie beispielswweise Medienkompetenz,<br />

Prozessmanagement, Umgang<br />

mit spezifischen IT-Systemen, Datenschutz,<br />

IT-Sicherheit sowie Datenauswertung und<br />

-analyse verfügen. Deswegen sei es richtig,<br />

auch über neue Förderinstrumente – z. B. ein<br />

„Digitalisierungs-BAföG“ oder eine Form der<br />

steuerlichen Weiterbildungsförderung – nachzudenken.<br />

Das würde helfen, Unternehmen<br />

und Beschäftigte beim Erwerb der für die Digitalisierung<br />

erforderlichen Kompetenzen finanziell<br />

zu unterstützen.<br />

Aber auch die Erleichterung von Zuwanderung<br />

bietet eine Chance, wie der Arbeitsmarktreport<br />

zeigt. Deutlich mehr als die Hälfte aller<br />

antwortenden Unternehmen ist grundsätzlich<br />

offen, Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland<br />

einzustellen. Als hilfreich für eine solche Einstellung<br />

sind aus Sicht der Unternehmen in<br />

erster Linie bessere Sprachkenntnisse der<br />

Bewerber. Zudem wünschen sich die Unternehmen<br />

besonders häufig ein einfacheres administratives<br />

Zuwanderungsverfahren sowie eine<br />

bessere Unterstützung in diesem oftmals komplexen<br />

Prozess. Auch die Erleichterung zuwanderungsrechtlicher<br />

Regelungen würde viele<br />

Unternehmen bei der Fachkräftesicherung<br />

unterstützen. Der DIHK bemängelt, dass die<br />

unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen<br />

zu den jeweiligen Instrumenten der Ausbildungsförderung<br />

für Asylbewerber, Geduldete<br />

und Schutzberechtigte für die Unternehmen<br />

schwer zu durchschauen sind. Sinnvoll wäre,<br />

wenn die Instrumente der Ausbildungsförderung<br />

grundsätzlich allen jungen Flüchtlingen<br />

ebenso wie deutschen Jugendlichen direkt<br />

nach Abschluss eines Ausbildungsvertrages zur<br />

Verfügung stünden. Außerdem seien ein sicherer<br />

Schutz vor Abschiebung während der Einstiegsqualifizierung,<br />

eine Regelung zur Ausbildungsduldung<br />

sowie schnellere Asylverfahren<br />

wichtige Grundvoraussetzungen. •<br />

3|20<strong>19</strong>


6 Aktuell<br />

Altreifenentsorgung<br />

„Den Wertstoff Altreifen zu verbrennen ist Unsinn“<br />

Bisher wurden ungefähr 50 % der abgefahrenen Reifen in Zementwerken<br />

verbrannt. Immer mehr Zementwerke bedienen sich aber inzwischen anderer<br />

Brennstoffe, sodass ein Großteil der abgefahrenen Reifen nicht mehr<br />

in Deutschland verwertet werden kann. Wir sprachen mit Hanna Schöberl,<br />

Geschäftsführerin von Kurz Karkassenhandel, über alternative Verwendungsmöglichkeiten<br />

im Straßenbau. Kurz Karkassenhandel ist ein zertifizierter<br />

Entsorgungsfachbetrieb und befasst sich seit der Gründung <strong>19</strong>55<br />

mit professioneller Altreifenentsorgung aller Reifenarten.<br />

<strong>asphalt</strong>: Frau Schöberl, was muss passieren,<br />

damit die Altreifenberge sinnvoll und nachhaltig<br />

verwertet werden?<br />

Schöberl: Hier müssen zwei Szenarien beachtet<br />

werden. Erstens: Jeder Bürger, der auf individuelle<br />

Mobilität setzt, erzeugt Altreifen. Und<br />

zweitens: Unabhängige Expertisen mit Erfahrungswerten,<br />

die bis zu 30 Jahre zurückgreifen,<br />

zeigen eindeutig, dass Straßenbeläge, vor<br />

allem PA-Beläge, mit gummimodifiziertem<br />

Asphalt nicht nur Lärm reduzierend wirken, je<br />

nach Belastung durch Schwerverkehr kann der<br />

mit Gummi angereicherte Asphalt doppelt so<br />

lange halten. Die Lösung liegt auf der Hand.<br />

Modifizierung des Asphaltes mit Gummimehl<br />

bewirkt nach derzeitigen Kenntnisstand eine<br />

gute Adhäsion des Bitumens an den Gesteinskörnungen<br />

und kann damit zur einer längeren<br />

Nutzungsdauer von Verkehrsflächenbefestigungen<br />

aus Asphalt führen.<br />

Unabhangige Expertisen<br />

zeigen, dass Straßenbeläge mit<br />

gummimodifiziertem Asphalt<br />

nicht nur mit weniger Lärm<br />

entlasten, sondern auch doppelt<br />

so lange halten.<br />

Warum sollte Gummi für die Modifizierung<br />

von Asphalt und Bitumen verwendet<br />

werden?<br />

Schöberl: Die Verwendung von Gummi bietet<br />

verschiedene Vorteile: Zum einen werden die<br />

Eigenschaften des Straßenbelags verbessert.<br />

Gummimodifizierter Asphalt weist eine bessere<br />

Wärmestandfestigkeit auf, eine bessere<br />

Haftung am Untergrund, ein geringeres Ermüdungsverhalten<br />

und ein besseres Kälteverhalten<br />

als „normaler“ Asphalt. Modifizierung mit<br />

Gummimehl dient letztendlich einer Verbesserung<br />

der Bitumeneigenschaften und des damit<br />

hergestellten Asphaltes. Die bisher vorliegenden<br />

Erfahrungen werden in den EG m BA<br />

zusammengefasst.<br />

Gibt es denn genug Gummimehl, um den<br />

sicher sehr hohen Mengenbedarf zu<br />

gewährleisten?<br />

Schöberl: In Deutschland gibt es mehr als<br />

neun Gummigranulat/-mehl-Hersteller. Die<br />

Altreifen, die dafür eingesetzt werden können,<br />

liegen bei den Altreifenentsorgern und warten<br />

nur darauf, verarbeitet zu werden. Eine Kurzrecherche<br />

unter unseren Branchenkollegen<br />

ergab, dass wir kurzfristig die benötigten<br />

Tonnagen zur Verfügung stellen können. Bisher<br />

wird in Deutschland weit weniger gummimodifizierter<br />

Asphalt verbaut, als etwa in Belgien<br />

und in den Niederlanden.<br />

Was muss sich ändern?<br />

Schöberl: Aus unserer Sicht muss hier die Politik<br />

reagieren. Mit dem heutigen Wissen ist<br />

eines klar: Den Wertstoff Altreifen zu verbrennen,<br />

ist Unsinn. Bei dem Straßenreparaturbedarf,<br />

der in Deutschland jährlich anfällt,<br />

könnten auf Sicht sicher nahezu alle Altreifen<br />

komplett verwertet werden. Mittlerweile ist<br />

auch die Verwertung des abgetragenen gummimodifizierten<br />

Asphalts sichergestellt. Also<br />

ein perfekter Wertstoffkreislauf. Noch ein<br />

weiterer großer Vorteil: Nachdem die Entsorgung<br />

von abgefahrenen Reifen zurzeit mit<br />

immer höheren Kosten verbunden ist, landen<br />

viele Reifen in der Natur – in Wäldern, Flüssen<br />

und Seen. Die Entsorgung der illegalen Ablagerungen<br />

wird oft von den Kommunen bezahlt<br />

und damit vom Steuerzahler. Wird der Wert<br />

des Altgummis durch die Weiterverarbeitung<br />

Hanna Schöberl: „Bei dem Straßenreparaturbedarf,<br />

der in Deutschland jährlich anfällt, könnten auf<br />

Sicht sicher nahezu alle Altreifen komplett verwertet<br />

werden.“ (Quelle: Kurz Karkassenhandel)<br />

erkannt, wird er dem Recycling zugeführt und<br />

nicht mehr in der Natur wild entsorgt.<br />

Sie haben in eine Feinvermahlungsanlage<br />

investiert. Was stellt Ihr Unternehmen<br />

genau her?<br />

Schöberl: Wir haben uns dazu entschieden, in<br />

die Gummi-Feinvermahlung zu investieren, da<br />

wir überzeugt davon sind, dass der Gummi zu<br />

schade und zu wertvoll ist, um ihn zu verbrennen.<br />

Mit dem Feinmehl geben wir anderen<br />

Produzenten die Möglichkeit, den Wertstoff<br />

Gummi weiterzuverarbeiten. Mein persönliches<br />

Ziel ist es, dass es vom Reifen wieder zum<br />

Reifen geht, sprich, dass der alte Reifen in seine<br />

Bestandteile zerlegt werden kann und dass<br />

Gummi wieder für den neu zu produzierenden<br />

Reifen verwendet wird. Das Gummimehl ist<br />

aber nicht nur für die Produktion neuer Reifen<br />

interessant – auch Dachbeläge, Fugengußmasse<br />

oder Schutzanstrichsysteme können<br />

daraus entstehen. Der Rohstoff Gummi dient<br />

auch als Zugabe in der Bauchemie, in Form von<br />

elastischem Fliesenkleber, Mörtelsystem oder<br />

Ausgleichmassen. Nach unserer Testphase können<br />

wir nun unseren Kunden Feinmehl bis zu<br />

400 my Körnung anbieten. Dieses ist frei von<br />

sämtlichen Fremdstoffen: kein Metall, kein<br />

Papier – reinstes Gummimehl. Unsere Kunden<br />

können beruhigt unser Feinmehl in neue Produkte<br />

verbauen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

3|20<strong>19</strong>


Aktuell<br />

7<br />

Autobahn GmbH<br />

Führungs-Trio vorgestellt<br />

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat die Geschäftsführung der neuen Autobahn GmbH des Bundes<br />

vorgestellt. Seit März im Amt sind: Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung, Anne Rethmann, Geschäftsführerin<br />

Finanzen, und Gunther Adler, Geschäftsführer Personal. Dienstsitz der Geschäftsführung ist Berlin.<br />

Die Autobahn GmbH des Bundes wurde am 18.9.2018 gegründet.<br />

Seitdem wird Schritt für Schritt Personal aufgebaut. Die Gesellschaft<br />

wird rund 13.000 km Autobahn verwalten. Die privatwirtschaftlich<br />

organisierte GmbH bleibt zu 100 % in staatlicher Hand und wird durch<br />

einen Aufsichtsrat und das Fernstraßen-Bundesamt kontrolliert. Die<br />

Reform wurde von Bund und Ländern im Zuge der Neuordnung des<br />

Bund-Länder-Ffinanzausgleichs beschlossen.<br />

Das neue Führungs-Trio bei der Vorstellung (v.l.n.r.): Gunther Adler, Andreas<br />

Scheuer, Anne Rethmann und Stephan Krenz. (Quelle: BMVI)<br />

Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stephan Krenz, ist Wirtschaftsingenieur<br />

und war zuletzt Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio<br />

GmbH Deutschland. In dieser Funktion verantwortete er vor allem die<br />

Expansion des Unternehmens auf dem deutschen Markt. Zuvor führte<br />

er erfolgreich ein Transformationsvorhaben bei Bombardier durch. Anne<br />

Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen, war in den vergangenen vier<br />

Jahren Geschäftsführerin der Cerner Health Services Deutschland GmbH.<br />

Wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit waren die Digitalisierung von<br />

Geschäftsmodellen und der Aufbau kaufmännischer Strukturen und<br />

Systeme. Gunther Adler, Geschäftsführer Personal, war bislang Staatssekretär<br />

im Bundesinnenministerium (BMI). Er setzte sich dort insbesondere<br />

für den sozialen Wohnungsbau ein und war maßgeblich an den Verhandlungen<br />

mit den Ländern über die Reform der Länder-Finanzhilfen zum<br />

Wohnungsbau beteiligt.<br />

Scheuer ist zufrieden mit den Personalentscheidungen: „Die neue<br />

Geschäftsführung der Autobahn GmbH ist mit ausgezeichneten Persönlichkeiten<br />

ideal besetzt, um gemeinsam mit den Autobahn-Profis in den<br />

Regionen die größte Reform in der Geschichte der Autobahnen umzusetzen.“<br />

Die Autobahn GmbH übernimmt im Januar 2021 von den Ländern<br />

Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung und Finanzierung sowie die vermögensmäßige<br />

Verwaltung der Autobahnen und Bundesfernstraßen.<br />

Krenz umreißt das neue Aufgabenfeld: „Unsere Aufgabe ist es, gute<br />

Autobahnen bereitzustellen und gleichzeitig die Mobilität der Zukunft<br />

mitzugestalten. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer übergeordneten<br />

Netzplanung und der Verringerung von Staupotenzialen.“ •<br />

Gilsonite<br />

verbessert<br />

jeden Teil der<br />

Straße<br />

SAMI Schicht<br />

Deckschicht<br />

Schichtenverbund<br />

Binderschicht<br />

Tragschicht<br />

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americangilsonite.com/deutsch<br />

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3|20<strong>19</strong>


8 Aktuell<br />

BAUSTELLENMELDUNGEN<br />

ËËË A39 Im März 20<strong>19</strong> wurde der Gesehen-Vermerk zum 4.<br />

Bauabschnitt der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg übergeben.<br />

Die A39 im östlichen Niedersachsen ist neben dem<br />

Neubau der A20, der A26 und der A33 das wichtigste Straßenbauvorhaben<br />

in Niedersachsen. Erst im Februar hatte der Bund<br />

den Gesehen-Vermerk für den 3. Bauabschnitt der A39 bei Bad<br />

Bevensen erteilt. Das Projekt betrifft die rund 13 km lange<br />

Lücke von Uelzen bis Bad Bodenteich. ËËË A20 Bei der Küstenautobahn<br />

A20 ist man einen entscheidenden Schritt weitergekommen.<br />

Für die feste Elbquerung bei Drochtersen ist eine<br />

zwischen den Ländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen<br />

sowie dem Bund abgestimmte Planungsvereinbarung auf den<br />

Weg gebracht worden, die die Erstellung der Ausführungsunterlagen<br />

Untertunnelung durch die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs-<br />

und -bau GmbH (DEGES) regelt, um dort keine<br />

Zeit bei der weiteren Vorbereitung der baulichen Umsetzung<br />

zu verlieren. ËËË B240 Die Bauarbeiten der Ortsumgehungen<br />

von Weenzen-Nord und Marienhagen im Zuge der B240<br />

haben offiziell begonnen. Mit der geplanten Ortsumgehung<br />

werden die Orte Weenzen und Marienhagen vom Durchgangsverkehr<br />

entlastet. Der Bund finanziert die Baumaßnahmen mit<br />

insgesamt 55 Mio. Euro. Das Land Niedersachsen stellt zusätzlich<br />

5 Mio. Euro bereit. Die Landkreise Holzminden und Hildesheim<br />

beteiligen sich darüber hinaus mit 1,5 Mio. Euro. Insgesamt<br />

sind sieben Baumaßnahmen vorgesehen. ËËË B3 Im<br />

Zuge der B3 werden zwischen dem „Bachheider Kreuz“ und<br />

der Ortsdurchfahrt Elstorf die Fahrbahn sowie der parallel verlaufende<br />

Radweg erneuert. Die Länge der Baustrecke beträgt<br />

ca. 1500 m. Die Arbeiten finden zwischen Mai und Juni 20<strong>19</strong><br />

statt und dauern ca. 6 Wochen. ËËË<br />

Foto: DAV/Hin<br />

SAT Straßensanierung<br />

Position in<br />

Deutschland ausgebaut<br />

Mit Übernahme der Firmengruppe Neuendorf stärkt<br />

die SAT Straßensanierung ihre Wettbewerbsposition<br />

auf dem deutschen Markt für Fräs-Dienstleistungen: Im<br />

Zuge eines Asset Deals hat die Kölner Strabag-Tochter<br />

Maschinen und Personal der Firmengruppe Neuendorf<br />

an den Standorten Hannover und Voerde erworben.<br />

Die SAT Straßensanierung ist seit dem Jahr<br />

<strong>19</strong>82 in der Entwicklung und Vermarktung<br />

von Verfahren zur Straßensanierung aktiv.<br />

(Quelle: Strabag)<br />

Mit der jüngsten Übernahme<br />

baut SAT ihre<br />

Stellung im deutschen<br />

Markt für Fräs-Dienstleistungen<br />

weiter aus und<br />

dehnt ihre regionale Präsenz<br />

auch auf Niedersachsen<br />

und das nördliche Nordrhein-Westfalen/Ruhrgebiet<br />

aus. Das Unternehmen<br />

ist nun deutschlandweit mit<br />

insgesamt neun Standorten<br />

am Markt vertreten. Neben<br />

Voerde, Hannover und dem<br />

Hauptsitz Köln betreibt die<br />

Strabag-Tochter Niederlassungen<br />

in Gera, Hamburg, Leck, Limburg, Magdeburg und Stuttgart.<br />

Verkäufer der Firmengruppe Neuendorf sind die Alt-Inhaber, die sich<br />

nach 28 Jahren aus dem Geschäft zurückziehen wollten. Über den Kaufpreis<br />

wurde Stillschweigen vereinbart. Die SAT führt das bisherige Neuendorf-Geschäft<br />

in Hannover und Voerde weiter. Auch die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Neuendorf-Gruppe sollen weiterbeschäftigt<br />

werden.<br />

Für SAT-Geschäftsführer Dr. Hans Kirchknopf und Dipl.-Kfm. Stefan<br />

Worbs liegen die Vorteile des Asset Deals mit der Neuendorf-Gruppe auf<br />

der Hand: „Wir sparen uns damit lange und teure Transportwege, können<br />

schneller auf die Wünsche unserer Kunden im Tagesgeschäft reagieren<br />

und gewinnen erfahrenes Fachpersonal hinzu.“ <br />

•<br />

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Top 5<br />

der online meistgelesenen Artikel<br />

der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 2/<strong>19</strong><br />

1. Seite 38<br />

Vögele – Digitale<br />

Prozesslösungen<br />

2. Seite 12<br />

Wirksamkeit und<br />

Performance von<br />

Rejuvenatoren<br />

3. Seite 58<br />

Asphalt im extremen<br />

Einsatz<br />

4. Seite 50<br />

Traditionelles mit ein<br />

paar Neuheiten<br />

5. Seite 20<br />

Digitalisierung ist<br />

Kernthema<br />

3|20<strong>19</strong>


Aktuell<br />

9<br />

„Top-Job“-Siegel<br />

Storz als Top-Arbeitgeber<br />

ausgezeichnet<br />

Die J. Friedrich Storz Verkehrswegebau darf sich jetzt zu den besten Arbeitgebern im deutschen Mittelstand<br />

rechnen. Das Tuttlinger Unternehmen wurde in Berlin durch den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister<br />

Wolfgang Clement mit einem „Top-Job“-Siegel ausgezeichnet. Vorausgegangen war eine umfangreiche<br />

Befragung der rund 700 Mitarbeiter, welche in eine Analyse durch Wissenschaftler der Universität St. Gallen<br />

einfloss.<br />

Insgesamt hatten sich 98 mittelständische Unternehmen aus ganz<br />

Deutschland in diesem Jahr um das „Top-Job“-Siegel beworben und<br />

sich der eingehenden Prüfung unterworfen. 81 von ihnen dürfen künftig<br />

das Siegel tragen und sich mit ihm um neue Kollegen und Azubis bemühen.<br />

„Unter den zahlreichen Arbeitgeber-Siegeln ist ,Top Job‘ ein besonderes,<br />

denn man kann es sich nicht kaufen“, sagt Georg Graf Kesselstatt,<br />

geschäftsführender Gesellschafter des Verkehrswegebauers. „Alle Unternehmen<br />

bemühen sich derzeit intensiv um Fachkräfte und Nachwuchs<br />

– da hilft diese Auszeichnung natürlich.“<br />

„Unter den zahlreichen Arbeitgeber-Siegeln<br />

ist ,Top Job‘ ein besonderes, denn man kann es sich<br />

nicht kaufen.“<br />

Der Unternehmer freut sich insbesondere über hohe Werte bei der<br />

Unternehmenskultur und der Kommunikation: „Unsere Kolleginnen und<br />

Kollegen identifizieren sich überdurchschnittlich mit unseren gemeinsamen<br />

Produkten und Dienstleistungen sowie mit dem Unternehmen<br />

als Ganzem. Ihr Engagement ist dementsprechend hoch.“ Ausgesprochen<br />

gute Werte bekomme Storz auch, wenn es um die Bindung der<br />

Mitarbeiter an das Unternehmen gehe.<br />

Kesselstatt dankte seinen Mitarbeitern insbesondere für ihre Bereitschaft,<br />

aktiv an der Befragung zum Benchmark-Bericht durch die zeag<br />

GmbH – Zentrum für Arbeitgeberattraktivität aus Konstanz teilzunehmen.<br />

Die Ergebnisse flossen dann in die Untersuchung durch Prof. Heike<br />

Bruch und ihr Team vom Institut für Führung und Personalmanagement<br />

der Universität St. Gallen ein. „Das ist ein gemeinsamer Erfolg aller unserer<br />

Mitarbeiter!“, freute sich Susanne Gräfin Kesselstatt, ebenfalls<br />

geschäftsführende Gesellschafterin bei Storz, als sie in Berlin das „Top-<br />

Job“-Siegel aus den Händen des ehemaligen Wirtschaftsministers Wolfgang<br />

Clement für ihr Unternehmen entgegennahm. Der frühere Politiker<br />

und heutige Manager und „Top-Job“-Mentor lobte Storz für die nachhaltige<br />

Fachkräftesicherung durch das Unternehmen und für die kontinuierliche<br />

und systematische Weiterentwicklung der Fähigkeiten und Qualitäten<br />

seiner Mitarbeiter.<br />

Festredner bei der feierlichen Übereichung der Trophäen war der<br />

ehemalige Vizekanzler Sigmar Gabriel. In seiner Rede dankte er den<br />

In Berlin erhält Susanne Gräfin Kesselstatt, geschäftsführende Gesellschafterin<br />

bei Storz-Verkehrswegebau, ein „Top-Job“-Siegel für ihr Unternehmen aus der<br />

Hand des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers Wolfgang Clement. (Quelle:<br />

Top Job / Storz)<br />

Unternehmen, die sich in diesem Jahr beworben hatten: „Eigentum verpflichtet.<br />

Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit<br />

gelten.“ Es seien vor allem die mittelständischen Unternehmer in<br />

Deutschland, die mit ihrem Willen zur Ausbildung junger Menschen diesem<br />

Verfassungsauftrag gerecht würden.<br />

Storz Verkehrswegebau werde in der Region zunehmend als attraktiver<br />

Arbeitgeber wahrgenommen, erläuterte Gräfin Kesselstatt in Berlin.<br />

Das zeige sich etwa an den steigenden Auszubildendenzahlen. 20<strong>19</strong><br />

seien 22 neue Azubis hinzugekommen – deutlich mehr als im Vorjahr.<br />

Insgesamt bilde man derzeit 47 junge Frauen und Männer aus sowie<br />

einen Bauingenieur Plus in einem Dualen Studium. Hinzu kämen sechs<br />

Werkstudenten sowie drei Praktikanten.<br />

•<br />

3|20<strong>19</strong>


10 Aktuell<br />

BAUSTELLENMELDUNGEN<br />

ËËË RS1 Es sollen am Ende 101 km sein, die Radfahrer auf<br />

dem Radschnellweg RS1 von Duisburg nach Hamm zurücklegen<br />

können. Mit dem Baustart für das Teilstück Gelsenkirchen<br />

im Bereich Wattenscheider Bach wird eine weitere Lücke in<br />

dem Großprojekt geschlossen. Der erste Spatenstich für den<br />

2,8 km langen Radschnellweg in Gelsenkirchen erfolgte Mitte<br />

März. Insgesamt wurden die Mittel für die Radwege massiv<br />

erhöht. In diesem Jahr sind es 39 Mio. Euro. Das ist ein Plus von<br />

3 Mio. Euro gegenüber 2018. Der RS1 in Gelsenkirchen ist in 3<br />

Bauabschnitte unterteilt. Für die 2,8 km lange Strecke werden<br />

7,06 Mio. Euro investiert. ËËË A4/A45 Die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung<br />

Hamm hat im letzten Jahr alle Verbindungen<br />

im Autobahnkreuz Olpe-Süd sowie 4 km Fahrbahnen<br />

im Zuge der A45 in Fahrtrichtung Dortmund umfangreich<br />

saniert. Im letzten Bauabschnitt wird die gesamte Fahrbahn in<br />

Fahrtrichtung Frankfurt saniert. Auf 7 km wird die alte Fahrbahn<br />

30 cm tief ausgebaut und im Anschluss werden die<br />

Asphalttrag-, binder- und -deckschicht neu eingebaut. Straßen.<br />

NRW investiert in das Autobahnkreuz Olpe-Süd sowie die 11<br />

km lange Streckensanierung 10 Mio. Euro aus Bundesmitteln.<br />

ËËË B404 Im Zuge der B404 wird in einem ersten Bauabschnitt<br />

in 20<strong>19</strong> das Teilstück zwischen der A39 – Anschlussstelle<br />

Handorf und der B404 – Anschlussstelle Bardowick/Rottorf<br />

erneuert. Gebaut wird zwischen Juli und August 20<strong>19</strong> für 3 bis<br />

4 Wochen. ËËË B75 Die Arbeiten zur Deckenerneuerung der<br />

B75 zwischen der Abfahrt Lübeck-Kück nitz und der Abfahrt<br />

Skandinavienkai auf der Richtungsfahrbahn Nord, einschließlich<br />

der östlichen Rampen AS Lübeck-Kück nitz und AS<br />

Lübeck-Ivendorf, auf einer Länge von ca. 3 km begannen im<br />

April und sind voraussichtlich Ende Juni abgeschlossen. Die<br />

Bauarbeiten werden von Kemna Bau aus Lübeck durchgeführt.<br />

Die Baukosten betragen insgesamt ca. 3,0 Mio. €. ËËË B65:<br />

Die Ortsdurchfahrt von Sierße (Landkreis Peine) im Zuge der<br />

B65 wird in den kommenden Monaten in drei Bauabschnitten<br />

umfangreich erneuert. Es werden umfangreiche Arbeiten zur<br />

Grunderneuerung der Fahrbahn ausgeführt. Hierbei werden<br />

sämtliche Schichten des Fahrbahnaufbaus neu hergestellt. Die<br />

Arbeiten im ersten Bauabschnitt werden etwa bis September<br />

20<strong>19</strong> andauern. Im Anschluss erfolgen die Arbeiten im zweiten<br />

Bauabschnitt von „Zum Schaperplatz“ bis zum östlichen Ortsausgang<br />

ebenfalls unter Vollsperrung bis etwa Mai 2020. In<br />

einem dritten Bauabschnitt werden anschließend noch bis Juni<br />

2020 rund 300 m Radweg in Richtung Vechelde neu gebaut,<br />

um die bestehende Lücke im Radwegenetz zu schließen. Die<br />

Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,4 Mio. Euro, die größtenteils<br />

vom Bund getragen werden. ËËË<br />

Foto: DAV/Hin<br />

Landesstraßenerhaltungsprogramm 20<strong>19</strong><br />

Land plant Sanierungen<br />

von 175 Mio. Euro<br />

Das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalens hat<br />

das Landesstraßenerhaltungsprogramm 20<strong>19</strong> vorgelegt.<br />

Vorgesehen sind umfangreiche Sanierungen der<br />

Landesstraßen. Mit dem Landesstraßenerhaltungsprogramm<br />

legt das Verkehrsministerium nun fest, für<br />

welche Projekte die Mittel in 20<strong>19</strong> verwendet werden<br />

sollen.<br />

Der Landtag Nordrhein-Westfalen hat mit dem Haushalt 20<strong>19</strong> den<br />

Ansatz für Erhaltungsmaßnahmen in diesem Jahr auf 175 Mio. Euro<br />

erhöht. Das sind 47,5 Mio. Euro (rund 37 %) mehr als die Vorgängerregierung<br />

2017 zur Verfügung gestellt hat. Im Einzelnen sollen etwa 112 Mio.<br />

Euro in 167 konkrete Sanierungsvorhaben an Fahrbahnen, Brücken und<br />

sonstigen Anlageteilen fließen. Statt oberflächlicher Ausbesserung will<br />

das Land mit dem 20<strong>19</strong>er-Programm vermehrt auf grundhafte und nachhaltige<br />

Sanierung zur dauerhaften Verbesserung des Zustands des Landesstraßennetzes<br />

setzen.<br />

Zusätzlich zu den rund 112 Mio. Euro für „große“ Sanierungsmaßnahmen<br />

werden wie im vergangenen Jahr 50 Mio. Euro als sogenannte „Bauamtspauschale“<br />

für kleine und unvorhergesehene Sanierungsvorhaben<br />

vorgesehen. Die Auswahl der damit realisierbaren Maßnahmen erfolgt<br />

in der Eigenverantwortung der jeweiligen Regionalniederlassungen.<br />

Über 9 Mio. Euro werden für die Sanierung von Geh- und Radwegen<br />

entlang der Landesstraßen in der Baulast des Landes eingesetzt. Das sind<br />

gut 1 Mio. Euro mehr als 2018. 2,5 Mio. Euro sind für sieben Maßnahmen<br />

im Zusammenhang mit Abstufungen von Landesstraßen zu Kreis- oder<br />

Gemeindestraßen vorgesehen (2018: 1,7 Mio. Euro). 1 Mio. Euro sind für<br />

die Digitalisierung der Ampelschaltungen (Lichtsignalanlagen – Programm<br />

NRW) vorgesehen, das sind gut 750.000 Euro mehr als 2018. •<br />

Ausgabe 04/<strong>19</strong><br />

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3|20<strong>19</strong>


Aktuell<br />

11<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Baden-Württemberg<br />

Für Baden-Württemberg ist die Förderung<br />

des Radverkehrs von zentraler Bedeutung.<br />

Der Studie „Mobilität in Deutschland“<br />

zufolge stieg der Radverkehrsanteil in den<br />

vergangenen zehn Jahren von 8 % (2008) auf<br />

10 % im Jahr 2017. In diesem Jahr werden an<br />

Landesstraßen insgesamt 36 neue Radwege<br />

mit einer Länge von 56 km und Gesamtkosten<br />

in Höhe von 27 Mio. Euro gebaut oder<br />

neu begonnen. An Bundesstraßen sind es 28<br />

Vorhaben mit 37 km und Gesamtkosten in<br />

Höhe von 21 Mio. Euro.<br />

Schwarzmüller<br />

Die österreichische Schwarzmüller-Gruppe<br />

plant mit ihrem neuen Standort in Eltmann<br />

in diesem Jahr rund 50 Mio. Euro Umsatz zu<br />

erzielen. Von acht Mitarbeitern bei der Übernahme<br />

wird der Personalstand bis Ende 20<strong>19</strong><br />

auf 30 Mitarbeiter ausgebaut werden. Vergangenen<br />

Oktober hat die Schwarzmüller-<br />

Gruppe im fränkischen Eltmann an der A70<br />

zwischen Bamberg und Schweinfurt eine<br />

bestehende Service- und Reparaturwerkstätte<br />

übernommen.<br />

Volvo CE<br />

Volvo Construction Equipment verzeichnet<br />

im vierten Quartal ein Umsatzplus von 21 %<br />

und ein Auslieferungsplus von 24 % – das<br />

bisher beste Jahr seiner Geschichte. Hauptgrund<br />

hierfür ist die hohe Nachfrage in allen<br />

wichtigen Regionen, die sich auf alle Industriesegmente<br />

erstreckt. Im vierten Quartal<br />

2018 stieg der Nettoumsatz um 21 % auf rund<br />

2 Mrd. Euro. Die Nachfrage in Europa erhöhte<br />

sich bis Ende November um 12 %, angetrieben<br />

von einem starken Wachstum in Russland<br />

und einem moderaten Wachstum in<br />

Großbritannien, Frankreich, Italien und<br />

Deutschland.<br />

Think Tank<br />

Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat<br />

gemeinsam mit dem Saarland als Vertreter<br />

der Länder sowie dem Deutschen Städtetag<br />

das neue Think Tank „Nationales Kompetenznetzwerk<br />

für nachhaltige urbane Mobilität“<br />

(NaKoMo) gegründet. Ziel des Think Tanks ist<br />

es, über alle bestehenden Fördermöglichkeiten<br />

zum Aufbau einer modernen nachhaltigen<br />

Mobilität in Städten zu informieren, bei<br />

der praktischen Umsetzung zu unterstützen<br />

und wichtige Kontakte zu Ansprechpartnern<br />

zu vermitteln. Die Etablierung des Think<br />

Tanks ist das Ergebnis von Beratungen im<br />

Rahmen des Nationalen Forums Diesels eingerichteten.<br />

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3|20<strong>19</strong>


12 Schwerpunkt: E KvB<br />

Der Einsatz von viskositätsverändernden<br />

Zusätzen, wie hier auf<br />

einer Nachtbaustelle<br />

auf der A9, nimmt stetig<br />

zu. (Quelle: DAV/hin)<br />

Ausschreibungstexte<br />

Ausschreiben von<br />

Asphaltarbeiten mit<br />

viskositätsverändertem<br />

Asphalt<br />

3|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: E KvB<br />

13<br />

Im August 2016 sind die „Empfehlungen zur Klassifikation von<br />

viskositätsveränderten Bindemitteln, Ausgabe 2016“ (E KvB) [1]<br />

erschienen. In den Empfehlungen sind erstmalig gebrauchsfertig<br />

viskositätsveränderte Bindemittel spezifiziert, die in<br />

Guss<strong>asphalt</strong>en oder Walz<strong>asphalt</strong>en nach den TL Asphalt-StB [2]<br />

verwendet werden können. Zwischenzeitliche Erkenntnisse in<br />

der Forschung und Praxis haben gezeigt, dass bei der Verwendung<br />

von viskositätsveränderten Bindemitteln, aber auch von<br />

Bindemitteln mit an der Asphaltmischanlage zugegebenen<br />

viskositätsverändernden Zusätzen sowohl in den Ausschreibungen<br />

als auch bei den Prüfungen im Rahmen der Bauvertragsabwicklung<br />

besondere Regelungen erfordern, die bis heute trotz<br />

der zunehmenden Anwendung der viskositätsverändernden<br />

Zusätze noch nicht durchweg in der Praxis bekannt und auch<br />

noch nicht in einem Technischen Regelwerk dokumentiert sind.<br />

Von Verena Rosauer und Volker Schäfer<br />

Verschiedene Hersteller oder Lieferanten von viskositätsverändernden<br />

Zusätzen oder viskositätsveränderten<br />

Bindemitteln stellen gerne Beispiel-Formulierungen<br />

für die Baubeschreibung und das Leistungsverzeichnis<br />

zur Verfügung, welche darüber hinweghelfen sollen,<br />

dass in dem Standardleistungskatalog Formulierungen<br />

für die Verwendung von viskositätsverändernden Zusätzen<br />

bisher nur für den Guss<strong>asphalt</strong> enthalten sind. Allerdings<br />

sind diese Beispiel-Formulierungen im Regelfall<br />

produktspezifisch und häufig mit expliziter Nennung des<br />

Produktes. Dies widerspricht jedoch den vergaberechtlichen<br />

Anforderungen für das Aufstellen der Leistungsbeschreibung,<br />

insbesondere § 2 Absatz 2 VOB/A (keine Diskriminierung)<br />

und § 7 Absatz 2 VOB/A (kein Verweis auf<br />

Produkte). Der Standardleistungskatalog [4] wurde vor<br />

Tabelle 1: Sortenbezeichnung der viskositätsveränderten Bindemittel in Abhängigkeit vom Ausgangsbindemittel und<br />

zugegebenen viskositätsverändernden Zusatz nach den E KvB [1] .<br />

Bindemittelart Bindemittelsorte Viskositätsverändernder Zusatz<br />

Fischer-Tropsch-<br />

Wachs<br />

Amidwachs Montanwachs +<br />

Wachs-Derivat<br />

Montanwachs<br />

Straßenbau bitumen 20/30 15/25 VL 15/25 VH 15/25 VH 15/25 VL<br />

30/45 25/35 VL 25/35 VH 25/35 VH 25/35 VL<br />

50/70 35/50 VL 35/50 VH 35/50 VH 35/50 VL<br />

70/100 50/80 VL 50/80 VH 50/80 VH 50/80 VL<br />

Polymer modifiziertes<br />

10/40-65 A PmB 10/25 VL PmB 10/25 VH PmB 10/25 VH PmB 10/25 VL<br />

Bitumen<br />

25/55-55 A PmB 25/45 VL PmB 25/45 VH PmB 25/45 VH PmB 25/45 VL<br />

45/80-50 A PmB 45/80 VL PmB 45/80 VH PmB 45/80 VH PmB 45/80 VL<br />

3|20<strong>19</strong>


14<br />

Schwerpunkt: E KvB<br />

Tabelle 2: Zweckmäßige viskositätsveränderte Bindemittel in Abhängigkeit von der zu erwartenden Beanspruchung.<br />

Belastungsklasse Asphalttragschicht *) Asphaltbinderschicht **) Asphaltdeckschicht aus<br />

Asphaltbeton **) Splittmastix<strong>asphalt</strong> **) Guss<strong>asphalt</strong><br />

Bk100<br />

35/50 VL,<br />

35/50 VH<br />

– PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH<br />

Bk32<br />

Bk10<br />

PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH<br />

(PmB 10/25 VL,<br />

PmB 10/25 VH)<br />

PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH<br />

35/35 VL,<br />

25/35 VH<br />

PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH<br />

(PmB 10/25 VL,<br />

PmB 10/25 VH)<br />

15/25 VL,<br />

15/25 VH<br />

(PmB 10/25 VL,<br />

PmB 10/25 VH)<br />

(PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH)<br />

25/35 VL,<br />

25/35 VH<br />

(PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH)<br />

Bk3,2 35/50 VL PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH<br />

Bk1,8 – 35/50 VL 35/50 VL 25/35 VL<br />

25/35 VH<br />

Erläuterung: *) bei temperaturabgesenkten Asphalten in Trog- und Tunnelbauwerken<br />

**) bei temperaturabgesenkten Asphalten in Trog- und Tunnelbauwerken oder bei besonderen Einbaubedingungen zur Verbesserung<br />

der Verarbeitbarkeit oder Erhöhung der Verformungsbeständigkeit<br />

– Einsatz nicht vorgesehen<br />

() nur in besonderen Fällen, z. B. bei Schutz- und Deckschichten auf Stahlbrücken oder bei Logistikflächen mit hohen Punktlasten<br />

Tabelle 3: Zweckmäßige Bindemittel zur Verwendung beim temperaturabgesenkten Einbau von Walz<strong>asphalt</strong> in Trog- und Tunnelbauwerken in geschlossener und<br />

offener Bauweise nach den ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 1 [14]<br />

Belastungsklasse Asphaltbinderschicht Asphaltdeckschicht aus<br />

Asphaltbeton<br />

Splittmastix<strong>asphalt</strong><br />

VvB 1) Bindemittel mit VvZ 2) VvB 1) Bindemittel mit VvZ 2) VvB 1) Bindemittel mit VvZ 2)<br />

Bk100<br />

PmB 10/25 VL,<br />

10/40-65 A<br />

– – PmB 25/45 VL,<br />

25/55-55 A<br />

Bk32<br />

PmB 10/25 VH<br />

25/55-55 A<br />

PmB 25/45 VL,<br />

10/40-65 A<br />

PmB 25/45 VH<br />

Bk10<br />

PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH<br />

PmB 25/45 VH<br />

(PmB 10/25 VL,<br />

25/55-55 A<br />

PmB 10/25 VH)<br />

Bk3,2<br />

PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH<br />

25/55-55 A PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH<br />

25/55-55 A PmB 25/45 VL,<br />

PmB 25/45 VH<br />

Erläuterung: 1) Viskositätsveränderte Bindemittel nach den E KvB<br />

2) Bindemittelarten und ‐sorten nach den TL Bitumen-StB zur Verwendung mit viskositätsverändernden Zusätzen<br />

– Einsatz nicht vorgesehen<br />

25/55-55 A<br />

der Herausgabe der E KvB veröffentlicht und sieht daher<br />

auch noch abweichende Formulierungen ohne Nennung<br />

der Sortenbezeichnung nach E KvB vor.<br />

Vor diesem Hintergrund werden im Folgenden Hinweise<br />

zur Ausschreibung von Asphalten mit viskositätsveränderten<br />

Bindemitteln bzw. viskositätsverändernden<br />

Zusätzen gegeben. Grundsätzliche Hinweise und Beispiele<br />

zur Anwendung von viskositätsveränderten<br />

Asphalten finden sich in zahlreichen anderen Veröffentlichungen<br />

(z. B. [5] bis [10]).<br />

Viskositätsveränderte Bindemittel<br />

Viskositätsveränderte Bindemittel sind gebrauchsfertig<br />

entweder viskositätsveränderte Straßenbaubitumen<br />

oder viskositätsveränderte Polymermodifizierte Bitumen,<br />

bei denen das Ausgangsbindemittel (Straßenbaubitumen<br />

oder Polymermodifiziertes Bitumen) durch geeignete<br />

organische Zusätze (derzeit Fischer-Tropsch-, Amidund<br />

Montanwachse) in ihren rheologischen Eigenschaften<br />

so verändert worden ist, dass die Verarbeitungstemperaturen<br />

abgesenkt werden können.<br />

3|20<strong>19</strong>


Bild 1: Einbau einer Asphaltdeckschicht aus einem Splittmastix<strong>asphalt</strong> mit einem viskositätsveränderten Polymermodifizierten Bitumen auf einem<br />

Brückenbauwerk. (Quelle: Schäfer Consult)<br />

Gebrauchsfertige viskositätsveränderte Bindemittel sind seit 2016<br />

in den E KvB klassifiziert, um analog zum System der übrigen im Straßenbau<br />

verwendeten Bindemittel auch für die viskositätsveränderten<br />

Bindemittel eine Systematik zu installieren (vgl. z. B. [12]). Die Sortenbezeichnung<br />

(z. B. 25/35 VL, 35/50 VH, PmB 25/45 VL) gibt an,<br />

• ob gegebenenfalls das Ausgangsbindemittel ein Polymermodifiziertes<br />

Bitumen (PmB) ist,<br />

• in welchem Bereich der Wert der Nadelpenetration des viskositätsveränderten<br />

Bindemittels bei Lieferung liegt,<br />

• die Viskositätsveränderung des Ausgangsbindemittels (V) und<br />

• ob die Phasenübergangstemperatur des viskositätsveränderten<br />

Bindemittels unter (L; low phase transition temperature) oder über<br />

(H; high phase transition temperature) 100 °C liegt.<br />

Die Phasenübergangstemperatur wird mit dem Dynamischen<br />

Scher-Rheometer nach den AL DSR-Prüfung (konstante Scherrate) [13]<br />

ermittelt und entspricht der Temperatur, bei der das viskositätsveränderte<br />

Bindemittel ein erkennbar abweichendes Materialverhalten<br />

infolge von Scherbeanspruchung aufweist.<br />

Die Verwendung von gebrauchsfertig viskositätsveränderten Bindemitteln<br />

wird insbesondere bei größeren Baumaßnahmen, bei denen<br />

ein hoher Umsatz an viskositätsverändertem Asphaltmischgut abzusehen<br />

ist, im Sinne der Gleichmäßigkeit der Viskositätsveränderung<br />

und der Qualitätssicherung empfohlen. Gleichwohl ist es aber (weiterhin)<br />

möglich, den viskositätsverändernden organischen Zusatz an der<br />

Asphaltmischanlage zuzufügen. In der Tabelle 1 sind die Sortenbezeichnungen<br />

der viskositätsveränderten Bindemittel, die sich erfahrungsgemäß<br />

bei den dargestellten Kombinationen aus Bindemittel<br />

und viskositätsveränderndem Zusatz ergeben, entsprechend den<br />

E KvB, Anhang A dargestellt.<br />

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3|20<strong>19</strong>


16<br />

Schwerpunkt: E KvB<br />

Asphaltdeckschicht aus MA 8 S herstellen<br />

Asphaltdeckschicht aus Guss<strong>asphalt</strong> MA 8 S herstellen.<br />

In Verkehrsflächen der Belastungsklasse Bk32.<br />

Einbaudicke = 3,0 cm einschließlich eingedrücktem Abstreumaterial.<br />

Bindemittel = viskositätsverändertes Straßenbaubitumen 15/25 VL.<br />

Fremdfüller = Kalksteinfüller Kategorie CC70.<br />

Asphaltdeckschicht aus AC 11 D S herstellen<br />

Asphaltdeckschicht aus Asphaltbeton für Asphaltdeckschichten AC 11 D S herstellen.<br />

In Verkehrsflächen der Belastungsklasse Bk3,2.<br />

Einbaudicke = 4 cm.<br />

Bindemittel = viskositätsverändertes Polymermodifiziertes Bitumen. PmB 25/45 VL<br />

bzw. Polymermodifiziertes Bitumen 25/55-55 A mit geeignetem<br />

viskositätsverändernden Zusatz.<br />

Bild 2: Beispiele für Positionstexte<br />

für Guss<strong>asphalt</strong><br />

bzw. Walz<strong>asphalt</strong> mit viskositätsverändertem<br />

Bindemittel<br />

nach den E KvB<br />

Die viskositätsveränderten Bindemittel müssen wie<br />

die viskositätsverändernden Zusätze nach der Erfahrungssammlung<br />

der BASt geeignet sein.<br />

Ein Einsatz von viskositätsveränderten Bindemitteln<br />

bzw. viskositätsverändernden Zusätzen ist insbesondere<br />

als Verarbeitungshilfe allgemein in Verkehrsflächen aller<br />

Belastungsklassen denkbar, doch ist angesichts der Kosten,<br />

der Einbaubedingungen und der weiteren Anwendungsziele<br />

der Einsatz primär auf höher belasteten Verkehrsflächen<br />

ab mindestens der Belastungsklasse Bk1,8<br />

sinnvoll. Die Wahl des viskositätsveränderten Bindemittels<br />

ist abhängig von dem Anwendungsziel und, wie bei<br />

nicht viskositätsveränderten Bindemitteln, von der zu<br />

erwartenden Beanspruchung; Empfehlungen zur Wahl<br />

eines viskositätsveränderten Bindemittels gibt Tabelle 2.<br />

Für die Wahl eines zweckmäßigen Bindemittels zur<br />

Anwendung in Asphalt für Tunnel- und Trogbauwerke,<br />

in denen die Asphaltdecke auf eine Betonunterlage eingebaut<br />

wird, gelten künftig die ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt<br />

1 [14] (siehe Tabelle 3), deren Neuausgabe in Kürze erwartet<br />

wird. Wird in Trog- und Tunnelbauwerken die Tragschicht<br />

auch aus Asphalt hergestellt, ist nach den ZTV-<br />

ING, Teil 5, Abschnitt 1 [15] und Abschnitt 2 [16] nicht nur<br />

die Asphaltdecke, sondern auch die Asphalttragschicht<br />

mit temperaturabgesenktem Asphalt herzustellen; in<br />

diesem Fall für das Asphalttragschichtmischgut zweckmäßige<br />

viskositätsveränderte Bindemittel sind der<br />

Tabelle 2 zu entnehmen.<br />

Bei einem kleinflächigen Einbau, einem möglichen<br />

schnelleren Auskühlen des Asphalts aufgrund z. B. geringerer<br />

Schichtdicken oder bei mehrfach erforderlichem<br />

Handeinbau sollte generell die Sorte „VL“ mit einer niedrigen<br />

Phasenübergangstemperatur gewählt werden.<br />

Baubeschreibung und Leistungsverzeichnis<br />

Sollen viskositätsverändernde Zusätze oder viskositätsveränderte<br />

Bindemittel im Asphaltmischgut verwendet werden,<br />

ist dies in der Baubeschreibung und in dem Leistungsverzeichnis<br />

entsprechend anzugeben. Dabei ist es zweckmäßig,<br />

in der Baubeschreibung das Ziel der Anwendung zu<br />

benennen (z. B. Temperaturabsenkung, frühere Verkehrsfreigabe,<br />

Verbesserung der Verdichtbarkeit).<br />

In dem Leistungsverzeichnis ist dann in der entsprechenden<br />

Position als Bindemittel das viskositätsveränderte<br />

Bindemittel mit der Sortenbezeichnung nach E KvB<br />

anzugeben und gegebenenfalls die Anmerkung „bzw. …<br />

mit viskositätsveränderndem Zusatz“ (mit Ergänzung der<br />

Sortenbezeichnung des Ausgangsbindemittels nach TL<br />

Bitumen-StB). Nach weitgehend allgemeiner Auffassung<br />

sind mit dem entsprechenden viskositätsverändernden<br />

Zusatz modifizierte Bindemittel gleichwertig zu dem<br />

jeweiligen viskositätsveränderten Bindemittel nach den<br />

E KvB, obgleich die Mengen des Zusatzes in der Praxis<br />

variieren können. Beispiele für die Ausschreibung von<br />

Asphalten mit viskositätsveränderten Bindemitteln gibt<br />

Bild 2.<br />

Für Erstprüfung, Eignungsnachweis und Kontrollprüfungen<br />

sollten vor dem Hintergrund der nachfolgend<br />

gegebenen Erläuterungen in der Leistungsbeschreibung<br />

mindestens Regelungen und Anforderungen zur Äquisteifigkeitstemperatur<br />

und die Vorgehensweise bei der<br />

Extraktion festgelegt werden.<br />

Beispiele für die Formulierungen der ergänzenden<br />

Anforderungen und Festlegungen in der Baubeschreibung<br />

gibt Bild 3.<br />

Erstprüfung, Eignungsnachweis und<br />

Kontrollprüfungen<br />

In den E KvB ist der Erweichungspunkt Ring und Kugel,<br />

mit dem die konventionellen Bindemittel unter anderem<br />

klassifiziert werden, nicht mehr enthalten, weil sich<br />

gezeigt hat, dass dieser Kennwert bei der Viskositätsveränderung<br />

von Bindemitteln nicht charakteristisch ist und<br />

nicht zielsicher bestimmt werden kann (z. B. [12], [11], [18]).<br />

So beschreibt ein hoher Erweichungspunkt Ring und<br />

Kugel bei viskositätsveränderten Bindemitteln nicht – wie<br />

für konventionelle Bindemittel gültig – dessen Alterung<br />

und Verhärtung. Auch die Veränderung des Erweichungspunktes<br />

Ring und Kugel bezogen auf den Wert der Erstprüfung<br />

ist nicht einheitlich, sodass die hierauf nach ZTV<br />

Asphalt-StB 07/13 [3] bei Anwendung in Guss<strong>asphalt</strong> festgelegte<br />

Spannweite von ±8 K nicht belastbar ist und nicht<br />

mehr zur Bewertung im Rahmen der Kontrollprüfungen<br />

herangezogen werden sollte.<br />

Stattdessen gilt nach aktuellen Erkenntnissen die<br />

Äquisteifigkeitstemperatur, die auch in den E KvB zur Klassifizierung<br />

der viskositätsveränderten Bindemittel dient,<br />

als geeigneter Kennwert. Die Äquisteifigkeitstemperatur<br />

entspricht der Temperatur, bei der die mit dem DSR unter<br />

definierten Bedingungen gemessene Steifigkeit des Bin-<br />

3|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: E KvB<br />

17<br />

1. Allgemeine Beschreibung der Leistung<br />

1.1 Auszuführende Leistungen<br />

… Die neue Asphaltbefestigung der Lkw-Abstellfläche hat eine Gesamtdicke von 18 cm und besteht aus 5 cm Asphaltdeckschicht<br />

AC 16 D S mit viskositätsverändertem Polymermodifiziertem Bitumen PmB 25/45 VL auf 13 cm Asphalttragschicht aus<br />

Asphalttragschichtmischgut AC 32 T S mit Straßenbaubitumen 50/70. Die Verwendung von viskositätsverändertem Bindemittel in<br />

dem Asphaltbeton für die Asphaltdeckschicht dient als Verarbeitungshilfe und zur Verbesserung des Gebrauchsverhaltens. …<br />

3. Angaben zur Ausführung<br />

3.5 Stoffe, Bauteile<br />

Bitumenhaltige Bindemittel:<br />

… Im Asphaltmischgut für die Asphaltdeckschicht ist als Bindemittel viskositätsverändertes Polymermodifiziertes Bindemittel<br />

PmB 25/45 VL nach den E KvB 16, Tabelle 2 zu verwenden. …<br />

Zusätze:<br />

… Viskositätsverändernde Zusätze als Verarbeitungshilfe dürfen bei der Asphaltherstellung nur als Bestandteil des fertigen<br />

Bindemittels nach den E KvB 16 verwendet werden. Die Eignung des Stoffes ist im Rahmen des Eignungsnachweises gesondert<br />

nachzuweisen. Die verwendeten viskositätsverändernden Zusätze müssen in der „Erfahrungssammlung über die Verwendung<br />

von Fertigprodukten und Zusätze zur Temperaturabsenkung von Asphalt“ der Bundesanstalt für Straßenwesen aufgeführt sein.<br />

Bei der Rückgewinnung von mit viskositätsverändernden Zusätzen hergestellten Bindemitteln aus Asphalt ist es erforderlich, bei<br />

der Kaltextraktion Trichlorethylen als Lösemittel zu verwenden. Dies gilt dann für Untersuchungen im Rahmen der<br />

Eigenüberwachung, bei Kontrollprüfungen und auch bei Schiedsuntersuchungen. Ein Voreinweichen der zu untersuchenden<br />

Probe hat sich dabei als sinnvoll erwiesen. Bei einer Extraktionszeit von 90 Minuten sowie einer Trocknungszeit von 20 Minuten<br />

ist eine vollständige Rückgewinnung der im Extraktionsmittel schwerer löslichen viskositätsverändernden Zusätze sichergestellt.<br />

Zur Rückgewinnung ist das Lösemittel-Bindemittel-Gemisch in einen handwarmen Kolben zu geben und unmittelbar<br />

anschließend zu destillieren. …<br />

3.12 Prüfungen und Nachweise<br />

Eignungsnachweise:<br />

… Für das viskositätsveränderte Bindemittel ist im Rahmen der Erstprüfung zusätzlich die Äquisteifigkeitstemperatur in<br />

Anlehnung an die AL DSR-Prüfung (T-Sweep) am frischen Bindemittel zu ermitteln. Ebenso ist am Bindemittel, das aus dem<br />

Asphaltbeton AC 16 D S rückgewonnen wurde, die Äquisteifigkeitstemperatur in Anlehnung an die AL DSR-Prüfung (T-Sweep)<br />

zu bestimmen. Diese Werte sind in dem Eignungsnachweis anzugeben. Weiterhin ist die Verdichtungstemperatur für die<br />

Herstellung der Marshall-Probekörper aus Asphaltbeton AC 16 D S im Eignungsnachweis anzugeben.<br />

Am Asphaltbeton AC 16 D S sind im Rahmen der Erstellung des Eignungsnachweises zusätzliche Prüfungen durchzuführen. Die<br />

Kosten sind in die entsprechenden Positionen des Leistungsverzeichnisses einzukalkulieren und werden nicht gesondert<br />

vergütet. Die Ergebnisse dieser zusätzlichen Prüfungen sind im Hinblick auf die Gebrauchstauglichkeit vom Aufsteller zu<br />

bewerten. Folgende zusätzliche Prüfungen sind im Rahmen der Erstellung des erweiterten Eignungsnachweises durchzuführen:<br />

- dynamischer Druckschwellversuch nach den TP Asphalt-StB , Teil 25 B 1 zur Bestimmung des Widerstands gegen<br />

bleibende Verformungen<br />

- Abkühlversuch und Zugversuch nach den TP Asphalt-StB, Teil 46 A zur Bestimmung der Kälteeigenschaften; die Ergebnisse<br />

sind nicht nur in grafischer Form, sondern auch die Einzelwerte für die Temperaturen −20 °C, −15 °C, −10 °C, −5 °C, 0 °C<br />

und +5 °C anzugeben<br />

- Verdichtbarkeit nach den TP Asphalt-StB, Teil 10 B<br />

Beim dynamischen Druck-Schwellversuch darf im Eignungsnachweis und bei der Asphaltkontrollprüfung beim Asphaltbeton AC<br />

16 D S eine Dehnungsrate von ε* = 5,5 x 10-4 ‰/n nicht überschritten werden.<br />

Beim Abkühlversuch darf beim Asphaltbeton der Grenzwert für die Temperatur von −15 °C nicht überschritten werden. Dieser<br />

Grenzwert gilt sowohl für Prüfungen im Rahmen der Erstellung des Eignungsnachweises als auch bei Kontrollprüfungen. …<br />

Kontrollprüfungen:<br />

… Bei Walz<strong>asphalt</strong>, der mit viskositätsveränderten Bindemitteln oder viskositätsverändernden Zusätzen hergestellt wurde, wird<br />

im Rahmen der Kontrollprüfungen zusätzlich die Äquisteifigkeitstemperatur in Anlehnung an die AL DSR-Prüfung (T-Sweep) am<br />

rückgewonnenen Bindemittel ermittelt. Die Äquisteifigkeitstemperatur des bei der Kontrollprüfung rückgewonnenen Bindemittels<br />

darf die im Eignungsnachweis angegebene Äquisteifigkeitstemperatur um nicht mehr als 8 K über- oder unterschreiten. …<br />

Bild 3: Beispiele für Formulierungen in der nach dem HVA/B-StB gegliederten Baubeschreibung für ergänzende Informationen und Anforderungen<br />

bei Verwendung von viskositätsveränderten Bindemitteln (bezogen auf DAV-Leitfaden „Ausschreiben von Asphaltarbeiten“ [17], Beispiel L<br />

Logistikzentren, Abstellflächen für Lkw und Industrieflächen)<br />

3|20<strong>19</strong>


18<br />

Schwerpunkt: E KvB<br />

demittels einen Wert von 15 kPa erreicht; die Prüfung<br />

erfolgt in Anlehnung an die AL DSR-Prüfung (T-Sweep)<br />

[<strong>19</strong>]. Ein vergleichbares Ergebnis zu der Äquisteifigkeitstemperatur<br />

liefert aber auch die Prüfung nach den AL<br />

DSR-Prüfung (BTSV) [20] mit der Temperatur T BTSV . Diese<br />

muss am frischen (gelieferten) viskositätsveränderten<br />

Bindemittel in dem nach E KvB definierten Bereich liegen<br />

und sollte zur Qualitätssicherung im Rahmen der Eigenüberwachung<br />

von dem Asphaltmischguthersteller<br />

geprüft werden. Wird der viskositätsverändernde organische<br />

Zusatz an der Asphaltmischanlage zugegeben und<br />

bestehen keine hinreichenden Erfahrungen, sollte zuvor<br />

im Labor am im entsprechenden Verhältnis hergestellten<br />

Bindemittelgemisch aus viskositätsveränderndem Zusatz<br />

und zum Einsatz vorgesehenen Bindemittel die Vergleichbarkeit<br />

mit dem ausgeschriebenen viskositätsveränderten<br />

Bindemittel nachgewiesen werden.<br />

Um diesen Kennwert im Rahmen des Bauvertrages zur<br />

Bewertung der Leistung und einer möglichen Veränderung<br />

des Bindemittels heranzuziehen, muss die<br />

Äquisteifig keitstemperatur bei der Erstprüfung am rückgewonnenen<br />

Bindemittel bestimmt und in dem Eignungsnachweis<br />

angegeben werden. Dies ist sowohl für<br />

den mit viskositätsverändertem Bindemittel als auch für<br />

den mit viskositätsverändernden Zusätzen hergestellten<br />

Asphalt möglich. Die Ermittlung und Angabe der<br />

Äquisteifigkeits temperatur am rückgewonnenen Bindemittel<br />

ist in der Leistungsbeschreibung jedoch ergänzend<br />

festzulegen. Für die weitere Bewertung im Rahmen der<br />

Kontrollprüfung kann nach Auswertung der Prüfergebnisse<br />

verschiedener Baumaßnahmen und aktueller Auffassung<br />

in der Praxis für die Äquisteifigkeitstemperatur<br />

die Toleranz von ±8 K (bezogen auf den Wert im Eignungsnachweis)<br />

heran gezogen werden. Dieses Vorgehen<br />

LITERATUR<br />

[1] E KvB: Empfehlungen für die Klassifikation von viskositätsveränderten Bindemitteln,<br />

Ausgabe 2016. FGSV-Nr. 727, FGSV Verlag, Köln.<br />

[2] TL Asphalt-StB 07/13: Technische Lieferbedingungen für Asphaltmischgut für den<br />

Bau von Verkehrsflächenbefestigungen, Ausgabe 2007/Fassung 2013. FGSV-Nr.<br />

797, FGSV Verlag, Köln.<br />

[3] ZTV Asphalt-StB 07/13: Zusätzliche Technische Lieferbedingungen und Richtlinien<br />

für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt, Ausgabe 2007/<br />

Fassung 2013. FSGV-Nr. 799, FGSV Verlag, Köln.<br />

[4] STLK LB 113: Standardleistungskatalog für den Straßen- und Brückenbau, Leistungsbereich<br />

113 Asphaltbauweisen, Ausgabe August 2016. FGSV-Nr. LB 113,<br />

FGSV Verlag, Köln.<br />

[5] Gehrke, M.; Louis, H.-P. (2015): Untersuchungsbericht Nr. 1505<strong>03</strong>0, Bestimmung<br />

des Verformungsverhaltens der Asphaltdeckschicht mit dem PVE-Tester und dem<br />

mod. LFGG, <strong>19</strong>.05.2015. Ingenieurgesellschaft für Technische Analytik mbH,<br />

Essen. Nicht veröffentlicht.<br />

[6] M TA: Merkblatt für die Temperaturabsenkung von Asphalt, Ausgabe 2011.<br />

FGSV-Nr. 766, FGSV Verlag, Köln.<br />

[7] Mansfeld, R.; Barth, R.; Beer, F.; Breitbach, P.; Gogolin, D.; Pass, F.; Radenberg, M.;<br />

Riebesehl, G.; Sadzulewsky, S.; Wölfle, H. (2009): Temperaturabgesenkte<br />

Asphalte – Ratschläge aus der Praxis für die Praxis. Asphalt Leitfaden, Deutscher<br />

Asphaltverband, Bonn.<br />

[8] Radenberg, M.; Gehrke, M. (2014): Einfluss viskositätsverändernder Zusätze auf<br />

den Zeitpunkt der Verkehrsfreigabe. Schlussbericht zum FE 07.0246/2011 der<br />

Bundesanstalt für Straßenwesen. Nicht veröffentlicht.<br />

[9] Rühl, R.; Schellenberger, M.; Winklbauer, M. (2012): Einbau von temperaturabgesenktem<br />

Walz<strong>asphalt</strong> in Tunnelbauwerken – Keine Alternative. In: Asphalt,<br />

47(2012)2, Giesel-Verlag, Hannover, S. 10–15.<br />

[10] Schäfer, V.; Rosauer, V. (2016): Entwicklungen, Erfahrungen und Hinweise zur<br />

Viskositätsveränderung von Asphalt. In: Straße und Autobahn 67(2016)9, Kirschbaum-Verlag,<br />

Bonn, S. 7<strong>03</strong>-714.<br />

[11] Beer, F.; Bommert, F.; Grodotzki, O.; Harnischfeger, St.; Mansfeld, R.; Nölting, M.;<br />

Rühl, R.; Täube, A. (2014): Asphalt mit viskositätsverändernden Zusätzen, 15<br />

Jahre Praxis. Asphalt 49(2014)7, Giesel-Verlag, Hannover, S. 10–14.<br />

[12] Hagner, T.: Im Gespräch: „Es bestand Klärungsbedarf“. In: Asphalt 52(2017)6,<br />

Giesel-Verlag, Hannover, S. 14–16.<br />

[13] AL DSR-Prüfung (konstante Scherrate): Arbeitsanleitung zur Bestimmung des<br />

Verformungsverhaltens von Bitumen und bitumenhaltigen Bindemitteln im<br />

Dynamischen Scherrheometer (DSR) – Teil 3: Durchführung mit konstanter<br />

Scherrate, Ausgabe 2016. FGSV-Nr. 721, FGSV Verlag, Köln.<br />

[14] ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 1: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für Ingenieurbauten, Teil 7 Brückenbeläge, Abschnitt 1<br />

Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus einer Polymerbitumen-Schweißbahn,<br />

Entwurf 20<strong>19</strong>. FGSV-Nr. 782/2, FGSV Verlag, Köln.<br />

[15] ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für Ingenieurbauten, Teil 5 Tunnelbau, Abschnitt 1 Geschlossene<br />

Bauweise, Stand 2018/01. Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach.<br />

[16] ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 2: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für Ingenieurbauten, Teil 5 Tunnelbau, Abschnitt 2 Offene<br />

Bauweise, Stand 2018/01. Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach.<br />

[17] Schäfer, V. (2013): Ausschreiben von Asphaltarbeiten, Überarbeitung 2013.<br />

DAV-Leitfaden, Deutscher Asphaltverband e.V., Bonn.<br />

[18] Oelkers, C. (2015): Optimierung der Performance von Guss<strong>asphalt</strong>. In: Asphalt<br />

50(2015)5, Giesel-Verlag, Hannover, S. 9–16.<br />

[<strong>19</strong>] AL DSR-Prüfung (T-Sweep): Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Verformungsverhaltens<br />

von Bitumen und bitumenhaltigen Bindemitteln im Dynamischen<br />

Scherrheometer (DSR) – Teil 1: Durchführung im Temperatursweep, Ausgabe<br />

2014. FGSV-Nr. 722, FGSV Verlag, Köln.<br />

[20] AL DSR-Prüfung (BTSV): Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Verformungsverhaltens<br />

von Bitumen und bitumenhaltigen Bindemitteln im Dynamischen<br />

Scherrheometer (DSR) – Teil 4: Durchführung des Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahrens,<br />

Ausgabe 2017. FGSV-Nr. 720, FGSV Verlag, Köln.<br />

[21] TP Asphalt-StB, Teil 46 A: Technische Prüfvorschriften für Asphalt, Teil 46 A:<br />

Kälte eigenschaften: Einaxialer Zugversuch und Abkühlversuch, Ausgabe 2013.<br />

FGSV-Nr. 756/46 A, FGSV Verlag, Köln.<br />

[22] TP Asphalt-StB, Teil 25 B: Technische Prüfvorschriften für Asphalt, Teil 25 B 1:<br />

Einaxialer Druck-Schwellversuch – Bestimmung des Verformungsverhaltens von<br />

Walz<strong>asphalt</strong> bei Wärme, Ausgabe 2018. FGSV-Nr. 756/25 B 1, FGSV Verlag, Köln.<br />

3|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: E KvB<br />

<strong>19</strong><br />

und die Toleranz sind ebenfalls in der Leistungsbeschreibung<br />

festzulegen und so bauvertraglich zu vereinbaren.<br />

Im Rahmen der Eigenüberwachungen und Kontrollprüfungen<br />

ist zu berücksichtigen, dass die Extraktion<br />

aufgrund der schwerer lösbaren viskositätsverändernden<br />

Zusätze – welche dem Bindemittelgehalt zugerechnet<br />

werden – angepasst werden muss. Nach Erfahrungen in<br />

der Praxis wird das viskositätsveränderte Bindemittel<br />

nach einer Extraktionszeit von 90 Minuten und nur mit<br />

dem Lösemittel Trichlorethen vollständig gelöst. Zur<br />

Rückgewinnung sollte das Lösemittel-Bindemittel-Gemisch<br />

in einen handwarmen Kolben gegeben und sofort<br />

destilliert werden, um ein Ausfällen des viskositätsverändernden<br />

Zusatzes am kalten Glaskolben zu vermeiden.<br />

Diese Vorgehensweise sollte ebenfalls in der Leistungsbeschreibung<br />

festgelegt und so zwischen den Parteien<br />

vertraglich vereinbart werden und ist von den verschiedenen<br />

Prüfinstituten zu berücksichtigen.<br />

Weiterhin ist in dem Eignungsnachweis die Verdichtungstemperatur<br />

für den Marshall-Probekörper anzugeben,<br />

um bei der Kontrollprüfung den Marshall-Probekörper<br />

unter vergleichbaren Bedingungen herzustellen.<br />

Bei fehlender Erfahrung in der Zusammensetzung und<br />

im Einbau von Walz<strong>asphalt</strong> mit viskositätsveränderten Bindemitteln<br />

oder viskositätsverändernden Zusätzen sollte<br />

im Rahmen der Erstprüfung die Raumdichte am Marshall-Probekörper<br />

auch bei geringeren und höheren Verdichtungstemperaturen<br />

ermittelt werden, um das veränderte<br />

Verdichtungsverhalten bewerten und die Verdichtung<br />

auf der Baustelle entsprechend optimieren zu können.<br />

Gleichwohl ist anzumerken, dass dieser bisher angewendete<br />

Ansatz in Fachkreisen wegen einer mangelnden<br />

bzw. nicht hinreichenden Korrelation zum Verdichtungsverhalten<br />

in der Praxis kritisiert wird; eine Alternative liegt<br />

jedoch noch nicht vor und wird noch entwickelt.<br />

Bei Guss<strong>asphalt</strong> ist als erweiterte Untersuchung die<br />

Verarbeitbarkeit im Rührwerkskessel zu empfehlen, eine<br />

Alternative bietet das aus der Betontechnologie bekannte<br />

Ausbreitmaß [18].<br />

Weiterhin kann die ergänzende Prüfung des<br />

Gebrauchsverhaltens bei tiefen Temperaturen [21] und<br />

des Verformungsverhaltens bei Wärme [22] zweckmäßig<br />

sein, um die Eignung der Zusammensetzung des Asphalts<br />

für die gegebenen Rahmenbedingungen bewerten zu<br />

können; dies gilt insbesondere bei der Viskositätsveränderung<br />

von hartem Straßenbaubitumen und hartem<br />

Polymermodifizierten Bitumen.<br />

Viskositätsverändernde mineralische Zusätze wie Zeolith<br />

wirken sich nicht auf den Erweichungspunkt Ring und<br />

Kugel aus. Zudem lässt sich der viskositätsverändernde<br />

Effekt im labortechnischen Maßstab mit den heutigen<br />

Techniken nicht nachweisen. Daher sind weder zusätzliche<br />

Untersuchungen in Bezug auf die Viskositätsveränderung<br />

noch besondere Hinweise für die Extraktion und<br />

Rückgewinnung des Bindemittels erforderlich. In diesem<br />

Fall kann somit der Erweichungspunkt Ring und Kugel<br />

wie bei konventionellen Asphalten zur Bewertung des<br />

Bindemittels herangezogen werden.<br />

Die Wiederverwendung von mit viskositätsveränderten<br />

Bindemitteln oder viskositätsverändernden Zusätzen<br />

hergestellten Asphalten ist nach bisheriger Erfahrung<br />

prinzipiell problemlos möglich. Allerdings bietet der<br />

Erweichungspunkt Ring und Kugel, wenn das Bindemittel<br />

im Asphaltgranulat organisch viskositätsverändert ist, wie<br />

oben erläutert, kein geeignetes Kriterium zur Bewertung<br />

der Qualität des Asphaltgranulats und der Versprödung<br />

des Asphalts bzw. des darin enthaltenen Bindemittels.<br />

Daher kann auch die Wiederverwendung von viskositätsverändertem<br />

Asphalt mit einem Erweichungspunkt Ring<br />

und Kugel von durchschnittlich mehr als 70 °C vorgesehen<br />

werden. Die Eignung des mit dem Asphaltgranulat aus<br />

viskositätsverändertem Asphalt hergestellten Asphaltmisch<br />

guts ist jedoch in der Erstprüfung nachzuweisen.<br />

Analog zum Einbau von Asphalt mit „frischem“ viskositätsverändertem<br />

Bindemittel oder viskositätsverändernden<br />

Zusätzen ist dann auch beim Einbau des Asphalts mit viskositätsverändertem<br />

Asphaltgranulat die viskositätsverändernde<br />

Wirkung zu beachten und sind gegebenenfalls<br />

besondere Regelungen hinsichtlich des Eignungsnachweises<br />

und der Kontrollprüfung zu treffen. •<br />

AUTOREN<br />

Dr. Verena Rosauer<br />

Rosauer – Gutachten und<br />

Beratung zum Straßenbau<br />

Dümptener Straße 4B<br />

45359 Essen<br />

mail@rosauer.biz<br />

Volker Schäfer<br />

Schäfer Consult<br />

Ulmenstraße 42<br />

26135 Oldenburg<br />

v.schaefer@schaefer-consult.com<br />

Ihr kompetenter Partner für die Isolierung von Asphaltmischanlagen<br />

• Industrie-Isolierungen<br />

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Zum Weissen Rain 2<br />

63571 Gelnhausen<br />

Tel. 06051 91 228-0<br />

iso@wksb.de, www.wksb.de<br />

3|20<strong>19</strong>


20 Menschen<br />

NACHRUF<br />

Prof. Wolfgang Arand gestorben<br />

Am 8. März 20<strong>19</strong>, nur wenige Tage nach seinem<br />

letzten Winterurlaub in seinem geliebten Grächen<br />

im Wallis, verstarb in Braunschweig Universitätsprofessor<br />

em. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Arand im 91.<br />

Lebensjahr.<br />

Geboren in Berlin, begann Arand nach dem Abitur<br />

und einer Zimmermannslehre ein Studium zum<br />

Bauingenieurwesen an der TU Berlin. Hier promovierte<br />

er zum Dr.-Ing. und wechselte dann zur weiteren Qualifikation<br />

an die Technische Universität Karlsruhe. Nach<br />

Habilitation und Aufstieg zum Wissenschaftlichen Rat<br />

und Professor nahm er den Ruf zum damaligen Lehrstuhl<br />

für Straßenwesen und Erdbau der Technischen<br />

Universität Braunschweig an. Mit Wolfgang Arand kam<br />

ein Vollblut-Asphalttechnologe nach Braunschweig an<br />

eine Einrichtung, welche sich bis dahin schwerpunktmäßig<br />

mit Landstraßenbau, Erdbau und Grundbau<br />

befasst hatte und nur am Rande mit Bitumen und<br />

Asphalt. Diese Themen wurden von Lehrbeauftragten<br />

vertreten.<br />

Arand kam nach Braunschweig, um hier ein Zentrum<br />

für moderne, zukunftsweisende Asphaltforschung<br />

zu errichten, baute den Lehrstuhl zum Institut für Straßenwesen<br />

auch personell entsprechend um und investierte<br />

die Berufungsgelder in die Entwicklung komplexer<br />

Prüfgeräte zur Ansprache wesentlicher Gebrauchs-<br />

Professor em. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Arand (Quelle: Privat)<br />

eigenschaften von Asphalt. Dabei kümmerte er sich intensiv um seine wissenschaftlichen Mitarbeiter und verstand es, diese<br />

hoch zu motivieren. Die Entwicklungen zur Überprüfung der Kälteflexibilität von Asphalt mittels Zug- und Abkühlversuchen,<br />

zur Ermüdungsbeständigkeit mittels Zug-Schwellversuchen, zur Verformungsbeständigkeit mittels Triaxialversuchen mit<br />

oszillierendem, phasenverschobenem radialem Stützdruck, zur Quantifizierung der Verdichtungseigenschaften und zur Herstellung<br />

von Asphalt-Probeplatten im Laboratorium mit praxisadäquaten Eigenschaften waren jahrelang Alleinstellungsmerkmale<br />

des Instituts für Straßenwesen in Braunschweig.<br />

Arands Arbeiten, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, waren national und international hoch geachtet. Arand arbeitete<br />

überaus effektiv, hatte ein enormes Arbeitspensum, aber trotzdem immer die Zeit, sich um alle Mitarbeiter des Instituts zu<br />

kümmern. Seinen Studierenden und wiss. Mitarbeitern gab er Präzision in Wort und wissenschaftlicher Arbeit für ihren beruflichen<br />

Weg mit. Alle blicken mit Stolz auf die Zeit in der „Braunschweiger Schule“ zurück und sind dankbar, dass Arand ihr<br />

Lehrer war.<br />

Man kann sich nur freuen, dass Wolfgang Arand ein Lebensabend in seinem eigenen Haus ohne Leiden beschieden war<br />

und er an seinem neunzigsten Geburtstag noch einmal auf die Skibretter steigen konnte. Unser Mitgefühl gilt seinen vier<br />

Kindern und deren Familien. Wir verneigen uns vor einem großen Asphalttechnologen und werden Wolfgang Arand ein<br />

ehrendes und dankbares Andenken bewahren.<br />

<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Renken<br />

3|20<strong>19</strong>


Termine<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

21<br />

Mai 20<strong>19</strong><br />

13.5. Münster<br />

DAV-Mitgliederversammlung<br />

DAI-Mitgliederversammlung<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

14.–15.5. Münster<br />

Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong><br />

www.fgsv.de<br />

Juni 20<strong>19</strong><br />

6.6. Paris<br />

11. EAPA-Symposium „The future of<br />

the <strong>asphalt</strong> industry“<br />

www.eapa.org<br />

25.6. Karlsruhe<br />

DAV-Regionalversammlung<br />

Baden-Württemberg<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

27./28.–29.6. Essen<br />

Befähigte Person zur Prüfung von<br />

Erd- und Straßenbaumaschinen<br />

www.vdbum.de<br />

Juli 20<strong>19</strong><br />

4.–5.7. Bad Aibling<br />

DAV-Regionalversammlung Bayern<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

September 20<strong>19</strong><br />

5.–7.9. Karlsruhe<br />

TiefbauLIVE<br />

www.tiefbaulive.com<br />

12.9. Fulda<br />

DAV-Regionalversammlung Mitte<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

November 20<strong>19</strong><br />

15.11. Rostock-Warnemünde<br />

DAV-Regionalversammlung Nord<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

21.–22.11. Wittlich<br />

DAV-Regionalversammlung West<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

26.–27.11. Mannheim<br />

Construction Equipment Forum<br />

www.constructionforum.de<br />

27.–29.11. Bled, Slovenia<br />

17th Colloquium on Asphalt,<br />

Bitumen and Pavements<br />

www.zdruzenje-zas.si<br />

Dezember 20<strong>19</strong><br />

12.–13.12. Dresden<br />

6. Dresdner Asphalttage<br />

www. tu-dresden.de<br />

Vorschau 2020<br />

14.–16.1. Essen<br />

Infratech<br />

www.infratech.de<br />

12.–14.2. Berchtesgaden<br />

20. Deutsche Asphalttage<br />

www.deutsche-<strong>asphalt</strong>tage.de<br />

16.–18.3. Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

12.–14.5. Madrid (Spanien)<br />

E&E-Kongress<br />

www.eapa.org<br />

26.–29.8. Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

Steinexpo<br />

www.steinexpo.eu<br />

7.–9.10. Dortmund<br />

Deutscher Straßen- und<br />

Verkehrskongress<br />

www.fgsv-kongress.de<br />

3|20<strong>19</strong>


22 Vor Ort<br />

Bauma Pre Training<br />

Verdichtung im Goldgräberambiente<br />

Rund 380 ihrer Händler lud<br />

Ammann Verdichtung im<br />

März im Vorfeld der Bauma<br />

zu einer internen Schulung in<br />

den Stöffel-Park nach Enspel<br />

(Westerwald) ein. Um eine<br />

optimale Beratung durch die<br />

Vertriebspartner sicherzustellen,<br />

wurden die Händler in<br />

drei Tagesseminaren über die<br />

Neuheiten informiert.<br />

Neue Technik zum Anfassen beim Ammann Pre Training.<br />

Der Stöffel-Park in Enspel (Westerwald) bildete den perfekten industriekulturellen Hintergrund.<br />

Realer Asphalteinbau als Highlight der Händlerveranstaltung. (Quelle: DAV/hin)<br />

in Besuch im Tertiär-, Industrie- und Erlebnispark<br />

„EStöffel, ein Bestandteil des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus,<br />

lohnt sich für Groß und Klein“, heißt<br />

es auf der Internetseite. Und tatsächlich, ein Besuch der<br />

imposanten Gebäude des Basalt abbauenden Betriebs<br />

der Firma Adrian aus dem <strong>19</strong>. Jahrhundert und des 140<br />

ha großen Geländes sind zu empfehlen. Die Teilnehmer<br />

des Ammann Pre Trainings hatten leider kaum Gelegenheit,<br />

die Atmosphäre, die an eine verlassene Goldgräberstadt<br />

erinnert, zu genießen. Denn für sie standen<br />

harte Fakten auf dem Programm.<br />

Bernd Holz, Region Director Europe North bei<br />

Ammann Verdichtung, erläuterte den Sinn der Veranstaltung<br />

im Vorfeld der Bauma bei seiner Begrüßung: „Als<br />

Händler wissen Sie, dass auf der Bauma Zeit knapp<br />

bemessen ist. Deshalb haben Sie hier Gelegenheit, sich<br />

alles in Ruhe anzusehen, erklären zu lassen und auch<br />

auszuprobieren.“<br />

Dafür hatte Ammann auf dem Gelände vier Stationen<br />

aufgebaut, die die Teilnehmer nacheinander ablaufen<br />

konnten. Im Einzelnen ging es hier schwerpunktmäßig<br />

um die Bereiche „Service, Telematik“, „Schwere Erdverdichtung“,<br />

„Asphaltverdichtung“ sowie „Leichte Verdichtungsmaschinen“.<br />

Als besonderes Highlight erwartete<br />

die Teilnehmer ein realer Asphalteinbau auf dem<br />

Gelände, bei dem nicht nur ein Asphaltfertiger und eine<br />

Walze von Ammann zum Einsatz kamen, sondern bei<br />

dem auch die digitale Vernetzung verschiedener<br />

Ammann-Maschinen durch Q Point erläutert wurde. •<br />

3|20<strong>19</strong>


Vor Ort<br />

23<br />

Straßen.NRW<br />

Schneller bauen und managen<br />

In Sanierung und Ausbau der Straßen-Infrastruktur des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen fließen Milliarden. 2018<br />

hat Straßen.NRW einen Rekordhaushalt von 1,4 Mrd. gestemmt,<br />

im laufenden Jahr wird es nicht weniger sein.<br />

140 Großbaustellen stehen in den kommenden zwei<br />

Jahren auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen an,<br />

wie auf der zentralen Baustellenkonferenz von Straßen.<br />

NRW in Gelsenkirchen deutlich wurde.<br />

Diskussionsstoff gab es mehr als ausreichend, als Straßen.NRW Mitte<br />

März zur zentralen Baustellenkonferenz einlud. Mit einem leicht<br />

veränderten Konzept – statt zweier regionaler Veranstaltungen, entschied<br />

sich der Landesbaubetrieb für eine zentrale Veranstaltung –<br />

brachte Straßen.NRW Vertreter von Kommunen, Wirtschaft und Verbänden<br />

mit den Planern von Straßen.NRW zusammen. Auch die Deutsche<br />

Bahn und Vertreter anderer Verkehrsträger waren zu der Konferenz<br />

geladen, um sich über die großen Bauvorhaben des Landesbetriebes zu<br />

informieren und wichtige Abstimmungen in die Wege zu leiten.<br />

Denn eines war allen Beteiligten klar: Mit der steigenden Zahl der<br />

Baumaßnahmen steigen auch die Anforderungen an das Baustellenmanagement.<br />

Das weiß auch Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek:<br />

„Wir müssen mit allen Beteiligten und Betroffenen so früh<br />

wie möglich ins Gespräch kommen.“ Ein wichtiger Baustein sind dabei<br />

die jährlich stattfindenden Baustellenkonferenzen – entsprechend groß<br />

war das Medieninteresse. Für Dr. Jan Lohoff, Leiter der Stabsstelle Baustellenkoordination,<br />

ist die Abstimmung ein wichtiger Aspekt. So soll es<br />

keine Baustellen auf Alternativrouten und keine dauerhafte Sperrung<br />

von Fahrstreifen geben. Großereignisse wie Fußballspiele oder auch<br />

Schulferien sollen in der Planung von Baustellen ebenfalls berücksichtigt<br />

werden. Doch auch die Information der Verkehrsteilnehmer hat für ihn<br />

einen hohen Stellenwert: „Unsere Daten fließen in das Portal verkehr.<br />

nrw.de ein. Hier finden Autobahnnutzer alle wichtigen Informationen für<br />

ihre Strecke.“ Künftig sollen in dem Portal auch Baustellen-Informationen<br />

zu Bundes- und Landesstraßen zu finden sein.<br />

Mit den hohen Investitionen steigt auch die Zahl der Baustellen im<br />

Autobahnnetz. 2018 waren es mehr als 330 Arbeitsstellen längerer Dauer<br />

(mehr als 24 Stunden). Zu den großen Maßnahmen kommen noch gut<br />

22.000 Tagesbaustellen: Das sind zum Beispiel Markierungsarbeiten,<br />

Gehölzpflege, Reinigung oder das kurzfristige Reparieren von Schadstellen<br />

oder Unfallschäden.<br />

Oberstes Ziel ist es, die Belastungen für die Verkehrsteilnehmer zu<br />

reduzieren. Das geschieht auch durch das Ausnutzen der verkehrsarmen<br />

Zeiten für Baumaßnahmen kürzerer Dauer. 47 % der sogenannten<br />

Tagesbaustellen auf den am meisten belasteten Strecken werden inzwischen<br />

in der Nacht erledigt. „Dabei dürfen wir allerdings nicht vergessen“,<br />

so Sauerwein-Braksiek, „dass Nachtbaustellen für unsere Mitarbeiter ein<br />

sehr viel höheres Risiko beinhalten.“ Die Baustellen längerer Dauer werden<br />

darüber hinaus mittlerweile ganz oder in Teilen, wenn sie über mehrere<br />

Monate gehen, zu einem Drittel am Wochenende abgewickelt (98<br />

im vergangenen Jahr).<br />

Neben den Koordinationsmaßnahmen steht das Thema Beschleunigung<br />

ganz oben auf der Agenda von Straßen.NRW. Im Mai 2018 wurde<br />

Elfriede Sauerwein-Braksiek stand im Mittelpunkt des Medieninteresses.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst ein sogenannter 8-Punkte-Plan<br />

vorgestellt. Darin sind Maßnahmen gebündelt, die Bauzeiten verkürzen<br />

und die Beschränkungen auf den Autobahnen reduzieren sollen. So werden<br />

Zwischenfristen vereinbart, Bonus-/Malus-Regelungen getroffen<br />

oder Mischlose ausgeschrieben, die verschiedene Gewerke in einem<br />

Auftrag bündeln. Auch die Funktionalausschreibung soll helfen, schneller<br />

zu bauen. In 13 Bauverträgen wurden über den 8-Punkte-Plan hinaus<br />

Beschleunigungen vereinbart. Für die Verkehrsteilnehmer bedeutet das:<br />

insgesamt 227 Wochen weniger Baustelle.<br />

•<br />

8 Einstiegspunkte in die Digitalisierung<br />

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3|20<strong>19</strong>


24 Intern<br />

Regenstaufer Asphalt- und Straßenbauseminar<br />

„Diese Fachveranstaltungen sind sehr wichtig“<br />

Ende März fand das schon traditionelle Regenstaufer<br />

Asphalt- und Straßenbauseminar statt. Bereits zum<br />

35. Mal hatte das Institut Dr.-Ing. Gauer Ingenieurgesellschaft<br />

für bautechnische Prüfungen geladen,<br />

um mit seinen Gästen einen Tag aktuelle Herausforderungen<br />

zu erörtern. Mit dabei war der Deutsche<br />

Asphaltverband (DAV).<br />

er richtige Asphalt am richtigen Ort – Ausschreiben von Asphalt-<br />

unter diesem Titel wendete sich Thomas Reschke,<br />

„Darbeiten“,<br />

Referent Asphaltbauweisen beim DAV, an die Zuhörer. Zu seinen Themen<br />

gehörten etwa Kriterien für die Auswahl geeigneter Asphalte in Abhängigkeit<br />

vom Anforderungsprofil sowie in Abhängigkeit von den Randbedingungen<br />

der Baustelle. Er ging aber auch auf typische Schadensbilder<br />

und beispielhafte Anwendungen in Abhängigkeit von den Anforderungen<br />

ein und gab Hinweise zur Wahl von Mischgutart, Mischgutsorte,<br />

Bindemittel. „Diese Fachveranstaltungen sind sehr wichtig“, fasst Reschke<br />

zusammen. „Hier treffen beispielsweise ausschreibende Stellen auf Produzenten<br />

und Ausführer. Ich habe noch jedes Mal etwas gelernt.“ Aus<br />

diesem Grund platzierte sich der Verband auch mit einem Tisch, um auf<br />

sein Broschürenprogramm aufmerksam zu machen.<br />

Dr. Michael Schmalz: „Unser Seminarprogramm spiegelt einen kleinen Teil dieser<br />

Innovationskraft wider.“ (Quelle: Gauer)<br />

Weitere Themen waren beispielsweise „Aktuelles zum Straßenbau in<br />

Bayern“. BD Stefan Leitner, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen,<br />

Bau und Verkehr, nahm in seinen Ausführungen Stellung zum Themenkomplex<br />

„Asphaltgranulat“ und legte die Investitionstätigkeit des Freistaates<br />

dar. Mit „Kaltfräsen-Maschinentechnik und Einsatzmöglichkeiten“<br />

standen auch Baumaschinenthemen auf der Agenda. Jutta Dietz,<br />

Leitung der Geschäftsstelle des Verbandes Europäischer Straßenfräsunternehmungen,<br />

und Roland Schmid, Leiter Fräsabteilung Kutter GmbH<br />

& Co. KG, stellten Funktionsprinzipien der Kaltfräsen vor, bezogen Stellung<br />

zum Asphaltrecycling und berichteten von Einsatzbeispielen. In<br />

einem viel beachteten Vortrag „Wo ein Auto fahren lernt – Anforderungen<br />

an Prüfflächen aus Asphalt“ stellte Reiner Imdahl, Standortleiter<br />

Immendingen von Mercedes-Benz Cars Development, die Entstehung<br />

des Prüfgeländes in Immendingen der Daimler AG vor.<br />

•<br />

DAV goes Inhouse<br />

Stefan Leitner: „Bei Neu-, Aus- und Umbaumaßnahmen sollen Pilotprojekte<br />

für den Bau von Asphaltfundationsschichten in Heißbauweise oder bitumengebundene<br />

Tragschichten nach dem M VB K ausgeschrieben werden.“<br />

Die Begrüßung der Teilnehmer übernahm Dr. Michael Schmalz,<br />

Geschäftsführer des Instituts Dr.-Ing. Gauer. Er beleuchtete in seiner Rede<br />

noch einmal die Herausforderungen der Bauwirtschaft, wie beispielsweise<br />

den 2016 eingeleiteten Investitionshochlauf des Bundes und den<br />

damit verbundenen Problemen. Der Nachholbedarf sei immens und<br />

ohne Ideen kreativer Köpfe sowie der Bereitschaft, innovative Wege zu<br />

beschreiten, seien die Aufgaben kaum zu schaffen. Dabei konnte Schmalz<br />

mit Stolz auf die Veranstaltung verweisen: „Unser Seminarprogramm<br />

spiegelt einen kleinen Teil dieser Innovationskraft wider.“<br />

Im März führte der Deutsche Asphaltverband eine seiner<br />

Inhouse-Schulungen durch. Die <strong>19</strong>59 gegründete Ingenieurgemeinschaft<br />

igk Krabbe trat an den Verband heran mit dem Wunsch,<br />

abseits der bekannten Seminare des DAV eine Fortbildung und<br />

Wissensauffrischung zum Themenkomplex „Asphalt“ zu erhalten.<br />

In enger Absprache mit der Ingenieurgemeinschaft entwickelte<br />

Andreas Stahl, Referent Asphaltbauweise u. -technologie beim<br />

DAV, ein Tagesseminar. So entstand ein Programm, das die vier<br />

Themen „Einführung in den Baustoff Asphalt/Grundlagen“, „Viskositätsveränderte<br />

Bindemittel in Regelwerk und Praxis“, „Kontrollprüfungen<br />

nach ZTV Asphalt“ sowie „Nähte und Fugen“ beinhaltete.<br />

Die Teilnehmer, alle aus den Bereichen Tiefbau, Ausschreibung,<br />

Bau- und Projektleitung, nutzten die Gelegenheit, in der<br />

Diskussion viele offene Fragen zu klären.<br />

3|20<strong>19</strong>


Intern<br />

25<br />

ADAC-Expertenreihe<br />

Baustellenmanagement im Gespräch<br />

Zwischen März und Juni führt der ADAC wieder seine Expertenreihe durch. In sieben<br />

Städten geht es dieses Jahr um das Thema „Baustellenmanagement und -sicherheit<br />

innerorts und auf Landstraßen“. Der Deutsche Asphaltverband nimmt als Aussteller<br />

an den Seminaren teil, um vor allem auf den neuen technischen Leitfaden „Asphalt im<br />

kommunalen Straßenbau“ hinzuweisen.<br />

Das Baustellenmanagement und die Verkehrssicherheit<br />

spielen bei allen Bauvorhaben<br />

im Straßenraum eine zentrale Rolle. Baustellen<br />

bedeuten komplexe Prozessabläufe, bei<br />

denen Straßenbauämter, Verkehrsbehörden<br />

sowie alle am Bau Beteiligten und davon Betroffenen<br />

viele Herausforderungen zu bewältigen<br />

haben. Durch das Baustellenmanagement wird<br />

nicht nur die optimale Abwicklung der Arbeiten,<br />

sondern auch eine möglichst minimale<br />

Beeinträchtigung des Verkehrs und des Umfeldes<br />

angestrebt. Ein Grund mehr, dass sich der<br />

ADAC damit beschäftigt.<br />

Der DAV hat vor allem die Möglichkeit gesehen,<br />

im direkten Kontakt mit kommunalen<br />

Behördenvertreter auf den neuen technischen<br />

Leitfaden „Asphalt im kommunalen Straßenbau“<br />

aufmerksam zu machen. Und die Resonanz<br />

auf den bisherigen Veranstaltungen in<br />

Gera, Hamm, Magdeburg und Rastatt gibt dem<br />

Verband Recht. „Ich habe viele gute Gespräche<br />

geführt und Kontakte geknüpft“, resümiert<br />

Andreas Stahl, Referent Asphaltbauweise und<br />

-technologie beim DAV und direkt an der<br />

Die ADAC-Expertenreihe fand 20<strong>19</strong> unter Beteiligung des DAV statt. (Quellen: ADAC Westfalen e.V.)<br />

Erstellung des Leitfadens mit beteiligt. Und<br />

weiter: „Der neue Leitfaden vom DAV kam gut<br />

bei den Teilnehmern an und stieß auf großes<br />

Interesse. Das habe ich bei den vielen Gesprächen<br />

direkt mitbekommen.“<br />

Bis Anfang Juni finden nun noch Veranstaltungen<br />

in Feuchtwangen, Hamburg und Bingen<br />

statt.<br />

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3|20<strong>19</strong>


26 Intern<br />

FGSV-Kolloquium<br />

Ein offenes Ohr für die Kommunen<br />

Mitte März fand in Kassel das FGSV-Kolloquium „Kommunales<br />

Verkehrswesen“ statt. Der deutsche Asphaltverband<br />

(DAV) nutzte die Gelegenheit, sich den Teilnehmern,<br />

hauptsächlich Vertreter kommunaler Tief- und<br />

Straßenbauämter, vorzustellen. Im Mittelpunkt stand<br />

dabei der neue technische Leitfaden „Asphalt im kommunalen<br />

Straßenbau“.<br />

Tomas Reschke, Referent Asphaltbauweise und Bitumen beim DAV,<br />

ist zufrieden: „Wenn ich hier auf der Veranstaltung der FGSV die<br />

Gespräche resümiere, merke ich erst, wie dringend erforderlich der Leitfaden<br />

zum kommunalen Straßenbau ist.“ Von den rund 100 Teilnehmern<br />

am Kolloquium blieb so mancher am Stand des DAV stehen. „Die Probleme,<br />

die hier zur Sprache kommen, drehen sich im Wesentlichen um das<br />

Ausschreiben von Asphaltarbeiten und um immer wiederkehrende kleinere<br />

technische Probleme“, weiß Reschke zu berichten.<br />

Was er mit den kleineren technischen Problemen meint, ist schnell<br />

rausgefunden beim Zuhören. Da ist vom Schließen von Aufgrabungen,<br />

vom ruhenden Verkehr, Sanierungsintervallen oder der Ausführungsbegleitung<br />

die Rede. „Auf alle Fragen hat der Leitfaden eine Antwort“, so<br />

Reschke und fährt fort: „Und wenn nicht, dann verweist er auf den entsprechenden<br />

anderen technischen Leitfaden des DAV, der das Thema<br />

behandelt.“<br />

Rund 100 Teilnehmer kamen beim FGSV-Kolloquium zusammen.<br />

„Wenn ich hier auf der Veranstaltung der FGSV<br />

die Gespräche resümiere, merke ich erst, wie<br />

dringend erforderlich der Leitfaden zum kommunalen<br />

Straßenbau ist.“<br />

Als gut gewählt erwies sich in diesem Zusammenhang das FGSV-Kolloquium.<br />

Denn nach der erfolgreichen Vorgängerveranstaltung 2017 in<br />

Münster hatte die FGSV-Kommission „Kommunale Straßen“ wieder ein<br />

Fachprogramm für die zweitägige Veranstaltung ausgearbeitet. Dir.<br />

Elfriede Sauerwein-Braksiek, Vorsitzende der FGSV, brachte es in ihrer<br />

Begrüßungsansprache auf den Punkt: „Die Teilnehmer werden an den<br />

zwei Tagen umfassend über hochaktuelle Themen und Bereiche des<br />

kommunalen Verkehrswesens informiert.“ So wurde beispielsweise am<br />

ersten Tag über Hamburgs vollständig neu aufgestelltem Regelwerk der<br />

Straßenplanung sowie zu technischen Möglichkeiten bei der Parkraumdetektion<br />

berichtet. Den Abschluss des ersten Tages bildete ein gemeinsamer<br />

Imbiss. Hier nutzten viele Teilnehmer die Gelegenheit, um sich in<br />

Ruhe und ausführlich beispielsweise am Stand des DAV zu informieren.<br />

Der zweite Tag gehört u. a. dem topaktuellen Thema „Klimawandel und<br />

Resilienz der Städte“. Die Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt. •<br />

Thomas Reschke (l.) im Gespräch. (Quelle: DAV/hin)<br />

Die Pausenzeiten für angeregte Diskussionen genutzt.<br />

3|20<strong>19</strong>


STANDORTKARTEN<br />

Intern 27<br />

PRINT …<br />

Standortkarten<br />

Transportbeton<br />

Ausgabe<br />

2016/2017<br />

Bayern<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

NEU<br />

Standortkarten<br />

Asphalt<br />

Ausgabe<br />

2015/2016<br />

Baden-Württemberg<br />

Ausgabe<br />

2017/2018<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Standortkarten<br />

Natursteinbetriebe<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Bayern<br />

Ausgabe<br />

2017/2018<br />

Niedersachsen/Bremen<br />

Schleswig-Holstein/Hamburg<br />

... aus fünf Branchen mit über<br />

7.600 Baustoff-Werken und<br />

-Verwaltungen in Deutschland<br />

Für jeden Stadt- oder Landkreis ist eine Karte mit den jeweiligen<br />

Standorten der Werke und Verwaltungen abgebildet. Die Adresseinträge<br />

enthalten Anschrift, E-Mail-Adresse, Telefon- und<br />

Faxnummern der einzelnen Werke. Soweit Angaben vorliegen,<br />

sind zusätzliche Informationen über Produktangebot, Jahresförderung,<br />

Zahl der Mitarbeiter und Zertifizierung aufgeführt.<br />

Am Ende einer jeden Karte finden Sie ein Register in alphabetischer<br />

Reihenfolge der Werke, mit Ortsangabe, Haupt- oder Zweigwerk,<br />

Kreis- und Kartennummer.<br />

Die Standortkarten sind je Bundesland erhältlich.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies (NEU), Transportbeton<br />

… oder ONLINE<br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem –<br />

über 7.600 Standorte und Adressen deutscher Baustoff-Werke<br />

und -Verwaltungen, Map + Routenplaner,<br />

umfangreiche Suchfunktionen.<br />

Für PC, Tablet & Smartphone<br />

➜ Umfangreiche Suchfunktionen<br />

ergänzen das System. So kann<br />

nach Firmen und Orten gesucht<br />

werden. Nach Anklicken eines<br />

Werkes ist eine Umkreissuche<br />

problemlos möglich.<br />

➜ Integrierte Routing-Funktionen in<br />

Kombination mit Google Maps<br />

erlauben Strecken errechnungen<br />

zwischen Werken oder zwischen<br />

Werken und Baustellen mit Angabe<br />

des Streckenverlaufs.<br />

➜ Einzelne Branchen und Bundesländer<br />

können ein- oder ausgeblendet<br />

werden.<br />

➜ Der Clou: Sie können selbst Karten<br />

erstellen. Über eine Exportfunktion<br />

sind die Daten Ihres frei<br />

gewählten Kartenausschnitts als<br />

Grafik zu exportieren. Ab in eine<br />

Online-Druckerei … und Sie können<br />

Ihre Karte als Posterdruck<br />

verwenden.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

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unter www.stein-verlagGmbH.de<br />

3|20<strong>19</strong>


28 Spezial<br />

01 02<br />

ASPHALTSTRASSENTAGUNG 20<strong>19</strong><br />

<strong>03</strong><br />

3|20<strong>19</strong>


Spezial<br />

29<br />

Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong><br />

Ergebnisse und<br />

Erkenntnisse in Westfalen<br />

Mitte Mai trifft sich die Asphaltbranche in Westfalen. Vom 14. bis 15. Mai<br />

findet in Münster die FGSV-Asphaltstraßentagung statt. Eine gute Wahl,<br />

denn mit rund 55.000 Studenten gehört die Stadt zu den größten deutschen<br />

Universitätsstädten. Eine passende Atmosphäre, wenn es um die entscheidenden<br />

Zukunftsthemen des Baustoffes Asphalt geht. Wie schon in<br />

den Vorjahren können sich die Teilnehmer des alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Events auf interessante Vorträge, einige ausgewählte Firmenpräsentationen<br />

und den Fachaustausch mit Kollegen freuen.<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild <strong>03</strong><br />

Die Pausen der Veranstaltung können<br />

wieder durch Fachaustausch mit den<br />

Kollegen gefüllt werden.<br />

Wie schon in Bamberg 2017, wird der<br />

DAV auch auf der Asphaltstraßentagung<br />

20<strong>19</strong> in Münster durch seinen Geschäftsführer<br />

André Täube am Vortragsprogramm<br />

beteiligt sein. (Quelle: DAV/hin)<br />

Mit dem Congress Centrum Halle<br />

Münsterland steht ein moderner Veranstaltungsort<br />

zur Verfügung. (Quelle: CCH<br />

Münsterland)<br />

Der erste Bundespräsident der Bundesrepublik<br />

Deutschland, Theodor Heuss, fand<br />

für den Austragungsort der FGSV-Asphaltstraßentagung<br />

20<strong>19</strong> lobende Worte: „Wenn ich in<br />

einer schönen Stadt war, habe ich immer<br />

gesagt, sie sei die zweitschönste in Deutschland,<br />

ob es nun Bamberg oder Bremen war.<br />

Damit provozierte ich die Frage, welche denn<br />

die schönste sei. Und dann habe ich gesagt:<br />

Münster.“ Die mindestens erwarteten 400 Teilnehmer<br />

werden sich selber ein Bild von der<br />

Schönheit der Stadt machen können – oder<br />

auch eben nicht, denn das Programm der Fachtagung<br />

lädt nicht gerade dazu ein, in der Stadt<br />

zu bummeln, sondern dazu, sich die Vorträge<br />

im Saal anzuhören.<br />

Gleich zu Beginn in der ersten Vortragsreihe<br />

werden neueste Ergebnisse und Erkenntnisse<br />

aus der Forschung präsentiert. Hier wird auf die<br />

rheologische Charakterisierung mithilfe von<br />

DSR-Versuchen eingegangen, eine Prüfsystematik<br />

zur Identifizierung von Bitumen und<br />

Modifizierungsmitteln erläutert und die optimierte<br />

Herstellung von WSV-Probekörpern für<br />

Performance-Prüfungen vorgestellt. Auch gibt<br />

es aktuelle Informationen zur Zugabemenge<br />

bei Verjüngungsmitteln und zum Stand bei der<br />

Lösemittelproblematik im Asphaltlabor.<br />

Eine Veranstaltung der FGSV wäre nicht vollständig<br />

ohne Informationen zum aktuellen<br />

Regelwerk. In der zweiten Vortragsreihe wird<br />

daher der Stand zur Fortschreibung des Regelwerkes<br />

Asphalt präsentiert, es wird auf splittreiche<br />

Asphaltbetone eingegangen und alternative<br />

Verwendungsmöglichkeiten für Asphaltgranulat<br />

werden dargestellt, eine sehr aktuelle<br />

Problematik. Der letzte Vortrag in dieser Reihe<br />

widmet sich der Digitalisierung von Prüfdaten,<br />

auch dies ein hochaktuelles Thema.<br />

Mit den anstehenden neuen Herausforderungen<br />

und den möglichen Lösungen beschäftigt<br />

sich die dritte und abschließende Vortragsreihe.<br />

Der Stand der Technik bei der FDVK von<br />

Asphalt wird präsentiert, die Digitalisierung ist<br />

erneut Thema im Spannungsfeld von BIM und<br />

Bauvertrag und ein Doppelvortrag widmet sich<br />

der Thematik Arbeitsschutz vs. Dauerhaftigkeit.<br />

In letzterem Block wird auch DAV-Geschäftsführer<br />

André Täube mit seinen Ausführungen<br />

„MAK-Wert für Bitumen – Eine Herausforderung<br />

für den Asphalt!“ vertreten sein.<br />

So ganz ohne schönen Ort geht es allerdings<br />

auch auf der Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong><br />

nicht. Denn für die Abendveranstaltung haben<br />

sich die Organisatoren für die Eventlocation<br />

DEK 67.2 entschieden. Die alte Limonadenfabrik<br />

am angrenzenden Dortmund-Ems-Kanal –<br />

exakt am Flusskilometer 67.2 gelegen – strahlt<br />

ein unvergleichlich gemütliches und mediter-<br />

Auf einen Blick<br />

Anmeldung<br />

Unter www.fgsv-veranstaltungen.de<br />

oder mit der Anmeldekarte.<br />

Tagungsort<br />

Congress Centrum Halle<br />

Münsterland<br />

Congress-Saal<br />

Albersloher Weg 32<br />

48155 Münster<br />

Tel.: 0251/6600-0<br />

www.mcc-halle-muensterland.de<br />

Tagungsbüro<br />

Das Tagungsbüro befindet sich im<br />

Foyer vor dem Congress-Saal<br />

am Dienstag, 14. Mai 20<strong>19</strong>, von 9:30<br />

bis 17:30 Uhr;<br />

am Mittwoch, 15. Mai 20<strong>19</strong>, von 8:30<br />

bis 14:00 Uhr.<br />

Abendveranstaltung<br />

„DeK 67.2 Festmacher Münster“, Nieberdingstr.<br />

12, 48155 Münster<br />

Info: Gehzeit vom Congress Centrum<br />

Halle Münsterland zum DeK<br />

67.2 Festmacher Münster ca. 8 Min.<br />

(650 m). Oder ab der Bushaltestelle<br />

„MCC Halle Münsterland“ eine Station<br />

mit den Buslinien Nr. 6 oder 8<br />

bis zur Haltestelle „P+R Nieberdingstr.“.<br />

Dort finden Sie den kurzen<br />

Fußweg zur Lokation ausgeschildert.<br />

ranes Ambiente aus. Eben eine besondere<br />

Location mit industriellem Charme. Sodass<br />

vielleicht nach der FGSV-Veranstaltung die Teilnehmer<br />

auf die Frage nach der schönsten Stadt<br />

Deutschlands mit Überzeugung „Münster“ antworten.<br />

Die FGSV und auch Theodor Heuss<br />

würde es sicherlich freuen.<br />

3|20<strong>19</strong>


30 Spezial<br />

DAV-Mitgliederversammlung<br />

Traditionell bei der FGSV-Asphaltstraßentagung<br />

sind auch die Mitgliederversammlungen<br />

des Deutschen Asphaltverbandes (DAV)<br />

und des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI).<br />

Diese werden am Tag vor dem Start der<br />

FGSV-Veranstaltung am Montag, 13. Mai, im<br />

Messe und Congress Centrum Halle Münsterland<br />

– Weißer Saal abgehalten. Um 12 Uhr geht<br />

es los mit einem kleinen Imbiss. Ab 13 Uhr finden<br />

dann nacheinander zunächst die Mitgliederversammlung<br />

des DAV und dann des DAI<br />

statt. Im Anschluss lädt der DAV zu einem Festvortrag<br />

ein, für den der Verband den Klimaforscher<br />

Prof. Mojib Latif gewinnen konnte. Der<br />

Wissenschaftler wird über das Thema „Wo stehen<br />

wir in Sachen Klimaschutz?“ sprechen. DAV<br />

und DAI lassen dann gemeinsam mit ihren Gästen<br />

im A2 am See- Restaurant den Abend gesellig<br />

ausklingen.<br />

Gastredner Prof. Mojib Latif<br />

(Quelle: JSteffen-Geomar)<br />

Das A2 am See-Restaurant sorgt für den gemütlichen<br />

Ausklang des Tages. (Quelle: A2 am See)<br />

Programm Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong><br />

Dienstag, 14. Mai 20<strong>19</strong><br />

Vortrags- und Diskussionsveranstaltung<br />

Congress Centrum Halle Münsterland, Congress-Saal<br />

12:00 Uhr Willkommensimbiss<br />

13:15 Uhr Eröffnung<br />

Dipl.-Ing. Bernd Nolle<br />

TPA GmbH, Stuttgart<br />

Leiter der FGSV-Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen“<br />

Begrüßung<br />

Dir. in Dipl.-Ing. Elfriede Sauerwein-Braksiek<br />

Vorsitzende der Forschungsgesellschaft für Straßen- und<br />

Verkehrswesen, Köln<br />

Themenschwerpunkte der Arbeitsgruppe<br />

Asphaltbauweisen<br />

Dipl.-Ing. Bernd Nolle<br />

Leiter der FGSV-Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen“<br />

Straßenbau in Nordrhein-Westfalen<br />

Dr.-Ing. Christoph Dröge<br />

Landesbetrieb Straßenbau NRW, Gelsenkirchen<br />

FORSCHUNG<br />

Moderation: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Radenberg<br />

Lehrstuhl für Verkehrswegebau der Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

14:30 Uhr Rheologische Charakterisierung von Bitumen und<br />

Mastix mithilfe von DSR-Versuchen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner<br />

Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau der Technischen<br />

Universität Dresden<br />

15:00 Uhr Dem Bindemittel auf der Spur: Prüfsystematik zur<br />

Identifizierung der Bitumenart und der verwendeten<br />

Modifizierungsmittel<br />

Dr.-Ing. Michael Gehrke<br />

IFTA GmbH, Essen<br />

15:25 Uhr Kaffeepause<br />

16:15 Uhr WSV 2.0 – Optimierte Herstellung von WSV-Probekörpern<br />

für Performance-Prüfungen<br />

Dr.-Ing. Plamena Plachkova-Dzhurova<br />

Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen (ISE) am<br />

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />

16:40 Uhr Asphaltrecycling – Ermittlung der optimalen<br />

Zugabemenge eines Verjüngungsmittels und Einfluss<br />

auf die Performance von Asphalt<br />

Univ.-Prof. Dr. techn. Dipl.-Ing. Michael P. Wistuba<br />

Institut für Straßenwesen (ISBS) der Technischen Universität<br />

Braunschweig<br />

17:05 Uhr Ergebnisse bei Lösungsmitteln – Aktueller Stand<br />

Dipl.-Ing. Matthias Schellenberger<br />

Bayerische Asphalt-Mischwerke GmbH & Co. KG für<br />

Straßenbaustoffe, Hofolding<br />

17:30 Uhr Ende des 1. Veranstaltungstages<br />

<strong>19</strong>:00 Uhr Abendveranstaltung<br />

3|20<strong>19</strong>


Spezial<br />

31<br />

Mittwoch, 15. Mai 20<strong>19</strong><br />

TECHNISCHES REGELWERK<br />

Moderation: Dr.-Ing. Christoph Dröge<br />

Landesbetrieb Straßenbau NRW, Gelsenkirchen<br />

09:00 Uhr Eine neue Generation: Fortschreibung des Regelwerkes<br />

Asphalt – Aktueller Stand<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans-Hermann Weßelborg<br />

FB Bauingenieurwesen, Verkehrswegebau der Fachhochschule<br />

Münster<br />

Dipl.-Ing. Volker Schäfer<br />

Schäfer Consult, Oldenburg<br />

09:55 Uhr Splittreiche Asphaltbetone – Neue Bauweise oder<br />

Sonderanwendung?<br />

Dipl.-Ing. Kerstin Gärtner<br />

TPA GmbH, Regensburg<br />

10:20 Uhr Downcycling, Recycling, Upcycling? – Alternative<br />

Verwendungsmöglichkeiten für Asphaltgranulat<br />

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Hans Schmidt<br />

Basalt-Actien-Gesellschaft, Köln<br />

10:45 Uhr Digitalisierung von Prüfdaten und Erfahrungssammlung<br />

Bitumeneigenschaften<br />

Dipl.-Ing. Stefan Kübler<br />

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur,<br />

Bonn<br />

11:10 Uhr Kaffeepause<br />

NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />

Moderation: Dipl.-Ing. Marco Schünemann<br />

Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG, Pinneberg<br />

12:00 Uhr Flächendeckende dynamische Verdichtungskontrolle<br />

von Asphalt – Stand der Technik<br />

Dr.-Ing. Ronald Utterodt<br />

Lutten<br />

12:25 Uhr Spannungsfeld Digitalisierung/BIM und Bauvertrag<br />

im Asphaltstraßenbau<br />

Dipl.-Ing. (FH) Lars Keller<br />

F. Winkler GmbH & Co. KG, Bremen<br />

12:50 Uhr – Arbeitsschutz vs. Dauerhaftigkeit<br />

Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR) – Eine<br />

Herausforderung für den Straßenbau?<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Ralf Roos<br />

Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen (ISE) am<br />

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />

– MAK-Wert für Bitumen – Eine Herausforderung<br />

für den Asphalt!<br />

Dipl.-Ing. André Täube<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e. V., Bonn<br />

13:40 Uhr Schlusswort<br />

Dipl.-Ing. Bernd Nolle<br />

Leiter der FGSV-Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen“<br />

An der Firmenpräsentation im Foyer wird auch wieder der DAV<br />

teilnehmen – hier der DAV-Stand 2017.<br />

RAHMENPROGRAMM<br />

Dienstag, 14. Mai 20<strong>19</strong><br />

10:00–11:30 Streifzug durch die Altstadt und Pendelführung in der Dominikanerkirche<br />

13:30–15:00 Münsteraner KrimiTour – Tatort, Wilsberg und reale Fälle<br />

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3|20<strong>19</strong>


32 Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />

Fahrsiloanlage einer Biogasanlage<br />

mit Ladegerät (Quelle: Behle)<br />

Umgang mit Gärsubstraten und Gärresten<br />

Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung von<br />

Fahrsilos für Anlagen beim Umgang<br />

mit Gärsubstraten und Gärresten<br />

landwirtschaftlicher Herkunft<br />

3|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />

33<br />

Im Jahr 2008 wurden unter dem Titel „Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung landwirtschaftlicher<br />

Fahrsiloanlagen“ erstmals Hinweise für Planung, Ausschreibung<br />

und den Bau von Flächenbefestigungen von Walz<strong>asphalt</strong> für den genannten<br />

Anwendungsbereich veröffentlicht. Im darauffolgenden Jahr wurde wegen<br />

der Einführung der europäischen Produkt- und Prüfnormen sowie dem Vorliegen<br />

erster Praxiserfahrungen ein ergänzender Beitrag herausgegeben ([1]<br />

und [2]). Aufgrund der in der Zwischenzeit eingetretenen Veränderungen im<br />

Bereich des Wasserrechtes, der Weiterentwicklung des Standes der Technik auf<br />

der Grundlage der vorliegenden Praxiserfahrungen beim Bau und Betrieb der<br />

Lager flächen und dem Vorliegen erster Allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassungen<br />

wurde eine Neufassung der Veröffentlichung erforderlich. Im ersten Teil<br />

des zwei teiligen Beitrages werden die rechtlichen Grundlagen, Beanspruchungen,<br />

Dimensionierungen und die Asphaltmischgutkonzeptionen thematisiert.<br />

Im zweiten Teil wird es dann um Ausführung, Qualitätssicherung, Betrieb und<br />

Sanierung gehen.<br />

Von Thomas Behle und Heinz-Peter Louis<br />

Diese Veröffentlichung richtet sich in erster Linie an<br />

Planer, ausschreibende Stellen, Betreiber, aber auch<br />

an Baufirmen sowie Asphaltmischguthersteller und soll<br />

einen zusammenfassenden ersten Überblick über mögliche<br />

Vorgehensweisen bei der Errichtung qualitativ<br />

hochwertiger und dauerhafter Lagerflächen vor dem<br />

Hintergrund der Einhaltung der rechtlichen Randbedingungen<br />

des Gesetzgebers bieten.<br />

Grundsätzlich ist für die jeweils objektbezogene Planung<br />

ein Fachplaner im Zusammenwirken mit einem<br />

Sachverständigen gemäß den Vorschriften der bundeseinheitlichen<br />

Verordnung zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen (AwSV) [3] heranzuziehen. Die in dieser<br />

Veröffentlichung gegebenen Hinweise verstehen sich<br />

nicht als allgemeingültige und rechtsverbindliche Vorgaben.<br />

Die Beratungs- und Planungshaftung liegt allein<br />

beim Objektplaner. Die Beratungs- und Planungshaftung<br />

wird von den Autoren ausdrücklich ausgeschlossen.<br />

Definitionen<br />

Bei der Errichtung von Fahrsilos, Abfüllflächen und Festmistplatten<br />

in Anlagen zum Lagern und Abfüllen von<br />

Gärsubstraten und Gärresten landwirtschaftlicher Herkunft<br />

(JGS-Anlagen – Jauche/Gülle-Silagesickersaft) sind<br />

aus Sicht des Umwelt-, des Gesundheits- und des Verbraucherschutzes<br />

verschiedenste gesetzliche Regelungen<br />

einzuhalten.<br />

Die vorliegende Veröffentlichung soll dazu dienen,<br />

speziell für die Anlagenteile der Lager- und Abfüllflächen<br />

von Gärsubstraten und Gärresten (im Folgenden zusammengefasst<br />

unter dem Begriff Lagergut) einen Überblick<br />

über den aktuellen technischen Stand für Planung, Ausschreibung,<br />

Herstellung und Sanierung zu geben.<br />

Als Gärsubstrate landwirtschaftlicher Herkunft werden<br />

nach § 2 Abs. 8 der AwSV definiert:<br />

1. pflanzliche Biomassen aus landwirtschaftlicher Grundproduktion,<br />

2. Pflanzen oder Pflanzenbestandteile 1) , die in landwirtschaftlichen,<br />

forstwirtschaftlichen oder gartenbaulichen<br />

Betrieben oder im Rahmen der Landschaftspflege<br />

anfallen, sofern sie zwischenzeitlich nicht anders<br />

genutzt worden sind,<br />

3. pflanzliche Rückstände aus der Herstellung von Getränken<br />

sowie Rückstände aus der Be- und Verarbeitung<br />

landwirtschaftlicher Produkte, wie Obst-, Getreide- und<br />

Kartoffelschlempen, soweit bei der Be- und Verarbeitung<br />

keine wassergefährdenden Stoffe zugesetzt werden<br />

und sich die Gefährlichkeit bei der Be- und Verarbeitung<br />

nicht erhöht,<br />

4. Silagesickersaft sowie<br />

5. tierische Ausscheidungen wie Jauche, Gülle, Festmist<br />

und Geflügelkot.<br />

1) Bei der Prüfung von Bauprodukten und Bauarten für<br />

Dichtkonstruktionen und Abdichtungsmittel zur Verwendung<br />

in Biogasanlagen wird unterschieden in Prüfungen mit<br />

und ohne Berücksichtigung von ölhaltigen Pflanzen oder<br />

Pflanzenbestandteilen.<br />

Als Fahrsilos im Sinne dieser Veröffentlichung sind die<br />

befahrenen Bodenflächen der Lager der o. g. Gärsubstrate<br />

mit ausschließlicher landwirtschaftlicher Herkunft zu<br />

verstehen. Dabei muss der Trockensubstanzgehalt mindestens<br />

250 g Trockenmasse pro kg Frischgärsubstrat<br />

betragen. Die Fahrsilos sind luft- und wasserdicht abzudecken<br />

und es muss eine Ableitung der Silagesickersäfte<br />

erfolgen. Die Fahrsilos können sich in landwirtschaftlichen<br />

Betrieben zur Bevorratung von Futtermitteln für die<br />

Viehwirtschaft oder innerhalb von Biogasanlagen befin-<br />

3|20<strong>19</strong>


34<br />

Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />

Beispiele für leichte Eindrücke<br />

in der Asphaltdeckschicht<br />

(Quelle: Ohe)<br />

den. Ausgeschlossen im Sinne dieser Veröffentlichung<br />

werden ausdrücklich Lagerflächen für pflanzenölhaltige<br />

Gärsubstrate (Ölfrüchte). Derartige Gärsubstrate beinhalten<br />

Substanzen, die unter bestimmten Expositionsbedingungen<br />

das Bindemittel Bitumen nicht nur konsistenzmäßig<br />

verändern, sondern auch chemisch derart angreifen,<br />

dass das Gebrauchsverhalten nicht mehr sichergestellt<br />

werden kann.<br />

Rechtliche Grundlagen<br />

Für den Bau und den Betrieb von Fahrsilos sind grundsätzlich<br />

die gesetzlichen Vorgaben des Bau- und Wasserrechts<br />

zu beachten. Im Folgenden sollen die wasserrechtlichen<br />

Bestimmungen näher beschrieben werden, da von<br />

ihnen besondere Anforderungen an die Bautechnik ausgehen.<br />

Nach dem sogenannten Besorgnisgrundsatz des Wasserhaushaltsgesetzes<br />

(§ 62, Satz 1 WHG) [4] müssen Anlagen<br />

zum Lagern, Abfüllen, Herstellen und Behandeln<br />

wassergefährdender Stoffe im Bereich der gewerblichen<br />

Wirtschaft und im Bereich öffentlicher Einrichtungen so<br />

beschaffen sein, unterhalten, betrieben und stillgelegt<br />

werden, dass eine nachteilige Veränderung der Eigenschaften<br />

von Gewässern nicht zu besorgen ist. Für Anlagen<br />

zum Umschlagen wassergefährdender Stoffe sowie<br />

zum Lagern und Abfüllen von Jauche, Gülle und Silagesickersäften<br />

(JGS-Anlagen) sowie von vergleichbaren in der<br />

Landwirtschaft anfallenden Stoffen gilt dieser Satz entsprechend<br />

mit der Maßgabe, dass der bestmögliche<br />

Schutz der Gewässer vor nachteiligen Veränderungen<br />

ihrer Eigenschaften erreicht wird. Demnach hat der<br />

Betreiber die Pflicht, dass seine Anlage mindestens entsprechend<br />

den allgemein anerkannten Regeln der Technik<br />

beschaffen sowie eingebaut, aufgestellt, unterhalten<br />

und betrieben werden muss. Diese Anforderungen werden<br />

in den entsprechenden nachgestellten Verordnungen<br />

konkretisiert und deren Einhaltung mittels technischer<br />

und betrieblicher Lösungen in den technischen<br />

Regeln beschrieben.<br />

Die AwSV konkretisiert die gesetzlichen Vorgaben der<br />

§§ 62 und 63 des WHG. Die Spezifizierung der wasserrechtlichen<br />

Anforderungen zur Erfüllung des wasserrechtlichen<br />

Besorgnisgrundsatzes erfolgte bisher über<br />

die Anlagenverordnungen der Länder (VAwS der Länder).<br />

Diese Länderverordnungen werden durch o. g. bundeseinheitliche<br />

AwSV ersetzt. Gemäß § 63 WHG gelten u. a.<br />

Anlagen, Anlagenteile oder technische Schutzvorkehrungen<br />

in<br />

• Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender<br />

Stoffe (LAU-Anlagen) und<br />

• Lager- und Abfüllanlagen von Gärsubstanzen und<br />

Gärresten in Biogasanlagen (Biogas-LA-Anlagen)<br />

als geeignet, bei denen nach den bauordnungsrechtlichen<br />

Vorschriften über die Verwendung von Bauprodukten,<br />

Bauarten oder Bausätzen auch die Einhaltung der<br />

wasserrechtlichen Anforderungen sichergestellt werden.<br />

Tabelle 1: Beispiele für den<br />

Aufbau von Asphaltbefestigungen<br />

für Fahrsiloanlagen<br />

in Abhängigkeit von den<br />

Beanspruchungen<br />

Merkmale und Befestigungsaufbau Gärfuttersiloanlagen Lagerflächen von Biogasanlagen<br />

Bemessung in Anlehnung an die RStO 12 Tafel 1, Zeile 1, Belastungsklasse Bk0,3 Tafel 1, Zeile 1, Belastungsklasse Bk1,0<br />

Beanspruchungsprofil<br />

· Befahren mit Traktoren<br />

· Fahrzeuge mit Stollenbereifung<br />

· gelegentliche Befahrung<br />

· Befahren mit Traktoren und schweren Lkw<br />

· Stollenbereifung<br />

· häufige Befahrung<br />

Asphaltdeckschicht 4 cm (Dichtschicht) 4 cm (Dichtschicht)<br />

Asphalttragschicht 10 cm 14 cm<br />

ungebundene Tragschichten<br />

unter der Asphaltbefestigung<br />

· Dicke der Frostschutzschicht gemäß ermittelter<br />

Dicke für den frostsicheren Oberbau nach den<br />

RStO 12, Abschnitt 3.2<br />

· Frostschutzschicht nach den TL SoB-StB [11]<br />

· Anforderungen an die Frostschutzschicht gemäß<br />

den ZTV SoB-StB [12]<br />

· Verformungsmodul EV2 mindestens 100 MPa<br />

· Dicke der Frostschutzschicht gemäß ermittelter<br />

Dicke für den frostsicheren Oberbau nach den<br />

RStO 12, Abschnitt 3.2<br />

· Frostschutzschicht nach den TL SoB-StB [11]<br />

· Anforderungen an die Frostschutzschicht<br />

gemäß den ZTV SoB-StB [12]<br />

· Verformungsmodul EV2 mindestens 120 MPa<br />

anstehender Untergrund Verformungsmodul EV2 mindestens 45 MPa Verformungsmodul EV2 mindestens 45 MPa<br />

3|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />

35<br />

Darüber hinaus legt der Gesetzgeber mit Anlage 7<br />

AwSV für Lager- und Abfüllanlagen von Jauche, Gülle<br />

und Silagesickersäften (JGS-Anlagen) fest, dass in diesen<br />

Anlagen nur Bauprodukte und Bauarten verwendet werden<br />

dürfen, für die bauaufsichtliche Verwendbarkeitsnachweise<br />

unter Berücksichtigung wasserrechtlicher<br />

Anforderungen vorliegen.<br />

Nach § 63 Abs. 1 WHG dürfen Anlagen zum Lagern,<br />

Abfüllen oder Umschlagen wassergefährdender Stoffe<br />

nur errichtet und betrieben werden, wenn ihre Eignung<br />

von der zuständigen Behörde festgestellt worden ist. Die<br />

allgemeinen Anforderungen insbesondere an JGS-Anlagen<br />

sind in der Anlage 7 Nr. 2 konkretisiert und die entsprechenden<br />

Nachweise gemäß § 42 AwSV dem Antrag<br />

auf die Erteilung der Eignungsfeststellung beizufügen.<br />

Hinsichtlich der technischen und betrieblichen Ausführung<br />

leiten Regelungen der Deutschen Gesellschaft<br />

für Wasserwirtschaft und Abfall (DWA) in der jeweils gültigen<br />

Fassung Lösungsmöglichkeiten ab, bei deren<br />

Anwendung in der Regel davon auszugehen ist, dass die<br />

entsprechenden Vorgaben der AwSV und des § 62 WHG<br />

eingehalten werden. Die DWA-Arbeitsblätter<br />

• DWA-786 Technische Regeln für wassergefährdende<br />

Stoffe (TRwS) – Ausführung von Dichtflächen [5],<br />

• DWA-A 792 Technische Regeln für wassergefährdende<br />

Stoffe (TRwS) – Jauche-, Gülle- und Silagesickersaftanlagen<br />

(JGS-Anlagen) [6] und<br />

Neben der Beanspruchung durch Normal- und<br />

Schubkräfte wird die Oberfläche der<br />

Asphaltdeckschicht zusätzlich durch Abschieben mit<br />

Rad- oder Frontladern beansprucht.<br />

• DWA-A 793-1 Technische Regeln für wassergefährdende<br />

Stoffe (TRwS) – Biogasanlagen – Teil 1: Errichtung<br />

und Betrieb mit Gärsubstraten landwirtschaftlicher<br />

Herkunft [7]<br />

stellen dabei einen technischen Mindeststandard als allgemein<br />

anerkannte Regeln der Technik im Sinne des § 62<br />

WHG dar. Beim Vorliegen einer Allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassung oder einer Allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Bauartgenehmigung sind dessen Regelungen<br />

jedoch vorrangig gegenüber den TRwS anzuwenden.<br />

Widersprüche werden somit nach Auffassung des Deutschen<br />

Instituts für Bautechnik durch die Regelungen der<br />

Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen, die nach<br />

dessen Ansicht vorrangig angewendet werden sollen,<br />

aufgelöst.<br />

Die Nachweise der Eignungsfeststellung können nach<br />

Ansicht der Autoren im Rahmen einer entsprechenden<br />

Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen<br />

Instituts für Bautechnik (DIBt) oder im Rahmen einer<br />

Bleiben Sie auf<br />

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Organ von:<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Die Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“ vertritt als offizielles Organ des<br />

Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. und seiner Regionalverbände<br />

sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die<br />

Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden sowie<br />

der damit verbundenen Industrie. Thematische Schwerpunkte der<br />

„<strong>asphalt</strong>“ sind praxisnahe Fachartikel, Berichte und Reportagen.<br />

• Wirtschaft und Politik mit<br />

Auswirkungen auf die<br />

Asphaltbranche<br />

• Entwicklungen und<br />

Tendenzen in der<br />

Verkehrspolitik<br />

• Neue Einbauverfahren<br />

• Neuerungen in der<br />

Maschinentechnik<br />

• Wiederverwendung<br />

• Lärmreduzierung<br />

• Interessante Bauvorhaben<br />

• Neue Regelwerke für die<br />

Asphaltbranche<br />

• Aus dem Asphaltmischwerk<br />

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Gesundheitsschutz<br />

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3|20<strong>19</strong>


36<br />

Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />

Bei der Errichtung von Anlagen zum<br />

Lagern und Abfüllen von Gärsubstraten<br />

und Gärresten landwirtschaftlicher<br />

Herkunft sind verschiedenste gesetzliche<br />

Regelungen einzuhalten.<br />

objektbezogenen Eignungsfeststellung im Einzelfall mit<br />

gutachterlicher Stellungnahme eines Sachverständigen<br />

nach Wasserrecht erbracht werden. Dabei ist jedoch zu<br />

beachten, dass der Zeit- und Kostenaufwand einer Eignungsfeststellung<br />

im Einzelfall mit gleichzeitig nur eingeschränkter<br />

objektbezogener Anwendbarkeit unverhältnismäßig<br />

hoch im Vergleich zum Aufwand der Erlangung<br />

einer Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung zu bewerten<br />

ist. Je nach gelagerten Substraten und Beanspruchungsdauer<br />

sind reine Prüfzeiten von 90 Tagen bei Füllhöhen<br />

kleiner/gleich 3 m und bis zu 180 Tagen bei Füllhöhen<br />

größer 3 m als zeitlicher Vorlauf zu berücksichtigen.<br />

Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

in Köln hat in Form des Merkblattes über Asphaltbauweisen<br />

für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen [8] Hinweise bezüglich der Anforderungen<br />

an Baustoffe, Baustoffgemische und die Herstellung<br />

der Dichtschichten aus Asphalt herausgegeben. Das<br />

Merkblatt ist als Ergänzung der o. g. TRwS im Sinne einer<br />

allgemein anerkannten Regel der Technik zu betrachten.<br />

Insbesondere zu Anschlüssen an Einbauten und Durchdringungen,<br />

aber auch zu Anschlüssen an aufgehenden<br />

Bauteilen sowie zur Prüfung der Wasserundurchlässigkeit<br />

werden hier wertvolle Hinweise gegeben.<br />

Das Errichten und die Sanierung im Sinne der Wiederherstellung<br />

der Flüssigkeitsundurchlässigkeit von<br />

JGS-Anlagen darf nur von einem Fachbetrieb nach § 62<br />

AwSV erfolgen. Eine besondere Schulung und Qualifizierung<br />

bei einer hierfür zugelassenen Institution ist für das<br />

ausführende Personal des Einbaubetriebes zwingend<br />

erforderlich.<br />

Anlagenspezifische Beanspruchungen<br />

Die Befestigung der Bodenflächen von Fahrsilos kann<br />

unter anderem in speziell konzipierter Asphaltbauweise<br />

erfolgen. Aufgrund seiner physikalischen und chemischen<br />

Eigenschaften eignet sich Asphalt für diesen Einsatzbereich.<br />

Durch seine elastoviskosen bzw. thermoviskosen<br />

Eigenschaften des Bindemittels Bitumen und dem<br />

daraus resultierenden Relaxationsvermögen können<br />

auch größere Flächen mit vergleichsweise wenig Nähten<br />

bzw. Fugen hergestellt werden. Das praktisch chemisch<br />

inerte Bitumen sowie carbonatarme Füller und Gesteinskörnungen<br />

halten überdies dem Angriff von Sickersäften<br />

zuverlässig stand. Für den Einsatz in Gärfuttersilos gilt<br />

außerdem die physiologische Unbedenklichkeit von<br />

Asphalt beim Kontakt mit Futtermitteln als erwiesen [9].<br />

Die chemische Beanspruchung der Asphaltbefestigung<br />

hängt in erster Linie von der Zusammensetzung des Lager-<br />

U-Wand in die Asphaltdichtschicht<br />

eingebunden<br />

(Quelle: Louis/Feldhaus)<br />

3|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />

37<br />

Pro Jahr fallen in Deutschland bei tierischer Haltung rund 200 Mio. m³ Gülle und Gärreste an.<br />

gutes und dessen Verweildauer auf der Asphaltbefestigung<br />

ab. Bei der Konservierung von Futtermitteln in Gärfuttersilos<br />

wie z. B. Gras und Mais findet unter Luftabschluss<br />

ein Vergärungsprozess statt. Je nach Trockensubstanzgehalt<br />

können beträchtliche Mengen an Gärsaft<br />

freigesetzt werden, deren Zusammensetzung und Konzentration<br />

stark variiert. Für den relativ niedrigen pH-Wert<br />

von 3,9 bis 4,9 sind vor allem Milch- und Essigsäure verantwortlich,<br />

die in Konzentrationen von 10 bis 20 g/kg Gärsaft<br />

vorhanden sind. Das vom Lagergut ausgehende Sickerwasser<br />

wird als Silagesickersaft bezeichnet und ist nach<br />

den AwSV als allgemein wassergefährdend eingestuft.<br />

Hinsichtlich der im Rahmen der Feststellung der Eignung<br />

zu führenden Beständigkeitsnachweise sind zwischen<br />

den Lagermedien bzw. deren Kombinationen<br />

• tierische Ausscheidungen,<br />

• pflanzliche Biomasse mit Ausnahme von Ölfrüchten<br />

sowie<br />

• pflanzliche Biomasse mit Ölfrüchten<br />

und der Lagerdauer sowie Silofüllhöhe auf der Fläche zu<br />

unterscheiden.<br />

Aufgrund der Versuche in [9] und umfangreicher chemischer<br />

Beständigkeitstests mit Bitumen der Shell AG aus<br />

dem Jahr <strong>19</strong>90 sowie im Rahmen diverser Untersuchungen<br />

für die Erarbeitung von Allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassungen der jüngeren Vergangenheit gilt die<br />

Beständigkeit von Asphaltgemischen unter Verwendung<br />

von carbonatarmen Füllern und Gesteinskörnungen<br />

(geringer Calciumcarbonatgehalt) und unter Ausschluss<br />

der Verwendung von Asphaltgranulat und RC-Baustoffen<br />

als technisch begründbar.<br />

Dimensionierung<br />

Für die Bemessung der Gesamtkonstruktion und zur<br />

Ermittlung der Dicke des frostsicheren Oberbaus sind die<br />

Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von<br />

Verkehrsflächen, Ausgabe 2012 (RStO 12) [10] heranzuziehen.<br />

Fahrsilos werden sowohl bei der Einlagerung des<br />

Lagergutes als auch bei dessen Entnahme durch schwere,<br />

grobstollig bereifte Fahrzeuge wie z. B. Radlader sowie<br />

Traktor mit Frontlader befahren (siehe Tabelle 1). In Anlehnung<br />

an das empirische Bemessungsverfahren nach den<br />

RStO 12 erscheint ein Aufbau für die Asphaltbefestigungen<br />

in Abhängigkeit von den zu erwartenden Beanspruchungen<br />

sinnvoll. In der Abbildung 1 ist hierfür jeweils<br />

ein Beispiel für die Ausführung von Gärfuttersiloanlagen<br />

und Lagerflächen von Biogasanlagen beschrieben.<br />

Bei der Wahl der Baustoffe für die ungebundenen<br />

Tragschichten unter der Asphaltbefestigung ist stets die<br />

örtliche Situation zu beachten. Daher können in Anlehnung<br />

an die Tafel 1 der RStO 12 auch Oberbaukonstrukti-<br />

3|20<strong>19</strong>


38<br />

Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />

Der Sonderdruck zu Walz<strong>asphalt</strong><br />

zur Abdichtung<br />

landwirtschaftlicher<br />

Fahrsiloanlagen von 2008.<br />

(Quelle: DAV)<br />

onen mit ungebundenen Tragschichten gemäß der Zeile<br />

3 oder der Zeile 5 (z. B. insbesondere in Norddeutschland)<br />

zur Anwendung kommen.<br />

Der Verformungsmodul Ev2 auf dem anstehenden<br />

Untergrund und den ungebundenen Tragschichten ist<br />

mit dem Plattendruckversuch zu bestimmen. Die Dimensionierung<br />

für eine Bk0,3 bzw. Bk1,0 stellt die Mindestanforderungen<br />

an den Schichtenaufbau und die Schichtdicken<br />

dar. Im Rahmen der Planungsphase werden die<br />

tatsächlich vorgesehenen Fördergeräte und die Fahrzeuge<br />

der Zulieferer erfasst. Der aus dem zulässigen<br />

Gesamtgewicht und der Radaufstandsfläche (Abhängigkeit<br />

von der Bereifungsart) ermittelte Kontaktdruck ist<br />

vom Projektplaner zu bewerten. Gegebenenfalls ist ein<br />

von Tabelle 1 abweichender Aufbau für die Asphaltschichten<br />

zu wählen.<br />

Neben der Beanspruchung der Befestigung durch<br />

Normal- und Schubkräfte infolge des Befahrens wird die<br />

Oberfläche der Asphaltdeckschicht zusätzlich mechanisch<br />

z. B. durch Abschieben mit Rad- oder Frontladern<br />

bei der Entnahme des Lagergutes beansprucht.<br />

LITERATUR<br />

[1] Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung landwirtschaftlicher<br />

Fahrsiloanlagen, Sonderdruck aus der Zeitschrift<br />

<strong>asphalt</strong>, DAV Bonn, 2008<br />

[2] Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung landwirtschaftlicher<br />

Fahrsiloanlagen – Technische Ergänzung, Zeitschrift<br />

<strong>asphalt</strong>, DAV Bonn, 2009<br />

[3] Bundeseinheitliche Verordnung über Anlagen zum<br />

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV),<br />

BGBl. Jg. 2017, Teil 1, Nr. 22<br />

[4] Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz<br />

– WHG), BGBL 1 S. 2585, August<br />

2009<br />

[5] DWA A-786 Technische Regeln für wassergefährdende<br />

Stoffe (TRwS) – Ausführung von Dichtflächen,<br />

Deutsche Gesellschaft für Wasserwirtschaft<br />

und Abfall, Hennef, Oktober 2005<br />

[6] Arbeitsblatt DWA-A 792 Technische Regeln für<br />

wassergefährdende Stoffe (TRwS) – Jauche-,<br />

Gülle- und Silagesickersaftlanlagen (JGS-Anlagen),<br />

DWA, Hennef, August 2018<br />

[7] Arbeitsblatt DWA-A 793-1 Technische Regeln für<br />

wassergefährdende Stoffe (TRwS) – Biogasanlagen<br />

– Teil 1: Errichtung und Betrieb mit Gärsubstraten<br />

landwirtschaftlicher Herkunft, DWA, Hennef,<br />

Entwurf Gelbdruck August 2017<br />

[8] Merkblatt über Asphaltbauweisen für Anlagen zum<br />

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen M<br />

A-UwS, FGSV, Köln 2016<br />

[9] Asphaltböden, eine Alternative zu Gärfuttersilos?<br />

Beton, Walz- und Guss<strong>asphalt</strong> im Vergleich,<br />

FAT-Bericht Nr. 543, Eidgenössische Forschungsanstalt<br />

für Agrarwirtschaft und Landtechnik, <strong>19</strong>99<br />

[10] Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaus<br />

von Verkehrsflächen RStO, Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2012<br />

[11] Technische Lieferbedingungen für Baustoffgemische<br />

und Böden zur Herstellung von Schichten<br />

ohne Bindemittel im Straßenbau TL SoB-StB, Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen,<br />

Köln, 2004<br />

[12] Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und<br />

Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel<br />

im Straßenbau ZTV SoB-StB, Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen, Köln,<br />

2004<br />

[13] Untersuchungen zum Einfluss der Dichte auf die<br />

Wasserdurchlässigkeit von Asphaltbeton, STRABAG<br />

Schriftenreihe 9. Folge, Heft 1, <strong>19</strong>73, Seite 205 bis<br />

217<br />

[14] Empfehlung für die Ausführung von Asphaltarbeiten<br />

im Wasserbau EAAW, Deutsche Gesellschaft für<br />

Geotechnik, Essen, <strong>19</strong>96<br />

[15] Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen,<br />

Baustoffe, Baustoffgemische und Bauprodukte<br />

für den ländlichen Wegebau, Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen TL<br />

Gestein-StB, Köln, 2016<br />

[16] Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und<br />

Richtlinien für den Bau von Fahrbahndecken aus<br />

Asphalt ZTV Asphalt-StB, Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2007/2013<br />

[17] Merkblatt für Schichtenverbund, Nähte, Randanschlüsse<br />

und Randausbildung von Verkehrsflächen<br />

aus Asphalt im Asphaltstraßenbau M SNAR, Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen,<br />

Köln, <strong>19</strong>98 (zurückgezogen)<br />

[18] Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und<br />

Richtlinien für Fugen in Verkehrsflächen ZTV Fug-<br />

StB, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen,<br />

Köln, 2007/2013<br />

[<strong>19</strong>] Asphalt in der Landwirtschaft – Neue Verordnungen<br />

und Beschränkungen, Dipl.-Ing. Hermann Müller,<br />

IFTA GmbH Essen, Vortrag gehalten auf dem<br />

Asphalt-Seminar in Willingen 2014<br />

[20] DIN EN 13108 Asphaltmischgut – Mischgutanforderungen,<br />

Teil 21: Werkseigene Produktionskontrolle,<br />

Beuth Verlag, Berlin, 2009<br />

[21] Arbeitsanleitung für den Einsatz radiometrischer<br />

Geräte für zerstörungsfreie Dichtemessungen auf<br />

Asphaltschichten, Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />

und Verkehrswesen, Köln, 2001<br />

[22] Richtlinie für die Anerkennung von Prüfstellen im<br />

Straßenwesen, Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />

und Verkehrswesen, Köln, 2015<br />

[23] Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen,<br />

Teil B: Allgemeine Vertragsbedingungen für die<br />

Ausführung von Bauleistungen (VOB/B), Beuth Verlag,<br />

2012<br />

[24] Merkblatt für die bauliche Erhaltung von Verkehrsflächen<br />

aus Beton M BEB, Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2009<br />

3|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />

39<br />

Aus Gründen der Tragfähigkeit und aus den Anforderungen<br />

an die Dichtigkeit ist es notwendig, einen<br />

zweischichtigen Aufbau, bestehend aus einer<br />

Asphalttrag schicht und einer dichten, säureresistenten<br />

Asphalt deckschicht als Dichtschicht, zu wählen.<br />

Asphaltmischgutkonzeption<br />

pH-Werte kleiner 7 verdeutlichen die Säureeigenschaft<br />

des Silagesickersaftes. Um dieser Beanspruchung standzuhalten,<br />

sind die im Asphaltgemisch eingesetzten Füller<br />

und Gesteinskörnungen für Asphalttragschicht und<br />

Asphaltdeckschicht carbonatarm zu wählen. Kalkstein<br />

und Dolomit dürfen daher grundsätzlich nicht verwendet<br />

werden, aber auch andere Gesteinsarten sind – sofern<br />

mineralogisch/petrografisch nicht eindeutig einer Säureresistenz<br />

zuzuordnen – auf ihre Beständigkeit gegenüber<br />

den auftretenden Sickersäften zu prüfen. Der Einsatz von<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> und RC-Baustoffen ist wegen möglicher<br />

enthaltener Carbonatanteile auszuschließen.<br />

In [13] wurde bereits in umfangreichen Untersuchungen<br />

an Talsperrenabdichtungen zwischen <strong>19</strong>50 und <strong>19</strong>70<br />

nachgewiesen, dass Asphaltbetone mit einem Hohlraumgehalt<br />

von ≤ 3,0 Vol.-% in der fertigen Schicht als geeignet<br />

angesehen werden können. Dies wird durch die Angaben<br />

in [14] nochmals unterstrichen.<br />

Deshalb ist auch im Bereich von Fahrsiloanlagen die<br />

eingebaute Dichtschicht als Deckschicht mit einem Hohlraumgehalt<br />

von ≤ 3,0 Vol.-% als flüssigkeitsundurchlässig<br />

anzusehen. Durch die Begrenzung des Hohlraumgehaltes<br />

am Marshall-Probekörper in der Erstprüfung auf 2,0<br />

Vol.-% kann dieser Wert beim Einbau zielsicher eingehalten<br />

werden.<br />

Bei vergleichenden Untersuchungen in [9] zur Beständigkeit<br />

von unterschiedlichen Walz<strong>asphalt</strong>deckschichten<br />

gegenüber dem Gärsaft zeigte sich, dass bei der Konzeption<br />

des Asphaltmischguts besonders auf die Ausbildung<br />

von „dickeren“ Bindemittelfilmen abzuzielen ist.<br />

Da die Flächenbefestigungen für das Lagergut zumeist<br />

rechteckige Begrenzungen aufweisen, erfolgt der Einbau<br />

der Asphaltdeckschicht in mehreren nebeneinander liegenden<br />

Einbaubahnen. Um eventuell punktuelle Überschreitungen<br />

des Hohlraumgehaltes von 3,0 Vol.-% auch<br />

gerade im Bereich der Fugen/Nähte unter Berücksichtigung<br />

der Nutzungsdauer der Asphaltdeckschicht kompensieren<br />

zu können, ist es sinnvoll, den Hohlraumgehalt<br />

der Asphalttragschicht unter der Asphaltdichtschicht auf<br />

≤ 4,0 Vol.-% am Marshall-Probekörper im Rahmen der<br />

Erstprüfung zu begrenzen.<br />

Hinweise für entsprechende Asphaltmischgutzusammensetzungen<br />

können den TL LW [15] entnommen werden.<br />

Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen sind für<br />

Tragschichten nach aktueller Auffassung des Deutschen<br />

Instituts für Bautechnik entgegen der Angaben der TRwS<br />

nicht erforderlich. Dies lässt sich darin begründen, dass<br />

die Asphalttragschicht als Bestandteil einer Bauartgenehmigung<br />

geregelt wird.<br />

Durch das Befahren der dichten Deckschicht mit<br />

schweren und zumeist grobstollig bereiften Entnahmegeräten<br />

sind leichte Abdrücke bei hohen Außentemperaturen<br />

aufgrund der dichten Asphaltmischgutkonzeption<br />

nicht zu vermeiden. Diese Abdrücke stellen keinen<br />

technischen Mangel, sondern lediglich eine optische<br />

Beeinträchtigung der Asphaltoberflächen dar. Die Ge -<br />

brauchstauglichkeit der Asphaltdeckschicht wird hierdurch<br />

nicht beeinträchtigt. Der Bauherr bzw. Planer sollte<br />

hierüber vorab jedoch informiert werden. <br />

•<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Thomas Behle<br />

Hohenloher Asphalt-<br />

Mischwerke GmbH & Co. KG<br />

Zentrallabor für Asphalttechnik<br />

Lichtenbergerstraße 24<br />

74076 Heilbronn<br />

Heinz-Peter Louis<br />

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3|20<strong>19</strong>


40 Technik<br />

Vögele<br />

Präzision auf schmalen Wegen<br />

Die „Grüne Einfahrt“ in Baden-Baden ist für Fußgänger und Radfahrer der<br />

repräsentative Zugang in die Innenstadt. Als Grünzug anlässlich der Landesgartenschau<br />

<strong>19</strong>81 angelegt, wird der 3,10 m breite Weg von Bäumen<br />

gesäumt. Die neue, 3 cm starke, natürlich wirkende Asphaltdeckschicht aus<br />

sandfarbenem Asphalt wurde mit einem positiven Dachprofil von 2,5 %<br />

eingebaut.<br />

Der Einbau von Farb<strong>asphalt</strong> auf der „Grünen<br />

Einfahrt“ war nach Aussage von Oliver<br />

Weiss, Bauleiter und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Weiss GmbH Tief- und Straßenbau,<br />

besonders herausfordernd. Denn einerseits<br />

verlangt Farb<strong>asphalt</strong> äußerste Präzision und<br />

verzeiht keine Fehler, andererseits waren die<br />

Platzverhältnisse durch den Alleecharakter auf<br />

weiten Strecken äußerst begrenzt. Eine Baustelle<br />

also, die prädestiniert war für den Einsatz<br />

des Vögele-Radfertigers Super 13<strong>03</strong>-3i. Diese<br />

Maschine der Compact Class zeichnet sich<br />

durch ihre sehr kompakten Abmessungen und<br />

eine große Leistungsstärke aus.<br />

Bei einer Grundbreite von 1,85 m kommt der<br />

Super 13<strong>03</strong>-3i auf eine Gesamtlänge von<br />

gerade mal 4,95 m. Die Maschine ist extrem<br />

wendig und erlaubt bequemes und zügiges<br />

Rangieren auch auf engen Baustellen. Aktiviert<br />

man die Lenkbremse Pivot Steer, minimiert sich<br />

der Außenwenderadius auf bis zu 3,80 m. Das<br />

war ein großer Vorteil, denn es mussten auf<br />

dem schmalen Weg innerhalb von drei Bauabschnitten<br />

auch sechs Seitenwege sowie einige<br />

Kurven <strong>asphalt</strong>iert werden. Dies hat dank der<br />

Umsetzfunktion AutoSet Basic jedes Mal problemlos<br />

geklappt.<br />

Größte Sorgfalt bei Farb<strong>asphalt</strong><br />

Der Einbau von Farb<strong>asphalt</strong> erfordert Sorgfalt<br />

und äußerste Präzision. Aufnahmebehälter,<br />

Materialförderaggregate und Bohle des Straßenfertigers<br />

müssen 100-prozentig gereinigt<br />

sein, es dürfen auch keine Rückstände von<br />

schwarzem Bitumen über die Material-Lkw in<br />

die Maschinen gelangen. Sind Schuhwerk und<br />

Schaufeln der Einbaumannschaft nicht absolut<br />

Der Rad- und Gehweg „Grüne<br />

Einfahrt“ in Baden-Baden<br />

wurde mit Dachprofil eingebaut.<br />

Die Neigung betrug<br />

2,5 % zu beiden Seiten. Die<br />

Endverdichtung übernahmen<br />

die HAMM-Tandemwalzen<br />

HD 10 und HD 14.<br />

3|20<strong>19</strong>


Technik<br />

41<br />

sauber, drohen schwarze Flecken auf dem<br />

sandfarbenen Asphalt.<br />

Um höchste Qualität zu erreichen, muss<br />

zudem der Einbauprozess fehlerfrei und kontinuierlich<br />

vonstattengehen. „Bei Farb<strong>asphalt</strong><br />

hat die Mannschaft immer nur einen Versuch,<br />

alles muss reibungslos ablaufen“, sagt Oliver<br />

Weiss. Kommt dann noch eine herausfordernde<br />

Baustelle auf schmalen Wegen mit Baumbestand<br />

hinzu, dann sind Profis und Weltklassefertiger<br />

gefragt.<br />

Wenig Fläche zum Rangieren und enge<br />

Zufahrtswege haben in Baden-Baden die<br />

Beschickung zur Herausforderung werden lassen.<br />

Die Lkw konnten aufgrund des Baumbestandes<br />

nicht immer abkippen. So war es<br />

äußerst hilfreich, dass der kompakte Super<br />

13<strong>03</strong>-3i über einen großen 10-t-Aufnahmebehälter<br />

verfügt, sodass stets ausreichend Material<br />

für den kontinuierlichen Einbau der Decke<br />

zur Verfügung stand.<br />

Das professionelle Materialmanagement<br />

des Fertigers hat ebenso zur Qualitätssicherung<br />

beigetragen. Die pendelnd aufgehängten<br />

Lkw-Abdruckbalken sorgten für eine ruckfreie<br />

Beschickung. Der Materialfluss und die gleichmäßige<br />

Verteilung vor der Bohle waren dank<br />

des großen Materialtunnels, der proportional<br />

regelbaren Kratzerbänder sowie der leistungsstarken<br />

Verteilerschnecken gewährleistet.<br />

Als Deckschicht eingebaut<br />

wurde sandfarbener Asphalt<br />

in einer Stärke von 3 cm. Die<br />

Bohle AB 340 TV sorgte für<br />

ausgezeichnete Verdichtungswerte.<br />

Wenig Fläche zum Rangieren<br />

und enge Zufahrtswege haben in<br />

Baden-Baden die Beschickung zur<br />

Herausforderung werden lassen.<br />

und das sowohl auf dem ergonomisch konzipierten<br />

Bedienstand als auch an den Außenbedienkonsolen<br />

der Bohle.<br />

Überzeugt hat auch der starke Antrieb. Mit<br />

seinem 74,4-kW-Dieselmotor war es für den<br />

Super 13<strong>03</strong>-3i ein Leichtes, den Lkw vor sich<br />

herzuschieben. Positiv aufgefallen ist dabei,<br />

dass die Maschine sehr leise lief – und das nicht<br />

nur im ECO-Modus.<br />

Die Ausziehbohle AB 340 ist die perfekte<br />

Einbaubohle für Fertiger der Compact Class.<br />

Mit einer Grundbreite von 1,80 m und einer<br />

maximalen Einbaubreite von 5,00 m ist die<br />

Bohle ideal für den Bau von Geh- und Radwegkombinationen.<br />

In Baden-Baden kam sie mit<br />

Tamper und Vibration zum Einsatz.<br />

Damit das Wasser auf der „Grünen Einfahrt“<br />

besser abfließen kann, wurde der Weg mit<br />

einem positiven Dachprofil von 2,5 % eingebaut.<br />

Die Profileinstellung erfolgte auf Knopfdruck<br />

hydraulisch über die Außenbedienkonsolen.<br />

Durch Betätigen der Plus- und Minustasten<br />

auf der Konsole konnte der Bediener die<br />

eingestellten Werte für die rechte und linke<br />

Bohlenseite jederzeit im Display überprüfen.<br />

Wenn Präzision auf schmalen Wegen gefordert<br />

ist, ist der Vögele Super 13<strong>03</strong>-3i aus der<br />

Premium Line genau die richtige Maschine. Die<br />

Einbaukolonne der traditionsreichen Weiss<br />

GmbH, die viel Erfahrung mit Farb<strong>asphalt</strong> hat,<br />

war rundum zufrieden mit der Maschinen- und<br />

Einbauleistung in Baden-Baden.<br />

•<br />

unten: Aufgrund des engen Baumbestandes in<br />

Baden-Baden konnte der Super 13<strong>03</strong>-3i nicht an<br />

jeder Stelle beschickt werden. Dank seines großen<br />

Aufnahmebehälters war aber stets ausreichend<br />

Material für den kontinuierlichen Einbau vorhanden.<br />

(Quelle: Joseph Vögele AG)<br />

Wendig, leistungsstark und<br />

anwenderfreundlich<br />

Oliver Weiss und seine Einbaumannschaft<br />

stellte vor allem die „Feinfühligkeit der<br />

Maschine“ zufrieden. Die Lenk- und Manövrierfähigkeit<br />

des Super 13<strong>03</strong>-3i beruht auf dem<br />

bewährten Bediensystem ErgoPlus 3, mit dem<br />

alle Maschinen der Vögele Premium Line ausgestattet<br />

sind. Zahlreiche Komfort- und Automatikfunktionen<br />

erleichtern die Bedienung –<br />

3|20<strong>19</strong>


42 Technik<br />

Atlas Copco<br />

Licht ohne Lärm und Abgase<br />

Atlas Copco hat seinen ersten batteriebetriebenen<br />

LED-Lichtmast auf<br />

den Markt gebracht. Der HiLight<br />

Z3+ bietet eine Laufzeit von bis zu<br />

32 h. Er bezieht seinen Strom aus<br />

Lithium-Ionen-Batterien und ist für<br />

die helle Ausleuchtung von Baustellen<br />

in Stadtgebieten, Freiluftveranstaltungen<br />

und Industriegeländen<br />

konzipiert. Da der Lichtmast im<br />

Betrieb weder Lärm noch Motorabgase<br />

verursacht, wird er den<br />

Umweltanforderungen städtischer<br />

Einsatzorte gerecht.<br />

Der HiLight Z3+ bietet eine Laufzeit von bis zu 32 h und bezieht seinen Strom aus Lithium-Ionen-Batterien.<br />

(Quelle: Atlas Copco)<br />

Mit der Markteinführung glaubt Atlas<br />

Copco einen wichtiger Schritt voranzu<br />

gehen, was das mögliche Einsatzspektrum batteriebetriebener<br />

Lichtmasten betrifft. Die Leistungsfähigkeit<br />

des Lichtmastes basiert auf<br />

seiner Lithium-Ionen-Batterietechnologie. Im<br />

Vergleich zu Blei-Säure-Batterien oder Gelbatterien<br />

bietet diese Technologie bis zu 20 %<br />

mehr Entladetiefe, eine dreimal höhere Energiedichte<br />

und eine Lebensdauer von 6000<br />

Zyklen, was sechsmal mehr als bei alternativen<br />

Technologien ist. Darüber hinaus beträgt die<br />

Ladezeit des Lichtmastes aus Hilfsstromquelle,<br />

Netz oder tragbarem Stromerzeuger beim<br />

Standardmodell des Z3+ nur 6 h.<br />

Der HiLight Z3+ verfügt über eine<br />

leuchtstarke Lampengruppe aus vier<br />

160-W-LEDs mit einer Lebenserwartung von<br />

50.000 h. In Kombination mit der speziell<br />

gestalteten Richtoptik können die Lampen eine<br />

Fläche von mehr als 3000 m 2 gleichmäßig ausleuchten.<br />

Die LED-Beleuchtungseinheiten sitzen<br />

auf einem hydraulisch ausfahrbaren, senkrechten<br />

Mast. Er hält gemäß Prüfzertifikat<br />

Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h<br />

stand und bietet eine maximale Betriebshöhe<br />

von 8 m.<br />

Der Z3+ ist in einem Temperaturbereich von<br />

-20 °C bis 50 °C einsetzbar, einfach zu handhaben<br />

und effizient im Transport. Dank der kompakten<br />

Abmessungen des Lichtmastes von<br />

1160 x 1160 x 2500 mm passen bis zu 22 Einheiten<br />

auf einen 13-m-Lkw. Seine verzinkte Stahlhaube<br />

und Pulverbeschichtung schützen den<br />

Mast vor Witterungseinflüssen.<br />

Die HiLight-Reihe batterie-, strom- und dieselbetriebener<br />

Lichtmasten mit LED- und Halogen-Metalldampf-Lampen<br />

eignet sich für ein<br />

denkbar breites Einsatzspektrum auf Baustellen,<br />

bei Straßenarbeiten, öffentlichen Veranstaltungen<br />

und im industriellen Bereich.<br />

Kontakt: www.atlascopco.de<br />

3|20<strong>19</strong>


Der nur 22 t schwere Prallbrecher<br />

Remax 200 ist für den genehmigungsfreien<br />

Transport geeignet.<br />

(Quelle Moerschen)<br />

SBM Mineral Processing<br />

Brecher für die Kompaktklasse<br />

Mit dem Remax 200 bringt SBM Mineral Processing<br />

seine Prallbrechertechnik in die 20-t-Klasse. Mit seinen<br />

raupenmobilen Prallbrechern der Remax-Baureihe<br />

möchte SBM zeigen, dass hohe technische Ansprüche<br />

auch in Serie umgesetzt werden können. Jetzt rundet<br />

der Hersteller die Baureihe mit dem Remax 200 nach<br />

unten ab und schafft damit eine Kompaktklasse für<br />

Steinbruch und Baustoffrecycling.<br />

Auch in der Kompaktklasse raupenmobiler Aufbereitungsanlagen<br />

weisen die Zeichen der Zeit in Richtung elektrischer Antriebe. SBM<br />

bringt jetzt das zukunftsweisende Antriebskonzept als Alleinstellungsmerkmal<br />

in die Kompaktklasse mit 22 t Betriebsgewicht. Wie bei den<br />

großen Prallbrechern der Remax-Serie bewegt ein groß dimensionierter<br />

Elektromotor den Rotor unter Verzicht auf eine Kupplung. Die damit<br />

verbundene durchgängig vollelektronische Steuerung der Brechkammer<br />

gewährleistet eine hohe Produktionsleistung durch die kontinuierliche<br />

lastabhängige Regelung von Aufgabemenge und Brecherleistung.<br />

Als weiteres Merkmal seiner Klasse verfügt auch der kompakte Remax<br />

200 über eine Austragsrinne unter der Brechkammer. Sie steht im Gegensatz<br />

zum Austragsband als wesentliche Voraussetzung für eine störungsfreie<br />

Aufbereitung, besonders beim Einsatz im Recyclingmaterial.<br />

Neben den technischen Grundausstattungen bestimmt die Bedienbarkeit<br />

heute über den Erfolg einer Anlage – wechselndes Personal und<br />

Fachkräfteschwund prägen die Arbeitswelt. Die Verhältnisse zwingen<br />

die Hersteller zu kreativen Lösungen, die dennoch praktikabel sind. Für<br />

die neue Remax 200 bietet der Hersteller den modernsten Standard der<br />

Branche. Als erste mobile Anlage seiner Klasse kommt der kompakte<br />

Prallbrecher mit APP-Unterstützung für IOS und Android. Damit wird eine<br />

effektive Auswertung von Betriebsdaten möglich – inklusive Fehlerdiagnose,<br />

Standortbestimmung sowie der Planung von Service und Ersatzteilorder.<br />

Verwirklicht wird zudem das SmartPhone-basierte neue<br />

Bedien konzept „SBM Crush Control“ mit voller Telemetrieeinbindung.<br />

Der raupenmobile Prallbrecher stellt eine gute Erweiterung der Baureihe<br />

von SBM dar, wie Sven Brookshaw vom Händler Moerschen Mobile<br />

Aufbereitung bestätigt: „Wir wissen von unseren Kunden schon länger,<br />

dass hier ein direkter Bedarf besteht, und haben als Bindeglied mit dem<br />

Hersteller natürlich diese Erwartung weitergegeben.“<br />

Kontakt: www.moerschengmbh.de<br />

Erhebliche Verzögerung<br />

des Durchschlagens von<br />

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Langfristige Kosteneinsparung<br />

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Erhaltungsaufwands<br />

und Verlängerung der<br />

Nutzungsdauer<br />

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3|20<strong>19</strong>


44 Technik<br />

Renergy Consulting<br />

Fördergelder für Modernisierungen<br />

und Erweiterungen<br />

Asphaltmischanlagen sind energieintensive Betriebe. Was einerseits Fluch ist, kann aber auch Segen sein.<br />

Denn wo Energie eingespart wird, fließen oftmals auch Fördergelder. Wir sprachen mit Gert Schmid, Vertrieb<br />

und strategische Unternehmensentwicklung bei Renergy Consulting GmbH, über Einsparpotenziale und wie<br />

Renergy dabei hilft, die Fördergelder zu erhalten.<br />

<strong>asphalt</strong>: Herr Schmid, was verbirgt sich hinter<br />

Renergy Consulting?<br />

Schmid: Renergy Consulting ist ein Ingenieurbüro<br />

für Energieeffizienz. Unser Team besteht<br />

aus Fachleuten ganz unterschiedlicher Ausbildung,<br />

etwa Maschinenbauer oder Physiker. Wir<br />

sind spezialisiert auf Energieeffizienz im<br />

Bereich der Asphaltindustrie. Basis ist eine<br />

Zulassung als Fachberater, die es erlaubt, Fördergelder<br />

des Bundes (BAFA/KfW) zu beantragen.<br />

Aber ganz deutlich: Wir unterscheiden uns<br />

von Energieberatern für den Hausbereich und<br />

sind ausschließlich für energieintensive Industrien<br />

tätig, wie beispielsweise auch die Asphaltindustrie.<br />

Unser Ziel ist es, dass Betreiber solcher<br />

Anlagen über Energieeinsparung und<br />

CO 2 -Einsparung am Ende des Tages bares Geld<br />

einsparen.<br />

Dann mal direkt gefragt: Zahlen Betreiber<br />

von Asphaltmischanlagen zu viel?<br />

Schmid: Das kommt ganz darauf an. Wenn sie<br />

beispielsweise eine ganz neue Asphaltmischanlage<br />

betreiben, dann sicher nicht. Aber wenn<br />

sie eine Bestandsanlage haben, dann gibt es<br />

doch sehr viele Möglichkeiten, gewisse energieeffiziente<br />

Maßnahmen an dieser Asphaltmischanlage<br />

durchzuführen.<br />

An was denken Sie da zum Beispiel?<br />

Schmid: Im Wesentlichen hängt alles mit einer<br />

kontinuierlichen Fahrweise zusammen, die<br />

Energie einspart. Ebenso können Maßnahmen<br />

Das neue Förderprogramm zahlt zwischen<br />

500 und 700 Euro pro eingesparter Tonne CO 2<br />

Gert Schmid: Für Asphaltmischanlagenbetreiber<br />

besteht damit die Möglichkeit, auf Fördergelder<br />

zuzugreifen. (Quelle: Renergy)<br />

wie Hallenbau, Dämmung, entsprechende Frequenzumrichter<br />

oder effiziente Motoren Energieeinsparungen<br />

ermöglichen. Das alles ist im<br />

Prinzip förderwürdig und für Asphaltmischanlagenbetreiber<br />

besteht damit die Möglichkeit,<br />

auf Fördergelder zuzugreifen.<br />

Wie gehen Sie bei einem Neukunden vor?<br />

Schmid: Zunächst klären wir die Kenndaten<br />

der Anlage ab. Also, wann sie gebaut wurde<br />

und natürlich welchen Energiebedarf sie hat.<br />

Kennzahlen, wie etwa Energieeinsatz pro<br />

Tonne Asphalt, sind erste Anhaltspunkte für die<br />

Energieeffizienz der Anlage. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden besprechen wir die möglichen<br />

Investitionen. Meistens haben die<br />

Asphaltmischanlagenbetreiber bereits ganz<br />

konkrete Vorstellungen, was gemacht werden<br />

soll – beispielsweise, ob eine neue Halle gebaut<br />

werden soll. Anhand der Angaben können wir<br />

dann schon ungefähr ermitteln, welche zusätzlichen<br />

Fördergelder beantragt werden können.<br />

Je nach Programm können dies bis zu 40 % von<br />

den Investitionsmehrkosten sein.<br />

Ist Ihre Arbeit beim Kunden projektbezogen<br />

oder ein kontinuierlicher Prozess?<br />

Schmid: Zunächst einmal ist es natürlich so,<br />

dass wir projektbezogen beraten und unterstützen.<br />

Aber bei vielen Kunden konnten wir<br />

durch positive Rückmeldung in einen kontinuierlichen<br />

Prozess einsteigen und sie bei weiteren<br />

Maßnahmen und Investitionen begleiten.<br />

Oftmals wird eine Investition aber erst durch<br />

eine Förderung attraktiv. Grundidee der Förderung<br />

ist ja, einen Anreiz für Investitionen in<br />

Energieeffizienz zu schaffen. Daraus entsteht<br />

eine Win-win-Situation für das Unternehmen<br />

und die Umwelt.<br />

Als Beispiel: Wir haben im Bereich der Asphaltindustrie<br />

bisher etwa 20 Projekte mit CO 2 -Einsparungen<br />

von 30 bis 1200 t pro Projekt nachweisen<br />

können. Und das neue Förderprogramm<br />

zahlt 500 Euro Förderung pro eingesparter<br />

Tonne CO 2 bei großen Unternehmen,<br />

bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />

sogar 700 Euro. Das ist eine Menge. Selbstverständlich<br />

muss dabei die entsprechende<br />

CO 2 -Einsparung fachmännisch nachgewiesen<br />

werden. Aber das ist unsere Aufgabe.<br />

Vielen Dank für das Gespräch<br />

3|20<strong>19</strong>


Technik<br />

45<br />

Rüko<br />

Von oben nach unten <strong>asphalt</strong>iert<br />

Nicht nur die Erneuerung von großflächigen Fahrbahndecken ist aufwendig.<br />

Gerade kleinere Straßensanierungen bedürfen von Anfang an einer<br />

guten Planung. Insbesondere wenn enge Platzverhältnisse herrschen. So<br />

wurde im Februar ein kleines Teilstück einer Nebenstraße im Ortsteil Wolfartsweier<br />

bei Karlsruhe saniert.<br />

Normalerweise werden Asphaltierungsarbeiten<br />

von unten nach oben vorgenommen. Aber<br />

aufgrund der sehr engen Platzverhältnisse und<br />

keiner Möglichkeit, das Thermofahrzeug der<br />

Südwest Asphalt mit dem Asphalt dort zu platzieren,<br />

musste eine Hälfte der Straße von oben<br />

nach unten <strong>asphalt</strong>iert werden. Hier waren also<br />

Geschick und Einfallsreichtum gefordert.<br />

„Wie immer, wenn die Kommunikation aller<br />

Beteiligten stimmt, kann – wie auch in diesem<br />

Fall – jedes Bauprojekt erfolgreich zum<br />

Abschluss gebracht werden“, meint der Maschinenführer<br />

Ricardo Marques von Rüko. Zudem<br />

der Baumaschinenvermieter mit seiner Maschinenausstattung<br />

immer wieder auch bei kleineren<br />

Hilfs- und Servicearbeiten mit Rat und Tat<br />

zur Seite steht.<br />

Kontakt: www.rueko.de<br />

Im Rahmen einer Ausschreibung der Stadt<br />

Karlsruhe wurde das Unternehmen Köhler-Bau<br />

mit der Asphaltdeckensanierung<br />

beauftragt. Der für die Sanierung benötigte<br />

Fertiger wurde von Rüko Baumaschinen aus<br />

Malsch inklusive Maschinenführer angemietet.<br />

Hier wurde ein Vögele Super 1300-3i gewählt,<br />

da dieses Modell die ideale Einbaubreite von<br />

1,80 m bis 3,40 m besitzt. Die langjährige Partnerschaft<br />

der beiden Firmen und das Wissen<br />

um den kompetenten Service waren ausschlaggebend<br />

für die Zusammenarbeit.<br />

Besondere Herausforderung war die ansteigende<br />

Straße, die in einem Waldstück mündet.<br />

Nicht das Bild ist schief, sondern die Straße steigt<br />

an. (Quelle: Rüko)<br />

Baustoffe – Standorte – Online 2.0<br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem,<br />

in dem mehr als 7.600 Standorte und Adressen<br />

deutscher Baustoffwerke und -verwaltungen<br />

dargestellt werden.<br />

Die Version BSO 2.0 bietet diverse Optimierungen und<br />

Aktualisierungen, wie z.B. genauere Standorte der Werke und<br />

Verwaltungen durch geocodierte Daten.<br />

Das System ist für folgende Branchen erhältlich:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und<br />

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3|20<strong>19</strong>


46 Technik<br />

links: Eine der modernisierten Anlagen des belgischen Unternehmens Socogetra S.A. (Quelle: Ammann) rechts: Mit neuer Steuerung alles im Blick.<br />

Ammann<br />

Nachrüstung bringt neue technische Impulse<br />

Nachrüsten statt neu kaufen, kann auch bei Asphaltmischanlagen eine lohnende Alternative sein. Ein Beispiel aus<br />

Belgien zeigt, welche Vorteile die Investition in eine neue Steuerung bietet.<br />

Socogetra S.A. ist eines der führenden belgischen Unternehmen im<br />

Tief- und Straßenbau. Einige der Asphaltmischanlagen im Maschinenpark<br />

von Socogetra haben zwar noch eine lange Lebensdauer vor<br />

sich, aber ihre Steuerungen – das Herzstück jeder Anlage – waren überaltert.<br />

Eric Perard, Industry Director von Socogetra, erklärt es so: „Unsere<br />

alte Ammann-AS2000plus-Steuerung hat jahrelang einwandfrei funktioniert.<br />

Dennoch wollten wir die Vorteile der neuesten Technologie ausschöpfen,<br />

die uns die Ammann-as1-Steuerung bietet, damit wir auch<br />

weiterhin hochwertigen Asphalt herstellen können und für künftige<br />

Anforderungen gerüstet sind.“<br />

Als Erstes wurde deshalb die Ammann Global 300 im belgischen<br />

Marche-en-Famenne nachgerüstet. Das Projekt lief reibungslos, sodass<br />

Socogetra beschlossen hat, auch die Anlagen in Bastogne und Arlon<br />

nachzurüsten, die pro Jahr jeweils rund 60.000 t Asphalt produzieren. So<br />

wurden eine Global 160 und eine Global 200 mit der neuen as1-Steuerung<br />

ausgestattet.<br />

Bei allen drei Modernisierungen kam das bewährte Nachrüstverfahren<br />

zum Einsatz. Ammann überprüft alle bestehenden Systeme und<br />

integriert dann aktuelle Module in die neue as1-Konfiguration jeder<br />

Asphaltmischanlage.<br />

Der Umstieg von der AS2000plus- auf die as1-Steuerung dauerte nur<br />

einen halben Tag. Die Schulung des Personals nahm weitere 48 Stunden<br />

in Anspruch. Die Techniker von Ammann standen dem Unternehmen für<br />

weitere 15 Tage zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die Umstellung<br />

reibungslos klappt und die Bediener die Funktionsweise des Systems voll<br />

und ganz verstehen.<br />

„Die Übergabe der as1-Steuerung ging sehr schnell“, erklärt Perard.<br />

„Die Software ist selbsterklärend. Die Hauptvorteile sind technischen<br />

Ursprungs. Wir können die Produktion besser steuern, erhalten mehr<br />

Hinweismeldungen und Einstellmöglichkeiten, um den gesamten Produktionsprozess<br />

besser zu überwachen und zu steuern.“<br />

Die as1 wurde eigens entwickelt, um unterschiedliche Rezepte mit<br />

hoher Präzision auszuführen. „Das Anpassen von Rezepten ist sehr einfach“,<br />

fährt Perard fort. „Alles geht sehr schnell.“ Zudem lässt sich mit<br />

diesem System auch Ausbau<strong>asphalt</strong> verarbeiten. „Wir können jetzt bis<br />

zu 20 % Ausbau<strong>asphalt</strong> einsetzen, was wir vor der Nachrüstung nicht<br />

konnten“, freut sich Perard. „In Zukunft möchten wir den Anteil auf 30 %<br />

steigern“.<br />

Das Geld, das Socogetra durch die Nachrüstung im Vergleich zum<br />

Kauf einer neuen Asphaltmischanlage eingespart hat, möchte das Unternehmen<br />

in den Kauf der Firma Enrobage Stockem investieren. Außerdem<br />

hat die Nachrüstung die Zuverlässigkeit und Qualität der Asphaltproduktion<br />

erhöht. Das Unternehmen führt große Bauprojekte in Belgien und<br />

den angrenzenden Ländern aus. Dazu gehören der Bau von Straßen und<br />

Autobahnen, Hochgeschwindigkeitsbahntrassen, Rohrleitungsinstallationen,<br />

Abwasseranlagen und Umweltprojekte sowie kommerzielle und<br />

industrielle Infrastrukturprojekte.<br />

„Dank unseres festen Standbeins im wallonischen Teil Belgiens können<br />

wir schnell Teams zusammenstellen, die kurzfristig verfügbar sind<br />

und sehr effizient arbeiten“, führt Perard aus. Eigene Steinbrüche,<br />

Asphalt- und Betonmischanlagen ermöglichen es dem Unternehmen,<br />

alle lieferseitigen Anforderungen zu erfüllen. <br />

•<br />

3|20<strong>19</strong>


Technik<br />

47<br />

Elsner 20<strong>19</strong><br />

Handbuch für Straßen- und Verkehrswesen<br />

Der Elsner 20<strong>19</strong> liegt mittlerweile in der 73. Auflage vor. Auf 1.872 Seiten werden die neuesten Entwicklungen<br />

aus den Bereichen Straßenbau und Straßenverkehrstechnik mit Hinweisen auf das jüngste Schrifttum<br />

berücksichtigt. Den einzelnen Abschnitten des Buches sind aktuelle Daten und Fakten vorangestellt, um<br />

den sofortigen Überblick über wichtige Informationen zu ermöglichen sowie technische Neuerungen,<br />

neue Vorschriften und Richtlinien zu erfassen.<br />

Der jährlich erscheinende Elsner gliedert sich in die Abschnitte Straßenbauprogramme,<br />

Straßenstatistik, Straßenverwaltung, Straßenverkehr<br />

und Straßenverkehrstechnik, Planung und Entwurf, Erd- und<br />

Grundbau, Straßenbaustoffe und -baustoffgemische, Bau und Erhaltung<br />

von Verkehrsflächen, Straßenbetrieb, Bauwerkserhaltung, Maschinen für<br />

den Straßenbau, Auftragswesen, Straßen in Entwicklungsländern sowie<br />

MOE- und NUS-Ländern, Forschung und Förderung, Wirtschaftsverbände,<br />

Fachschrifttum.<br />

Wie in jedem Jahr, so erfolgte auch für die Ausgabe 20<strong>19</strong> eine Überarbeitung<br />

und Aktualisierung wichtiger Abschnitte. Der vollständig aktualisierte<br />

Teil C (Straßenverwaltung) enthält als Kommunikationsinstrument<br />

für die Praxis Anschriften<br />

der Straßenverwaltungen (Straßenbauämter,<br />

Landesbetriebe,<br />

Straßen- und Autobahnmeistereien<br />

etc.) der Bundesländer<br />

mit Telefon- und Telefaxnummern<br />

sowie Internet- und<br />

E-Mail-Adressen.<br />

In den Teilen A, B, 0 und L<br />

wurden alle statistischen<br />

Angaben und gesetzlichen<br />

Grundlagen aktualisiert und<br />

ergänzt. Darüber hinaus<br />

wurde im Teil A umfassend<br />

auf den neuen Bundesverkehrswegeplan<br />

und die<br />

Umsetzung der Bedarfsplanung<br />

eingegangen.<br />

Auch die Ausführungen<br />

Der Elsner 20<strong>19</strong>: 1.872 Seiten, 158 Tabellen,<br />

<strong>19</strong>1 Abbildungen (Quelle: Elsner)<br />

zur Finanz- und Investitionsplanung<br />

sowie den<br />

ÖPP-Projekten der „neuen<br />

Generation“ wurden aktualisiert und erweitert. Teil B wurde um Angaben<br />

zur Länge der Bundesautobahnen nach Anzahl der Fahrbahnen und<br />

-streifen sowie zur weltweiten Straßennetzdichte im Ländervergleich<br />

erweitert.<br />

Im Teil 0 wurden alle Regelwerke zum Straßenverkehrsrecht, der<br />

Bestand an Kraftfahrzeugen sowie die Verkehrsleistungen aktualisiert.<br />

Im Teil E wurden im Abschnitt „Naturschutz“ die Ausführungen zum<br />

Raumordnungsverfahren und zur UVP-Pflicht fortgeschrieben. Der<br />

Abschnitt „Straßenentwurf“ wurde insbesondere um Regelwerke zur<br />

Verkehrsentwicklungsplanung, zum Mobilitätsmanagement sowie zur<br />

ÖPNV-Bevorrechtigung bzw. ÖPNV-Verlässlichkeit ergänzt. Darüber hi -<br />

naus wurden Ausführungen zum Building Information Modelling (BIM)<br />

aufgenommen. Im Teil F wurden die Ausführungen zu den Ersatzbaustoffen<br />

und zur Einteilung von Boden und Fels nach ZTV E-StB 17 sowie<br />

die Technischen Lieferbedingungen für Gabionen im Straßenbau<br />

ergänzt. Im Teil H wurden die Ausführungen zur Zustandserfassung und<br />

-bewertung von Straßen über die Oberflächeneigenschaften bis hin zu<br />

kommunalen Netzen umfassend überarbeitet. Im Teil I wurden die<br />

DIN-Normen und die Literatur aktualisiert sowie Neuerungen bei den<br />

Streustoffen aufgenommen.<br />

Mit den umfangreichen technischen Informationen im Anzeigen- und<br />

Bezugsquellenteil bietet der Elsner 20<strong>19</strong> einen umfassenden Überblick<br />

über die wichtigsten Weiterentwicklungen und Innovationen der technischen<br />

Systeme des Straßen- und Verkehrswesens.<br />

Kontakt: www.elsner.de<br />

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3|20<strong>19</strong>


48 Technik<br />

Wirtgen<br />

Am Fuße des Montblanc in halber Zeit<br />

Der erste Einsatz der Großfräse vom Typ Wirtgen W 220 in Italien führte die Hochleistungsmaschine –<br />

anders als mancher erwarten würde – nicht auf eine Autobahn, sondern auf eine kurvige Landstraße<br />

am Fuße des Montblanc im Nordwesten des Landes. Dort überzeugte die mit 577 kW leistungsstarke<br />

Maschine, indem sie doppelt so schnell fräste wie geplant.<br />

Die Strada Statale 26 (SS26) führt vom flachen<br />

Piemont in die alpinen Regionen am<br />

Montblanc inklusive einer Anbindung an den<br />

Montblanc-Tunnel. Auf dem Weg windet sie<br />

sich knapp 1.000 m in die Höhe bis ins Aosta-Tal<br />

und wird auf allen Abschnitten sowohl von Touristen<br />

als auch vom Güterverkehr intensiv<br />

befahren. Der durchschnittliche Verkehr<br />

beläuft sich auf rund 5.000 Fahrzeuge am Tag.<br />

Im Sommer 2018 stand eine Sanierung des<br />

Fahrbahnbelags an: Auf insgesamt 10 km<br />

wurde die 4 cm dicke Asphaltdeckschicht in<br />

voller Breite erneuert. Dazu kam in Teilbereichen<br />

noch die 10 cm starke Asphaltbinderschicht.<br />

Wirtschaftlich<br />

01<br />

Weil die Vollsperrung der Strecke in den Alpen<br />

nur schwer realisierbar ist, erfolgte die Sanierung<br />

der SS26 im Juli und August 2018 unter<br />

halbseitiger Sperrung. Dabei gelang es der<br />

beauftragten Italfrese s.r.l., einem der größten<br />

italienischen Fräsdienstleister mit Sitz im Piemont,<br />

durch den Einsatz der W 220 die Bauzeiten<br />

zu beschleunigen. Ein Grund dafür: Die<br />

Maschine kann 2,20 m in einem Übergang<br />

abtragen. Dadurch waren in den meisten<br />

Bereichen nur zwei statt drei Überfahrten notwendig.<br />

Zudem arbeitete die Fräse mit einem<br />

Maschinenvorschub von 28 m bis 30 m/min<br />

– und das sogar bei Steigungen von ca. 5 %.<br />

Schlussendlich benötigte der Fräsdienstleister<br />

für das Fräsen nur die Hälfte der Zeit, die<br />

mit kleineren Maschinen – diese kommen<br />

üblicherweise bei engen Abschnitten wie<br />

denen auf dem Alpenpass zum Einsatz – veranschlagt<br />

worden wäre. Und das ohne Qualitätseinbußen.<br />

Über die Zeitersparnis waren sich Ernesto<br />

Franco und Emanuele Franco, Geschäftsführer<br />

bzw. technischer Leiter bei Italfrese, während<br />

der Planung des Einsatzes wohl bewusst: „Wir<br />

haben im Vorfeld untersucht, welche unserer<br />

zwölf Fräsen diesen Job möglichst wirtschaftlich<br />

und schnell erledigt. Das Ergebnis: Es ist die<br />

neue W 220. Dabei arbeitete die Fräse mit der<br />

recht hohen Fräsgeschwindigkeit noch nicht<br />

am technischen Limit. Die Motorleistung und<br />

die ausgefeilte Steuerung ermöglichten aber,<br />

auch in den höher gelegenen Regionen und in<br />

den Haarnadelkurven mit konstanter<br />

Geschwindigkeit zu fräsen. Und das bei einem<br />

moderaten Kraftstoffverbrauch.“<br />

Derartige Fräsleistungen sind möglich, weil<br />

die neue W 220 mit einem sehr günstigen<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild <strong>03</strong><br />

Bild 04<br />

02<br />

Auf den meisten Streckenabschnitten konnte die W 220 mit nur zwei Bahnen die Deckschicht auf<br />

der kompletten Fahrbahnbreite fräsen.<br />

Emanuele Franco (technischer Leiter), Ernesto Franco (Geschäftsführer) und Pop Vasilev Gonco<br />

(Senior-Fräsenfahrer) von Italfrese sind zufrieden.<br />

Das Fräsbild zeigt: Hier hat die Fräse mit hoher Walzendrehzahl und großem Vorschub gearbeitet.<br />

Auch kurz vor dem Montblanc in 1.000 m Höhe hat die Maschine den Fahrbahnbelag souverän mit<br />

voller Leistung abgefräst. (Quelle: Wirtgen)<br />

3|20<strong>19</strong>


Technik<br />

49<br />

Auf insgesamt 10 km wurde<br />

die 4 cm dicke Asphaltdeckschicht<br />

in voller Breite erneuert.<br />

<strong>03</strong><br />

04<br />

Maschinengewicht-zur-Motorleistung-Verhältnis<br />

an den Start geht: 36.360 kg Betriebsgewicht<br />

treffen auf 571 kW (777 PS) Motorleistung.<br />

Leistung intelligent eingesetzt<br />

Der kraftvolle Antrieb ermöglicht zudem, dass<br />

Asphaltpakete bei voller Fräsbreite nicht nur<br />

schichtweise ausgebaut, in der Asphaltdeckschicht<br />

Unebenheiten egalisiert oder die Griffigkeit<br />

erhöht wird, sondern auch komplette<br />

Fahrbahnen bis 350 mm Frästiefe in einem<br />

Übergang abgetragen werden können. „Dieses<br />

Plus an Leistung macht bei zeitkritischen<br />

Großprojekten an Flughäfen oder auf Autobahnen<br />

oft den Unterschied aus“, sind sich die<br />

Gebrüder Franco einig. Gerade bei großen Frästiefen<br />

wartet die W 220 mit einem weiteren<br />

Detail auf: Der rechte Kantenschutz kann um<br />

450 mm angehoben werden, sodass auch bei<br />

großer Frästiefe das Abtasten eines Bordsteins<br />

als Referenz möglich ist und die Maschinen den<br />

Belag komplett entfernen können.<br />

Wirtgen stattet die W 220 mit dem Fahrantrieb<br />

ISC aus. Er sorgt durch eine elektronische<br />

Regelung für optimale Traktion, passt den Vorschub<br />

der Maschine an die jeweilige Motorlast<br />

an und regelt bei Kurvenfahrten die jeweilige<br />

Geschwindigkeit der äußeren und inneren<br />

Fahrwerke. Das erwies sich auf der SS26 vor<br />

allem in den zahlreichen Haarnadelkurven als<br />

Vorteil.<br />

Durch die variable Walzendrehzahl der<br />

W 220, bei der drei Geschwindigkeiten vom<br />

Fahrerstand aus eingestellt werden können,<br />

kann der Maschinenbediener darüber hinaus<br />

das Fräsbild, also die Oberflächenbeschaffenheit<br />

und die Rautiefe, beeinflussen. Beim Einsatz<br />

auf der SS26 entschied sich das Team von<br />

Italfrese beim Fräsen der Asphaltdeckschicht<br />

für die maximale Drehzahl in Kombination mit<br />

einem hohen Maschinenvorschub. Für die Wirtschaftlichkeit<br />

sorgte dabei das Wechselhaltersystem<br />

HT 22 zusammen mit den Meißeln vom<br />

Typ W 7.<br />

Dank seines Motors geht der W 220 auch<br />

beim Fräsen mit größeren Fräsbreiten die Puste<br />

nicht aus. Deshalb ist diese Großfräse nicht nur<br />

mit dem 2,2-m-Standard-Fräsaggregat erhältlich,<br />

sondern optional auch mit einem 2,5 m<br />

breiten Fräsaggregat. Um flexibel die Erstellung<br />

bestimmter Oberflächenstrukturen zu<br />

realisieren, ist zudem das Fräswalzenwechselsystem<br />

„FCS Light“ für das 2,2-m-Fräsaggregat<br />

optional verfügbar. So ist das schnelle Umrüsten<br />

von Fräswalzen auf einen anderen Linienabstand<br />

– Standardfräswalzen, Eco Cutter oder<br />

Feinfräsen – und damit eine hohe Bandbreite<br />

an unterschiedlichen Anwendungen möglich.<br />

Leise Kraftentfaltung<br />

Trotz der Kraftentfaltung ist es Wirtgen gelungen,<br />

die Geräuschemissionen stark zu reduzieren.<br />

Das fiel auch der Mannschaft von Italfrese<br />

beim Einsatz am Fuße des Montblanc sofort<br />

angenehm auf. Damit kann das Team guten<br />

Gewissens zum Beispiel auch in Wohngebieten<br />

arbeiten, hat der Fräsdienstleister den nächsten<br />

Einsatz seines neuen Kraftpakets bereits<br />

vor Augen.<br />

Kontakt: www.wirtgen.com<br />

3|20<strong>19</strong>


50 Technik<br />

Volvo CE<br />

Der Kompaktbereich wird elektrisch<br />

Volvo Construction Equipment (Volvo CE) kündigt an,<br />

im Jahr 2020 mit der Einführung einer voll elektrischen<br />

Palette von kompakten Radladern und Kompaktbaggern<br />

zu beginnen. Damit ist Volvo CE der erste Baumaschinenhersteller,<br />

der bei seinen kompakten Baureihen<br />

auf eine elektrische Zukunft setzt.<br />

Volvo CE kündigt an,<br />

im Jahr 2020 mit der<br />

Einführung einer<br />

voll elektrischen<br />

Palette von kompakten<br />

Radladern und<br />

Kompaktbaggern<br />

zu beginnen. (Quelle:<br />

Volvo CE)<br />

Volvo CE hat angekündigt, bis Mitte 2020 mit der Markteinführung<br />

einer Palette von elektrisch betriebenen Kompaktbaggern (EC15<br />

bis EC27) und Radladern (L20 bis L28) zu beginnen und die Entwicklung<br />

neuer Dieselmotoren für diese Modelle einzustellen. Dieser Schritt steht<br />

im Einklang mit der strategischen Ausrichtung der Volvo-Gruppe, in allen<br />

Geschäftsbereichen auf die Elektromobilität zu setzen. Die ersten<br />

Maschinen wurden auf der Bauma vorgestellt, gefolgt von einer schrittweisen<br />

Markteinführung und dem Hochfahren der Produktion im Jahr<br />

2020.<br />

Volvo CE betont, dass die Dieselverbrennung zwar derzeit noch die<br />

am besten geeignete Energiequelle für die größeren Maschinen ist,<br />

jedoch erweisen sich der elektrische Antrieb und die Batterietechnologie<br />

als besonders geeignet für die kleineren Volvo-Geräte. Die Investitionen<br />

im Bereich Forschung und Entwicklung konzentrieren sich nun verstärkt<br />

auf die rasche Entwicklung elektrisch betriebener kompakter Radlader<br />

und Kompaktbagger.<br />

Melker Jernberg, Präsident von Volvo CE, erläutert: „Vor dem Hintergrund<br />

eines veränderten Kundenverhaltens und stetig verschärfter<br />

Umweltrichtlinien sehen wir jetzt den richtigen Zeitpunkt für gekommen,<br />

um uns in Zukunft für die Elektromobilität in unseren Kompaktgeräten<br />

zu engagieren.“<br />

Kontakt: www.volvoce.com<br />

BHS<br />

Neue Siebtechnik für Straßen- und Tiefbauer<br />

Die BHS Innovationen GmbH hat auf der Bauma das Ergebnis aus<br />

15-monatiger Entwicklungsarbeit das Baustoff-Recyclingsieb SBR<br />

3 präsentiert. Während das bekannte Modell SBR 2 für die Beschickung<br />

mit Radladern um etwa 4 m³ Schaufelinhalt eingesetzt wird, ist die Neuentwicklung<br />

SBR 3 auf die Anforderungen im Straßen- und Tiefbau und<br />

die Beschickung mit Radladern um rund 1 m³ Schaufelinhalt ausgelegt.<br />

Mit rund 2,3 t Einsatzgewicht und 2.400 mm Transportbreite kann die<br />

Maschine auf den üblichen Lkw und Anhängern transportiert und per<br />

Mobilbagger oder Fahrzeugkran verladen werden. Mit 3,2 kW Antriebsleistung,<br />

einer Siebstrecke von 2.400 mm und dem vorgeschalteten Stangensizer<br />

ermöglicht die Konstruktion eine schnelle Beschickung.<br />

Bei der SBR 3 sucht man Hydraulik und Fördergurte vergeblich, dagegen<br />

fällt gleich die unkonventionelle 3-Bein-Konstruktion ins Auge. Der<br />

Vorteil liegt auf der Hand, was auf drei Beinen steht, kann nicht wackeln.<br />

Mit der einfachen Stecklösung der Beine lässt sich die Maschine einfach<br />

und schnell in der Höhe und Neigung verstellen und damit dem Radlader<br />

und Siebgut anpassen.<br />

Das Ergebnis scheint gelungen, denn die Serienproduktion läuft auf<br />

vollen Touren. Der Großteil der Maschinen wurde genau von der angesprochenen<br />

Zielgruppe gekauft, aber auch Kiesgruben und Landschaftsbauer<br />

gehören bereits zur Kundschaft und die ersten Schrottplätze<br />

haben Interesse angemeldet.<br />

Die Entwicklung der Maschine konnte maßgeblich mit den Erfahrungen<br />

der verschwisterten Straßen- und Tiefbauunternehmung STL aus<br />

Löbau getestet und bis zur Serienreife optimiert werden. „Aber nicht nur<br />

die Idee und Entwicklung ist ein Eigenprodukt – auch das Serienprodukt<br />

ist zu 100 % made in Germany!“, so Florian Schmellenkamp, Leiter<br />

Geschäftsentwicklung der BHS.<br />

Kontakt: www.bhs-innovationen.de<br />

Mit rund 2,3 t Einsatzgewicht und 2.400<br />

mm Transportbreite kann SBR 3<br />

auf den üblichen Lkw<br />

und Anhängern<br />

transportiert werden.<br />

(Quelle: BHS)<br />

3|20<strong>19</strong>


Technik<br />

51<br />

Zorn Instruments<br />

Studentisches Design umgesetzt<br />

Claudius Lotz und Daniel Hamann sind Masterstudenten am Institut für Industrial Design der Hochschule Magdeburg-Stendal.<br />

Im Wintersemester 2017/18 entwickelten sie als eines von insgesamt zwölf studentischen Teams im<br />

Rahmen eines Ausbildungsprojektes Gestaltungsvorschläge für ein neuartiges Asphalt-Prüfgerät.<br />

Unterstützt vom Hochschullehrerteam um Bereichsleiter Prof. Jan<br />

Bäse, machten sich die Studenten im Oktober 2017 ans Werk. Von<br />

dem Asphalt-Tester existierte zu diesem Zeitpunkt ein Prototyp, erfunden<br />

und patentiert von den Stendaler Prüfgerätespezialisten bei Zorn<br />

Instruments. Die Funktionsweise dieses neuartigen Qualitätstesters für<br />

den Bau von Asphaltstraßen war geklärt. Was jedoch fehlte, war ein ergonomisch<br />

und ästhetisch überzeugendes Design.<br />

Bereits die Präsentation der ersten Zwischenergebnisse nach ein paar<br />

Wochen begeisterte die Mitarbeiter der Stendaler Firma. „Uns wurde ein<br />

ganzes Feuerwerk frischer Ideen von den Studenten vorgestellt“, erinnert<br />

sich Bianca Zorn, Geschäftsführerin des Unternehmens. Diese Ideen wurden<br />

bis zum Abschluss des Projektes im Februar 2018 weiter ausgearbeitet<br />

und verfeinert. Einige der Arbeiten präsentierte die Hochschule gleich<br />

anschließend auf einer Werksschau in Magdeburg.<br />

Ein Entwurf wurde der Öffentlichkeit dabei bewusst vorenthalten.<br />

Was Claudius Lotz und Daniel Hamann ersonnen hatten, war nicht nur<br />

ästhetisch attraktiv. Zorn Instruments war von dem Gestaltungsvorschlag<br />

so überzeugt, dass sie ihn unbedingt umsetzen wollten. Der<br />

Asphalttester „designed & manufactured in saxony-anhalt“ ist jetzt fertiggestellt.<br />

Prof. Jan Bäse kommentiert: „Das viele Entwürfe unserer Studenten<br />

eine hohe Qualität haben, davon waren wir durchaus überzeugt.<br />

Das ein Partnerunternehmen in einem Projekt einen Entwurf dann auch<br />

wirklich in ein Produkt umsetzt, passiert jedoch nicht so häufig. Für die<br />

Studenten und uns Hochschullehrer ist das sehr motivierend.“<br />

Kontakt: www.zorn-instruments.com<br />

Zorn: Das Design von Studenten<br />

entworfen. (Quelle: Zorn)<br />

Verband<br />

Europäischer<br />

Straßenfräsunternehmungen e. V.<br />

Europäische Fräsdienstleister aus Deutschland, der<br />

Schweiz, Österreich, den Benelux­Staaten, Großbritannien,<br />

Italien, Frankreich und Norwegen sowie Maschinenhersteller<br />

und Hersteller spezifischer Verschleißteile<br />

haben sich im VESF e. V. organisiert.<br />

Der Verband<br />

• ist die Plattform für regelmäßigen Erfahrungsaus­stausch<br />

in der Fräsbranche<br />

• organisiert Fachvorträge und ­tagungen<br />

• vertritt die Interessen der Fräsunternehmer bei<br />

nationalen sowie internationalen Behörden und<br />

Gremien.<br />

Hier treffen Sie uns:<br />

Herbsttagung 20<strong>19</strong> des VESF<br />

14. ­ 16. November 20<strong>19</strong><br />

in Edinburgh (UK)<br />

VESF e. V.<br />

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Deutschland<br />

Telefon: +49 2636 94 <strong>19</strong> 118<br />

Fax: +49 2636 94 <strong>19</strong> 040<br />

E­Mail: info@vesf­ev.com<br />

Internet: www.vesf­ev.com<br />

3|20<strong>19</strong>


52 Technik<br />

3D-Baustelle ohne konventionelle Absteckungen. (Quelle: Moba)<br />

Auf Asphaltfertigern ist ein Nivellierungssystem heute Standard.<br />

Moba<br />

„Man müsste mal was machen<br />

mit der Digitalisierung“<br />

Der steigende Kostendruck und der zunehmende<br />

Fachkräftemangel stellen große Herausforderungen<br />

an deutsche Bauunternehmen. Ein erster oder konsequenterer<br />

Einsatz von Steuerungen bei der Baumaschinennutzung<br />

sowie der digitalen Nutzung von Plänen<br />

und Aufmaß wären nutzenbringende Antworten dafür.<br />

Allzu oft hängt der Umbruch nicht am Wollen, sondern<br />

am Machen.<br />

Von Andreas Velten<br />

Es ist nicht neu: Die Kosten, die ein Bauunternehmer aufwenden<br />

muss, um das vereinbarte Bausoll zu erreichen, steigen ständig. Da<br />

sind Treibstoffe, das Material oder die Entsorgung und vieles mehr. Der<br />

Fachkräftemangel belastet die Personalkosten. Oft wird das in Kauf<br />

genommen, solange man überhaupt gute Leute bekommt. Zusätzlich<br />

sind die finanziellen Risiken im Straßenbau- und Tiefbau beim Auftragnehmer<br />

in der Regel immer höher als beim Auftraggeber. Die derzeit<br />

gute Auftragslage ist da auch nur ein schwacher Trost.<br />

Ein Lösungsweg aus dieser Situation ist eine Veränderung der Arbeitsweise.<br />

Bei allen Arbeiten im Straßen- und Tiefbau gilt es, die Zielhöhen<br />

zu erreichen. Dafür sind Absteckungen, Markierungen und ständige<br />

Kontrollen während der Arbeiten erforderlich. All diese baubegleitenden<br />

Vermessungsarbeiten gelten in der VOB als Nebenleistungen. Das bedeutet,<br />

sie bringen dem Bauunternehmen keine Wertschöpfung. Sie müssen<br />

gemacht werden – sprich die Kosten entstehen -, sie können aber nicht<br />

zusätzlich abgerechnet werden. Mit 2D- und 3D-Steuerungen für Bagger,<br />

Raupen, Grader und Fertiger können diese Absteckungen, Markierungen<br />

und insbesondere permanenten Kontrollen entfallen. Der Kosteneinsatz<br />

zur Herstellung der Bauleistung verringert sich dann deutlich.<br />

Dieser Lösungsansatz ist grundsätzlich bekannt. Auf Asphaltfertigern<br />

ist ein Nivellierungssystem heute Standard. Raupen und Grader sind mit<br />

einer Laser- bzw. Ultraschallsteuerung und meistens auch mit einem<br />

3D-System ausgestattet. Dennoch sind kostentreibende Absteckungen,<br />

Markierungen oder Leitdrähte noch die Regel.<br />

Beim Einsatz eines Moba-Big-Sonic-Ski können die Leitdrähte komplett<br />

entfallen. Die Arbeitsvorbereitung für den Deckeneinbau wird<br />

dadurch deutlich vereinfacht und beschleunigt. Gleichzeitig wird durch<br />

das System Ebenheit sichergestellt. Baustellen ohne Absteckungen, wie<br />

gerade in meinem Heimatort, sind möglich, wenn die Bagger mit einer<br />

2D- oder 3D-Steuerung ausgestattet sind. Als Beobachter des Baugeschehens<br />

ist es auch für mich immer noch interessant zu sehen, wie der<br />

Fahrer anhand der Informationen auf seinem Bildschirm die richtige<br />

3|20<strong>19</strong>


Technik<br />

53<br />

Baustellen ohne Absteckungen sind möglich, wenn die Bagger mit einer 2D- oder 3D-Steuerung ausgestattet sind.<br />

Stelle auf der Baustelle ansteuert und ohne Markierungen oder manuelle<br />

Kontrollen einen perfekten Aushub in kürzerer Zeit erreicht.<br />

Natürlich ist es dafür hilfreich, wenn man die erforderlichen 3D-Daten<br />

vorab bereitgestellt bekommt. Auf größeren Baumaßnahmen stellt dieses<br />

heute eigentlich kein Problem mehr dar. Die Daten selbst zu erzeugen<br />

ist auch kein Hexenwerk. Viele Kunden nutzen einen Roverstab oder die<br />

Baggerschaufel, messen schnell die relevanten Punkte auf und erzeugen,<br />

sich ein 3D-Geländemodell. Dieses wird dann per USB oder Fernzugriff<br />

in die Maschine eingespielt – und los geht es ohne weitere Absteckungen,<br />

Markierungen oder arbeitsbegleitende Höhenkontrollen.<br />

Der Vermesser kann sich auf die<br />

wesentlichen Aufgaben fokussieren,<br />

denn ein ständiges Rausfahren entfällt.<br />

Dabei gibt es noch eine weitere Vereinfachung der Arbeitsweise und<br />

damit zusätzliches Kosteneinsparpotenzial. Bevor der Erdbau beginnen<br />

kann, steht das Aufmaß des Urgeländes an. Danach wird in der Regel der<br />

Oberboden auf Sicht abgetragen und das Ergebnis für die Abrechnung<br />

erneut aufgemessen. So wird dann schichtenweise nach unten gearbeitet<br />

und später erfolgt so auch der Auftrag. Nach jedem Schritt misst der<br />

Vermesser neu auf. Das Aufmaß ist zwingend erforderlich, und es kann<br />

erst dann weitergearbeitet werden, wenn der Vermesser vor Ort war. Das<br />

kostet Zeit und Geld.<br />

Für alle wird es einfacher, wenn für diese einzelnen Messungen nicht<br />

extra jemand rausfahren muss. Denn die Maschinen können mit dem<br />

Server im Büro verbunden werden. Der Fahrer misst dann das Urgelände,<br />

bevor er abträgt, und das Arbeitsergebnis nach jeder Schicht. Immer<br />

bevor er den Bagger verfährt, misst er einfach das Querprofil, indem er<br />

kurz den Löffel auflegt, einen Knopf drückt. Dadurch wird kontinuierlich<br />

aufgezeichnet, wie der tatsächliche Baufortschritt ist. Die abrechnungsrelevanten<br />

Punkte sind dann ebenfalls direkt vorhanden.<br />

Mittels des intelligenten Datenmanagements der Moba-Xsite-Pro-<br />

3D-Lösung sind Fehler bei der Messpunktspeicherung auf der Maschine<br />

durch den Fahrer ausgeschlossen. Der Vermesser kann sich auf die<br />

wesentlichen Aufgaben fokussieren, wie beispielsweise die zeitnahe<br />

Abrechnung des Leistungsfortschritts, denn ein ständiges Rausfahren<br />

für fehlende Pflöcke und Zwischenaufmaße entfällt.<br />

Der Ablauf ist in der Praxis genau so einfach, wie er sich in der Theorie<br />

liest. Doch warum ist die sogenannte modellbasierte Arbeitsweise oder<br />

auch andere Verbesserungen nicht viel weiter verbreitet? In vielen Fällen<br />

wird sich oft nicht die Zeit für die Anpassung der Arbeitsweise genommen.<br />

„Zu beschäftigt, um sich zu verbessern“ ist ein Vorwand, eine Veränderung<br />

nicht umzusetzen. Denn am Ende mag niemand Veränderungen,<br />

und es ist auch nie die richtige Zeit dafür.<br />

Mit einer bewährten Lösung wie etwa Moba Xsite und einem erfahrenen<br />

Partner ist eine Schritt-für-Schritt-Umstellung der Arbeitsweise<br />

risikofrei für den Bauunternehmer. Auch wenn es – wie beim Laufenlernen<br />

– den ein oder anderen vermeintlichen Rückschlag geben kann, ist<br />

das Ziel, die Vereinfachung der Arbeitsweise und die damit einhergehenden<br />

Kostenreduktionen, der Weg. Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren<br />

ist ein schrittweises Vorgehen. Man kann<br />

zunächst mit einer oder einigen wenigen<br />

Maschinen auf einer Baustelle beginnen.<br />

Sobald der neue Weg in Routine übergeht,<br />

rollt man das modellbasierte Arbeiten<br />

auf das nächste Bauteam bzw. die<br />

nächste Baustelle aus.<br />

•<br />

AUTOR<br />

Andreas Velten<br />

MOBA Mobile Automation<br />

avelten@moba.de<br />

Tel. 0151 16230933<br />

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3|20<strong>19</strong>


54 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

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Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

55<br />

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3|20<strong>19</strong>


56 Zu guter Letzt<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

AMERICAN GILSONITE COMPANY, TX 77084 Houston, VEREINIGTE STAATEN ----- Seite 7<br />

Ammann Asphalt GmbH, 4901 Langenthal, SCHWEIZ ------------Umschlagseite 2<br />

Benninghoven GmbH & Co.KG, 54516 Wittlich ----------------Umschlagseite 4<br />

Hamm AG, 95643 Tirschenreuth ------------------------- Titel + Seite 2<br />

KURZ Karkassenhandel GmbH, 73240 Wendlingen -------------------Seite 47<br />

MAP GmbH, 68804 Altlußheim ------------------------------Seite 25<br />

Nadler Straßentechnik GmbH, 85301 Schweitenkirchen ----------------Seite 23<br />

Q Point GmbH, 1090 Wien, ÖSTERREICH -------------------------Seite 11<br />

Sasol Wax GmbH, 20457 Hamburg ----------------------------Seite 15<br />

Schmitz Cargobull AG, 48612 Horstmar ------------------------ Seite 31<br />

Tensar International GmbH, 531<strong>19</strong> Bonn ------------------------Seite 43<br />

VESF e.V. Verband Europäischer Straßenfräsunternehmen,<br />

56651 Niederdürenbach -------------------------------Seite 51<br />

WKSB Isolierungen GmbH, 63571 Gelnhausen-Hailer -----------------Seite <strong>19</strong><br />

WMH Werwie Maschinen-Handels-GmbH, 54329 Konz ----------------Seite 39<br />

Bitte beachten Sie die Beilage der folgenden Firma:<br />

Stein-Verlag GmbH, 76473 Iffezheim<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 4|20<strong>19</strong><br />

Rejuvenatoren<br />

Im zweiten Teil der mehrteiligen Artikelserie<br />

berichten wir über die labortechnischen<br />

Nachweise im Rahmen<br />

einer Erprobungsstrecke.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Fahrsiloanlagen<br />

Im zweiten abschließenden Teil des<br />

Artikels wird es dann um Ausführung,<br />

Qualitätssicherung, Betrieb und Sanierung<br />

gehen.<br />

(Quelle: Behle)<br />

Mobile Asphaltmischanlagen<br />

In Deutschland eine Nische, bedienen<br />

sie dennoch einen Markt. Wir geben<br />

einen Überblick über die Produkte.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

531<strong>19</strong> Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-<strong>19</strong><br />

hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

531<strong>19</strong> Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-0<br />

dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0<br />

Fax: +49 7229 606-10<br />

<strong>asphalt</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Herstellung/Layout<br />

Ines Merkel, Claudia Chalas<br />

Tel.: +49 72 29 606-23<br />

ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Grimm Kommunikation<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />

Anke Schmale<br />

Tel.: +49 72 29 606-24<br />

Fax: +49 72 29 606-10<br />

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Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>19</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (April), 3 (Mai), 4 (Juli),<br />

5 (August), 6 (Oktober), 7 (November),<br />

8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>19</strong> (54. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6228<br />

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Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

3|20<strong>19</strong>


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