asphalt 03/19
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54. Jahrgang<br />
3 | 20<strong>19</strong><br />
M a i – J u n i<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
Ausschreiben von<br />
viskositätsverändertem<br />
Asphalt<br />
Asphaltstraßentagung<br />
20<strong>19</strong><br />
Asphalt für Fahrsiloanlagen
DU SIEGST,<br />
WENN DU KRAFT UND<br />
TECHNIK VEREINST.<br />
Perfekte Technik, Zuverlässigkeit und Power machen einen<br />
Boxer zum Siegertypen, genauso wie sie die Ammann<br />
Produktreihe vom ATR 68 P zum ARR 1575 zu echten<br />
Leichtgewicht-Champions werden lassen.<br />
Besonders die hervorragende Verdichtungsleistung sowie<br />
die Ammann-typische Maschinen-Qualität sorgen,<br />
gepaart mit dem Know-how eines erfahrenen Bedieners,<br />
für beste Arbeitsergebnisse.<br />
Zusätzliche Informationen zu unseren Produkten und Dienstleistungenfinden Sie unter :<br />
www.ammann.com<br />
MMP-2488-00-DE | © Ammann Group
Meinung<br />
1<br />
Herzlich willkommen<br />
in Münster!<br />
Bernd Nolle,<br />
Leiter der Arbeitsgruppe 7 „Asphaltbauweisen“ der FGSV<br />
Foto: DAV<br />
Wir sind wieder unter uns! Nach dem letztjährigen Straßen- und Verkehrskongress trifft<br />
sich unsere Branche vom 14. bis 15. Mai zur FGSV-Asphaltstraßentagung in Münster. Ein<br />
Blick in das Programm der Asphaltstraßentagung zeigt, dass es einen großen Teil der<br />
Themenschwerpunkte der letzten zwei Jahre abbildet. Da ist beispielsweise der große<br />
Themenkomplex „Bitumen“. Mit den Vorträgen von Prof. Frohmut Wellner zur rheologischen<br />
Charakterisierung von Bitumen und von Dr. Michael Gehrke sind wir im wahrsten<br />
Sinne des Wortes „dem Bindemittel auf der Spur“.<br />
Ein weiteres wichtiges Thema für uns ist die Verwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong>. Angesichts<br />
wachsender Halden an den Asphaltmischwerken müssen wir uns dringend über<br />
alternative Verwendungsmöglichkeiten unterhalten. Hans Schmidt,<br />
Leiter des AA 7.8 „Wiederverwertung von Asphalt“ wird uns dazu<br />
in seinem Vortrag „Downcycling, Recycling, Upcycling? – Alternative<br />
Verwendungsmöglichkeiten für Asphaltgranulat“ sicherlich<br />
Lösungswege skizzieren. Über eine andere Herangehensweise an<br />
das Thema wird Prof. Michael P. Wistuba als Leiter der Ad-hoc-<br />
Gruppe 7.02 „Performance Asphalt“ berichten. In seinen Ausführungen<br />
zum Asphaltrecycling geht es um die Ermittlung der optimalen<br />
Zugabemenge eines Verjüngungsmittels und dessen Einfluss<br />
auf die Performance von Asphalt.<br />
Natürlich darf auf einer technischen Veranstaltung zur Asphaltbauweise auch der Blick<br />
auf die sich in Überarbeitung befindenden technischen Regelwerke ZTV Asphalt-StB<br />
und TL Asphalt-StB nicht fehlen. Damit befasst sich der AK 7.1.1 „Neufassung Vertragsbedingungen“.<br />
Der Leiter des Arbeitskreises, Prof. Hans-Hermann Weßelborg, wird uns hier<br />
auf den neuesten Stand der laufenden Diskussion bringen.<br />
Insgesamt ist die FGSV-Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong> wieder so randvoll mit interessanten<br />
Themen, dass ich hier natürlich nicht alle vorstellen kann. Sämtliche Themen und Referenten<br />
finden Sie in dieser Zeitschrift auf S. 28. Kommen Sie nach Münster, nutzen sie<br />
die Gelegenheit, informative Vorträge zu hören, im Erfahrungsaustausch mit Kollegen<br />
oder bei den Firmenpräsentationen im Foyer Neues zu hören und neue Kontakte zu<br />
knüpfen. Ich freue mich in jedem Fall darauf, wenn ich Ihnen am 14. Mai „Herzlich willkommen<br />
in Münster“ zurufen kann.<br />
Ein Blick in das Programm<br />
der Asphaltstraßentagung zeigt,<br />
dass es einen großen Teil der<br />
Themenschwerpunkte der letzten<br />
zwei Jahre abbildet.<br />
Ihr Bernd Nolle<br />
3|20<strong>19</strong>
2 Inhalt<br />
ZUM TITELBILD<br />
Bild: © Hamm<br />
Innovatives Antriebskonzept<br />
von HAMM: Tandemwalze mit<br />
Power-Hybrid-Antrieb<br />
Mit einem neuartigen Power-Hybrid-Antrieb<br />
überrascht Hamm die Fachwelt. Das innovative<br />
Konzept wurde entwickelt, um Kraftstoff<br />
zu sparen und Wartungsaufwand zu verringern<br />
– Vorteile, die jeder Bauunternehmer<br />
gerne nutzen möchte. Das komplett neu entwickelte<br />
System kombiniert den klassischen<br />
Verbrennungsmotor mit einem hydraulischen<br />
Speicher und überzeugt zudem mit reduzierten<br />
Schallemissionen. Dabei stellt der Verbrennungsmotor<br />
die Grundlast bereit, während<br />
ein hydraulischer Speicher die Spitzenlasten<br />
abdeckt. Hamm realisiert den Power-<br />
Hybrid-Antrieb zunächst in den Tandemwalzen<br />
HD+ 90i PH. Das Hybridsystem ist derzeit<br />
in Modellen mit Doppelvibration (VV) und<br />
Oszillation (VO) sowie in den Kombiwalzen<br />
(VT) serienmäßig verfügbar.<br />
HAMM AG<br />
Hammstraße 1 · 95643 Tirschenreuth<br />
Tel. +49-9631-80-0 · www.hamm.eu<br />
Fachzeitschrift für Herstellung<br />
und Einbau von Asphalt<br />
Organ von:<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
32<br />
Fahrsiloanlagen<br />
Im ersten Teil des zweiteiligen<br />
Beitrages werden rechtliche<br />
Grundlagen, Beanspruchungen,<br />
Dimensionierung und die Asphaltmischgutkonzeption<br />
untersucht.<br />
Von Thomas Behle und<br />
Heinz-Peter Louis<br />
12<br />
E KvB<br />
Erkenntnisse in Forschung<br />
und Praxis zeigen,<br />
dass viskositätsveränderte<br />
Bindemittel sowohl in<br />
den Ausschreibungen als<br />
auch bei den Prüfungen<br />
besondere Regelungen<br />
erfordern.<br />
Von Verena Rosauer<br />
und Volker Schäfer<br />
Nachrichten der European Asphalt Pavement<br />
Association (E.A.P.A.)<br />
www.EAPA.org<br />
Quelle: DAV/hin<br />
3|20<strong>19</strong>
Inhalt<br />
3<br />
3|20<strong>19</strong><br />
28 Asphaltstraßentagung<br />
20<strong>19</strong><br />
Vom 14. bis 15. Mai<br />
findet in Münster die<br />
FGSV-Asphaltstraßentagung<br />
mit interessanten<br />
Vorträgen, ausgewählten<br />
Firmenpräsentationen<br />
und Fachaustausch<br />
mit Kollegen statt.<br />
Quelle: CCH Münsterland<br />
Quelle: Behle<br />
Meinung<br />
Herzlich willkommen in Münster! 01<br />
Aktuell<br />
Nachrichten 04<br />
Schwerpunkt: E KvB<br />
Ausschreiben von Asphaltarbeiten mit viskositätsverändertem<br />
Asphalt von Dr.-Ing. Verena Rosauer<br />
und Dipl.-Ing. Volker Schäfer 12<br />
Menschen<br />
Prof. Wolfgang Arand gestorben 20<br />
Termine<br />
Kalender 21<br />
Vor Ort<br />
Verdichtung im Goldgräberambiente 22<br />
Schneller bauen und managen 23<br />
Intern<br />
„Diese Fachveranstaltungen sind sehr wichtig“ 24<br />
Baustellenmanagement im Gespräch 25<br />
Ein offenes Ohr für die Kommunen 26<br />
Spezial<br />
Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong> 28<br />
Schwerpunkt Abdichtung von Fahrsilos<br />
Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung von Fahrsilos für Anlagen<br />
beim Umgang mit Gärsubstraten und Gärresten<br />
landwirtschaftlicher Herkunft von Dipl.-Ing. Thomas<br />
Behle und Dipl.-Ing. Heinz-Peter Louis 32<br />
Technik<br />
Präzision auf schmalen Wegen 40<br />
Licht ohne Lärm und Abgase 42<br />
Brecher für die Kompaktklasse 43<br />
Fördergelder für Modernisierungen und<br />
Erweiterungen 44<br />
Von oben nach unten <strong>asphalt</strong>iert 45<br />
Nachrüstung bringt neue technische Impulse 46<br />
Handbuch für Straßen- und Verkehrswesen 47<br />
Am Fuße des Montblanc in halber Zeit 48<br />
Der Kompaktbereich wird elektrisch 50<br />
Neue Siebtechnik für Straßen- und Tiefbauer 50<br />
Studentisches Design umgesetzt 51<br />
„Man müsste mal was machen mit der<br />
Digitalisierung“ von Andreas Velten 52<br />
Einkaufsführer<br />
Wer bietet was? 54<br />
Zu guter Letzt<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 56<br />
3|20<strong>19</strong>
4 Aktuell<br />
Arbeitsmarktreport 20<strong>19</strong><br />
Fachkräftemangel: Entkoppelung<br />
vom Konjunkturverlauf<br />
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat im Rahmen seiner DIHK-Konjunkturumfrage im<br />
Herbst 2018 die Industrie- und Handelskammern (IHKs) gebeten, die Unternehmen u. a. auch zum Themenfeld<br />
Fachkräftesicherung und Zuwanderung zu befragen. Die Ergebnisse dieser Umfrage wurde im März in Berlin<br />
präsentiert. Als ein Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich der Fachkräftemangel weiter verstärkt.<br />
Besonders betroffen ist die Baubranche.<br />
Der DIHK-Auswertung liegen über 23.000<br />
Unternehmensantworten zugrunde.<br />
Nach Wirtschaftsbereichen stammen die Antworten<br />
aus der Industrie (28 %), aus der Bauwirtschaft<br />
(7 %), aus dem Handel (22 %) und aus<br />
den Dienstleistungen (43 %). Achim Dercks,<br />
stellvertretender Hauptgeschäftsführer des<br />
DIHK, fasst die Ergebnisse zusammen: „Die<br />
Fachkräfteengpässe legen nochmals leicht zu.“<br />
49 % der befragten Betriebe könnten offene<br />
Stellen längerfristig nicht besetzen, weil sie<br />
keine passenden Arbeitskräfte fänden, berichtete<br />
Dercks. Dies sei nochmals mehr als im vergangenen<br />
Jahr (47 %) – und das trotz nicht<br />
mehr so positiver wirtschaftlicher Aussichten.<br />
„Daher sind die hohe Fachkräftenachfrage und<br />
die Stellenbesetzungsschwierigkeiten besonders<br />
bemerkenswert“, so Dercks.<br />
Besonders betroffen ist der Erhebung<br />
zufolge die Baubranche, aber auch technikorientierte<br />
Bereiche wie etwa der Werkzeugmaschinenbau.<br />
Dercks machte bei der Vorstellung<br />
des Reports deutlich: „Gelingt der vielfach<br />
erforderliche Ausbau bzw. die Instandsetzung<br />
der Verkehrsinfrastruktur nicht, hat dies erhebliche<br />
wirtschaftliche Folgen – nicht zuletzt für<br />
den Güterverkehr und die pünktliche Versorgung<br />
der Unternehmen beispielsweise im Einzelhandel<br />
oder in der Produktion mit Vorleistungsgütern.“<br />
Auch der Ausbau der Informations-<br />
und Kommunikationssysteme und damit<br />
letztlich die Digitalisierung insgesamt könne<br />
sich erheblich verzögern, wenn die Fachkräfte<br />
hierfür fehlen würden. Die Unternehmen<br />
bräuchten jetzt gut qualifizierte MINT-Fachkräfte<br />
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />
und Technik), um sich im Wettbewerb<br />
behaupten zu können. Der Grund dieser Misere<br />
innerhalb der Baubranche ist für den DIHK klar.<br />
Denn laut Arbeitsmarktreport belegt die Bauwirtschaft<br />
auch den Spitzenplatz (80 %) darin,<br />
dass sie keine oder nicht in ausreichendem<br />
Maße Bewerbungen erhalte.<br />
Zunehmend haben laut Dercks Großunternehmen<br />
Probleme bei der Stellenbesetzung,<br />
die gemeinhin bei Bewerbern besonders<br />
beliebt sind. „Die größeren Schwierigkeiten<br />
auch dort sind ein deutlicher Hinweis auf steigende<br />
Fachkräfteengpässe insgesamt.“<br />
Bei fast jedem zweiten Unternehmen mit<br />
aktuellen Stellenbesetzungsschwierigkeiten<br />
blieben inzwischen Vakanzen für Kandidaten<br />
mit dualer Ausbildung längerfristig frei, so der<br />
stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer.<br />
38 % suchten erfolglos Mitarbeiter mit einem<br />
Weiterbildungsabschluss, 33 % Hochschulabsolventen<br />
und immerhin 30 % Arbeitnehmer<br />
ohne abgeschlossene Berufsausbildung.<br />
Dercks berichtet: „Bei den gering Qualifizierten<br />
ergibt sich im Vergleich zur Umfrage vor zwei<br />
Jahren die größte Steigerung.“ Inzwischen<br />
zeige sich mehr als die Hälfte der Betriebe<br />
grundsätzlich interessiert, Bewerber auch aus<br />
dem Nicht-EU-Ausland einzustellen.<br />
Lösungen aus der Misere<br />
Um den Fachkräftemangel einzudämmen, plädierte<br />
Dercks unter anderem für die Förderung<br />
der beruflichen Bildung inklusive der höheren<br />
Berufsbildung, die Stärkung digitaler Kompetenzen.<br />
So sehen die Unternehmen laut<br />
Arbeitsmarktreport die Notwendigkeit von<br />
Verbesserungen in der gesamten Bildungskette,<br />
um die Qualifikationsanforderungen in<br />
den Unternehmen besser mit den Bewerberqualifikationen<br />
in Einklang zu bringen. Die<br />
duale Ausbildung müsse noch weiter gestärkt<br />
werden. Dercks führte aus: „Wir müssen die<br />
Berufliche Bildung noch stärker als lohnende<br />
Alternative zu einem Hochschulstudium<br />
he rausstellen, um zukünftig mehr junge Leute<br />
dafür gewinnen und Fachkräftelücken besser<br />
schließen zu können.“ Laut einer Umfrage im<br />
Auftrag des DIHK gibt bei Gymnasiasten die<br />
Hälfte der Eltern an, dass die schulischen Angebote<br />
zur Berufs- und Studienorientierung ihrer<br />
Kinder eine Tendenz zum Studium haben. Um<br />
3|20<strong>19</strong>
Aktuell<br />
5<br />
die duale Ausbildung zu stärken, gilt es daher,<br />
die Berufsorientierung an Gymnasien und<br />
anderen weiterführenden Schulen weiter zu<br />
verbessern, um gerade Abiturienten zu vermitteln,<br />
dass nicht nur ein Studium, sondern<br />
auch eine duale Ausbildung sowie die höhere<br />
Berufsbildung attraktive Karriereoptionen<br />
bieten.<br />
Absolventen der höheren Berufsbildung,<br />
also diejenigen, die sich nach ihrer beruflichen<br />
Ausbildung für eine Weiterbildung zum Meister<br />
oder Fachwirt entscheiden, haben nach dem<br />
DIHK das gleiche Qualifikationsniveau wie<br />
Bachelor- oder Masterabsolventen. Sie übernehmen<br />
in ihrem Erwerbsleben oft viel Verantwortung,<br />
haben hervorragende Entwicklungsperspektiven<br />
und verfügen über ein gutes<br />
Einkommen.<br />
Schon heute investieren die Unternehmen<br />
laut DIHK jährlich 33,5 Mrd. Euro in die Weiterbildung<br />
ihrer Mitarbeiter. Mehr Transparenz<br />
und Orientierung auf dem Weiterbildungsmarkt<br />
und eine bessere Vernetzung der in der<br />
Weiterbildungsberatung aktiven Player sollten<br />
oben auf der Agenda stehen. Denn der Weiterbildungsmarkt<br />
wird von Unternehmen und<br />
Beschäftigten oftmals als unübersichtlich empfunden.<br />
„Es ist heute wichtiger denn je, Erwerbspersonen<br />
in der Breite mit beruflicher Weiterbildung<br />
bedarfsorientiert auf die Herausforderungen<br />
der Digitalisierung vorzubereiten“,<br />
machte Dercks klar. Denn eine digitalisierte<br />
Wirtschaft benötige Fachkräfte, die über digitale<br />
Kompetenzen wie beispielswweise Medienkompetenz,<br />
Prozessmanagement, Umgang<br />
mit spezifischen IT-Systemen, Datenschutz,<br />
IT-Sicherheit sowie Datenauswertung und<br />
-analyse verfügen. Deswegen sei es richtig,<br />
auch über neue Förderinstrumente – z. B. ein<br />
„Digitalisierungs-BAföG“ oder eine Form der<br />
steuerlichen Weiterbildungsförderung – nachzudenken.<br />
Das würde helfen, Unternehmen<br />
und Beschäftigte beim Erwerb der für die Digitalisierung<br />
erforderlichen Kompetenzen finanziell<br />
zu unterstützen.<br />
Aber auch die Erleichterung von Zuwanderung<br />
bietet eine Chance, wie der Arbeitsmarktreport<br />
zeigt. Deutlich mehr als die Hälfte aller<br />
antwortenden Unternehmen ist grundsätzlich<br />
offen, Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland<br />
einzustellen. Als hilfreich für eine solche Einstellung<br />
sind aus Sicht der Unternehmen in<br />
erster Linie bessere Sprachkenntnisse der<br />
Bewerber. Zudem wünschen sich die Unternehmen<br />
besonders häufig ein einfacheres administratives<br />
Zuwanderungsverfahren sowie eine<br />
bessere Unterstützung in diesem oftmals komplexen<br />
Prozess. Auch die Erleichterung zuwanderungsrechtlicher<br />
Regelungen würde viele<br />
Unternehmen bei der Fachkräftesicherung<br />
unterstützen. Der DIHK bemängelt, dass die<br />
unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen<br />
zu den jeweiligen Instrumenten der Ausbildungsförderung<br />
für Asylbewerber, Geduldete<br />
und Schutzberechtigte für die Unternehmen<br />
schwer zu durchschauen sind. Sinnvoll wäre,<br />
wenn die Instrumente der Ausbildungsförderung<br />
grundsätzlich allen jungen Flüchtlingen<br />
ebenso wie deutschen Jugendlichen direkt<br />
nach Abschluss eines Ausbildungsvertrages zur<br />
Verfügung stünden. Außerdem seien ein sicherer<br />
Schutz vor Abschiebung während der Einstiegsqualifizierung,<br />
eine Regelung zur Ausbildungsduldung<br />
sowie schnellere Asylverfahren<br />
wichtige Grundvoraussetzungen. •<br />
3|20<strong>19</strong>
6 Aktuell<br />
Altreifenentsorgung<br />
„Den Wertstoff Altreifen zu verbrennen ist Unsinn“<br />
Bisher wurden ungefähr 50 % der abgefahrenen Reifen in Zementwerken<br />
verbrannt. Immer mehr Zementwerke bedienen sich aber inzwischen anderer<br />
Brennstoffe, sodass ein Großteil der abgefahrenen Reifen nicht mehr<br />
in Deutschland verwertet werden kann. Wir sprachen mit Hanna Schöberl,<br />
Geschäftsführerin von Kurz Karkassenhandel, über alternative Verwendungsmöglichkeiten<br />
im Straßenbau. Kurz Karkassenhandel ist ein zertifizierter<br />
Entsorgungsfachbetrieb und befasst sich seit der Gründung <strong>19</strong>55<br />
mit professioneller Altreifenentsorgung aller Reifenarten.<br />
<strong>asphalt</strong>: Frau Schöberl, was muss passieren,<br />
damit die Altreifenberge sinnvoll und nachhaltig<br />
verwertet werden?<br />
Schöberl: Hier müssen zwei Szenarien beachtet<br />
werden. Erstens: Jeder Bürger, der auf individuelle<br />
Mobilität setzt, erzeugt Altreifen. Und<br />
zweitens: Unabhängige Expertisen mit Erfahrungswerten,<br />
die bis zu 30 Jahre zurückgreifen,<br />
zeigen eindeutig, dass Straßenbeläge, vor<br />
allem PA-Beläge, mit gummimodifiziertem<br />
Asphalt nicht nur Lärm reduzierend wirken, je<br />
nach Belastung durch Schwerverkehr kann der<br />
mit Gummi angereicherte Asphalt doppelt so<br />
lange halten. Die Lösung liegt auf der Hand.<br />
Modifizierung des Asphaltes mit Gummimehl<br />
bewirkt nach derzeitigen Kenntnisstand eine<br />
gute Adhäsion des Bitumens an den Gesteinskörnungen<br />
und kann damit zur einer längeren<br />
Nutzungsdauer von Verkehrsflächenbefestigungen<br />
aus Asphalt führen.<br />
Unabhangige Expertisen<br />
zeigen, dass Straßenbeläge mit<br />
gummimodifiziertem Asphalt<br />
nicht nur mit weniger Lärm<br />
entlasten, sondern auch doppelt<br />
so lange halten.<br />
Warum sollte Gummi für die Modifizierung<br />
von Asphalt und Bitumen verwendet<br />
werden?<br />
Schöberl: Die Verwendung von Gummi bietet<br />
verschiedene Vorteile: Zum einen werden die<br />
Eigenschaften des Straßenbelags verbessert.<br />
Gummimodifizierter Asphalt weist eine bessere<br />
Wärmestandfestigkeit auf, eine bessere<br />
Haftung am Untergrund, ein geringeres Ermüdungsverhalten<br />
und ein besseres Kälteverhalten<br />
als „normaler“ Asphalt. Modifizierung mit<br />
Gummimehl dient letztendlich einer Verbesserung<br />
der Bitumeneigenschaften und des damit<br />
hergestellten Asphaltes. Die bisher vorliegenden<br />
Erfahrungen werden in den EG m BA<br />
zusammengefasst.<br />
Gibt es denn genug Gummimehl, um den<br />
sicher sehr hohen Mengenbedarf zu<br />
gewährleisten?<br />
Schöberl: In Deutschland gibt es mehr als<br />
neun Gummigranulat/-mehl-Hersteller. Die<br />
Altreifen, die dafür eingesetzt werden können,<br />
liegen bei den Altreifenentsorgern und warten<br />
nur darauf, verarbeitet zu werden. Eine Kurzrecherche<br />
unter unseren Branchenkollegen<br />
ergab, dass wir kurzfristig die benötigten<br />
Tonnagen zur Verfügung stellen können. Bisher<br />
wird in Deutschland weit weniger gummimodifizierter<br />
Asphalt verbaut, als etwa in Belgien<br />
und in den Niederlanden.<br />
Was muss sich ändern?<br />
Schöberl: Aus unserer Sicht muss hier die Politik<br />
reagieren. Mit dem heutigen Wissen ist<br />
eines klar: Den Wertstoff Altreifen zu verbrennen,<br />
ist Unsinn. Bei dem Straßenreparaturbedarf,<br />
der in Deutschland jährlich anfällt,<br />
könnten auf Sicht sicher nahezu alle Altreifen<br />
komplett verwertet werden. Mittlerweile ist<br />
auch die Verwertung des abgetragenen gummimodifizierten<br />
Asphalts sichergestellt. Also<br />
ein perfekter Wertstoffkreislauf. Noch ein<br />
weiterer großer Vorteil: Nachdem die Entsorgung<br />
von abgefahrenen Reifen zurzeit mit<br />
immer höheren Kosten verbunden ist, landen<br />
viele Reifen in der Natur – in Wäldern, Flüssen<br />
und Seen. Die Entsorgung der illegalen Ablagerungen<br />
wird oft von den Kommunen bezahlt<br />
und damit vom Steuerzahler. Wird der Wert<br />
des Altgummis durch die Weiterverarbeitung<br />
Hanna Schöberl: „Bei dem Straßenreparaturbedarf,<br />
der in Deutschland jährlich anfällt, könnten auf<br />
Sicht sicher nahezu alle Altreifen komplett verwertet<br />
werden.“ (Quelle: Kurz Karkassenhandel)<br />
erkannt, wird er dem Recycling zugeführt und<br />
nicht mehr in der Natur wild entsorgt.<br />
Sie haben in eine Feinvermahlungsanlage<br />
investiert. Was stellt Ihr Unternehmen<br />
genau her?<br />
Schöberl: Wir haben uns dazu entschieden, in<br />
die Gummi-Feinvermahlung zu investieren, da<br />
wir überzeugt davon sind, dass der Gummi zu<br />
schade und zu wertvoll ist, um ihn zu verbrennen.<br />
Mit dem Feinmehl geben wir anderen<br />
Produzenten die Möglichkeit, den Wertstoff<br />
Gummi weiterzuverarbeiten. Mein persönliches<br />
Ziel ist es, dass es vom Reifen wieder zum<br />
Reifen geht, sprich, dass der alte Reifen in seine<br />
Bestandteile zerlegt werden kann und dass<br />
Gummi wieder für den neu zu produzierenden<br />
Reifen verwendet wird. Das Gummimehl ist<br />
aber nicht nur für die Produktion neuer Reifen<br />
interessant – auch Dachbeläge, Fugengußmasse<br />
oder Schutzanstrichsysteme können<br />
daraus entstehen. Der Rohstoff Gummi dient<br />
auch als Zugabe in der Bauchemie, in Form von<br />
elastischem Fliesenkleber, Mörtelsystem oder<br />
Ausgleichmassen. Nach unserer Testphase können<br />
wir nun unseren Kunden Feinmehl bis zu<br />
400 my Körnung anbieten. Dieses ist frei von<br />
sämtlichen Fremdstoffen: kein Metall, kein<br />
Papier – reinstes Gummimehl. Unsere Kunden<br />
können beruhigt unser Feinmehl in neue Produkte<br />
verbauen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
3|20<strong>19</strong>
Aktuell<br />
7<br />
Autobahn GmbH<br />
Führungs-Trio vorgestellt<br />
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat die Geschäftsführung der neuen Autobahn GmbH des Bundes<br />
vorgestellt. Seit März im Amt sind: Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung, Anne Rethmann, Geschäftsführerin<br />
Finanzen, und Gunther Adler, Geschäftsführer Personal. Dienstsitz der Geschäftsführung ist Berlin.<br />
Die Autobahn GmbH des Bundes wurde am 18.9.2018 gegründet.<br />
Seitdem wird Schritt für Schritt Personal aufgebaut. Die Gesellschaft<br />
wird rund 13.000 km Autobahn verwalten. Die privatwirtschaftlich<br />
organisierte GmbH bleibt zu 100 % in staatlicher Hand und wird durch<br />
einen Aufsichtsrat und das Fernstraßen-Bundesamt kontrolliert. Die<br />
Reform wurde von Bund und Ländern im Zuge der Neuordnung des<br />
Bund-Länder-Ffinanzausgleichs beschlossen.<br />
Das neue Führungs-Trio bei der Vorstellung (v.l.n.r.): Gunther Adler, Andreas<br />
Scheuer, Anne Rethmann und Stephan Krenz. (Quelle: BMVI)<br />
Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stephan Krenz, ist Wirtschaftsingenieur<br />
und war zuletzt Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio<br />
GmbH Deutschland. In dieser Funktion verantwortete er vor allem die<br />
Expansion des Unternehmens auf dem deutschen Markt. Zuvor führte<br />
er erfolgreich ein Transformationsvorhaben bei Bombardier durch. Anne<br />
Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen, war in den vergangenen vier<br />
Jahren Geschäftsführerin der Cerner Health Services Deutschland GmbH.<br />
Wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit waren die Digitalisierung von<br />
Geschäftsmodellen und der Aufbau kaufmännischer Strukturen und<br />
Systeme. Gunther Adler, Geschäftsführer Personal, war bislang Staatssekretär<br />
im Bundesinnenministerium (BMI). Er setzte sich dort insbesondere<br />
für den sozialen Wohnungsbau ein und war maßgeblich an den Verhandlungen<br />
mit den Ländern über die Reform der Länder-Finanzhilfen zum<br />
Wohnungsbau beteiligt.<br />
Scheuer ist zufrieden mit den Personalentscheidungen: „Die neue<br />
Geschäftsführung der Autobahn GmbH ist mit ausgezeichneten Persönlichkeiten<br />
ideal besetzt, um gemeinsam mit den Autobahn-Profis in den<br />
Regionen die größte Reform in der Geschichte der Autobahnen umzusetzen.“<br />
Die Autobahn GmbH übernimmt im Januar 2021 von den Ländern<br />
Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung und Finanzierung sowie die vermögensmäßige<br />
Verwaltung der Autobahnen und Bundesfernstraßen.<br />
Krenz umreißt das neue Aufgabenfeld: „Unsere Aufgabe ist es, gute<br />
Autobahnen bereitzustellen und gleichzeitig die Mobilität der Zukunft<br />
mitzugestalten. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer übergeordneten<br />
Netzplanung und der Verringerung von Staupotenzialen.“ •<br />
Gilsonite<br />
verbessert<br />
jeden Teil der<br />
Straße<br />
SAMI Schicht<br />
Deckschicht<br />
Schichtenverbund<br />
Binderschicht<br />
Tragschicht<br />
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3|20<strong>19</strong>
8 Aktuell<br />
BAUSTELLENMELDUNGEN<br />
ËËË A39 Im März 20<strong>19</strong> wurde der Gesehen-Vermerk zum 4.<br />
Bauabschnitt der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg übergeben.<br />
Die A39 im östlichen Niedersachsen ist neben dem<br />
Neubau der A20, der A26 und der A33 das wichtigste Straßenbauvorhaben<br />
in Niedersachsen. Erst im Februar hatte der Bund<br />
den Gesehen-Vermerk für den 3. Bauabschnitt der A39 bei Bad<br />
Bevensen erteilt. Das Projekt betrifft die rund 13 km lange<br />
Lücke von Uelzen bis Bad Bodenteich. ËËË A20 Bei der Küstenautobahn<br />
A20 ist man einen entscheidenden Schritt weitergekommen.<br />
Für die feste Elbquerung bei Drochtersen ist eine<br />
zwischen den Ländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen<br />
sowie dem Bund abgestimmte Planungsvereinbarung auf den<br />
Weg gebracht worden, die die Erstellung der Ausführungsunterlagen<br />
Untertunnelung durch die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs-<br />
und -bau GmbH (DEGES) regelt, um dort keine<br />
Zeit bei der weiteren Vorbereitung der baulichen Umsetzung<br />
zu verlieren. ËËË B240 Die Bauarbeiten der Ortsumgehungen<br />
von Weenzen-Nord und Marienhagen im Zuge der B240<br />
haben offiziell begonnen. Mit der geplanten Ortsumgehung<br />
werden die Orte Weenzen und Marienhagen vom Durchgangsverkehr<br />
entlastet. Der Bund finanziert die Baumaßnahmen mit<br />
insgesamt 55 Mio. Euro. Das Land Niedersachsen stellt zusätzlich<br />
5 Mio. Euro bereit. Die Landkreise Holzminden und Hildesheim<br />
beteiligen sich darüber hinaus mit 1,5 Mio. Euro. Insgesamt<br />
sind sieben Baumaßnahmen vorgesehen. ËËË B3 Im<br />
Zuge der B3 werden zwischen dem „Bachheider Kreuz“ und<br />
der Ortsdurchfahrt Elstorf die Fahrbahn sowie der parallel verlaufende<br />
Radweg erneuert. Die Länge der Baustrecke beträgt<br />
ca. 1500 m. Die Arbeiten finden zwischen Mai und Juni 20<strong>19</strong><br />
statt und dauern ca. 6 Wochen. ËËË<br />
Foto: DAV/Hin<br />
SAT Straßensanierung<br />
Position in<br />
Deutschland ausgebaut<br />
Mit Übernahme der Firmengruppe Neuendorf stärkt<br />
die SAT Straßensanierung ihre Wettbewerbsposition<br />
auf dem deutschen Markt für Fräs-Dienstleistungen: Im<br />
Zuge eines Asset Deals hat die Kölner Strabag-Tochter<br />
Maschinen und Personal der Firmengruppe Neuendorf<br />
an den Standorten Hannover und Voerde erworben.<br />
Die SAT Straßensanierung ist seit dem Jahr<br />
<strong>19</strong>82 in der Entwicklung und Vermarktung<br />
von Verfahren zur Straßensanierung aktiv.<br />
(Quelle: Strabag)<br />
Mit der jüngsten Übernahme<br />
baut SAT ihre<br />
Stellung im deutschen<br />
Markt für Fräs-Dienstleistungen<br />
weiter aus und<br />
dehnt ihre regionale Präsenz<br />
auch auf Niedersachsen<br />
und das nördliche Nordrhein-Westfalen/Ruhrgebiet<br />
aus. Das Unternehmen<br />
ist nun deutschlandweit mit<br />
insgesamt neun Standorten<br />
am Markt vertreten. Neben<br />
Voerde, Hannover und dem<br />
Hauptsitz Köln betreibt die<br />
Strabag-Tochter Niederlassungen<br />
in Gera, Hamburg, Leck, Limburg, Magdeburg und Stuttgart.<br />
Verkäufer der Firmengruppe Neuendorf sind die Alt-Inhaber, die sich<br />
nach 28 Jahren aus dem Geschäft zurückziehen wollten. Über den Kaufpreis<br />
wurde Stillschweigen vereinbart. Die SAT führt das bisherige Neuendorf-Geschäft<br />
in Hannover und Voerde weiter. Auch die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Neuendorf-Gruppe sollen weiterbeschäftigt<br />
werden.<br />
Für SAT-Geschäftsführer Dr. Hans Kirchknopf und Dipl.-Kfm. Stefan<br />
Worbs liegen die Vorteile des Asset Deals mit der Neuendorf-Gruppe auf<br />
der Hand: „Wir sparen uns damit lange und teure Transportwege, können<br />
schneller auf die Wünsche unserer Kunden im Tagesgeschäft reagieren<br />
und gewinnen erfahrenes Fachpersonal hinzu.“ <br />
•<br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Top 5<br />
der online meistgelesenen Artikel<br />
der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 2/<strong>19</strong><br />
1. Seite 38<br />
Vögele – Digitale<br />
Prozesslösungen<br />
2. Seite 12<br />
Wirksamkeit und<br />
Performance von<br />
Rejuvenatoren<br />
3. Seite 58<br />
Asphalt im extremen<br />
Einsatz<br />
4. Seite 50<br />
Traditionelles mit ein<br />
paar Neuheiten<br />
5. Seite 20<br />
Digitalisierung ist<br />
Kernthema<br />
3|20<strong>19</strong>
Aktuell<br />
9<br />
„Top-Job“-Siegel<br />
Storz als Top-Arbeitgeber<br />
ausgezeichnet<br />
Die J. Friedrich Storz Verkehrswegebau darf sich jetzt zu den besten Arbeitgebern im deutschen Mittelstand<br />
rechnen. Das Tuttlinger Unternehmen wurde in Berlin durch den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister<br />
Wolfgang Clement mit einem „Top-Job“-Siegel ausgezeichnet. Vorausgegangen war eine umfangreiche<br />
Befragung der rund 700 Mitarbeiter, welche in eine Analyse durch Wissenschaftler der Universität St. Gallen<br />
einfloss.<br />
Insgesamt hatten sich 98 mittelständische Unternehmen aus ganz<br />
Deutschland in diesem Jahr um das „Top-Job“-Siegel beworben und<br />
sich der eingehenden Prüfung unterworfen. 81 von ihnen dürfen künftig<br />
das Siegel tragen und sich mit ihm um neue Kollegen und Azubis bemühen.<br />
„Unter den zahlreichen Arbeitgeber-Siegeln ist ,Top Job‘ ein besonderes,<br />
denn man kann es sich nicht kaufen“, sagt Georg Graf Kesselstatt,<br />
geschäftsführender Gesellschafter des Verkehrswegebauers. „Alle Unternehmen<br />
bemühen sich derzeit intensiv um Fachkräfte und Nachwuchs<br />
– da hilft diese Auszeichnung natürlich.“<br />
„Unter den zahlreichen Arbeitgeber-Siegeln<br />
ist ,Top Job‘ ein besonderes, denn man kann es sich<br />
nicht kaufen.“<br />
Der Unternehmer freut sich insbesondere über hohe Werte bei der<br />
Unternehmenskultur und der Kommunikation: „Unsere Kolleginnen und<br />
Kollegen identifizieren sich überdurchschnittlich mit unseren gemeinsamen<br />
Produkten und Dienstleistungen sowie mit dem Unternehmen<br />
als Ganzem. Ihr Engagement ist dementsprechend hoch.“ Ausgesprochen<br />
gute Werte bekomme Storz auch, wenn es um die Bindung der<br />
Mitarbeiter an das Unternehmen gehe.<br />
Kesselstatt dankte seinen Mitarbeitern insbesondere für ihre Bereitschaft,<br />
aktiv an der Befragung zum Benchmark-Bericht durch die zeag<br />
GmbH – Zentrum für Arbeitgeberattraktivität aus Konstanz teilzunehmen.<br />
Die Ergebnisse flossen dann in die Untersuchung durch Prof. Heike<br />
Bruch und ihr Team vom Institut für Führung und Personalmanagement<br />
der Universität St. Gallen ein. „Das ist ein gemeinsamer Erfolg aller unserer<br />
Mitarbeiter!“, freute sich Susanne Gräfin Kesselstatt, ebenfalls<br />
geschäftsführende Gesellschafterin bei Storz, als sie in Berlin das „Top-<br />
Job“-Siegel aus den Händen des ehemaligen Wirtschaftsministers Wolfgang<br />
Clement für ihr Unternehmen entgegennahm. Der frühere Politiker<br />
und heutige Manager und „Top-Job“-Mentor lobte Storz für die nachhaltige<br />
Fachkräftesicherung durch das Unternehmen und für die kontinuierliche<br />
und systematische Weiterentwicklung der Fähigkeiten und Qualitäten<br />
seiner Mitarbeiter.<br />
Festredner bei der feierlichen Übereichung der Trophäen war der<br />
ehemalige Vizekanzler Sigmar Gabriel. In seiner Rede dankte er den<br />
In Berlin erhält Susanne Gräfin Kesselstatt, geschäftsführende Gesellschafterin<br />
bei Storz-Verkehrswegebau, ein „Top-Job“-Siegel für ihr Unternehmen aus der<br />
Hand des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers Wolfgang Clement. (Quelle:<br />
Top Job / Storz)<br />
Unternehmen, die sich in diesem Jahr beworben hatten: „Eigentum verpflichtet.<br />
Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit<br />
gelten.“ Es seien vor allem die mittelständischen Unternehmer in<br />
Deutschland, die mit ihrem Willen zur Ausbildung junger Menschen diesem<br />
Verfassungsauftrag gerecht würden.<br />
Storz Verkehrswegebau werde in der Region zunehmend als attraktiver<br />
Arbeitgeber wahrgenommen, erläuterte Gräfin Kesselstatt in Berlin.<br />
Das zeige sich etwa an den steigenden Auszubildendenzahlen. 20<strong>19</strong><br />
seien 22 neue Azubis hinzugekommen – deutlich mehr als im Vorjahr.<br />
Insgesamt bilde man derzeit 47 junge Frauen und Männer aus sowie<br />
einen Bauingenieur Plus in einem Dualen Studium. Hinzu kämen sechs<br />
Werkstudenten sowie drei Praktikanten.<br />
•<br />
3|20<strong>19</strong>
10 Aktuell<br />
BAUSTELLENMELDUNGEN<br />
ËËË RS1 Es sollen am Ende 101 km sein, die Radfahrer auf<br />
dem Radschnellweg RS1 von Duisburg nach Hamm zurücklegen<br />
können. Mit dem Baustart für das Teilstück Gelsenkirchen<br />
im Bereich Wattenscheider Bach wird eine weitere Lücke in<br />
dem Großprojekt geschlossen. Der erste Spatenstich für den<br />
2,8 km langen Radschnellweg in Gelsenkirchen erfolgte Mitte<br />
März. Insgesamt wurden die Mittel für die Radwege massiv<br />
erhöht. In diesem Jahr sind es 39 Mio. Euro. Das ist ein Plus von<br />
3 Mio. Euro gegenüber 2018. Der RS1 in Gelsenkirchen ist in 3<br />
Bauabschnitte unterteilt. Für die 2,8 km lange Strecke werden<br />
7,06 Mio. Euro investiert. ËËË A4/A45 Die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung<br />
Hamm hat im letzten Jahr alle Verbindungen<br />
im Autobahnkreuz Olpe-Süd sowie 4 km Fahrbahnen<br />
im Zuge der A45 in Fahrtrichtung Dortmund umfangreich<br />
saniert. Im letzten Bauabschnitt wird die gesamte Fahrbahn in<br />
Fahrtrichtung Frankfurt saniert. Auf 7 km wird die alte Fahrbahn<br />
30 cm tief ausgebaut und im Anschluss werden die<br />
Asphalttrag-, binder- und -deckschicht neu eingebaut. Straßen.<br />
NRW investiert in das Autobahnkreuz Olpe-Süd sowie die 11<br />
km lange Streckensanierung 10 Mio. Euro aus Bundesmitteln.<br />
ËËË B404 Im Zuge der B404 wird in einem ersten Bauabschnitt<br />
in 20<strong>19</strong> das Teilstück zwischen der A39 – Anschlussstelle<br />
Handorf und der B404 – Anschlussstelle Bardowick/Rottorf<br />
erneuert. Gebaut wird zwischen Juli und August 20<strong>19</strong> für 3 bis<br />
4 Wochen. ËËË B75 Die Arbeiten zur Deckenerneuerung der<br />
B75 zwischen der Abfahrt Lübeck-Kück nitz und der Abfahrt<br />
Skandinavienkai auf der Richtungsfahrbahn Nord, einschließlich<br />
der östlichen Rampen AS Lübeck-Kück nitz und AS<br />
Lübeck-Ivendorf, auf einer Länge von ca. 3 km begannen im<br />
April und sind voraussichtlich Ende Juni abgeschlossen. Die<br />
Bauarbeiten werden von Kemna Bau aus Lübeck durchgeführt.<br />
Die Baukosten betragen insgesamt ca. 3,0 Mio. €. ËËË B65:<br />
Die Ortsdurchfahrt von Sierße (Landkreis Peine) im Zuge der<br />
B65 wird in den kommenden Monaten in drei Bauabschnitten<br />
umfangreich erneuert. Es werden umfangreiche Arbeiten zur<br />
Grunderneuerung der Fahrbahn ausgeführt. Hierbei werden<br />
sämtliche Schichten des Fahrbahnaufbaus neu hergestellt. Die<br />
Arbeiten im ersten Bauabschnitt werden etwa bis September<br />
20<strong>19</strong> andauern. Im Anschluss erfolgen die Arbeiten im zweiten<br />
Bauabschnitt von „Zum Schaperplatz“ bis zum östlichen Ortsausgang<br />
ebenfalls unter Vollsperrung bis etwa Mai 2020. In<br />
einem dritten Bauabschnitt werden anschließend noch bis Juni<br />
2020 rund 300 m Radweg in Richtung Vechelde neu gebaut,<br />
um die bestehende Lücke im Radwegenetz zu schließen. Die<br />
Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,4 Mio. Euro, die größtenteils<br />
vom Bund getragen werden. ËËË<br />
Foto: DAV/Hin<br />
Landesstraßenerhaltungsprogramm 20<strong>19</strong><br />
Land plant Sanierungen<br />
von 175 Mio. Euro<br />
Das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalens hat<br />
das Landesstraßenerhaltungsprogramm 20<strong>19</strong> vorgelegt.<br />
Vorgesehen sind umfangreiche Sanierungen der<br />
Landesstraßen. Mit dem Landesstraßenerhaltungsprogramm<br />
legt das Verkehrsministerium nun fest, für<br />
welche Projekte die Mittel in 20<strong>19</strong> verwendet werden<br />
sollen.<br />
Der Landtag Nordrhein-Westfalen hat mit dem Haushalt 20<strong>19</strong> den<br />
Ansatz für Erhaltungsmaßnahmen in diesem Jahr auf 175 Mio. Euro<br />
erhöht. Das sind 47,5 Mio. Euro (rund 37 %) mehr als die Vorgängerregierung<br />
2017 zur Verfügung gestellt hat. Im Einzelnen sollen etwa 112 Mio.<br />
Euro in 167 konkrete Sanierungsvorhaben an Fahrbahnen, Brücken und<br />
sonstigen Anlageteilen fließen. Statt oberflächlicher Ausbesserung will<br />
das Land mit dem 20<strong>19</strong>er-Programm vermehrt auf grundhafte und nachhaltige<br />
Sanierung zur dauerhaften Verbesserung des Zustands des Landesstraßennetzes<br />
setzen.<br />
Zusätzlich zu den rund 112 Mio. Euro für „große“ Sanierungsmaßnahmen<br />
werden wie im vergangenen Jahr 50 Mio. Euro als sogenannte „Bauamtspauschale“<br />
für kleine und unvorhergesehene Sanierungsvorhaben<br />
vorgesehen. Die Auswahl der damit realisierbaren Maßnahmen erfolgt<br />
in der Eigenverantwortung der jeweiligen Regionalniederlassungen.<br />
Über 9 Mio. Euro werden für die Sanierung von Geh- und Radwegen<br />
entlang der Landesstraßen in der Baulast des Landes eingesetzt. Das sind<br />
gut 1 Mio. Euro mehr als 2018. 2,5 Mio. Euro sind für sieben Maßnahmen<br />
im Zusammenhang mit Abstufungen von Landesstraßen zu Kreis- oder<br />
Gemeindestraßen vorgesehen (2018: 1,7 Mio. Euro). 1 Mio. Euro sind für<br />
die Digitalisierung der Ampelschaltungen (Lichtsignalanlagen – Programm<br />
NRW) vorgesehen, das sind gut 750.000 Euro mehr als 2018. •<br />
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3|20<strong>19</strong>
Aktuell<br />
11<br />
KURZMELDUNGEN<br />
Baden-Württemberg<br />
Für Baden-Württemberg ist die Förderung<br />
des Radverkehrs von zentraler Bedeutung.<br />
Der Studie „Mobilität in Deutschland“<br />
zufolge stieg der Radverkehrsanteil in den<br />
vergangenen zehn Jahren von 8 % (2008) auf<br />
10 % im Jahr 2017. In diesem Jahr werden an<br />
Landesstraßen insgesamt 36 neue Radwege<br />
mit einer Länge von 56 km und Gesamtkosten<br />
in Höhe von 27 Mio. Euro gebaut oder<br />
neu begonnen. An Bundesstraßen sind es 28<br />
Vorhaben mit 37 km und Gesamtkosten in<br />
Höhe von 21 Mio. Euro.<br />
Schwarzmüller<br />
Die österreichische Schwarzmüller-Gruppe<br />
plant mit ihrem neuen Standort in Eltmann<br />
in diesem Jahr rund 50 Mio. Euro Umsatz zu<br />
erzielen. Von acht Mitarbeitern bei der Übernahme<br />
wird der Personalstand bis Ende 20<strong>19</strong><br />
auf 30 Mitarbeiter ausgebaut werden. Vergangenen<br />
Oktober hat die Schwarzmüller-<br />
Gruppe im fränkischen Eltmann an der A70<br />
zwischen Bamberg und Schweinfurt eine<br />
bestehende Service- und Reparaturwerkstätte<br />
übernommen.<br />
Volvo CE<br />
Volvo Construction Equipment verzeichnet<br />
im vierten Quartal ein Umsatzplus von 21 %<br />
und ein Auslieferungsplus von 24 % – das<br />
bisher beste Jahr seiner Geschichte. Hauptgrund<br />
hierfür ist die hohe Nachfrage in allen<br />
wichtigen Regionen, die sich auf alle Industriesegmente<br />
erstreckt. Im vierten Quartal<br />
2018 stieg der Nettoumsatz um 21 % auf rund<br />
2 Mrd. Euro. Die Nachfrage in Europa erhöhte<br />
sich bis Ende November um 12 %, angetrieben<br />
von einem starken Wachstum in Russland<br />
und einem moderaten Wachstum in<br />
Großbritannien, Frankreich, Italien und<br />
Deutschland.<br />
Think Tank<br />
Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat<br />
gemeinsam mit dem Saarland als Vertreter<br />
der Länder sowie dem Deutschen Städtetag<br />
das neue Think Tank „Nationales Kompetenznetzwerk<br />
für nachhaltige urbane Mobilität“<br />
(NaKoMo) gegründet. Ziel des Think Tanks ist<br />
es, über alle bestehenden Fördermöglichkeiten<br />
zum Aufbau einer modernen nachhaltigen<br />
Mobilität in Städten zu informieren, bei<br />
der praktischen Umsetzung zu unterstützen<br />
und wichtige Kontakte zu Ansprechpartnern<br />
zu vermitteln. Die Etablierung des Think<br />
Tanks ist das Ergebnis von Beratungen im<br />
Rahmen des Nationalen Forums Diesels eingerichteten.<br />
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3|20<strong>19</strong>
12 Schwerpunkt: E KvB<br />
Der Einsatz von viskositätsverändernden<br />
Zusätzen, wie hier auf<br />
einer Nachtbaustelle<br />
auf der A9, nimmt stetig<br />
zu. (Quelle: DAV/hin)<br />
Ausschreibungstexte<br />
Ausschreiben von<br />
Asphaltarbeiten mit<br />
viskositätsverändertem<br />
Asphalt<br />
3|20<strong>19</strong>
Schwerpunkt: E KvB<br />
13<br />
Im August 2016 sind die „Empfehlungen zur Klassifikation von<br />
viskositätsveränderten Bindemitteln, Ausgabe 2016“ (E KvB) [1]<br />
erschienen. In den Empfehlungen sind erstmalig gebrauchsfertig<br />
viskositätsveränderte Bindemittel spezifiziert, die in<br />
Guss<strong>asphalt</strong>en oder Walz<strong>asphalt</strong>en nach den TL Asphalt-StB [2]<br />
verwendet werden können. Zwischenzeitliche Erkenntnisse in<br />
der Forschung und Praxis haben gezeigt, dass bei der Verwendung<br />
von viskositätsveränderten Bindemitteln, aber auch von<br />
Bindemitteln mit an der Asphaltmischanlage zugegebenen<br />
viskositätsverändernden Zusätzen sowohl in den Ausschreibungen<br />
als auch bei den Prüfungen im Rahmen der Bauvertragsabwicklung<br />
besondere Regelungen erfordern, die bis heute trotz<br />
der zunehmenden Anwendung der viskositätsverändernden<br />
Zusätze noch nicht durchweg in der Praxis bekannt und auch<br />
noch nicht in einem Technischen Regelwerk dokumentiert sind.<br />
Von Verena Rosauer und Volker Schäfer<br />
Verschiedene Hersteller oder Lieferanten von viskositätsverändernden<br />
Zusätzen oder viskositätsveränderten<br />
Bindemitteln stellen gerne Beispiel-Formulierungen<br />
für die Baubeschreibung und das Leistungsverzeichnis<br />
zur Verfügung, welche darüber hinweghelfen sollen,<br />
dass in dem Standardleistungskatalog Formulierungen<br />
für die Verwendung von viskositätsverändernden Zusätzen<br />
bisher nur für den Guss<strong>asphalt</strong> enthalten sind. Allerdings<br />
sind diese Beispiel-Formulierungen im Regelfall<br />
produktspezifisch und häufig mit expliziter Nennung des<br />
Produktes. Dies widerspricht jedoch den vergaberechtlichen<br />
Anforderungen für das Aufstellen der Leistungsbeschreibung,<br />
insbesondere § 2 Absatz 2 VOB/A (keine Diskriminierung)<br />
und § 7 Absatz 2 VOB/A (kein Verweis auf<br />
Produkte). Der Standardleistungskatalog [4] wurde vor<br />
Tabelle 1: Sortenbezeichnung der viskositätsveränderten Bindemittel in Abhängigkeit vom Ausgangsbindemittel und<br />
zugegebenen viskositätsverändernden Zusatz nach den E KvB [1] .<br />
Bindemittelart Bindemittelsorte Viskositätsverändernder Zusatz<br />
Fischer-Tropsch-<br />
Wachs<br />
Amidwachs Montanwachs +<br />
Wachs-Derivat<br />
Montanwachs<br />
Straßenbau bitumen 20/30 15/25 VL 15/25 VH 15/25 VH 15/25 VL<br />
30/45 25/35 VL 25/35 VH 25/35 VH 25/35 VL<br />
50/70 35/50 VL 35/50 VH 35/50 VH 35/50 VL<br />
70/100 50/80 VL 50/80 VH 50/80 VH 50/80 VL<br />
Polymer modifiziertes<br />
10/40-65 A PmB 10/25 VL PmB 10/25 VH PmB 10/25 VH PmB 10/25 VL<br />
Bitumen<br />
25/55-55 A PmB 25/45 VL PmB 25/45 VH PmB 25/45 VH PmB 25/45 VL<br />
45/80-50 A PmB 45/80 VL PmB 45/80 VH PmB 45/80 VH PmB 45/80 VL<br />
3|20<strong>19</strong>
14<br />
Schwerpunkt: E KvB<br />
Tabelle 2: Zweckmäßige viskositätsveränderte Bindemittel in Abhängigkeit von der zu erwartenden Beanspruchung.<br />
Belastungsklasse Asphalttragschicht *) Asphaltbinderschicht **) Asphaltdeckschicht aus<br />
Asphaltbeton **) Splittmastix<strong>asphalt</strong> **) Guss<strong>asphalt</strong><br />
Bk100<br />
35/50 VL,<br />
35/50 VH<br />
– PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH<br />
Bk32<br />
Bk10<br />
PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH<br />
(PmB 10/25 VL,<br />
PmB 10/25 VH)<br />
PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH<br />
35/35 VL,<br />
25/35 VH<br />
PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH<br />
(PmB 10/25 VL,<br />
PmB 10/25 VH)<br />
15/25 VL,<br />
15/25 VH<br />
(PmB 10/25 VL,<br />
PmB 10/25 VH)<br />
(PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH)<br />
25/35 VL,<br />
25/35 VH<br />
(PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH)<br />
Bk3,2 35/50 VL PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH<br />
Bk1,8 – 35/50 VL 35/50 VL 25/35 VL<br />
25/35 VH<br />
Erläuterung: *) bei temperaturabgesenkten Asphalten in Trog- und Tunnelbauwerken<br />
**) bei temperaturabgesenkten Asphalten in Trog- und Tunnelbauwerken oder bei besonderen Einbaubedingungen zur Verbesserung<br />
der Verarbeitbarkeit oder Erhöhung der Verformungsbeständigkeit<br />
– Einsatz nicht vorgesehen<br />
() nur in besonderen Fällen, z. B. bei Schutz- und Deckschichten auf Stahlbrücken oder bei Logistikflächen mit hohen Punktlasten<br />
Tabelle 3: Zweckmäßige Bindemittel zur Verwendung beim temperaturabgesenkten Einbau von Walz<strong>asphalt</strong> in Trog- und Tunnelbauwerken in geschlossener und<br />
offener Bauweise nach den ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 1 [14]<br />
Belastungsklasse Asphaltbinderschicht Asphaltdeckschicht aus<br />
Asphaltbeton<br />
Splittmastix<strong>asphalt</strong><br />
VvB 1) Bindemittel mit VvZ 2) VvB 1) Bindemittel mit VvZ 2) VvB 1) Bindemittel mit VvZ 2)<br />
Bk100<br />
PmB 10/25 VL,<br />
10/40-65 A<br />
– – PmB 25/45 VL,<br />
25/55-55 A<br />
Bk32<br />
PmB 10/25 VH<br />
25/55-55 A<br />
PmB 25/45 VL,<br />
10/40-65 A<br />
PmB 25/45 VH<br />
Bk10<br />
PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH<br />
PmB 25/45 VH<br />
(PmB 10/25 VL,<br />
25/55-55 A<br />
PmB 10/25 VH)<br />
Bk3,2<br />
PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH<br />
25/55-55 A PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH<br />
25/55-55 A PmB 25/45 VL,<br />
PmB 25/45 VH<br />
Erläuterung: 1) Viskositätsveränderte Bindemittel nach den E KvB<br />
2) Bindemittelarten und ‐sorten nach den TL Bitumen-StB zur Verwendung mit viskositätsverändernden Zusätzen<br />
– Einsatz nicht vorgesehen<br />
25/55-55 A<br />
der Herausgabe der E KvB veröffentlicht und sieht daher<br />
auch noch abweichende Formulierungen ohne Nennung<br />
der Sortenbezeichnung nach E KvB vor.<br />
Vor diesem Hintergrund werden im Folgenden Hinweise<br />
zur Ausschreibung von Asphalten mit viskositätsveränderten<br />
Bindemitteln bzw. viskositätsverändernden<br />
Zusätzen gegeben. Grundsätzliche Hinweise und Beispiele<br />
zur Anwendung von viskositätsveränderten<br />
Asphalten finden sich in zahlreichen anderen Veröffentlichungen<br />
(z. B. [5] bis [10]).<br />
Viskositätsveränderte Bindemittel<br />
Viskositätsveränderte Bindemittel sind gebrauchsfertig<br />
entweder viskositätsveränderte Straßenbaubitumen<br />
oder viskositätsveränderte Polymermodifizierte Bitumen,<br />
bei denen das Ausgangsbindemittel (Straßenbaubitumen<br />
oder Polymermodifiziertes Bitumen) durch geeignete<br />
organische Zusätze (derzeit Fischer-Tropsch-, Amidund<br />
Montanwachse) in ihren rheologischen Eigenschaften<br />
so verändert worden ist, dass die Verarbeitungstemperaturen<br />
abgesenkt werden können.<br />
3|20<strong>19</strong>
Bild 1: Einbau einer Asphaltdeckschicht aus einem Splittmastix<strong>asphalt</strong> mit einem viskositätsveränderten Polymermodifizierten Bitumen auf einem<br />
Brückenbauwerk. (Quelle: Schäfer Consult)<br />
Gebrauchsfertige viskositätsveränderte Bindemittel sind seit 2016<br />
in den E KvB klassifiziert, um analog zum System der übrigen im Straßenbau<br />
verwendeten Bindemittel auch für die viskositätsveränderten<br />
Bindemittel eine Systematik zu installieren (vgl. z. B. [12]). Die Sortenbezeichnung<br />
(z. B. 25/35 VL, 35/50 VH, PmB 25/45 VL) gibt an,<br />
• ob gegebenenfalls das Ausgangsbindemittel ein Polymermodifiziertes<br />
Bitumen (PmB) ist,<br />
• in welchem Bereich der Wert der Nadelpenetration des viskositätsveränderten<br />
Bindemittels bei Lieferung liegt,<br />
• die Viskositätsveränderung des Ausgangsbindemittels (V) und<br />
• ob die Phasenübergangstemperatur des viskositätsveränderten<br />
Bindemittels unter (L; low phase transition temperature) oder über<br />
(H; high phase transition temperature) 100 °C liegt.<br />
Die Phasenübergangstemperatur wird mit dem Dynamischen<br />
Scher-Rheometer nach den AL DSR-Prüfung (konstante Scherrate) [13]<br />
ermittelt und entspricht der Temperatur, bei der das viskositätsveränderte<br />
Bindemittel ein erkennbar abweichendes Materialverhalten<br />
infolge von Scherbeanspruchung aufweist.<br />
Die Verwendung von gebrauchsfertig viskositätsveränderten Bindemitteln<br />
wird insbesondere bei größeren Baumaßnahmen, bei denen<br />
ein hoher Umsatz an viskositätsverändertem Asphaltmischgut abzusehen<br />
ist, im Sinne der Gleichmäßigkeit der Viskositätsveränderung<br />
und der Qualitätssicherung empfohlen. Gleichwohl ist es aber (weiterhin)<br />
möglich, den viskositätsverändernden organischen Zusatz an der<br />
Asphaltmischanlage zuzufügen. In der Tabelle 1 sind die Sortenbezeichnungen<br />
der viskositätsveränderten Bindemittel, die sich erfahrungsgemäß<br />
bei den dargestellten Kombinationen aus Bindemittel<br />
und viskositätsveränderndem Zusatz ergeben, entsprechend den<br />
E KvB, Anhang A dargestellt.<br />
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viskositätsveränderten Bindemitteln (E KvB)<br />
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3|20<strong>19</strong>
16<br />
Schwerpunkt: E KvB<br />
Asphaltdeckschicht aus MA 8 S herstellen<br />
Asphaltdeckschicht aus Guss<strong>asphalt</strong> MA 8 S herstellen.<br />
In Verkehrsflächen der Belastungsklasse Bk32.<br />
Einbaudicke = 3,0 cm einschließlich eingedrücktem Abstreumaterial.<br />
Bindemittel = viskositätsverändertes Straßenbaubitumen 15/25 VL.<br />
Fremdfüller = Kalksteinfüller Kategorie CC70.<br />
Asphaltdeckschicht aus AC 11 D S herstellen<br />
Asphaltdeckschicht aus Asphaltbeton für Asphaltdeckschichten AC 11 D S herstellen.<br />
In Verkehrsflächen der Belastungsklasse Bk3,2.<br />
Einbaudicke = 4 cm.<br />
Bindemittel = viskositätsverändertes Polymermodifiziertes Bitumen. PmB 25/45 VL<br />
bzw. Polymermodifiziertes Bitumen 25/55-55 A mit geeignetem<br />
viskositätsverändernden Zusatz.<br />
Bild 2: Beispiele für Positionstexte<br />
für Guss<strong>asphalt</strong><br />
bzw. Walz<strong>asphalt</strong> mit viskositätsverändertem<br />
Bindemittel<br />
nach den E KvB<br />
Die viskositätsveränderten Bindemittel müssen wie<br />
die viskositätsverändernden Zusätze nach der Erfahrungssammlung<br />
der BASt geeignet sein.<br />
Ein Einsatz von viskositätsveränderten Bindemitteln<br />
bzw. viskositätsverändernden Zusätzen ist insbesondere<br />
als Verarbeitungshilfe allgemein in Verkehrsflächen aller<br />
Belastungsklassen denkbar, doch ist angesichts der Kosten,<br />
der Einbaubedingungen und der weiteren Anwendungsziele<br />
der Einsatz primär auf höher belasteten Verkehrsflächen<br />
ab mindestens der Belastungsklasse Bk1,8<br />
sinnvoll. Die Wahl des viskositätsveränderten Bindemittels<br />
ist abhängig von dem Anwendungsziel und, wie bei<br />
nicht viskositätsveränderten Bindemitteln, von der zu<br />
erwartenden Beanspruchung; Empfehlungen zur Wahl<br />
eines viskositätsveränderten Bindemittels gibt Tabelle 2.<br />
Für die Wahl eines zweckmäßigen Bindemittels zur<br />
Anwendung in Asphalt für Tunnel- und Trogbauwerke,<br />
in denen die Asphaltdecke auf eine Betonunterlage eingebaut<br />
wird, gelten künftig die ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt<br />
1 [14] (siehe Tabelle 3), deren Neuausgabe in Kürze erwartet<br />
wird. Wird in Trog- und Tunnelbauwerken die Tragschicht<br />
auch aus Asphalt hergestellt, ist nach den ZTV-<br />
ING, Teil 5, Abschnitt 1 [15] und Abschnitt 2 [16] nicht nur<br />
die Asphaltdecke, sondern auch die Asphalttragschicht<br />
mit temperaturabgesenktem Asphalt herzustellen; in<br />
diesem Fall für das Asphalttragschichtmischgut zweckmäßige<br />
viskositätsveränderte Bindemittel sind der<br />
Tabelle 2 zu entnehmen.<br />
Bei einem kleinflächigen Einbau, einem möglichen<br />
schnelleren Auskühlen des Asphalts aufgrund z. B. geringerer<br />
Schichtdicken oder bei mehrfach erforderlichem<br />
Handeinbau sollte generell die Sorte „VL“ mit einer niedrigen<br />
Phasenübergangstemperatur gewählt werden.<br />
Baubeschreibung und Leistungsverzeichnis<br />
Sollen viskositätsverändernde Zusätze oder viskositätsveränderte<br />
Bindemittel im Asphaltmischgut verwendet werden,<br />
ist dies in der Baubeschreibung und in dem Leistungsverzeichnis<br />
entsprechend anzugeben. Dabei ist es zweckmäßig,<br />
in der Baubeschreibung das Ziel der Anwendung zu<br />
benennen (z. B. Temperaturabsenkung, frühere Verkehrsfreigabe,<br />
Verbesserung der Verdichtbarkeit).<br />
In dem Leistungsverzeichnis ist dann in der entsprechenden<br />
Position als Bindemittel das viskositätsveränderte<br />
Bindemittel mit der Sortenbezeichnung nach E KvB<br />
anzugeben und gegebenenfalls die Anmerkung „bzw. …<br />
mit viskositätsveränderndem Zusatz“ (mit Ergänzung der<br />
Sortenbezeichnung des Ausgangsbindemittels nach TL<br />
Bitumen-StB). Nach weitgehend allgemeiner Auffassung<br />
sind mit dem entsprechenden viskositätsverändernden<br />
Zusatz modifizierte Bindemittel gleichwertig zu dem<br />
jeweiligen viskositätsveränderten Bindemittel nach den<br />
E KvB, obgleich die Mengen des Zusatzes in der Praxis<br />
variieren können. Beispiele für die Ausschreibung von<br />
Asphalten mit viskositätsveränderten Bindemitteln gibt<br />
Bild 2.<br />
Für Erstprüfung, Eignungsnachweis und Kontrollprüfungen<br />
sollten vor dem Hintergrund der nachfolgend<br />
gegebenen Erläuterungen in der Leistungsbeschreibung<br />
mindestens Regelungen und Anforderungen zur Äquisteifigkeitstemperatur<br />
und die Vorgehensweise bei der<br />
Extraktion festgelegt werden.<br />
Beispiele für die Formulierungen der ergänzenden<br />
Anforderungen und Festlegungen in der Baubeschreibung<br />
gibt Bild 3.<br />
Erstprüfung, Eignungsnachweis und<br />
Kontrollprüfungen<br />
In den E KvB ist der Erweichungspunkt Ring und Kugel,<br />
mit dem die konventionellen Bindemittel unter anderem<br />
klassifiziert werden, nicht mehr enthalten, weil sich<br />
gezeigt hat, dass dieser Kennwert bei der Viskositätsveränderung<br />
von Bindemitteln nicht charakteristisch ist und<br />
nicht zielsicher bestimmt werden kann (z. B. [12], [11], [18]).<br />
So beschreibt ein hoher Erweichungspunkt Ring und<br />
Kugel bei viskositätsveränderten Bindemitteln nicht – wie<br />
für konventionelle Bindemittel gültig – dessen Alterung<br />
und Verhärtung. Auch die Veränderung des Erweichungspunktes<br />
Ring und Kugel bezogen auf den Wert der Erstprüfung<br />
ist nicht einheitlich, sodass die hierauf nach ZTV<br />
Asphalt-StB 07/13 [3] bei Anwendung in Guss<strong>asphalt</strong> festgelegte<br />
Spannweite von ±8 K nicht belastbar ist und nicht<br />
mehr zur Bewertung im Rahmen der Kontrollprüfungen<br />
herangezogen werden sollte.<br />
Stattdessen gilt nach aktuellen Erkenntnissen die<br />
Äquisteifigkeitstemperatur, die auch in den E KvB zur Klassifizierung<br />
der viskositätsveränderten Bindemittel dient,<br />
als geeigneter Kennwert. Die Äquisteifigkeitstemperatur<br />
entspricht der Temperatur, bei der die mit dem DSR unter<br />
definierten Bedingungen gemessene Steifigkeit des Bin-<br />
3|20<strong>19</strong>
Schwerpunkt: E KvB<br />
17<br />
1. Allgemeine Beschreibung der Leistung<br />
1.1 Auszuführende Leistungen<br />
… Die neue Asphaltbefestigung der Lkw-Abstellfläche hat eine Gesamtdicke von 18 cm und besteht aus 5 cm Asphaltdeckschicht<br />
AC 16 D S mit viskositätsverändertem Polymermodifiziertem Bitumen PmB 25/45 VL auf 13 cm Asphalttragschicht aus<br />
Asphalttragschichtmischgut AC 32 T S mit Straßenbaubitumen 50/70. Die Verwendung von viskositätsverändertem Bindemittel in<br />
dem Asphaltbeton für die Asphaltdeckschicht dient als Verarbeitungshilfe und zur Verbesserung des Gebrauchsverhaltens. …<br />
3. Angaben zur Ausführung<br />
3.5 Stoffe, Bauteile<br />
Bitumenhaltige Bindemittel:<br />
… Im Asphaltmischgut für die Asphaltdeckschicht ist als Bindemittel viskositätsverändertes Polymermodifiziertes Bindemittel<br />
PmB 25/45 VL nach den E KvB 16, Tabelle 2 zu verwenden. …<br />
Zusätze:<br />
… Viskositätsverändernde Zusätze als Verarbeitungshilfe dürfen bei der Asphaltherstellung nur als Bestandteil des fertigen<br />
Bindemittels nach den E KvB 16 verwendet werden. Die Eignung des Stoffes ist im Rahmen des Eignungsnachweises gesondert<br />
nachzuweisen. Die verwendeten viskositätsverändernden Zusätze müssen in der „Erfahrungssammlung über die Verwendung<br />
von Fertigprodukten und Zusätze zur Temperaturabsenkung von Asphalt“ der Bundesanstalt für Straßenwesen aufgeführt sein.<br />
Bei der Rückgewinnung von mit viskositätsverändernden Zusätzen hergestellten Bindemitteln aus Asphalt ist es erforderlich, bei<br />
der Kaltextraktion Trichlorethylen als Lösemittel zu verwenden. Dies gilt dann für Untersuchungen im Rahmen der<br />
Eigenüberwachung, bei Kontrollprüfungen und auch bei Schiedsuntersuchungen. Ein Voreinweichen der zu untersuchenden<br />
Probe hat sich dabei als sinnvoll erwiesen. Bei einer Extraktionszeit von 90 Minuten sowie einer Trocknungszeit von 20 Minuten<br />
ist eine vollständige Rückgewinnung der im Extraktionsmittel schwerer löslichen viskositätsverändernden Zusätze sichergestellt.<br />
Zur Rückgewinnung ist das Lösemittel-Bindemittel-Gemisch in einen handwarmen Kolben zu geben und unmittelbar<br />
anschließend zu destillieren. …<br />
3.12 Prüfungen und Nachweise<br />
Eignungsnachweise:<br />
… Für das viskositätsveränderte Bindemittel ist im Rahmen der Erstprüfung zusätzlich die Äquisteifigkeitstemperatur in<br />
Anlehnung an die AL DSR-Prüfung (T-Sweep) am frischen Bindemittel zu ermitteln. Ebenso ist am Bindemittel, das aus dem<br />
Asphaltbeton AC 16 D S rückgewonnen wurde, die Äquisteifigkeitstemperatur in Anlehnung an die AL DSR-Prüfung (T-Sweep)<br />
zu bestimmen. Diese Werte sind in dem Eignungsnachweis anzugeben. Weiterhin ist die Verdichtungstemperatur für die<br />
Herstellung der Marshall-Probekörper aus Asphaltbeton AC 16 D S im Eignungsnachweis anzugeben.<br />
Am Asphaltbeton AC 16 D S sind im Rahmen der Erstellung des Eignungsnachweises zusätzliche Prüfungen durchzuführen. Die<br />
Kosten sind in die entsprechenden Positionen des Leistungsverzeichnisses einzukalkulieren und werden nicht gesondert<br />
vergütet. Die Ergebnisse dieser zusätzlichen Prüfungen sind im Hinblick auf die Gebrauchstauglichkeit vom Aufsteller zu<br />
bewerten. Folgende zusätzliche Prüfungen sind im Rahmen der Erstellung des erweiterten Eignungsnachweises durchzuführen:<br />
- dynamischer Druckschwellversuch nach den TP Asphalt-StB , Teil 25 B 1 zur Bestimmung des Widerstands gegen<br />
bleibende Verformungen<br />
- Abkühlversuch und Zugversuch nach den TP Asphalt-StB, Teil 46 A zur Bestimmung der Kälteeigenschaften; die Ergebnisse<br />
sind nicht nur in grafischer Form, sondern auch die Einzelwerte für die Temperaturen −20 °C, −15 °C, −10 °C, −5 °C, 0 °C<br />
und +5 °C anzugeben<br />
- Verdichtbarkeit nach den TP Asphalt-StB, Teil 10 B<br />
Beim dynamischen Druck-Schwellversuch darf im Eignungsnachweis und bei der Asphaltkontrollprüfung beim Asphaltbeton AC<br />
16 D S eine Dehnungsrate von ε* = 5,5 x 10-4 ‰/n nicht überschritten werden.<br />
Beim Abkühlversuch darf beim Asphaltbeton der Grenzwert für die Temperatur von −15 °C nicht überschritten werden. Dieser<br />
Grenzwert gilt sowohl für Prüfungen im Rahmen der Erstellung des Eignungsnachweises als auch bei Kontrollprüfungen. …<br />
Kontrollprüfungen:<br />
… Bei Walz<strong>asphalt</strong>, der mit viskositätsveränderten Bindemitteln oder viskositätsverändernden Zusätzen hergestellt wurde, wird<br />
im Rahmen der Kontrollprüfungen zusätzlich die Äquisteifigkeitstemperatur in Anlehnung an die AL DSR-Prüfung (T-Sweep) am<br />
rückgewonnenen Bindemittel ermittelt. Die Äquisteifigkeitstemperatur des bei der Kontrollprüfung rückgewonnenen Bindemittels<br />
darf die im Eignungsnachweis angegebene Äquisteifigkeitstemperatur um nicht mehr als 8 K über- oder unterschreiten. …<br />
Bild 3: Beispiele für Formulierungen in der nach dem HVA/B-StB gegliederten Baubeschreibung für ergänzende Informationen und Anforderungen<br />
bei Verwendung von viskositätsveränderten Bindemitteln (bezogen auf DAV-Leitfaden „Ausschreiben von Asphaltarbeiten“ [17], Beispiel L<br />
Logistikzentren, Abstellflächen für Lkw und Industrieflächen)<br />
3|20<strong>19</strong>
18<br />
Schwerpunkt: E KvB<br />
demittels einen Wert von 15 kPa erreicht; die Prüfung<br />
erfolgt in Anlehnung an die AL DSR-Prüfung (T-Sweep)<br />
[<strong>19</strong>]. Ein vergleichbares Ergebnis zu der Äquisteifigkeitstemperatur<br />
liefert aber auch die Prüfung nach den AL<br />
DSR-Prüfung (BTSV) [20] mit der Temperatur T BTSV . Diese<br />
muss am frischen (gelieferten) viskositätsveränderten<br />
Bindemittel in dem nach E KvB definierten Bereich liegen<br />
und sollte zur Qualitätssicherung im Rahmen der Eigenüberwachung<br />
von dem Asphaltmischguthersteller<br />
geprüft werden. Wird der viskositätsverändernde organische<br />
Zusatz an der Asphaltmischanlage zugegeben und<br />
bestehen keine hinreichenden Erfahrungen, sollte zuvor<br />
im Labor am im entsprechenden Verhältnis hergestellten<br />
Bindemittelgemisch aus viskositätsveränderndem Zusatz<br />
und zum Einsatz vorgesehenen Bindemittel die Vergleichbarkeit<br />
mit dem ausgeschriebenen viskositätsveränderten<br />
Bindemittel nachgewiesen werden.<br />
Um diesen Kennwert im Rahmen des Bauvertrages zur<br />
Bewertung der Leistung und einer möglichen Veränderung<br />
des Bindemittels heranzuziehen, muss die<br />
Äquisteifig keitstemperatur bei der Erstprüfung am rückgewonnenen<br />
Bindemittel bestimmt und in dem Eignungsnachweis<br />
angegeben werden. Dies ist sowohl für<br />
den mit viskositätsverändertem Bindemittel als auch für<br />
den mit viskositätsverändernden Zusätzen hergestellten<br />
Asphalt möglich. Die Ermittlung und Angabe der<br />
Äquisteifigkeits temperatur am rückgewonnenen Bindemittel<br />
ist in der Leistungsbeschreibung jedoch ergänzend<br />
festzulegen. Für die weitere Bewertung im Rahmen der<br />
Kontrollprüfung kann nach Auswertung der Prüfergebnisse<br />
verschiedener Baumaßnahmen und aktueller Auffassung<br />
in der Praxis für die Äquisteifigkeitstemperatur<br />
die Toleranz von ±8 K (bezogen auf den Wert im Eignungsnachweis)<br />
heran gezogen werden. Dieses Vorgehen<br />
LITERATUR<br />
[1] E KvB: Empfehlungen für die Klassifikation von viskositätsveränderten Bindemitteln,<br />
Ausgabe 2016. FGSV-Nr. 727, FGSV Verlag, Köln.<br />
[2] TL Asphalt-StB 07/13: Technische Lieferbedingungen für Asphaltmischgut für den<br />
Bau von Verkehrsflächenbefestigungen, Ausgabe 2007/Fassung 2013. FGSV-Nr.<br />
797, FGSV Verlag, Köln.<br />
[3] ZTV Asphalt-StB 07/13: Zusätzliche Technische Lieferbedingungen und Richtlinien<br />
für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt, Ausgabe 2007/<br />
Fassung 2013. FSGV-Nr. 799, FGSV Verlag, Köln.<br />
[4] STLK LB 113: Standardleistungskatalog für den Straßen- und Brückenbau, Leistungsbereich<br />
113 Asphaltbauweisen, Ausgabe August 2016. FGSV-Nr. LB 113,<br />
FGSV Verlag, Köln.<br />
[5] Gehrke, M.; Louis, H.-P. (2015): Untersuchungsbericht Nr. 1505<strong>03</strong>0, Bestimmung<br />
des Verformungsverhaltens der Asphaltdeckschicht mit dem PVE-Tester und dem<br />
mod. LFGG, <strong>19</strong>.05.2015. Ingenieurgesellschaft für Technische Analytik mbH,<br />
Essen. Nicht veröffentlicht.<br />
[6] M TA: Merkblatt für die Temperaturabsenkung von Asphalt, Ausgabe 2011.<br />
FGSV-Nr. 766, FGSV Verlag, Köln.<br />
[7] Mansfeld, R.; Barth, R.; Beer, F.; Breitbach, P.; Gogolin, D.; Pass, F.; Radenberg, M.;<br />
Riebesehl, G.; Sadzulewsky, S.; Wölfle, H. (2009): Temperaturabgesenkte<br />
Asphalte – Ratschläge aus der Praxis für die Praxis. Asphalt Leitfaden, Deutscher<br />
Asphaltverband, Bonn.<br />
[8] Radenberg, M.; Gehrke, M. (2014): Einfluss viskositätsverändernder Zusätze auf<br />
den Zeitpunkt der Verkehrsfreigabe. Schlussbericht zum FE 07.0246/2011 der<br />
Bundesanstalt für Straßenwesen. Nicht veröffentlicht.<br />
[9] Rühl, R.; Schellenberger, M.; Winklbauer, M. (2012): Einbau von temperaturabgesenktem<br />
Walz<strong>asphalt</strong> in Tunnelbauwerken – Keine Alternative. In: Asphalt,<br />
47(2012)2, Giesel-Verlag, Hannover, S. 10–15.<br />
[10] Schäfer, V.; Rosauer, V. (2016): Entwicklungen, Erfahrungen und Hinweise zur<br />
Viskositätsveränderung von Asphalt. In: Straße und Autobahn 67(2016)9, Kirschbaum-Verlag,<br />
Bonn, S. 7<strong>03</strong>-714.<br />
[11] Beer, F.; Bommert, F.; Grodotzki, O.; Harnischfeger, St.; Mansfeld, R.; Nölting, M.;<br />
Rühl, R.; Täube, A. (2014): Asphalt mit viskositätsverändernden Zusätzen, 15<br />
Jahre Praxis. Asphalt 49(2014)7, Giesel-Verlag, Hannover, S. 10–14.<br />
[12] Hagner, T.: Im Gespräch: „Es bestand Klärungsbedarf“. In: Asphalt 52(2017)6,<br />
Giesel-Verlag, Hannover, S. 14–16.<br />
[13] AL DSR-Prüfung (konstante Scherrate): Arbeitsanleitung zur Bestimmung des<br />
Verformungsverhaltens von Bitumen und bitumenhaltigen Bindemitteln im<br />
Dynamischen Scherrheometer (DSR) – Teil 3: Durchführung mit konstanter<br />
Scherrate, Ausgabe 2016. FGSV-Nr. 721, FGSV Verlag, Köln.<br />
[14] ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 1: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />
und Richtlinien für Ingenieurbauten, Teil 7 Brückenbeläge, Abschnitt 1<br />
Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus einer Polymerbitumen-Schweißbahn,<br />
Entwurf 20<strong>19</strong>. FGSV-Nr. 782/2, FGSV Verlag, Köln.<br />
[15] ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />
und Richtlinien für Ingenieurbauten, Teil 5 Tunnelbau, Abschnitt 1 Geschlossene<br />
Bauweise, Stand 2018/01. Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach.<br />
[16] ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 2: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />
und Richtlinien für Ingenieurbauten, Teil 5 Tunnelbau, Abschnitt 2 Offene<br />
Bauweise, Stand 2018/01. Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach.<br />
[17] Schäfer, V. (2013): Ausschreiben von Asphaltarbeiten, Überarbeitung 2013.<br />
DAV-Leitfaden, Deutscher Asphaltverband e.V., Bonn.<br />
[18] Oelkers, C. (2015): Optimierung der Performance von Guss<strong>asphalt</strong>. In: Asphalt<br />
50(2015)5, Giesel-Verlag, Hannover, S. 9–16.<br />
[<strong>19</strong>] AL DSR-Prüfung (T-Sweep): Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Verformungsverhaltens<br />
von Bitumen und bitumenhaltigen Bindemitteln im Dynamischen<br />
Scherrheometer (DSR) – Teil 1: Durchführung im Temperatursweep, Ausgabe<br />
2014. FGSV-Nr. 722, FGSV Verlag, Köln.<br />
[20] AL DSR-Prüfung (BTSV): Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Verformungsverhaltens<br />
von Bitumen und bitumenhaltigen Bindemitteln im Dynamischen<br />
Scherrheometer (DSR) – Teil 4: Durchführung des Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahrens,<br />
Ausgabe 2017. FGSV-Nr. 720, FGSV Verlag, Köln.<br />
[21] TP Asphalt-StB, Teil 46 A: Technische Prüfvorschriften für Asphalt, Teil 46 A:<br />
Kälte eigenschaften: Einaxialer Zugversuch und Abkühlversuch, Ausgabe 2013.<br />
FGSV-Nr. 756/46 A, FGSV Verlag, Köln.<br />
[22] TP Asphalt-StB, Teil 25 B: Technische Prüfvorschriften für Asphalt, Teil 25 B 1:<br />
Einaxialer Druck-Schwellversuch – Bestimmung des Verformungsverhaltens von<br />
Walz<strong>asphalt</strong> bei Wärme, Ausgabe 2018. FGSV-Nr. 756/25 B 1, FGSV Verlag, Köln.<br />
3|20<strong>19</strong>
Schwerpunkt: E KvB<br />
<strong>19</strong><br />
und die Toleranz sind ebenfalls in der Leistungsbeschreibung<br />
festzulegen und so bauvertraglich zu vereinbaren.<br />
Im Rahmen der Eigenüberwachungen und Kontrollprüfungen<br />
ist zu berücksichtigen, dass die Extraktion<br />
aufgrund der schwerer lösbaren viskositätsverändernden<br />
Zusätze – welche dem Bindemittelgehalt zugerechnet<br />
werden – angepasst werden muss. Nach Erfahrungen in<br />
der Praxis wird das viskositätsveränderte Bindemittel<br />
nach einer Extraktionszeit von 90 Minuten und nur mit<br />
dem Lösemittel Trichlorethen vollständig gelöst. Zur<br />
Rückgewinnung sollte das Lösemittel-Bindemittel-Gemisch<br />
in einen handwarmen Kolben gegeben und sofort<br />
destilliert werden, um ein Ausfällen des viskositätsverändernden<br />
Zusatzes am kalten Glaskolben zu vermeiden.<br />
Diese Vorgehensweise sollte ebenfalls in der Leistungsbeschreibung<br />
festgelegt und so zwischen den Parteien<br />
vertraglich vereinbart werden und ist von den verschiedenen<br />
Prüfinstituten zu berücksichtigen.<br />
Weiterhin ist in dem Eignungsnachweis die Verdichtungstemperatur<br />
für den Marshall-Probekörper anzugeben,<br />
um bei der Kontrollprüfung den Marshall-Probekörper<br />
unter vergleichbaren Bedingungen herzustellen.<br />
Bei fehlender Erfahrung in der Zusammensetzung und<br />
im Einbau von Walz<strong>asphalt</strong> mit viskositätsveränderten Bindemitteln<br />
oder viskositätsverändernden Zusätzen sollte<br />
im Rahmen der Erstprüfung die Raumdichte am Marshall-Probekörper<br />
auch bei geringeren und höheren Verdichtungstemperaturen<br />
ermittelt werden, um das veränderte<br />
Verdichtungsverhalten bewerten und die Verdichtung<br />
auf der Baustelle entsprechend optimieren zu können.<br />
Gleichwohl ist anzumerken, dass dieser bisher angewendete<br />
Ansatz in Fachkreisen wegen einer mangelnden<br />
bzw. nicht hinreichenden Korrelation zum Verdichtungsverhalten<br />
in der Praxis kritisiert wird; eine Alternative liegt<br />
jedoch noch nicht vor und wird noch entwickelt.<br />
Bei Guss<strong>asphalt</strong> ist als erweiterte Untersuchung die<br />
Verarbeitbarkeit im Rührwerkskessel zu empfehlen, eine<br />
Alternative bietet das aus der Betontechnologie bekannte<br />
Ausbreitmaß [18].<br />
Weiterhin kann die ergänzende Prüfung des<br />
Gebrauchsverhaltens bei tiefen Temperaturen [21] und<br />
des Verformungsverhaltens bei Wärme [22] zweckmäßig<br />
sein, um die Eignung der Zusammensetzung des Asphalts<br />
für die gegebenen Rahmenbedingungen bewerten zu<br />
können; dies gilt insbesondere bei der Viskositätsveränderung<br />
von hartem Straßenbaubitumen und hartem<br />
Polymermodifizierten Bitumen.<br />
Viskositätsverändernde mineralische Zusätze wie Zeolith<br />
wirken sich nicht auf den Erweichungspunkt Ring und<br />
Kugel aus. Zudem lässt sich der viskositätsverändernde<br />
Effekt im labortechnischen Maßstab mit den heutigen<br />
Techniken nicht nachweisen. Daher sind weder zusätzliche<br />
Untersuchungen in Bezug auf die Viskositätsveränderung<br />
noch besondere Hinweise für die Extraktion und<br />
Rückgewinnung des Bindemittels erforderlich. In diesem<br />
Fall kann somit der Erweichungspunkt Ring und Kugel<br />
wie bei konventionellen Asphalten zur Bewertung des<br />
Bindemittels herangezogen werden.<br />
Die Wiederverwendung von mit viskositätsveränderten<br />
Bindemitteln oder viskositätsverändernden Zusätzen<br />
hergestellten Asphalten ist nach bisheriger Erfahrung<br />
prinzipiell problemlos möglich. Allerdings bietet der<br />
Erweichungspunkt Ring und Kugel, wenn das Bindemittel<br />
im Asphaltgranulat organisch viskositätsverändert ist, wie<br />
oben erläutert, kein geeignetes Kriterium zur Bewertung<br />
der Qualität des Asphaltgranulats und der Versprödung<br />
des Asphalts bzw. des darin enthaltenen Bindemittels.<br />
Daher kann auch die Wiederverwendung von viskositätsverändertem<br />
Asphalt mit einem Erweichungspunkt Ring<br />
und Kugel von durchschnittlich mehr als 70 °C vorgesehen<br />
werden. Die Eignung des mit dem Asphaltgranulat aus<br />
viskositätsverändertem Asphalt hergestellten Asphaltmisch<br />
guts ist jedoch in der Erstprüfung nachzuweisen.<br />
Analog zum Einbau von Asphalt mit „frischem“ viskositätsverändertem<br />
Bindemittel oder viskositätsverändernden<br />
Zusätzen ist dann auch beim Einbau des Asphalts mit viskositätsverändertem<br />
Asphaltgranulat die viskositätsverändernde<br />
Wirkung zu beachten und sind gegebenenfalls<br />
besondere Regelungen hinsichtlich des Eignungsnachweises<br />
und der Kontrollprüfung zu treffen. •<br />
AUTOREN<br />
Dr. Verena Rosauer<br />
Rosauer – Gutachten und<br />
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45359 Essen<br />
mail@rosauer.biz<br />
Volker Schäfer<br />
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3|20<strong>19</strong>
20 Menschen<br />
NACHRUF<br />
Prof. Wolfgang Arand gestorben<br />
Am 8. März 20<strong>19</strong>, nur wenige Tage nach seinem<br />
letzten Winterurlaub in seinem geliebten Grächen<br />
im Wallis, verstarb in Braunschweig Universitätsprofessor<br />
em. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Arand im 91.<br />
Lebensjahr.<br />
Geboren in Berlin, begann Arand nach dem Abitur<br />
und einer Zimmermannslehre ein Studium zum<br />
Bauingenieurwesen an der TU Berlin. Hier promovierte<br />
er zum Dr.-Ing. und wechselte dann zur weiteren Qualifikation<br />
an die Technische Universität Karlsruhe. Nach<br />
Habilitation und Aufstieg zum Wissenschaftlichen Rat<br />
und Professor nahm er den Ruf zum damaligen Lehrstuhl<br />
für Straßenwesen und Erdbau der Technischen<br />
Universität Braunschweig an. Mit Wolfgang Arand kam<br />
ein Vollblut-Asphalttechnologe nach Braunschweig an<br />
eine Einrichtung, welche sich bis dahin schwerpunktmäßig<br />
mit Landstraßenbau, Erdbau und Grundbau<br />
befasst hatte und nur am Rande mit Bitumen und<br />
Asphalt. Diese Themen wurden von Lehrbeauftragten<br />
vertreten.<br />
Arand kam nach Braunschweig, um hier ein Zentrum<br />
für moderne, zukunftsweisende Asphaltforschung<br />
zu errichten, baute den Lehrstuhl zum Institut für Straßenwesen<br />
auch personell entsprechend um und investierte<br />
die Berufungsgelder in die Entwicklung komplexer<br />
Prüfgeräte zur Ansprache wesentlicher Gebrauchs-<br />
Professor em. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Arand (Quelle: Privat)<br />
eigenschaften von Asphalt. Dabei kümmerte er sich intensiv um seine wissenschaftlichen Mitarbeiter und verstand es, diese<br />
hoch zu motivieren. Die Entwicklungen zur Überprüfung der Kälteflexibilität von Asphalt mittels Zug- und Abkühlversuchen,<br />
zur Ermüdungsbeständigkeit mittels Zug-Schwellversuchen, zur Verformungsbeständigkeit mittels Triaxialversuchen mit<br />
oszillierendem, phasenverschobenem radialem Stützdruck, zur Quantifizierung der Verdichtungseigenschaften und zur Herstellung<br />
von Asphalt-Probeplatten im Laboratorium mit praxisadäquaten Eigenschaften waren jahrelang Alleinstellungsmerkmale<br />
des Instituts für Straßenwesen in Braunschweig.<br />
Arands Arbeiten, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, waren national und international hoch geachtet. Arand arbeitete<br />
überaus effektiv, hatte ein enormes Arbeitspensum, aber trotzdem immer die Zeit, sich um alle Mitarbeiter des Instituts zu<br />
kümmern. Seinen Studierenden und wiss. Mitarbeitern gab er Präzision in Wort und wissenschaftlicher Arbeit für ihren beruflichen<br />
Weg mit. Alle blicken mit Stolz auf die Zeit in der „Braunschweiger Schule“ zurück und sind dankbar, dass Arand ihr<br />
Lehrer war.<br />
Man kann sich nur freuen, dass Wolfgang Arand ein Lebensabend in seinem eigenen Haus ohne Leiden beschieden war<br />
und er an seinem neunzigsten Geburtstag noch einmal auf die Skibretter steigen konnte. Unser Mitgefühl gilt seinen vier<br />
Kindern und deren Familien. Wir verneigen uns vor einem großen Asphalttechnologen und werden Wolfgang Arand ein<br />
ehrendes und dankbares Andenken bewahren.<br />
<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Renken<br />
3|20<strong>19</strong>
Termine<br />
Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />
21<br />
Mai 20<strong>19</strong><br />
13.5. Münster<br />
DAV-Mitgliederversammlung<br />
DAI-Mitgliederversammlung<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
14.–15.5. Münster<br />
Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong><br />
www.fgsv.de<br />
Juni 20<strong>19</strong><br />
6.6. Paris<br />
11. EAPA-Symposium „The future of<br />
the <strong>asphalt</strong> industry“<br />
www.eapa.org<br />
25.6. Karlsruhe<br />
DAV-Regionalversammlung<br />
Baden-Württemberg<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
27./28.–29.6. Essen<br />
Befähigte Person zur Prüfung von<br />
Erd- und Straßenbaumaschinen<br />
www.vdbum.de<br />
Juli 20<strong>19</strong><br />
4.–5.7. Bad Aibling<br />
DAV-Regionalversammlung Bayern<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
September 20<strong>19</strong><br />
5.–7.9. Karlsruhe<br />
TiefbauLIVE<br />
www.tiefbaulive.com<br />
12.9. Fulda<br />
DAV-Regionalversammlung Mitte<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
November 20<strong>19</strong><br />
15.11. Rostock-Warnemünde<br />
DAV-Regionalversammlung Nord<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
21.–22.11. Wittlich<br />
DAV-Regionalversammlung West<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
26.–27.11. Mannheim<br />
Construction Equipment Forum<br />
www.constructionforum.de<br />
27.–29.11. Bled, Slovenia<br />
17th Colloquium on Asphalt,<br />
Bitumen and Pavements<br />
www.zdruzenje-zas.si<br />
Dezember 20<strong>19</strong><br />
12.–13.12. Dresden<br />
6. Dresdner Asphalttage<br />
www. tu-dresden.de<br />
Vorschau 2020<br />
14.–16.1. Essen<br />
Infratech<br />
www.infratech.de<br />
12.–14.2. Berchtesgaden<br />
20. Deutsche Asphalttage<br />
www.deutsche-<strong>asphalt</strong>tage.de<br />
16.–18.3. Willingen<br />
DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
12.–14.5. Madrid (Spanien)<br />
E&E-Kongress<br />
www.eapa.org<br />
26.–29.8. Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
Steinexpo<br />
www.steinexpo.eu<br />
7.–9.10. Dortmund<br />
Deutscher Straßen- und<br />
Verkehrskongress<br />
www.fgsv-kongress.de<br />
3|20<strong>19</strong>
22 Vor Ort<br />
Bauma Pre Training<br />
Verdichtung im Goldgräberambiente<br />
Rund 380 ihrer Händler lud<br />
Ammann Verdichtung im<br />
März im Vorfeld der Bauma<br />
zu einer internen Schulung in<br />
den Stöffel-Park nach Enspel<br />
(Westerwald) ein. Um eine<br />
optimale Beratung durch die<br />
Vertriebspartner sicherzustellen,<br />
wurden die Händler in<br />
drei Tagesseminaren über die<br />
Neuheiten informiert.<br />
Neue Technik zum Anfassen beim Ammann Pre Training.<br />
Der Stöffel-Park in Enspel (Westerwald) bildete den perfekten industriekulturellen Hintergrund.<br />
Realer Asphalteinbau als Highlight der Händlerveranstaltung. (Quelle: DAV/hin)<br />
in Besuch im Tertiär-, Industrie- und Erlebnispark<br />
„EStöffel, ein Bestandteil des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus,<br />
lohnt sich für Groß und Klein“, heißt<br />
es auf der Internetseite. Und tatsächlich, ein Besuch der<br />
imposanten Gebäude des Basalt abbauenden Betriebs<br />
der Firma Adrian aus dem <strong>19</strong>. Jahrhundert und des 140<br />
ha großen Geländes sind zu empfehlen. Die Teilnehmer<br />
des Ammann Pre Trainings hatten leider kaum Gelegenheit,<br />
die Atmosphäre, die an eine verlassene Goldgräberstadt<br />
erinnert, zu genießen. Denn für sie standen<br />
harte Fakten auf dem Programm.<br />
Bernd Holz, Region Director Europe North bei<br />
Ammann Verdichtung, erläuterte den Sinn der Veranstaltung<br />
im Vorfeld der Bauma bei seiner Begrüßung: „Als<br />
Händler wissen Sie, dass auf der Bauma Zeit knapp<br />
bemessen ist. Deshalb haben Sie hier Gelegenheit, sich<br />
alles in Ruhe anzusehen, erklären zu lassen und auch<br />
auszuprobieren.“<br />
Dafür hatte Ammann auf dem Gelände vier Stationen<br />
aufgebaut, die die Teilnehmer nacheinander ablaufen<br />
konnten. Im Einzelnen ging es hier schwerpunktmäßig<br />
um die Bereiche „Service, Telematik“, „Schwere Erdverdichtung“,<br />
„Asphaltverdichtung“ sowie „Leichte Verdichtungsmaschinen“.<br />
Als besonderes Highlight erwartete<br />
die Teilnehmer ein realer Asphalteinbau auf dem<br />
Gelände, bei dem nicht nur ein Asphaltfertiger und eine<br />
Walze von Ammann zum Einsatz kamen, sondern bei<br />
dem auch die digitale Vernetzung verschiedener<br />
Ammann-Maschinen durch Q Point erläutert wurde. •<br />
3|20<strong>19</strong>
Vor Ort<br />
23<br />
Straßen.NRW<br />
Schneller bauen und managen<br />
In Sanierung und Ausbau der Straßen-Infrastruktur des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen fließen Milliarden. 2018<br />
hat Straßen.NRW einen Rekordhaushalt von 1,4 Mrd. gestemmt,<br />
im laufenden Jahr wird es nicht weniger sein.<br />
140 Großbaustellen stehen in den kommenden zwei<br />
Jahren auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen an,<br />
wie auf der zentralen Baustellenkonferenz von Straßen.<br />
NRW in Gelsenkirchen deutlich wurde.<br />
Diskussionsstoff gab es mehr als ausreichend, als Straßen.NRW Mitte<br />
März zur zentralen Baustellenkonferenz einlud. Mit einem leicht<br />
veränderten Konzept – statt zweier regionaler Veranstaltungen, entschied<br />
sich der Landesbaubetrieb für eine zentrale Veranstaltung –<br />
brachte Straßen.NRW Vertreter von Kommunen, Wirtschaft und Verbänden<br />
mit den Planern von Straßen.NRW zusammen. Auch die Deutsche<br />
Bahn und Vertreter anderer Verkehrsträger waren zu der Konferenz<br />
geladen, um sich über die großen Bauvorhaben des Landesbetriebes zu<br />
informieren und wichtige Abstimmungen in die Wege zu leiten.<br />
Denn eines war allen Beteiligten klar: Mit der steigenden Zahl der<br />
Baumaßnahmen steigen auch die Anforderungen an das Baustellenmanagement.<br />
Das weiß auch Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek:<br />
„Wir müssen mit allen Beteiligten und Betroffenen so früh<br />
wie möglich ins Gespräch kommen.“ Ein wichtiger Baustein sind dabei<br />
die jährlich stattfindenden Baustellenkonferenzen – entsprechend groß<br />
war das Medieninteresse. Für Dr. Jan Lohoff, Leiter der Stabsstelle Baustellenkoordination,<br />
ist die Abstimmung ein wichtiger Aspekt. So soll es<br />
keine Baustellen auf Alternativrouten und keine dauerhafte Sperrung<br />
von Fahrstreifen geben. Großereignisse wie Fußballspiele oder auch<br />
Schulferien sollen in der Planung von Baustellen ebenfalls berücksichtigt<br />
werden. Doch auch die Information der Verkehrsteilnehmer hat für ihn<br />
einen hohen Stellenwert: „Unsere Daten fließen in das Portal verkehr.<br />
nrw.de ein. Hier finden Autobahnnutzer alle wichtigen Informationen für<br />
ihre Strecke.“ Künftig sollen in dem Portal auch Baustellen-Informationen<br />
zu Bundes- und Landesstraßen zu finden sein.<br />
Mit den hohen Investitionen steigt auch die Zahl der Baustellen im<br />
Autobahnnetz. 2018 waren es mehr als 330 Arbeitsstellen längerer Dauer<br />
(mehr als 24 Stunden). Zu den großen Maßnahmen kommen noch gut<br />
22.000 Tagesbaustellen: Das sind zum Beispiel Markierungsarbeiten,<br />
Gehölzpflege, Reinigung oder das kurzfristige Reparieren von Schadstellen<br />
oder Unfallschäden.<br />
Oberstes Ziel ist es, die Belastungen für die Verkehrsteilnehmer zu<br />
reduzieren. Das geschieht auch durch das Ausnutzen der verkehrsarmen<br />
Zeiten für Baumaßnahmen kürzerer Dauer. 47 % der sogenannten<br />
Tagesbaustellen auf den am meisten belasteten Strecken werden inzwischen<br />
in der Nacht erledigt. „Dabei dürfen wir allerdings nicht vergessen“,<br />
so Sauerwein-Braksiek, „dass Nachtbaustellen für unsere Mitarbeiter ein<br />
sehr viel höheres Risiko beinhalten.“ Die Baustellen längerer Dauer werden<br />
darüber hinaus mittlerweile ganz oder in Teilen, wenn sie über mehrere<br />
Monate gehen, zu einem Drittel am Wochenende abgewickelt (98<br />
im vergangenen Jahr).<br />
Neben den Koordinationsmaßnahmen steht das Thema Beschleunigung<br />
ganz oben auf der Agenda von Straßen.NRW. Im Mai 2018 wurde<br />
Elfriede Sauerwein-Braksiek stand im Mittelpunkt des Medieninteresses.<br />
(Quelle: DAV/hin)<br />
von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst ein sogenannter 8-Punkte-Plan<br />
vorgestellt. Darin sind Maßnahmen gebündelt, die Bauzeiten verkürzen<br />
und die Beschränkungen auf den Autobahnen reduzieren sollen. So werden<br />
Zwischenfristen vereinbart, Bonus-/Malus-Regelungen getroffen<br />
oder Mischlose ausgeschrieben, die verschiedene Gewerke in einem<br />
Auftrag bündeln. Auch die Funktionalausschreibung soll helfen, schneller<br />
zu bauen. In 13 Bauverträgen wurden über den 8-Punkte-Plan hinaus<br />
Beschleunigungen vereinbart. Für die Verkehrsteilnehmer bedeutet das:<br />
insgesamt 227 Wochen weniger Baustelle.<br />
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3|20<strong>19</strong>
24 Intern<br />
Regenstaufer Asphalt- und Straßenbauseminar<br />
„Diese Fachveranstaltungen sind sehr wichtig“<br />
Ende März fand das schon traditionelle Regenstaufer<br />
Asphalt- und Straßenbauseminar statt. Bereits zum<br />
35. Mal hatte das Institut Dr.-Ing. Gauer Ingenieurgesellschaft<br />
für bautechnische Prüfungen geladen,<br />
um mit seinen Gästen einen Tag aktuelle Herausforderungen<br />
zu erörtern. Mit dabei war der Deutsche<br />
Asphaltverband (DAV).<br />
er richtige Asphalt am richtigen Ort – Ausschreiben von Asphalt-<br />
unter diesem Titel wendete sich Thomas Reschke,<br />
„Darbeiten“,<br />
Referent Asphaltbauweisen beim DAV, an die Zuhörer. Zu seinen Themen<br />
gehörten etwa Kriterien für die Auswahl geeigneter Asphalte in Abhängigkeit<br />
vom Anforderungsprofil sowie in Abhängigkeit von den Randbedingungen<br />
der Baustelle. Er ging aber auch auf typische Schadensbilder<br />
und beispielhafte Anwendungen in Abhängigkeit von den Anforderungen<br />
ein und gab Hinweise zur Wahl von Mischgutart, Mischgutsorte,<br />
Bindemittel. „Diese Fachveranstaltungen sind sehr wichtig“, fasst Reschke<br />
zusammen. „Hier treffen beispielsweise ausschreibende Stellen auf Produzenten<br />
und Ausführer. Ich habe noch jedes Mal etwas gelernt.“ Aus<br />
diesem Grund platzierte sich der Verband auch mit einem Tisch, um auf<br />
sein Broschürenprogramm aufmerksam zu machen.<br />
Dr. Michael Schmalz: „Unser Seminarprogramm spiegelt einen kleinen Teil dieser<br />
Innovationskraft wider.“ (Quelle: Gauer)<br />
Weitere Themen waren beispielsweise „Aktuelles zum Straßenbau in<br />
Bayern“. BD Stefan Leitner, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen,<br />
Bau und Verkehr, nahm in seinen Ausführungen Stellung zum Themenkomplex<br />
„Asphaltgranulat“ und legte die Investitionstätigkeit des Freistaates<br />
dar. Mit „Kaltfräsen-Maschinentechnik und Einsatzmöglichkeiten“<br />
standen auch Baumaschinenthemen auf der Agenda. Jutta Dietz,<br />
Leitung der Geschäftsstelle des Verbandes Europäischer Straßenfräsunternehmungen,<br />
und Roland Schmid, Leiter Fräsabteilung Kutter GmbH<br />
& Co. KG, stellten Funktionsprinzipien der Kaltfräsen vor, bezogen Stellung<br />
zum Asphaltrecycling und berichteten von Einsatzbeispielen. In<br />
einem viel beachteten Vortrag „Wo ein Auto fahren lernt – Anforderungen<br />
an Prüfflächen aus Asphalt“ stellte Reiner Imdahl, Standortleiter<br />
Immendingen von Mercedes-Benz Cars Development, die Entstehung<br />
des Prüfgeländes in Immendingen der Daimler AG vor.<br />
•<br />
DAV goes Inhouse<br />
Stefan Leitner: „Bei Neu-, Aus- und Umbaumaßnahmen sollen Pilotprojekte<br />
für den Bau von Asphaltfundationsschichten in Heißbauweise oder bitumengebundene<br />
Tragschichten nach dem M VB K ausgeschrieben werden.“<br />
Die Begrüßung der Teilnehmer übernahm Dr. Michael Schmalz,<br />
Geschäftsführer des Instituts Dr.-Ing. Gauer. Er beleuchtete in seiner Rede<br />
noch einmal die Herausforderungen der Bauwirtschaft, wie beispielsweise<br />
den 2016 eingeleiteten Investitionshochlauf des Bundes und den<br />
damit verbundenen Problemen. Der Nachholbedarf sei immens und<br />
ohne Ideen kreativer Köpfe sowie der Bereitschaft, innovative Wege zu<br />
beschreiten, seien die Aufgaben kaum zu schaffen. Dabei konnte Schmalz<br />
mit Stolz auf die Veranstaltung verweisen: „Unser Seminarprogramm<br />
spiegelt einen kleinen Teil dieser Innovationskraft wider.“<br />
Im März führte der Deutsche Asphaltverband eine seiner<br />
Inhouse-Schulungen durch. Die <strong>19</strong>59 gegründete Ingenieurgemeinschaft<br />
igk Krabbe trat an den Verband heran mit dem Wunsch,<br />
abseits der bekannten Seminare des DAV eine Fortbildung und<br />
Wissensauffrischung zum Themenkomplex „Asphalt“ zu erhalten.<br />
In enger Absprache mit der Ingenieurgemeinschaft entwickelte<br />
Andreas Stahl, Referent Asphaltbauweise u. -technologie beim<br />
DAV, ein Tagesseminar. So entstand ein Programm, das die vier<br />
Themen „Einführung in den Baustoff Asphalt/Grundlagen“, „Viskositätsveränderte<br />
Bindemittel in Regelwerk und Praxis“, „Kontrollprüfungen<br />
nach ZTV Asphalt“ sowie „Nähte und Fugen“ beinhaltete.<br />
Die Teilnehmer, alle aus den Bereichen Tiefbau, Ausschreibung,<br />
Bau- und Projektleitung, nutzten die Gelegenheit, in der<br />
Diskussion viele offene Fragen zu klären.<br />
3|20<strong>19</strong>
Intern<br />
25<br />
ADAC-Expertenreihe<br />
Baustellenmanagement im Gespräch<br />
Zwischen März und Juni führt der ADAC wieder seine Expertenreihe durch. In sieben<br />
Städten geht es dieses Jahr um das Thema „Baustellenmanagement und -sicherheit<br />
innerorts und auf Landstraßen“. Der Deutsche Asphaltverband nimmt als Aussteller<br />
an den Seminaren teil, um vor allem auf den neuen technischen Leitfaden „Asphalt im<br />
kommunalen Straßenbau“ hinzuweisen.<br />
Das Baustellenmanagement und die Verkehrssicherheit<br />
spielen bei allen Bauvorhaben<br />
im Straßenraum eine zentrale Rolle. Baustellen<br />
bedeuten komplexe Prozessabläufe, bei<br />
denen Straßenbauämter, Verkehrsbehörden<br />
sowie alle am Bau Beteiligten und davon Betroffenen<br />
viele Herausforderungen zu bewältigen<br />
haben. Durch das Baustellenmanagement wird<br />
nicht nur die optimale Abwicklung der Arbeiten,<br />
sondern auch eine möglichst minimale<br />
Beeinträchtigung des Verkehrs und des Umfeldes<br />
angestrebt. Ein Grund mehr, dass sich der<br />
ADAC damit beschäftigt.<br />
Der DAV hat vor allem die Möglichkeit gesehen,<br />
im direkten Kontakt mit kommunalen<br />
Behördenvertreter auf den neuen technischen<br />
Leitfaden „Asphalt im kommunalen Straßenbau“<br />
aufmerksam zu machen. Und die Resonanz<br />
auf den bisherigen Veranstaltungen in<br />
Gera, Hamm, Magdeburg und Rastatt gibt dem<br />
Verband Recht. „Ich habe viele gute Gespräche<br />
geführt und Kontakte geknüpft“, resümiert<br />
Andreas Stahl, Referent Asphaltbauweise und<br />
-technologie beim DAV und direkt an der<br />
Die ADAC-Expertenreihe fand 20<strong>19</strong> unter Beteiligung des DAV statt. (Quellen: ADAC Westfalen e.V.)<br />
Erstellung des Leitfadens mit beteiligt. Und<br />
weiter: „Der neue Leitfaden vom DAV kam gut<br />
bei den Teilnehmern an und stieß auf großes<br />
Interesse. Das habe ich bei den vielen Gesprächen<br />
direkt mitbekommen.“<br />
Bis Anfang Juni finden nun noch Veranstaltungen<br />
in Feuchtwangen, Hamburg und Bingen<br />
statt.<br />
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3|20<strong>19</strong>
26 Intern<br />
FGSV-Kolloquium<br />
Ein offenes Ohr für die Kommunen<br />
Mitte März fand in Kassel das FGSV-Kolloquium „Kommunales<br />
Verkehrswesen“ statt. Der deutsche Asphaltverband<br />
(DAV) nutzte die Gelegenheit, sich den Teilnehmern,<br />
hauptsächlich Vertreter kommunaler Tief- und<br />
Straßenbauämter, vorzustellen. Im Mittelpunkt stand<br />
dabei der neue technische Leitfaden „Asphalt im kommunalen<br />
Straßenbau“.<br />
Tomas Reschke, Referent Asphaltbauweise und Bitumen beim DAV,<br />
ist zufrieden: „Wenn ich hier auf der Veranstaltung der FGSV die<br />
Gespräche resümiere, merke ich erst, wie dringend erforderlich der Leitfaden<br />
zum kommunalen Straßenbau ist.“ Von den rund 100 Teilnehmern<br />
am Kolloquium blieb so mancher am Stand des DAV stehen. „Die Probleme,<br />
die hier zur Sprache kommen, drehen sich im Wesentlichen um das<br />
Ausschreiben von Asphaltarbeiten und um immer wiederkehrende kleinere<br />
technische Probleme“, weiß Reschke zu berichten.<br />
Was er mit den kleineren technischen Problemen meint, ist schnell<br />
rausgefunden beim Zuhören. Da ist vom Schließen von Aufgrabungen,<br />
vom ruhenden Verkehr, Sanierungsintervallen oder der Ausführungsbegleitung<br />
die Rede. „Auf alle Fragen hat der Leitfaden eine Antwort“, so<br />
Reschke und fährt fort: „Und wenn nicht, dann verweist er auf den entsprechenden<br />
anderen technischen Leitfaden des DAV, der das Thema<br />
behandelt.“<br />
Rund 100 Teilnehmer kamen beim FGSV-Kolloquium zusammen.<br />
„Wenn ich hier auf der Veranstaltung der FGSV<br />
die Gespräche resümiere, merke ich erst, wie<br />
dringend erforderlich der Leitfaden zum kommunalen<br />
Straßenbau ist.“<br />
Als gut gewählt erwies sich in diesem Zusammenhang das FGSV-Kolloquium.<br />
Denn nach der erfolgreichen Vorgängerveranstaltung 2017 in<br />
Münster hatte die FGSV-Kommission „Kommunale Straßen“ wieder ein<br />
Fachprogramm für die zweitägige Veranstaltung ausgearbeitet. Dir.<br />
Elfriede Sauerwein-Braksiek, Vorsitzende der FGSV, brachte es in ihrer<br />
Begrüßungsansprache auf den Punkt: „Die Teilnehmer werden an den<br />
zwei Tagen umfassend über hochaktuelle Themen und Bereiche des<br />
kommunalen Verkehrswesens informiert.“ So wurde beispielsweise am<br />
ersten Tag über Hamburgs vollständig neu aufgestelltem Regelwerk der<br />
Straßenplanung sowie zu technischen Möglichkeiten bei der Parkraumdetektion<br />
berichtet. Den Abschluss des ersten Tages bildete ein gemeinsamer<br />
Imbiss. Hier nutzten viele Teilnehmer die Gelegenheit, um sich in<br />
Ruhe und ausführlich beispielsweise am Stand des DAV zu informieren.<br />
Der zweite Tag gehört u. a. dem topaktuellen Thema „Klimawandel und<br />
Resilienz der Städte“. Die Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt. •<br />
Thomas Reschke (l.) im Gespräch. (Quelle: DAV/hin)<br />
Die Pausenzeiten für angeregte Diskussionen genutzt.<br />
3|20<strong>19</strong>
STANDORTKARTEN<br />
Intern 27<br />
PRINT …<br />
Standortkarten<br />
Transportbeton<br />
Ausgabe<br />
2016/2017<br />
Bayern<br />
Standortkarten<br />
Sand und Kies<br />
NEU<br />
Standortkarten<br />
Asphalt<br />
Ausgabe<br />
2015/2016<br />
Baden-Württemberg<br />
Ausgabe<br />
2017/2018<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
Standortkarten<br />
Natursteinbetriebe<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
Bayern<br />
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2017/2018<br />
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Standorten der Werke und Verwaltungen abgebildet. Die Adresseinträge<br />
enthalten Anschrift, E-Mail-Adresse, Telefon- und<br />
Faxnummern der einzelnen Werke. Soweit Angaben vorliegen,<br />
sind zusätzliche Informationen über Produktangebot, Jahresförderung,<br />
Zahl der Mitarbeiter und Zertifizierung aufgeführt.<br />
Am Ende einer jeden Karte finden Sie ein Register in alphabetischer<br />
Reihenfolge der Werke, mit Ortsangabe, Haupt- oder Zweigwerk,<br />
Kreis- und Kartennummer.<br />
Die Standortkarten sind je Bundesland erhältlich.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies (NEU), Transportbeton<br />
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zwischen Werken oder zwischen<br />
Werken und Baustellen mit Angabe<br />
des Streckenverlaufs.<br />
➜ Einzelne Branchen und Bundesländer<br />
können ein- oder ausgeblendet<br />
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3|20<strong>19</strong>
28 Spezial<br />
01 02<br />
ASPHALTSTRASSENTAGUNG 20<strong>19</strong><br />
<strong>03</strong><br />
3|20<strong>19</strong>
Spezial<br />
29<br />
Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong><br />
Ergebnisse und<br />
Erkenntnisse in Westfalen<br />
Mitte Mai trifft sich die Asphaltbranche in Westfalen. Vom 14. bis 15. Mai<br />
findet in Münster die FGSV-Asphaltstraßentagung statt. Eine gute Wahl,<br />
denn mit rund 55.000 Studenten gehört die Stadt zu den größten deutschen<br />
Universitätsstädten. Eine passende Atmosphäre, wenn es um die entscheidenden<br />
Zukunftsthemen des Baustoffes Asphalt geht. Wie schon in<br />
den Vorjahren können sich die Teilnehmer des alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Events auf interessante Vorträge, einige ausgewählte Firmenpräsentationen<br />
und den Fachaustausch mit Kollegen freuen.<br />
Bild 01<br />
Bild 02<br />
Bild <strong>03</strong><br />
Die Pausen der Veranstaltung können<br />
wieder durch Fachaustausch mit den<br />
Kollegen gefüllt werden.<br />
Wie schon in Bamberg 2017, wird der<br />
DAV auch auf der Asphaltstraßentagung<br />
20<strong>19</strong> in Münster durch seinen Geschäftsführer<br />
André Täube am Vortragsprogramm<br />
beteiligt sein. (Quelle: DAV/hin)<br />
Mit dem Congress Centrum Halle<br />
Münsterland steht ein moderner Veranstaltungsort<br />
zur Verfügung. (Quelle: CCH<br />
Münsterland)<br />
Der erste Bundespräsident der Bundesrepublik<br />
Deutschland, Theodor Heuss, fand<br />
für den Austragungsort der FGSV-Asphaltstraßentagung<br />
20<strong>19</strong> lobende Worte: „Wenn ich in<br />
einer schönen Stadt war, habe ich immer<br />
gesagt, sie sei die zweitschönste in Deutschland,<br />
ob es nun Bamberg oder Bremen war.<br />
Damit provozierte ich die Frage, welche denn<br />
die schönste sei. Und dann habe ich gesagt:<br />
Münster.“ Die mindestens erwarteten 400 Teilnehmer<br />
werden sich selber ein Bild von der<br />
Schönheit der Stadt machen können – oder<br />
auch eben nicht, denn das Programm der Fachtagung<br />
lädt nicht gerade dazu ein, in der Stadt<br />
zu bummeln, sondern dazu, sich die Vorträge<br />
im Saal anzuhören.<br />
Gleich zu Beginn in der ersten Vortragsreihe<br />
werden neueste Ergebnisse und Erkenntnisse<br />
aus der Forschung präsentiert. Hier wird auf die<br />
rheologische Charakterisierung mithilfe von<br />
DSR-Versuchen eingegangen, eine Prüfsystematik<br />
zur Identifizierung von Bitumen und<br />
Modifizierungsmitteln erläutert und die optimierte<br />
Herstellung von WSV-Probekörpern für<br />
Performance-Prüfungen vorgestellt. Auch gibt<br />
es aktuelle Informationen zur Zugabemenge<br />
bei Verjüngungsmitteln und zum Stand bei der<br />
Lösemittelproblematik im Asphaltlabor.<br />
Eine Veranstaltung der FGSV wäre nicht vollständig<br />
ohne Informationen zum aktuellen<br />
Regelwerk. In der zweiten Vortragsreihe wird<br />
daher der Stand zur Fortschreibung des Regelwerkes<br />
Asphalt präsentiert, es wird auf splittreiche<br />
Asphaltbetone eingegangen und alternative<br />
Verwendungsmöglichkeiten für Asphaltgranulat<br />
werden dargestellt, eine sehr aktuelle<br />
Problematik. Der letzte Vortrag in dieser Reihe<br />
widmet sich der Digitalisierung von Prüfdaten,<br />
auch dies ein hochaktuelles Thema.<br />
Mit den anstehenden neuen Herausforderungen<br />
und den möglichen Lösungen beschäftigt<br />
sich die dritte und abschließende Vortragsreihe.<br />
Der Stand der Technik bei der FDVK von<br />
Asphalt wird präsentiert, die Digitalisierung ist<br />
erneut Thema im Spannungsfeld von BIM und<br />
Bauvertrag und ein Doppelvortrag widmet sich<br />
der Thematik Arbeitsschutz vs. Dauerhaftigkeit.<br />
In letzterem Block wird auch DAV-Geschäftsführer<br />
André Täube mit seinen Ausführungen<br />
„MAK-Wert für Bitumen – Eine Herausforderung<br />
für den Asphalt!“ vertreten sein.<br />
So ganz ohne schönen Ort geht es allerdings<br />
auch auf der Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong><br />
nicht. Denn für die Abendveranstaltung haben<br />
sich die Organisatoren für die Eventlocation<br />
DEK 67.2 entschieden. Die alte Limonadenfabrik<br />
am angrenzenden Dortmund-Ems-Kanal –<br />
exakt am Flusskilometer 67.2 gelegen – strahlt<br />
ein unvergleichlich gemütliches und mediter-<br />
Auf einen Blick<br />
Anmeldung<br />
Unter www.fgsv-veranstaltungen.de<br />
oder mit der Anmeldekarte.<br />
Tagungsort<br />
Congress Centrum Halle<br />
Münsterland<br />
Congress-Saal<br />
Albersloher Weg 32<br />
48155 Münster<br />
Tel.: 0251/6600-0<br />
www.mcc-halle-muensterland.de<br />
Tagungsbüro<br />
Das Tagungsbüro befindet sich im<br />
Foyer vor dem Congress-Saal<br />
am Dienstag, 14. Mai 20<strong>19</strong>, von 9:30<br />
bis 17:30 Uhr;<br />
am Mittwoch, 15. Mai 20<strong>19</strong>, von 8:30<br />
bis 14:00 Uhr.<br />
Abendveranstaltung<br />
„DeK 67.2 Festmacher Münster“, Nieberdingstr.<br />
12, 48155 Münster<br />
Info: Gehzeit vom Congress Centrum<br />
Halle Münsterland zum DeK<br />
67.2 Festmacher Münster ca. 8 Min.<br />
(650 m). Oder ab der Bushaltestelle<br />
„MCC Halle Münsterland“ eine Station<br />
mit den Buslinien Nr. 6 oder 8<br />
bis zur Haltestelle „P+R Nieberdingstr.“.<br />
Dort finden Sie den kurzen<br />
Fußweg zur Lokation ausgeschildert.<br />
ranes Ambiente aus. Eben eine besondere<br />
Location mit industriellem Charme. Sodass<br />
vielleicht nach der FGSV-Veranstaltung die Teilnehmer<br />
auf die Frage nach der schönsten Stadt<br />
Deutschlands mit Überzeugung „Münster“ antworten.<br />
Die FGSV und auch Theodor Heuss<br />
würde es sicherlich freuen.<br />
3|20<strong>19</strong>
30 Spezial<br />
DAV-Mitgliederversammlung<br />
Traditionell bei der FGSV-Asphaltstraßentagung<br />
sind auch die Mitgliederversammlungen<br />
des Deutschen Asphaltverbandes (DAV)<br />
und des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI).<br />
Diese werden am Tag vor dem Start der<br />
FGSV-Veranstaltung am Montag, 13. Mai, im<br />
Messe und Congress Centrum Halle Münsterland<br />
– Weißer Saal abgehalten. Um 12 Uhr geht<br />
es los mit einem kleinen Imbiss. Ab 13 Uhr finden<br />
dann nacheinander zunächst die Mitgliederversammlung<br />
des DAV und dann des DAI<br />
statt. Im Anschluss lädt der DAV zu einem Festvortrag<br />
ein, für den der Verband den Klimaforscher<br />
Prof. Mojib Latif gewinnen konnte. Der<br />
Wissenschaftler wird über das Thema „Wo stehen<br />
wir in Sachen Klimaschutz?“ sprechen. DAV<br />
und DAI lassen dann gemeinsam mit ihren Gästen<br />
im A2 am See- Restaurant den Abend gesellig<br />
ausklingen.<br />
Gastredner Prof. Mojib Latif<br />
(Quelle: JSteffen-Geomar)<br />
Das A2 am See-Restaurant sorgt für den gemütlichen<br />
Ausklang des Tages. (Quelle: A2 am See)<br />
Programm Asphaltstraßentagung 20<strong>19</strong><br />
Dienstag, 14. Mai 20<strong>19</strong><br />
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung<br />
Congress Centrum Halle Münsterland, Congress-Saal<br />
12:00 Uhr Willkommensimbiss<br />
13:15 Uhr Eröffnung<br />
Dipl.-Ing. Bernd Nolle<br />
TPA GmbH, Stuttgart<br />
Leiter der FGSV-Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen“<br />
Begrüßung<br />
Dir. in Dipl.-Ing. Elfriede Sauerwein-Braksiek<br />
Vorsitzende der Forschungsgesellschaft für Straßen- und<br />
Verkehrswesen, Köln<br />
Themenschwerpunkte der Arbeitsgruppe<br />
Asphaltbauweisen<br />
Dipl.-Ing. Bernd Nolle<br />
Leiter der FGSV-Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen“<br />
Straßenbau in Nordrhein-Westfalen<br />
Dr.-Ing. Christoph Dröge<br />
Landesbetrieb Straßenbau NRW, Gelsenkirchen<br />
FORSCHUNG<br />
Moderation: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Radenberg<br />
Lehrstuhl für Verkehrswegebau der Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
14:30 Uhr Rheologische Charakterisierung von Bitumen und<br />
Mastix mithilfe von DSR-Versuchen<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner<br />
Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau der Technischen<br />
Universität Dresden<br />
15:00 Uhr Dem Bindemittel auf der Spur: Prüfsystematik zur<br />
Identifizierung der Bitumenart und der verwendeten<br />
Modifizierungsmittel<br />
Dr.-Ing. Michael Gehrke<br />
IFTA GmbH, Essen<br />
15:25 Uhr Kaffeepause<br />
16:15 Uhr WSV 2.0 – Optimierte Herstellung von WSV-Probekörpern<br />
für Performance-Prüfungen<br />
Dr.-Ing. Plamena Plachkova-Dzhurova<br />
Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen (ISE) am<br />
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />
16:40 Uhr Asphaltrecycling – Ermittlung der optimalen<br />
Zugabemenge eines Verjüngungsmittels und Einfluss<br />
auf die Performance von Asphalt<br />
Univ.-Prof. Dr. techn. Dipl.-Ing. Michael P. Wistuba<br />
Institut für Straßenwesen (ISBS) der Technischen Universität<br />
Braunschweig<br />
17:05 Uhr Ergebnisse bei Lösungsmitteln – Aktueller Stand<br />
Dipl.-Ing. Matthias Schellenberger<br />
Bayerische Asphalt-Mischwerke GmbH & Co. KG für<br />
Straßenbaustoffe, Hofolding<br />
17:30 Uhr Ende des 1. Veranstaltungstages<br />
<strong>19</strong>:00 Uhr Abendveranstaltung<br />
3|20<strong>19</strong>
Spezial<br />
31<br />
Mittwoch, 15. Mai 20<strong>19</strong><br />
TECHNISCHES REGELWERK<br />
Moderation: Dr.-Ing. Christoph Dröge<br />
Landesbetrieb Straßenbau NRW, Gelsenkirchen<br />
09:00 Uhr Eine neue Generation: Fortschreibung des Regelwerkes<br />
Asphalt – Aktueller Stand<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans-Hermann Weßelborg<br />
FB Bauingenieurwesen, Verkehrswegebau der Fachhochschule<br />
Münster<br />
Dipl.-Ing. Volker Schäfer<br />
Schäfer Consult, Oldenburg<br />
09:55 Uhr Splittreiche Asphaltbetone – Neue Bauweise oder<br />
Sonderanwendung?<br />
Dipl.-Ing. Kerstin Gärtner<br />
TPA GmbH, Regensburg<br />
10:20 Uhr Downcycling, Recycling, Upcycling? – Alternative<br />
Verwendungsmöglichkeiten für Asphaltgranulat<br />
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Hans Schmidt<br />
Basalt-Actien-Gesellschaft, Köln<br />
10:45 Uhr Digitalisierung von Prüfdaten und Erfahrungssammlung<br />
Bitumeneigenschaften<br />
Dipl.-Ing. Stefan Kübler<br />
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur,<br />
Bonn<br />
11:10 Uhr Kaffeepause<br />
NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />
Moderation: Dipl.-Ing. Marco Schünemann<br />
Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG, Pinneberg<br />
12:00 Uhr Flächendeckende dynamische Verdichtungskontrolle<br />
von Asphalt – Stand der Technik<br />
Dr.-Ing. Ronald Utterodt<br />
Lutten<br />
12:25 Uhr Spannungsfeld Digitalisierung/BIM und Bauvertrag<br />
im Asphaltstraßenbau<br />
Dipl.-Ing. (FH) Lars Keller<br />
F. Winkler GmbH & Co. KG, Bremen<br />
12:50 Uhr – Arbeitsschutz vs. Dauerhaftigkeit<br />
Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR) – Eine<br />
Herausforderung für den Straßenbau?<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Ralf Roos<br />
Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen (ISE) am<br />
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />
– MAK-Wert für Bitumen – Eine Herausforderung<br />
für den Asphalt!<br />
Dipl.-Ing. André Täube<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e. V., Bonn<br />
13:40 Uhr Schlusswort<br />
Dipl.-Ing. Bernd Nolle<br />
Leiter der FGSV-Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen“<br />
An der Firmenpräsentation im Foyer wird auch wieder der DAV<br />
teilnehmen – hier der DAV-Stand 2017.<br />
RAHMENPROGRAMM<br />
Dienstag, 14. Mai 20<strong>19</strong><br />
10:00–11:30 Streifzug durch die Altstadt und Pendelführung in der Dominikanerkirche<br />
13:30–15:00 Münsteraner KrimiTour – Tatort, Wilsberg und reale Fälle<br />
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3|20<strong>19</strong>
32 Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />
Fahrsiloanlage einer Biogasanlage<br />
mit Ladegerät (Quelle: Behle)<br />
Umgang mit Gärsubstraten und Gärresten<br />
Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung von<br />
Fahrsilos für Anlagen beim Umgang<br />
mit Gärsubstraten und Gärresten<br />
landwirtschaftlicher Herkunft<br />
3|20<strong>19</strong>
Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />
33<br />
Im Jahr 2008 wurden unter dem Titel „Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung landwirtschaftlicher<br />
Fahrsiloanlagen“ erstmals Hinweise für Planung, Ausschreibung<br />
und den Bau von Flächenbefestigungen von Walz<strong>asphalt</strong> für den genannten<br />
Anwendungsbereich veröffentlicht. Im darauffolgenden Jahr wurde wegen<br />
der Einführung der europäischen Produkt- und Prüfnormen sowie dem Vorliegen<br />
erster Praxiserfahrungen ein ergänzender Beitrag herausgegeben ([1]<br />
und [2]). Aufgrund der in der Zwischenzeit eingetretenen Veränderungen im<br />
Bereich des Wasserrechtes, der Weiterentwicklung des Standes der Technik auf<br />
der Grundlage der vorliegenden Praxiserfahrungen beim Bau und Betrieb der<br />
Lager flächen und dem Vorliegen erster Allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassungen<br />
wurde eine Neufassung der Veröffentlichung erforderlich. Im ersten Teil<br />
des zwei teiligen Beitrages werden die rechtlichen Grundlagen, Beanspruchungen,<br />
Dimensionierungen und die Asphaltmischgutkonzeptionen thematisiert.<br />
Im zweiten Teil wird es dann um Ausführung, Qualitätssicherung, Betrieb und<br />
Sanierung gehen.<br />
Von Thomas Behle und Heinz-Peter Louis<br />
Diese Veröffentlichung richtet sich in erster Linie an<br />
Planer, ausschreibende Stellen, Betreiber, aber auch<br />
an Baufirmen sowie Asphaltmischguthersteller und soll<br />
einen zusammenfassenden ersten Überblick über mögliche<br />
Vorgehensweisen bei der Errichtung qualitativ<br />
hochwertiger und dauerhafter Lagerflächen vor dem<br />
Hintergrund der Einhaltung der rechtlichen Randbedingungen<br />
des Gesetzgebers bieten.<br />
Grundsätzlich ist für die jeweils objektbezogene Planung<br />
ein Fachplaner im Zusammenwirken mit einem<br />
Sachverständigen gemäß den Vorschriften der bundeseinheitlichen<br />
Verordnung zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen (AwSV) [3] heranzuziehen. Die in dieser<br />
Veröffentlichung gegebenen Hinweise verstehen sich<br />
nicht als allgemeingültige und rechtsverbindliche Vorgaben.<br />
Die Beratungs- und Planungshaftung liegt allein<br />
beim Objektplaner. Die Beratungs- und Planungshaftung<br />
wird von den Autoren ausdrücklich ausgeschlossen.<br />
Definitionen<br />
Bei der Errichtung von Fahrsilos, Abfüllflächen und Festmistplatten<br />
in Anlagen zum Lagern und Abfüllen von<br />
Gärsubstraten und Gärresten landwirtschaftlicher Herkunft<br />
(JGS-Anlagen – Jauche/Gülle-Silagesickersaft) sind<br />
aus Sicht des Umwelt-, des Gesundheits- und des Verbraucherschutzes<br />
verschiedenste gesetzliche Regelungen<br />
einzuhalten.<br />
Die vorliegende Veröffentlichung soll dazu dienen,<br />
speziell für die Anlagenteile der Lager- und Abfüllflächen<br />
von Gärsubstraten und Gärresten (im Folgenden zusammengefasst<br />
unter dem Begriff Lagergut) einen Überblick<br />
über den aktuellen technischen Stand für Planung, Ausschreibung,<br />
Herstellung und Sanierung zu geben.<br />
Als Gärsubstrate landwirtschaftlicher Herkunft werden<br />
nach § 2 Abs. 8 der AwSV definiert:<br />
1. pflanzliche Biomassen aus landwirtschaftlicher Grundproduktion,<br />
2. Pflanzen oder Pflanzenbestandteile 1) , die in landwirtschaftlichen,<br />
forstwirtschaftlichen oder gartenbaulichen<br />
Betrieben oder im Rahmen der Landschaftspflege<br />
anfallen, sofern sie zwischenzeitlich nicht anders<br />
genutzt worden sind,<br />
3. pflanzliche Rückstände aus der Herstellung von Getränken<br />
sowie Rückstände aus der Be- und Verarbeitung<br />
landwirtschaftlicher Produkte, wie Obst-, Getreide- und<br />
Kartoffelschlempen, soweit bei der Be- und Verarbeitung<br />
keine wassergefährdenden Stoffe zugesetzt werden<br />
und sich die Gefährlichkeit bei der Be- und Verarbeitung<br />
nicht erhöht,<br />
4. Silagesickersaft sowie<br />
5. tierische Ausscheidungen wie Jauche, Gülle, Festmist<br />
und Geflügelkot.<br />
1) Bei der Prüfung von Bauprodukten und Bauarten für<br />
Dichtkonstruktionen und Abdichtungsmittel zur Verwendung<br />
in Biogasanlagen wird unterschieden in Prüfungen mit<br />
und ohne Berücksichtigung von ölhaltigen Pflanzen oder<br />
Pflanzenbestandteilen.<br />
Als Fahrsilos im Sinne dieser Veröffentlichung sind die<br />
befahrenen Bodenflächen der Lager der o. g. Gärsubstrate<br />
mit ausschließlicher landwirtschaftlicher Herkunft zu<br />
verstehen. Dabei muss der Trockensubstanzgehalt mindestens<br />
250 g Trockenmasse pro kg Frischgärsubstrat<br />
betragen. Die Fahrsilos sind luft- und wasserdicht abzudecken<br />
und es muss eine Ableitung der Silagesickersäfte<br />
erfolgen. Die Fahrsilos können sich in landwirtschaftlichen<br />
Betrieben zur Bevorratung von Futtermitteln für die<br />
Viehwirtschaft oder innerhalb von Biogasanlagen befin-<br />
3|20<strong>19</strong>
34<br />
Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />
Beispiele für leichte Eindrücke<br />
in der Asphaltdeckschicht<br />
(Quelle: Ohe)<br />
den. Ausgeschlossen im Sinne dieser Veröffentlichung<br />
werden ausdrücklich Lagerflächen für pflanzenölhaltige<br />
Gärsubstrate (Ölfrüchte). Derartige Gärsubstrate beinhalten<br />
Substanzen, die unter bestimmten Expositionsbedingungen<br />
das Bindemittel Bitumen nicht nur konsistenzmäßig<br />
verändern, sondern auch chemisch derart angreifen,<br />
dass das Gebrauchsverhalten nicht mehr sichergestellt<br />
werden kann.<br />
Rechtliche Grundlagen<br />
Für den Bau und den Betrieb von Fahrsilos sind grundsätzlich<br />
die gesetzlichen Vorgaben des Bau- und Wasserrechts<br />
zu beachten. Im Folgenden sollen die wasserrechtlichen<br />
Bestimmungen näher beschrieben werden, da von<br />
ihnen besondere Anforderungen an die Bautechnik ausgehen.<br />
Nach dem sogenannten Besorgnisgrundsatz des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
(§ 62, Satz 1 WHG) [4] müssen Anlagen<br />
zum Lagern, Abfüllen, Herstellen und Behandeln<br />
wassergefährdender Stoffe im Bereich der gewerblichen<br />
Wirtschaft und im Bereich öffentlicher Einrichtungen so<br />
beschaffen sein, unterhalten, betrieben und stillgelegt<br />
werden, dass eine nachteilige Veränderung der Eigenschaften<br />
von Gewässern nicht zu besorgen ist. Für Anlagen<br />
zum Umschlagen wassergefährdender Stoffe sowie<br />
zum Lagern und Abfüllen von Jauche, Gülle und Silagesickersäften<br />
(JGS-Anlagen) sowie von vergleichbaren in der<br />
Landwirtschaft anfallenden Stoffen gilt dieser Satz entsprechend<br />
mit der Maßgabe, dass der bestmögliche<br />
Schutz der Gewässer vor nachteiligen Veränderungen<br />
ihrer Eigenschaften erreicht wird. Demnach hat der<br />
Betreiber die Pflicht, dass seine Anlage mindestens entsprechend<br />
den allgemein anerkannten Regeln der Technik<br />
beschaffen sowie eingebaut, aufgestellt, unterhalten<br />
und betrieben werden muss. Diese Anforderungen werden<br />
in den entsprechenden nachgestellten Verordnungen<br />
konkretisiert und deren Einhaltung mittels technischer<br />
und betrieblicher Lösungen in den technischen<br />
Regeln beschrieben.<br />
Die AwSV konkretisiert die gesetzlichen Vorgaben der<br />
§§ 62 und 63 des WHG. Die Spezifizierung der wasserrechtlichen<br />
Anforderungen zur Erfüllung des wasserrechtlichen<br />
Besorgnisgrundsatzes erfolgte bisher über<br />
die Anlagenverordnungen der Länder (VAwS der Länder).<br />
Diese Länderverordnungen werden durch o. g. bundeseinheitliche<br />
AwSV ersetzt. Gemäß § 63 WHG gelten u. a.<br />
Anlagen, Anlagenteile oder technische Schutzvorkehrungen<br />
in<br />
• Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender<br />
Stoffe (LAU-Anlagen) und<br />
• Lager- und Abfüllanlagen von Gärsubstanzen und<br />
Gärresten in Biogasanlagen (Biogas-LA-Anlagen)<br />
als geeignet, bei denen nach den bauordnungsrechtlichen<br />
Vorschriften über die Verwendung von Bauprodukten,<br />
Bauarten oder Bausätzen auch die Einhaltung der<br />
wasserrechtlichen Anforderungen sichergestellt werden.<br />
Tabelle 1: Beispiele für den<br />
Aufbau von Asphaltbefestigungen<br />
für Fahrsiloanlagen<br />
in Abhängigkeit von den<br />
Beanspruchungen<br />
Merkmale und Befestigungsaufbau Gärfuttersiloanlagen Lagerflächen von Biogasanlagen<br />
Bemessung in Anlehnung an die RStO 12 Tafel 1, Zeile 1, Belastungsklasse Bk0,3 Tafel 1, Zeile 1, Belastungsklasse Bk1,0<br />
Beanspruchungsprofil<br />
· Befahren mit Traktoren<br />
· Fahrzeuge mit Stollenbereifung<br />
· gelegentliche Befahrung<br />
· Befahren mit Traktoren und schweren Lkw<br />
· Stollenbereifung<br />
· häufige Befahrung<br />
Asphaltdeckschicht 4 cm (Dichtschicht) 4 cm (Dichtschicht)<br />
Asphalttragschicht 10 cm 14 cm<br />
ungebundene Tragschichten<br />
unter der Asphaltbefestigung<br />
· Dicke der Frostschutzschicht gemäß ermittelter<br />
Dicke für den frostsicheren Oberbau nach den<br />
RStO 12, Abschnitt 3.2<br />
· Frostschutzschicht nach den TL SoB-StB [11]<br />
· Anforderungen an die Frostschutzschicht gemäß<br />
den ZTV SoB-StB [12]<br />
· Verformungsmodul EV2 mindestens 100 MPa<br />
· Dicke der Frostschutzschicht gemäß ermittelter<br />
Dicke für den frostsicheren Oberbau nach den<br />
RStO 12, Abschnitt 3.2<br />
· Frostschutzschicht nach den TL SoB-StB [11]<br />
· Anforderungen an die Frostschutzschicht<br />
gemäß den ZTV SoB-StB [12]<br />
· Verformungsmodul EV2 mindestens 120 MPa<br />
anstehender Untergrund Verformungsmodul EV2 mindestens 45 MPa Verformungsmodul EV2 mindestens 45 MPa<br />
3|20<strong>19</strong>
Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />
35<br />
Darüber hinaus legt der Gesetzgeber mit Anlage 7<br />
AwSV für Lager- und Abfüllanlagen von Jauche, Gülle<br />
und Silagesickersäften (JGS-Anlagen) fest, dass in diesen<br />
Anlagen nur Bauprodukte und Bauarten verwendet werden<br />
dürfen, für die bauaufsichtliche Verwendbarkeitsnachweise<br />
unter Berücksichtigung wasserrechtlicher<br />
Anforderungen vorliegen.<br />
Nach § 63 Abs. 1 WHG dürfen Anlagen zum Lagern,<br />
Abfüllen oder Umschlagen wassergefährdender Stoffe<br />
nur errichtet und betrieben werden, wenn ihre Eignung<br />
von der zuständigen Behörde festgestellt worden ist. Die<br />
allgemeinen Anforderungen insbesondere an JGS-Anlagen<br />
sind in der Anlage 7 Nr. 2 konkretisiert und die entsprechenden<br />
Nachweise gemäß § 42 AwSV dem Antrag<br />
auf die Erteilung der Eignungsfeststellung beizufügen.<br />
Hinsichtlich der technischen und betrieblichen Ausführung<br />
leiten Regelungen der Deutschen Gesellschaft<br />
für Wasserwirtschaft und Abfall (DWA) in der jeweils gültigen<br />
Fassung Lösungsmöglichkeiten ab, bei deren<br />
Anwendung in der Regel davon auszugehen ist, dass die<br />
entsprechenden Vorgaben der AwSV und des § 62 WHG<br />
eingehalten werden. Die DWA-Arbeitsblätter<br />
• DWA-786 Technische Regeln für wassergefährdende<br />
Stoffe (TRwS) – Ausführung von Dichtflächen [5],<br />
• DWA-A 792 Technische Regeln für wassergefährdende<br />
Stoffe (TRwS) – Jauche-, Gülle- und Silagesickersaftanlagen<br />
(JGS-Anlagen) [6] und<br />
Neben der Beanspruchung durch Normal- und<br />
Schubkräfte wird die Oberfläche der<br />
Asphaltdeckschicht zusätzlich durch Abschieben mit<br />
Rad- oder Frontladern beansprucht.<br />
• DWA-A 793-1 Technische Regeln für wassergefährdende<br />
Stoffe (TRwS) – Biogasanlagen – Teil 1: Errichtung<br />
und Betrieb mit Gärsubstraten landwirtschaftlicher<br />
Herkunft [7]<br />
stellen dabei einen technischen Mindeststandard als allgemein<br />
anerkannte Regeln der Technik im Sinne des § 62<br />
WHG dar. Beim Vorliegen einer Allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassung oder einer Allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Bauartgenehmigung sind dessen Regelungen<br />
jedoch vorrangig gegenüber den TRwS anzuwenden.<br />
Widersprüche werden somit nach Auffassung des Deutschen<br />
Instituts für Bautechnik durch die Regelungen der<br />
Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen, die nach<br />
dessen Ansicht vorrangig angewendet werden sollen,<br />
aufgelöst.<br />
Die Nachweise der Eignungsfeststellung können nach<br />
Ansicht der Autoren im Rahmen einer entsprechenden<br />
Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen<br />
Instituts für Bautechnik (DIBt) oder im Rahmen einer<br />
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dem Laufenden!<br />
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Die Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“ vertritt als offizielles Organ des<br />
Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. und seiner Regionalverbände<br />
sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die<br />
Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden sowie<br />
der damit verbundenen Industrie. Thematische Schwerpunkte der<br />
„<strong>asphalt</strong>“ sind praxisnahe Fachartikel, Berichte und Reportagen.<br />
• Wirtschaft und Politik mit<br />
Auswirkungen auf die<br />
Asphaltbranche<br />
• Entwicklungen und<br />
Tendenzen in der<br />
Verkehrspolitik<br />
• Neue Einbauverfahren<br />
• Neuerungen in der<br />
Maschinentechnik<br />
• Wiederverwendung<br />
• Lärmreduzierung<br />
• Interessante Bauvorhaben<br />
• Neue Regelwerke für die<br />
Asphaltbranche<br />
• Aus dem Asphaltmischwerk<br />
• Neues aus dem Prüflabor<br />
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Gesundheitsschutz<br />
Für alle Bereiche wird umfassend über Forschung und Entwicklung,<br />
Unternehmen, Verbände, Institutionen und Personen sowie über<br />
Literatur und Veranstaltungen berichtet.<br />
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3|20<strong>19</strong>
36<br />
Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />
Bei der Errichtung von Anlagen zum<br />
Lagern und Abfüllen von Gärsubstraten<br />
und Gärresten landwirtschaftlicher<br />
Herkunft sind verschiedenste gesetzliche<br />
Regelungen einzuhalten.<br />
objektbezogenen Eignungsfeststellung im Einzelfall mit<br />
gutachterlicher Stellungnahme eines Sachverständigen<br />
nach Wasserrecht erbracht werden. Dabei ist jedoch zu<br />
beachten, dass der Zeit- und Kostenaufwand einer Eignungsfeststellung<br />
im Einzelfall mit gleichzeitig nur eingeschränkter<br />
objektbezogener Anwendbarkeit unverhältnismäßig<br />
hoch im Vergleich zum Aufwand der Erlangung<br />
einer Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung zu bewerten<br />
ist. Je nach gelagerten Substraten und Beanspruchungsdauer<br />
sind reine Prüfzeiten von 90 Tagen bei Füllhöhen<br />
kleiner/gleich 3 m und bis zu 180 Tagen bei Füllhöhen<br />
größer 3 m als zeitlicher Vorlauf zu berücksichtigen.<br />
Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />
in Köln hat in Form des Merkblattes über Asphaltbauweisen<br />
für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen [8] Hinweise bezüglich der Anforderungen<br />
an Baustoffe, Baustoffgemische und die Herstellung<br />
der Dichtschichten aus Asphalt herausgegeben. Das<br />
Merkblatt ist als Ergänzung der o. g. TRwS im Sinne einer<br />
allgemein anerkannten Regel der Technik zu betrachten.<br />
Insbesondere zu Anschlüssen an Einbauten und Durchdringungen,<br />
aber auch zu Anschlüssen an aufgehenden<br />
Bauteilen sowie zur Prüfung der Wasserundurchlässigkeit<br />
werden hier wertvolle Hinweise gegeben.<br />
Das Errichten und die Sanierung im Sinne der Wiederherstellung<br />
der Flüssigkeitsundurchlässigkeit von<br />
JGS-Anlagen darf nur von einem Fachbetrieb nach § 62<br />
AwSV erfolgen. Eine besondere Schulung und Qualifizierung<br />
bei einer hierfür zugelassenen Institution ist für das<br />
ausführende Personal des Einbaubetriebes zwingend<br />
erforderlich.<br />
Anlagenspezifische Beanspruchungen<br />
Die Befestigung der Bodenflächen von Fahrsilos kann<br />
unter anderem in speziell konzipierter Asphaltbauweise<br />
erfolgen. Aufgrund seiner physikalischen und chemischen<br />
Eigenschaften eignet sich Asphalt für diesen Einsatzbereich.<br />
Durch seine elastoviskosen bzw. thermoviskosen<br />
Eigenschaften des Bindemittels Bitumen und dem<br />
daraus resultierenden Relaxationsvermögen können<br />
auch größere Flächen mit vergleichsweise wenig Nähten<br />
bzw. Fugen hergestellt werden. Das praktisch chemisch<br />
inerte Bitumen sowie carbonatarme Füller und Gesteinskörnungen<br />
halten überdies dem Angriff von Sickersäften<br />
zuverlässig stand. Für den Einsatz in Gärfuttersilos gilt<br />
außerdem die physiologische Unbedenklichkeit von<br />
Asphalt beim Kontakt mit Futtermitteln als erwiesen [9].<br />
Die chemische Beanspruchung der Asphaltbefestigung<br />
hängt in erster Linie von der Zusammensetzung des Lager-<br />
U-Wand in die Asphaltdichtschicht<br />
eingebunden<br />
(Quelle: Louis/Feldhaus)<br />
3|20<strong>19</strong>
Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />
37<br />
Pro Jahr fallen in Deutschland bei tierischer Haltung rund 200 Mio. m³ Gülle und Gärreste an.<br />
gutes und dessen Verweildauer auf der Asphaltbefestigung<br />
ab. Bei der Konservierung von Futtermitteln in Gärfuttersilos<br />
wie z. B. Gras und Mais findet unter Luftabschluss<br />
ein Vergärungsprozess statt. Je nach Trockensubstanzgehalt<br />
können beträchtliche Mengen an Gärsaft<br />
freigesetzt werden, deren Zusammensetzung und Konzentration<br />
stark variiert. Für den relativ niedrigen pH-Wert<br />
von 3,9 bis 4,9 sind vor allem Milch- und Essigsäure verantwortlich,<br />
die in Konzentrationen von 10 bis 20 g/kg Gärsaft<br />
vorhanden sind. Das vom Lagergut ausgehende Sickerwasser<br />
wird als Silagesickersaft bezeichnet und ist nach<br />
den AwSV als allgemein wassergefährdend eingestuft.<br />
Hinsichtlich der im Rahmen der Feststellung der Eignung<br />
zu führenden Beständigkeitsnachweise sind zwischen<br />
den Lagermedien bzw. deren Kombinationen<br />
• tierische Ausscheidungen,<br />
• pflanzliche Biomasse mit Ausnahme von Ölfrüchten<br />
sowie<br />
• pflanzliche Biomasse mit Ölfrüchten<br />
und der Lagerdauer sowie Silofüllhöhe auf der Fläche zu<br />
unterscheiden.<br />
Aufgrund der Versuche in [9] und umfangreicher chemischer<br />
Beständigkeitstests mit Bitumen der Shell AG aus<br />
dem Jahr <strong>19</strong>90 sowie im Rahmen diverser Untersuchungen<br />
für die Erarbeitung von Allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen der jüngeren Vergangenheit gilt die<br />
Beständigkeit von Asphaltgemischen unter Verwendung<br />
von carbonatarmen Füllern und Gesteinskörnungen<br />
(geringer Calciumcarbonatgehalt) und unter Ausschluss<br />
der Verwendung von Asphaltgranulat und RC-Baustoffen<br />
als technisch begründbar.<br />
Dimensionierung<br />
Für die Bemessung der Gesamtkonstruktion und zur<br />
Ermittlung der Dicke des frostsicheren Oberbaus sind die<br />
Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von<br />
Verkehrsflächen, Ausgabe 2012 (RStO 12) [10] heranzuziehen.<br />
Fahrsilos werden sowohl bei der Einlagerung des<br />
Lagergutes als auch bei dessen Entnahme durch schwere,<br />
grobstollig bereifte Fahrzeuge wie z. B. Radlader sowie<br />
Traktor mit Frontlader befahren (siehe Tabelle 1). In Anlehnung<br />
an das empirische Bemessungsverfahren nach den<br />
RStO 12 erscheint ein Aufbau für die Asphaltbefestigungen<br />
in Abhängigkeit von den zu erwartenden Beanspruchungen<br />
sinnvoll. In der Abbildung 1 ist hierfür jeweils<br />
ein Beispiel für die Ausführung von Gärfuttersiloanlagen<br />
und Lagerflächen von Biogasanlagen beschrieben.<br />
Bei der Wahl der Baustoffe für die ungebundenen<br />
Tragschichten unter der Asphaltbefestigung ist stets die<br />
örtliche Situation zu beachten. Daher können in Anlehnung<br />
an die Tafel 1 der RStO 12 auch Oberbaukonstrukti-<br />
3|20<strong>19</strong>
38<br />
Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />
Der Sonderdruck zu Walz<strong>asphalt</strong><br />
zur Abdichtung<br />
landwirtschaftlicher<br />
Fahrsiloanlagen von 2008.<br />
(Quelle: DAV)<br />
onen mit ungebundenen Tragschichten gemäß der Zeile<br />
3 oder der Zeile 5 (z. B. insbesondere in Norddeutschland)<br />
zur Anwendung kommen.<br />
Der Verformungsmodul Ev2 auf dem anstehenden<br />
Untergrund und den ungebundenen Tragschichten ist<br />
mit dem Plattendruckversuch zu bestimmen. Die Dimensionierung<br />
für eine Bk0,3 bzw. Bk1,0 stellt die Mindestanforderungen<br />
an den Schichtenaufbau und die Schichtdicken<br />
dar. Im Rahmen der Planungsphase werden die<br />
tatsächlich vorgesehenen Fördergeräte und die Fahrzeuge<br />
der Zulieferer erfasst. Der aus dem zulässigen<br />
Gesamtgewicht und der Radaufstandsfläche (Abhängigkeit<br />
von der Bereifungsart) ermittelte Kontaktdruck ist<br />
vom Projektplaner zu bewerten. Gegebenenfalls ist ein<br />
von Tabelle 1 abweichender Aufbau für die Asphaltschichten<br />
zu wählen.<br />
Neben der Beanspruchung der Befestigung durch<br />
Normal- und Schubkräfte infolge des Befahrens wird die<br />
Oberfläche der Asphaltdeckschicht zusätzlich mechanisch<br />
z. B. durch Abschieben mit Rad- oder Frontladern<br />
bei der Entnahme des Lagergutes beansprucht.<br />
LITERATUR<br />
[1] Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung landwirtschaftlicher<br />
Fahrsiloanlagen, Sonderdruck aus der Zeitschrift<br />
<strong>asphalt</strong>, DAV Bonn, 2008<br />
[2] Walz<strong>asphalt</strong> zur Abdichtung landwirtschaftlicher<br />
Fahrsiloanlagen – Technische Ergänzung, Zeitschrift<br />
<strong>asphalt</strong>, DAV Bonn, 2009<br />
[3] Bundeseinheitliche Verordnung über Anlagen zum<br />
Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV),<br />
BGBl. Jg. 2017, Teil 1, Nr. 22<br />
[4] Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz<br />
– WHG), BGBL 1 S. 2585, August<br />
2009<br />
[5] DWA A-786 Technische Regeln für wassergefährdende<br />
Stoffe (TRwS) – Ausführung von Dichtflächen,<br />
Deutsche Gesellschaft für Wasserwirtschaft<br />
und Abfall, Hennef, Oktober 2005<br />
[6] Arbeitsblatt DWA-A 792 Technische Regeln für<br />
wassergefährdende Stoffe (TRwS) – Jauche-,<br />
Gülle- und Silagesickersaftlanlagen (JGS-Anlagen),<br />
DWA, Hennef, August 2018<br />
[7] Arbeitsblatt DWA-A 793-1 Technische Regeln für<br />
wassergefährdende Stoffe (TRwS) – Biogasanlagen<br />
– Teil 1: Errichtung und Betrieb mit Gärsubstraten<br />
landwirtschaftlicher Herkunft, DWA, Hennef,<br />
Entwurf Gelbdruck August 2017<br />
[8] Merkblatt über Asphaltbauweisen für Anlagen zum<br />
Umgang mit wassergefährdenden Stoffen M<br />
A-UwS, FGSV, Köln 2016<br />
[9] Asphaltböden, eine Alternative zu Gärfuttersilos?<br />
Beton, Walz- und Guss<strong>asphalt</strong> im Vergleich,<br />
FAT-Bericht Nr. 543, Eidgenössische Forschungsanstalt<br />
für Agrarwirtschaft und Landtechnik, <strong>19</strong>99<br />
[10] Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaus<br />
von Verkehrsflächen RStO, Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2012<br />
[11] Technische Lieferbedingungen für Baustoffgemische<br />
und Böden zur Herstellung von Schichten<br />
ohne Bindemittel im Straßenbau TL SoB-StB, Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen,<br />
Köln, 2004<br />
[12] Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und<br />
Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel<br />
im Straßenbau ZTV SoB-StB, Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen, Köln,<br />
2004<br />
[13] Untersuchungen zum Einfluss der Dichte auf die<br />
Wasserdurchlässigkeit von Asphaltbeton, STRABAG<br />
Schriftenreihe 9. Folge, Heft 1, <strong>19</strong>73, Seite 205 bis<br />
217<br />
[14] Empfehlung für die Ausführung von Asphaltarbeiten<br />
im Wasserbau EAAW, Deutsche Gesellschaft für<br />
Geotechnik, Essen, <strong>19</strong>96<br />
[15] Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen,<br />
Baustoffe, Baustoffgemische und Bauprodukte<br />
für den ländlichen Wegebau, Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen TL<br />
Gestein-StB, Köln, 2016<br />
[16] Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und<br />
Richtlinien für den Bau von Fahrbahndecken aus<br />
Asphalt ZTV Asphalt-StB, Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2007/2013<br />
[17] Merkblatt für Schichtenverbund, Nähte, Randanschlüsse<br />
und Randausbildung von Verkehrsflächen<br />
aus Asphalt im Asphaltstraßenbau M SNAR, Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen,<br />
Köln, <strong>19</strong>98 (zurückgezogen)<br />
[18] Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und<br />
Richtlinien für Fugen in Verkehrsflächen ZTV Fug-<br />
StB, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen,<br />
Köln, 2007/2013<br />
[<strong>19</strong>] Asphalt in der Landwirtschaft – Neue Verordnungen<br />
und Beschränkungen, Dipl.-Ing. Hermann Müller,<br />
IFTA GmbH Essen, Vortrag gehalten auf dem<br />
Asphalt-Seminar in Willingen 2014<br />
[20] DIN EN 13108 Asphaltmischgut – Mischgutanforderungen,<br />
Teil 21: Werkseigene Produktionskontrolle,<br />
Beuth Verlag, Berlin, 2009<br />
[21] Arbeitsanleitung für den Einsatz radiometrischer<br />
Geräte für zerstörungsfreie Dichtemessungen auf<br />
Asphaltschichten, Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />
und Verkehrswesen, Köln, 2001<br />
[22] Richtlinie für die Anerkennung von Prüfstellen im<br />
Straßenwesen, Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />
und Verkehrswesen, Köln, 2015<br />
[23] Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen,<br />
Teil B: Allgemeine Vertragsbedingungen für die<br />
Ausführung von Bauleistungen (VOB/B), Beuth Verlag,<br />
2012<br />
[24] Merkblatt für die bauliche Erhaltung von Verkehrsflächen<br />
aus Beton M BEB, Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2009<br />
3|20<strong>19</strong>
Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos<br />
39<br />
Aus Gründen der Tragfähigkeit und aus den Anforderungen<br />
an die Dichtigkeit ist es notwendig, einen<br />
zweischichtigen Aufbau, bestehend aus einer<br />
Asphalttrag schicht und einer dichten, säureresistenten<br />
Asphalt deckschicht als Dichtschicht, zu wählen.<br />
Asphaltmischgutkonzeption<br />
pH-Werte kleiner 7 verdeutlichen die Säureeigenschaft<br />
des Silagesickersaftes. Um dieser Beanspruchung standzuhalten,<br />
sind die im Asphaltgemisch eingesetzten Füller<br />
und Gesteinskörnungen für Asphalttragschicht und<br />
Asphaltdeckschicht carbonatarm zu wählen. Kalkstein<br />
und Dolomit dürfen daher grundsätzlich nicht verwendet<br />
werden, aber auch andere Gesteinsarten sind – sofern<br />
mineralogisch/petrografisch nicht eindeutig einer Säureresistenz<br />
zuzuordnen – auf ihre Beständigkeit gegenüber<br />
den auftretenden Sickersäften zu prüfen. Der Einsatz von<br />
Ausbau<strong>asphalt</strong> und RC-Baustoffen ist wegen möglicher<br />
enthaltener Carbonatanteile auszuschließen.<br />
In [13] wurde bereits in umfangreichen Untersuchungen<br />
an Talsperrenabdichtungen zwischen <strong>19</strong>50 und <strong>19</strong>70<br />
nachgewiesen, dass Asphaltbetone mit einem Hohlraumgehalt<br />
von ≤ 3,0 Vol.-% in der fertigen Schicht als geeignet<br />
angesehen werden können. Dies wird durch die Angaben<br />
in [14] nochmals unterstrichen.<br />
Deshalb ist auch im Bereich von Fahrsiloanlagen die<br />
eingebaute Dichtschicht als Deckschicht mit einem Hohlraumgehalt<br />
von ≤ 3,0 Vol.-% als flüssigkeitsundurchlässig<br />
anzusehen. Durch die Begrenzung des Hohlraumgehaltes<br />
am Marshall-Probekörper in der Erstprüfung auf 2,0<br />
Vol.-% kann dieser Wert beim Einbau zielsicher eingehalten<br />
werden.<br />
Bei vergleichenden Untersuchungen in [9] zur Beständigkeit<br />
von unterschiedlichen Walz<strong>asphalt</strong>deckschichten<br />
gegenüber dem Gärsaft zeigte sich, dass bei der Konzeption<br />
des Asphaltmischguts besonders auf die Ausbildung<br />
von „dickeren“ Bindemittelfilmen abzuzielen ist.<br />
Da die Flächenbefestigungen für das Lagergut zumeist<br />
rechteckige Begrenzungen aufweisen, erfolgt der Einbau<br />
der Asphaltdeckschicht in mehreren nebeneinander liegenden<br />
Einbaubahnen. Um eventuell punktuelle Überschreitungen<br />
des Hohlraumgehaltes von 3,0 Vol.-% auch<br />
gerade im Bereich der Fugen/Nähte unter Berücksichtigung<br />
der Nutzungsdauer der Asphaltdeckschicht kompensieren<br />
zu können, ist es sinnvoll, den Hohlraumgehalt<br />
der Asphalttragschicht unter der Asphaltdichtschicht auf<br />
≤ 4,0 Vol.-% am Marshall-Probekörper im Rahmen der<br />
Erstprüfung zu begrenzen.<br />
Hinweise für entsprechende Asphaltmischgutzusammensetzungen<br />
können den TL LW [15] entnommen werden.<br />
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen sind für<br />
Tragschichten nach aktueller Auffassung des Deutschen<br />
Instituts für Bautechnik entgegen der Angaben der TRwS<br />
nicht erforderlich. Dies lässt sich darin begründen, dass<br />
die Asphalttragschicht als Bestandteil einer Bauartgenehmigung<br />
geregelt wird.<br />
Durch das Befahren der dichten Deckschicht mit<br />
schweren und zumeist grobstollig bereiften Entnahmegeräten<br />
sind leichte Abdrücke bei hohen Außentemperaturen<br />
aufgrund der dichten Asphaltmischgutkonzeption<br />
nicht zu vermeiden. Diese Abdrücke stellen keinen<br />
technischen Mangel, sondern lediglich eine optische<br />
Beeinträchtigung der Asphaltoberflächen dar. Die Ge -<br />
brauchstauglichkeit der Asphaltdeckschicht wird hierdurch<br />
nicht beeinträchtigt. Der Bauherr bzw. Planer sollte<br />
hierüber vorab jedoch informiert werden. <br />
•<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. Thomas Behle<br />
Hohenloher Asphalt-<br />
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3|20<strong>19</strong>
40 Technik<br />
Vögele<br />
Präzision auf schmalen Wegen<br />
Die „Grüne Einfahrt“ in Baden-Baden ist für Fußgänger und Radfahrer der<br />
repräsentative Zugang in die Innenstadt. Als Grünzug anlässlich der Landesgartenschau<br />
<strong>19</strong>81 angelegt, wird der 3,10 m breite Weg von Bäumen<br />
gesäumt. Die neue, 3 cm starke, natürlich wirkende Asphaltdeckschicht aus<br />
sandfarbenem Asphalt wurde mit einem positiven Dachprofil von 2,5 %<br />
eingebaut.<br />
Der Einbau von Farb<strong>asphalt</strong> auf der „Grünen<br />
Einfahrt“ war nach Aussage von Oliver<br />
Weiss, Bauleiter und Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Weiss GmbH Tief- und Straßenbau,<br />
besonders herausfordernd. Denn einerseits<br />
verlangt Farb<strong>asphalt</strong> äußerste Präzision und<br />
verzeiht keine Fehler, andererseits waren die<br />
Platzverhältnisse durch den Alleecharakter auf<br />
weiten Strecken äußerst begrenzt. Eine Baustelle<br />
also, die prädestiniert war für den Einsatz<br />
des Vögele-Radfertigers Super 13<strong>03</strong>-3i. Diese<br />
Maschine der Compact Class zeichnet sich<br />
durch ihre sehr kompakten Abmessungen und<br />
eine große Leistungsstärke aus.<br />
Bei einer Grundbreite von 1,85 m kommt der<br />
Super 13<strong>03</strong>-3i auf eine Gesamtlänge von<br />
gerade mal 4,95 m. Die Maschine ist extrem<br />
wendig und erlaubt bequemes und zügiges<br />
Rangieren auch auf engen Baustellen. Aktiviert<br />
man die Lenkbremse Pivot Steer, minimiert sich<br />
der Außenwenderadius auf bis zu 3,80 m. Das<br />
war ein großer Vorteil, denn es mussten auf<br />
dem schmalen Weg innerhalb von drei Bauabschnitten<br />
auch sechs Seitenwege sowie einige<br />
Kurven <strong>asphalt</strong>iert werden. Dies hat dank der<br />
Umsetzfunktion AutoSet Basic jedes Mal problemlos<br />
geklappt.<br />
Größte Sorgfalt bei Farb<strong>asphalt</strong><br />
Der Einbau von Farb<strong>asphalt</strong> erfordert Sorgfalt<br />
und äußerste Präzision. Aufnahmebehälter,<br />
Materialförderaggregate und Bohle des Straßenfertigers<br />
müssen 100-prozentig gereinigt<br />
sein, es dürfen auch keine Rückstände von<br />
schwarzem Bitumen über die Material-Lkw in<br />
die Maschinen gelangen. Sind Schuhwerk und<br />
Schaufeln der Einbaumannschaft nicht absolut<br />
Der Rad- und Gehweg „Grüne<br />
Einfahrt“ in Baden-Baden<br />
wurde mit Dachprofil eingebaut.<br />
Die Neigung betrug<br />
2,5 % zu beiden Seiten. Die<br />
Endverdichtung übernahmen<br />
die HAMM-Tandemwalzen<br />
HD 10 und HD 14.<br />
3|20<strong>19</strong>
Technik<br />
41<br />
sauber, drohen schwarze Flecken auf dem<br />
sandfarbenen Asphalt.<br />
Um höchste Qualität zu erreichen, muss<br />
zudem der Einbauprozess fehlerfrei und kontinuierlich<br />
vonstattengehen. „Bei Farb<strong>asphalt</strong><br />
hat die Mannschaft immer nur einen Versuch,<br />
alles muss reibungslos ablaufen“, sagt Oliver<br />
Weiss. Kommt dann noch eine herausfordernde<br />
Baustelle auf schmalen Wegen mit Baumbestand<br />
hinzu, dann sind Profis und Weltklassefertiger<br />
gefragt.<br />
Wenig Fläche zum Rangieren und enge<br />
Zufahrtswege haben in Baden-Baden die<br />
Beschickung zur Herausforderung werden lassen.<br />
Die Lkw konnten aufgrund des Baumbestandes<br />
nicht immer abkippen. So war es<br />
äußerst hilfreich, dass der kompakte Super<br />
13<strong>03</strong>-3i über einen großen 10-t-Aufnahmebehälter<br />
verfügt, sodass stets ausreichend Material<br />
für den kontinuierlichen Einbau der Decke<br />
zur Verfügung stand.<br />
Das professionelle Materialmanagement<br />
des Fertigers hat ebenso zur Qualitätssicherung<br />
beigetragen. Die pendelnd aufgehängten<br />
Lkw-Abdruckbalken sorgten für eine ruckfreie<br />
Beschickung. Der Materialfluss und die gleichmäßige<br />
Verteilung vor der Bohle waren dank<br />
des großen Materialtunnels, der proportional<br />
regelbaren Kratzerbänder sowie der leistungsstarken<br />
Verteilerschnecken gewährleistet.<br />
Als Deckschicht eingebaut<br />
wurde sandfarbener Asphalt<br />
in einer Stärke von 3 cm. Die<br />
Bohle AB 340 TV sorgte für<br />
ausgezeichnete Verdichtungswerte.<br />
Wenig Fläche zum Rangieren<br />
und enge Zufahrtswege haben in<br />
Baden-Baden die Beschickung zur<br />
Herausforderung werden lassen.<br />
und das sowohl auf dem ergonomisch konzipierten<br />
Bedienstand als auch an den Außenbedienkonsolen<br />
der Bohle.<br />
Überzeugt hat auch der starke Antrieb. Mit<br />
seinem 74,4-kW-Dieselmotor war es für den<br />
Super 13<strong>03</strong>-3i ein Leichtes, den Lkw vor sich<br />
herzuschieben. Positiv aufgefallen ist dabei,<br />
dass die Maschine sehr leise lief – und das nicht<br />
nur im ECO-Modus.<br />
Die Ausziehbohle AB 340 ist die perfekte<br />
Einbaubohle für Fertiger der Compact Class.<br />
Mit einer Grundbreite von 1,80 m und einer<br />
maximalen Einbaubreite von 5,00 m ist die<br />
Bohle ideal für den Bau von Geh- und Radwegkombinationen.<br />
In Baden-Baden kam sie mit<br />
Tamper und Vibration zum Einsatz.<br />
Damit das Wasser auf der „Grünen Einfahrt“<br />
besser abfließen kann, wurde der Weg mit<br />
einem positiven Dachprofil von 2,5 % eingebaut.<br />
Die Profileinstellung erfolgte auf Knopfdruck<br />
hydraulisch über die Außenbedienkonsolen.<br />
Durch Betätigen der Plus- und Minustasten<br />
auf der Konsole konnte der Bediener die<br />
eingestellten Werte für die rechte und linke<br />
Bohlenseite jederzeit im Display überprüfen.<br />
Wenn Präzision auf schmalen Wegen gefordert<br />
ist, ist der Vögele Super 13<strong>03</strong>-3i aus der<br />
Premium Line genau die richtige Maschine. Die<br />
Einbaukolonne der traditionsreichen Weiss<br />
GmbH, die viel Erfahrung mit Farb<strong>asphalt</strong> hat,<br />
war rundum zufrieden mit der Maschinen- und<br />
Einbauleistung in Baden-Baden.<br />
•<br />
unten: Aufgrund des engen Baumbestandes in<br />
Baden-Baden konnte der Super 13<strong>03</strong>-3i nicht an<br />
jeder Stelle beschickt werden. Dank seines großen<br />
Aufnahmebehälters war aber stets ausreichend<br />
Material für den kontinuierlichen Einbau vorhanden.<br />
(Quelle: Joseph Vögele AG)<br />
Wendig, leistungsstark und<br />
anwenderfreundlich<br />
Oliver Weiss und seine Einbaumannschaft<br />
stellte vor allem die „Feinfühligkeit der<br />
Maschine“ zufrieden. Die Lenk- und Manövrierfähigkeit<br />
des Super 13<strong>03</strong>-3i beruht auf dem<br />
bewährten Bediensystem ErgoPlus 3, mit dem<br />
alle Maschinen der Vögele Premium Line ausgestattet<br />
sind. Zahlreiche Komfort- und Automatikfunktionen<br />
erleichtern die Bedienung –<br />
3|20<strong>19</strong>
42 Technik<br />
Atlas Copco<br />
Licht ohne Lärm und Abgase<br />
Atlas Copco hat seinen ersten batteriebetriebenen<br />
LED-Lichtmast auf<br />
den Markt gebracht. Der HiLight<br />
Z3+ bietet eine Laufzeit von bis zu<br />
32 h. Er bezieht seinen Strom aus<br />
Lithium-Ionen-Batterien und ist für<br />
die helle Ausleuchtung von Baustellen<br />
in Stadtgebieten, Freiluftveranstaltungen<br />
und Industriegeländen<br />
konzipiert. Da der Lichtmast im<br />
Betrieb weder Lärm noch Motorabgase<br />
verursacht, wird er den<br />
Umweltanforderungen städtischer<br />
Einsatzorte gerecht.<br />
Der HiLight Z3+ bietet eine Laufzeit von bis zu 32 h und bezieht seinen Strom aus Lithium-Ionen-Batterien.<br />
(Quelle: Atlas Copco)<br />
Mit der Markteinführung glaubt Atlas<br />
Copco einen wichtiger Schritt voranzu<br />
gehen, was das mögliche Einsatzspektrum batteriebetriebener<br />
Lichtmasten betrifft. Die Leistungsfähigkeit<br />
des Lichtmastes basiert auf<br />
seiner Lithium-Ionen-Batterietechnologie. Im<br />
Vergleich zu Blei-Säure-Batterien oder Gelbatterien<br />
bietet diese Technologie bis zu 20 %<br />
mehr Entladetiefe, eine dreimal höhere Energiedichte<br />
und eine Lebensdauer von 6000<br />
Zyklen, was sechsmal mehr als bei alternativen<br />
Technologien ist. Darüber hinaus beträgt die<br />
Ladezeit des Lichtmastes aus Hilfsstromquelle,<br />
Netz oder tragbarem Stromerzeuger beim<br />
Standardmodell des Z3+ nur 6 h.<br />
Der HiLight Z3+ verfügt über eine<br />
leuchtstarke Lampengruppe aus vier<br />
160-W-LEDs mit einer Lebenserwartung von<br />
50.000 h. In Kombination mit der speziell<br />
gestalteten Richtoptik können die Lampen eine<br />
Fläche von mehr als 3000 m 2 gleichmäßig ausleuchten.<br />
Die LED-Beleuchtungseinheiten sitzen<br />
auf einem hydraulisch ausfahrbaren, senkrechten<br />
Mast. Er hält gemäß Prüfzertifikat<br />
Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h<br />
stand und bietet eine maximale Betriebshöhe<br />
von 8 m.<br />
Der Z3+ ist in einem Temperaturbereich von<br />
-20 °C bis 50 °C einsetzbar, einfach zu handhaben<br />
und effizient im Transport. Dank der kompakten<br />
Abmessungen des Lichtmastes von<br />
1160 x 1160 x 2500 mm passen bis zu 22 Einheiten<br />
auf einen 13-m-Lkw. Seine verzinkte Stahlhaube<br />
und Pulverbeschichtung schützen den<br />
Mast vor Witterungseinflüssen.<br />
Die HiLight-Reihe batterie-, strom- und dieselbetriebener<br />
Lichtmasten mit LED- und Halogen-Metalldampf-Lampen<br />
eignet sich für ein<br />
denkbar breites Einsatzspektrum auf Baustellen,<br />
bei Straßenarbeiten, öffentlichen Veranstaltungen<br />
und im industriellen Bereich.<br />
Kontakt: www.atlascopco.de<br />
3|20<strong>19</strong>
Der nur 22 t schwere Prallbrecher<br />
Remax 200 ist für den genehmigungsfreien<br />
Transport geeignet.<br />
(Quelle Moerschen)<br />
SBM Mineral Processing<br />
Brecher für die Kompaktklasse<br />
Mit dem Remax 200 bringt SBM Mineral Processing<br />
seine Prallbrechertechnik in die 20-t-Klasse. Mit seinen<br />
raupenmobilen Prallbrechern der Remax-Baureihe<br />
möchte SBM zeigen, dass hohe technische Ansprüche<br />
auch in Serie umgesetzt werden können. Jetzt rundet<br />
der Hersteller die Baureihe mit dem Remax 200 nach<br />
unten ab und schafft damit eine Kompaktklasse für<br />
Steinbruch und Baustoffrecycling.<br />
Auch in der Kompaktklasse raupenmobiler Aufbereitungsanlagen<br />
weisen die Zeichen der Zeit in Richtung elektrischer Antriebe. SBM<br />
bringt jetzt das zukunftsweisende Antriebskonzept als Alleinstellungsmerkmal<br />
in die Kompaktklasse mit 22 t Betriebsgewicht. Wie bei den<br />
großen Prallbrechern der Remax-Serie bewegt ein groß dimensionierter<br />
Elektromotor den Rotor unter Verzicht auf eine Kupplung. Die damit<br />
verbundene durchgängig vollelektronische Steuerung der Brechkammer<br />
gewährleistet eine hohe Produktionsleistung durch die kontinuierliche<br />
lastabhängige Regelung von Aufgabemenge und Brecherleistung.<br />
Als weiteres Merkmal seiner Klasse verfügt auch der kompakte Remax<br />
200 über eine Austragsrinne unter der Brechkammer. Sie steht im Gegensatz<br />
zum Austragsband als wesentliche Voraussetzung für eine störungsfreie<br />
Aufbereitung, besonders beim Einsatz im Recyclingmaterial.<br />
Neben den technischen Grundausstattungen bestimmt die Bedienbarkeit<br />
heute über den Erfolg einer Anlage – wechselndes Personal und<br />
Fachkräfteschwund prägen die Arbeitswelt. Die Verhältnisse zwingen<br />
die Hersteller zu kreativen Lösungen, die dennoch praktikabel sind. Für<br />
die neue Remax 200 bietet der Hersteller den modernsten Standard der<br />
Branche. Als erste mobile Anlage seiner Klasse kommt der kompakte<br />
Prallbrecher mit APP-Unterstützung für IOS und Android. Damit wird eine<br />
effektive Auswertung von Betriebsdaten möglich – inklusive Fehlerdiagnose,<br />
Standortbestimmung sowie der Planung von Service und Ersatzteilorder.<br />
Verwirklicht wird zudem das SmartPhone-basierte neue<br />
Bedien konzept „SBM Crush Control“ mit voller Telemetrieeinbindung.<br />
Der raupenmobile Prallbrecher stellt eine gute Erweiterung der Baureihe<br />
von SBM dar, wie Sven Brookshaw vom Händler Moerschen Mobile<br />
Aufbereitung bestätigt: „Wir wissen von unseren Kunden schon länger,<br />
dass hier ein direkter Bedarf besteht, und haben als Bindeglied mit dem<br />
Hersteller natürlich diese Erwartung weitergegeben.“<br />
Kontakt: www.moerschengmbh.de<br />
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des Durchschlagens von<br />
Reflexionsrissen<br />
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Nutzungsdauer<br />
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3|20<strong>19</strong>
44 Technik<br />
Renergy Consulting<br />
Fördergelder für Modernisierungen<br />
und Erweiterungen<br />
Asphaltmischanlagen sind energieintensive Betriebe. Was einerseits Fluch ist, kann aber auch Segen sein.<br />
Denn wo Energie eingespart wird, fließen oftmals auch Fördergelder. Wir sprachen mit Gert Schmid, Vertrieb<br />
und strategische Unternehmensentwicklung bei Renergy Consulting GmbH, über Einsparpotenziale und wie<br />
Renergy dabei hilft, die Fördergelder zu erhalten.<br />
<strong>asphalt</strong>: Herr Schmid, was verbirgt sich hinter<br />
Renergy Consulting?<br />
Schmid: Renergy Consulting ist ein Ingenieurbüro<br />
für Energieeffizienz. Unser Team besteht<br />
aus Fachleuten ganz unterschiedlicher Ausbildung,<br />
etwa Maschinenbauer oder Physiker. Wir<br />
sind spezialisiert auf Energieeffizienz im<br />
Bereich der Asphaltindustrie. Basis ist eine<br />
Zulassung als Fachberater, die es erlaubt, Fördergelder<br />
des Bundes (BAFA/KfW) zu beantragen.<br />
Aber ganz deutlich: Wir unterscheiden uns<br />
von Energieberatern für den Hausbereich und<br />
sind ausschließlich für energieintensive Industrien<br />
tätig, wie beispielsweise auch die Asphaltindustrie.<br />
Unser Ziel ist es, dass Betreiber solcher<br />
Anlagen über Energieeinsparung und<br />
CO 2 -Einsparung am Ende des Tages bares Geld<br />
einsparen.<br />
Dann mal direkt gefragt: Zahlen Betreiber<br />
von Asphaltmischanlagen zu viel?<br />
Schmid: Das kommt ganz darauf an. Wenn sie<br />
beispielsweise eine ganz neue Asphaltmischanlage<br />
betreiben, dann sicher nicht. Aber wenn<br />
sie eine Bestandsanlage haben, dann gibt es<br />
doch sehr viele Möglichkeiten, gewisse energieeffiziente<br />
Maßnahmen an dieser Asphaltmischanlage<br />
durchzuführen.<br />
An was denken Sie da zum Beispiel?<br />
Schmid: Im Wesentlichen hängt alles mit einer<br />
kontinuierlichen Fahrweise zusammen, die<br />
Energie einspart. Ebenso können Maßnahmen<br />
Das neue Förderprogramm zahlt zwischen<br />
500 und 700 Euro pro eingesparter Tonne CO 2<br />
Gert Schmid: Für Asphaltmischanlagenbetreiber<br />
besteht damit die Möglichkeit, auf Fördergelder<br />
zuzugreifen. (Quelle: Renergy)<br />
wie Hallenbau, Dämmung, entsprechende Frequenzumrichter<br />
oder effiziente Motoren Energieeinsparungen<br />
ermöglichen. Das alles ist im<br />
Prinzip förderwürdig und für Asphaltmischanlagenbetreiber<br />
besteht damit die Möglichkeit,<br />
auf Fördergelder zuzugreifen.<br />
Wie gehen Sie bei einem Neukunden vor?<br />
Schmid: Zunächst klären wir die Kenndaten<br />
der Anlage ab. Also, wann sie gebaut wurde<br />
und natürlich welchen Energiebedarf sie hat.<br />
Kennzahlen, wie etwa Energieeinsatz pro<br />
Tonne Asphalt, sind erste Anhaltspunkte für die<br />
Energieeffizienz der Anlage. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Kunden besprechen wir die möglichen<br />
Investitionen. Meistens haben die<br />
Asphaltmischanlagenbetreiber bereits ganz<br />
konkrete Vorstellungen, was gemacht werden<br />
soll – beispielsweise, ob eine neue Halle gebaut<br />
werden soll. Anhand der Angaben können wir<br />
dann schon ungefähr ermitteln, welche zusätzlichen<br />
Fördergelder beantragt werden können.<br />
Je nach Programm können dies bis zu 40 % von<br />
den Investitionsmehrkosten sein.<br />
Ist Ihre Arbeit beim Kunden projektbezogen<br />
oder ein kontinuierlicher Prozess?<br />
Schmid: Zunächst einmal ist es natürlich so,<br />
dass wir projektbezogen beraten und unterstützen.<br />
Aber bei vielen Kunden konnten wir<br />
durch positive Rückmeldung in einen kontinuierlichen<br />
Prozess einsteigen und sie bei weiteren<br />
Maßnahmen und Investitionen begleiten.<br />
Oftmals wird eine Investition aber erst durch<br />
eine Förderung attraktiv. Grundidee der Förderung<br />
ist ja, einen Anreiz für Investitionen in<br />
Energieeffizienz zu schaffen. Daraus entsteht<br />
eine Win-win-Situation für das Unternehmen<br />
und die Umwelt.<br />
Als Beispiel: Wir haben im Bereich der Asphaltindustrie<br />
bisher etwa 20 Projekte mit CO 2 -Einsparungen<br />
von 30 bis 1200 t pro Projekt nachweisen<br />
können. Und das neue Förderprogramm<br />
zahlt 500 Euro Förderung pro eingesparter<br />
Tonne CO 2 bei großen Unternehmen,<br />
bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />
sogar 700 Euro. Das ist eine Menge. Selbstverständlich<br />
muss dabei die entsprechende<br />
CO 2 -Einsparung fachmännisch nachgewiesen<br />
werden. Aber das ist unsere Aufgabe.<br />
Vielen Dank für das Gespräch<br />
3|20<strong>19</strong>
Technik<br />
45<br />
Rüko<br />
Von oben nach unten <strong>asphalt</strong>iert<br />
Nicht nur die Erneuerung von großflächigen Fahrbahndecken ist aufwendig.<br />
Gerade kleinere Straßensanierungen bedürfen von Anfang an einer<br />
guten Planung. Insbesondere wenn enge Platzverhältnisse herrschen. So<br />
wurde im Februar ein kleines Teilstück einer Nebenstraße im Ortsteil Wolfartsweier<br />
bei Karlsruhe saniert.<br />
Normalerweise werden Asphaltierungsarbeiten<br />
von unten nach oben vorgenommen. Aber<br />
aufgrund der sehr engen Platzverhältnisse und<br />
keiner Möglichkeit, das Thermofahrzeug der<br />
Südwest Asphalt mit dem Asphalt dort zu platzieren,<br />
musste eine Hälfte der Straße von oben<br />
nach unten <strong>asphalt</strong>iert werden. Hier waren also<br />
Geschick und Einfallsreichtum gefordert.<br />
„Wie immer, wenn die Kommunikation aller<br />
Beteiligten stimmt, kann – wie auch in diesem<br />
Fall – jedes Bauprojekt erfolgreich zum<br />
Abschluss gebracht werden“, meint der Maschinenführer<br />
Ricardo Marques von Rüko. Zudem<br />
der Baumaschinenvermieter mit seiner Maschinenausstattung<br />
immer wieder auch bei kleineren<br />
Hilfs- und Servicearbeiten mit Rat und Tat<br />
zur Seite steht.<br />
Kontakt: www.rueko.de<br />
Im Rahmen einer Ausschreibung der Stadt<br />
Karlsruhe wurde das Unternehmen Köhler-Bau<br />
mit der Asphaltdeckensanierung<br />
beauftragt. Der für die Sanierung benötigte<br />
Fertiger wurde von Rüko Baumaschinen aus<br />
Malsch inklusive Maschinenführer angemietet.<br />
Hier wurde ein Vögele Super 1300-3i gewählt,<br />
da dieses Modell die ideale Einbaubreite von<br />
1,80 m bis 3,40 m besitzt. Die langjährige Partnerschaft<br />
der beiden Firmen und das Wissen<br />
um den kompetenten Service waren ausschlaggebend<br />
für die Zusammenarbeit.<br />
Besondere Herausforderung war die ansteigende<br />
Straße, die in einem Waldstück mündet.<br />
Nicht das Bild ist schief, sondern die Straße steigt<br />
an. (Quelle: Rüko)<br />
Baustoffe – Standorte – Online 2.0<br />
Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem,<br />
in dem mehr als 7.600 Standorte und Adressen<br />
deutscher Baustoffwerke und -verwaltungen<br />
dargestellt werden.<br />
Die Version BSO 2.0 bietet diverse Optimierungen und<br />
Aktualisierungen, wie z.B. genauere Standorte der Werke und<br />
Verwaltungen durch geocodierte Daten.<br />
Das System ist für folgende Branchen erhältlich:<br />
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3|20<strong>19</strong>
46 Technik<br />
links: Eine der modernisierten Anlagen des belgischen Unternehmens Socogetra S.A. (Quelle: Ammann) rechts: Mit neuer Steuerung alles im Blick.<br />
Ammann<br />
Nachrüstung bringt neue technische Impulse<br />
Nachrüsten statt neu kaufen, kann auch bei Asphaltmischanlagen eine lohnende Alternative sein. Ein Beispiel aus<br />
Belgien zeigt, welche Vorteile die Investition in eine neue Steuerung bietet.<br />
Socogetra S.A. ist eines der führenden belgischen Unternehmen im<br />
Tief- und Straßenbau. Einige der Asphaltmischanlagen im Maschinenpark<br />
von Socogetra haben zwar noch eine lange Lebensdauer vor<br />
sich, aber ihre Steuerungen – das Herzstück jeder Anlage – waren überaltert.<br />
Eric Perard, Industry Director von Socogetra, erklärt es so: „Unsere<br />
alte Ammann-AS2000plus-Steuerung hat jahrelang einwandfrei funktioniert.<br />
Dennoch wollten wir die Vorteile der neuesten Technologie ausschöpfen,<br />
die uns die Ammann-as1-Steuerung bietet, damit wir auch<br />
weiterhin hochwertigen Asphalt herstellen können und für künftige<br />
Anforderungen gerüstet sind.“<br />
Als Erstes wurde deshalb die Ammann Global 300 im belgischen<br />
Marche-en-Famenne nachgerüstet. Das Projekt lief reibungslos, sodass<br />
Socogetra beschlossen hat, auch die Anlagen in Bastogne und Arlon<br />
nachzurüsten, die pro Jahr jeweils rund 60.000 t Asphalt produzieren. So<br />
wurden eine Global 160 und eine Global 200 mit der neuen as1-Steuerung<br />
ausgestattet.<br />
Bei allen drei Modernisierungen kam das bewährte Nachrüstverfahren<br />
zum Einsatz. Ammann überprüft alle bestehenden Systeme und<br />
integriert dann aktuelle Module in die neue as1-Konfiguration jeder<br />
Asphaltmischanlage.<br />
Der Umstieg von der AS2000plus- auf die as1-Steuerung dauerte nur<br />
einen halben Tag. Die Schulung des Personals nahm weitere 48 Stunden<br />
in Anspruch. Die Techniker von Ammann standen dem Unternehmen für<br />
weitere 15 Tage zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die Umstellung<br />
reibungslos klappt und die Bediener die Funktionsweise des Systems voll<br />
und ganz verstehen.<br />
„Die Übergabe der as1-Steuerung ging sehr schnell“, erklärt Perard.<br />
„Die Software ist selbsterklärend. Die Hauptvorteile sind technischen<br />
Ursprungs. Wir können die Produktion besser steuern, erhalten mehr<br />
Hinweismeldungen und Einstellmöglichkeiten, um den gesamten Produktionsprozess<br />
besser zu überwachen und zu steuern.“<br />
Die as1 wurde eigens entwickelt, um unterschiedliche Rezepte mit<br />
hoher Präzision auszuführen. „Das Anpassen von Rezepten ist sehr einfach“,<br />
fährt Perard fort. „Alles geht sehr schnell.“ Zudem lässt sich mit<br />
diesem System auch Ausbau<strong>asphalt</strong> verarbeiten. „Wir können jetzt bis<br />
zu 20 % Ausbau<strong>asphalt</strong> einsetzen, was wir vor der Nachrüstung nicht<br />
konnten“, freut sich Perard. „In Zukunft möchten wir den Anteil auf 30 %<br />
steigern“.<br />
Das Geld, das Socogetra durch die Nachrüstung im Vergleich zum<br />
Kauf einer neuen Asphaltmischanlage eingespart hat, möchte das Unternehmen<br />
in den Kauf der Firma Enrobage Stockem investieren. Außerdem<br />
hat die Nachrüstung die Zuverlässigkeit und Qualität der Asphaltproduktion<br />
erhöht. Das Unternehmen führt große Bauprojekte in Belgien und<br />
den angrenzenden Ländern aus. Dazu gehören der Bau von Straßen und<br />
Autobahnen, Hochgeschwindigkeitsbahntrassen, Rohrleitungsinstallationen,<br />
Abwasseranlagen und Umweltprojekte sowie kommerzielle und<br />
industrielle Infrastrukturprojekte.<br />
„Dank unseres festen Standbeins im wallonischen Teil Belgiens können<br />
wir schnell Teams zusammenstellen, die kurzfristig verfügbar sind<br />
und sehr effizient arbeiten“, führt Perard aus. Eigene Steinbrüche,<br />
Asphalt- und Betonmischanlagen ermöglichen es dem Unternehmen,<br />
alle lieferseitigen Anforderungen zu erfüllen. <br />
•<br />
3|20<strong>19</strong>
Technik<br />
47<br />
Elsner 20<strong>19</strong><br />
Handbuch für Straßen- und Verkehrswesen<br />
Der Elsner 20<strong>19</strong> liegt mittlerweile in der 73. Auflage vor. Auf 1.872 Seiten werden die neuesten Entwicklungen<br />
aus den Bereichen Straßenbau und Straßenverkehrstechnik mit Hinweisen auf das jüngste Schrifttum<br />
berücksichtigt. Den einzelnen Abschnitten des Buches sind aktuelle Daten und Fakten vorangestellt, um<br />
den sofortigen Überblick über wichtige Informationen zu ermöglichen sowie technische Neuerungen,<br />
neue Vorschriften und Richtlinien zu erfassen.<br />
Der jährlich erscheinende Elsner gliedert sich in die Abschnitte Straßenbauprogramme,<br />
Straßenstatistik, Straßenverwaltung, Straßenverkehr<br />
und Straßenverkehrstechnik, Planung und Entwurf, Erd- und<br />
Grundbau, Straßenbaustoffe und -baustoffgemische, Bau und Erhaltung<br />
von Verkehrsflächen, Straßenbetrieb, Bauwerkserhaltung, Maschinen für<br />
den Straßenbau, Auftragswesen, Straßen in Entwicklungsländern sowie<br />
MOE- und NUS-Ländern, Forschung und Förderung, Wirtschaftsverbände,<br />
Fachschrifttum.<br />
Wie in jedem Jahr, so erfolgte auch für die Ausgabe 20<strong>19</strong> eine Überarbeitung<br />
und Aktualisierung wichtiger Abschnitte. Der vollständig aktualisierte<br />
Teil C (Straßenverwaltung) enthält als Kommunikationsinstrument<br />
für die Praxis Anschriften<br />
der Straßenverwaltungen (Straßenbauämter,<br />
Landesbetriebe,<br />
Straßen- und Autobahnmeistereien<br />
etc.) der Bundesländer<br />
mit Telefon- und Telefaxnummern<br />
sowie Internet- und<br />
E-Mail-Adressen.<br />
In den Teilen A, B, 0 und L<br />
wurden alle statistischen<br />
Angaben und gesetzlichen<br />
Grundlagen aktualisiert und<br />
ergänzt. Darüber hinaus<br />
wurde im Teil A umfassend<br />
auf den neuen Bundesverkehrswegeplan<br />
und die<br />
Umsetzung der Bedarfsplanung<br />
eingegangen.<br />
Auch die Ausführungen<br />
Der Elsner 20<strong>19</strong>: 1.872 Seiten, 158 Tabellen,<br />
<strong>19</strong>1 Abbildungen (Quelle: Elsner)<br />
zur Finanz- und Investitionsplanung<br />
sowie den<br />
ÖPP-Projekten der „neuen<br />
Generation“ wurden aktualisiert und erweitert. Teil B wurde um Angaben<br />
zur Länge der Bundesautobahnen nach Anzahl der Fahrbahnen und<br />
-streifen sowie zur weltweiten Straßennetzdichte im Ländervergleich<br />
erweitert.<br />
Im Teil 0 wurden alle Regelwerke zum Straßenverkehrsrecht, der<br />
Bestand an Kraftfahrzeugen sowie die Verkehrsleistungen aktualisiert.<br />
Im Teil E wurden im Abschnitt „Naturschutz“ die Ausführungen zum<br />
Raumordnungsverfahren und zur UVP-Pflicht fortgeschrieben. Der<br />
Abschnitt „Straßenentwurf“ wurde insbesondere um Regelwerke zur<br />
Verkehrsentwicklungsplanung, zum Mobilitätsmanagement sowie zur<br />
ÖPNV-Bevorrechtigung bzw. ÖPNV-Verlässlichkeit ergänzt. Darüber hi -<br />
naus wurden Ausführungen zum Building Information Modelling (BIM)<br />
aufgenommen. Im Teil F wurden die Ausführungen zu den Ersatzbaustoffen<br />
und zur Einteilung von Boden und Fels nach ZTV E-StB 17 sowie<br />
die Technischen Lieferbedingungen für Gabionen im Straßenbau<br />
ergänzt. Im Teil H wurden die Ausführungen zur Zustandserfassung und<br />
-bewertung von Straßen über die Oberflächeneigenschaften bis hin zu<br />
kommunalen Netzen umfassend überarbeitet. Im Teil I wurden die<br />
DIN-Normen und die Literatur aktualisiert sowie Neuerungen bei den<br />
Streustoffen aufgenommen.<br />
Mit den umfangreichen technischen Informationen im Anzeigen- und<br />
Bezugsquellenteil bietet der Elsner 20<strong>19</strong> einen umfassenden Überblick<br />
über die wichtigsten Weiterentwicklungen und Innovationen der technischen<br />
Systeme des Straßen- und Verkehrswesens.<br />
Kontakt: www.elsner.de<br />
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3|20<strong>19</strong>
48 Technik<br />
Wirtgen<br />
Am Fuße des Montblanc in halber Zeit<br />
Der erste Einsatz der Großfräse vom Typ Wirtgen W 220 in Italien führte die Hochleistungsmaschine –<br />
anders als mancher erwarten würde – nicht auf eine Autobahn, sondern auf eine kurvige Landstraße<br />
am Fuße des Montblanc im Nordwesten des Landes. Dort überzeugte die mit 577 kW leistungsstarke<br />
Maschine, indem sie doppelt so schnell fräste wie geplant.<br />
Die Strada Statale 26 (SS26) führt vom flachen<br />
Piemont in die alpinen Regionen am<br />
Montblanc inklusive einer Anbindung an den<br />
Montblanc-Tunnel. Auf dem Weg windet sie<br />
sich knapp 1.000 m in die Höhe bis ins Aosta-Tal<br />
und wird auf allen Abschnitten sowohl von Touristen<br />
als auch vom Güterverkehr intensiv<br />
befahren. Der durchschnittliche Verkehr<br />
beläuft sich auf rund 5.000 Fahrzeuge am Tag.<br />
Im Sommer 2018 stand eine Sanierung des<br />
Fahrbahnbelags an: Auf insgesamt 10 km<br />
wurde die 4 cm dicke Asphaltdeckschicht in<br />
voller Breite erneuert. Dazu kam in Teilbereichen<br />
noch die 10 cm starke Asphaltbinderschicht.<br />
Wirtschaftlich<br />
01<br />
Weil die Vollsperrung der Strecke in den Alpen<br />
nur schwer realisierbar ist, erfolgte die Sanierung<br />
der SS26 im Juli und August 2018 unter<br />
halbseitiger Sperrung. Dabei gelang es der<br />
beauftragten Italfrese s.r.l., einem der größten<br />
italienischen Fräsdienstleister mit Sitz im Piemont,<br />
durch den Einsatz der W 220 die Bauzeiten<br />
zu beschleunigen. Ein Grund dafür: Die<br />
Maschine kann 2,20 m in einem Übergang<br />
abtragen. Dadurch waren in den meisten<br />
Bereichen nur zwei statt drei Überfahrten notwendig.<br />
Zudem arbeitete die Fräse mit einem<br />
Maschinenvorschub von 28 m bis 30 m/min<br />
– und das sogar bei Steigungen von ca. 5 %.<br />
Schlussendlich benötigte der Fräsdienstleister<br />
für das Fräsen nur die Hälfte der Zeit, die<br />
mit kleineren Maschinen – diese kommen<br />
üblicherweise bei engen Abschnitten wie<br />
denen auf dem Alpenpass zum Einsatz – veranschlagt<br />
worden wäre. Und das ohne Qualitätseinbußen.<br />
Über die Zeitersparnis waren sich Ernesto<br />
Franco und Emanuele Franco, Geschäftsführer<br />
bzw. technischer Leiter bei Italfrese, während<br />
der Planung des Einsatzes wohl bewusst: „Wir<br />
haben im Vorfeld untersucht, welche unserer<br />
zwölf Fräsen diesen Job möglichst wirtschaftlich<br />
und schnell erledigt. Das Ergebnis: Es ist die<br />
neue W 220. Dabei arbeitete die Fräse mit der<br />
recht hohen Fräsgeschwindigkeit noch nicht<br />
am technischen Limit. Die Motorleistung und<br />
die ausgefeilte Steuerung ermöglichten aber,<br />
auch in den höher gelegenen Regionen und in<br />
den Haarnadelkurven mit konstanter<br />
Geschwindigkeit zu fräsen. Und das bei einem<br />
moderaten Kraftstoffverbrauch.“<br />
Derartige Fräsleistungen sind möglich, weil<br />
die neue W 220 mit einem sehr günstigen<br />
Bild 01<br />
Bild 02<br />
Bild <strong>03</strong><br />
Bild 04<br />
02<br />
Auf den meisten Streckenabschnitten konnte die W 220 mit nur zwei Bahnen die Deckschicht auf<br />
der kompletten Fahrbahnbreite fräsen.<br />
Emanuele Franco (technischer Leiter), Ernesto Franco (Geschäftsführer) und Pop Vasilev Gonco<br />
(Senior-Fräsenfahrer) von Italfrese sind zufrieden.<br />
Das Fräsbild zeigt: Hier hat die Fräse mit hoher Walzendrehzahl und großem Vorschub gearbeitet.<br />
Auch kurz vor dem Montblanc in 1.000 m Höhe hat die Maschine den Fahrbahnbelag souverän mit<br />
voller Leistung abgefräst. (Quelle: Wirtgen)<br />
3|20<strong>19</strong>
Technik<br />
49<br />
Auf insgesamt 10 km wurde<br />
die 4 cm dicke Asphaltdeckschicht<br />
in voller Breite erneuert.<br />
<strong>03</strong><br />
04<br />
Maschinengewicht-zur-Motorleistung-Verhältnis<br />
an den Start geht: 36.360 kg Betriebsgewicht<br />
treffen auf 571 kW (777 PS) Motorleistung.<br />
Leistung intelligent eingesetzt<br />
Der kraftvolle Antrieb ermöglicht zudem, dass<br />
Asphaltpakete bei voller Fräsbreite nicht nur<br />
schichtweise ausgebaut, in der Asphaltdeckschicht<br />
Unebenheiten egalisiert oder die Griffigkeit<br />
erhöht wird, sondern auch komplette<br />
Fahrbahnen bis 350 mm Frästiefe in einem<br />
Übergang abgetragen werden können. „Dieses<br />
Plus an Leistung macht bei zeitkritischen<br />
Großprojekten an Flughäfen oder auf Autobahnen<br />
oft den Unterschied aus“, sind sich die<br />
Gebrüder Franco einig. Gerade bei großen Frästiefen<br />
wartet die W 220 mit einem weiteren<br />
Detail auf: Der rechte Kantenschutz kann um<br />
450 mm angehoben werden, sodass auch bei<br />
großer Frästiefe das Abtasten eines Bordsteins<br />
als Referenz möglich ist und die Maschinen den<br />
Belag komplett entfernen können.<br />
Wirtgen stattet die W 220 mit dem Fahrantrieb<br />
ISC aus. Er sorgt durch eine elektronische<br />
Regelung für optimale Traktion, passt den Vorschub<br />
der Maschine an die jeweilige Motorlast<br />
an und regelt bei Kurvenfahrten die jeweilige<br />
Geschwindigkeit der äußeren und inneren<br />
Fahrwerke. Das erwies sich auf der SS26 vor<br />
allem in den zahlreichen Haarnadelkurven als<br />
Vorteil.<br />
Durch die variable Walzendrehzahl der<br />
W 220, bei der drei Geschwindigkeiten vom<br />
Fahrerstand aus eingestellt werden können,<br />
kann der Maschinenbediener darüber hinaus<br />
das Fräsbild, also die Oberflächenbeschaffenheit<br />
und die Rautiefe, beeinflussen. Beim Einsatz<br />
auf der SS26 entschied sich das Team von<br />
Italfrese beim Fräsen der Asphaltdeckschicht<br />
für die maximale Drehzahl in Kombination mit<br />
einem hohen Maschinenvorschub. Für die Wirtschaftlichkeit<br />
sorgte dabei das Wechselhaltersystem<br />
HT 22 zusammen mit den Meißeln vom<br />
Typ W 7.<br />
Dank seines Motors geht der W 220 auch<br />
beim Fräsen mit größeren Fräsbreiten die Puste<br />
nicht aus. Deshalb ist diese Großfräse nicht nur<br />
mit dem 2,2-m-Standard-Fräsaggregat erhältlich,<br />
sondern optional auch mit einem 2,5 m<br />
breiten Fräsaggregat. Um flexibel die Erstellung<br />
bestimmter Oberflächenstrukturen zu<br />
realisieren, ist zudem das Fräswalzenwechselsystem<br />
„FCS Light“ für das 2,2-m-Fräsaggregat<br />
optional verfügbar. So ist das schnelle Umrüsten<br />
von Fräswalzen auf einen anderen Linienabstand<br />
– Standardfräswalzen, Eco Cutter oder<br />
Feinfräsen – und damit eine hohe Bandbreite<br />
an unterschiedlichen Anwendungen möglich.<br />
Leise Kraftentfaltung<br />
Trotz der Kraftentfaltung ist es Wirtgen gelungen,<br />
die Geräuschemissionen stark zu reduzieren.<br />
Das fiel auch der Mannschaft von Italfrese<br />
beim Einsatz am Fuße des Montblanc sofort<br />
angenehm auf. Damit kann das Team guten<br />
Gewissens zum Beispiel auch in Wohngebieten<br />
arbeiten, hat der Fräsdienstleister den nächsten<br />
Einsatz seines neuen Kraftpakets bereits<br />
vor Augen.<br />
Kontakt: www.wirtgen.com<br />
3|20<strong>19</strong>
50 Technik<br />
Volvo CE<br />
Der Kompaktbereich wird elektrisch<br />
Volvo Construction Equipment (Volvo CE) kündigt an,<br />
im Jahr 2020 mit der Einführung einer voll elektrischen<br />
Palette von kompakten Radladern und Kompaktbaggern<br />
zu beginnen. Damit ist Volvo CE der erste Baumaschinenhersteller,<br />
der bei seinen kompakten Baureihen<br />
auf eine elektrische Zukunft setzt.<br />
Volvo CE kündigt an,<br />
im Jahr 2020 mit der<br />
Einführung einer<br />
voll elektrischen<br />
Palette von kompakten<br />
Radladern und<br />
Kompaktbaggern<br />
zu beginnen. (Quelle:<br />
Volvo CE)<br />
Volvo CE hat angekündigt, bis Mitte 2020 mit der Markteinführung<br />
einer Palette von elektrisch betriebenen Kompaktbaggern (EC15<br />
bis EC27) und Radladern (L20 bis L28) zu beginnen und die Entwicklung<br />
neuer Dieselmotoren für diese Modelle einzustellen. Dieser Schritt steht<br />
im Einklang mit der strategischen Ausrichtung der Volvo-Gruppe, in allen<br />
Geschäftsbereichen auf die Elektromobilität zu setzen. Die ersten<br />
Maschinen wurden auf der Bauma vorgestellt, gefolgt von einer schrittweisen<br />
Markteinführung und dem Hochfahren der Produktion im Jahr<br />
2020.<br />
Volvo CE betont, dass die Dieselverbrennung zwar derzeit noch die<br />
am besten geeignete Energiequelle für die größeren Maschinen ist,<br />
jedoch erweisen sich der elektrische Antrieb und die Batterietechnologie<br />
als besonders geeignet für die kleineren Volvo-Geräte. Die Investitionen<br />
im Bereich Forschung und Entwicklung konzentrieren sich nun verstärkt<br />
auf die rasche Entwicklung elektrisch betriebener kompakter Radlader<br />
und Kompaktbagger.<br />
Melker Jernberg, Präsident von Volvo CE, erläutert: „Vor dem Hintergrund<br />
eines veränderten Kundenverhaltens und stetig verschärfter<br />
Umweltrichtlinien sehen wir jetzt den richtigen Zeitpunkt für gekommen,<br />
um uns in Zukunft für die Elektromobilität in unseren Kompaktgeräten<br />
zu engagieren.“<br />
Kontakt: www.volvoce.com<br />
BHS<br />
Neue Siebtechnik für Straßen- und Tiefbauer<br />
Die BHS Innovationen GmbH hat auf der Bauma das Ergebnis aus<br />
15-monatiger Entwicklungsarbeit das Baustoff-Recyclingsieb SBR<br />
3 präsentiert. Während das bekannte Modell SBR 2 für die Beschickung<br />
mit Radladern um etwa 4 m³ Schaufelinhalt eingesetzt wird, ist die Neuentwicklung<br />
SBR 3 auf die Anforderungen im Straßen- und Tiefbau und<br />
die Beschickung mit Radladern um rund 1 m³ Schaufelinhalt ausgelegt.<br />
Mit rund 2,3 t Einsatzgewicht und 2.400 mm Transportbreite kann die<br />
Maschine auf den üblichen Lkw und Anhängern transportiert und per<br />
Mobilbagger oder Fahrzeugkran verladen werden. Mit 3,2 kW Antriebsleistung,<br />
einer Siebstrecke von 2.400 mm und dem vorgeschalteten Stangensizer<br />
ermöglicht die Konstruktion eine schnelle Beschickung.<br />
Bei der SBR 3 sucht man Hydraulik und Fördergurte vergeblich, dagegen<br />
fällt gleich die unkonventionelle 3-Bein-Konstruktion ins Auge. Der<br />
Vorteil liegt auf der Hand, was auf drei Beinen steht, kann nicht wackeln.<br />
Mit der einfachen Stecklösung der Beine lässt sich die Maschine einfach<br />
und schnell in der Höhe und Neigung verstellen und damit dem Radlader<br />
und Siebgut anpassen.<br />
Das Ergebnis scheint gelungen, denn die Serienproduktion läuft auf<br />
vollen Touren. Der Großteil der Maschinen wurde genau von der angesprochenen<br />
Zielgruppe gekauft, aber auch Kiesgruben und Landschaftsbauer<br />
gehören bereits zur Kundschaft und die ersten Schrottplätze<br />
haben Interesse angemeldet.<br />
Die Entwicklung der Maschine konnte maßgeblich mit den Erfahrungen<br />
der verschwisterten Straßen- und Tiefbauunternehmung STL aus<br />
Löbau getestet und bis zur Serienreife optimiert werden. „Aber nicht nur<br />
die Idee und Entwicklung ist ein Eigenprodukt – auch das Serienprodukt<br />
ist zu 100 % made in Germany!“, so Florian Schmellenkamp, Leiter<br />
Geschäftsentwicklung der BHS.<br />
Kontakt: www.bhs-innovationen.de<br />
Mit rund 2,3 t Einsatzgewicht und 2.400<br />
mm Transportbreite kann SBR 3<br />
auf den üblichen Lkw<br />
und Anhängern<br />
transportiert werden.<br />
(Quelle: BHS)<br />
3|20<strong>19</strong>
Technik<br />
51<br />
Zorn Instruments<br />
Studentisches Design umgesetzt<br />
Claudius Lotz und Daniel Hamann sind Masterstudenten am Institut für Industrial Design der Hochschule Magdeburg-Stendal.<br />
Im Wintersemester 2017/18 entwickelten sie als eines von insgesamt zwölf studentischen Teams im<br />
Rahmen eines Ausbildungsprojektes Gestaltungsvorschläge für ein neuartiges Asphalt-Prüfgerät.<br />
Unterstützt vom Hochschullehrerteam um Bereichsleiter Prof. Jan<br />
Bäse, machten sich die Studenten im Oktober 2017 ans Werk. Von<br />
dem Asphalt-Tester existierte zu diesem Zeitpunkt ein Prototyp, erfunden<br />
und patentiert von den Stendaler Prüfgerätespezialisten bei Zorn<br />
Instruments. Die Funktionsweise dieses neuartigen Qualitätstesters für<br />
den Bau von Asphaltstraßen war geklärt. Was jedoch fehlte, war ein ergonomisch<br />
und ästhetisch überzeugendes Design.<br />
Bereits die Präsentation der ersten Zwischenergebnisse nach ein paar<br />
Wochen begeisterte die Mitarbeiter der Stendaler Firma. „Uns wurde ein<br />
ganzes Feuerwerk frischer Ideen von den Studenten vorgestellt“, erinnert<br />
sich Bianca Zorn, Geschäftsführerin des Unternehmens. Diese Ideen wurden<br />
bis zum Abschluss des Projektes im Februar 2018 weiter ausgearbeitet<br />
und verfeinert. Einige der Arbeiten präsentierte die Hochschule gleich<br />
anschließend auf einer Werksschau in Magdeburg.<br />
Ein Entwurf wurde der Öffentlichkeit dabei bewusst vorenthalten.<br />
Was Claudius Lotz und Daniel Hamann ersonnen hatten, war nicht nur<br />
ästhetisch attraktiv. Zorn Instruments war von dem Gestaltungsvorschlag<br />
so überzeugt, dass sie ihn unbedingt umsetzen wollten. Der<br />
Asphalttester „designed & manufactured in saxony-anhalt“ ist jetzt fertiggestellt.<br />
Prof. Jan Bäse kommentiert: „Das viele Entwürfe unserer Studenten<br />
eine hohe Qualität haben, davon waren wir durchaus überzeugt.<br />
Das ein Partnerunternehmen in einem Projekt einen Entwurf dann auch<br />
wirklich in ein Produkt umsetzt, passiert jedoch nicht so häufig. Für die<br />
Studenten und uns Hochschullehrer ist das sehr motivierend.“<br />
Kontakt: www.zorn-instruments.com<br />
Zorn: Das Design von Studenten<br />
entworfen. (Quelle: Zorn)<br />
Verband<br />
Europäischer<br />
Straßenfräsunternehmungen e. V.<br />
Europäische Fräsdienstleister aus Deutschland, der<br />
Schweiz, Österreich, den BeneluxStaaten, Großbritannien,<br />
Italien, Frankreich und Norwegen sowie Maschinenhersteller<br />
und Hersteller spezifischer Verschleißteile<br />
haben sich im VESF e. V. organisiert.<br />
Der Verband<br />
• ist die Plattform für regelmäßigen Erfahrungsausstausch<br />
in der Fräsbranche<br />
• organisiert Fachvorträge und tagungen<br />
• vertritt die Interessen der Fräsunternehmer bei<br />
nationalen sowie internationalen Behörden und<br />
Gremien.<br />
Hier treffen Sie uns:<br />
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EMail: info@vesfev.com<br />
Internet: www.vesfev.com<br />
3|20<strong>19</strong>
52 Technik<br />
3D-Baustelle ohne konventionelle Absteckungen. (Quelle: Moba)<br />
Auf Asphaltfertigern ist ein Nivellierungssystem heute Standard.<br />
Moba<br />
„Man müsste mal was machen<br />
mit der Digitalisierung“<br />
Der steigende Kostendruck und der zunehmende<br />
Fachkräftemangel stellen große Herausforderungen<br />
an deutsche Bauunternehmen. Ein erster oder konsequenterer<br />
Einsatz von Steuerungen bei der Baumaschinennutzung<br />
sowie der digitalen Nutzung von Plänen<br />
und Aufmaß wären nutzenbringende Antworten dafür.<br />
Allzu oft hängt der Umbruch nicht am Wollen, sondern<br />
am Machen.<br />
Von Andreas Velten<br />
Es ist nicht neu: Die Kosten, die ein Bauunternehmer aufwenden<br />
muss, um das vereinbarte Bausoll zu erreichen, steigen ständig. Da<br />
sind Treibstoffe, das Material oder die Entsorgung und vieles mehr. Der<br />
Fachkräftemangel belastet die Personalkosten. Oft wird das in Kauf<br />
genommen, solange man überhaupt gute Leute bekommt. Zusätzlich<br />
sind die finanziellen Risiken im Straßenbau- und Tiefbau beim Auftragnehmer<br />
in der Regel immer höher als beim Auftraggeber. Die derzeit<br />
gute Auftragslage ist da auch nur ein schwacher Trost.<br />
Ein Lösungsweg aus dieser Situation ist eine Veränderung der Arbeitsweise.<br />
Bei allen Arbeiten im Straßen- und Tiefbau gilt es, die Zielhöhen<br />
zu erreichen. Dafür sind Absteckungen, Markierungen und ständige<br />
Kontrollen während der Arbeiten erforderlich. All diese baubegleitenden<br />
Vermessungsarbeiten gelten in der VOB als Nebenleistungen. Das bedeutet,<br />
sie bringen dem Bauunternehmen keine Wertschöpfung. Sie müssen<br />
gemacht werden – sprich die Kosten entstehen -, sie können aber nicht<br />
zusätzlich abgerechnet werden. Mit 2D- und 3D-Steuerungen für Bagger,<br />
Raupen, Grader und Fertiger können diese Absteckungen, Markierungen<br />
und insbesondere permanenten Kontrollen entfallen. Der Kosteneinsatz<br />
zur Herstellung der Bauleistung verringert sich dann deutlich.<br />
Dieser Lösungsansatz ist grundsätzlich bekannt. Auf Asphaltfertigern<br />
ist ein Nivellierungssystem heute Standard. Raupen und Grader sind mit<br />
einer Laser- bzw. Ultraschallsteuerung und meistens auch mit einem<br />
3D-System ausgestattet. Dennoch sind kostentreibende Absteckungen,<br />
Markierungen oder Leitdrähte noch die Regel.<br />
Beim Einsatz eines Moba-Big-Sonic-Ski können die Leitdrähte komplett<br />
entfallen. Die Arbeitsvorbereitung für den Deckeneinbau wird<br />
dadurch deutlich vereinfacht und beschleunigt. Gleichzeitig wird durch<br />
das System Ebenheit sichergestellt. Baustellen ohne Absteckungen, wie<br />
gerade in meinem Heimatort, sind möglich, wenn die Bagger mit einer<br />
2D- oder 3D-Steuerung ausgestattet sind. Als Beobachter des Baugeschehens<br />
ist es auch für mich immer noch interessant zu sehen, wie der<br />
Fahrer anhand der Informationen auf seinem Bildschirm die richtige<br />
3|20<strong>19</strong>
Technik<br />
53<br />
Baustellen ohne Absteckungen sind möglich, wenn die Bagger mit einer 2D- oder 3D-Steuerung ausgestattet sind.<br />
Stelle auf der Baustelle ansteuert und ohne Markierungen oder manuelle<br />
Kontrollen einen perfekten Aushub in kürzerer Zeit erreicht.<br />
Natürlich ist es dafür hilfreich, wenn man die erforderlichen 3D-Daten<br />
vorab bereitgestellt bekommt. Auf größeren Baumaßnahmen stellt dieses<br />
heute eigentlich kein Problem mehr dar. Die Daten selbst zu erzeugen<br />
ist auch kein Hexenwerk. Viele Kunden nutzen einen Roverstab oder die<br />
Baggerschaufel, messen schnell die relevanten Punkte auf und erzeugen,<br />
sich ein 3D-Geländemodell. Dieses wird dann per USB oder Fernzugriff<br />
in die Maschine eingespielt – und los geht es ohne weitere Absteckungen,<br />
Markierungen oder arbeitsbegleitende Höhenkontrollen.<br />
Der Vermesser kann sich auf die<br />
wesentlichen Aufgaben fokussieren,<br />
denn ein ständiges Rausfahren entfällt.<br />
Dabei gibt es noch eine weitere Vereinfachung der Arbeitsweise und<br />
damit zusätzliches Kosteneinsparpotenzial. Bevor der Erdbau beginnen<br />
kann, steht das Aufmaß des Urgeländes an. Danach wird in der Regel der<br />
Oberboden auf Sicht abgetragen und das Ergebnis für die Abrechnung<br />
erneut aufgemessen. So wird dann schichtenweise nach unten gearbeitet<br />
und später erfolgt so auch der Auftrag. Nach jedem Schritt misst der<br />
Vermesser neu auf. Das Aufmaß ist zwingend erforderlich, und es kann<br />
erst dann weitergearbeitet werden, wenn der Vermesser vor Ort war. Das<br />
kostet Zeit und Geld.<br />
Für alle wird es einfacher, wenn für diese einzelnen Messungen nicht<br />
extra jemand rausfahren muss. Denn die Maschinen können mit dem<br />
Server im Büro verbunden werden. Der Fahrer misst dann das Urgelände,<br />
bevor er abträgt, und das Arbeitsergebnis nach jeder Schicht. Immer<br />
bevor er den Bagger verfährt, misst er einfach das Querprofil, indem er<br />
kurz den Löffel auflegt, einen Knopf drückt. Dadurch wird kontinuierlich<br />
aufgezeichnet, wie der tatsächliche Baufortschritt ist. Die abrechnungsrelevanten<br />
Punkte sind dann ebenfalls direkt vorhanden.<br />
Mittels des intelligenten Datenmanagements der Moba-Xsite-Pro-<br />
3D-Lösung sind Fehler bei der Messpunktspeicherung auf der Maschine<br />
durch den Fahrer ausgeschlossen. Der Vermesser kann sich auf die<br />
wesentlichen Aufgaben fokussieren, wie beispielsweise die zeitnahe<br />
Abrechnung des Leistungsfortschritts, denn ein ständiges Rausfahren<br />
für fehlende Pflöcke und Zwischenaufmaße entfällt.<br />
Der Ablauf ist in der Praxis genau so einfach, wie er sich in der Theorie<br />
liest. Doch warum ist die sogenannte modellbasierte Arbeitsweise oder<br />
auch andere Verbesserungen nicht viel weiter verbreitet? In vielen Fällen<br />
wird sich oft nicht die Zeit für die Anpassung der Arbeitsweise genommen.<br />
„Zu beschäftigt, um sich zu verbessern“ ist ein Vorwand, eine Veränderung<br />
nicht umzusetzen. Denn am Ende mag niemand Veränderungen,<br />
und es ist auch nie die richtige Zeit dafür.<br />
Mit einer bewährten Lösung wie etwa Moba Xsite und einem erfahrenen<br />
Partner ist eine Schritt-für-Schritt-Umstellung der Arbeitsweise<br />
risikofrei für den Bauunternehmer. Auch wenn es – wie beim Laufenlernen<br />
– den ein oder anderen vermeintlichen Rückschlag geben kann, ist<br />
das Ziel, die Vereinfachung der Arbeitsweise und die damit einhergehenden<br />
Kostenreduktionen, der Weg. Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren<br />
ist ein schrittweises Vorgehen. Man kann<br />
zunächst mit einer oder einigen wenigen<br />
Maschinen auf einer Baustelle beginnen.<br />
Sobald der neue Weg in Routine übergeht,<br />
rollt man das modellbasierte Arbeiten<br />
auf das nächste Bauteam bzw. die<br />
nächste Baustelle aus.<br />
•<br />
AUTOR<br />
Andreas Velten<br />
MOBA Mobile Automation<br />
avelten@moba.de<br />
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3|20<strong>19</strong>
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Benninghoven GmbH & Co.KG, 54516 Wittlich ----------------Umschlagseite 4<br />
Hamm AG, 95643 Tirschenreuth ------------------------- Titel + Seite 2<br />
KURZ Karkassenhandel GmbH, 73240 Wendlingen -------------------Seite 47<br />
MAP GmbH, 68804 Altlußheim ------------------------------Seite 25<br />
Nadler Straßentechnik GmbH, 85301 Schweitenkirchen ----------------Seite 23<br />
Q Point GmbH, 1090 Wien, ÖSTERREICH -------------------------Seite 11<br />
Sasol Wax GmbH, 20457 Hamburg ----------------------------Seite 15<br />
Schmitz Cargobull AG, 48612 Horstmar ------------------------ Seite 31<br />
Tensar International GmbH, 531<strong>19</strong> Bonn ------------------------Seite 43<br />
VESF e.V. Verband Europäischer Straßenfräsunternehmen,<br />
56651 Niederdürenbach -------------------------------Seite 51<br />
WKSB Isolierungen GmbH, 63571 Gelnhausen-Hailer -----------------Seite <strong>19</strong><br />
WMH Werwie Maschinen-Handels-GmbH, 54329 Konz ----------------Seite 39<br />
Bitte beachten Sie die Beilage der folgenden Firma:<br />
Stein-Verlag GmbH, 76473 Iffezheim<br />
Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />
Vorschau <strong>asphalt</strong> 4|20<strong>19</strong><br />
Rejuvenatoren<br />
Im zweiten Teil der mehrteiligen Artikelserie<br />
berichten wir über die labortechnischen<br />
Nachweise im Rahmen<br />
einer Erprobungsstrecke.<br />
(Quelle: DAV/hin)<br />
Fahrsiloanlagen<br />
Im zweiten abschließenden Teil des<br />
Artikels wird es dann um Ausführung,<br />
Qualitätssicherung, Betrieb und Sanierung<br />
gehen.<br />
(Quelle: Behle)<br />
Mobile Asphaltmischanlagen<br />
In Deutschland eine Nische, bedienen<br />
sie dennoch einen Markt. Wir geben<br />
einen Überblick über die Produkte.<br />
(Quelle: DAV/hin)<br />
Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredakteur<br />
Bernd Hinrichs<br />
Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />
Ennemoserstraße 10<br />
531<strong>19</strong> Bonn<br />
Tel.: +49 228 97965-<strong>19</strong><br />
hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />
www.<strong>asphalt</strong>.de<br />
Herausgeber<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />
Ennemoserstraße 10<br />
531<strong>19</strong> Bonn<br />
Tel.: +49 228 97965-0<br />
dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />
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Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0<br />
Fax: +49 7229 606-10<br />
<strong>asphalt</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />
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Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Herstellung/Layout<br />
Ines Merkel, Claudia Chalas<br />
Tel.: +49 72 29 606-23<br />
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Anzeigenverkauf<br />
Grimm Kommunikation<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Fax: +49 8364 9847-32<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@<br />
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Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />
Anke Schmale<br />
Tel.: +49 72 29 606-24<br />
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1 (Februar), 2 (April), 3 (Mai), 4 (Juli),<br />
5 (August), 6 (Oktober), 7 (November),<br />
8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt die<br />
Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />
über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte. Sie<br />
behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />
und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />
auch aus zugsweise, nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag<br />
Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />
20<strong>19</strong> (54. Jahrgang)<br />
ISSN 0945-6228<br />
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