05.05.2019 Aufrufe

Berliner Zeitung 04.05.2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mehr als ein Drittel Plagiat? Zweifel an Franziska Giffeys Doktorarbeit – Berlin Seite 12<br />

Heute mit<br />

Service und<br />

Immobilien<br />

6°/9°<br />

Wolken und Schauer<br />

Wetter,Seite 2<br />

AM WOCHENENDE<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Sonnabend/Sonntag,4./5. Mai 2019<br />

Nr.102 HA -75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 2.00 €<br />

Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />

Im Magazin:<br />

Hatun Sürücü wareine von uns<br />

SherryHormann und ihr Ehrenmord-Film<br />

Seiten 2und 3<br />

Gundermann<br />

gewinnt<br />

Eine Scheibe Kindheit<br />

DasHörspiellabel Europa trotzt allen Krisen<br />

Seite 7<br />

Über sieben Rücken musst du gehen<br />

Maxim Leo ergibt sich der Physiotherapie<br />

Seite 10<br />

Anzeige<br />

www.atala.de<br />

Schulbauten<br />

verzögern sich<br />

Berlin Seite 9<br />

Der Film über den DDR-Liedermacher ist der große Gewinner des Deutschen<br />

Filmpreises. Auch Hauptdarsteller Aleander Scheer bekam eine Lola. Feuilleton Seite 25<br />

MICHAEL BREXENDORFF<br />

Kühnert gibt<br />

nicht nach<br />

Politik Seite 5<br />

Anzeige<br />

Heute in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Gratis<br />

Die Zahl ist erschreckend<br />

hoch: 13 Prozent aller<br />

Sekundarschüler verlassen<br />

in Berlin die Schule<br />

ohne Abschluss. Dieser Wert ist zuletzt<br />

noch gestiegen und stellt eine<br />

große Hypothek auf die Zukunft dar.<br />

Eine grundlegende Lösung dagegen<br />

hat bisher keiner vorgelegt. Eine<br />

Hauptursache für Schüler ohne Abschlüsse<br />

sind mangelnde Deutschkenntnisse<br />

vor allem unter den Kindern<br />

mit Migrationshintergrund.<br />

Das meint zumindest der CDU-Abgeordnete<br />

Christian Gräff, der für die<br />

Fraktion in Sachen Wirtschaftspolitik<br />

spricht. Seine Lösung präsentiert<br />

er dieses Wochenende auf der Klausurtagung<br />

in Thüringen.<br />

In dem Positionspapier „Berlin-<br />

Vision 2030“ fordert Gräff unter anderem,<br />

dass „eine verpflichtende<br />

Summer School für Kinder mit ungenügenden<br />

Deutschkenntnissen fester<br />

Bestandteil des deutschen Schulsystems“<br />

wird. Außerdem sollten<br />

künftig „Schüler und Eltern mit Migrationshintergrund<br />

gemeinsam<br />

über unser Bildungssystem informiertwerden“.<br />

<strong>Berliner</strong> Schulleiter reagieren verwundert<br />

auf die Idee mit der verpflichtenden<br />

Summer School. „Wer<br />

bitte soll in der unterrichtsfreien Zeit<br />

diesen Unterricht übernehmen“,<br />

sagt Sabine-Astrid Busse,Chefin des<br />

Interessenverbandes <strong>Berliner</strong> Schulleitungen,<br />

auf Anfrage der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>. Es fehle ja jetzt schon an<br />

ausgebildeten Pädagogen. Undviele<br />

Schüler seien in der Ferienzeit ohnehin<br />

auf Besuch bei den Großelternin<br />

der Türkei und anderswo, berichtet<br />

die Leiterin der Neuköllner Grundschule<br />

in der Köllnischen Heide.Viel<br />

wichtiger sei eine gute, möglichst<br />

frühe Sprachförderung in der Kita. In<br />

den Sommerferien könne der Besuch<br />

von eher projektorientierten<br />

Feriencamps helfen. „Wichtig wäre<br />

es, den Lernerfolg wissenschaftlich<br />

zu begleiten.“<br />

TomErdmann, Landesvorsitzender<br />

der Gewerkschaft Erziehung und<br />

Wissenschaft, hält von dem CDU-<br />

Vorstoß ebenfalls nicht viel. „Auch<br />

Kinder haben ein Recht auf Freizeit“,<br />

sagt er. Allerdings gebe es durchaus<br />

Studien aus den USA, die zeigen,<br />

dass Kinder,die in der Ferienzeit verreisen,<br />

deutlich mehr lernen als jene,<br />

die in ihrer gewohnten Umgebung<br />

zu Hause bleiben. Vondaher würde<br />

er persönlich eher für den Besuch<br />

vonFeriencamps plädieren.<br />

Der Verfassungsrechtler Ulrich<br />

Battis nennt den Vorschlag der<br />

Schule in den Ferien „hochproblematisch“.<br />

Denn: „Die immerhin von<br />

der Kultusministerkonferenz festgelegten<br />

Ferien würden in ihr Gegenteil<br />

verkehrt.“<br />

Auch die <strong>Berliner</strong> Bildungsverwaltung<br />

macht klare rechtliche Bedenken<br />

geltend. „Der Vorschlag<br />

würde alle Familien in Berlin betreffen<br />

und einen harten Eingriff in das<br />

Familienleben darstellen“, sagte die<br />

neue Bildungsstaatssekretärin Beate<br />

Stoffers (SPD). Eine Zwangsbeschu-<br />

Nachsitzen<br />

im Sommer<br />

Der CDU-Wirtschaftspolitiker<br />

Christian Gräff fordert Sommerschulen<br />

für Migranten mit<br />

schlechten Deutschkenntnissen.<br />

Die Pflicht träfe nicht nur sie<br />

VonElmar Schütze und Martin Klesmann<br />

„Die immerhin von der<br />

Kultusministerkonferenz<br />

festgelegten Ferien würden<br />

in ihr Gegenteil verkehrt.“<br />

Ulrich Battis, Verfassungsrechtler<br />

lung in den Ferien sei nicht sinnvoll,<br />

zumal es erhebliche rechtliche Bedenken<br />

gebe. Das Ganze könne einen<br />

Eingriff in das grundgesetzlich<br />

besonders geschützte Elternrecht<br />

und in die allgemeine Handlungsfreiheit<br />

darstellen. Auch könnte der<br />

Gleichbehandlungsgrundsatz verletzt<br />

werden. Denn eine solche Regelung<br />

müsste alle Kinder,die schlecht<br />

Deutsch sprechen, gleichermaßen<br />

betreffen, also etwa auch die eines<br />

Topmanagers aus den USA. Und<br />

nicht nur die.Die Sprachstandserhebungen<br />

in Berlin zeigen jedes Jahr<br />

auch erhebliche Deutschdefizite unter<br />

den Kindern ohne Migrationshintergrund.<br />

Safter Cinar, Sprecher des Türkischen<br />

Bundes Berlins, erkennt in<br />

Gräffs Forderungen „populistische<br />

Vorschläge, die die Schuld den Migrantenfamilien<br />

aufbürden wollen“.<br />

Im Übrigen seien ohnehin nicht in<br />

erster Linie Migrantenfamilien das<br />

Problem, sondern ein „veraltetes<br />

und ausgrenzendes Schulsystem“.<br />

So gebe es weiterhin zu große Klassen<br />

und zu wenige Möglichkeiten<br />

zur individuellen Förderung.<br />

Marianne Burkert-Eulitz, bildungspolitische<br />

Sprecherin derGrünen-Fraktion<br />

im Abgeordnetenhaus,<br />

erinnert daran, dass „Zwang und<br />

Druck noch keinem Kind die Lust<br />

am Lernen zurückgebracht haben“.<br />

Sie verweist auf die UN-Kinderrechtskonvention,<br />

nach der diese ein<br />

Rechtauf Ruhe,Freizeit und Spiel sowie<br />

ein Rechtauf Ferien hätten.<br />

Auch der Vorschlag von CDU-<br />

Mann Gräff, eine elektronische Zeiterfassung<br />

an den Schulen einzuführen,<br />

um das Schulschwänzen in den<br />

Griff zu bekommen, kommt nicht<br />

gut an. Dabei habe sich „Herr Gräff<br />

wohl von China inspirieren“ lassen,<br />

„wo der Persönlichkeitsschutz von<br />

Menschen vor dem Staat kaum eine<br />

Rolle spielt und wo Schüler per Gesichtserkennung<br />

in der Schule überwacht<br />

werden“, sagt Burkert-Eulitz.<br />

Es fehle „nur noch die Forderung<br />

nach einer elektronischen Fußfessel“<br />

als disziplinarische Maßnahme<br />

für diejenigen Jugendlichen, die<br />

mehr als vier unentschuldigte Fehlzeiten<br />

in einem Schuljahr haben.<br />

Ob sich Gräff mit seinem Ausflug<br />

in die Bildungspolitik einen Gefallen<br />

getan hat, wirdsich zeigen. Sicher ist<br />

zumindest, dass seine Position zum<br />

WirtschaftsstandortBerlin in der hitzigen<br />

Debatte sehr kurz kommt. In<br />

seinem Papier rechnet Gräff mit der<br />

Wirtschaftspolitik des Senats ab.<br />

Dieser betreibe eine Politik gegen<br />

Wirtschaft, Unternehmen und Betriebe.„DieVerfügbarkeit<br />

vonWohnraum<br />

insgesamt wird zur sozialen<br />

Frage mit großem gesellschaftspolitischen<br />

Verhetzungspotenzial in der<br />

Stadtbevölkerung“, schreibt Gräff.<br />

Auch bei der Infrastruktur sieht er<br />

Berlin „einzigartig schlecht aufgestellt“<br />

und nennt eine marode Infrastruktur<br />

im öffentlichen Personennahverkehr<br />

oder die Unfähigkeit, einen<br />

internationalen Flughafen fertigzustellen.<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />

Redaktion: (030) 63 33 11-457 (Mo-Fr10-16 Uhr), Fax-499<br />

Leser-blz@dumont.de; Leser-Service: (030)23 27-77,<br />

Fax-76; www.berliner-zeitung.de/leserservice<br />

Anzeigen: (030) 23 27-50, Fax: -66 97;<br />

berlin.anzeigen@dumont.de<br />

Postvertriebsstück A6517<br />

Entgelt bezahlt<br />

4<br />

194050<br />

501801<br />

61018<br />

TOTALUMBAU<br />

70% * IM ERDGESCHOSS<br />

Räumungsverkauf: Boutique, Leuchten, Teppiche und Gardinen<br />

*Rabattesind gültig bis zum Ende des Räumungsverkaufsinden Abteilungen Boutique, Leuchten, Teppiche und Gardinen. 50%<br />

30% *<br />

*<br />

MöbelHübnerGmbH | GenthinerStr.41|10785Berlin | www.moebel-huebner.de


2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

· ·······················································································································································································································································································<br />

·<br />

Report<br />

Zone der<br />

Zuflucht<br />

Lange lag das Wendland im toten Winkel<br />

Westdeutschlands. Nördlich, östlich, südlich: die DDR.<br />

Entlang der Elbe: die Grenze.<br />

In der erzwungenen Abgeschiedenheit ist ein<br />

einzigartiges Biotop gediehen. Es wird heute, 30 Jahre<br />

nach dem Mauerfall, gepflegt wie kaum ein anderes<br />

VonMarkus Wanzeck, Lüchow<br />

Aus der Prignitz ins Wendland rübermachen?<br />

Daswar lange lebensgefährlich.<br />

Im August 1974, spätabends,<br />

versuchte ein junger<br />

Mann, die Elbe gen Bundesrepublik zu<br />

durchschwimmen. Ein DDR-Patrouillenboot<br />

entdeckte ihn. Er schwamm weiter.Das<br />

Boot fuhr über den Flüchtenden. Eine Gedenktafel<br />

erinnertanden Getöteten, bei Elbkilometer<br />

474. Heute verbindet hier eine<br />

Fähre das mecklenburgische Lütkenwisch<br />

mit dem niedersächsischen Schnackenburg,<br />

werktags zwischen 6und 20 Uhr.<br />

„Wollter rüberfaahn?“, ruft eine Stimme<br />

von raubauzigem Charme. Wollnwer. Wir<br />

steuern unser Auto auf die Fähre, die Ilka<br />

heißt. Der Fährmann, Kippe im Mundwinkel,<br />

wirft die Maschine an. Mit Dieselmotortuckern<br />

imOhr gleiten wir über die Wasserfläche,<br />

inder sich grau der Winterhimmel<br />

spiegelt. Vorbei an einer Biberburg. Dem<br />

wendländischen Gestade entgegen, wo<br />

Graugänse grasen.<br />

EinFisch, der Steine frisst<br />

DasWendland lag über Jahrzehnte im toten<br />

Winkel Westdeutschlands: im fernöstlichen<br />

Zipfel Niedersachsens, eingerahmt von den<br />

heutigen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Brandenburg und Sachsen-Anhalt.<br />

In drei Himmelsrichtungen endeten die<br />

Wege am „Todesstreifen“. Auch auf DDR-<br />

Seite versetzte der Kalte Krieg das Grenzgebiet<br />

in eine Schockstarre. In den Fünfzigerund<br />

Sechzigerjahren wurden ganze Dörfer<br />

geräumt, um als unzuverlässig eingestufte<br />

Menschen aus dem Sperrgebiet fortzuschaffen<br />

(„Aktion Ungeziefer“).<br />

In ökologischer Hinsicht war die Abgeschiedenheit<br />

dies- wie jenseits des Eisernen<br />

Vorhangs ein Glücksfall. Die Elbtalaue, flankiert<br />

vom Wendland im „Westen“ (geografisch:<br />

Süden) und der Prignitz im „Osten“<br />

(also: Norden) – sie zählt heute zu den<br />

schönsten Naturschätzen im wiedervereinten<br />

Deutschland.<br />

Es wirkt, als sei die Zeit um dieses Wendland<br />

herum geflossen. Dörfchen und Städtchen<br />

mit Klinker- und Fachwerkhäuschen,<br />

dazwischen Wald oder Weite,inder sich Wolf<br />

und Seeadler, Fischotter und Eisvogel gute<br />

Nacht sagen. Die Prignitz gilt als der deutsche<br />

Landkreis mit der höchsten Bevölkerungsdichte<br />

–was Weißstörche betrifft. Die<br />

Elbe ist der einzige große Fluss Europas, der<br />

überwiegend, auf mehr als 600 seiner rund<br />

1100 Kilometer, ungestaut fließen darf. Seit<br />

1997 ist die Flusslandschaft der mittleren<br />

Elbe Unesco-Biosphärenreservat. Der<br />

Grenzstreifen wurde noch im Wendejahr<br />

1989 zum „Grünen Band“ umgewidmet, einem<br />

Refugium für selten gewordene Flora<br />

und Fauna. Die frühere deutsch-deutsche<br />

Grenze ist heute der größte Biotopverbund<br />

Deutschlands,vom Vogtland bis zur Ostsee.<br />

Nach nicht mal fünf Autominuten auf niedersächsischer<br />

Seite passieren wir die<br />

nächste ehemals innerdeutsche Grenze.<br />

Sachsen-Anhalt. Ein schwarz-rot-goldener<br />

Pfosten erinnert daran, daneben der Kolonnenweg<br />

aus Betonlochplatten, für Patrouillenfahrten<br />

der DDR-Grenzer angelegt, heute<br />

Teil einer Kuhweide. Und ein Wassergraben,<br />

der unscheinbar wirkt, aber bis auf kleinere<br />

Unterbrechungen so lang war wie der Grenzstreifen<br />

selbst. 1393 Kilometer. Dakonnten<br />

selbst Elbe oder Rhein nicht mithalten.<br />

Weiter zur Hohen Garbe,einer an drei Seiten<br />

von der Elbe umflossenen Landzunge,<br />

„So eine Natur findet man nicht oft.<br />

Wo so wenige Menschen leben.<br />

Wo es nachts sooo dunkel ist –dasieht man einen<br />

Sternenhimmel wie in Afrika.“<br />

Nicolette Tuinman<br />

bietet Dünenwanderungen an.<br />

auf der der bedeutendste noch erhaltene Auenwald<br />

der Gegend steht.<br />

„Zur Hälfte Eiche, zur Hälfte Flatterulme,<br />

circa 150 Jahrealt“, sagt Dieter Leupold vom<br />

Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND),<br />

der uns zu diesem Kleinod gelotst hat. Über<br />

eine Stiftung versucht die Naturschutzorganisation,<br />

die Halbinsel aufzukaufen –einige<br />

Teile,die derzeit Wiese sind, sollen auch wieder<br />

Auenwald werden. Alte, funktionslose<br />

Deiche sollen eingerissen, ein alter Nebenarm<br />

ausgebaggert werden, typische Auenwaldbewohner<br />

ihren Lebensraum zurückbekommen.<br />

Der Steinbeißer (Cobitis taenia)<br />

etwa, der einerseits sauerstoffreiches Wasser<br />

braucht, das andererseits aber möglichst<br />

langsam fließen sollte –damit die Kiesel im<br />

Flussbett kalorienreicher sind. „Dieser Fisch<br />

frisst nämlich wirklich Steine“, erklärt Leupold.<br />

„Und verdaut, was darauf sitzt.“ Die<br />

Steine speit er durch die Kiemen wieder aus.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt der Auenwaldrenaturierung<br />

liegt nur ein paar Kilometer<br />

flussabwärts, amanderen Ufer, unweit des<br />

Burgstädtchens Lenzen: der „Böse Ort“, zu<br />

seinem Namen gekommen, weil der Strom<br />

hier eine fast rechtwinklige Kurve macht.<br />

Heikel zu navigieren für die Schiffe.Und, was<br />

den Deich betrifft, eine regelrechte Sollbruchstelle,wie<br />

Leupold erklärt: „Beim Jahrhunderthochwasser<br />

2002 konnte ein Deichbruch<br />

nur knapp und mit viel Aufwand verhindert<br />

werden.“ Eine Million Sandsäcke<br />

stabilisierten den Wall.<br />

Dieser Wall wurde ab 2005 aufgegeben,<br />

aufgeschlitzt. Ein neuer Deich entstand im<br />

Hinterland. Das brachte 420 Hektar Überflutungsfläche.<br />

Sie reduzieren den lokalen<br />

Wasserspiegel bei der nächsten Jahrhundertflut<br />

um bis zu 35 Zentimeter. Und bringen<br />

den Lebensraum zurück, der in<br />

Deutschland fast völlig von der Landkarte<br />

verschwunden ist. Ein Pionierprojekt –<br />

denn wie, umHimmels willen, kann man<br />

Auenwald aufforsten? „Gar nicht so einfach“,<br />

sagt Leupold. Erfahrungswerte fehlen.<br />

„Und bei Winterhochwasser rasieren<br />

Eisschollen die Jungbäume regelrecht ab.“<br />

Koordiniert werden diese Projekte von<br />

der Burg Lenzen aus,die der BUND nach der<br />

Wende von der damaligen Besitzerin geschenkt<br />

bekam. Neben einem Dreifachmuseum<br />

zu Grünem Band, Flusslandschaft und<br />

Stadt Lenzen, einem Biohotel sowie einer<br />

Besucherinformation, die Exkursionen anbietet,<br />

beherbergt die Burg heute auch das<br />

Auenökologische Zentrum. All das unter einem<br />

Dach? Ergibt Sinn, findet Meike Kleinwächter,<br />

die Leiterin des Zentrums: „Früher<br />

machte man Naturschutz ja vor allem mit<br />

Verbotsschildern: Menschen draußen bleiben!<br />

Heute versuchen wir beim Auenschutz,<br />

die Menschen mitzunehmen.“<br />

Wobei Naturschutz hier imVierländereck,<br />

wo die Wellen der Elbe binnen weniger<br />

Flusskilometer ans Ufer von Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Niedersachsen schwappen, eine<br />

besondere Herausforderung ist. „Es gibt immer<br />

gleich drei, vier Ansprechpartner“,<br />

seufzt Kleinwächter.„Undviele unterschiedliche<br />

Verfahren der Biotopkartierung. Da ändertsich<br />

dann plötzlich an der Landesgrenze<br />

der Biotoptyp, der rechts und links doch<br />

ziemlich gleich aussieht.“ So ganz ist die Region<br />

ihre Grenzprobleme noch nicht losgeworden.<br />

Auch demografische Probleme bleiben.<br />

Der Kalte Krieg, der „Strukturwandel“ der<br />

Nachwendezeit, die Provinzflucht der Jungen<br />

–Bevölkerungsrückgang hat Tradition. „Wir<br />

haben damit zu kämpfen, dass es immer weniger<br />

Schüler gibt“, sagt Burgführerin Sabine<br />

Forberg. Doch in Lenzen haben sie das Beste<br />

daraus gemacht. Vonder Aussichtsplattform<br />

des Burgturms fällt der Blick auf das Gästehaus<br />

des Burghotels,roter Klinker,30Betten:<br />

das ehemalige Schulgebäude.Die Schule wiederum<br />

konnte im ehemaligen Bahnhof unterkommen.<br />

Derletzte Zug, am Lehrter Bahnhof<br />

in Berlin gestartet, 7,50 Reichsmark in der<br />

dritten Klasse,fuhr bereits am 25. September<br />

1947 in Lenzen ein.<br />

Alle vier Kilometer eine Biberfamilie<br />

Etwa 65 Kilometer elbabwärts,imwestlichen<br />

Zonenrandgebiet des Biosphärenreservats,<br />

steht die zweite zentrale Anlaufstelle für naturinteressierte<br />

Gäste desWendlands: das Biosphaerium<br />

Elbtalaue im Schloss Bleckede.<br />

Hier kann man sehen, was in der Flusslandschaft<br />

so alles kreucht und fleucht –ineiner<br />

interaktiven Ausstellung, in Aquarien, in einer<br />

Biberanlage. Diese Drinnen-Doppelung<br />

der Welt da draußen hat nicht nur an verregneten<br />

Wintertagen etwas für sich, da hat die<br />

Geschäftsführerin Andrea Schmidt recht:<br />

„Wir liegen zwar nur 100 oder 500 Meter von<br />

der Elbe, jenach Wasserstand. Aber die Fische<br />

sieht man ja trotzdem nie. Und die Biber<br />

nur sehr selten.“<br />

Rund 100 verschiedene Fischarten tummeln<br />

sich in der Elbe, von der Quelle bis zur<br />

Mündung. „Hier in der Region sind es etwa<br />

50“, sagt Schmidt. „Und die Hälfte davon haben<br />

wir hier im Aquarium. Das ist also ganz<br />

repräsentativ.“Vonder Kessler-Grundel über<br />

Stör und Karpfen bis hin zum Wels.Der liege<br />

übrigens die ganze Zeit nur am Boden rum,<br />

erzählt Schmidt: „Außer wenn es Fressen<br />

gibt. Wie ein Löwe. Während die Karpfen als<br />

Friedfische obendrüber den ganzen Tagaktiv<br />

sind und fressen. WieKühe.“<br />

Neben dem Aquarienhaus: ein großer<br />

Teich mit Biberburg, drumherum ein Gartengehege,<br />

1000 Quadratmeter alles in allem.<br />

Nicht wenig. Aber, was die Geschwindigkeit<br />

des natürlichen Holzwuchses angeht,<br />

viel zu klein für das Biberpaar, das hier lebt.<br />

„Deswegen wachsen bei uns die Bäume innerhalb<br />

eines Tages“, erklärt Schmidt. Tags-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 3 *<br />

· ·······················································································································································································································································································<br />

·<br />

Report<br />

A24<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Mecklenburgisches<br />

Elbetal<br />

A14<br />

A19<br />

Lüneburg<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Uelzen<br />

Elbe<br />

Stixe<br />

Hitzacker<br />

Dannenberg<br />

Burg Lenzen<br />

Wendland<br />

Perleberg<br />

Prignitz<br />

Brandenburgisches<br />

Elbetal<br />

Pritzwalk<br />

Wittstock/Dosse<br />

Lüchow<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Havelberg<br />

BRANDEN-<br />

BURG<br />

Elbe<br />

10 km<br />

Brandenburg<br />

an der Havel<br />

BLZ/HECHER<br />

ZEITENSPIEGEL/JANINE MEYER (2); IMAGO IMAGES (3)<br />

über werden frische Äste in bereitstehende<br />

Röhrengesteckt. Diekönnen die Biberdann<br />

nachts niedernagenund in ihremBau verarbeiten.<br />

Wie die wackeren vegetarischen<br />

Holzfäller sich von dieser Sisyphusarbeit erholen,<br />

kann man im„Biberhaus“ beobachten,<br />

dasdurch zwei Sichtfenster mit derBurg<br />

derNager verbunden ist.<br />

Einst war der Elbe-Biber fast ausgerottet,<br />

bis auf eine Restpopulation in Sachsen-Anhalt<br />

–sokam es, dass ereine Zeit lang zu einem<br />

der wenigen Exportschlager der DDR<br />

avancierte. Heute, schätzt Schmidt, dürfte<br />

im niedersächsischen Teil des Biosphärengebiets<br />

wieder alle vier, fünf Kilometer eine<br />

Biberfamilie heimisch geworden sein.<br />

Winkel derWiderständigen<br />

Ebenfalls Teil der niedersächsischen Elbtalaue<br />

ist die Stixer Wanderdüne –obwohl sie<br />

rechtselbisch gelegen ist: aufdem Gebietvon<br />

Amt Neuhaus. Die Gemeinde machte 1993<br />

aus Mecklenburg-Vorpommern rüber nach<br />

Niedersachsen. Sie schloss sich dem Landkreis<br />

Lüneburg an, zu dem sie bis 1945 gehört<br />

hatte (und mit dem sie heute allein<br />

durcheine Fähreverbunden ist).<br />

Die Düne, 30 Meter hoch, ist eines der<br />

markantesten Überbleibsel der letzten Eiszeit,<br />

derenGletscher vormehr als 10 000 Jahren<br />

die hiesige Landschaft formten und einen<br />

Haufen Sand im Elbe-Urstromtal zurückließen.<br />

VomFerienhof Mayer in Stixe sind es nur<br />

ein paar Gehminuten:hinaus ausdem Dorf,<br />

hinein indie Kiefern, die die Wanderdüne<br />

abbremsen –und sie vonaußerhalbdes Waldes<br />

unsichtbar machen. „Manche Leute, die<br />

ihrganzes Leben in derGegend verbrachten,<br />

haben noch nie von der Düne gehört“, sagt<br />

Nicolette Tuinman, die für den Hof Dünenwanderungen<br />

anbietet.<br />

Tuinman selbst ist eine Zugezogene. Mit<br />

ihrem Mann kam sie 2010 aus Amsterdam,<br />

ein Neubeginnnacheinem halben Jahrhundert.Sie<br />

hatten dort früher selbst auch einen<br />

Hof, am Stadtrand. Bis die Stadt den Rand<br />

schluckte. Hier, im Wendland, fanden sie<br />

Verlorengeglaubtes wieder. „Das ist schön<br />

mitden Deichen, wieimHolland derFünfzigerjahre“,<br />

sagt Tuinman auf dem Rückweg<br />

zum Ferienhof. „So eine Natur findet man<br />

nicht oft. Wo so wenige Menschen leben. Wo<br />

es nachts sooo dunkel ist –dasieht man einen<br />

Sternenhimmel wie in Afrika.“<br />

Auch Johann Mayer, der zusammen mit<br />

seiner Frau Anna den Ferienhof führt, ist ein<br />

Zugezogener,aus der Steiermark, Österreich.<br />

Nach einer Weltenbummelei zur See ist er<br />

Anfang der NeunzigerjahreimWendland gestrandet.<br />

Hier haben die Mayers einen Hof<br />

aufgebaut, der einer Arche gleicht: Thüringer<br />

Waldziegen, Harzer Waldziegen, Schwalbenbäuchige<br />

Wollschweine, Westfälisches Kaltblut,<br />

Rheinisches Kaltblut. Kaninchen, Puten,<br />

Gänse.Hühner,15verschiedene Rassen.<br />

Schafe haben sie auch. Mal mehr, mal<br />

weniger. „Wir haben hier irrsinnig viele<br />

Wolfsangriffe“, sagt Johann Mayer. Zweimal<br />

schon seien zehn ihrer Schafe und Ziegen<br />

gerissen worden. Inzwischen können<br />

Mayers wieder ruhig schlafen, weil Schafschützer<br />

auf der Weide wachen: vier Pyrenäen-Berghunde,<br />

die es seit Jahrhunderten<br />

schon mit Wölfen aufnehmen. „Gut sozialisiert“<br />

seien die, sagt Mayer. „Wenn Sie<br />

tagsüber mit mir zusammen auf die Weide<br />

gehen –kein Problem. Aber nachts,allein –<br />

dann ist es vorbei.“<br />

Der Mayer-Hof ist ganz offiziell eine Arche.Erzählt<br />

zu den Höfen der„Arche-Region<br />

Flusslandschaft Elbe“. An inzwischen 180<br />

Orten werden hier Nutztierrassen gehalten,<br />

die vom Aussterben bedroht sind. Mehr als<br />

die Hälfte der 90 Arten, die auf der Roten<br />

Liste stehen, haben ein Zuhause gefunden.<br />

Das Ex-Grenzgebiet ist vom Flucht- zum<br />

Zufluchtsort geworden. Eine Arche auch für<br />

all die Zugezogenen. Denen begegnet man<br />

hier so zahlreich, dass man sich bald in der<br />

„Gar nicht so einfach, einen Auenwald aufzuforsten.<br />

Es fehlen die Erfahrungswerte.<br />

Und bei Winterhochwasser rasieren Eisschollen die<br />

Jungbäume regelrecht ab.“<br />

Dieter Leupold<br />

vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland<br />

Flachlandversion von Berlin-Prenzlauer<br />

Berg wähnt. Kurz nach der abendlichen Anfahrt<br />

auf Satemin, das größte der charakteristischen<br />

Wendländer Fachwerk-Rundlingsdörfer,<br />

erklingt gleich ein niederländischer<br />

Akzent. „Von dort zieht es viele ins<br />

Wendland“, weiß Sandra Mewes zu berichten,<br />

Inhaberin des Markthofes Satemin, einziges<br />

Hotel im Ort. Deutsche würden die Niederlande<br />

ja als sehr freizügig wahrnehmen –<br />

ein Missverständnis wegen der Coffeeshops.<br />

„Hier ist es freier,unkontrollierter.“<br />

Dieses Image haben sich die Menschen<br />

im Wendland erarbeitet. Und der entscheidende<br />

Standortvorteil dafür war gerade<br />

seine Abgeschiedenheit. Sie war auch der<br />

Hauptgrund dafür,dass ein Salzstock unweit<br />

des Örtchens Gorleben 1977 als Atommülllager<br />

auserkoren wurde – was den Widerstandsgeist<br />

derWendländer weckte.1980 riefen<br />

sie,nur halb im Ernst, die Republik Freies<br />

Wendland aus, in einem Hüttendorf, das<br />

nach einem Monat von einem vieltausendköpfigen<br />

Aufgebot der Polizei geräumt<br />

wurde. Auch viele Großstädter schlossen<br />

sich der Protestbewegung an, nicht wenige<br />

zogen dauerhaft in diesen Winkel der Widerständigen.<br />

Das Wendland wurde zum Synonym<br />

für Öko-Alternativkultur. Dieser Ruf<br />

wirktinder Region bis heute nach.<br />

In Satemin, wie überall im Wendland,<br />

hängen Kreuze anvielen Häusern. Dabei ist<br />

es keine besonders christliche Gegend, im<br />

Gegenteil. „Das Wendland war schon immer<br />

unzugänglich und abgeschieden“, erklärt<br />

Karen Krumpa, die regelmäßig Markthof-<br />

Gäste durch Satemin führt. „So sehr, dass<br />

Mönche erst im zwölften Jahrhundert zum<br />

Christianisieren ins Wendland kamen.“ Die<br />

Kreuze sind gelb und x-förmig. Es sind Anti-<br />

Atomlager-Kreuze.<br />

Die Abgeschiedenheit des Wendlands<br />

hatte teils geografische Gründe; es war eine<br />

sumpfige Gegend, in der oft wochenlang das<br />

Elbe-Hochwasser stand. Noch prägender<br />

aber warenKultur- undSprachbarrieren. Die<br />

Wenden, wie die im deutschen Sprachraum<br />

siedelnden Slawen genannt wurden, galten<br />

ihren Nachbarn als barbarisches, feierwütiges<br />

Volk. Sie sprachen Drawänopolabisch,<br />

eine Sprache, die Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

ausstarb – nicht zuletzt, weil sich keiner<br />

mehr gern als Wende outen mochte. „Die<br />

Nachbarn wollten mit uns nichts zu tun haben“,<br />

sagt Krumpa –keine Zugezogene,sondern<br />

geboren in Lüchow, einen Steinwurf<br />

nur von Satemin. „Die Uelzener beispielsweise<br />

wollten auf keinen Fall ins Wendland<br />

einheiraten. Es seidenn, dieBraut hatte hier<br />

einpaarHöfe an derHacke.“<br />

Von der wendischen Sprache ist wenig<br />

mehrgeblieben als ein Lied.„Katümes ninka<br />

bayt?“, hebt Krumpa an. „Telka mes ninka<br />

bayt ...“ Ein Brautlied, indem eine hässliche<br />

Eule eine Hauptrolle spielt. „Die Strophen<br />

werden immer anrüchiger. Das dürfte der<br />

Grund sein, warum dieses Lied sich am<br />

längsten gehalten hat.“<br />

Der Geist von Gorleben, der Aussteiger<br />

und Weltverbesserer anlockte, lebt im<br />

Wendland weiter. Zu besichtigen ist das<br />

vielleicht am besten am Rand des 4900-<br />

Seelen-Städtchens Hitzacker –dort, wo es<br />

noch gar nichts zu sehen gibt außer viel<br />

Sand und Matsch und einem einsamen<br />

Rohbau. Hier soll ein Dorf für 300 Menschen<br />

entstehen, wie es politisch korrekter<br />

kaum sein könnte. Ein ökologisches, interkulturelles<br />

Mehrgenerationen-Dorf, getragen<br />

von einer Genossenschaft. Keiner soll<br />

die Immobilien besitzen, jeder, der<br />

möchte,hier wohnen können.<br />

Neues Leben im Dorf der Zugezogenen<br />

„Wir streben an: ein Drittel Familien, ein<br />

Drittel Generation 50 plus, ein Drittel Geflüchtete“,<br />

sagt Rita Lassen, die im Vorstand<br />

der Genossenschaft sitzt und gemeinsam<br />

mit der Genossin Eva Drexler auf die Baustelle<br />

gekommen ist. Entstanden sei die<br />

Dorf-Idee 2015, „als die Geflüchteten kamen“.<br />

Ein paar Wendländer dachten sich:<br />

Damit wir das schaffen, muss günstiger<br />

Wohnraum her. Und dafür legen sie möglichst<br />

viel selbst Hand an. Lassen zeigt am<br />

Haus hoch: „Die Holzverkleidung haben wir<br />

gemacht. Auch die Innenwände mauernwir.<br />

Und den Lehm klatschen wir selbst an die<br />

Wand.“<br />

Lassen und Drexler haben Zeit und Lust,<br />

ein neues Leben in einem Dorf der Zugezogenen<br />

zu beginnen. Beide sind in Rente,<br />

beide voller Tatendrang. Drexler zieht es aus<br />

dem Rheinland ins Hitzacker-Dorf. Lassen<br />

aus Hamburg. Vondort stammt die Hälfte<br />

der derzeit rund 190 Genossenschaftsmitglieder.<br />

Was daran liegen mag, dass es in<br />

Hitzacker noch einen Bahnhof gibt.<br />

Derist vonHamburg, via Lüneburg, in anderthalb<br />

Bummelzugstunden erreichbar,erklärt<br />

Lassen. „Auch für uns beide war die<br />

Nähe zu Hamburg ein wichtiger Punkt.“ Sie<br />

sagt das tatsächlich so, Nähe. Alles ist eben<br />

relativ.AuchAbgeschiedenheit.<br />

Markus Wanzeck konnte im Wendeland<br />

gut abschalten. Es gibt Dörfer,in<br />

denen das Internet nicht funktioniert.


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Koblenz ruft symbolisch den<br />

Klimanotstand aus<br />

DerGemeinderat vonKonstanz hat<br />

den „Klimanotstand“ ausgerufen.<br />

DieKommunalpolitiker nahmen die<br />

Resolution einstimmig an. Konstanz<br />

ist damit nach Angaben von„Fridays<br />

for Future“ die erste Stadt in<br />

Deutschland, die einen solchen<br />

Schritt geht. DerRatsbeschluss umfasst<br />

unter anderem die klimaneutrale<br />

Energieversorgung vonGebäuden,<br />

ein Mobilitätsmanagement für<br />

die Stadt und ein Energiemanagement<br />

für städtische Gebäude. (dpa)<br />

Bund und Länder einig über<br />

Hochschulförderung<br />

Bund und Länder haben sich über<br />

eine Nachfolge für den Hochschulpakt<br />

verständigt. DerBund werde<br />

seine Mittel künftig dauerhaft zahlen,<br />

auch um mehr unbefristete Stellen an<br />

den Hochschulen zu ermöglichen,<br />

sagte Bundesbildungsministerin<br />

Anja Karliczek (CDU) am Freitag in<br />

Berlin.Von2021 bis 2023 will der<br />

Bund jährlich 1,88 Milliarden Euro<br />

zurVerfügung stellen, ab 2024 soll die<br />

Summe auf 2,05 Milliarden Euro steigen.<br />

DieLänder steuernjeweils dieselbe<br />

Summe bei. (AFP)<br />

Konservative und Labour<br />

verlieren bei Kommunalwahl<br />

Beiden britischen Kommunalwahlen<br />

sind die regierenden Konservativenund<br />

die oppositionelle Labour-<br />

Partei wegen der Brexit-Streitereien<br />

abgestraft worden. Beide fuhren bei<br />

den Abstimmungen in weiten Teilen<br />

Englands und Nordirlands erhebliche<br />

Verluste ein. Davonprofitierten<br />

vorallem Liberaldemokraten, Grüne<br />

und Unabhängige. (dpa)<br />

General Woltersist neuer<br />

Nato-Oberbefehlshaber<br />

Nun die Pflicht<br />

Die neue CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer schafft es bislang nicht, die Union aus dem Umfragetief zu führen<br />

VonDaniela Vates<br />

Die Unzufriedenheit äußertsich<br />

unterschiedlich.<br />

„Wir sind im freien Fall“,<br />

ruft ein führender<br />

Unions-Mann aufgeregt, wenn man<br />

ihn auf die Umfragewerte der Union<br />

anspricht. „Nicht zufriedenstellend“,<br />

sagen andereetwas ruhiger.Der Konsens<br />

in der Union ist flügelübergreifend:<br />

So kann es nicht bleiben.<br />

Vier Wochen vor der Europawahl<br />

und wenige Monate vor den Landtagswahlen<br />

in Sachsen, Brandenburg<br />

und Thüringen liegt die Union in den<br />

Umfragen bei unter 30 Prozent und<br />

damit unter ihrem Bundestagswahlergebnis<br />

von2017. Auch die neue Parteichefin<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

scheint den Trend nicht umkehren<br />

zu können: Ihre Umfragewertesinken.<br />

Für die Woche nach der<br />

Europawahl hat Kramp-Karrenbauer<br />

ihre Parteispitze vorsorglich zu einer<br />

Klausurtagung zusammengetrommelt.<br />

Wackelt sie schon wenige Monate<br />

nach ihrem Amtsantritt?<br />

Probleme der Nachfolgerin<br />

In der Union fällt die Analyse nüchternaus:„Es<br />

war klar,dass die Umfragewerte<br />

nach der ersten Euphorie zurückgehen“,<br />

sagt der Vorsitzende der<br />

Kommunalpolitischen Vereinigung<br />

von CDU und CSU (KPV), Christian<br />

Haase,der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland). Günter<br />

Krings, Vorsitzender der mächtigen<br />

NRW-Landesgruppe im Bundestag,<br />

meint: „Es war klar, dass wir einen<br />

Preis zu zahlen haben für den Vorsitzendenwechsel.<br />

Jeder Nachfolger<br />

hätte Probleme gehabt. Wir waren<br />

bisher die Merkel-Partei. Jetzt fehlt<br />

uns ein wesentlicher Selling-Point.“<br />

Kramp-Karrenbauer mache ihre<br />

Sache sehr gut, sagen selbst die in<br />

der CDU, die sie nicht gewählt haben.<br />

Allerdings sei ihr Problem, dass<br />

sie Ideen nur in der Theorie skizzieren,<br />

aber nicht umsetzen könne.„Sie<br />

hat keine legislative Macht – dennoch<br />

wird von ihr erwartet, dass sie<br />

Dinge durchsetzt“, analysiert ein<br />

Vertreter des Unions-Wirtschaftsflügels.<br />

Kramp-Karrenbauer sei öffentlich<br />

zu wenig präsent, weil sie kein<br />

Ministeramt bekleide und sich bisher<br />

vorallem auf die Konsolidierung<br />

der Partei konzentriert habe und<br />

nicht an die Bürger wende.<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer ist seit dem 7. Dezember CDU-Vorsitzende.<br />

DPA/JUTRCZENKA<br />

Deutschlandtrend<br />

„Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre“,inProzent<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

3.5.18<br />

29. Oktober<br />

Merkel erklärt nach der Hessen-Wahl,<br />

dass sie nicht wieder kandidiert<br />

7. Dezember<br />

AKK zur CDU-Vorsitzenden<br />

gewählt<br />

3.5.19<br />

28 CDU/CSU<br />

20 Grüne<br />

18 SPD<br />

12 AfD<br />

9 Linke<br />

8 FDP<br />

5 Andere<br />

BLZ/HECHER; QUELLE: INFRATEST<br />

Eine mehrstufige Strategie sieht<br />

darin der Kommunalpolitik-Experte<br />

Haase: „AKKs erste Aufgabe war es,<br />

den Laden zusammenzuhalten. Das<br />

hat sie geschafft. Der Laden ist zusammen.<br />

Jetzt müssen nach außen<br />

erkennbar Themen gesetzt und<br />

diese mit Personen verbunden werden“,<br />

sagt er. „Die Personifizierung<br />

vonSachfragen ist eine zentrale Aufgabe.“<br />

Dies könne zum Beispiel<br />

durch neue Minister sichergestellt<br />

werden: „Eine Kabinettsumbildung<br />

wäreeine Möglichkeit, um zu zeigen,<br />

dass wir uns weiterentwickeln.“<br />

Das passt zu Forderungen in der<br />

Union nach einem Austausch von<br />

Wirtschaftsminister Peter Altmaier<br />

und Bildungsministerin Anja Karliczek.<br />

Auch Verteidigungsministerin<br />

Ursula vonder Leyen ist in den eigenen<br />

Reihen in der Kritik. Als Ministerkandidat<br />

wird Friedrich Merz gehandelt<br />

–vor allem von denen, die<br />

ihn gerne als Parteichef gesehen hätten.<br />

Als Minister könnte Merz AKK<br />

den Anspruch auf die Kanzlerkandidatur<br />

streitig machen.<br />

Abseits des wirtschafts-konservativen<br />

Flügelswarnen Spitzenvertreter<br />

der CDU vor einem Rechtsruck der<br />

Partei: „Wenn die Wähler der Mitte<br />

nicht mehr das Gefühl hätten, von<br />

uns angesprochen zu werden, würde<br />

das sehr schaden“, sagt die schleswigholsteinische<br />

Bildungsministerin KarinPrien,<br />

eine der Sprecherinnen des<br />

Netzwerkes „Union der Mitte“. „Wir<br />

müssen auf die Zukunftsthemen wie<br />

Klimaschutz, Mobilität, Bildung und<br />

Forschung neue Antworten finden.<br />

Da ist programmatisch noch Luft<br />

nach oben.“<br />

In der CDU-Zentrale heißt es, das<br />

Problem der CDU sei „die schlechte<br />

Performance der Regierung“. Ein<br />

Putsch Kramp-Karrenbauers gegen<br />

Merkel gilt als unwahrscheinlich, ein<br />

vorzeitiger Rückzug der Kanzlerin<br />

wird frühestens nach den Wahlen in<br />

Ostdeutschland erwartet. Dies gebe<br />

derVorsitzenden mehr Zeit, ihrePosition<br />

zu festigen. Derbaden-württembergische<br />

Bundestagsabgeordnete<br />

Roderich Kiesewetter, ebenfalls aktiv<br />

in der „Union der Mitte“,beschwichtigt:<br />

„Es geht darum, gut zu regieren<br />

und bis zum Ende der Wahlperiode<br />

durchzuhalten.“ EinPersonalwechsel<br />

sei nicht dringend nötig: „Wenn man<br />

Leute im Amt belässt, bringt sie das in<br />

die Pflicht, zu handeln.“<br />

Mehr militante<br />

Rechtsextreme<br />

in Deutschland<br />

Aufmarsch in Plauen<br />

ruft Entsetzen hervor<br />

VonMarkus Decker<br />

Jeder zweite Rechtsextremist in<br />

Deutschland ist nach Einschätzung<br />

der Sicherheitsbehörden gewaltorientiert.<br />

Dasgeht aus der Antwort<br />

des Bundesinnenministeriums<br />

auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion<br />

hervor. Demnach waren<br />

2017 von 24000 Rechtsextremisten<br />

12 700 militant. Ihre Zahl sei kontinuierlich<br />

gewachsen. Unter den gewaltorientierten<br />

Rechtsextremisten<br />

seien auch Personen mit einer „Waffenaffinität“,<br />

heißt es in der Antwort.<br />

Unter den Sicherheitspolitikern<br />

in Bund und Ländern löste dies am<br />

Freitag Diskussionen aus –ebenso<br />

wie der Umstand, dass Rechtsextremisten<br />

der Kleinstpartei „Der Dritte<br />

Weg“ am 1. Maivon der Polizei unbehelligt<br />

durch Plauen in Sachsen marschieren<br />

konnten.<br />

Niedersachsens Innenminister<br />

BorisPistorius (SPD) sagte der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland): „Wir haben erst vor<br />

wenigen Tagen in Plauen schlicht<br />

unfassbare Bilder eines Aufzugs von<br />

teils uniformierten Neonazis mit<br />

Trommeln, Fackeln und Bengalos<br />

gesehen, bei dem sich die zuständige<br />

Verwaltung offenbar keine allzu<br />

große Mühe gegeben hat, ihn in dieser<br />

Form zu verhindern.“ DieZahlen<br />

des Bundesinnenministeriums seien<br />

„ein weiterer Beleg dafür, dass es in<br />

Deutschland ein Problem mit gewaltbereiten<br />

Rechtsextremen gibt“.<br />

Der rechtsextreme Aufmarsch am 1. Mai<br />

in Plauen<br />

GETTY/KARSTEN KOALL<br />

General TodD.Wolterskommandiert<br />

auch die US-Truppen in Europa. IMAGO IMAGES<br />

DieNato hat einen neuen Oberbefehlshaber.US-Luftwaffengeneral<br />

TodD.Wolters,59, übernahm am<br />

Freitag in Mons die Aufgaben von<br />

Curtis M. Scaparrotti. In der neuen<br />

Funktion wirdWolters für die Planung<br />

und Ausführung vonBündniseinsätzen<br />

verantwortlich sein. (dpa)<br />

Millionen hungernin<br />

Nordkorea<br />

In Nordkorea droht einer UN-Untersuchung<br />

zufolge mindestens zehn<br />

Millionen Menschen Hunger.Ihre<br />

Essensvorräte reichten nicht bis zur<br />

nächsten Ernte.Die jüngste Ernte sei<br />

nach Dürren, Hitzewellen und Überschwemmungen<br />

so schlecht ausgefallen<br />

wie seit zehn Jahren nicht<br />

mehr,teilte ein Sprecher des Welternährungsprogramms<br />

mit. (dpa)<br />

Fink stoppt Kohlebergwerk<br />

in Australien<br />

Im australischen Queensland wurde<br />

der Baueines Kohlebergwerks gestoppt,<br />

um eine Finkenartzuschützen,<br />

teilten die Behörden mit. Solange<br />

der indische Adani-Konzern<br />

keine Vorkehrungen treffe,umden<br />

bedrohten Schwarzkehl-Ammerfinken<br />

zu schützen, werdedas Projekt<br />

auf Eisgelegt. (AFP)<br />

Liebe Yael,<br />

der Winter in TelAviv war lang und<br />

feucht, genau wie du schreibst. Sogar<br />

Ostern hat es noch einmal geregnet.<br />

Umso spektakulärer ist der Frühling<br />

in diesem Jahr. Überall duftet es<br />

nach Orangenblüten, von Balkonen<br />

fallen die rosa Zweige des Bougainvillea-Strauches,<br />

neben meiner Hebräisch-Schule<br />

sprießen stachlige<br />

Kugeln aus den Astspitzen, und bei<br />

uns in Jaffa konkurrieren schon morgens<br />

um vier die Vögel mit dem Ruf<br />

des Muezzin.<br />

Ich komme mir vor wie im jüdisch-orientalischen<br />

Dschungel, fotografierejedenVogel<br />

und jede Blüte,<br />

um auch die Familie in Berlin an<br />

meiner Begeisterung teilhaben zu<br />

lassen. Leider gibt es nichts Undankbareres<br />

als Naturfotos.Der grüne Papagei<br />

im Mandarinenbaum unterscheidet<br />

sich kaum von einem Blatt,<br />

die spektakuläre Stachelblüte erinnerteher<br />

an eine Küchenbürste,und<br />

der kleine Vogel mit dem blauen Gefieder<br />

könnte auch ein Spatz sein, so<br />

im Gegenlicht.<br />

Die Reaktionen sind verhalten.<br />

„Ist der Papagei irgendwo entflogen?“,<br />

erkundigt sich meine Schwester.„Hast<br />

du jetzt einen Vogel?“, fragt<br />

mein Kollege. Meine Kinder reagieren<br />

meist gar nicht. Wahrscheinlich<br />

denken sie, ich verlierelangsam den<br />

Verstand. Im letzten Jahr habe ich<br />

Fotos von den Freitagsprotesten im<br />

Gazastreifen verschickt und jetzt nur<br />

noch Schnappschüsse von Fauna<br />

und Flora.<br />

Hasch-Honig und<br />

Sonnenvogel<br />

TelAviv –Berlin<br />

Anja Reich<br />

Auch ich frage mich, was mit mir<br />

los ist, warum ich auf einmal Sachen<br />

sehe, die im letzten Jahr ja auch<br />

schon da waren. Vielleicht musste<br />

ich nach meiner Ankunft erst einmal<br />

all das Neue, Extreme verarbeiten,<br />

um die anderen, feinen Dinge zu sehen.<br />

Oder man hält die Anspannung<br />

im Land einfach besser aus, wenn<br />

man hin und wieder einen Löffel<br />

Hasch-Honig isst (wie unser Gemüsehändler),<br />

zum Buddhismus übertritt<br />

(wie unsere Hebräisch-Lehrerin)<br />

oder zur Hobby-Ornithologin<br />

wird(wieich).<br />

Neulichhabe ich auf unserem Hof<br />

ein Nest entdeckt. Es hängt an einem<br />

Faden imStrauch direkt hinter der<br />

Tür zur Straße und ist so zart, dass ich<br />

dachte,eshätten sich einfach nur ein<br />

paar Schnipsel in den Ästen verfangen.<br />

Eines Tages aber schaute ein<br />

Köpfchen aus den Schnipseln heraus.<br />

Es war der kleine Vogel mit dem spitzenSchnabel,<br />

der immer vormeinem<br />

Lavendeltopf flattert. Das Weibchen<br />

braun, das Männchen leuchtend<br />

blau.Wunderschön!<br />

Im Internet erfuhr ich, dass es sich<br />

um den Jericho-Nektarvogel handelt.<br />

AufHebräisch heißt er Tzufit, auf Arabisch<br />

Asfour Shams il-Falestin und<br />

auf Englisch Palestine Sunbird, Palästinensischer<br />

Sonnenvogel. Ichklickte<br />

mich durch Websites und Artikel. Die<br />

Geschichte meines Vogels wurde immer<br />

länger, komplizierter und –ja–<br />

politischer. Erkann in drei verschiedenen<br />

Dialekten singen, lebte früher<br />

vorallem in der Negev-Wüste und am<br />

Toten Meer, aber seit der Besiedlung<br />

des Landes durch die zionistischen<br />

Pioniere auch in vielen anderen Teilen,<br />

sogar in Städten. Für die Israelis<br />

ist er Teil ihrer Erfolgsgeschichte und<br />

sollte vor ein paar Jahren sogar zum<br />

Nationalvogel gekürt werden.<br />

Deutschland hat den Steinadler,<br />

Frankreich den Hahn, Israel wollte<br />

den Sonnenvogel. Das einzige, was<br />

störte, war das „palästinensisch“ im<br />

Namen. Es gabeineUmbenennungsinitiative,<br />

und natürlich gab es auch<br />

Proteste der Palästinenser und der<br />

BDS-Bewegung dagegen. Das übliche<br />

Spiel. Am Ende machte derWiedehopf<br />

dasRennen, einVogel mit langen<br />

Beinen, buntem Gefieder undeiner<br />

imposanten Krone. Schön, stolz<br />

und frech. WieIsrael. DerkleineSonnenvogel<br />

wurde zum Staatssymbol<br />

Palästinas –und nistet jetzt in unserem<br />

Hof. Auf israelischem Staatsgebiet,<br />

in einem arabischen Viertel, bei<br />

einer deutschen Familie.<br />

DeineAnja<br />

Allerdings sei dies„nichts wirklich<br />

Neues“, fügte Pistorius hinzu. Aufgabe<br />

für Politik und Gesellschaft sei<br />

es nun, sehr genau hinzusehen,<br />

wenn junge Menschen Radikalisierungstendenzen<br />

zeigten. „Wir müssen<br />

vorallem dafür sorgen, dass Prävention<br />

ein wichtiger Teil der schulischen<br />

Ausbildung bleibt. DieSicherheitsbehörden<br />

müssen alle Räume,<br />

in denen radikale Gewalt welcher<br />

Couleur auch immer entstehen<br />

kann, sehr genau im Auge behalten.<br />

Dafür tun wir alles,was möglich ist.“<br />

Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />

(CSU) verurteilte den Aufmarsch<br />

in Plauen ebenfalls. Erwolle<br />

„alles, was in einem freiheitlichen<br />

Staat möglich ist, tun, um den Rechtsradikalismus<br />

zu bekämpfen“, sagte er<br />

im sächsischen Brandis.<br />

RechtesNetzwerkinBehörden?<br />

In der Koalition wächst unterdessen<br />

die Besorgnis über rechte Netzwerke.<br />

Diese zögen sich, so Sicherheitskreise,<br />

wohl auch durch die Sicherheitsbehörden.<br />

Und die neuesten<br />

Informationen wögen unter Umständen<br />

so schwer, dass ein<br />

Untersuchungsausschuss unvermeidlich<br />

werden könne. Der Bevollmächtigte<br />

des Parlamentarischen<br />

Kontrollgremiums, Arne Schlatmann,<br />

recherchiertdemnach derzeit<br />

beim Militärischen Abschirmdienst<br />

sowie beim Bundesamt für Verfassungsschutz.<br />

Beide Dienste seien<br />

„hoch alarmiert“, heißt es in den<br />

Kreisen. Das Problem sei, dass bei<br />

den Diensten bisher nur der als<br />

Problem gegolten habe, der eindeutig<br />

Rechtsextremist sei. Grenzfälle<br />

hätten sie meist außer Acht gelassen.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 5 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Politik<br />

Junge Leute<br />

wollen<br />

Europa<br />

Nationale Parlamente sind<br />

aber wichtiger<br />

Junge Europäer bekennen sich<br />

überdurchschnittlich oft zu Europa,<br />

fühlen sich vom Europaparlament<br />

aber nicht ausreichend repräsentiert.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt<br />

eine Studie der TUI-Stiftung, die am<br />

Freitag in Berlin vorgestellt wurde.<br />

Danach fühlen 30 Prozent der jungen<br />

Menschen ihreInteressen durch<br />

das jeweilige nationale Parlament<br />

vertreten, aber nur 20 Prozent durch<br />

das Europaparlament. In allen zehn<br />

EU-Staaten, in denen die Befragung<br />

durchgeführt wurde, werden nationale<br />

Parlamentswahlen folglich<br />

auch als wichtiger eingestuft als die<br />

bevorstehende Europawahl.<br />

Im Auftrag der TUI-Stiftung hatte<br />

das Meinungsforschungsinstitut<br />

YouGov mehr als 8000 Menschen im<br />

Alter von 16bis 26 Jahren aus zehn<br />

EU-Ländern und aus Norwegen befragt.<br />

In einem eventuellen Referendum<br />

würde eine klare Mehrheit für<br />

den Verbleib ihres jeweiligen Landes<br />

in der EU votieren. Die Zustimmungswerte<br />

reichen von 61Prozent<br />

in Italien und Schweden bis 79 Prozent<br />

in Spanien.<br />

Migration als wichtigstes Problem<br />

In Großbritannien, Griechenland<br />

und Polen steigt die Präferenz für die<br />

EU-Mitgliedschaft seit 2017 kontinuierlich<br />

an. In Frankreich, Spanien<br />

und Italien ist die Zustimmungsquote<br />

nach einem Hoch im Jahr 2018<br />

hingegen wieder rückläufig. Dies gilt<br />

auch für Deutschland: So waren 69<br />

Prozent der jungen Befragten 2017<br />

für den Verbleib des Landes in der<br />

EU, 2018 sogar 80 Prozent und 74<br />

Prozent 2019. Im Nicht-EU-Land-<br />

Norwegen ist aber eine klare Mehrheit<br />

gegen einen Beitritt.<br />

Als mit Abstand wichtigstes<br />

Problem der EU wird der Themenkomplex<br />

Migration und Asyl identifiziert<br />

–unisono über alle Ländergrenzen<br />

hinweg. Trotzdem stehen<br />

die offenen Grenzen in Europa<br />

nicht zur Diskussion. Selbst die Jugendlichen,<br />

die die Zuwanderung<br />

als eines der Hauptprobleme bezeichnen,<br />

bewerten 43 Prozent die<br />

offenen Grenzen als Chance; nur 27<br />

Prozent von ihnen sehen darin eine<br />

Bedrohung. (dpa)<br />

Sie haben es überstanden: Kevin Kühnertund Andrea Nahles verlassen am Freitag nach einer gemeinsamen Wahlkampfveranstaltung in Saarbrücken die Bühne.<br />

Kühnert fordert Nahles heraus<br />

Die SPD-Vorsitzende willdie vom Juso-Chef losgetreteneDebatte einfangen.Dochder gibt sich unbeeindruckt<br />

VonRoland Herold und Andreas Niesmann<br />

Für Andrea Nahles ist es ein<br />

heikler Auftritt –mal wieder.<br />

Die SPD-Chefin ist am<br />

Freitagvormittag nach<br />

Leipzig gekommen, eigentlich will<br />

sie eine Erklärung der Fraktionsvorsitzenden<br />

ihrer Partei aus Bund und<br />

Ländern vorstellen. Doch bei der<br />

Pressekonferenz interessiertdas niemanden,<br />

alle wollen nur wissen, was<br />

jetzt mit der K-Frage ist. Wobei Kin<br />

diesem Fall nicht für Kanzlerkandidat<br />

steht, sondernfür Kevin Kühnert.<br />

Zwei Tage lang hat die SPD-Chefin<br />

die Diskussion um den Juso-Vorsitzenden<br />

laufen lassen, der in einem<br />

Interview mit der Zeit seine Vorstellungen<br />

einer sozialistischen Gesellschaft<br />

skizziert hatte. Spätestens am<br />

Freitagmorgen aber dämmert der<br />

SPD-Chefin, dass Wegducken nicht<br />

mehr funktioniert.<br />

„Dass derVorsitzende der Jungsozialisten<br />

jung und sozialistisch argumentiert,<br />

das ist nicht als aufregend<br />

empfunden worden“, gibt die SPD-<br />

Vorsitzende zu Protokoll. Wer sich<br />

ein bisschen in der SPD auskenne,<br />

wisse, dass selbst Gerhard Schröder<br />

solche Debatten in seinen jungen<br />

Jahren angestoßen habe. „Das gehört<br />

auch zum Traditionsbestand<br />

unserer Partei dazu“, sagt Nahles,die<br />

selbst einmal Juso-Chefin war. Aber:<br />

„Ich finde die Antworten, die er gibt,<br />

falsch.“ Es seien auch nicht die Positionen<br />

der SPD.<br />

Das ist die Distanzierung, auf die<br />

vor allem der rechte Parteiflügel gewartet<br />

hat. Für die linken Sozialdemokraten<br />

fügt Nahles hinzu, dass die<br />

Fragen, die Kühnert aufgeworfen<br />

habe,jadie richtigen seien.„Wie kann<br />

die gerechteVerteilung vonReichtum<br />

organisiert werden, und was kann<br />

man tun gegen die Spaltung in arm<br />

und reich?“ Darüber diskutierten alle<br />

gesellschaftlichen Schichten. „Und<br />

deshalb werden wir diese Themen<br />

auch weiter vorantreiben“, kündigt<br />

Nahles an. Ob das ausgewogene<br />

Statement der SPD-Chefin reicht, um<br />

die Gemüter wieder abzukühlen? Die<br />

Erregung ist noch groß.<br />

Der BMW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende<br />

Manfred Schoch etwa<br />

nennt die Forderung nach Kollektivierung<br />

des Autobauers „unbegreif-<br />

„Herr Kühnert trifft<br />

zu Recht einen Nerv.“<br />

Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

lich“ und nimmt die Partei in Mithaftung.<br />

„Für Arbeiter deutscher Unternehmen<br />

ist diese SPD nicht mehr<br />

wählbar“, sagt Schoch der Wirtschaftswoche.<br />

„Solche Ideen zeugen<br />

von einer großen Geschichtsunkenntnis,<br />

gerade auch der jüngeren<br />

deutschen Vergangenheit“, sagt<br />

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident<br />

DPA/OLIVER DIETZE<br />

Reiner Haseloff (CDU). Kühnerthabe<br />

sich offenbar nie ernsthaft mit der<br />

DDR-Wirtschaft auseinandergesetzt.<br />

Aus dem <strong>Berliner</strong> SPD-Landesverband<br />

gibt es Verständnis.Die Aufregung<br />

„zeigt zumindest, dass er die<br />

richtige Frage gestellt hat. Nämlich<br />

die Frage nach der Verteilung von<br />

Einkommen“, sagte Innensenator<br />

und SPD-Vize Andreas Geisel im<br />

RBB. Erwürde eine andere Antwort<br />

geben als Kühnert, fügt Geisel hinzu.<br />

Wasser, Stromnetze oder Gas könne<br />

er sich gut in staatlicher Hand vorstellen.<br />

Andererseits sei er ein<br />

Freund von Marktwirtschaft und<br />

Wettbewerb.<br />

Und Kühnert? Macht sich am<br />

Freitag ebenso wie Nahles auf den<br />

Wegnach Saarbrücken, wo die SPD-<br />

Spitze amAbend gemeinsam in die<br />

heiße Wahlkampfphase für die Europawahl<br />

starten wollte. Den Tongibt<br />

er schon mal vor. „Ich habe keine<br />

Lust mehr darauf, dass wir wesentliche<br />

Fragen immer nur dann diskutieren,<br />

wenn gerade Friedenszeiten<br />

sind, und im Wahlkampf drum herumreden“,<br />

sagte er dem Spiegel.<br />

„Ich habe das sehr ernst gemeint,<br />

was ich formulierthabe.“ (mit dpa)<br />

Facebook<br />

verbannt<br />

Scharfmacher<br />

Plattformen mehrerer<br />

Extremisten gesperrt<br />

VonThomas Spang,Washington<br />

Das Schauspiel wirkte bizarr. Der<br />

gerade vonFacebook verbannte<br />

Alex Jones, der in seinem „Infowars“<br />

genannten Programm unter anderem<br />

behauptet hatte, das Massaker<br />

an der Sandy-Hook-Grundschule<br />

2012 in Newtown sei eine Inszenierung<br />

gewesen, um den Amerikanern<br />

unter einem Vorwand die Waffen<br />

wegzunehmen, beschwerte sich auf<br />

Facebook über den Konzern. „Sie haben<br />

mich nicht nur gesperrt, sondern<br />

auch diffamiert“, klagte der Verschwörungstheoretiker<br />

auf seiner<br />

neu erstellten Seite „Infowars is<br />

Back“. Erst tue Facebook so,als setze<br />

es sich für freie Meinungsäußerung<br />

ein,„und dann verbieten sie jeden“.<br />

Tatsächlich sperrte das soziale<br />

Netzwerk publikumswirksam die<br />

Seiten von ein paar etablierten Namen<br />

der rechten Szene. Dazu gehören<br />

neben Jones die Profile des<br />

rechtsradikalen Provokateurs Milo<br />

Yiannopoulos und des antisemitischen<br />

Hasspredigers Louis Farrakhan.<br />

Der Konzern hält ihnen vor,<br />

gegen Facebooks Regeln verstoßen<br />

zu haben. „Wir haben immer schon<br />

Individuen oder Organisationen gesperrt,<br />

die Gewalt und Hass unterstützen<br />

oder fördern“, teilte eine<br />

Sprecherin mit.<br />

Experten wie Cristina López von<br />

der Organisation Media Matters for<br />

America sprachen voneinem Schritt<br />

in die richtige Richtung. Der Konzern<br />

müsse sich seiner Verantwortung<br />

stellen und ganzheitlicher denken.„Facebook<br />

kann dazu beitragen,<br />

die Verbreitung von Extremismus,<br />

Hass und Bigotterie einzudämmen.“<br />

Facebook war nach dem Massaker<br />

von Christchurch in Neuseeland<br />

erneut in die Kritik geraten, weil der<br />

Massenmörder seine Bluttat auf der<br />

Plattform live streamen konnte.<br />

Während Apple,Twitter undYoutube<br />

schon seit einiger Zeit die Profile von<br />

Hasspredigern und Extremisten verbannt<br />

haben, zierte sich Zuckerbergs<br />

Konzern.<br />

Facebook kündigte an, es werde<br />

alle Nachfolge- und Fanseiten der<br />

betroffenen Profile ebenfalls blockieren.<br />

BadNews für Jones.<br />

Gleitsichtbrille<br />

zum Nulltarif.<br />

Mit der Nulltarif-Versicherung von Fielmann und der<br />

HanseMerkur: Für50€Prämie proJahr soforteine<br />

Gleitsichtbrille ausder aktuellen Collection. Alle zwei<br />

Jahreeineneue Brille,kostenlos. Drei JahreGarantie.<br />

Jederzeit Ersatzbei Beschädigung oder Sehstärkenveränderung<br />

ab 0,5Dioptrien.<br />

Mit Zufriedenheitsgarantie: BeiNichtgefallen einfach<br />

Umtausch oder Geld zurück.<br />

Brille: Fielmann. 24x inBerlin, Bernau, Brandenburg, Dallgow-Döberitz, Eberswalde, Fürstenwalde, Luckenwalde, Neuruppin, Oranienburg, Potsdam, Strausberg, Wildau. www.fielmann.com


6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

MÄRKTE<br />

NACHRICHTEN<br />

DAX-30 in Punkten<br />

4.2.19<br />

4.2.19<br />

▲ 12412,75 (+0,55 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

4.2.19<br />

Stand der Daten:03.05.2019 (21:51 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

3.5.19<br />

▲ 70,82 (+0,67 %)<br />

3.5.19<br />

▼ 1,1155 (–0,51 %)<br />

Quelle<br />

aus DAX und MDAX vom 03.05. zum Vortag<br />

3.5.19<br />

AdidasNA 249,80 +9,13 WWWWWWWWWWW<br />

Siltronic NA 89,76 +5,87 WWWWWWW<br />

Rocket Internet 24,60 +3,97 WWWWW<br />

Evotec 22,71 +3,56 WWWWW<br />

HugoBoss NA 63,86 +2,80 WWWW<br />

Puma 563,00 +2,74 WWWW<br />

Verlierer<br />

aus DAXund MDAX vom03.05.zum Vortag<br />

freenet NA 19,72 WWWWWWWWW –7,18<br />

RTL Group 47,76 WWWWWWWWW –6,90<br />

Software 32,32 WWWWW –3,29<br />

ProSiebenSat.1 14,40 WWWW –2,54<br />

1&1 Drillisch 32,96 WWW –2,20<br />

Lufthansa vNA 21,08 WWW –2,09<br />

Leitbörsen imÜberblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 03.05. ±% z. 02.05.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) +0,39<br />

3596/2909 3502,48<br />

CAC 40 (FR) + 0,18<br />

5657/4556 5548,84<br />

S&P UK (UK) + 0,40<br />

1590/1323 1493,01<br />

RTS (RU) +0,84<br />

1285/1033 1248,39<br />

IBEX (ES) –0,09<br />

10291/8286 9409,60<br />

Dow Jones (US) +0,79<br />

26952/21713 26515,14<br />

Bovespa (BR) +0,79<br />

100439/69069 96278,44<br />

Nikkei (JP) – 0,22<br />

24448/18949 22258,73*<br />

Hang Seng (HK) +0,42<br />

31593/24541 30073,63<br />

Stx Singap. 20 (SG) +0,32<br />

1635/1350 1632,21<br />

Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />

Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />

Effektivzinsen in %für<br />

Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />

PlanetHome<br />

089/76774188 0,66 0,97 1,25<br />

Interhyp<br />

0800/200151515 0,66 0,97 1,25<br />

DTW-Immobilienfinanzierung<br />

0800/1155600 0,66 0,97 1,25<br />

Dr.Klein<br />

0800/8833880 0,66 0,97 1,25<br />

MKIB Online<br />

030/6408810 0,88 1,14 1,36<br />

BBBank<br />

0721/1410 0,78 0,97 1,40<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 1,13 1,16 1,60<br />

Deutsche Bank<br />

069/91010000 1,06 1,19 1,70<br />

ING<br />

069/50500109 0,88 1,21 1,55<br />

Postbank<br />

0228/55002010 1,32 1,44 1,71<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,78 1,12 1,62<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 1,08 1,23 1,64<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 0,97 1,25 1,84<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 1,01 1,31 1,72<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30363300 1,29 1,36 1,58<br />

Mittelwert von 95 Banken 0,93 1,15 1,51<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />

unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle:FMH-Finanzberatung<br />

UngewöhnlicherAuftritt:Luisa-MariaNeubauer von„Fridays for Future“ liest denRWE-Aktionärendie Leviten.<br />

Schüler protestieren gegen RWE<br />

Von Thorsten Breitkopf<br />

Die Schülerprotestbewegung<br />

„Fridays for Future“<br />

hat bei der RWE-Hauptversammlung<br />

in Essen<br />

demonstriert. Mehrere Hundert<br />

Schüler und etliche Erwachsene forderten<br />

ein schnelleres Ende der Kohleverstromung.<br />

Auf den Transparenten<br />

waren Sprüche wie „2038 ist zu<br />

spät“ zu lesen. Den Besuchern der<br />

Aktionärsversammlung riefen sie in<br />

Sprechchören unter anderem „Ihr<br />

seid Kohlestaub“ zu.<br />

Die Protestler forderten auch<br />

einen Stopp der Umsiedlung vonGemeinden,<br />

die auf dem Gelände der<br />

Braunkohlentagebaue liegen. Zeitweise<br />

wurde von Demonstranten<br />

auch der Ausgang einer U-Bahn-Station<br />

an der Grugahalle,wodas Anlegertreffen<br />

stattfand, blockiert. Die<br />

Polizei ließ sie gewähren, weil die Aktionäre<br />

über andere Ausgänge zur<br />

Halle gelangen konnten. Etwa eineinhalb<br />

Stunden nach Beginn der<br />

Hauptversammlung zogen die meisten<br />

Demonstranten weiter in die Essener<br />

Innenstadt.<br />

Auch in der Veranstaltung waren<br />

die Proteste zu spüren. Zu seiner<br />

eigenen Überraschung war auch<br />

Waldschützer und Naturführer Michael<br />

Zobel als Redner zugelassen.<br />

„Ich habe hier viel Ewiggestriges gehört“,<br />

sagte er nach der Rede von<br />

RWE-Vorstandschef Martin Schmitz,<br />

Von Stefan Winter<br />

Mit drei Jahren Verspätung bekommen<br />

mehrere VW-Topmanager<br />

doch noch ihre umstrittenen<br />

Boni in Millionenhöhe ausgezahlt.<br />

Insgesamt geht es nach Unternehmensangaben<br />

um mehr als 4Millionen<br />

Euro, wobei allein der frühere<br />

Vorstandsvorsitzende Matthias Müller<br />

1,3 Millionen Euro bekommt. Die<br />

Zahlung war wegen der damaligen<br />

Unternehmenskrise aufgeschoben<br />

worden –und fälltnun erneut in eine<br />

Zeit des Sparzwangs.<br />

DerKonzern hatte 2015 wegen des<br />

Dieselskandals einen Milliardenverlust<br />

eingefahren. Dem Topmanagement<br />

standen trotzdem vertraglich<br />

Erfolgsprämien zu –auch, weil sie für<br />

mehrere Jahre fällig waren, in denen<br />

Rekordergebnisse eingefahren wur-<br />

den.AngesichtsdesDieselbetrugslös-<br />

Generationenkonflikt bei der Hauptversammlung des Energiekonzerns<br />

Der Konzern: RWEist der<br />

größte Stromerzeuger in<br />

Deutschland. Der Konzern<br />

steht vorallem wegenseiner<br />

Braunkohlekraftwerkeund<br />

demAusbaggernder Tagebaue<br />

im Rheinischen Revier<br />

in der Kritik vonUmweltschützern.<br />

HeftigeAuseinandersetzungen<br />

hat es immer<br />

wieder um den Hambacher<br />

Forst gegeben.<br />

Nachschlag für das Krisenjahr<br />

VW zahlt Vorständen noch Boni für 2015 aus –und will mehr sparen<br />

ten die Boni heftige öffentliche Empörung<br />

aus, und das Land Niedersachsen<br />

als großer VW-Aktionär drängte<br />

auf freiwilligen Verzicht der Manager.<br />

Dieweigerten sich lange und stimmten<br />

schließlich einem Kompromiss<br />

zu.Danachwurden30ProzentderBoniaufEisgelegtundwieAktienbehandelt:<br />

Siewaren auszuzahlen,wennder<br />

VW-Aktienkurs innerhalb von drei<br />

Jahren um mehr als 25 Prozent steigen<br />

würde.<br />

So dürften fünf Männer am 23. Aprilgenau<br />

den VW-Kurs verfolgt haben,<br />

dennandiesemTagliefendiedreiJahre<br />

ab.Eshat für die 25 Prozent knapp<br />

gereicht: Vonrund125 Euro im Frühjahr<br />

2016 ist der Kurs auf 160 Euro gestiegen.<br />

Neben dem vor einem Jahr<br />

abgetretenen Müller profitiert sein<br />

Nachfolger Herbert Diess mit rund<br />

540000 Euro. Erwar erst im Sommer<br />

2015 zu VW gekommen. Finanzchef<br />

VERSORGER IN DER ZWICKMÜHLE<br />

Die Zukunft: Nachdem Willen<br />

der Kohlekommission<br />

sollen in Deutschland bis<br />

2038 alle Kohlekraftwerke<br />

abgeschaltet werden. In<br />

einem ersten Schritt sollen<br />

bis 2022 rund drei Gigawatt<br />

Braunkohlekapazität zusätzlich<br />

vomNetz genommen<br />

werden. Das würde vorallem<br />

RWEtreffen. Der Konzern<br />

fordertEntschädigungen.<br />

Der Protest: Der „Fridays for<br />

Future“-Bewegung geht der<br />

Ausstieg aus der Kohle nicht<br />

schnell genug.Sie fordert,<br />

ein Viertel der Kohlekraftwerke<br />

bereitsbis zum Ende dieses<br />

Jahres abzuschalten und<br />

bis 2030 ganz aus der Kohleverstromung<br />

auszusteigen.<br />

RWEproduziertseinen<br />

Strom derzeit mit Kohle, Gas<br />

und Kernkraft.<br />

wofür der Umweltschützer aber nur<br />

mäßigen Applaus erhielt. Er kritisierte,<br />

dass die Braunkohlebagger im<br />

Rheinischen Revier trotz der ausgesetzten<br />

Rodung bis auf 150 Meter an<br />

den Hambacher Forst herangerückt<br />

seien und dessen möglichen Erhalt<br />

somit gefährdeten. Nordrhein-Westfalens<br />

Ministerpräsident Armin Laschet<br />

(CDU) hatte im Februar erklärt,<br />

den Forst erhalten zu wollen.<br />

Auch Klimaschutzaktivistin Luisa-Marie<br />

Neubauer forderte auf der<br />

Hauptversammlung einen schnellen<br />

Ausstieg aus der Kohleverstromung.<br />

„Kein Konzern inganz Europa trägt<br />

mehr Verantwortung für die Klimakrise<br />

als RWE“, sagte die Vertreterin<br />

der Schülerprotestbewegung „Fridays<br />

for Future“ vorden Aktionären.<br />

RWEprofitierevondervermeidbaren<br />

Klimakatastrophe. „Und Sie hier im<br />

Saal machen das möglich“, rief Neubauer<br />

den Aktionären zu. Neubauer<br />

hatte das Rederecht vonden bei RWE<br />

vertretenen „Kritischen Aktionären“<br />

übertragen bekommen.<br />

Den Forderungen nach einem<br />

Umsiedlungsstopp erteilte RWE-<br />

Chef Schmitz eine klareAbsage.„UnsicherheitendarfesfürdieUmsiedler<br />

im Rheinischen Revier nicht geben“,<br />

sagte Schmitz und verwies darauf,<br />

dass die Kohlekommission die „sehr<br />

Frank Witter,ebenfalls erst seit Herbst<br />

2015 im Vorstand, bekommt<br />

250000 Euro. AnAndreas Renschler,<br />

Chef der Lkw-Tochter Traton, fließt<br />

knapp eine Million Euro, und der<br />

langjährige Einkaufschef Francisco<br />

Javier García Sanz bekommt für das<br />

Krisenjahr 2015 noch 1,1 Millionen<br />

Euro nachgezahlt.<br />

Für eine Hauptfigur des Dieselskandals<br />

war das Bonusthema dagegen<br />

schon lange erledigt: Derfrühere<br />

Konzernchef Martin Winterkorn,<br />

der im September 2015 gehen musste,<br />

bekam danach noch mehrere Millionen<br />

Euro Bonus ausgezahlt. DerAufsichtsrat<br />

bescheinigte ihm beim Abschied<br />

außerdem Unbescholtenheit:<br />

„DieMitgliederdesPräsidiumsstellen<br />

fest, dass Herr Professor Dr. WinterkornkeineKenntnishattevonderManipulation<br />

vonAbgaswerten“, hieß es<br />

damals.<br />

FOTO: JÜRGEN SCHWARZ/IMAGO IMAGES<br />

weit fortgeschrittenen Umsiedlungen<br />

bewusst nicht infrage gestellt“<br />

habe. Schmitz verteidigte seinen<br />

Plan, RWEzueinem umweltfreundlicheren<br />

Energieversorger zu machen,<br />

er sprach vom „Wandel zur neuen<br />

RWE“. Dazu gehöre auch die Zerschlagung<br />

der früheren Tochter Innogy.RWE<br />

erhält in einem Tausch die<br />

Bereiche der erneuerbaren Energien<br />

von Innogy sowie die äquivalenten<br />

Teile des Eon-Konzerns. RWE wird<br />

damitzumVollsortimenterinSachen<br />

Energieversorgung.Eonwandeltsich<br />

im Gegensatz dazu vor allem zu<br />

einem Betreiber von Netzen.<br />

Während die Aufteilung aus RWE-<br />

Sicht bereits genehmigt ist, hat die<br />

EU-Kommission ihre Prüffrist für<br />

EonamDonnerstag erneut gestoppt.<br />

176 Milliarden Kilowatt Strom hat<br />

RWEimJahr 2018 produziert.Das ist<br />

ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr<br />

um mehr als ein Achtel.<br />

Der bereinigte Nettogewinn für<br />

RWElag bei 591 Millionen Euro,nach<br />

973 Millionen Euro im Vorjahr. Den<br />

Rückgang sieht RWE-Chef Schmitz<br />

neben der Stilllegung auch in den<br />

niedrigeren Margen. Die Dividende<br />

soll für das Jahr 2018 von 50 auf<br />

70 Cent steigen. Für 2019 prognostiziertder<br />

Vorstand RWEein bereinigtes<br />

Ergebnis von 300 bis 600 Millionen<br />

Euro. RWE-Chef Schmitz rief<br />

zum Schluss die Aktionäre auf, zur<br />

Europawahl zu gehen, und erhielt<br />

langen Applaus.<br />

Inzwischen steht Winterkorn jedochunterAnklage.NachDarstellung<br />

der „Süddeutschen <strong>Zeitung</strong>“ und anderer<br />

Medien belasten ihn vor allem<br />

vier Kronzeugen aus dem damaligen<br />

Management. Demnach habe Winterkorn<br />

früher von dem Betrug gewusst,<br />

als er selbst behauptet. VW<br />

prüft deshalb seit Monaten Forderungen<br />

gegen den früheren Chef.<br />

Darauf dringt internvor allem der<br />

Betriebsrat, denn während die Boni<br />

nachgezahlt werden, kommt gleichzeitig<br />

das nächste Sparprogramm auf<br />

den Tisch. DieVolkswagen-Kernmarke<br />

VW Pkw hat die Fixkosten im ersten<br />

Quartal um 200 Millionen Euro gedrückt,<br />

und so soll es weitergehen:<br />

„Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs<br />

sind weitere Anstrengungen<br />

notwendig, um Risiken aus den Märkten<br />

abzufedern“, sagte Finanzchef Arno<br />

Antlitz am Freitag.<br />

SAS nimmt nach Streik<br />

Flugbetrieb wieder auf<br />

Nach dem Ende des Pilotenstreiks<br />

bei der skandinavischen Airline<br />

SAS ist der Flugverkehr in Dänemark,<br />

Norwegen und Schweden mit<br />

wenigen Ausnahmen wieder regulär<br />

angelaufen. Während der Großteil<br />

der SAS-Passagiermaschinen am<br />

Freitagmorgen wieder starteten,<br />

wurden nur vereinzelte Flüge etwa<br />

vonKopenhagen nach Oslo oder<br />

vonStockholm-Arlanda ins kroatische<br />

Split, nach Chicago und Los<br />

Angeles gestrichen. Flieger in Richtung<br />

Deutschland hoben am Morgen<br />

regulär ab.Die Fluggesellschaft<br />

hatte sich nach anderthalbtägigen<br />

Schlichtungsgesprächen mit ihren<br />

Piloten auf neue Tarifvereinbarungen<br />

geeinigt. (dpa)<br />

Buffetts Investmentfirma<br />

kauft Amazon-Aktien<br />

Warren Buffetts Investmentgesellschaft<br />

BerkshireHathaway hat sich<br />

erstmals Aktien des weltgrößten Onlinehändlers<br />

Amazon zugelegt. Das<br />

verriet der 88-jährige Börsen-Guru<br />

dem US-Sender CNBC. ZurHöhe<br />

des Engagements machte Buffett<br />

keine Angaben, dies werdeim<br />

nächsten Quartalsbericht stehen.<br />

Diewegen ihres Gespürs für lukrative<br />

Geldanlagen „das Orakel von<br />

Omaha“ genannte Investorenlegende<br />

hat Amazon-Chef Jeff Bezosund<br />

dessen Unternehmen schon häufiger<br />

in höchsten Tönen gelobt. „Ich<br />

habe Amazon vonAnfanganbeobachtet“,<br />

sagte Buffett vergangenes<br />

Jahr.Was Bezosdortgeschafft habe,<br />

komme „einem Wunder nah“. (dpa)<br />

Drohnen werden<br />

langstreckentauglich<br />

Bishermüssen DrohneninSichtweite<br />

des Piloten bleiben. FOTO: STRATENSCHULTE/DPA<br />

DieDeutsche Telekom und die<br />

Deutsche Flugsicherung (DFS) steigen<br />

gemeinsam in das Geschäft mit<br />

Flugdrohnen ein. Dasneue Gemeinschaftsunternehmen<br />

Droniq mit<br />

Sitz in FrankfurtamMainsolldie<br />

ferngesteuerten Fluggeräte mit SIM-<br />

Karten und einem GPS-System ausstatten.<br />

DieDrohnen werden mit<br />

dem neuen System für die Fluglotsen<br />

ortbar und auch über größere<br />

Entfernungen lenkbar.Damit seien<br />

nun auch Langstreckenflüge genehmigungsfähig.<br />

DieBeteiligten sehen<br />

einen Milliardenmarkt in der Logistik<br />

oder bei der Überwachung von<br />

Leitungen oder Windparks. (dpa)<br />

Mitarbeiter in Druckereien<br />

bekommen mehr Geld<br />

Mehr als 130000 Beschäftigte in der<br />

Druckindustrie bekommen vonsofort<br />

an mehr Geld.Inder Nacht zum<br />

Freitag haben sich die Gewerkschaft<br />

Verdiund der Bundesverband Druck<br />

und Medien auf eine Erhöhung der<br />

Löhne und Gehälter in drei Schritten<br />

geeinigt, wie beide Parteien am Freitag<br />

mitteilten. Rückwirkend zum<br />

1. Maidieses Jahres steigen die Löhne<br />

demnach um 2,4 Prozent, ab dem<br />

1. Juni 2020 noch einmal um<br />

2,0 Prozent und ab dem 1. Mai2021<br />

um weitere1,0 Prozent. DerTarifvertrag<br />

habe eine Laufzeit bis Ende August<br />

2021. DerManteltarifvertrag,<br />

der die grundlegenden Arbeitsbedingungen<br />

in den Unternehmen regelt,<br />

bleibt unverändert. (dpa)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 7 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

Bahn findet<br />

viele mögliche<br />

Käufer<br />

Tochter Arriva soll<br />

Milliarden einbringen<br />

Mehr Geld für die Eisenbahn in<br />

Deutschland: Ein Verkauf der<br />

Deutsche-Bahn-Tochter Arriva wird<br />

wahrscheinlicher. Inden vergangenen<br />

Tagen haben sich mehreremögliche<br />

Investoren gemeldet. „Es gibt<br />

eine Reihe von Interessenten“, hieß<br />

es aus Konzernkreisen kurz vor Ablauf<br />

der Interessenbekundungsfrist<br />

an diesem Freitag. Arriva betreibt<br />

Busse und Züge in 14 europäischen<br />

Ländern, der Verkauf soll Milliarden<br />

für die Bahn hierzulande bringen.<br />

Auf das Unternehmen mit<br />

53000 Mitarbeitern haben dem Vernehmen<br />

nach demnach Finanzinvestoren<br />

und Infrastrukturunternehmen<br />

ein Auge geworfen, aber auch<br />

Konkurrenten der Deutschen Bahn.<br />

Das Unternehmen will in den kommenden<br />

fünf Jahren 5 Milliarden<br />

Euro zusätzlich in Züge und Schienennetz<br />

investieren, 4Milliarden davonsind<br />

noch nicht finanziert.<br />

DeshalbsolldieprofitableTochter<br />

Arriva, die im Nahverkehr tätig ist,<br />

verkauft werden. Ob die Lücke mit<br />

der Veräußerung gefüllt werden<br />

kann, ist aber noch offen. Konkrete<br />

Kaufangebote müssen Interessenten<br />

bis September vorlegen. Parallel bereitetdie<br />

Bahnaucheinenmöglichen<br />

Börsengang von Arriva vor. Der Aufsichtsrat<br />

entscheidet im September,<br />

welchen Wegdas Management einschlagen<br />

soll. (dpa)<br />

Schlag gegen Internetkriminelle<br />

Drei Deutsche sollen einen der größtenHandelsplätzeimDarknet betrieben haben<br />

Von Imre Grimm<br />

ImKampf gegen Kriminalität im<br />

Internet haben Ermittler der<br />

Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft<br />

und des Bundeskriminalamts<br />

drei Männer festgenommen.<br />

Siesollen die Internetplattform<br />

Wall Street Market im Darknet betrieben<br />

haben –einen der populärsten<br />

Drogenumschlagplätze imNetz. Es<br />

handelt sich laut Staatsanwaltschaft<br />

um drei Deutsche: einen 22-Jährigen<br />

aus Kleve (Nordrhein-Westfalen),<br />

einen 29-Jährigen aus dem Landkreis<br />

Esslingen (Baden-Württemberg)<br />

und einen 31-Jährigen aus BadVilbel<br />

(Hessen). Siesitzen seit dem 23. und<br />

24. AprilinUntersuchungshaft.<br />

Wasist der Wall Street Market?<br />

Dasseit wenigen Tagen geschlossene<br />

Portal, das im Kern wieein digitaler<br />

Schwarzmarkt funktioniert, war<br />

die weltweit zweitgrößte kriminelle<br />

Handelsplattform für Drogen wie<br />

Heroin, Kokain und Cannabis, aber<br />

auch für gestohlene Daten, gefälschte<br />

Dokumente wie Personalausweise<br />

sowie Schadsoftware. Zuletzt fanden<br />

sich dort laut Staatsanwaltschaft<br />

mehr als 63000 Verkaufsangebote<br />

und mehr als 1,1 Millionen Kundenkonten.<br />

Die Zahl der angemeldeten<br />

Verkäufer lag bei rund 5400. Bezahlt<br />

wurde in den Kryptowährungen Bitcoin<br />

und Monero. Die drei festgenommenen<br />

Administratoren sollen<br />

an den Verkäufen illegaler Güter auf<br />

ihrer PlattformProvisionen von2bis<br />

6Prozent des Verkaufswerts verdient<br />

Kriminalität im Darknet –jetztgingen den Ermittlern Betrüger ins Netz,die mit Waffen<br />

und Drogen Geschäfte machten.<br />

FOTO: FLORIAN GARTNER/IMAGO IMAGES<br />

haben. Die Plattform war etwa zwei<br />

Jahrelang online.Die Server standen<br />

in Deutschland, den Niederlanden<br />

und Rumänien.<br />

Warumflog die Sache auf?<br />

Weil die Männer offenbar planten,<br />

das Portal zu schließen und sich<br />

mit dem Kryptovermögen der Kunden<br />

in Millionenhöhe aus dem Staub<br />

zu machen. Laut dem Finanzportal<br />

CCN ging es bei dieser „Exit Scam“<br />

genannten Flucht um bis zu 30 Millionen<br />

Dollar. Als die Unruhe in der<br />

Szene stieg, weil die Betreiber das<br />

Portal in den Wartungszustand versetzt<br />

und damit begonnen hatten,<br />

das hinterlegte Geld auf eigene Konten<br />

zu überweisen, schlugen die Behörden<br />

zu.<br />

Wie gingen die Ermittler vor?<br />

An den mehr als zwei Jahre lang<br />

laufenden verdeckten Ermittlungen,<br />

die zu den Festnahmen führten, waren<br />

US-amerikanische, deutsche<br />

und niederländische Behörden beteiligt,<br />

außerdem die europäische<br />

Polizeibehörde Europol. Beamte<br />

durchsuchten Ende April die Wohnungen<br />

und das Umfeld der Verdächtigen<br />

– und entdeckten dabei<br />

die Rechner, über die die Plattform<br />

betrieben wurde,sowie 550000 Euro<br />

in bar, digitale Währungen in sechsstelliger<br />

Höhe und Luxusautos. Bei<br />

dem Tatverdächtigen aus Klevehabe<br />

man auch eine Schusswaffe entdeckt.<br />

Insgesamt sollen mehr als 100<br />

Millionen Euro erwirtschaftet wordensein.DenTäterndrohenbiszu15<br />

JahreHaft.<br />

Wie groß ist der Fall?<br />

Wall Street Market war der zweitgrößte<br />

illegale Marktplatz im Darknet<br />

–erprofitierte offenbar starkdavon,<br />

dass der bis dahin größte und älteste<br />

Darknet-Marktplatz Dream<br />

Market für Ende April sein Ende angekündigt<br />

hatte. Viele Nutzer waren<br />

daraufhin zu Wall Street Market gewechselt.<br />

Auch in den USA gab es<br />

zwei Festnahmen: DieStaatsanwaltschaft<br />

Los Angeles identifizierte<br />

durch die Ermittlungen zwei der umsatzstärksten<br />

Anbieter von Drogen<br />

auf dem Wall Street Market. Beiihrer<br />

Festnahme seien illegale Waffen und<br />

Bargeld in Millionenhöhe gefunden<br />

worden. „Das war eine sehr starke<br />

internationale Partnerschaft“, sagte<br />

Ryan White von der Staatsanwaltschaft<br />

Los Angeles. Erkündigte weitere<br />

Festnahmen an. „Mit den modernen<br />

technischen Methoden ist<br />

man im Darknet nicht mehr anonym<br />

unterwegs“, sagte Niels Andersen-<br />

Roed vonEuropolinWiesbaden.<br />

Post-Chef feilt<br />

an Verkauf von<br />

Streetscooter<br />

E-Auto-Bauerkönnte noch<br />

2019 veräußert werden<br />

Nach dem Chefwechsel bei ihrer<br />

Elektrotransportertochter feilt<br />

die Deutsche Post an einem Verkauf.<br />

„Wir sind da weiterhin offen“, sagte<br />

Post-Chef Frank Appel. Die Post<br />

habe immer gesagt, sie könne sich<br />

einen Verkauf an Finanzinvestoren<br />

oder strategische Investoren vorstellen.<br />

Es gebe aber keinen Zeitdruck.<br />

DieFindungsphasewerdediesesJahr<br />

sicher noch andauern. Aufdie Frage,<br />

ob die Post das Geschäft auch behalten<br />

würde, antwortete Appel allerdingsrechtdeutlich:„Dasisteherunwahrscheinlich.“<br />

Die Post hatte das im Umfeld der<br />

Aachener Universität gegründete<br />

Start-up Streetscooter 2014 übernommen<br />

und betreibt inzwischen<br />

gut 9000 der Elektrotransporter.Etwa<br />

1500 Fahrzeuge wurden an andere<br />

Interessenten verkauft. Noch einmal<br />

500 sollen in diesem Jahr an den japanischen<br />

Paketdienstleister Yamato<br />

gehen.<br />

Den Bau des Elektrotransporters<br />

hatte die Post selbst in die Hand genommen,<br />

weil große Autohersteller<br />

wie Volkswagen und Daimler zu dem<br />

Zeitpunkt keine passenden Fahrzeuge<br />

lieferten. Der Logistiker brauchte<br />

einen Transporter mit großer Ladekapazität<br />

für einen geringen Preis,<br />

der auch nur geringe Strecken fahren<br />

muss. Die Autos fahren oft weniger<br />

als 100 Kilometer am Tag. (dpa)<br />

Unsere Elbflorenz<br />

Reiseleitung betreut Sie<br />

auf Ihrer Reise<br />

Reisetermine 2020<br />

Reise 1<br />

26.04. -07.05.20<br />

07.05. -18.05.20<br />

16.08. -27.08.20<br />

Reise 2<br />

18.05. -28.05.20<br />

28.05. -07.06.20<br />

27.08. -06.09.20<br />

Reise 3<br />

06.09. -17.09.20<br />

INVERGORDON<br />

BELFAST<br />

DUBLIN<br />

Irland<br />

KIRKWALL<br />

(Orkneys)<br />

GREENOCK<br />

(Glasgow)<br />

Nordsee<br />

Großbritannien<br />

KIEL<br />

Deutschland<br />

Europäisches<br />

Nordmeer<br />

Nordsee<br />

RINGASKIDDY<br />

(Cork) Reise 1 KIEL<br />

Typisch Elbflorenz!<br />

✔ Frühbucher Highlighs 2020<br />

schon ab € 790,- p.P.<br />

✔ Top Anreisepaket € 66<br />

Bus, Bahn oder Parkplatz<br />

✔ Außergewöhnliche Routenführung<br />

Unschlagbar günstige Frühbucherpreise 2020<br />

Erleben Sie Irland, Nordkap, 2Tage St. Petersburg &mehr<br />

MSC Splendida Premiumklasse Superior °<br />

Norwegen<br />

TRONDHEIM<br />

ALESUND<br />

NORDFJORDEID<br />

Deutschland<br />

TROMSØ<br />

HONNINGSVAG<br />

(Nordkap)<br />

Reise 2<br />

Dänemark<br />

KOPENHAGEN<br />

STOCKHOLM<br />

Schweden<br />

KIEL<br />

Deutschland<br />

VISBY<br />

Ostsee<br />

GDINGEN<br />

(Danzig)<br />

Polen<br />

Finnland<br />

HELSINKI<br />

TALLINN<br />

Estland<br />

ST. PETERSBURG<br />

Russland<br />

Reise 3<br />

KREUZFAHRTPREISE p.P. IN EURO<br />

Kategorie<br />

Deck<br />

TopAnreisepaket € 66: Bahn oder Bus An- und Abreise nur<br />

€ 66,- p.P oder Parkplatzreservierung nur € 66,- p.PKW<br />

Reise 1<br />

Reise 2<br />

Reise 3<br />

Elbflorenz Preis Elbflorenz Preis Elbflorenzt Preis<br />

bis 14.05.19 ab 15.05.19 bis 14.05.19 ab 15.05.19 bis 14.05.19 ab 15.05.19<br />

2.099,-<br />

2.199,-<br />

2.299,-<br />

2.499,-<br />

2.599,-<br />

2.649,-<br />

2.749,-<br />

3.099,-<br />

3.299,-<br />

4.099,-<br />

1.090,-<br />

1.190,-<br />

1.290,-<br />

1.490,-<br />

1.590,-<br />

1.640,-<br />

1.740,-<br />

2.090,-<br />

2.290,-<br />

3.090,-<br />

•Zuschlag Reise 1Termin 07.05.20 + € 69,- p.P. Termin 16.08.20 + € 299,- p.P.<br />

•Zuschlag Reise 2Termin 28.05.20 + € 149,- p.P. Termin 27.08.20 + € 99,- p.P.<br />

▼ Kat. Aurea inklusive All-Inklusive Getränkepaket Easy &exklusiver, separater Restaurantbereich<br />

◆ Kat. Yachtclub Zugang zum exklusivem Yachtclubbereich, Yachtclub Restaurant, 24 Std. Butler &Concierge Service,<br />

inklusive All-inklusive Getränkepaket Easy<br />

•Einzelkabinen-Zuschlag 100% ° Schiffsklassifizierung nach eigener Einschätzung<br />

•Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17Jahre inder Kabine mit 2Vollzahlern € 49,- p.K.<br />

• Top Anreisepaket 66”: bewachter Parkplatz in Kiel € 66,- p.PKW oder Bus An- und Abreise € 66,- p.P. oder Bahn<br />

“<br />

An- und Abreise € 66,- p.P.<br />

• Busabfahrtsorte: Berlin Ostbahnhof oder ZOB, Potsdam<br />

• Inkludierte Leistungen: Vollpension, deutschsprachige Reiseleitung, Unterhaltungsprogramm anBord.<br />

• Nicht eingeschlossen sind: Landausflugausgaben, auf dem Bordkonto vorgemerkte Trinkgelder € 10,- p.P./Nacht (Empfehlung)<br />

• Optional zubuchbar: All-Inklusive Getränkepaket Easy € 29,- p.E./Tag (bei Aurea, Yachtclub inklusive)<br />

• Sonstige Hinweise Reise 1&2: Personalausweis, Reise 3:Reisepass mit 6-mon. Gültigkeit nach Reiseende erforderlich<br />

•Veranstalter: MSC Cruises S.A., Avenue Eugene Pittard 40, 1206 Genf (Schweiz)<br />

1.599,-<br />

Roulette Innen<br />

Verschiedene 790,-<br />

Aurea Suite Pano-Fenster ▼ Mittlere/obere 2.190,- 2.999,-<br />

Yachtclub Suite, Balkon ◆ Obere<br />

3.090,- 3.899,-<br />

Bella Innen<br />

Fantastica Innen<br />

Bella Außen<br />

Fantastica Außen<br />

Bella Balkon<br />

Fantastica Balkon<br />

Aurea Balkon ▼<br />

Untere/mittlere<br />

Mittlere/obere<br />

Untere<br />

Untere/mittlere<br />

Mittlere<br />

Mittlere/obere<br />

Obere<br />

840,-<br />

920,-<br />

1.090,-<br />

1.190,-<br />

1.290,-<br />

1.390,-<br />

1.790,-<br />

1.649,-<br />

1.729,-<br />

1.899,-<br />

1.999,-<br />

2.099,-<br />

2.199,-<br />

2.599,-<br />

1.799,-<br />

1.899,-<br />

1.999,-<br />

2.099,-<br />

2.199,-<br />

2.299,-<br />

2.399,-<br />

2.799,-<br />

3.149,-<br />

3.849,-<br />

890,-<br />

990,-<br />

1.090,-<br />

1.190,-<br />

1.290,-<br />

1.390,-<br />

1.490,-<br />

1.890,-<br />

2.240,-<br />

2.940,-<br />

Reise 1: 12-tägige Kreuzfahrt<br />

Irland &Schottland Highlights<br />

Tag Hafen An Ab<br />

Reise 2: 11-tägige Kreuzfahrt<br />

Große Nordkap &Fjord Kreuzfahrt<br />

Tag Hafen An Ab<br />

Reise 3: 12-tägige Kreuzfahrt<br />

2Tage St. Petersburg, Danzig, Tallinn &mehr<br />

Tag Hafen An Ab<br />

01. Kiel 18.00<br />

01. Kiel 18.00<br />

01. Kiel 19.00<br />

www.seereisedienst.de/zert-info<br />

02. Erholung auf See - -<br />

03. Erholung auf See - -<br />

04. Ringaskiddy/Irland 09.00 18.00<br />

05. Dublin/Irland 08.00 18.00<br />

06. Belfast/Nordirland 08.00 18.00<br />

07. Greenock/Glasgow/Schottl. 08.00 18.00<br />

08. Erholung auf See - -<br />

09. Kirkwall/Orkney Island 08.00 18.00<br />

10. Invergordon/Schottland 07.00 17.00<br />

11. Erholung auf See - -<br />

12. Kiel 08.00<br />

Termin 07.05.20 statt Ringaskiddy: Cork<br />

Termin 16.08.20 statt Ringaskiddy: Cork und statt<br />

Invergordon: Shetlamd Inseln<br />

02. Erholung auf See - -<br />

03. Nordfjordeid/Norwegen 09.00 17.00<br />

04. Erholung auf See - -<br />

05. Honningsvag/Nordkap/Norw. 17.00 -<br />

06. Honningsvag/Nordkap/Norw. - 02.00<br />

06. Tromso/Norwegen 13.00 20.00<br />

07. Erholung auf See - -<br />

08. Trondheim/Norwegen 07.00 17.00<br />

09. Alesund/Norwegen 08.00 18.00<br />

10. Erholung auf See - -<br />

11. Kiel 09.00<br />

Termin 18.05.20 statt Trondheim: Molde<br />

02. Kopenhagen/Dänemark 08.00 18.00<br />

03. Erholung auf See - -<br />

04. Visby/Schweden 07.00 17.00<br />

05.Stockholm/Schweden 09.00 16.00<br />

06. Tallinn/Estland 08.00 18.00<br />

07. St. Petersburg/Russland 08.00 -<br />

08. St. Petersburg/Russland - 19.00<br />

09. Helsinki/Finnland 07.00 15.00<br />

10. Gdynia/Danzig/Polen 13.00 21.00<br />

11. Erholung auf See - -<br />

12. Kiel 07.00<br />

Rund um die Uhr buchen unter:<br />

www.seereisedienst.de<br />

Mo. bis Fr. 09.00 -18.00 Uhr<br />

Sa. &So. 10.00 -17.00 Uhr<br />

0351/43 75 70<br />

Elbflorenz Reisedienst GmbH &Co. KG,<br />

Wiener Strasse 80, 01219 Dresden


8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

· ·······················································································································································································································································································<br />

·<br />

Meinung<br />

Kriminalitätsbekämpfung<br />

AUSLESE<br />

Eine gute<br />

aussichtslose Idee<br />

Die Panik kam zum<br />

Mittelstand<br />

Andreas Kopietz<br />

über einen Vorschlag der <strong>Berliner</strong><br />

CDU für ein spezielles Meldeportal<br />

Wer in der Opposition ist, hat Wünsche<br />

frei. In diesem Fall die <strong>Berliner</strong><br />

CDU, die am Freitag bei ihrer Klausur wieder<br />

einmal ein Sicherheitspaket beschlossen<br />

hat. Schon voreinem Jahr forderte sie<br />

zum Beispiel den Einsatz elektronischer<br />

Fußfesseln für jeden islamistischen Gefährder<br />

–auch wenn unklar bleibt, wie so<br />

etwas in der Praxis umgesetzt werden soll.<br />

Andere Forderungen, wie etwa Bodycams<br />

für Polizisten oder der breiterer Einsatz<br />

vonTasern, erscheinen sinnvoll, auch<br />

wenn sie naturgemäß an der Regierungsmehrheit<br />

im Parlament abprallen. Nun<br />

also wollen die <strong>Berliner</strong> Christdemokraten<br />

dem Abgeordnetenhaus einen weiterenVorschlag<br />

vorlegen: Daselektronische<br />

Hinweissystem für anonyme Tippgeber<br />

zur Bekämpfung vonKorruption möge erweitert<br />

werden. Auch Whistleblower aus<br />

der organisierten und der Clankriminalität<br />

sollen sich melden. Das klingt plausibel.<br />

Denn gerade in diesem Bereich werden<br />

Zeugen eingeschüchtert, sagen deshalb<br />

vor Gericht nicht aus oder ziehen<br />

ihreAussagen zurück.<br />

Die Frage ist, ob das Meldeportal, das<br />

gegen Korruption funktioniert, auch gegen<br />

kriminelle Mitglieder arabischer<br />

Clans wirkt. DieErfahrungen, die der Verfassungsschutz<br />

machte, waren eher ernüchternd.<br />

Für den Bereich Islamismus<br />

richtete er schon vor Jahren eine anonyme<br />

Hotline ein. Meistens stand das Telefon<br />

still, die Szene hält dicht.<br />

Wasdie CDU vorschlug, könnte man<br />

jedoch zumindest versuchen, zumal eine<br />

Umsetzung wohl nicht allzu teuer ist.<br />

Aber die Idee kommt eben vonder Opposition<br />

und dürfte vonRot-Rot-Grün abgelehnt<br />

werden. Vielleicht wird sie ja später<br />

von einer der Koalitionsparteien aufgegriffen<br />

–und dann beschlossen.<br />

Europa<br />

Klare Worte<br />

der Kanzlerin<br />

Damir Fras<br />

hält nichts vonder Annäherung<br />

der Europaskeptiker.<br />

Als sich Italiens starker Mann Matteo<br />

Salvini und Ungarns Regierungschef<br />

Viktor Orbán jetzt ausgerechnet am<br />

Grenzzaun zwischen Ungarnund Serbien<br />

fotografieren ließen, ist das mehr als ein<br />

Wahlkampfauftritt gewesen. Es war eine<br />

gezielte Provokation der derzeit wichtigsten<br />

Rechtsausleger in Europa, eine<br />

Kampfansage.<br />

Klar ist zu erkennen: DasDuo,das sich<br />

für so wichtig hält, sucht intensiv nach<br />

Möglichkeiten, künftig im Europa-Parlament<br />

zu kooperieren. Die Mitgliedschaft<br />

vonOrbáns Partei Fidesz in der konservativen<br />

Europäischen Volkspartei EVP, die<br />

auch nach der Europawahl Ende Mai die<br />

meisten Abgeordneten in Straßburg stellen<br />

dürfte, ist derzeit suspendiert. Er<br />

sucht Partner für die Zeit nach dem endgültigen<br />

Bruch mit der EV.<br />

Ähnlich geht es Salvini. Er mag zwar<br />

die Regierungsarbeit in Italien dominieren,<br />

doch auf europäischer Ebene ist er<br />

derzeit verbandelt mit heterogenen Kräften,<br />

die vom extremen Rassemblement<br />

National aus Frankreich über die Rechtspopulisten<br />

von der österreichischen FPÖ<br />

bis zur deutschen AfD und den Wahren<br />

Finnen reicht. Das ist ein schillernder<br />

Haufen, aber keine schlagkräftige Fraktion.<br />

Wenig spricht dafür, dass sich<br />

Orbáns und Salvinis Traum von einer<br />

Machtübernahme in Europa schon bald<br />

nach den Wahlen erfüllen wird. Doch innerhalb<br />

der konservativen Parteienfamilie<br />

scheinen die Sorgen trotzdem groß zu<br />

sein. Kanzlerin Angela Merkel meldete<br />

sich sogar, was sehr ungewöhnlich ist,<br />

während ihrer Auslandsreise nach Afrika<br />

zu Wort und kritisierte jegliche Kooperationsideen<br />

mit Orbán und Salvini mit klarenWorten.<br />

Wie uns das Internet überfordert.<br />

Die Zahl sorgte am Freitag für Aufregung.<br />

Dabei ist sie nicht wirklich<br />

neu. DieZahl besagt, dass es<br />

in Deutschland laut Bundesinnenministerium<br />

12 700 gewaltbereite<br />

Rechtsextremisten gibt und die Grenzen<br />

zum Rechtsterrorismus fließend sind. Neu<br />

ist, dass in Teilen der Sicherheitsbehörden<br />

und der mit dem Thema befassten politischen<br />

Kreise eine Art Alarmstimmung<br />

herrscht. Die rechte Szene entzieht sich<br />

mehr und mehr der Beherrschbarkeit; und<br />

das aus unterschiedlichen Gründen.<br />

Offensichtlich ist, dass der Rechtsextremismus<br />

in der Hierarchie der gefühlten Bedrohungen<br />

aktuell auf Platz eins rangiert.<br />

Kein Tagvergeht, an dem Rechtsextremisten<br />

nicht von sich reden machen –inOst- wie in<br />

Westdeutschland übrigens. Im sächsischen<br />

Plauen marschieren sie uniformiertdurch die<br />

Straßen. In einem Kleinbus der Duisburger<br />

Polizei wirdein Aufkleber der rechtsextremen<br />

Identitären Bewegung gefunden. In Teilen<br />

Hessens existiertbei der Polizei augenscheinlich<br />

ein rechtsextremistisches Netzwerk;<br />

ebenfalls in Hessen befinden sich die Ermittlungen<br />

gegen den rechtslastigen jungen Hacker<br />

im Endstadium, der Daten Hunderter<br />

eher linker und liberaler Politiker und anderer<br />

Prominenter erbeutete und ins Internet<br />

stellte. Schließlich sind da die einschlägigen<br />

Umtriebe in der Bundeswehr.Die internationale<br />

Dimension tritt hinzu: die Anschläge auf<br />

Muslime im neuseeländischen Christchurch,<br />

ausgeführt von einem Australier mit Beziehungen<br />

nach Europa, oder die tödlichen Attacken<br />

auf die jüdische Community in den USA.<br />

Dabei zeigen sich national wie international<br />

Muster. Immer öfter sind Verdächtige<br />

Soldaten oder Polizisten. Immer öfter sind es<br />

einsame Wölfe ohne Anbindung an nazisti-<br />

Vor einigen Tagen saß ich mit einer berühmten<br />

Schriftstellerin beim Abendessen<br />

in einem Lokal in Mitte. Ich hatte eine<br />

Liste vonThemen, die ich mit ihr besprechen<br />

wollte. Bevor der erste Gang kam, redeten<br />

wir über Kinder und Sauberkeitserziehung.<br />

Sauberkeitserziehung hatte nicht auf der<br />

Liste gestanden, die ich mit der berühmten<br />

Schriftstellerin besprechen wollte.<br />

Ihr Sohn hatte im Alter von vier Jahren<br />

noch eine Windel gebraucht. Nicht zum Pinkeln,<br />

aber für das andere. Jedes Malverlangte<br />

er, dass man ihm eine Windel anlegte. Die<br />

Schriftstellerin war verzweifelt gewesen. Ich<br />

hörte aufmerksam zu. Ich hatte auch einen<br />

Vierjährigen und kannte das Problem. Die<br />

Schriftstellerin beugte sich über den Tisch, ihr<br />

Gesicht war gerötet: „Dann bekam ich vom<br />

Kinderarzt einenTipp,der alles änderte“, flüsterte<br />

sie. Ich war gespannt. Solch einen Geheimtipp<br />

könnte ich auch gebrauchen. Ich<br />

hatte Angst, dass es sich nie ändern würde.<br />

Manchmal sah ich vor mir, wie ich meinem<br />

Sohn mit fünfzehn dieWindel reichte,zusammen<br />

mit demWLAN-Passwort.<br />

Vielleicht hätte ich auf meine englische<br />

Schwiegermutter hören sollen. Ich solle<br />

nicht so lange warten, meinte sie. Sie hatte<br />

erzählt, dass sie mit dem Töpfchentraining<br />

angefangen hatte, als ihr Sohn eineinhalb<br />

Jahrealt war.„Ichhabe ihm die Windel abgenommen<br />

und hab ihn an einem Wochenende<br />

alle fünfzehn Minuten aufs Töpfchen<br />

gesetzt. Danach war er sauber“, sagte sie. In<br />

der Theorie klang das gut, in der Praxis funk-<br />

Rechtsextremismus<br />

Blinde<br />

Flecken<br />

Markus Decker<br />

meint, dass die Sicherheitsbehörden bei der Bekämpfung von<br />

Extremisten selbst zum Problem werden könnten.<br />

sche Strukturen. Hierin –und in ihrer antisemitischen<br />

Motivation –ähneln sie modernen<br />

Islamisten. Und leider immer noch zu<br />

oft werden Taten aus dem rechtsextremistischen<br />

Spektrum verharmlost. In Plauen<br />

schreitet die Polizei nicht ein. DerHacker aus<br />

Hessen gilt nicht als rechtsextrem, sondern<br />

als sozial auffällig. Die Mordserie am<br />

Münchner Olympiaeinkaufszentrum 2016<br />

mit zehn Toten wurde nicht als Terrorakt bewertet,<br />

sondern als Amoklauf –obwohl die<br />

fremdenfeindliche Gesinnung des Mörders<br />

eindeutig war und seine Opfer Migranten.<br />

Das kommt nicht von ungefähr. Ein Blick<br />

auf einst handelnde Personen im Sicherheitsbereich<br />

belegt es. Der frühere Bundesinnenminister<br />

Hans-Peter Friedrich (CSU)<br />

KOLUMNE<br />

Eine<br />

echte<br />

Kackastrophe<br />

Sabine Rennefanz<br />

tionierte es bei uns nicht so. Neulich las ich<br />

in der FAZ, das Problem sei, dass den Babys<br />

sofortimKrankenhaus eine Windel angelegt<br />

und die natürlichen Reflexe abtrainiert werden.<br />

Dassagte eine Frau, die sich als Windelfrei-Coach<br />

vorstellte. Ich kannte bisher nur<br />

Fußball- oder Karrierecoaches. Sie war offenbar<br />

eine Art Jogi Löw für Babys, die die<br />

These vertrat, dass Windeln nicht nötig<br />

seien. Windelfrei ist ein neuer Trend unter<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

gilt als AfD-nah. Klaus-Dieter Fritsche –ehedem<br />

Staatssekretär im Bundesinnenministerium<br />

–berät heute den österreichischen Innenminister,<br />

den FPÖ-Mann Herbert Kickl.<br />

Der entlassene Verfassungsschutzpräsident<br />

Hans-GeorgMaaßen wurde als Reaktion auf<br />

den Skandal um den Nationalsozialistischen<br />

Untergrund (NSU) überhaupt erst berufen<br />

und tritt mittlerweile im ungarischen Staatsfernsehen<br />

auf. Erst jetzt, nach MaaßensWeggang,<br />

nimmt sich das Bundesamt für Verfassungsschutz<br />

der Bedrohung wirklich an.<br />

Dies spricht Bände.<br />

Diezentrale Herausforderung der Sicherheitsbehörden<br />

besteht in der Identifizierung<br />

dessen, was heute als rechtsextrem zu gelten<br />

hat. Denn wenn ein wachsender Teil der bisherigen<br />

politischen Mitte die Affekte von<br />

Rechtsextremisten teilt –etwa die Wahrnehmung<br />

von Migration als „Mutter aller Probleme“<br />

–dann fällt es dieser Mitte naturgemäß<br />

schwer,die Abgrenzung nach Rechtsaußen<br />

vorzunehmen. Dabei beginnt Rechtsextremismus<br />

nicht erst bei Umsturzfantasien,<br />

sondern schon bei Verschwörungstheorien<br />

wie der eines angeblich geplanten „Bevölkerungsaustausches“<br />

von Deutschen gegen<br />

Ausländer. Die Sicherheitsbehörden, die ein<br />

Teil der Mitte sind, müssen also Rechtsextremisten<br />

entschlossen bekämpfen. Siemüssen<br />

aber auch auf sich selbst schauen und eigene<br />

blinde Flecken. Dazu bedarf esentschlossener<br />

politischer Führung.<br />

Noch ist ausreichend Zeit, zu handeln.<br />

Gefährlich wirdes, wenn Rechtsextremisten,<br />

begünstigt durch Wahlerfolge der AfD,indie<br />

Institutionen einsickern, dort ihren Einfluss<br />

geltend machen und das Extreme normalisieren.<br />

Die Anfänge eines solchen Prozesses<br />

sind in Sachsen zu sehen. Jeder früher er gestoppt<br />

wird, desto besser.<br />

umweltbewussten Müttern, ähnlich wie das<br />

freie Menstruieren. Die Anhänger der Methode<br />

sind überzeugt, dass Babys von Anfang<br />

an in der Lage sind, ihren Elternzuzeigen,<br />

wann sie aufs Töpfchen müssen. Man<br />

muss die Zeichen nur lesen können. Wenn<br />

man doch mal das Haus verlässt, sind höchstens<br />

Stoffwindeln erlaubt. Kinder,die mit der<br />

Windelfrei-Methode erzogen werden, würden<br />

früher sauber, oft schon mit anderthalb<br />

oder zwei, sagen Windelfrei-Fans.<br />

Der berühmte Kinderarzt Remo Largo<br />

sagt, wann die Kinder sauber werden, sei<br />

eine Frage der individuellen Reifung. „Ein<br />

früher Beginn und eine hohe Intensität beschleunigen<br />

die Entwicklung der Blasenund<br />

Darmkontrolle nicht“, schreibt er in seinem<br />

Ratgeber „Babyjahre“. Dies käme bei<br />

den meisten im Alter von drei oder vier Jahren.<br />

Er sagt aber auch, dass man den Zeitpunkt<br />

verpassen könne und dann gewöhnten<br />

sich die Kinder dran, in die Windel zu<br />

machen. So war es offenbar mir ergangen,<br />

und jetzt hatte ich ein Kind, das vonderWindel<br />

abhängig war wie vonCrack.<br />

Ich sah die Schriftstellerin an, sie war<br />

meine Rettung. Washatte ihr Arzt empfohlen?<br />

„Wenn mein Sohn das nächste Malnach<br />

einer Windel verlangt, sollte ich ihm sagen,<br />

dass wir auf die Toilette gehen, und ihn dann<br />

auch draufsetzen, aber nicht einfach so,sondern<br />

mit voller Überzeugung, wie eine<br />

Schauspielerin“, sagte sie. Ich schaute sie<br />

stumm an. Es hat offenbar funktioniert. Ich<br />

lasse mich jetzt coachen, vonLars Eidinger.<br />

Sie kennen Lessie Sachs nicht? Niemand<br />

kennt Lessie Sachs. Jürgen Krämer<br />

und Christiana Puschak möchten das<br />

ändern. Siehaben eine Sammlung der Lyrik<br />

und der Kurzprosa von Lessie Sachs<br />

(1897–1942) herausgegeben. Sie hatte in<br />

München Kunst studiert. Eine Zeichnung<br />

von ihr erschien bereits 1919 in der Zeitschrift<br />

Der Orchideengarten. Ihre ersten<br />

literarischen Veröffentlichungen<br />

stammen<br />

erst aus dem Jahre<br />

1930. 1933 wurden die<br />

Nazis in Deutschland<br />

an die Macht getragen.<br />

1936 marschierte das<br />

Deutsche Reich in Österreich<br />

ein. Lessie<br />

Sachs schrieb meist<br />

kleine Alltagsbeobach-<br />

Lessie Sachs:<br />

Das launische<br />

Gehirn<br />

AvivA-Verlag,<br />

320 Seiten,<br />

20 Euro<br />

tungen, Feuilletons.<br />

Ein Genre, das viel geschmäht<br />

– in den Redaktionen<br />

ist „Feuilletonist“<br />

ein Schimpfwort–und viel gelesen<br />

und bewundert wird. Lessie Sachs veröffentlichte<br />

vorallem im Simplicissimus,in<br />

der Vossischen <strong>Zeitung</strong>, im Neuen Wiener<br />

Tagblatt. 1937 emigrierte die Jüdin zusammen<br />

mit ihrer Familie –sie hatte 1933<br />

den österreichischen Komponisten und<br />

Pianisten Josef Wagner geheiratet –indie<br />

USA. Da blieb dann nur noch die Exilzeitschrift<br />

Aufbau. In einem 80-seitigen<br />

Nachwort informieren die Herausgeber<br />

über Leben und Werk von Lessie Sachs.<br />

Ein Blick zurück in die Feuilletons Wiens<br />

und Berlins. Indie große Zeit des Feuilletons,<br />

in eine Zeit, in der man bereits<br />

wusste,dass sie dabei war,zuEnde zu gehen.<br />

Also geht es in diesem Buch nicht nur<br />

um die Vergangenheit. Es gibt Zeilen<br />

darin, die sind vonerschreckender,javerstörender<br />

Aktualität. Da ist zum Beispiel<br />

die Vossische <strong>Zeitung</strong> vom 17.11.1932.<br />

Unddarin vonLeslie Sachsdas kurze Gedicht<br />

„Die Panik kam zum Mittelstand“:<br />

„Die Panik kam zum Mittelstand;/ Der<br />

Mittelstand erschrak so sehr,/ Lief immer<br />

hin und immer her,/ Undzappelte wie ein<br />

Insekt,/ Das man erschreckt,/ In einem<br />

Glase Milch entdeckt./ Warkeine Hilfe bei<br />

der Hand?/ Wersolches sah und mitempfand,/<br />

Fühlt durch die Sache, die verfehlt,/<br />

Sich voller Mitleid und gequält./<br />

Der Mittelstand, dem dies geschah,/ War<br />

nicht mehr da./ Bis man ihn schließlich<br />

wieder sah,/ Lebendig, doch als Unterstand.“<br />

Arno Widmann<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />

Mitglied der Chefredaktion: Elmar Jehn.<br />

Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft): Tobias Miller,<br />

Michael Heun, Michaela Pfisterer.<br />

Textchefin: Bettina Cosack.<br />

Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />

Teams:<br />

Investigativ: Kai Schlieter.<br />

Kultur: Harry Nutt.<br />

Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />

Service: Klaus Kronsbein.<br />

Sport: Markus Lotter.<br />

Story: Christian Seidl.<br />

Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3: Bettina Cosack.<br />

Die für das jeweiligeRessortanerster Stelle Genannten sind<br />

verantwortliche Redakteure im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />

Reporterin: Sabine Rennefanz.<br />

ArtDirektion: Annette Tiedge.<br />

Newsleader Regio: Sabine Deckwerth, Stefan Henseke, Susanne Rost.<br />

Newsleader Sport: Matthias Fritzsche, Christian Schwager.<br />

Hauptstadtredaktion: Gordon Repinski (Ltg.), StevenGeyer (Stv.).<br />

RND Berlin GmbH, GF: Wolfgang Büchner,Uwe Dulias.<br />

Autoren: Joachim Frank, Holger Schmale, Dieter Schröder,ArnoWidmann.<br />

Istanbul: Frank Nordhausen,<br />

Moskau: Stefan Scholl, Paris: Axel Veiel,<br />

Rom: Regina Kerner,<br />

TelAviv: Anja Reich, Washington: KarlDoemens.<br />

Redaktion: <strong>Berliner</strong> Newsroom GmbH, Berlin24 Digital GmbH,<br />

Geschäftsführung: Aljoscha Brell, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />

Lesertelefon: 030-63 33 11-457, E-Mail: leser-blz@dumont.de<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH Geschäftsführer:Jens Kauerauf.<br />

Postadresse 11509 Berlin. Besucher:Alte Jakobstraße 105,<br />

Telefon: (030) 23 27-9; Fax: (030) 23 27-55 33;<br />

Internet: www.berliner-zeitung.de.<br />

Vertrieb: BVZ <strong>Berliner</strong> Lesermarkt GmbH, KayRentsch.<br />

Leserservice Tel.: (030) 23 27-77, Fax: (030) 23 27-76<br />

www.berliner-zeitung.de/leserservice<br />

Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH (BerlinMedien), Andree Fritsche.<br />

Postfach 11 05 06, 10835 Berlin;<br />

Anzeigenannahme: (030) 23 27-50; Fax(030) 23 27-66 97<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr.30, gültig seit 1.1.2019.<br />

Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH, Am Wasserwerk 11,<br />

10365 Berlin, Internet: www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis monatlich<br />

45,90 €einschl. 7% Mehrwertsteuer,außerhalb vonBerlin und Brandenburg<br />

49,50 €; AboPlus, inklusiveStadtmagazin tip 54,19 €(nur in Berlin und<br />

Brandenburg). Bezugspreis des Studentenabonnements monatlich 27,60 €,<br />

außerhalb vonBerlin und Brandenburg 28,50 €. Das E-Paper kostet monatlich<br />

29,99 €einschl. 7% Mehrwertsteuer.Der Preis für Studenten beträgt monatlich<br />

18,99 €.Im Fallehöherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik/Aussperrung)<br />

besteht kein Belieferungs- und Entschädigungsanspruch. Erfüllung und<br />

Gerichtsstand Berlin-Mitte. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotomaterial<br />

wird keineHaftung übernommen.<br />

Die Auflageder <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> wird vonder unabhängigen Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgerngeprüft.<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />

und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 274 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 9 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Leser äußernsich<br />

zum Vorstoß von<br />

KevinKühnert<br />

Seite 16<br />

Die Kandidaten –das Wichtigste zur Europawahl Seiten 10 und 11<br />

DieInformanten –die CDU und ihr Plan gegen die Clans Seite 13<br />

Kleine haben kaum Chancen<br />

Beim milliardenschweren Schulbauprogramm würden mittelständische Unternehmen aus der Region<br />

diskriminiert, beklagen Handwerkskammer und Fachgemeinschaft Bau<br />

VonMartin Klesmann<br />

Eine Sekundarschule aus vorgefertigten Holzbauteilen entsteht derzeit in Mahlsdorf.<br />

IMAGO IMAGES/WESTEND61<br />

Die milliardenschwere<br />

„Schulbauoffensive“ ist<br />

eines der zentralen Infrastrukturprojekte<br />

des<br />

rot-rot-grünen Senats.Soviele Schulen<br />

wurden zuletzt in der Kaiserzeit<br />

in Berlin innerhalb kürzester Zeit<br />

neu gebaut. Doch nun schlagen<br />

Handwerkskammer und Fachgemeinschaft<br />

Bau Berlin Brandenburg<br />

Alarm.<br />

„Die bisherige Kostenkalkulation<br />

ist eine Milchmädchenrechnung des<br />

Senats“, urteilte Stephan Schwarz,<br />

Präsident der Handwerkskammer.<br />

Die Schulbauoffensive werde deutlich<br />

teurer und dauere länger. Statt<br />

der ursprünglich kommunizierten<br />

5,5 Milliarden Euro werden der Neubau<br />

und die Sanierung der vielen Gebäude<br />

mindestens 7,9 Milliarden<br />

Euro kosten. Das liege vor allem an<br />

den steigenden Baupreisen, nachträglichen<br />

Forderungen und zu wenigen<br />

Stellen in den verantwortlichen<br />

Behörden.<br />

Grundlage für diese Angaben ist<br />

eine Studie der Beratungsfirma<br />

regioconsult, die Handwerkskammer<br />

und Fachgemeinschaft Bau in<br />

Auftrag gegeben hatten. Demnach<br />

werde die Umsetzung des ehrgeizigen<br />

Schulbau-Programms deutlich<br />

länger dauern. Als Folge würden in<br />

den letzten Jahren des Schulbauprogramms<br />

zusätzliche Ausgaben für<br />

Sanierung und Instandhaltung anfallen.<br />

Dasallerdings hat inzwischen<br />

auch schon der <strong>Berliner</strong> Senat erkannt.<br />

Gewissermaßen in eigener Sache<br />

bemängeln Handwerkskammer und<br />

Fachgemeinschaft Bau zudem, dass<br />

die kleinen und mittelständischen<br />

Baufirmen aus der Region vom Megaprojekt<br />

Schulneubau kaum profitieren.<br />

Es würden zu große Bauvolumina<br />

auf einmal ausgeschrieben.<br />

„Davon haben vor allem große Baukonzerne<br />

etwas, die als Generalunternehmer<br />

agieren können“, sagte<br />

Klaus-Dieter Müller, Präsident der<br />

Fachgemeinschaft Bau.<br />

Tatsächlich hatte sich der Senat<br />

dazu entschlossen, die Neubauten in<br />

serieller Typenbauweise mithilfe von<br />

Generalunternehmern zu realisieren.<br />

So will man kostengünstig und<br />

zügig bauen.„Die regionale Bauwirtschaft<br />

wird durch diese Losgrößen<br />

diskriminiert“, betonte Stephan<br />

Schwarz. Dasserielle Bauen könnten<br />

nur wenige große,umsatzstarke Unternehmen<br />

umsetzen.<br />

Schwarz erinnerte daran, dass<br />

sich zuletzt für die 27 Kitas,die in serieller<br />

Holzbauweise gebaut werden<br />

sollen, kein einziger Bieter fand. Obwohl<br />

europaweit ausgeschrieben<br />

worden sei und 30 Firmen zunächst<br />

ihr Interesse bekundet hatten. In<br />

Berlin und Brandenburggibt es aber<br />

dem Vernehmen nach keine einzige<br />

Firma, die den für diese Holzbauten<br />

geforderten Jahresmindestumsatz<br />

vorweisen kann.<br />

Öffentliche Vergabe schreckt ab<br />

Rückblickend hätten sich die regionalen<br />

Baufirmen offenbar gewünscht,<br />

dass jeder Schulneubau<br />

einzeln ausgeschrieben werde. Dafür<br />

hatte sich auch die <strong>Berliner</strong> Architektenkammer<br />

starkgemacht.<br />

Ein weiterer zentraler Kritikpunkt:<br />

Bei öffentlichen Bauaufträgen<br />

in Berlin seien die Vergabevorschriften<br />

mittlerweile viel zu strikt<br />

und zu detailliert. Dasschrecke viele<br />

kleinere und mittlere Firmen ab.<br />

Laut einer Umfrage der Fachgemeinschaft<br />

Bau bewerben sich nur noch<br />

57 Prozent der <strong>Berliner</strong> Betriebe um<br />

öffentliche Aufträge.InBrandenburg<br />

sind es mit 69 Prozent mehr als zwei<br />

Drittel der Betriebe, die gerne arbeiten,<br />

wenn die öffentliche Hand bezahlt.<br />

<strong>Berliner</strong> Schulbaupläne<br />

in Millionen Euro, gemäß aktuellen Planungen<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Sanierung<br />

„Wir haben es in Berlin mit einer<br />

Erosion des öffentlichen Auftragswesens<br />

zu tun“, sagte Schwarz. „Die<br />

Stadt sagt, wir machen ein Konjunkturprogramm,<br />

und keiner geht hin.“<br />

Eine Firma müsste zum Beispiel gezielte<br />

Frauenförderung nachweisen.<br />

„Frauenförderung ist im männlich<br />

geprägten Hochbau aber sehr<br />

schwierig“, merkte Klaus-Dieter Müller,<br />

selbst Inhaber einer Baufirma,<br />

Neubau<br />

Erweiterung<br />

2012 '13 '14 '15 '16 '17 '18 '19 '20 '21 '22 '23 '24 '25 2026<br />

BLZ/HECHER; QUELLE: ABGEORDNETENHAUS BERLIN, SENFIN/BERLINER SCHULBAUOFFENSIVE<br />

ständnis. Laut der regioconsult-Studie<br />

ist zudem die Unterbesetzung der<br />

Bauabteilungen mittlerweile dramatisch.<br />

Zwar seien 40 zusätzliche Stellen<br />

beschlossen, sagte Uwe Luipold<br />

von regioconsult. „Legt man beispielsweise<br />

für die Hauptverwaltungenden<br />

bewältigten Umsatz je Mitarbeiter<br />

aus dem Jahr 2017 zugrunde,<br />

ergibt sich bis 2021 ein rechnerisches<br />

Defizit von 600 Stellen.“ Immerhin<br />

süffisant an. Angesichts der guten<br />

Auftragslage schreckten immer mehr<br />

Firmen davor zurück, sich auf öffentliche<br />

Ausschreibungen zu bewerben.<br />

Die öffentlichen Vergaberichtlinien,<br />

die von der Senatsverwaltung für<br />

Wirtschaft verantwortet werden, stoßen<br />

auch senatsintern auf Unverkönnen<br />

die regionalen Baufirmen<br />

sich verstärkt der Schulsanierung zuwenden.<br />

Von dem im Rahmen der<br />

„Schulbauoffensive“ eingeplanten<br />

Geld ist nahezu die Hälfte für Sanierungen<br />

vorgesehen. Darunter sind<br />

auch viele „Großschadensfälle“.<br />

Denn seit der Jahrtausendwende ist<br />

zu wenig in die bauliche Unterhaltung<br />

der Schulen investiert worden.<br />

Dasrächt sich jetzt.<br />

Bildungsstaatssekretärin Beate<br />

Stoffers (SPD) verteidigte die bisherige<br />

Arbeit. „Wir liegen im Zeitplan;<br />

die Spatenstiche und Richtfeste zeigen<br />

sichtbare Ergebnisse“, sagte sie.<br />

Allein in diesem Jahr entstehen mehr<br />

als 3000 Schulplätzedurch Neubauten,<br />

Erweiterungs- und Ergänzungsbauten.<br />

„Die vorliegenden hochwertigen<br />

Entwürfe unterstützen eine<br />

moderne Pädagogik.“ Bezirke, die<br />

Stadtentwicklungsverwaltung, die<br />

landeseigene Wohnungsbaugesellschaft<br />

Howoge und die Bildungsverwaltung<br />

würden an einem Strang<br />

ziehen. „Ich gehe davon aus,dassdie<br />

Kammern fest anunserer Seite stehen<br />

und auch die Ergebnisse honorieren“,<br />

sagte Stoffers.<br />

WeitereKostensteigerung<br />

Die Howoge, die den Neubau der<br />

weiterführenden Schulen und etliche<br />

Großsanierungen übernimmt,<br />

sieht sich im Zeitplan. „Ende vergangenen<br />

Jahres hat die Howoge vier<br />

Generalplanerbüros mit der Sanierungsplanung<br />

für zehn Schulen beauftragt“,<br />

sagte Howoge-Sprecherin<br />

Sabine Pentrop.Anfang 2020 würden<br />

die Entwurfsplanungen für die ersten<br />

vier Schulen beginnen. Für die<br />

Bauausführung seien Einzelvergaben,<br />

teilweise gewerkeweise gebündelt,<br />

vorgesehen. „Um das regionale<br />

Handwerk zu bedienen“, betonte<br />

Pentrop.Der erstegemeinsameNeubaufür<br />

einGymnasiumund eine Sekundarschule<br />

an der Allee der Kosmonauten<br />

werde wegen des komplexen<br />

Vorhabens an einen Generalübernehmer<br />

übertragen. Baustart<br />

soll 2021 sein.<br />

Kritik kommt unterdessen erneut<br />

von der privatisierungskritischen<br />

Organisation „Gemeingut in Bürger-<br />

Innenhand“. Weil das Land der Howoge<br />

zahlreiche Grundstücke über<br />

drei Jahrzehnte per Erbbaurecht<br />

überträgt, wird wohl sowohl Grundsteuer<br />

und zu Beginn und Ende auch<br />

Grunderwerbssteuer fällig. Dashabe<br />

ein Gutachten der Kanzlei Dentons<br />

Europe ergeben, teilte die Senatsfinanzverwaltung<br />

auf Anfrage von<br />

CDU-FraktionsvizeMario Czajamit.<br />

Mit anderen Worten:Weitere Kosten<br />

dürften anfallen, so die Organisation.<br />

Genaue Summen müssten benannt<br />

werden.<br />

Und Handwerkskammerpräsident<br />

Schwarz erinnerte noch daran,<br />

dass die Konjunkturpakete Iund II<br />

nach der weltweitenWirtschaftskrise<br />

vor bald zehn Jahren durchaus der<br />

<strong>Berliner</strong> Wirtschaft geholfen hätten.<br />

Damals hätten Finanz- und Bildungsverwaltung<br />

es erlaubt, dass<br />

auch größere Bausummen nicht<br />

zwingend europaweit ausgeschrieben<br />

werden mussten. „Deshalb ist<br />

damals mehr Geld in der Region geblieben“,<br />

sagte Schwarz.<br />

Martin Klesmann ist bei<br />

öffentlichen <strong>Berliner</strong> Bauprojekten<br />

skeptisch.


10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Homo<br />

digitalis<br />

Torsten Harmsen<br />

hat Ideen für Horrorfilme<br />

aus der virtuellen Welt.<br />

Facebook hat’n Knall! Einguter Bekannter<br />

–Hobby-Fotograf –hat<br />

dortauf einer Wettbewerbsplattform<br />

ein Foto reingestellt, „Lena mit<br />

Schwan“. Mansieht eine junge Frau,<br />

am Strand sitzend, nackt, von der<br />

Seite fotografiert. Einbisschen Brust<br />

ist zu erkennen, nicht mehr. Davor<br />

steht ein Schwan, den Hals gebogen,<br />

den Schnabel im Sand.<br />

Bei Facebook schlugen sofort die<br />

Alarmglocken. Die Netzwerk-Kontrolleure<br />

sperrten das Bild. Begründung:<br />

Es verstoße gegen die „Gemeinschaftsstandards“<br />

zu Nacktdarstellungen.<br />

Brustwarzen von Frauen<br />

dürften nicht gezeigt werden, „außer<br />

Frauen beim Stillen oder nach Entbindungen,<br />

aus gesundheitlichen<br />

Gründen oder Protest“, wie es bei Facebook<br />

bar jeder Grammatik heißt.<br />

Eine seltsame Auswahl. Sie<br />

schließt nahezu die Hälfte aller europäischen<br />

Kunstwerke der letzten 500<br />

Jahre aus. Aus Trotz stellte ich sofort<br />

das Gemälde „Leda und der<br />

Schwan“ von Rubens (um 1600) auf<br />

die Facebookseite – eine erotische<br />

Darstellung saftiger Nacktheit mit<br />

Schwanenkuss. Nun warte ich darauf,<br />

dass sich Facebook meldet:„Lieber<br />

Herr Rubens, pfui Deibel! Ihre<br />

Bilder verstoßen gegen nahezu alles.<br />

Wirveröffentlichen nichts vonIhnen<br />

in den nächsten tausend Jahren.“<br />

„Reg da doch nich uff!“, mischte<br />

sich mein innerer <strong>Berliner</strong> ein. „Wat<br />

jehste übahaupt abends noch uff<br />

Feetzebuck? Rubens hin oder her.<br />

Loof doch mal durch’n Wald und hör<br />

die Vöjel piepsen! Stattdessen regste<br />

da uff. Bist schon so’n richtijer Homo<br />

digitalis,der nur noch am Compjuta<br />

rumhockt! Jesund is dit nich!“<br />

Da hat er im Grunde recht, mein<br />

innerer <strong>Berliner</strong>.Homo digitalis! Das<br />

klingt nach Krankheit. Digitalis –das<br />

kannte man früher nur als Herzmittel,<br />

gewonnen aus Pflanzen wie dem<br />

Fingerhut. Direkt dem Medizinbereich<br />

entsprungen scheint auch der<br />

Begiff Influencer zu sein. Er klingt<br />

nach Virusgrippe, Influenza. Gemeint<br />

sind aber „Beeinflusser“,<br />

junge Leute, die stundenlang auf Videoclips<br />

Produkte präsentieren.<br />

Oder Lifehacks. Nein, das sind keine<br />

zerhäckselten Lebewesen. Gemeint<br />

sind Kniffe für den Alltag.<br />

„Richtig gruselig wird’saber beim<br />

Handy-Zombie“, sagt mein innerer<br />

<strong>Berliner</strong>.„Du bist ja ooch bald eena.“<br />

Stimmt. Auch ich habe die Verwandlung<br />

schon vollzogen, als ich auf<br />

dem Wegzum Bahnhof schnell noch<br />

eine Nachricht auf dem Handy<br />

schreiben wollte. Ich bekam plötzlich<br />

diesen typischen Zombie-Gang,<br />

mechanisch und blind voranstolpernd.<br />

Ab und zu blickte ich kurzauf<br />

und entging knapp dem Zusammenstoß<br />

mit einem anderen Handy-<br />

Zombie oder der Laterne.Dann erinnerte<br />

ich mich an einen Videoclip,in<br />

dem jemand vom Lastauto überfahren<br />

wurde, weil er ständig auf das<br />

Handy starrte, und steckte das Ding<br />

schnell weg.<br />

Für Regisseure von Horrorfilmen<br />

eröffnet sich mit dem Homo digitalis<br />

ein weites Feld von Ideen. Nein, ich<br />

meine nicht den hilflosen Patienten,<br />

der vom durchgeknallten Pflegeroboter<br />

entführt wird. Oder die Sex-<br />

Roboterpuppe, die aus Eifersucht<br />

den Partner meuchelt. Ichmeine die<br />

gruselige Meldung der vergangenen<br />

Woche,dass es bis 2070 bei Facebook<br />

mehr tote als lebende Nutzer geben<br />

könnte, wie eine britische Studie ergab.„Feetzebuck<br />

–een riesijer Friedhof!“,<br />

begeistert sich mein innerer<br />

<strong>Berliner</strong>, der gerne Horrorfilmregisseur<br />

wäre.„Wenn da een Administrator<br />

een Bild von olle Rubens von de<br />

Seite löschen will, bejinnt et uff’m<br />

Bildschirm sofort zuorjeln. Und –<br />

flupp –wirdder Typins virtuelle Jenseits<br />

jezoren!“ Ja, Vorsicht! Digitale<br />

Seelen sollte man nicht reizen.<br />

SPD<br />

Klare<br />

Doppelspitze<br />

Wenn die Faustregel stimmt, dass jedes<br />

gewonnene Prozent im jeweiligen Land<br />

der Partei einen Sitz im EU-Parlament bringt,<br />

dann hat Gabriele Bischoff aus Berlin wirklich<br />

gute Chancen –trotz der schwachen Umfragewerte<br />

für ihreSPD: Denn Bischoff steht auf<br />

Listenplatz 9, und damit so weit oben wie<br />

noch nie jemand aus Berlin. Der Erfolg ist<br />

möglich, obwohl Bischoff selbst in der <strong>Berliner</strong><br />

SPD nur wenig bekannt ist –und außerhalb<br />

praktisch gar nicht. Die58-jährige Politologin<br />

und Gewerkschaftssekretärin ist Kandidatin<br />

des DGB,die SPD hat sie aus Parteiräson<br />

quasi nicht ablehnen können. Dennoch erhielt<br />

beim Nominierungsparteitag<br />

vor einem Jahr<br />

ihreGegenkandidatin, die<br />

<strong>Berliner</strong> Jusochefin Annika<br />

Klose, ein gutes Ergebnis.<br />

Sie steht auf<br />

Platz 37 und hat damit<br />

keine Chance. Bischoff<br />

will in Brüssel Sylvia-<br />

Yvonne Kaufmann ablösen,<br />

die 1990 für die PDS<br />

in die DDR-Volkskammer<br />

zog, dann ins Europäische<br />

Parlament ging und es<br />

dort nach dem Wechsel<br />

zur SPD bis zur Vizepräsidentin<br />

gebracht hat. Sie<br />

tritt nicht mehr an.<br />

Aufder SPD-Liste ganz<br />

oben steht die amtierende<br />

Justizministerin Katarina<br />

Barley, nominiert vom<br />

Landesverband Rheinland-Pfalz.<br />

Die <strong>Berliner</strong> SPD befindet sich in<br />

einem „klaren Doppelspitzenwahlkampf“,<br />

wie sie sagt. Mankämpfe für Bischoff und natürlich<br />

für Barley,wohlwissend, dass das konkrete<br />

<strong>Berliner</strong> Ergebnis Gabriele Bischoff weder<br />

viel nutzen noch schaden kann. Dennoch<br />

kann prominente Unterstützung von außerhalb<br />

offenbar nicht schaden. So sind am Montag<br />

Katarina Barley und der Spitzenkandidat<br />

der Europäischen Sozialdemokraten, der Niederländer<br />

Frans Timmermans, bei einer<br />

Kundgebung am Breitscheidplatz. (elm.)<br />

DPA<br />

DPA<br />

<strong>Berliner</strong> für Brüssel<br />

Am 26. Mai wird das neue Europaparlament gewählt. 2,5 Millionen <strong>Berliner</strong><br />

dürfen dann ihr Kreuzchen machen. Das Interesse scheint größer als je zuvor<br />

Politiker fast aller Lager sprechen<br />

wegen des Erstarkens<br />

von Rechtsaußen-Parteien<br />

inzwischen von einer<br />

„Schicksalswahl“ für Europa. Nun<br />

sind es noch drei Wochen bis zur Europawahl.<br />

41 Parteien und Listen treten<br />

an, darunter die üblichen bekannten<br />

Parteien, aber auch zahlreiche<br />

eher obskure Listen. Das Spektrum<br />

ist riesig: von der rechten<br />

Vereinigung „Der Dritte Weg“ über<br />

die „Liberal-Konservativen Reformer“<br />

des AfD-Gründers BerndLucke<br />

bis zu „Ökolinx“ mit der Ex-Grünen<br />

Jutta Ditfurth.<br />

Das Europaparlament soll 751<br />

Sitzehaben, auf Deutschland entfallen<br />

96. Da dies fast 100 sind, ergibt<br />

sich die Faustformel: Für knapp jedes<br />

Prozent, das eine Partei erringt,<br />

gibt es einen Parlamentssitz. Eine<br />

Gabriele<br />

Bischoff<br />

Katarina<br />

Barley<br />

VonElmar Schütze und Annika Leister<br />

Sperrklausel wie die Fünf-Prozent-<br />

Hürde beim Bundestag gibt es nicht.<br />

Vielleicht ist das auch ein Grund dafür,<br />

dass das Interesse recht hoch zu<br />

sein scheint. Laut Deutschlandtrend<br />

von Infratest Dimap im Auftrag der<br />

ARD-Tagesschau und der <strong>Zeitung</strong><br />

„Die Welt“ interessieren sich 17 Prozent<br />

der Befragten sehr stark für die<br />

Wahl, 36 Prozent ordnen sich bei<br />

stark ein, 37 Prozent bei weniger<br />

starkund zehn Prozent bei gar nicht.<br />

Das Prozedere am26. Mai unterscheidet<br />

sich von dem bei Kommunal-,<br />

Landtags- und Bundestagswahlen.<br />

Bei der Europawahl gibt es<br />

zwar einen 94 Zentimeter langen<br />

Wahlzettel, aber für jeden Wahlberechtigten<br />

nur eine Stimme und für<br />

das Land Berlin nur einen Wahlkreis.<br />

Mitder Stimme wirdeine Partei oder<br />

eine Liste gewählt.<br />

CDU<br />

Start mit<br />

einem Eklat<br />

Die Christdemokraten haben bei Europawahlen<br />

in Berlin ein Alleinstellungsmerkmal:<br />

Sieschicken ihreKandidaten traditionell<br />

auf einer Landesliste ins Rennen, alle<br />

anderen Parteien bilden Bundeslisten. Auf<br />

Platz 1 der <strong>Berliner</strong> CDU-Liste steht Hildegard<br />

Bentele. Ihre Wahl auf die Liste war im<br />

vergangenen November ein Eklat, denn die<br />

bildungspolitische Sprecherin der Abgeordnetenhausfraktion<br />

setzte sich gegen den Kandidaten<br />

des Landesvorstands durch, gegen<br />

den Mitte-Stadtrat Carsten Spallek. Sie hatte<br />

ihre Kandidatur zuvor nicht öffentlich angekündigt.<br />

Spalleks überraschende Niederlage<br />

gilt als Anfang vom Ende<br />

von Monika Grütters als<br />

CDU-Landeschefin. Sie<br />

habe sich nicht genug für<br />

„ihren“ Kandidaten eingesetzt,<br />

sagten Kritiker.<br />

Beiihrer Bewerbungsrede<br />

sagte Bentele: „Man muss<br />

Europa kennen, um es zu<br />

können.“ Dass Bentele<br />

Europa kann, daran zweifelt<br />

in der Partei niemand.<br />

So studierte die ursprünglich<br />

aus dem schwäbischen<br />

Ludwigsburgstammende<br />

Diplom-Politologin<br />

einst in Paris und<br />

Brüssel und absolvierte<br />

Praktika an der Ständigen<br />

Vertretung Deutschlands<br />

bei der Europäischen<br />

Union und beim Europäischen<br />

Parlament, ehe sie<br />

Hildegard<br />

Bentele<br />

als Beamtin in den höheren Dienstes des Auswärtigen<br />

Amtes eintrat und an den deutschen<br />

Botschaften in Zagreb und Teheran arbeitete.<br />

Auch die Ernsthaftigkeit ihrer Ambitionen<br />

sind bei der CDU hinlänglich bekannt. Bereits<br />

zum vierten Mal bewirbt sich die heute 42-<br />

Jährige um einen Sitz im Europaparlament.<br />

Nach drei Niederlagen sind ihreChancen gut,<br />

den Platz von Joachim Zeller einzunehmen,<br />

der aufhört. Für ein Mandat benötigt die <strong>Berliner</strong><br />

CDU etwa 200 000 Stimmen, bei der<br />

Wahl 2014 erhielt sie 232 000 Stimmen. (elm.)<br />

DPA<br />

DPA<br />

DIE WICHTIGSTEN KANDIDATEN<br />

Carsten<br />

Spallek<br />

Doch es gibt auch Parallelen zu<br />

den anderen Wahlen. Aktuell gibt es<br />

etwa 2,5 Millionen Wahlberechtigte<br />

in der Stadt. Diedürfen in etwa 1800<br />

möglichst wohnortnahen Wahllokalen<br />

ihr Kreuzchen machen –die Zahl<br />

ist im Vergleich zur Abgeordnetenhaus-<br />

und zur Bundestagswahl<br />

leicht gestiegen, weil es auch mehr<br />

Wahlberechtigte gibt: Berlin wächst.<br />

Bis auf wenige Veränderungen werden<br />

die <strong>Berliner</strong> an den gewohnten<br />

Adressen wählen können – es sei<br />

denn, sie sind seitdem umgezogen.<br />

Das größte Wahllokal mit etwa<br />

3300 Wahlberechtigten befindet sich<br />

in der Heide-Schule in der Florian-<br />

Geyer-Straße in Adlershof. Bei der<br />

Europawahl vorfünfJahren waren es<br />

dort etwa 2000 Wahlberechtigte. In<br />

der unmittelbaren Umgebung sind<br />

seither neue Siedlungen entstanden<br />

GRÜNE<br />

Allerbeste<br />

Chancen<br />

Die Grünen gehen gleich mit mehreren<br />

namhaften Kandidaten ins Rennen. Auf<br />

Platz 1ihrer Bundesliste steht Ska Keller, geboren<br />

1981 in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben. In<br />

Brüssel ist die frühere Brandenburger Landeschefin<br />

ihrer Partei inzwischen zur stellvertretenden<br />

Fraktionschefin der europäischen<br />

Grünen aufgestiegen. Auf Platz 2 der Liste<br />

rangiert Sven Giegold, Gründer der Globalisierungskritiker-Plattform<br />

Attac. An vierter<br />

Position steht ReinhardBütikofer,einige Jahre<br />

lang Ko-Vorsitzender der Bundespartei und<br />

einst sogar Spitzenkandidat der Grünen für<br />

Europa. Bütikofer hat zwar einen Wohnsitz in<br />

Berlin, wurde aber von<br />

seinem heimischen Landesverband<br />

Baden-Württembergnominiert.<br />

Und die <strong>Berliner</strong> Grünen?<br />

Haben in Brüssel vor<br />

allem einen herben Verlust<br />

zu verzeichnen. Michael<br />

Cramer, grünes Urgestein,<br />

tritt nicht mehr<br />

an. Seit 2004 saß er ununterbrochen<br />

im Europäischen<br />

Parlament. Es<br />

scheint, als sollte dieser<br />

Verlust (über)kompensiert<br />

werden, denn die<br />

<strong>Berliner</strong> Grünen haben<br />

gleich vier Kandidaten auf<br />

Hannah<br />

Neumann<br />

aussichtsreichen Listenplätzen.<br />

Ausdem <strong>Berliner</strong><br />

Landesverband heißt es,<br />

dass man selber gar nicht<br />

so genau weiß, wie das geschehen<br />

konnte. Sosteht die 35-jährige Friedens-<br />

und Konfliktforscherin Hannah Neumann<br />

aus Lichtenbergauf Platz 5. AufRang 7<br />

rangiertAnna Cavazzini aus Neukölln, gleichzeitig<br />

auch Kandidatin für Sachsen, Thüringen<br />

und Sachsen-Anhalt. Platz 8geht an Erik<br />

Marquardt aus Treptow-Köpenick, der von<br />

Brüssel aus Kontakt zu den <strong>Berliner</strong>n halten<br />

soll. Angesichts der guten Umfragewerte der<br />

Grünen kann sich selbst Sergey Lagodinsky<br />

aus Neukölln mit Platz 12 Chancen auf einen<br />

Sitz in Brüsselausrechnen. (elm.)<br />

BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN<br />

DPA<br />

Ska<br />

Keller<br />

–Adlershof wächst eben auch. Das<br />

kleinste Wahllokal mit 256 Wahlberechtigten<br />

ist wieder jenes im Gasthaus<br />

Jägerhäuschen in Saatwinkel<br />

am Reinickendorfer Havelufer.<br />

Interessant ist die Entwicklung<br />

der Briefwahlstimmen. DasBüroder<br />

Landeswahlleiterin aktualisiert die<br />

Zahlen der bereits ausgestellten<br />

Wahlscheine täglich. Derzeit sind es<br />

bereits 219 655 Personen oder 8,8<br />

Prozent. Zum Vergleich: Bei der Europawahl<br />

2014 waren es zum gleichen<br />

Zeitpunkt 5,1 Prozent –und am<br />

Ende 14,8 Prozent. Daslässt auf eine<br />

höhere Wahlbeteiligung schließen.<br />

Zuletzt lag sie bei 48,1 Prozent.<br />

Wahl-O-Mat: Wernochnicht weiß,wen er wählen<br />

sollte: DieBundeszentrale fürpolitischeBildung<br />

hat wieder ihrenWahl-O-Mateingerichtet, unter:<br />

www-wahl-o-mat.de/europawahl2019<br />

LINKE<br />

Gegen<br />

Millionäre<br />

Der gebürtige Ost-<strong>Berliner</strong> Martin Schirdewan<br />

steht zwar auf Platz 1auf der Bundesliste<br />

der Linken, ist aber inzwischen in den<br />

Landesverband Thüringen gewechselt. Erste<br />

Kandidatin, die explizit für Berlin antritt, ist<br />

deshalb Martina Michels auf Platz 5. Die 63-<br />

Jährige war von1991 bis 2013 Mitglied des Abgeordnetenhaus<br />

es und acht Jahre lang dessen<br />

Vizepräsidentin. 2013 rückte sie für den<br />

verstorbenen Lothar Bisky ins Europaparlament<br />

nach. Dort sitzt Martina Michels im<br />

Ausschuss für regionale Entwicklung und in<br />

der Delegation für die Beziehungen zu Israel.<br />

Mit Malte Fiedler steht der nächste <strong>Berliner</strong><br />

auf Platz 8. Da die<br />

Wahlprognosen für die<br />

Linke vonnur sieben Prozent<br />

bei der Europawahl<br />

ausgehen, sind die Chancen<br />

des 31-jährigen Politökonomen<br />

bislang nur<br />

gering.<br />

Traditionell hat die<br />

Linke ein gespaltenes Verhältnis<br />

zu Europa. So bedurfte<br />

es im Februar auf<br />

dem Europaparteitag der<br />

Partei in Bonn langer Debatten,<br />

um eine konstruktive<br />

Haltung auch mehrheitsfähig<br />

zu machen. Die<br />

Fundamentalisten scheiterten,<br />

die die EU aus<br />

grundsätzlichen Erwägungen<br />

ablehnen –zunationalistisch,<br />

zu militaristisch.<br />

Am Ende wurde in<br />

Martina<br />

Michels<br />

Bonn das Programm „Für ein solidarisches<br />

Europa der Millionen, gegen eine Europäische<br />

Union der Millionäre“ mit großer Mehrheit<br />

verabschiedet. Die Linke fordert darin<br />

Reformen der EU und übt scharfe Kritik. Sie<br />

stellt die Staatengemeinschaft aber nicht<br />

grundsätzlich infrage.Gefordertwerden etwa<br />

„mehr Möglichkeiten, leer stehende Wohnungen<br />

zu beschlagnahmen“. Auch beim<br />

Thema Klimapolitik geben die Linken Gas: Sie<br />

wollen den europaweiten Kohleausstieg nicht<br />

2035, sondernbereits 2030. (ann.)<br />

DIE LINKE<br />

DPA<br />

Martin<br />

Schirdewan


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 11<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

IMAGO IMAGES/STEFAN ZEITZ; IMAGO IMAGES/SNAPSHOT<br />

DERSOMMER<br />

KANN STADTFINDEN.<br />

Jetzt Europas schönste Städte entdecken.<br />

Marseille,Montpellier,<br />

Ljubljana<br />

ab<br />

€39, 99*<br />

*One-Wayinklusive Steuern. Begrenzte Verfügbarkeit. Zeitraum: 01.06.19 –26.10.19. Stand: 20.03.19. Die allgemeinen Geschäftsbedingungensindauf easyJet.com einsehbar.<br />

Die Gegner des EU-Parlaments<br />

ImVergleich zu anderen Parteien<br />

tritt die <strong>Berliner</strong> AfD mit einem<br />

prominenten Namen zur Europawahl<br />

an: Sieentsendet Nicolaus Fest<br />

auf den Platz 6der Bundesliste. Der<br />

einstige Vize-Chefredakteur der Bild<br />

am Sonntag bezeichnete den Islam<br />

im Juli 2014 in einem Kommentar<br />

als „Integrationshindernis“.<br />

Die Verlagsspitze<br />

distanzierte sich<br />

und kassierte dennoch<br />

eine Rüge des Presserats.<br />

Kurz darauf verließ Fest<br />

das Haus und ging 2016 in<br />

die AfD. Ergilt als Scharfmacher,<br />

der das Tragen<br />

von Kopftüchern mit dem<br />

Zeigen von Hakenkreuzen<br />

vergleicht und ein Moscheenverbot<br />

in Deutschland geforderthat.<br />

DieAfD freute sich sehr über den<br />

prominenten Neuzugang. Bei der<br />

Bundestagswahl 2017 aber verpasste<br />

Fest den Einzug in den Bundestag.<br />

IMAGO IMAGES/METODI POPOW<br />

AFD<br />

AufListenplatz 14 für die Europawahl<br />

folgt Thorsten Weiß, Beisitzer<br />

im Landesvorstand, und auf Listenplatz<br />

17 Michael Adam, Sprecher des<br />

Bezirksvorstands der AfD Pankow.<br />

Beide haben bei dem für die AfD prognostiziertenWahlergebnis<br />

vonetwa<br />

elf Prozent so gut wie<br />

keine Chancen auf den<br />

Einzug ins EU-Parlament.<br />

In ihrem Europawahlprogramm<br />

fordert die AfD<br />

den Schutz vor Massenmigration,<br />

vor Infektionskrankheiten<br />

und der Übergriffigkeit<br />

der EU. DasParlament,<br />

für das die Kandi-<br />

Nicolaus<br />

Fest daten antreten, wollen sie<br />

eigentlich auflösen. „Das<br />

undemokratische EU-Parlament mit<br />

seinen derzeit privilegierten 751 Abgeordneten<br />

wollen wir abschaffen.<br />

DieRechtsetzungskompetenz sehen<br />

wir ausschließlich bei den Nationalstaaten.“<br />

(ann.)<br />

Ein Belgier für Berlin<br />

Die <strong>Berliner</strong> FDP hat ihre Kräfte<br />

mit den anderen ostdeutschen<br />

Bundesländern gebündelt, gemeinsam<br />

platziertman den Thüringer Robert-Martin<br />

Montag auf Platz 7der<br />

Bundesliste. Der 38-Jährige hat Politikwissenschaften<br />

und Soziologie<br />

studiert und arbeitet im<br />

Gesundheitswesen.<br />

Die aus Berlin stammenden<br />

Kandidaten folgen<br />

auf den Plätzen 12, 40,<br />

59 und 78: Carl Grouwet,<br />

Sven Hilgers, Kai Oberbach<br />

und Marie-Florence<br />

Mahwera. Schon Grouwets<br />

Chancen auf einen<br />

Einzug ins Parlament stehen<br />

bei den derzeitigen<br />

Prognosen gleich null. Die anderen<br />

nennt selbst die FDP schlicht „Solidaritätskandidaten“.<br />

Grouwet ist in der <strong>Berliner</strong> Politik<br />

kaum bekannt, dafür aber im Kulturbetrieb.<br />

Der Belgier war Verwal-<br />

IMAGO IMAGES<br />

FDP<br />

tungsdirektor der Volksbühne und<br />

der Akademie der Künste, aktuell ist<br />

er Büroleiter und wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten<br />

Hartmut Ebbing aus Steglitz-<br />

Zehlendorf. Seit 2013 besitzt er auch<br />

die deutsche Staatsbürgerschaft.<br />

Gerade für die ostdeutschen<br />

FDP-Kandidaten<br />

wirdesinteressant sein, ob<br />

die vor wenigen Tagen gewählte<br />

Generalsekretärin<br />

der Bundes-FDP, Linda<br />

Teuteberg aus dem brandenburgischen<br />

Königs<br />

Wusterhausen, der FDP<br />

Carl<br />

Grouwet<br />

Rückenwind bringt.<br />

In ihrem Europawahlprogramm<br />

fordertdie FDP<br />

die Verkleinerung der EU-Kommission<br />

auf maximal 18 Kommissare,<br />

ein einheitliches Wahlrecht mit staatenübergreifenden<br />

Listen und ein<br />

Gesetzesinitiativrecht für das Parlament.<br />

(ann.)<br />

Satire oder Ernsthaftigkeit<br />

Daesbei der Europawahl keine<br />

Prozenthürde gibt, dürfen sich<br />

gleich mehrere kleine Parteien und<br />

Listen durchaus Chancen auf einen<br />

Platz in Brüssel ausrechnen –auch<br />

wenn es jeweils nur für maximal einen<br />

reichen wird.<br />

41 Parteien<br />

und Listen stehen<br />

in Deutschland<br />

zur Wahl.<br />

Darunter finden<br />

sich zum Beispiel<br />

die Freien<br />

Wähler, die Piraten<br />

oder die ÖDP,<br />

aber auch die<br />

Partei „Die Partei“<br />

–und damit<br />

IMAGO MMAGES<br />

auch einige,naja, Prominenz. An der<br />

Spitze steht genau wie vor fünf Jahrender<br />

Parteigründer,einstige „Titanic“-Chef<br />

und Satiriker Martin Sonneborn.<br />

Danach folgen ganz bewusst<br />

Menschen mit Namen wie<br />

ANDERE PARTEIEN<br />

Martin<br />

Sonneborn<br />

Lisa Bombe, Kevin Göbbels oder<br />

Bennet Krieg. So viel Frechheiten<br />

würde sich DiEM 25 nie erlauben.<br />

Die linke Bewegung heißt offiziell<br />

„Democracy in Europe Movement<br />

2025“ und wurde im Februar 2016 in<br />

der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz<br />

gegründet.<br />

Angeführt<br />

wird die<br />

europaweite<br />

Bürgerrechtsbewegung<br />

von einem<br />

echten Polit-Star:Yanis<br />

Varoufakis,<br />

2015<br />

Yanis<br />

Varoufakis<br />

DPA<br />

kurzzeitig Finanzminister<br />

in<br />

Athen und in der<br />

Griechenland-Krise der Gegenspieler<br />

von Wolfgang Schäuble. Dader<br />

Grieche auf der deutschen Liste von<br />

DiEM 25 auf Platz 1steht, was bei der<br />

Europawahl erlaubt ist, gelten seine<br />

Chancen als gut. (elm.)


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Flixbus kauft<br />

Konkurrenten<br />

Eurolines<br />

Unternehmen beförderte<br />

45 Millionen Fahrgäste<br />

Der größte deutsche Fernbus-Betreiber<br />

Flixbus baut sein Europageschäft<br />

aus und übernimmt den<br />

kleineren Konkurrenten Eurolines<br />

vom französischen Transdev-Konzern,einschließlich<br />

der nur in Frankreich<br />

fahrenden Isilines-Busse.<br />

Eurolines und Isilines zusammen<br />

beförderten im vergangenen Jahr<br />

etwa 2,5 Millionen Fahrgäste und<br />

fahren etwa 1000 Ziele in Europa an,<br />

wie ein Sprecher von Flixbus am<br />

Freitag sagte. Transdev hatte den<br />

Verkauf am Vortag veröffentlicht.<br />

Wieviel Geld Flixbus zahlt, behielten<br />

beide Unternehmen für sich.<br />

Flixbus und Eurolines haben ähnliche<br />

Geschäftsmodelle: Beide beauftragen<br />

Subunternehmer mit den<br />

Fahrten, haben selbst aber keine eigenen<br />

Fahrzeuge und beschäftigen<br />

auch keine eigenen Fahrer. „Durch<br />

die Harmonisierung der Netzwerke<br />

haben wir ein starkes kombiniertes<br />

Angebot anstelle von parallelen<br />

Diensten“, sagte Flixbus-Geschäftsführer<br />

Jochen Engert.<br />

Eurolines und Isilines sollen zumindest<br />

vorerst weiter unter eigenem<br />

Namen fahren. „Bezüglich der<br />

Marken Eurolines und Isilines wird<br />

es keine schnellen oder abrupten<br />

Änderungen geben“, erklärte der<br />

Flixbus-Sprecher. Der Konzern ist<br />

größer als Eurolines und beförderte<br />

nach eigenen Angaben im Vorjahr 45<br />

Millionen Fahrgäste. Inden vergangenen<br />

Jahren hat Flixbus mehrere<br />

Konkurrenten übernommen, darunter<br />

Postbus und Megabus, ist in den<br />

US-Markt eingestiegen und lässt<br />

auch Züge fahren. (dpa)<br />

Gnadenfrist für Giffey<br />

Plagiatsjäger habendie Doktorarbeit der Ministeringeprüft.Sie entdecktenvieleVerstöße gegen Zitierregeln<br />

VonElmar Schütze<br />

und Torsten Harmsen<br />

Hat Franziska Giffey bei<br />

ihrer Doktorarbeit betrogen?<br />

Offenbar hält die<br />

Arbeit zumindest nicht<br />

wissenschaftlichen Regeln stand.<br />

Das geht aus einer kritischen Analyse<br />

hervor, die am Sonntag auf der<br />

Seite vroniplag.wikia.org mit dem<br />

vollständigen Namen Giffeys veröffentlicht<br />

werden soll, wie der <strong>Berliner</strong><br />

Jura-Professor und Vroniplag-<br />

Aktivist Gerhard Dannemann der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> mitteilte.<br />

Die Konsequenzen sind derzeit<br />

kaum absehbar. Denn es stellt sich<br />

die Frage,obdie SPD-Politikerin unter<br />

diesen Umständen Bundesfamilienministerin<br />

bleiben kann. Seit<br />

Monaten wirdauf Bundesebene darüber<br />

spekuliert, dass es nach der Europawahl<br />

am 26. Mai Veränderungen<br />

in der Bundesregierung geben<br />

könnte.Bisher war Franziska Giffeys<br />

Name bei diesen Spekulationen<br />

nicht gefallen.<br />

Mögliche Spitzenkandidatur 2021<br />

Undauch für die <strong>Berliner</strong> Landespolitik<br />

könnten die Einschätzungen der<br />

Plagiatsjäger von Vroniplag weitreichende<br />

Folgen haben. Schließlich<br />

gilt die frühere Neuköllner Bürgermeisterin<br />

als eine mögliche Spitzenkandidatin<br />

der darbenden SPD für<br />

die Abgeordnetenhauswahlen 2021.<br />

Die vorläufigen Ergebnisse der<br />

Plagiatsjäger stehen bereits jetzt auf<br />

der Internetseite vroniplag.wikia.org/de/wiki/Dcl/Befunde.<br />

Mit<br />

ihrer Dissertation zum Thema „Europas<br />

Wegzum Bürger –Die Politik<br />

der Europäischen Kommission zur<br />

Beteiligung der Zivilgesellschaft“<br />

Am Sonntag will Vroniplag die Vorwürfe gegen Giffeykonkretisieren.<br />

NURPHOTO/E. CONTINI<br />

hatte Franziska Giffey 2010 die Doktorwürde<br />

an der Freien Universität<br />

(FU) erlangt. In der Arbeit geht es um<br />

die Frage,obesder EU-Kommission<br />

gelingt, mehr Bürgernähe herzustellen.<br />

Giffey untersuchte dies am Beispiel<br />

von Neukölln, wo sie von 2002<br />

bis 2010 als Europabeauftragte fürs<br />

Bezirksamt jahrelang Geldtöpfe in<br />

Brüssel angezapft hatte.Von 2010 bis<br />

2015 war sie Bildungsstadträtin in<br />

Neukölln, danach wurde sie Bezirksbürgermeisterin<br />

und im März 2018<br />

Bundesfamilienministerin.<br />

„Die Dissertation enthält zahlreiche<br />

wörtliche und sinngemäße Textübernahmen,<br />

die nicht als solche<br />

kenntlich gemacht sind“, schreiben<br />

die Plagiatsprüfer. Verstöße gegen<br />

wissenschaftliche Regeln gebe es auf<br />

76 von205 Seiten. In 66 Fällen sei die<br />

Quelle zwar angegeben, die Übernahme<br />

aber nicht ausreichend gekennzeichnet.<br />

In 48 Fällen werdedie<br />

Quelle nicht genannt –„Verschleierungen“<br />

oder „Komplettplagiate“.<br />

DieVerstöße seien imVergleich zu<br />

anderen Plagiatsfällen eher mittelschwer,<br />

sagte Vroniplag-Vertreter<br />

Gerhard Dannemann dem Magazin<br />

Der Spiegel. „Gravierender ist, wie<br />

unsorgfältig die Autorin mit Quellen<br />

umgeht.“ Giffey habe in großem<br />

Umfang gegen wissenschaftliche Zitierregeln<br />

verstoßen, etwa durch<br />

„Blind- und Fehlzitate“, bei denen<br />

sie auch Belege in Fußnoten ungeprüft<br />

übernommen habe. Sokönnten<br />

sich Fehler immer weiter verbreiten<br />

und festigen.<br />

Giffey selbst hatte die FU nach<br />

früheren Berichten um eine offizielle<br />

Prüfung ihrer Arbeit gebeten und betont,<br />

sie habe diese „nach bestem<br />

Wissen und Gewissen verfasst“. Ein<br />

Urteil der Uni steht noch aus. Der<br />

Anwalt der Ministerin wollte sich auf<br />

Anfrage des Spiegels nicht äußern.<br />

Sieselbst schweigt<br />

In den vergangenen Jahren hatte es<br />

in der deutschen Politik mehrerePlagiatsvergehen<br />

gegeben. Auch prominente<br />

Politiker wie der frühere Bundesverteidigungsminister<br />

Karl-<br />

Theodor zu Guttenberg (CSU) und<br />

die ehemalige Bundesbildungsministerin<br />

Annette Schavan (CDU) waren<br />

betroffen. Sie verloren ihre Doktortitel<br />

oder gaben sie freiwillig ab.<br />

Bisher hat die öffentliche Wahrnehmung<br />

Giffeys darunter nur unmerklich<br />

gelitten. Sieselbst schweigt<br />

dazu. Und auch ihr Publikum bei<br />

Veranstaltungen lässt das Thema zumeist<br />

unangetastet. So war Giffey<br />

Anfang April beim wirtschaftspolitischen<br />

Frühstück der IHK in Berlin<br />

gefeiert worden. Niemand stellte<br />

eine Frage zu ihrer Doktorarbeit.<br />

Der lange Weg<br />

zum<br />

Moschee-Verbot<br />

Zeuge aus Innenverwaltung<br />

im Amri-Ausschuss<br />

Das langwierige Verbotsverfahrenfür<br />

die islamistische Fusilet-<br />

Moschee in Berlin ist auf Weisung<br />

des damaligen Innensenators Frank<br />

Henkel vor dem Terroranschlag<br />

nicht beschleunigt worden. Im August<br />

2016 habe es eine Entscheidung<br />

des CDU-Politikers gegeben, erst<br />

rechtskräftige Urteile gegen mehrere<br />

Islamisten abzuwarten, bevor das<br />

Verbot weiterverfolgt werde. Das<br />

sagte ein Beamter aus der Innenverwaltung<br />

am Freitag im Untersuchungsausschuss<br />

des Abgeordnetenhauses<br />

zum islamistischen Anschlag<br />

am 19. Dezember 2016. Laut<br />

Verfassungsschutz trafen sich in der<br />

Fussilet-Moschee salafistische Islamisten,<br />

darunter auch Anis Amri.<br />

Die Entscheidung zum weiteren<br />

Abwarten sei Henkel in einem Vermerk<br />

vom Verfassungsschutz empfohlen<br />

worden, sagte der Beamte.<br />

Zudem sei ab Februar 2016 der damals<br />

zuständige Sachbearbeiter in<br />

der Senatsinnenverwaltung dauerhaft<br />

krank gewesen. Ein Ersatz sei<br />

nicht eingesetzt worden, sodass sich<br />

niemand um das Thema kümmerte.<br />

Nach dem Terroranschlag sei<br />

dann alles sehr schnell gegangen,<br />

berichtete der Zeuge. Am2.Januar<br />

2017 habe er die Stelle angetreten.<br />

„Das lief sehr zügig.“ Der Auftrag<br />

habe gelautet, das Verfahren schnell<br />

abzuschließen. Das Verbot sei dann<br />

auf Grundlage vor allem von Informationen<br />

des Verfassungsschutzes<br />

und auf Basis von Gerichtsurteilen<br />

gegen Islamisten, die dem Moscheeverein<br />

nahestanden, bis Ende Februar<br />

2017 erfolgt. (dpa)<br />

herzenswünsche<br />

Partnerschaften<br />

sie sucht ihn<br />

Anschmiegsame Witwe Julia,<br />

52/160, schlank, hübsch, für die<br />

Liebe ist es nie zu spät, bin einfühlsam,<br />

berufstätig, mö. mich<br />

verlieben u. geliebt werden. Su.<br />

e. zärtl. Mann, nicht nur für e.<br />

Sommer. Bin sportl., liebe Reisen,<br />

aber auch einfach mal<br />

nichts tun u. auf der Couch kuscheln<br />

und Tatort gucken. PS<br />

Harmonie t 0151/20126923<br />

Jana, 46J., schlank, Bürokauffr.,<br />

lg. blonde Haare, Samtaugen,<br />

bin e. fröhliche, mutige Frau,<br />

die mit zupackt u. im Leben<br />

steht, nur mit dem Verlieben<br />

hat es noch nicht geklappt, viell.<br />

habe ich hier Glück u. Du suchst<br />

e. hübsche Frau m. Herz für<br />

Herzklopfen. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Sylvia, 58 J., lg. blondes Haar,<br />

schlank, tauscht Freiheit gegen<br />

Zweisamkeit, mag Rad, Garten,<br />

kuscheln u. Gemütlichkeit, ist<br />

frohgelaunt, su. Ihn bis ca. 65 J..<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Susanne, 64 J., finanziell ohne<br />

Sorgen, wünscht sich einen liebenswerten<br />

Mann mit Humor<br />

u. Herz für eine herzliche Partnerschaft<br />

bis ca. Mitte 70.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Sabine, 61 J., rassige Figur, lg.<br />

Haar, unabhängig, im öfftl. D.<br />

tätig, verw., hat Temperament,<br />

möchte wieder an die Liebe<br />

glauben, hat Sehnsucht nach<br />

dem „Wir“ Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Einsamkeit tutweh! Carola, 62, eine<br />

aparte Frau mit schöner Figur,<br />

int. Beruf, modisch u. liebevoll,<br />

su. Dich für Herzklopfen,<br />

Kultur, Musik, überhaupt die<br />

Freizeit, u. evtl. mehr. Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Eine Frau zum Hinsehen! Katharina,<br />

45, schönes dunkles Haar,<br />

schlanke weibl. Figur, int. Beruf,<br />

gebildet u. niveauvoll, zuverlässig<br />

u. offen, su. Dich für<br />

eine schöne gemeinsame Zeit.<br />

Agt. Neue Liebe: t 2823420<br />

Jana, 50, Kr.-Schwester, sucht<br />

keinen Adonis, sondern Dich, so<br />

wie Du bist für das ganz normale<br />

Glück! HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Nicht unattraktive „Sie“, verw.,<br />

55+, sucht großen, interessanten<br />

Mann bis 63 J., Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Attraktive Frauen aus Polen suchen<br />

Männer. VHzH, Tel.:<br />

0355/ 791792 o. 0173 3962453<br />

Mai–soll einguter Zeitpunktsein!<br />

Silvia, 69, eine attraktive, niveauvolle<br />

Frau, hat Freunde,<br />

mag Geselligkeit, mö. sich gern<br />

mit einem ehrlichen Manntreffen,<br />

Gemeinsamkeiten entdecken,<br />

zusammen etwas unternehmen…<br />

Anruf bitte über<br />

Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Mai –Monat der Liebe. Stefanie,<br />

50, lebenslustig u. klug, arbeitet<br />

im typischen Frauenberuf,<br />

sportl.-schlank, lange schöne<br />

Haare, eine attraktive Frau, die<br />

allein sein kann, es aber nicht<br />

möchte, su. Dich! Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Kathrin, 55 J., schlank, gut aussehend,<br />

familiär, hat Sehnsucht<br />

nach Liebe u. Vertrauen, mag<br />

Garten, Rad, kocht u. kuschelt<br />

gern, su. ehrl. Mann, dem es<br />

auch so geht. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Ein Jahr allein ist genug! Jana, 59,<br />

Krankenpflegerin, sportl.,<br />

charmant u. ideenreich, mö. die<br />

Bekanntschaft e. symp. Mannes<br />

machen. Wir könnten uns einfach<br />

mal verabreden! Agt. Neue<br />

Liebe: t 2815055<br />

Annonce einmalig u. ohne Wiederholung!<br />

Monika, 66, pens.<br />

Beamtin, e. schöne blonde Frau,<br />

verw., startet einen Versuch,<br />

den passenden Partner zu finden.<br />

Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Akademikerin, 72 J., strahlende<br />

Augen, herzl. Art, ist ehrlich,<br />

voller Herzenswärme u. Humor,<br />

sucht „Ihn“ für Landpartie und<br />

Stadtbesuch. HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Juliane, 44, hübsche, blonde Angestellte,<br />

schlank, mit einem<br />

bezaubernden Lächeln, natürl.<br />

Eleganz, würde gern über diese<br />

kl. Anzeige Dich finden. Hab<br />

Mut! Glücksbote: t 27596611<br />

Hobbygärtnerin Elke, 66 J., Hausfrau,<br />

verw., häuslich, ehrlich,<br />

zärtlich, mö. nicht länger allein<br />

bleiben, welchem Mann geht’s<br />

auch so? PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Anne, 67, verw., kocht u. verwöhnt<br />

gern, gemütl. Wohnung,<br />

ansprechende Figur, eine Hausfrau<br />

mit Geschmack, möchte<br />

wieder verwöhnen Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Liebe ist die beste Medizin! Dr.<br />

Marianne, 77, nette Witwe, liebevoll,<br />

vermisst Zweisamkeit,<br />

mit warmherzigen Partner.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Julia, 37, ist unkompliziert, mit<br />

sportlicher Eleganz, sucht<br />

„Ihn“ bis ca. 50 J. für ein gemeinsames<br />

Glück. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Möchte einen Freund u. Partner<br />

finden, mit Zeit, bis 75 J., bin gebürt.<br />

Bulgarin, 65/164, sehr<br />

spontan u. natürl., su. den Mann<br />

mit geschickten Händen u. Liebe<br />

zur Natur, lebe in Berlin aber<br />

auch gern in meinem Haus am<br />

Meer in Bulgarien in Nessebar.<br />

Bin finanz. gut gestellt, fahre<br />

Auto, es könnte Liebe u. ein erfülltes<br />

Leben für uns zu zweit<br />

werden. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Ärztin, 58/179, verw., sie ist eine<br />

Frau, die im Leben steht, gut<br />

ausseh., aufgeschlossen, trotz<br />

Beruf perfekte Hausfrau, Gastgeberin<br />

u. Mutter, sie versteht<br />

es, einem Mann Gemütlichkeit<br />

u. Herzenswärme zu schenken.<br />

Su. Lebensglück in vertrauter<br />

Zweisamkeit ohne Enge u. Eile.<br />

Partnertreff, t 0160 91604020<br />

Ich kann alleine sein, will es aber<br />

nicht! Maja, 32, eine hübsche<br />

Dipl.-Kauffrau mit blonden langen<br />

Haaren, schlank, total sympathisch,<br />

mag Musik, Kino, Ostsee,<br />

Radfahren. „Ich suche keinen<br />

Flirt –sondern eine richtige<br />

Beziehung!" Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Warmherzige, unkonvention., lebensfrohe<br />

<strong>Berliner</strong>in, 60,1,70,<br />

NR, dezent mollig, mag Wandern,<br />

Kino, Meer. Möchte von<br />

stattlichem, unternehmungslustigen,<br />

gern handwerklich<br />

-kreativ., Mann gefunden werden.<br />

o ZU4000128538 BLZ, PF,<br />

11509 BLN<br />

Wieder jemanden lachend in die<br />

Augen schauen –ein liebevoller<br />

Blick zurück. Bin 60, Logopädin,<br />

mag Galerien, Konzerte, die<br />

wunderbare Natur, den weiten<br />

Horizont o. d. Meer, su. Partner<br />

für sinnesfrohes, harmon. Miteinander.<br />

Partnertreff,<br />

t 0160 91604020<br />

Hübsche Witwe Nora, 73, war<br />

Krankenschwester, fröhl. Naturell,<br />

mag Kultur u. Musik, su.<br />

„Ihn“. Vielleicht könnten wir etwas<br />

Zeit miteinander verbringen,<br />

uns näher kennen lernen?<br />

Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Fröhliche Sonja, 73 J., Schneiderin,<br />

verw., flott, weiblich, lache,<br />

koche, reise gern, su. ganz normalen<br />

Mann z. lieben, lachen,<br />

leben mit Mut! Gern auch älter.<br />

Würde bei Sympathie auch zus.<br />

ziehen. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Junggebliebene, attraktive, romantische<br />

Optimistin 69J., 1,67,<br />

verw., schlk. m. Int. f. Reisen,<br />

Musik, Wandern uvm. su. liebevollen<br />

Partner m. Herz und Bildung<br />

ab 1,78; o ZU4000126170<br />

BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Schöne,sensibleWitwe,73, spontan<br />

u. liebevoll, immer positiv<br />

denkend, mit Freude an Musik,<br />

Bücher, Spaziergänge, Radfahren,<br />

würde gern sich noch einmal<br />

verlieben, e. Leben in gegenseitiger<br />

Aufmerksamkeit<br />

führen. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

DieLiebe erleben möchte attr.Sie,<br />

70 J., jung geblieben, warmherzig,<br />

unkonventionell, verwitwet,<br />

schlank, NR. Interessen:<br />

Literatur, Theater, Musik, Natur<br />

mit Dir, intelligent, sensibel, mit<br />

Niveau. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Charm. Apothekerin, 57, attrakt.,<br />

intelligent, mit Niveau, Herz u.<br />

Humor, vielseitig inter., su. leidenschaftl.<br />

ein Feuer der Gefühle,<br />

einen Mann, mit dem sie<br />

in Harmonie eine Zukunft gestalten<br />

möchte. Partnertreff<br />

t 0160 91604020<br />

EtwasGlück gefällig... Charmante,<br />

lebensfrohe u. sinnliche Frau,<br />

62/167, mittelschlk., mit viel<br />

Herz u. Humor, sportl., naturverb.,<br />

musikalisch, su. Dich für<br />

Natur, Reisen u. ein achtvolles<br />

Miteinander. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Bildhübsche <strong>Berliner</strong>in! Beate,<br />

66/164, schlanke Witwe, finanziell<br />

versorgt, mit gut verteilter<br />

Weiblichkeit, gute Köchin u.<br />

Gärtnerin, wü. sich wieder e.<br />

zärtl., ehrl. Mann für die Liebe u.<br />

das Leben u. die Zukunft. PS<br />

Harmonie t 0151/20126923<br />

er sucht sie<br />

Attraktiver Mann, Stefan, 58/1.85,<br />

techn. Ing., vorzeigbar, familienerprobt,<br />

sportlich, gesch.,<br />

möchte nicht typisch Single<br />

werden. Hab Mut! HERZBLATT-<br />

BERLIN: t 20459745<br />

Dieter, 77, verw. Pensionär, su.<br />

„Sie“, z. gemeinsamen erleben,<br />

nette Gespräche, meine Kinder<br />

machten mir Mut, haben Sie<br />

bitte diesen auch. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Tom, 55/180, studierter, attr.<br />

Mann, liebt Humor u. Familie,<br />

Lachen, Genießen, Unternehmungen<br />

und Romantik. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Schlanke Sie um 40 mit Niveau<br />

ges., die auch nicht allein ihre<br />

Fantasie ausleben möchte. M,<br />

schl., 56. Tel.: 01522 464 36 04<br />

Sympathischer Witwer, Wolfgang,<br />

70, Ing. i. R., unternehmungslustig,<br />

sucht Freizeitkameradin.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Sitzengelassener möchte mit (ab)<br />

50jähriger wieder lächeln?<br />

o ZU4000121536 BLZ, PF, 11509<br />

BLN<br />

Wer möchte mit mir den Frühling<br />

u. das Leben genießen? Er, 71/<br />

1,80, promov. Akademiker, angen.<br />

Optik, mag Natur u. Musik,<br />

will das Wichtigste im Leben<br />

nicht dem Zufall überlassen.<br />

Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Einer muss den Anfang machen!<br />

Andreas, 64/1,86, Angest. i.<br />

Vorruhest., verw., gepflegt u.<br />

untern.-lustig, mag Reisen, reden,<br />

füreinander da sein u. teilen<br />

wollen. Anruf bitte über Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Dem Zufall eine Brücke bauen!<br />

Bernd, 75/1.77, verw., Ing., volles<br />

Haar, vital, mit Pkw, tanzt<br />

gern, su. Partnerin passenden<br />

Alters. (getrenntes Wohnen angenehm)<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Andreas, 55/1.80, führt ein Unternehmen,<br />

hat lachende Augen,<br />

ein freies Herz, treibt Sport,<br />

lebt in e. schönen Haus, su. die<br />

sympath. Singledame, die gern<br />

lacht u. lebt. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Alexander, 62/1.83, Ing., optimistisch<br />

u. kreativ, sportl. Figur,<br />

tanzt gern, mag auch Museen u.<br />

Theater, sucht nette, weibliche<br />

Ergänzung z. Pferde stehlen,<br />

glücklich sein. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Romantiker gibt es auch noch in<br />

meinem Alter! Peter, 73/1,89,<br />

ein lebenslustiger Pensionär,<br />

unterhaltsam, mag Urlaub,<br />

möchte Sie gern einladen!<br />

Singlecontact Berlin:<br />

t 2823420<br />

Die 3 Monster, die Dein Glück<br />

verhindern: Alltag, Angst und<br />

Bequemlichkeit! Lass "Sie” uns<br />

gemeins. “erlegen”. Frank, 50+,<br />

1.85, Handw., freut sich a. Anruf!<br />

PS Harmonie, t 0151/20126923<br />

Großer Mann su. kleine oder auch<br />

große Frau! Hannes, 58/1,93,<br />

Akademiker, angen. Äußeres,<br />

hat keine Lust auf Clubs, mag<br />

Familienleben. Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Der Versuch ist es wert! Wolfgang,<br />

68/1,83, verw., Pensionär,<br />

charmant u. witzig, hat das Alleinsein<br />

satt, mö. seine Zeit<br />

nicht vertrödeln, su. Dich! Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Christian, 47/1.80, lt. Angest.,<br />

dunkle Haare, strahlend blaue<br />

Augen, mag das Meer, Romantik,<br />

möchte sich verlieben,<br />

sucht Frohnatur mit Herz.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

78-jähr. Ing. mit Segelschein A<br />

mö. mit NR-Frau mit Kajütboot<br />

gerne relaxt durch Berlin u.<br />

Brbg. schippern!<br />

o ZU4000126391 BLZ, PF, 11509<br />

BLN<br />

Kavalier der alten Schule, 76, widmet<br />

sich nun den schönen Seitendes<br />

Lebens. Die Zeit, die mir<br />

nun zur Verfügung steht, mö.<br />

ich mit einer aufgeschlossenen<br />

Frau verbringen. Wichtig ist mir<br />

geistiger Austausch, Kultur, Bücher,<br />

gute Filme. Würde gern<br />

einer Frau zur Seite stehen, sie<br />

achten u. verwöhnen. Agt. 60<br />

plus, t 89 04 94 51<br />

Der Liebe ein Zuhause geben<br />

möchte ein sympath. Abt.-Leiter<br />

aus dem med. Bereich, 67,<br />

der nicht mehr allein leben mö..<br />

Er su. keine perfekte Frau, sondern<br />

eine zum Wohlfühlen mit<br />

Lebensfreude für eine liebenswerte<br />

Zweisamkeit. Agt. 60<br />

plus, t 89 04 94 51<br />

Wenn Liebe in d. Jahre kommt…<br />

passiert nichts anderes, als<br />

auch in d. Jugend…. Schmetterlinge,<br />

Herzklopfen, lachen,<br />

Freude auf das nächste Treffen,<br />

gemeins. Erleben. Bodo, 73, 1,84,<br />

verw., eins., mö. gern wieder zu<br />

zweit sein. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Herz, Verstand u. Humor sollten<br />

Sie haben u. noch ein bisschen<br />

neugierig sein auf die Welt u.<br />

das Leben. Es erwartet Sie ein<br />

Akademiker, 65, der die Vorzüge<br />

einer ergänzenden u. dauerhaften<br />

Partnerschaft zu<br />

schätzen weiß. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Bernd, 180/68, Akademiker, jung<br />

im Herzen, humorv., ein “ganzer<br />

Kerl“ trotz o. gerade wegen<br />

Empathie und Respekt. Sucht<br />

nicht d. Lady, sondern natürl.,<br />

lebenslustige Frau, die “echt ist”<br />

u. sich gut fühlt, so wie sie ist.<br />

(Jeder seine Wohng.) PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Gerd,62, ganz normaler Mann, su.<br />

ganz normale Frau bis 65. Bist<br />

Du bereit für einen ehrlichen<br />

Neubeginn? Reise gern mit<br />

Wohnmobil, bin Wassersportler,<br />

ziehe aber auch gern Wanderschuhe<br />

an, beweglich mit<br />

Rad u. PKW. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Möchte einer liebenswerten Frau<br />

ein echter Partner sein! Kfz-<br />

Mechaniker, Witwer, 69, warmherzig,<br />

gefühlvoll, mit ehrlichem,<br />

bodenständigen Wesen.<br />

Mag Reisen, gern in nördl. Länder,<br />

Theater, Kino, lege Wert<br />

auf Ehrlichkeit u. Treue. Agt. 60<br />

plus, t Tel. 89 04 94 51<br />

Das Unmögl. finden -eine Frau,<br />

die auch ein Kumpel ist, Geliebte,<br />

Freund und Partner ist, Hirn<br />

u. Herz hat u. auch noch treu<br />

ist. Ralf, 61/182, interess. Job,<br />

sportl. Figur, su. Sie für gemeins.<br />

Glück! PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Wohngemeinschaft, ein sprechendes<br />

Pferd, Einhörner “to<br />

go” -das waren Wünsche mit 6<br />

J.! Geblieben sind Wünsche,<br />

aber andere! Romantik, aber<br />

bitte realistisch…, gediegener u.<br />

respektv. Umgang, aber nicht<br />

zu langweilig… alles Blödsinn!<br />

Ich, 58, 1,85, su. liebe Sie, mit<br />

Sinn f. Spaß, Natur, Reisen u.<br />

viele schöne gemeins. Momente.<br />

PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Ein Suchender schaut ins Land...<br />

Witwer, 79/182, innerlich u. äußerlich<br />

jung gebl., sehr bodenständig<br />

mit vielseitigen Interessen<br />

u. Wertvorstellungen. Er su.<br />

die Begegnung mit einer warmherzigen<br />

Frau, die Musik, die<br />

stillen Winkel der Natur, liebt,<br />

sich nach einem „Wir-Gefühl“<br />

nochmals sehnt. Agt. 60 plus,<br />

t 89 04 94 51<br />

Stefan, 50/1.82, gepflegter gut<br />

aussehender Witwer, (techn.<br />

Gutachter) handwerklich begabt,<br />

zuverlässig, wünscht sich<br />

nette Partnerin, möchte dem<br />

Zufall eine Brücke bauen.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Sportlich, gut aussehender Mann<br />

zu vergeben, Michael, 67/1,82,<br />

hat genau dieses Lächeln in den<br />

Augen, sucht Sie mit Sinn für<br />

Reisen, Kultur, Natur und die<br />

vielen schönen Seiten des Lebens.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Gibt es Dich irgendwo? Rainer, 52<br />

J., 1.84, stattl. Erscheing., breite<br />

Schultern, solide, unkompliziert,<br />

einfach nur ein praktischer,<br />

netter Typ möchte mit<br />

Dir ein neues Leben spüren u. e.<br />

ehrl. Beziehg., PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Die Initiative für Tapfere Kinder<br />

unterstützt schwerstkranke Kinder<br />

in Deutschland und Waisen- und<br />

Straßenkinder inThailand.<br />

Bitte helfen Sie uns mit<br />

Ihrer Spende!<br />

www.tapfere-kinder.de<br />

Telefon 06131 –237600<br />

Spendenkonto |Konto 67<br />

Kennwort Tapfere Kinder<br />

Sparkasse Mainz |(BLZ 550 501 20)<br />

Eine Initiative der<br />

Kinderhilfsorganisation<br />

Human Help Network e.V.<br />

www.hhn.org


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 13 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Anonym gegen Clans<br />

CDU fordert neue Schritte beim Kampf gegen die organisierte Kriminalität. So sollen Zeugen ihre Identität nicht preisgeben müssen, wenn sie Hinweise liefern<br />

VonAndreas Kopietz<br />

Im Kampf gegen die Organisierte<br />

Kriminalität (OK) sollen<br />

sich die Sicherheitsbehörden<br />

künftig anonymer Tippgeber<br />

bedienen können. Ähnlich wie beim<br />

bereits bestehenden elektronischen<br />

Hinweisgebersystem zur Korruptionsbekämpfung<br />

soll das Landeskriminalamt<br />

anonyme Hinweise entgegennehmen.<br />

Dies ist eines der Ziele,<br />

auf die sich die <strong>Berliner</strong> CDU-Fraktion<br />

am Freitag auf ihrer Klausurtagung<br />

in Thüringen geeinigt hat.<br />

Die Christdemokraten wollen einen<br />

entsprechenden Antrag im Abgeordnetenhaus<br />

einbringen. Das seit<br />

vier Jahren bestehende Whistleblower-System<br />

gegen Korruption habe<br />

sich bewährt, es gebe viele Meldungen.<br />

„Viele Menschen, die in der OK<br />

unter Druck stehen und bedroht werden,<br />

äußern sich nicht“, sagte CDU-<br />

Fraktionsvorsitzender Burkard Dregger<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. „Wenn wir<br />

ihnen die Möglichkeit geben, sich<br />

anonym zu äußern, könnte das ein<br />

Hebel sein, den Kampf gegen die Organisierte<br />

Kriminalität zu stärken.“<br />

Angst vorBedrohungen<br />

Den Beschlussantrag erarbeiteten<br />

mehrere Innen- und Rechtsexperten<br />

der CDU. Sie berufen sich auf Erfahrungen,<br />

von denen OK-Ermittler der<br />

Polizei immer wieder berichten: dass<br />

die Opfer der organisierten und besonders<br />

die der arabischstämmigen<br />

Kriminalität inner- und außerhalb<br />

der Clanstrukturen massiv eingeschüchtertwerden.<br />

Somit werdeeine<br />

Ahndung der Taten immer schwieriger,<br />

weil Beweise nicht oder nicht<br />

mehr erhoben werden können. Zeugen<br />

zögen infolge vonBedrohung oft<br />

ihreAussagen zurück oder sagten von<br />

vornherein nicht aus. Mitglieder krimineller<br />

Clan-Strukturen verweigerten<br />

die Aussage aus Angst vorder Beschmutzung<br />

der„Familienehre“.<br />

DieCDU geht davon aus,dass das<br />

Hinweisgebersystem zur Bekämpfung<br />

der Korruption lediglich umprogrammiert<br />

und erweitert werden<br />

müsste.Sowürden sich auch die Kosten<br />

von 61880 Euro für das System<br />

amortisieren, glauben die Verfasser<br />

des Papiers.<br />

Ob sich anonyme Tippgeber melden<br />

werden, erscheint manchen Sicherheitsexperten<br />

jedoch fraglich.<br />

Voreinigen Jahren richtete auch der<br />

<strong>Berliner</strong> Verfassungsschutz ein anonymes<br />

Hinweistelefon gegen Islamismus<br />

ein. DieResonanz ist gering.<br />

InitiativeimBundesrat<br />

Um die Organisierte Kriminalität besser<br />

zu bekämpfen, soll Berlin außerdem<br />

eine Bundesratsinitiative starten,<br />

um die Vorschriften zur Vermögensabschöpfung<br />

und zur Geldwäsche<br />

anzupassen. „Die bisherige<br />

Rechtsgrundlage ist interpretationsfähig“,<br />

sagte Dregger.„Deshalb bestehen<br />

Prozessrisiken.“ Eine entsprechende<br />

Beschlussvorlage soll ebenfalls<br />

dem Abgeordnetenhaus unterbreitet<br />

werden. Das seit Juli 2017<br />

geltende Gesetz zur Reformder strafrechtlichen<br />

Vermögensabschöpfung<br />

soll nach dem Willen der CDU so angepasst<br />

werden, dass von der Beschlagnahme<br />

auch Miet- und Pachtforderungen<br />

erfasst sind.<br />

Im Juli 2018 hatte die <strong>Berliner</strong><br />

Staatsanwaltschaft im Rahmen eines<br />

Geldwäsche-Verfahrens 77 Immobilien,<br />

darunter auch Mietshäuser, beschlagnahmt<br />

–jedoch nicht die Mieteinnahmen.<br />

Diese flossen, wie berichtet,<br />

weiter an arabische Clans,<br />

auch in den Libanon. Weil eben gewisse<br />

Risiken bestehen und sich die<br />

Finanz- und OK-Ermittler nicht einig<br />

waren, hatten diese zunächst nur die<br />

Immobilien vorläufig gesichert. Am<br />

vergangenen Montag wagten die<br />

Staatsanwälte den nächsten Schritt:<br />

Mit richterlichen Beschlüssen beschlagnahmten<br />

sie nun auch die<br />

Mieteinnahmen aus 45 dieser Immobilien<br />

–und sicherten die Einnahmen<br />

aus mehr als 100 Mietverhältnissen.<br />

Die Beschlüsse beziehen sich auf<br />

die direkten Mieteinnahmen vonden<br />

Bewohnern, auch auf Auszahlungsansprüche<br />

derTatverdächtigen gegen<br />

die Hausverwaltungen sowie auf ihre<br />

Konten. „Wir sind davon überzeugt,<br />

dass wir im Recht sind“, sagte ein<br />

Fahnder,der jedoch zugleich gewisse<br />

Unsicherheiten einräumte.<br />

POLIZEIREPORT<br />

Anklage nach Transporterüberfall.<br />

Rund ein halbes Jahr nach einem<br />

Überfall auf einen Geldtransporter<br />

in Mitte hat die Staatsanwaltschaft<br />

zwei Tatverdächtige angeklagt. Einem<br />

38-Jährigen wirdschwerer<br />

Raub vorgeworfen, einem 33-Jährigen<br />

Beihilfe,teilte die Staatsanwaltschaft<br />

am Freitag mit. Der38-Jährige<br />

soll am 19. Oktober in der Schillingstraße<br />

zusammen mit vier weiteren<br />

Männernden Transporter mit zwei<br />

Autos ausgebremst und gestoppt haben.<br />

Laut Anklage wurden zunächst<br />

sieben Millionen Euro Bargeld erbeutet,<br />

die die Täter auf der Flucht<br />

verloren. Zuvorwurde die Besatzung<br />

mit Schusswaffen bedroht und die<br />

Tür desWagens mit Spezialgerät aufgebrochen.<br />

Der38-Jährige soll eines<br />

der Tatautos gefahren haben. Der33-<br />

Jährige soll die verwendeten Hydraulikwerkzeuge<br />

und eines der Tatfahrzeuge<br />

besorgt haben.<br />

Einnahmen geraubt.<br />

Zwei Unbekannte haben am Donnerstagabend<br />

in Marzahn eine Supermarkt-Kassiererin<br />

überfallen.<br />

Gegen 20.40 Uhrbetraten die Täter<br />

den Discounter in der Allee der Kosmonauten<br />

und bedrohten die 58-<br />

jährige Angestellte mit einer Schusswaffe.Anschließend<br />

forderten sie<br />

die Herausgabe des Kasseninhalts.<br />

Eine hinzugekommene Mitarbeiterinwurde<br />

ebenfalls bedroht. Danach<br />

flüchteten die Räuber mit der Beute.<br />

Die58-Jährige erlitt einen Schock<br />

und wurde ambulant in einem Krankenhaus<br />

behandelt.<br />

Porsche-Räder sichergestellt.<br />

Polizisten haben am Donnerstag in<br />

Halensee drei Diebe gefasst. In der<br />

Katharinenstraße hatten die Männer<br />

im Alter von22, 34 und 47 Jahren vier<br />

Räder eines Porsche-Oldtimers in einem<br />

Auto verstaut. Diese hatten sie<br />

kurzvorher in einer Tiefgarage abmontiert.<br />

Im Renault der Täter lagen<br />

zudem verschiedene Armaturen des<br />

Porsche,andem sich frische Aufbruchspuren<br />

befanden. Der47-Jährige<br />

soll am Sonnabend einem Haftrichter<br />

vorgeführtwerden.<br />

Wände beschmiert.<br />

In der Rigaer Straße in Friedrichshain<br />

haben Unbekannte am Donnerstag<br />

Hauswände mit politischen<br />

Parolen beschmiert. Gegen 21.30<br />

Uhrentdeckte eine Objektschutzstreife<br />

die Schmierereien. (kop.)<br />

Wieder wurden in der Rigaer Straße Wände<br />

beschmiert.<br />

ERIC RICHARD


14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Ein Ständchen für die Ex-Präsidentin<br />

ULRICH MATTHES<br />

wusste natürlich, dass er bei dieser<br />

Verleihung der Deutschen Filmpreise<br />

unter besonderer Beobachtung<br />

stehen würde. Am Freitagabend<br />

gab es nämlich im Palais am<br />

Funkturm und der benachbarten<br />

Messehalle die erste Lola-Gala seit<br />

seiner Wahl zum Präsidenten der<br />

Deutschen Filmakademie.Für die er,<br />

unter großer Geheimhaltung, ein<br />

Lied einstudierte.Ertat das für seine<br />

Amtsvorgängerin Iris Berben, die bei<br />

der vorigen Verleihung zum Entzücken<br />

des Publikums wild über die<br />

Bühne getanzt war: „Es sollte wirklich<br />

eine Überraschung für Iris und<br />

für alle anderen sein! Da musste<br />

mich keiner überreden, das war<br />

meine Idee,die die Verantwortlichen<br />

sofort sehr schön fanden.“ Das war<br />

nur ein Spaß am Rande, mit der<br />

Nachhaltigkeit der Gala meinten es<br />

die Deutsche Filmakademie und ihr<br />

Präsident Ulrich Matthes allerdings<br />

ernst:„Wir alle tun noch zu wenig für<br />

Nachhaltigkeit, auch ich! Es ist aber<br />

höchste Zeit, Verantwortung zu<br />

übernehmen.“ Alle relevanten Bereiche<br />

der Preisverleihung vom Fahrdienst<br />

über den Energieverbrauch,<br />

das Catering und Abfallmanagement<br />

bis zum Umgang mit Wasser<br />

waren auf dem Prüfstand.<br />

FLORIAN DAVID FITZ<br />

hatte schon vorab gehört, dass es<br />

wegen dem Bemühen um Nachhaltigkeit<br />

am Abend nur veganes Essen<br />

geben würde: „Das finde ich<br />

gut“, sagte er. „Bei mir gibt es die<br />

Nur-einmal-pro-Woche-Fleisch-<br />

Regel, die ich in letzter Zeit aller-<br />

Schauspielerin Iris Berben kam trotz eisiger<br />

Kälte schulterfrei. BLZ/CHRISTIAN SCHULZ (4)<br />

dings oft gebrochen habe.“ Als Akademiemitglied<br />

hätte der Schauspieler,<br />

Drehbuchautor und Regisseur<br />

über die Lola-Vergabe<br />

abstimmen können. Wegen seiner<br />

vielen Arbeit kam er nicht dazu:<br />

„Ich habe nur die Hälfte der Filme<br />

gesehen, weil mir für den Rest die<br />

Zeit fehlte.“<br />

von Andreas Kurtz<br />

ak@andreaskurtz.net<br />

Die Verleihung der Deutschen<br />

Filmpreise sollte zum ersten Mal<br />

eine klimaneutrale Sause werden<br />

Armin Rohde machte Pause von anstrengenden<br />

Dreharbeiten.<br />

MARGARETHE VONTROTTA<br />

bekam den Deutschen Filmpreis in<br />

der Kategorie „Ehrenpreis für herausragendeVerdienste<br />

um den deutschen<br />

Film“, also für ihr Lebenswerk.<br />

Die77-jährige Regisseurin:„Ich habe<br />

gedacht, ich kriege den nicht mehr.<br />

Die haben immer nur meine männlichen<br />

Kollegen bedacht.“<br />

Präsident und Staatsministerin: Ulrich<br />

Matthes mit Monika Grütters.<br />

CHRISTOPH MARIA HERBST<br />

scherzte auf dem roten Teppich der<br />

Filmpreisverleihung über kommende<br />

Projekte nach dem Film „Der<br />

Vorname“, der zu seinem Bedauern<br />

bei den Nominierungen keine Rolle<br />

spielte: „Es wird einen zweiten Teil<br />

geben: ‚Der Nachname‘. Undwir arbeiten<br />

auch schon an einem dritten<br />

Auch Katja RIemann genoss den Gang auf<br />

dem Roten Teppich.<br />

Teil:‚Der Kosename‘.“ Herbst ging es<br />

im Filmpreistrubel vor allem<br />

darum, dass bis zum letzten Moment<br />

diskret behandelt wird, dass er<br />

den diesjährigen Bernd-Eichinger-<br />

Preis übergeben würde: „Die Veranstalter<br />

fürchten, dass sonst Preisträger<br />

Christian Becker die Annahme<br />

verweigert.“<br />

STEFFI ACKERMANN<br />

ging als Produzentin von„Rocca verändert<br />

die Welt“, einer modernen<br />

Pippi-Langstrumpf-Geschichte,<br />

diesmal mit besonderen Gefühlen in<br />

den Filmpreistag, denn sie hatte in<br />

der Kategorie „Bester Kinderfilm“<br />

eine der begehrten Nominierungen<br />

ergattert. „Injedem Fall fühlt der Tag<br />

sich anders an, weil man nicht nur<br />

gespannt, sondernauch noch aufgeregt<br />

ist.“ Weil Filmpreisnächte in aller<br />

Regel lang sind, besonders dann,<br />

wenn es was zu gewinnen gibt, hat<br />

sie sich zu Hause mit einer realistischen<br />

Verabredung abgemeldet:<br />

„Meine Familie sehe ich beim Frühstück<br />

um halb neun.“<br />

KATHARINA SCHÜTTLER<br />

war vom Inhalt der diesjährigen<br />

Filmpreiskiste, inder die nominierten<br />

Filme steckten, begeistert: „Ein<br />

selten starker Jahrgang!“ Allerdings<br />

kritisiertdie Schauspielerin den Umstand,<br />

dass der Film „Ballon“ von<br />

Bully Herbig nur Nominierungen in<br />

den Kategorien Tongestaltung und<br />

Filmmusik bekam: „Der müsste<br />

heute Abend viel öfter vertreten sein.“<br />

Ihr Kollege Armin Rohde kann sich<br />

über die Güte des Filmjahrgangs kein<br />

Urteil erlauben: „Ich habe es schon<br />

wieder nicht geschafft, mit abzustimmen.“<br />

Davon abgehalten hat ihn ein<br />

Film, über den er noch nicht viel erzählen<br />

darf: „Nur so viel: der Mann,<br />

den ich spiele,wirdgezwungen, an einem<br />

Marathon teilzunehmen.“ Am<br />

Ende des anstrengendsten Drehtages<br />

konnte er von seiner Computeruhr<br />

ablesen, was ergeschafft hatte: „Das<br />

waren 17 Kilometer!“<br />

Traueranzeigen<br />

Nachruf<br />

Dr. med. Frank Mielke<br />

20.09.1948 –12.03.2019<br />

Tief berührt und erschüttert nehmen wir Abschied<br />

von einem hoch geschätzten Arzt, einen ausgewiesenen und ausgezeichneten<br />

Wissenschaftsorganisator und einem treuen und zuverlässigen Freund.<br />

Seine Leidenschaft galt der Medizin und der Wissenschaft.<br />

Auf dem Spezialgebiet der Rheumatologie und Klinischen Immunologie<br />

hat er eine wegweisende Arbeit geleistet.<br />

Für seine Patienten war erein einfühlsamer Begleiter und Helfer.<br />

Seine großen Verdienste in der Sache sowie<br />

sein liebendes und lachendes Herz bleiben unvergessen.<br />

63150 Heusenstamm<br />

Prof. Dr. med. Marina Backhaus<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Manfred Böhm<br />

Prof. Dr. med. Frank Buttgereit<br />

Prof. Dr. med. Thomas Dörner<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Hartmut Goos<br />

Prof. Dr. med. Falk Hiepe<br />

Prof. Dr. med. Martin Keysser<br />

Prof. Dr. med. Detlev Krüger<br />

Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Ansgar Lukowsky<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Elke Parsi<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Rassouli A. Parsi<br />

Prof. Dr. med. Tomas Porstmann<br />

Prof. Dr. med. Gabriela Riemenkasten<br />

Dipl.-Med. Karsten Wolbart<br />

Wenn ihr mich sucht,<br />

sucht mich ineuren Herzen.<br />

Habe ich dort eine Bleibe gefunden,<br />

werde ich immer bei euch sein.<br />

Wir nehmen Abschied von meinem<br />

geliebten Vater und Schwiegervater<br />

Gerhard Berger<br />

*27.02.1926 †14.04.2019<br />

In stiller Trauer:<br />

Familie Michael Berger<br />

Die Trauerfeier findet auf Wunsch des Verstorbenen im<br />

engsten Familienkreis statt.<br />

Ihre Traueranzeige<br />

in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> –<br />

wir beraten Sie gern.<br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50<br />

Hoffnung ist nicht die Überzeugung,<br />

dass etwas gut ausgeht,<br />

sondern die Gewissheit,<br />

dass etwas Sinn hat,<br />

egal wie es ausgeht. Václav Havel<br />

Ecky Broy<br />

*3.7.1955 †16.4.2019<br />

In unseren Herzen wirst du immer<br />

bei uns sein.<br />

Deine Tochter Franziska mit Élise<br />

dein Sohn Max mit Joanna und Andrea<br />

deine Schwester Brigitte mit Familie<br />

deine Schwester Margrit mit Familie<br />

Die Trauerfeier mit anschließender<br />

Urnenbeisetzung findet am 24.5.2019<br />

um 13.00 Uhr auf dem Friedhof<br />

in Angermünde statt.<br />

Es war so schön, das Sichverstehen,<br />

es machte so froh,<br />

das Miteinander gehen.<br />

Du warst so selbstlos, schlicht, und treu,<br />

was Du getan zu Lebzeiten,<br />

Wir danken Dir’s in Ewigkeit.<br />

Traurig nehmen wir Abschied von meinem lieben treusorgenden<br />

Ehemann, unseremlieben Papa, Opa und Uropa<br />

Heribert Schwartze<br />

*5.5.1930 †15.4.2019<br />

In Liebe und Dankbarkeit<br />

Deine Karin<br />

Peter Schwartze &Familie<br />

Petra Bunk &Familie<br />

Die Trauerfeiermit anschließender Urnenbeisetzung findet am<br />

Freitag, dem 24. Mai 2019, um 12:15 Uhr in der kleinen Halle des<br />

Neuen Friedhofs Potsdam, Heinrich-Mann-Allee, statt.<br />

Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen.<br />

Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter.<br />

–Antoine de Saint-Exupéry –<br />

Egon Schünemann<br />

*17.01.1937 †26.04.2019<br />

In Liebe und Dankbarkeit<br />

Margret Schünemann<br />

Axel Schünemann und Familie<br />

Vera Regel und Familie<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Montag,<br />

dem 3. Juni 2019 um 9.00 Uhr auf dem städtischen Friedhof Ruhleben,<br />

Am Hain 1in13597 Berlin statt.<br />

Ihr Berater Im trauerfall<br />

Tag&Nacht 49 10 11<br />

www.ottoberg.de<br />

Bestattungen seit 1879<br />

frIedrIchshaIn<br />

Landsberger Allee 48, 10249 Berlin<br />

Tag &Nacht (030) 42 80 77 55<br />

lIchtenBerg<br />

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von<br />

meinem lieben Mann, guten Vater und Großvater<br />

Prof. Dr.-Ing. Horst Wieland<br />

*29.03.1929 †05.04.2019<br />

Traueranzeige<br />

Wir beraten Sie gern.<br />

Bestattungen<br />

Anton-Saefkow-Platz 4<br />

Tel.: (0 30) 9911087<br />

(0 30) 4222947<br />

Funk: (0172) 356 66 69<br />

hohenschönhausen<br />

Konrad-Wolf-Str. 33, 13055Berlin<br />

Tag &Nacht (030) 971 055 77<br />

In stiller Trauer<br />

im Namen aller Angehörigen<br />

Ursula Wieland<br />

Angela Wieland<br />

Juliane Wieland<br />

Anzeigenannahme: (030) 2327-50<br />

BSW-Partner<br />

BSW-Partner<br />

Telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

treptow<br />

Seit 1882 in BaumSchulenweg<br />

KiefholzStraSSe 249<br />

12437 Berlin<br />

☎ 5328335·532 82 08<br />

hacKenBergStraSSe 20<br />

12489 Berlin<br />

☎ 6775443<br />

Ihr Berater<br />

Im trauerfall<br />

am Samstag,<br />

dem 11.05.2019<br />

wieder in Ihrer


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 15 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin/Brandenburg<br />

Mit Karate<br />

gegen<br />

Schädlinge<br />

Ab Montag werden im Wald<br />

Insektizide versprüht<br />

VonJens Blankennagel, Potsdam<br />

Das umstrittene Programm zur<br />

Bekämpfung von Schädlingen<br />

in Kiefernwäldern soll am Montag<br />

beginnen. Dann soll das Insektengift<br />

mit dem Namen „Karate Forst flüssig“<br />

per Hubschrauber in den Kreisen<br />

Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming<br />

über 7500 HektarWald<br />

verteilt werden.<br />

„Der Start ist am Montag, um 10<br />

Uhr ,geplant“, sagte Ellen Schlieker<br />

vom Landesbetrieb Forst. Der Einsatz<br />

sei aber wetterabhängig. Bei<br />

Wind müssten die Flüge um Stunden<br />

oder Tage verschoben werden.<br />

Gegen den Einsatz protestieren<br />

Bürgerinitiativen in den betroffenen<br />

Regionen, auch die Grünen und die<br />

Naturschutzverbände BUND und<br />

Nabu. Sie beklagen, dass angesichts<br />

des dramatischen Insektensterbens<br />

der vergangenen Jahre die Wälder<br />

nicht zusätzlich mit Pestiziden vergiftet<br />

werden sollten. Das Gift töte<br />

nicht nur die Schädlinge, sondern<br />

auch alle andereInsekten –auch natürliche<br />

Gegner der Schädlinge.<br />

Beim Landesforst heißt es, dass<br />

das Gift für Menschen ungefährlich<br />

sei und dass es nur eingesetzt werden<br />

soll, weil in diesem Jahr besonders<br />

viele Nonnenraupen erwartet<br />

werden. Das ergab eine Untersuchung,<br />

die seit 30 Jahren jeden Winter<br />

stattfindet. „Dabei werden die<br />

Puppen im Boden gezählt und errechnet,<br />

wie viele Raupen zu erwarten<br />

sind“, sagte Ellen Schlieker.<br />

Die Raupen fressen die Nadeln<br />

von Kiefern sowie Nadeln und Blätter<br />

anderer Bäume.Bei einem massiven<br />

Befall sind ganze Wälder kahl.<br />

Nur bei Idealbedingungen überlebt<br />

ein Drittel der Bäume. Doch beim<br />

Forst heißt es,dass die Bedingungen<br />

nach dem Hitzesommer 2018 und<br />

dem trockenen Frühjahr alles andere<br />

als ideal sind. „Der Einsatz des Giftes<br />

ist das allerletzte Mittel“, sagte die<br />

Sprecherin des Landesforstbetriebes.<br />

Damit solle verhindert werden,<br />

dass ganzeWälder absterben.<br />

DerForstbetrieb kann sich die Art<br />

des Giftes auch nicht aussuchen. Auf<br />

„Karate“ haben sich drei Institute<br />

des Bundes für dieses Jahr festgelegt.<br />

Nach dem Gift-Einsatz wirdderWald<br />

zwei Tage lang gesperrt, drei Wochen<br />

lang dürfen keine Beeren oder Pilze<br />

aus dem Wald geholt werden.<br />

Gegen Insektizide im Brandenburger<br />

Wald läuft eine Unterschriftensammlung<br />

auf der Internet-Seite<br />

Change.org. Dortbeteiligten sich bis<br />

Freitagnachmittag fast 70 600 Leute.<br />

Gysi und die Wende<br />

Er habe einen Hang zu Problemen und Konflikten. Das sagte Gregor<br />

Gysi (Linke) über sich selbst, als er am Freitagabend unter dem Motto<br />

„Der Geist von1989 –was ist geblieben?“ zu Gast im Newscafé des <strong>Berliner</strong>Verlages<br />

war.ImGespräch mit Redakteurin Sabine Rennefanz und<br />

Chefredakteur Elmar Jehn schilderte er persönliche Erinnerungen an<br />

den Wende-Herbst 1989. Er berichtete von seinem Besuch bei den<br />

Grüne wollen mehr Straßenbäume<br />

Elf-Punkte-Plan fordert 14 Millionen Euro mehr pro Jahr,umBerlins Bäume zu pflegen und zu wässern<br />

VonGerhard Lehrke<br />

Essoll wieder mehr Straßenbäume<br />

in Berlin geben. Die<br />

Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus<br />

schlägt in einem<br />

Elf-Punkte-Plan vor, wie die<br />

Zahl bis 2030 auf 450 000 Bäume gesteigert<br />

und ihre Pflege verbessert<br />

werden soll. Derzeit gibt es nur noch<br />

433 000 dieser Bäume, weil seit 2005<br />

zwar 38 000 neue gepflanzt wurden,<br />

aber 71 000 gefällt.<br />

Mit dem Doppelhaushalt<br />

2020/2021 soll mehr Geld ausgegeben<br />

werden, verlangten die Grünen<br />

am Freitag. 80 Euro pro Jahr und<br />

Baum sollten die Bezirke vom Land<br />

erhalten, damit sie mehr Mitarbeiter<br />

für die Baumpflege einsetzen können.<br />

Derzeit sind es etwa 40 Euro.<br />

Der Grünen-Abgeordnete und Naturschutzexperte<br />

Turgut Altug sagte,<br />

dass es 2001 noch 61 Euro waren.<br />

Für 2020 sieht der Finanzsenator<br />

Matthias Kollatz (SPD) 48,15 Euro<br />

pro Baum vor. Da müssen die Grünen<br />

also noch nachverhandeln.<br />

ClaraHerrmann, die grüne Umweltstadträtin<br />

von Friedrichshain-<br />

Kreuzberg sagte, dass berlinweit 14<br />

Millionen Euro mehr nötig seien als<br />

die bislang geplanten 20 Millionen<br />

Euro, umauf die 80 Euro pro Baum<br />

zu kommen.<br />

„Klimanotstand“ bei den Bäumen<br />

Der Fraktion wünscht sich, dass<br />

künftig mindestens so viele Bäume<br />

gepflanzt wie gefällt werden. Damit<br />

soll auch auf Wetterereignisse wie<br />

den Sturm Xavier 2017 reagiert werden.<br />

Er hatte 8000 Straßenbäume<br />

zerstört. Fraktionsvorsitzende Silke<br />

Gebel sagte, dass die Bäume wegen<br />

der Stürme und der seit 2018 andauernden<br />

Dürre unter einem „Klimanotstand“<br />

leiden.<br />

Als weiteren Punkt wollen die<br />

Grünen durchsetzen, dass der Senat<br />

die Pflege der im Rahmen der Stadtbaumkampagne<br />

gepflanzten Bäume<br />

künftig zehn Jahre lang finanziert<br />

statt nur drei Jahre wie bisher. Das<br />

würde die Bezirke entlasten. Die<br />

Kampagne läuft seit 2012. Wenn für<br />

einen Baum durch Bürgerspenden<br />

500 Euro zusammengekommen<br />

sind, gibt der Senat die 1500 Euro<br />

dazu, um die durchschnittlichen<br />

Pflanz- und Pflegekosten von 2000<br />

Euro zu erreichen.<br />

Im Hitzesommer 2018 wurden<br />

bereits Bäume in einem 900 000 Euro<br />

teuren Notprogramm gewässert.<br />

Dies solle künftig regelhaft finanziert<br />

in einem sogenannten Sommerdienst<br />

geschehen. Wasserbetriebe,<br />

Feuerwehr, Stadtreinigung, Polizei<br />

und Bürger sollen helfen.<br />

Die Grünen greifen auch ein<br />

Problem auf, das mit der verstärkten<br />

GERD ENGELSMANN<br />

DDR-Botschaftsflüchtlingen in Prag und von seiner Demo-Ansprache<br />

am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz. Gysi schlug einen großen<br />

Bogen von den Mängeln der deutschen Einheit über die Schwächen<br />

der politischen Linken bis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU) und den Wahlerfolgen der AfD. Das vollständige Gespräch mit<br />

Gregor Gysi können Sieam7.Mai in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> lesen. (mow.)<br />

Förderung des Radverkehrs einhergeht.<br />

Für neue Radwege sollte nur im<br />

„absoluten Ausnahmefall“ ein Baum<br />

abgeholzt werden. Eher sollten Parkplätzewegfallen,<br />

um den Radweg am<br />

Baum vorbeiführen zu können.<br />

In den Grünanlagen mit ihren<br />

470 000 registrierten Bäumen streben<br />

die Grünen eine „Pflanzoffensive“<br />

an. Bis2021 sollen 1000 Bäume<br />

pro Bezirk neu gesetzt werden. Dabei<br />

bringt die Fraktion Obstwiesen<br />

mit alten Baumarten ins Gespräch,<br />

sodass eine„essbareund summende<br />

Stadt“ entsteht.<br />

WeiterePunkte umfassen eine digitale<br />

Erfassung der Bäume und ihres<br />

Zustands: mehr Transparenz für<br />

die Bürger,wenn Bäume gefällt werden<br />

müssen, besondere Pflege für<br />

alte Bäume, Patenschaften für<br />

Bäume und Baumscheiben sowie<br />

eine Erfassung möglicher Pflanzorte<br />

in einer Baumleitplanung.<br />

NACHRICHTEN<br />

Schafskäse wegen<br />

Kolibakterien zurückgerufen<br />

Wegen eines Kolibakteriums hat das<br />

in Berlin ansässige Lebensmittelunternehmen<br />

Francia Mozzarella<br />

GmbH Schafskäse eines italienischen<br />

Herstellers zurückgerufen.<br />

DasProdukt namens „Käse Primo<br />

mit schwarzenPfeffer“ sei gesundheitsgefährdend,<br />

heißt es im Rückruf.<br />

Untersuchungen hätten gezeigt,<br />

dass der Käse den Shigatoxin-bildenden<br />

Keim Escherichia coli enthalte.Dieser<br />

kann nach Angaben des<br />

Bundesinstituts für Risikobewertung<br />

schwereDurchfallerkrankungen<br />

auslösen. Betroffene Länder sind<br />

Berlin, Thüringen und Nordrhein-<br />

Westfalen. (dpa)<br />

Germania-Pleite: Inventar<br />

der Airline wird versteigert<br />

Nach der Pleite der <strong>Berliner</strong> Fluggesellschaft<br />

Germania wirdnun das Inventar<br />

versteigert. Am Freitag starteten<br />

etwa Online-Auktionen zu Büround<br />

Werkstattzubehör,wie Insolvenzverwalter<br />

Rüdiger Wienberg<br />

mitteilte.Zunächst können Gebote<br />

vonprivaten und gewerblichen Interessenten<br />

abgegeben werden, später<br />

folgt ein Versteigerungstermin.<br />

Laut Auktionshaus sollen in absehbarer<br />

Zeit auch Flugsitzreihen und<br />

Flugzeugtrolleys sowie Container,<br />

die für die Bewirtung in Flugzeugen<br />

verwendet werden, versteigertwerden.<br />

DieFluggesellschaft mit fast<br />

1700 Mitarbeiternhatte Anfang Februar<br />

Insolvenz angemeldet und<br />

den Flugbetrieb eingestellt. (dpa)<br />

Wechselhaft und kühl in<br />

Berlin und Brandenburg<br />

DerFrühling macht in Berlin und<br />

Brandenburgeine Pause: DieTemperaturen<br />

sollen am Wochenende<br />

maximal zwischen acht und zwölf<br />

Grad erreichen. Dabei könnte es laut<br />

Deutschem Wetterdienst (DWD) am<br />

Sonnabend im Nordwesten Brandenburgs<br />

mit geringer Wahrscheinlichkeit<br />

auch kurze Gewitter mit<br />

Graupel geben. In der Niederlausitz<br />

werdemit länger andauerndem Regen<br />

gerechnet. DieTemperaturen<br />

liegen dabei zwischen acht und elf<br />

Grad. In der Nacht zum Sonntag fallen<br />

die Werteauf zwei Grad bis minus<br />

ein Grad, in Bodennähe kann es<br />

zu Frost kommen. DerSonntag startet<br />

zunächst heiter und trocken, wie<br />

der DWDmitteilte.Tagsüber seien<br />

jedoch Schauer möglich. Die<br />

Höchsttemperaturen liegen am<br />

Sonntag bei zwölf Grad. Zu Beginn<br />

der kommenden Woche ändertsich<br />

das Wetter kaum. Es bleibt kühl und<br />

wechselhaft. (dpa)<br />

„Mädchen<br />

brauchen<br />

Ihre Hilfe“<br />

„Werden<br />

SiePate!“<br />

an- und Verkäufe<br />

Verkäufe<br />

Achtung Campingplatzauflösung!<br />

Mehrere Wohnwagen im guten<br />

Zustand preisgünstig abzugeben.<br />

Tel.:0152 33 96 35 13<br />

zaunkoenig-wendenschloss.de<br />

Zäune extrem preisw. ab 49€/m²<br />

Grat-Kat., 8500 Ref. 655 90 03<br />

kaufgesuche<br />

Kaufe Ölgemälde, Münzen, Antiquität.Dr.<br />

Richter, 01705009959<br />

Alte Möbel u. Ölgemälde kauft GalerieLauterbach,<br />

425 10 16<br />

Vermischtes<br />

Suche alte Fußballeintrittskarten.<br />

Tel. 0152-56311128<br />

dienstleistungen<br />

Klinker verfugen<br />

reinigen, restaurieren<br />

0160-96354981 www.Die Fuger.com<br />

Putzfrauen<br />

speziell für Senioren<br />

π<br />

Kostenloser Prospekt<br />

030 /797 88 730<br />

Auf Wunsch auch nur die klassische einmalige Grundreinigung.<br />

berliner adressen<br />

AusWannewirdDusche!<br />

Komfort und Sicherheit im Alter!<br />

Bad-Umbau oftschon in 8Stunden<br />

Rundumservice für Zuschüsse und<br />

Genehmigungen<br />

kostenlose Beratung<br />

und Aufmaß<br />

* ab Pflegegrad 1durch<br />

den Zuschuss Ihrer<br />

Pflegekasse<br />

*<br />

Umbau ab<br />

€0,-<br />

Nähere Infos:<br />

www.plan-deutschland.de<br />

Telefonische anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

www.berliner-jobmarkt.de<br />

Jetzt KOSTENLOS informieren:<br />

030/549090870<br />

www.seniovo.de


16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Leserbriefe<br />

So erreichen Sie uns<br />

PerPost<br />

Leserbriefe<br />

Alte Jakobstr.105,<br />

10969 Berlin<br />

In den sozialen Medien<br />

facebook.com/berliner zeitung<br />

PerE-Mail<br />

leser-blz@dumont.de<br />

Am Telefon<br />

Mo–Fr10–16 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Windkraft: Zwei Wege<br />

sorgen für mehr Akzeptanz<br />

Wirtschaft, Seite 7: „Ausbau der<br />

Windkraft bricht ein“ von<br />

Frank-Thomas Wenzel<br />

(2. Mai)<br />

Die Windkraftbranche beschwert<br />

sich, dass aufgrund desWiderstandes<br />

der Bevölkerung gegen die Windkraftnutzung<br />

der Ausbau ins Stocken<br />

gekommen ist und dadurch die Ziele<br />

des Klimaschutzes gefährdet sind. Es<br />

wird gefordert, dass die Politik den<br />

Profit der Branche mit gesetzlichen<br />

Zwangsmaßnahmen absichert, wobei<br />

als Totschlagargument der Schutz<br />

von Arbeitsplätzen genutzt wird. Die<br />

Konsequenz, dass derWiderstand der<br />

Bevölkerung im Interesse der Gegner<br />

der Energiewende dadurch weiter anwächst<br />

und Populisten davon profitieren,<br />

wirdbilligend in Kauf genommen.<br />

Dabei kann das bestehende<br />

Problem auf einfache Weise gelöst<br />

werden, indem man die Akzeptanz<br />

der Bevölkerung herstellt. Das kann<br />

auf zwei Wegen erfolgen: Man bietet<br />

den von Windrädern betroffenen<br />

Bürgern preiswerten Strom an. Oder<br />

man nutzt alternative Technologien<br />

der Windkraftnutzung, die die bekannten<br />

Nachteile der Standardtechnologie<br />

nicht besitzen und zusätzlich<br />

deutlich effektiver sind.<br />

Heiner Pötzsch, per Mail<br />

ÖPNV und Taxi-Verkehr<br />

werden Fahrgäste entzogen<br />

Kolumne, Seite 8: „Hoch lebe das<br />

Sammeltaxi!“ von Katja Berlin<br />

(29. April)<br />

Sehr geehrte Frau Berlin. Hoch lebe<br />

das Sammeltaxi?! Wohlwissend, und<br />

das unterstelle Ihnen einfach einmal,<br />

dass sie es wissen, dass die vonIhnen<br />

angepriesenen Angebote weder kostendeckend,<br />

umweltfreundlich oder<br />

nachhaltig Personen befördern. Es<br />

gibt hinreichend vielfältige Studien,<br />

die belegen, das all diese Sharingund<br />

Pooling-Angebote den Autoverkehr<br />

nicht entlasten, sondern belasten.<br />

Gleichzeitig werden dem ÖPNV<br />

und dem Taxi-Verkehr Fahrgäste entzogen.<br />

Detlef Dowidat, per Mail<br />

Der Verkehrskollaps lässt sich ganz einfach auflösen<br />

Berlin, Seite 14: „Verkehrskollaps droht“, Gastbeitrag von Harald Moritz<br />

(30. April)<br />

DasUnkraut an derWurzel packen, mit dieser Herausziehen und so die<br />

Produktion von zigtausend Arten von Pkw zugunsten der Produktion<br />

vonpreiswerten Fahrzeugen für den ÖPNV herunterfahren, um so den<br />

Ausstoß an Pkw –sowie zu DDR-Zeiten –zuminimieren, dafür aber die<br />

alten Liniennetze imÖPNV zu reaktivieren. Dann fahren auch viele<br />

Radler nicht mehr mit dem Rad, sondern imbilligen ÖPNV –habe ich<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

im Osten ja doch wohl selber erleben dürfen, auch wenn ich den<br />

Wunsch nach mehr „Mobilität“ verspürte.Das alles wirdsonicht realisierbar<br />

sein, denn welcher Arbeitnehmer im Autobau oder bei Zulieferfirmen<br />

würde sich heute noch für 10 Euro proStunde bei einer zumutbaren<br />

wöchentlichen Arbeitszeit von48Stunden hinters Lenkrad eines<br />

Busses setzen, und sich vonseinem ehemaligen Kollegen jeden Tageinen<br />

„Vogel“ oder „Scheibenwischer“ zeigen zu lassen?<br />

Matthias Dressel, Berlin<br />

„Die SPD muss ihrem Genossen Kevin das Handwerk legen“<br />

Seite 1: „Der Aufreger“ von<br />

Christine Dankbar<br />

(3. Mai)<br />

Kevin Kühnerthat es geschafft, nach<br />

Honecker und Co. Die korruptesten<br />

tiefroten Socken in der ehemaligen<br />

sowjetischen Besatzungszone (unverständlicher<br />

Weise bis vor 30Jahren<br />

„DDR“ von westdeutschen Politikern<br />

genannt) beendeten mit der<br />

Kollektivierung der Privatwirtschaft,<br />

dem Mauerbau, dem Festhalten an<br />

der Planwirtschaft die Existenz ihres<br />

sozialistischen Systems und fuhren<br />

es an eben diese Mauer, alles ward<br />

Geschichte! Bevor erjetzt Deutschland<br />

an eine Mauer fahren will, sollte<br />

Tante SPD ihrem Genossen Kevin<br />

das Handwerk legen und ihn als<br />

Dank für diese Steilvorlage an die<br />

Opposition zur politischen Fort-und<br />

Weiterbildung schicken, Themen:<br />

Wiederbelebung der sozialen Marktwirtschaft,<br />

Zügelung der Macht der<br />

Konzerne, Abschaffung der Leiharbeit.<br />

Klaus Katzur,Berlin<br />

Kevin Kühnert möchte BMW enteignen.<br />

Lebt dieser sozialistische<br />

Lausbub in der rückwärtsgewandten<br />

Welt des Kommunismus,woder Parteisekretär<br />

eine Villa und Datscha besitzt?<br />

KarlFrank, Bayern, per Mail<br />

Das Enteignungsansinnen<br />

ist erst mal richtig<br />

Seite 1: „Das Feindbild“ von Von<br />

Tomma Petersen und Julia Rathcke<br />

(29. April)<br />

Kann ein vernunftbegabter, logisch<br />

denkender Mensch es gutheißen,<br />

wenn einzelne Menschen über die<br />

von ihnen konstruierten Unternehmungen<br />

sich privat bereichernaneinem<br />

lebensnotwendigen Element<br />

der menschlichen Daseinsvorsorge?<br />

Wenn wir alle ehrlich sind: Nein.<br />

Doch es passiert. Undsogar die Linken,<br />

was Verdi-Chef Bsirske im Interview<br />

beklagt, verkauftenWohnungen,<br />

Strom, Wasser und vielleicht bald das<br />

S-Bahnnetz, was niemals unter Profitverwertungsinteressen<br />

fallen<br />

dürfte. Deshalb ist das Enteignungsansinnen<br />

erst mal richtig. Auch<br />

wenn es noch andere Möglichkeiten<br />

geben sollte.Das ist jetzt echter Klassenkampf.<br />

DieEigentümer sehen ihre<br />

Profitinteressen gefährdet. Erstmalig!<br />

Aber endlich einmal! Undder Staat ist<br />

willfähriger Unterstützer der Unternehmer.<br />

Deren Profite sichern und<br />

deren Steuerabgaben senken ist seine<br />

vornehmste Aufgabe.<br />

Wolfgang Schlenzig,Berlin-Mariendorf<br />

Aus „Wir sind das Volk“<br />

wurde „Wir sind ein Volk“<br />

Meinung,Seite 8: „Da wardoch was“<br />

von Markus Decker<br />

(02. Mai)<br />

Nicht einmal das ZDF blies am 9. November<br />

1989 in die Einheitsfanfare,<br />

als kurz vor 19.00 ein unbedarfter<br />

oder vorsätzlicher Schabowski mit einem<br />

Zettel winkte und die die DDR-<br />

Westgrenzen sowie die <strong>Berliner</strong><br />

Mauer für geöffnet erklärte. Seine<br />

Hauptnachrichtensendung begann<br />

der Sender mit der Nachricht, dass es<br />

nach 28 Jahren wieder offene Grenzen<br />

in Deutschland gebe, während<br />

die friedliche Revolution noch für<br />

bzw.über einen sozialistischeren und<br />

demokratischeren Sozialismus stritt.<br />

Die Gefahr der offenen Grenzen für<br />

die Existenz der DDR beschrieben indes<br />

führende Intellektuelle noch<br />

Ende November 1989 in einem Aufruf<br />

„Für unser Land“. Dienunmehr aber<br />

offene Grenze machte dieses Papier<br />

schnell zu Makulatur, denn nicht zuletzt<br />

kamen u.a. die Kräfte von West<br />

nach Ost, denen die Mauer einst diesenWegversperren<br />

sollte.Sie brauchten<br />

nur wenige Wochen, um die Losung<br />

„Wir sind das Volk“ in „Wir sind<br />

ein Volk“ umzuschreiben und lediglich<br />

elf Monate,um„das Volk“ in den<br />

bisherigen Bereich des Grundgesetzes<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

aufzunehmen.<br />

Torsten Preußing,Berlin-Marzahn<br />

„Die heutige Kolumne<br />

ist einfach nur klasse“<br />

Meinung,Seite 8: „Sind Deutsche zunehmend<br />

rechtsradikal?“<br />

von Goetz Aly<br />

(30. April)<br />

Mein Mann und ich teilen nicht immer<br />

die Meinung von Götz Aly, haben<br />

aber schon oft sehr gute und<br />

treffende Kolumnen von ihm gelesen.<br />

Die heutige Kolumne ist einfach<br />

nur klasse und dem ist nichts<br />

hinzuzufügen, daher endlich mal<br />

ein Leserbrief, um seine Arbeit zu<br />

würdigen und ihn in seinen Bemühungen<br />

um möglichst gerechten<br />

und redlichen Journalismus zu bestärken!<br />

Sibylle Wesche, per Mail<br />

FDP strebt keine<br />

sozialverträglichen Lösungen an<br />

Berlin, Seite 13: „Gefahr fürsKindeswohl“<br />

von Martin Klesmann<br />

(2.Mai 19)<br />

Herr Klesmann bedient in seinem<br />

Artikel „Finger weg von der CO2-<br />

Steuer“ Argumente der FDP, die<br />

noch nie sozialverträgliche Lösungen<br />

angestrebt hat. Warum können<br />

Länder wie Schweden, Schweiz und<br />

Kanada mit einer derartigen Steuer<br />

leben und erhoffen sich damit eine<br />

positive Wirkung auf den Klimaschutz?<br />

Dr.Georg-Michael Franz, per Mail<br />

„Ich assoziiere die Abkürzung<br />

Rias mit dem Radiosender“<br />

Berlin, Seite 9: „Der Rias ist tot,<br />

es lebe die Rias?“ von Torsten<br />

Harmsen“<br />

(26. April)<br />

Sehr geehrter Herr Harmsen, mit<br />

großem Vergnügen und Interesse<br />

verfolge ich Ihre Beiträge in der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>. Am 26. April haben<br />

Sie mir ganz besonders aus dem<br />

Herzen gesprochen. Natürlich assoziiere<br />

ich die Abkürzung „Rias“ mit<br />

dem Radiosender, der mich bis zu<br />

dessen Ende durch mein Leben begleitet<br />

hat. Ich habe sofort gestutzt,<br />

als ich dieses Kürzelineinem anderen<br />

Zusammenhang gelesen habe.<br />

Aber sicherlich ist es tatsächlich der<br />

Unwissenheit einer jungen Generation<br />

geschuldet. Mit ganz herzlichen<br />

Grüßen und der Vorfreude auf<br />

Ihre nächste Kolumne,<br />

ElkeLux, Mahlsdorf<br />

Fachkräfte für Physik und<br />

Mathe sind die Sympathieträger<br />

Feuilleton, Seite 19: „Frau Wulf:<br />

Russisch “von Karoline Klemke<br />

(30.April)<br />

Ich sehe gespannt der versprochenen<br />

Fortsetzung der Reihe „Unsere<br />

Lehrer“ entgegen. Da bliebe gewiss<br />

noch die Erinnerung an die Guten,<br />

die Sympathieträger in der Lehrerschaft,<br />

etwa die Fachkräfte für Physik<br />

und Mathematik. Hatten diese sich<br />

nicht – ohne jegliche ideologische<br />

Vereinnahmung – still einer Anerkennung<br />

der Gesetze ihres Faches<br />

als sozialistische Gesetzmäßigkeiten<br />

verweigert? Ja,Spaß muss sein!<br />

Christel Mindach, Berlin<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE REISEWETTER<br />

Heute gibt es dichte Wolken sowie teils schauerartige Regenfälle, und die<br />

Höchstwerte pendeln sich bei 7bis 11 Grad ein. Der Wind weht schwach<br />

aus Nordwest. Inder Nacht gibt es Wolken, die lokal auch Regenschauer<br />

abladen. Meist bleibt es aber trocken. Die Tiefsttemperaturen gehen auf<br />

1bis minus 2Grad zurück.<br />

Biowetter: Die Wetterlage reizt die<br />

Haut und führt zur beschleunigten<br />

Durchblutung. Menschen mit erhöhtem<br />

Blutdruck sollten sich schonen.<br />

Wittenberge<br />

Vermehrt muss mit Kopfweh und 3°/11°<br />

Migräne gerechnet werden.<br />

Pollenflug: Die Belastung durch Birken-,<br />

Ulmen-, Hainbuchen-, Eichenund<br />

Buchenpollen ist schwach bis<br />

mäßig. Darüber hinaus sind Pollen<br />

von Kiefern unterwegs.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 9Grad.<br />

Wind: leichter Wind aus Nordwest.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

2°/10° 6°/9°<br />

Luckenwalde<br />

1°/8°<br />

Cottbus<br />

2°/7°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

wolkig Regenschauer wolkig<br />

2°/12° 2°/11° 3°/13°<br />

Prenzlau<br />

2°/9°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

2°/9°<br />

Mit nördlichen Winden kommt Kaltluft nach Mitteleuropa und in den Alpenraum<br />

voran und sorgt für spätwinterliche Akzente mit Schnee inden Mittelgebirgen<br />

sowie Aprilwetter mit Schneeregen- und Graupelschauern bis in tiefere Lagen.<br />

Auch über Nordwestrussland und der Ostsee ist es spätwinterlich kühl. Am östlichen<br />

Mittelmeer ist esoft freundlich und frühsommerlich warm.<br />

Sylt<br />

3°/10°<br />

Hannover<br />

2°/11°<br />

Köln<br />

4°/11°<br />

Saarbrücken<br />

2°/9°<br />

Konstanz<br />

3°/13°<br />

Hamburg<br />

1°/11°<br />

Erfurt<br />

3°/5°<br />

Frankfurt/Main<br />

5°/9°<br />

Stuttgart<br />

4°/11°<br />

Rostock<br />

3°/9°<br />

Magdeburg<br />

4°/10°<br />

Nürnberg<br />

3°/11°<br />

München<br />

4°/13°<br />

Rügen<br />

1°/9°<br />

Dresden<br />

4°/9°<br />

Deutschland: Heute gibt es zeitweise<br />

schauerartigen Regen,<br />

Schneeregen oder Graupel, in der<br />

Mitte örtlich bis 300 Meter herab<br />

Schnee. Die Temperaturen steigen<br />

auf 5bis 13 Grad. Nachts sinken die<br />

Werteauf 3bis minus 2Grad. Der<br />

Nordwestwind frischt in Böen auf.<br />

Morgen gehen hier und da Regenschauer<br />

nieder. Wolken und Sonne<br />

wechseln sich ab. Dabei pendeln<br />

sich die Höchstwerte bei 8bis<br />

12 Grad ein, der Wind weht mäßig<br />

aus Nordwest.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 8°-11°<br />

Nordsee: 8°-11°<br />

Mittelmeer: 15°-23°<br />

Ost-Atlantik: 11°-16°<br />

Mondphasen: 04.05. 12.05. 18.05. 26.05.<br />

Sonnenaufgang: 05:30 Uhr Sonnenuntergang: 20:37 Uhr Mondaufgang: 05:50 Uhr Monduntergang: 19:56 Uhr<br />

Lissabon<br />

27°<br />

Las Palmas<br />

22°<br />

Madrid<br />

23°<br />

Reykjavik<br />

9°<br />

Dublin<br />

10°<br />

London<br />

12°<br />

Paris<br />

11°<br />

Bordeaux<br />

14°<br />

Palma<br />

20°<br />

Algier<br />

18°<br />

Nizza<br />

21°<br />

Trondheim<br />

6°<br />

Oslo<br />

11°<br />

Stockholm<br />

10°<br />

Kopenhagen<br />

9°<br />

Berlin<br />

9°<br />

Mailand<br />

22°<br />

Tunis<br />

21°<br />

Rom<br />

17°<br />

Warschau<br />

14°<br />

Wien<br />

17° Budapest<br />

19°<br />

Palermo<br />

24°<br />

Kiruna<br />

-1°<br />

Oulu<br />

4°<br />

Dubrovnik<br />

17°<br />

Athen<br />

21°<br />

St. Petersburg<br />

11°<br />

Wilna<br />

13°<br />

Kiew<br />

20°<br />

Odessa<br />

19°<br />

Varna<br />

21°<br />

Istanbul<br />

24°<br />

Iraklio<br />

23°<br />

Archangelsk<br />

4°<br />

Moskau<br />

14°<br />

Ankara<br />

21°<br />

Antalya<br />

24°<br />

Acapulco 34° sonnig<br />

Bali 33° sonnig<br />

Bangkok 40° wolkig<br />

Barbados 28° wolkig<br />

Buenos Aires 22° bewölkt<br />

Casablanca 24° wolkig<br />

Chicago 19° wolkig<br />

Dakar 26° sonnig<br />

Dubai 38° sonnig<br />

Hongkong 28° heiter<br />

Jerusalem 25° heiter<br />

Johannesburg 26° sonnig<br />

Kairo 28° heiter<br />

Kapstadt 18° wolkig<br />

Los Angeles 21° sonnig<br />

Manila 35° sonnig<br />

Miami 32° Gewitter<br />

Nairobi 27° Gewitter<br />

Neu Delhi 40° wolkig<br />

New York 22° bewölkt<br />

Peking 28° wolkig<br />

Perth 24° wolkig<br />

Phuket 33° Gewitter<br />

Rio de Janeiro 34° wolkig<br />

San Francisco 20° wolkig<br />

Santo Domingo 30° wolkig<br />

Seychellen 30° heiter<br />

Singapur 35° heiter<br />

Sydney 23° heiter<br />

Tokio 26° sonnig<br />

Toronto 14° bewölkt


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 17<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Spiel, Sport und Schienen:<br />

Unterwegs im Park am Gleisdreieck<br />

Schönes Wochenende Seiten 18 und 19<br />

Kugel und Konzentration:<br />

Ein Boule-Versuch in Kreuzberg<br />

Berlin bewegt sich Seite 20<br />

Zeit für<br />

Neues<br />

SABINE GUDATH<br />

Kochlegende“ ist ein großes<br />

Wort. Und nur selten trifft<br />

es zu. Harald Wohlfahrt?<br />

Ja. Paul Bocuse? Keine<br />

Frage.Tim Mälzer? Ernsthaft?!<br />

Der Mann, bei dem ich neulich<br />

essen war, zählt aber ohne Zweifel<br />

dazu: Dieter Müller, dessen Name<br />

nicht nur Kreuzfahrern, sondern<br />

auch Franzosen bekannt ist, weil er<br />

als einer der ersten deutschen Köche<br />

drei Michelinsterne erhielt. Über<br />

fünf Jahrzehnte hat Müller die deutsche<br />

Küche revolutioniert. Es gibt<br />

Dieter-Müller-Kochbücher und<br />

mehrere Dokumentarfilme, vermutlich<br />

führt erauch die Liste mit den<br />

meisten Auszeichnungen<br />

an. Seine<br />

Biografie trägt den<br />

Untertitel: „Wie<br />

Deutschland genießen<br />

lernte“.<br />

Vorknapp dreißig<br />

Jahren schon hat das<br />

Luxushotel Ritz<br />

Carlton Müller ein<br />

Angebot gemacht,<br />

das er jetzt, mit 70,<br />

nach langer Zeit im<br />

Schlosshotel Lerbach<br />

und zuletzt auf<br />

der MS Europa, angenommen hat.<br />

Als Patron hat er die Aufgabe,die Küche<br />

des Restaurants Pots im Ritz<br />

Carlton Berlin kulinarisch zu inspirieren.<br />

Pots – so heißt seit Anfang des<br />

Jahres die ehemalige Brasserie Desbrosses.<br />

Der Name spielt auf den<br />

Potsdamer Platz an, aber auch auf<br />

die Kupfertöpfe und -kessel –Englisch:<br />

„pots“ –, in denen Müllers legendäre<br />

Beilagen wie Blumenkohl<br />

mit Zimt-Brösel-Butter oder Vanillekarotten<br />

auf den Tisch kommen. Im<br />

Messing-Kupfer-Look, der gerade in<br />

Mode ist, ist auch die Einrichtung gehalten.<br />

Aus der offenen Showküche<br />

wird neue deutsche Küche im derzeit<br />

etwas überstrapazierten Sharing-Prinzip<br />

hervorgezaubert.<br />

Das Konzept des Pots wirkt vielleicht<br />

ein wenig formelhaft, trotzdem<br />

fühle ich mich sehr wohl. Nachdem<br />

ich mich durch fast die gesamte<br />

Karte gegessen habe, bin ich überrascht,<br />

wie klassisch Müllers Küche<br />

zubereitet ist.<br />

Fans werden hier viel Bekanntes<br />

finden, etwa seinen knusprigen<br />

Flammkuchen mit Sauerrahm und<br />

Speck vom Apfelschwein, seinen<br />

Fischeintopf DM, seine Königsberger<br />

Klopse mit einer herrlichen Riesling-Estragon-Soße,<br />

seine Schwarzwälder<br />

Kirsch als Dessert – viele<br />

großartige Gerichte, für die Müller<br />

über Jahre hinweg zu Recht höchste<br />

Auszeichnungen bekam. Nur muss<br />

ich gestehen: Ichhatte mehr Gewagtes<br />

erwartet.<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

warimPots.<br />

Das Pots hat täglich 162 Plätzezu<br />

füllen. Nicht Sternegastronomie ist<br />

das Ziel, sondern das lässigere und<br />

experimentellere „Casual Dining“-<br />

Gefühl Berlins, das nicht nur betuchte<br />

Hotelbesucher anlockt, sondern<br />

alle <strong>Berliner</strong>. Warum man sich<br />

ausgerechnet dafür eine Kochlegende<br />

holt, ist mir nicht ganz klar,<br />

auch wenn Müller ein junges Team<br />

zur Seite steht, etwa der 29-jährige<br />

Küchenchef Frederik Grieb, der in<br />

der Drei-Sterne-Gastronomie lernte<br />

und zuletzt als Sous-Chef unter Müller<br />

auf der MS Europa kochte. Von<br />

ihm kommen interessante Impulse.<br />

Ausdrücklich empfehlen will ich<br />

etwa das einzige vegetarische<br />

Hauptge-<br />

Ben-Gurion-Str.<br />

Lennéstr.<br />

Potsdamer Str.<br />

MITTE<br />

richt: „Verbrannter<br />

Kohl mit Miso“. Ein<br />

im Ofen gegarter<br />

Spitzkohl wird mit<br />

einem Bunsenbrenner<br />

außen geschwärzt<br />

und dann<br />

geschält, was wunderbareRöstaromen<br />

hinterlässt. Zusätzlich<br />

wird das bissfeste<br />

Innere des<br />

Kohls in Nussbutter<br />

gewälzt, dazu kommt noch ein<br />

knuspriges Haselnuss-Topping und<br />

Miso-Sud aus einer <strong>Berliner</strong> Fermentiermanufaktur<br />

–mehr braucht<br />

es gar nicht für ein perfektes und<br />

neuartiges Geschmackserlebnis.<br />

Frederic Grieb leitet im Pots das<br />

Tagesgeschäft. Die Küchenlegende<br />

Müller fliegt zwei- bis dreimal im<br />

Monat ein. Noch scheint sein Geist<br />

jedoch sehr über allem zu schweben.<br />

Vonmir aus dürfte Grieb gerne mehr<br />

selbst kreieren und Müllers Vermächtnis<br />

weiterentwickeln.<br />

Pots PotsdamerPlatz 3, Tiergarten,geöffnetfür<br />

Frühstück Mo–Fr6.30–10.30Uhr und Sa–So<br />

6.30–11 Uhr, für Mittagessen Mo–Fr12–<br />

14.30 Uhr und fürAbendessen Di–Sa 18–22 Uhr,<br />

Tel.: 337 77 54 02.<br />

Beim Lunch kosten der Hauptgang und eine Vorspeiseoder<br />

ein Dessertsowie Wasser und Kaffee<br />

ab 22 Euro,ein 3-Gänge-Menü kostet 26 Euro.<br />

Abends kosten Flammkuchen und Vorspeisen<br />

12 Euro,Hauptgerichte 19 Euro,Desserts 9Euro<br />

und das Menü gibt es für 49 Euro.<br />

POTS<br />

Ebertstr.<br />

Leipziger<br />

Platz<br />

Stresemannstr.<br />

50 m<br />

BLZ/HECHER<br />

Dieter Müller gilt als Kochlegende.<br />

Jetzt gibt es seine preisgekrönten<br />

Gerichte auch in Berlin –und ein junger<br />

Küchenchef darf leise Impulse setzen<br />

Familienausflug<br />

Wünsch<br />

dir was<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Pippi Langstrumpf, eine Freundin der Freiheit in den Büchernund Filmen<br />

IMAGO IMAGES<br />

Zwei mal drei macht vier/ Widdewiddewitt<br />

und drei macht neune<br />

Ich mach mir die Welt/ widdewidde<br />

wie sie mir gefällt ...“ Das wohl berühmteste<br />

Kinderlied über die Freiheit<br />

singt natürlich die rothaarige<br />

Königin derselben: Pippi Langstrumpf.<br />

Die rechnet nämlich sogar,<br />

wie es ihr gefällt. Kann sie auch,<br />

denn wer ineiner Villa Kunterbunt<br />

lebt, Goldtaler ohne Ende hat und<br />

Pferde heben kann, braucht keine<br />

Mathematik. Undauch keinenWünsche-Brunnen.<br />

Die meisten Kinder<br />

wachsen aber eher wie Annika und<br />

Tommy auf. Nichts daran ist<br />

schlimm, denn den Wünsche-Brunnen<br />

gibt es. Und das Labyrinth des<br />

Lebens.Man muss nur wissen, wo.<br />

Beides befindet sich dort, wo<br />

auch die Wahlkabine für Kinder<br />

steht. DerLimonadenbaum. Unddie<br />

Bibliothek der Freiheit. Siesteht über<br />

allem an diesem Wochenende im<br />

FEZ, in all ihren Facetten. Künstlerische<br />

Freiheit, Wahlfreiheit, Glaubensfreiheit:<br />

Verschiedene Stationen<br />

und Aktionen zeigen, dass es nicht<br />

immer ganz leicht ist, mit all dem<br />

umzugehen. Dass man es lernen<br />

muss. Das jedoch macht großen<br />

Spaß. Pippi und ihre Freunde sähen<br />

das sicher genauso.<br />

Wieesmir gefällt –Vom Suchen undFindender<br />

FreiheitFamilienwochenende im FEZ.Straßezum<br />

FEZ2,Wuhlheide. Sa und So 12–18Uhr.<br />

Tagesticket 4Euro, Familien ab 3Personen<br />

3,50Europro Person


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Schönes Wochenende<br />

WARENKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

VonKirsten Herrmann<br />

Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />

Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

VonSabine Deckwerth<br />

POP UPYOGA BERLIN<br />

IMAGO/SCHERF<br />

Eine halbe Hose<br />

zum Klicken<br />

Was macht ein Fahrradfahrer,wenn es stundenlang in<br />

Strömen regnet? Er zieht alle Regenklamotten an, die er<br />

hat: Regenjacke,Regenhose,Überzieher für die Schuhe und<br />

am besten noch regendichte Handschuhe.Und was macht ein<br />

Fahrradfahrer,wenn es immer nur ein bisschen tröpfelt und<br />

nieselt? Richtig. Dann wirdernass.Weil er eben nicht extradie<br />

Regenhose auspackt, wenn es tröpfelt und nieselt. Dasist ja<br />

viel zu umständlich: Schuhe aus,Hose drüber,Schuhe wieder<br />

an. Unddann das ständige Rascheln beim Fahren! Ganz zu<br />

schweigen davon, dass so ein regenbehostes Wesen ausschaut<br />

wie ein Grizzlybär.Also wirdman langsam, aber sicher nass.<br />

Manspürtförmlich, wie sich die enge Jeans allmählich mit<br />

Wasser vollsaugt, um dann eiskalt und eklig an den Oberschenkeln<br />

zu kleben, weil dortder Regen den Radler halt zuerst<br />

erwischt. Später werden Stunden vergehen, bis man wieder<br />

so richtig auf Körpertemperatur kommt.<br />

Jetzt ist Abhilfe in Sicht. Diekommt aus den Niederlanden.<br />

Kein Wunder –nirgendwo sonst auf der Welt wirdsoviel geradelt<br />

wie dort. In Amsterdam soll es sogar mehr Fahrräder als<br />

Menschen geben. DieErfindung heißt Rainlegs,zuhaben ist<br />

sie im Internet unter rainlegs.com und stammt vonder Smart<br />

Products Company.Sie hat schon Designpreise gewonnen<br />

und ist laut Werbung „clever,einfach und sicher“.<br />

Rainlegs sind quasi halbe Hosen und sehen auf den ersten<br />

Blick wie eine Grillschürze aus.Man muss da nichts mehr anund<br />

überziehen, man schnallt sich die Dinger per Klick-Verschluss<br />

um wie einen Gürtel, und wenn es regnet, werden sie<br />

einfach ausgerollt. Aber nur vorne. DasHinterteil bleibt frei,<br />

weil ein Radler beim Nieseln und Tröpfeln ja schließlich am<br />

Hinternamwenigsten nass wird. Dafür sind die Oberschenkel<br />

bedeckt bis knapp übers Knie.Damit der Fallschirmstoff<br />

bleibt, wo er bleiben soll, und nicht verrutscht, gibt es proBein<br />

zwei weitereKlett- und Klickverschlüsse.Ist die Ausfahrt vorbei,<br />

werden die Dinger abgeklickt und einfach kräftig ausgeschüttelt.<br />

Fertig. Zu haben sind sie zwischen 23 und 35 Euro –<br />

in Neongelb oder Schwarzoder Grau.<br />

Freilich: Für stundenlanges Radeln im Dauerregen sind die<br />

Teile nichts,das habe ich ausprobiert. Dann wirdman an Unterschenkeln<br />

und Schuhen ziemlich nass.Aber wann regnet es<br />

in Berlin schon mal in Strömen? DasWetter ist ja ein bisschen<br />

wie die Politik: Es kann sich nie richtigentscheiden. Wirhaben<br />

das im letzten Winter gesehen: Da war nichts mit Kälte und Eis<br />

undSchnee,sondernalles so lala. Undauchder Regen ist<br />

meistens nur ein Nieseln und Tröpfeln. Somit sind die Rainlegs<br />

bestens geschaffen für Alltagsradler wie mich. Mankann damit<br />

natürlich auch Moped fahren oder reiten. DieDinger reflektieren<br />

sogar Licht –und leuchten somit selbst an trüben<br />

Regentagen. Manist nicht zu übersehen.<br />

Sport<br />

Yoga mit<br />

Nickerchen<br />

Eigentlich wollte Yulia nur ein bisschen Yoga mit Freunden<br />

im Freien machen. Doch schon bald gesellten sich mehr<br />

Menschen dazu, und die PopUpYoga Sessions in Berlin waren<br />

geboren. Nunbietet die Trainerin Yulia in den Sommermonaten<br />

regelmäßig Yoga-Kurse in <strong>Berliner</strong> Parks an. Die Outdoor-<br />

Saison hat gerade erst wieder begonnen, und die Yogis treffen<br />

sich am Sonnabend das erste Malindiesem Jahr auf dem Falkplatz<br />

am Mauerpark. Aber auch auf der Museumsinsel trifft<br />

man sich regelmäßig. Jeder ist willkommen, ganz egal, ob mit<br />

viel oder weniger Yoga-Erfahrung, und sogar ein Nickerchen<br />

während der Session ist ausdrücklich erlaubt. Bezahlt wirdauf<br />

Spendenbasis,und Besitzer einer Urban-Sports-Club-Karte ab<br />

Mitgliedschaftsgröße Mmüssen gar nichts geben. Undwer es<br />

ganz verrückt möchte,kann am Sonntag für zwölf Euro mitYulia<br />

Yoga auf einem Boot machen.<br />

PopUpYoga im Mauerpark Mo, Di und Do 18.30–19.30 Uhr,Sa12–13 Uhr,<br />

Bezahlung auf Spendenbasis. Informationen auf Facebook: PopUpYogaBerlin<br />

Food Festival<br />

So viel Streetfood<br />

wie möglich<br />

Eine riesige Auswahl und nur wenig davon können wir wirklich<br />

probieren –soläuft es in den allermeisten Fällen auf<br />

einem Streetfood-Festival. Eher nicht optimal. Das dachten<br />

sich wahrscheinlich auch die Veranstalter des ersten „All you<br />

can eat –Street Food Festivals“ in Berlin. Das Konzept ist einfach:<br />

Der Besucher bezahlt einen Festpreis und kann sich am<br />

Sonnabend und/oder Sonntag durch das vielfältige Streetfood-Angebot<br />

auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain futtern.<br />

Unddas kann was.Von den alten Bekannten Currywurst<br />

und Pommes über Suppen und vegane Burger bis zu dem wohl<br />

ausgefalleneren Lachs-Döner und spanischen Churros ist für<br />

jeden Geschmack etwas dabei. Und auch an Unterhaltung<br />

wurde gedacht. Es gibt Live-Musik, DJs und sogar eine Hüpfburgfür<br />

Kinder.<br />

All you caneat –StreetFoodFestival RAW-Gelände,Revaler Straße 99,<br />

Friedrichshain. Sa und So 12–21 Uhr,Tages-Ticket 31 Euro<br />

UNSPLASH/HUIB SCHOLTEN<br />

Hafenfest<br />

Berlin am<br />

Meer<br />

Berlin ist groß, urban und an vielen Ecken sogar grün. Berlin<br />

kann aber auch maritimes Flair. Davon können Besucher<br />

sich am Wochenende auf dem Tempelhofer Hafenfest überzeugen.<br />

Wemdie Kulisse aus Hafeneinfahrt und historischen<br />

Speicherhäusernnoch nicht reicht, der wirdspätestens durch<br />

Shantychöre oder aber eine Floßfahrt auf dem Teltowkanal in<br />

Seefahrerlaune gebracht. Zahlreiche Musiker–von Rock’n’Roll<br />

bis Schlager –sorgen Sonnabend und Sonntag auf zwei Bühnen<br />

für die Unterhaltung, und an den diversen Streetfood-<br />

Ständen gibt es die nötige Stärkung, um sich auf denWegen am<br />

Ufer oder sogar im Hafenbecken treiben lassen. Denn in sogenannten<br />

Water-Walking-Bällen können Besucher über das<br />

Wasser laufen und bleiben dabei trotzdem trocken. So lässt<br />

sich der Tempelhofer Hafen aus einer ganz neuen Perspektive<br />

erleben.<br />

Tempelhofer HafenfestTempelhofer Damm 227,Tempelhof. Sa 11–22 Uhrund<br />

So 13–20 Uhr.Eintritt frei<br />

Laden<br />

Geschenke in<br />

letzter Minute<br />

Die Tante hat Geburtstag, der beste Freund feiert seinen<br />

Einstand, oder die Cousine schmeißt eine Babyparty und<br />

wenige Stunden vorher fehlt immer noch das passende Geschenk.<br />

Für mich schon länger kein Grund mehr zur Panik.<br />

Denn zum Glück gibt es in Friedrichshain zwei Läden, die sich<br />

in solchen Situationen so manches Malals Retter in der Noterwiesen<br />

haben. Der Anlass ist eigentlich völlig egal, denn bei<br />

Küchenliebe und Schwesterherz, die in der Gärtnerstraße direkt<br />

nebeneinander liegen, ist fast immer etwas Passendesdabei.<br />

Während es bei Küchenliebe nahezu alles gibt, was den<br />

Hobbykoch oder Küchenästheten begeistert, findet sich für<br />

alle anderen sicher etwas unter den zauberhaften Kleinigkeiten<br />

bei Schwesterherz –von der Vase über den ledernen Türstopper<br />

in Form eines Nashorns bis zum eleganten Notizbuch.<br />

Küchenliebeund Schwesterherz Gärtnerstraße 28, Friedrichshain.<br />

Mo–Fr 11–20Uhr,Sa10.30–19 Uhr<br />

SCHWESTERHERZ<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Volksspaß an<br />

verwitterten<br />

Schienen<br />

Imkern, spielen, sporteln,<br />

feiern: Im Park am<br />

Gleisdreieck wird es nie<br />

langweilig<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Wahrscheinlich hat jeder <strong>Berliner</strong><br />

einen Lieblingspark.<br />

Meine Lieblingsgrünflächen wandern<br />

wie ich durch die Stadt. Früher<br />

bin ich zum Sonnen und Lesen in<br />

den Bürgerpark Pankow gegangen,<br />

heute mache ich in den frühen Morgenstunden<br />

im Volkspark Hasenheide<br />

Sport, und am Wochenende<br />

gehe ich dort mit den Kindern Tiere<br />

streicheln. Durch Umzüge musste<br />

ich mir alle paar Jahre einem neuen<br />

Lieblingsparksuchen. ZumGlück!<br />

So habe ich ruhige und quirlige<br />

Parks, Anlagen für Sportler, Rosengärten,<br />

Sommertheaterbühnen und<br />

idyllische Park-Cafés kennengelernt.<br />

Ein Überraschungsei unter den <strong>Berliner</strong><br />

Grünanlagen ist der Park am<br />

Gleisdreieck, ein relativ junger Park,<br />

der 2011 (Ostpark) und 2013 (Westpark)<br />

eröffnet wurde. Auf 26 Hektar<br />

treffen sich Sportler, Familien, alte<br />

und junge Menschen. Es wird gefeiert,<br />

Fußball gespielt, Honig geimkert<br />

Und über allem rattertdie U2.<br />

IMAGO IMAGES/STEFAN ZEITZ<br />

und gegärtnert. Ruhesuchende ziehen<br />

sich in stille Ecken zurück und<br />

fütternauf langen schönen Parkbänken<br />

Tauben. Menschen, die gernfeiern,<br />

zieht es zu den vielen Festen,die<br />

regelmäßig im Park am Gleisdreieck<br />

stattfinden, an diesem Wochenende<br />

ist es das Republica-Netzfest. Auch<br />

Sportler haben es gut im Park.Esgibt<br />

Skateanlagen, Fußball- und Basketballplätze,<br />

Tischtennisplatten, Fitnessgeräte.<br />

Und natürlich gibt es<br />

auch viele Kinderspielplätze.<br />

Die Parkanlage besteht aus dem<br />

kleineren Westpark und dem größeren<br />

Ostpark, dem angrenzenden Flaschenhalspark<br />

und dem Monumentenplatz.<br />

Von1841 an, als der erste<br />

Anhalter Bahnhof gebaut wurde, bis<br />

zur Zerstörung des Bahnhofs im<br />

ZweitenWeltkrieg wurde das Gelände<br />

in Verbindung mit dem Anhalter<br />

Bahnhof und dem Potsdamer Bahnhof<br />

als Güter-und-Postbahnhof genutzt.<br />

Eine Welt aus Stahl und Beton,<br />

ein verwirrendes Geflecht an Eisenbahntrassen,<br />

über die unentwegtWaren<br />

aus ganz Europa rollten, um die<br />

große Stadt zu versorgen.<br />

Am benachbarten Hochbahnhof<br />

Gleisdreieck kam es zum schlimmsten<br />

Nahverkehrsunglück Berlins. Im<br />

Jahr 1908 kollidierten zwei Züge, ein<br />

Wagen krachte zehn Meter tief vom<br />

Hochbahngleis, 18 Menschen starben.<br />

Viele <strong>Berliner</strong> beschlich noch<br />

Jahrespäter ein mulmiges Gefühl bei<br />

der Fahrt durch den Bahnhof Gleisdreieck.<br />

1945 zerstörten dann Bomben<br />

fast das gesamte Areal, die Bahnhöfe<br />

Anhalter Bahnhof und Potsdamer<br />

Platz lagen komplett in Schutt<br />

und Asche. Noch 2017 wurde ein<br />

100-Kilo-Blindgänger am Rande des<br />

Geländes gefunden.<br />

Die riesige unzugängliche Brachfläche<br />

mitten in der Stadt wurde erst<br />

nach der Jahrtausendwende für die<br />

<strong>Berliner</strong> aktiviert. Die Landschaftsarchitekten<br />

vom Atelier Loidl haben


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 19<br />

·························································································································································································································································································<br />

Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Wo die<br />

Diabolos<br />

fliegen<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Salat mit schwarzem Reis<br />

Maximilian Fröhlich<br />

und Benno Jacob<br />

erobern als Jongleure<br />

die Bühnen der Welt –<br />

und freuen sich auf ein<br />

Heimspiel im<br />

Pfefferberg Theater<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Die Zusammenarbeit dieser<br />

beiden Artisten<br />

steckt voller Kontraste –<br />

das sagt schon der Titel<br />

ihrer Bühnenshow:„Spätzle mit Currywurst“.<br />

Der Grund für den ausgefallenen<br />

Namen? Maximilian Fröhlich,<br />

22, kommt aus Freiburg inBaden-Württemberg,<br />

Benno Jacob, 34,<br />

ist ein waschechter Hauptstadt-<br />

Junge. „Die <strong>Berliner</strong> Schnauze trifft<br />

die badische Maultasche, sozusagen“,<br />

sagt Jacob. „Wir sind total unterschiedlich,<br />

das ist auch gut –<br />

wichtig ist, dass wir die gleichen<br />

Ziele verfolgen.“ Unddas tun sie: Die<br />

beiden jungen Männer arbeiten als<br />

Jongleure, stehen seit drei Jahren als<br />

Artisten-Duo Twin Spin auf der<br />

Bühne und erobern mit ihren Darbietungen<br />

rund um fliegende Bälle<br />

und Diabolos die Varieté-Theater<br />

dieser Welt.<br />

Fast wie Seelenverwandte<br />

Die Leidenschaft, die sie vereint,<br />

sind die Kunststückchen, mit denen<br />

sie weltweit für Erstaunen sorgen –<br />

und bis zu deren Beherrschung es<br />

ein langer Weg war. Zuihrer Kunst<br />

kamen sie auf unterschiedlichen<br />

Wegen. Fröhlich probierte in seiner<br />

Jugend viele verschiedene Hobbys<br />

aus, ging zum Fußball, zum Handball.<br />

Im Alter vonzwölf Jahren testete<br />

er erstmals Akrobatik und Jonglage.<br />

„Dann trat ich in Freiburg einem Jugendzirkus<br />

bei und trainierte bis<br />

zum Abitur.“ Am Anfang sei die Arbeit<br />

mit Diabolos und den Schnüren,<br />

auf denen sie balanciertund mit denen<br />

sie herumgewirbelt werden,<br />

frustrierend gewesen. „Wir haben<br />

mehr Diabolos aufgehoben als gefangen<br />

–und können inzwischen jeden<br />

einzelnen Knoten lösen“, sagt er.<br />

Auch Benno Jacob entdeckte die<br />

Jonglage schon früh als Hobby für<br />

sich.„Ich probierte es aus,blieb hängen,<br />

trainierte nach der Schule jeden<br />

Tagfünf Stunden.“ Später ging er auf<br />

Benno Jacob (l.) und Maximilian Fröhlich jonglieren seit ihrer Kindheit.<br />

die Staatliche Artistenschule in Berlin.<br />

Seine Mutter war es, die ihn auf<br />

die Idee brachte. „Normalerweise<br />

sind die Eltern ja etwas reserviert<br />

und wollen, dass die Kinder einen<br />

ordentlichen Beruf lernen“, sagt er.<br />

Die Herausforderung, neue Tricks<br />

mit dem Diabolo zu entwickeln, mache<br />

für ihn den Spaß an der Artistik<br />

aus.„Wenn man zum ersten Mal ein<br />

Kunststück probiert, das noch kein<br />

anderer gemacht hat, ist das Gefühl<br />

überwältigend.“ 2016 lernte er Max<br />

kennen, sie begannen, als Duozuarbeiten.<br />

„Wir haben uns von Anfang<br />

an verstanden, fast so, als wären wir<br />

seelenverwandt“, sagt er und lacht.<br />

Und Max ergänzt: „Wir arbeiten jeden<br />

Tag zusammen, teilen Erfolge<br />

und Misserfolge –das schweißt natürlich<br />

zusammen.“<br />

Teilen können die beiden einiges,<br />

auch, wenn es um Erfolge geht. Mit<br />

ihren Darbietungen zogen sie bereits<br />

durch die ganze Welt, traten unter<br />

anderem in Russland und in Algerien<br />

vor dem Verteidigungsminister auf.<br />

Eindenkwürdiger Abend.„Es gab ein<br />

unfassbares Menü, wir durften uns<br />

erst setzen oder aufstehen, wenn der<br />

Minister sich gesetzt hatte oder aufgestanden<br />

war“, sagt Benno Jacob.<br />

Derbisher größte Triumph führte<br />

die Jongleurenach Asien: 2017 spielten<br />

sie bei der Jonglage-Weltmeisterschaft<br />

in Taiwan. „Dafür haben wir<br />

sehr lange trainiert –über Wochen<br />

bis zu elf Stunden täglich“, sagt Fröhlich.<br />

Die besondere Herausforderung:<br />

In asiatischen Ländern gehört<br />

die Kunst der Diabolo-Jonglage sogar<br />

zum Schulsport. „Man kann auf<br />

VOLKMAR OTTO<br />

der Straße Leute ansprechen –und<br />

jeder,wirklich jeder,kann zumindest<br />

die Basis-Techniken zeigen.“ Trotzdem<br />

konnten sich die Twin Spins<br />

durchsetzen und als erste Künstler<br />

aus Europa den Weltmeistertitel gewinnen<br />

–ein riesiger Erfolg. „Wir haben<br />

bei der Preisverleihung erst<br />

nicht verstanden, dass wir aufgerufen<br />

wurden“, sagt Jacob. „Sie sprachen<br />

unsereNamen falsch aus.“<br />

Auf das Heimspiel in Berlin<br />

freuen sich die Weltenbummler.„Da<br />

können wir endlich mal vor Freunden<br />

und Familie spielen“, sagt Fröhlich.<br />

„Nach Algerien oder Russland<br />

können wir die ja schlecht einladen.“<br />

„Spätzle mit Currywurst“imPfefferberg<br />

Theater,Schönhauser Allee 176, Mitte. Sonnabend<br />

20 Uhr,Eintritt 18 Euro,ermäßigt14Euro.<br />

Ergilt als der Mann, der Jamie Oliver gelehrthat, was die italienische<br />

Küche ausmacht, er ist außerdem verantwortlich<br />

für die Ausbreitung des Oliver’schen Imperiums nach Italien,<br />

kümmertsich um die Ausbildung der Köche in den dortigen<br />

Restaurants und darum, welche Gerichte auf den Speisekarten<br />

stehen. GennaroContaldo ist aber auch selbst ein bekannter<br />

Name in England, hat Restaurants,machte sich für die BBC auf<br />

die Suche nach dem Geschmack seiner Kindheit an der<br />

Amalfi-Küste und tritt regelmäßig in Kochswhows auf. Kurz:<br />

Wenn diese Autorität in Sachen italienischer Küche ein weiteresKochbuch<br />

herausgibt, kann man sich darauf verlassen,<br />

dass die Sache Hand und Fußhat. „Pronto!“ hat der 70-Jährige<br />

sein neuestes Werk genannt und versammelt unter diesem<br />

wunderbar vielseitigen italienischen Wort schnell nachkochbareRezepte<br />

(Ars Vivendi, 26 Euro). (pa.)<br />

Zutaten<br />

300 gschwarzerReis<br />

1/2 rote Paprikaschote,fein gehackt<br />

2Avocados,fein gehackt<br />

6Kirschtomaten, geviertelt<br />

200 gMozzarella oder Feta, klein gewürfelt<br />

ca.12 Schnittlauchhalme,fein geschnitten<br />

50 gGranatapfelkerne<br />

6ELnatives Olivenöl extra<br />

frisch gepresster Saft voneiner Zitrone<br />

Meersalz (nach Belieben)<br />

Zubereitung<br />

Dieser ungewöhnliche Vollkornreis mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen<br />

wirdinItalien immer beliebter.Der ursprünglich<br />

aus China stammende schwarze Reis wurde vonHerrschern<br />

früher wegen seiner nährenden und aphrodisischen Eigenschaften<br />

geschätzt, weshalb er den Zusatz venere trägt.<br />

DenReis mit der doppelten Menge kaltem Wasser (ca. 700 ml)<br />

in einen Topf geben. Beimittlerer Temperatur zum Kochen<br />

bringen, dann die Hitzereduzieren und 15-17 Minuten leicht<br />

köcheln lassen, bis er al dente ist. DenReis abseihen, unter fließendem<br />

kaltenWasser abspülen und gut abtropfen lassen. Mit<br />

Gemüse,Mozzarella, Schnittlauch und Granatapfelkernen in<br />

eine Servierschüssel geben. Olivenöl und Zitronensaft darüberträufeln,<br />

mit Salz abschmecken und gut vermengen.<br />

ARS VIVENDI<br />

von Anfang an die Anwohner in die<br />

Gestaltung der als Volkspark konzipierten<br />

TIPPS<br />

Grünfläche eingebunden.<br />

2015 wurde der Park mit dem Deutschen<br />

Landschaftsarchitektur-Preis<br />

ausgezeichnet. Für das Mammutprojekt<br />

Der Park am Gleisdreieck ist über<br />

wurden 950 Bäume und viele Eingängerund um die Uhr öffentlich<br />

Sträucher gepflanzt, Pappeln, Robinien<br />

zugänglich.<br />

und Birken, Sommerflieder,<br />

Weißdornund Wildrosen.<br />

Große Wiesen laden zu einem<br />

Picknick ein, Radfahrer nutzen die<br />

Das Netzfest im Rahmen der<br />

Netzkonferenz Republica findet am Sonnabend<br />

(10–20 Uhr) und am Sonntag<br />

schönen Wege, um den Park zu (10–18 Uhr) im Park am Gleisdreieck und<br />

durchqueren, überall erinnern verwitterte<br />

Schienen an die Geschichte<br />

auf der Ladestraße des Deutschen<br />

Technikmuseums statt.<br />

der Anlage. Esgibt Kioske. Und das<br />

Museum für Verkehr und Technik<br />

liegt gleich nebenan, ist erreichbar<br />

über das Tempelhofer Ufer. Auch<br />

eine Kleingartenanlage gibt es seit<br />

Die Besucher können auf dem „digitalen<br />

Volksfest“ mitdiskutieren und selber machen<br />

–zum Beispiel einen Zahnbürstenroboter<br />

oder eine eigene VR-Brille bauen.<br />

über einem halben Jahrhundert.<br />

UndderVerein Südost Europa Kultur<br />

bringt <strong>Berliner</strong> und Immigranten zusammen,<br />

Der Eintritt ist frei. Mehr Informationen<br />

unter 19.netzfest.de<br />

lädt ein zu Imker-und Gar-<br />

tengruppen. Mit viel Gleichgewichtsgefühl: Skaten im Park. IMAGO IMAGES Mit und ohne Gras: Grünflächen mit Großstadt-Flair. IMAGO IMAGES/KARL-HEINZ SPREMBERG


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin bewegt sich<br />

Der große<br />

Wurf<br />

Ist Boule ein Sport nur für Rentner?<br />

Ein Test-Turnier in Kreuzberg beweist:<br />

Ganz sicher nicht<br />

VonDaniel Böldt<br />

Volle Konzentration: Daniel Böldt im Boulodrome.<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER(2)<br />

Jeder Sporthat sein Image.Tennis<br />

spielen die Reichen und<br />

Schönen. Die Coolen surfen<br />

und snowboarden. Im Fitnessstudio<br />

trifft man auf die Prolls. Und<br />

Nordic Walking und Boule sind für<br />

die Generation 60plus. Jedes dieser<br />

Klischees mag einen wahren Kern<br />

haben, ist im Grunde aber maßlos<br />

übertrieben.<br />

Meine Klischeevorstellung von<br />

Boule ist besonders ausgeprägt. Wenig<br />

Bewegung, viel Gequatsche.<br />

Kleinkinder murmeln, Rentner spielen<br />

Boule.Dazwischen ist Zeit für die<br />

richtigen Sportarten. So weit, so undifferenziert.<br />

Natürlich hatte ich mit<br />

meinen 28 Jahren noch nie eine<br />

Boule-Kugel in der Hand. Doch das<br />

soll sich ändern.<br />

Wie auf einer Gartenparty<br />

Dem1.Boule Club Kreuzberg–kurz:<br />

1. BCK –erzähle ich nichts von meinen<br />

Vorurteilen. Wer weiß, ob sie<br />

mich sonst eingeladen hätten zu ihremBoule-Turnier.Bei<br />

traumhaftem<br />

Wetter empfangen mich Nina Galla,<br />

46, Helmut Hehn, 63, und Stephan<br />

Kenn, 48, am frühen Nachmittag im<br />

Boulodrome am Paul-Lincke-Ufer.<br />

Sie alle sind im Vorstand des 1. BCK<br />

und passionierte Spieler. Die Anlage<br />

besteht aus fünf etwa 13 mal 13 Meter<br />

großen Boule-Feldern. Alle sind<br />

mit einem Schotter-Kies-Mix bedeckt,<br />

wobei die Körnung der Steine<br />

von Feld zu Feld variiert. Auf jedem<br />

Feld können drei Boule-Bahnen abgesteckt<br />

werden.<br />

Etwa 150 Menschen halten sich<br />

an diesem Tagauf den Boulebahnen<br />

am Ufer des Landwehrkanals auf.<br />

Menschen mit und ohne Migrationshintergrund,<br />

dem Augenschein nach<br />

reiche und arme, alte und –zumeiner<br />

Überraschung –auch viele junge<br />

Menschen. Sie genießen die Sonne,<br />

rauchen und trinken Bier oder Limo.<br />

Der 1.BCK hat einen Grill-und-Getränkestand<br />

aufgebaut. Ich fühle<br />

mich wie auf einer Gartenparty,mitten<br />

in Kreuzberg.<br />

Das Turnier startet um 16 Uhr.<br />

Damit ich in dieses nicht völlig unvorbereitet<br />

reinstolpere, zeigen mir<br />

die drei vom 1.BCK zumindest die<br />

Grundlagen. Wer in Deutschland<br />

von Boule spricht, meint meistens<br />

eine spezielle Disziplin des Kugelspiels<br />

namens Pétanque. Esunterscheidet<br />

sich von anderen Kugelspielen<br />

vor allem dadurch, dass aus<br />

dem Stand geworfen wird.<br />

Helmut erklärt mir die Regeln:<br />

Ziel des Spiels ist es,die faustgroßen<br />

Metall-Kugeln näher an die walnussgroße<br />

Zielkugel zu werfen als der<br />

Gegner. Die kleine Zielkugel, auch<br />

Sau genannt, wird zuBeginn an das<br />

andereEnde der Boule-Bahn geworfen,<br />

so dass sie mindestens sechs,<br />

höchstens aber zehn Meter von den<br />

Spielern entfernt liegt. Das Los entscheidet,<br />

wer beginnt. Danach ist<br />

immer der Spieler an der Reihe,dessen<br />

Kugel momentan nicht am<br />

nächsten zur Sau liegt. Bei ungeübten<br />

Spielern kann es passieren, dass<br />

einer mehrereWürfe hintereinander<br />

machen muss, weil er einfach nicht<br />

näher herankommt an die Sau. Bei<br />

erfahrenen Spielern wechselt der<br />

Werfer zwar nicht unbedingt nach<br />

jedem Wurf, aber doch regelmäßig.<br />

Drei Kugeln hat jeder Spieler,danach<br />

wird abgerechnet. Liegt eine Kugel<br />

eines Spielers dichter an der Sau als<br />

Verband: Im Deutschen Boccia-,Boule-<br />

und Péntaque-<br />

Verband, dem Dachverband<br />

der Kugelsportarten,sind<br />

730Vereine mit 21 000 Mitgliedernorganisiert.<br />

die beste Kugel des Gegners, bekommt<br />

er einen Punkt. Liegen zwei<br />

dichter, bekommt er zwei Punkte<br />

und so weiter.Reicht das Augenmaß<br />

mal nicht, um die bessere Kugel zu<br />

bestimmen, kommt das Maßband<br />

zum Einsatz. Dann geht es vonvorne<br />

los.Bis ein Spieler 13 Punkte hat.<br />

Wir spielen ein Übungsmatch,<br />

zwei gegen zwei, ein sogenanntes<br />

Doublette.Ich spiele mit Helmut gegen<br />

Nina und Stephan. Auch bei diesem<br />

hat jeder Spieler drei Kugeln, jedes<br />

Team insgesamt also sechs.<br />

SPIEL & SPASS<br />

Verein: Der 1. Boule Club<br />

Kreuzberg wurde Anfang der<br />

1980er gegründet. Er ist<br />

einer von16Boule-Vereinen<br />

in Berlin und zählt rund<br />

70 lizenzierte Spieler.<br />

Turnier: Im Sommer veranstaltet<br />

der 1. BCKfreitags, um<br />

18 Uhr, ein Pétanque-Turnier<br />

im Boulodrome am Paul-Lincke-Ufer.Interessiertekönnendazukommen.<br />

Faustgroß sind die Metallkugeln, sie dürfen maximal 800 Gramm wiegen.<br />

Wie man die Kugel wirft, kann<br />

man sich im Grunde aussuchen, solange<br />

man beide Füße auf dem Boden<br />

und in dem vorher festgelegten<br />

Wurfkreis lässt. Als besonders zielsicher<br />

hat sich folgende Technik herausgestellt:<br />

Man umschließt die Kugel<br />

mit der ganzen Hand, schwingt<br />

den Arm – mit dem Handrücken<br />

nach oben –und lässt die Kugel im<br />

passenden Moment los.Das hat den<br />

Vorteil, dass man der Kugel einen<br />

Unterschnitt mitgeben kann, wodurch<br />

sich die Länge besser kontrollieren<br />

lässt. „Das sieht schon ganz<br />

passabel aus“, sagt Helmut nach<br />

meinen ersten Würfen. Wir führen<br />

schnell mit einigen Punkten. Das<br />

Wort „Naturtalent“ fällt.<br />

Und ich? Gucke mich stolz wie<br />

Bolle auf der großen Boule-Gartenparty<br />

in Kreuzbergumund denke: Ist<br />

das der freundlichste Sportder Welt?<br />

Mein Anfängerglück schwindet zwar<br />

nach den ersten paar Würfen, Helmut<br />

und ich verlieren die Partie<br />

knapp. Aber dennoch: Boule ist ein<br />

herrlich unverbissener Sport. Das<br />

Turnier kann kommen.<br />

Gespielt wird drei gegen drei, ein<br />

sogenanntes Triplette,bei dem jeder<br />

Spieler zwei Kugeln hat. DieMitspieler<br />

werden einem zugelost. In der<br />

ersten Begegnung spiele ich mit<br />

Chabab und Ziska.<br />

Wir diskutieren kurz unsere Rollen<br />

im Team. Beim Werfen gibt es<br />

zwei grundlegende Taktiken: legen<br />

und schießen. Legen heißt, man versucht,<br />

die Kugel möglichst nah an die<br />

Sau zulegen. Manchmal macht der<br />

Gegner das aber so gut, dass es fast<br />

unmöglich ist, noch besser zu legen.<br />

Dann wird geschossen. Dabei versucht<br />

man, die Kugel des Gegner so<br />

zu treffen, dass sie aus dem Feld<br />

springt. Da Schießen anspruchsvoller<br />

als Legen ist, übernimmt Chabab<br />

als erfahrenster Boule-Spieler diese<br />

Aufgabe.Ich lege und Ziska legt oder<br />

schießt je nach Bedarf. „Duhast eine<br />

gute Länge“, sagt Chabab nach den<br />

ersten Würfen zu mir.Was gleichzeitig<br />

heißt: An der Rechts-links-Justierung<br />

sollte ich noch arbeiten.<br />

Die beiden motivieren mich,<br />

wann immer sie können. Am Ende<br />

verlieren wir 8:13. Und Chabab sagt<br />

einmal zu oft, dass es ja nur um Spaß<br />

gehe.<br />

Die zweite Partie spiele ich mit<br />

Robin und Ben, beide etwa in meinem<br />

Alter. Als wir auf die Gegner<br />

warten, fordert Ben mich auf, schon<br />

mal ein paar Würfe zu machen. Zu<br />

den Schwierigkeiten des Boule-<br />

Sports gehört, dass der Untergrund<br />

mal dein Freund, mal dein Feind sein<br />

kann. Unebenheiten, große Steine<br />

oder das Gefälle der Bahn können<br />

der Kugel mal den falschen, mal den<br />

richtigen Stups geben. Da schadet es<br />

nicht, sich vorher mit dem Untergrund<br />

vertraut zu machen.<br />

Kugel im Nirwana<br />

Während der Partie werde ich langsam<br />

wieder präziser. Aber sobald die<br />

Konzentration auch nur ein wenig<br />

nachlässt, rollt die Kugel ins Nirwana.<br />

Das Spiel ist knapp. Kurz vor Ende<br />

dann die große Chance auf den Sieg:<br />

Wir liegen zwar 9:11 hinten, können<br />

mit einem gelungenen Wurf von mir<br />

aber vier Punkte holen und das Spiel<br />

entscheiden. Ich schwinge meinen<br />

Arm, visiere aufgrund des Bahn-Gefälles<br />

einen Punkt rechts der Sau an<br />

und lasse los. Die Kugel kommt da<br />

auf, wo ich es geplant hatte. Allerdings<br />

ist meine Flugkurve nicht hoch<br />

genug, die Kugel hat noch zu viel<br />

Tempo und rollt zu weit. Am Ende<br />

verlieren wir 12:13. Robin und Ben<br />

klatschen mich ab. Amnächsten Tag<br />

spielen sie ein richtigesTurnier,eines,<br />

bei dem die Spielpartner nicht zugelost<br />

werden. Ichfür meinen Teil muss<br />

weiter auf meinen ersten Boule-Sieg<br />

warten. Eines habe ich mir aber vorgenommen:<br />

Ich werde ihn vor meinem<br />

60. Geburtstag erleben.<br />

Grundlagen<br />

Im südfranzösischen La Ciotat erinnert<br />

diese Tafel an den Pétanque-Erfinder Jules<br />

Le Noir.<br />

ARCHIV<br />

Ursprung<br />

Die in Deutschland verbreitete<br />

Boule-Disziplin Pétanque ist der<br />

Rheuma-Erkrankung eines Franzosen<br />

zu verdanken. Als Jules Le Noir die<br />

Kugelspielart„JeuProvencal“, bei der<br />

man einen Ausfallschritt machen<br />

muss, nicht mehr ausüben konnte,<br />

erfand er 1910 eine Disziplin, bei der<br />

aus dem Stand geworfen wird.<br />

DasWort Pétanque setzt sich zusammen<br />

aus den französischen<br />

Wörtern„pieds tanqués“, was übersetzt<br />

„geschlossene Füße“ heißt.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg machten<br />

französische Soldaten das Spiel<br />

zunächst im Südosten Deutschlands<br />

bekannt. 1963 wurde in Bonn der<br />

erste Petanque-Club Deutschlands<br />

gegründet. (dbö.)<br />

Die Zielkugel ist deutlich kleiner<br />

als die Wurfkugeln und wird auch<br />

„Sau“ genannt.<br />

IMAGO<br />

Kugeln<br />

Inden offiziellen Regeln heißt es:<br />

„Pétanque wird auf jedem Boden<br />

gespielt.“ Dashat den Vorteil, dass es<br />

wirklich überall gespielt werden<br />

kann. Beiden Kugeln nimmt man es<br />

nicht so gelassen: Sie müssen aus<br />

Metall sein und einen Durchmesser<br />

vonmindestens 70,5 Millimeter und<br />

höchstens 80 Millimeter haben.<br />

Beim Gewicht ist ein Mindestmaß<br />

von650 Gramm und ein Höchstmaß<br />

von 800 Gramm erlaubt. Die Zielkugel,<br />

die sogenannte Sau, muss aus<br />

Holz oder einem synthetischen Material<br />

sein. DerDurchmesser beträgt<br />

30 Millimeter,das Gewicht zwischen<br />

10 und 18 Gramm. DieZielkugel darf<br />

gefärbt sein, damit sie sich besser<br />

vomUntergrund absetzt. (dbö.)<br />

im Wurfreif mit geschlossenen<br />

Beinen stehend werden die Kugeln<br />

geworfen.<br />

IMAGO<br />

Wurf<br />

Vor jeder Runde –Aufnahme genannt<br />

–wird die Zielkugel von<br />

dem Spieler geworfen, der in der<br />

Aufnahme zuvor gepunktet hat.<br />

Beim ersten Wurf entscheidet das<br />

Los. Derjenige Spieler, der die Zielkugel<br />

wirft, definiertdurch eine Markierung<br />

des Geländes oder eines<br />

Wurfreifes (Kreis von35bis 50 Zentimeter<br />

Durchmesser) die Stelle, von<br />

dem aus die gesamte Aufnahme geworfen<br />

werden muss. Die Zielkugel<br />

muss zwischen sechs und zehn Meter<br />

weit geworfen werden. Jegliche<br />

äußere Beeinflussung auf Ziel- und<br />

Spielkugeln während des Spiels sind<br />

nicht erlaubt. DieSpieler haben maximal<br />

eine Minute Zeit, ihren Wurf<br />

auszuführen. (dbö.)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 21<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

„Ich bin megastolz, dass wir uns nicht ergeben haben“<br />

Alles klar,Herr Kommissar: Berlins Mittelblocker Georg Klein über Gegnerjagd, Verwirrungstaktik, imaginäre Sturmhauben und Vital Heynens Gelaber<br />

Mittelblocker Georg<br />

Klein gehört beim<br />

Deutschen Meister BR<br />

Volleys zu denen, die<br />

anderemitreißen.„Erist sehr wichtig<br />

für uns,weil er pushen kann. Under<br />

ist klug“, sagt Trainer Cedric Enard.<br />

Kleins Punkte und Blocks waren am<br />

Donnerstagabend beim 3:2-Sieg gegen<br />

den VfB Friedrichshafen im<br />

zweiten Finalspiel um die Volleyball-<br />

Meisterschaft so wichtig wie seine<br />

Gesten: Oberkörper nach hinten,<br />

Arme zur Seite, Finger abgespreizt,<br />

Mund weit geöffnet zum Schrei. So<br />

animierte der 2,01 Meter große Volleyballer<br />

Kollegen und Publikum.<br />

In der Best-of-five-Serie steht es<br />

1:1, am Sonntag (14.30 Uhr, SWR<br />

Stream) gehen die Play-offs in Friedrichshafen<br />

weiter,woKlein von2016<br />

bis 2017 spielte.Vorigen Sommer hat<br />

der 27-Jährige bei der <strong>Berliner</strong> Polizei<br />

ein Studium begonnen, um sich<br />

zum Kriminalkommissar ausbilden<br />

zu lassen. Ob es Parallelen zwischen<br />

dem Volleyball und der Kripo-Arbeit<br />

gibt?<br />

Herr Klein, das 3:2 war für das Publikum<br />

extrem spannend. Waresauch<br />

auf dem Feld ein Krimi?<br />

Je enger so ein Satz ist, desto größer<br />

ist die Drucksituation, weil jede<br />

Aktion um so wichtiger ist. In Situationen<br />

wie im dritten oder fünften<br />

Satz, wo es mit zwei Punkten Unterschied<br />

ausgeht, darf man sich gar<br />

keinen Fehler mehr erlauben.<br />

Kann man eine Punktejagd in so einer<br />

Play-off-Serie mit einer Jagd auf<br />

eine Diebesbande vergleichen?<br />

Ja, ich denke schon. Jeder versucht<br />

dem anderen, gerade was die<br />

Taktik angeht, einen Schritt voraus<br />

zu sein. Jeder versucht herauszufinden,<br />

was der anderemachen wird.<br />

Aufwen schauen Siebesonders?<br />

Mein Hauptaugenmerk ist auf<br />

den Zuspieler gerichtet. Peripher<br />

sehe ich, welche Laufwege der Mittelblocker<br />

macht. Daranentscheidet<br />

sich, wo meine Position im Block ist.<br />

VfB-Trainer Vital Heynen wechselt<br />

immer mal Zuspieler Rafael Redwitz<br />

für Jakub Janouch ein. Um den Gegner<br />

zu verwirren?<br />

Das ist ja die taktische Variante,<br />

die Vital oft macht. Redwitz hat ein<br />

anderes System. Es ist für uns Mittelblocker<br />

extrem schwierig, denn wir<br />

haben das System des ersten Zuspielers<br />

im Kopf und wissen, welche Taktik<br />

wir gegen ihn spielen. Da muss<br />

man innerhalb von Sekunden umschalten,<br />

das taktische Wissen abrufen,<br />

das im Hinterkopf ist. Das ist<br />

nicht so einfach, aber ich glaube,<br />

dass wir das in Berlin ganz gut gemacht<br />

haben.<br />

Was für Kommandos geben Sie als<br />

Gruppenführer im Block?<br />

Es ist meine Hauptaufgabe, den<br />

Außenblockern vor jeder Aktion<br />

oder vor jedem Aufschlag von uns<br />

Bääm: Die Gesten von Georg Klein reißen seine Volleyballkollegen mit.<br />

BERND KÖNIG<br />

Bescheid zu geben, wie die Blocktaktik<br />

ist, was deren Aufgabe ist, ich erzähle<br />

ihnen, was ich mache. Esgeht<br />

ganz schnell, zwei, drei Worte.<br />

Welche Worte?<br />

Je nach Spielsituation. Wenn wir<br />

eine perfekte Annahme haben,<br />

springe ich mit dem Mittelblocker<br />

mit. Oder ich sage, ich komme mit<br />

auf die Vier. Dann übernimmt der<br />

Blocker auf der Zwei den Mittelblocker.Das<br />

ist abhängig vonSpielsituation,<br />

Satzstand und Annahme.<br />

Haben Sie amDonnerstag nach dem<br />

ersten Satz, in dem es gar nicht gut für<br />

die <strong>Berliner</strong> lief, im übertragenen<br />

Sinn die Sturmhauben aufgesetzt,<br />

um das Spiel noch zu drehen?<br />

Ichbin megastolz darauf, dass wir<br />

das als Team geschafft haben, dass<br />

wir uns nicht ergeben haben. Ein<br />

großer Teil davon war gar nicht die<br />

spielerische Leistung, sondern<br />

Kampf, Energie und der Wille, den<br />

wir uns erarbeitet haben –auch mit<br />

der Einwechslung von Kyle Russell,<br />

der viel Power gebracht hat. Wir haben<br />

gesagt: So ein Spiel wie in Friedrichshafen<br />

passiert uns nicht noch<br />

mal. Vor allem nicht zu Hause vor<br />

unseren Fans, die ja wirklich sehr<br />

zahlreich in der Halle waren.<br />

VfB-Trainer Heynen hat im Spiel extrem<br />

engagiert mit den Schiedsrichtern<br />

diskutiert. Hätten Sie ihn am<br />

liebsten in Handschellen abgeführt?<br />

Dass Vital viel erzählt und sich<br />

über Schiedsrichter aufregt, ist<br />

nichts Neues. Das ist taktisches Kalkül<br />

von ihm. Mich interessiert das<br />

schon gar nicht mehr. Ich finde es<br />

eher lustig, wenn keiner darauf reagiert.<br />

So wie wir es gemacht haben.<br />

Im ersten Satz haben wir uns davon<br />

ein bisschen beeinflussen lassen.<br />

Aber im zweiten Satz haben wir gesagt:<br />

Wirlassen ihn einfach machen.<br />

Auf das Gelaber lassen wir uns nicht<br />

ein. Dashaben wir gut hingekriegt.<br />

Am Sonntag gibt es einen neuen Einsatzplan.<br />

Wiemuss der lauten?<br />

Wir wissen jetzt ganz gut, wie<br />

Friedrichshafen spielt. Man hat gesehen,<br />

dass es ein Spiel auf Augenhöhe<br />

war. Essind zwei gleichstarke<br />

Teams. Wir müssen das zeigen, was<br />

wir die letzten vier Sätze gezeigt haben:<br />

diesen unbedingten Willen, zusammen<br />

im Team zu gewinnen.<br />

Friedrichshafen will Rache nehmen<br />

für die verpassten Meisterschaften<br />

und Heynen mit dem Titel verabschieden.<br />

Rache ist in Kriminalfällen<br />

oft ein Thema. Wasist das Motto der<br />

BR Volleys?<br />

Uns ist bewusst, dass Friedrichshafen<br />

das so geplant hat. Wir wollen<br />

natürlich die vierte Meisterschaft in<br />

Folge nach Berlin holen. Die große<br />

Zehn steht ja an. Dasist unsere„Mission<br />

zehn“, der zehnte Titel.<br />

DasGespräch führte Karin Bühler.<br />

Die Tasche<br />

bleibt im Schrank<br />

©GEPA-pictures<br />

Warum Alba-Kapitän Niels Giffey eine Pause gebraucht hat<br />

VonChristian Kattner<br />

Wer nicht die ganze Nacht von<br />

Sonntag auf Montag wach<br />

bleiben möchte, um die neueste<br />

Folge der Erfolgsserie Game of Thrones<br />

zu schauen, hebt sie sich für den<br />

Montagabend auf. Die Stunden bis<br />

dahin sind manchmal nicht so einfach,<br />

wenn man manchen Gesprächen<br />

nicht lauschen sollte und auch<br />

keine Informationen aus dem Internet<br />

erhalten möchte.Wenn man sich<br />

die Folge aufgrund eines Auswärtsspiel<br />

am Dienstagabend in Jena aber<br />

für den Mittwoch aufheben muss,<br />

sind die Hürden noch viel höher.<br />

„Das war wirklich schwierig“, sagt<br />

Niels Giffey und muss dabei lachen,<br />

„der ganzehintereTross im Bushatte<br />

die Folge schon gesehen.“<br />

„Ich habe mich einfach<br />

mal um mich<br />

gekümmert, um zu<br />

regenerieren.“<br />

Niels Giffey über eine Auszeit,<br />

die er sich zuletzt nehmen konnte.<br />

Alba Berlins Kapitän schaut die<br />

Folgen immer zusammen mit Joshiko<br />

Saibou. Am Mittwochabend<br />

brachten also auch sie sich auf den<br />

neuesten Stand, nachdem sie alle Informationen<br />

zuvor erfolgreich abgeblockt<br />

hatten. Es war mal wieder einer<br />

der Abende, andem man nicht<br />

die Tasche für den nächsten Tagpacken<br />

musste, sondern entspannen<br />

konnte. Vier Spiele hat Alba in der<br />

Hauptrunde der Basketball-Bundesliga<br />

noch zu absolvieren, die kommenden<br />

drei sogar in eigener Halle.<br />

Am Sonntag kommt es um 15 Uhr<br />

zum Duell mit Würzburg, am Mittwoch<br />

reist Bonn an, am Freitag Bremerhaven.<br />

„Es ist gut, dass wir jetzt<br />

mal ein paar Tage in Berlin haben, in<br />

unseren Rhythmus kommen können.<br />

Einfach mal wieder in der eigenen<br />

Umgebung sein“, sagt Giffey.<br />

Seit August 2018 ist der Alba-Kapitän<br />

im Dauereinsatz. Wenn kein<br />

Spiel mit dem Vereinsteam anstand,<br />

ging es mit der Nationalmannschaft<br />

auf Reisen. Das bringt einen Spieler<br />

an die Belastungsgrenze. Mental und<br />

physisch. Auch deshalb wurde Giffey<br />

eine Pause verordnet. Nach dem Sieg<br />

gegen Vechta am 18. April war er gegen<br />

den Mitteldeutschen BC und<br />

Bayreuth Zuschauer.Erst am vergangenen<br />

Sonntag war er beim Heimspiel<br />

gegen Bayern München wieder<br />

dabei. Derlinke Fußschmerzte,aber<br />

vor allem der Kopf war nach kräftezehrenden<br />

Monaten leer. Keine einfache<br />

Situation, gerade wenn sich<br />

die Hauptrunde dem Ende nähert<br />

und man zum kurzdarauf folgenden<br />

Play-off-Start eigentlich seine beste<br />

Form erreicht haben sollte. „Das ist<br />

schon alles nicht einfach. Wenn dein<br />

Körper nicht mehr ganz da ist, du irgendwelcheVerletzungen<br />

hast, dann<br />

ist man auch im Kopf nicht so richtig<br />

da“, erzählt der Kapitän.<br />

Schongang vorden Play-offs<br />

Die Pause kam vor allem mental zur<br />

richtigen Zeit. Mit einer Spritzenkur<br />

wurde zwar der linke Fußbehandelt,<br />

viel besser ist es damit freilich nicht<br />

geworden. „Das war jetzt keine<br />

Pause für den Fuß, sondern mal für<br />

den gesamten Körper“, sagt Giffey,<br />

„ich habe die Zeit genutzt, um mal zu<br />

entspannen, mich mal nicht so sehr<br />

mit Basketball zu beschäftigen. Ich<br />

habe mich einfach mal um mich gekümmert,<br />

um zu regenerieren.“<br />

Beider Niederlage gegen die Bayern<br />

und dem Arbeitssieg in Jena<br />

stand er schon wieder auf dem Feld,<br />

blieb dabei aber deutlich unter seiner<br />

durchschnittlichen Spielzeit von<br />

gut 19 Minuten. DerSchongang wird<br />

auch in der kommenden Woche eingelegt<br />

bleiben, ehe noch mal eine<br />

freie Woche bis zum Play-off-Start<br />

folgt. Dann geht es auch wieder über<br />

die Belastungsgrenzehinaus.<br />

Im<br />

FREE TV<br />

und in<br />

HD<br />

DIE MotoGP TM LIVE BEI SERVUSTV.<br />

DER RED BULL GRAND PRIX VON SPANIEN<br />

DAS RENNEN, SONNTAG | AB 10:45<br />

TRAINING UND ALLE QUALIFYINGS<br />

SAMSTAG | AB 12:25<br />

servusmotogp.com<br />

Einfach gut fernsehen.


22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

NACHRICHTEN<br />

Füchse laufen weiter ihren<br />

Ansprüchen hinterher<br />

HANDBALL. DieFüchse Berlin laufen<br />

in der Bundesliga weiter ihren eigenen<br />

Ansprüchen hinterher.Nach<br />

der 26:28-Niederlage beim Bergischen<br />

HC rückt der anstrebte fünfte<br />

Platz in immer weitereFerne.Nach<br />

der siebten Niederlage aus den vergangenen<br />

zehn Ligaspielen in diesem<br />

Jahr ist der Rückstand auf die<br />

fünftplatzierte MT Melsungen auf<br />

vier Punkte angewachsen. Die<br />

Füchse sind nur noch Siebter –und<br />

dieser Platz würde nicht für das internationale<br />

Geschäft reichen. Doch<br />

Platz fünf bleibt das Ziel. „Aber dafür<br />

muss man natürlich auch ganz anders<br />

auftreten“, fordertder Sportliche<br />

Leiter Volker Zerbe.Und das<br />

sollte schon am Sonntag geschehen.<br />

Dann steht für die Füchse in Minden<br />

das nächste Liga-Spiel an (16 Uhr).<br />

Zverevscheitertin<br />

München im Viertelfinale<br />

TENNIS. Alexander Zverev ist beim<br />

ATP-Turnier in München im Viertelfinale<br />

ausgeschieden. Derbeste<br />

deutsche Tennisspieler und Titelverteidiger<br />

unterlag am Freitag dem<br />

Chilenen Christian Garinmit 4:6, 7:5,<br />

5:7 und verpasste damit die Chance,<br />

das Sandplatzevent zum dritten Mal<br />

nacheinander zu gewinnen. Bei<br />

feucht-kalten Bedingungen musste<br />

sich der 22 Jahrealte Hamburger<br />

nach 2:11 Stunden geschlagen geben.<br />

ZAHLEN<br />

Fußball<br />

Europa League, Halbfinale<br />

Eintracht Frankfurt-FCChelsea 1:1 (1:1)<br />

FC Arsenal -FCValencia 3:1 (2:1)<br />

(Die Rückspiele finden am 9. Mai statt.)<br />

Bundesliga, 32. Spieltag<br />

Mainz 05 −RBLeipzig 3:3 (1:2)<br />

München−Hannover96 Sa., 15.30<br />

M'gladbach−Hoffenheim Sa., 15.30<br />

Hertha BSC−VfB Stuttgart Sa., 15.30<br />

VfL Wolfsburg−Nürnberg Sa., 15.30<br />

SV Werder Bremen −Bor.Dortmund Sa., 18.30<br />

FC Schalke04−FC Augsburg So., 13.30<br />

SC Freiburg−Düsseldorf So., 15.30<br />

Leverkusen −Eintr.Frankfurt So., 18.00<br />

1 München 31 80: 30 71<br />

2 Bor.Dortmund 31 74: 40 69<br />

3 RB Leipzig 32 62: 27 65<br />

4 Eintr.Frankfurt 31 58: 35 54<br />

5 M'gladbach 31 49: 38 51<br />

6 Leverkusen 31 57: 49 51<br />

7 Hoffenheim 31 66: 45 50<br />

8 VfL Wolfsburg 31 52: 46 49<br />

9 SV Werder Bremen 31 53: 46 46<br />

10 Düsseldorf 31 44: 60 40<br />

11 Hertha BSC 31 41: 48 37<br />

12 Mainz 05 32 40: 55 37<br />

13 SC Freiburg 31 40: 56 32<br />

14 FC Augsburg 31 47: 59 31<br />

15 FC Schalke04 31 36: 54 30<br />

16 VfB Stuttgart 31 28: 67 24<br />

17 Nürnberg 31 25: 57 19<br />

18 Hannover96 31 26: 66 18<br />

2. Bundesliga, 32. Spieltag<br />

Arm. Bielefeld−SCPaderborn 2:0 (1:0)<br />

Dyn. Dresden−FCSt. Pauli 2:1 (1:0)<br />

Hamburger SV −Ingolstadt Sa., 13.00<br />

VfL Bochum−Magdeburg Sa., 13.00<br />

Heidenheim −Sandhausen Sa., 13.00<br />

Kiel −Duisburg So., 13.30<br />

Regensburg−Erzg.Aue So., 13.30<br />

Darmstadt 98 −Union Berlin So., 13.30<br />

Gr.Fürth−1.FCKöln Mo., 20.30<br />

1 1. FC Köln 31 76: 41 59<br />

2 SC Paderborn 32 71: 46 54<br />

3 Union Berlin 31 48: 29 53<br />

4 Hamburger SV 31 41: 35 53<br />

5 Heidenheim 31 45: 37 49<br />

6 FC St. Pauli 32 45: 51 48<br />

7 Kiel 31 57: 48 46<br />

8 Regensburg 31 47: 46 45<br />

9 Arm. Bielefeld 32 48: 50 43<br />

10 Darmstadt 98 31 42: 49 40<br />

11 VfL Bochum 31 43: 46 39<br />

12 Dyn. Dresden 32 38: 44 39<br />

13 Gr.Fürth 31 34: 50 38<br />

14 Erzg.Aue 31 39: 44 36<br />

15 Sandhausen 31 40: 45 34<br />

16 Magdeburg 31 32: 45 30<br />

17 Ingolstadt 31 35: 51 29<br />

18 Duisburg 31 34: 58 25<br />

Ein Kumpel fürs Geschäft<br />

Die Eisbären verkünden, was zu erwarten war: Sie nehmen Serge Aubin als Trainer unter Vertrag<br />

VonMarkus Lotter<br />

Die Eisbären Berlin haben<br />

sich ein bisschen Zeit gelassen<br />

mit der Bekanntgabe<br />

einer Entscheidung,<br />

die womöglich dann doch schon vor<br />

langer Zeit getroffen wurde. Man war<br />

sich ja durchaus bewusst, dass Serge<br />

Aubin in Berlin als ehemaliger Trainer<br />

der Hamburg Freezers nicht gerade<br />

der Wunschtrainer der Fans ist. Dass<br />

die Kurvevon der Befürchtung bewegt<br />

wird, dass ihr Klub zum Wiedergänger<br />

des Hamburger Franchises mit einem<br />

dementsprechend tragischen Schicksal<br />

wird. Aber sei’sdrum, im Besonderen<br />

Eisbären-Sportdirektor Stéphane<br />

Richer,der nicht erst seit seiner Hamburger<br />

Zeit seinem Landsmann Aubin<br />

auch freundschaftlich verbunden ist,<br />

glaubt, dass der 44-Jährige mit seinen<br />

Qualitäten die Eisbären wieder auf ein<br />

anderes Level heben und damit auch<br />

die Vorbehalte gegen seine Person<br />

vomEis fegen kann.<br />

Richer erklärte in einem offiziellen<br />

Statement: „Starke Führungsqualitäten,<br />

eine gute Kommunikation und offensives,erfolgreiches<br />

Eishockey standen<br />

für uns ganz oben bei den Kriterien<br />

für die Trainersuche. Hinzu<br />

kommt, dass Serge Erfahrung in der<br />

DEL besitzt, gut in der Arbeit mit jungen<br />

Spielernist und auch während des<br />

Spiels auf der Bank genau weiß, was er<br />

tut.“ Aubin erhält einen Zweijahresvertrag,<br />

wirdamkommenden Montag<br />

in einer Pressekonferenz erklären, wie<br />

er aus den Eisbären wieder ein Team<br />

formen will, das vielleicht schon in der<br />

kommenden Saison die Adler Mannheim<br />

und Red Bull München im<br />

Kampf um die deutsche Meisterschaft<br />

herausfordernkann.<br />

Meister mitVienna<br />

Es steht außer Frage,dass der ehemalige<br />

NHL-Profi (insgesamt knapp 400<br />

Einsätze für Colorado Avalanche, die<br />

Columbus Blue Jackets und die Atlanta<br />

Thrashers) ein fähiger Coach ist.<br />

Die Freezers führte 2015 in die Playoffs<br />

der DEL, bevor die Anschutz Entertainment<br />

Group dem unwirtschaftlichen<br />

Treiben mit dem Verzicht auf<br />

die Beantragung einer Lizenz ein Ende<br />

setzte. Die Vienna Capitals führte er<br />

2017 zur österreichischen Meisterschaft,<br />

wobei der erst vorwenigenWochen<br />

von den Eisbären unter Vertrag<br />

genommeneVerteidiger Ryan McKiernan<br />

als schussgewaltiger Blueliner<br />

„Er weiß, wasertut“, sagt Eisbären-Direktor Richer über Coach Aubin. IMAGO IMAGES/GEISSER<br />

Die große Lücke<br />

eine nicht unwesentliche Rolle spielte.<br />

Dieser Erfolg brachte Aubin schließlich<br />

den Cheftrainerposten bei den<br />

ZSC Lions in Zürich, einem der besten<br />

Teams in Europa ein, wenngleich er<br />

dortnach gerade einmal vier Monaten<br />

wieder entlassen wurde.Zuletzt arbeitete<br />

als Assistent dem kanadischen<br />

U18-Nationaltrainer Brett Gibson zu,<br />

hatte damit allerdings auch das letztlich<br />

enttäuschende Abschneiden des<br />

Nachwuchsteams bei der im Aprilausgespielten<br />

Weltmeisterschaft zu verantworten.<br />

Im Halbfinale waren die<br />

Kanadier nämlich dem späteren Weltmeister<br />

Schweden 3:4 unterlegen, im<br />

Spiel um Platz drei schließlich den US-<br />

Amerikanern(2:5).<br />

Aubin gilt als smart, als einer, der<br />

Spieler entwickeln und damit auch für<br />

sich gewinnen kann, andererseits<br />

wurde ihm in Zürich eine Führungsschwäche<br />

nachgesagt, was wiederum<br />

einen Verfall der Leistungskultur nach<br />

sich gezogen habe. Das alles kümmerte<br />

Richer nur wenig, er vertraut<br />

seinem Kumpel, wenngleich der<br />

Mann mit dem letzten Wort bei den<br />

Eisbären zuletzt in einem Interview<br />

mit der <strong>Berliner</strong> Morgenpost noch einmal<br />

Folgendes betonte:„ImEishockey<br />

gibt es keine Kumpels,esist und bleibt<br />

ein Geschäft.“ Waswohl im Besonderenfür<br />

einen Klub in der Abhängigkeit<br />

vomAnschutz-Imperium gilt.<br />

Mangel an Cracks<br />

In Berlin findet Aubin eine Mannschaft<br />

im Umbruch vor, eine Mannschaft,<br />

die zuletzt letztlich weit davon<br />

entfernt war, den Ansprüchen der<br />

Fans gerecht werden zu können. Es<br />

mangelte an Cracks, mit denen man<br />

sich identifizieren kann. An Persönlichkeiten,<br />

deren Wirkung über das<br />

Oval hinausgeht. Als Trainer in Zürich<br />

wurde Aubin von einem Schweizer<br />

Journalisten mal gefragt, was aus seiner<br />

Sicht einen guten Spieler ausmacht.<br />

Aubins Antwort lautete: „Ein<br />

guter Eishockeyspieler ist ein Spieler,<br />

der immer alles für seine Mannschaft<br />

tut. Undeiner,der jedenTagalles dafür<br />

tut, um ein besserer Spieler zu werden.<br />

Ich habe den größten Respekt vor<br />

Spielern, die richtige Mannschaftsspieler<br />

sind.“<br />

Und ein guter Eisbären-Trainer,<br />

um dies fortzusetzen, ist ein Trainer,<br />

der Spieler zu Mannschaftsspielern<br />

macht und aus diesen Mannschaftsspielern<br />

eine Mannschaft macht, auf<br />

die die Fans stolz sein können.<br />

Beim Spatenstich zum Bau der DFB-Akademie gibt es neben Wurst und Sekt vor allem eins: Selbstkritik der Verbandsoberen<br />

VonFrank Hellmann, Frankfurta.M.<br />

Ander Treppe zur Pommes- und<br />

Würstchenbude hatte sich abseits<br />

der gewaltigen Baugrube schon eine<br />

lange Schlange gebildet, da standen<br />

viele Sektgläser noch immer unberührt<br />

auf den weißen Stehtischen<br />

herum. Fast die Hälfte der mehr als<br />

400 Männer und Frauen umfassenden<br />

Belegschaft aus dem Deutschen Fußball-Bund<br />

(DFB) hatte den kurzenWeg<br />

aus der alten Zentrale in die Otto-<br />

Fleck-Schneise rüber zur neuen Heimat<br />

offenbar mit mehr Hunger als<br />

Durst angetreten, um einem Meilenstein<br />

zur Erneuerung beizuwohnen:<br />

dem herbeigesehnten Spatenstich für<br />

die neue Akademie auf dem großen<br />

Grünareal zwischen Kennedyallee<br />

und Schwarzwaldstraße; das zweite<br />

„Leuchtturmprojekt“ neben der Ausrichtung<br />

der EM 2024.<br />

Im Beisein vonOberbürgermeister<br />

Peter Feldmann griffen alle hochrangigen<br />

Funktionäre inklusive Bundestrainerin<br />

Martina Voss-Tecklenburg –<br />

Bundestrainer Joachim Löw pflegt solche<br />

Pflichttermine auszulassen –am<br />

Freitag gemeinsam zur Schaufel, um<br />

„nach vielen Irrungen und kleinen<br />

Wirrungen“ (Feldmann) bis zu diesem<br />

mehrfach verschobenen Termin ein<br />

hübsches Motiv zu liefern.<br />

Erste Schaufelerfahrung: DFB-Sportdirektor Bierhoff und Generalsekretär Curtius.<br />

DPA<br />

nerte,wie er vorelf Jahren dem einstigen<br />

Präsidenten Theo Zwanziger auf<br />

einer Autofahrt mit dem Ansinnen<br />

konfrontierte,man könne doch neben<br />

der Frankfurter Arena ein neues Verwaltungsgebäude<br />

und Museum errichten.<br />

Damals galt der Nationalmannschaftsmanager<br />

als Spinner.<br />

Jetzt wird alles ungefähr zehnmal<br />

größer und fünfmal teurer umgesetzt.<br />

Gleichwohl sollen die vom eigenen<br />

Bundestag einstimmig abgesegneten<br />

150 Millionen Euro Baukosten gut angelegtes<br />

Geld sein, um den deutschen<br />

Fußball „mit einer zentralen Dienststelle<br />

für Profis und Amateure“ (Vize-<br />

Auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Galopprennbahn entsteht bis 2021<br />

nun nicht weniger als„ein Harvarddes<br />

deutschen Fußballs“, wie es Oliver<br />

Bierhoff nennt. „In der Vergangenheit<br />

hatten die anderen Nationen starkauf<br />

uns geschaut. Mit ihrer Neugier und<br />

ihrem Biss sind sie ein Tick voran. Jetzt<br />

wollen wir wieder weltweite Maßstäbe<br />

setzen“, erklärte der zuständige DFB-<br />

Direktor. Die kickende Elite von der<br />

U15-bis zur A-Nationalmannschaft<br />

soll nach französisch-englisch-belgischem<br />

Vorbild auch auf deutschem<br />

Boden beste Rahmenbedingungen<br />

vorfinden. Wobei Bierhoff daran erinpräsident<br />

Rainer Koch) wieder aufVordermann<br />

zu bringen. Für seine Verhältnisse<br />

prägnant wie selten fasste<br />

der mit Koch als Interimspräsident tätige<br />

ReinhardRauball zusammen, was<br />

imVerband die vergangenen Jahreversäumt<br />

wurde: „Man muss ehrlich mit<br />

sich selbst sein. Wir haben es versäumt.<br />

Wir hätten das schon sehr viel<br />

früher starten sollen. Wir haben uns<br />

nach dem WM-Titel 2014 zu sehr ausgeruht.<br />

Im Erfolg werden die größten<br />

Fehler gemacht. Wir haben die Engländer<br />

gar nicht beachtet, wie sie mit<br />

ihren Jugendmannschaften an uns<br />

vorbeigerannt sind“, stellte Rauball<br />

fest.„Auch Frankreich hat uns im Griff,<br />

deshalb sind so viele französische<br />

Spieler in der Bundesliga.“ Es gilt also<br />

rasch„die Lücke zu schließen“, wie der<br />

Sportliche Leiter Joti Chatzialexiou betonte,<br />

der mit Akademieleiter Tobias<br />

Haupt den vielleicht wichtigsten Verbündeten<br />

Bierhoffs gibt.<br />

Verzögerungen soll es ab sofort<br />

keine mehr geben. Punktgenau zum<br />

nächsten DFB-Bundestag Ende September<br />

in Frankfurt ist übrigens die<br />

Grundsteinlegung geplant. Dann wird<br />

nebenbei mal wieder ein neuer Präsident<br />

gekürt. Noch so eine Dauerbaustelle,<br />

über die am Freitag jedoch allenfalls<br />

in der Wartereihe vorder Bratwurstausgabe<br />

getuschelt wurde.<br />

Heimvorteil<br />

in der<br />

Fremde<br />

Frankfurt spekuliert aufs<br />

Finale der Europa League<br />

VonPatrick Berger,Frankfurta.M.<br />

Sie waren sich schon weit vorSpielende<br />

einig: So etwas haben sie<br />

noch nicht erlebt. Die Stimmung<br />

beim 1:1 (1:1) im Halbfinale-Hinspiel<br />

der Europa League zwischen<br />

Eintracht Frankfurt und dem FC<br />

Chelsea brachte auch die erfahrensten<br />

englischen Reporter zum Staunen.<br />

Vordem Anpfiff am Donnerstagabend<br />

hatten die 48 000 Zuschauer<br />

die Frankfurter Arena in ein<br />

schwarz-weißes Fahnenmeer verwandelt.<br />

In der Nordwestkurve ließen<br />

sie eine riesige Blockfahne runter,<br />

auf denen die einzelnen Banner<br />

der Fan- und Ultragruppierungen<br />

von Eintracht Frankfurt zu sehen<br />

waren. „Ich hatte beim Einlaufen am<br />

ganzen Körper Gänsehaut“, gestand<br />

Kapitän David Abraham. UndDanny<br />

da Costa ergänzte:„UnsereFans sind<br />

unglaublich, das war total geil.“<br />

Die Fans haben einen nicht ganz<br />

unerheblichen Anteil daran, dass<br />

Eintracht Frankfurt in dieser Europa-League-Saison<br />

unbesiegt<br />

bleibt, zudem alle Chancen auf das<br />

Erreichen des Endspiels am 29. Mai<br />

in Baku/Aserbaidschan hat. Das 1:1<br />

gegen Chelsea ist nicht die bequemste<br />

Ausgangslage, „aber auch<br />

nicht so schlecht“, wie Gelson Fernandes<br />

fand. „Wir leben noch“,<br />

meinte der Schweizer. ImRückspiel<br />

am Donnerstag an der Stamford<br />

Bridge (21 Uhr/RTL) wollen die<br />

Frankfurter das kaum für möglich<br />

Gehaltene möglich machen.<br />

Hinterseer nervt Giroud<br />

„Wir haben ein richtiges Topspiel abgeliefertund<br />

jeden Zweikampf angenommen“,<br />

sagte Abwehrspieler<br />

Martin Hinteregger, der Chelseas<br />

Olivier Giroud, mit zehn Toren der<br />

beste Schütze im Wettbewerb,<br />

mächtig auf die Nerven ging. „In<br />

London müssen wir Tore schießen.<br />

Dass wir das können, haben wir oft<br />

genug bewiesen.“<br />

Wunderschönes Kopfballtor:<br />

Frankfurts Luka Jovic.<br />

DPA/ANSPACH<br />

Auch am Donnerstagabend.<br />

Nach 23 Minuten ging Frankfurt<br />

durch einen Flugkopfball von Luka<br />

Jovic in Führung –eswar das neunte<br />

Torinder Europa League für den Serben.<br />

Chelsea, das ohne Eden Hazard<br />

startete, schien anfänglich verwundert<br />

von der Wucht der Eintracht<br />

und wohl auch von der Atmosphäre<br />

zu sein. Kurz vor der Pause kam<br />

Chelsea aber zum verdienten 1:1<br />

durch Pedro. „Wir sind immer noch<br />

im Spiel“, sagte Mijat Gacinovic, der<br />

in der 42. Minute sogar die Möglichkeit<br />

hatte,das 2:0 zu erzielen.<br />

Am Donnerstag in London kann<br />

Eintracht-Trainer Adi Hütter wieder<br />

auf Ante Rebic zurückgreifen. Der<br />

war im Hinspiel gelbgesperrt. Stürmer<br />

Sebastién Haller könnte nach<br />

Problemen mit der Bauchmuskulatur<br />

wieder mitwirken. „Ich würde<br />

nicht ausschließen, dass er zurückkehrt“,<br />

sagte der Coach vielversprechend.<br />

Frankfurter Fans werden auf<br />

jeden Fall in London sein. Die Eintracht<br />

erwartet mehr als 4000 Anhänger.<br />

„Wir haben überall ein<br />

Heimspiel“, sagt Gacinovic. Und sicher<br />

werden am Donnerstag die<br />

englischen Reporter wieder staunen.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 23<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Beinahe wütend<br />

Im Endspurt um den Aufstieg in die Bundesliga muss Unions Stürmer Sebastian Polter mit der Reservistenrolle vorlieb nehmen. Und er hat schwer damit zu kämpfen<br />

VonMax Ohlert<br />

Eine frische Frühlingsbrise<br />

peitscht Sebastian Polter<br />

ins Gesicht, als er auf dem<br />

Trainingsgelände des 1. FC<br />

Union beim Torschusstraining Ball<br />

um Ball ins Netz versenkt. Er muss<br />

das Gesicht zusammenkneifen und<br />

sieht so für den Moment beinahe<br />

wütend aus.Dann saust der nächste<br />

Ball ins Netz und die Miene des Stürmers<br />

hellt sich wieder auf.<br />

Freilich nur die Momentaufnahme<br />

eines beliebigen Trainingstages,<br />

doch tatsächlich ist es kaum zu<br />

glauben, dass der 28-Jährige dieser<br />

Tage so richtig zufrieden mit seiner<br />

Rolle bei den Köpenickernist. Voreiner<br />

Woche, im vorentscheidenden<br />

Saisonspiel gegen den Hamburger<br />

SV, hatte Unions Trainer Urs Fischer<br />

den Stürmerstar überraschend aus<br />

taktischen Gründen auf die Bank beordert,<br />

stattdessen auf Sebastian Andersson<br />

und Suleiman Abdullahi in<br />

der Doppelspitzevertraut.<br />

„Sebastian hat uns als Einwechsler<br />

doch trotzdem geholfen und das<br />

entscheidende 2:0 von Grischa Prömel<br />

schön eingeleitet“, versuchte Fischer<br />

die Situation im Nachgang diplomatisch<br />

zu formulieren. Doch jeder,der<br />

Sebastian Polter in seinen 88<br />

Pflichtspielen für den 1. FC Union erlebt<br />

hat, weiß, dass ein solches<br />

Match genau die Herausforderung<br />

ist, in der er stets zur Höchstform<br />

aufläuft. Der 1,92-Meter-Mann ist<br />

keiner, der unter Druck zusammenfällt.<br />

Er ist seit jeher der Spieler, der<br />

Ungeliebte Rolle: Sebastian Polter bereitet sich auf seinen Einsatz als Einwechselspieler vor.<br />

gerade in entscheidenden Situationen<br />

Feuer fängt und dieses an seine<br />

Mitspieler weitergibt. EinVornewegmarschierer,<br />

der seinen bulligen<br />

Körper wie einen Rammbock in die<br />

Schlacht wirft und dabei doch so geschmeidig<br />

mit dem Ball umgeht. Dafür<br />

hat Union den Wilhelmshavener<br />

im Winter 2017 für 1,6 Millionen<br />

Euro aus London zurückgeholt, zusätzlich<br />

zu dem Versprechen von 14<br />

Toren, die Polter bei seinem ersten<br />

Gastspiel in Köpenick 2014/15 in 29<br />

Partien erzielt hatte.<br />

Seither hatte der Stürmer nur einen<br />

Aussetzer.Am28. April2017 trat<br />

er im Spiel gegen den SV Sandhausen<br />

beim Stand von2:0 für Union gegen<br />

seinen Gegenspieler Tim Knipping<br />

nach, flog vomPlatz und wurde<br />

für zwei der verbleibenden drei Saisonspiele<br />

gesperrt. Die Mannschaft<br />

verlor ohne ihn beide Partien und<br />

verspielte den Aufstieg im Endspurt.<br />

Umso mehr wollte Polter diese<br />

Scharte in der laufenden Saison auswetzen,<br />

sein Team als Anführer endlich<br />

dahin schießen, wo auch er mit<br />

seinen Qualitäten hingehört: in die<br />

Bundesliga. Unermüdlich arbeitete<br />

OTTMAR WINTER<br />

er deshalb nach seinem, am 2. März<br />

2018 erlittenen Achillessehnenriss an<br />

der Rückkehr, steuerte inseinem 14-<br />

Minuten-Comeback gegen Holstein<br />

Kiel gleich die Vorlage zum späten 1:0<br />

bei und erzielte das entscheidende<br />

2:0 Sekunden vor Schluss selbst per<br />

Fallrückzieher. Einige Wochen später<br />

waren es seine zwei Treffer, die das<br />

ungleiche Pokalspiel gegen Borussia<br />

Dortmund in dieVerlängerung zwangen,<br />

beim 4:0 gegen Fürth schoss er<br />

seine Unioner mit einem weiteren<br />

Doppelpack zum ersten Ligasieg<br />

nach fünf Spielen. Und als ihn ein<br />

Mittelfußbruch für den Großteil der<br />

Rückrunde wieder außer Gefecht<br />

setzte, kämpfte er sich erneut akribisch<br />

zurück. Alles für Union.<br />

Brechstange statt Startelf<br />

Doch vollends überzeugt war Trainer<br />

Fischer trotzdem nicht. Der Schweizer<br />

nutzte den dominanten Stil seines<br />

Stürmers zuletzt gerne als Brechstange<br />

im fortgeschrittenen Spielverlauf,<br />

setzte in offenen Spielen, wie<br />

gegen den HSV aber lieber auf die<br />

kontrollierte Spielweise von Sebastian<br />

Andersson. „Polter ist nicht der<br />

Einzige, der im Moment gerne von<br />

Beginn an spielen möchte. Damüssen<br />

wir aber alle unsere persönlichen<br />

Befindlichkeiten hintenanstellen“,<br />

so der Schweizer trocken.<br />

Doch: Kein Unioner weist ein<br />

solch hochwertiges Gesamtpaket aus<br />

Qualität, Mentalität und Vereinsliebe<br />

auf, wie der 28-Jährige, der schon<br />

2017 in einem Interview mit Transfermarkt.de<br />

schwärmte: „Wir alle würden<br />

in die Klub-Historie eingehen,<br />

wenn wirden Aufstieg schaffen.“ Wie<br />

gern würde Sebastian Polter seinen<br />

Beitrag dazu auf dem Rasenleisten…<br />

Max Ohlert<br />

wünscht Polter das Siegtor<br />

gegenDarmstadt.<br />

Großer Saisonstart<br />

in Berlin/Brandenburg!<br />

mit besten Preisen!<br />

Vieleneue2019er Modellesindeingetroffen–jetzt vorbei<br />

kommen undProbe fahren!<br />

Wir bieten die größte Modellauswahl<br />

auch bei E-Bikes/Pedelecs!<br />

Überzeugen Sie sich vor Ort.<br />

Bundesweit erste Kinderfahrradflatrate<br />

bringt Entlastung indie Familienkasse.<br />

www.kinderfahrrad-flatrate.de<br />

Fahrradhof Altlandsberg<br />

Öffnungzeiten:<br />

Inh. Peter Horstmann<br />

<strong>Berliner</strong> Allee 4<br />

15345Altlandsberg<br />

Tel. 03 3438 -67066<br />

Mo bis Fr: 9–19 Uhr<br />

Sa: 9–16Uhr<br />

So: 11–16 Uhr<br />

ausführliche Beratung<br />

und ausführliche<br />

Probefahrt möglich!<br />

www.aufs-rad.de<br />

Klick<br />

Erfahrung seit über 20 Jahren.<br />

•Reparaturservice<br />

•Altradankauf<br />

(Abholung bei Ihnen möglich)<br />

•Finanzierung möglich<br />

•auch Leasing


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 24<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Tiefenrausch<br />

Wann eigentlich kippte Herthas Saison ins Negative? Im Hinspiel gegen Stuttgart.<br />

Das Rückspiel bietet nun die erste Gelegenheit, sich doch noch positiv in den Sommer zu verabschieden<br />

VonPaul Linke<br />

Torfür den LSD Stuttgart! Zuvor hatte Mario Gomez 683 Minuten lang nicht getroffen, doch dann warimvergangenen Dezember Hertha zu Gast.<br />

IMAGI IMAGES/ROBIN RUDEL<br />

Wer nur diese eine Szene<br />

sucht, in der die Saison<br />

vonHertha BSC zu<br />

kippen begann, sollte<br />

sich noch einmal das Hinspiel gegen<br />

den VfB Stuttgart anschauen und<br />

gleich mal in die 64. Spielminute vorspulen.<br />

Da ist dann also Marvin Plattenhardt<br />

auf der linken Abwehrseite,<br />

und es wäre sicherlich eine bessere<br />

Idee gewesen, wenn er Ansastasios<br />

Donis etwas mehr bedrängt hätte;<br />

hat er aber nicht. Denn so segelte die<br />

Flanke auf den zweiten Pfosten, wo<br />

Valentino Lazaro sicherlich etwas<br />

mehr Nähe hätte suchen können zu<br />

Gonzalo Castro; hat er aber nicht.<br />

Denn so durfte der Stuttgarter quer<br />

in die Mitte köpfen, wo Fabian Lustenberger<br />

und Jordan Torunarigha sicherlich<br />

ihreÜberzahl hätten besser<br />

nutzen können; haben sie aber auch<br />

nicht. Undsodurfte dann MarioGomez<br />

den Ausgleichstreffer erzielen.<br />

Aufden Videowürfeln im Stadion erschien<br />

ein psychodelisches Bild: Tor<br />

für den LSD Stuttgart!<br />

Bevor die Saison kippte, drehte<br />

sich auch das Spiel, ein paar Minuten<br />

später fiel ja der Siegtreffer –für<br />

die nach damals fünfzehn Spieltagen<br />

mit Abstand torärmste Mannschaft<br />

der Bundesliga. Wieder war es Gomez,<br />

der eine Lücke fand, wo eigentlich<br />

keine hätte sein müssen; jener<br />

Gomezübrigens,der sich vordiesem<br />

Spiel 619 Minuten lang auf Vorbeischüsse<br />

spezialisiert hatte. Lustenberger<br />

sagte: „Es gab in meiner Zeit<br />

bei Hertha sicherlich einige unnötige<br />

Niederlagen, aber diese zählt zu<br />

den unnötigsten.“<br />

Pal Dardai war angemessen enttäuscht<br />

darüber, dass seine Mannschaft,<br />

die Mitte Dezember noch mit<br />

vier Punkten Rückstand auf den FC<br />

Bayern Platz sechs belegte, nach einer<br />

so überlegen geführten ersten<br />

Halbzeit jegliche Kontrolle über Ball,<br />

Gegner und die eigenen Nerven verlor.<br />

Und wieder bestätigte sich das<br />

Vorurteil, das besagt: Wenn Hertha<br />

einen Sieg braucht, um mal so richtig<br />

oben anzugreifen, dann folgt meist<br />

eine Niederlage. Dardai vermutete:<br />

„Vielleicht waren die letzten Siege<br />

ein bisschen zu viel für uns,vielleicht<br />

waren wir einen Tick zu zufrieden.“<br />

Wasmacht die Trainersuche?<br />

An diesem Sonnabend um halb vier<br />

spielt Hertha wieder gegen Stuttgart<br />

und von Zufriedenheit ist in Berlin<br />

längst keine Rede mehr. Drei Wochen<br />

vor dem Saisonende, nach zuletzt<br />

vier Niederlagen und zwei Unentschieden<br />

in Serie, nach drei Spielen<br />

ohne Torerfolg, geht es für Hertha<br />

darum, sich mit Anstand in den<br />

Sommer zu verabschieden. Salomon<br />

Kalou sagt jedenfalls: „Je erfolgreicher<br />

wir die Saison beenden, desto<br />

leichter wird es eine neue Mannschaft<br />

aufzubauen und locker in die<br />

nächste Vorbereitung zu starten.“<br />

Aber wie soll das bloß gelingen? „Wir<br />

brauchen Flanken“, sagte Dardai,<br />

„wir brauchen mehr einfache Spielzüge,nicht<br />

immer kompliziert.“<br />

Wenn das Komplizierte ganz einfach<br />

aussieht, dann ist meist Hinrunde<br />

und Hertha steht eher oben in<br />

der Tabelle. Sowar es immer unter<br />

Dardai. Warum es danach immer<br />

Der Zusammenbruch: Fabian Lustenberger und Valentino Lazaro<br />

„Es gab in meiner Zeit bei Hertha<br />

sicherlich einige unnötige Niederlagen,<br />

aber diese zählt<br />

zu den unnötigsten.“<br />

Fabian Lustenberger nach der Hinspielniederlage (1:2) gegen Stuttgart<br />

im vergangenen Dezember.<br />

eher nach unten ging, ist eine Frage,<br />

die sich der neue Trainer bestimmt<br />

stellen wird. Undwenn wir doch gerade<br />

bei dem Thema sind, gibt es eigentlich<br />

etwas Neues bei der Suche,<br />

Herr Preetz? Bruno Labbadia, David<br />

Wagner oder der unsichtbareDritte –<br />

wer wird esnun? Auf dem Trainermarkt<br />

scheinen zurzeit alle sehr aufgeregt<br />

zu sein. „Wir müssen erst mal<br />

IMAGO IMAGES<br />

definieren, wer aufgeregt ist“, sagte<br />

der Manager.„Ich bin ruhig, ich bin<br />

nicht aufgeregt.“<br />

Es gab in dieser Saison aber noch<br />

eine zweite Abwärtstendenz, und<br />

auch da eignet sich das Hinspiel gegen<br />

Stuttgartals Referenzpunkt. Wären<br />

alle bisherigen Spiele bereits<br />

nach der ersten Hälfte zu Ende gegangen,<br />

würde Hertha Platz sieben<br />

belegen; nur Zwölfter müsste der<br />

Klub nach dem Wiederanpfiff sein.<br />

Die Differenz in Punkten ausgedrückt:<br />

zehn. Zudem verstärken zwei<br />

andere Statistiken den Verdacht,<br />

dass Hertha stark anfängt, aber stärker<br />

abbaut: Nur Hannover 96(fünf)<br />

hat weniger Tore in der Schlussviertelstunde<br />

plus X erzielt als Hertha<br />

(sieben), und nur der FC Schalke<br />

(fünf) hat mehr Gegentore in der<br />

Nachspielzeit kassiert als Dardais<br />

Mannschaft (vier), die ja eigentlich<br />

mal den Ruf hatte, Kraft und Kondition<br />

bis zum Anschlag zu tanken. Für<br />

das Heimspiel gegen Stuttgart versprach<br />

der Trainer: „Wir wollen unseren<br />

eigenen Willen durchziehen.“<br />

Diesmal bis zum Schluss.Denn Hertha<br />

soll im Saisonfinale eine (für die<br />

Gegner) „unangenehmere“ Mannschaft<br />

werden und vorallem„gefährlicher“<br />

(vor dem anderen Tor).<br />

Werspielt im Sturm?<br />

DieNullnummer in Frankfurtvor einer<br />

Woche hat Dardai ein bisschen<br />

Mut gemacht, weil er durchaus<br />

Chancen gezählt hatte: „Nicht eine,<br />

nicht zwei, sondern mehrere.“ Und<br />

auch im Training gab es viele Szenen,<br />

die darauf schließen lassen, dass<br />

Hertha diese Chancen auch in Tore<br />

verwandeln kann. „Wahrscheinlich<br />

müssen die Netze ausgewechselt<br />

werden“, sagte Dardai, „wir haben<br />

sie kaputtgeschossen.“ Nur mal so:<br />

MarioGomez hatzuletzt vor336 Minuten<br />

für Stuttgartgetroffen.<br />

Davie Selke wartet etwas länger<br />

auf ein Tor, 620 Minuten sind es,und<br />

es war schon erstaunlich, dass er in<br />

den vergangenen beiden Spielen zunächst<br />

den Bankplatz zugewiesen<br />

bekommen hatte. Dardai setzt nun<br />

mal am liebsten auf den Einmannsturm,<br />

und in Hannover und gegen<br />

Frankfurtwar es Vedad Ibisevic, dem<br />

der Trainer vertraute. Der Kapitän<br />

hatte davor drei Spiele lang gefehlt,<br />

nach einem rotwürdigen Kopfballwurf<br />

gegen Dortmunds Torwart Roman<br />

Bürki. Selke ist einfach zu anständig,<br />

um sich über die Degradierung<br />

zu beschweren. Unddawir gerade<br />

beidem Thema sind, verlängert<br />

Ibisevic bald seinen auslaufenden<br />

Vertrag, Herr Preetz? „Die Gespräche<br />

laufen mit dem Ziel, dass er hier weiterspielen<br />

soll“, sagte der Manager:<br />

„Status: unaufgeregt, noch.“<br />

Dass zwei Stürmer automatisch<br />

mehr Torgefahr bedeuten, ist nur die<br />

halbe Wahrheit, eine, die gern von<br />

Fans und Reporternverkündet wird.<br />

Ein Trainer wie Dardai sieht das natürlich<br />

halb anders, bei seinem bevorzugten<br />

4-2-3-1 haben die Flügelspieler<br />

eine Teilverantwortung vor<br />

dem Tor. Dardai sagte: „Wir hatten<br />

immer genug Angreifer auf dem<br />

Platz.“ Zum Beispiel im Hinspiel gegen<br />

Stuttgart, als Selke und Ibisevic<br />

in der Startelf standen. Zunächst<br />

noch funktionierte das Zusammenspiel<br />

zweier Stürmer vorzüglich.<br />

Doch dann kam die zweite Halbzeit<br />

und alles begann zu kippen.<br />

Paul Linke<br />

stellt sich auf eine stürmische<br />

erste Halbzeit ein.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 25 **<br />

·························································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

Claus Löser über die<br />

Retrospektive „Commedia<br />

all’italiana“<br />

Seite 28<br />

„Eigentum verpflichtet. “<br />

Harry Nutt denkt über Geschichte und Aktualität des Grundgesetzes nach Seite 26 und 27<br />

„Gundermann“ im Glück: Regisseur Andreas Dresen (l.) und Hauptdarsteller Alexander Scheer durften jubeln. BERLINER ZEITUNG/CHRISTIAN SCHULZ (3)<br />

Es kam alles so, wie es zu erwarten<br />

war. Wer auf die<br />

Preisträger der diesjährigen<br />

Lolas gewettet hätte,<br />

wäremit leeren Taschen nach Hause<br />

gegangen. An Andreas Dresens<br />

„Gundermann“ führte an diesem<br />

Abend nichts vorbei, und das ist<br />

umso erstaunlicher,dader Regisseur<br />

im Sommer noch unsicher war, ob<br />

sich neben den Fans des Liedermachers<br />

überhaupt jemand für diesen<br />

singenden Baggerfahrer aus der Lausitz<br />

interessieren würde, der auch<br />

noch IM gewesen ist.<br />

Nun wurde das Team mit sechs<br />

Lolas belohnt, nicht zuletzt für die<br />

Ausdauer, mit denen es an diesem<br />

Projekt gearbeitet hatte. Zwölf Jahre<br />

mussten vergehen, ehe Gundermanns<br />

Geschichte in Kino kam, die<br />

Finanzierung war immer wieder<br />

auch an den Vorbehalten gegen die<br />

Hauptfigur gescheitert. Einen inoffiziellen<br />

Mitarbeiter der Staatssicherheit<br />

mochten sich die Geldgeber<br />

nicht als Helden vorstellen. Aber das<br />

ist er ja eben nicht: ein Held. Für ihre<br />

differenzierte Beschreibung von<br />

Gundermanns letztlich gescheitertem<br />

Lebensentwurfwurde die Drehbuchautorin<br />

Laila Stieler ebenfalls<br />

mit einer Lola geehrt. Und der<br />

Hauptpreis für Alexander Scheer war<br />

auch keine Überraschung. Siegesgewiss<br />

hatte der Schauspieler den Roten<br />

Teppich abgeschritten, mit dem<br />

Gundermann-Schutzhelm aus dem<br />

Film auf dem Kopf. Die Charakterisierung<br />

seiner Rolle brachte er auf<br />

drei Worte: Nase,Brille,Zähne.<br />

Kompliment vonder Kollegin<br />

Andreas Dresen bedankte sich für<br />

die Auszeichnung auf seine herzliche<br />

und immer auch über sich selbst<br />

hinausblickende Art: „Es werden<br />

sich viele Menschen im Osten<br />

freuen, dass wir jetzt andere Geschichten<br />

erzählen können, nicht<br />

nur über Opfer oder Täter, sondern<br />

auch das Dazwischen.“ Ein schönes<br />

Kompliment bekam er von der<br />

Schauspielerin Ursula Werner, mit<br />

Gundermann räumt ab<br />

Der Film über den DDR-Liedermacher und Baggerfahrer ist der große Gewinner<br />

der diesjährigen Filmpreisverleihung<br />

der er vor zehn Jahren „Wolke 9“ gedreht<br />

hatte: „Eine aufrichtige Verständigung<br />

über Lebenshaltungen<br />

durch die Kunst. So bist Du,Andy.“<br />

Und sonst? Suanne Wolff bekam<br />

verdientermaßen die Lola als beste<br />

Hauptdarstellerin in dem beklemmenden<br />

Flüchtlingsdrama „Styx“,<br />

das ebenso verdient auch mit der Lola<br />

in Silber geehrtwurde,als zweitbester<br />

Film, wenn man so will. Bronze ging<br />

an „Der Junge muss an die frische<br />

Luft“. Auffällig, dass der künstlerisch<br />

ambitionierteste Film, Christian Petzolds„Tansit“,<br />

leer ausging.<br />

Nicht immer ganz pointensicher<br />

moderiert von der Schauspielerin<br />

Désirée Nosbusch und ihrem Kollegen<br />

Tedros Teclebrhan lobpreiste<br />

sich die vierstündige Gala durch die<br />

diversen Kategorien. Kostüm, Szene,<br />

Maske, Musik und alles, was einen<br />

Film zu einem Wunder macht. Ganz<br />

klar,dass in den vielen Reden auf der<br />

Bühne so oft das Wort wunderbar<br />

fiel, eigentlich in jeder.<br />

Für die Tränen war in diesem Jahr<br />

Luise Heyer zuständig, die sich den<br />

Preis als beste Nebendarstellerin in<br />

dem Film „Der Junge muss an die frische<br />

Luft“ verdient hat und die völlige<br />

Überwältigung auf ihre unübersehbar<br />

freudige Erwartung zurückführte:<br />

„Ich glaube meine Hormone<br />

spielen gerade verrückt“. Sie hätte<br />

auch einen Preis für das schönste<br />

Umstandskleid verdient gehabt.<br />

Zuvor hatte Caroline Link eine<br />

Lola für den besucherstärksten Film<br />

Der deutsche Filmpreis ist<br />

mit drei Millionen Euro Preisgeld<br />

die höchstdotierte Kulturauszeichnung<br />

in Deutschland.<br />

Die Lola in Gold für den<br />

besten Spielfilm ist mit<br />

500 000 Euro verbunden.<br />

Bester Spielfilm<br />

„Gundermann“<br />

Beste Regie<br />

Andreas Dresen<br />

(„Gundermann“)<br />

Beste weiblicheHauptrolle<br />

Suanne Wolff („Styx“)<br />

Beste männliche Hauptrolle<br />

Alexander Scheer<br />

(„Gundermann“)<br />

VonFrank Junghänel<br />

DIE PREISTRÄGER<br />

Margarethe von Trotta,<br />

geehrtfürsLebenswerk<br />

Susanne Wolff,<br />

beste Hauptdarstellerin<br />

Beste weibliche Nebenrolle<br />

Luise Heyer(„Der Junge<br />

muss an die frische Luft“)<br />

Beste männliche Nebenrolle<br />

Alexander Fehling<br />

(„Das Ende der Wahrheit“)<br />

Bestes Drehbuch:<br />

LailaStieler („Gundermann“)<br />

Bester Kinderfilm:<br />

„Rocca verändertdie Welt“<br />

Besucherstärkster Film:<br />

„Der Jungemuss an die<br />

frische Luft“<br />

Ehrenpreis für herausragende<br />

Verdienste:<br />

Margarethe vonTrotta<br />

entgegennehmen dürfen. 3,6 Millionen<br />

Menschen ließen sich bisher<br />

von ihrem Film „Der Junge muss an<br />

die frische Luft“ unterhalten und zu<br />

Tränen rühren. Überreicht wurde ihr<br />

der Preis von Hape Kerkeling, auf<br />

dessen Kindheitserinnerungen die<br />

Geschichte beruht. „Es geht um Respekt“,<br />

sagte Kerkeling in seiner Laudatio.Respekt<br />

vorAndersfühlenden,<br />

Andersglaubenden, Andersaussehenden.<br />

Der Ehrenpreis der Filmakademie<br />

ging in diesem Jahr an die Regisseurin<br />

Margarethe von Trotta, auf<br />

ebenso kluge wie charmante und<br />

sehr persönliche Weise gewürdigt<br />

vonihrer Freundin Katja Riemann.<br />

Margarethe von Trotta erinnerte<br />

an ihre Anfänge in dem Beruf: „Das<br />

Wichtigste ist die Unterstützung<br />

beim ersten Film. Wie viele hören<br />

gleich wieder auf oder fangen gar<br />

nicht erst an.“ Sie erinnerte an eine<br />

Gemeinschaft junger Filmemacherinnen,<br />

die vor einem halben Jahrhundert<br />

angetreten waren, ihren<br />

Platz in der Branche einzufordern.<br />

„Wir haben damals um Sichtbarkeit<br />

kämpfen müssen. Jetzt sind wir endlich<br />

sichtbar.“<br />

Am Beginn der diesjährigen Verleihung<br />

stand der erste Auftritt des<br />

Schauspielers Ulrich Matthes in seiner<br />

neuen Funktion als Präsident der<br />

Deutschen Filmakademie. Ganz<br />

Gentleman widmete er seine Begrüßungsworte<br />

seiner Vorgängerin Iris<br />

Berben. Worte? Es war ein ganzer<br />

Song. Mit seiner umgedichteten Interpretation<br />

eines Klassikers in<br />

„That‘s why Iris is atramp“ hat sich<br />

der Theater- und Filmstar lässig für<br />

eine Drittkarriere als Frank-Sinatra-<br />

Double empfohlen. In seiner kleinen<br />

Ansprache an die versammelte Kollegenschaft<br />

formulierte er Ausschnitte<br />

aus seiner Agenda: Kämpferischer<br />

werden, tollkühner werden,<br />

subjektiver.„Schmeißt auch mal ein<br />

Vorurteil beiseite. Macht euch angreifbarer,werdet<br />

neugieriger.“<br />

Seine Forderung an die Politik,<br />

das Kino als Ort der kulturellen Bildung<br />

zu stärken, wurde flugs von<br />

Monika Grütters aufgegriffen, die ein<br />

Sofortprogramm für Kinos im ländlichen<br />

Raum ankündigte. Als hätten<br />

sie es abgesprochen. Besonders gern<br />

gehört wurde im Kreis der Filmleute<br />

ihre Nachricht: „Die Fördertöpfe<br />

sind so gut gefüllt wie nie und das<br />

sollen sie auch bleiben.“ Fragt sich<br />

eben nur, wer an die Töpfe rankommt.<br />

Insofern ist es interessant und<br />

auch bezeichnend, welche Filme an<br />

diesem Abend nicht zur Debatte<br />

standen. Da wäre etwa „In my<br />

Room“, Ulrich Köhlers poetische Vision<br />

über die Möglichkeiten und<br />

Grenzen der inneren Freiheit oder<br />

auch das radikal inszenierte „Wintermärchen“<br />

des Regisseurs Jan<br />

Bonny,der sich erbarmungslos in die<br />

Welt eins rechtsradikalen Mördertrios<br />

zoomt, ohne eine Erklärung für<br />

das Böse zu suchen. Zwei mutige,im<br />

besten Sinne eigenartige Filme, die<br />

zumindest eine Nominierung verdient<br />

gehabt hätten.<br />

Mutzum Experiment<br />

Der Deutsche Filmpreis ist ja keine<br />

reine Glamourveranstaltung, auch<br />

wenn dieVeranstalter wieder alles gegeben<br />

haben. Als Fördermittel der<br />

Kulturstaatsministerin sind die Preisgelder<br />

als Starthilfe für konkrete Folgeprojekte<br />

gedacht, und in diesem<br />

Kontext darfruhig auch mal das Wort<br />

Filmkunst fallen oder eben auch der<br />

Mut zum Experiment, den Monika<br />

Grütters sich eingangs gewünscht<br />

hatte. Bei allem Respekt, ein Buddymovie<br />

wie „25 Km/h“ ist prima Popcornkino,<br />

hat aber in der Kategorie<br />

„Bester Film“ wenig verloren. Die<br />

250 000 Euro, die allein eine Nominierung<br />

bringt, wären zum Beispiel<br />

bei der Debütantin EvaTrobisch („Alles<br />

ist gut“) besser aufgehoben.<br />

Keine Rolle gespielt hat übrigens<br />

auch Florian Henckel von Donnersmarck<br />

mit seinem von vielen Kritikern<br />

als anmaßend empfundenen<br />

Künstlerfilm „Werkohne Autor“, der<br />

ja immerhin einen Golden Globe gewonnen<br />

hat und vonden deutschen<br />

Filmvermarkternimmerhin ins Rennen<br />

um den Oscar geschickt wurde.


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

SONNTAGSKRIMI<br />

An<br />

der<br />

Front<br />

VonFrank Junghänel<br />

Den schönsten Satz sagt Robert<br />

Karowinder Mitte des Films zu<br />

Nina Rubin: „Vielleicht sind Sie ihm<br />

gerade zu gluckig.“ DieKommissarin<br />

ist sauer,weil sich ihr Sohn Tolja mit<br />

seinen Problemen lieber an den Kollegen<br />

gewandt hat als an seine wie<br />

immer überbesorgte Mutter. Und<br />

Probleme hat der Junge reichlich. Er<br />

macht gerade ein Einsatzpraktikum<br />

an der Front –bei der Schutzpolizei.<br />

Oder eben den Straßenbullen, wie<br />

sie sich selber nennen. Zu Beginn<br />

das filmvertraute Stadtbild: Dealer,<br />

böse Blicke, Nachtgestalten. Mitten<br />

unter ihnen drei Streifenpolizisten,<br />

die sehr unterschiedlich mit dieser<br />

angespannten Situation umgehen.<br />

Harald Stracke (Peter Trabner), steht<br />

die bevorstehende Frühverrentung<br />

ins Gesicht geschrieben, während<br />

sich Sandra und Tolja, die beiden<br />

jungen Polizisten an seiner Seite,mit<br />

schwarzem Humor durch ihre im<br />

Grunde aussichtslose Lage rappen.<br />

Wenig später ist Sandra tot, sie<br />

stirbt bei einer Routinekontrolle, zu<br />

der sie voneinem Nachbarngerufen<br />

worden sind, der sich über die laute<br />

Musik beschwert. Wassie nicht ahnen<br />

können: Die Wohnung ist ein<br />

Drogenlager.Oder hätten sie es doch<br />

ahnen können? Beider ersten Befragung<br />

verstrickt sich Azubi Tolja in<br />

Widersprüche. Als er nicht mehr<br />

weiter weiß, spricht er mit dem naturgemäß<br />

ungluckigen Karow.<br />

Polizeifilme, die sich mit den Verwerfungen<br />

innerhalb des Apparates<br />

befassen oder auch die angespannte<br />

Gemütslage der Burn-out-Beamten<br />

thematisieren, gab es im „Tatort“<br />

schon öfter. Christoph Darnstädt<br />

(Buch) und Christian von Castelberg<br />

(Regie) fügen dem Genreeine interessante<br />

Facette hinzu, indem sie sich<br />

vondem eingeführten Plot entfernen,<br />

ohne ihn aus dem Auge zu verlieren.<br />

Was als drogeninduzierter Straßenkrimi<br />

mit Clanhintergrund beginnt,<br />

wie man es inzwischen aus jeder<br />

zweiten Berlinserie kennt, wendet<br />

sich nach und nach zu einer familiärenTragödie<br />

–und auch wenn deren<br />

psychologische Unterfütterung nicht<br />

immer schlüssig wirkt, ist das Finale<br />

doch konsequent.<br />

Robert Karow hat übrigens nicht<br />

nur den schönsten Satz in diesem<br />

Film, sondern auch die beste Szene.<br />

Er fängt sich eine Ohrfeige.<br />

Tatort–Der gute Weg 20. 15 Uhr, ARD<br />

Nina Rubin (Meret Becker) und Sohn Tolja<br />

(Jonas Hämmerle, l.) mit RobertKarow<br />

(MarkWaschke) am Tatort RBB/STEFAN ERHARD<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,2.Mai<br />

1 Euro-League, 1 RTL 6,27 25 %<br />

2 Euro-League, 2 RTL 5,67 18 %<br />

3 Tagesschau ARD 4,45 16 %<br />

4 Mit der Tür ins Haus ZDF 4,30 14 %<br />

5 Usedom-Krimi ARD 3,62 12 %<br />

6 heute ZDF 3,48 16 %<br />

7 heute-journal ZDF 3,47 12 %<br />

8 Wer weiß denn ...? ARD 3,34 20 %<br />

9 Notruf Hafenkante ZDF 3,21 12 %<br />

10 SOKOStuttgart ZDF 3,20 18 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />

I<br />

Einunvergessliches Bild aus den frühen<br />

80er-Jahren zeigt einen alten<br />

Mann, der eine Matratze inein von<br />

Studenten besetztes Haus trägt. Er<br />

blickt angestrengt, aber heiter und<br />

hält sich mehr an der Matratze fest,<br />

als dass er sie trägt. Der symbolischen<br />

Bedeutung seines Tuns schien<br />

er sich dabei sehr bewusst zu sein.<br />

Tatsächlich zogernicht wirklich in<br />

eines jener Mietshäuser in West-Berlin<br />

ein, derer sich zu der Zeit junge<br />

Menschen aus Protest gegen den<br />

mutwillig herbeigeführten Wohnungsleerstand<br />

bemächtigt hatten.<br />

Binnen weniger Monate waren die<br />

Hausbesetzer durch ihre Aktivitäten<br />

zu einer starken Protestbewegung<br />

angewachsen, an beinahe jedem<br />

Wochenende fanden Demonstrationen<br />

statt. Die Hausbesetzer erhielten<br />

rasch Zustimmung, und sie warenpolitisch<br />

erfolgreich. Manche erhielten<br />

vorübergehende Nutzungsverträge<br />

und die Parteien,<br />

insbesonderedie gerade erst ins <strong>Berliner</strong><br />

Abgeordnetenhaus eingezogene<br />

Alternative Liste, forcierten die<br />

Instandhaltung und Modernisierung<br />

von Wohnraum in der noch<br />

sichtbar von Kriegszerstörungen geprägten<br />

Stadt.<br />

Der alte Mann, der sich die Sache<br />

der jungen Leute zuEigen gemacht<br />

hatte,war kein Unbekannter.Erhieß<br />

Fritz Eberhardund hielt als Professor<br />

bis ins hohe Alter –erstarb 1982 mit<br />

85 Jahren –Lehrveranstaltungen am<br />

Institut für Publizistik an der Freien<br />

Universität Berlin ab. Fritz Eberhard<br />

hatte sich mit seinen Studenten solidarisch<br />

erklärt, und es schien für ihn<br />

eine Selbstverständlichkeit, im ausdrücklichen<br />

Bewusstsein des zivilen<br />

Ungehorsams Hausfriedensbruch zu<br />

begehen.<br />

Derdeutsche Rechtsstaat und wie<br />

er sich seit 1949 entwickelt hatte, lag<br />

ihm dabei besonders am Herzen.<br />

Fritz Eberhard hieß ursprünglich<br />

Adolf Arthur Egon Hellmuth Freiherr<br />

vonRauschenplat. DenNamen hatte<br />

er abgelegt, nachdem er als Widerstandskämpfer<br />

gegen das NS-Regime<br />

in den Untergrund gegangen und von<br />

London aus vor allem publizistisch<br />

tätig war. Bald nach Kriegsende<br />

kehrte er nach Deutschland zurück<br />

und wurde 1948 für die SPD Mitglied<br />

des Parlamentarischen Rates, jenem<br />

aus 61 Männern und vier Frauen bestehenden<br />

Gremium, das am 8. Mai<br />

1949 einen nach hartem Ringen abgeschlossenen<br />

Gesetzesentwurf vorlegte,<br />

der schließlich am 23. Mai als<br />

Grundgesetz der Bundesrepublik<br />

Deutschland beschlossen wurde. Bis<br />

auf Bayern stimmten zehn von elf<br />

Länderparlamenten zu.<br />

An die Szene mit Fritz Eberhard<br />

muss ich wieder denken, seit am Beispiel<br />

der Wohnungsbaugesellschaft<br />

Deutsche Wohnen in Berlin intensiv<br />

über das Für und Wider von Enteignungen<br />

debattiertwird. Schon möglich,<br />

dass sich der engagierte Professor<br />

auf die Seite der Befürworter dieses<br />

rabiaten verwaltungsrechtlichen<br />

Schrittes geschlagen hätte. „Weder<br />

Privateigentum noch Marktwirtschaft<br />

wurden im Grundgesetz heiliggesprochen“,<br />

lautete eine seiner<br />

Maximen. Das Grundgesetz stelle<br />

vielmehr Regeln für die Enteignung<br />

auf. Eberhard wusste, wovon er<br />

sprach, er hatte selbst an der Formulierung<br />

des Artikels mitgewirkt. Dabei<br />

ging es ihm insbesondere um<br />

eine Sozialpflichtigkeit des Eigentums,inArtikel<br />

14, Absatz 2heißt es:<br />

„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch<br />

soll zugleich dem Wohle der<br />

Allgemeinheit dienen.“<br />

Die Deutschen Wohnen und andere<br />

Großeigentümer werden bezichtigt,<br />

ihren Besitz vielfach zulasten<br />

der Mieter grob zu vernachlässigen<br />

und somit gegen das allgemein verpflichtende<br />

Prinzip des Grundgesetzes<br />

zuverstoßen. Die Zahl unzufriedener<br />

Mieter ist groß, und längst<br />

scheint der <strong>Berliner</strong> Immobilienmarkt<br />

zum Kampfplatz eines forcierten<br />

kapitalistischen Profitstrebens<br />

geworden zu sein, auf dem es nicht<br />

zuletzt um symbolische Raumgewinne<br />

geht.<br />

Die Befürworter von Enteignungen<br />

verweisen auf eine immer größer<br />

werdendeWohnungsnot und pochen<br />

auf eine konsequente Anwendung<br />

von Artikel 15 GG, in dem es heißt:<br />

„Grund und Boden, Naturschätze<br />

und Produktionsmittel können zum<br />

Zwecke der Vergesellschaftung durch<br />

ein Gesetz, das Art und Ausmaß der<br />

Entschädigung regelt, in Gemeineigentum<br />

oder in andere Formen der<br />

Gemeinwirtschaft überführt werden.“<br />

An dieser Stelle wird die Debatte<br />

nicht nur spannend, sondern auch<br />

kompliziert. Denn das Grundgesetz,<br />

das in den aktuellen Auseinandersetzungen<br />

gehisst wird wie eine triumphale<br />

Standarte, ist bei genauer<br />

Lesartweniger radikal, als es die starken<br />

Begriffe von Vergesellschaftung<br />

Die Eröffnung des Parlamentarischen<br />

Rates im September 1948<br />

Bei guter Verfassung<br />

Vor70Jahren entstand das Grundgesetz. Es wurde oft falsch verstanden und ist immer bedroht.<br />

Vier Szenen zu seiner Geschichte und Aktualität<br />

VonHarry Nutt<br />

Fritz Eberhard (1896–1982) gilt als einer<br />

der „Väter des Grundgesetzes“. DPA (2)<br />

„Weder<br />

Privateigentum<br />

noch<br />

Marktwirtschaft<br />

wurden im<br />

Grundgesetz<br />

heiliggesprochen.<br />

Das Grundgesetz<br />

stellt vielmehr<br />

Regeln für die<br />

Enteignung auf.“<br />

Fritz Eberhard,<br />

eines von 65Mitgliedern des<br />

Parlamentarischen Rates, über den<br />

gerade hoch aktuellen Artikel 14<br />

des Grundgesetzes.<br />

und Enteignung nahelegen, die zuletzt<br />

auch vom Juso-Vorsitzenden<br />

Kevin Kühnert als politische Kampfbegriffe<br />

mobilisiertworden sind.<br />

Das Grundgesetz sieht vielmehr<br />

Entschädigungen vor. Was weggenommen<br />

werden soll, muss auch bezahlt<br />

werden. Die Enteignung, die<br />

über das politische Verfahren eines<br />

Volksbegehrens erzwungen werden<br />

soll, hat einen hohen Preis, der am<br />

Ende der öffentlichen Hand in Rechnung<br />

gestellt werden wird. Die<br />

Enteignungsbefürworter treten in<br />

klassenkämpferischer Pose auf, aber<br />

letztlich erweisen sie sich als Propagandisten<br />

eines symbolischen Aktionismus,der<br />

bereits zu wissen vorgibt,<br />

werder Nutznießer sein wird. Kritiker<br />

aber wenden ein, dass die mit hohen<br />

Entschädigungssummen einhergehenden<br />

Enteignungen kaum zur<br />

Schaffung von dringend benötigtem<br />

Wohnraum beitragen werden.<br />

Mit starrem Blick aufs Grundgesetz<br />

jedenfalls ist nicht zu reparieren,<br />

was in der Gestaltung der <strong>Berliner</strong><br />

Lebensverhältnisse über Jahrzehnte<br />

versäumt wurde. Die Nöte am <strong>Berliner</strong><br />

Wohnungsmarkt haben auch<br />

historische Gründe, die keineswegs<br />

nur den kaltschnäuzigen Geschäften<br />

von Immobilienspekulanten anzulasten<br />

sind.<br />

Als geteilte Stadt war Berlin seit jeher<br />

ein Ort der ungewissen Zukunft.<br />

Viele kamen für den Moment und<br />

planten lieber nicht voraus. Außerdem<br />

galt es jungen Neuankömmlingen<br />

als unausgesprochenes Gebot,<br />

nicht spießig zu erscheinen. Der<br />

Mentalität der Häuslebauer, die sich<br />

in den Lebensläufen ihrer Elternverfestigt<br />

hatte, waren sie ja gerade erst<br />

entflohen. Das trug letztlich wohl<br />

auch dazu bei, dass die sogenannte<br />

Eigentumsquote in Berlin – in Ost<br />

und West aus unterschiedlichen<br />

Gründen –weit geringer als andernorts<br />

ist. Undsokam es allenfalls ansatzweise<br />

dazu, dass die Stadt und<br />

ihre Bewohner ein ausgeprägtes Bewusstsein<br />

für jenen Artikel im Grundgesetz<br />

entwickelten, der sie auf die<br />

Achtung des Gemeinwohls und die<br />

Pflege ihres Eigentums verpflichtete.<br />

II<br />

„Mutter Mathilde“ heißt ein 1972 erschienenes<br />

Album des Liedermachers<br />

Franz-Josef Degenhardt, durch<br />

das ich mich über den popkulturel-<br />

lem Umweg erstmals mit einem<br />

Grundrecht vertraut machte.Esging<br />

dabei um die Frage, obich nach erfolgter<br />

Musterung meinen Wehrdienst<br />

bei der Bundeswehr ableisten<br />

oder stattdessen den Kriegsdienst<br />

verweigern solle. Degenhardts<br />

dringlich-monotoner Sprechgesang<br />

in dem Stück „Befragung eines<br />

Kriegsdienstverweigerers“ war dabei<br />

eine musikalische Entscheidungshilfe.<br />

Der Sänger karikiert darin das<br />

Verfahren der Gewissensprüfung,<br />

die der Gesetzgeber vordie Möglichkeit<br />

gesetzt hatte, statt des Wehrdienstes<br />

an der Waffe einen zivilen<br />

Ersatzdienst zu leisten. Degenhardt,<br />

der der kommunistischen DKP nahestand,<br />

war kein Pazifist. In seinem<br />

Lied führte er vielmehr die Absurdität<br />

eines Verfahrens vor, durch das<br />

der Staat sich anmaßte, dem Gewissen<br />

der Einzelnen auf den Zahn zu<br />

fühlen. Der Prüfling sollte nachweisen,<br />

dass er zur Befolgung kriegerischer<br />

Handlungen nicht in der Lage<br />

sei. Artikel 12a, Absatz 2des Grundgesetzes<br />

sieht das Recht, den Kriegsdienst<br />

mit der Waffe zu verweigern,<br />

ausdrücklich vor. Es war übrigens<br />

Fritz Eberhard, der sich maßgeblich<br />

dafür eingesetzt hatte. In Degenhardts<br />

Lied aber wirdeszum ideologischen<br />

Spielball der Gewissensprüfer.<br />

„Also Sie berufen sich hier pausenlos<br />

aufs Grundgesetz“, heißt es in<br />

dem Song, „Sagen Sie mal, sind Sie<br />

eigentlich Kommunist?“<br />

Wir Jugendlichen fanden das<br />

treffend, drückte sich darin doch<br />

das Misstrauen gegenüber jungen<br />

Staatsbürgern aus, die sich ihrer<br />

Rechte bewusst und in diesem Fall<br />

geneigt waren, von ihnen Gebrauch<br />

zu machen. Tatsächlich<br />

musste ich später eine Gewissenprüfung<br />

über mich ergehen lassen,<br />

die so absurd war, wie Degenhardt<br />

sie besungen hatte. Aber anders<br />

als im Lied war mein Begehren<br />

erfolgreich. Ich wurde als<br />

Kriegsdienstverweigerer anerkannt.<br />

Da hatte das Stück seine Wirkung<br />

aber bereits erzielt. Es festigte<br />

den Verdacht, dass ein auf<br />

dem Papier existierendes Grundrecht<br />

in der Praxis bis zur Unkenntlichkeit<br />

entstellt werden<br />

kann. Die„Befragung eines Kriegsdienstverweigerers“<br />

wurde zu einem<br />

subkulturellen Hit, weil es<br />

das Lebensgefühl einer Generation<br />

traf, die sich im eigenen Land<br />

in der Außenseiterrolle wähnte.<br />

Das Grundgesetz wirkte in dieser


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 27<br />

·························································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

NACHRICHTEN<br />

„Star Wars“-Darsteller<br />

Peter Mayhewgestorben<br />

DerSchauspieler Peter Mayhew,der<br />

durch seine „Star Wars“-Rolle als der<br />

zottelige Chewbacca berühmt<br />

wurde,ist tot. Dergebürtige Brite sei<br />

am 30. Aprilauf seinem Anwesen in<br />

Texas gestorben, teilte seine Familie<br />

am Donnerstag auf Mayhews Twitterseite<br />

mit. DerSchauspieler wurde<br />

74 Jahrealt. Eine<br />

Todesursache<br />

nannte die Familie<br />

nicht. Ende<br />

Juni sei eine<br />

Trauerfeier für<br />

Freunde und Angehörige<br />

geplant,<br />

für Fans<br />

soll im Dezember<br />

in Los Angeles<br />

ein Treffen<br />

JONATHAN SHORT /DPA<br />

Peter Mayhew<br />

(1944–2019)<br />

stattfinden, hieß es in der Mitteilung.<br />

„Star Wars“-Schöpfer George Lucas<br />

hatte den über 2,20 Meter großen<br />

Darsteller 1977 für„Krieg der Sterne“<br />

gecastet. Weiterevier Male schlüpfte<br />

Mayhew in das haarige Kostüm der<br />

beliebten Wookiee-Figur,zuletzt<br />

2015 für „Star Wars: DasErwachen<br />

der Macht“. Danach führte er seinen<br />

Nachfolger,den Finnen Joonas Suotamo,indie<br />

Rolle ein. (dpa)<br />

„Sind Sie eigentlich ein Kommunist?“ heißt es in der „Befragung<br />

eines Kriegsdienstverweigerers“ von Franz-Josef Degenhardt.<br />

Der Schriftsteller Navid Kermani hielt 2014 die Festrede zum<br />

65. Jahrestag des Grundgesetzes.<br />

Der Moderator Jan Böhmermann geht für die Kunstfreiheit an die<br />

Grenze des guten Geschmacks. IMAGO IMAGES (3)<br />

100 000 Euro für Zeichnung<br />

von Nelson Mandela<br />

Konstellation fast wie ein subversiv-geheimes<br />

Manifest. Für den Moment<br />

glaubte man, das Grundgesetz<br />

auf seiner Seite zu haben –gegen die<br />

Mehrheitsmeinung der Bevölkerung<br />

und deren kulturelle Hegemonie.<br />

III<br />

Es fühlt sich an wie eine kleine<br />

Ewigkeit, doch es ist erst fünf Jahre<br />

her, dass sich der Schriftsteller und<br />

Islamwissenschaftler Navid Kermani<br />

anlässlich des 65. Jahrestages<br />

des Grundgesetzes auf empathische<br />

Weise zu ihm bekannte. Eserfüllte<br />

ihn mit Stolz und Genugtuung, als<br />

erster Deutscher, dessen Eltern<br />

nicht deutscher Herkunft sind, als<br />

Gastredner im Bundestag aus diesem<br />

Anlass sprechen zu dürfen. Im<br />

Verlauf seiner Rede kam Kermani<br />

auf den langen Weg zur Akzeptanz<br />

des historischen Textes zu sprechen.<br />

„Das Interesse der Öffentlichkeit<br />

am Grundgesetz war aus heutiger<br />

Sicht beschämend gering, die<br />

Zustimmung innerhalb der Bevölkerung<br />

marginal. Befragt, wann es<br />

Deutschland am besten gegangen<br />

sei, entschieden sich noch 1951 in<br />

einer repräsentativen Umfrage 45<br />

Prozent der Deutschen für das<br />

Kaiserreich, sieben Prozent für die<br />

Weimarer Republik, 42 Prozent für<br />

die Zeit des Nationalsozialismus<br />

und nur zwei Prozent für die Bundesrepublik.<br />

Zwei Prozent! Wie<br />

froh müssen wir sein, dass am Anfang<br />

der Bundesrepublik Politiker<br />

standen, die ihr Handeln nicht<br />

nach Umfragen, sondernnach ihren<br />

Überzeugungen ausrichteten.“<br />

An dieser Stelle verzeichnet das<br />

Protokoll des Bundestags Applaus,<br />

der sich auch in anderen Passagen<br />

der Rede wiederholt. Auch zu den<br />

Passagen, in denen Kermani sich<br />

kritisch mit den Veränderungen<br />

des Asylrechts auseinandersetzt:<br />

„Wir können das Grundgesetz<br />

nicht feiern, ohne an die Verstümmelungen<br />

zu erinnern, die ihm<br />

hier und dort zugefügt worden<br />

sind. Auch im Vergleich mit den<br />

Verfassungen anderer Länder<br />

wurde der Wortlaut ungewöhnlich<br />

häufig verändert, und es gibt nur<br />

wenige Eingriffe,die dem Text gutgetan<br />

haben. Was der Parlamentarische<br />

Rat bewusst im Allgemeinen<br />

und Übergeordneten beließ,<br />

haben der Bundestag und der<br />

Bundesrat bisweilen mit detaillierten<br />

Regelungen befrachtet.<br />

Nicht nur sprachlich am schwersten<br />

wiegt die Entstellung des Artikels<br />

16. (Beifall) Ausgerechnet das<br />

Grundgesetz, in dem Deutschland<br />

seine Offenheit auf ewig festgeschrieben<br />

zu haben schien, sperrt<br />

heute diejenigen aus, die auf unsere<br />

Offenheit am dringlichsten<br />

angewiesen sind: die politisch Verfolgten.<br />

Ein wundervoll bündiger<br />

Satz ‚Politisch Verfolgte genießen<br />

Asylrecht.‘ geriet 1993 zu einer<br />

monströsen Verordnung aus 275<br />

Wörtern, die wüst aufeinandergestapelt<br />

und fest ineinander verschachtelt<br />

wurden, nur um eines<br />

zu verbergen: dass Deutschland<br />

das Asyl als Grundrecht praktisch<br />

abgeschafft hat.“ Was Kermani<br />

hier anmahnte,geriet ein Jahr später<br />

auf dramatische Weise in den<br />

Mittelpunkt einer gesellschaftlichen<br />

und politischenKrise.<br />

IV<br />

Im Jahr 2008 hatte das Amtsgericht<br />

Hamburg über eine Klage zu entscheiden,<br />

in der ein Theaterbesucher<br />

die Rückerstattung seines<br />

Eintrittsgeldes erwirken wollte.<br />

Der Kläger sah sich vom Regisseur<br />

getäuscht, weil er das aufgeführte<br />

Shakespeare-Stück „Viel Lärm um<br />

Nichts“ kaum wiedererkannt<br />

hatte. Das Gericht wies die Klage<br />

zurück. Das heute in Deutschland<br />

übliche Regietheater sei in aller<br />

Regel durch einen stark interpretatorischen<br />

Zugriff auf die Theatervorlage<br />

gekennzeichnet. Wer<br />

dennoch eine vorlagengetreue Inszenierung<br />

besuchen wolle,müsse<br />

durch Erkundigungen im Vorfeld<br />

sicherstellen, dass es sich um einen<br />

solchen Ausnahmefall handelt.<br />

Die Kunstfreiheit, von der es<br />

in Artikel 5, Absatz 3des Grundgesetzes<br />

heißt: „Kunst und Wissenschaft,<br />

Forschung und Lehre sind<br />

frei. Die Freiheit der Lehre entbindet<br />

nicht von der Treue zur Verfassung“,<br />

schützt nicht nur die Rezipienten<br />

vonKunst, sonderninsbesondere<br />

auch deren Produzenten.<br />

Der Hamburger Fall ist geradezu<br />

rührend in seinem Ringen<br />

um künstlerische Praxis. Wie belastbar<br />

aber ist das Prinzip der<br />

Kunstfreiheit, wenn es politisch<br />

ernst wird? Das wollte 2016 der<br />

TV-Moderator Jan Böhmermann<br />

herausfinden, indem er den türkischen<br />

Staatspräsidenten Recep<br />

Tayyip Erdogan in einem sogenannten<br />

Schmähgedicht grob beleidigte.<br />

Böhmermanns Gedicht<br />

wurde in Teilen verboten, die Persönlichkeitsrechte<br />

Erdogans wurden<br />

in diesem Fall höher bewertet<br />

als die Freiheit der Kunst, die in<br />

Artikel 5, Absatz 3jaimmer noch<br />

an die Treue zur Verfassung gebunden<br />

ist. Böhmermann beließ<br />

es nicht bei dieser Klage, die gerichtlichen<br />

Auseinandersetzungen<br />

halten weiter an. Als Etappen-<br />

telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

erfolg kann der Moderator für sich<br />

verzeichnen, dass der Paragraf 103<br />

des Strafgesetzbuches,indem Majestätsbeleidigung<br />

unter Strafe gestellt<br />

war, zwischenzeitlich abgeschafft<br />

worden ist.<br />

Man muss Böhmermann nicht<br />

mögen, um ihm für seine entnervende<br />

Strapazierung des Artikels 5<br />

des Grundgesetzes dankbar zu<br />

sein. Er hat deutlich gemacht, dass<br />

Kunst nicht schön zu sein hat, sondern<br />

gerade auch in ihrem anmaßenden<br />

Charakter ausgehalten<br />

werden muss. Ineinem YouTube-<br />

Gespräch mit Frank Elstner kündigte<br />

Böhmernann kürzlich an,<br />

dass die eigentliche Pointe im Fall<br />

Schmähgedicht noch ausstehe.<br />

Schon jetzt aber hat er erreicht,<br />

dass der Ausspruch des früheren<br />

Bundesinnenministers Hermann<br />

Höcherl, man könne schließlich<br />

nicht den ganzen Tag mit dem<br />

Grundgesetz unterm Arm herumlaufen,<br />

seine Gültigkeit verloren hat.<br />

kultur pur<br />

Harry Nutt<br />

war Zivildienstleistender<br />

beim Malteser Hilfsdienst.<br />

AUS DEM TECHNOCLUB TRESOR<br />

ZUKÜNFTIG IM HUMBOLDT FORUM<br />

Eine Zeichnung des verstorbenen<br />

südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers<br />

Nelson Mandela ist für<br />

knapp 113 000 Dollar (rund 100.000<br />

Euro)versteigertworden. Das2002<br />

angefertigte Bild„Die Zellentür,Robben<br />

Island“ wurde am Donnerstag<br />

bei einer Auktion in NewYorkverkauft.<br />

Der2013 verstorbene Anti-<br />

Apartheid-Kämpfer hatte insgesamt<br />

27 Jahrehinter Gitternverbracht, davon18Jahreauf<br />

der Gefängnisinsel<br />

Robben Island vorKapstadt. Die59<br />

Zentimeter hohe und 42 Zentimeter<br />

breite Zeichnung ist eines der wenigen<br />

Werke, die der früheresüdafrikanische<br />

Präsident bis zu seinem Tod<br />

aufbewahrte –und das erste,das in<br />

einer Auktion versteigertwurde.<br />

(AFP)


28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

18.00: Galileo Galilei. Das Theater und die Pest<br />

20.00 Kleines Haus: Amir<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (& 47 99 74 88)<br />

20.00: Ein Mord wird angekündigt<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: Wagner-Woche: Der fliegende Holländer<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

19.30: Der Hauptmann vonKöpenick<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

20.00: Tagebuch eines Wahnsinnigen<br />

20.00: The Evil (Gastspiel)<br />

Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11) 19.00,<br />

21.30: Flying Pictures (Flying Steps &Osgemeos)<br />

Haus der<strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />

18.00: Theatertreffen: Pussy Sludge<br />

20.30: Theatertreffen: Vantablack<br />

Anzeige<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.30: Poros<br />

Komödie am Kurfürstendamm im SchillerTheater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00: Unterleuten<br />

Radialsystem (& 288 78 85 88)<br />

20.00: human requiem (Rundfunkchor Berlin &<br />

Sasha Waltz &Guests)<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

20.00: Vier SternStunden<br />

Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />

20.00: Wirwollen nie nie nie (Raum 305)<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

15.00, 20.30 Saal B: Im Herzender Gewalt<br />

18.00 Saal C: DankeDeutschland<br />

20.00 Studio: He? She? Me! Free<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

16.00Champagnerhalle:Der letzte Raucher<br />

20.00: SonnyBoys<br />

Schlossplatztheater (& 651 65 16)<br />

20.00: fastFaust<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

19.00 Festsaal: Theatertreffen: Unendlicher Spaß<br />

Anzeige<br />

Spiegelpalast am Bahnhof Zoo<br />

(& 018 06 57 00 70) 19.00: Hoodoo<br />

Staatsoper Unter denLinden (& 20 35 45 55)<br />

18.00: Balanchine |Forsythe |Siegal<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.30: Haußmanns Staatssicherheitstheater<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Diewilden Weiber vonNeukölln<br />

23.30: Paillette geht immer (Jurassica Parka)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

17.00, 20.00: Wenn Deutsche über Grenzen gehen<br />

19.30 Studio: Die Zukunftist kein Ponyhof<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.00, 15.00, 19.00: Vivid<br />

Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />

20.00: Spätzle mitCurrywurst (Twin Spin)<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

20.00: Die LiveShow<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

15.00, 19.30: The Band –Das Musical<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

20.00: The Returnofthe Fabulous Singlettes<br />

Fest<br />

Liebe Mely Kiyak,<br />

Das Gorki-Theater ist stolz auf Sie. Weil kürzlich Ihre 100. Kolumne in der<br />

Hauspostille des Theaters erschienen ist, feiertesmit Ihnen ein Fest. Einige<br />

Ihnen vertraute Gäste werden mit vonder Partie sein., u.a. Sasha Marianna<br />

Salzmann, MaxCzollek und Deniz Utlu. Stolz verweist das Gorkidarauf,<br />

dass Bundeskanzlerin Angela Merkel vielleicht vorbeischaut, immerhin sei<br />

bei ihr angefragt worden. 100 Kolumnen, das ist eine stolzeZahl, über die die<br />

Leser der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> milde lächeln. In dieser <strong>Zeitung</strong> haben Siemehr als<br />

doppelt so viele geschrieben. DieLeser haben Siegeliebt für Ihrenneugierigen,<br />

angstfreien und sehr oft frechen Blick auf Alltag und Gesellschaft.<br />

Manchmal flogen die Fetzen, aber Sie konnten auch leise und einfühlsam<br />

sein. Und sehr gewinnend. Es ist Ihnen sogar gelungen, unseren Kollegen<br />

Arno Widmann für die szenische Umsetzung eines IhrerTexte als Schauspieler<br />

zu gewinnen. DasGorki-Theater weiß also,warum es Siefeiert. HarryNutt<br />

Maxim-Gorki-Theater So, 20.30 Uhr,AmFestungsgraben 2<br />

SONNABEND<br />

BERLIN<br />

GESTALTEN<br />

11.05.<br />

2019<br />

www.Tag-der-Städtebauförderung.Berlin<br />

755030<br />

UFAFABRIK.DE<br />

CHEN<br />

HSI-HUANG<br />

HANDPUPPEN-THEATER<br />

AUS TAIWAN<br />

MO+DI 20:00<br />

VARIETÉSALON<br />

6.+7.5.<br />

ufaFabrik (& 75 50 30)<br />

20.00 Varieté-Salon: Sürçülisan (Safak Salda)<br />

20.00 Theatersaal: Die Zollhausboys<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Let’sTwist Again!<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

16.00: Über die Verhältnisse (FrankLüdecke)<br />

20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />

KLASSIK<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

20.00 Gr.Saal: Konzerthausorchester Berlin,Ltg.<br />

Bertrand de Billy,Tobias Moretti (Sprecher), Elza<br />

vanden Heever(Sopran), Beethoven: Musik zum<br />

Trauerspiel „Egmont“von Goethe;Strauss: „Vierletzte<br />

Lieder“ für Sopran und Orchester nach Hesse und<br />

Eichendorff; Ravel: „Daphnis et Chloë“ –Suite Nr.2<br />

20.00 Kl.Saal: Ensembles der Landesgymnasien für<br />

Musik Dresden und Weimar sowie des Musikgymnasiums<br />

C.Ph.E. Bach Berlin, Kammermusik Spezial<br />

52 Events<br />

11 Bezirke<br />

1Berlin<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

20.00: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Ltg.<br />

AndrewManze, Martin Helmchen (Klavier), Beethoven:<br />

Konzertfür Klavier und Orchester Nr.4G-Dur op. 58;<br />

Gade: Symphonie Nr.4B-Dur op. 20<br />

Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />

19.00: Daniel Barenboim (Klavier)<br />

St. Marien-Kirche Mitte (& 242 44 67)<br />

16.30: MarienKantorei unddes Barockorchesters Aris<br />

&Aulis,Solisten: MargotGenet, Susanne Langner,<br />

Stephan Gähler,Christian Wagner,TeDeum –Reflexionen<br />

–Musik aus Berlins historischer Mitte, Graun: Te<br />

Deum in D-Dur für Soli, Orchester und Chor;Graun:<br />

Missa in Es für Soli, Orchester und Chor<br />

KINDER<br />

Brotfabrik (& 471 40 01)<br />

16.00: Ein Abenteuer mit den Improvisionären,<br />

Improtheater (ab 5bis 13 J.)<br />

Buchhandlung Pankebuch (& 48 47 90 13)<br />

14.00: Astrid-Lindgren-Fest<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00, 21.30: Memories of Fools, Cirk La Putyka<br />

(ab 6J.)<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

12.00: Wieesmir gefällt –Vom Suchen und Finden<br />

der Freiheit<br />

Puppentheater Firlefanz (& 283 35 60)<br />

16.00: DergestiefelteKater,Abenteuer-Puppenspiel<br />

(ab 3bis 8J.)<br />

Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />

15.00: SSST!, florschütz &döhnert,Theater mit<br />

Puppen, Objekten und Live-Musik (ab 2bis 5J.)<br />

Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />

16.00: Unterscheidet euch! (10bis 14 J.)<br />

Yaam (& 615 13 54)<br />

14.00: Muckemacher,Milchsalon Kinder Konzerte,<br />

Cumbia, Ska, Rocksteady, Hip Hop, Mambo, Dub<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Kulturbrauerei/Alte Kantine (& 44 31 50)<br />

20.00: Kantinenlesen –Das Gipfeltreffen der <strong>Berliner</strong><br />

Lesebühnen,Dan Richter und Gäste<br />

Theater im Palais (& 201 06 93)<br />

19.30: <strong>Berliner</strong> Geschichten: Ringelnatz. Anders, mit<br />

Gundula Köster und CarlMartin Spengler<br />

KONZERT<br />

Arena Berlin (& 533 20 30)<br />

14.00: Desertfest 2019: Fu Manchu, The Shrine,<br />

Greenleaf, Naxatras, Kikagaku Moyo u.a.<br />

Gretchen (& 25 92 27 02)<br />

21.00: Frollein Smilla<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Phillip Boa andthe Voodooclub,Klez.e<br />

Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />

20.00: DJ Bobo, KaleidoLuna<br />

Passionskirche (& 69 40 12 41)<br />

20.00: Noa &Gil Dor<br />

Velodrom (& 44 30 44 30)<br />

20.15: Willkommen bei Carmen Nebel<br />

VertiMusic Hall (& 20 60 70 88 11)<br />

20.00: Disturbed, support: Skindred<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Der Fall Collini Sa 15.00,<br />

17.45, 20.30<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Der Flohmarkt von Madame<br />

Claire (OmU) 13.30; VanGogh 15.45, 20.30; Der Flohmarkt<br />

von Madame Claire 18.15; Matinee: Exhibition on Screen:<br />

Der jungePicasso So 11.30<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Der Flohmarkt von Madame<br />

Claire 15.40, 20.30,Soa.11.00;Monsieur Claude II<br />

18.00, So a. 13.20<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Atlas 13.30, 15.50, 18.10,<br />

20.30; Trautmann So 11.00; Avengers: Endgame (OF)<br />

16.15, 20.00, Soa.12.30; Das schönste Paar 16.00,<br />

18.20, 20.40, Sa a. 13.45; Zwei Familien auf Weltreise So<br />

11.40; Liebesfilm 15.00, 17.00, 19.00, 21.00; Matinee:<br />

RBG(OmU) So 11.15; Teawith the Dames (OmU) 17.00, Sa<br />

a. 14.15, So a. 14.00; Border 14.30, 19.00, 21.30; Vice<br />

(OmU) So 11.45; VanGogh 13.40, 18.30; Fighting with My<br />

Family (OmU) 16.00, 21.00; Free Solo (OmU) So 11.20;<br />

Christo(OmU) Sa14.15, 16.30, So 13.30, 15.45; Green<br />

Book (OmU)Sa18.45, So 20.15; Mid90s (OmU) Sa 21.30;<br />

Matinee: Ayka So 11.00<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Rocca verändertdie Welt Sa<br />

15.00; Zu jeder Zeit: Lernwege inder Pflege (OmU) 17.45;<br />

Ein letzter Job20.00; WirSa22.15; Teawith the Dames So<br />

15.30; Alien –Das unheimliche Wesen aus einer fremden<br />

Welt (OmU) /Aliens –Die Rückkehr (OmU) /Alien III (OmU)<br />

Sa 11.00; Teawith the Dames Sa 18.30; The Sisters Brothers<br />

Sa 20.15; Goliath96 Sa 22.30; Rocca verändert die<br />

Welt So 15.00; Teawith the Dames (OmU) So 18.00; Ein<br />

Gauner &Gentleman So 20.15<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks 13.45; Monsieur Claude II 15.50, 18.10,<br />

20.30; Matinee: Der illegale Film So 11.45; RoyalCorgi: Der<br />

Liebling der Queen 14.10, 16.10; Ein Gauner &Gentleman<br />

18.15, 20.30; Bohemian Rhapsody So11.30; Teawith the<br />

Dames 16.50, 18.50, Sa a. 14.50, So a. 11.15; The Favourite<br />

20.50, So a. 11.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

15.15, So a. 11.00; Vice 17.15; Die Berufung 20.00; Die<br />

sagenhaften Vier So 13.15; Alfons Zitterbacke15.15; Green<br />

Book 17.15; Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zusein<br />

20.00, So a. 14.00; Checker Tobi So 13.15<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Avengers: Endgame<br />

12.30, 16.30, 20.30; 3D: Avengers: Endgame 11.00,<br />

14.45, 18.40, 22.30; Avengers: Endgame 12.15, 16.10,<br />

20.00; Willkommen im Wunder Park 12.00; 3D: Captain<br />

Marvel 14.10; Der Fall Collini 17.00, 19.45; 3D: Avengers:<br />

Endgame (OF) 22.35; Dumbo 11.30, 13.50; 3D: Avengers:<br />

Endgame (OF) 16.20, 20.15; Green Book 12.15; Willkommen<br />

im Wunder Park 15.00; After Passion 17.15, 19.45;<br />

Avengers: Endgame 22.15; VanGogh 12.30, 15.00, 20.15;<br />

Ein letzter Job17.40; Der Fall Collini 22.50<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Prinzessin Emmy<br />

11.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen 17.15, Sa a.<br />

12.15; Willkommen im Wunder Park 13.45; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 315.15; Berlin Bouncer (OmenglU) 18.45;<br />

Border (OmU) 20.15; Der Goldene Handschuh 22.10; Die<br />

sagenhaften Vier So 12.15; Unser Team (OmU) Sa 11.00;<br />

Another Day ofLife –Jeszcze dzien zycia (OmU) Sa 12.45;<br />

Weil Du nur einmal lebst Sa 14.15, So 11.00; The Lego<br />

Movie II Sa 16.00, So 14.00; Das schönste Paar 18.00; Ein<br />

letzter Job(OmU) 19.40; One Cut of the Dead (OmU) 21.40;<br />

Beach Bum (OF) Sa 23.20; Pettersson und Findus So<br />

12.45; The Favourite (OmU) So 16.00; Mia und der weiße<br />

Löwe Sa11.00; Vice (OmU) Sa 12.30; Der Junge muss an<br />

die frische Luft 14.50; Green Book (OmU) 16.30; Free Solo<br />

(OmU) 18.45; Van Gogh (OmU) 20.30; The Hole in the<br />

Ground (OmU) 22.30; Royal Corgi: Der Liebling der Queen<br />

So 11.00; Bohemian Rhapsody(OmU) So 12.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Christo(OmU) 12.00,<br />

16.00; Die Wiese –Ein Paradies nebenan 14.00; Free Solo<br />

(OmU) 18.00; Ein Gauner &Gentleman (OmU) 20.00; Wir<br />

(OmU) Sa 21.50; The Sisters Brothers (OmU) So 21.50; Fair<br />

Traders (OmU) 12.30; Dark Eden (OmU) 14.15; Bildbuch<br />

(OmU) 15.50; Der Funktionär 17.45; Christo(OmU) 19.15;<br />

Das Wolfshaus (OmU) Sa 21.15; This Mountain Life (OmU)<br />

So 21.15<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Mia und der weiße Löwe<br />

11.00; IMAX 3D: Avengers: Endgame 11.00, 15.00, 19.00,<br />

23.00; Dumbo 11.15, 13.45, 16.30; Avengers: Endgame<br />

11.15, 15.15, 16.30, 19.30, 19.45; Alfons Zitterbacke<br />

11.15; Shazam! 11.30, 13.45; RoyalCorgi: Der Liebling der<br />

Queen 11.30, 14.15; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

11.30, 14.30; After Passion 11.30, 14.00, 16.30,<br />

20.15; Willkommen im Wunder Park 11.45, 14.00; The Lego<br />

Movie II 11.45; Rocca verändertdie Welt 11.45; Ostwind 4<br />

12.15; Die sagenhaften Vier 12.15, 14.30; Die Goldfische<br />

13.45; 3D: Avengers: Endgame 14.00, 16.15, 18.30,<br />

20.30, 22.45; Der Fall Collini 14.15, 16.45, 19.45, 22.45;<br />

3D: Avengers: Endgame (OF) 14.30, 18.45, 21.45; Monsieur<br />

Claude II 14.45, 17.15, 19.30; Wenn du König wärst<br />

16.45; Im Netz der Versuchung 16.45, 19.30, 22.15; 3D:<br />

Royal Corgi: Der Liebling der Queen 17.00; 3D: Captain<br />

Marvel17.15; The Hole in the Ground 19.15; Captain Marvel19.45;<br />

Friedhof der Kuscheltiere 20.00, 22.30; Ein letzter<br />

Job 20.30, 23.00; 3D: Alita 22.00; Hellboy 22.45; Destroyer22.45;<br />

Lloronas Fluch 23.00<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Berlin Bouncer (OmU)<br />

16.00, 20.00; #Female Pleasure (OmU) 18.00; Birds Of<br />

Passage (OmU) 21.45; Mid90s (OmU) 16.15; Asche ist<br />

reines Weiß (OmU) 18.00; Liebesfilm 20.30; One Cut of the<br />

Dead (OmU) 22.10<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00)Avengers: Endgame 13.10,<br />

16.30, Sa a. 20.30, So a. 19.45; Dumbo13.15; 3D: Avengers:<br />

Endgame 13.45, 16.00, 20.15, Saa.22.20, So a.<br />

11.00; Wenn du König wärst 14.00; RoyalCorgi: Der Liebling<br />

der Queen 14.15, 17.40, So a. 11.00; Willkommen im Wunder<br />

Park 14.45, 17.00, So a. 11.40; Alfons Zitterbacke<br />

14.45; 3D: The Avengers 3/3D: Avengers: Endgame Sa<br />

17.00; Die Goldfische 17.10; After Passion 17.20, Sa a.<br />

22.50, So a. 20.20; 3D: Captain Marvel19.40; Friedhof der<br />

Kuscheltiere 19.50, Sa a. 22.40; DerFall Collini 20.00; 3D:<br />

The Avengers 3Sa20.15; Monsieur Claude II 20.15, So a.<br />

17.00; Wir Sa23.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

So 11.00; Rocca verändert die Welt So 11.10;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3So11.20; Ostwind 4So<br />

11.50<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Der Funktionär Sa 14.00; Rocca<br />

verändert die Welt Sa 15.20, So 15.50; Monsieur Claude II<br />

Sa 17.10, So 14.00; VanGogh Sa 19.00, So 17.50; Gestorben<br />

wird morgen So 20.00<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 03871/211 41 09)Willkommen im Wunder<br />

Park 17.40, Sa a. 12.00, So a. 12.30, 14.45; Prinzessin<br />

Emmy Sa 12.00; Die sagenhaften Vier 12.00; Royal Corgi:<br />

Der Liebling der Queen 12.10, 14.20, 17.15; Rocca verändert<br />

die Welt 12.20; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

12.30; Avengers: Endgame 12.40, 15.00, 16.30, 19.45, Sa<br />

a. 22.10; Alfons Zitterbacke 12.50, 15.10; 3D: Avengers:<br />

Endgame 14.00, 16.20, 20.00, Sa a. 22.20; Unheimlich<br />

perfekte Freunde 14.10; Wenn du König wärst 14.20; Dumbo<br />

14.40, 17.00; After Passion 17.10; Fighting with My<br />

Family 17.20, 19.50, Sa a. 22.45; Die Goldfische 17.30;<br />

Captain Marvel 19.30; Der Fall Collini 19.40; Friedhof der<br />

Kuscheltiere 19.50, Sa a. 22.40; Lloronas Fluch 20.00, Sa<br />

a. 22.30; Monsieur Claude II 20.10; The Hole in the Ground<br />

20.20, Sa a. 22.45; Escape Room Sa 22.30; Ostwind 4So<br />

11.50; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks So<br />

11.50<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A Van Gogh (OmU) 17.00,<br />

19.30, 22.00; Vice (OmU) So 14.15; B Atlas 16.45, 19.00,<br />

21.15, So a. 14.30<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Der Funktionär 13.30;<br />

First Reformed (OmU) 13.45, 21.30; AMan of Integrity: Ein<br />

integerer Mann –Lerd (OmU) 15.15, 19.15; Frauen bildet<br />

Banden Sa 16.00; Luft zum Atmen –40Jahre Opposition<br />

bei Opel in Bochum 17.30; Zu jeder Zeit: Lernwege inder<br />

Pflege(OmU) Sa 18.00, So 18.15; Streik (OmU) Sa 20.15,<br />

So 11.30, 20.30; Bildbuch (OmU) Sa22.30, So 11.45;<br />

Frauen bildet Banden (m.Gästen) So 16.00<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) Der kleine Maulwurf (1963-<br />

1975) 10.15; Zu jeder Zeit: Lernwege inder Pflege (OmU)<br />

Sa 11.45; The Hole inthe Ground (OmU) 18.15, 20.30,<br />

22.45, Sa a. 14.00; Checker Tobi 16.15; #Female Pleasure<br />

(OmU) So11.45; Drachenzähmen leicht gemacht 3So<br />

14.00; Monsieur Claude II (OmU) Sa 10.45, So 17.45; Border<br />

(OmU) Sa 13.00; Unheimlich perfekte Freunde Sa<br />

15.30; Of Fathers and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU)<br />

Sa 17.45; Lakino:Journey throughLatin America 1: Kurzfilmprogramm<br />

(OmenglU) Sa20.00; Lakino: Journey through<br />

Latin America 4: Kurzfilmprogramm (OmenglU) Sa 22.15;<br />

Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik So 11.00; Die sagenhaften<br />

Vier So 13.15; Alfons Zitterbacke So15.30; Lakino:<br />

Journey through Latin America 2: Kurzfilmprogramm<br />

(OmenglU) So 20.00; The Favourite (OmU) So 22.30; Alfons<br />

Zitterbacke Sa10.00, 16.45; Die Winzlinge: Abenteuer in<br />

der Karibik Sa 12.15; Die sagenhaften Vier Sa 14.30; Monsieur<br />

Claude II (OmU) Sa 19.00, So 10.15; Birds Of Passage<br />

(OmU) Sa 21.15; Border (OmU) So 12.30, 19.30; Unheimlich<br />

perfekte Freunde So 15.00; Zu jeder Zeit: Lernwege<br />

in der Pflege(OmU) So 17.15; Climax (OmU) So 22.00<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Die große Illusion –La<br />

grande illusion (OmU) 20.30<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Die kleinen Hexenjäger 15.00; Zwei<br />

Familien auf Weltreise 16.30; Der illegale Film (OmU)<br />

18.00; Ein Gauner &Gentleman (OmU) 19.45; Birds Of<br />

Passage (OmU) Sa 21.30; Birds Of Passage So21.30; Isle<br />

of Dogs (OmU) Sa 15.00; Free Solo (OmU) Sa 16.45, So<br />

16.30; Die Berufung –Onthe Basis of Sex (OmU) Sa 18.30;<br />

Berlin Bouncer 20.30; Bohemian Rhapsody (OmU) 22.00;<br />

Alfons Zitterbacke So15.00; Beale Street –IfBeale Street<br />

Could Talk (OmU) So 18.15; Kinobar im Sputnik Berlin<br />

Bouncer 20.30; B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin<br />

(OmenglU) 22.15<br />

KINO<br />

Mehr als Pasta mit Bohnen<br />

Claus Löser über die Wiederentdeckung<br />

der „Commedia all’italiana“<br />

als Spiegel einer europäischen Nation im Umbruch.<br />

Fast zwei Stunden lang begleiten wir die<br />

Vorbereitungen und die Durchführung eines<br />

ungemein komplexen Diebstahls.<br />

Pläne werden ausgearbeitet,Tatorte inspiziertund<br />

Spezialwerkzeuge beschafft. Wirtauchen<br />

ein in ein schillerndes Arsenal von selbst ernannten<br />

kriminellen Genies sowie von deren Familien,<br />

Liebesaffären und Alltagssorgen. Zuletzt fahren die<br />

gebeutelten Helden mit der Straßenbahn nach<br />

Hause.Eigentlich ist alles schiefgegangen. Derungeheuer<br />

aufwendig geplante Coup mündet im<br />

kompletten Desaster –und in einer kleinen <strong>Zeitung</strong>smeldung,<br />

die davon<br />

berichtet, dass unbekannte<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

„Scheidung auf Italienisch“ mit Daniella Rocca<br />

und Marcello Mastroianni.<br />

IMAGO IMAGES/UA<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) RoyalCorgi: Der Liebling der Queen<br />

13.30, 15.30; Van Gogh 17.30, 20.00; New Alfons Zitterbacke<br />

14.40; Monsieur Claude II 16.40, 21.00; Der Flohmarkt<br />

vonMadame Claire 18.50<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 9590) Royal Corgi: Der Liebling<br />

der Queen 14.00, 16.00, So a. 10.00, 12.00; Avengers:<br />

Endgame 14.00, 19.45; Willkommen im Wunder Park<br />

14.45, So a. 10.00, 12.00; Alfons Zitterbacke14.45, So a.<br />

10.30; 3D: Avengers: Endgame 15.30, 16.45, 19.30; Der<br />

Fall Collini 17.00, 20.15; After Passion 17.45; Monsieur<br />

Claude II 18.00, 20.15; Die Goldfische 20.30; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3So10.00; Rocca verändert die Welt<br />

So 10.45, 13.15; Wenn du König wärst So 12.15; Die sagenhaften<br />

Vier So 12.45<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) 3D: Avengers: Endgame<br />

13.00, 16.45, 20.30; Ein letzter Job17.30, Sa a. 13.30,<br />

So a. 20.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

15.30,Saa.13.30, So a. 13.15; Unheimlichperfekte Freunde<br />

Sa 16.00, So13.15; Tea with the Dames Sa 18.30,<br />

20.00, So 15.30; Der Flohmarkt von Madame Claire Sa<br />

20.30, So 17.30; Der illegale Film Sa 22.00; Niemandsland<br />

–The Aftermath So 20.00<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) Avengers:<br />

Endgame 11.15, 15.15, 19.30; Dumbo 11.30, 14.15,<br />

17.00; Willkommen im Wunder Park 11.45, 14.00; Mia und<br />

der weiße Löwe11.45; Alfons Zitterbacke11.45; RoyalCorgi:<br />

Der Liebling der Queen 12.00, 14.30; Misfit 12.00; Wenn<br />

du König wärst 14.00; 3D: Avengers: Endgame 14.00,<br />

16.15, 18.30, 20.30, Sa a. 22.45; Shazam! 14.10; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 314.15; Die Goldfische 16.45;<br />

3D: RoyalCorgi: Der Liebling der Queen 17.00;<br />

Diebe in eineWohnung eingebrochen<br />

seien und dort<br />

lediglich Pasta mit Bohnen<br />

gestohlen hätten.<br />

Mit „I soliti ignoti“<br />

(Diebe haben’s schwer) entwarf<br />

Mario Monicelli 1958<br />

eine scheinbar randständige<br />

Kriminalkomödie, die<br />

direkt ins Mark der italienischen<br />

Gesellschaft traf.<br />

Sein vitales Ganoven-Panoptikum<br />

(u.a. mit Vittorio<br />

Gassman, Marcello Mastroianni,<br />

Toto und Claudia<br />

Cardinale) wurde zu einem<br />

der größten Kassenerfolge<br />

der Nachkriegszeit und gilt<br />

heute als Startschuss eines<br />

speziellen filmhistorischen<br />

Phänomens: der „Commedia<br />

all’italiana“. Mit mehr<br />

als 20 Beispielen wird dieses<br />

etwa zwischen 1955 und<br />

1975 virulente Genre jetzt<br />

im Arsenal gefeiert. Dieser Rückblick fällt bereichernd<br />

aus. Zeigt er doch einmal mehr, wie wertvoll<br />

das Kino als Akkumulator für zeitgeschichtliche<br />

Verwerfungen sein kann. Auch unabhängig<br />

von den Intentionen ihrer Urheber vermögen<br />

Filme,Stimmungen des Umbruchs und der Verunsicherung<br />

aufzunehmen und damit etwas zu bewahren,<br />

was sonst verloren gegangen wäre.<br />

Dass Italien in den späten 50ern einen immensen<br />

Modernisierungsschub durchlief, der tradierte<br />

Geschlechter-, Moral- und Glaubensvorstellungen<br />

vehement zur Disposition stellte, ist heute zumindest<br />

hierzulande weitgehend vergessen. Dank der<br />

„Commedia all’italiana“-Filme sind diese Umwertungen<br />

unmittelbar nachvollziehbar.Inihnen werden<br />

die Schattenseiten des allgemeinen Fortschrittsglaubens<br />

greifbar. Entfremdung, Perspektivlosigkeit<br />

und Doppelmoral schlagen sich in den<br />

Figuren und deren Schicksalen nieder.Die verunsicherten<br />

Helden balancieren ständig auf raffiniert<br />

eingezogenen doppelten Böden und erleben ihr eigenes<br />

Scheitern als Gegenbeispiel zur allseits propagierten<br />

Aufbruchsstimmung. In „Il Moralista“<br />

(Der Moralist) von Giorgio Bianchi etwa wird der<br />

Vorsitzende einer „Moralistenvereinigung“ als zynischer<br />

Machtpolitiker mit sehr profanen Zielen<br />

vorgeführt. In „Il Magnifico Cornuto“ von Antonio<br />

Pietrangeli (1964) erleben wir UgoTognazzi in der<br />

Rolle eines Hutfabrikanten, der wegen seiner eigenen<br />

Untreue eine paranoide Eifersucht entwickelt.<br />

„Divorzio all’italiana“ (Scheidung auf Italienisch)<br />

vonPietroGermi (1962) treibt den sexuellen Zynismus<br />

auf die Spitze. Um seine 16-jährige Cousine<br />

(Stefania Sandrelli) heiraten zu können, versucht<br />

ein Ehemann (Marcello Mastroianni), seine eigene<br />

Frau zu einem Seitensprung zu verleiten –wofür<br />

ihm jedes Mittel rechtist.Italien, in dem Scheidungen<br />

überhaupt erst ab 1970 rechtlich möglich wurden,<br />

ächzt unter dem rasenden Entwicklungstempo.<br />

Schnellstraßen und flotte Cabriolets kommen<br />

in „Il Sorpasso“ (1962) von<br />

Dino Risi wichtige Funktionen<br />

zu. Atemlos brechen<br />

am Ferragosto-Tag (15. August)<br />

zwei ungleiche Männer<br />

ins römische Umland<br />

auf, extrovertiert und polternd<br />

am Lenkrad der eine<br />

(Vittorio Gassman), grübelnd<br />

in sich gekehrt der<br />

andere auf dem Beifahrersitz<br />

(Jean Louis Trintignant).<br />

Vorihrer Reise haben<br />

sie sich noch niemals<br />

gesehen, und nun durchqueren<br />

sie im Geschwindigkeitsrausch<br />

ihreHeimat.<br />

Sie erleben Twistpartys an<br />

überfüllten Stränden, Techtelmechtel<br />

bei allen sich<br />

bietenden Gelegenheiten,<br />

Macho-Rivalitäten und Besäufnisse.<br />

Schließlich treffen<br />

sie auf ihre eigenen Familien,<br />

vermögen auch dort<br />

nicht aus ihren Rollen auszubrechen.<br />

Immer rissiger<br />

wird die glänzende Oberfläche des italienischen<br />

Wirtschaftswunders, immer vernehmlicher fallen<br />

die beiden Männer aus den sozialen Kostümen, die<br />

sie sich selbst maßgeschneiderthaben.<br />

Der inder Bundesrepublik einst mit dem in die<br />

Irre führenden Titel „Verliebt in scharfe Kurven“<br />

versehene Film soll Dennis Hopper und Peter<br />

Fonda zu „Easy Rider“ (1969) inspirierthaben. Das<br />

quirlige Meisterwerk zeigt eindringlich, dass die<br />

„Commedia all’italiana“ keineswegs in konventionellen<br />

humoristischen Schemata gefangen blieb.<br />

Vielmehr wird deutlich, dass das Genre wichtige<br />

Momente desNeorealismusaufgriffund diese weiterentwickelte.<br />

Ständig durchmischen sich Tragik<br />

undKomik;der Todbrichtimmer wieder in dasfuriose<br />

Nummernprogramm ein und setzt auch den<br />

überraschenden Schlusspunkt. So zeigen diese<br />

Filme nicht nur den Transformationsprozess ihrer<br />

Zeit –sie sind selbst dessen Bestandteil.<br />

Retrospektive „Commedia all’italiana“ noch bis zum31. Maiim<br />

Kino Arsenal.Die meisten Filmelaufen alsanaloge35-mm-Kopien.<br />

Mehrere Vorstellungen werdenvon Einführungen begleitet.<br />

Claus Löser<br />

ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />

Der Fall Collini 20.00, Sa a. 17.00; Captain Marvel 20.00,<br />

Sa a. 17.10; Friedhof der Kuscheltiere 20.00, Sa a. 22.45;<br />

After Passion Sa 20.00; Monsieur Claude II 20.15; Wir Sa<br />

22.45; The Hole in the Ground Sa 23.00, So 17.00; Lloronas<br />

Fluch Sa 23.00; Hellboy Sa23.00; Milliard (OF) So<br />

17.15; Avengers: Endgame (OF) So 20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98)Der kleine Drache Kokosnuss –Auf<br />

in den Dschungel! 15.00; Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />

16.30; Birds Of Passage Sa18.30, So 20.30; Der Junge<br />

muss an die frische Luft Sa 21.00, So 18.30; Kommissar<br />

Gordon &Buffy 16.00; Yuli Sa 17.15; Hotel Jugoslavija<br />

(OmU) Sa 19.30; Another Day ofLife Sa 21.15, So 19.00;<br />

DiesagenhaftenVierSo17.15; Die MaskeSo20.45<br />

Babylon (✆ 242 59 69) Green Book (OmU) Sa 15.00, So<br />

17.45; Lola Long List: Gundermann Sa 15.15; Spain in a<br />

Week: Carmen &Lola (OmenglU) Sa 17.30; Spain in a<br />

Week: Muchos hijos, un mono yuncastillo –Lots of Kids, a<br />

Monkey and aCastle (OmenglU) Sa 17.45; Spain in aWeek:<br />

El reino (OmenglU) Sa 19.30; Spain in aWeek:Lallamada<br />

–Lucias Reise (OmenglU) Sa 19.30; Spain in aWeek: Las<br />

furias –The Furies (OmenglU) Sa 21.45; Spain in aWeek:<br />

Wir sind Champions –Campeones (OmU) Sa 22.00, So<br />

18.00; Stummfilm um Mitternacht: Straßenjagd mit Speedy<br />

(OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 23.59; Spain in aWeek:<br />

El silencio de otros –The Silence of Others (OmenglU) So<br />

14.00; Spain in aWeek: La propera pell (OmenglU) So<br />

14.00; Spain in aWeek: Spain in aDay (OmenglU) So<br />

14.15; CinemAperitivo: Mimi, in seiner Ehre gekränkt –Mimi<br />

Metallurgico ferito nell‘onore (OmenglU; m. Diskussion) So<br />

16.00; Spain in aWeek: Staff Only (OmenglU) So 16.00;<br />

Metropolis (1925/26; m. Live-Musikbegleitung) So 18.00;<br />

Spain inaWeek: Trote (OmenglU) So20.15; Spain in a<br />

Week: Hablar –Reden (OmenglU) So 20.30


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 29<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73)Alfons Zitterbacke<br />

Sa10.15, 16.15, So 10.00; Checker Tobi Sa 12.15,<br />

So 12.00; Border (OmU) Sa 14.00, 18.30, So 19.45; The<br />

Hole in the Ground (OmU) Sa 21.00, So 17.30; Taiwan Film<br />

Festival Berlin: Father (OmenglU) So 14.00; Border (OmU)<br />

10.45; The Hole in the Ground (OmU) Sa 13.00, 17.00, So<br />

21.15; Monsieur Claude II (OmU) Sa15.00, 19.15, So<br />

13.00, 19.00; Lakino: Journey through Latin America 5:<br />

Kurzfilmprogramm (OmenglU) Sa 21.30; Alfons Zitterbacke<br />

So 16.45<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Royal Corgi: Der<br />

Liebling der Queen 11.00, 13.15, 15.00; Mascha und der<br />

Bär –Die neuen Abenteuer 11.00; 3D: Avengers: Endgame<br />

11.00, 12.00, 14.30, 16.00, 19.00, 20.00, 22.20; 3D:<br />

Dumbo 11.10; 3D: Willkommen im Wunder Park 11.30; Alfons<br />

Zitterbacke 11.45; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

11.50; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 12.20;<br />

Avengers: Endgame 13.00, 17.00, 21.00; Fighting with My<br />

Family 13.50, 16.30, 19.20; Wenn du König wärst 14.00;<br />

After Passion 14.10, 17.20, Sa a. 22.30, So a. 20.00,<br />

23.00; Willkommen im Wunder Park 14.40; Monsieur Claude<br />

II 15.30, 18.00, 19.45; Der Fall Collini 16.50, Sa a.<br />

20.00, Soa.19.50; Shazam! 17.00; Im Netz der Versuchung20.20,23.15;<br />

The Hole in the Ground 20.30, 23.00;<br />

Friedhof der Kuscheltiere Sa 23.00, So22.40; Lloronas<br />

Fluch 23.15; Captain MarvelSo16.50; WirSo22.30<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Niemandsland –The Aftermath<br />

(OmU) 14.45; Das schönste Paar 17.00, Soa.<br />

10.30, 19.00; Das schönste Paar (m.Gast u. Filmgespräch)<br />

Sa 20.00; Atlas Sa 22.30, So 12.30, 21.00; Berlin Babylon<br />

(Omdt+englU) 14.30, So a. 10.30; VanGogh (OmU) 16.30,<br />

19.00; Ayka (OmU) 21.15, So a. 12.30; Der Funktionär<br />

14.30; Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein 16.15,<br />

19.15,Soa.11.00; Green Book(OmU) 22.15; Christo(OmU)<br />

15.15; Der Flohmarkt von Madame Claire (OmU) 17.30,<br />

19.30, So a. 11.00; Free Solo (OmU) 21.30, So a. 13.00;<br />

Berlin Bouncer (OmU) 15.00, 21.30, So a. 12.30; Auch<br />

Leben ist eine Kunst –Der Fall Max Emden 17.00, So a.<br />

10.30; Streik –Enguerre (OmU) 19.00<br />

International (✆ 24 75 60 11) Van Gogh 14.15, 19.00;<br />

Der Flohmarkt vonMadame Claire 16.45; Avengers: Endgame<br />

(OmU) 21.30; Matinee: Christo(OmU) So 12.00<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70)Wilhelm Dieterle: Jenny –<br />

Portrait of Jennie (OF) Sa 20.00; Wilhelm Dieterle: Ein Sommernachtstraum<br />

–AMidsummer Night‘s Dream (OF) So<br />

18.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) Willkommen<br />

im Wunder Park 12.00, 14.15, 16.50; Wenn du<br />

König wärst 12.00, 14.10; The Lego Movie IISa12.00;<br />

Royal Corgi: Der Liebling der Queen 12.00, 14.30; Rocca<br />

verändertdie Welt 12.00; Die sagenhaften Vier 12.00; Avengers:<br />

Endgame12.00, 14.30, 15.00, 18.30,19.00, 19.45,<br />

Sa a. 22.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

12.00; Misfit 14.10; Rafadan Tayfa: Dehliz Macerasi (OmU)<br />

14.15; Dumbo 14.15, 16.50; 3D: Avengers: Endgame<br />

16.00, 20.00, Sa a. 22.00; Shazam! 16.25; Monsieur Claude<br />

II 16.30; Der Fall Collini 16.40, 19.30; After Passion<br />

17.00; Hababam sinifi yeniden (OmU) 19.15; The Hole in<br />

the Ground 19.30, Sa a. 22.40; Lloronas Fluch 19.30, Sa a.<br />

23.10; Avengers: Endgame (OF) 19.45, Sa a. 21.45; The<br />

Hole in the Ground (OF) Sa 22.50<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Free Solo (OmU) Sa 11.00, So<br />

23.00; Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel!<br />

Sa 14.15; Border (OmU) Sa 16.00; AMan of Integrity:<br />

Ein integerer Mann –Lerd (OmU) Sa 18.00, So 15.00; Streik<br />

–Enguerre (OmenglU) Sa 20.15, So 18.45; Birds Of Passage<br />

(OmU)Sa22.20,So20.45; MaryPoppins‘ Rückkehr (DF)<br />

So 11.00; Der Funktionär (DFmenglU) So 13.30; Disobedience<br />

–Ungehorsam (USA 2016) So 17.00<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Fighting with My Family (OmU)<br />

16.30, 19.00,21.30<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Das schönste Paar 16.00,<br />

18.15, 20.30, Saa.22.40; Border 14.45, 20.30; Wie ich<br />

lernte, bei mir selbst Kind zu sein 17.10; Atlas 15.20, 17.40,<br />

20.00, Sa a. 22.15; Liebesfilm 16.00, 18.00, 20.00; The<br />

Favourite (OmU) Sa 22.00<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Avengers: Endgame (OF) 16.00,<br />

19.45; The Sisters Brothers (OmU) So 13.30; Avengers:<br />

Endgame (OF) 17.30, 21.15, Soa.14.00; Tea with the<br />

Dames (OmU) 16.00; The Hole in the Ground (OF) 18.00,<br />

22.20; The Hole in the Ground (OmU) 20.10; Another Day<br />

of Life –Jeszcze dzien zycia (OmU) So 14.00; Birds Of Passage<br />

(OmU) 14.30; Im Netz der Versuchung –Serenity<br />

(OmU) 17.00, 19.20, 21.40; Border (OmU) 15.15, 20.10;<br />

Free Solo (OF) 17.15; Creepy Crypt: Planet Terror (OF) Sa<br />

22.30<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Dumbo<br />

11.40, 14.30; Alfons Zitterbacke11.50; 3D: Avengers: Endgame<br />

12.00, 14.15, 16.15, 18.30, 20.30, Saa.19.45,<br />

22.45; Rocca verändert die Welt 12.10; Royal Corgi: Der<br />

Liebling der Queen 12.20, 14.40; Willkommen im Wunder<br />

Park 12.30, 14.50; Avengers: Endgame 15.15, 19.30; Der<br />

Fall Collini 17.00, 20.00; Shazam! 17.10; 3D: Royal Corgi:<br />

Der Liebling der Queen 17.30; After Passion 20.15; Lloronas<br />

Fluch Sa 23.00; Friedhof der Kuscheltiere Sa 23.00; Monsieur<br />

Claude II So 19.45<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Birds Of Passage(OmU) Sa 12.10,<br />

So 18.40; Kommissar Gordon &Buffy 12.20; AMan of Integrity:<br />

Ein integerer Mann (OmU) 13.40, 21.00; Bildbuch<br />

(OmenglU) Sa 14.30; Supa Modo Sa 16.20; Liebesfilm (OF)<br />

16.30, 21.10; Border (OmU) Sa 18.50, So 12.10; Wilden:<br />

Anna Marziano :Filmprogramm (OmenglU) Sa 19.00; Wir<br />

(OmU) Sa 23.00; Mid90s (OmU) Sa 23.20; Bildbuch So<br />

14.30; Tito, der Professor und die Aliens So 16.20; Zu jeder<br />

Zeit: Lernwegeinder Pflege(OmU) So 19.00<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Royal Corgi: Der<br />

Liebling der Queen 13.45, 15.45; Der Flohmarkt von Madame<br />

Claire 17.45, So a. 11.30; Van Gogh 20.00; Alfons<br />

Zitterbacke14.00, 16.00; Monsieur Claude II 18.15, 20.30,<br />

So a. 11.45<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 14.15; Avengers: Endgame<br />

(OmU) 16.15,20.00; Zu jeder Zeit: Lernwege inder Pflege<br />

(OmU) So 12.00; Atlas Sa 15.00, 17.20, 19.40, So 16.45,<br />

19.00; Border Sa 22.00, So 21.15; RoyalCorgi: Der Liebling<br />

der Queen 14.15, 16.15; Liebesfilm 19.00; Fighting with My<br />

Family (OmU) 21.15; Der Flohmarkt von Madame Claire<br />

19.00, Sa a. 14.30, So a. 12.15; Das schönste Paar 21.00,<br />

Sa a. 16.45, So a. 12.50;Matinee: Exhibition on Screen: Der<br />

jungePicasso So 11.00; Rocca verändertdie Welt So 14.50;<br />

Alfons Zitterbacke14.30; VanGogh 16.30, 20.30; Monsieur<br />

Claude II 18.15; Matinee: Zwei Familien auf Weltreise So<br />

12.00<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Royal<br />

Corgi: Der Liebling der Queen 13.45, 15.50, So a. 11.30;<br />

Dumbo 13.45; Wenn du Königwärst 14.00; Alfons Zitterbakke<br />

Sa 14.15, So 11.40; Das schönste Paar 14.20, 19.00,<br />

So a. 17.20; Monsieur Claude II 14.50, Sa a. 17.45, So a.<br />

20.15; Die Goldfische Sa 15.00; Avengers: Endgame (OmU)<br />

15.30, 17.00, 19.45, 21.00; Der Fall Collini 16.30, Sa a.<br />

19.30, 22.40, So a. 20.00; Green Book Sa 16.40; Der Flohmarkt<br />

vonMadame Claire 16.40, Sa a. 20.15, So a. 19.30;<br />

VanGogh 17.20, 20.00; Teawith the Dames (OmU) 18.00;<br />

Border Sa 20.20, So 19.45; Im Netz der Versuchung 21.20;<br />

VanGogh (OmU) Sa 22.30, So 22.00; Shazam! (OmU) Sa<br />

22.40; Im Netz der Versuchung –Serenity (OmU) 23.00;<br />

Berlin Bouncer Sa23.00; Willkommen im Wunder Park So<br />

11.30; Unheimlich perfekte Freunde So 12.00; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks So 12.30; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3So12.50; Ein Gauner &Gentleman<br />

So 17.15; Captain Marvel (OmU) So 22.20; Ein letzter Job<br />

(OmU) So 22.40; Der Goldene Handschuh So 22.40<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Vom Lokführer, der die Liebe<br />

suchte 16.15; Ayka (OmU) 18.00; Der Funktionär 19.45;<br />

Die Maske–Twarz (OmU) 21.00<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Tito, der Professor und die<br />

Aliens Sa 14.30; Luft zum Atmen –40Jahre Opposition bei<br />

Opel in Bochum Sa 16.15, So 15.45; TooDrunk to Watch –<br />

Punkfilmfestival: Molotov (OmenglU) /Goodnight London<br />

(OF) Sa 17.30; TooDrunk to Watch –Punkfilmfestival: Kurzfilmprogramm<br />

(OmenglU) Sa 19.45; TooDrunk to Watch –<br />

Punkfilmfestival: Back to the Top – EpistrofÌ stin koryfÌ<br />

(OmenglU; m. Vorfilmen) Sa 22.00; Casablanca (OmU) Sa<br />

23.59; Supa Modo So 14.00; TooDrunk to Watch –Punkfilmfestival:<br />

AGlobal Mess (m. Vorfilmen) So 17.00; Too<br />

Drunk to Watch –Punkfilmfestival: Das Jahr des Affens (m.<br />

Vorfilm) So 19.30; TooDrunk to Watch –Punkfilmfestival:<br />

Lasst die Alten sterben (OmenglU; m. Vorfilmen) So 22.15<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Rocca verändertdie<br />

Welt 12.00; Dumbo 12.00, 14.35; Die sagenhaften<br />

Vier 12.00; The Lego Movie II 12.10; Royal Corgi: Der Liebling<br />

der Queen 12.10, 14.25; Willkommen im Wunder Park<br />

12.15, 14.30; Mia und der weiße Löwe 12.15; Der kleine<br />

Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel! 12.15; Avengers:<br />

Endgame 12.15, 15.30, 19.45; Shazam! 14.15; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 14.15; Monsieur Claude II<br />

14.20, 19.35; 3D: Avengers: Endgame 14.45, 16.15,<br />

18.45, 20.15, 22.30; Der Fall Collini 16.35, 19.30; Wenn<br />

du König wärst 16.40; 3D: Royal Corgi: Der Liebling der<br />

Queen 16.45; Im Netz der Versuchung 16.55, 19.40, 22.35;<br />

Captain Marvel 17.10; Fighting with My Family 17.15,<br />

19.55; Die Goldfische 19.40; After Passion 19.55; Hellboy<br />

22.35; Friedhof der Kuscheltiere 22.35; 3D: Captain Marvel<br />

22.35; The Hole in the Ground 22.40; Lloronas Fluch 22.45<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12)3D: Die Winzlinge:Abenteuer<br />

in der Karibik Sa 16.30; Elstree 1976 (OmU)<br />

Sa 18.15; 3D: Star Wars: Episode VII: Das Erwachen der<br />

Macht Sa 21.00; Kommissar Gordon &Buffy So 15.00; 3D:<br />

Star Wars: Episode VII: Das Erwachen der Macht –Star Wars:<br />

Episode VII: The Force Awakens (OF) So 17.30<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 0200) Royal Corgi: Der<br />

Liebling der Queen 13.45, Sa a. 11.00, 17.40, So a. 11.20,<br />

17.30; Rocca verändert die Welt 11.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 311.00; Alfons Zitterbacke11.15; 3D: Avengers:<br />

Endgame 11.30, 15.15, 16.00, 18.30, 19.30, Sa a.<br />

22.00; Misfit Sa 11.35, So 11.50; Asterixund das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 11.40; Willkommen im Wunder Park<br />

12.30, 14.50; The Lego Movie II 12.40; Shazam! 13.30;<br />

Avengers: Endgame 13.30, 16.45, 20.15; After Passion<br />

13.40, 16.30, Sa a. 22.40, So a. 19.20; Wenn du König<br />

wärst 14.00; Die Goldfische 14.00; Dumbo 15.40; Fighting<br />

with My Family 16.50, Sa a. 20.00, 22.50, So a. 19.50; 3D:<br />

The Avengers 3Sa17.00; Der Fall Collini 19.40, Sa a.<br />

17.15, So a. 17.00; Friedhof der Kuscheltiere Sa 19.20; 3D:<br />

The Avengers 3/3D: Avengers: Endgame Sa 20.15; Monsieur<br />

Claude II Sa 20.20, So 17.15, 19.45; The Hole in the<br />

Ground 20.45, Sa a. 23.15; Lloronas Fluch Sa 22.45; Wir<br />

Sa 22.50; Captain MarvelSo20.00<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Alfons<br />

Zitterbacke13.30; Die Goldfische 15.30; Ein letzter Job<br />

18.00; Green Book 20.30<br />

Anzeige<br />

KINO<br />

Jomi –lautlos,<br />

aber nicht sprachlos<br />

JOMI-FILM.COM<br />

Josef Michael Kreutzer erkrankte als Kind an Meningitis und verlor<br />

sein Gehör. Davon ließ er sich im Leben jedoch nicht aufhalten:<br />

Der Deutsche wurde Pantomime, lernte viel von seinem<br />

weltbekannten Mentor Marcel Marceau und blickt mittlerweile<br />

auf 40 Jahre auf der Bühne zurück. Die Dokumentation von Sebastian<br />

Voltmer beobachtet den Künstler unter anderem bei<br />

Workshops mit Menschen mit Behinderung und bei der Ausübung<br />

seiner Kunst. BLZ<br />

Debüt<br />

Die neuen<br />

Virtuosen<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Monsieur Claude II 15.30, 20.15;<br />

Die Goldfische 18.00<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Van Gogh (OmU) 15.45, 20.30;<br />

Der Flohmarkt vonMadame Claire (OmU) 18.15<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) RBG (OmU) 18.00; Free Solo<br />

(OmU) 20.15<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Willkommen im<br />

Wunder Park 10.00, 12.00, 14.00; Unheimlich perfekte<br />

Freunde 10.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen 10.00,<br />

12.30, 14.30; Avengers: Endgame 10.00, 14.15, 15.00,<br />

16.50, 18.30, 19.00, Sa a. 22.40; Alfons Zitterbacke<br />

10.00; Drachenzähmen leicht gemacht 312.10; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 12.15; Dumbo 14.40; 3D:<br />

Avengers: Endgame 16.10, 20.15, Sa a. 23.00; After Passion<br />

17.15, 19.50; Monsieur Claude II 20.45; Lloronas Fluch<br />

Sa 22.30<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) The Favourite<br />

Sa 11.45; Monsieur Claude II 14.15, 18.15; Ein Gauner &<br />

Gentleman 16.15; Vice Sa 20.15; Green Book So 11.45;<br />

VomLokführer,der die Liebe suchte So 20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11) Monsieur Claude II 15.00,<br />

17.40, Sa a. 12.30, 20.15; Berlin, wie es war So 12.30;<br />

Preview: Stan &Ollie So 20.15<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Willkommen<br />

im Wunder Park 10.00, 12.00, 13.50; RoyalCorgi: Der<br />

Liebling der Queen 10.00, 12.30, 14.25; Rocca verändert<br />

die Welt 10.00, 12.20; Misfit Sa10.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 310.00, 12.00; Checker Tobi 10.00; Avengers:<br />

Endgame 10.00, 14.00, 15.00, 16.30,18.00, 19.00,<br />

22.00, Sa a. 20.00; Die sagenhaften Vier Sa 11.50; Asterix<br />

und das Geheimnis des Zaubertranks 12.15; After Passion<br />

14.00, 17.25, 20.00, 23.00; Wenn du König wärst 14.30;<br />

Dumbo 14.40; 3D: Avengers: Endgame 16.15, 20.15,<br />

23.00; Der Fall Collini 16.50, 19.45, 22.40; Captain Marvel<br />

17.15; Avengers: Endgame (OF) 20.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />

So 20.15; Lloronas Fluch So 22.40<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) 3D: Avengers: Endgame<br />

13.00, 16.45, 20.30; Alfons Zitterbacke 13.15; Royal<br />

Corgi: Der Liebling der Queen 13.45, 15.45, 18.00; Die<br />

sagenhaften Vier 13.45; Avengers: Endgame 15.15, 19.00;<br />

Willkommen im Wunder Park 15.45; After Passion 18.00;<br />

Monsieur Claude II 20.30; Der Fall Collini 20.30; Rocca<br />

verändertdie Welt So 11.00; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks So 11.00; Pünktchen und Anton So 11.15;<br />

Dumbo So 11.15<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Commedia all‘italiana: Diebe<br />

haben‘s schwer –Isoliti Ignoti (OmenglU) Sa 19.00; Commedia<br />

all‘italiana: Der Schutzmann –Ilvigile (OmenglU) Sa<br />

21.00; Commedia all‘italiana: Mafioso (OmenglU) So<br />

20.00; Magical History Tour: Jeanne Dielman, 23 quai du<br />

Commerce, 1080 Bruxelles (OmenglU) Sa 19.30; Magical<br />

History Tour: Cocktail für eine Leiche –The Rope (OF) So<br />

19.30<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Royal<br />

Corgi: Der Liebling der Queen 12.30, 15.00, 17.30; Avengers:<br />

Endgame 19.30, 21.15, 22.15, Sa a. 12.30, 14.10,<br />

16.40, Soa.13.00, 14.30, 16.15; Captain Marvel Sa<br />

Mi., 8.5.2019<br />

20.00Uhr<br />

Philharmonie Berlin<br />

Einführung: Dr.AlbrechtDümling, 18.55 Uhr<br />

Jörg Widmann ‚Con brio‘ Konzertouvertüre für Orchester<br />

RichardStrauss Konzert für Oboe und kleines Orchester in D-Dur<br />

Sergej Rachmaninow Rhapsodie nach einem Thema von Paganini<br />

für Klavier und Orchester op.43<br />

Sergej Prokofiew ‚Romeo und Julia‘ Auszüge aus den Suiten<br />

12.50, 19.40, So 19.45; Der Fall Collini 16.20, 22.50, Sa<br />

a. 13.15, 20.15, So a. 13.35, 19.45; Willkommen im Wunder<br />

Park 13.25, 14.10; Wenn du König wärst Sa 13.30, So<br />

13.20; Ostwind 4Sa13.30; Monsieur Claude II16.20,<br />

19.30, Sa a. 13.30, So a. 13.25; Drachenzähmen 313.30;<br />

3D: Avengers 415.00, 17.00, 18.00, 20.30, 21.00, Sa a.<br />

13.30, 16.15, 19.00, 22.10, So a. 12.30, 14.00, 19.15,<br />

20.00, 22.20; Die sagenhaften Vier Sa 13.35, So 12.30;<br />

Misfit Sa 13.40; Alfons Zitterbacke 13.40; Dumbo 14.00,<br />

19.00, Sa a. 16.40, So a. 16.00; After Passion 19.40, Sa a.<br />

14.25, 17.15, So a. 13.30, 16.50; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks Sa 15.50, So 13.55; VanGogh 16.20,<br />

Sa a. 19.30; Shazam! Sa 16.20, So 22.00; Die Goldfische<br />

16.20; Der Junge muss an die frische Luft Sa 16.30, So<br />

13.30; Fighting with My Family 22.50, Sa a. 16.40, 19.45,<br />

So a. 16.15, 19.30; Der Flohmarkt von Madame Claire<br />

17.00, 19.50; The Hole in the Ground 19.30, 22.20; Green<br />

Book 19.30; Im Netz der Versuchung 19.40, 22.40; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 20.00, 22.45; Free Solo Sa 22.15; Lloronas<br />

Fluch Sa 22.20, So 23.00; Wir Sa22.30, So 22.25;<br />

Hellboy 22.50; Bohemian Rhapsody Sa22.50, So 19.45;<br />

Escape Room Sa 23.10, So 23.00; Milliard So 16.40<br />

CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) Willkommen<br />

im Wunder Park (OF) 13.15; 3D: Avengers: Endgame<br />

(OF) 13.30, 15.40, 16.45, 19.50, 21.00, 23.00; Green<br />

Book (OF) 13.45; 3D: Captain Marvel(OF) 13.45; Shazam!<br />

(OF) 14.00; After Passion (OF) 14.00, 20.10; Dumbo (OF)<br />

14.30; Avengers: Endgame (OF) 15.00, 19.20, 22.40; 3D:<br />

Shazam! (OF) 16.50, 20.00; 3D: Dumbo (OF) 17.00; Van<br />

Gogh (OF) 17.10; Ein letzter Job (OF) 17.20; Teawith the<br />

Dames (OF) 17.30; Friedhof der Kuscheltiere (OF) 19.50;<br />

Captain Marvel(OF) 20.00, 23.15; Wir(OF) 20.15; Lloronas<br />

Fluch (OF) 23.15; Hellboy(OF) 23.15<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers: Endgame<br />

(OF) 10.00, 18.30, Sa a. 14.10, So a. 22.45; 3D:<br />

Avengers: Endgame Sa 22.45, So 14.10<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) One Cut of the Dead<br />

(OmU) Sa 16.00, So 17.30; Berlin Bouncer (OmU) So<br />

15.30; Matrix (OF) So 19.30; Wir(OmU) So 22.00<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Willkommen im Wunder Park 10.00,<br />

12.00, 14.00, 16.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen<br />

10.00, 12.00, 14.00; Dumbo 10.00, 12.30, 15.45; Die<br />

sagenhaften Vier Sa 10.00, 12.00; Alfons Zitterbacke<br />

14.00, Saa.10.00, 12.00; Avengers: Endgame 14.00,<br />

16.00, 19.00; 3D: Avengers: Endgame 15.00, 18.00,<br />

20.15, 22.00; Monsieur Claude II 18.00, 20.15; Der Fall<br />

Collini 18.00, 20.30, 22.45; Hellboy 22.30; Friedhof der<br />

Kuscheltiere 23.00<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Alfons Zitterbacke Sa14.15,<br />

So 14.00; Niemandsland Sa 16.15, So 18.15; Monsieur<br />

Claude II Sa 18.30, So 20.30; Gundermann Sa 20.30; Leander<br />

Haußmann: Sonnenallee So 16.00<br />

CineStar Treptow (✆ 04 51/703 02 00) Willkommen im<br />

Wunder Park 11.30, 13.45; Avengers: Endgame 11.30,<br />

16.00, 20.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen 11.35,<br />

14.40, 16.50; Wenn du König wärst 11.40, 16.40; Ostwind<br />

411.45; Unheimlich perfekte Freunde 11.50; Rocca verändertdie<br />

Welt 11.50; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

11.55; Drachenzähmen leicht gemacht 312.00; 3D:<br />

Avengers: Endgame 14.00, 15.30, 18.00, 19.30, Sa a.<br />

22.30; Alfons Zitterbacke 14.15; Captain Marvel 14.20;<br />

After Passion 14.25, 17.15, So a. 19.20; Dumbo 14.30;<br />

Fighting with My Family 14.40, 17.15, 19.55, Sa a. 22.30;<br />

3D: The Avengers 3Sa17.00; Monsieur Claude II 17.10,<br />

19.30; Der Fall Collini 19.45, So a. 16.55; 3D: Captain<br />

Marvel19.45; Friedhof der Kuscheltiere 20.10, Sa a. 23.00;<br />

3D: The Avengers 3/3D: Avengers: Endgame Sa 20.15; 3D:<br />

Shazam! Sa 22.15; Lloronas Fluch Sa 22.40; WirSa22.45<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Willkommen im<br />

Wunder Park 12.00, 14.10, 17.15; Wenn du König wärst<br />

12.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen 12.00, 14.15;<br />

Die sagenhaften Vier 12.00; Avengers: Endgame 12.00,<br />

14.15, 15.00, 18.20, 19.00, 19.45, Sa a. 22.30; Asterix<br />

und das Geheimnis des Zaubertranks 12.00; Alfons Zitterbacke12.00;<br />

Rafadan Tayfa: Dehliz Macerasi (OmU) 14.00,<br />

16.10; Dumbo 14.20, 16.30; 3D: Avengers: Endgame<br />

16.00, 20.15, Sa a. 23.00; Shazam! 16.30, Sa a. 19.40;<br />

After Passion 18.15; Avengers: Endgame (OF) 19.20; The<br />

Hole in the Ground 20.45, Sa a. 23.00; The Hole in the<br />

Ground (OF) Sa 22.45; Lloronas Fluch Sa 23.15; Monsieur<br />

Claude II So 19.40<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Der Jungemuss<br />

an die frische Luft Sa 16.15; Ein Gauner &Gentleman Sa<br />

18.15, So 14.00; LAKINO Film Festival: Kurzfilmprogramm<br />

(Journey toLatin America III) Sa 20.30; Supa Modo So<br />

16.00; Free Solo (OmU) So 17.30; Wir(OmU) So 19.30<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 40 01) Auch Leben ist eine Kunst<br />

–Der Fall Max Emden (OmU) 18.00; Streik –Enguerre<br />

(OmU) 19.45; Border (OmU) 21.45<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Der Flohmarkt vonMadame<br />

Claire Sa 11.15, 16.00, 18.15, 20.30, So 10.45, 15.30,<br />

17.45, 20.00; Der Fall Collini Sa 13.30, So 13.00;Monsieur<br />

Claude II 11.00, 17.30; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

13.15; Alfons Zitterbacke 15.15; Der Fall Collini<br />

19.45<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz (✆ 85 40 60 85) Christo(OmU) Sa 15.30;<br />

Monsieur Claude II 18.00; VanGogh 20.30; Preview: Albrecht<br />

Schnider –Was bleibt (m.Gästen) So 11.00; Die Wiese –Ein<br />

Paradies nebenan So13.30; Werkschau Claudia von Alemann:<br />

Wienächtliche Schatten (u.a., m. Gast) So 15.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Auch Leben ist eine Kunst<br />

–Der Fall Max Emden Sa 11.00; Royal Corgi: Der Liebling<br />

der Queen 13.15, 15.30; Der Fall Collini 17.45, 20.15; Tea<br />

with the Dames (OmU) So 11.00<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 4678) Manou –flieg‘ flink! 16.00; Can You<br />

Ever ForgiveMe? 18.00; Asche ist reines Weiß 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Der Flohmarkt von Madame Claire<br />

13.30, 18.15; VanGogh 15.45, 20.30; Matinee: Exhibition<br />

on Screen: Der jungePicasso So 11.30<br />

FREILUFTKINOS<br />

Freiluftkino Kreuzberg Gewinnerfilm Deutscher Filmpreis<br />

2019:Überraschungsfilm (DFmenglU) Sa 21.00; Bohemian<br />

Rhapsody(OmU) So 21.00<br />

Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />

One Cut of the Dead (OmU) Sa 21.00; Berlin Bouncer (DFmenglU)<br />

So 21.00<br />

JulianaKoch Oboe<br />

Philipp Kopachevsky Klavier<br />

DeutschesSymphonie-<br />

Orchester Berlin<br />

Valentin Uryupin Dirigent<br />

Karten ab 12 €<br />

T+49 30 2029 8711<br />

dso-berlin.de<br />

Kunst aus Afghanistan<br />

Teppiche des Krieges<br />

Teppichkunst dient seit jeher der Schönheit im Raum, auch der Repräsentation.<br />

Diehohe Kunst desWebens und Knüpfens bringt fantasievolle Bilder<br />

hervor. Beidiesen Teppichen aus Afghanistan ist das völlig anders: Sieberichten<br />

vom Krieg, erzählen in stilisierter, symbolhafter oder realistischer<br />

Form vom grausamen Krieg im Lande, von Terror und zynischem Machtgebaren.<br />

DieBumiller Collection zeigt nun in einer Ausstellung, die einem den<br />

Atem stocken lässt, wie Militaria in die traditionelle Teppichkunst Afghanistans<br />

Einzug hielten. Dasbegann mit der Invasion sowjetischer Truppen. Zwischen<br />

den mythologischen orientalischen Mustern tauchen Kriegssymbole<br />

auf, verstören unsereSehgewohnheiten. Entdeckerdieser „Zeichensprache“<br />

ist der deutsche Filmemacher Till Passow. Seine Sammlung steht nun im Dialogmit<br />

denfrühislamischen Werken derBumiller-Collection. Ingeborg Ruthe<br />

Bumiller Collection, Universitätsmuseum für islamische Kunst,Studio X-Berg, Naunynstr.68/HH, 3.<br />

OG. Eröffnung Sonnabend,4.Mai, 19 Uhr, bis 27. Juli,Do–Sa 14–18 Uhr.<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

18.00: Galileo Galilei. Das Theater und die Pest<br />

20.00 Kleines Haus: Amir<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

17.00: Wagner-Woche: Tannhäuser und derSängerkriegauf<br />

derWartburg<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

20.00: In der Sache J. RobertOppenheimer<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

15.00: The Evil (Gastspiel)<br />

19.30: Kommt einPferd in dieBar<br />

Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11)<br />

19.00: Flying Pictures (Flying Steps &Osgemeos)<br />

Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />

17.00: Theatertreffen: Hotel Strindberg (Burgtheater,<br />

Wien /Theater Basel)<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.00: M–Eine Stadt sucht einen Mörder<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 18.00: Unterleuten<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00: 9Tagewach<br />

Radialsystem (& 288 78 85 88)<br />

20.00: human requiem (SashaWaltz &Guests)<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

16.00: Vier SternStunden<br />

Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />

19.00: Wirwollen nienie nie(Raum 305)<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

16.00 Saal B: Im Herzen der Gewalt<br />

19.30 Saal C: DankeDeutschland<br />

20.00 Saal A: Null<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

18.00: SonnyBoys<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

18.00 Festsaal:Theatertreffen: Unendlicher Spaß<br />

Spiegelpalast am Bahnhof Zoo<br />

(& 018 06 57 00 70) 19.00: Hoodoo<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

19.30: Tosca<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.00 3. Stock: Benvolio +Mercutio –Dubist mein<br />

Lieblingsortauf der ganzen Welt, Babe! (P 14)<br />

19.30: Drei Milliarden Schwestern<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

19.00: Nautilus (TrygveWakenshaw)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

18.00: Die Zukunft ist kein Ponyhof<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

19.00: Die LiveShow<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

14.30: The Band –Das Musical<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: Babylon Europa<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

18.00: Let’sTwist Again!<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />

KLASSIK<br />

Bode-Museum (& 266 42 42 42)<br />

11.00: Musiker*innen der Staatskapelle, MuseumskonzertIX,<br />

Werkevon Rossini, Puccini, Respighi<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

16.00 Gr.Saal: Konzerthausorchester Berlin, Ltg.<br />

Bertrand de Billy,Tobias Moretti (Sprecher), Elza<br />

vanden Heever(Sopran), Beethoven: Musik zum<br />

Trauerspiel „Egmont“ vonGoethe op.84; Strauss:<br />

„Vier letzte Lieder“ für Sopran und Orchester nach<br />

Hesse und Eichendorff; Ravel: „Daphnis et Chloë“ –<br />

Suite Nr.2<br />

Anzeige<br />

SALEEM<br />

ASHKAR Klavier<br />

11.05.19 ·20.00UHR<br />

12.05.19 ·16.00 UHR<br />

KONZERTHAUS BERLIN<br />

GROSSERSAAL<br />

SONNTAG<br />

Ticket-Hotline 030·203092101,konzerthaus.de<br />

20.00 Gr.Saal: Jubiläumskonzert50Jahre StudioChor<br />

Berlin, mit den Brandenburger Symphonikernund<br />

Solist*innen,Ltg.Alexander Lebek, Hans Chemin-<br />

Petit: Introitus und Hymnus–Der 148. Psalm für Chor,<br />

Orgel, Bläser,Harfe und Schlagzeug; Brahms: „Nänie“<br />

nach Friedrich Schiller op. 82; Mendelssohn Bartholdy:„Lobgesang“<br />

–Sinfonie-Kantate für Soli, Chor und<br />

Orchester B-Dur op. 52<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

16.00: Sinfonie Orchester Berlin, Ltg.StanleyDodds,<br />

Leonie Rettig (Klavier), Gili Schwarzman (Flöte)<br />

20.00: <strong>Berliner</strong> Symphoniker,Solist*innen: Alexandra<br />

Flood, Brigitta Simon, Egle Sidlauskaite, Iurii Iushkevich,<br />

David Jagodic u. a., Ltg.Lior Shambadal, Werke<br />

vonGiacomelli, Mozart, Saint-Saëns, Monteverdi,<br />

Rossini, Mascagni, Gluck, Verdi und Donizetti<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

16.00: Thomas Thieme (Sprecher), Stipendiaten<br />

der Karajan-Akademie der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,<br />

Cordelia Höfer (Klavier), Philharmonischer Salon: Die<br />

„Wikinger“ in Deutschland<br />

Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />

16.00: Daniel Barenboim (Klavier), Beethoven-<br />

Sonaten<br />

KINDER<br />

Atze Musiktheater (& 81 79 91 88)<br />

16.00: Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin –Mitmachkonzertfür<br />

jungeBlechbläser mit Berlin Brass<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

12.00: Wieesmir gefällt –Vom Suchen und Finden<br />

der Freiheit<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

11.00: Kinderchor und Opernkinderorchester,Rolando<br />

Villazón (Tenor), Serena Sáenz Molinero (Sopran),<br />

Ltg.Daniel Barenboim, Max Renne, Werkevon Mozart,<br />

Humperdinck, Prokofjew(ab 8J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

17.00: Für Amos Oz (4. Mai 1939 –28. Dezember<br />

2018), mit Fania Oz, Ulla Unseld-Berkéwicz, Rachel<br />

Salamander,Ulrich Matthes<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

11.00: Die Zuneigung ist etwas Rätselvolles. Eine Ehe<br />

in Briefen, Jutta Wachowiak und Christian Grashof<br />

lesen aus demBriefwechsel vonEmilie und Theodor<br />

Fontane<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

19.00: Live-Hörspiel „Bibi &Tina-Zoff!“, vonV.Andreas<br />

mitS.Bonaséwicz,D.Hugo, A.Borbach, M.Claren,<br />

S.Hasper u. a., Live-Hörspiel-Premiere<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

20.00 Roter Salon: Reformbühne Heim &Welt: mit<br />

Lea Streisand, Richie &Bel, Lesung und Musik<br />

KONZERT<br />

Arena Berlin (& 533 20 30)<br />

14.00: Desertfest 2019: Om, Black Tusk, Long<br />

Distance Calling,Stonefield, Wovenhand, The Great<br />

Machine, Electric Citizen, The Skull<br />

Berghain/Kantine (Am Wriezener Bahnhof)<br />

20.00 Säälchen: Francesco Tristano (Klavier)<br />

Christophoruskirche Friedrichshagen<br />

(& 645 57 30) 19.30: Andrej Hermlin and his Swing<br />

Dance Band feat. Rachel und David Hermlin<br />

Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />

20.00: Better Oblivion Community Center feat. Phoebe<br />

Bridgers &Conor Oberst +Christian Lee Hudson<br />

PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />

20.00: Prep<br />

VertiMusic Hall (& 20 60 70 88 11)<br />

20.00: Thomas Anders &Band, Ewig mit Euch<br />

KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN<br />

JANWILLEMDEVRIEND Dirigent<br />

Werkevon Mozart,Bach und<br />

Haydn


30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

13.00 Tagesschau-Nachrichten 13.15 DieWunden<br />

der Ermittler 14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15<br />

GekaufteAgrarpolitik? 15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

15.30 Big Manni –Big Money 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

16.30 Weltbilder Spezial 17.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 17.30 Monitor 18.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 18.30 Auto-Ikonen 19.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 19.30 Weltspiegel-Reportage<br />

20.00 Tagesschau 20.15 Liebe an derMacht<br />

21.02 Werbraucht denOsten? (1/3) 21.47 Wer<br />

braucht den Osten?(2/3) 22.32 Werbraucht den<br />

Osten? (3/3) 23.17 Weltspiegel-Reportage 23.46<br />

Extra 0.00 Tagesthemen 0.20 45 Min 1.05 Extra<br />

1.15 Liebe an derMacht 2.00 Tagesschau<br />

ONE<br />

9.35 PartyofFive 10.20 Unser Kind. TV-Drama, D<br />

2018 11.45 Brisant 12.30 EurovisionSong Contest<br />

14.00 Telespiele 14.45 Großstadtrevier<br />

15.35 Lindenstraße 16.05 Lindenstraße 16.35<br />

Lindenstraße 17.05 Lindenstraße 17.35 Lindenstraße<br />

18.05 Wenn wir zusammen sind. Romantikkomödie,F2008<br />

19.40 Brisant 20.15 Trugspur<br />

–Der Usedom-Krimi. TV-Kriminalfilm, D2017<br />

21.45 Brisant extra 22.00 NurseBetty –Gefährliche<br />

Träume. Komödie, D/USA 2000 23.45 Miss<br />

Fishersmysteriöse Mordfälle 0.40 Agatha Christies<br />

Poirot. DerTodeswirbel.TV-Kriminalfilm, GB<br />

2006 2.15 Hustle –Unehrlich währtamlängsten<br />

3.05 DoctorWho 4.00 Doctor Who<br />

ZDF NEO<br />

5.45 TerraXpress 6.15 TerraX7.00 TerraX7.40<br />

TerraX8.25 TerraX9.10 TerraX9.55 TerraX<br />

10.40 TerraX11.25 TerraX12.10 TerraX12.50<br />

TerraX13.35 TerraX14.20 TerraX15.00 TerraX<br />

15.45 TerraX16.35 Die glorreichen1017.20 Die<br />

glorreichen1018.00 Sketch History 18.25 Topfgeldjäger<br />

19.20 Topfgeldjäger 20.15 Traummann<br />

im zweiten Anlauf. TV-Romantikkomödie, I/E/USA/<br />

GB/S 2015. Mit Sarah Jessica Parker,Raoul Bova,<br />

RosieDay 21.35 The Truth about Charlie. Mysterythriller,<br />

USA/D2002. MitMarkWahlberg,Thandie<br />

Newton, ChristineBoisson 23.15 OneWay –Eine<br />

fatale Entscheidung. Thriller,D2006 1.00 Parfum<br />

4.00 Gätjens großes Kino 4.05 TerraX<br />

ZDF INFO<br />

8.30 (für HG) Genug zumLeben? –Hartz IV auf<br />

demPrüfstand 9.15 (für HG) Die Pfandjäger 9.45<br />

Albtraum Wohnen 10.30 ZDF-History 11.15 Skandal!<br />

GroßeAffären in Deutschland 12.00 ZDF-History<br />

12.45 (für HG) Früherwar alles besser!Oder?<br />

13.30 Daswar dann mal weg 15.00 Lebensretter<br />

Technik –Von SOS bis112 15.45 Das wardann<br />

malweg 17.15 Die Traumfabrik unddie Macht<br />

18.00 ZDF-History 18.45 Daswar dann mal weg<br />

20.15 ZDF-History 21.00 Skandal! Große Affären<br />

in Deutschland 21.45 ZDF-History 22.30 (für HG)<br />

Früher waralles besser! Oder? 23.15 Daswar<br />

dann malweg 2.15 Die Traumfabrikund dieMacht<br />

3.00 ZDF-History 3.45 Daswar dannmal weg<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

10.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Klassik –Pop –etcetera Mit Diana Damrau<br />

(Sängerin), ca. 55 Minuten<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kammermusik Felix Mendelssohns Streichquartette<br />

In seinen sieben Streichquartetten<br />

zeigt sich Felix Mendelssohn gleichermaßen<br />

als Mensch und Künstler., ca. 56 Minuten<br />

19.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Giuseppe Verdi: „Aida” Oper in vier Akten.,<br />

ca. 180 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Konzert amSamstagabend Mit Werken von<br />

Sibelius, Beethoven, ca. 176 Minuten<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Atelier neuer Musik „Wir können jetzt nur<br />

noch arbeiten!” Erinnerungen an den <strong>Berliner</strong><br />

Musikdenker Gerd Rienäcker., ca. 45 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

„Der letzte Schnee” Mit Ueli Jäggi (Paul), Stefan<br />

Kurt (Georg). Regie: Arno Camenisch, ca.<br />

115 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Literatur Flüchtlingsgespräche in Dänisch-Sibirien.<br />

Bertolt Brecht, Margarete Steffin und<br />

Walter Benjamin im Exil., ca. 55 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Gezählt –gewogen –und …Die „Volkswahlen”<br />

von 1989 und das Volk., ca. 31 Min.<br />

11.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Gesichter Europas Kein Rechtspopulismus in<br />

Portugal –warum das Land den Rechten trotzt.<br />

VonTilo Wagner,ca. 55 Minuten<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Feature Die Tochter der Terroristin. Mit Tina<br />

Engel, Joachim Schönfeld., ca. 55 Minuten<br />

23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Lange Nacht „Mit einem einzigen frischen<br />

Sprung”. Die Lange Nacht über Manifeste. Von<br />

Stefan Zednik, ca. 175 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

1.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Deutschlandfunk Radionacht Lied &Chanson.<br />

Liederbestenliste: Die Platzierungen im<br />

Mai /Global Sound: Neue internationale Singer/Songwriter-Alben.<br />

Gast: Ben Barritt. Mit<br />

Anna-Bianca Krause, ca. 235 Minuten<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Monika Borzym., ca. 30 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazzfest Berlin 2018 –Nicole<br />

Mitchell's Black Earth Ensemble., ca. 56 Min.<br />

ARD<br />

9.50 (für HG) Tagesschau 9.55 (für HG) Giraffe,<br />

Erdmännchen &Co. 10.45 (für HG) Hallo<br />

Schatz –Vom Plunder zum Prachtstück 11.30<br />

(für HG) Quarks im Ersten 12.00 (für HG) Tagesschau<br />

12.05 (für HG) In aller Freundschaft<br />

–Die jungen Ärzte 12.55 (für HG) Tagesschau<br />

13.00 (für HG) Einfach Rosa –Die zweite<br />

Chance. TV-Familienfilm, D2016 14.30 (für<br />

HG) Das Traumpaar. TV-Liebeskomödie, D<br />

2008 16.00 (für HG) Wwie Wissen 16.30 (für<br />

HG) Weltspiegel-Reportage 17.00 (für HG) Tagesschau<br />

17.10 (für HG) Brisant 17.50 (für<br />

HG) Tagesschau 18.00 Sportschau. 3. Liga<br />

18.30 (für HG) Sportschau. Fußball: Bundesliga,32.<br />

Spieltag 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Die Diplomatin<br />

Böses Spiel. TV-Kriminalfilm, D2019<br />

Mit Natalia Wörner,Alexander Beyer,<br />

Johannes Meister u.a.<br />

21.45 (für HG) Donna Leon –Reiches Erbe<br />

TV-Kriminalfilm,D2014<br />

23.15 (für HG) Tagesthemen<br />

23.35 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />

23.40 (für HG) Sherlock<br />

Die Hunde von Baskerville<br />

TV-Kriminalfilm, GB/USA 2012<br />

Mit Benedict Cumberbatch, Martin<br />

Freeman, Una Stubbs u.a.<br />

RTL<br />

6.55 Verdachtsfälle. Doku-Soap 7.55 Familien<br />

im Brennpunkt. Doku-Soap 8.55 Familien im<br />

Brennpunkt. Doku-Soap 9.55 Der Blaulicht-<br />

Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag<br />

von Polizisten, Sanitätern und Notärzten<br />

10.50 Der Blaulicht-Report. Aufregende<br />

Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />

Sanitätern und Notärzten 11.50 Der Blaulicht-Report<br />

12.50 Der Blaulicht-Report 13.45<br />

Der Blaulicht-Report 14.45 Die Superhändler –<br />

4Räume, 1Deal 15.40 Die Superhändler –4<br />

Räume, 1Deal 16.45 Die Superhändler –4<br />

Räume, 1Deal 17.45 Best of ...! 18.45 aktuell<br />

19.05 Life –Menschen, Momente, Geschichten.<br />

Moderation: Annika Begiebing<br />

20.15 Denn sie wissen nicht,was passiert<br />

Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-<br />

Show<br />

Heute werden Barbara Schöneberger,<br />

Thomas Gottschalk und Günther Jauch<br />

live ihre Spielfreude bei RTL feiern.<br />

0.00 Denn sie wissen nicht,was passiert<br />

Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show<br />

3.15 Willkommen bei Mario Barth<br />

Gäste: Steffen Henssler,Madcon<br />

4.00 Willkommen bei Mario Barth<br />

Gäste: Andreas Gabalier,Ehrlich<br />

Brothers, Ilka Bessin<br />

TV-Tipps<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

Anzeige<br />

MDR WDR Arte<br />

14.00 (für HG) Fußball: 3. Liga. 36. Spieltag<br />

16.00 MDR vor Ort 16.25 (für HG) Aktuell<br />

16.30 (für HG) Sport imOsten 18.00 Heute<br />

im Osten 18.15 (für HG) Unterwegs in Sachsen-Anhalt<br />

18.45 (für HG) Glaubwürdig 18.54<br />

(für HG) Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />

19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG)<br />

Quickie 20.15 (für HG) Frühlingshits &Spaß<br />

22.45 (für HG) Aktuell 22.50 (für HG) Bauerfeind<br />

–Die Show zur Frau 23.35 Privatkonzert<br />

0.35 (für HG) Brisant 1.10 MDR vor Ort 1.35<br />

(für HG) Unser Dorf hat Wochenende<br />

Bayern<br />

15.30 (für HG) Gernstl –Siebenmal Bayern<br />

16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />

Ente mit Aussicht 17.15 Blickpunkt Sport<br />

17.45 (für HG) Zwischen Spessart und Karwendel<br />

18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für<br />

HG) Gut zu wissen 19.30 (für HG) Kunst &<br />

Krempel 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Hansi Hinterseer 21.45 (für HG) Rundschau<br />

Magazin 22.00 (für HG) Da, wo das<br />

Glück beginnt. TV-Heimatfilm, D/A 2006<br />

23.30 (für HG) 24h Europa 0.00 (für HG) 24h<br />

Europa 1.00 (für HG) 24h Europa<br />

Vox<br />

12.00 Shopping Queen 16.55 Tierbabys –süß<br />

und wild! 18.00 hundkatzemaus 19.10 Der<br />

V.I.P.Hundeprofi 20.15 (für HG) Ice Age 3–<br />

Die Dinosaurier sind los. Animationsfilm, USA<br />

2009 22.00 (für HG) Dating Queen. Romantikkomödie,<br />

USA/J 2015 0.15 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Tödliches Blei 1.10 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Pfad der Wahrheit 1.55 (für HG) Medical Detectives<br />

–Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Rekonstruktion des Todes<br />

Super RTL<br />

15.50 Pokémon –Die TV-Serie: Sonne &Mond –<br />

Ultra-Legenden 16.10 Pokémon –Die TV-Serie:<br />

Sonne &Mond –Ultra-Legenden 16.35 Pokémon<br />

–Die TV-Serie: Sonne &Mond–Ultra-Legenden<br />

17.10 Barbie –Traumvilla-Abenteuer 17.35<br />

Spirit: wild und frei 18.05 Bugs Bunny&Looney<br />

Tunes 18.35 Woozle Goozle und die Weltentdecker<br />

19.05 Tomund Jerry 19.40 Angelo! 20.15<br />

(für HG) Eine zauberhafte Nanny–Knall auf Fall in<br />

ein neues Abenteuer. Fantasykomödie, GB/F/USA<br />

2010 22.20 (für HG) Das wundersame Leben<br />

vonTimothyGreen. Komödie, USA 2012<br />

Sport1<br />

12.55 Motorsport –Porsche GT Magazin 13.25<br />

Motorsport: FIA-Langstrecken-WM. 6Stunden<br />

von Spa (B) 14.35 Motorsport: Porsche Carrera<br />

Cup 15.05 Motorsport: Porsche Carrera Cup. 1.<br />

Rennen 16.05 Motorsport: FIA-Langstrecken-<br />

WM. 6Stunden von Spa (B) (Live-Einstieg)<br />

19.30 Fußball: U17-Europameisterschaft. Vorrunde:<br />

Deutschland –Italien 21.30 Boxen.<br />

Kampfabend 22.45 Boxen. Hauptkampf.IBF-<br />

International-Titel im Halbschwergewicht: Leon<br />

Bunn –Leon Harth 0.00 Sport-Clips<br />

RBB BERLIN, 6.00 UHR DOKUMENTATIONSREIHE<br />

24h Europa<br />

Sie kommen ausSofia, Toulouse, Barcelona, Almeria,Belgrad, Zürich,Lesbos,<br />

Helsinki, Magnitogorsk, Odelzhausen, Namur, Tallin, Sarajevo, Kautokeino,Warschuoder<br />

Island. Siesind jungeund Europäer,und sie wurden einen<br />

Taglangvon Kamerateamsdurch ihren Alltagbegleitet.Aus hunderten Stunden<br />

Materialwurde darausein exakteinen TaglangerFilm montiert, der die Fernsehzuschauer<br />

in diversen Parallelhandlungendurch den Tagbegleitet.Dabei lernen<br />

wirfaszinierende Charakterekennen: AussteigerInnen, LandwirtInnen, FischerInnen,<br />

Software-EntwicklerInnen, Tuk-Tuk-FahrerInnen, KickboxerInnen, oder<br />

Fabrikarbeiter Andreij,der in einer Stahlfabrik in Magnitogorskarbeitet.Die<br />

24-stündige Dokumentation läuft parallel aufArteund im rbbFernsehen. Verantwortlicher<br />

Regisseur istVolker Heise, der das Konzept vorher auf Berlin (2009),<br />

Jerusalem (2014) und Bayern (2017) angewandt hat und dafür diverseFernsehpreiseerhielt.Zuvor<br />

hatteerimJahr 2003 für sein historisches TV-Experiment<br />

„Schwarzwaldhaus1902“ einen Grimme-Preis gewonnen.<br />

(Dtl./Frk./2019)<br />

ARD, 20.15 UHR TV-KRIMINALFILM<br />

forum 2 |2019<br />

an der<br />

Die Diplomatin<br />

Patientenforum<br />

Essollte ein unbeschwerter Urlaub in Prag werden, doch fürdie Touristinnen<br />

DasKreuz<br />

Vanessa und Lydia<br />

mit<br />

wurde<br />

dem<br />

er zuKreuz einem Albtraum:<br />

–<br />

Nunliegt Vanessa schwer<br />

misshandelt im Krankenhaus, und für ihre ausDeutschland angereiste Familie<br />

hören Rückenschmerzen, die Prüfungennichtauf:Entsetztmüssensie was hilft? miterleben, wieKatja Lorenz<br />

dafür sorgt, dass die Polizei den Hauptverdächtigen laufen lässt:Der 18-jährige<br />

Philippeist der Sohn des französischenBotschaftersClaude Beaumontund<br />

In den meistenFällenhelfen konservativeMaßnahmen. Doch manchmal sind<br />

Operationen unumgänglich. Wirinformieren Sie über die Therapiemethoden.<br />

genießtdamit diplomatische Immunität. Seine Mutter Margoist noch dazu in<br />

PragReferenten: Katjas besteFreundin. Prof.Dr. OliverInHauschild, der Tatkann Chefarzt sichKatja Orthopädie nichtvorstellen, undUnfallchirurgie dass der<br />

stille UlrichSchneider, Mädchenschwarm Oberarzt zu soOrthopädie einer Gewalttatfähigist.Sie undUnfallchirurgieverdächtigteher<br />

seine<br />

Freunde,aberderen Namen will Philippenichtpreisgeben. Als Katjaversucht,<br />

Philippezum Dienstag, Reden 14.5.2019, zu bringen, 18.00 Uhrwird ihreFreundschaftzuden Beaumontsauf<br />

eine Casino harteProbe der Park-Klinik gestellt.Dritter Weißensee, Spielfilm Schönstraße mit Natalia 80, 13086 Wörner Berlin<br />

der Rolle der Diplomatin<br />

KatjaLorenz, die für das Auswärtige Amtinbesonderen Missionen um<br />

Jetztkostenfrei undunverbindlich anmelden:<br />

die Welt reist,Regie führte Roland Suso Richter („Dresden“) .<br />

030/96 28 –4166oder mail@park-klinik.com<br />

(Dtl./2019)<br />

Weitere Informationen auf www.park-klinik.com<br />

ZDF NEO, 21.35 UHR MYSTERYTHRILLER<br />

The Truth about Charlie<br />

3SAT, 23.35 UHR DOKUMENTARFILM<br />

Bolshoi Babylon<br />

Foto:RBB Berlin<br />

PARK-KLINIK WEISSENSEE<br />

Just als ReginaLamberts (Thandie Newton)<br />

den Entschluss gefasst hat, sich von<br />

ihrem reichen Ehemann Charlie scheiden zu<br />

lassen, erfährtsie,dassihr Charlie ermordet<br />

wurde.Ihregemeinsame WohnunginParis<br />

istebensoleerwie ihr Bankkonto.Nach und<br />

nach kommtReginadahinter,dassihr Mann<br />

ein Doppellebengeführthat,denn bald stellen<br />

ihr nichtnur nurdreivon Charlies alten<br />

Kriegskameraden seltsame Fragen, sondern<br />

auch die Polizei. Undwelche Rolle spielt<br />

ihr charmanter Landsmann Joshua Peters<br />

(MarkWahlberg)? Flottes Remake vonStanleyDonens<br />

Thriller-Klassiker „Charade”aus<br />

dem Jahr 1963. Damals spielten Cary Grant<br />

und Audrey Hepburn die Hauptrollen.<br />

(USA/Dtl./2002)<br />

Foto:ZDF Neo<br />

Seit 1780 schlägt im „GroßenTheater“ dasHerzder russischen Oper und des<br />

Balletts.Eshat Kriege und Skandale,die Zarenzeit und den Sozialismus überlebt,dochimJahr<br />

2013 stürzte es in eine seiner tiefsten Krisen: AufSergejFilin,<br />

den künstlerische Leiter des Balletts wurde in diesem Jahr ein Säureattentat<br />

verübt,erkam mitstarkenGesichtsverätzungen ins Krankenhaus. Ein Jahr nach<br />

dem Attentat geht Filmemacher Nick Read aufSpurensuche ins Bolschoi-Thetaer,ummit<br />

Tänzerinnen und Tänzern der Ballettkompanie zu sprechen, ebenso<br />

wiemit der technischen Crew und der Leitung. Er findet ein gespaltenesEnsemble<br />

vor, und das nicht nurwegen des ohnehin erbitterten Konkurrenzklampfes<br />

am Theater:Während eine Seite einen bestimmten Tänzer verdächtigt, für das<br />

Attentatveranwortlichzusein, nimmtdie andereSeiteihn in Schutz.Als die<br />

Wellen zu hoch schlagen, schaltet sich derKreml ein und ernennteinen neuen<br />

Intendanten,der bezeichnenderweiseein Erzfeinddes durch den Anschlag erblindeten<br />

Ballettchefs Sergej Filin ist.Vor Nick Reads Kamera entfaltet sich ein<br />

abgründiges Dramaimpostsozialistischen Kulturtempel.<br />

(Gbr./2015)<br />

9.15 (für HG) Bibi und Tina 9.40 (für HG) Bibi<br />

und Tina 10.05 (für HG) Club der magischen<br />

Dinge 10.25 heute Xpress 10.30 (für HG) Notruf<br />

Hafenkante 11.15 (für HG) SOKO Stuttgart<br />

12.00 heute Xpress 12.05 (für HG) Menschen<br />

–das Magazin 12.15 (für HG) Der Landarzt<br />

13.00 (für HG) Bettys Diagnose 13.45<br />

(für HG) Inga Lindström: Sommer der Entscheidung.<br />

TV-Liebesgeschichte,D2008 15.15 (für<br />

HG) Stadt, Land, Lecker 16.00 (für HG) Bares<br />

für Rares 17.00 (für HG) heute Xpress 17.05<br />

(für HG) Länderspiegel 17.35 (für HG) plan b<br />

18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel 19.00 (für HG)<br />

heute 19.21 Parteien zur Europawahl 19.25<br />

(für HG) Dr.Klein<br />

20.15 (für HG) Willkommen bei Carmen<br />

Nebel Mit Andrea Berg (Schlager-Superstar),<br />

Roland Kaiser (Schlagersänger),<br />

Maite Kelly (Sängerin), Beatrice Egli<br />

(Schlagersängerin und Schauspielerin),<br />

„Ehrlich Brothers” (Zauberkünstler-Duo)<br />

22.45 (für HG) heute-journal<br />

23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />

Fußball: Bundesliga, 32. Spieltag,<br />

Topspiel<br />

0.25 heute Xpress<br />

0.30 (für HG) heute-show<br />

Mit Oliver Welke<br />

5.15 Die dreisten drei –Die Comedy-WG 5.40<br />

Weibsbilder 6.00 Weibsbilder 6.20 Genial daneben<br />

–Das Quiz 7.15 Genial daneben –Das<br />

Quiz 8.10 Genial daneben –Das Quiz 9.05<br />

Genial daneben –Das Quiz 10.00 Das große<br />

Promibacken 13.00 Tourenwagen: DTM. Moderation:<br />

Andrea Kaiser,Matthias Killing. Aus<br />

Hockenheim 14.50 Auf Streife –Die Spezialisten.Reportagereihe<br />

16.00 Auf Streife –Die<br />

Spezialisten. Reportagereihe 17.00 Auf Streife<br />

–Die Spezialisten. Reportagereihe 18.00<br />

Auf Streife –Die Spezialisten.Reportagereihe<br />

19.00 Grenzenlos –Die Welt entdecken. Neuseeland<br />

–Sehnsuchtsziel am anderen Ende<br />

der Welt 19.55 Nachrichten<br />

20.15 Harry Potter und der Orden des<br />

Phönix<br />

Fantasyfilm, USA/GB 2007<br />

Mit Daniel Radcliffe, Emma Watson,<br />

Rupert Grint, Ralph Fiennes u.a.<br />

Regie: David Yates<br />

23.00 Mord nach Plan<br />

Thriller, USA 2002<br />

Mit Sandra Bullock, Ben Chaplin, Ryan<br />

Gosling u.a.<br />

1.20 Das verborgene Gesicht<br />

Mysterythriller,COL/E 2011<br />

Mit Quim Gutiérrez, Martina García u.a.<br />

14.00 (für HG) Fußball: 3. Liga. 36. Spieltag:<br />

Hallescher FC –Preußen Münster 16.00 (für<br />

HG) Gefragt – Gejagt 16.45 (für HG) New<br />

York –àlacarte 17.15 (für HG) Land und lecker<br />

(4) 17.45 (für HG) Kochen mit Martina<br />

und Moritz 18.15 (für HG) DerVorkoster 18.45<br />

(für HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG) Lokalzeit<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Tatort. TV-Kriminalfilm, D2014 21.45 (für HG)<br />

Spuren der Rache. TV-Thriller,D2016 23.15<br />

(für HG) Spuren der Rache. TV-Thriller,D2016<br />

0.40 (für HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D2014<br />

NDR<br />

13.15 (für HG) Deniz Yücel –Wenn Pressefreiheit<br />

im Gefängnis landet 14.00 Die Inselärztin –Das<br />

Geheimnis. TV-Drama, D2018 15.30 (für HG)<br />

Typisch! 16.00 (für HG) DieAnwälte. Glauben<br />

16.45 (für HG) Rentnercops. Liebesspieler<br />

17.30 (für HG) TimMälzer kocht! 18.00 (für HG)<br />

Nordtour 18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Klein gegenGroß –Das unglaubliche Duell<br />

23.30 (für HG) Zeig mir Deine Welt 0.15 (für<br />

HG) Zeig mirDeineWelt 1.00 (für HG) Sagdie<br />

Wahrheit 1.50 (für HG) Quizduell<br />

Kabel eins<br />

15.25 EUReKA –Die geheime Stadt 16.20<br />

News 16.30 EUReKA –Die geheime Stadt<br />

17.25 EUReKA –Die geheime Stadt 18.25 EU-<br />

ReKA –Die geheime Stadt 19.15 EUReKA –<br />

Die geheime Stadt 20.15 Hawaii Five-0. Verdächtig<br />

unverdächtig 21.15 Hawaii Five-0. Der<br />

King ist tot 22.15 Scorpion. Satellit 19-K<br />

23.10 Criminal Minds: Beyond Borders. Mord<br />

verjährt nicht 0.05 Hawaii Five-0. Verdächtig<br />

unverdächtig 0.55 Hawaii Five-0. Der King ist<br />

tot 1.35 Scorpion. Satellit 19-K 2.15 Criminal<br />

Minds: Beyond Borders. Mord verjährt nicht<br />

RTL 2<br />

9.20 Cast Away–Verschollen. Abenteuerfilm, USA<br />

2000 12.10 Die Schnäppchenhäuser –JederCent<br />

zählt 13.15 Die Schnäppchenhäuser –Jeder Cent<br />

zählt 14.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt im<br />

Keller 15.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt im<br />

Keller 16.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug in<br />

ein neues Leben 18.15 Zuhause im Glück–Unser<br />

Einzug in einneues Leben 20.15 The Shannara<br />

Chronicles 21.05 The Shannara Chronicles 21.55<br />

The Shannara Chronicles 22.50 Dead Rising:<br />

Watchtower. Horrorfilm, USA 2015 1.10 Darkman.<br />

Actionfilm, USA 1990<br />

Eurosport 1<br />

8.30 Radsport: Tour de Romandie 9.45 Radsport:<br />

Tour de Yorkshire 11.00 Snooker:Weltmeisterschaft.<br />

2. Halbfinale 14.00 Springreiten:<br />

Global Champions Tour 15.15 Snooker:WM.1.<br />

Halbfinale 18.30 Motorsport: FIA-Langstrecken-<br />

WM. 6Stunden vonSpa-Francorchamps (B):<br />

Finale des Langstreckenklassikers 19.55 EurosportNews<br />

20.00 Snooker:WM.2. Halbfinale<br />

23.25 EurosportNews 23.35 Rallye: FIA-Europameisterschaft<br />

0.00 Radsport: Tour de Romandie<br />

0.45 Radsport: Tour de Yorkshire<br />

RBB<br />

5.00 Potsdam erwacht. Mit loungiger Musik<br />

unterlegt,zeigt die Sendung, wie Ihre Stadt<br />

langsam beginnt sich zu regen. 5.30 Lindenstraße.<br />

Bloß nicht den Zug verpassen 6.00<br />

24h Europa 9.00 24h Europa. Der Vormittag<br />

9:00 –12:00 Uhr.Die 60 Protagonisten der<br />

Doku sind zwischen 18 und 30 Jahren und<br />

kommen aus 26 europäischen Ländern. Sie<br />

haben die unterschiedlichsten Hintergründe<br />

und werden 24 Stunden in ihrem Alltag begleitet.<br />

12.00 24h Europa. Der Mittag 12:00 –<br />

14:00 Uhr 14.00 24h Europa.Der Nachmittag<br />

–14.00 bis 18.00 Uhr 18.00 24h Europa.Der<br />

frühe Abend –18.00 bis 20.00 Uhr 19.30<br />

Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

20.00 24h Europa<br />

Der Abend 20:00 –23:00 Uhr<br />

Die YouTuberin und Dragqueen Candy<br />

verwandelt in Berlin Senioren in<br />

hinreißende Vamps und gibt Tipps<br />

fürs Make-up.<br />

23.00 24h Europa<br />

Der späte Abend 23:00 –01:00 Uhr<br />

Langsam wird es Nacht, doch einige<br />

dürfen nicht schlafen: Die Polizistin<br />

Julie beginnt ihre Schicht in Brüssel.<br />

1.00 24h Europa<br />

Die Nacht –01.00 bis 05.00 Uhr<br />

ProSieben<br />

5.00 Watch Me 5.20 2Broke Girls 6.00 Two<br />

and aHalf Men 7.15 The Big Bang Theory<br />

8.50 Fresh off the Boat 9.40 Last Man Standing<br />

10.35 Baby Daddy 11.30 Superior Donuts.<br />

Geh ran, Arthur.Comedyserie 11.55 Die<br />

Simpsons. Der merkwürdige Schlüssel/Homer<br />

geht zur Marine/Die Trillion-Dollar-Note/Die<br />

neuesten Kindernachrichten/Die sich im Dreck<br />

wälzen/König der Berge. Zeichentrickserie<br />

14.40 Twoand aHalf Men. Mittelschul-Mysterien/Neun<br />

Uhr vier von Pemberton/Tragen<br />

Schafe Lippenstift? Comedyserie 16.00 All<br />

About You –Das Fashion-Duell 17.00 taff<br />

weekend 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons<br />

19.05 Galileo. Moderation: Funda Vanroy<br />

20.15 Superhero Germany<br />

Moderation: Patrick Esume<br />

In der Show kämpfen „Alltagsathleten“<br />

um den Titel „Superhero Germany“. Die<br />

Kandidaten müssen dabei auch gegen<br />

prominente Muskelmänner antreten.<br />

22.45 Schlag den Star<br />

Kandidaten: Pietro Lombardi (Sänger),<br />

Gil Ofarim (Musiker)<br />

Moderation: Elton<br />

1.15 SealTeam Eight: Behind Enemy Lines<br />

Actionfilm, USA 2014<br />

2.50 Dark Country Thriller,USA 2009<br />

10.00 (für HG) 24h Europa 11.00 (für HG)<br />

24h Europa 12.00 (für HG) 24h Europa 13.00<br />

(für HG) 24h Europa 14.00 (für HG) 24h Europa<br />

15.00 (für HG) 24h Europa 16.00 (für HG)<br />

24h Europa 17.00 (für HG) 24h Europa 18.00<br />

(für HG) 24h Europa 19.00 (für HG) 24h Europa<br />

19.45 Arte Journal 20.00 (für HG) 24h<br />

Europa 21.00 (für HG) 24h Europa 22.00 (für<br />

HG) 24h Europa 23.00 (für HG) 24h Europa<br />

0.00 (für HG) 24h Europa 1.00 (für HG) 24h<br />

Europa 2.00 (für HG) 24h Europa 3.00 (für<br />

HG) 24h Europa 4.00 (für HG) 24h Europa<br />

3Sat<br />

16.45 (für HG) Ostpreußens Küste –Elche,<br />

Sand und Seeadler 17.30 (für HG) Die Trödelqueen<br />

–Gelegenheit macht Liebe. TV-Komödie,<br />

D2011 19.00 (für HG) heute 19.20 Grand Prix<br />

in Israel –Kein bisschen Frieden 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Tartuffe oder Das Schwein<br />

der Weisen 22.40 Can Can und Champagner –<br />

Das Moulin Rouge 22.50 Andris Nelsons dirigiert<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy 23.35 (für<br />

HG) Bolshoi Babylon. Dokumentarfilm, GB<br />

2015 0.55 lebens.art 1.55 Das aktuelle Sportstudio.<br />

Fußball: Bundesliga, 32. Spieltag<br />

Phoenix<br />

12.15 Dokumentation 13.00 phoenix plus<br />

14.15 Michael Martin –Abenteuer Wüste<br />

17.15 Wildes Deutschland 18.00 Die Vogesen,<br />

geheimnisvoller Wald 18.45 Der wilde Wald<br />

der Kaiserin 19.30 NaturNah 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Die Ostsee von<br />

oben. Dokumentarfilm,D2013 21.45 (für HG)<br />

St. Petersburg –Russlands Fenster zumWesten<br />

22.30 Stockholm –30.000 Paradiese 23.15<br />

ZDF-History 0.00 (für HG) Christina Wasa –Die<br />

wilde Königin. Dokumentarfilm,D2013 1.30<br />

Königliche Dynastien 2.15 Königliche Gärten<br />

Kika<br />

11.45 Schmecksplosion 12.00 Astrid Lindgrens:<br />

Pippi Langstrumpf 13.30 100% Coco.<br />

Jugendfilm, NL 2017 14.55 (für HG) Mirette<br />

ermittelt 15.45 Ein Fall für TKKG 16.35 Kann<br />

es Johannes? 17.00 (für HG) Timster 17.20<br />

The Garfield Show 18.00 (für HG) Wir Kinder<br />

aus dem Möwenweg 18.10 (für HG) Der kleine<br />

Drache Kokosnuss 18.35 Zacki und die Zoobande<br />

18.50 Sandmann 19.00 Die Piraten<br />

von nebenan 19.25 (für HG) Checker Tobi<br />

19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) KiKA Live<br />

20.10 (für HG) Alarm –die jungen Retter<br />

Dmax<br />

13.45 Man vs.Food mit CaseyWebb 14.15<br />

Die Abräumer –Antiquitäten &Moneten 14.45<br />

Die Abräumer –Antiquitäten &Moneten 15.15<br />

Die Stubers –Eine Familie räumt auf 16.15<br />

Dein bestes Stück –Gebracht, gemacht 17.15<br />

Die Raritäten-Jäger 18.15 Redwood Kings –<br />

Träume aus Holz 19.15 Der Pool-Profi 20.15<br />

Die Modellbauer –Das Duell 21.15 Die Modellbauer<br />

–Das Duell 22.15 Supermaschinen<br />

23.15 Supermaschinen 0.15 Canada Airport –<br />

Flughafen extrem 1.10 Ultimate Airport Dubai


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 31<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

9.30 (für HG) Die Sendung mit der Maus<br />

10.03 (für HG) Die kluge Bauerntochter. TV-<br />

Märchenfilm, D2009 11.00 (für HG) Die Prinzessin<br />

auf der Erbse. TV-Märchenfilm, D2010<br />

12.03 (für HG) Presseclub 12.45 (für HG) Europamagazin<br />

13.15 (für HG) Tagesschau<br />

13.30 (für HG) Sehnsucht nach Sandin. TV-<br />

Melodram, D2002 15.00 (für HG) Insel des<br />

Lichts. TV-Drama,D2008 16.30 (für HG) Mythos<br />

Kongo 17.15 (für HG) Tagesschau 17.30<br />

(für HG)Warum bin ich so allein? –Wege aus<br />

der Einsamkeit 18.00 (für HG) Sportschau.<br />

Jessy Wellmer 18.30 (für HG) Bericht aus Berlin<br />

18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />

HG) Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort Der gute Weg<br />

TV-Kriminalfilm, D2019<br />

21.45 (für HG) Anne Will<br />

Talk<br />

Streit um CO2-Steuer -wer zahlt für<br />

den Klimaschutz?<br />

22.45 (für HG) Tagesthemen<br />

23.05 (für HG) ttt –titel, thesen,<br />

temperamente Eine Insel und zwei<br />

Milliardäre –„ttt“ über den<br />

Dokumentarfilm „Was kostet die Welt“<br />

23.35 (für HG) Druckfrisch<br />

Neue Bücher mit Denis Scheck<br />

RTL<br />

5.05 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten<br />

aus dem Berufsalltag vonPolizisten,<br />

Sanitäternund Notärzten 5.55 Familien im<br />

Brennpunkt. Doku-Soap 6.55 Familien im<br />

Brennpunkt. Doku-Soap 7.55 Familien im<br />

Brennpunkt. Doku-Soap 8.55 Familien im<br />

Brennpunkt. Doku-Soap 9.50 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 10.50 DieSuperhändler–<br />

4Räume, 1Deal 11.45 DieSuperhändler –4<br />

Räume, 1Deal 12.45 UndercoverBoss. Firma<br />

Kamps 13.45 UndercoverBoss. Malteser Hilfsdienst<br />

14.45 Ehrlich Brotherslive! Magic –Die<br />

WeltrekordshowimStadion 16.45 Explosiv –<br />

Weekend 17.45 Exclusiv –Weekend 18.45 aktuell<br />

19.05 Martin Rütter –Die Welpen kommen<br />

20.15 (für HG) Passengers<br />

Abenteuerfilm, AUS/USA 2016<br />

Mit Jennifer Lawrence,Chris Pratt,<br />

Michael Sheen, Laurence Fishburne,<br />

Andy García, Kimberly Battista u.a.<br />

Regie: Morten Tyldum<br />

22.25 (für HG) Underworld: Blood Wars<br />

Actionfilm, USA 2016<br />

Mit Kate Beckinsale, Theo James, Lara<br />

Pulver,James Faulkner u.a.<br />

0.10 (für HG) Passengers<br />

Abenteuerfilm, AUS/USA 2016<br />

Mit Jennifer Lawrence,Chris Pratt u.a.<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

17.10 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />

18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für<br />

HG) In aller Freundschaft 18.52 (für HG)<br />

Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />

19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG) Kripo<br />

live 20.15 (für HG) Damals war's 21.45 (für<br />

HG) Aktuell 22.05 (für HG) Sportschau –Bundesliga<br />

amSonntag. 32. Spieltag 22.25 (für<br />

HG) MDR Zeitreise 22.55 (für HG) Geheimakte<br />

Geschichte 23.40 (für HG) Geheimakte Geschichte<br />

0.25 (für HG) Kripo live 0.50 (für HG)<br />

Die Schlager des Monats<br />

Bayern<br />

16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />

Unser Land 16.45 (für HG) Alpen-Donau-Adria<br />

17.15 (für HG) Einfach. Gut. Bachmeier 17.45<br />

Regional 18.30 (für HG) Rundschau 18.45<br />

(für HG) freizeit 19.15 (für HG) Unter unserem<br />

Himmel 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Feste in Bayern. Live 21.45 Blickpunkt<br />

Sport 23.00 (für HG) Rundschau Sonntags-<br />

Magazin 23.15 Normal is des ned! 23.55 (für<br />

HG) Da wo das Glück beginnt. TV-Heimatfilm,<br />

D/A 2006 1.25 (für HG) Einfach. Gut. Bachmeier<br />

1.55 (für HG) Unter unserem Himmel<br />

Vox<br />

13.25 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />

14.15 (für HG) Ice Age 3–Die Dinosaurier<br />

sind los. Animationsfilm, USA 2009 16.00<br />

Schneller als die Polizei erlaubt 16.30 Schneller<br />

als die Polizei erlaubt 17.00 auto mobil<br />

18.10 Einmal Camping,immer Camping<br />

19.10 Ab ins Beet! Die Garten-Soap 20.15<br />

(für HG) Grill den Henssler 23.35 Prominent!<br />

0.20 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Tödliche Nähe 1.15<br />

(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />

Gerichtsmedizin. Geld oder Liebe<br />

Super RTL<br />

15.20 Die Tomund Jerry Show 15.45 Zak<br />

Storm –Super Pirat 16.15 Zak Storm –Super<br />

Pirat 16.40 Zak Storm –Super Pirat 17.10<br />

Barbie –Traumvilla-Abenteuer 17.35 Spirit:<br />

wild und frei 18.05 Bugs Bunny und Looney<br />

Tunes 18.35 Woozle Goozle und die Weltentdecker<br />

19.05 Tomund Jerry 19.40 Angelo!<br />

20.15 Snapped –Wenn Frauen töten 21.05<br />

Snapped –Wenn Frauen töten 22.00 The Stalker<br />

Files –Der Schatten des Erfolgs 22.50<br />

Snapped –Wenn Frauen töten 23.45 Snapped<br />

–Wenn Frauen töten<br />

Sport1<br />

11.00 Doppelpass 13.30 Bundesliga pur –<br />

Lunchtime. 32. Spieltag 15.00 Basketball:<br />

BBL. 32. Spieltag 16.45 Bundesliga aktuell.<br />

Die tägliche News-Sendung für Fußballfans<br />

17.00 Volleyball: Bundesliga der Damen. Finale,<br />

Spiel 3 19.30 Sky Sport News –Die 2.<br />

Bundesliga. 32. Spieltag 20.45 Bundesliga<br />

aktuell 21.00 Poker 22.00 Tourenwagen: DTM<br />

22.30 Motorsport 23.00 Motorsport –Porsche<br />

GT Magazin 23.30 Motorsport: Porsche Carrera<br />

Cup 0.00 Sport-Clips<br />

8.35 (für HG) Löwenzahn 9.03 (für HG) sonntags<br />

9.30 (für HG) Orthodoxer Gottesdienst<br />

10.15 (für HG) Bares fürRares –Lieblingsstücke<br />

11.45 heute Xpress 11.50 (für HG) ZDF-Fernsehgarten<br />

14.15 Duell der Gartenprofis on tour<br />

15.00 (für HG) heute Xpress 15.05 (für HG)<br />

Learning to Drive–Fahrstunden fürsLeben. Tragikomödie,<br />

USA/GB 2014 16.30 (für HG)planet<br />

e. Welt ohne Insekten 17.00 (für HG)heute<br />

17.10 (für HG) Sportreportage 18.00 (für HG)<br />

ZDF.reportage. Wo die Rente noch reicht! –Lebensabend<br />

am Balaton 18.30 (für HG)Terra<br />

Xpress 19.00 (für HG)heute 19.10 (für HG)<br />

Berlin direkt 19.30 (für HG) TerraX.Humboldt<br />

und die Neuentdeckung der Natur<br />

20.15 (für HG) Fast perfekt verliebt<br />

TV-Romantikkomödie, D2019<br />

Mit Katharina Schüttler,Aleksandar<br />

Jovanovic, Manfred Zapatka u.a.<br />

Regie: SinanAkkus<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 (für HG) Stockholm Requiem<br />

Auge um Auge.TV-Kriminalfilm, S/D/B ’18<br />

Mit Liv Mjönes, Jonas Karlsson, Alexej<br />

Manvelov, Mikael Birkkær u.a.<br />

23.45 ZDF-History<br />

Steffi Graf –ein deutscherWeltstar.<br />

Dokumentationsreihe<br />

5.50 Auf Streife 6.45 Auf Streife. Reportagereihe<br />

7.50 So gesehen –Talk am Sonntag<br />

8.10 Knallerfrauen 8.35 111 völlig verrückte<br />

Viecher! Die witzigsten Tiere derWelt 10.30<br />

Luke! Die Schule und ich –VIPs gegen Kids<br />

13.00 Tourenwagen: DTM. Moderation: Andrea<br />

Kaiser,Matthias Killing. Aus Hockenheim<br />

14.50 33 völlig verrückte Clips 15.20 Harry<br />

Potter und der Orden des Phönix. Fantasyfilm,<br />

USA/GB 2007.Mit Daniel Radcliffe, Emma<br />

Watson,Rupert Grint 17.55 Julia Leischik<br />

sucht: Bitte melde Dich. Moderation: Julia Leischik.<br />

Sabrina ist seit Jahren auf der Suche<br />

nach ihrer HalbschwesterTamara, die zur Adoption<br />

freigegeben wurde. 19.55 Nachrichten<br />

20.15 Titanic<br />

Liebesdrama, USA 1997<br />

Mit Leonardo DiCaprio, Kate Winslet,<br />

Billy Zane,Kathy Bates, Frances Fisher,<br />

Bill Paxton,Bernard Hill u.a.<br />

Regie: James Cameron<br />

0.10 Der Manchurian Kandidat<br />

Thriller,USA 2004<br />

Mit Denzel Washington, Meryl Streep,<br />

Liev Schreiber u.a.<br />

2.20 Titanic<br />

Liebesdrama, USA 1997<br />

Mit LeonardoDiCaprio, KateWinslet u.a.<br />

15.55 (für HG) Lecker an Bord –Eine kulinarische<br />

Sommerreise 16.40 (für HG) Meuchelbeck<br />

(1) 17.25 (für HG) Meuchelbeck 18.15 (für<br />

HG) Tiere suchen ein Zuhause 19.10 (für HG)<br />

Aktuelle Stunde 19.30 (für HG)Westpol 20.00<br />

(für HG)Tagesschau 20.15 (für HG) Wunderschön!<br />

21.45 (für HG) Sportschau –Bundesliga<br />

am Sonntag. 32. Spieltag 22.15 (für HG) Zeiglers<br />

wunderbare Welt des Fußballs. Live 22.45<br />

(für HG) Das Tier in Dir 23.30 (für HG) Rebell-<br />

Comedy 0.00 (für HG) Carolin Kebekus: Pussy-<br />

Terror TV 0.45 Rockpalast 1.50 Rockpalast<br />

NDR<br />

14.45 (für HG) Brautalarm auf dem Land<br />

15.30 (für HG) Klosterküche –Kochen mit Leib<br />

und Seele 16.00 Lieb und teuer 16.30 Sass:<br />

So isst der Norden 17.00 Bingo! 18.00 (für<br />

HG) Nordseereport 18.45 (für HG) DAS!<br />

19.30 Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Norddeutschland von<br />

oben 21.45 Sportschau –Bundesliga am<br />

Sonntag 22.05 (für HG) Die NDR-Quizshow<br />

22.50 (für HG) Sportclub 23.35 (für HG)<br />

Sportclub Story 0.05 Die Superpauker 1.20<br />

(für HG) AnneWill<br />

Kabel eins<br />

8.25 EUReKA –Die geheime Stadt 9.20 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 13.10<br />

Mein Lokal,Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

14.10 Abenteuer Leben Spezial 16.05 News<br />

16.20 Rosins Restaurants –Ein Sternekoch<br />

räumt auf! 18.15 Achtung Abzocke –Wie ehrlich<br />

arbeitet Deutschland? 20.15 Police Academy<br />

7–Mission in Moskau. Komödie, USA<br />

1994 22.00 Abenteuer Leben am Sonntag.<br />

Faszinierende Giganten! Der mühsame Aufbau<br />

der BAUMA 0.00 Mein Revier –Ordnungshüter<br />

räumen auf. Ordnungshüter räumen auf<br />

RTL 2<br />

11.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum<br />

vom Eigenheim 12.15 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Der Traum vom Eigenheim 13.15 Die<br />

Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt 14.15<br />

Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein neues<br />

Leben 16.15 DerTrödeltrupp –Das Geld liegt<br />

im Keller 17.15 Mein neuer Alter 18.15 GRIP –<br />

Das Motormagazin 20.15 Scary Movie. Horrorkomödie,<br />

USA 2000 21.55 Scary Movie 2.<br />

Horrorkomödie, USA/CDN 2001 23.30 Girl-<br />

House. Horrorthriller,CDN 2014 1.30 Scary<br />

Movie. Horrorkomödie, USA 2000<br />

Eurosport 1<br />

9.45 Radsport: Tour de Yorkshire 11.00 Tourenwagen:<br />

Weltcup 11.30 Snooker:Weltmeisterschaft<br />

12.30 Radsport: Tour de Romandie<br />

13.45 Radsport:Tour de Romandie. 5. Etappe<br />

15.15 Snooker:Weltmeisterschaft. Finale<br />

(Best of 35) 18.00 Tourenwagen: Weltcup<br />

18.30 Leichtathletik: Diamond League 19.25<br />

Eurosport News 19.30 Snooker: Weltmeisterschaft.<br />

Finale (Best of 35) 22.55 Eurosport<br />

News 23.00 Radsport: Tour de Romandie 0.15<br />

Radsport: Tour de Yorkshire<br />

RTL, 20.15 UHR ABENTEUERFILM<br />

Passengers<br />

Mit 5000 in künstlichen Schlaf versetzten Passagieren an Bord istdas Großraumschiff<br />

Aurora unterwegs durchs All. Seine Bestimmungist die Kolonie-Welt<br />

Homestead II, Lichtjahrevon der Erde entfernt. 90 Jahrevor der<br />

geplanten Ankunft erwachtder Mechaniker JimPreston (Chris Pratt, M.) unerklärlicherweiseaus<br />

dem Tiefschlaf undfindetsichallein an Bord des riesigen<br />

Schiffes wieder.Seine Versuche, dieSchlafkapsel zu reparieren scheitern, und so<br />

istder Android und BarkeeperArthur(Michael Sheen, r.)lange Zeit sein einzigerGefährte.Bis<br />

es Jimnicht mehr aushält und nach langem Zauderneine weitereMitreisende<br />

aufweckt: Allerdings verrät er der Journalistin Aurora (Jennifer<br />

Lawrence,l.) nichtden wahren Grund dafür.Ein prächtig ausgestatteter Film,der<br />

aber hinter den durchs eigene Marketing geschürten Erwartungen zurückblieb.<br />

(Aus./USA/2016)<br />

Foto: RTL<br />

Anzeige<br />

ARD, 0.05 UHR BIOGRAFIE<br />

prisma<br />

Der junge Karl Marx<br />

TV-Magazin<br />

Der alte Marx mit Rauschebart wurde zur<br />

sozialistischen Ikone und jüngst von<br />

MarioAdorfinöffentlich-rechtlicher Manier<br />

porträtiert. Derjunge Marx (AugustDiehl),<br />

der im Jahr 1844 mit seiner Frau Jennyim<br />

PariserExillebtund erstamBeginnseiner<br />

politischen Arbeit steht, istder Held dieses<br />

NORMALVARIANTE -mittel<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL<br />

5 9<br />

4 1<br />

7 4<br />

6<br />

2 5<br />

7 4 3<br />

2 3 7<br />

1 8 6 9<br />

3 6 1<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT DIAGONALEN –SCHWER<br />

3 4 1<br />

4 5<br />

7<br />

1 6<br />

2<br />

7<br />

9 5<br />

MDR WDR Filmporträts des in Haiti geborenen Regis-<br />

Arte<br />

seursRaoul Peck („Lumumba“, „I Am Not<br />

Your Negro).Der Spielfilm schildert, wieder<br />

bankrotte Familienvater Marx den Unternehmersohn<br />

Friedrich Engels kennenlernt<br />

und mit ihm die Grundlagefür kommende<br />

soziale Revolutionenentwickelt.Ein kluger<br />

Blickauf die deutsche Geistesgeschichte.<br />

(Frk./Bel./Dtl./2017)<br />

Foto: ARD<br />

SUDOKU<br />

5<br />

4 1 2<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

AUFLÖSUNG Auflösung<br />

vom VOM 3.5.2019<br />

MITTEL mittel<br />

6 7 9 5 2 3 1 4 8<br />

8 2 1 9 6 4 5 7 3<br />

3 4 5 8 7 1 6 2 9<br />

1 6 2 3 4 7 9 8 5<br />

9 3 8 6 5 2 4 1 7<br />

7 5 4 1 9 8 2 3 6<br />

4 9 3 2 8 6 7 5 1<br />

5 1 7 4 3 9 8 6 2<br />

2 8 6 7 1 5 3 9 4<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

vom<br />

VOM 3.<br />

3.5.2019<br />

5. 2019<br />

SCHWER schwer<br />

2 1 3 4 5 7 8 9 6<br />

7 4 8 9 3 6 1 2 5<br />

9 6 5 1 8 2 3 7 4<br />

5 3 2 8 7 4 6 1 9<br />

6 8 7 2 9 1 4 5 3<br />

1 9 4 5 6 3 2 8 7<br />

3 5 1 6 2 9 7 4 8<br />

4 7 9 3 1 8 5 6 2<br />

8 2 6 7 4 5 9 3 1<br />

6.00 Potsdam erwacht 6.20 Shana –Das<br />

Wolfsmädchen. Familiendrama, CDN/CH 2014<br />

7.50 Brisant 8.30 rbb24 9.00 Wenn du bei<br />

mir bist. Liebeskomödie, D1970 10.30 Liebe<br />

versetzt Berge –Alpenglühen 2. TV-Komödie, D<br />

2005 12.00 Alles Klara 12.50 Rentnercops<br />

13.40 Heimatjournal 14.05 Leben unter Bäumen<br />

–Ein Jahr im Wald 14.50 Winnetou und<br />

Shatterhand im Talder Toten. Western, D/I/<br />

JUG 1968 16.15 In aller Freundschaft –Die<br />

jungen Ärzte 17.05 In aller Freundschaft<br />

17.50 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 Querbeet 19.00 Täter –Opfer<br />

–Polizei 19.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Wer weiß denn sowas?<br />

Gäste:Wolfgang und Stephanie Stumph<br />

21.00 Wer weiß denn sowas?<br />

Gäste: Steffen Hallaschka (Moderator),<br />

Michael Thürnau (Moderator)<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Sportschau –Bundesliga am<br />

Sonntag<br />

22.20 So klang die DEFA<br />

Filmmusik aus Babelsberg<br />

23.05 Partisan<br />

Volksbühne 1992 bis 2017<br />

Dokumentarfilm, D2018<br />

ProSieben<br />

5.50 Twoand aHalf Men. Mittelschul-Mysterien/Neun<br />

Uhr vier von Pemberton/Tragen Schafe<br />

Lippenstift? 7.00 Fresh off the Boat. Die<br />

verdammte Vier/Reinste Zeitverschwendung.<br />

Comedyserie 7.50 Eine schrecklich nette Familie.<br />

Bundys mal zwei/Sportlerstolz. Comedyserie<br />

8.45 Galileo. High Five „Festmacher”<br />

11.45 Forbidden Kingdom. Abenteuerfilm,<br />

CHN/USA 2008 13.30 Ein Mann für alle Unfälle.<br />

Komödie, USA 2008 15.15 Transformers:<br />

Ära des Untergangs. Actionfilm, USA/CHN/HK<br />

2014. Mit Mark Wahlberg,StanleyTucci, Kelsey<br />

Grammer 17.55 Newstime 18.05 Galileo<br />

360°. Ranking: Crazy Nature 19.05 Galileo.<br />

Moderation: Stefan Gödde<br />

20.15 Transformers: The Last Knight<br />

Sci-Fi-Film, USA/CHN/CDN 2017<br />

Mit Mark Wahlberg,Josh Duhamel,<br />

Anthony Hopkins, StanleyTucci, Laura<br />

Haddock, Isabela Moner u.a.<br />

Regie: Michael Bay<br />

23.30 Faster Actionfilm, USA 2010<br />

Mit Dwayne „The Rock”Johnson, Billy<br />

Bob Thornton, Oliver Jackson-Cohen u.a.<br />

1.15 Transformers:The Last Knight<br />

Sci-Fi-Film, USA/CHN/CDN 2017<br />

Mit Mark Wahlberg,Josh Duhamel,<br />

Anthony Hopkins u.a.<br />

12.05 Die großen Mythen 12.35 Ein Tagin<br />

Frankreich. Dokumentarfilm, F2015 14.05 Ein<br />

TaginDeutschland. Dokumentarfilm, F2015<br />

15.35 Citizen Kahn –Bankier und Kunstmäzen<br />

16.25 Liebe am Werk 16.55 Metropolis 17.40<br />

(für HG) Andris Nelsons dirigiert Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy 18.25 (für HG) Zu Tisch ...<br />

18.55 Karambolage 19.10 Arte Journal 19.30<br />

Die großen Seebäder 20.15 (für HG) Der Untergang.<br />

Drama, D/A/I 2004 22.45 Fritz<br />

Lang –Der Andere in uns. Dokudrama, D2016<br />

0.25 1939/40, ein „Feldzug”nach Frankreich<br />

3Sat<br />

13.10 Unterwegs beim Nachbarn 13.35 Wunderwelt<br />

Schweiz. Die Jura-Region /Winterliches<br />

Graubünden /Das Tessin /Wasser und<br />

Eis 17.00 Vergesst mir meine Traudel nicht.<br />

Komödie, DDR 1957 18.30 Museums-Check<br />

19.00 (für HG) heute 19.10 NZZ Format<br />

19.40 Schätze der Welt 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Nuhr gerecht 21.00 (für<br />

HG) Kabarettgipfel (1/2) 22.00 (für HG) Keine<br />

Ehe ohne Pause. Komödie, D2016 23.30 (für<br />

HG) Polizeiruf 110. Toddurch elektrischen<br />

Strom. TV-Kriminalfilm, DDR 1990<br />

Phoenix<br />

16.15 Königliche Gärten 17.00 (für HG) Die<br />

Ostsee von oben. Dokumentarfilm,D2013<br />

18.30 (für HG) St.Petersburg –Russlands<br />

Fenster zum Westen 19.15 Stockholm –<br />

30.000 Paradiese 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Länder –Menschen –Abenteuer 21.00<br />

Sri Lanka –Die leuchtende Insel 21.45 Reiseabenteuer<br />

in Myanmar: Robert Hetkämper unterwegs<br />

22.30 Dokumentation 23.15 Experiment<br />

Rojava in Syrien –Eine Gesellschaft im<br />

Aufbruch 0.00 die diskussion 1.00 Länder –<br />

Menschen –Abenteuer 1.45 Sri Lanka<br />

Kika<br />

13.10 Die Biene Maja –Freundschaft istdicker<br />

als Honig. Animationsfilm, AUS/D 2014 14.30<br />

Nils Holgersson 15.20 (für HG) Yakari 15.45<br />

SimsalaGrimm 16.35 (für HG) Anna unddie<br />

wilden Tiere 17.00 (für HG) 1, 2oder 3 17.25<br />

The Garfield Show 18.00 (für HG) WirKinder aus<br />

dem Möwenweg 18.10 (für HG) Derkleine Drache<br />

Kokosnuss 18.35 Zacki und dieZoobande<br />

18.50 Sandmann 19.00 Die Piraten vonnebenan<br />

19.25 (für HG) pur+ 19.50 (für HG) logo!<br />

20.00 (für HG) Erde an Zukunft 20.10 (für HG)<br />

Kummerkasten 20.35 Schau in meineWelt!<br />

Dmax<br />

10.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />

12.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />

14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

16.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in<br />

Alaska 17.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />

19.15 Goldrausch inAustralien 20.15<br />

Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

21.15 Alaskan Bush People 22.15 Goldrausch:<br />

White Water Alaska 23.15 Die Blockhaus-Profis<br />

0.15 Die Schatzsucher –Goldrausch<br />

in Alaska 1.10 Alaskan Bush People<br />

12.15 Am Schluss wird'sbunt 13.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 13.15 Menschen hautnah 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

14.15 Presseclub 15.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 15.30 Europamagazin<br />

16.00 Tagesschau-Nachrichten 16.30 Wwie Wissen<br />

17.00 Tagesschau-Nachrichten 17.30 Panorama<br />

3 18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30 Exakt<br />

–Die Story 19.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

19.30 Hier und heute 20.00 Tagesschau 20.15<br />

Stresstest für dieBundeswehr 21.02 UlrichTimm<br />

im Gespräch 21.30 PlanetWissen 22.30 Bericht<br />

aus Berlin 22.50 Extra 23.00 Tagesthemen 23.20<br />

Weltspiegel 0.00 Tagesthemen 0.20 Presseclub<br />

1.02 Extra 1.15 Stresstest fürdie Bundeswehr<br />

ONE<br />

10.35 Eurovision Song Contest 12.05 Brisant<br />

extra 12.20 Licht über dem Wasser. TV-Romanze,<br />

D2009 13.50 DieKinder derVilla Emma. TV-Drama,<br />

A/D 2016 15.35 kinokino shortcuts 15.40<br />

Großstadtrevier 16.30 DerDicke 17.15 DerDicke<br />

18.05 Der Dicke 18.55 Der Dicke 19.45 Lindenstraße<br />

20.15 Big Manni. TV-Komödie,D2019<br />

21.45 Tatort. Der guteWeg.TV-Kriminalfilm, D<br />

2019 23.15 Lindenstraße 23.45 Tatort. Der gute<br />

Weg. TV-Kriminalfilm,D2019 1.15 NurseBetty–<br />

Gefährliche Träume. Komödie,D/USA 2000 3.00<br />

Sträters Männerhaushalt 3.45 Come flywithme<br />

4.10 Come fly with me 4.40 NightWash Schleudergang<br />

–Das Beste ausdem Waschsalon<br />

ZDF NEO<br />

7.05 Terra X 7.50 Terra X 8.30 TerraX9.15 Terra<br />

X 10.00 TerraX10.45 TerraX11.30 Terra X<br />

12.15 TerraX13.00 TerraX13.40 TerraX14.25<br />

TerraX15.10 TerraX15.55 TerraX16.40 TerraX<br />

17.25 TerraX18.10 Baresfür Rares –Lieblingsstücke<br />

20.15 (für HG) Bella Block. Das Glück der<br />

Anderen. TV-Kriminalfilm, D2005 21.55 DieToten<br />

von Salzburg –Königsmord. TV-Kriminalfilm, A/D<br />

2018 23.25 Dead End 0.55 heute-show 1.25 Neo<br />

MagazinRoyale 2.10 Blockbustaz 2.45 Gätjens<br />

großes Kino 2.55 (für HG) Lewis. Unter dem Stern<br />

des Todes. TV-Kriminalfilm,GB2010 4.25 (für HG)<br />

Inspector Barnaby. Das Haus des Satans. TV-Kriminalfilm,<br />

GB 2002<br />

ZDF INFO<br />

10.35 Time Scanners: Geheimnisse in 3D 11.25<br />

Aufgedeckt –Rätselder Geschichte 12.05 Die<br />

vergessenenPharaonen –Ägyptens schwarze Könige<br />

12.55 Aufgedeckt:Geheimnisse desAltertums<br />

13.40 Legende undWahrheit–DieWikinger 15.10<br />

Aufgedeckt –Rätsel derGeschichte 15.55 Verborgene<br />

Städte 18.10 Aufgedeckt –Rätselder Geschichte<br />

18.55 Aufgedeckt: Geheimnissedes Altertums<br />

19.40 (für HG) heute-show 20.15 (für HG)<br />

TerraX20.55 Time Scanners: Geheimnisse in 3D<br />

21.40 Aufgedeckt –Rätsel derGeschichte 22.25<br />

Die Akte Tutanchamun 23.50 Aufgedeckt –Rätsel<br />

der Geschichte 0.35 Verborgene Städte 2.05 Aufgedeckt<br />

–Rätsel derGeschichte<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Sonntagskonzert Mit London Symphony Orchestra<br />

und Werken von Ravel, Brahms, Rachmaninow,<br />

Mussorgski, R. Schumann, Elgar,<br />

ca. 176 Minuten<br />

15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Franz Schubert Fluch des Wohllauts: Schubert<br />

populär., ca. 116 Minuten<br />

15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Interpretationen Kobolde, Katakomben, Katastrophen.<br />

Die „Bilder einer Ausstellung” vonModest<br />

Mussorgskij. Mod.: Jürgen Otten, ca. 115 Min.<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Schwetzinger Festspiele Mit Werken vonAlbrechtsberger,Hoffmeister,J.Haydn,<br />

ca. 117 Min.<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Mit Werken vonAdès,<br />

W.A. Mozart, Debussy, Dvorák,Berg,<br />

Lutosławski,, ca. 176 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Konzertdokument der Woche Mit Werken von<br />

Pfitzner,Prokofjew, ca. 115 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Das Parkett ein spiegelnder See”,ca. 90<br />

Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Essay und Diskurs Querfeldein denken mit<br />

Lucius Burckhardt, ca. 30 Minuten<br />

11.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Deutschlandrundfahrt Spaziergänge mit Prominenten.<br />

Unterwegs mit dem Regisseur Andreas<br />

Dresen in Potsdam., ca. 54 Minuten<br />

13.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Zwischentöne Musik und Fragen zur Person.<br />

Mit Sabine Scholl (Schriftstellerin).,<br />

ca. 90 Minuten<br />

14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Asta und Frede oder Guten Morgen<br />

Frau Nielsen., ca. 56 Minuten<br />

22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Musikfeuilleton Eine flammende Seele. Die<br />

Komponistin und Frauenrechtlerin Ethel Smyth.<br />

Von Sabine Fringes, ca. 30 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Beyond the Rainbow”,ca. 55 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Das Magazin. Neues aus der<br />

Szene. Mit Tim Schauen, ca. 55 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazz-Diskothek –News from<br />

Jazz &Blues. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 32 **<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

Otto Waalkes kann es nicht lassen.<br />

Wo anderevon der Rente träumen,<br />

braust der mitunter etwas zwanghaft<br />

wirkende Komiker (70) durchs Leben.<br />

Schaukelstuhl? Fehlanzeige!<br />

„Leider kommen wieder große Projekte<br />

auf mich zu“, drohte das Allroundtalent<br />

nun. Nach 50 Jahren in<br />

dem Jobgebe ihm sein Berufimmer<br />

noch Energie und so werdeernoch<br />

in diesem Jahr als Schauspieler vor<br />

der Kamerastehen: „Ich spiele Catweazle,das<br />

ist ein alter Magier aus<br />

dem Mittelalter.“<br />

Manuel Cortez verrät das Geheimnis<br />

seiner Jugend: Eigenplasma. Dies<br />

lässt sich der Mime unter die Kopfhaut<br />

spritzen –für eine vollere<br />

Mähne.Immerhin sei er schon fast<br />

40! Na,wenn’s denn hilft.<br />

DJ Bobo möchte einmal seine Karrierebeenden<br />

wie Elton John. Der<br />

britische Sänger sei „ein Vorbild, wie<br />

man eine lange Karrierewürdevoll<br />

beenden kann“, sagte der 51-Jährige.<br />

Er sei erst kürzlich auf einem Abschiedskonzertvon<br />

John gewesen.<br />

Dorthabe er beschlossen,<br />

seine Karriere<br />

mit „Ansage und einem<br />

Tränchen im<br />

Auge“ beenden zu<br />

wollen. Jetzt fehlt<br />

nur noch das Talent<br />

Elton Johns,lieber DJ<br />

Bobo.<br />

(mpw./mit dpa, AFP)<br />

DJ Bobo möchte einmal<br />

abtreten wie der liebe Gott<br />

persönlich. Also wie Elton<br />

John.<br />

IMAGO<br />

TIERE<br />

Kleine Eulen und Käuze wollen<br />

schnell selbstständig werden.<br />

DPA<br />

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.Wereine<br />

junge,fiepende Eule<br />

findet, die scheinbar verlassen auf<br />

dem Boden hockt, tut dem Tier keinen<br />

Gefallen, wenn er es einsammelt.<br />

Diekleinen Federknäuel mögen hilflos<br />

aussehen, sind es aber nicht. Jungeulen<br />

springen manchmal aus dem<br />

Nest und üben das Fliegen. PerFiepton<br />

zeigen sie den Eltern, die in der<br />

Nähe Futter suchen, wo sie sind.<br />

Menschen und deren Eingreifen sind<br />

also nicht nötig –wie so oft. (avo.)<br />

„In Berlin würde ich verrückt werden“<br />

Thomas Anders über das Leben in Koblenz, die Zeit mit Dieter Bohlen und seine erste Solo-Tour in Deutschland<br />

Er strahlt genauso, wie man<br />

ihn aus dem Fernsehen<br />

kennt: Die Zähne sind<br />

Showbusiness-weiß, die<br />

Haut gebräunt. Thomas Anders, 56,<br />

trägt zu unserem Interviewtermin<br />

weiße Turnschuhe zu grauem Sakko.<br />

Seit Jahren tourt Anders, der eigentlich<br />

Bernd Weidung heißt, weltweit.<br />

In Los Angeles waren seine Konzerte<br />

sofort ausverkauft. Jetzt geht er erstmals<br />

solo in Deutschland auf Tour –<br />

mit Songs seines zweiten Albums<br />

„Ewig mit dir“ sowie den alten Modern-Talking-Hits.<br />

Herr Anders, was war eigentlich das<br />

Schlaueste, das Sie in beruflicher<br />

Hinsicht je gemacht haben?<br />

Wenn es darum geht, was mein<br />

Leben veränderthat, war das,als ich<br />

zu Dieter Bohlen sagte, dass ich auf<br />

Englisch singen möchte. Ich hatte<br />

meine Musikkarriere mit der deutschen<br />

Sprache angefangen. Dieter<br />

Bohlen war zuerst von der<br />

Idee, dass ich plötzlich<br />

Englisch singe, nicht<br />

begeistert. Er antwortete,<br />

dass er nicht wisse, ob ich das<br />

könne. Aber dann kam er aus dem<br />

Sommerurlaub zurück und hatte unseren<br />

ersten Hit „You’re My Heart,<br />

You’re My Soul“ geschrieben. Also<br />

war das mit Sicherheit eine sehr<br />

schlaue Entscheidung von mir. Das<br />

ist jetzt 38 Jahreher.<br />

Seit 50 Jahren stehen Sieschon auf der<br />

Bühne. Ihr Künstlername als Kind<br />

war Bernie von der Mosel. Erinnern<br />

Siesich an Ihren ersten Auftritt?<br />

Ja, dawar ich sechs Jahre alt und<br />

das war bei einer Weihnachtsfeier<br />

vonunserer Dorfgemeinschaft in der<br />

Vordereifel. Mein Vater war dortBürgermeister<br />

und zu meinem Auftritt<br />

sind vielleicht 100 Leute gekommen.<br />

Ichmusste mich auf einen Stuhl stellen,<br />

sonst hätte man mich nicht gesehen.<br />

Ich habe vier Weihnachtslieder<br />

gesungen. Ich kann mich aber<br />

nur noch an einen Song erinnern<br />

und das war „Heidschi Bumbeidschi“.<br />

Alle haben applaudiert und<br />

das fand ich großartig. Ichbekam für<br />

den Auftritt eine Tafel Schokolade<br />

und eine Tüte Chips. Danach wollte<br />

ich unbedingt Sänger werden.<br />

Stimmt es, dass Sie sich als Jugendlicher<br />

gerne vor körperlicher Arbeit zu<br />

Hause gedrückt haben?<br />

Ja, und das sehr erfolgreich.<br />

Meine Elternhaben ein Haus gebaut<br />

und da mein älterer Bruder mithelfen<br />

musste,sollte ich das auch. Aber<br />

ich dachte: „Das ist so gar nicht mein<br />

Ding. Ich kann doch nicht irgendeinen<br />

Bauschutt hin- und hertransportieren“.<br />

Also zogich ein helles Jackett<br />

und dazu eine Lederkrawatte<br />

an –und nach jedem zehnten Stein<br />

bin ich mir die Hände waschen gegangen.<br />

Nach einem halben Tag<br />

sagte mein Vater: „Das kann man ja<br />

nicht mit ansehen.“ Ich musste nie<br />

wieder auf die Baustelle.<br />

Für immer „Cheri, Cheri Lady“. Da hilft auch die Tarnjackenichts.<br />

Thomas Anders wird 1963<br />

als Bernd Weidung in Münstermaifeld<br />

bei Koblenz in<br />

Rheinland-Pfalz geboren. Er<br />

beginnt mit sechs Jahren als<br />

Sänger aufzutreten, nach<br />

dem Abitur folgen die ersten<br />

Plattenverträge.<br />

Siesind sehr behütet aufgewachsen.<br />

Ich hatte eine tolle Kindheit auf<br />

dem Land. Wir haben Äpfel geklaut<br />

und Drachen steigen lassen. Daswar<br />

eine absolut heile Welt. Ich glaube<br />

zwar nicht, dass Leute, die eine<br />

schöne Kindheit hatten, deswegen<br />

das Glück fürs Leben gepachtet haben.<br />

Aber sie gehen leichter mit dem<br />

Leben um. Manchmal gehe ich meiner<br />

Frau damit auf den Geist. Sie<br />

sagt: „Man kann doch nicht immer<br />

alles nur positiv sehen.“ (lacht)<br />

ZUR PERSON<br />

Erst als sein Produzent Dieter<br />

Bohlen 1984 ein englischsprachiges<br />

Eurodisco-<br />

Projekt startet und zusammen<br />

mit ihm das Duo ModernTalking<br />

ins Leben ruft,<br />

kommt mit „You’re My Heart,<br />

You’re My Soul“ der Erfolg.<br />

Weltweit verkauft Anders<br />

mit ModernTalking und Solo-<br />

Titeln über 125 Millionen<br />

Platten. Jetzt ist er erstmals<br />

auf Solo-Tour in Deutschland<br />

unterwegs. An diesem Sonntag<br />

tritt er in der <strong>Berliner</strong> Verti<br />

Music Hall auf.<br />

IMAGO<br />

Ihr gemeinsamer Sohn ist jetzt 17<br />

Jahre alt. Hat erAmbitionen, in die<br />

Musikbranche zu gehen?<br />

Nein, Gott sei Dank nicht. DerErfolgsdruck<br />

wäre extrem. Das wäre<br />

wie bei Cindy Crawfords Tochter.Da<br />

wird geschrieben: Wird sie mal genauso<br />

hübsch wie ihre Mutter? Bei<br />

meinem Sohn wäredas: Bekommt er<br />

genauso viele Goldene Schallplatten?<br />

Diesen permanenten Vergleich<br />

wünscht man seinem Kind<br />

wirklich nicht.<br />

Sieleben immer noch in Ihrer Heimat<br />

in Koblenz, warum eigentlich?<br />

Warum soll ich nicht dort leben,<br />

wo ich glücklich bin? Ich habe auch<br />

zeitweise mal in Berlin oder Los Angeles<br />

gelebt, aber ich bin nach Koblenz<br />

zurückgekommen. Koblenz<br />

erdet. Da ist niemand, der großartig<br />

im Showbusiness ist. Ich glaube, in<br />

Berlin würde ich verrückt werden.<br />

Ich bin froh, wenn ich zu Hause bin<br />

und zu mir kommen kann. In Koblenz<br />

rastet auch niemand aus,<br />

wenn er mich sieht. Undwenn einer<br />

doch mal ausrastet, dann ist das immer<br />

ein Tourist. Vorein paar Jahren<br />

kam ich gerade von meinem Gemüsehändler,<br />

daliefen so ein paar Teenies<br />

auf mich zu und baten mich um<br />

ein Selfie. Sie waren aus Hagen und<br />

für ein paarTage in Koblenz in der Jugendherberge.Einer<br />

der Jungs sagte:<br />

„Boah, den ersten Tag hier und<br />

schon ein Promi.“ Daraufhin sagte<br />

ich: „Gewöhn dich nicht dran. Es<br />

wirdder letzte sein.“ (lacht)<br />

Seit 2017 singen Sie wieder auf<br />

Deutsch. Warum eigentlich?<br />

Meine Fans schrieben mir schon<br />

vor zehn Jahren: „Warum singst du<br />

eigentlich nicht auf Deutsch?“ Ich<br />

habe es erst gar nicht verstanden: Ich<br />

bin sehr erfolgreich mit englischen<br />

Texten geworden, warum soll ich<br />

jetzt deutsch singen? Dann fing ich<br />

an, mich mit deutschsprachiger Musik<br />

zu beschäftigen. Und stellte fest,<br />

die Texte sind viel jünger,viel frischer<br />

geworden als damals,als ich anfing.<br />

Im Ausland sind Sieschon seit Jahren<br />

solo sehr erfolgreich: Sie treten in Argentinien,<br />

den USA und Russland auf.<br />

Nun gehen Sie das erste Mal solo in<br />

Deutschland auf Tour.Wieso erst jetzt?<br />

Es gab jetzt nicht die Initialzündung,<br />

dass ich morgens aufgewacht<br />

bin und mir sagte, dass ich jetzt auf<br />

Deutschlandtour gehe. Fans haben<br />

das aber in den sozialen Medien diskutiert:<br />

Jetzt kommt er mit seinem<br />

zweiten deutschsprachigen Album,<br />

ich würde ihn gernmal auf der Bühne<br />

sehen. Da dachte ich, ich kann doch<br />

einerseits meine deutschen Songs<br />

und gleichzeitig meine Modern-Talking-Sachen<br />

machen. Ich bin ja die<br />

Stimme vonModernTalking.<br />

Gibt es jemanden, der Bohlens Faust,<br />

die er früher immer so hübsch beim<br />

Gitarrespielen hochgehoben hat, ersetzen<br />

wird?<br />

Das ist nicht notwendig. Die Musik<br />

lebt für sich. IchsitzeamKlavier –<br />

und es gibt eine Band, Background-<br />

Sänger und eine tolle Bühnenshow.<br />

Bohlen ist nach 16 Jahren Konzertpause<br />

allein mit Modern-Talking-<br />

Hits in Moskau aufgetreten. Wie finden<br />

Siedas?<br />

Wir sind ja nun beide schon ein<br />

bisschen älter und ich gehe entspannt<br />

damit um.<br />

Interview: Kathrin Rosendorff<br />

NACHRICHTEN<br />

Zyklon „Fani“ tötet<br />

mindestens neun Menschen<br />

DerZyklon „Fani“ hat auf seinem<br />

Wegüber Südasien mehrereMenschen<br />

in den Todgerissen. Medienberichten<br />

zufolge starben im indischen<br />

Bundesstaat Odisha mindestens<br />

acht Menschen, nachdem der<br />

SturmdortamFreitag mit Windgeschwindigkeiten<br />

vonbis zu 200 Stundenkilometernauf<br />

Land getroffen<br />

war.Mehr als eine Million Menschen<br />

waren in den vergangenen Tagen<br />

vorsorglich in Sicherheit gebracht<br />

worden. „Fani“ gilt als einer der<br />

stärksten Wirbelstürme der vergangenen<br />

JahreinIndien. Ausläufer des<br />

Zyklons waren selbst am rund 900<br />

Kilometer entfernten Mount Everest<br />

zu spüren:. (dpa)<br />

Nach altem Ritual: Thailands<br />

König wird gekrönt<br />

Thailands König Maha Vajiralongkornwirdandiesem<br />

Sonnabend offiziell<br />

gekrönt. Diefeierliche Zeremonie<br />

findet nach jahrhundertealtem<br />

Ritus im Großen Palast der<br />

Hauptstadt Bangkok statt. Der66<br />

Jahrealte Monarch, der seit dem Tod<br />

seines Vaters Bhumibol vorzweieinhalb<br />

Jahren amtiert, wirdsich die<br />

Krone selbst aufsetzen. Für das südostasiatische<br />

Land mit knapp 70 Millionen<br />

Einwohnernist dies die erste<br />

Krönung seit fast sieben Jahrzehnten.<br />

DieFeierlichkeiten sollen bis in<br />

den Oktober dauern.(dpa)<br />

Chanel-Cruise: die erste<br />

Kollektion ohne Lagerfeld<br />

Alles neu und doch wie immer:die erste<br />

Chanel-Show ohne KarlLagerfeld. DPA/C. ENA<br />

Beider Chanel-Cruise-Show<br />

2019/20 zeigt Karl Lagerfelds Nachfolgerin<br />

Virginie Viardzum ersten<br />

Maleine Kollektion, die ohne das<br />

Mitwirken des Designers entstanden<br />

ist. Viardpräsentierte am Freitag einen<br />

neuen, tragbaren Look, der vor<br />

allem mit schwarzenLeggings unter<br />

Tweed-Blazerninknalligen Bonbonfarben<br />

hervorstach. Am Ende ehrte<br />

sie ihren Vorgänger,indem sie ein<br />

Model mit einem wadenlangen<br />

schwarzenKleid und weißem hohen<br />

Kragen über den Laufsteg schickte.<br />

DerLook erinnerte an den Stil Lagerfelds.Veranstaltet<br />

wurde die Show<br />

im Pariser Grand Palais,das für diesen<br />

Anlass in einen riesigen Bahnhof<br />

verwandelt worden war. (dpa)<br />

HIGH-LIGHT-WOCHEN<br />

HIGH INDEX GLÄSER –ÜBER 50% SPAREN<br />

18×IN BERLIN, 1×IN POTSDAM<br />

Verwaltung: Robin Look GmbH,<br />

Bessemerstraße 82, 12103 Berlin<br />

KEINE VERSTECKTEN KOSTEN. BRILLEN ZUM KOMPLETTPREIS. FRAGEN? 030 -679 641777 ROBINLOOK.DE


MAGAZIN<br />

TINE FETZ FÜR BRANDEINS<br />

Mein Opa, der SA-Mann<br />

Unser Autor wusste immer,dass sein Großvater ein Nazi war.Die ganze Wahrheit dahinter<br />

erfuhr er aber erst durch einen Text im Internet: Der Mann folterte politische Gegner.<br />

Warum schwieg die Familie darüber?<br />

SEITEN 4/5<br />

Lasst mich so leben,<br />

wie ich leben möchte<br />

Crouching<br />

Tigervater<br />

Maxim Leo macht<br />

seinen Physiotherapeuten<br />

glücklich<br />

Seite 10<br />

Höre<br />

und staune<br />

Sherry Hormann hat das Leben und Sterben von<br />

Hatun Sürücü verfilmt. „Sie war eine von uns“, sagt<br />

die Regisseurin –und deshalb geht ihr Fall uns alle an<br />

SEITEN 2/3<br />

Thomas Derksen kam als Student nach Shanghai<br />

und begann Videos über sein Leben zu drehen.<br />

Heute ist er der berühmteste Deutsche in China<br />

SEITE 6<br />

Die Hörspiele des Europa-Labels trotzen allen<br />

Plattenkrisen. Jetzt wird die legendäre<br />

„Gruselserie“ fortgesetzt. Ein Studiobesuch<br />

SEITE 7


2 4./5. MAI 2019<br />

Sie war eine von uns<br />

Mit Büchernbepackt betritt die<br />

Regisseurin SherryHormann<br />

den schlichten Büroraum eines<br />

Filmverleihs im <strong>Berliner</strong><br />

Westen. Um die Ecke ist eine Buchhandlung,<br />

daran käme sie einfach nicht vorbei,<br />

sagt sie. Gekauft hat sie auch einen Bildband<br />

über eine legendäre Ausstellung in<br />

NewYorkmit Fotos vonDianeArbus.Ohne<br />

Umschweife kommen wir auf Sherry Hormanns<br />

neuen Film. „Nur eine Frau“ erzählt<br />

die Geschichte einer talentierten jungen<br />

Frau, die im Februar 2005 an einer Bushaltestelle<br />

in Tempelhof vonihrem jüngsten Bruder<br />

erschossen wurde: Hatun Aynur Sürücü,<br />

23 Jahrealt. Schon Jahrezuvor war die Elektroinstallateurin<br />

und alleinerziehende Mutter<br />

wegen ihres selbstbestimmten Lebens<br />

vonihrer Familie verbannt worden.<br />

Washat Sieberührtandem viel zu kurzen Leben<br />

der Hatun Sürücü?<br />

Ichglaube,esist diese schreiende Ungerechtigkeit.<br />

Allein die Vorstellung, dass ein<br />

15-jähriges Mädchen aus einem <strong>Berliner</strong><br />

Gymnasium herausgenommen wird und<br />

während der Sommerferien in Istanbul<br />

mit ihrem Cousin zwangsverheiratet wird:<br />

Da brauche ich gar nicht groß zu politisieren,<br />

das ist einfach skandalös. Ich frage<br />

mich immer, wobeginnt in den kleinsten<br />

Zellen unserer Gesellschaft die Ungerechtigkeit,<br />

und wo fangen die Nachbarn an,<br />

wegzuschauen. Wie kann es sein, dass in<br />

der Oberlandstraße in Tempelhof, an einer<br />

Bushaltestelle, wo Wohnblocks stehen,<br />

kaum jemand diese Schüsse gehört hat?<br />

Wiekann das sein?<br />

Sieleben doch hier.Ist eine gewisse Gleichgültigkeit<br />

nicht auch typisch für Berlin?<br />

Gut, dass Siedas sagen, ja, ich lebe in Berlin,<br />

das ist meine Stadt, und ich möchte die<br />

Geschichten erzählen, die hier stattfinden.<br />

Dabei spielt es keine Rolle,obich nun Amerikanerin<br />

oder Deutsche oder sonst etwas<br />

bin. Es gibt sicher Leute, die sich sagen,<br />

warum soll ich mich einer kurdisch-türkischen<br />

Thematik annähern, aber genau das<br />

ist falsch. Nein –esist meine Stadt, und es<br />

passiertinmeiner Stadt. Wirleben in Berlin,<br />

und wir knallen alle aufeinander.Esgeht um<br />

Menschen, und eines haben wir alle gemeinsam<br />

– wir haben einen Herzschlag.<br />

Entschuldigen Sie, dass ich so emotional<br />

werde, aber es regt mich einfach auf.<br />

Vorzehn Jahren war der Mord an Hatun Sürücü<br />

schon einmal Thema eines Spielfilms –<br />

„Die Fremde“ von Feo Aladag. Warum noch<br />

einen Film über Hatun Sürücü?<br />

Hatun Sürücü ist eine vonuns.Ich würde<br />

sie nicht „eine Fremde“ nennen. DieTatsache,dass<br />

eine junge Frau vonihrem Bruder,<br />

den sie mit großgezogen hat und mit dem<br />

sie viel Freude erlebt hat, eine Waffe ins Gesicht<br />

gerichtet bekommt und er kaltblütig<br />

abdrückt, steht für mich jenseits jeder Erklärung<br />

durch einen kulturellen Background –<br />

„das machen ja die“ –, nein: Es ist eine von<br />

uns,die auf offener Straße erschossen wird.<br />

Wir kennen die Statistiken: Die Gewalt an<br />

Frauen nimmt eher zu als ab.Sie wissen bestimmt,<br />

dass 570 Zwangsheiraten proJahr in<br />

Berlin offiziell gemeldet sind, Siewissen bestimmt<br />

auch, dass in Deutschland jedes Jahr<br />

13 Ehrenmorde verübt werden, das ist die<br />

bekannte Zahl, die Dunkelziffer ist enorm<br />

hoch. DieGewalt gegen Frauen kommt über<br />

Jahrhunderte immer in anderen Kleidern<br />

daher, und augenblicklich ist das Kleid die<br />

sogenannte Religion, die sogenannte Tradition,<br />

sind es die sogenannten Werte. Jetzt<br />

können wir sagen –was geht uns das an?<br />

Undich sage: Genau das geht uns etwas an.<br />

Es gibt Zuwanderung. Es gibt jetzt diese<br />

schreckliche Partei, die sagt: Die müssen<br />

weg. Aber sie werden bleiben, sind ja zum<br />

Teil schon seit Generationen hier. Sie sind<br />

ein Teil vonuns.Wir müssen hinsehen, was<br />

sich da entwickelt. Ich möchte die beiden<br />

Filme nicht vergleichen, und „Die Fremde“<br />

ist ein wunderbarer Film, aber dasThema ist<br />

heute noch virulenter.Weil wir es nicht geschafft<br />

haben, zu integrieren, weil die Stimmen,<br />

die sagen „die müssen weg“, immer<br />

lauter werden, also ziehen sich„die“ immer<br />

mehr auf sich zurück. Wir dürfen nichts<br />

mehr falsch machen –Hatun Sürücü ist ein<br />

Mensch wie du und ich. Aynur,gespielt von Almila Bagriacik (mit Jacob Matschenz) findet in Berlin heraus, wassie vom Leben will –und zahlt dafür. NFP/MATHIAS BOTHOR (2)K<br />

In Ihrem Film erzählt die Figur Hatun Sürücü<br />

ihreGeschichte selbst, wie eine Stimme<br />

aus dem Jenseits. Damit verhindern Sie es<br />

auch, auf den Mord hinzuerzählen und das<br />

Verbrechen als Spannungsmoment zu inszenieren.<br />

Das hat man jeden Sonntagabend im<br />

Fernsehen. Das wollten wir nicht. Zusammen<br />

mit dem Drehbuchautor Florian Oeller<br />

kamen wir auf die Idee, dass die Tote<br />

spricht. Florian Oeller hat sich durch acht<br />

Meter Gerichtsakten gewühlt, hat mit Menschen<br />

aus Hatun Sürücüs Umfeld gesprochen.<br />

Viele der Dialoge haben wirklich so<br />

stattgefunden. Er hat auch mit liberalen<br />

Türken gesprochen, diese Stimmen gibt es<br />

ebenso, ihr Meister während ihrer Ausbildung<br />

zur Elektronikerin war einer von ihnen.<br />

Hatun Sürücü hat nichts falsch gemacht,<br />

sie sagte nur: Lasst mich so leben,<br />

wie ich leben möchte.<br />

Wo wären die Stellschrauben gewesen, diesem<br />

jungen Mädchen Hatun zu helfen, was<br />

wurde versäumt? Etwa in der Schule –sie<br />

war in der achten Klasse des Robert-Koch-<br />

Gymnasiums in Kreuzberg und 15 Jahrealt,<br />

als sie zwangsverheiratet wurde.<br />

Das war der zweite Ansatz des Films.<br />

Wir geben ihr ihre Stimme und wir erzählen<br />

sie als Kriegerin, als Kämpferin.<br />

Ichmöchte,dass man mit einer Kraft aus<br />

dem Kino geht. Das ist kein Betroffenheitsfilm,<br />

wir zeigen ja, was diese junge<br />

Frau alles geleistet hat. Sie hat sich ihre<br />

Ausbildung zurückgeholt, hat dabei allein<br />

ein Kind großgezogen, einen Jungen<br />

in einer Metropole, sie musste zusehen,<br />

wie sie Geld verdiente.Und sie war voller<br />

Lebensfreude, sie liebte ihr Kind. Der<br />

Sohn lebt heute an einem unbekannten<br />

Ort, er ist jetzt zwanzig. DerFilm ist auch<br />

die Liebeserklärung einer Mutter an diesenSohn.<br />

Hoffen Sie, dass der Film etwas bewirkt –<br />

und nicht nur die erreicht, die ohnehin ansprechbar<br />

sind?<br />

Wirmachen ja Filme für emotionale Reisen.<br />

In dem Moment, in dem das Licht im<br />

Saal ausgeht und die Leinwand leuchtet,<br />

tauche ich für eineinhalb oder zwei Stunden<br />

ab und lasse mich entführen. Dieser<br />

Film entführt uns in die Kraft einer Frau.<br />

Ichhoffe,dass man sich fragt: Lebe ich, wie<br />

ich leben möchte? Lebe ich die Werte, die<br />

ich leben möchte? Weiß ich überhaupt,<br />

welches meine Werte sind? Der politische<br />

Aspekt ist eher das Gehäuse dieses Films,<br />

aber die Triebfeder ist immer die Emotion.<br />

Nachdem wir den Film„DieWüstenblume“<br />

herausgebracht hatten, wurde im KrankenhausWaldfriede<br />

in Berlin ein Behandlungszentrum<br />

für Frauen gegründet, deren Genitalien<br />

verstümmelt worden waren. Ja,<br />

Film kann Dinge verändern, vielleicht nur<br />

in homöopathischer Dosis,aber er kann es,<br />

und wenn er nur sagt: Vergesst mich nicht.<br />

Oder wenn er nur den Gedanken hervorbringt,<br />

ach, da war doch noch was mit Menschenrechten,<br />

die es einzuhalten gilt. Wie<br />

war das noch mal mit Frauenrechten, die<br />

man verteidigen müsste, und dies eben<br />

nicht auf einer oberflächlichen Talkshow-<br />

Ebene?<br />

Aufwelchen Recherchen basiertIhr Film?<br />

Ich habe die Gerichtsakten zum Teil<br />

selbst gelesen, weil ich meinen eigenen<br />

Blick brauche.Esgab viele Gespräche,etwa<br />

mit der Autorin, Anwältin und Imamin Seyran<br />

Ates, auch der Psychologe und Autor<br />

Ahmad Mansour hat uns sehr geholfen,<br />

ebenso wie die Anwältin jener jungen Frau,<br />

die heute noch zusammen mit ihrer Mutter<br />

im Zeugenschutzprogramm lebt, weil sie<br />

entscheidend gegen Hatun Sürücüs jüngsten<br />

Bruder ausgesagt hat. Wir haben sehr<br />

viel an Originalschauplätzen gedreht, in<br />

diesem Wohnblock an der Kottbusser<br />

Straße, wodie Familie Sürücü lebte, auch<br />

am Kottbusser Torselbst.Wirsind unauffällig<br />

von Security begleitet worden, obwohl<br />

wir unter dem Radar gedreht haben, sehr<br />

still, wir haben gedreht und sind wieder gegangen.<br />

Konnten Sie mit der Freundin, die als<br />

Hauptzeugin gegen den Bruder aussagte,<br />

selbst sprechen?


4./5. MAI 2019 3<br />

Sherry Hormann hat einen Film über Hatun Sürücü gedreht, die ihr Bruder erschoss,<br />

weil sie selbstbestimmt leben wollte. Ein Gespräch über die Verantwortung, nicht<br />

wegzusehen, ihren Ehemann Michael Ballhaus und fünf Jahre in der Wildnis<br />

Interview: Christina Bylow<br />

Nein, das war nicht möglich. Manmuss<br />

sich das einmal vorstellen –ein 18-jähriges<br />

Mädchen verliebt sich in einen 20-jährigen<br />

Jungen, und drei Wochen später ist sie im<br />

Zeugenschutzprogramm. Siekam aus einer<br />

liberalen türkischen Familie, ich will gar<br />

nicht interpretieren, warum sie mit diesem<br />

Bruder zusammenkam. Vielleicht war sie<br />

einfach nur verknallt, hat nicht genau hingeguckt,<br />

wollte etwas ausprobieren.<br />

Sie zeigen auch, wie sich dieses junge Mädchen<br />

in die abgeschottete Welt der Sürücüs<br />

hineinziehen lässt. Siebeginnt, das Kopftuch<br />

zu tragen. Vielen gilt das Kopftuch je nach<br />

Standpunkt als Lackmus-Test für Toleranz<br />

oder Zeichen mangelnder Integrationswilligkeit.<br />

Erzieherinnen mit Kopftuch –wäre das<br />

für Sieein Problem?<br />

In„Nur eine Frau“ gibt es die Szene,inder<br />

Hatun das Kopftuch abnimmt und sagt:„Ich<br />

verstehe nicht, was Allah gegen meine Haare<br />

hat.“ Daszeigt meine Einstellung zum Kopftuch.<br />

Aber ich möchte es wirklich betonen:<br />

Es geht um die inneren Werte. EinMädchen<br />

ist mit Traditionen groß geworden und<br />

tauscht das Kopftuch, überspitzt gesagt, gegen<br />

einen Blaumann aus. Nur der Blaumann<br />

an sich wäre für viele in unserer Gesellschaft<br />

schon Provokation genug. Wie<br />

kann eine junge Frau Elektromeisterin werden<br />

wollen? Und dann sagt sie am Ende<br />

auch noch: Ich ficke, wen ich will. Sie sagt<br />

das in einer großen Wut, weil sie sich eigentlich<br />

danach sehnt, geliebt zu werden, in den<br />

Armgenommen zu werden, weil sie alles alleine<br />

stemmt. Sie hat im Supermarkt gearbeitet,<br />

um Geld zu verdienen, und ab und zu<br />

hat sie gefeiert. Wir haben diese schönen<br />

Originalfotos, die sie zeigen, wie sie ihren<br />

Sohn auf einem Pferd begleitet, wie sie mit<br />

ihm Geburtstag feiert im Böckler-Park in<br />

Kreuzberg.<br />

Ihr jüngster Bruder, damals 20 Jahre alt, hat<br />

den Mord gestanden, die beiden älteren Brüdern,<br />

die mutmaßlich Beihilfe dazu geleistet<br />

hatten, wurden freigesprochen, zuletzt auch<br />

voneinem Gericht in Istanbul. Istdie juristische<br />

Aufarbeitung damit nun zu Ende?<br />

Sieist zu Ende,ja. Derverurteilte Mörder<br />

hat seine Strafe abgesessen, die Brüder sind<br />

aus Mangel an Beweisen freigesprochen<br />

worden.<br />

In Ihrem Film zeigen Sie auch die Radikalisierung<br />

der Brüder in einer Moschee. Wares<br />

schwer, die Drehgenehmigung für eine Moschee<br />

zu bekommen?<br />

Wir haben die Drehgenehmigung für<br />

eine liberale Moschee bekommen. Die Gemeinde<br />

wusste,was wir drehen. Ichkann ja<br />

nicht um Wahrheit in einem Film kämpfen<br />

und dabei anderebelügen.<br />

Haben SieAngst, dass Sieund die Schauspieler<br />

mit diesem Film ins Visier vonIslamisten<br />

geraten?<br />

Ichhoffe nicht. Wenn wir immer nur den<br />

Mund halten, weil wir Angst haben, uns in<br />

Gefahr zu begeben, was passiertdann? Jeder<br />

wusste,was er tut bei diesem Film. Jedem ist<br />

es eine Herzensangelegenheit. Wir haben<br />

untereinander über Angst gesprochen, Seyran<br />

Ates lebt ja unter Polizeischutz. Die<br />

Hauptzeugin und ihreMutter leben im Zeugenschutzprogramm<br />

–zwei Menschen, die<br />

einfach Zivilcourage hatten und ausgesagt<br />

haben, was sie wussten, nämlich, dass nicht<br />

irgendein Täter Hatun Sürücü erschossen<br />

hat, sondern der jüngste Bruder. Und dafür<br />

müssen diese Frauen nun mit einer neuen<br />

Identität leben. Siehaben damals alles verloren,<br />

die Mutter,die selbst aus der Türkei gekommen<br />

war, hatte eine Reinigungsfirma,<br />

die sie selbst aufgebaut hatte.Esist nicht so,<br />

dass das Zeugenschutzprogramm diesen<br />

Menschen finanziell hilft, diese beiden<br />

Frauen haben zeitweise Flaschen gesammelt.<br />

Solche Menschen sind für mich wirklich<br />

Helden.<br />

Sie zeigen Figuren der Stärke und Zivilcourage<br />

inmitten von Gewalt. Das verhindert<br />

wohl auch, dass der Film den Zuschauer mit<br />

einem niedergeschlagenen Gefühl entlässt.<br />

Ichbin froh, wenn das so ist. Genau das<br />

treibt mich auch an: Ich gehe nicht durch<br />

das Schlechte hindurch, um mich danach<br />

schlecht zu fühlen. Ich gehe durch, um ge-<br />

stärkt herauszukommen. Wir wissen doch<br />

alle: DasGlück kann man nicht festhalten, es<br />

kommt, es geht, gerade fühlte ich mich noch<br />

so hell, und plötzlich sind da diese dunklen<br />

Schatten. Die Sonne wandert, und damit<br />

wandertauch der Schatten. Auch wenn man<br />

sich sagt, jetzt habe ich schon so viel erreicht<br />

in meinem Leben und so viel Selbsterkenntnis<br />

gewonnen, daran ändert sich nichts. Es<br />

kann ein Schicksalsschlag sein oder die Erkenntnis,<br />

dass man selbst etwas nicht gut<br />

hinbekommen hat. Wichtig ist, dass ich<br />

mich all dem stelle und danach wieder aufrechter<br />

gehe. Mit dem Älterwerden wird<br />

man dabei auch radikaler, weil man nicht<br />

mehr so viel Zeit hat.<br />

Hat der TodIhres Mannes Michael Ballhaus<br />

im Jahr 2017 Ihr Endlichkeitsgefühl verstärkt?<br />

Das war eine dunkle Zeit, natürlich beschäftigt<br />

man sich mit dem Sterbenund mit<br />

der Endlichkeit. Ich war auch wütend.<br />

Warum verliert der Mensch, den ich liebe<br />

und dessen Leben das Sehen war, der uns<br />

mit Bildern beschenkt hat, warum verliert<br />

dieser Mensch sein Augenlicht? Dieseinnere<br />

Verdunkelung zu begleiten, war einerseits<br />

sehr schwer.Aber Michael ist dabei neugierig<br />

geblieben –erhat sich eine ganz neue<br />

Welt eröffnet, über das Gehör.Von morgens<br />

bis abends liefen Hörbücher oder Deutschlandradio<br />

Kultur.<br />

Sind Sie indem gemeinsamen Haus geblieben?<br />

Ja.Ich bin in meinem Leben so viel umgezogen,<br />

bin in Amerika geboren und habe<br />

da die frühe Kindheit verbracht, später lebten<br />

wir immer wieder woandersinDeutschland,<br />

immer wieder ein neues Zuhause,und<br />

dann habe ich mich viel später noch mal<br />

ausgeklinkt und bin mit meiner Tochter in<br />

die völlige Einsamkeit gezogen. Das war im<br />

Nachhinein betrachtet eine sehr erfolgreiche<br />

Zeit für mich.<br />

Inwiefern?<br />

Ichdachtejafrüher immer,ich muss die<br />

Menschen nur zum Lachen bringen. Dabei<br />

wollte ich eigentlich immer leben, wie es die<br />

Philosophen Ralph Waldo Emerson und<br />

Henry David Thoreau in ihren Büchern beschrieben<br />

haben –inder Einsamkeit. Also<br />

sind wir Ende der 90er-Jahreindie Einsamkeit<br />

gezogen. Westlich von Boston, in die<br />

Berge. Am ersten Taghabe ich im ganzen<br />

Haus die Heizung gesucht. Es gab keine,nur<br />

einen Ofen, ich habe Holz hacken gelernt.<br />

Dernächste Nachbar war zwanzig Minuten<br />

entfernt. Fünf Jahrewaren wirinderWildnis.<br />

Da hat sich bei mir ein Schalter umgelegt.<br />

Wasfanden Sieinder Einsamkeit?<br />

Manhörtden Flügelschlag einer Schneeeule,<br />

wenn man morgens um fünf aufsteht.<br />

Und warum passiert dieser Flügelschlag?<br />

Weil man seinen Computer im Haus anschaltet<br />

und die Schneeeule das draußen<br />

hört. Es kam auch vor, dass plötzlich ein Bär<br />

vor der Tür stand oder ein Elch vor dem<br />

Wohnzimmerfenster. Der Nachbar wollte<br />

mir ein Gewehr geben, ich müsse mich verteidigen<br />

können. Ich habe das abgelehnt,<br />

sagte ihm, dass ich keine Waffe anrühreund<br />

die auch nicht unters Bett lege. Drei Tage<br />

später kam er dann mit einem Baseball-<br />

Schläger.Wenigstens den sollte ich im Haus<br />

haben. Das Interessanteste an der Einsamkeit<br />

ist jedoch das,was im Kopf passiert, und<br />

das ist nicht immer schön. Ich habe schon<br />

erkannt, dass es egoistisch von mir war, in<br />

die USA in die Wildnis zu ziehen. Meine<br />

Tochter war zehn, als wir gingen. Ich habe<br />

sie damals aus ihrer vertrauten Umgebung<br />

in München herausgenommen.<br />

Wassagte denn der Vater Ihrer Tochter dazu,<br />

der Regisseur DominikGraf?<br />

He was not amused. Aber heute ist alles<br />

in Ordnung.Wirlieben unsereTochter beide<br />

so sehr,dasswir uns darüber verstehen. Wir<br />

machen alle unsereFilme,sie sind komplett<br />

unterschiedlich, und das innerhalb einer Familie.<br />

Da ist sie noch die gehorsame Tochter:Aynur beI der Hochzeit in Istanbul mit dem von<br />

ihren Elternausgewählten Mann, einem Cousin.<br />

NFP/MATHIAS BOTHOR<br />

„Wir leben in Berlin, und wir alle knallen aufeinander.“ Regisseurin Sherry Hormann,<br />

geboren in den USA, lebt seit einigen Jahren hier.<br />

BLZ/PAULUS PONIZAK<br />

Sherry Hormann …<br />

…wurde 1960 in Kingston, NewYork, geboren und wuchs in Deutschland auf. Sie studierte an der<br />

Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. 1989 schrieb sie das Drehbuch für Dominik<br />

Grafs Film „Tiger,Löwe, Panther“. Ihr Regiedebüt feierte sie 1991 mit dem Drama „Leise Schatten“.<br />

Es folgten Komödien wie „Frauen sind was Wunderbares“ (1994) und „Irren ist männlich“ (1996).<br />

…zog Ende der90er-Jahre für einigeJahre in die USA, wo sie mit ihrer Tochter in der Wildnislebte.<br />

Nach ihrer Rückkehr ließ sie sich in Berlin nieder.<br />

…machte durch ihren vielfach ausgezeichneter Film „Wüstenblume“ 2009 weltweit auf<br />

weiblicheGenitalverstümmelung aufmerksam. Er basierte auf dem gleichnamigen Bestseller von<br />

Waris Dirie. 2013 drehte sie „3096 Tage“, einen Film über die Entführung vonNatascha Kampusch.<br />

Es war die letzte Produktion vonBernd Eichinger.<br />

…inszenierte für das Fernsehen Filmewie „Operation Zucker:Jagdgesellschaft“ und„Vermisst<br />

in Berlin“, in deren Zentrum Verbrechen an Kindernund Jugendlichen stehen.<br />

…war von2011bis zu seinem Tod2017mit dem Kameramann Michael Ballhaus verheiratet.<br />

Warumsind Sieaus den USA zurückgekehrt?<br />

Mir ist das Geld ausgegangen. Meine<br />

Tochter fragte mich irgendwann, Mama,<br />

gibt es eigentlich mal was anderes als Kartoffeln<br />

mit Spiegelei und Spinat, und ich sagte,<br />

ja, morgen gibt es Bratkartoffeln mit Brokkoli<br />

und Spiegelei. Ich wollte damals nicht<br />

nach München zurück und bin dann 2003<br />

nach Berlin gezogen. Ichhatte hier nur eine<br />

einzige Freundin, aber bei ihr hatte ich erst<br />

einmal ein Bett.Meine Tochter wollte in den<br />

USA bleiben, das hieß aber auch, dass man<br />

dasGeldfür einInternataufbringen musste.<br />

Ichhabe in Berlin wirklich wieder vonvorne<br />

angefangen. Es war mir egal, ich musste einfach<br />

Geld verdienen. Es ist nicht so,dass alle<br />

jubeln, weil man wieder da ist. Es gab auch<br />

misstrauische Fragen und fast Häme. Hat<br />

wohl nicht geklappt, dein Experiment. Das<br />

Von-vorne-anfangen-Müssen prägt einen<br />

auch.<br />

Ichmöchtenocheinmal auf Ihren Mann Michael<br />

Ballhaus zurückkommen. Wie hat er<br />

Ihre Arbeit beeinflusst? Er hatte eine große<br />

Liebe zu Schauspielern und hat sie sehr genau<br />

studiert. Das sieht man auch in Ihren<br />

Filmen.<br />

Er hat das verstärkt. Und erhat verstärkt,<br />

nicht zuwerten, den Menschen<br />

erst einmal sein zu lassen. Ich habe von<br />

ihm auch gelernt, Unsicherheit zuzulassen,<br />

denn egal, wie viel man gemacht<br />

hat, man stellt sich immer die Frage, ob<br />

man es wirklich kann. Diese Ängste, die<br />

man in sich hat, die muss man aushalten.<br />

Ich stehe immer wieder vor Schauspielern<br />

und bin wahnsinnig nervös. Mir<br />

läuft der Schweiß, ich zittere, wenn ich<br />

nach einer Kaffeetasse greifen möchte.<br />

Inzwischen bin ich damit auch ganz offensiv,<br />

ich sage einfach, Leute, ich bin<br />

nervös. Und dann kommt vom anderen:<br />

Ja, ich auch. Egal, wie bekannt und erfahren<br />

einer ist. Und damit wird man<br />

plötzlich wieder offen, fast wie ein Kind.<br />

Das habe ich auch von Michael gelernt:<br />

immer wieder neu zu suchen, sich nie sicher<br />

zu sein, wie es geht. Jeder Film ist<br />

ein anderer Raum, jedes Mal ist es eine<br />

andereGeschichte,die erzählt wird. Und<br />

immer ist es meine Pflicht als Regisseurin,<br />

den Schauspielern die Freiheit und<br />

das Vertrauen zu geben, das sie brauchen,<br />

um mit jeder Pore ihres Körpers<br />

eine bestimmte Figur spielen, sie zum<br />

Leben erwecken zu können.<br />

Vorkurzem lief im ZDF Ihr Film „Vermisst in<br />

Berlin“übereinen Ring vonKriminellen, die<br />

Flüchtlinge, auch Kinder,indie Prostitution<br />

zwingen und zugleich nach außen eine<br />

Wohltäter-Fassade aufbauen. Im Zentrum<br />

standen zwei Frauen, eine Polizistin, gespielt<br />

von Jördis Triebel, und eine gerissene<br />

Geschäftsfrau, die junge Frauen ausbeutet,<br />

gespielt vonNataliaWörner.Einesehr negativeFigur.Ist<br />

so etwas bei den Sendernnicht<br />

extrem schwer durchzubringen?<br />

Es kommt immer darauf an, wie man<br />

das präsentiert. Wenn Natalia Wörner einmal<br />

das pure Böse verkörpern will, wosie<br />

sonst oft Frauen spielt, die alles in Ordnung<br />

bringen, dann ist das für einen Sender<br />

schon interessant.<br />

Noch immer gibt es viel weniger Regisseurinnen<br />

als Regisseure. Zudem sind die Budgets<br />

derFilme, dievon Frauen gemacht werden,<br />

deutlich kleiner. „ProQuote Film“ setzt<br />

sich dafür ein, dass sich das ändert. EngagierenSie<br />

sich beider Initiative?<br />

Ichhalteesdaliebermit WoodyAllen.<br />

Siemeinendas Zitat–„Ich will keinem Club<br />

angehören, der mich als Mitglied aufnimmt.“<br />

Istdas nicht vonGroucho Marx?<br />

Ja, aber Woody Allen hat es bekannt gemacht.<br />

Ich habe großen Respekt für die<br />

Frauen von„ProQuote Film“. Sie bewirken<br />

viel. Aber icharbeite lieber da, wo ich etwas<br />

bewirken kann. Es geht nicht darum, das<br />

eine gut und das andereschlecht zu finden.<br />

Immer haben wir diesen Gartenzaun im<br />

Kopf, das ist richtig, das ist falsch. Nein, es<br />

geht darum zu sagen: Du bist da stark, und<br />

ich bin da stark. Und nicht: Wo bist du<br />

schwach?<br />

Christina Bylow verabscheut das<br />

Wort „Ehrenmord“ für den Mord an<br />

Hatun Sürücü.


E<br />

Dass sein Großvater ein<br />

hieß, erfuhr er jedoch erst,<br />

der Familie immer versc<br />

folterte er systematisch po<br />

Mannes, der plötz<br />

4 4./5. MAI 2019<br />

VonAndreas<br />

„Bei dem brauchst du nicht<br />

Posten zu stehen, der verreckt<br />

ja doch.“<br />

Bist du sicher, dass es Opa war?“ Die Mail<br />

meiner Schwester bestand nur aus diesem<br />

einen Satz, aber sie ließ das ganze<br />

Entsetzen erahnen.<br />

Ja, ich war sicher. Alles passte. Name, Ort, SA-<br />

Dienstrang.„Erwar es“, schrieb ich zurück.„Erwar<br />

ein brutaler Sadist“, wollte ich noch ergänzen.<br />

Aber dann löschte ich den Satz wieder.Ich wusste,<br />

dass meine Schwester,fünf Jahreälter als ich, sein<br />

Lieblingsenkelkind war. Esgibt ein Foto von ihr,<br />

auf dem sie ein Schwarzwaldmädelkleid trägt und<br />

lange Zöpfe. Das Kleid hatte unser Großvater ihr<br />

gekauft. So stellte er sich anscheinend ein deutsches<br />

Mädchen vor. Mit meiner Schwester werde<br />

ich wohl nie mehr sprechen über das, was unser<br />

Großvater getan hat. Sie will nichts davon hören.<br />

Vielleicht wäreesbesser gewesen, ihr jeneTextpassage<br />

mit der Aufforderung„Lies mal. Dasist furchtbar“<br />

nie zu schicken.<br />

JOACHIM SCHMITZ HAT DAS GESICHT des SA-<br />

Mannes, der an jenem Julitag des Jahres 1933 immer<br />

wieder den Befehl zum Zuschlagen gab,nicht<br />

vergessen, auch nach 16 Jahren nicht.„Wen kassierenSie<br />

Hund noch?“, schreit der Älteste der in dem<br />

Raum des SA-Heims stehenden Männer. In<br />

Schmitz’Wohnung haben sie ein KPD-Parteibuch<br />

gefunden. Nun will der Anführer des Trupps von<br />

ihm die Namen weiterer Genossen wissen, bei denen<br />

Schmidt Mitgliedsbeiträge kassiert. „Ich habe<br />

nichts zu kassieren“, antwortet Schmitz. „Geben<br />

Sie dem roten Lump mal die erste Auflage“, befiehlt<br />

der Mann mit dem Rangzeichen des Truppführers<br />

auf dem linken Kragenspiegel.<br />

Die SA-Männer fassen Schmitz und schlagen<br />

mit Stahlruten und Karabinerhaken auf ihn ein, bis<br />

er zu Boden sinkt. „Bei wem kassieren Sie?“, fragt<br />

der Anführer wieder. Auf seinen Befehl hin erhält<br />

Schmitz noch vier weitere „Auflagen“. Jedes Mal<br />

dreschen die SA-Männer auf ihn ein –bis er das Bewusstsein<br />

verliert. Zwischendurch wird erangespuckt<br />

und mit Kinnhaken traktiert. Schließlich<br />

tragen sie ihn raus undwerfen ihn auf einen Sandhaufen.<br />

Als Schmitz zu Bewusstsein kommt, sieht<br />

er einen SA-Mann, der mit einem Karabiner bewaffnet<br />

neben ihm steht. „Bei dem brauchst du<br />

nicht Posten zu stehen,der verreckt ja doch“, hört<br />

er einen anderen SA-Mann sagen. Da geht der Postenins<br />

SA-Heim zurück, und Schmitz kann sich in<br />

der Dunkelheit davonschleichen.<br />

Joachim Schmitz ist 55 Jahrealt, als er am 3. November<br />

1949 vorden Richternund Geschworenen<br />

der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Aachen<br />

Zeugnis über seine Misshandlungen ablegt.<br />

Angeklagt sind neun ehemalige SA-Männer aus<br />

der nahegelegenen Stadt Düren. DasProtokoll des<br />

Prozesses, die Anklageschrift und die Urteilsbegründung,<br />

Aktenzeichen 4Ks5/49, liegen vor mir.<br />

54 Seiten, eng mit der Maschine beschrieben, mit<br />

handschriftlichen Ergänzungenhier und da.<br />

Der Mann, der immer wieder das Kommando<br />

zum Zuschlagen gab an jenem Tag, der SA-Truppführer,<br />

der Joachim Schmitz halb tot prügeln ließ,<br />

heißt JosefMundt. Er war mein Großvater.<br />

Ichhabe an ihn wenige,eher schemenhafte Erinnerungen.<br />

Als er 1973 starb, war ich neun Jahre<br />

alt. Diesonntäglichen Besuche bei den Großeltern<br />

mit Vater, Mutter und Schwester, das waren lange<br />

Nachmittage, die nicht vergehen wollten. Stundenlang<br />

saß ich da und studierte den vonzuHause<br />

mitgebrachten Märklin-Katalog. Oder ich sah aus<br />

dem Küchenfenster und wartete darauf, dass wieder<br />

ein Güterzug am Waldrand vorbeizog, damals<br />

noch voneiner Dampflok gezogen. Aufeinem Sessel<br />

vordem Fenster lag die alte Dackelhündin Asta,<br />

die manchmal nach einem schnappte und an<br />

Krebs starb.<br />

Bisheute habe ich den Geruch in der Nase,den<br />

das kleine Ölöfchen im Wohnzimmer verbreitete.<br />

Dortsaß mein Großvater,den Scheitel stets zackig<br />

gezogen, auf dem Sofa. Ich war dazu ausersehen,<br />

mir seine Erzählungen von früher anzuhören. Es<br />

waren immer die gleichen Geschichten. Seine<br />

Meisterprüfung als Schlosser. Sein erster großer<br />

Auftrag. Seine erste elektrische Bohrmaschine.Zur<br />

Kommunion kaufte er mir einen Anzug, den ich<br />

nach dem Fest nie mehr trug. Brotscheiben konnte<br />

er millimetergenau schneiden. Zum Frühstück<br />

trank er jeden Morgen ein rohes Ei und einen<br />

Schnaps dazu.<br />

Ichkann mich nicht erinnern, dass er mich mal<br />

in den Arm genommen hätte. Nie hat er mich gefragt,<br />

wie es in der Schule vorangeht, nie ist er mit<br />

mir in Bergheim zur Kirmes gegangen oder auf die<br />

Felder, die gleich hinter dem Haus begannen, um<br />

Falken und Bussarde bei der Jagd zu beobachten.<br />

Ich glaube, erwusste nicht, was er mit mir anfangen<br />

sollte. „Ein guter Handwerksberuf ist Gold<br />

wert“, sagte er oft. Ichaber hatte zwei linke Hände.<br />

Meine Laubsägearbeiten, die ich ihm zeigte,waren<br />

ein Ausweis völliger Begabungsfreiheit.<br />

Er starb mit 83 Jahren nach einem Schlaganfall.<br />

Meine Mutter kam aus dem Krankenhaus heim<br />

und sagte: „Sie haben ihn jetzt ins Sterbezimmer<br />

gelegt.“<br />

Ich habe mich damals gefragt, warum sie eigentlich<br />

nicht geweint hat.<br />

Dass mein Großvater ein Nazi war, wusste ich<br />

aus den Erzählungen meiner Mutter.Erwar früh in<br />

die Partei eingetreten, im rheinischen Düren, wo<br />

die ganze Familie wohnte, 1930 schon, ein „alter<br />

Kämpfer“ also. Ein Jahr später wurde er Mitglied<br />

der SA. Die „Sturmabteilung“, die Braunhemden,<br />

das war HitlersTruppe fürs Grobe.MeinGroßvater<br />

hat seinen Führer verehrt und imitiert, mit Frisur,<br />

Stummelbart unter der Nase und Schäferhund.<br />

Wenn eine Hitler-Rede im Rundfunk übertragen<br />

wurde,mussten alle still sein, und oft gab es Streit,<br />

weil meine Großmutter beim Metzger oder beim<br />

Bäcker nicht mit „Heil Hitler“grüßte.<br />

Er vernachlässigte die Arbeit und führte seine<br />

einst gut gehende Schlosserei in den Ruin. Aufträge<br />

von Juden nahm er nicht mehr an. Sein Lebensmittelpunkt<br />

war das Schlageterheim geworden,<br />

das frühere Jugendheim der Arbeiterwohlfahrt<br />

inder Wernersstraße, das die SA nach der<br />

Machtübernahme der Nationalsozialisten für sich<br />

in Beschlag genommen hatte.Mit seinen Kameraden<br />

verbrachte er den ganzen Tagindiesem Heim,<br />

benannt nach AlbertLeo Schlageter,einem früherenAnhänger<br />

Hitlers, derwegen mehrerer Sprengstoffanschläge<br />

1923 hingerichtet und vonden Nazis<br />

zum Märtyrer erhoben worden war.<br />

Meine Mutter hat sehr darunter gelitten, dass<br />

ihr Vaterein überzeugter Nationalsozialist war.Sie<br />

musste mit ansehen, wie ihr älterer Bruder Schläge<br />

bezog, wenn er in der Nachbarschaft für den„Stürmer“<br />

kassiert hatte und die Kasse nicht stimmte,<br />

weil manche das Geld nicht hatten. Derverordnete<br />

Gemeinschaftskult, dem mein Großvater huldigte,<br />

alle im Gleichschritt, war ihr zuwider. Ihr Vater<br />

zwang sie in den Jungmädelbund, wo sie die meisten<br />

Gruppennachmittage schwänzte. Sie mochte<br />

die Lieder nicht singen, „Ein junges Volk steht auf,<br />

zum Sturmbereit.“ Meine Großmutter zahlte dann<br />

vonihrem bisschen Haushaltsgeld stillschweigend<br />

die Strafe für die versäumten Gruppenstunden,<br />

Hauptsache der Vater bekam nichts davon mit.<br />

Als Einzige aus ihrer Volksschulklasse nahm<br />

meine Mutter nicht am Religionsunterricht teil. Sie<br />

war ja nur „gottgläubig“, so der NS-Jargon für<br />

„konfessionslos“. Mein Großvater entstammte einer<br />

kreuzkatholischen Familie, hatte als junger<br />

Mann sogar im Kirchenchor gesungen, aber nun<br />

wollte er mit der Kirche nichts mehr zu schaffen<br />

haben. Als meine Mutter sieben oder acht war,<br />

nahm er sie mit zur Maikundgebung, wo er eine<br />

Rede hielt und sich dabei an der gleichen Gestik<br />

versuchte wie Hitler. Sie schämte sich. Gern hätte<br />

sie eine Pagenfrisur gehabt, aber ihr Vater verbot<br />

es; „Ein deutsches Mädel muss Zöpfe haben“. Er<br />

erzählte ihr, dass die Juden Menschenblut in den<br />

Teig für die Matzenfladen geben, die sie für ihr Pessachfest<br />

herstellen. Sie fürchtete sich jedes Mal,<br />

wenn sie an der Judenschule vorbei musste. Und<br />

sie hatte Angst, wenn ihr Vater sie mit dem Siphon<br />

Bier holen schickte am Werderplatz, durch die<br />

Straßen, wo die Kommunisten wohnten.<br />

Dochamschlimmsten waren die Nächte.Dalag<br />

sie wach und wartete darauf, dass ihr Vater aus dem<br />

Schlageterheim kam. Wenn er getrunken hatte,<br />

wurde er laut und grob,und wenn die Bratkartoffeln<br />

nicht gleich auf dem Tisch standen, mitten in der<br />

Nacht, oder ihreMutter ihm die Stiefel nicht schnell<br />

genug ausgezogen hatte, setzte es Schläge.„Icherkannte<br />

immer schon am Stiefelschritt auf der<br />

Straße,obergetrunken hatte“, sagt sie.<br />

Meistens hatte er getrunken.<br />

Dass mein Großvater zu Hause seine Familie tyrannisierte,<br />

ist schlimm genug. Aber was geschah<br />

eigentlich in den Stunden, die er nicht daheim<br />

war? Morgens zwischen acht und halb neun<br />

machte er sich auf den Weg, natürlich in Uniform–<br />

Braunhemd, braune Breecheshose, brauner Binder,<br />

Stiefel, Mütze mit Sturmriemen, braunes Lederkoppel<br />

mit Schulterriemen und Kampfbinde<br />

mit Hakenkreuz am linken Arm –und kam meist<br />

erst spät abends wieder heim. Meine Mutter kann<br />

sich nicht erinnern, dass er je erzählt hat, wie es zuging<br />

im Schlageterheim. Wiewar es,wenn sie ausrückten<br />

und im Gleichschritt durch die Straßen<br />

vonDüren marschierten, er als Truppführer voran,<br />

unter Absingen von „SA marschiert“ und „Das<br />

Sturmband am Kinn“?<br />

Er war SA-Mann, ein Landsknecht, ein Kämpfer<br />

jener „braunen Bataillone“, die schon lange vor<br />

Hitlers Machtübernahme in üblem Ruf standen,<br />

weil sie pöbelten und prügelten, Saalschlachten<br />

und Straßenkämpfe anzettelten. Nachdem Hitler<br />

an der Macht war,trugdie SA Gewalt und Terror in<br />

jeden Winkel des Landes, verhaftete und folterte<br />

politische Gegner;ihreMänner standen mit Schildern<br />

„Kauft nicht bei Juden“ vor jüdischen Geschäften<br />

und zündeten in der Pogromnacht die<br />

Synagogen an.<br />

Wo war Josef Mundt, als all dies passierte?<br />

Ich gebe fünf Wörter in die Google-Suchmaske<br />

ein: Josef, Mundt, Düren, Schlageterheim, SA.<br />

Das einzige Suchergebnis ist ein Volltreffer. Ein<br />

Text über das Dürener Schlageterheim, verfasst von<br />

einem Autor der örtlichen Geschichtswerkstatt. Er<br />

enthält die Schilderung von Joachim Schmitz über<br />

seine Misshandlung durch die SA. Und den Satz:<br />

„Mundt gab die Anordnung zu dieser Prügelverteilung.“<br />

Es finden sich Hinweise auf eineVielzahl weiterer<br />

Grausamkeiten: „Das Schlageterheim wurde<br />

in den folgenden Monaten zu einer regelrechten<br />

Zentrale des Terrors“, steht da. Undesgab wohl einen<br />

Gerichtsprozessinder Nachkriegszeit, bei dem<br />

etliche SA-Leute, darunter<br />

mein Großvater, sich verantworten<br />

mussten.<br />

Ich schreibe eine Mail an<br />

den Geschichtsverein. Ich sei<br />

der Enkel des Josef Mundt. Ob<br />

sie vielleicht wüssten, bei welchem<br />

Gericht oder in welchem<br />

Archiv die Prozessakten mit<br />

den Zeugenaussagen liegen.<br />

Wenige Tage später liegen Kopien<br />

sämtlicher Akten in meinem<br />

Mail-Postfach. Es sind<br />

Zeugnisse des SA-Terrors in jener<br />

Zeit. Und Einblick in den<br />

täglichen Dienst meines Großvaters.<br />

Zum ersten Mal inmeinem<br />

Leben rückt ermir sehr<br />

nahe. Auf eine furchtbare<br />

Weise.<br />

Zwischen Mai und August<br />

1933 verwandelte sich das Dürener Schlageterheim<br />

in eine Stätte der Inquisition. Nachdem die<br />

Reichstagsbrandverordnung vom 4.Februar 1933<br />

nahezu alle Grundrechte aufgehoben hatte,<br />

konnte sich der „Volkszorn“ entladen. Die Straße<br />

gehörte den Braunhemden. Schubweiseund planmäßig<br />

gingen die SA-Stürme gegen den politischen<br />

Feind vor; eine beispiellose Verhaftungswelle<br />

setzte ein. „Der Tagder Vergeltung und der<br />

Sühne für alle eure Not und Verfolgung kommt“,<br />

hatte SA-Führer Ernst Röhm seinen Männernverheißen.<br />

Jetztwar derTag gekommen.<br />

Dutzende Dürener Kommunisten wurden aus<br />

ihren Wohnungen geholt. Die SA, so die Anklageschrift,<br />

„führte sie in das Schlageterheim, wo sie<br />

fortlaufend systematisch und in entwürdigender<br />

Weise misshandelt wurden“ –manche bis zu drei<br />

Tage lang. DieSAhoffte,die Namenweiterer KPD-<br />

Mitglieder, die Parteizeitungen wie die „Rote<br />

Fahne“ verteilten oder Beiträge kassierten, aus den<br />

Verhafteten herauszuprügeln. Düren war damals<br />

eine Arbeiterstadt, in den Fabriken hatte die KPD<br />

eine starke Basis. ImSchlageterheim wurde jetzt<br />

noch mehr gesungen als sonst üblich. Das Einüben<br />

von Kampfliedern war ohnehin Bestandteil<br />

des täglichen Dienstes.Aber in diesem Sommer,so<br />

heißt es in dem Urteil des Schwurgerichts, gab es


4./5. MAI 2019 5<br />

r wares<br />

Naziwar,wusste unser Autor.Was das genau<br />

als er im Internet auf einen Text stieß, der die in<br />

hwiegene Wahrheit offenbarte: Als SA-Mann<br />

litische Gegner.Die Geschichte eines kleinen<br />

lich das Gefühl großer Macht verspürte<br />

Molitor (Text) und Tine Fetz (Illustrationen)<br />

Zum Frühstück trank er jeden Morgen ein<br />

rohes Ei und einen Schnaps dazu.<br />

TINE FETZ FÜR BRANDEINS (3)<br />

noch einen anderen Anlass zum Singen: „Damit<br />

die Schreie der Misshandelten aufder Straße nicht<br />

zu hören waren.“<br />

Mein Großvater bestimmteinvielen Fällen den<br />

Takt der Folter, ihr Anfang und ihr Ende. Erführte<br />

den zweiten Sturm der Standarte 161, die etliche<br />

derVernehmungen durchführte.Erwar nicht einer<br />

der Schergen, sondern ihr Befehlshaber.„DieVerhafteten<br />

waren“, so das GerichtinseinerUrteilsbegründung,<br />

„der Willkür und dem Terror des Angeklagten<br />

Mundt schutzlos preisgegeben.“ Der<br />

Schlosser Josef Mundt, Volksschulabschluss, seit<br />

zwei Jahren arbeitslos,hatte auf einmal Macht.<br />

In seinem Truppsammelten sich die Zukurzgekommenen<br />

und Entwurzelten. Fast alle der mit<br />

meinem Großvater Angeklagten gaben als Grund<br />

für ihren Eintritt in die SA an, dass sie keine Arbeit<br />

gehabt hatten. Die SAbot ihnen Kameradschaft,<br />

Weltbild, Feindbild, einen Teller Suppe, Bier, eine<br />

festgefügte Ordnung, Sinn.<br />

Auch 16 Jahrenach denTorturen<br />

können sich die Zeugen<br />

im Gerichtssaal an fast alles erinnern.<br />

Vor allem an meinen<br />

Großvater. Immer wieder fällt<br />

im Gerichtssaal sein Name.<br />

Selbst das sperrige Protokolldeutsch<br />

kann die Grausamkeit<br />

des Geschilderten nicht übertünchen.<br />

(…) Der Angeklagte Mundt<br />

wollte vondem Zeugen wissen,<br />

woher die in Düren aufgetauchte<br />

kommunistische Broschüre<br />

über den Reichstagsbrand<br />

„ImZeichen des Kreuzes“<br />

stammte. Als der Zeuge das gewünschte<br />

Geständnis nicht ablegte,<br />

wurde er vom Angeklagten<br />

mit„Lump“ und „Schwein“ tituliert. Daraufhin<br />

fiel ein Teil vonden 10 bis 15 anwesenden SA-Männern<br />

über den Zeugen her und misshandelten ihn<br />

mit Schulterriemen und anderen Gegenständen.<br />

(…)<br />

ZeugeAlois Mainusch, zur Tatzeit 33 Jahre<br />

(…) Alsder Zeugedie Frage des Mundtnach der<br />

Verteilung vonFlugblättern und der Mitgliedschaft<br />

zur KPD verneinte,schlug ihn Mundtmit derFaust<br />

ins Gesicht. Mundtriefihm zu: „DuHund, wir kriegen<br />

dich schon zum Sprechen.“ Die SA-Leute fielen<br />

daraufhin über den Zeugen her, schlugen ihn mit<br />

Holzstücken zuBoden und traten ihn mit Füßen.<br />

Diese Misshandlungen wiederholten sich des Öfterenzweieinhalb<br />

Tage lang. (…)<br />

Zeuge Johann Fücker,zur Tatzeit38Jahre<br />

(…) Mundt fragte nun den Zeugen, wer von der<br />

kommunistischen Jugend illegal weitergearbeitet<br />

hätte. Hierauf gab der Zeuge zur Antwort, dass er<br />

das nicht wisse, weil er erst vor kurzem aus der<br />

Schutzhaft entlassen worden sei. Diese Antwort erschien<br />

dem Angeklagten Mundt nicht ausreichend<br />

und er schlug dem Zeugen mehrmals mitder Hand<br />

ins Gesicht. (…)<br />

Zeuge MaxEichler,zur Tatzeit21Jahre<br />

(…) richteten der dem Zeugen vonAufmärschen<br />

her bekannte Angeklagte Mundt und ein zweiter<br />

SA-Mann, an einemTisch sitzend, je eine Pistole auf<br />

den Zeugen und forderten ihn auf,auszusagen, wer<br />

kommunistische <strong>Zeitung</strong>en und Flugblätter in Düren<br />

verbreitet hätte. Als erkeine Aussagen machte,<br />

wurde er auf Mundts Zeichen von den SA-Leuten<br />

geschlagen. (…)<br />

Zeuge EngelbertErven, zur Tatzeit 18 Jahre<br />

(…) Manwollte den Zeugen zwingen, das Horst-<br />

Wessel-Lied zu singen. Der Zeuge stellte sich so, als<br />

ob er mitsinge. Als der Gesang einsetzte, wurde er<br />

auf ein Zeichen Mundts von den SA-Leuten misshandelt.<br />

Manschlug ihm die Zähne aus. (…)<br />

ZeugePaul Marx,zur Tatzeit 37 Jahre<br />

(…) Anführer bei diesen Misshandlungen war<br />

der Angeschuldigte Mundt. (…)<br />

ZeugeHeinrich Rohé, zur Tatzeit 31 Jahre<br />

Undimmer wieder heißt es:<br />

„… befahl Mundt …“,<br />

„… gab Mundt ein Zeichen …“,<br />

„… hob Mundt die Hand …“<br />

Die spröden Sätze verdichten sich in meinem<br />

Kopf zu Bildernwie in einem Film. DenRest ergänzt<br />

das Gehirn. Mein Großvater, immer überlebensgroß.<br />

Aber die Erinnerung stellt Fallen. Der Mann,<br />

den ich vor mir sehe, der die Hand hebt als Signal<br />

zum Zuschlagen, trägt weder Braunhemd noch<br />

Stiefel, es ist der Großvater, den ich in Erinnerung<br />

habe, ich kenne ja keinen anderen, habe nie ein<br />

Foto aus jungen Jahren gesehen. Da steht ein alter<br />

Mann in Pantoffeln und steifen Hosen mit Bügelfalte.<br />

Düren war eine kleine Stadt mit nicht mehr als<br />

50 000 Einwohnern. Mein Großvater muss die meisten<br />

seiner Opfergekannt haben,zumindest vomSehen.„Beide<br />

kanntensich vonder Arbeit her“, heißt<br />

es in den Akten über meinen Großvater und einen<br />

der Misshandelten. Zu Beginn der Vernehmung<br />

habe er ihn gefragt, wie er „als anständiger Arbeiter<br />

einKommunist“ sein könne.„Du bist ein sehr guter<br />

Kerl, aber politisch bist du ein Lump.“<br />

Es waren einfache Leute wie er, Arbeiter und<br />

Handwerker, viele Familienväter darunter. Wie<br />

konnte er seine Männer immer wieder auf sie hetzen,<br />

frage ich mich, auch wenn die Opfer bereits zerschunden<br />

und blutüberströmt auf dem Boden lagen?<br />

Undwie mag es beim ersten Malgewesen sein?<br />

Hat erdanoch gezögert, vielleicht einen Moment?<br />

Ichfürchte nein.<br />

Spätestens Ende August 1933 hatten die SA-<br />

Männer die unumschränkte Herrschaft über die<br />

Straßen von Düren inne. Nicht die neuen Männer<br />

im Rathaus waren die Macht, sondern sie, die<br />

Kämpfer vom braunen Bataillon. Mein Großvater<br />

hatte seine Sacheoffenbar zur Zufriedenheit seiner<br />

Vorgesetzten gemacht. Kurz nach dem Ende der<br />

Verhaftungs- und Folterungswelle wurde er zum<br />

Obertruppführer befördert, später sogar bis zum<br />

Obersturmführer. Das entspricht einem Oberleutnant<br />

beim Heer.<br />

Hinweise auf weitere Misshandlungen in den<br />

darauffolgenden Jahren oder auf Gewaltakte gegen<br />

Dürener Juden finden sich nicht in den Gerichtsakten.<br />

Meine Mutter erinnert sich, dass mein<br />

Großvaterseine schützende Hand über Verwandte<br />

hielt, seine Geschwister zum Beispiel, von denen<br />

er wusste, dass sie Sozialdemokraten waren und<br />

Hitler die Pest an den Hals wünschten. Einer seiner<br />

Brüder stellte, um1940 muss das gewesen sein,<br />

den im gleichen Haus wohnenden Juden Essen in<br />

den Flur. Ein anderer hörte heimlich BBC. Mein<br />

Großvater habe das gewusst, erzählt meine Mutter.<br />

„Aber er hat sie nicht angezeigt.“<br />

Ende 1943 kam mein Großvater eines Tages<br />

nach Hause und sagte,erhabe gehört, dass die Juden<br />

mit Zügen in Konzentrationslager gebracht<br />

und dort in Gaskammern umgebracht werden.<br />

„Der Hitler ist ein Schwein!“, hörte meine Mutter<br />

meine Großmutter sagen. Ichfrage ich mich, ob er<br />

wirklich erschüttert war über das, was er erfahren<br />

hatte oder ob es bloß Anlass war, ein paar Vorsichtsmaßnahmen<br />

zu treffen für den immer wahrscheinlicheren<br />

Fall der Kriegsniederlage. Ertrug<br />

kaum noch Uniform und ging nur noch selten ins<br />

Schlageterheim. DasHitlerporträt verschwand aus<br />

der Stube meiner Großeltern. Beiden Dürener Parteioberen<br />

wuchsen offenbar die Zweifel an seiner<br />

politischen Zuverlässigkeit. 1944 wurde er,obwohl<br />

schon 54 Jahrealt, zur Wehrmacht eingezogen.<br />

ER ÜBERLEBTE DEN KRIEG, kam in Gefangenschaft<br />

und im Oktober1945 wegen seiner NSDAP-und SA-<br />

Mitgliedschaft für ein Jahr zur politischen Umerziehung<br />

in ein amerikanisches Internierungslager in<br />

Recklinghausen. Und vielleicht hatte er nach der<br />

Entlassung gehofft, er sei noch mal davongekommen.<br />

Aber seine Opfer hatten ihreQualen nicht vergessen.<br />

Undsie erinnerten sich an Josef Mundt. Eines<br />

Tages im Sommer 1949 wurde er aus der Wohnung<br />

in Bergheim abgeholt. „Kommense, Herr<br />

Mundt, ich gehe voraus und Sie hinter mir her“,<br />

sagte der Polizist, der gegenüber wohnte, zuihm.<br />

„Die Nachbarnmüssen es ja nicht mitkriegen.“<br />

Ich suche in den Gerichtsprotokollen, aber ich<br />

finde kein Wort der Reue, der Scham, des Bedauerns,keine<br />

Entschuldigung bei den Menschen, die<br />

er gequält hatte und die ihm nun im Gerichtssaal<br />

gegenübersaßen. Nicht einmal ein Eingeständnis<br />

seiner Taten. „Der Angeklagte Mundt will keineswegs<br />

einer der maßgebenden Männer im SA-Heim<br />

gewesen sein“, heißt es. Sein Vorgesetzter, der<br />

Sturmbannführer Klotsch, „habe selbst alle Vernehmungen<br />

durchgeführt“. Es sei zwar „darüber<br />

gesprochen worden, dass Ausschreitungen in dem<br />

Heim vorgekommen seien, er habe sie aber nicht<br />

veranlasst“. Außerdem sei er ja tagsüber an den<br />

meisten Tagen gar nicht im Heim gewesen, sondern<br />

mit seinem Sturm„ausmarschiert zum Exerzieren<br />

und zu sportlichen Übungen“. Dievon den<br />

Zeugen geschildertenVorfälle seien ihm„unerklärlich“,<br />

er habe niemanden misshandelt. Das Gericht<br />

zeichnet das Bild eines Angeklagten, der<br />

„durch ausweichende Antworten dem Kern der<br />

Dinge zu entgehen suchte und in keiner Weise den<br />

Eindruck eines Mannes machte,der zu seinem früheren<br />

Verhaltensteht“.<br />

Am 5. November1949 verhängt dasGericht gegen<br />

meinen Großvater wegen „Verbrechens gegen<br />

die Menschlichkeit in Tateinheit mit gefährlicher<br />

Körperverletzung“ eine Gefängnisstrafe von einem<br />

Jahr.Ein andererSA-Mann aus seinem Trupp<br />

muss für zwei Monate ins Gefängnis. Die übrigen<br />

sieben Angeklagten werden freigesprochen, weil<br />

die Beweisenichtausreichen oder die Zeugenaussagensich<br />

widersprechen.<br />

Meine Großmutter schickte meine Mutter immer<br />

wieder nach Aachen ins Gefängnis mit frischer<br />

Wäsche. Sie selbst hat ihn kein einziges<br />

Mal dort besucht, auch beim Prozess war sie<br />

nicht dabei. „Der kommt mir hier nicht mehr<br />

rein“, sagte sie, als seine Entlassung anstand.<br />

Vielleicht war das ihre Rache. Meine Mutter<br />

weinte. „Aber es ist doch der Vater“, bettelte sie<br />

meine Großmutter an. Danahm sie ihn doch<br />

wieder auf. Sie haben miteinander gelebt, irgendwie,<br />

bis mein Großvater starb, 23 Jahre<br />

noch. Sieüberlebte ihnumsechsJahre.<br />

In der Familie meines Großvaters, beim Sonntagsnachmittagskaffee<br />

oder beiFamilienfeiern, ist<br />

später nie über diese Zeit geredet worden. Nicht<br />

über dieSA, nichtüber den Krieg, nicht über seine<br />

Tyrannei daheim. Und nicht übers Schlageterheim.<br />

Als wäre all dies nie geschehen. Als hätte es<br />

den Obersturmführer Mundt nie gegeben. Auch<br />

jetzt wollen meine Mutter und meine Schwester<br />

die Aussagen derZeugen nicht lesen.<br />

Vielleicht wird esjetzt heißen, dass man den<br />

Namen der eigenen Familie nicht beschmutzt.<br />

Aber ich will, dass die Taten nicht in Vergessenheit<br />

geraten. Undauchdie Namen und das Leiden der<br />

Geschundenen und Gedemütigten nicht. Dies alles<br />

aufzuschreiben, ist wie eine Dekontamination.<br />

Mirtun die Menschen leid, die unter seinerWillkür<br />

leiden mussten. Es muss doch Nachkommen geben.<br />

Ob sich der eine oder anderevielleicht ausfindig<br />

machen lässt? Aber was soll ich ihnen sagen,<br />

wenn ich vorihrer Tür stehe?<br />

Mein Großvater hat sich nach dem Krieg nie<br />

mehr politisch betätigt. Er war ein biederer,allseits<br />

geschätzter Kleinstadtbürger. Eine kleine Schlosserwerkstatt<br />

hat er sich noch einmal eingerichtet<br />

und sehr schöne Arbeiten angefertigt. Einschmiedeeiserner<br />

Tisch aus seiner Hand steht bei mir daheim<br />

als Unterlage für meinen Drucker. „Nazi-<br />

Opa-Tisch“ nenne ich ihn.<br />

Eine Frage bleibt. Ichrufe meine Mutter an.„Wo<br />

war denn dein Vater eigentlich in der Kristallnacht?“<br />

Auch in Düren hatten SA-Männer die<br />

Synagoge niedergebrannt, jüdische Geschäfte und<br />

Wohnungen geplündert, die Bewohner geschlagen.<br />

„An dem Abendwar er zu Hause“, sagt meine<br />

Mutter, „da bin ich mir sicher. Aber warum, weiß<br />

ich nicht mehr.“ Am nächsten Tagruft sie an. Es ist<br />

ihr eingefallen. „Erlag krankimBett mit einer Nierenkolik.“<br />

Ihre Mutter habe sogar den Arzt rufen<br />

müssen. „Dawar er nicht dabei“, sagt meine Mutternoch.<br />

„Was für ein Glück.“<br />

DerText erschienzuerst bei brandeins.<br />

Andreas Molitor sucht nach den Recherchen<br />

noch immer nach dem richtigen Umgang mit<br />

den gewonnenen Erkenntnissen.


6 4./5. MAI 2019<br />

Du willst eine Chinesin heiraten?<br />

Dann mach dich auf etwas gefasst!“<br />

Das ist der erste Satz des<br />

Videos, mit dem Thomas Derksens<br />

Ruhm in China begann. Auf dem Bildschirm<br />

sieht man einen blonden, fülligen<br />

jungen Mann, der mit Perücke und Schürze<br />

die typische chinesische Schwiegermutter<br />

spielt, die etliche Male nach Nachwuchs<br />

fragt und ihm Komplimente zu seiner weißen<br />

Haut macht. AufChinesisch natürlich.<br />

Thomas Derksen, 31, ist Chinas berühmtester<br />

Deutscher. Seine kurzenVideos, indenen<br />

er zeigt, wie er China erlebt, und dabei die<br />

kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland<br />

und China humorvoll beleuchtet, sehen<br />

sich Millionen Chinesen im Internet an.<br />

Gerade ist er mit seiner Frau in Deutschland,<br />

er stellt sein Buch vor, „Täglich grüßt<br />

der Tigervater“ heißt es.Zhu Liping und Thomas<br />

Derksen bestellen beide Kaffee in der<br />

Bar eines <strong>Berliner</strong> Hotels. Erwirkt souverän,<br />

seine blonden Haare und seine helle Haut<br />

unterstreichen das Blau seiner Augen. Man<br />

merkt, dass er gewohnt ist, über sich zu sprechen.<br />

Seine Geschichte erzählt er mit ansteckendem<br />

Eifer.<br />

Sie beginnt in der Kleinstadt Marienheide,<br />

Nordrhein-Westfalen, und eigentlich<br />

sah es zunächst so aus, als ob er dort auch<br />

bleiben würde. Wie zwei seiner fünf Geschwister<br />

vor ihm machte Thomas Derksen<br />

eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Ihm<br />

sei aber bald klar geworden, dass er nicht bis<br />

an sein Lebensende Bausparverträge und<br />

Versicherungen verkaufen wolle, sagt er.<br />

China faszinierte ihn schon lange,bereits in<br />

der Schule hatte er eine Chinesisch AG besucht<br />

–erbeschloss,Wirtschaft und Politik<br />

Ostasiens und Mandarin zu studieren.<br />

2012 reiste er nach China und lernte auf<br />

einer Partydie Chinesin Zhu Liping kennen.<br />

Es war Liebe auf den ersten Blick.<br />

Eigentlich habe er sich zu Beginn<br />

seines Studiums vorgenommen, nie etwas<br />

mit einer Chinesin anzufangen,<br />

sagt er. Er glaubte, die Kulturunterschiede<br />

seien zu groß. Ein Jahr lang<br />

führten sie eine Fernbeziehung, dann<br />

zogernach Shanghai, um dortweiter zu<br />

studieren.<br />

DerBotschafter<br />

Nur zum Spaß begann Thomas Derksen Videos<br />

über sein Leben als Deutscher in China zu drehen –inzwischen haben<br />

sie ihn dort zum Internet-Star gemacht. Er selbst sieht sich vor allem<br />

als Vermittler zwischen den Kulturen<br />

DIE BEZIEHUNG ZU LIPING glich von Anfang<br />

an einem Intensivkurs über die chinesische<br />

Art zudenken. Gleich beim ersten<br />

Treffen mit Lipings Vater bestand der darauf,<br />

dass Thomas Derksen bei der Familie wohnen<br />

würde statt in einem Studentenwohnheim.<br />

Er bekam das Gästezimmer.<br />

Obwohl Thomas Derksen gleich Teil der<br />

Familie geworden war,ließ ihn Lipings Vater<br />

spüren, dass er sich als Freund seiner Tochter<br />

noch bewähren musste. Ihr Verhältnis war<br />

anfangs eher kühl: hier der schlanke, braun<br />

gebrannte, Luxus liebende Geschäftsmann,<br />

der in seiner Freizeit am liebsten stundenlang<br />

mit seinen Freunden Mahjong spielte<br />

und dabei eine Zigarette nach der anderen<br />

rauchte; da Thomas, Student, überzeugter<br />

Nichtraucher,eher dick.<br />

Um zu zeigen, wie ernst es ihm war, hielt<br />

er schon bald um Lipings Hand an –und sie<br />

sagte Ja. Bei einer chinesischen Hochzeit<br />

muss man allerdings einiges beachten. Man<br />

muss zum Beispiel einen Sternkundigen<br />

nach dem perfekten Hochzeitsdatum befragen.<br />

Auch am Tagselbst musste Thomas einem<br />

traditionellen Protokoll folgen und sich<br />

den Wegzuseiner Braut, die in der Wohnung<br />

ihrer Eltern im15. Stock eines Hochhauses<br />

auf ihn wartete,mit kleinen Geschenken freikaufen:<br />

Zigaretten und „Zongbaos“, kleinen<br />

roten Geldumschlägen. Die Hochzeit fand<br />

nach chinesischer Tradition ganz in Rotstatt,<br />

nicht nur ihre Kleidung hatte die Farbe der<br />

Fruchtbarkeit und des Glücks,sondernauch<br />

die Dekoration. Für Thomas Derksens Großfamilie<br />

wiederholten die beiden die Zeremonie<br />

in Deutschland: in der Kirche,<br />

sie in einem weißen Kleid und er im Anzug.<br />

Seit sieben Jahren sind Thomas und Liping<br />

ein Paar.„Undeshat ganz gut geklappt,<br />

auch wenn es am Anfang sehr schnell ging“,<br />

sagt Thomas Derksen. Die beiden wirken<br />

glücklich miteinander. „Wenn ich heute<br />

sehe, wie meine Schwiegereltern zuBesuch<br />

bei meinen Eltern inMarienheide ums Lagerfeuer<br />

sitzen und Stockbrot machen, dann<br />

denk ich mir manchmal, warum hab ich mir<br />

eigentlich so viele Sorgen gemacht“, erzählt<br />

Thomas Derksen. „Außerdem mögen Thomas’ElternChina<br />

sehr.Mein Vater hat einen<br />

Massagesalon und spendiert ihnen täglich<br />

Massagen,wennsie da sind“, fügt Zhu Liping<br />

hinzu. Diebeiden grinsen.<br />

VonIrini Kolias<br />

Thomas Derksen<br />

wollte eigentlich keine chinesische Freundin.<br />

Es ist andersgekommen. Seit sieben Jahren<br />

ist er mit Zhu Liping verheiratet.<br />

Die beiden leben in Shanghai.<br />

VOLKMAR OTTO<br />

Inzwischen spricht Thomas<br />

Derksen sehr gut Chinesisch, er kann sogar<br />

das örtliche Shanghainesisch imitieren.<br />

Sein Mandarin ist fast akzentfrei, manchmal<br />

wird eramTelefon sogar für einen Einheimischen<br />

gehalten. DieQualität seines Mandarin<br />

sei dabei von der Urzeit abhängig: morgens<br />

besser als abends.„Undnach dem Kaffee besser<br />

als vordem Kaffee“, fügt Zhu Liping hinzu.<br />

Für zwei Jahre zog das Paar zurück nach<br />

Deutschland, wo Thomas Derksen sein Studium<br />

beendete. Zurück in Shanghai kamen<br />

die beiden auf eine Idee,die ihr Leben verändern<br />

sollte: Sie drehten das Video, indem<br />

Thomas Derksen zur chinesischen Schwiegermutter<br />

wird, und stellten es ins Internet.<br />

Am Ende des Tages hatten es Millionen Menschen<br />

gesehen.<br />

„Als ich auf einmal auf der Straße erkannt<br />

wurde,war das schon richtig krass.Dann haben<br />

wir uns gedacht: ,Wenn das den Leuten<br />

so gut gefällt, machen wir halt einfach weiter‘“,<br />

erzählt Thomas Derksen.<br />

Seit drei Jahren machen er und seine Frau<br />

ihreVideos.ZuBeginn waren es Sketche über<br />

chinesische Stereotype, wie eben die Angewohnheit,<br />

viele Komplimente zu machen<br />

oder die helle Haut von Europäern zubewundern.<br />

Inzwischen macht Thomas Derksenunter<br />

dem Spitznamen Afu („der Glückliche“)<br />

hauptsächlich Video-Blogs. Man sieht<br />

zum Beispiel, wie seine Schwiegerelten, zu<br />

Besuch in Deutschland, darüber staunen,<br />

was ihnen in einem China-Restaurant serviertwird.<br />

Wasals Spaß anfing, ist ein Geschäftsmodell<br />

geworden, vondem das Paar inzwischen<br />

lebt. Ein Fulltime-Job für beide. „Wir sind<br />

halt selbstständig, und das bedeutet, wie<br />

mein Papa immer sagt, selbst und ständig.“<br />

Die Videos laden sie auf insgesamt 26<br />

Plattformen hoch, darunter Weibo,YouTube<br />

und WeChat. Thomas Derksen gehört mit<br />

rund 7 Millionen Followern zu den Star-<br />

VloggernChinas.<br />

Seinen Erfolg als deutscher Schwiegersohn<br />

in China verdankt er nicht nur seiner<br />

Geschichte, sondern vor allem seinem Humor.<br />

Humor hat Thomas Derksen gleich<br />

doppelt, nämlich den deutschen und den<br />

chinesischen. Die seien gar nicht so unterschiedlich,<br />

wie man glaubt, findet er. Der<br />

chinesische Humor sei vor allem lauter. „In<br />

Deutschland ist er eher trocken, in China dagegen<br />

braucht man viel Mimik und Gestik.<br />

Da muss viel Bewegung drin sein.“<br />

THOMAS DERKSEN ACHTET DARAUF,<br />

dass seine Videos nie verletzend sind,<br />

sondern immer positiv. „Um schlechte<br />

Laune zu verbreiten, sind andere da“,<br />

sagt er. Esgehe ihm aber nicht nur um<br />

Unterhaltung. Er sieht sich als inoffiziellen<br />

Botschafter der deutsch-chinesischen<br />

Verständigung. Mit seinen Videos<br />

will er zwischen den Kulturen vermitteln.<br />

Angefangen damit, dass er selber<br />

nicht der chinesischen Vorstellung<br />

von einem Deutschen – groß, dünn,<br />

ernst –entspricht, sensibilisiert erseine<br />

Zuschauer für dieVorurteile,die zwischen<br />

den Ländern existieren. „Die Deutschen<br />

denken zum Beispiel immer, die Chinesen<br />

hätten so komisches Essen. Aber die Chinesen<br />

können auch nicht verstehen, warum<br />

wir Deutsche so barbarisch sind und Mett,<br />

also rohesSchweinefleisch, essen!“<br />

Längst geht Thomas Derksens Erfolg über<br />

die Videos hinaus. Er macht Werbung für<br />

große Marken wie Volvo, Google China und<br />

Alipay, die größte Bezahlplattform der Welt.<br />

Er war in Chinas berühmtester Talkshow zu<br />

Gast und war Teil der Delegation um Bundespräsident<br />

Steinmeier während dessen<br />

Staatsbesuch in China. Neuerdings ist Thomas<br />

auch Autor. Sein Buch über die Liebesgeschichte<br />

zwischen ihm und Liping ist im<br />

Aprilerschienen. DerTitel „Täglich grüßt der<br />

Tigervater“ bezieht sich auf den heimlichen<br />

Spitznamen für seinen Schwiegervater.<br />

Ganz werde ernie zum Chinesen, sagt<br />

Thomas Derksen. Er seizwar schon chinesischer<br />

geworden und Liping deutscher, aber<br />

im Grunde gefalle ihnen genau diese Mischung:<br />

Siewollen das Besteaus beiden Kulturen<br />

mitnehmen. Wie zum Beispiel das<br />

deutsche Frühstück. „Also, mein Magen ist<br />

schon sehr chinesisch“, sagt Thomas Derksen.<br />

„Aber erst ab zwölf Uhr mittags. Inder<br />

Früh brauche ich immer Kaffee und Brot.“<br />

Irini Kolias<br />

will bald mal ausprobieren, wie Liping<br />

Suppe zu frühstücken.<br />

BERLINER ENSEMBLE<br />

VonJan Bojaryn<br />

Mopsie muss es machen<br />

BLZ/REEG<br />

Alle Kinder lieben Mario. Das ist das vielleicht<br />

größte Problem des Jump’n’Runs<br />

mit dem Wortsalattitel „New Super Mario<br />

Bros. UDeluxe“: Mario sein, das kann nicht<br />

jeder.<br />

DasSpiel ist recht neu, die Idee uralt. Mariorennt<br />

vonlinks nach rechts durch die Level,<br />

hüpft Gegnern auf den Kopf und darf<br />

bloß nirgendwo runterfallen. Aber einiges<br />

hat sich geändert. Vorallem dürfen bis zu<br />

vier Kinder gemeinsam und gleichzeitig<br />

durch den Level rennen; jedes muss sich vorher<br />

einen Charakter aussuchen.<br />

Fünf verschiedene gibt es, aber alle Kinder<br />

wollen Mariosein. Luigi ist noch einigermaßen<br />

beliebt, die ebenfalls wählbaren Pilz-<br />

Personen „Toad“ und „Toadette“ dagegen<br />

überhaupt nicht. Prinzessin Peach wird explizit<br />

verlangt, aber sie kann leider nicht mitspielen;<br />

sie muss mal wieder gerettet werden.<br />

Der fünfte Charakter ist überraschend<br />

„Mopsie“. Niemand in der Runde kennt<br />

Mopsie. Dem Augenschein nach ist es eine<br />

Mischung aus einem süßen Hasen und<br />

einem vermummten Einbrecher. Eshat sich<br />

offenkundig in das Spiel gemogelt, läuft unbeteiligt<br />

durch die Level, läuft gegen jede<br />

Spielregel einfach durch Gegner hindurch,<br />

ohne Schaden zu nehmen. Mit Mopsie zu<br />

spielen ist besonders einfach, verspricht ein<br />

Textfensterchen bei der Charakterwahl.<br />

Kein Kind will Mopsie sein. Der jüngsten<br />

in der Runde ist die Kreatur besonders unheimlich.<br />

„Heißt der Mopsie,weil der immer<br />

mopst?“, fragt sie. Sie möchte nicht, dass<br />

Mopsie mitspielt.<br />

Gleich im ersten Level kippt die allgemeine<br />

Begeisterung für Mario. Der schmerbäuchige<br />

Klempner ist für Anfänger schwer<br />

zu steuern. Dagegen zeigt Toadette, die Pilzfrau,<br />

eine besondere Begabung. Für sie gibt<br />

es ein besonderes Power-Up, mit dem sie zu<br />

„Peachette“ wird. Sie ist dann keine Pilzfrau<br />

mehr,sie sieht dann einfach exakt so aus wie<br />

Prinzessin Peach, trägt nur Clogs statt Stöckelschuhe.<br />

Ein Pilz, der sich in eine Prinzessin verwandelt<br />

–das stößt bei den Erwachsenen auf<br />

Verwunderung. Die Kinder sehen es pragmatisch:<br />

Prinzessin Peach ist beliebt, also ist<br />

jetzt auch Toadette gefragt. Und dazu ist<br />

auch die Pilz-Prinzessin einsteigerfreundlicher.<br />

Sie springt viel höher und segelt mit<br />

ihrem weit ausgestellten Kleid langsam zu<br />

Boden.<br />

Richtig leicht wirddas Spiel damit immer<br />

noch nicht. Die versammelten Kinder sind<br />

allesamt neu im Genre, kennen sonst nur<br />

„Mario Kart“ und „Mario Party“. Und damit<br />

stehen sie vor einer steilen Lernkurve.<br />

Jump’n’Runs wie diese verlangen Präzision,<br />

um rechtzeitig zu springen, die Figur in der<br />

Luft zu lenken und dann passgenau auf dem<br />

Kopf des Gegners zu landen. NurMopsie darf<br />

einfach durchlaufen.<br />

Die Kinder denken es,<br />

aber sie trauen sich<br />

noch nicht, es zu sagen:<br />

Mario ist nicht super.<br />

Mopsie ist super.<br />

NewSuper Mario Bros.U<br />

Deluxe ist für Nintendo Switch<br />

erhältlich und kostet 60 Euro.


4./5. MAI 2019 7<br />

Hörspiellegende Heikedine Körting in ihrem Studio in der Hamburger Rothenbaumchaussee: „Einen digitalen Tonkannst du nicht im Staubsauger wiederfinden!“<br />

DPA<br />

Ein sonniger Frühlingstag an der immer<br />

noch noblen Hamburger Rothenbaumchaussee.<br />

Um nicht zu<br />

spät zu kommen, habe ich extraeinen<br />

Zugeher genommen. Undnun stehe ich<br />

etwas unschlüssig, weil eine Stunde zu früh<br />

vor dem Gatter einer pompösen Villa. Je näher<br />

mein Interview-Termin rückt, umso aufgeregter<br />

werdeich.<br />

Meine Nervosität wird unzähligen großen<br />

und kleinen Hörspiel-Freunden verständlich<br />

sein: Anlässlich derWiederbelebung der sogenannten<br />

Gruselserie aus den 80er-Jahren bin<br />

ich zum Besuch bei der Regisseurin, Produzentin<br />

und Sprecherin Heikedine Körting-<br />

Beurmann in ihrem hauseigenen Aufnahmestudio<br />

angemeldet. Ihr legendäres, vor mehr<br />

als fünfzig Jahren von ihrem verstorbenen<br />

Ehemann Andreas E. Beurmann erdachtes<br />

Hörspiellabel Europa, dessen millionenfach<br />

verkaufte Märchen- und Abenteuer-Platten<br />

zu Beginn noch als „elektronische Großmutter“<br />

verspottet wurden, erfreut sich ungebrochener<br />

Beliebtheit bei all jenen, denen es,wie<br />

es der Theater- und Filmregisseur Max Reinhardt<br />

einmal treffend gesagt hat, „gelungen<br />

ist, die Kindheit in die Tasche zu stecken und<br />

darin aufzubewahren“.<br />

NACHDEM ICH ENDLICH DEN KLINGELKNOPF<br />

an der Eingangstür gedrückt habe,schallt mir<br />

eine dank unzähliger Hörspiele meiner Kindheit<br />

vertraute Stimme durch die Sprechanlage<br />

entgegen: „Kommen Sie einfach der Wendeltreppe<br />

entlang nach oben. Willkommen im<br />

Studio Körting!“ Undsogleich ist alle Anspannung<br />

verflogen.<br />

In der Empfangshalle sind als optischer<br />

Kontrast bereits Aufsteller mit den vom<br />

<strong>Berliner</strong> Illustrator Wolfram Damerius<br />

entworfenen, wie einst in Neonfarben gehaltenen<br />

Covern der Neuproduktionen<br />

der Gruselserie platziert. Im zweiten Stock<br />

tritt mir dann die seit 1985 im „Guinness-<br />

Buch der Rekorde“ als „Deutschlands erfolgreichste<br />

Märchentante“ eingetragene<br />

Grande Dame des deutschsprachigen<br />

Hörspiels lächelnd entgegen. Nach einem<br />

Kaffee im Aufenthaltsraum der Sprecher<br />

geht es über den mit zahlreichen digitalen<br />

Geräten, aber auch analogen Tonbändern<br />

vollgestopften Regiebereich in den Aufnahmeraum,<br />

wo sich die Sprecher an einem<br />

großen Tisch die Bälle verbal zuspielen<br />

können. Ebenfalls anwesend ist Heikedine<br />

Körting-Beurmanns rechte Hand<br />

André Minninger, der zahlreiche Skripte<br />

für sie geschrieben hat, darunter etliche<br />

Folgen von „Die drei ???“, aber eben auch<br />

die Fortsetzung der Gruselserie, da der<br />

Autor der alten Hörspiele H. G. Francis,<br />

der eigentlich Hans Gerhard Franciskowsky<br />

hieß, bereits 2011 verstarb.<br />

Kurz vor meinem Besuch wurden noch<br />

Aufnahmen zur ebenfalls neuen Serie „Fünf<br />

Freunde –Endlich erwachsen“ mit den BrüdernFabian<br />

und MarekHarloff (als Julian und<br />

Dick), Celine Fontanges (Anne), Simona Pahl<br />

(George) und natürlich dem –zusätzlich eingespielten<br />

–Hund Timmy gemacht. Dieerste<br />

Folge trägt den augenzwinkerndenTitel„Fünf<br />

Freunde essen glutenfrei“. Veröffentlichung<br />

ist am kommenden Freitag. „Beim nächsten<br />

Besuch bringen Sie ihren eigenen Hund einfach<br />

mit!“, sagt Heikedine Körting-Beurmann,<br />

die Goldene- und Platin-Schallplatten<br />

(allein für „Die drei ???“ dreißigmal Gold und<br />

dreimal Platin und für „TKKG“einundzwanzigmal<br />

Gold und einmal Platin) sammelt wie<br />

andereLeute Briefmarken.<br />

Am 18. Juni 1945 in Jena geboren, aufgewachsen<br />

aber in der Hansestadt Lübeck, sieht<br />

die Frau mindestens fünfzehn Jahre jünger<br />

aus. Hörspielmachen hält wohl jung. Dabei<br />

wollte sie zuerst <strong>Zeitung</strong>swissenschaften studieren,<br />

aber„Marion Gräfin Dönhoff, die Herausgeberin<br />

der Zeit und Schulfreundin meines<br />

Vaters, hat mir das damals ausgeredet“:<br />

Siesolle lieber einen „richtigen Beruf“ lernen,<br />

riet sie ihr.Soarbeitete Heikedine Körting als<br />

Modeschöpferin und studierte dann Jura in<br />

Hamburg, wurde eine der jüngsten Rechtsanwältinnen<br />

in Deutschland, bis sie bei ihrem<br />

damaligen Freund, dem Musikwissenschaftler<br />

und Europa-Mitbegründer Andreas E. Beurmann,<br />

den sie 1963 bei einer Faschingsfeier<br />

kennengelernt hatte,indie Hörspiel-Produktion<br />

einstieg:<br />

„Nachdem ich meine ersten Märchen-Bearbeitungen<br />

für ,Die kleine Seejungfrau‘ und<br />

,Die Schneekönigin‘ im Restaurant-Café<br />

BobbyReich mit gelegentlichem Blick zur Inspiration<br />

auf die Alster geschrieben hatte,<br />

nahm mich mein späterer Mann mal zur Aufnahme<br />

nach Quickborn mit. Ich lauschte an<br />

der Tür.wie er,der diekünstlerische Gesamtleitung<br />

innehatte, und Konrad Halver als Regisseur<br />

das bewerkstelligen. Es ärgerte mich<br />

dann wahnsinnig, dass sie den Teufel, intoniert<br />

vom Schauspieler Rudolf H. Herget, als<br />

Schwulen verballhornten. Dielagen dabei vor<br />

Lachen alle am Boden! Ichsagte ihnen dann:<br />

,So gut ihr auch Weltliteratur und Karl May<br />

fürs Hörspiel adaptiert habt: Mit Kindergeschichten<br />

geht ihr einfach nicht liebevoll um.<br />

Am liebsten würde ich das selbst aufnehmen!‘“<br />

Ihre Stunde schlug dann diesbezüglich, als<br />

Konrad Halver,mit seinem jugendlich-edlem<br />

Timbre gleichzeitig der Winnetou-Sprecher<br />

des Hörspiels, zur Wort-Produktion des Chemie-Giganten<br />

BASF weggelobt wurde und die<br />

Übergangs-Regisseurin Dagmar von Kurmin<br />

zur Polydor wechselte. ImJahr 1973, als vorrangig<br />

noch Einzel-Hörspiele auf den Markt<br />

kamen, setzte Heikedine Körting-Beurmann<br />

mit ihrer akustischen Version von Wilhelm<br />

Hauffs „Das Gespensterschiff“ mit dem unvergessenen<br />

Hans Paetschals Erzähler gleich<br />

Maßstäbe im Horror-Genre.<br />

Am Anfang<br />

wardas Wort<br />

Ein Studiobesuch bei Heikedine Körting, deren „Europa“-Hörspiele<br />

Generationen prägten. Auch im Download-und-Streaming-Zeitalter setzt<br />

sie entschlossen auf Silberscheiben und sogar Vinyl-Editionen<br />

VonMarcHairapetian<br />

Neue Folgen der populären<br />

Europa-Gruselserie:<br />

„Fast 40 Jahre musste ich warten,<br />

bis sich mein Kindheitstraum mit den<br />

Fortsetzungen der Gruselserie erfüllt hat“ ,<br />

sagt André Minniger,früher Fanund heute<br />

rechte Hand von Heikedine Körting-Beurmann.<br />

1981 startete sie mit der 18-teiligen Gruselserie,die<br />

sich bewusst an ein älteres Publikum<br />

wandte. Vor allem die Folgen „Dracula und<br />

Frankenstein, die Blutfürsten“,„Das Duellmit<br />

dem Vampir“ und „Nessie, das Ungeheuer<br />

vonLoch Ness“ mit dem Reporterpaar Eireen<br />

Fox und TomFawley (die Sprecher Brigitte<br />

Kollecker und Horst Frank waren auch im<br />

wirklichen Leben miteinander liiert) knisterten<br />

nicht nur vorSpannung, sondernauch vor<br />

Erotik und Ironie.<br />

Der Spuk hatte ein jähes Ende, als der<br />

Skandal umden bis heute beschlagnahmten<br />

Film „Ein Zombie hing am Glockenseil“ auch<br />

der Gruselserie Indizierungsanträge brachte.<br />

„Die haben den Splatter-Film völlig blind mit<br />

den Hörspielen verglichen. Da hat die Plattenfirma<br />

kalte Füße gekriegt. Einfach lächerlich“,<br />

kann sich André Minninger,der damals<br />

noch jugendlicher Fanwar, heute noch ereifern.1999<br />

erschien die Serieinneu bearbeiteten<br />

Fassungen unter dem Motto „Die Rückkehr<br />

der Klassiker“ auch auf CDs. Aufgrund<br />

eines Rechtsstreits mit dem Komponisten des<br />

Soundtracks, Carsten Bohn, wurde die ursprüngliche<br />

Hörspielmusik durch neue Stückeersetzt.<br />

Das1965 gestartete Label Europa kann auf<br />

eine wechselvolle Geschichte blicken: Es gehörte<br />

einst zur vom amerikanischen Selfmademan<br />

Dave Miller zusammen mit Andreas<br />

E. Beurmann und Wilhelm Witte in<br />

Hamburg begründeten und in Quickborn<br />

produzierenden Miller International Schallplatten<br />

GmbH, die 1969 an MCA verkauft<br />

wurde.Von 1989 bis 2004 war Europa Teil der<br />

Bertelsmann Music Group, seit 2008 ist das<br />

Label eine Tochter vonSony Music.<br />

Unabhängig davon schlägt anno 2019 das<br />

Grauen im Download-und-Streaming-Zeitalter<br />

bewusst auf Silberscheiben und sogar in limitierter<br />

LP-Edition wieder zu: Den Anfang<br />

der Neuproduktionen machten im März„Polterabend<br />

–Nacht des Entsetzens“ und „Yeti –<br />

Kreatur aus dem Himalaya“. Seit dem 3. Mai<br />

ist „Moskitos –Anflug der Killerinsekten“ im<br />

Handel. „Fast 40 Jahremusste ich warten, bis<br />

sich mein Kindheitstraum mit den Fortsetzungen<br />

der Gruselserie erfüllt hat –und nun<br />

durfte ich sie selbst schreiben“, sagt André<br />

Minninger,der einstals 18-Jähriger bei Heikedine<br />

Körting-Beurmann vorstellig wurde und<br />

sie so lange hartnäckig bekniete,bis er zuerst<br />

als Techniker im damals noch Tonstudio Eu-<br />

ropa benannten Studio Körting und dann<br />

auch als Dialogautor mitmischen durfte:<br />

„Schon als Kind wollte ich nie TomSaywer<br />

und Huckleberry Finn, sondern immer nur<br />

Hanni und Nanni hören. Ich habe mich vor<br />

meiner Mutter im Kaufhaus auf den Fußboden<br />

geworfen und so lange geschrien, bis ich<br />

die Platten bekam“, erzählt er.<br />

Nur zuverständlich, dass ihn Heikedine<br />

Körting-Beurmann (ihr eigenes Sprecher-<br />

Pseudonym ist Pamela Punti) später engagierte.<br />

Seine Skripte, die eine „Dramaturgie<br />

wie am Theater“ hätten, findet sie jedenfalls<br />

„wundervoll gelungen“. Als Regisseurin ist sie<br />

keine Schleiferin. Wenn einem Sprecher mal<br />

etwas nicht so gut gelungen wäre, würde sie es<br />

diplomatisch verpacken:„Das war schon sehr<br />

gut, doch machen wir es zur Sicherheit einfach<br />

noch einmal“, sagt sie dann.<br />

Im Studio Körting wirdneben der modernen<br />

Technik zusätzlich alles auch analog<br />

aufgenommen, da der Klang einfach wärmer<br />

sei. Undnicht nurdas:„Wenn digital etwas<br />

gelöscht wird, ist es weg“, sagt André<br />

Minninger: „Bei der dritten Gruselserie-<br />

Episode,Moskitos –Angriff der Killer-Insekten‘<br />

hatte ich mir ein Stückchen Band mit<br />

einem wirklich geilen Schrei der Schauspielerin<br />

Elga Schütz an die Tischlampe geklebt.<br />

Am nächsten Morgen war der Schnipsel<br />

verschwunden.Wirsuchten überall, auch in<br />

den Staubsauger-Robotern, die Heikedine<br />

hier in jedem Raum hat. Tatsächlich war der<br />

Bandstreifen in einem von ihnen, aber leider<br />

bereits zur Hälfte zerstört. Doch zweieinhalb<br />

Sekunden Schrei haben es noch<br />

überlebt. Die haben wir wieder reinmontiert<br />

–und sie lassen einem jetzt im fertigen<br />

Hörspiel das Blut in den Adern gefrieren!“<br />

Heikedine Körting-Beurmann ergänzt: „Das<br />

ist dasSchöne: Einendigitalen Tonkannst du<br />

nicht im Staubsauger wiederfinden!“<br />

VIER STUNDEN DAUERT DIE AUDIENZ bei der<br />

Königin des Kinderhörspiels, die selbst leider<br />

kinderlos geblieben ist. Zum Abschied<br />

schenkt sie dem Besucher die ersten beiden<br />

Folgen der neuen Gruselserie als Schallplatten.<br />

Unddann muss ich auch schon los,<br />

um den letzten Zug zuerwischen. Vordem<br />

Bahnhof Hamburg-Dammtor kommt eine<br />

vierköpfige Hip-Hop-Gang des Wegs, mit<br />

verkehrtherum aufgesetzten Schirmmützen<br />

und finsteren Gesichtern. Instinktiv klemme<br />

ich meine zwei Vinyl-Schätze fester unter<br />

dem Arm. Als ihreBlickedarauf fallen, hellen<br />

sich ihreMinen auf:„Europa? Geile Platten!“,<br />

sagt einer vonihnen.Ein anderer streckt anerkennend<br />

den Daumen nach oben. Heikedine<br />

Körting-Beurmann hat bis heute alles<br />

richtiggemacht.<br />

Am 8. Mai präsentiertJustus-Jonas-SprecherOliver<br />

Rohrbeck in der Reetscheunevon Kultur GutHasselburg,<br />

dem Wohnsitz vonHeikedine Körting-Beuermann, das<br />

neue Abenteuer „Die drei??? und der grüneKobold“<br />

(Folge199)als „public listening“.<br />

Am 6. Juli steigt die RecordRelease Partyund Hörspiel-<br />

Jubiläumsveranstaltung zur 200. Folge „FeurigesAuge“ von<br />

„Die drei ???“ im rbb-SendesaalinBerlin.<br />

MarcHairapetian führte eines seiner<br />

ersten Interviews mit dem Winnetou-<br />

Sprecher Konrad Halver (1944–2012).


8 4./5. MAI 2019<br />

KRIMIS<br />

VonGünther Grosser<br />

BLOCKBUSTER<br />

VonMarkus Schneider<br />

Kunstroman und Provinzkrimi<br />

Nehmen wir an, ein Bauernbub habe am<br />

Kriegsende ein schönes Bild gemopst aus einem<br />

vonden Nazis zurückgelassenen Bahnwaggon<br />

in den Voralpen, und das Bild<br />

tauchte jetzt wieder auf, in München bei einem<br />

steinreichen Industriellen, der die<br />

Kunstdetektei vonSchleewitz mit den Nachforschungen<br />

zur Provenienz beauftragt: Wo<br />

war das Bild –Franz Marcs„Turm der blauen<br />

Pferde“, immerhin eine Ikone der modernen<br />

Malerei –inder Zwischenzeit? BernhardJaumann,<br />

einer der versiertesten deutschen Krimiautoren,<br />

macht aus diesem Szenario eine<br />

köstliche Melange aus Kunstroman (inklusive<br />

kauzigem Altkünstler und „belämmerter“<br />

Performance), Wimmelbild-Krimi (mit<br />

schwer ortbarem Personal und Kunst an den<br />

kuriosesten Orten) und Provinzdrama (plus<br />

München-Bashing und Bauernidyll), bei der<br />

alle Zutaten stimmen und der Humor so fein<br />

dosiert ist, dass nichts davon ins Groteske<br />

ausartet –das ist eine große Kunst für sich.<br />

Darüber legt er sogar noch als durchgängiges<br />

Thema die Frage nach falsch oder echt, Täuschung<br />

und Wahrheit, und natürlich kriegt<br />

der geldgeile Kunstbetrieb sein Fett weg.<br />

Nichts ist hier,wie es scheint, aber<br />

alles wahr in diesem herrlichen<br />

Kabinettstückchen.<br />

Und offenbar dürfen wir<br />

uns auf mehr freuen, denn<br />

auf dem Cover steht „Von<br />

Schleewitz Kunstdetektei<br />

–Erster Fall“.<br />

Bernhard Jaumann: Der Turm der<br />

blauen Pferde Kriminalroman.GalianiBerlin<br />

2019. 336 S.,15Euro<br />

Philosophie der Enttäuschungen<br />

Linus Geschke hingegen liebt es drastisch,<br />

Humor ist nicht seine Sache.Bei ihm fliegen<br />

die Fetzen, die Blutbäder dienen der Illustration<br />

der moralischen Verkommenheit unsererWelt.<br />

Sein Thriller „Tannenstein“, der an<br />

der Grenze von Sachsen und Böhmen angesiedelt<br />

ist, beginnt mit einem Massaker in einer<br />

Dorfkneipe und endet mit einer Philosophie<br />

der Enttäuschungen. Dazwischen wütet<br />

das Böse in Form der russischen Mafia<br />

und arbeitet das Gute an der Stabilisierung<br />

des Gleichgewichts: Zwei harte Jungs, zwei<br />

Krieger nehmen den Kampf auf und ballern.<br />

Das Thema ist Selbstjustiz angesichts der<br />

Ohnmacht und des Versagens der staatlichen<br />

Institutionen. Dasgeht nicht ohne eine<br />

gewaltige Portion Pathos und die Behauptung,<br />

„dass man Regeln brechen muss,wenn<br />

man die wirklich Bösen drankriegen“ will.<br />

Muss man? Einblutrünstiger Thriller,indem<br />

unwillige Mädchen mit Kettensägen zerteilt<br />

und im Gegenzug die Säger reihenweise umgenietet<br />

werden, kann sich noch so sehr als<br />

„Roman über Moral“ gerieren. Er bleibt genauso<br />

blutiger Splatter,wie die blutige Bebilderung<br />

einer Panzerschlacht nie und nimmer<br />

Antikriegsfilm wird, sondern<br />

immer Kriegsfilm bleibt.<br />

Daskritische Potential von<br />

„Tannenstein“ wird von<br />

den Bildern der Grausamkeit<br />

erschlagen, da hilft<br />

auch das bestgemeinte<br />

Nachwortnix.<br />

Linus Geschke: Tannenstein<br />

Thriller.dtv,München 2019.<br />

380 S.,15,90Euro<br />

Die blaue Blume der Romantik blüht in dem Gegenwartsroman von Emanuel Maeß.<br />

Ein anderer Berghain<br />

Bildungsroman eines Meisterschülers: Emanuel Maeß lässt „Gelenke des Lichts“ strahlen<br />

Kann man heute noch so schreiben<br />

wie zuWilhelm Meisters und Heinrich<br />

von Ofterdingens Zeiten, einen<br />

Bildungsroman nach allen Regeln<br />

der Kunst, mit einem faustischen Jüngling,<br />

der „ein Loch in die Ordnung der Dinge<br />

hineinstoßen“ (Hegel) will und sich dann mit<br />

bürgerlichem Katzenjammer beruhigt? Man<br />

kann, wenn man will und wie Emanuel Maeß<br />

über ein prall gefülltes Schatzkästlein kostbarer<br />

Wörter, leicht überspannter Metaphern<br />

und literarisch-mythologischer Referenzen<br />

verfügt. Maeß bringt das Kunststück<br />

fertig, eine Kindheit auf der östlichen Seite<br />

des Zonenrandgebiets als blumenumkränztes,<br />

humoristisch übersonntes Pfarrhofidyll<br />

in der Manier eines Jean Paul oder Wilhelm<br />

Raabe zu beschreiben. Er beschwört die<br />

Buschwindröschen an den „Gittern falber<br />

Gegenwarten“ und besingt das Aufgehen des<br />

Subjekts in Natur und Landschaft wie seit<br />

GoethesWerther oder derWandervogel-Poesie<br />

niemand mehr. Allerdings glänzen seine<br />

„Gelenke des Lichts“ aus der Nähe betrachtet<br />

eher altsilbrig matt: Sieenthalten mehr lyrische<br />

Schönheit als Substanz, Leidenschaft,<br />

Dringlichkeit. Oder gar Gegenwart.<br />

Einerseits freut man sich ja, wenn ein<br />

deutscher Autor einmal keine bittere Dystopie<br />

und kein Außenseiterdrama vorlegt und<br />

auch die nostalgische Popliteratur meidet.<br />

Maeß’ wohl auch autobiografisch grundierter<br />

Bildungsheld beginnt klassisch mit der<br />

„bestens abgedichteten Parallelgesellschaft“<br />

eines evangelischen Pfarrhauses und hält<br />

sich auch im weiteren Verlauf gern ineinem<br />

„mit versunkenen Bildungsgütern angefüllten,<br />

naturnahen, heilen (in manchem sogar<br />

heiligen) Raum“ auf. Er studiert, ähnlich wie<br />

der Autor, Germanistik, Philosophie sowie<br />

Theologie in Heidelberg („Freilichtmuseum“)<br />

und Berlin („Opernkulisse). Erst in<br />

Cambridge, dem klösterlich-puritanischen<br />

Gegenentwurfzur deutschen Massenuniversität,<br />

fühlt er sich zu Hause,oder wie man als<br />

VonMartin Halter<br />

Emanuel Maeß: Gelenkedes Lichts<br />

Roman. Wallstein, Göttingen 2019.<br />

254 S.,20Euro<br />

„letzter Bildungsphilister“ sagt: in „urtümlicher<br />

Gehaltenheit“. „Fiel ich früher gern aus<br />

dem Rahmen, kam ich mir hier auf ernüchternde<br />

Weise gewöhnlich vor“: Lauter willige<br />

Mädchen und kluge Männer, die wie einst<br />

Novalis Küssen und Wissen, Lieben und Erkennen<br />

in eins setzen.<br />

Für Maeß’ Bildungsheld aber bedeutet<br />

ein gutes Gespräch mit Professor Glück über<br />

Hölderlin oder mit seinem Freund Coubertin<br />

über Gnade in Nietzsches Weltinnenraum<br />

mehr als die „zierlichen Anfechtungen“<br />

und faden Zerstreuungen der Welt.<br />

Seine Götter sind die großen Dichter und<br />

Denker der Vergangenheit von Augustinus<br />

bis Proust. Er schreibt seine Abschlussarbeit<br />

über Dante und Petrarca, und das bedeutet<br />

natürlich auch: Minnedienst im eigenen Leben.<br />

Seine Beatrice und Laura heißt etwas<br />

prosaisch Angelika Schmidbauer, aber er<br />

IMAGO IMAGES/TOBID PHOTOCASE<br />

liebt sie selbstlos, seitdem er sie mit elf Jahrenbei<br />

einem„Neptunfest“ im FDJ-Ferienlager<br />

auf Usedom tanzen sah. Fortan wird er<br />

seinen Engel aus der Ferne umkreisen, sich<br />

mit pubertären Briefen nähern, verletzt auf<br />

Distanz gehen und die Frau doch noch für<br />

eine Nacht gewinnen. Der „Liebestor“<br />

schwelgt dermaßen in brausendem Sehnen,<br />

ahnungsvollen Träumen und keuscher „eschatologischer<br />

Erregung“, dass man nicht<br />

weiß, ob er den Beischlaf tatsächlich vollzogen<br />

hat. Egal, die Suche nach der blauen<br />

Blume ist erfüllender als jedes Pflücken.<br />

Die Makellosigkeit von Maeß’ Prosa hat<br />

ihren Preis: ein thomasmannhaftes Gefühl<br />

von Herzenskälte und narzisstischer Selbstgefälligkeit.<br />

Maeß schreibt so weltlos berückend<br />

und entzückend, so „lieblich-altfränkisch“<br />

und althumanistisch gebildet, dass<br />

man das Buch manchmal an die Wand werfen<br />

will, um es wieder zu erden. Es ist eine<br />

weite Bildungsreise von Urspring, dem Dorf<br />

an derWerra, wo die vonHand aufgezogenen<br />

Kirchturmuhren noch anders gehen, über<br />

hässlicheVorstädte,Baumärkte und Betonsilos<br />

hinauf nach Sils Maria. Am Nietzsche-<br />

Stein überfällt den Erzähler die Erkenntnis,<br />

dass nur „beschwerliche Bergtouren in die<br />

Verzückungsspitzen führten. Alles, was uns<br />

in den Niederungen auflas, taugte nichts;<br />

wersich lieber talwärts verlief, sah den Berg,<br />

aber hatte ihn nicht. Während es unsereGeneration,<br />

den <strong>Zeitung</strong>en nach, zu einem<br />

ganz anderen Berghain zog, hielten wir uns<br />

noch immer an das windüberkämmte, eisüberzogene<br />

Original.“<br />

„Gelenke des Lichts“ ist fürwahr kein<br />

schlechtes Debüt, aber so richtig warm wird<br />

man auf den kalten Verzückungsspitzen dieses<br />

Bildungsromans nicht. Alles ist Schweben<br />

und Steigen, „Hohe Schau“, hohe Luft,<br />

hoher Bogen, Hohe Minne und sogar ein<br />

bisschen postromantische Ironie, aber am<br />

Ende ist alles doch nur kunstvoll gedrechseltes<br />

„Drahtgeflecht um eine leereMitte“.<br />

Britzeln vor Perfektion<br />

Natürlich konnte man die Größe Beyoncés<br />

spätestens seit „Lemonade“ von 2016 nicht<br />

mehr übersehen. Erstmals erweiterte sie ihrenKunsthorizont<br />

über die Charts in die Geschichte<br />

und Wirklichkeit von afroamerikanischer<br />

Kultur und ihrer Frauen. So Hit-sicher<br />

sie seit den Zeiten mit Destiny’s Child<br />

unterwegs war,hatte ihr doch immer ein wenig<br />

der streberhafte Ehrgeiz und die brummende<br />

Disziplin imWeggestanden. Aber wie<br />

königlich sie ihre jüngste Entwicklung auf<br />

dieser Liveaufnahme vomletztjährigen Coachella<br />

vorführt –das überrascht dann doch.<br />

Obwohl das digitale Album nur ein Nebenprodukt<br />

eines auf Netflix veröffentlichten Videomitschnitts<br />

ist, lässt sie uns bis in die reinen<br />

Bläsernummern und nur perkussiv zu<br />

erahnenden Tanzeinlagen die Autorität und<br />

Souveränität spüren, mit der sie ihre Kunst<br />

beherrscht. Alles britzelt vor Perfektion,<br />

nichts klingt bemüht. Über die vierzig (!) Titel<br />

–voll größter Hits wie „Crazy in Love“ und<br />

„Don’t HurtYourself“ –glänzt sie ebenso mitreißend<br />

als R&B-Sängerin mit leidenschaftlich<br />

aufgerautem Timbrewie als elegant flüssige<br />

Rapperin, unter HipHop-Beats und allerlei<br />

Rockschweinereien. Noch die flammend<br />

afrofeministischen Anrufungen<br />

klingen authentisch. Und dabei, muss man<br />

bedenken, sehen<br />

wir sie noch nicht<br />

mal in Aktion. Erstaunlich.<br />

Schön.<br />

Beyoncé:<br />

Homecomming:<br />

The LiveAlbum<br />

SonyMusic<br />

Menscheln nach Zahlen<br />

Das würde man gerne auch von Pink sagen.<br />

Sie ist beinah solange dabei, und gegenüber<br />

Beyoncé wirkte sie lange wie das coolereRole<br />

Model für junge Menschen, sang von Masturbation,<br />

wiegelte die Mädchen gegen<br />

dumme Jungs auf und empörte sich auch<br />

mal gegen soziale Ungleichheiten –ineinem<br />

poprockigen Idiom, das bis in die Charts und<br />

Grammys (20 Nominierungen) konkurrenzfähig<br />

war. Das gilt auch hier. Esgibt einige<br />

sehr hübsche,per Stimmkorrektur und sachter<br />

Elektronik an die derzeitigen Produktionsstandards<br />

angepasste Stücke, voran der<br />

funky und flott-soulige Albumopener „Hustle“<br />

und das schicke Titelstück mit R&B-Popper<br />

Khalid; auch das ziemlich knackig modische<br />

„Miss YouSometime“, produziert vom<br />

schwedischen Hitfabrikanten Max Martin,<br />

ist bis in die selbstbewusste Absage an einen<br />

kontrollsüchtigen Ex-Liebhaber gelungen.<br />

Demgegenüber stehen aber handelsübiche<br />

Powerballaden wie „My Attic“ und das<br />

countryschlagerhafte „Walk Me Home“ und<br />

Pink-nach-Zahlen-Tracks wie das schluchzende<br />

„Love Me Anyway“ oder das vom Althipster<br />

Beck seltsam cholesterinfett aufgeblasene<br />

„WeCould Have It All“. Diemenschliche<br />

Tiefe, die der Titel ankündigt, bleibt<br />

eher Behauptung, es fehlen schlicht die Funken,<br />

die aus grundsätzlicher<br />

Sympathie<br />

Leidenschaft<br />

entflammen könnten.<br />

Pink:<br />

Hurts2BHuman<br />

RCA<br />

OL


4./5. MAI 2019 9<br />

Ein großer verdunkelter Saal. Es dauert<br />

einen Moment, bis ich etwas<br />

sehe. Einhundert bis einhundertfünfzig<br />

Menschen im Raum. Mehr<br />

als die Hälfte davon liegen auf dem Rücken.<br />

Ich denke den Bruchteil einer Sekunde an<br />

Jeff Walls „Dead Troops Talk“, das computergenerierte<br />

Foto einer erfundenen Szene<br />

aus dem Afghanistan-Krieg der 80er-Jahre,<br />

ein modernes Historienbild. Dann glaubt<br />

mein Körper sich in einem stummen Rockkonzert.<br />

Jetzt, halbwegs zu mir gekommen,<br />

blicke ich nach oben, dorthin, wohin die<br />

meisten sehen. Aber an der Decke ist nichts.<br />

Vorne steht eine große Leinwand, auf der<br />

jetzt nur ein Standbild zu sehen ist. Die Zuhörer<br />

liegen nicht, weil sie in Trance versetzt<br />

wurden. Sie liegen, weil es für Menschen,<br />

die kein Yoga machen, schwierig ist, eine<br />

Stunde oder gar länger aufrecht auf dem<br />

Boden zu sitzen. Vorne, links von der Leinwand,<br />

sitzen zwei Männer und eine Frau auf<br />

Holzböcken, auf die auf Flohmärkten erworbene<br />

Bretter gelegt werden, um Verkaufsflächen<br />

zu haben.<br />

Es sprechen nur die drei. Meine Augen<br />

haben sich an das Dunkel gewöhnt. Ganz<br />

hinten gibt es Stufen. Ichsetzemich auf eine<br />

von ihnen und höre zu. Ich bin in „Lebensformen<br />

–Life Forms“, einer dreitägigen Veranstaltungsreihe<br />

des Hauses der Kulturen<br />

der Welt. Es ist Samstag, der 27. April, 15.30<br />

Uhr. Die davorne lehnen an ihren Böcken<br />

mehr,als sie auf ihnen sitzen, der Musikwissenschaftler<br />

Gary Tomlinson, der Wissenschaftshistoriker<br />

John Tresch und die Künstlerin<br />

Jenna Sutela. Sutela hatte ein Video gezeigt,<br />

das,soder Prospekt der Veranstaltung,<br />

„eine fremdartige, audiovisuelle Poesie aus<br />

den Sprachmusternvon Bakterien“ generieren<br />

sollte, „die sich an extreme Umweltbedingungen<br />

angepasst haben“.<br />

WER KEIN ENGLISCH KANN, dem werden<br />

Kopfhörer angeboten. Aber ich sehe niemanden,<br />

der welche genommen hat.Worum<br />

geht es? Wir reden vom Anthropozän, weil<br />

wir uns gerade –sehr zu unserem Nachteil<br />

und dem der Erde insgesamt –bemühen,<br />

eine eigene geologische Epoche zu prägen.<br />

Im gleichen Anthropozän, das die alles<br />

überwältigende Macht des Menschen<br />

markiert, zeigen uns immer mehr Wissenschaften,<br />

dass die Menschen so exzeptionell<br />

nicht sind, wie wir dachten, wie uns in<br />

unseren Schulen beigebracht wurde und<br />

wohl immer noch wird. Die menschliche<br />

Sprache zum Beispiel mag einzigartig<br />

sein, aber das ist die der Bienen auch. Der<br />

in Atlanta arbeitende niederländische Primatologe<br />

Frans de Waal stellt 2016 endlich<br />

die Frage,die zu stellen immer wieder vergessen<br />

wurde: „Are WeSmart Enough to<br />

Know How Smart Animals Are?“ („Sind wir<br />

schlau genug zu erkennen, wie schlau Tiere<br />

sind?“).<br />

Für die drei Diskutanten hier im Dunkel<br />

dieser Höhle, zuder das Haus der Kulturen<br />

der Welt heute wird, ist die Sache klar: Wir<br />

sind es nicht. Aber wir werden immer besser<br />

darin, zu erkennen, wie andere Lebensformen<br />

sich verständigen, wie sie sich bekriegen,<br />

wie sie sich vermehren und wie sie einander<br />

mögen und wie sie das zeigen.<br />

Aber die drei sind noch radikaler. Sie fragen<br />

sich, ob die bisherigen Definitionen von<br />

Leben nicht obsolet werden angesichts von<br />

künstlich erzeugten lernenden Systemen.<br />

Worin unterscheidet sich das Lernen von<br />

Computersystemen vom menschlichen? Es<br />

ist schneller.Esverarbeitet mehr Informationen.<br />

Noch hapert esallerdings bei der Verknüpfung<br />

von Logik und Emotion. Der neueste<br />

Roman des englischen Autors Ian<br />

McEwan „Machines Like Me“wirft die Frage<br />

auf, ob eine Maschine das menschliche Herz<br />

begreifen kann oder ob wir es sind, denen es<br />

an Verständnis fehlt.<br />

Die in die Irre führende<br />

Sehnsucht nach Sicherheit<br />

Die Wissenschaft, die erfunden wurde, uns zu helfen bei der<br />

Orientierung in der Welt und bei der Aufklärung über unser Ich, reißt immer<br />

mehr der uns Geborgenheit suggerierenden Grenzen ein<br />

Wir sind mittendrin. Aber wir wissen nicht worin: Ausschnitt aus Xavier Le Roys Choreografie „TemporaryTitle, 2015“.<br />

VonArnoWidmann<br />

PETER GREIG<br />

„Was heißt hier Verständnis, was heißt<br />

Emotion!“, empörte sich meine Biologielehrerin.<br />

Die ist längst gestorben, lebt nur noch<br />

in meinem Gedächtnis und taucht auch dort<br />

nur sehr sporadisch auf. „Dieses Gewirr von<br />

Drähten und Schaltkreisen fühlt nichts“,<br />

sagte sie vormehr als einem halben Jahrhundert,<br />

als wir über Norbert Wieners „Mensch<br />

und Menschmaschine“ diskutierten.<br />

Hatman erst einmal begriffen, dass zu jedem<br />

Menschen eine höchst spezifische Mischung<br />

von Mitbewohnern –etwa 100 Billionen<br />

Bakterien –gehört, dann weiß man,<br />

dass die Menschheitsgeschichte vonKräften<br />

beeinflusst wird, die in unseren Geschichtsbüchernsogut<br />

wie nie einen Auftritt haben.<br />

Gary Tomlinson erinnert andie Überlegung,<br />

dass im Laufe der Evolution immer<br />

wieder einzellige Lebewesen von einem anderen<br />

einzelligen Lebewesen aufgenommen<br />

wurden und so eine neue Zelle,ein neues Lebewesen<br />

wurden. Jeder von uns ist von Anfang<br />

an viele.Der Mensch ein Pluraletantum.<br />

Das widerspricht unserem intuitiven Selbstverständnis;<br />

aber das ist selbst Produkt verwirrend<br />

vielfältiger,immer wieder auch auseinanderdriftender<br />

Prozesse.<br />

Eine andere Veranstaltung am Sonnabend<br />

fragt nach dem „Wir“. Wenn jeder von<br />

uns sein eigenes Mikrobiom-Gemisch in<br />

und auf sich trägt, dann ist das unendlich viel<br />

mehr Unterbewusstsein als das, von dem<br />

Sigmund Freud träumte. Die Frage dieser<br />

Veranstaltung „How Do You Incorporate<br />

Meaning?“ scheint fast schon beantwortet,<br />

wenn man sie wörtlich nimmt.<br />

Wenn jede unserer Zellen nur existiert,<br />

weil zwei vordem getrennt lebende Zellen<br />

sich zusammentaten, dann stellt sich die<br />

Frage unserer Individualität, unserer Identität<br />

neu, nein: radikal anders, als wir das bisher<br />

tun. Man kann abwinken und die Einsichten<br />

vonBiologie und Kybernetik wie lästige<br />

Fliegen wegwedeln, aber man nährt damit<br />

nur seine eigene Dummheit.<br />

Wirhaben uns daran gewöhnt, wenn von<br />

Angst und Verunsicherung die Rede ist, nur<br />

an sterbende Industriezweige, anden Niedergang<br />

Europas, der USA, des Westens, an<br />

die chinesischen Wachstumsraten zu denken,<br />

an die Globalisierung und an die fast in<br />

Echtzeit die Erde umspannenden Nachrichtenströme.<br />

Die Verunsicherung greift viel tiefer. Die<br />

neuen Ökonomien verlangen neue Qualifikationen,<br />

damit verändernsie das Verhältnis<br />

der Geschlechter. Nicht nur das Verhältnis.<br />

Die Geschlechter selbst werden neu gemischt.<br />

Vordreißig Jahren sah man Transsexuelle<br />

in Deutschland nur in Nachtclubs.Inzwischen<br />

auch auf den Straßen und in Büros.<br />

Die Geschlechtsdefinition, eine der eingreifendsten<br />

im Prozess der Herausbildung unserer<br />

Identität, ist flüssig geworden.<br />

Im Dunkel dieser Veranstaltung, mit den<br />

wie Käfer auf dem Rücken liegenden Menschen,<br />

die wie in einer Séance sich erzählen<br />

lassen, wersie sind, woher sie kommen, wohin<br />

sie gehen, weitet sich das Spektrum unserer<br />

Möglichkeiten noch einmal. Vor ein<br />

paar Hundert Jahren noch sei man wie<br />

selbstverständlich davon ausgegangen, dass<br />

alle Planeten belebt seien, mit anderen Lebensformen,<br />

mit solchen, an die auch nur zu<br />

denken der Mensch nicht in der Lage sei. Erst<br />

die moderne Wissenschaft habe Schluss gemacht<br />

mit der Lehrevom allmächtigen Gott,<br />

der allem seinen Geist einhauchen kann,<br />

und habe das Leben definiert und es damit<br />

zu einer Rarität gemacht.<br />

Es ist hell geworden. Neben mir, das rieche<br />

ich, hat ein gut aussehender älterer<br />

Herr seine Schuhe und seine Socken ausgezogen.<br />

Ichblicke zu ihm und sehe,wie er<br />

dabei ist, seine Hose abzustreifen. Ich<br />

stehe auf. Ich mag nicht Teil einer Performance<br />

sein. Dafür fühle ich mich nicht fit<br />

genug. Im Weitergehen sehe ich, wie rechts<br />

und links Männer und Frauen dabei sind<br />

sich auszuziehen. Ich bin zu alt und zu<br />

hässlich fürden Venusberg.<br />

EIN DICKER ALTER MANN, der zum Ausgang<br />

drängt. Er ist der Älteste im Raum. Ihm ist<br />

noch aufgefallen, dass höchstens ein Dutzend<br />

Menschen – meist Frauen – sich Notizen<br />

machten. Auf Blöcken, in große und kleine<br />

Tage- und Notizbücher.Viele schauen in ihre<br />

Smartphones, niemand schreibt in ein Notebook.<br />

So viel professorales Wissen weitergegeben<br />

wird –eswird kaum aufgezeichnet, es<br />

wirdempfangen wie Musik in einem Ashram.<br />

Als der alte Mann draußen steht, auf die<br />

Autos schaut, die die John-Foster-Dulles-Allee<br />

entlangfahren, wirdihm bewusst, dass er<br />

auf halbem Wegzwischen Schloss Bellevue,<br />

und dem Bundeskanzleramt steht. Es freut<br />

ihn, dass zwischen den beiden das Haus der<br />

Kulturen der Welt und nicht etwa ein Nationalmuseum<br />

steht. Aber, schießt ihm durch<br />

den Kopf, wissen Kanzlerin und Bundespräsident<br />

etwas von dem, was hier geschieht?<br />

Würden sie es verstehen? Könnten sie es in<br />

Zusammenhang bringen mit dem, was politisch<br />

zu tun ist?<br />

Er war aus derVeranstaltung geflohen, weil<br />

er nicht mehr nur Zuschauer sein durfte,<br />

sondern Teil eines Geschehens werden<br />

sollte. Man wollte ihm vorführen, begreift er<br />

jetzt, dass er niemals nur Zuschauer ist. Das<br />

Verwirrspiel von„Die Innenwelt der Außenwelt<br />

der Innenwelt“ ist hinausgetreten aus<br />

den abgezirkelten Bezirken von Theater, Literatur<br />

und Sprache, scheint die ganze Welt<br />

kolonisiertzuhaben. „Kein Ort. Nirgends“ ist<br />

überall.<br />

Dieösterreichische Band Erste Allgemeine<br />

Verunsicherung (EAV) gründete sich 1977.<br />

Daswar nicht gedacht als Beschreibung einer<br />

Lage,sondernals Aufschrei gegen die zementierten,<br />

absolut sicher scheinenden Verhältnisse.<br />

Die Band war Ausdruck einer Sehnsucht<br />

nach Verunsicherung. Davon kann<br />

heute keine Rede mehr sein. DieVerunsicherung<br />

ist allgemein geworden. Es gibt kein Refugium<br />

mehr.Nirgendwo ein Utopia in Sicht.<br />

Niemand hat eine Ahnung, was kommen<br />

wird. Sicherheit ist heute das Sehnsuchtswort.<br />

Eine verklärte Vergangenheit, in der Amerika<br />

groß, Deutsche noch Deutsche, Frauen noch<br />

Frauen waren. Noch nicht alles sich auflöste<br />

in eine kaum definierbare Masse.„Wo Es ist,<br />

soll Ich werden“, schrieb Freud. Der alte<br />

Mann, der gerade einen der wenigen Trainingsplätze<br />

für ein neues, den Realitäten der<br />

wirklichen Welt angemessenes Bewusstsein<br />

erschrocken verließ, fragt sich, ob irgendjemand<br />

auf diesem Planeten noch weiß, was<br />

ein Ichist.<br />

Miteinem Male versteht er die,die lieber<br />

nicht neugierig sind auf neue Erkenntnisse,<br />

die lieber gieren nach Bestätigungen ihrer<br />

alten Irrtümer, statt sich einzulassen auf<br />

eine Welt, die immer mehr Gewissheiten<br />

zum Einsturz bringt und alles in einem<br />

nicht mehr zu ordnenden Chaos versinken<br />

lässt. Etwas in ihm ruft nach einem Alexander,<br />

der all die Knoten einfach zerschlägt.<br />

Aber er weiß, das wäre keine Lösung, sonderndas<br />

definitiveEnde.<br />

RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />

Grenzen, Revolutionen<br />

und Mauerspringer<br />

4. Mai 1493<br />

Aufteilung der Welt: Papst Alexander VI. legt<br />

in der Bulle Inter caetera divinae bei der europäischen<br />

Expansion in der Neuen Welt die<br />

Demarkationslinie zwischen kastilischen<br />

und portugiesischen Machtbereichen fest.<br />

DieDemarkationslinie verläuft in Nord-Süd-<br />

Richtung von Pol zu Pol durch den Atlantischen<br />

Ozean und liegt circa 480 Kilometer<br />

westlich der Azoren, was 38 Grad westlicher<br />

Länge entspricht. Alle Territorien, die westlich<br />

davon liegen, werden den spanischen<br />

Königen und ihren Erben zugesprochen,<br />

alles östlich davon fällt an die Portugiesen.<br />

Alexander VI. (1431–1503), der<br />

Borgia-Papst<br />

IMAGO IMAGES<br />

4. Mai 1849<br />

Revolution in Dresden: Der sächsische König<br />

Friedrich August II. verlässt einen Tagnach<br />

Ausbruch des Dresdner Maiaufstands –beteiligt<br />

waren unter anderen Gottfried Semper<br />

und RichardWagner –mit dem gesamten<br />

Kabinett Dresden und zieht sich auf die Festung<br />

Königstein zurück. Die Revolutionäre<br />

um Michail Bakunin, Samuel Erdmann<br />

Tzschirner und Otto Leonhard Heubner bilden<br />

eine provisorische Regierung.<br />

4. Mai 1919<br />

Revolution in China: Am 4. Mai1919 versammeln<br />

sich mehr als dreitausend Studenten<br />

von verschiedenen Universitäten in Peking,<br />

um gegen Japan zu demonstrieren. Viele<br />

Menschen, auch Arbeiter oder Händler, tun<br />

es den Studenten gleich und organisieren in<br />

Peking und anderen Städten Demonstrationen,<br />

Streiks und Boykotte japanischer Waren.<br />

Die Bewegung hat Rückhalt in allen<br />

König Friedrich August II. von<br />

Sachsen (1797–1854) WIKIPEDIA<br />

Klassen der chinesischen Gesellschaft. Zahlreiche<br />

Demonstranten werden verhaftet.<br />

Unter öffentlichem Druck muss die Regierung<br />

die verhafteten Studenten jedoch freilassen.<br />

Der unpopuläre Außenminister wird<br />

entlassen. Am 28. Juni 1919 weigern sich die<br />

chinesischen Delegierten dann, den Friedensvertrag<br />

von Versailles zu unterschreiben,<br />

weil er die Wünsche Chinas nicht berücksichtigt.<br />

Und am 5. Mai 1969<br />

in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Mauerspringer: Meldungen der Nachrichtenagenturen<br />

AP, UPI, Reuter, AFP und DPA<br />

widerspiegeln die Bestürzung, die der Übertritt<br />

des ehemaligen Bundeswehrmajors<br />

Hans- Joachim Kruse in die DDR in Bonn<br />

ausgelöst hat. UPIzählt ebenso wie die anderen<br />

Agenturen die Gründe für Kruses Entscheidung<br />

auf und nennt u. a. den „wachsenden<br />

Einfluß der neonazistischen NPD innerhalb<br />

der Bundeswehr“.


10 4./5. MAI 2019<br />

Lockruf<br />

Vorgenau 90 Jahren wurde der erste Oscar vergeben –als<br />

des Goldes<br />

Formalie vor einer Handvoll Leuten. Wasfür eine Karriere!<br />

VonIrini Kolias und Olaf Neumann<br />

Neunzig Jahre ist es her, dass zum ersten Mal der Preis der<br />

Preise vergeben wurde: Am am 16. Mai 1929 traf sich eine<br />

überschaubare Gruppe Filmschaffender in Hollywood, um<br />

sich sich selbst zu feiern, und es war eine der eher besseren<br />

Ideen in der Geschichte des Kinos –eswar die Geburt des Oscars, der<br />

sich bald zur bedeutendsten Trophäe der Filmkunst mauserte.Wer einen<br />

Oscar sein Eigen nennt, dem sind Neider und Ruhm garantiert.<br />

Der Preis, der eigentlich „Academy Award ofMerit“ heißt, wurde als<br />

eine der ersten Amtshandlungen von der Academy of Motion Picture<br />

Arts and Sciences ins Leben gerufen, die am 4. Mai1927 vondamaligen<br />

Branchengrößen wie den Warner Brothers, Douglas Fairbanks, Mary<br />

Pickford, Cecil B. DeMille und Louis B. Mayerals gemeinnütziger Verein<br />

gegründet wurde.<br />

DerFilmarchitekt Cedric Gibbons entwarfden goldenen Schwertträger,der<br />

auf einer Filmrolle thront. Wieder Spitzname „Oscar“ entstand,<br />

ist nicht ganz klar, laut der offiziellen Version der Academy soll die Academy-Bibliothekarin<br />

Margaret Herrick angesichts der Statuette gesagt<br />

haben: „Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar!“<br />

Andere glauben, der Name sei auf den zweiten Namen des Gemahls<br />

der Diva Bette Davis zurückzuführen. Aber wie auch immer die Statuette<br />

zu ihrer Bezeichnung kam, das kleine Kerlchen hat eine steile Karriere<br />

hingelegt.<br />

300<br />

Dollar beträgt der Materialwert<br />

eines Oscars. Seit 1950 istesweder<br />

den GewinnernselbstnochihrenErben<br />

erlaubt,die Ikonen auf dem freien Markt zu<br />

verhökern, ohne sie zuerst der Academy angebotenzuhaben–und<br />

zwarfür einen Dollar.<br />

Dennoch gelang es Beatrice Welles2011, den<br />

Oscar ihres VatersOrson, den er 1942für<br />

das Drehbuch von„CitizenKane“ bekommen<br />

hatte,für die sagenhafte<br />

Summe von861 542 Dollar<br />

zu versteigern.<br />

52<br />

Oscars gingen seit Gründung der Academy<br />

an Deutsche. Darunter waren allerdings nur drei<br />

aus der Kategorie Bester Hauptdarsteller/Beste<br />

Hauptdarstellerin. Der erste ging noch bei der ersten<br />

Verleihung 1929 an Emil Jannings, der die Trophäe erhielt<br />

für den ersten Film, der jemals mit einem Oscar ausgezeichnet<br />

wurde, „Der Wegallen Fleisches“, und seine<br />

Hauptrolle in der erschütternden Charakterstudie „Sein<br />

letzter Befehl“. Die anderen beiden dieser Oscars erhielt<br />

Luise Rainer:1937 für den Film „Der große<br />

Ziegfeld“ und im darauf folgenden Jahr 1938<br />

für die Pearl-S.- Buck- Verfilmung „Die<br />

gute Erde“.<br />

270<br />

an 16 Tischen sitzende<br />

Gäste warenauf der ersten Verleihung<br />

des „Academy AwardofMerit“,<br />

bekannt als „Oscar“. Die Verleihung fand<br />

im Blossom Room des heute noch existierenden<br />

Hollywood Roosevelt Hotels statt.<br />

DasDolbyTheater,indem die Preisverleihungseit2002<br />

stattfindet,bietet<br />

Platz für 3400 Personen auf<br />

4Ebenen und20Opernlogen.<br />

15<br />

Minuten dauerte die<br />

erste Preisverleihung.<br />

Bei der letztenOscar-Verleihung<br />

am 24. Februar<br />

2019 waren es 210<br />

Minuten.<br />

5<br />

Dollar kostete damals ein Ticket<br />

zu dem Ereignis. Es war öffentlich zugänglich<br />

und eine reine Formalie, da die<br />

Preisträger bereits seit drei Monaten bekannt<br />

waren. Heute sind die Gewinner vorder<br />

Verleihung streng geheim und auf die Gästeliste<br />

kommt nur,wer entweder nominiert<br />

oder einer der Academy-Mitglieder ist,<br />

die bei der jährlichen Ticketlotterie<br />

Glück haben.<br />

12<br />

Kategorien wurden bei der<br />

ersten Verleihung ausgezeichnet<br />

und 2Ehrenpreise vergeben. Inzwischen<br />

gibt es mehr als 30 verschiedene<br />

Kategorien: Für 24 davonwerden regelmäßig<br />

Preise verliehen. Hinzu kommen diverse<br />

Kategorien, die nur nach Bedarf,<br />

und 4ehemaligeKategorien, die<br />

nicht mehr mit Preisen ausgezeichnet<br />

werden.<br />

34<br />

Zentimetergroß ist die von<br />

CendricGibbons entworfeneStatue.<br />

Die Original-Oscars bestanden ausvergoldeter<br />

Bronzeund wurden vonder Firma<br />

CW Shunway&Sons in Illinois gegossen, modelliertund<br />

poliert. Seit Mitteder 30er-Jahre<br />

verwendeteman Kupfer, Neusilber undfür<br />

den Mantel 24-Karat- oder sogar pures<br />

Gold, denn für die Kamerassollten die<br />

Oscars besondersschön<br />

glänzen.<br />

IMAGO/WALDMÜLLER<br />

Leo<br />

Gutsch<br />

Gestern war ich wieder mal bei meinem<br />

Physiotherapeuten. Ichhabe so ein Ziehen<br />

in der rechten Wade, das interessanterweise<br />

genau an dem Tagbegann, als die Reizung<br />

der Achillessehne meines linken Fußes<br />

gerade abgeklungen war.Seit ein paar Jahren<br />

ist das bei mir so, ein Zipperlein löst das<br />

nächste ab.Müsste ich den ersten Hauptsatz<br />

der Leo’schen Körperphysik formulieren,<br />

dann würde er lauten: Die Summe der<br />

Schmerzenist immer gleich.<br />

Der Physiotherapeut begrüßte mich mit<br />

einem breiten Lächeln, was mich nicht überraschte,<br />

schließlich verdankt der Mann mir<br />

einen ordentlichen Teil seines Umsatzes.Ich<br />

glaube nicht, dass er noch einen anderen Patienten<br />

hat, der so oft seine Praxis besucht.<br />

Ichglaube auch nicht, dass es einen einzigen<br />

Quadratzentimeter an meinem Körper gibt,<br />

den er nicht schon mal gedehnt, massiert<br />

oder mobilisiert hat. Vermutlich schließt die<br />

Familie des Physiotherapeuten mich seit<br />

Jahren in ihre Abendgebete ein. Sie murmeln:<br />

„Und bitte,Gott, schick dem Leo noch<br />

ein kleines Leiden, er hat sich doch schon so<br />

daran gewöhnt. Undwir brauchen dringend<br />

das Geld für den neuen Fernseher!“<br />

Ichsollte mich auf den Rücken legen, der<br />

Physiotherapeut betastete meine Wade, zog<br />

an meinen Füßen, rüttelte an meinem Becken<br />

und sagte: „Tja, tja, tja! Das sieht aber<br />

nicht gut aus!“ Er sprach exakt im selben<br />

Tonfall wie der KfZ-Meister, der regelmäßig<br />

meinen alten Volvo durchcheckt. Auch der<br />

Blick war ähnlich: erstaunt, vorwurfsvoll, etwas<br />

mitleidig, ziemlich gierig.<br />

DerPhysiotherapeut erklärte,mein linkes<br />

Bein sei drei Zentimeter länger als das rechte.<br />

Na wunderbar, dachte ich, da kann ich irgendwann<br />

als Almbauer mein Brot verdienen,<br />

ich wäre immer der Einzige, der am<br />

Hang gerade stehen kann.<br />

Der Physiotherapeut sagte, erkönne versuchen,<br />

meine Beine wieder gleich lang zu<br />

machen. Dafür müsse er zunächst ein paar<br />

Blockierungen lösen.<br />

Und Gott schickte<br />

ihnen Leo<br />

VonMaxim Leo<br />

Ich sollte mich auf den Bauch legen, tief<br />

einatmen und entspannt ausatmen. Der<br />

Physiotherapeut warf sich auf meinen Rücken,<br />

es krachte in meinen Beckenwirbeln,<br />

es knirschte in meinen Rippen. Um nicht in<br />

Panik zu verfallen, klammerte mich an einen<br />

einzigen Gedanken, den ich wie ein Mantra<br />

wiederholte: Er wird dich nicht töten, weil<br />

Tote nicht mehr zur Behandlung kommen<br />

können.<br />

Ichsollte mich wieder auf den Rücken legen,<br />

der Physiotherapeut kniete auf meiner<br />

Brust, hebelte an meiner Schulter und<br />

keuchte: „So, jetzt ganz entspannt ausatmen!“<br />

Ich fühlte mich wie ein rohes Kalbssteak,<br />

das durch den Wolf gedreht wird.<br />

Dann spürte ich einen reißenden Schmerzin<br />

meiner Rückenmuskulatur. Der Physiotherapeut<br />

sprang vonmir runter,vermaß erneut<br />

meine Beine und stellte zufrieden fest, dass<br />

sie nun wieder gleich lang waren.<br />

Ich sollte aufstehen und ein paar Schritte<br />

durch die Praxis machen. „Na, wie fühlt sich<br />

das an?“, fragte der Physiotherapeut. Leider<br />

konnte ich meine neue Beinlänge nicht richtig<br />

genießen, weil der Schmerz imRücken<br />

immer stärker wurde. Der Physiotherapeut<br />

meinte, das sei ganz normal, im menschlichen<br />

Körper hänge eben alles miteinander<br />

zusammen. In spätestens drei Tagen sollten<br />

die Rückenschmerzen verschwunden sein.<br />

Wenn nicht, solle ich einfach wiederkommen.<br />

Später, als ich die Praxis schon lange verlassen<br />

hatte,fiel mir auf, dass der Physiotherapeut<br />

meine Wade ja gar nicht behandelt<br />

hatte.Das schmerzhafte Ziehen, das kurzzeitig<br />

vonmeinem neuen Rückenleiden überlagertwurde,war<br />

jetzt wieder deutlich zu spüren.<br />

Ichschleppte mich weiter,den Oberkörper<br />

nach vorne gebeugt, weil das den Rückenschmerz<br />

linderte. Das rechte Bein zog<br />

ich ein wenig nach.<br />

Mein Zustand ist seitdem, nun ja, stabil.<br />

Nächste Woche habe ich einen neuen Termin<br />

bei meinem Physiotherapeuten.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B1<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Service<br />

Irland mal anders:<br />

Besuch in Killorglin<br />

Reise, Seite B2<br />

Überdurchschnittlich<br />

verdienen ohne Studium<br />

Karriere, Seite B5<br />

Vergnügliche kleine Sünde: der<br />

Ford Fiesta mit 200 PS im Test<br />

Mobile Welten, Seite B9<br />

Wie ein Balkon sitzt Meran am Südrand der Alpen und punktet mit mildem Klima, guter Küche und tollem Panorama. IMAGO/BLICKWINKEL (2)<br />

Unten rauscht die Passer,<br />

Flaneure schieben sich<br />

über die Promenade.<br />

Über den Dächern Merans<br />

sitzt man be iAperol Spritz. Eine<br />

Brise weht Musik hinauf. Bemerkenswerter<br />

als das lebhafte Treiben<br />

am Bodenist nur das Panorama: Von<br />

der Sky Bar öffnet sich der Blick auf<br />

die Dreitausender der Texelgruppe,<br />

auf Türme und Giebel der Altstadt<br />

und auf die Therme. Therme? Man<br />

denkt an alte, verstaubte Heilbäder.<br />

Umdenken! Die Therme Meran hat<br />

fünfundzwanzig Innen- und Außenpools,<br />

Schildkröten- und Seerosenteich<br />

sowie Palmen- und Rosengarten.<br />

Nicht gerade unauffällig. Sie ist<br />

einer der größten Anziehungspunkte<br />

der Stadt, die Kaiserin Sisi einst so<br />

liebte.Doch Sisis Zeiten sind vorbei.<br />

Von wegen verstaubt<br />

Der Kubus aus Stahl und Glas, der<br />

sich gegenüber vom Jugendstilbau<br />

des Kurhauses erhebt, ist das augenfälligste<br />

Zeichen für Merans Imagewechsel<br />

vom inWürde gealtertem<br />

Kurort zur Lifestyle-Destination an<br />

der Südseite der Alpen. Seit 1855 ist<br />

Meran Kurort; seit 1966 wird das<br />

Thermalwasser vomVigiljoch gefördert,<br />

dessen therapeutischeWirkung<br />

dank Radon und Mineralsalzen als<br />

erwiesen gilt. Der Erholungsfaktor<br />

bedeutet bis heute handfestes Kapital.<br />

Der prominente Bozener Architekt<br />

und Designer Matteo Thun wurde<br />

mit der Gestaltung des Interieurs<br />

der neuen Therme beauftragt.<br />

Südtiroler Kernkompetenzen wie<br />

Kochkunst –inMeran und Umgebung<br />

leuchten fünf Michelin-Sterne–<br />

und Weinbau sowiedreihundert<br />

Sonnentage im Jahr waren nicht unbeteiligt<br />

daran, Meranzuneuer Blüte<br />

zu verhelfen. Eine noch wichtigere<br />

Rolle spielen die umtriebigen Söhne<br />

und Töchter der Stadt. Sie gehen<br />

nicht nur in die Welt hinaus,sie kehren<br />

auch zurück und bringen Ideen<br />

mit –und neue Freunde.<br />

Der 1975 in Meran geborene<br />

Designer Harry Thaler zum Beispiel<br />

lebte acht JahreinLondon. Als er zurückkam,<br />

entwickelte er mit Handwerkernaus<br />

der Region die Designlinie<br />

„Pur Manufactur“ und gestaltete<br />

das Geschäft „Pur Südtirol“, in dem<br />

regionale Erzeugnisse verkauft werden.<br />

Dann richtete er einem Freund<br />

das Ferienhaus ein: Tyler Brûlé,<br />

VonSisi bis zum<br />

Design-Guru<br />

Meran ist in Würde gealtert und als Lifestyle-Ziel<br />

mit moderner Therme wieder auferstanden<br />

Von Stefanie Bisping<br />

Regionale Erzeugnisse werden inMeran vermarktet.<br />

1968 in Kanada geborener Publizist,<br />

Designer und Herausgeber der Zeitschrift<br />

„Monocle“. Vom ersten Moment<br />

an hatte Meran esihm angetan.<br />

„Es ist nicht überlaufen und<br />

noch immer sehr authentisch. Meransitzt<br />

wie ein Balkon am Rand der<br />

Alpen, hat noch immer einen Hauch<br />

kaiserlicher Atmosphäre und ist in<br />

nichts austauschbar.Man findet hier<br />

nicht die üblichen Geschäfte, die es<br />

überall gibt.“ Dazu hat Brûlé selbst<br />

beigetragen: Er eröffnete –nach Tokio,Los<br />

Angeles und London –einen<br />

seiner „Monocle“-Design-Läden in<br />

der 40000-Einwohner-Stadt.<br />

Claudia Meister, die das Hotel<br />

Irma in vierter Generation führt,<br />

kennt das „Meran-Phänomen“.<br />

„Meine Schulfreunde haben anderswo<br />

studiert und gearbeitet, aber alle<br />

sind zurückgekommen“, erzählt die<br />

Sommelière und Mutter von vier<br />

Töchtern. Sie selbst absolvierte die<br />

Hotelfachschule, nachdem sie zunächst<br />

ein Wirtschafts- und Rechtsstudium<br />

begonnen hatte.2009 übernahm<br />

sie das „Irma“. Das Hotel hat<br />

sich mit Park,Frei- und Meerwasserbad,<br />

Rosen- und Kräutergarten, Spa-<br />

Landschaft und siebzig Zimmern<br />

um Lichtjahre von der Pension mit<br />

zwanzig Betten und Gemeinschaftsbad<br />

entfernt, die ihre Urgroßmutter<br />

Irma 1924 eröffnete.<br />

Adliges Ambiente<br />

Als Irma Meister ins Gastgewerbe<br />

einstieg, war Merandank aristokratischer<br />

Gäste wie Kaiserin Elisabeth –<br />

gleich fünfmal kam die Sisi und blieb<br />

schon beim ersten Mal 1870 fast<br />

neun Monate –längst ein touristischer<br />

Hotspot. Die adligen, oft lungenkranken<br />

Besucher logierten in<br />

eigenen Villen oder in Sanatorien.<br />

Die350 eleganten Jugendstil-Bauten<br />

im Villenviertel erzählen noch von<br />

dieser Ära. Auch diesem architektonischen<br />

Erbe verdankt die Stadt die<br />

Atmosphäre, die Design-Guru Tyler<br />

Brûlé den Kopf verdrehte.110 Mammut-Bäume<br />

und Hunderte von Himalaya-Zedern<br />

haben aus den frühen<br />

Tagen überdauert. Dass die Exoten<br />

hier prächtig gedeihen, verdanken<br />

sie einemmilden Mikroklima.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.merano.eu<br />

www.hoteltermemerano.it<br />

www.hotel-irma.com<br />

Reisetipp<br />

Kurreisen &Wellness<br />

...mal preiswert<br />

Tschechien /Slowakei /Polen<br />

Sonderangebote imZeitraum von Mai −Juni 2019<br />

Swinemünde<br />

1Woche HP ab 350,–<br />

Karlsbad<br />

1Woche HP ab 330,–<br />

4* Aparthotel AVANGARD RESORT<br />

4* Kurhotel THERMAL<br />

Alle Anwendungen und Hallenbad im Haus Alle Anwendungen und Hallenbad im Haus<br />

Kolberg<br />

2Wochen HP ab 499,–<br />

Franzensbad<br />

2Wochen HP ab 629,–<br />

3* Kurhotel NAD PARSETA<br />

4* Kurhotel KOMORNI HURKA<br />

Alle Anwendungen und Hallenbad im Haus Alle Anwendungen und Hallenbad im Haus<br />

Bustransfer mit Haustür-Abholung möglich.<br />

Alle Preise pro Person im DZ mit DU/WC/SAT-TV, ärztliche Betreuung,<br />

2–3Anwendungen pro Werktag. Bitte KATALOG anfordern!!!<br />

DESLA Touristik GmbH •Alexanderstr. 7(4. OG) •10178 Berlin<br />

(Haus des Reisens amAlexanderplatz)<br />

Telefon: 030 /24727511•www.desla-kuren.de<br />

Ostsee<br />

Hotel und Ferienwohnungen idyllisch<br />

gelegen an der Ostsee<br />

49 moderne FeWo und DZ mit Balkon<br />

•500 mzum Golfplatz und Strand<br />

•Pool- und Saunabereich<br />

•Massagen &Kosmetik<br />

•Frühstücksrestaurant<br />

Preise: FEWO ab 89,– €, DZ ab 114,– €<br />

Strandhafer Diedrichshagen GmbH<br />

Am Stolteraer Ring 1<br />

18119 Warnemünde<br />

Tel. 0381 375657-0<br />

info@hotel-strandhafer.de<br />

www.hotel-strandhafer.de<br />

Ostseeheilbad Graal-Müritz –Villa Edda<br />

Hotel –Ferienwohnungen –Apartments<br />

liebevoll sanierte Hotelvilla in Strand- &Kurparknähe bietet<br />

komfortable Zimmer mit Schlemmerfrühstücksbuffet,<br />

Frühlingsangebot: 3Ü/F ab 125,– € p. P. im DZ<br />

KS Betr.- und Verw.-GmbH, GF K.-C. Sund, Fritz-Reuter-Str.7<br />

18181 Graal-Müritz, Tel. 03 82 06 -1530•www.villa-edda.de<br />

Ostsee-Sommer zum<br />

Vorsaisonpreis Zingst<br />

4*Fewos,dir.amStrand, Indoorpool,Sauna, Wlan,<br />

Südbalkon/Südterrasse,eingezäuntes Gärtchen, gern<br />

mit Hund, ang. gült. bei aufenthalt 15.06.–14.07.19<br />

☎ 038232 /8 94 64<br />

www.raffaela-ferienwohnungen.de<br />

Urlaub in Mecklenburg Vorpommern<br />

Ostsee oder Seenplatte<br />

Zingst oder Wooster Teerofen<br />

Noch termine frei!!!<br />

tel. 04277–1219<br />

www.thamm-ferienwohnung.de<br />

ErsteHilfe.<br />

Selbsthilfe.<br />

brot-fuer-diewelt.de/selbsthilfe<br />

Ihre Spende hilft! www.kinderhospiz-bethel.de


B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Reise<br />

Von Frauke Hinrichsen<br />

Sie stehen ihm gut, die tiefhängenden<br />

dunklen Wolken, lassen<br />

ihn wild und gefährlich<br />

aussehen. Nicht ganz zu Unrecht,<br />

denn Irlands höchster Gipfel<br />

Carrauntoohil wird mit seinen gut<br />

eintausend Höhenmetern gern unterschätzt.„Wanderer<br />

kommen vom<br />

Wegabund verlaufen sich, wenn die<br />

Sicht ganz plötzlich schlecht wird“,<br />

sagt Piaras Kelly. Der Wanderführer<br />

arbeitet auch in der Bergrettung.„Einige<br />

Male im Jahr müssen wir ausrücken.“<br />

Irland: Grüne Insel mit Kühen,<br />

Schafen, Weideflächen und<br />

Steilküsten,das weiß jeder. Auch Star<br />

Wars-Fans kennen viel vondieser Insel<br />

–wahrscheinlich ohne es zu wissen.<br />

Denn hier wurden viele Szenen<br />

aus „Der letzte Jedi“ gedreht.<br />

Abseits des Bilderbuchs<br />

Daran denke ich kurz, als Piaras uns<br />

auf einem SchotterweganSchafherden<br />

vorbei führt. Ichsollte ein Irland<br />

kennenlernen, das nicht unbedingt<br />

dem gängigen Bilderbuch entspricht,<br />

aber trotzdem mit Schönheit<br />

prahlen könnte.<br />

Der Carrauntoohil steht auf Privatland<br />

vonFarmern, bis vorwenigen<br />

Jahren warder Berg noch eineArt Geheimtipp.Heutegibt<br />

es auch ein paar<br />

Wanderpfade.Der Guide verlässt den<br />

Wegund beginnt, an den Felsen hinaufzuklettern.<br />

Es ist sein Lieblingswegnach<br />

oben. AufHänden undFüßen<br />

folgen wir ihm. Mein Kopf muss<br />

erst noch mit der neuen Umgebung<br />

klarkommen. Ichstaune, wie schnell<br />

wir aus der Großstadt in die irische<br />

Natur eingetaucht sind. Zwei Stunden<br />

dauert der Flug von Berlin nach<br />

KerryimSüdwesten Irlands,zum Basislager<br />

in derKleinstadt Killorglin ist<br />

es eine halbe Stunde Fahrtvom Kerry<br />

Airport. Und jetzt lernen wir schon<br />

den Reeks District kennen.<br />

„King Puck“ ist das Wahrzeichen von Killorglin, ihm ist eine Festwoche im August gewidmet.<br />

Einige Höhenmeter weiter liegt<br />

Irlands höchster See vor uns. Er<br />

glänzt tiefblau, als der Himmel ein<br />

paar Sonnenstrahlen hindurchlässt.<br />

Im Moos am Ufer liegen Knochen.<br />

„Schafe sind wirklich nicht sehr<br />

schlau“, sagt Piaras Kelly. „Sie merken<br />

nicht, dass das Gelände immer<br />

steiler wird, und irgendwann stehen<br />

sie auf einem Felsvorsprung, von<br />

demeskein Zurück gibt.“<br />

Lomi-Lomi in Killorglin<br />

Irlandbesuch mit neuen Eindrücken: Schafsknochen, Bergseen und ein Aloha House<br />

In Serpentinen stapfen wir die<br />

restlichen Höhenmeter hinauf in<br />

eine Nebelwand hinein. Als sie kurz<br />

aufreißt, können wir die benachbarten<br />

rauen Bergketten sehen.<br />

Kaum haben wir das Gipfelkreuz erreicht,<br />

peitschen uns Wind und Regen<br />

so, dass wir sofort wieder mit<br />

dem Abstieg beginnen. Als unser<br />

Guide endlich seine Regenhose anzieht,<br />

hört es auf zu gießen. „So<br />

muss es sein“, sagt er lachend. Der<br />

neu geschaffene Reeks District ist<br />

noch relativ unbekannt unter Irland-Besuchern.<br />

Viele Touristen fahren immer<br />

noch direkt vomFlughafen über die<br />

touristisch sehr erschlossene Stadt<br />

Killarney zur Panoramaküstenstraße.<br />

Aber auch die Ortschaft Killorglin<br />

liegt am Rand des „Ring of Kerry“.<br />

Und esgibt einige Gründe, die-<br />

IMAGO/ROBERTHARDING<br />

se weniger überlaufene Kleinstadt<br />

zu entdecken. Gemächlich fließt<br />

der klare Laune River durch das<br />

kleine Städtchen. Direkt am Wasser<br />

liegt Louise McEvoys Aloha House.<br />

Es ist das spirituelle Herz des Städtchens,<br />

das den Gast mit hellem<br />

Licht und freundlicher Atmosphäre<br />

willkommen heißt. In einer<br />

4000-Seelen-Kleinstadt erwartet<br />

man nicht unbedingt das irische<br />

Zentrum der Lomi-Lomi-Massage,<br />

doch genau diese hawaiianische<br />

Heilmassage ist die Leidenschaft<br />

von Louise McEvoy. Gäste können<br />

sich von ihr ausbilden lassen oder<br />

einfach genießen. Ein Heilzentrum<br />

will sie hier in Killorglin zusammen<br />

mit ihrem Mann und lokalen Therapeuten<br />

und Heilernaufbauen. Auch<br />

Yoga, Atemyoga und Areal Yoga stehen<br />

im wöchentlichen Kursplan.<br />

Tapas im Kirchengebäude<br />

Geraldine Ahern bietet Klangreisen<br />

an. Intuitiv erzeugt sie Klänge auf<br />

und mit verschieden großen Gefäßen.<br />

Schwer zu beschreiben ist das<br />

durchaus wohlige Gefühl, wenn sie<br />

die schwingende Klangschale auf<br />

dem Bauch der am Boden liegenden<br />

Mitreisenden abstellt. Auch Gruppen-Retreats<br />

oder individuelle Auszeiten<br />

sind möglich. Werlieber raus<br />

möchte, kann Fahrrad, Kajak oder<br />

Stand-up-Paddelbrett mieten, um<br />

die raue Landschaft zu erkunden.<br />

Surfen und Reiten am Strand gibt es<br />

in derBucht vonDingle.<br />

Natürlich lässt sich rund um<br />

Killorglin gut Fisch essen, ein besonderes<br />

Erlebnis ist aber ein<br />

Abendessen in der Tapasbar Sol y<br />

SombraimGebäude einer ehemaligen<br />

Kirche. Neben den Tapas-Kreationen<br />

lässt sich hier das lokale<br />

Craftbier probieren. Barfrau Katies<br />

Leidenschaft ist Whiskey. Geduldig<br />

erklärt sie Unterschiede zwischen<br />

Destillerien und Fässern und gibt<br />

Tipps, was zu Hause Freude machen<br />

könnte. Cheers!<br />

Diese Reise wurde unterstützt von<br />

Reeks District.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.ireland.com/de<br />

killorglinringofkerry.com<br />

www.aerlingus.com<br />

www.ryanair.com/de<br />

rügen<br />

mecklenburgische seenplatte<br />

oberbayern<br />

italien<br />

05. –15. MaiBinz Haus Edelweiß<br />

3x Ü/HP 169,– €, 5x Ü/HP 249,– €<br />

7x Ü/HP 329,– €p.P.imDZ<br />

auch Appartementund FEWO<br />

80 mzum Strand,LiftimHaus<br />

Margot u. Sigurd BartuschatGbR, Lottumstr.27, 18609 Binz<br />

☎ 038393/2903,www.edelweiss-binz.de<br />

Gesunde Luft -klare Seen -ganz kurzentschlossen !<br />

Frühjahrsurlaub in Lychen<br />

in hervorragender Einzellage direkt am Zenssee<br />

Mai: 1Wo./HP „Frühjahr erleben“ ab 289 €/p.P. -Sauna, Physiotherapie<br />

Mai/Juni: 7ÜN/VP mit Altersbonus ab 273 €/p.P. -Hallenbad 30° C<br />

Haus-zu-Haus-Transfer v/n Berlin mögl. - www.saengerslust.de<br />

Waldhotel „Sängerslust“ Tel. (039888) 646-00<br />

17279 Lychen, Haus am Zenssee 2, Inh. Erika u. Frank HinrichsGbR<br />

Berchtesgaden<br />

Urlaub zum Wohlfühlen, freier Bergblick,<br />

Traumlage, gepfl. Gästehaus<br />

t 08652/36 91 · www.haus-michael.net<br />

Sardinien<br />

San Teodoro<br />

Sehr gut ausgestattete private<br />

Ferien-Bungalows a. Meer<br />

direkt vom Eigentümer, deutschsprachig<br />

Herr E. Spindler, Schützenstraße 18a, 67346 Speyer<br />

Tel. 06232-72176, www.privat-ferienbungalow.de<br />

usedom<br />

Last-Minute im Mai<br />

IhrAppartement oderHotelzimmer<br />

direkt am Strand an derSeebrücke<br />

10 %Vorteils-Aktion!<br />

Gegen Vorlage dieser Anzeige erhalten Sie<br />

10 %Rabatt auf Ihre Logiskosten im Zeitraum<br />

01.05. bis 29.05.2019 (gilt für Reservierungseingänge<br />

ab 17.04., Kapazitäten begrenzt)<br />

Unser Tipp im Juni: 7=5<br />

gilt bei Anreise am 02.06. o. 03.06.19<br />

mehr: www.kurhotel-heringsdorf.de<br />

Kurhotel zu Heringsdorf GmbH &Co. KG<br />

Delbrückstr.3,17424 Seebad Heringsdorf<br />

Telefon 038378-82222<br />

sylt<br />

Westerland/Sylt<br />

schöne FeWo’s oder FeHaus, ruhig, zentral, strandnah.<br />

Tel.: 04651–53 65 ·www.sylt-blum.de<br />

harz<br />

mosel<br />

polen<br />

140€p.P.-3Tage/2Nächte +Wasserbettmassage<br />

160€p.P.-4Tage/3Nächte<br />

175€p.P.-4Tage+3Behandlungen<br />

340€p.P.-8Tage+5Behandlungen<br />

360€p.P.-8Tage/Kurpaket+10Behandlungen<br />

„Frühlingserwachen auf Usedom“<br />

–Supersonderangebot –Hotel Ostseeblick<br />

ab 3ÜFnur 99,– € p. P. im DZ ·ab3ÜFnur 109,–€p. P. im DZ/MBL,<br />

Kinderfestpreisbis 12 Jahre15,50€p.Tag, PP zubuchbar –<br />

nur Direktbuchung–gültigbis 23.05. NichtanFeiertagen –<br />

Tel.: 038371/2620 ·www.ostseeblick-usedom.de<br />

Inh. Kraus &Schröder GbR, Strandpromenade 4, 17449 Karlshagen<br />

(WalterKraus,EdwinSchröder)<br />

Bis Ende Maiimromantischen Fischerdorf<br />

38,- €p.P.inkl. Halbpension<br />

oder 28,- €inkl. Frühstück<br />

im Gasthaus "Haffblick" –kostenfreier Parkplatz<br />

und WLAN, 1Minutezum Stettiner Haff<br />

Tel. 038376/20203, www.haffblick-kamminke.de<br />

SvenHollatz, Wieckstr.12, 17419 Kamminke<br />

Hotel Waldidyll in Zinnowitz eröffnet die<br />

Saison mit folg. Angeboten:<br />

v. 04.05.-28.05. :5Ü/HP 245€/P. u.7Ü/HP 325€/P.,<br />

v. 29.05.-08.07. :5Ü/HP 270 €/P. u.7Ü/HP 350€/P.<br />

Juli /August noch freie Pätze !!<br />

Wählen Sie Bungalow, Fewo o. Doppelzimmer<br />

Hotel Waldidyll GmbH,GF M.Lafin,Kneippstr. 16,17454 Zinnowitz<br />

Tel: 038377-4550 Fax:-038377-455135 www.hotelwaldidyll.de<br />

300m zum Ostseestrand, Angebot 04.05. –24.05.19<br />

Ferienanlage „Kölpinseeblick“<br />

mit Hotel „Karl’s Burg“<br />

5ÜBDoppelzimmer inkl. FR ab 350 €f.2Personen<br />

7ÜBDoppelzimmer inkl. FR ab 490 €f.2Personen<br />

1- bis 3-Raum-FeWos, Hund &Transfer mögl.<br />

Tel. 038375/2360 · www.kölpinsee.com<br />

Bernd Golibrzuch, Strandstr. 4·17459 Kölpinsee<br />

Lust auf Ostsee? Nur100 mzur See!<br />

DZ mitDU/WC ab 90,–€Ü/F,mit HP 117,–€<br />

Bungalows für2–6Pers.<br />

www.waldschloss-parow.de<br />

Tel. 038375-20248 Fax20331<br />

Waldschloss Parow GbR<br />

Förster-Schrödter-Straße39·17459Koserow<br />

URLAUB IM ♥ DER MOSEL! z.B.<br />

3x HP 126 €/5x HP 210 €/7x HP294 €<br />

Reichhaltiges Frühstücks- und Abendbuffet<br />

André Faßbender,Zehnthausstr.8,56859 Bullay,Prosp. anf.<br />

Hotel Mosella, T. 06542/93780, www.hotel-mosella.de<br />

erzgebirge<br />

brandenburg<br />

zittauer gebirge<br />

Sommerurlaub jetzt 6%Rabatt möglich<br />

7Nächte ab 249 €* 1Kind* bis 11frei!<br />

incl. HP, Eintritt Freibäder, Sauna, Tanz, WLAN, Wanderung, Bowling,<br />

Erzgebirgsabend,Sommerterrasse,Garten,Spielplatz, Kinderpool.<br />

Familienpreis 2E+2K im DZ = 625 €im APP =798 €<br />

5Nächte Lastminute Mai −Juni<br />

incl. Genießer HPnur 195 €**p.P. im DZ<br />

Adners Gasthof &Hotel 08359 Breitenbrunn Hauptstr. 131<br />

Inh. Jörg Saupe ✆ 037756-1655 www.adners.de<br />

Frühling<br />

am Döllnsee<br />

Buchen Sie unsere<br />

günstigen Tagespreise<br />

– Nutzen Sie unsere Fahrräder,<br />

Boote und Stand Up Paddling Boards kostenfrei im<br />

Rahmen jeder Zimmerbuchung, nach Verfügbarkeit<br />

– Lassen Sie sich von unserem gastronomischen Team<br />

verwöhnen<br />

– Nutzen Sie das Panoramaschwimmbad und die Saunen<br />

Buchungszeitraum April bis Juni 2019<br />

Informationen erhalten Sie von unserem<br />

Reservierungsteam unter Tel.: 039882 63 -0<br />

oder www.doellnsee.de<br />

Hotel Döllnsee GmbH &Co. KG<br />

Döllnkrug 2−17268 Templin<br />

Frühling im Kurort Jonsdorf, im historischen,<br />

urgemütlichen Gasthof mit hübschen Zimmern,<br />

Wandergeb. direkt ab Haus, 4xÜHP 199€/P. oder<br />

7xÜHP 350€/P. Gasthof „Zur Dammschenke “<br />

Inhaber Steffen Herrling,Großschönauerstraße 65,<br />

02796 Jonsdorf, Telefon :035844-72777<br />

Kur an der polnischen Ostseeküste<br />

in Bad Kolberg 14 Tage ab 299 €,<br />

Hausabholung 70 ۥTel. 00489 47 11 24 16<br />

Segeltörn.<br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50


EIN<br />

VERLAGSTHEMA<br />

FAMILIENURLAUB<br />

................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

NUMMER 102 •04./05. MAI 2019<br />

SEITE B3<br />

ERHOLUNG UND SPASS IN DEN BERGEN<br />

Südtirol istmehrals Speckund Gewürztraminer –ein Paradies für die ganzeFamilie<br />

Einfach mal raus. Frische Bergluft und ein Blick übers Wasser.Was will man mehr? FAMILIENHOTEL SÜDTIROL AKTIV &FAMILIENHOTEL ADLERNEST (2) Hotels wie das Adlernest bieten viel für Kinder.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation<br />

hat kürzlich empfohlen, was Eltern<br />

eigentlich längst wissen sollten –<br />

dass Kinder nicht dazu da sind, sie vor<br />

dem Bildschirm zu parken, sondern,<br />

dass sie etwas erleben und erkunden<br />

wollen, dass sie herumtollen und toben<br />

wollen. Aber sie machen das nicht<br />

nur gern, es ist auch ein entscheidender<br />

Baustein beim Heranwachsen, um<br />

später gesund zu bleiben und nicht zu<br />

dick zu werden. Freilich gilt es, diese<br />

Ratschläge tagtäglich zu berücksichtigen<br />

–imUrlaub jedoch fällt es oftmals<br />

leichter. Vor allem dann, wenn man mit<br />

der Familie in eine Region reist, die es<br />

den Eltern erleichtert, die Kleinen aktiv<br />

auf Trab zu halten. Am besten an der<br />

frischen Luft, idealerweise noch mit Tieren<br />

und an Orten, an denen die Kinder<br />

etwas Neues entdecken können.<br />

Dass Südtirol, das Land mit seinen<br />

Bergen und Seen, dem angenehmen<br />

Klima, den jährlich 300 Sonnentagen,<br />

dem traditionell hergestellten guten Essen<br />

und dem feinen Wein für Urlaub mit<br />

Kindern ideal ist, wussten viele Familien<br />

schon in den 60er-Jahren, als sie mit<br />

dem VW-Käfer über den Brenner tuckerten,<br />

um dann im Süden zu campen.<br />

Inzwischen sind die Ansprüche an<br />

Komfort, kindgerechte Unterhaltung und<br />

Wellness für die Eltern höher geworden.<br />

Darauf haben Hoteliers in Südtirol reagiert<br />

–schon vor mehr als 20 Jahren<br />

schlossen sich 25 familiengeführte Hotels<br />

zusammen, umals „Familienhotels<br />

Südtirol“ (www.familienhotels.com) den<br />

Kindern Abenteuer, Spiel und Spaß und<br />

den Eltern auch mal ein paar erholsame<br />

Auszeiten zu gönnen. Seither verfeinerten<br />

sie ihre Angebote immer wieder und<br />

bauten diese aus. Alle 25 Familienhotels<br />

entsprechen als „kinderfreundliche<br />

Häuser“ den Kriterien des deutschen<br />

Kinderschutzbundes und sind von TÜV<br />

Nord geprüft. Auch wenn es Einzelhäuser<br />

sind, folgen sie allen denselben<br />

Qualitätsversprechen: Großzügige Familienunterkünfte<br />

mit einer altersgerechten<br />

Grundausstattung, kostenloser<br />

Verleih von Buggys, Rückentragen und<br />

Kinderwagen, Kinderbetreuung durch<br />

ausgebildetes Personal, verkehrsfreie<br />

Wiesen und attraktive Spielplätze direkt<br />

am Haus. Bei den Mahlzeiten werden<br />

die Kinder als erstes bedient, und das<br />

Essen auf den Buffets befindet sich natürlich<br />

auf Augenhöhe der Kleinen.<br />

Im Zentrum steht immer die Natur –<br />

sei es bei der Gestaltung der Zimmer,<br />

der Auswahl des gesunden (regionalen)<br />

Essens oder auch bei den Programmen<br />

für die Kinder. Ausgebildete Betreuer<br />

erkunden mit den kleinen Gästen Wald,<br />

Wiesen und Felder in der Umgebung.<br />

Dabei können die Kinder auch selbst<br />

Picknick am Badesee<br />

IDM SÜDTIROL/ALEX FILZ<br />

kreativ werden, ihre motorischen Fähigkeiten<br />

vertiefen und zudem ganz, ganz<br />

viel lernen.<br />

Bei den Naturdetektiv-Camps von<br />

Anfang Juli bis Anfang September geht<br />

es für Sechs- bis Zwölfjährige um allerhand<br />

Wissenswertes aus der Natur.<br />

Im Hotel Adlernest zum Beispiel<br />

in Schnals bei Meran beantwortet die<br />

Kinderbetreuerin Fini gerne Fragen<br />

wie: „Warum tanzen die Bienen inder<br />

Luft?“ oder „Wie kommt der Honig ins<br />

Glas?“. Freilich kann Fini auch bestens<br />

erklären, wie Kühe gemolken werden<br />

und wie der gute Bergkäse hergestellt<br />

wird. Bei gutem Wetter ist Fini mit den<br />

Kleinen stets draußen unterwegs, absolviert<br />

mit ihnen beispielsweise einen<br />

Sinnes-Parcours, bei dem Auge, Ohr<br />

und Spürsinn gefragt sind, oder grillt<br />

Stockbrot am Lagerfeuer.<br />

Teenies, die Gäste im Hotel Adlernest<br />

sind, dürfen auch mal im Zelt übernachten,<br />

den Klettergarten „Ötzi Rope<br />

Park“ besuchen oder mit professioneller<br />

Begleitung über die Stromschnellen der<br />

Etsch fahren.<br />

Wenn es doch mal regnet, schauen<br />

die Adlernest-Kinderbetreuer mit den<br />

„Naturdetektiven“ im Schloss der Bergsteigerlegende<br />

Reinhold Messner vorbei<br />

–oder besuchen Ötzi, den Mann aus<br />

dem Eis, im Museum in Bozen. Gerade<br />

für Stadtkinder sind das nachhaltige Urlaubserinnerungen.<br />

In diesem Jahr haben die Familienhotels<br />

das Thema „Tarnen und Schleichen“<br />

in den Vordergrund gestellt –es<br />

geht dabei darum, dass Kinder lernen<br />

können, wie Spuren gelesen und<br />

scheue Tiere beobachtet werden und<br />

wie man selbst geheime Verstecke<br />

bauen kann. Gemeinsam mit den Eltern<br />

können sich Kinder nach erfolgreichem<br />

Tarnen auf Wanderschaft begeben –<br />

auf einem der vielen familienfreundlichen<br />

Wanderwegen Südtirols. Diese<br />

führen nicht selten zu einem schönen<br />

Badesee –zum Beispiel zum Kalterer<br />

See, zum Wolfsgrubner See oder zum<br />

Reschensee. (peb.)<br />

RELAXEN ·GENIESSEN ·ERLEBEN<br />

FAMILIEN-<br />

SOMMER-<br />

URLAUB<br />

indenschönstenRegionenDeutschlands<br />

-lich willkommen in Brandenburg, Thüringen &Sachsen<br />

NUR WENIGE<br />

AUTOSTUNDEN<br />

VONBERLIN<br />

ENTFERNT<br />

Outdoor<br />

·Außen-Pool oder hoteleigener Strand am Badesee ·Spielplatz und Indianertipis·Streichelzoo ·Boccia<br />

·Beachvolleyball ·Minigolf ·Fußball ·Bogenschießen ·ganzjährige Eisstockbahn ·Kletterseilgarten<br />

·geführte GPS-Touren ·Wandern·Biken ·Nordic Walking ·Fahrradvermietung ·Biergarten ·Strandbar<br />

Indoor<br />

·YOKI AHORN Kinderwelt ·Spielwelt innen mit Bällebad und Rutsche ·Innen-Pool ·Kino ·Wii-Lounge<br />

·Tischtennis ·Billard·Darts ·vielfältiges Freizeitprogramm ·Sky TV ·Abendentertainment<br />

·Fitnessraum mit Kursprogramm ·Sauna ·Massagen ·Kosmetik<br />

Die Freizeitangebote variieren je Hotel.<br />

Tolle Familien- und Aktivangebote für den Sommerurlaub:<br />

www.ahorn-hotels.de


B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Reise<br />

NACHRICHTEN<br />

Neue Flugverbindung<br />

ab Herbst 2019<br />

DieLufthansa Group erweitertihr<br />

touristisches Langstreckenangebot<br />

und hebt am 28.Oktober 2019 für<br />

ihren ersten Non-Stop-Flug von<br />

Frankfurtnach Barbados ab.Mit<br />

dem neuen Winterflugplan startet<br />

der Hinflug um 10 Uhrund landet<br />

um 14.45 UhrOrtszeit. Somit können<br />

Passagierebereits den ersten<br />

TagamStrand genießen. (kk)<br />

Auf den Spuren der<br />

Alliierten-Befreiung<br />

ZurBefreiung Europas durch die<br />

Alliierten vor75Jahren entsteht ein<br />

Weitwanderweg: Entlang der bestehenden<br />

Liberation Route Europe<br />

führtein Wanderpfad ab dem kommenden<br />

Jahr vonLondon über<br />

Frankreich, Belgien und die Niederlande<br />

nach Berlin. DieEröffnung ist<br />

für Mai2020 geplant. Entlang des<br />

3000 Kilometer langen Weges stehen<br />

Vektoren, die der Architekt<br />

Daniel Libeskind entworfen hat und<br />

die wichtigeOrteaus der letzten<br />

Phase des Kriegs markieren. (kk)<br />

Die Einsamkeit<br />

Lapplands genießen<br />

Lappland: Im Winter ist es stockfinster<br />

und im Sommer regnet es.<br />

Welch ein Glück, dass sich diese<br />

Vorurteile hartnäckig halten, denn<br />

so können Lappland-Reisende die<br />

Weite des Landes ungetrübt von<br />

Massenandrang genießen. Die<strong>Berliner</strong><br />

Autorin BarbaraSchaefer<br />

reiste viele Wochen kreuz und quer<br />

durch Lappland, zumeist nördlich<br />

des Polarkreises.Sie nahmanHundeschlittenrennen<br />

teilund zockelte<br />

mit Rentierschlitten durch die Winterwelt,<br />

um die Legenden der<br />

Samen und ihreProbleme in<br />

modernen Zeiten besser zu verstehen<br />

–herausgekommen ist ein<br />

Lesebuch, das den Winter angenehm<br />

verlängert(Picus Verlag,<br />

132 Seiten, 15 Euro).<br />

Tsavo ist der größte Nationalpark in Kenia.<br />

Nach dem Staubbad ist der Dickhäuter rot. CHRISTIANE FLECHTNER (3) Der Großteil der Elefanten lebt hier.<br />

VonChristiane Flechtner<br />

Stolz blickt Christine Mwende<br />

über die Weite der kenianischen<br />

Savanne. Bis zum Horizont<br />

bildet der rote Sand<br />

einen kräftigen Kontrast zum trokkenen<br />

gelben Gras. Dort hinten<br />

wandert eine Herde Elefanten in<br />

Richtung Süden. Sie hebt ihr Fernglas<br />

und beobachtet die kleine<br />

Gruppe, bestehend aus der Leitkuh,<br />

weiteren erwachsenen Elefanten<br />

und einigen Jungtieren.<br />

„Das hier, das gilt es zu schützen.<br />

DasLand und mit ihm alle Tiere,<br />

die hier leben“, sagt sie und ihr<br />

Blick löst sich von den grauen Riesen.<br />

Die 26-Jährige, die seit drei<br />

Jahren als Rangerin im Tsavo-East-<br />

Nationalpark arbeitet, weiß, wovon<br />

sie redet: Denn vor allem die Elefanten<br />

sind durch Elfenbein-Wilderei,<br />

den Verlust ihres Lebensraums<br />

und häufige Konflikte mit Menschen<br />

stark bedroht.<br />

Menschen verdrängen Natur<br />

Kenia ist eines der Länder mit dem<br />

größten Bevölkerungswachstum.<br />

Mittlerweile leben mehr als 50 Millionen<br />

Menschen im zentralafrikanischen<br />

Land, und in den nächsten<br />

25 Jahren soll sich die Zahl der Menschen<br />

noch verdoppeln. Dörfer und<br />

kleine Städte haben sich bis an die<br />

äußeren Grenzen des Tsavo-East-<br />

Die roten Elefanten von Tsavo<br />

In Kenias größtem Nationalpark gibt es noch „Big Tusker“ mit Stoßzähnen bis zum Boden<br />

Nationalparks ausgebreitet. Als<br />

größter Nationalparkdes Landes gehört<br />

erzuden TopFive der touristischen<br />

Highlights und wird pro Jahr<br />

vonmehr als 1,2 Millionen Touristen<br />

aus aller Welt besucht.<br />

Fast die halbe Elefantenpopulation<br />

Kenias –nämlich 12850 der rund<br />

30 000 Afrikanischen Elefanten, die<br />

es in ganz Kenia gibt –lebt hier.Und<br />

Touristen aus aller Welt zieht es hierher,<br />

damit sie die hier einzigartigen<br />

„roten Elefanten von Tsavo“ zu Gesicht<br />

bekommen. Diese verdanken<br />

ihre kräftige Farbe der dunkelroten<br />

Erde des Nationalparks,denn sie pudern<br />

sich damit bei Staubbädern<br />

oder Schlammbädern von oben bis<br />

untenein.<br />

Um die sanften Riesen vor Elfenbein-Wilderei<br />

zu schützen, aber<br />

auch um gegen die Fallenjagd für<br />

Wildfleisch und das Eindringen der<br />

Bevölkerung in die Nationalparks<br />

vorzugehen, hat der Internationale<br />

Tierschutz-Fonds IFAW gemeinsam<br />

mit der kenianischen Naturschutzbehörde<br />

Kenya Wildlife Service<br />

(KWS) das Pilotprojekt „tenBoma“<br />

ins Leben gerufen.<br />

Staatliche und lokale Wildhüter<br />

werden speziell geschult, um Wilderer-Angriffe<br />

besser vorauszusagen,<br />

gezielter darauf reagieren und die<br />

Tiere sowie die lokale Bevölkerung<br />

besser schützen zu können. Dasnotwendige<br />

Equipment wie Motorräder,<br />

GPS-Geräte, Laptops und Ferngläser<br />

kommt von der TUI Care<br />

Foundation, die seit 2011 weltweit<br />

Projekte initiiertund unterstützt, um<br />

Natur und Umwelt zu schützen und<br />

jungen Menschen Zukunftsperspektiven<br />

zu geben. Die gemeinnützige<br />

Stiftung unterstützt „tenBoma“ seit<br />

2017 und hat damit die Ausbildung<br />

weiterer 25 Ranger, die die Tiere<br />

schützen, ermöglicht.<br />

Hier kommt Purity Lakara ins<br />

Spiel: Sieist eine voninsgesamt acht<br />

Frauen, die im Team Lioness als<br />

Wildlife Ranger für die Communities<br />

arbeiten. Die 23-Jährige ist eine<br />

Kämpferin, eine wahreLöwin, wenn<br />

es um den Schutz der Wildtieregeht:<br />

„Wir erklären den Menschen in den<br />

angrenzenden Dörfern die Wichtigkeit<br />

der Elefanten und anderenWildtiere,<br />

denn sie gehören zuunserem<br />

Land. Und wer einen Löwen tötet,<br />

der tötet unsere Zukunft.“<br />

130 Ranger des KWS sowie aus<br />

der lokalen Bevölkerung rekrutierte<br />

Wildhüter wurden seit Startdes Projektes<br />

im Jahr 2014 im Tsavo-Schutzgebiet<br />

intensiv geschult, um besser<br />

gegen die Wildtier-Kriminalität vorzugehen.<br />

„Mit großem Erfolg“, freuen<br />

sich die Rangerinnen. „Wir verzeichnen<br />

einen Rückgang der Wildereivon<br />

83 Prozent.“<br />

DesWeiteren steht der Schutz der<br />

letzten „Big Tusker“auf dem Programm.<br />

Die Elefanten mit extrem<br />

langen Stoßzähnen, die bis auf den<br />

Boden reichen, sind selten geworden.<br />

Schließlich ist die Wilderei von<br />

Elfenbein nach wie vorgroß. Zu verlockend<br />

ist das große Geld für das<br />

„weiße Gold“.<br />

Wirtschaftsfaktor Tierwelt<br />

Zehn „Big Tusker“ wandern noch<br />

heute durch die Savanne und sind<br />

die Hauptattraktion für die Touristen.<br />

Dida gehört dazu. Die etwa<br />

55 Jahre alte Elefantenkuh ist eine<br />

der letzten lebenden Elefantenlegenden,<br />

Wilderer sind der Matriarchin<br />

ständig auf den Fersen. DieElefanten<br />

durchstreifen in großen Herden<br />

den Park,und für viele Besucher<br />

ist es ein außergewöhnliches Gefühl,<br />

den majestätischen Tieren gegenüber<br />

zu stehen. Sie sind als Touristenmagnet<br />

eine wichtige Ressource<br />

für den Wohlstand und die Weiterentwicklung<br />

des Landes.<br />

Die Hoffnung der Kenianer ist<br />

groß. „Deshalb ziehen hier alle an einen<br />

Strang, damit die Wildnis Kenias<br />

erhalten bleibt und Menschen aus<br />

fernen Ländern unsere einzigartige<br />

Tierwelt auch weiterhin bewunden<br />

können“, fügt Purity Lakara abschließend<br />

hinzu.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.tuicarefoundation.com<br />

www.ifaw.org<br />

www.magicalkenya.com<br />

REISE &FREIHEIT<br />

Koffer weg!<br />

Was tun?<br />

Klaus Kronsbein<br />

Reiseredakteur,<br />

Teamleiter Service<br />

Esist immer wieder schön, wenn<br />

man nach dem Flug am Gepäckband<br />

steht und seinen Koffer langsam<br />

herankommen sieht. Nurzugut<br />

ist mir aber auch das mulmige Gefühl<br />

bekannt, wenn alle anderen<br />

Passagiere ihre Koffer schon haben<br />

und ich allein aufweiter Flur stehe.<br />

Obwohl sich die Technik an Flughäfen<br />

kontinuierlich verbessert,<br />

müssen sich Passagiereimmer noch<br />

Sorgen um ihr aufgegebenes Gepäck<br />

machen. Einer aktuellen Studie des<br />

IT-Airline-Dienstleisters Sita zufolge<br />

wurden im vergangenen Jahr im<br />

weltweiten Luftverkehr exakt 5,69<br />

Gepäckstücke pro 1000 Passagiere<br />

gestohlen, starkbeschädigt oder mit<br />

deutlicherVerspätung ausgehändigt.<br />

Das ist ja gar nicht so viel? Naja.<br />

Von den insgesamt 4,27 Milliarden<br />

Gepäckstücken, die 2018 befördert<br />

wurden, waren demnach also<br />

24,8 Millionen Koffer betroffen. Wo<br />

sind die hin? Die gute Nachricht:<br />

77 Prozent kamen verspätet an, nur<br />

jeder zwanzigste blieb verschwunden.<br />

18 Prozent der Gepäckstücke<br />

wurden beschädigt. Das höchste Risiko<br />

,dass ihr Gepäck verschwindet,<br />

tragen Fluggäste in Europa:2018 waren<br />

im Durchschnitt 7,29 Gepäckstückepro<br />

1000 Passagierebetroffen.<br />

Grund dafür sind die vielen Umsteigeverbindungen<br />

an unseren Flughäfen.<br />

Für NordamerikalagendieWerte<br />

bei 2,85, für Asien bei einem neuen<br />

Positiv-Höchstwert von1,77Koffern.<br />

Wastun –nach dem Schock am<br />

Gepäckband? Melden Sie sofort am<br />

Flughafen den Verlust IhresGepäckstückes.<br />

Sie brauchen IhrTicket, damit<br />

das Personal nachvollziehen<br />

kann, welche Route Sie geflogen<br />

sind. Außerdem befindet sich auf<br />

dem Ticket eine Registrierungsnummer<br />

für IhrGepäck(Aufkleber).<br />

Im Anschluss müssen Sie eine<br />

Adresse angeben, an die Ihr Gepäck<br />

geliefert werden soll –zum Beispiel<br />

die Adresse Ihres Hotels. Auch eine<br />

Telefonnummer ist nützlich, falls es<br />

Nachfragen gibt. Ist Ihr Koffer verschlossen,<br />

werden Sie wahrscheinlich<br />

nach den Schlüsseln oder der<br />

Kombination gefragt (keine Sorge,<br />

das sind Bestimmungen des Zolls).<br />

Dann erhalten Sie eine Referenznummer.<br />

Ihr Koffer wird kostenfrei<br />

bis vordie Haustür geliefert.Wenn er<br />

denn wiedergefunden wird...<br />

ReiselUsT<br />

WohinzuHimmelfahrt &Pfingsten<br />

HotelKleine Strandburg<br />

MST HotelGmbH·Dünenstr.11<br />

17454 Zinnowitz ·038377 38 000<br />

info@kleine-strandburg.de<br />

www.kleine-strandburg.de<br />

STRANDSCHNUPPERN<br />

2Nächteab159 € -Anreise So. bis Mi.*<br />

3Nächteab239 € -Anreise So. bis Di.*<br />

Gültig: 19.05.-23.06.2019,06.09.-25.10.2019<br />

*Preis p.P.imDZSüdseiteinklusive:<br />

•Frühstücksbuffet, Genießer-HP<br />

•Nutzungdes Spa- und Saunabereiches &<br />

des örtlichen Thermalbades<br />

•WLAN<br />

Hotel NEPTUN direkt am Ostseestrand: alle Zimmer mit Balkon und<br />

Meerblick, Café PANORAMA, Sky-Bar,Wellness auf 2.400 m 2 im<br />

NEPTUN SPA mit Meerwasser-Schwimmbad, Original-Thalasso u.v.m.<br />

URLAUB AM MEER: Buchen Sie jetzt!<br />

Hotel NEPTUN Betriebsges. mbH ·Seestraße 19 ·18119 Rostock-<br />

Warnemünde ·Tel. 0381-777 2202 ·www.hotel-neptun.de<br />

Zu Pfingsten was erleben?<br />

Ist ja voll der Bahnsinn!<br />

Besuchen Sie das Land der drei Pyramiden im Südharz,<br />

erkunden Sie wildromantische, sagenumwobene Täler und<br />

das nördlichste Weinanbaugebiet Europas! Fahren Sie<br />

mit der ältesten Schmalspurbahn Deutschlands! Erkunden<br />

Sie eine Kulturlandschaft über und unter der Erde!<br />

Ein kulinarischer Erlebnisurlaub rund um:<br />

Weinbau –Bergbau –Eisenbahn –Fachwerk –Wandern<br />

Unterkünfte sowie Programmvorschläge finden Sie unter:<br />

https://www.bergwerksbahn.de/Urlaub<br />

Fordern Sie noch heute Informationsmaterial<br />

sowie unser Kursbuch 2019 an unter:<br />

mansfelder@bergwerksbahn.de<br />

Mansfelder Bergwerksbahn e. V.,<br />

Hauptstraße 15, D-06308 Benndorf,<br />

Tel.: 034772 27640<br />

<br />

direkt am 6kmfeinen Sandstrand<br />

850m², 30°CPool+SPA<br />

Last Minute 1x Ü/Fr-Buffet ab 55 p.P./DZ<br />

Eine Nacht geschenkt7:6 -30.5.<br />

Frühlingssonne<br />

5xÜbern./Langschläferfrühstück,<br />

Abendschlemmerbuffet, Begr.-Cocktail<br />

3. 5.- 19.5. ab 379 p.P./DZ<br />

19. 5.- 28.6. ab 449 p.P./DZ<br />

Feiertags-Spezial<br />

30.5.-2.6./7.6.-10.6./3.10.-6.10.<br />

=3xÜ/HP ab 309 p.P. im DZ<br />

Kidsbis 11 Jahre gratis Ü/Fr. -bis 28.6.<br />

nicht an Feiertagen<br />

Strandurlaub 5xÜ/HP<br />

28. 6.- 5.7. ab 449 p.P./DZ<br />

5. 7.- 25.8. ab 489 p.P./DZ<br />

25. 8.- 15.9. ab 449 p.P./DZ<br />

Hunde willkommen: 20€/Nacht<br />

viele weitere ganzjährige Sonderarrangements<br />

nurdirekt buchbarunter:<br />

Hotel Arkona Dr.Hutter e.K.<br />

Strandpromenade 59 • Binz/Rügen<br />

www.arkona-strandhotel.de<br />

reservierung@arkona-strandhotel.de<br />

Telefon: 038393 -550<br />

OSTSEEURLAUB<br />

in WARNEMÜNDE<br />

Fewo's/Häuser/Appartements mit Meerblick,<br />

kostenfreien Prospekt anfordern<br />

www.die-warnemuender.de<br />

Tel.: 0381/492 57 30<br />

Pfingsten 2019 ***Heidehotel Herrenbrücke<br />

beim singendenWirtThorsten i. d. Lüneburger Heide<br />

4Tage 07.06. –10.06.19 — 3Ü/HP, Prog.DZp.P.<br />

Kutschfahrt, Bosseln, Kegeln, Tanz —Frühbucherpreis 199,–€<br />

MüdenerWeg 30 ·29328 Müden/Örtze<br />

ThorstenWolczik e.K. · FordernSie bitteunsere<br />

Angebotean: 05053-591 • www.herrenbruecke.de<br />

Komf.-Hotel a. Rügen<br />

INSEL RÜGEN<br />

Komfort-DZ &Ap. f. 2–5P.inbester Rügener Ausflugsl. a. zentr.<br />

Radweg, nh. Strand, Therme, Nationalpk., Arkona &Sassnitz<br />

Angebote imWonnemonat Mai<br />

z. B. 3ÜN/DZ mit HP 158,– €p.P./ tägl. Verl./ÜN 49,– €<br />

Auf Wunsch speisen Sie tägl. Meeresfisch vom Feinsten (HP)<br />

inkl.: Parkpl., Fahrradgarage, Sauna &Luxus-Profi-Massageliegen<br />

Tel. 038302 /5297 /www.aparthotel-leuchtfeuer.de<br />

Aparthotel-Leuchtfeuer, Niekammer GbR, Heidbergstr. 18A, 18551 Glowe/Bobbin<br />

Geheimtipp in der Müritzregion<br />

Radeln, Wandern und Wellness<br />

Pfingstarrangements –Frühsommer Spezial<br />

NEU: Seeatelier mit Hauslift<br />

Arrangements zu allen Jahreszeiten!<br />

Ostern: 4ÜN(ab 294,– €) inkl. HP +Wellness.<br />

Auch 3oder 5ÜNbuchbar. Wir holen auch ab!<br />

Hotel Seeresidenz Gesundbrunn INH. Rauer<br />

Hermann-Niemann-Str. 11·19395 Plau am See<br />

Z 03 87 35-81 40/ -415 28 ·www.seeresidenzgesundbrunn.de<br />

Koserow/Usedom<br />

Ferienbungalows bis max. 4Personen<br />

Tel.: 0177-3 1012 55 · 030-39 7979 73<br />

www.usedom-oase.de<br />

Unser nächstes Thema: Anzeigenberatung und Informationen: Telefon 030 2327-50<br />

Den Sommer genießen Erscheinungstermin:Sbd./So., 01./02. Juni 2019


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B5<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Azubis fühlen<br />

sich häufig<br />

gemobbt<br />

Folgen sind für junge Leute<br />

besonders gravierend<br />

Von Maik Heitmann<br />

Dem „Mobbingreport“ der Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin zufolge sind<br />

Auszubildende die Personengruppe,<br />

die in der Arbeit am häufigsten Opfer<br />

solcher Schikanen wird. Betroffene<br />

Auszubildende klagen über psychische<br />

und körperliche Beeinträchtigungen<br />

wie Weinkrämpfe, Übelkeit<br />

und Erbrechen oder Schlaflosigkeit<br />

und wissen nicht, wie sie sich gegen<br />

die Täter –vor allem Kollegen und<br />

andere Auszubildende, aber auch<br />

Vorgesetzte –wehren können. Viele<br />

fühlen sich gleichzeitig hin- und hergerissen<br />

zwischen dem Wunsch, die<br />

Ausbildung ganz abzubrechen, und<br />

der Angst, danach keine Ausbildungsstelle<br />

mehr zu bekommen.<br />

Mobbing und Ausnutzung sind<br />

zwar auch im Erwachsenenalter ein<br />

Problem, können aber bei Jugendlichen<br />

noch schlimmere Konsequenzen<br />

haben. Der Zusammenhang<br />

zwischen Mobbing im Jugendalter<br />

und der Entwicklung von psychischen<br />

Erkrankungen wie Depressionen,<br />

Angst- und Beziehungsstörungen,<br />

Alkohol- und Drogenabhängigkeit<br />

ist wissenschaftlich belegt. Zudem<br />

gehen Experten aus der Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie davon aus,<br />

dass etwa 20 Prozent aller Suizide bei<br />

Jugendlichen eine direkte oder indirekte<br />

Folge von Mobbing in Schule<br />

oder Ausbildung sind. EinGrund dafür<br />

ist, dass sich im Jugendalter<br />

Selbstvertrauen und Identität erst<br />

langsam entwickeln müssen. Jugendliche<br />

reagieren sensibler auf<br />

Einwirkungen aus ihrem Umfeld<br />

und sind häufig beeinflussbarer als<br />

Erwachsene.NegativeEreignissewie<br />

Mobbing und Ausnutzung in der<br />

Ausbildung haben daher „prägenden<br />

Charakter“. So können Jugendliche,<br />

deren erste Erfahrungen in der<br />

Arbeitswelt vorwiegend negativ sind,<br />

anschließend große Schwierigkeiten<br />

haben, wieder dorthin zurückzukehrenund<br />

sich dortzurechtzufinden.<br />

Damit es nicht so weit kommt,<br />

sollte sich ein betroffener Jugendlicher<br />

möglichst bald an eine Vertrauensperson<br />

im Betrieb wenden –<br />

zum Beispiel an den Vorgesetzten<br />

oder einen vertrauten Kollegen oder,<br />

falls diese selbst die Täter sind, an<br />

den Betriebsrat oder in größeren Betrieben<br />

an die Jugendvertretung. Daneben<br />

bieten auch betriebsexterne<br />

Ansprechpartner wie Online-Foren,<br />

psychologische Beratungsstellen,<br />

Krankenkassen, die Arbeitsagentur,<br />

Gewerkschaften und die Ausbildungsberatung<br />

der zuständigen<br />

Kammer Information und Hilfe bei<br />

Mobbing und rechtlichen Ausbildungsangelegenheiten<br />

an. Zusammen<br />

kann dann überlegt werden, ob<br />

es sich wirklich umein unlösbares<br />

Problem oder um ein Missverständnis<br />

handelt, das mit einem Gespräch<br />

ausgeräumt werden kann. Verbessert<br />

sich die Situation trotzdem<br />

nicht, kann der Ausbildungsvertrag<br />

auch fristlos gekündigt oder von der<br />

Kammer aufgelöst werden.<br />

Mobbing hat viele Gesichter – oft sind<br />

Gleichaltrige die Täter.<br />

IMAGO/WESTEND61<br />

Den richtigen Beruffinden?<br />

Das ist für junge Leute oft<br />

alles andere als einfach.<br />

Es geht darum, Vorlieben<br />

und Neigungen auszuloten. Aber<br />

auch der Verdienst spielt eine große<br />

Rolle.Viele glauben, dass sie nur mit<br />

einem Studium ein gutes bis sehr gutesEinkommen<br />

erzielen können. Ein<br />

Trugschluss. Berufstätige, die eine<br />

Ausbildung durchlaufen haben, haben<br />

mitunter ebenso Top-Gehälter.<br />

Ein Überblick über die Spitzen-Monatsbruttogehälter:<br />

Fluglotsen: Sie gehören zu den Spitzenverdienernunter<br />

den Nicht-Akademikern:<br />

Fluglotsen sorgen vom<br />

Tower oder vom Kontrollzentrum<br />

aus für einen reibungslosen Ablauf<br />

des Luftverkehrs in ihrem Sektor.Sie<br />

kümmernsich darum, dass es genügend<br />

zeitliche und räumliche Abstände<br />

zwischen den Flugzeugen<br />

gibt, damit sie sich nicht behindern<br />

oder gar kollidieren. Ob für Start,<br />

Landung, Steig- oder Sinkflug -Fluglotsen<br />

geben den Flugzeugführern<br />

per Sprechfunk Anweisungen. Bewerber<br />

um einen Ausbildungsplatz<br />

müssen das Abitur haben und fließend<br />

Englisch sprechen. „Außerdem<br />

müssen sie verschiedene Eignungstests<br />

durchlaufen“, sagt Thomas Röser<br />

vom Deutschen Verband für Bildungs-<br />

und Berufsberatung. Fluglotsen<br />

können laut Bundesagentur für<br />

Arbeit (BA) von rund 6400 Euro bis<br />

8900 Euro verdienen.<br />

Zum Vergleich: Mediziner und<br />

Pharmazeuten erzielen nach Angaben<br />

von Vanessa Thalhammer von<br />

der BA ein Einkommen von im<br />

Durchschnitt 6196 Euro (West) und<br />

5700 Euro (Ost). Die Verdienste im<br />

technischen Ingenieurwesen betragen<br />

im Durchschnitt 6198 Euro<br />

(West) und 4661 Euro (Ost).<br />

Mechatroniker: Sie arbeiten beispielsweise<br />

im Fahrzeug-, Luft- oder<br />

Raumfahrzeugbau oder im Maschinen-<br />

und Anlagenbau: Mechatroniker<br />

haben vielfältige Aufgaben. Sie<br />

bauen Komponenten mechanischer,<br />

elektrischer oder elektronischer Art,<br />

fügen sie zu Systemen zusammen<br />

und programmieren oder installieren<br />

anschließend die nötige Steuersoftware.<br />

So entstehen Produktionsanlagen<br />

inder Industrie oder etwa<br />

Gut verdienen<br />

ohne Studium<br />

Werglaubt, dass nur mit einem Studium ein hohes<br />

Einkommen möglich ist, der irrt. Ein Überblick über die<br />

Top-Gehälter in nicht-akademischen Berufen<br />

Von Sabine Meuter<br />

Fluglotsen regeln im Tower den Luftverkehr.Ein Beruf mit viel Stress undVerantwortung –entsprechend gut wird er bezahlt. DPA (2)<br />

Berufsfeuerwehrleute haben einen gefährlichen, aber lukrativen Job.<br />

Spülmaschinen. Wer eine Ausbildung<br />

in diesem Beruf absolvieren<br />

möchte, muss keinen bestimmten<br />

Schulabschluss vorweisen können.<br />

Die meisten Firmen stellen laut BA<br />

junge Leute mit Realschulabschluss<br />

ein. Das Einstiegsgehalt von fertig<br />

ausgebildeten Industriemechanikernliegt<br />

bei etwa 3100 bis 3600 Euro.<br />

Es kann im Laufe der Berufsjahreauf<br />

bis zu 6000 Euro und mehr steigen,<br />

wie Johannes Wilbertsagt, Leiter des<br />

Instituts zur Berufswahl in Wetter an<br />

der Ruhr.<br />

Voraussetzung –und das gilt für<br />

alle Berufe mit oder ohne Studium –<br />

ist: lebenslanges Lernen. Das heißt,<br />

sich immer auf dem Laufenden halten,<br />

Weiterbildungen besuchen und<br />

offen für Neues sein.<br />

Bankkaufleute: Sie können je nach<br />

Arbeitgeber und Region bis zu<br />

5700 Euro verdienen. Das geht aus<br />

dem Entgeltatlas der BA hervor.<br />

Bankkaufleute beraten Kunden über<br />

Finanzprodukte und bearbeiten<br />

Aufträge.Rechtlich ist kein bestimmter<br />

Schulabschluss für die Ausbildung<br />

in einer Bank vorgesehen. Die<br />

meisten Geldinstitute stellen aber<br />

Bewerber mit Abitur ein.<br />

Handelsfachwirt:Vergleichsweise<br />

hohe Gehälter erzielen auch Handelsfachwirte.<br />

Sie planen und<br />

steuernGeschäftsprozesse –egal,ob<br />

im Ein- und Verkauf, im Marketing<br />

und Vertrieb, inder Logistik oder im<br />

Personalwesen. Voraussetzung für<br />

die Ausbildung, die in Kombination<br />

mit einer Ausbildung zum Einzelhandels-<br />

oder Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

erfolgt, ist in der Regel<br />

das Abitur. „Nach der dreijährigen<br />

Ausbildunghaben Handelsfachwirte<br />

gleich zwei Abschlüsse inder<br />

Tasche“, sagt Röser. Das durchschnittliche<br />

Einkommen von Handelsfachwirten<br />

liegt laut BA-Entgeltatlas<br />

bei5480 Euro.<br />

Zum Vergleich: Rechtswissenschaftler<br />

mit einem langjährigen Jura-Studium<br />

verdienen nach BA-Angaben<br />

zwischen rund 4900 (Ost) und<br />

5700 Euro (West).<br />

Maurer: Maurer stellennach der Vorgabe<br />

von Architekten Wände, Gewölbe<br />

und Stützen aus klein-, mittelund<br />

großformatigen Steinen her,<br />

aber auch Schornsteine. Daneben<br />

betonieren sie Fundamente und<br />

Decken. Wer eine Ausbildung anstrebt,<br />

muss keinen Schulabschluss<br />

haben. Arbeitgeber sehen aber gern<br />

mindestens einen Hauptschulabschluss.<br />

Maurer gehören ebenfalls<br />

zu den BesserverdienerninDeutschland:„Beientsprechender<br />

Weiterbildung<br />

zum Meister können sie je<br />

nach Region über 5000 Euro verdienen“,<br />

erklärtWilbert.<br />

Matse: Anforderungen analysieren,<br />

Software entwerfen, programmieren,<br />

testen –das sind die Kernaufgaben<br />

von Mathematisch-technischen<br />

Softwareentwicklern(Matse).<br />

Rechtlich ist für die Ausbildung kein<br />

bestimmter Schulabschluss vorgesehen,<br />

die meisten Betriebe stellen<br />

jedoch nach BA-Angaben junge<br />

Leute mit Abitur ein. Nach dem BA-<br />

Entgeltatlas kann das durchschnittliche<br />

Einkommen der Entwickler<br />

bei bis zu 5100 Euro liegen –das unterscheidet<br />

sich aber je nach Bundesland.<br />

Berufsfeuerwehr: Berufsfeuerwehrleute<br />

löschen nicht nur Brände. Sie<br />

bergen Verletzte, retten Menschen<br />

aus Notlagen oder neutralisieren<br />

ausgetretene Gefahrstoffe nach einem<br />

Unfall. Laut Entgeltatlas der BA<br />

liegt das monatliche Bruttoeinkommen<br />

von Berufsfeuerwehrleuten im<br />

Schnitt bei 4375 Euro.Jenach Region<br />

kann esaber auch höher sein –in<br />

Nordrhein-Westfalen etwa sind rund<br />

5200 Euro möglich. (dpa)<br />

Terminkalender<br />

Weiterbildung der EWF<br />

Infoveranstaltung ·Mittwoch, 08.05.2019 ·20Uhr<br />

Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in<br />

(gebührenfrei) und Bachelor of Arts in BWL<br />

OSZ Banken, Immobilien und Versicherungen<br />

Alt-Moabit 10 ·10557 Berlin ·www.ewfberlin.de<br />

Infotag Sozialassistenz<br />

Donnerstag, 16.05.2019 ·16Uhr<br />

Littenstraße 109 |10179 Berlin<br />

Info und Anmeldung<br />

https://www.best-sabel.de/<br />

https://bit.ly/2vCu5fv<br />

Freitag, 24.05.2019 ·15–19 Uhr<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

Infos, Tipps &Aktivitäten<br />

www.gymnasium-panketal.de<br />

Spreestraße 2·16341 Panketal<br />

Infos unter Tel.: 030 -94418124<br />

NACHRICHTEN<br />

Arbeitgeber müssen<br />

kontrollieren können<br />

DieArbeitszeit wirdheute zumeist<br />

über spezielle Softwaredigital<br />

erfasst. Darf jeder Arbeitgeber eine<br />

solche Zeiterfassung einführen? Wie<br />

sind hier die Regeln? „Teilweise<br />

müssen Arbeitgeber sogar eine<br />

Regelung ztreffen“, erklärtRoland<br />

Gross,Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

in Leipzig. Etwa, wenn Mindestlohntarife<br />

gelten. Für solche<br />

Betriebe ist vorgeschrieben, dass sie<br />

Beginn, Ende und Dauer der täglichen<br />

Arbeitszeit ihrer Angestellten<br />

aufzeichnen und aufbewahren,<br />

sodass die Einhaltung der Tarife<br />

überprüft werden kann. Grundsätzlich<br />

unterliege die Einführung einer<br />

Zeiterfassung dem Direktionsrecht<br />

des Arbeitgebers,sei aber mitbestimmungspflichtig,<br />

wenn es einen<br />

Betriebsrat gibt. (dpa)<br />

Freiraum auf der Arbeit für<br />

die Pflege eines Angehörigen<br />

Berufstätige haben unter bestimmten<br />

Bedigungen verschiedene Möglichkeiten,<br />

für die Pflege eines<br />

nahen Angehörigen ganz oderteilweise<br />

aus dem Jobauszusteigen. Es<br />

gibt die Pflegezeit, bei der die Arbeit<br />

bis zu sechs Monate ganz ruhen<br />

darf, die Familienpflegezeit für<br />

weniger Arbeitsstunden oder die<br />

Begleitung in der letzten Lebensphase<br />

für maximal drei Monate.Die<br />

verschiedenen Freistellungsmöglichkeiten<br />

lassen sich kombinieren,<br />

erklärtdie Deutsche Rheuma-Liga<br />

in ihrer Zeitschrift „Mobil“. (dpa)<br />

bundesgesundheitsministerium.de<br />

Immer auch<br />

Freizeit einplanen<br />

Eine Aufgabenliste kann Studierenden<br />

dabei helfen, ewiges Aufschieben<br />

zu bekämpfen. Sieaufzusetzen<br />

ist nicht besonders kompliziert.<br />

Neben allen Pflichten, die für die<br />

Hochschule erledigt werden müssen,<br />

sollten auf dieser To-do-Liste<br />

aber auch Freizeitaktivitäten festgehalten<br />

werden, rät die Zeitschrift<br />

„Unicum –Besser studieren“. In<br />

einem zweiten Schritt sollten Studierende<br />

alle Punkte streichen, von<br />

denen sie schon wissen, dass sie<br />

diese nicht ernsthaft machen werden.<br />

So bleiben die Aufgaben übrig,<br />

die wirklich erledigt werden müssen.<br />

Wasdavon zuerst in Angriff<br />

genommen wird, würfelt man am<br />

besten aus,empfiehlt die Zeitschrift.<br />

Dadurch vermeiden Studenten,<br />

dass sie zunächst nurdie schönen<br />

Dinge erledigenund<br />

anschließend keine Lust undEnergie<br />

mehr fürdie weniger erfreulichen<br />

Aufgaben haben. (dpa)<br />

Wer effizient sein will, darf seinen Tag nicht<br />

überfrachten.<br />

GETTYIMAGES/NORTONRSX


B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Manchmal reicht ein Smartphone, um sich selbstständig zumachen und Menschen mit fachlichem Rat unter dieArme zugreifen –ein Beispiel ist die internationale Hebammen-Hotline „Call aMidwife“.<br />

IMAGO/WESTEND61<br />

Die Welt ein bisschen besser machen<br />

Werdenden Müttern zur Seite stehen, Bauern in Konfliktregionen Ware abkaufen –sofunktionieren Social Start-ups<br />

VonAnja Schreiber<br />

Soziale oder ökologische Probleme<br />

lösen: Das ist das Ziel<br />

von Social Start-ups. Sie entwickeln<br />

nachhaltige Geschäftsideen<br />

und schaffen Jobs für<br />

Menschen, die etwas Sinnvolles tun<br />

wollen. Nicht selten erhalten sie mit<br />

ihrem Konzept, soziales Engagement<br />

und Unternehmertum zu verbinden,<br />

auch Preise.<br />

Von der Idee zum Geschäft<br />

Eines dieser Social Start-ups ist die<br />

Hebammen-Hotline „Call amidwife“.<br />

Beiihr gibt es Antworten auf alle<br />

Fragen vor und nach der Geburt ...<br />

unddas rund um die Uhr. „Mit unserer<br />

Beratung über das Internet bietenwir<br />

eine persönliche und medizinisch<br />

kompetente Unterstützung in<br />

verschiedenen Sprachen an. Zum<br />

Beispiel auf Englisch, Russisch, Türkisch,<br />

Spanisch, Polnisch und natürlich<br />

auch auf Deutsch“, berichtet die<br />

49-jährige Gründerin Sabine Kroh,<br />

die seit 30 Jahren als Hebamme in<br />

Berlin arbeitet.<br />

„Die Idee entstand, weil mich immer<br />

wieder Frauen ansprachen, ob<br />

ich mit meinem Hebammenwissen<br />

auch Frauen im Ausland helfen<br />

könnte“, erklärt Kroh. „Denn unser<br />

Hebammensystem in Deutschland<br />

ist trotz der Verschlechterungen in<br />

den letzten Jahren einmalig. Diese<br />

Hilfe gibt es in vielen Ländernnicht.“<br />

So gründete sie 2016 die Hotline.„Inzwischen<br />

sind wir 25 Hebammen.“<br />

Alle diese Beraterinnen sind freiberuflich<br />

tätig und stehen „Call amidwife“<br />

zu bestimmten Zeiten zur Verfügung.<br />

In denen sind sie dann telefonisch<br />

oder online erreichbar.<br />

Obwohl Kroh gar nicht aktiv<br />

nach neuen Mitstreiterinnen sucht,<br />

bekommt sie Bewerbungen und ist<br />

auf Expansionskurs. Nicht nur der<br />

Kreis der Anruferinnen wächst beständig,<br />

sondern auch die Zahl der<br />

Auszeichnungen.<br />

Salem El-Mogaddedi und Gernot<br />

Würtenberger, die <strong>Berliner</strong> Gründer<br />

des auf Krisengebiete spezialisierten<br />

Lebensmittelvertriebs „Conflictfood“,<br />

können sich ebenfalls über<br />

mehrereAuszeichnungen freuen. So<br />

sind sie seit 2017 ein „Ausgezeichneter<br />

Ort“ der Standortinitiative<br />

„Deutschland –Land der Ideen“. Dabei<br />

wollten die beiden anfangs gar<br />

kein Start-up gründen,sondernhatten<br />

eine ausschließlich humanitäre<br />

Motivation: „Unser Ziel war es, afghanischen<br />

Frauen den Rücken stärken,<br />

die sich vom Opiumanbau abgewendet<br />

haben, um Safran anzubauen“,<br />

so der 47-jährige <strong>Berliner</strong><br />

Salem El-Mogaddedi. So kauften die<br />

beiden den Frauen das Luxusgewürz<br />

ab,umdieses in Deutschland weiterzuverkaufen.<br />

Heute ist daraus ein<br />

Unternehmen geworden. „Unsere<br />

„Wir vertreiben nicht nur Produkte,sondern<br />

informieren über die Herkunftsgebiete,etwa<br />

durch Rezeptkarten oder Vorträge“<br />

Salem El-Mogaddedi, Mitbegründer von „Conflictfood“<br />

Arbeit hat nichts mit Charity und Almosen<br />

zu tun.“ Es geht um einen sozial<br />

verträglichen, direkten und fairenHandel.<br />

„Nach einem Stipendium vonSocial<br />

Impact Lab und zwei Preisen<br />

entschlossen wir uns 2016, unsere<br />

Jobs an den Nagel zu hängen. Seitdem<br />

sind wir Unternehmer“, so El-<br />

Mogaddedi, der jahrelang im Eventbereich<br />

arbeitete. Inzwischen verkauft<br />

Conflictfood neben Safran<br />

auch grünen Weizen aus Palästina<br />

sowie Teeaus Myanmar und unterstützt<br />

damit Bauern aus Konfliktregionen.<br />

„Wir vertreiben nicht nur<br />

Produkte,sonderninformieren auch<br />

über die Herkunftsgebiete,zum Beispiel<br />

durch Info- und Rezeptkarten<br />

sowie inVorträgen.“ Dasnächste Ziel<br />

der Gründer ist es, zwei Mitarbeiter<br />

einzustellen. Doch am wichtigsten<br />

ist ihnen der Sinn ihrer Arbeit: „Conflictfood<br />

ist unser Beitrag, die Welt<br />

ein kleinwenig besser zu machen.“<br />

Das inBerlin gegründete Social<br />

Impact Lab hat in den letzten zehn<br />

Jahren nicht nur„Callamidwife“ und<br />

Conflictfood gefördert, sondern<br />

knapp 600 Social Start-ups. „Unsere<br />

ideelle Stipendienförderung geschiehtdurchindividuellesCoaching,<br />

Mentoring und den Zugang zu relevanten<br />

Netzwerken“, berichtet<br />

Thorsten Jahnke vom Social Impact<br />

Lab. Esbegleitet Gründungen in ihrer<br />

Anfangsphase. Die Initiative vermittelt<br />

nicht nur relevantes Wissen,<br />

sondern steht den Gründern auch<br />

bei Verhandlungen mit Investoren<br />

zur Seite.<br />

Oft als Stiftung oder Verein<br />

„70 Prozent aller von uns geförderten<br />

Start-ups gibt es noch heute.<br />

Nicht alle sind allerdings Unternehmen<br />

geworden, manche sind Stiftungen<br />

oder Vereine, andere sowohl<br />

eine GmbH als auch ein Verein. Mitunter<br />

arbeitet ein Gründer auch<br />

ehrenamtlich“, erklärt Jahnke. IneinigenGebieten<br />

sind die Sozialunternehmen<br />

klassischen Start-ups sogar<br />

voraus: „Unsere Stipendiaten haben<br />

um die 500 Preise gewonnen. Außerdem<br />

ist es für Social Start-ups im Gegensatz<br />

zu andere Unternehmen<br />

kein Problem, Mitarbeiter zu finden<br />

... denn sie bieten eine sinnvolle Arbeit<br />

an!“<br />

Von Angelika Giorgis<br />

Imvergangenen Jahr unternahmen<br />

etwa 2,7 Millionen Deutsche eine<br />

Kreuzfahrt. Sie alle wollen während<br />

ihrer Reise gut, reichlich und vom<br />

Feinsten speisen. Auf der „Mein<br />

Schiff 1“ arbeiten dafür mehr als<br />

230 Köche in den Küchen der zwölf<br />

Restaurants.90TonnenWare, darunter<br />

80000 Eier, gehen für eine 14-tägige<br />

Tour mit an Bord. Frischware<br />

wird auch in den Häfen zugekauft.<br />

Mehr als 3000 erlesene Rezepte gibt<br />

es allein für das Hauptrestaurant Atlantik.<br />

Solche Dimensionen findet<br />

man selten an Land.<br />

Weil es schwierig ist, ausreichend<br />

Nachwuchs zu finden, entschloss<br />

sich sea chefs, ein Dienstleister für<br />

Reedereien, im Auftrag von TUI<br />

Cruises auf der Mein-Schiff-Flotte<br />

selbst Koch-Lehrlinge auszubilden.<br />

Das weltweit einmalige Projekt gilt<br />

für Schulabgänger ebenso wie für<br />

Quereinsteiger: Statt der üblichen<br />

drei Jahredauertdie Lehrenur zwei,<br />

denn gearbeitet wird anjedem Tag<br />

der Woche. Die jungen Leute schließen<br />

nach einem viermonatigen Einsatz<br />

ihretheoretische und praktische<br />

Ausbildung mit modularen Prüfungen<br />

ab.Zwischen den vier Einsätzen<br />

liegen jeweils zwei Monate Urlaub.<br />

André Rühlowkoordiniertfür sea<br />

chefs die Koch-Ausbildung auf den<br />

sieben Schiffen. Ziel ist ein international<br />

anerkannter Abschluss. Eine<br />

solche Lehre wird inÖsterreich auf<br />

dem zweiten Bildungsweg angeboten.<br />

Darum konnte zusammen mit<br />

dem Wirtschaftsförderungsinstitut<br />

Tirol ein Ausbildungs-Programm<br />

entwickelt werden. „Wir wollen die<br />

jungen Leute auch langfristig an uns<br />

binden und bieten nach der Lehre<br />

eine Weiterbildung in vier Modulen<br />

an, mit der man zum Sous Chef aufsteigen<br />

kann. Nach zwei weiteren<br />

Modulen ist sogar der Posten des<br />

Chefkochs drin“, so Rühlow.<br />

Kevin Herrmann aus Hamburg<br />

ging im März erstmals an Bord der<br />

„Mein Schiff 1“, die zwischen den<br />

Kochen lernen auf hoher See<br />

Die Berufsausbildung auf der „Mein-Schiff“-Flotte ist bisher weltweit einmalig. Schulabgänger sind ebenso willkommen wie Quereinsteiger<br />

Die Kochausbildung auf dem Schiff läuft anders als an Land.<br />

GETTYIMANOGES/WAVEBREAKMEDIA<br />

Kanarischen Inseln unterwegs war.<br />

Kevin hatte nach der Schule vomMilitärbis<br />

zum Verkäufer vieles ausprobiert,<br />

nichts passte.„Auf Youtube sah<br />

icheinen Film über die Koch-Ausbildung<br />

auf dem Meer.Das reizte mich.<br />

Auch der Zehn-Stunden-Tag und die<br />

Sieben-Tage-Woche schreckten<br />

mich nicht ab“, sagt der 24-jährige.<br />

Er findet das Leben an Bord spannend.<br />

Morgens um acht trifft er sich<br />

mit den anderen zum Frühstück. Danach<br />

beginnt der theoretische Unterricht.<br />

Ab 10.30 Uhr wird gearbeitet.<br />

Von13.30 bis 17 Uhr ist Pause.<br />

Anschließend haben die Lehrlinge<br />

eine Stunde praktische Ausbildung,<br />

ehe esbis 21.30 Uhr inder Küche<br />

weitergeht. Zwei Tage in der Woche<br />

sind „schulfrei“. „Ich fand in jedem<br />

Hafen bis zu drei Stunden Zeit, an<br />

Land zu gehen.“<br />

Der Schweizer Samuel Brunner<br />

ist sein Kochlehrer. „Wenn die Jugendlichen<br />

hierher kommen, wissen<br />

sie meist nicht, dass die Arbeit oft<br />

körperlich schwer ist und dass es gewisse<br />

Regeln an Bord gibt. So muss<br />

sich jeder Koch täglich rasieren.<br />

Auch eine Kopfbedeckung ist Pflicht.<br />

Aber nach einem Monat sind sie auf<br />

einem gutenWeg“, sagt er.Auf jedem<br />

Schiff gibt es einen Lehrer, der ausschließlich<br />

für die Ausbildung zuständig<br />

ist. Andre Rühlow berichtet,<br />

dass von den bisher 25 Azubis etwa<br />

jeder Fünfte nicht durchgehalten<br />

hat. An Land schmeißt jeder Zweite<br />

die Kochausbildung hin.<br />

Christian Sänger aus Potsdam<br />

kam am 14. Aprilaufs Schiff. Im März<br />

war er noch beim Recruiting-Day in<br />

Berlin. Dann ging alles recht schnell:<br />

Der 29-jährige absolvierte Sicherheitstrainings.<br />

Impfungen und Seetauglichkeit<br />

mussten nachgewiesen<br />

werden. Vorseinem Abitur lernte er<br />

in Panama Spanisch.„Ich liebe es die<br />

Welt zu sehen“, sagt der gelernte<br />

Kaufmann für Tourismus und Freizeit.<br />

„Ich koche auch gern.“ Dass er<br />

nicht seekrank wird, weiß er schon,<br />

denn er besitzt denSportbootführerschein<br />

Binnen undSee.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B7<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Bartverbot nur<br />

in speziellen<br />

Fällen<br />

Persönlichkeitsrecht geht vor<br />

Arbeitgeberinteresse<br />

Ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />

und Auftreten – eine Anforderung<br />

vonArbeitgebernanAngestellte,<br />

die eigentlich jeder nachvollziehen<br />

kann. Für einige Chefs gehört<br />

dazu jedoch, dass Angestellte glatt<br />

rasiert zur Arbeit kommen. Das ist<br />

nicht immer nach dem Geschmack<br />

der Mitarbeiter.Darfein Chef verbieten,<br />

dass Angestellte Bart tragen?<br />

„Vorgaben zum Aussehen greifen<br />

in die freie Entfaltung der Persönlichkeit<br />

ein“, erklärtJürgen Markowski,<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht in<br />

Nürnberg.Das gilt beiBärten ebenso<br />

wie bei Tätowierungen, Frisuren<br />

oder Piercings. In solchen Fällen<br />

steht im Zweifel das allgemeine Persönlichkeitsrecht,<br />

das im Grundgesetz<br />

festgeschrieben ist, dem Interesse<br />

des Arbeitgebers gegenüber.<br />

„Und die Persönlichkeitsrechte<br />

überwiegen in der Regel“, sagt der<br />

Fachanwalt, der Mitglied inder Arbeitsgemeinschaft<br />

Arbeitsrecht des<br />

Deutschen Anwaltvereins ist.<br />

Sollte es im Betrieb besondere<br />

Hygienevorschriften geben, kann<br />

der Arbeitgeber aber zum Beispiel<br />

verlangen, dass der Arbeitnehmer<br />

ein Bartnetz trägt, erläutert<br />

Markowski. Gleiches gilt für Sicherheitsbedenken.<br />

Etwa wenn ein Mitarbeiter<br />

an Maschinen tätig ist, in<br />

denen sich der Bart verfangen kann.<br />

Unter bestimmten Umständen<br />

kann ein Arbeitgeber auch von einem<br />

Angestellten mit Kundenkontakt<br />

ein gewisses Erscheinungsbild<br />

erwarten. Allerdings muss er im<br />

Streitfall sein berechtigtes Interesse<br />

nachweisen könne. „In aller Regel<br />

sind Vorschriften, die das persönliche<br />

Erscheinungsbild betreffen,<br />

nicht berechtigt.“<br />

Zudem gilt: „Jede kollektive oder<br />

generelle Anweisung,die das Verhalten<br />

von Beschäftigten betrifft, vor<br />

allem wenn diese Persönlichkeitsrechte<br />

von Angestellten berührt, ist<br />

mitbestimmungspflichtig“, sagt<br />

Markowski. Außerdem muss die akzeptierte<br />

Regelung dann in der Betriebsvereinbarung<br />

festgeschrieben<br />

werden. (dpa)<br />

Bart ab? Dazu muss der Arbeitgeber gute<br />

Gründe vorlegen.<br />

GETTYIMAGES/TVERDOHLIB<br />

Gute Argumente für den Chef, warum die eigene Arbeit mehr wert ist –solche Gespräche fallen Männern nicht leicht, Frauen offenbar aber noch schwerer.<br />

Beim Geld werden Frauen schweigsam<br />

Ungleiche Bezahlung,<br />

mangelnde Gleichberechtigung<br />

am Arbeitsplatz,<br />

mehr Männer in<br />

Führungspositionen als Frauen –<br />

über solche Schlagzeilen erhitzen<br />

sich zu Recht regelmäßig die Gemüter.<br />

Monster, das bekannte Online-<br />

Karriereportal, wollte den Gründen<br />

für diese Ungleichheit auf die Spur<br />

kommen und befragte 1000 Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer in<br />

Deutschland nach ihrem Verhalten<br />

in dieser Beziehung.<br />

Selbstbewusstsein als Faktor<br />

Umfrage: Weniger Frauen als Männer verhandeln hart über ihr Gehalt<br />

So sollte unter anderem die Frage<br />

beantwortet werden, ob die Unterschiede<br />

zwischen den Geschlechtern<br />

einzig und allein eine Konsequenz<br />

der seit je her männerdominierten<br />

Berufswelt sind, oder ob<br />

auch andere Faktoren eine Rolle<br />

spielen. Die Ergebnisse der Umfrage<br />

zeigen, dass Frauen –und zwar<br />

auch die, die privat sehr kommunikativ<br />

sind –esimBeruf versäumen,<br />

aktiv ihre Wünsche einzufordern.<br />

Männer hingegen sind da deutlich<br />

selbstbewusster.<br />

Eine Lehre aus der Umfrage: Im<br />

Privaten redet es sich leicht über Erfolge<br />

und Geld. Die 500 Frauen und<br />

500 Männer stellten sich einer ganzen<br />

Reihe von Fragen zu ihrem beruflichen<br />

und privaten Umgang mit<br />

Geld, Erfolg und Glück. Den Beginn<br />

macht die Frage nach ihren persönlichen<br />

Erfolgen. Berichten sie Freunden<br />

und der Familie gerne vonprivaten<br />

Errungenschaften wie sportlichen<br />

Leistungen in einem Marathon<br />

oder der Vollendung eines Bildes?<br />

DieFrauen liegen hier klar vorne.<br />

Gut 44Prozent können nicht an<br />

sich halten und teilen ihre privaten<br />

Erfolge gerne mit. Beiden Männern<br />

sind es lediglich 33 Prozent. Neben<br />

der reinen Freude darüber,die eigene<br />

Leistung mit geliebten Menschen<br />

zu teilen, steht für einige Befragte<br />

aber noch ein weiterer Aspekt<br />

im Vordergrund: ein wenig anzugeben.<br />

Hier nehmen sich Frauen und<br />

Männer fast nichts. Gut 17 Prozent<br />

der Frauen und 16 Prozent der Männer<br />

sehen für sich eine Motivation<br />

genau darin.<br />

In punkto Geld stellen sich den<br />

Monster-Analytikernzufolge Frauen<br />

nicht anund sprechen frei von der<br />

Leber weg –zumindest im Privaten.<br />

62 Prozent der Frauen reden gerne<br />

über Geld, während es bei den Männern<br />

nur 58 Prozent sind. Das alles<br />

sind –eigentlich –beste Voraussetzungen<br />

dafür,damit „frau“ sich auch<br />

im beruflichen Kontext nicht die<br />

Butter vom Brot nehmen lässt und<br />

selbstbewusst das einfordert, was ihr<br />

zusteht. Aber weit gefehlt: Was<br />

Frauen im Privaten völlig selbstverständlich<br />

beherrschen, insgesamt<br />

besser als die Männer, scheinen sie<br />

sofort wieder zu vergessen, wenn es<br />

um Berufliches geht.<br />

Besonders beim Thema Gehalt<br />

sind die Befragten häufig unzufrieden,<br />

was sich in einem Gespräch mit<br />

dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin<br />

leicht ansprechen ließe. Immerhin<br />

sagen 34 Prozent der Männer<br />

und gut 40 Prozent der Frauen,<br />

dass sie schon gerne etwas mehr Gehalt<br />

hätten. Neun Prozent der Frauen<br />

und sieben Prozent der Männer<br />

sind sogar sehr unzufrieden und erwarten<br />

wesentlich mehr Geld, als sie<br />

momentan erhalten. Besonders die<br />

Frauen haben also allen Grund, in<br />

die nächste Gehaltsverhandlung<br />

einzusteigen, da sie in Summe noch<br />

unzufriedener sind als ihre männlichen<br />

Kollegen. In Realität verhält es<br />

sich allerdings genau andersherum:<br />

ElfProzent der Frauen getrauen sich<br />

überhaupt nicht, nach mehr Geld zu<br />

fragen, aus Angst vor einer Zurückweisung.<br />

Auf der männlichen Seite<br />

teilen nur acht Prozentdiese Angst.<br />

Wernoch nicht an dieser ersten<br />

Hürde scheitert und tatsächlich um<br />

DPA<br />

einen Termin mit Arbeitgeber oder<br />

Arbeitgeberin bittet, hat da schon<br />

bessere Karten. Doch auch hier sind<br />

die Frauen längst nicht so selbstbewusst<br />

wie im Privaten. 14 Prozent<br />

der Männer lassen sich selbst nach<br />

gut vorgetragenen Argumenten<br />

ihrerseits mit weniger Gehalt abspeisen,<br />

als sie es eigentlich gefordert<br />

hatten. Bei den Frauen sind es<br />

18 Prozent. Harte Verhandlungen<br />

sind in diesem Bereich wohl eher etwas<br />

für die Männer. 15Prozent von<br />

ihnen lassen sich nicht so einfach<br />

abwimmeln und stehen entschlossen<br />

für ihreForderungen ein. Nurelf<br />

Prozent der Frauen trauen sich dieses<br />

Verhalten zu.<br />

Offensiver werden<br />

„Wenn man diese Zahlen sieht, lässt<br />

das eine klare Schlussfolgerung zu“,<br />

erklärt Sylvia Edmands, Geschäftsführerin<br />

bei Monster. „Man muss<br />

wissen, was man wert ist und darf<br />

nicht hoffen, dass es ohne Verhandlung<br />

einfach mehr Geld gibt! Hier<br />

haben die Männer deutlich mehr<br />

Mut und tragen Wünsche offensiver<br />

vor. Höchste Zeit für Frauen, ihre<br />

starke Stimme einzusetzen! Werim<br />

Privaten selbstbewusst auftritt, hat<br />

keinen Grund, es im Job anders zu<br />

machen.“ (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Pflegeschulen fehlen<br />

400 Millionen Euro<br />

DiePräsidentin des Deutschen<br />

Roten Kreuzes (DRK), GerdaHasselfeldt,<br />

hat voreinem Engpass in der<br />

Ausbildung vonAltenpflegern<br />

gewarnt. „Ohne eine ausreichende<br />

Finanzierung der Pflegeschulen<br />

wirdsich der Fachkräftemangel in<br />

diesem Bereich weiter verschärfen“,<br />

sagte Hasselfeldt. Nach bisherigem<br />

Stand werdedie vonder Bundesregierung<br />

angestrebte Steigerung der<br />

Ausbildungszahlen um zehn Prozent<br />

nicht erreicht. Nach ihren Worten<br />

fehle bislang diedringend benötigte<br />

Anschubfinanzierung für die<br />

Pflegeschulen in Höhe vonrund<br />

400 MillionenEuro. „Der Bund hat<br />

2019 dafür keine Haushaltsmittel<br />

eingeplant“, so Hasselfeldt. Ab<br />

2020 wirddie Pflegeausbildung neu<br />

geregelt -dann soll bundesweit kein<br />

Schulgeld mehr fällig werden, Azubis<br />

sollen vielmehr Vergütungen<br />

bekommen. (dpa)<br />

Wechsel im Berufsleben mit<br />

staatlicher Unterstützung<br />

Dierheinland-pfälzische Ministerpräsidentin<br />

und SPD-Vize-Chefin<br />

Malu Dreyer hat ein Recht auf einen<br />

Berufswechsel mit staatlicher<br />

Unterstützung für alle gefordert.<br />

„Wir wollen dafür sorgen, dass<br />

künftig jeder,der noch einmal einen<br />

Wechsel im Berufsleben anstrebt,<br />

das auch mit staatlicher Unterstützung<br />

tun kann“, sagteDreyer. Zur<br />

Begründung sagte sie: „Als Schlekker<br />

dichtmachte,gab es bei uns in<br />

Rheinland-Pfalz eine Frau, die nach<br />

ihrer Kündigung zur Krankenschwester<br />

umschulen wollte.Die<br />

Ausbildung aber konnte siesich<br />

nicht leisten.“ Eine Umschulung auf<br />

einen Mangelberuf nützeder<br />

Gesellschaft insgesamt,betonte<br />

Dreyer. (dpa)<br />

Wasbei einer<br />

Trainee-Stelle wichtig ist<br />

Gerade für Absolventen, die nach<br />

dem Studium noch keine Idee<br />

haben, wo es einmal hingehen soll,<br />

ist ein Trainee-Programm eine gute<br />

Sache. Interessenten rät Jens Behrmann,<br />

Leiter des Career Service der<br />

Universität Kassel, sich ein Programm<br />

zu suchen, das mindestens<br />

18 bis 24 Monate dauert. Andernfalls<br />

sei zu wenig Zeit, um einen<br />

fundierten Einblick zu bekommen.<br />

Besonders auf Kommunikationsund<br />

Teamfähigkeit, Kunden- und<br />

Konfliktmanagement, Stress- und<br />

Selbstmanagement sollten die<br />

Absolventen geschult werden. Je<br />

nach Ziel der Berufseinsteiger sollten<br />

auch Projektmanagement und<br />

Führungskompetenzen auf dem<br />

Plan stehen. (dpa)<br />

Kaufmännische Berufe<br />

Immobilienmakler/in mit Berufspraxis<br />

für Akquisition und Verkauf<br />

von Immobilien von alteingesessener<br />

Gesellschaft zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht,<br />

schriftliche Bewerbung<br />

mit Lebenslauf erbeten an<br />

mail@franzimmobilien.de<br />

Bürohilfe (m/w/d) für 20Stunden<br />

pro Woche vormittags<br />

schnellstmöglich von Handwerksbetrieb<br />

in Berlin-Buckow<br />

gesucht. Tel. :030 746 81 630<br />

Werden Sie ein Teil von uns... engagierte<br />

und dynamische Immobilienfirma<br />

im Wachstum.<br />

Unser Team sucht zur Verstärkung<br />

ab sofort eine(n) Immobilienverwalter(in)<br />

mit dem<br />

Schwerpunkt WEG. Wir bieten<br />

einen modernen Arbeitsplatz in<br />

zentraler Lage, ein tolles, aufgeschlossenes,<br />

herzliches<br />

Team, Jahresbonus, Weihnachtsgeld,<br />

regelmäßige Weiterbildungen,<br />

Teamevents. Wir<br />

freuen uns auf Sie:<br />

bewerbung@gehrung-berlin.de<br />

www.berliner-jobmarkt.de<br />

Buchhalter/in, Hausverwalter/in<br />

gesucht. Harald Opolka GmbH,<br />

Manteuffelstr. 85, 10997 Berlin.<br />

Tel.: 0170 47 82 301. Mail: harald.<br />

opolka@zweibrueder.com<br />

2. Standbein für Steuerfachleute<br />

t (09632)9229120, Mo-Fr 8-18 h<br />

Steuerverbund.de/Standbein.<br />

technische Berufe<br />

Bauleiterw/m/dzur Betreuungunserer<br />

BVim Raum Berlin unbefristet<br />

in VZ zur Verstärkung<br />

unseres Teams ab sofort gesucht.<br />

Gehalt nach VB. Bewerbung<br />

unter: Concept-MT-<br />

GmbH, Holzstr. 2, 13359 Berlin,<br />

sekretariat@cmt-berlin.com<br />

Dentallabor sucht Zahntechnikermeister/in,Zahntechniker/in<br />

für<br />

die Bereiche Keramik, Edelmetall,<br />

Prothetik in Charlottenburg.<br />

Emil J. Bader Dentaltechnik<br />

GmbH, Ilsenburger Str. 15,<br />

10589 Berlin, Tel. 0171-765 66 14<br />

bader@ohc-berlin.com<br />

Erfahrener Blitzschutz- oder Elektro-Monteur<br />

(m/w/d) mit PKW-<br />

FS für sofortige Anstellung bei<br />

Vollzeit von Handwerksbetrieb<br />

in Berlin-Neukölln gesucht.<br />

Tel.: 030 746 81 630<br />

gesundheitswesen/<br />

wissenschaft<br />

MTRA mit Schwerpunkt MRT/CT<br />

ab sofort gesucht, gerne auch<br />

TZ. Rad. Praxis (4 Ärzte) in Berlin-Lichtenberg,<br />

volldigitalisiert,<br />

alle Modalitäten. Mamma-<br />

MRT und Herz-MRT. Großzügige<br />

helle Räume, nettes Team.<br />

Flexible Arbeitszeiten. Parkplatz<br />

in Tiefgarage. Tram vor<br />

der Tür. Bewerbung bitte an:<br />

Radiologie, Möllendorffstr. 52<br />

in 10367 Berlin, z.Hd. Herr Gottlieb;<br />

www.ri-berlin.de<br />

Allgemeinmedizinische Praxis in<br />

Trept.-Köpenick sucht zur zeitnahen<br />

Verstärkung eine zuverlässige<br />

u. umsichtige MFA (30<br />

Std./Wo./1 Spätdienst), NR wäre<br />

nett.; Tel.: 030 /677 05 36<br />

MVZ für Gynäkologie su. ab sofort<br />

MFA, auch für OP, für 30-40<br />

h/Wo. Bew. bitte an: info@<br />

berliner-kinderwunsch.de<br />

dienstleistungen/<br />

weitere Berufe<br />

Küchenhilfe (m/w/d) ges. AZ:<br />

Di-Sa von 12-19 Uhr (So +Mo<br />

frei), auch TZ und Rentner<br />

möglich. Tel.: 0163 316 03 04<br />

Su. Gebäudereiniger/in f. d. Bereich<br />

Berlin u. Altglienicke, telef.<br />

9-14 Uhr: 030- 64 09 56 05<br />

Ältere Putzfrauen ges. 2x in d.<br />

Woche vormittags ca. 5 Std.,<br />

450 €monatl. 030/ 797 887 30<br />

BerlinMobil sucht ab sofort für<br />

neue Aufträge Fahrer/innen (von<br />

Minijobbasis bis Festanstellung)<br />

für die Schüler- und Behindertenbeförderung<br />

für das gesamte<br />

Stadtgebiet Berlin. Arbeitstage:<br />

Mo bis Fr, Wochenende<br />

generell frei. Bei Interesse bitte<br />

telefonisch unter<br />

030-422199-12 bewerben.<br />

MVZ für Gynäkologie su. OP-Hilfe<br />

u. Reinigungskraft (auch ungelernt)<br />

für 35 h/Wo. Bewerbung<br />

bitte an: info@berlinerkinderwunsch.de<br />

Glück<br />

„Man muss Glück teilen, um es zu multiplizieren.“<br />

Marie von Ebner-Eschenbach<br />

sos-kinderdoerfer.de<br />

Zukunftschance.<br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50


B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Bildung<br />

Ein achtjähriges Mädchen übt in ihrem Schreibheft Rechtschreibung –wie die im Unterricht vermittelt wird, ist seit Jahren ein Aufregerthema für Eltern von Grundschülern.<br />

DPA<br />

Social Media statt Bücher<br />

Dass Grundschüler immer schlechter in Rechtschreibung werden, hat viele Ursachen. Die umstrittene Methode „Schreiben nach Gehör“ ist nur eine davon<br />

VonDorothea Hülsmeier<br />

Fata“, „Hunt“ und „Mama, ich<br />

hap dich lip“ –wenn Grundschüler<br />

so drauflos schreiben,<br />

dann kocht bei vielen<br />

Eltern die Wut hoch. „Lesen durch<br />

Schreiben“ heißt die Methode, die<br />

allgemein zum Sündenbock für das<br />

sinkende Rechtschreibniveau geworden<br />

ist.<br />

Umstrittene Methoden<br />

DasKonzept des Schweizer Reformpädagogen<br />

Jürgen Reichen<br />

(1939-2009) aus den 1980er Jahren<br />

steht inzwischen in vielen Bundesländern<br />

auf dem Index. Jahrelang<br />

sollten ABC-Schützen nach dieser<br />

Methode anfangs nach Gehör<br />

schreiben, ohne von Lehrern oder<br />

Elternkorrigiertzuwerden.<br />

Kürzlich verordnete auch Nordrhein-Westfalens<br />

Schulministerin<br />

Yvonne Gebauer (FDP) den Grundschullehrern<br />

eine neue Handreichung,<br />

die die wilden Anfangsschreibversuche<br />

der Schüler wieder<br />

einfangen soll. „Die Regeln der deutschen<br />

Rechtschreibung können und<br />

müssen vonder ersten Klasse an gelernt<br />

werden“, erklärte Gebauer.<br />

Mehr als jeder fünfte Viertklässler in<br />

Deutschland erfüllt in seinen Rechtschreib-Fertigkeiten<br />

einer Studie des<br />

Instituts zur Qualitätsentwicklung<br />

im Bildungswesen (IQB) zufolge die<br />

Mindeststandards nicht.<br />

In Hamburg und Schleswig-Holstein<br />

ist die umstrittene Methode<br />

des „Schreibens nach Gehör“ schon<br />

verboten. Auch in Bayern oder Baden-Württemberg<br />

sowie in den<br />

meisten Ost-Bundesländern kommt<br />

„Lesen durch Schreiben“ nicht zum<br />

Einsatz. Bestätigt fühlen sich die Kritiker<br />

durch eine Bonner Studie, wonach<br />

Grundschüler Orthografie am<br />

besten nach der klassischen Fibelmethode<br />

lernen, also erst Buchstabe<br />

für Buchstabe und dannWörter.<br />

Ganz so einfach ist es aber nicht.<br />

Denn nur zwei bis drei Prozent der<br />

Grundschulen wenden bundesweit<br />

überhaupt die Methode des Schreibens<br />

nach GehörinReinforman, so<br />

die Schätzungen. „Das ist so ein<br />

Schlagwort, aber nicht die Unterrichtsrealität“,<br />

sagt Anne Deimel<br />

vom Verband Bildung und Erziehung<br />

(VBE).Das reine „Lesen durch<br />

Schreiben“ nach der Reichen-Methode<br />

werde kaum praktiziert. Deimel<br />

ist selbst Grundschullehrerin.<br />

Lehrkräfte ließen die Kinder beim<br />

Erlernen der Rechtschreibung nicht<br />

allein, betont sie. Der richtige Methodenmix<br />

sei der Schlüssel zum<br />

richtigen Schreiben. „Nicht fürjedes<br />

Kind ist jeder Ansatz gleich gut“,<br />

sagt Deimel.<br />

In der dritten Klasse einer Grundschule<br />

im Düsseldorfer Norden<br />

schreiben die Kinder fast fehlerlos<br />

ihre kleinen Geschichten. „Pitza“<br />

statt „Pizza“ ist einer der ganz wenigen<br />

Fehler. Lehrerin Monika L. (58)<br />

ist seit fast 30 Jahren im Schuldienst<br />

und hat sogar noch das Heft mit Reichens<br />

Methode in ihrem Bücherschrank.<br />

In einem gibt sie Reichen<br />

zumindest ein bisschen Recht:<br />

„Wenn ich nicht nach Gehör arbeite,<br />

lerne ich gar nichts.“ Problematisch<br />

„Die Illusion, wenn wir wieder so unterrichten<br />

würden wie früher,dann hätten wir das Problem<br />

nicht, die müssen wir uns abschminken.“<br />

Bildungsforscher Hans Brügelmann<br />

werde esaber, wenn eskein Korrektiv<br />

gebe. Nie wäre sie selbst auf die<br />

Idee gekommen, die Schüler nicht zu<br />

korrigieren. Lehrerin L. setzt auf ein<br />

viel differenzierteres Lautlernsystem<br />

als die einfache Anlauttabelle Reichens,<br />

die nur die Anfangsbuchstaben<br />

vonWörtern Lauten zuordnete.<br />

„Es ist auch entscheidend, wo im<br />

Wort der Laut sitzt, ob die Silbe betont<br />

ist oder nicht“, sagt sie.<br />

Rechtschreibung sei nun mal ein<br />

komplexerVorgang, in dem viele Sinne<br />

wie Sprechen, Sehen, Motorik<br />

und besonders das Hören eine Rolle<br />

spielten. Ihre Schüler sollen deshalb<br />

beim Schreiben immer die Silben<br />

mitsprechen.„Natürlich regt sich die<br />

halbe Elternschaft darüber auf, dass<br />

die Kinder nicht mehr gescheit<br />

schreiben lernen“, sagt L. Die Gründe<br />

dafür seien aber ein „großes Paket“.<br />

Mangelnde Konzentration,<br />

schreibmotorische Probleme,all das<br />

gehöredazu.<br />

Hanna Sauerborn, Präsidentin<br />

der Deutschen Gesellschaft für Lesen<br />

und Schreiben, sieht das zu späte<br />

Korrigieren als eines der Hauptprobleme.<br />

„Es hat sich im Fach<br />

Deutsch die absurde Haltung eingebürgert,<br />

Fehler nicht mehr von Anfang<br />

an zu verbessern“, moniert sie.<br />

In Mathe würden Fehler ja auch<br />

korrigiert. Der Grund für sinkende<br />

Rechtschreibleistung sei aber nicht<br />

allein die Reichen-Methode, meint<br />

Sauerborn. Zu heterogen seien die<br />

Klassen heutzutage. Letztlich komme<br />

es immer auf den Lehrer an.<br />

Auch der Präsident des Deutschen<br />

Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger,<br />

räumt ein: „Die abfallenden<br />

Rechtschreibleistungen beobachten<br />

wir nicht nur in den Ländern, die<br />

sehr stark auf die Lesen-durch-<br />

Schreiben-Methode gesetzt haben.“<br />

Auch in den Ost-Bundesländern, wo<br />

die Methode nie verbreitet war,sinke<br />

das Niveau.„Es ist ein ganzes Bündel<br />

vonUrsachen.“<br />

Einfluss durch Social Media<br />

So spiele das zusammenhängende<br />

Lesen nur noch eine geringere Rolle<br />

bei Kindern. „Sie lesen halt keine Bücher<br />

mehr“, sagt Meidinger. Stattdessen<br />

würden täglich Hunderte<br />

Kurznachrichten gelesen. „In sozialen<br />

Netzwerken spielt die Rechtschreibung<br />

keine Rolle.“ Auch Bildungsforscher<br />

Hans Brügelmann<br />

sieht viele Ursachen am Rechtschreibdrama<br />

beteiligt. „Seit Jahrzehnten<br />

wirdüber die Rechtschreibkatastrophe<br />

geklagt“,sagt er.„Schon<br />

frühereStudien haben immer wieder<br />

schlechte Leistungen in diesem Bereich<br />

belegt.“ Relativieren will Brügelmann<br />

nichts. „Aber die Illusion,<br />

wenn wir wieder so unterrichten<br />

würden wie früher, dann hätten wir<br />

das Problem nicht, die müssen wir<br />

uns abschminken.“ (dpa)<br />

Besseressen,<br />

längerleben<br />

Der <strong>Berliner</strong> Arzt und Naturheilkundler<br />

Prof.Andreas Michalsen gibt Tipps zum<br />

Gesundsein, -werden und -bleiben<br />

Morgen<br />

lesen!<br />

Fotos: Rolf Kremming, Fotolia, Frederic Kern/imagoimages<br />

Ronald Zehrfeld<br />

„Dafahre<br />

ich lieber<br />

Taxi!“<br />

Der Schauspieler ist sehr<br />

wählerisch. Interview mit<br />

einem Unangepassten<br />

AM<br />

SONNTAG<br />

Der vonhier


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B9<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Mobile Welten<br />

Das kann<br />

ganz schön<br />

teuer werden<br />

Verkehrssünden im Ausland<br />

sollten beglichen werden<br />

Tempo überschritten, während<br />

der Fahrtmit dem Handy telefoniert<br />

oder falsch geparkt? Osterurlauber<br />

sollten sich vorab über die<br />

Verkehrsregeln im Ferienland informieren.<br />

Die meisten europäischen<br />

Reiseländer gehen deutlich härter<br />

gegen Verkehrssünder vor als<br />

Deutschland. Das reicht mitunter<br />

von hohen Geldbußen über Freiheitsentzug<br />

bis zur Beschlagnahmung<br />

des Fahrzeugs. Bußgeldverfahren<br />

werden europaweit verfolgt.<br />

An der Spitze der Länder mit den<br />

höchsten Bußgeldsätzen stehen neben<br />

den skandinavischen Ländern<br />

Norwegen, Schweden und Finnland<br />

auch die Niederlande, die Schweiz<br />

und Italien. Wer20km/h zu schnell<br />

fährt, riskiert inNorwegen ein Bußgeld<br />

von mindestens 480 Euro. In<br />

Schweden sind es 230 Euro, inFinnland<br />

200 Euro, inItalien 175 Euro, in<br />

den Niederlanden 170 Euro und in<br />

der Schweiz 160 Euro. InDeutschland<br />

muss man dafür höchstens 35<br />

Euro berappen.<br />

Auch bei Fahren unter Alkoholeinfluss<br />

zeigen die Länder Härte –allen<br />

voranItalien: Bei1,5 Promille im<br />

Blut kann die Polizei das Fahrzeug<br />

enteignen, sofern Fahrer und Halter<br />

identisch sind. In Dänemarkbesteht<br />

eine ähnliche Regelung ab 2,0 Promille.<br />

InSchweden und Spanien klicken<br />

bei 1,0 Promille beziehungsweise<br />

1,2 Promille sogar die Handschellen.<br />

Telefonieren am Steuer ohne<br />

Freisprecheinrichtung kann die Urlaubskasse<br />

ebenfalls stark belasten.<br />

Was diese Ordnungswidrigkeit angeht,<br />

kennen insbesondere die Niederlande,<br />

Großbritannien und Dänemark<br />

kein Pardon. Die Forderungen<br />

liegen bei rund 200 Euro.<br />

Auch Falschparker können keine<br />

Nachsicht erwarten. Besonders kostspielig<br />

wird falsches Parken etwa in<br />

Spanien (bis 200 Euro)und den Niederlanden<br />

(95 Euro), auf Zypern (85<br />

Euro) und in Dänemark (70 Euro).<br />

ZumVergleich: In Deutschland geht<br />

es bei 10 Euro los.<br />

Wenn das Knöllchen aus dem<br />

Ausland kommt, sollten es Autofahrer<br />

möglichst schnell bezahlen. Italien,<br />

Frankreich und Spanien beispielsweise<br />

gewähren bei Sofortzahlung<br />

zum Teil hohe Rabatte. Wenn<br />

der Bescheid fehlerhaft oder der Betrag<br />

offensichtlich zu hoch ist, empfiehlt<br />

der ADAC, juristischen Beistand<br />

zu suchen und gegebenenfalls<br />

Einspruch einzulegen. (blz)<br />

Im Ausland geblitzt zu werden, kann<br />

richtig teuer werden.<br />

MID<br />

In seinen beiden zusätzlich Sport-Fahrprogrammen flitzt der Power-Fiesta ST wie auf Schienen um die Kurven. PR (2)<br />

Vergnügliche kleine Sünde<br />

Lesen Sie, was passiert, wenn man einem kleinen niedlichen Ford Fiesta 200 PS verpasst<br />

VonDennis Gauert<br />

Lange war es bei den Kleinwagen<br />

still um die Ford-Performance-Abteilung.<br />

Derletzte<br />

Fiesta ST wurde vor runden<br />

acht Jahren vorgestellt. Seit Mitte<br />

2018 legt Ford mit einer Dampframme<br />

nach, die ihresgleichen sucht.<br />

Drei Zylinder, ein Turbolader, eine<br />

Quaife-Diffferentialsperre, drei Fahrprogramme<br />

und eine Abgasanlage<br />

mit Rallye-Sound – die Beinheben<br />

gibt es noch gratis dazu. Deraktuelle<br />

Fiesta ST ist beim Downsizing so verrückt<br />

geworden, dass die Konkurrenz<br />

fromm wie ein Presbyterium daneben<br />

steht. Ab 22 600 Euro beginnt die<br />

Kleinwagensünde.<br />

Kleinwagen sollen nicht viel Sprit<br />

verbrauchen, genug Platz wenigstens<br />

für eine kleine Familie bieten<br />

und dabei ansehnlich und modern<br />

sein. Nun stellt Ford den Einkaufswagen<br />

auf sportliche Räder. Und ab<br />

diesem Punkt hören die meisten auf,<br />

die Geschichte zu lesen, weil sie die<br />

Pointe kennen: Ein Kleinwagen, der<br />

schnell vorwärts fährt und den Rücken<br />

anschließend wie nach einer<br />

Thai-Massage mit Ottfried Fischer<br />

knistern lässt. Kraft durch Schmerz<br />

nennt sich dieses Prinzip Auto, das<br />

Kurven –genau wie Ottfried Fischer -<br />

meistens geradeaus verlässt. Der Fiesta<br />

ST hingegen: Kung Fu.<br />

Gestählt aus dem Trainingslager<br />

Um einem Frontantrieb sein Gewicht<br />

vorne etwas ab zu trainieren<br />

braucht es umfangreiche Maßnahmen.<br />

Ford hat seinen Fiesta ins Trainingslager<br />

von Ford Performance<br />

geschickt und bietet seinen Kleinwagen<br />

erstmals mit einer mechanischen<br />

Differentialsperre und Verbundlenker-Hinterachse<br />

mit der<br />

höchsten Rollsteifigkeit aller Ford-<br />

Performance-Modelle. Einrohr-<br />

Dämpfer und richtungsgebundene<br />

Schraubenfedern kommen an der<br />

Hinterachse zum Einsatz, vornesind<br />

es Zweirohr-Dämpfer.InVerbindung<br />

mit einer 12:1 übersetzten Lenkung<br />

ist Fahrspaß garantiert.<br />

Im normalen Modus kommt davonnoch<br />

nicht viel rüber,dahier die<br />

Zylinderabschaltung aktiviertist, die<br />

Auspuffklappe nur nach Bedarf geöffnet<br />

wird und die Lenkung sich<br />

weich anfühlt. In diesem Modus sind<br />

Verbräuche unter sieben Liter Super<br />

95 kein Problem und der ST fährtdabei<br />

immer noch besser als sein Vorgänger.<br />

Auch komfortabel kann der<br />

kleine Renner.Selbst grobe Unebenheiten<br />

werden wirkungsvoll geschluckt.<br />

Die elektromechanische<br />

EPAS-Servolenkung gibt dabei klare,<br />

wenn auch synthetische Rückmeldung.<br />

In den beiden zusätzlichen Fahrprogrammen<br />

ST (straffe Lenkung,<br />

ESP ein, Traktionskontrolle ein, Auspuffklappe<br />

offen) und Track (Straffe<br />

Lenkung, ESP ein, Traktionskontrolle<br />

aus, Auspuffklappe offen) ging<br />

Ford so weit, dass mit dem optionalen<br />

Performance-Paket (1100 Euro)<br />

Beinheben möglich sind. Und das<br />

ziemlich leicht: Man fahre etwas<br />

schneller durch eine enge Kurveund<br />

lenke weiter ein als nötig: Schon hebt<br />

der Kleine das Bein wie ein Cup-<br />

Auto. Dabei fährt der Fiesta wie auf<br />

Schienen weiter –egal was man auch<br />

tut. 1160 Kilogramm Leergewicht<br />

sind der Schlüssel dazu. Damit wird<br />

der aufgepumpte Einkaufswagen zu<br />

einem Schreckensgespenst für die<br />

Sportwagenfraktion.<br />

Untermalt wirddas Spektakel von<br />

einem Dreizylinder-Turbo wie aus<br />

Dexters Labor. Drei Zylinder mit jeweils<br />

500 Kubikzentimeter Hubraum<br />

werden von einem Abgasturbolader<br />

so zwangsbeatmet, dass 200 PS dabei<br />

rauskommen. Obwohl es sich<br />

wie ein moderner Alptraum anhört,<br />

ist es dennoch paradiesisch: Denn<br />

durch ein kurzes Sechs-Gang-Getriebe<br />

und hervorragend abgestimmte<br />

Sportprogramme hängt der<br />

Motor so am Gas, dass Unwissende<br />

auf mindestens vier Brennkammern<br />

mit tippen. In 6,5 Sekunden geht es<br />

dank integrierter Launch-Control<br />

auf Tempo 100 km/h, bis zu 232<br />

km/h lassen sich vomTacho ablesen.<br />

Untermalt wird all das von einer<br />

Soundkulisse wie im Rallye-Simulator.<br />

Dafür bietet Ford eine aufpreispflichtige<br />

dreistufige Klappenauspuffanlage<br />

an, die in den Sportprogrammen<br />

jeden Schaltvorgang mit<br />

einem Solo auf der Walter-Röhl-Gedächtnisfanfare<br />

begleitet. Dann<br />

knallt und brodelt es aber nicht lange<br />

und schon werden die über ein<br />

Drehzahlband von 1600 bis 4000<br />

U/min anliegenden 290 Newtonmeter<br />

im Vorderachsdifferential in pure<br />

Traktion umgesetzt. Selbst auf den<br />

zum Testzeitpunkt montierten Winterreifen<br />

waren durchdrehende<br />

Räder damit nur selten ein Thema.<br />

Bei hohen Geschwindigkeiten<br />

weist der ST dank seines ausgeklügelten<br />

Aerodynamik-Paketes eine<br />

hohe Stabilität auf. Auch bei flotter<br />

Fahrt auf der Autobahn ist wenig<br />

Korrektur nötig, die Bremsen überzeugen<br />

durch gute Dosierbarkeit, einen<br />

klaren Druckpunkt und bissige<br />

Verzögerung. Landstraßen hingegen<br />

folgt die direkte Lenkung aber gerne,<br />

sodass Korrekturen nötig sind, Antriebseinflüsse<br />

bleiben dabei weitgehend<br />

fern. Gerade das macht das<br />

Fahren in Fords kleinem Spaßmobil<br />

aber auch aus: Manwirdnicht überfordert<br />

aber fühlt die Straße. Das ist<br />

vielen Sportabteilungen über die<br />

Jahreabhanden gekommen.<br />

Was Ford Jahre abhanden kam,<br />

war ein Innenraum, der gefällt. Das<br />

ist im neuen Fiesta glücklicherweise<br />

umfassend revidiert worden. Im ST<br />

werden die Bedienelemente von<br />

Carbon-Look-Leisten umschlossen,<br />

Schaltsäcke aus Leder mit Kontrastziernähten<br />

aufgefahren und der Fahrer<br />

thront in sportlichen Recaro-<br />

Stühlen mit gutem Seitenhalt und<br />

Restkomfort. DieMaterialanmutung<br />

ist deutlich verbessert worden, die<br />

Formen ansprechend. Seinen Kleinwagencharakter<br />

merkt man dem Fiesta<br />

eher bei den Türverkleidungen<br />

an, die aus kratzempfindlichem<br />

Kunststoff bestehen.<br />

Der Tacho ist sehr gut ablesbar<br />

und beherbergt ein Multifunktionsdisplay<br />

über das sich die wichtigsten<br />

Funktionen aufrufen lassen. PerMy-<br />

Key lassen sich die Fähigkeiten des<br />

ST für bestimmte Fahrer drosseln.<br />

DasBedienungssystem ist intuitiv zu<br />

steuern, leider ist der Fahrer aber bei<br />

jeder Fahrt damit beschäftigt, bestimmte<br />

Meldungen mit „OK“ auf<br />

dem Lenkrad zu bestätigen. Beialler<br />

Liebe zu digitalen Funktionen: Der<br />

Fahrer muss nicht das Gefühl haben,<br />

dass Windows 95 im Tacho läuft. Ansonsten<br />

funktioniert das Konzept<br />

gut, bringt aber eine verspielte Optik<br />

mit sich, die einer jungen Zielgruppe<br />

gefällt, ältere Semester vielleicht abschreckt.<br />

Anders zeigt sich das Ford<br />

Sync 3. Das Infotainmentsystem ist<br />

in seiner Bedienung vorbildlich intuitiv<br />

und kann mit Optionen wie<br />

Ford-Pass-Connect, DAB-Tuner,Navigation<br />

und Bang-&-Olufsen-<br />

Soundsystem ab 750 Euro konfiguriert<br />

werden. Das ausgewogen kernige<br />

Soundsystem ist eine klare<br />

Empfehlung.<br />

Dasbisher beste aller ST-Modelle<br />

Fazit: Der aktuelle Fiesta ST ist ein<br />

dynamisch überlegenes Komplettpaket<br />

von Fans für Fans. Fahrerisch<br />

das bisher beste ST-Modell überhaupt.<br />

Dazu gehört nicht nur der<br />

sparsame und kräftige Dreizylinder-<br />

Turbomotor,das Performance-Paket<br />

mit Quaife-Differentialsperre und<br />

die wild tosende Klappenauspuffanlage<br />

sondernauch die Praktikabilität<br />

und Gestaltung insgesamt. Ab 22 600<br />

Euro ist der ST zu haben, für 23 100<br />

mit Styling-Paket, ab 26 100 Euro mit<br />

Leder.Die Bestellung des optionalen<br />

Performance-Pakets für 1100 Euro<br />

ist in allen Fällen ein Muss mit erheblichem<br />

Mehrwert. (ampnet)<br />

Dieses Fahrzeug wurde uns zurVeürfgtung gerstellt<br />

Fiesta ST.Länge/Breite/Höhe (m): 4,04 x1,74 x<br />

1,47, Radstand (m): 2,49, Motor: R3-Turbobenziner,1497<br />

ccm, Leistung: 147 kW /200 PS,Spitze:<br />

232 km/h, Beschleunigung 0auf 100 km/h: 6,5<br />

Sek., ECE-Durchschnittsverbrauch:6,0 Liter,Testverbrauch:<br />

9Liter,CO2-Emissionen: 136 g/km,<br />

Tankinhalt: 42 Liter, Leergewicht/Zuladung: 1262<br />

kg /373 kg,Kofferraumvolumen: 269 Liter,Basispreis:<br />

22 600 Euro,Testwagenpreis: 27 400 Eur<br />

NACHRICHTEN<br />

Sicher im Sattel? Radfahrer<br />

brauchen Versicherung<br />

Wersich nach der Winterpause<br />

noch nicht wieder sicher im Fahrradsattel<br />

fühlt, sollte zumindest den<br />

richtigen Versicherungsschutz haben.<br />

Unverzichtbar ist aus Sicht des<br />

Bundes der Versicherten (BdV)in<br />

Hamburgeine Privathaftpflichtversicherung.<br />

DerGrund: Eine Person,<br />

die einer anderen einen Schaden<br />

zufügt, ist zum Ersatz des entstandenen<br />

Schadens verpflichtet. Wird<br />

zum Beispiel mit dem Fahrrad versehentlich<br />

eine anderePerson angefahren,<br />

muss der Schädiger in der<br />

Regel für dadurch entstehende Kosten<br />

aufkommen. Neben Schmerzensgeld<br />

oder Zahnersatzkosten<br />

kann im schlimmsten Fall eine lebenslange<br />

Rentenzahlung aufgrund<br />

einer Invalidität fällig werden. Eine<br />

private Haftpflichtversicherung<br />

übernimmt diese Aufwendungen.<br />

Undnicht nur das: DieVersicherung<br />

wehrtauch Ansprüche ab,die unberechtigt<br />

gestellt werden. (dpa)<br />

Aktive Blickführung bringt<br />

Sicherheit auf dem Motorrad<br />

Eine sogenannte aktiveBlickführung<br />

kann die Sicherheit für Motorradfahrerverbessern.<br />

AufGeraden blicken<br />

die Biker dabei weit voraus,damit sie<br />

den Streckenverlauf früh erfassen<br />

können -jeschneller sie unterwegs<br />

sind, desto weiter.Starr nach vorn<br />

schauen sollten sie aber nicht, sondernzugleich<br />

immer auch den Nahbereich<br />

vordem Motorrad und die<br />

Seiten checken, um alle wichtigen<br />

Informationen zu erfassen, rät das<br />

Institut für Zweiradsicherheit. In<br />

Kurven hingegen blicken Biker zu<br />

deren Ausgang, dies ziehe sie regelrecht<br />

hindurch. Undwer ein Hindernis<br />

umsteuernmuss,guckt immer in<br />

die freie Lücke.Wichtig sei es nicht<br />

das Hindernis zu fixieren, denn ansonsten<br />

steuereman darauf zu,<br />

warnt das Institut. (dpa)<br />

Mobile Schilder:Fahrer<br />

muss 30 Meternprüfen<br />

Wermobile Halteverbotsschilder<br />

ignoriert, muss damit rechnen, dass<br />

sein Fahrzeug abgeschleppt wird.<br />

Autofahrernist zuzumuten, eine<br />

Strecke von30Meternzukontrollieren,<br />

um solche temporären Schilder<br />

zu erkennen. Daszeigt ein Urteil des<br />

Verwaltungsgerichts Koblenz, auf<br />

das der ADAChinweist (Az.: 5K<br />

782/18.KO). (dpa)<br />

Für das Wischwasser besser<br />

kein Spüli nutzen<br />

Manche Autofahrer wollen Hausmittel<br />

für die Autopflege nutzen. Aufein<br />

selbst gemixtes Spüli-Wasser-Gemisch<br />

für die Wischwasseranlage<br />

verzichten Sparfüchse aber besser,<br />

rät VincenzoLucà vomTüv Süd.<br />

Denn das hat nicht die Reinigungswirkung<br />

der speziellen Sommerzusätze,<br />

die vorallem Insektenreste beseitigen<br />

sollen. Außerdem mag Lucà<br />

langfristig Schäden an den Scheibendichtungen<br />

sowie an den Polycarbonatabdeckungen<br />

der Scheinwerfer<br />

nicht ausschließen, falls diese<br />

auch an die Reinigungsanlage angeschlossen<br />

sind. Lucà rät zu den regulären<br />

Konzentraten oder Fertigmischungen<br />

aus dem Autozubehör.Bei<br />

sehr hartem Wasser sollten Autofahrerentmineralisiertes<br />

Wasser nutzen,<br />

um die Anlage auf Dauer nicht<br />

zu verkalken. (dpa)<br />

Verkäufe<br />

camping<br />

Neues Wohnmobil bis 6Personen<br />

zu vermieten, 150€/Tag inkl.,<br />

km. +Vers. Tel. 0170-3127506<br />

kaufgesuche<br />

Wir kaufen Wohnmobile +<br />

Wohnwagen, Tel. 03944-36160,<br />

www.wm-aw.de Fa.


B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Mobile Welten<br />

Der Skoda Scala macht den Lademeister<br />

Der Nachfolger des Rapid Spaceback hat im Fond Platz wie im Octavia und bietet mit 467 Litern den größten Kofferraum seiner Klasse<br />

VonRainer Bekeschus<br />

So ändern sich die Zeiten.<br />

Wurden Skoda-Modelle<br />

von manchem Autofreund<br />

noch vor einigen Jahren<br />

milde belächelt und als Ostkisten<br />

abgetan, so gilt die Marke inzwischen<br />

als ein guter Tipp. Neueste<br />

Kreation: der Scala, er ist ab dem 18.<br />

Mai erhältlich. Der Nachfolger des<br />

Rapid Spaceback baut als erster<br />

Tscheche auf der VW-Plattform<br />

MQB-AO auf, einem modularen<br />

Querbaukasten, auf dem auch der<br />

Polo oder Ibiza daherkommen. Allerdings<br />

durfte Skoda die Möglichkeiten<br />

des Unterbaus deutlich besser<br />

ausreizen. Mit einem Radstand<br />

von 2,65 Metern hat der Scala im<br />

Fond Platz wie im Octavia, bietet<br />

mit 467 Litern (Golf 380 Liter) auch<br />

noch den größten Kofferraum seiner<br />

Klasse.Wir haben ihn getestet.<br />

Man kann Hunden das Stöckchenholen<br />

beibringen oder Delphine<br />

lehren, durch einen Ring zu<br />

springen. Einem Kompakten ordentliche<br />

Pkw-Manieren anzutrainieren,<br />

verlangt mehr. Skoda scheint letzteresmit<br />

dem Scala (lateinisch: Leiter)<br />

geschafft zu haben. Schon beim Outfit<br />

besticht er mit seiner muskulösen,<br />

sportlichen Form, mit scharfen Linien<br />

und kristallinen Elementen.<br />

Der vom hauseigenen Design-Zentrum<br />

modellierte Kompakte ist nicht<br />

auf modische Kurzlebigkeit getrimmt,<br />

vielmehr brilliertermit zeitloser<br />

Eleganz. Man merkt, hier<br />

wurde mit Herzblut gearbeitet. Besonders<br />

prägnant wirken die flachen<br />

und pfeilförmigen Frontscheinwerfer,<br />

die großen unteren Lufteinlässe<br />

und die nett designten LED-Leuchten.<br />

Edel vonvornbis hinten<br />

Komplett edle Zutaten finden sich<br />

auch im Innenraum, wo der Scala<br />

vor Stil und Charisma fast schon<br />

strotzt. Wir machen es uns im geräumigen<br />

Vorderteil auf einem<br />

passgerechten Fahrersitz hinter<br />

dem gelungenem Dreispeichen-<br />

Lenkrad bequem, schauen auf ein<br />

gut sortiertes, komplett neu gestaltetes<br />

Cockpit und den freistehenden,<br />

bis zu 9,2 Zoll großen Touchscreen.<br />

Das gediegene Ambiente wird<br />

hier und da durch Lack und Elemente<br />

aus Chrom oder gebürstetem<br />

Alu geadelt. Für winterlichen<br />

Komfort sorgen auf Wunsch auch<br />

eine beheizbare Frontscheibe und<br />

die Lenkradheizung. Die Sitze bieten<br />

feste Polster,sind gut konturiert.<br />

Und: Der Scala ist das erste Modell<br />

der Marke, welches immer online<br />

ist. Ein Smartphone für den Internetkontakt<br />

entfällt, LTEsorgt stets<br />

für schnellen Kontakt. Auch vier<br />

USB-Anschlüsse sind zu haben, zwei<br />

vorn, zwei hinten. Allerdings sind es<br />

nur die kleinen C-Anschlüsse und<br />

die kosten auch noch 50 Euro Aufpreis.<br />

Die Linienführung des neuen Skoda Scala ist sportlich, aber unaufdringlich.<br />

PR<br />

Platz ist überall in Hülle und<br />

Fülle. Selbst ganz hinten. Wo andere<br />

Fünftürer mehr mit Lifestyle-Attitüden<br />

aufwarten, glänzt der Scala hinter<br />

der hoch öffnenden Heckklappe<br />

mit Platz-Kompetenz. Da lässt sich<br />

der den großen Kombis ähnelnde<br />

Kofferraum nach Umlegen der 60:40<br />

geteilten Rücksitzlehnen auf üppige<br />

1.410 Liter erweitern. 577 Kilo Zuladung<br />

gehen rein. Tipp: Wer öfter<br />

lange Gegenstände transportiert,<br />

sollte die optional umklappbareBeifahrerlehne<br />

ordern. Zur Variabilität<br />

im Gepäckabteil trägt auch der doppelte<br />

Boden bei –aufpreispflichtig,<br />

150 Euro.Und nicht zuletzt kann der<br />

Kompakte als erstes Fahrzeug seiner<br />

Klasse auf Wunsch mit einer elektrischen<br />

Heckklappe bestückt werden,<br />

die per Knopfdruck über der nur 66<br />

Zentimeter hohen Ladekante öffnet<br />

und schließt.<br />

Sparsam und kraftvoll<br />

Waswäre ein Skoda ohne die inzwischen<br />

fast schon legendären, pfiffigen<br />

Simply-Clever-Ideen für die Insassen.<br />

Neben dem bekannten Tickethalter<br />

an der A-Säule des Fahrers<br />

und dem Staufach samt Regenschirm<br />

inder Fahrertür kann man<br />

mit dem Eiskratzer im Tankdeckel<br />

nun auch das Profil der Reifen messen.<br />

Hilfreich beim Füllen des Scheibenwaschbehälters<br />

unter der Fronthaube<br />

ist jetzt erstmals gleich ein integrierter<br />

Trichter im Verschlussdeckel.<br />

Zum Start ist der Scala als Benziner<br />

mit 115 (ab 21.450 Euro)und 150<br />

PS (mit DSG ab 25.200 Euro) zuhaben,<br />

später im Jahr kommt noch ein<br />

1.0 TSI-Dreizylinder mit 95 PS Hinzu<br />

(ab 17.350 Euro) sowie gegen Ende<br />

des Jahres eine Erdgasvariante. Als<br />

einziger Diesel fungiertein 1.6er mit<br />

115 PS (ohne DSG ab 21.500 Euro,<br />

mit DSG ab 23.300 Euro), der natürlich<br />

SCR-Kat, AdBLue-Einspritzung<br />

sowie einen Dieselpartikelfilter an<br />

Bord hat.<br />

Wir haben letzteren (der im Motorenmix<br />

ca. 25 Prozent ausmachen<br />

soll) mit DSG ausprobiert. Er demonstriert<br />

eine gute Mischung aus<br />

sanften Manieren und Power. Freilich<br />

ist er mit seinen 250 Nm nicht<br />

der große Temperamentsbolzen, gefällt<br />

dennoch mit ausreichend<br />

Dampf. Und 200 km/h Spitze sind<br />

auch nicht von Pappe. Zudem ist er<br />

durchaus sparsam, selbst wenn er<br />

die im Datenblatt angegebenen 4,1<br />

Liter in der Praxis um mehr als einen<br />

Liter übertrifft. Nurdas Direktschaltgetriebe<br />

ist leider nicht so perfekt auf<br />

den Motor abgestimmt wie gewünscht.<br />

DasAuto wurde uns zur Verfügung gestellt von<br />

Skoda: Skoda Scala 1.6TDI,7-Gang-DSG. Motor:1,6-Liter-Vierzylinder-TD,115<br />

PS,0-100<br />

km/h: 10,3Sek., Spitze: 200km/h, Verbrauch:<br />

4,1 LiterDiesel,CO2-Wert108 g/km,Tank 50 Liter,Wendekreis<br />

10,2 Meter,Kofferraum 464–<br />

1.410 Liter,Leergewicht 1.300 Kilo,Zuladung<br />

577 Kilo, Preismit DSG 23.300 Euro.<br />

immo Platzfür die<br />

ganzeFamilie.<br />

Finde dein perfektes Zuhause<br />

berliner-zeitung.immowelt.de<br />

Gimmicks statt Glimmstängel<br />

Zigarettenanzünder haben längst neue Funktionen<br />

VonThomas Geiger<br />

Ein Aschenbecher kostet mittlerweile<br />

bei den meisten Autos extra,<br />

und auch für den Zigarettenanzünder<br />

mit der klassischen Glühspirale<br />

verlangen viele Hersteller inzwischen<br />

einen Aufpreis.Denn Rauchen<br />

am Steuer ist vonder Selbstverständlichkeit<br />

zum Sonderfall geworden.<br />

Doch so politisch korrekt die Autos<br />

von heute auch ausgestattet sind,<br />

zumindest die Hälfte des Zigarettenanzünders<br />

ist erhalten geblieben: die<br />

12-Volt-Steckdose.<br />

Schließlich kann man die Schnittstelle<br />

zum Bordnetz nicht nur für<br />

Glimmstängel nutzen. An Tankstellen,<br />

im Baumarkt, im Zubehörhandel<br />

und online gibt es Hunderte mehr<br />

oder minder sinnvolle, praktische<br />

und teure Gimmicks, die alle über<br />

diesen Anschluss betrieben werden.<br />

DasAngebot reicht vonWerkzeugen<br />

und Pflegegerätschaften wie<br />

dem Schlagschrauber oder dem<br />

Staubsauger bis hin zu Pannenhelfernwie<br />

Warn-und Arbeitsleuchten.<br />

Hinzu kommen die oft auch vonden<br />

Herstellern anstelle des Ersatzrades<br />

ins Auto gelegten Luftpumpen, mit<br />

denen man platte Reifen wieder auf<br />

Druck bringen kann.<br />

Es gibt auch Zubehör, mit dem<br />

man die Fahrt etwas komfortabler<br />

machen kann: Lüfter, Ventilatoren<br />

und Heizungen zum Beispiel. Oder<br />

Wärmematten als einfache Nachrüstlösung<br />

für eine Sitzheizung. Und<br />

wer die entlang der Autobahnen angebotenen<br />

Heißgetränke leid ist,<br />

kann vom Wasserkocher bis zur Espressomaschine<br />

in den 12-Volt-Anschluss<br />

so einiges stöpseln, was der<br />

Selbstversorger auf Reisen alles<br />

braucht.<br />

Dazu kommen aus der Abteilung<br />

Infotainment zahlreiche Gadgets für<br />

den Sound: Man kann über den Zigarettenanzünder<br />

einen Motorsoundgenerator<br />

betreiben, der<br />

selbst einen Kleinwagen klingen<br />

lässt wie einen Supersportler mit V8-<br />

Turbo.Oder wie ein Raumschiff. Und<br />

der sich über ein eingebautes Mikrofon<br />

auch noch dem individuellen<br />

Fahrstil anpasst. Es gibt Adapter für<br />

MP3-Player und Digitalradio und<br />

jede Menge Ladegeräte bis hin zum<br />

Spannungswandler mit 220-Volt-<br />

Anschluss.<br />

Doch egal welches Gimmick man<br />

mit der 12-Volt-Steckdose betreibt:<br />

Etwas Vorsicht ist angebracht, sagt<br />

Hans-Georg Marmit von der Sachverständigen-Organisation<br />

KÜS in<br />

Losheim am See.<br />

So muss man während des Fahrens<br />

darauf achten, dass die Accessoires<br />

nicht die Sicht blockieren, den<br />

Fahrer nicht ablenken oder behindern<br />

und bei einem unvorhergesehenen<br />

Ausweich- oder Bremsmanövernicht<br />

zum gefährlichen Geschoss<br />

werden. Und wenn man das Zubehör<br />

im Stehen nutzt, muss man immer<br />

die Batteriekapazität im Hinterkopf<br />

haben, sagt Marmit. Kleingeräte<br />

mit einer Leistungsaufnahme<br />

von wenigen Watt könne man bedenkenlos<br />

betreiben -doch Kaffeemaschinen,<br />

Akkusauger, Luftpumpen<br />

und Ladegeräte nutzt man besser<br />

nur mit laufendem Motor.<br />

Und sobreit das Angebot an Zubehör<br />

auch ist: Marmit sieht für den<br />

12-Volt-Anschluss inzwischen heftige<br />

Konkurrenz aufkommen, die im<br />

Auto heute fast genauso weit verbreitet<br />

ist: die USB-Schnittstelle. Weil<br />

diese noch sehr viel universeller und<br />

weiter verbreitet ist, gibt es für sie aus<br />

der Elektronikwelt sogar noch mehr<br />

Gadgets, die alle natürlich auch im<br />

Auto funktionieren. Selbst Raucher<br />

können die USB-Schnittstelle nutzen-als<br />

Ladebuchse für ihreE-Zigaretten.<br />

(dpa)<br />

Zubehör können Autofaher über die 12-<br />

Volt-Steckdose mit Strom versorgen. DPA


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B11<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Börse<br />

Tagesgeld Zins p.a. für Beträge<br />

Kundenkontakt ab 1€ 5.000€ 50.000€<br />

Advanzia */**<br />

advanzia.com - 1,00 1,00<br />

NIBC Direct */**<br />

nibcdirect.de 0,75 0,75 0,75<br />

Renault Bank direkt */**<br />

renault-bank-direkt.de 0,70 0,70 0,70<br />

RaboDirect */**<br />

rabodirect.de 0,66 0,66 0,66<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,41 0,41 0,41<br />

ING *<br />

ing.de 1,00 1,00 1,00<br />

Santander<br />

santander.de 0,03 0,03 0,03<br />

Postbank<br />

postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

BBBank<br />

bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />

berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />

mbsdirekt.de 0,01 0,01 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />

Sparda Berlin (Online)<br />

sparda-b.de - 0,001 0,001<br />

Mittelwert von 85 Banken 0,18 0,18 0,17<br />

*Neukunden /Neuanlagen<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Ratenkredite 10.000 Euro<br />

Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />

Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />

PSD Bank Nürnberg<br />

psd-nuernberg.de 2,93 2,93 2,93<br />

Deutsche Skatbank<br />

skatbank.de 2,94 2,94 2,94<br />

EthikBank<br />

ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />

DKB Deutsche Kreditbank<br />

dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />

SWK Bank<br />

couchkrdit.de 3,49 3,49 3,49<br />

Targobank<br />

targobank.de 3,10 3,10 3,10<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,78 3,78 3,78<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />

ING<br />

ing.de 3,99 3,99 3,99<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 2,99 2,99 3,19<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />

ABK Allgemeine Beamten Bank<br />

030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />

BBBank<br />

030 202480 5,82 5,61 5,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />

Mittelwert von 70 Banken 4,25 4,33 4,43<br />

Sparbriefe und<br />

langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />

Ziraat Bank<br />

ziraatbank.de 1,30 1,45 -<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 1,31 1,41 -<br />

OYAK ANKER Bank<br />

oyakankerbank.de 0,90 1,25 1,60<br />

akf bank **<br />

akf.de 1,05 1,20 1,20<br />

Akbank<br />

akbank.de 1,00 1,20 -<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,60 1,10 -<br />

Santander<br />

santander.de 0,60 0,90 1,22<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 0,05 0,05 0,30<br />

ING<br />

ing.de 0,07 0,12 -<br />

Postbank<br />

postbank.de - - -<br />

Isbank<br />

isbank.de 1,00 1,15 -<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de - - 0,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,01 - 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,72 0,91 0,89<br />

*Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />

abc Bank<br />

abcbank.de - 0,80 0,90<br />

PrivatBank 1891 **<br />

privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,40 0,50 0,60<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,65<br />

Deutsche Bank *<br />

deutsche-bank.de - 0,75 0,05<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,20<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING<br />

ing.de - - 0,03<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - 0,01<br />

Isbank<br />

isbank.de 0,35 0,35 0,50<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,002<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

-030/86986969 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,24 0,30 0,44<br />

*6Monate Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />

zurückfallende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Verlierer Index<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Investmentfonds<br />

Gewinner<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

aufholende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />

die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />

vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />

Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />

Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />

die horizontale Achse die Veränderung des<br />

vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />

relativ gesehen besten Performance befinden<br />

sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />

Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />

Performance links unten. Die Grösse der<br />

Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />

sind, richtet sich nach der Höhe der<br />

Marktkapitalisierung.<br />

AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />

02.05. 02.05. VORW.<br />

WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />

A.Ad.InGlA A 104,72 101,67 101,85<br />

Adifonds A A 128,52 122,40 122,45<br />

AdiverbaA A 169,41 161,34 160,68<br />

AdvFixedIncAEUR A 102,28 99,30 99,21<br />

Aktien Europa A A 93,74 89,28 89,64<br />

All Stratfds Ba A A 88,35 84,95 85,12<br />

BiotechnologieA A0,49 155,65 148,24 151,93<br />

ConcentraA A0,36 121,49 115,70 115,75<br />

CONVEST 21 VL A 61,98 59,03 59,35<br />

East. Europe EqA A1,96 97,48 92,84 93,89<br />

Emerging Europe A A 328,76 313,10 315,82<br />

Eur Renten AE A1,35 62,98 61,44 61,31<br />

Eur Renten KAE A0,41 41,82 41,00 40,97<br />

Euro RentenfondsAT T 106,98 104,37 104,15<br />

EuropaVisionA A0,95 28,11 26,77 26,71<br />

Europazins A A0,78 56,44 54,80 54,65<br />

Flexi Rentenf.A A1,27 93,90 90,72 90,68<br />

FondakA A 183,42 174,69 174,44<br />

Fondis A 88,10 83,90 84,34<br />

Fondra A 119,53 114,93 115,02<br />

Fonds Japan A* A0,19 60,17 57,30 57,30<br />

Fonds Schweiz A A1,41 470,07 447,69 448,77<br />

Geldmkt SP AE A0,36 46,61 46,61 46,62<br />

Gl. Intell. Cap.A A0,31 106,29 101,23 102,51<br />

Global Eq.Divid A A1,84 117,06 111,49 111,84<br />

Industria A A1,63 104,82 99,83 99,92<br />

Informationst.A A0,76 283,72 270,21 273,67<br />

Interglobal A A1,01 352,99 336,18 337,77<br />

InternRentA A0,36 48,51 47,10 47,22<br />

Kapital Plus A A0,65 65,61 63,70 63,78<br />

Nebw.Deutschl.A A0,95 317,10 302,00 300,90<br />

Nürnb.Eurold.A A 138,55 131,95 131,71<br />

Plusfonds A 157,99 150,47 150,86<br />

Rentenfonds A A0,90 87,27 85,14 85,08<br />

RohstofffondsA A0,31 65,65 62,52 64,90<br />

Thesaurus AT T 988,42 941,35 941,66<br />

Trsy ShrtTrm+€A A 94,42 93,49 93,47<br />

US Equity C2 A0,20 65,82 65,82 66,00<br />

US LargeCap Gr.A A0,28 97,59 92,94 93,52<br />

Verm.Deutschl.A A0,69 186,29 177,42 177,15<br />

Verm.Europa A A1,13 51,16 48,72 48,70<br />

Wachstum Eurol A A 123,71 117,82 117,51<br />

Wachstum Europa A A0,99 128,36 122,25 122,84<br />

ALTE LEIPZIGER<br />

Aktien Deutschland A 117,71 112,10 111,68<br />

Trust €uro Dfsv A 45,78 45,78 45,78<br />

Trust €uro Renten A 47,41 46,03 46,04<br />

WWW.AMPEGA.DE<br />

Amp DivPlus Akt P A2,50 135,29 128,85 127,96<br />

Amp GenderPlus Akt T 109,22 105,02 103,98<br />

Amp Global Renten A0,20 17,81 17,17 17,24<br />

Amp Rendite Renten A0,25 21,90 21,26 21,24<br />

BLACKROCK<br />

BGF EmeEurA2 EUR T 103,99 103,99 104,90<br />

Euro BondA2 T 29,37 29,37 29,32<br />

World EnergyA2 T 16,89 16,89 17,20<br />

World GoldA2 T 24,65 24,65 25,43<br />

BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />

Bd.Euro Med.Term* T 184,68 184,68 184,65<br />

Bd.Euro Sh.Term* T 122,24 122,24 122,23<br />

BNPP L1 Seasons Cl* T 99,67 99,13<br />

Eq.High Div.Europe* T 93,89 93,89 93,70<br />

Euro ShortTermBd* T 113,95 113,95 113,94<br />

MoneyMkt Euro* T 207,97 207,97 207,98<br />

CREDIT SUISSE<br />

CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2857,74 2857,74 2830,17<br />

CS EUROREAL* A1,54 7,55 7,55<br />

WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />

Aktfds RheinEdit P A 55,28 52,52 52,17<br />

AriDeka CF A0,65 71,51 67,94 67,83<br />

Berol.Ca.Chance A0,19 56,69 55,04 55,04<br />

Berol.Ca.Premium A0,21 68,31 66,00 65,95<br />

Berol.Ca.Sicherh. A0,16 43,98 42,91 42,95<br />

Berol.Ca.Wachst. A0,15 42,18 41,05 41,06<br />

BerolinaRent Deka A 40,95 39,52 39,48<br />

Deka Immob Europa A0,80 48,94 46,49 46,48<br />

Deka-Conv.Rent CF A 44,15 42,55 42,72<br />

Deka-Dtschl Akt Str A 108,97 103,78 103,29<br />

Deka-Europa Akt Str A 68,52 65,26 65,51<br />

DekaFonds CF A0,34 113,70 108,02 107,41<br />

DekaLux-EuropaTF A 60,60 60,60 60,44<br />

DekaLux-PharmaT.TF A 276,09 276,09 275,13<br />

DekaLuxT-Akt Asien A 796,03 756,25 754,38<br />

DekaRent-Intern. CF A0,12 19,94 19,36 19,39<br />

DekaSpezial CF A1,16 390,05 375,95 378,13<br />

DekaStruk.Wachst. A0,15 42,60 41,76 41,77<br />

DekaTresor T 89,32 87,14 87,06<br />

Digit Kommunik TF A 80,89 80,89 81,45<br />

EuropaSelect CF A0,40 67,52 65,08 64,95<br />

in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

+60<br />

+50<br />

+40<br />

+30<br />

+20<br />

+10<br />

DIE BESTEN IMMOBILIENFONDS IM VERGLEICH<br />

PREIS PERFORMANCE IN %<br />

TITEL ISIN 02.05. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />

Catella MAX DE000A0YFRV7 18,11 EUR 0,44 4,38 8,85 56,55 89,99 WWWWWW 0,97<br />

Catella European R DE000A0M98N2 13,97 EUR 0,29 3,33 11,02 30,35 44,18 WWWWWWWWWW 1,69<br />

Catella Multiten. Stiftung* DE000A1J3MZ0 12,20 EUR 0,25 0,50 10,65 26,62 38,07 WWWWWWWW 1,40<br />

Catella Cat.Scandia Chance* DE000A1JGCQ6 13,01 EUR 2,29 7,13 10,32 26,14 31,85 WWWWWWWWW 1,45<br />

Henderson PanEuro Prop Eq A2 LU0088927925 50,38 EUR 0,74 9,57 7,37 24,76 73,58 WWWWWWWWWWW 1,87<br />

Catella Sar Sust Prop-EuCi* DE000A1JB0F1 1195,49 EUR 0,72 5,48 6,90 24,76 30,94 WWWWWWW 1,22<br />

Catella Immo-Spez-Süddeut.* DE000A1H7BM4 12,32 EUR 0,50 4,46 7,22 24,15 35,03 WWWWWWWW 1,32<br />

Henderson Horizon Globa LU0209137388 23,54 USD 0,86 12,90 13,34 23,78 36,83 WWWWWWWWWWW 1,87<br />

La Français Ve-RI L. Real Est DE0009763276 27,67 EUR –1,42 11,54 14,46 19,11 46,98 WWWWWWWWWWW 1,80<br />

Henderson Horizon Asia* LU0229494975 18,60 USD –0,53 16,03 5,86 13,14 19,46 WWWWWWWWWWW 1,91<br />

Deka Immo bEuropa DE0009809566 46,49 EUR 0,26 1,89 3,67 10,08 14,94 WWWWWW 0,97<br />

DWS Gb. grundb.Fok Deu RC DE0009807081 52,88 EUR 0,30 2,07 3,84 10,02 WWWWW 0,86<br />

UniRealEst UniImmo:Dt.* DE0009805507 93,19 EUR 0,33 1,50 2,84 9,02 15,19 WWWWWW 0,93<br />

KanAM Spez Leading Cities Inv* DE0006791825 106,26 EUR 0,28 1,55 3,14 8,89 17,82 WWWWWW 1,08<br />

DWS grundb.europa RC DE0009807008 40,02 EUR 0,28 1,49 3,12 8,54 14,60 WWWWWW 1,08<br />

Deka Immo WestInv. InterSel. DE0009801423 47,22 EUR 0,38 1,37 3,39 8,14 12,64 WWWW 0,73<br />

Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />

i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />

Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />

Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />

Keppler-EmMkts-Inv A 40,15 38,24 38,41<br />

Lingohr-Eurp-Sys A1,15 73,64 70,13 70,40<br />

Lingohr-Systemat A1,22 123,73 117,84 118,78<br />

Multirent-Invest A 36,68 35,61 35,54<br />

Naspa-Europafonds T 46,11 46,11 46,04<br />

PrivatDepot 3B A 30,45 30,45 30,46<br />

RenditDeka A0,15 24,38 23,67 23,63<br />

Rntfds RheinEdit A 29,92 28,87 28,82<br />

StarCap-Corp Bd-Inv A 31,31 31,00 30,98<br />

Technologie CF T0,12 41,78 40,27 40,75<br />

Weltzins-Invest P A 25,99 25,23 25,34<br />

WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />

Basler-Aktienf DWS A0,34 68,11 65,04 65,04<br />

Basler-InternDWS A1,26 116,00 110,78 110,92<br />

Basler-Rentenf DWS A0,45 26,09 24,91 24,87<br />

Deut ESG Eurp Eq L T 75,99 73,24 73,47<br />

Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 100,45 97,43 97,45<br />

Deut.Inv.IGlBdHCRC T 105,30 102,66 102,63<br />

Deut.Inv.IIAs.T.Di T 159,28 151,31 150,49<br />

DI IMultiADyn LD* 0,38 108,73 103,29 103,29<br />

DWS€UltSh FI6-12 T 68,01 68,01 68,00<br />

DWSAkkumula T 1218,27 1160,25 1166,93<br />

DWSAkt.Strat.D T 430,78 410,26 410,15<br />

DWSBalance T 113,83 109,45 109,65<br />

DWSBiotech T 203,68 193,98 198,54<br />

DWSConc GS&P Food A 362,29 345,03 343,76<br />

DWSCov Bond Fd LD A 55,93 54,56 54,59<br />

DWSD.Akt.O T 406,64 406,64 406,13<br />

DWSDefensiv T 116,19 112,80 112,94<br />

DWSDeutschland T 237,81 226,48 226,29<br />

DWSEUR Bds (Long) T 1886,57 1831,61 1829,70<br />

DWSEUR Reserve LC T 134,55 133,21 133,22<br />

DWSEurlStrRent LD A 33,27 32,45 32,40<br />

DWSEurop. Opp LD A 337,76 321,67 324,39<br />

DWSEurorenta A1,31 57,25 55,57 55,54<br />

DWSEurovesta A 132,10 125,80 126,32<br />

DWSFinanTypO ND A 67,91 67,91 67,45<br />

DWSGM&MTypO A 59,38 59,38 60,64<br />

DWSGlb.SM Cap A 73,28 69,79 70,15<br />

DWSGlbl Growth A 134,17 127,77 128,52<br />

DWSHeal. CTypO T 249,12 249,12 248,60<br />

DWSInst. Money+ T14074,91 13935,55 13936,27<br />

DWSIntern.Rent.O T 126,83 126,83 127,10<br />

DWSInter-Renta LD A 14,72 14,28 14,28<br />

DWSInvesta A 176,92 168,49 168,02<br />

DWSOsteuropa T 616,94 587,56 592,94<br />

DWSTechn.TypO A 209,76 209,76 212,49<br />

DWSTelemedia OND A 169,09 169,09 170,40<br />

DWSTopAsien T 181,92 174,92 174,76<br />

DWSTop Dividen LD A 131,36 125,10 125,20<br />

DWSTop Europe A 151,90 146,05 146,38<br />

DWSTop Prtf Off T 74,13 70,59 70,82<br />

DWSTopWorld A 116,74 112,25 112,82<br />

DWSTRC Deutschl. T 182,24 173,56 173,60<br />

DWSUSDollar Res A2,77 192,84 190,93 190,76<br />

DWSUSEq.Typ O T 424,37 424,37 428,15<br />

DWSUSGrowth A 231,28 220,26 223,76<br />

DWSVermbf.I LD A 178,06 169,58 170,64<br />

DWSVermbf.R LD A 19,17 18,60 18,58<br />

DWSVors.AS(Dyn.) T 129,66 124,67 125,09<br />

DWSI GE LD A1,82 195,27 185,51 184,83<br />

Global Hyb Bd LD A 40,77 39,58 39,45<br />

Gottlieb Daimler T 75,36 72,46 72,69<br />

grundb.europa RC A 42,02 40,02 40,00<br />

LatinAmerican Eq T 133,21 126,55 125,95<br />

Nomura Jp Grwth LC* T 58,71 56,45 56,45<br />

Qi Eurozone Eq RC T 98,25 93,57 93,63<br />

Qi LowVol Europe NC T 272,48 272,48 272,29<br />

WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />

DJE Real Estate P A 1,03 0,98 0,98<br />

DJE-Div&Sub I T 458,17 458,17 459,11<br />

DJE-Div&Sub P T 435,13 414,41 415,28<br />

DJE-Div&Sub XP A 275,04 275,04 275,57<br />

DJE-Europa I T 397,80 397,80 397,69<br />

DJE-Sht Term Bd I T 143,08 143,08 143,14<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

MBB<br />

–30<br />

Eckert &Ziegler (+124,69% seit 12 Monaten)<br />

GSW Immobilien<br />

MagForce<br />

TLGImmobilien<br />

Hypoport<br />

<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />

Rocket Internet<br />

Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />

in den vergangenen 4Wochen (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

Westgrund<br />

Tradegate Wertpapier.<br />

Deag Dt. Entert.<br />

PSI Software<br />

Accentro Real Est.<br />

FIDELITY<br />

America EUR A 10,36 9,84 9,90<br />

Euro Balanced Fund A 18,67 18,04 18,03<br />

Euro Stoxx 50 Fund A 10,96 10,96 10,95<br />

European Growth A 17,02 16,17 16,21<br />

European Sm. Comp. A 56,84 54,00 54,21<br />

GermanyFund A 57,73 54,85 54,85<br />

International EUR A 55,11 52,36 52,74<br />

Nordic Fund A 1419,00 1348,00 1357,00<br />

Port.Sel.Gr.&Inc. A 27,88 26,94 26,95<br />

South Ea.As.USD A 10,15 9,64 9,59<br />

US Dollar Bond A0,07 7,49 7,24 7,26<br />

WorldFund A 25,83 24,54 24,79<br />

WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />

Growth.Inc.Ad* A 24,15 22,76 22,76<br />

TEM Asian SmCp.A a* T 63,79 60,44 60,72<br />

TEM Em.Mkts BdAd* A 6,53 6,33 6,29<br />

TEM Gl.(Eur) Ad* A 21,51 20,38 20,32<br />

TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 42,59 40,35 40,50<br />

TEM GlobalAd* A 37,91 35,92 35,77<br />

TEM Gr.(Eur)Aa* T 18,25 17,29 17,35<br />

TEM Gr.(Eur)Ad* A 18,35 17,39 17,46<br />

SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />

HANSAeuropa A A1,45 49,42 47,07 46,84<br />

HANSAinter.A A0,36 19,41 18,76 18,80<br />

HANSArenta A0,47 24,49 23,66 23,64<br />

HANSAzins A0,10 24,60 24,35 24,35<br />

SI BestSelect T 141,13 134,41 134,53<br />

WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />

FFPB MTrend Dplus A 14,72 14,02 14,04<br />

FFPB RENDITE A 11,49 11,16 11,17<br />

Mu.In.Spezial OP R T 44,55 42,33 42,22<br />

WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />

Greater China EqA T 70,25 66,74 65,86<br />

JANUS HENDERSON<br />

China FA2Acc USD T 21,17 20,92<br />

GlbTechologyA2 T 93,85 93,96<br />

Japanese Equity* T 16,45 16,45<br />

Japanese S.CA2* T 54,22 54,22<br />

PanEuro Sm CoA2 T 50,00 49,87<br />

TELEFON +49 89 2867-2867<br />

EuroFlex A 45,14 44,69 44,66<br />

EuroKapital A 46,50 44,29 44,13<br />

EuroRentA A 31,68 30,61 30,58<br />

ProInvest A 182,69 173,99 172,68<br />

METZLER<br />

Akt Deutschl.AR* A 208,41 198,49 198,19<br />

Aktien Europa AR* A 129,36 123,20 123,09<br />

Axel Springer<br />

IVU Traffic Techn.<br />

Dax (+2,98% seit4Wochen, –3,57% seit 12 Monaten)<br />

Quirin Privatbank<br />

Fernhwk. Neukölln<br />

First Sensor<br />

Zalando<br />

Beta Systems Software<br />

–12 –10 –8 –6 –4 –2 0 +2 +4 +6 +8 +10 +12 +14 +16 +18<br />

Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />

Wachstum Internat.* T 198,94 189,47 190,21<br />

MONEGA<br />

ARIADActiveAll I* A0,39 111,65 111,65 111,66<br />

IIV Mikrofinanz R* A 101,26 98,31 98,12<br />

LandertBond Opp* A 50,61 50,61 50,60<br />

VM Sterntaler II* A 119,41 114,82 115,01<br />

WahreWerteFonds R* T 50,27 48,34 48,66<br />

ODDO BHF<br />

AlgoGlobal DRW-€* A 108,36 103,20 103,53<br />

Basis-Fonds I* T 138,73 138,73 138,72<br />

O.BHF AccuZins CR* T 299,75 291,02 291,67<br />

O.BHF AlgoEur DRW* A 111,52 106,21 106,39<br />

O.BHF FRA EFF* A 227,61 216,77 215,85<br />

WWW.PICTETFUNDS.COM<br />

Biotech HP € T 494,78 471,22 470,70<br />

Biotech PEUR T 647,02 616,21 616,93<br />

Clean EnergyP€ T 84,91 80,87 80,69<br />

Digital P T 357,35 340,33 339,36<br />

Em.Mrkts PEUR T 545,53 519,55 520,84<br />

EUR Bonds P* T 586,69 569,60 569,47<br />

EUR Bonds Pdy* A 345,18 335,13 335,05<br />

EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,35 133,35 133,43<br />

Gl.Em.Debt-HP EUR* T 257,77 250,26 250,11<br />

Great.China PEUR T 561,23 534,50 530,11<br />

Health HP € T 205,14 195,37 193,83<br />

Health PEUR T 254,69 242,56 241,20<br />

Indian Eq. PEUR T 502,69 478,75 473,99<br />

Robotics PEUR T 169,42 161,35 161,15<br />

Robotics REUR* T 165,47 157,59 157,20<br />

Russian Equ. PEUR T 68,65 65,38 65,93<br />

Sh.-Term M.Mkt P T 135,51 135,51 135,51<br />

Sh.-Term M.Mkt Pdy A 92,99 92,99 92,99<br />

Water P€ T 344,94 328,51 328,07<br />

SEB ASSET MANGAGEMENT<br />

SEB Conc. Biotech.* A 98,47 97,49 98,60<br />

SEB Green Bond D* A 53,78 52,98 52,98<br />

SEB ImmoInvest A 7,04 6,69 6,69<br />

SEB Sust.HighYield* A 36,07 35,72 35,68<br />

SEBTrdSys®Rent.I* A 55,84 55,56 55,56<br />

SEBTrdSys®Rent.II* A 57,51 55,57 55,56<br />

WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />

Priv.Fonds:Flex.* A 102,76 102,76 102,85<br />

Priv.Fonds:FlexPro* A 127,66 127,66 127,74<br />

PrivFd:Konseq.* T 97,77 97,77 97,78<br />

PrivFd:Konseq.pro* T 113,59 113,59 113,55<br />

PrivFd:Kontr.* A 129,10 129,10 129,09<br />

PrivFd:Kontr.pro* A 149,58 149,58 149,51<br />

UniAbsoluterEnet-A* A 45,13 45,13 45,15<br />

UniAbsoluterErt.A* A 45,65 44,75 44,77<br />

UniDeutschland* T 210,42 202,33 201,94<br />

UniEuroAktien* A 74,76 71,20 70,81<br />

UniEuroRenta* A 67,78 65,81 65,79<br />

UniEuroSt.50A* A 53,23 51,18 50,86<br />

Unifavorit:Aktien* A 160,23 152,60 152,82<br />

UniFonds* A 53,87 51,30 51,18<br />

UniGlobal* A 241,52 230,02 230,65<br />

UniGlobal-net-* A 138,02 138,02 138,41<br />

UniImmo:Dt.* A 97,85 93,19 93,18<br />

UniImmo:Europa* A 57,56 54,82 54,82<br />

UniImmo:Global* A 53,61 51,06 51,06<br />

UniKonzept: PortA* A 44,52 42,81 42,92<br />

UniOpti4* A 98,48 98,48 98,46<br />

UniRak* A 126,69 123,00 122,95<br />

UniRak Konserva A* A 116,97 114,68 114,54<br />

UniStrat:Ausgew.* T 64,79 62,90 62,86<br />

UniStrat: Konserv.* T 71,12 69,05 69,05<br />

SONSTIGE FONDS<br />

Aberd.A.M. Degi Europa A0,23 1,33 1,27 1,27<br />

ACATIS Aktien Global A* T 344,96 328,53 329,33<br />

Commerz hausInvest A 44,03 41,93 41,92<br />

HSBC Global European Equity PD* A 39,20 39,20 39,11<br />

iii INTER ImmoProfil A 58,36 55,58 55,67<br />

INKA German Eq.* T 229,38 218,46 217,88<br />

La FrançaisVe-RI Equ. Europe A0,52 88,18 83,98 83,45<br />

La FrançaisVeri M.Ass.Alloc A0,90 147,56 140,53 140,68<br />

ÖkoworldÖkoVision Classic T 191,78 182,65 183,23<br />

Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 206,69 200,67 200,95<br />

Universal Fiduka Univ.I* A 155,87 152,81 152,79<br />

WARBURG DirkMüllerPremAkti T 104,72 100,69 100,30<br />

WARBURG Multi-Asset Sel R T 76,87 73,21 73,11<br />

Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />

A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />

sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />

T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />

wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />

Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />

Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />

Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />

Tag.<br />

* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />

kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />

Angaben ohne Gewähr,keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />

Währungen<br />

1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />

Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />

England GBP 0,82 /0,89<br />

Japan JPY 119,30 /133,44<br />

Polen PLN 3,83 /4,91<br />

Russland RUB 65,26 /82,34<br />

Schweden SEK 10,23 /11,39<br />

Schweiz CHF 1,10 /1,18<br />

Tschechien CZK 21,91 /28,32<br />

Ungarn HUF 271,95 /401,96<br />

USA USD 1,06 /1,19<br />

Metalle und Münzen<br />

02.05. (in €) Ankauf Verkauf<br />

Krügerrand (1 oz) 1143,0 1177,0<br />

Maple Leaf (1/2 oz) 565,0 612,2<br />

Maple Leaf (1/4 oz) 282,5 312,6<br />

Gold (1 kg) 36383,0 37015,0<br />

Silber (1 kg) 409,5 549,3<br />

Platin (100 g) 2367,0 3089,2<br />

(in €/100 kg) 02.05. 26.04.<br />

Blei in Kabeln 194,15 201,04<br />

Kupfer (DEL-Notiz) 563,21 582,86<br />

Messing MS 63/37 565,00 583,00<br />

Zinsen und Renditen<br />

10-j. Staatsanleihen<br />

02.05. +/–% 26.04.<br />

Australien 1,787 +0,51 W 1,778<br />

Belgien 0,448 W -0,88 0,452<br />

Dänemark 0,093 +25,68 WW 0,074<br />

Deutschland 0,008 +144,44 WWWWWWWWWW -0,018<br />

Finnland 0,327 +2,83 W 0,318<br />

Frankreich 0,358 +0,28 W 0,357<br />

Griechenland 3,340 +1,03 W 3,306<br />

Großbritannien 1,169 +3,09 W 1,134<br />

Italien 2,524 W -3,96 2,628<br />

Japan -0,052 0 -0,052<br />

Kanada 1,739 +3,03 W 1,688<br />

Niederlande 0,179 +9,15 W 0,164<br />

Österreich 0,304 +5,19 W 0,289<br />

Portugal 1,094 W -4,87 1,150<br />

Russland 8,110 W -1,82 8,260<br />

Schweden 0,150 +22,95 WW 0,122<br />

Schweiz -0,290 +9,38 W -0,320<br />

Spanien 0,978 W -6,86 1,050<br />

USA 2,525 +1,11 W 2,497<br />

Sonstige 02.05. 26.04.<br />

REX 142,79 143,02<br />

Umlaufrendite -0,06 -0,09<br />

Ausländische Leitzinsen<br />

Konjunkturdaten<br />

Satz in %<br />

gültig ab<br />

Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />

Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />

Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />

Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />

Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />

Tschechien Diskontsatz 0,25 03.08.2018<br />

Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />

Norwegen Deposits Rate 1,00 21.03.2019<br />

Schweiz 3M Libor -0,718 02.05.2019<br />

Australien Target-Cash Rate 1,50 03.08.2016<br />

Hongkong Prime Rate 2,75 20.12.2018<br />

Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />

Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />

Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />

USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />

USA Fed Funds Rate 2,50 19.12.2018<br />

BIP-Wachstum°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 0,60 (12.18) 0,80 (05.19)<br />

Eurozone 1,10 (12.18) 2,00 (05.19)<br />

Frankreich 0,90 (12.18) 1,90 (05.19)<br />

Grossbritannien 1,30 (12.18) 1,30 (05.19)<br />

Italien 0,00 (12.18) 1,10 (05.19)<br />

Japan 0,00 (12.18) 1,20 (05.19)<br />

Schweiz 1,40 (12.18) 1,90 (05.19)<br />

USA 3,20 (03.19) 2,80 (05.19)<br />

Deutschland -0,50 (02.19) 4,90 (04.19)<br />

Eurozone -0,30 (02.19) 7,80 (02.19)<br />

Frankreich 0,60 (02.19) 8,80 (02.19)<br />

Grossbritannien 0,20 (02.19) 3,90 (01.19)<br />

Italien 0,90 (02.19) 10,70 (02.19)<br />

Japan -4,60 (03.19) 2,50 (03.19)<br />

Schweiz 5,10 (12.18) 2,40 (03.19)<br />

USA 2,80 (03.19) 3,80 (03.19)<br />

Inflation°°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,30 (03.19) 2,00 (05.19)<br />

Eurozone 1,40 (03.19) 1,90 (05.19)<br />

Frankreich 1,10 (03.19) 1,50 (05.19)<br />

Grossbritannien 1,90 (03.19) 2,20 (05.19)<br />

Italien 1,00 (03.19) 1,70 (05.19)<br />

Japan 0,50 (03.19) 1,50 (05.19)<br />

Schweiz 0,70 (03.19) 0,90 (05.19)<br />

USA 1,90 (03.19) 2,30 (05.19)<br />

Industrie- Arbeits-<br />

Land produktion° losigkeit°°<br />

Detailhandels-<br />

Real-<br />

Land umsätze° zins°°<br />

Deutschland 2,40 (03.19) -1,32 (04.19)<br />

Eurozone 3,00 (02.19) -1,40 (04.19)<br />

Frankreich 2,10 (02.19) -0,74 (04.19)<br />

Grossbritannien 2,40 (03.19) -0,77 (04.19)<br />

Italien 3,10 (02.19) 1,63 (04.19)<br />

Japan 1,30 (03.19) -0,55 (04.19)<br />

Schweiz -0,20 (03.19) -1,02 (04.19)<br />

USA 2,20 (03.19) 0,60 (04.19)<br />

Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />

auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />

ERLÄUTERUNGEN<br />

Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />

Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />

Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />

Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />

Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />

Stand:02.05.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle


B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Rätsel<br />

S C H A C H M E I S T E R<br />

B E R Ü H M T E<br />

L E U T E<br />

AbMitte des 19. Jahrhunderts hatte<br />

sich Bremerhaven zum größten<br />

Auswandererhafen von ganz Europa<br />

entwickelt. Hier wurde Carl Otto Hartlaub<br />

(1869-1929) als Sohn eines Anwalts<br />

und Notars geboren. 1874 zogder Vater<br />

aus beruflichen Gründen mit der Familie<br />

nach Bremen und 1882 weiter nach<br />

Freiburg imBreisgau. Das Abitur legte<br />

Carl Hartlaub 1889 am Großherzoglichen<br />

Gymnasium Freiburg ab. Danach<br />

studierte er Jura in Freiburg, Straßburg,<br />

München und Göttingen. Er ließ sich in<br />

Bremen als Rechtsanwalt nieder, promovierte<br />

1902 und wurde 1904 zum Notar<br />

ernannt. Schon in seiner Jugend<br />

widmete er sich intensiv dem Schachspiel.<br />

Ab 1896 war er Mitglied der Bremer<br />

Schachgesellschaft, deren Präsident<br />

er 1923 wurde.<br />

Dr. Hartlaub war ein exzellenter Angriffs-<br />

und gefürchteter Blitzspieler.<br />

Dem spielstarken Amateur gelangen<br />

eine Reihe viel beachteter Siege in freien<br />

und Turnierpartien. Mit seinen eleganten<br />

Attacken auf dem Schachbrett gewann<br />

er zahlreiche Schönheitspreise.<br />

Er trat auch alsVerfasser vonSchachkompositionen<br />

hervor. Vonbesonderer<br />

Bedeutung waren seine Partien gegen<br />

Emanuel Lasker. Dreimal trat der Bremer<br />

gegen den Weltmeister bei Simultanveranstaltungen<br />

an und besiegte ihn<br />

dabei zweimal in spektakulären Kurzpartien.<br />

Zu seinem 50. Geburtstag erschien<br />

auf Initiative des Herausgebers<br />

Friedrich Michéls das Büchlein „Dr.<br />

Hartlaubs Glanzpartien“. Emanuel Lasker<br />

lobte Carl Hartlaub „als Spieler von<br />

außerordentlicher Fantasie“ und Robert<br />

Hübner attestierte dem Bremer ein „feines<br />

Gespür für frühzeitige rasche und<br />

überraschende Attacken“.<br />

C. Hartlaub -H.Fahrni<br />

Nürnberg1906<br />

1.e4 e5 2.d4 e:d4 3.c3 d:c3 4.Lc4 c:b2 5.<br />

L:b2 De76.Sc3 Db4 7.De2 Sc6 8.Sf3 Lc5<br />

9.0-0 Ld4 10.S:d4 S:d4 11.Dg4 Df8<br />

12.Sd5 Se613.f4 Dc5+ 14.Kh1 D:c4 15.f5<br />

h5<br />

16.f:e6! h:g4 17.e:f7 Kf8 18.L:g7+! 1-0<br />

Paul Werner Wagner<br />

Ratekrimi: Peer Auger, möglicherweise zusammen<br />

mit seinem Freund Bengt Schwör, der ihn deckte.<br />

Auger wusste genau, wann der Automat beschädigt<br />

worden war, obwohl niemand die Tatzeit erwähnt<br />

hatte.<br />

Carl<br />

Hartlaub<br />

XABCDEFGHY<br />

8r+l+k+ntr(<br />

7zppzpp+pzp '<br />

6 + +n+ +&<br />

5+ +N+P+p%<br />

4 +q+P+Q+$<br />

3+ + + + #<br />

2PvL + +PzP"<br />

1tR + +R+K!<br />

xabcdefghy<br />

Lösung vom<br />

27./28. April<br />

In dieserWoche verlosen wir unter allen richtigen<br />

Einsendungen einen 133-teiligen<br />

Werkzeugkoffer,der alles enthält, was das<br />

Heimwerkerherzbegehrt. Das133-teilige.<br />

Werkzeugset im Koffer beinhaltet u.a. drei<br />

Schraubendreher,eine Wasserpumpenzange,<br />

eine Spitzzange.<br />

Exklusiv für Abonnenten!<br />

Zusätzlich zur gedruckten Ausgabe:<br />

die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> als E-Paper.<br />

Gleich anrufen und Angebot bestellen:<br />

(030) 240025<br />

berliner-zeitung.de/vorteil<br />

*bei bestehendem Printabonnement (Mo. –Sa.)<br />

nur 4,99 €statt 29,99 €. Ihnen steht ein gesetzliches<br />

Widerrufsrecht zu. Alle Informationen über dieses Recht<br />

und die Widerrufsbelehrung fnden Sie unter<br />

www.berliner-zeitung.de/widerruf<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />

1<br />

4,99 €<br />

monatlich *<br />

Überallhin mitnehmen &mobil informiert bleiben<br />

Auf bis zu drei Geräten gleichzeitig lesen<br />

Zoomfunktion –höherer Lesekomfort<br />

P R E I S R Ä T S E L<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Senden Siedas Lösungswort(bitte mit Anschrift und Telefonnummer) auf einer Postkartean: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01, 10832 Berlin oder per<br />

E-Mail an: raetsel@berliner-zeitung.de.Sie könnenuns auch unter:01379 /060 247 (max. €0,50 proAnruf, geschaltet<br />

vonSa.-Di., ems,Anrufe aus dem Mobilfunknetz weichen ggf. vomPreis ab) Ihre Lösung mitteilen.<br />

Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom27./28.4.2019: DOKUMENT.Gewinnerin: IngeborgMietschke, 12587 Berlin.<br />

Der adelige<br />

General<br />

Unsereheutige Gesuchte starb beim<br />

Baden im Mondschein, erwürgt<br />

von den Trägern ihres eigenen BHs.<br />

Diese Behauptung entbehrt zwar jeglicher<br />

Wahrheit, entspricht aber exakt<br />

dem Wunsch, den die kalifornische<br />

Schauspielerin und Autorin an ihren eigenen<br />

Nachruf stellte. Ja, Humor hatte<br />

sie …<br />

Die spätere Leinwandgröße, dessen<br />

Karriere sie unter anderem in weit entfernte<br />

Galaxien führen sollte, kam im<br />

Herbst 1956 in Kalifornien zurWelt, beinahe<br />

in buchstäblicher Spuckreichweite<br />

zur Traumfabrik Hollywood. Die<br />

Film- und Fernsehhochburg an der<br />

sonnenbeschienenen Westküste der<br />

USA prägte sie von Kindesbeinen an,<br />

schließlich waren ihre Eltern dort alles<br />

andere als unbekannt: Mutter Debbie<br />

feierte vor Kamera, Mikrofon und auf<br />

Bühnenbrettern Erfolge, und Vater Eddie<br />

war vorallem als Sänger und Moderator<br />

beliebt. DerWeg unserer Gesuchten<br />

schien daher beinahe vorgezeichnet.<br />

Und sie ging ihn mit Bravour. Als<br />

Scheidungskind vergrubsie sich, so die<br />

Biographen, lange Zeit in Büchern und<br />

las, was immer sich fand. Schon in der<br />

Schule entdeckte sie aber die Theaterbühne<br />

für sich und versuchte sich nach<br />

dem Schulabschluss in London und im<br />

Staat NewYorkaneinem künstlerischen<br />

Studium. Für beides, so scheint es,<br />

fehlte ihr die Geduld. Warum Theorie<br />

büffeln, wenn man auch praktisch handeln<br />

konnte? Wieviele ihrer berühmten<br />

Filmfiguren packte auch sie das Schicksal<br />

beim Schopf und wurde aktiv: Mit<br />

gerade einmal achtzehn Jahren debütierte<br />

sie in dem Kinofilm „Shampoo“<br />

und spielte an der Seite von großen<br />

Stars wie Warren Beatty und Goldie<br />

Hawn. Zwei Jahre später stand sie bereits<br />

für die branchenintern belächelte<br />

Science-Fiction-Phantasie des Regisseurs<br />

George Lucas vor der Kamera –<br />

und dieser „Krieg der Sterne“ veränderte<br />

ihr Leben.<br />

Neben Harrison Ford und Mark Hamill<br />

zählte die Gesuchte zu denHauptdarstellern<br />

von Lucas„ Streifen, der<br />

weltweit zum ungeahnten Überraschungserfolg<br />

avancierte und neben<br />

zahlreichen Fortsetzungen auch immense<br />

Mengen an Lizenzprodukten<br />

nach sich zog. Mit einem Mal sah die<br />

junge Aktrice, die doch eigentlich nur<br />

eine Prinzessin hatte spielen sollen, ihr<br />

Konterfei auf Bettwäsche wieder,inComicheften,<br />

auf Pappbechern. Jeder<br />

kannteihren Namen.<br />

Sie spielte weiter –mit den „Blues<br />

Brothers“, für Woody Allen, mit „Harry<br />

und Sally“. Aber sie schrieb auch. Ihr<br />

Talent, verkorksten Drehbüchern den<br />

rettenden Schliff zu geben, war in Hollywood<br />

sehr gefragt. Ihr scharfer Verstand<br />

und der sarkastische Humor<br />

machten sie zur gefeierten Rednerin<br />

und Autorin, deren Romane, Sachbücher<br />

und Memoiren ebenso Schlagzeilen<br />

machten wie die Offenheit, mit der<br />

sie ihreDrogenprobleme und ihrebipolaren<br />

Störungen thematisierte. Die<br />

Mutter einer –natürlich –Schauspielerin<br />

war zeitweise mit dem Sänger Paul<br />

Simon verheiratet und spielte kurz vor<br />

ihrem Tod einmal mehr ihre wohl berühmteste<br />

Leinwandrolle: die inzwischen<br />

zur Generalin aufgestiegene<br />

Prinzessin aus dem All.<br />

Ende 2016 erlitt die Gesuchte während<br />

eines Transatlantikfluges einen<br />

Herzinfarkt. Sie verstarb kurz nach der<br />

Landung in ihrer Heimat Los Angeles.<br />

Wielautete ihr Name?<br />

Christian Humberg<br />

SOMMERDEAL!<br />

Empfehlen Sie Freunden, Verwandten oder Bekannten die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

für2Jahre * undholenSie sich Ihren Weber ® Q2200Gasgrill i. W. v. 499,– €.<br />

Jetztempfehlen und gratisWeber ® Grill sichern:<br />

(030)240025<br />

leserservice@berliner-zeitung.de<br />

Bestellnummer: 72734/1<br />

*24Monate die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Mo. –Sa. inkl. gesetzl.MwSt.) zum Vorteilspreisvon 528,77€ statt550,80€ beijährl.Zahlweise.<br />

DasAngebotgiltnur in Berlin/Brandenburgund nursolange der Vorrat reicht.Ihnen steht eingesetzliches Widerrufsrecht zu.<br />

Informationen finden Sieunter www.berliner-zeitung.de/widerruf<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, AlteJakobstraße 105, 10969 Berlin<br />

JEDER<br />

kann einen<br />

Leser werben!


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />

Bild: HansGeorgEsch<br />

DASIST DIE HÖHE!<br />

Neue Quartiere<br />

in Mitte 04<br />

Kurz &gut<br />

Der <strong>Berliner</strong> Hotelmarkt wächst im<br />

Deutschlandvergleich überdurchschnittlich.<br />

Und die Erlöse pro Zimmer ebenfalls.<br />

Rechtsexperten<br />

Gefährliche Arbeit: Ein Vermieter kann<br />

nicht verlangen, dass Mieter eine Außenreinigung<br />

der Jalousien vornehmen.<br />

Ausbaureserve<br />

Der Platz unterm Steildach ist geeignet für<br />

Kinderzimmer, Büro oder Ateilier –immer<br />

mit ganz besonderer Atmosphäre.


Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />

/ 3<br />

KURZ &GUT<br />

Soweit Betriebskosten nach der Wohnfläche<br />

auf die Mieter verteilt werden, ist die<br />

tatsächliche Wohnfläche entscheidend, nicht<br />

die im Mietvertrag angegebene, bekräftigte der<br />

Bundesgerichtshof.<br />

AZ: (67 S342/17)<br />

Editorial<br />

Bild:gettyimages/dima_sidelnikov<br />

JETZT GEHT ES IN DIE HÖHE<br />

Nadine Kirsch<br />

&das Immo-Team<br />

Wer indie USA reist, kennt das Gefühl: Man nähert sich irgendeiner<br />

eher unbedeutenden Großstadt mit Einwohnerzahlen im moderaten<br />

sechsstelligen Bereich und staunt, dass die regelmäßig mit einer<br />

imposanten Skyline aufwarten. Hochhäuser gehören dort, wo doch<br />

eigentlich Platz ohne Ende ist, seit hundert Jahren zum Erscheinungsbild<br />

urbaner Lebensräume. Auch die aufstrebenden Städte in Asien<br />

und der arabischen Welt protzen mit spektakulären Bauten –immer<br />

höher,immer kühner.<br />

Europa mit seinen gewachsenen Städten, wo gerade der Kern seit<br />

Jahrhunderten dicht bebaut ist und voller historischer Gebäude steht,<br />

ist in der Beziehung natürlich zögerlich. Aber gerade in boomenden<br />

Städten wie Berlin, wo immer mehr Menschen auf engsten Raum<br />

wohnen und arbeiten wollen, führt der einzig noch gangbare Weg in<br />

die Höhe. Und wer sich die ehrgezigen Pläne der Architekten und Investoren<br />

anschaut, sieht, dass das alles andere als eine Notlösung ist.<br />

HOTELS IN BERLIN VERZEICHNEN GUTE AUSLASTUNG<br />

UND GUTE ERLÖSE FÜR IHRE ZIMMER<br />

Der deutsche Hotelimmobilienmarkt ist 2018 im zehnten Jahr in Folge gewachsen. In den vergangenen<br />

zehn Jahren ist der Erlös pro verfügbarer Zimmerkapazität (RevPAR) pro Jahr im Durchschnitt<br />

um 3,7 Prozent auf 73,2 Euro gewachsen. Die Übernachtungszahlen sind pro Jahr durchschnittlich<br />

um 2,9 Prozent auf 478 Millionen Nächtigungen im Jahr 2018 gestiegen. Die Anzahl der Betten ist im<br />

Mittel um 0,9 Prozent jährlich auf 3,7 Millionen Betten gewachsen. Das Transaktionsvolumen liegt<br />

mit vier Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Die Produktknappheit prägte 2018 weiterhin den Markt.<br />

Dies zeigt sich auch in den sinkenden Transaktionsvolumina in den Top-5-Städten –mit Ausnahme<br />

von Frankfurt. Dies sind die zentralen Ergebnisse des Hotelmarktreport Deutschland 2019 von Engel<br />

&Völkers Hotel Consulting in Kooperation mit HQPlus und Fairmas.<br />

In Berlin sind in den vergangenen fünf Jahren die Nächtigungszahlen im Vergleich zur Bettenentwicklung<br />

deutlich stärker gestiegen. Ein Zimmer ist derweil um 18 Prozent teurer geworden, 80 Euro im<br />

Durchschnitt. Damit hat Berlin unter den Top-5-Städten das stärkste RevPAR-Wachstum. Damit die<br />

Entwicklungspipeline von 8.000 zusätzlichen Betten in Berlin vom Markt aufgenommen wird, müssen<br />

die Nächtigungszahlen pro Jahr um drei Prozent steigen. Das entspricht der Entwicklung der vergangenen<br />

fünf Jahre. „Investoren bewerten den Standort Berlin derzeit sehr positiv“, erläutert Andreas<br />

Ewald, Geschäftsführender Gesellschafter von Engel &Völkers Hotel Consulting GmbH.<br />

INDIVIDUELL, ABER DEZENT<br />

Impressum<br />

Inspiration fürs<br />

Eigenheim findet sich auf<br />

instagram.com/jameshardieeurope.<br />

Foto:Hundven-Clements Photography/txn<br />

Ein Haus soll sich harmonisch in das gewachsene Umfeld<br />

einpassen, aber nicht in der Masse untergehen. Das lässt sich<br />

mit Fassadenbekleidungen aus Faserzement erreichen. Die<br />

Fassadenelemente von James Hardie haben ein authentisches<br />

Holz-Dekor, sind witterungsbeständig und pflegeleicht. Als<br />

Teil- oder Vollbekleidung von Fassade oder Giebel setzen die<br />

Elemente miteiner horizontalen odervertikalen Flächenwirkung<br />

architektonische Akzente.<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />

Anzeigen:<br />

BVZBMVermarktung GmbH<br />

(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

(030) 23 27 67 12<br />

immobilien@mdscreative.com


4<br />

BerlinsMitte soll wieder<br />

Anziehungspunkt werden<br />

Das Wachstum geht nach oben:<br />

So viele Hochhausprojekte wie noch<br />

nie stehen in den Startlöchern<br />

Turmähnliche Hochhäuser auf dem<br />

Alexanderplatz bauen, das wollte<br />

man bereits in den 30er-Jahren des<br />

vergangenen Jahrhunderts. Mitglieder des<br />

Vereins „<strong>Berliner</strong> Unterwelten“entdeckten<br />

vor gut 15 Jahren Unterlagen von Peter<br />

Behrens, dem Architekten des Alexanderund<br />

Berolinahauses, aus dem Jahre 1933.<br />

Im Februar 1929 wurde ein Wettbewerb<br />

zur Umgestaltung des Alexanderplatzes<br />

ausgeschrieben. Es fanden sich aber keine<br />

Investoren. 1932bot schließlich ein Konsortium<br />

an, Büro-und Geschäftshäuser nach eigenen<br />

Vorstellungen zu bauen.Esbeauftragte<br />

Behrens mit einem Gesamtentwurf.<br />

Gegenüber dem Alexander- und Berolinahaus<br />

sollte ein neuer Block entstehen, aus<br />

dessen Hauptfront ein streng vertikal gegliedertes<br />

Hochhaus herausragen. Behrens‘<br />

Konzept wirkt noch heute modern:<br />

Mehrzwecktheater für 2909 Besucher,<br />

Geschäftspassage, Restaurants, Hotel,<br />

Büros und Wohnungen. Die Fundamente<br />

wurden in der NS-Zeit allerdings zu<br />

einem Luftschutzbunker umgewandelt.<br />

Nur die beiden Behrens-Bauten aus den<br />

frühen dreißiger Jahren blieben nach dem<br />

Krieg erhalten. Das 54 Meter hohe Haus<br />

des Lehrers entstand von 1962 bis 1964<br />

nach den Plänen des Architekten Hermann<br />

Henselmann.Anfang der 1970er Jahre kamen<br />

weitere Hochhäuser hinzu, darunter<br />

das „Interhotel Stadt Berlin“, das heutige<br />

„Park Inn“. Mit seinen 125 Metern ist es<br />

bis heute das höchste Haus am Platz.<br />

Pläne nach dem Mauerfall. 1993 fand ein<br />

städtebaulicher Ideenwettbewerb für den<br />

„Alex“ statt. Der Architekt Hans Kollhoff<br />

siegte mit seiner Vision: Zehn 150 Meter<br />

hohe Türme sollen dem Platz eine „Stadtkrone“<br />

verleihen. Das Alexanderhaus und<br />

das Berolinahaus bilden dabei die südwestliche<br />

Begrenzung. Aber: Gebäude, die für die<br />

Umsetzung des Kollhoff’schen Plans hätten<br />

abgerissen werden müssen, wurden später<br />

aufwändig saniert, das Haus des Reisens<br />

oder das Haus des <strong>Berliner</strong> Verlages unter<br />

Denkmalschutz gestellt.<br />

Zehn 150 Meter hohe Türme<br />

am Alexanderplatz sollten<br />

Berlins „Stadtkrone“bilden.<br />

2015 begann die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,<br />

den Masterplan an die neuen<br />

Gegebenheiten anzupassen. Neun Türme<br />

sind jetzt noch denkbar. Das Baukollegium<br />

–sechs Architekten, die gemeinsam mit<br />

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher Bauherren,<br />

Planer und Bezirkspolitiker bei großen<br />

Bauvorhaben beraten –, möchte, dass<br />

kein Hochhaus höher als 130 Meter wird.<br />

Man orientiert sich an der Höhe des „Park<br />

Inn“. Der erste Hochhaus-Neubau nach<br />

dem Kollhoff-Masterplan, der nur 60 Meter<br />

hoch ist, eröffnete bereits im Dezember<br />

2017 an der Grunerstraße 11. Er hat<br />

19 Geschosse und 708 Zimmer und ist das<br />

zehnte und größte „Motel One“ in Berlin.<br />

Alexander Tower. Die Genehmigung für<br />

den 150 Meter hohen „Alexander Tower“<br />

des russischen Investors Monarch neben<br />

dem Einkaufszentrum Alexa lag allerdings<br />

schon vor, als die neue maximale Bauhöhe<br />

beschlossen wurde. Seine Fertigstellung ist<br />

für den Spätsommer 2021 vorgesehen. Auf<br />

29 Stockwerken gibt es Platz für 377 Wohnungen.<br />

Auf weiteren sechs Stockwerken<br />

sind unter anderem ein Kino, ein Wellness<br />

Spa, ein „Pool mit Gym-Bereich“ sowie<br />

Konferenzräume und ein Restaurant geplant.<br />

„Die Kontur des Turms ist an allen<br />

vier Kanten durch Vor- und Rücksprünge<br />

geprägt, wodurch die einzelnen Module<br />

deutlich voneinander abgegrenzt sind.


Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />

/ 5<br />

Bild: caimmo.com/CubeBerlin<br />

Bild: Grandaire<br />

An der Voltairestraße entsteht<br />

das „Grandaire“<br />

Es entsteht ein Wechselspiel aus gefülltem<br />

und leerem Volumen, das dem Baukörper<br />

eine dynamische Belebung verleiht“, erklärt<br />

das Architektenbüro O&O Baukunst. Das<br />

30,5 Meter hohe Sockelgebäude wird die<br />

Traufkante des Berolinahauses aufnehmen<br />

und schließt sich nahezu höhengleich an das<br />

Alexa an. Drei Eagen sind für den Einzelhandel<br />

vorgesehen.<br />

Hines-Tower. Der US-Investor Hines will<br />

neben dem Elektronikmarkt Saturn einen<br />

Wohnturm nach Plänen des US-Star-Architekten<br />

Frank O. Gehry errichten. Sein<br />

skulpturales Erscheinungsbild soll durch<br />

die Rotation von Kuben besonders auf die<br />

angrenzende Karl-Marx-Allee Bezug nehmen.<br />

Allerdings liegen die Pläne vorerst auf<br />

Eis, weil der Turm über den Tunneln der<br />

U-Bahn-Linie 2geplant ist. Die BVG teilte<br />

mit, dass sie und der Investor sich kürzlich<br />

auf die weitere Betrachtung zweier Varianten<br />

verständigt haben. Der Bericht wird jetzt<br />

finalisiert und anschließend von Gutachtern


6<br />

Für das „Haus der Statistik“gab es ein offenes<br />

Werkstattverfahren mit Bürgerbeteiligung.<br />

Eingebettet in<br />

die Umgebung<br />

Hochhäuser und ihr Umfeld<br />

Bild:xxxxx<br />

ZWEI<br />

unterschiedlich hohe Wohntürme mit<br />

20 und 12 Geschossen bietet<br />

das „Grandaire“ desArchitekten<br />

Giorgio Gullotta.<br />

Bild:Grandaire<br />

DREI<br />

Wohnungstypen bietet der<br />

Fritz TowerimQuartier Mittenmang<br />

an der neuen Europacity.<br />

ZWEI<br />

eigenständigeBauten plant das<br />

ArchitektenbüroSauerbruch Huttonrechtsvom<br />

Hotel „Park Inn“.<br />

Bild:Groth Gruppe<br />

Bild:SauerbruchHutton<br />

Bild:Teleinternetcafe und Treibhaus<br />

bewertet. In weiteren Gesprächen –auch<br />

mit der Technischen Aufsichtsbehörde des<br />

Landes Berlin (TAB) –will man die Optionen<br />

vertiefen. „Der konstruktive Dialog<br />

aller Beteiligten hat Klarheit gebracht und<br />

wird den Bau des Gebäudes ermöglichen.<br />

Fachlich fundiert bestätigt ist nun, dass sich<br />

unser Projekt realisieren lässt, ohne den<br />

U-Bahnverkehr zu beeinträchtigen. Das ist<br />

für die Stadt und alle Beteiligten eine gute<br />

Nachricht“, resümiert Christoph Reschke,<br />

Geschäftsführer von Hines.<br />

Mischung aus Einzelhandel,<br />

Büroflächen und Wohnungen<br />

fast überall geplant.<br />

Kaufhof und Hotel Park Inn. Das französische<br />

Immobilienunternehmen Covivio ist<br />

Grundstückseigentümer von Galeria Kaufhof<br />

und dem Hotel „Park Inn“. Es plant<br />

bis 2023 zwei neue Hochhäuser. Das zwischen<br />

1967 und 1970 gebaute Hotel soll<br />

wegen seines guten Zustandes erhalten<br />

bleiben. Das Architektenbüro Sauerbruch<br />

Hutton gewann den Wettbewerb für den<br />

Turm auf der rechten Seite des Hotels. Das<br />

Projekt verbindet zwei eigenständige, aber<br />

auch verwandte Bauten: einen Sockelbau,<br />

der mit den Nachbargebäuden korrespondiert,<br />

und ein Hochhaus. In den drei unteren<br />

Geschossen des Sockelbaus befinden<br />

sich Einzelhandelsflächen, Restaurants und<br />

Coworking-Bereiche, während der obere<br />

Teil dem Wohnen vorbehalten ist. Im Turm<br />

sind vorwiegend Büros geplant. Ein „Garden<br />

Club“ lädt die Hochhaus-Nutzer ein. Für<br />

Bewohner des Sockelbaus gibt es im Hof einen<br />

weiteren großzügigen Dachgarten. „Die<br />

Kombination aus Wohnen, Arbeiten und Einzelhandel<br />

als traditionelle Typologie der europäischen<br />

Stadt wird in diesem Gebäude in<br />

innovativer Weise wieder aufgelegt und neu<br />

interpretiert“, meint Patrick Zöller von Sauerbruch<br />

Hutton.<br />

Grandaire. Die Konturen des Wohnturms<br />

„Grandaire“ an der Dircksen-/ Ecke Voltairestraße<br />

sieht man bereits. Er ist der Auftakt<br />

für ein neues Quartier entlang der Alexanderstraße.<br />

Nachbar wird beispielsweise<br />

das Bürogebäude Voltair sein. Architekt des<br />

Graindaire ist Giorgio Gullotta, der Vertrieb<br />

liegt bei Strategis Berlin. 269 Wohnungen,<br />

davon 164 Eigentumswohnungen, wird es<br />

im 65 Meter hohen 20-Geschosser geben,<br />

Ladenflächen sind im Erdgeschoss geplant.<br />

105 Mietwohnungen finden im39Meter hohen<br />

Zwölfgeschosser Platz. Auch in dessen<br />

Erdgeschoss ziehen Läden ein. Es sind ein privater<br />

Fitnessbereich, ein großer Dachgarten<br />

mit Kitchen-Lounge und ein Panoramablick<br />

in 40 Metern Höhe vorgesehen. „Der Rohbau<br />

steht fast komplett, der Verkaufsstand liegt bei<br />

ca.70Prozent. Die Vermietung startet 2020“,<br />

erklärt Michael Elst von der Strategis AG.<br />

„Jaho“. Die Pläne des ArchitekturbürosKuehn<br />

Malvezzi am S-Bahnhof Jannowitzbrücke<br />

gingen als Sieger aus einem städtebaulichen<br />

Workshopverfahren hervor. „Unser Entwurf<br />

Jaho sieht ein Stadt-Ensemble vor, das eine<br />

über sich selbst hinausweisende stadträumli-


Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />

/ 7<br />

che Qualität erzeugt“, erklärt Wilfried Kuehn.<br />

Bauherren sind Art-Invest Real Estate und die<br />

Cesa Unternehmensgruppe. Der erste Bauabschnitt<br />

soll im Sommer 2020 starten. Dazu<br />

gehört ein hochwertiges Stadthaus, geformt<br />

aus zwei S-förmigen Baukörpern, sowie ein<br />

Anbau an das Baudenkmal an der Holzmarktstraße<br />

10.<br />

Grün spielt auch eine Rolle: In<br />

Form von Passagen oder<br />

gemeinschaftlichen Dachgärten.<br />

Ins Stadthaus ziehen Büros und Co-Working-Spaces<br />

mit öffentlichen Konferenz-Zonen<br />

ein. Gastronomie und ein Nahversorger befinden<br />

sich im Erdgeschoss. Begrünte Passagen<br />

schaffen eine neue Verbindung zwischen dem<br />

historischen Bahnviadukt und dem Straßenraum.<br />

Lena Brühne, Niederlassungsleiterin<br />

Berlin der Art-Invest Real Estate, ist überzeugt:<br />

„Mit dem Projekt Jaho Berlin-Mitte entsteht<br />

eine städtebauliche Brücke zwischen Mitte und<br />

Friedrichshain. Wir bieten hochmoderne, flexible<br />

Bürolösungen an, die jegliche Anforderungen<br />

für zukunftsfähiges Arbeiten erfüllen.“<br />

TLG und Pressehaus. Für die Hochhäuser der<br />

TLG Immobilien an der Alexanderstraße/Ecke<br />

Karl-Liebknecht-Straße gibt es noch keine<br />

Entwürfe. Geplant sind drei Gebäude, darunter<br />

zwei Türme mit Büro- und Einzelhandelsflächen<br />

sowie Wohnungen. Wenn die jetzigen<br />

Mietverträge auslaufen, wird der Büro-Riegel<br />

des Hauses der Elektroindustrie abgerissen.<br />

Die GEG German Estate Group AG hat Anfang<br />

April von Tishman Speyer das historische,<br />

Presse-Hochhaus mit 16 Etagen samt „Pressecafé“<br />

erworben. 2021 kommt der Neubau<br />

„New Podium“ (10.300 Quadratmeter auf<br />

sechs Obergeschossen) hinzu. Die beiden Teilobjekte<br />

sind bereits jetzt zu knapp 90 Prozent<br />

langfristig vermietet. Die noch verfügbaren Flächen<br />

im Erdgeschoss sowie im Pressecafé sollen<br />

an Einzelhändler und Gastronomen vermietet<br />

werden. In den Obergeschossen gibt es Büros.<br />

Haus der Statistik. Drei Teams der Planungsgemeinschaft<br />

Teleinternetcafe und Treibhaus ha-<br />

Bild:O &OBaukunst Finest Images<br />

Der„Alexander Tower“ ist<br />

auf allen vier Seiten durch Vorund<br />

Rücksprüngegepägt.<br />

WIRBAUEN IHREN INDIVIDUELLENWOHN(T)RAUM<br />

FÜR MEHR ALS<br />

NUR EINE FAMILIE<br />

DerGrundriss–perfektabgestimmtauf Ihre Wünsche.<br />

Weil es IhrHausist.<br />

roth-massivhaus.de/haeuser<br />

Tel. 030 -54437310


8<br />

ben in einem offenen Werkstattverfahren mit<br />

Bürgerbeteiligung städtebauliche Entwürfe<br />

für das Haus der Statistik erarbeitet. So sollen<br />

die Altbauten an der Karl-Marx-Allee und<br />

Otto-Braun-Straße um weitere rund 66.000<br />

Quadratmeter Neubau ergänzt werden. In<br />

der Mitte des Areals entstehen drei Höfe, gesäumt<br />

von zwei 15- und zwölfgeschossigen<br />

Wohnhochhäusern, einem 16-geschossigen<br />

Büroturm an der Otto-Braun-Straße für das<br />

Rathaus Mitte und drei „Experimentierhäusern“.<br />

Dachgärten und Gemeinschaftsterrassen<br />

sorgen für zusätzliches Grün.<br />

Im neuen Haus der Statistik wird<br />

es eine lebendige Mischung<br />

aus kultureller,sozialer und<br />

öffentlicher Nutzung geben.<br />

Auf dem östlichen Teil des Areals, der an die<br />

Berolinastraße und das Wohngebiet Karl-<br />

Marx-Allee angrenzt, wird die Wohnungsbaugesellschaft<br />

Berlin-Mitte mbH (WBM)<br />

300 Wohnungen bauen. „Das neue Quartier<br />

soll ökologisch, sozial und wirtschaftlich<br />

nachhaltig sein. Ins neue Haus der Statistik<br />

wird eine lebendige Mischung aus Wohnen<br />

und Arbeiten, kultureller, sozialer und öffentlicher<br />

Nutzung einziehen – ein Anziehungspunkt<br />

für die ganze Stadt. Bei dem<br />

innovativen Planungsverfahren mit Beteiligung<br />

der Stadtgesellschaft gewinnen wir<br />

wertvolle Erfahrungen, die wir künftig bei<br />

der Entwicklung komplexer Quartiere anwenden<br />

können“, erklärt dazu Jan Robert<br />

Kowalewski, Geschäftsführer der WBM.<br />

NeuesViertel am Hauptbahnhof. Die Europacity<br />

entsteht auf der Brache des einstigen<br />

Güterbahnhofs in der Nähe des Hauptbahnhofs<br />

auf rund 61 Hektar Fläche. Geplant<br />

sind nicht nur Räume für Büros und Gewerbe,<br />

sondern auch rund 3.000 Wohnungen.<br />

Bedeutende Unternehmen wie PricewaterhouseCoopers,<br />

KPMG, 50Hertz und<br />

der Mineralölkonzern Total haben sich hier<br />

bereits angesiedelt, ebenso eine Reihe großer<br />

Hotels. Zur Europacity gehört das Quartier<br />

Heidestraße mit Wohn- und Bürogebäuden,<br />

Hotels, Gewerbeflächen, öffentliche Straßen<br />

und Plätzen. Für dasdortige Gebäudeensemble<br />

„QH Spring“ wurde im Januar die Baugenehmigung<br />

erteilt. Sein markantes Merkmal<br />

ist der Wohnturm, der einen weiten<br />

Blick über die Europacity gewährt. Die Planung<br />

stammt vom <strong>Berliner</strong> Büro CKRS Architekten.<br />

Die Gebäudeteile mit Wohnungen<br />

sind siebengeschossig, im Bereich des Wohnturms<br />

zwölfgeschossig. Dort gibt es auch eine<br />

Kita mit rund 130 Plätzen. Gegenüber der<br />

Europacity wächst an der Lehrter Straße das<br />

„Mittenmang“, ein neues, sehr vielfältiges<br />

Stadtquartier mit Miet- und Eigentumswohnungen,<br />

Mikroapartments und gefördertem<br />

Wohnungsbau. Es gibt verschiedene Architekten.<br />

Die Groth-Gruppe baut.<br />

Koordinatorin<br />

Bürger sollen mitgestalten<br />

AngelikaGiorgis<br />

Für den Alexanderplatz und das Regierungsviertel<br />

hat das Bezirksamt Mitte eine Stadtteilkoordinatorin<br />

eingesetzt. Sie soll helfen, die Lebensqualität<br />

der Anwohner zu verbessern. Die Bürger sind<br />

aufgerufen, ihre Stadt mitzugestalten, Anregungen<br />

für ihr Quartier zu geben, sich zu engagieren und<br />

sich an stadtteilbezogenen Entscheidungen und<br />

Entwicklungen zu beteiligen. Dr. Sylvia Euler ist<br />

erreichbar unter stk-alexanderplatz@berlin.de oder<br />

Tel. 030-238091-3. (agi)<br />

BERLIN-MITTE IN ZAHLEN<br />

SCHULEN<br />

PRIVAT-<br />

HAUSHALTE<br />

(IN 1000 PERSONEN)<br />

BEVÖLKERUNGS-<br />

DICHTE<br />

72 SCHULEN<br />

INSGESAMT 220,1<br />

135,6 IN<br />

EINPERSONENHAUSHALTEN<br />

84,5 IN<br />

MEHRPERSONENHAUSHALTEN<br />

ANTEIL<br />

EINPERSONENHAUSHALTE<br />

61,6 %<br />

FLÄCHEN-<br />

NUTZUNG<br />

3940<br />

HEKTAR GESAMTFLÄCHE<br />

3796 DAVON<br />

SIEDLUNGS- UND VERKEHRSFLÄCHE<br />

369104<br />

EINWOHNER –2PROZENT<br />

MEHR ALS IM VORJAHR<br />

9368<br />

EINWOHNER/km 2<br />

GESAMT-BERLIN:<br />

4055 EINWOHNER/km 2<br />

WOHNUNGEN<br />

13230<br />

WOHNGEBÄUDE<br />

196533<br />

WOHNUNGEN<br />

32193<br />

SCHÜLER<br />

1338 KLASSEN<br />

85,2 SCHÜLER<br />

JE 1000<br />

EINWOHNER<br />

KITAS<br />

298<br />

EINRICHTUNGEN<br />

176<br />

TAGESPFLEGEPERSONEN<br />

DURCHSCHNITTLICHE<br />

WOHNUNGSGRÖSSE 67,4 m 2<br />

QUELLE: AMT FÜR STATISTIK BERLIN BRANDENBURG, ZAHLEN VON 2017<br />

FOTO: GETTYIMAGES/HANOHIKI


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

KÜCHENWELT<br />

ein Haus mit Wohnungen zum<br />

Selbstausbauen entworfen und realisiert.<br />

Nr.19, Ausgabe 1./12. Mai 2019<br />

Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />

/ 9<br />

Bild: Grandaire<br />

Traumküchen<br />

Immobilienwelten<br />

Bild: Kludi GmbH&Co. KG<br />

Schöne neue<br />

Küchenwelt 04<br />

Kurz &gut<br />

In puncto Baugenehmigungen liegen die<br />

drei direkt an Berlin angrenzenden<br />

Landkreise bundesweit unter den TopTen.<br />

Rechtsexperten<br />

Die Hausverwaltung braucht Monate für<br />

die Erste lung und Zusendung von<br />

Protoko len. Eine Fristsetzung hilft.<br />

ImGesprächmit Jana Richter<br />

Die Berline rArchitektin hat inNeukö ln<br />

Bild:Arbeitsgemeinschaft DieModerneKüch e.V.<br />

Intelligente und effiziente Geräte mit allem Komfort,<br />

aber auch in toller Optik, funktionsgerechte Schränke,<br />

die jeden Winkel sinnvoll nutzen und jede Menge<br />

Überraschungen in ihrem Innenleben bereithalten, eine<br />

breite Palette von Materialien, Farben und Oberflächen,<br />

die spannende Mixe erlauben –das sind die Zutaten für<br />

die schöne neue Küchenwelt.<br />

Und da ist es wie beim Kochen: Es kommt drauf an,<br />

was man draus macht. So werden sich kaum zwei<br />

Küchen in Land hundertprozentig gleichen, hier<br />

geht es höchst individuell zu. Aber in einem ähneln<br />

sie sich doch: Statt eines reinen Arbeitsplatzes wie<br />

früher sind moderne Küchen heute Mittelpunkt des<br />

Familienlebens.<br />

269Wohnungen, davon164 Eigentumswohnungen,<br />

wirdesim20Stockwerkehohen „Grandaire“ geben.<br />

Lesen Sie mehr über die „Schöne neue Küchenwelt“ –<br />

hier am kommenden Sonnabend!<br />

unverbindliche Visualisierung<br />

unverbindliche Visualisierung<br />

PERFEKT ANGELEGT<br />

INVESTIEREN SIE IN TOP-LAGE<br />

Letzte Chance auf eine der ersten Adressen der Hauptstadt! Mit einer Eigentumswohnung in<br />

BUWOG THE ONE investieren Sie in eine der attraktivsten Lagen Berlins. Alle Wohnungen mit<br />

hochwertiger Ausstattung und Balkon –direkt in der Europacity,nahe Charité, Regierungsviertel<br />

und Hauptbahnhof. Zum Beispiel:<br />

• 1 Zimmer, ca. 30m², 210.000 Euro<br />

• 2 Zimmer, ca. 49m², 350.000 Euro<br />

• 3 Zimmer, ca. 79m², 525.000 Euro<br />

OHNE<br />

PROVISION<br />

DIREKT VOM<br />

BAUTRÄGER<br />

Showroom: Heidestraße 14c, 10557 Berlin | Sa+So14–15 Uhr u.n.V.<br />

030/33 85 39 –1915 | vertrieb-berlin@buwog.com | buwog-theone.com | buwog.com


Immobilienwelten Nr. 18, Ausgabe 4./5. Mai 2019 / 10<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

RECHT<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Muss ein Mieter an der Fassade herumturnen, umdie Jalousien von<br />

außen zu reinigen? Nein, das gehört zum Aufgabenbereich des Vermieters.<br />

Bild:gettyimages/irina88w<br />

§<br />

Bei der Abnahme der Wohnung<br />

bei unserem Auszug verlangte<br />

unser Vermieter, dass wir auch die zum<br />

Haus gehörenden, witterungsbedingt<br />

verschmutzten Jalousien zu reinigen<br />

hätten. Im Mietvertrag wurden sie nicht<br />

erwähnt. Der Vermieter, der das den<br />

Mietern nicht mögliche Reinigen der<br />

Außenfenster zu Lasten der Mieter organisiert<br />

hat, hatte sich zu diesem Thema<br />

bisher nicht geäußert. Nach unserer<br />

Meinung müsste der Vermieter –wenn<br />

er von den Mietern das für sie selbst lebensgefährliche<br />

Reinigen der Jalousien<br />

verlangt –auch die baulichen Voraussetzungen<br />

dafür sichern.<br />

Die Innenreinigung von Fenstern und Rolladen<br />

beziehungsweise Jalousien obliegt<br />

dem Mieter. Die Außenreinigung ist nach<br />

der Rechtsprechung jedoch Sache eindeutig<br />

des Vermieters, da dieser Bereich zur<br />

Fassade des Hauses gehört, die immer vom<br />

Vermieter zu reinigen ist. So hat es zum<br />

Beispiel das Landgericht München entschieden<br />

(Aktenzeichen: 412 C13623/99).<br />

Dasselbe gilt übrigens für das Anstreichen<br />

oder die Reinigung von äußeren Fensterrahmen.<br />

Niemand muss sich also in Gefahr<br />

begeben und diese Arbeiten als Mieter<br />

selbst vornehmen, indem er sich womöglich<br />

in großer Höhe von außen an den Jalousien<br />

zu schaffen macht.<br />

§<br />

Ich wohne in einer Mietwohnung<br />

im Erdgeschoss mit einem Wintergarten.<br />

Vor 18 Jahren habe ich in<br />

den Vorgarten vor einem Fenster eine<br />

Fichte gepflanzt. Jetzt ist sie zu groß geworden,<br />

und ich möchte sie fällen lassen.<br />

Benötige ich dazu die Erlaubnis des<br />

Vermieters?<br />

Das kommt, wie so oft, darauf an. Ist die<br />

Fichte mit dem Boden derart verbunden,<br />

daß sie nicht mehr ohne Gefahr für ihren<br />

Bestand entfernt werden kann –das bedeutet:<br />

sie kann also nicht einfach umgepflanzt<br />

werden –, dann ist sie gemäß Paragraf 946<br />

BGB durch die feste Verbindung mit dem<br />

Grundstück in das Eigentum des Vermieters<br />

übergegangen. Dann dürfen Sie sie nicht<br />

ohne Erlaubnis des Vermieters fällen (lassen).<br />

Nach 18 Jahren ist davon wohl auszugehen,<br />

so dass ich Ihnen empfehlen muss, sich die<br />

Erlaubnis Ihres Vermieters einzuholen.<br />

Andreas Schwartmann<br />

ist Rechtsanwalt für Zivil- und Strafrecht<br />

www.rechtsanwalt-schwartmann.de<br />

Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.com<br />

CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF<br />

In Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

gabes1429 Baugenehmigungen<br />

für Wohnungen.<br />

OHV<br />

Die<strong>Berliner</strong>Bauaufsichtsbehörden<br />

haben 2018 insgesamt<br />

24 218 Wohnungen genehmigt,<br />

2,1 Prozent weniger als<br />

im Vorjahr.<br />

OPR<br />

BAR<br />

Gewohnt Besser.<br />

Besser Wohnen.<br />

KW 18-2019<br />

Wohnungsneubau in<br />

Königs Wusterhausen<br />

Jetzt informieren!<br />

BARRIEREFREI<br />

ALTERSGERECHT<br />

FAMILIENFREUNDLICH<br />

WOBAUGE KW<br />

Wohnungsbaugesellschaft<br />

Königs Wusterhausen mbH<br />

Fontaneplatz 1<br />

15711 Königs Wusterhausen<br />

Telefon 03375 -2590 -0<br />

Telefax 03375 -2590 -98<br />

vermietung@wobauge-kw.de<br />

www.wobauge-kw.de<br />

P<br />

HVL<br />

Spandau<br />

(Sp)<br />

Zehlendorf<br />

(Zd)<br />

Reinickendorf (Rd)<br />

Wilmersdorf<br />

(Wd)<br />

Charlottenburg<br />

(Cb)<br />

PM<br />

Steglitz<br />

(St)<br />

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, März2019<br />

Wedding<br />

(We)<br />

Tiergarten<br />

(Tg)<br />

Schöneberg<br />

(Sb)<br />

TF<br />

Pankow (Pk)<br />

Tempelhof<br />

(Th)<br />

Prenzlauer<br />

Berg (PB)<br />

Mitte<br />

(Mi)<br />

Kreuzberg<br />

(Kb)<br />

58595b<br />

Weißensee<br />

(Ws)<br />

Friedrichshain<br />

(Fh)<br />

Neukölln<br />

(Nk)<br />

Hohenschönhausen<br />

(Hs)<br />

Lichtenberg<br />

(Lb)<br />

Treptow<br />

(Tr)<br />

Marzahn<br />

(Mz)<br />

Hellersdorf<br />

(Hd)<br />

Köpenik<br />

(Kö)<br />

MOL<br />

LDS<br />

LOS


Immobilienwelten Nr. 18, Ausgabe 4./5. Mai 2019 / 11<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

IMMOBILIENMARKT<br />

AB ............ Altbau<br />

Ausst. ..... Ausstattung<br />

Baugst. .. Baugrundstück<br />

Bd. ...........Bad/Bäder<br />

BEZ ..........Bezirk<br />

BK ............ Betriebskosten<br />

Bj..............Baujahr<br />

Blk. ......... Balkon<br />

bw ........... Brutto-Warmmiete<br />

DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........Doppelhaushälfte<br />

EBK..........Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz...........Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

RH............ Reihenhaus<br />

ren. .........renoviert<br />

REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............ Verhandlungssache<br />

w ..............Warmmiete<br />

WB........... Wannenbad<br />

WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />

WEH........ Wohneinheiten<br />

Whg. .......Wohnung<br />

ZH............ Zentralheizung<br />

LEGENDE<br />

Haus<br />

Dachgeschoss<br />

dienstleistungen<br />

TransporTe/umzüge<br />

zapf umzüge;61061; zapf.de<br />

Abkürzungen EnEV2014<br />

Artdes Energieausweises<br />

V ............... Verbrauchsausweis<br />

B ............... Bedarfsausweis<br />

kWh ........ Kilowattstunde<br />

Energieträger<br />

Ko ............ Koks,Braunkohle, Steinkohle<br />

Öl ............ Heizöl<br />

Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />

FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />

oder KWK<br />

Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

Holzhackschnitzel<br />

E .............. Elektrische Energie<br />

(auch Wärmpumpe), Strommix<br />

Baujahr des Wohngebäudes<br />

Bj .............. Baujahr<br />

Energieeffizienzklasse des<br />

Wohngebäudes<br />

A+ bis H, zum Beispiel B<br />

mietangebote<br />

lichtenberg<br />

Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />

1 29,48 449,57 inkl. sofort<br />

Citynah! 1-Zi-<br />

Wohnung für<br />

Studenten/Azubis!<br />

Joachimsthaler Str. 10, 3. OG,<br />

Aufzug, Balkon, EBK, modernes<br />

Duschbad, renoviert, gute Verkehrsanbindung<br />

durch Bus und Tram, Einkaufsmöglichkeiten<br />

fußläufig erreichbar,<br />

Gen.-Anteil 775 €,zzgl. 50 €<br />

Beitritt, gute Bonität vorausges.,<br />

Hundehaltung nicht gewünscht, VEA:<br />

V64kWh/(m²a) FW, Bj1977,<br />

www.fortuna-eg.de<br />

wohnen@fortuna-eg.de<br />

5 109,31 1.202,41 284,2 sofort<br />

EFH in Falkenberg, Johann-Jacob-<br />

Engel-Str. 28,NBimErstbez., 3Eta.u.<br />

Spitzbod., Terr., Garten, Bad, Gäste-<br />

WC. Kaution 3.607,23 €. (61 kWh/<br />

m²a, Kraft-Wärme-Kopplung, fossil,<br />

Bj. 2019, B) Besicht.: Sa. 10–14 Uhr,<br />

Treff: Am Dörferweg 4,13057 Berlin,<br />

Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft<br />

Berlin,www.gewobag.de<br />

Fon: 0800 4708-800<br />

marzahn/hellersdorf<br />

5 125,26 1.377,86 321,6 sofort<br />

EFHinFalkenberg, Am Dörferweg 6,<br />

Neubau im Erstbez., 3Eta. u. Spitzbod.,<br />

Terr., Garten, Bad, Gäste-WC.<br />

Kaution 4.133,58 €. (48 kWh/m²a,<br />

Kraft-Wärme-Kopplung, fossil, Bj.<br />

2019, A) Besicht.:Sa. 10–14Uhr,Treff:<br />

Am Dörferweg4,13057 Berlin,Gewobag<br />

Wohnungsbau-Aktiengesellschaft<br />

Berlin, www.gewobag.de<br />

Fon: 0800 4708-800<br />

Vorsicht bei Mietvertragsabschluß! Vorher zum <strong>Berliner</strong> Mieterverein e.V. z 030 22 62 60; www.berliner-mieterverein.de<br />

Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />

1 32,59 329,16 inkl. sofort<br />

Nähe Bürgerpark!<br />

1-Zi-Wohnung,<br />

Karl-<br />

Holtz-Str. 17, 2. OG, ohne Aufzug,<br />

modernes Duschbad, renoviert, gute<br />

Verkehrsanbindung durch Bus und<br />

Tram, Einkaufsmöglichkeiten fußläufigerreichbar,Gen.-Anteil.930<br />

€zzgl.<br />

50 €Beitritt, gute Bonität vorausg.,<br />

Hundehaltung nicht gewünscht, VEA:<br />

V, 106 kWh/ (m²a) FW, Bj 1983,<br />

www.fortuna-eg.de<br />

wohnen@fortuna-eg.de<br />

1 32,59 318,50 inkl. sofort<br />

Nähe Gärten der<br />

Welt! 1-Zi-Wohnung,<br />

Schwarzburger<br />

Str. 12, 4. OG,Aufzug,modernes<br />

Duschbad, renoviert, gute Verkehrsanbindung<br />

durch Bus und<br />

Tram, Einkaufsmöglichkeiten fußläufigerreichbar,<br />

Gen.-Anteil. 930€,zzgl.<br />

50 €Beitritt, gute Bonität vorausg.,<br />

Hudehaltung nicht gewünscht, VEA:<br />

V., 109 kWh (m²a) FW, Bj 1983,<br />

www.fortuna-eg.de<br />

wohnen@fortuna-eg.de<br />

pankow<br />

2 63,11 695,23 inkl. sofort<br />

Großzügig geschnittenes Dachgeschoss!<br />

Karow, Hofzeichendamm<br />

31, DG, quadratisch geschnittenes<br />

Wohn- und Schlafzimmer,<br />

Diele mit Essbereich und<br />

Zugang zur Terrasse, Küche mit EBK<br />

und Fenster, gefliestes Wannenbad<br />

mit Fenster, Keller und Abstellraum,<br />

V 79 kWh/(m²∙a), Bj. 1998, Fernwärme,<br />

Supermärkte fußläufig zu<br />

erreichen, großzügig begrünte Außenanlagen<br />

sowie vielseitige Freizeit-,<br />

Sport- und Kulturangebote,<br />

Schulen und Kitas im Wohngebiet,<br />

gute Verkehrsanbindung zur City<br />

(S-Bahn u. Busse), WBS erforderlich,<br />

Vermietungsbüro: Achillesstr. 55,<br />

allod HV, www.allod.de<br />

Tel.: +49 (30) 884593-850<br />

1 29,48 464,31 inkl. sofort<br />

1-Zi-Wohnung<br />

Studenten/Azubi-Wohnung!<br />

Märkische Allee 136, 6. OG, Aufzug,<br />

EBK, modernes Duschbad, renoviert,<br />

gute Verkehrsanbindung durch Bus<br />

und Tram, Einkaufsmöglichkeiten<br />

fußläufig erreichbar, Gen.-Anteil 775<br />

€, zzgl. 50 €Beitritt, gute Bonität vorausges.,<br />

Hundehaltung nicht gewünscht,<br />

VEA: V,93 kWh/(m²a) FW, Bj<br />

1979, www.fortuna-eg.de<br />

wohnen@fortuna-eg.de<br />

Unterstützen Siedie<br />

„DeutscheStiftungfür junge<br />

Erwachsene mitKrebs“<br />

undermöglichen Siedamit die<br />

notwendige Forschung!<br />

SPENDEN SIE!<br />

www.junge-erwachsene-mit-krebs.de<br />

Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />

3 80,24 927,96 inkl. sofort<br />

Geräumiges Familienidyll in<br />

hellem Dachgeschoss! Karow,<br />

Münchehagenstr. 62, DG, alle<br />

Wohnräume mit Laminatfußb.,<br />

Wohnzi. m. Zugang zur Loggia,<br />

gut geschnittenes Schlaf- u. Kinderzi.,<br />

off. Kü. m. EBK u. Essplatz,<br />

gefliestes Wannenbad m. Fenst.,<br />

Flur m. Abstellnische, V91kWh/<br />

(m²∙a), Bj. 1998, Fernwärme, Supermärkte<br />

fußläufig zu erreichen,<br />

großzügig begrünte Außenanlagen<br />

sowie vielseitige Freizeit-,<br />

Sport- und Kulturangebote, gute<br />

Verkehrsanbindung zur City (S-<br />

Bahn u. Busse), WBS erforderlich,<br />

Vermietungsbüro: Achillesstraße<br />

55, allod HV, www.allod.de<br />

Tel.: 88 45 93-850<br />

steglitz/zehlendorf<br />

Vorsicht bei Mietvertragsabschluß! Vorher zum <strong>Berliner</strong> Mieterverein e.V. z 030 22 62 60; www.berliner-mieterverein.de<br />

tempelhof/schöneberg<br />

Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB<br />

3 89,84 1.751,87 inkl. 05/19<br />

Traumwohnung mit 2 Dachterrassen<br />

in Schöneberg.<br />

3-Zi.-Whg. im 6. OG. Offener<br />

Wohn-/Koch-/Essbereich, modernes<br />

Fensterbad m. Wanne, AR,<br />

zwei Dachterrassen, Fußbodenhzg.,<br />

kontrollierte Wohnraumbelüftung,<br />

Videogegensprechanlage,<br />

Aufzug, TGoptional. Perfekte<br />

Verkehrsanbindung. Bezug ab<br />

Mai 2019. B: 34,8 kWh/(m²∙a),<br />

Kl. A, KWK/BHK, EnEV 2014, Bj.<br />

2017. Weitere Wohnungen verfügbar.<br />

Infobüro: Yorckstr. 38.<br />

Mi. 15 –18Uhr; Sa /So. 13 –16<br />

Uhr. www.neuschoeneberg.de<br />

Tel.: +49 (30) 884593-885<br />

kaufangebote<br />

lichtenberg<br />

3 128 705.000,-<br />

Musterhaus in<br />

Berlin-Mahlsdorf,<br />

ca. 144<br />

m² Wohnfläche, möbliert, zu besichtigen<br />

BA, 19kWh/m²a, LWP,<br />

Bj 2016, A+, 12623 Berlin, Alt-<br />

Mahlsdorf 11, Mo-Fr 15-18 Uhr<br />

und Sa/So 11-16 Uhr,<br />

www.markon-haus.de,<br />

033439 919-39<br />

treptow/köpenick<br />

Karlstr. in12557 Bln, 4. Et. (letze)<br />

ohne Aufzug 68m², 3Zi., renov,<br />

teilmöbl.,Ebk,W-Bad,476,-€ kalt;<br />

Betriebsk. 204,-€, Kaution, auch<br />

Hartz4; Tel.: 030/ 63 32 570<br />

mietgesuche<br />

Wohnungen<br />

Dame bietet 5.000€! Su.kl. Whg.in<br />

P-berg, Pankow-Mitte, Weißensee.1.OGo.Lift.<br />

0177 544 87 84<br />

berlin mitte<br />

3 95,43 750.900,-<br />

marzahn/hellersdorf<br />

Südbalkon<br />

Ihr Immobilienmarkt<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50<br />

Zi m² PREIS IN EUR Zi m² PREIS IN EUR<br />

Berlin-Karlshorst „Villen im Prinzenviertel“,<br />

Eigentumswohnungen,<br />

2 –4 Zimmer mit 46– 174 m² Wohnfläche,<br />

Balkone/Terrassen, Tiefgarage,<br />

S-Bhf. fußläufig, provisionsfrei.<br />

www.wohnen-in-karlshorst.de<br />

berlin@helma.de<br />

Lichtdurchflutete Neubauwohnung<br />

Tel.: 030 –520 043 346<br />

imHerzen Berlins.<br />

Perfekt geeignet für Paare u.Familien.<br />

3-Zi.-Whg. im5.OG. Offener<br />

Wohn-/Koch-/Essbereich,<br />

Fensterbad m. Wanne, Gäste-<br />

Bad, Balkon und Loggia, Parkett<br />

mit Fußbodenhzg., Videogegensprechanlage,<br />

Aufzug, Fahrradstellplätze,<br />

TG optional. Ausgestattet<br />

in der Designlinie Style.<br />

Bezug vsl. 4.Quartal 2019.Prov.-<br />

fr.! B: 62 kWh/(m²∙a), Kl. B, KWK/<br />

BHK, EnEV 2016,Bj2019. Infobüro:<br />

Lehrter Str. 23. Termine n.V.<br />

sowie Fr. –So. von 13 –17Uhr.<br />

www.mittenmang-wohnen.de<br />

Tel.: +49 (30) 880 94-445


Immobilienwelten Nr. 18, Ausgabe 4./5. Mai 2019 / 12<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

Berlin Lichtenberg<br />

Treskowallee 96<br />

Berlin Treptow-Köpenick<br />

Wilhelminenhofstr.23<br />

Wir können Lichtenberg, Karlshorst, Schöneweide und Treptow-Köpenick<br />

x Verkauf von Eigentumswohnungen<br />

x Verkauf von Häusern und Villen<br />

x Wertgutachten vom Sachverständigen<br />

Tel. 030 61 28 44 64<br />

Was ist meine Immobilie wirklich wert?<br />

In wenigen Schritten zum Marktwert Ihrer Immobilie.<br />

¨ sicher und zuverlässlich<br />

Online<br />

¨ unverbindlich und kostenlos<br />

Eberhardt-immobilien.de<br />

kaufangebote<br />

pankow<br />

Blankenburg -<br />

in sehr schöner,<br />

ruhiger<br />

Wohnlage, großzügiges, massivesEFH,6Zi.,<br />

Küche, 2Bäder,voll<br />

unterkellert, aufwändig modernisiert,<br />

zus. massives Gartenhaus,<br />

Garage auf 789 m² bestens gepflegtem<br />

Grundstück, Bedarfsausweis,<br />

186,3 kWh/(m²*a), Kl. F,<br />

Beratung: 033439 919-39<br />

Gas, Bj. 1927, KP 438.000 €zzgl.<br />

Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa-Ruf 10 -14 h t 6779980<br />

treptow/köpenick<br />

Adlershof -<br />

Bestlage, sanierungsbedürftiges<br />

Einfamilienhaus, 120<br />

m² Wohnfläche, 5 Zimmer, Küche,<br />

Bad, Gäste-WC, Vollkeller,<br />

massiver Nebengelass auf 923<br />

m² Grundstück, Energieausweis<br />

wird nachgereicht, Baujahr 1936,<br />

Kaufpreis 345.000 €zzgl. Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa-Ruf 10 -14ht6779980<br />

In äußerst bevorzugter,<br />

ruhiger<br />

Wohnlage<br />

von Altglienicke, sehr ansprechende,<br />

massive Doppelhaushälfte,5Zi.,<br />

EBK, Bad, Gäste-<br />

WC,große Terrasse,voll unterkellert,<br />

ca90m²Wfl., teilmod., zus.<br />

Garage und Nebengebäude auf<br />

447 m² Grundstück, Bedarfsausweis,<br />

290,5 kWh/(m²*a), Kl. H,Öl,<br />

Bj. 1936, KP 245.000 €zzgl. Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa-Ruf 10 -14ht6779980<br />

Späthsfelde,<br />

traumhaftes<br />

Anwesen mit<br />

exklusivem EFH, Baujahr 1933,<br />

kernsaniert, 180 m²Wohn-/Nutzfläche,<br />

4 Zimmer, Wohnbereich<br />

ca.50m²mit Wintergarten,hochwerige<br />

EBK, zwei Bäder, Vollkeller,<br />

Doppelgarage, großer Pool<br />

auf sehr gepflegtem Grundbesitz,<br />

Energieausweis wird<br />

nachgereicht, Kaufpreis 595.000<br />

€zzgl. Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa-Ruf 10 -14ht6779980<br />

PM 141 230.300,-<br />

roth-massivhaus.de<br />

brandenburg<br />

REG m² PREIS IN EUR<br />

Stadthaus zu besichtigen! (kein Verkauf)DiesenSa.<br />

u. So., 13 –16Uhr, Großbeerener<br />

Weg 12 in 14513 Teltow. Besonderh.<br />

sind: Dachabschleppung über<br />

der Eingangstür m. abgeschrägten<br />

Ecken, schöner gr. Erker unt. der Traufe,<br />

Kaminschornst. der Fa. Schiedel, Stadthausgiebel<br />

zum Garten, bodent. Fenst.<br />

auf der gesamten Südseite i. EG, off. Kü.<br />

m. gr. Wohn-/Essbereich über die gesamte<br />

Hausbr., Gäste-WC m. bodengl. Du. im<br />

EG, zusätzl. Zi. im EG, eine 2-flügl. Terrassent.<br />

u. zwei 2-flügl. Stulp-Terrassentüren<br />

oh. Mittelpfosten, viertelgewendelte<br />

Wangentreppe in Eiche, Familienbad<br />

m. Rechteckwanne, Schlafzi. u. beide<br />

Kinderzi. im Obergeschossmit bodenlangem<br />

Fenster u.Festverglasung im unteren<br />

Teil, OG ca. 12,5 cmerhöht, kontrollierte<br />

Be- u. Entlüftungsanl. BasicVent der<br />

Fa. Waterkotte, Luft-/Wasser Wärmepumpe<br />

der Fa. Waterkotte. Info unter:<br />

030 –544373-10<br />

Bei<br />

Prenzlau/<br />

Uckerland -<br />

weitläufiges<br />

Anwesen in sehr reizvoller und<br />

ruhiger Ortsrandlage, ideal für<br />

Natur- oder Pferdeliebhaber mit<br />

hochwertigem, vollständig saniertem<br />

Wohngebäude für1bis3<br />

Familien, 205m²Wohnfl.,180m²<br />

Nutzfl., 7Zi.,3Bäder, Gäste-WC,3<br />

Terrassenzus.Scheune undDoppelgarage,<br />

auf 15.000 m²Gdst.,<br />

46 mbreit, in bestem Zustand,<br />

Bedarfsausweis 410 kWh/(m²*a),<br />

Kl. H, Öl, Bj. 1934, Kaufpreis<br />

243.000 € zzgl. Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa-Ruf 10 -14ht6779980<br />

www.berliner-jobmarkt.de<br />

Besuchen Sie uns in unserem<br />

Musterhaus:<br />

Gartenstraße 23<br />

15366 Hoppegarten OT Hönow<br />

Mo-Fr 15-18 Uhr Sa/So 11-16 Uhr<br />

Wir beraten Sie gern.<br />

Service-Paket inklusive<br />

REG m² PREIS IN EUR<br />

BAR 118 206.600,-<br />

roth-massivhaus.de<br />

Bungalow Ahlbeck zu besichtigen!<br />

(kein Verkauf) Diesen Samstag<br />

und Sonntag, 13 –16Uhr, Moselstr.<br />

20 in 16356 Ahrensfelde OT Eiche.<br />

Besonderheiten sind: 1½-teilige<br />

Hauseingangstür mit feststehendem<br />

Seitenteil, überdachter Terrassenbereich<br />

auf einer Rechteckstütze und<br />

Terrassenvergrößerung um 5 m²,<br />

Fenster und Terrassentüren mit klassischer<br />

Sprosse und elektrischer Rollladenbedienung,<br />

farbige Hauseingangstür<br />

und Fenster im gesamten<br />

Haus (innen weiß und außen anthrazit),<br />

2 gleich große Kinderzimmer,<br />

Küche mit Zugang zum Garten, Badezimmer<br />

mit Badewanne und bodengleicher<br />

Dusche, Wohn-/Essbereich<br />

mit 2 zweiflügligen Terrassentüren,<br />

Kaminschornstein der Fa. Schiedel,<br />

Luft-Wasser-Wärmepumpe der Fa.<br />

Waterkotte. Informationen unter:<br />

030 –544373-10<br />

BAR 130 224.000,-<br />

FingerHaus baut in Röntgental ein<br />

VIOmit Keller,Erdwärme, Solarstrom<br />

in Effzienz40plus<br />

Tel.: 030 94518610<br />

Bezugsfreies<br />

Reihenmittelhaus<br />

in Königs<br />

Wusterhausen, Alte Försterei 30,<br />

5,0 Zimmer, sehr ruhig und grün<br />

gelegen, Terrasse zur Südseite,<br />

Eigentümergemeinschaft, ca.<br />

97,3 m² Wfl., vollunterkellert, 2<br />

PKW-Stellplätze, KP: 385.000,00<br />

€, provisionsfrei direkt vom Eigentümer,<br />

(Gas, Bedarfsausweis<br />

181 kWh/(m²a), Klasse F, 1999),<br />

Vonovia SE, Marius Zinke,<br />

Tel: 030 /97 10 78 36,<br />

marius.zinke@vonovia.de,<br />

www.vonovia.de<br />

Musterhaus in<br />

Hönow, ca.<br />

150 m²Wohnfläche,<br />

möbliert, zu besichtigen<br />

BA, 21kWh/m²a, LWP, Be- u. Entlüftung,<br />

Bj2017, A+, 15366 Hoppegarten<br />

OT Hönow, Gartenstraße<br />

23, Mo-Fr15-18 Uhrund Sa/So<br />

11-16 Uhr,www.markon-haus.de,<br />

033439 919-39<br />

Bis 300.000€<br />

Grundstück<br />

gesucht, auch mit Abrißhaus.<br />

Mo-So 8-22 t (0 30) 56 54 54 54<br />

Bachmann Immobilien GmbH<br />

immobilienangebote<br />

Häuser<br />

Haus (fast) bezahlt -<br />

Rentezuniedrig?<br />

Sie wohnen in der eigenen<br />

Wohnungoder dem eigenenHaus?<br />

Die Immobilie ist so gut wie<br />

abbezahlt? Siemöchten gerne darin<br />

auf Dauer wohnen bleiben, haben<br />

gegen eine Zusatzrente nichts<br />

einzuwenden, um sorgenfreier zu<br />

leben?<br />

Wir bieten Ihnen die Lösung:<br />

Verrentung der eigenen Immobilie!<br />

•Monatliche Rentenzahlung<br />

•HöchstmöglicheSicherheit<br />

•LebenslangesWohnrecht<br />

•Diskrete Abwicklung<br />

Wie hoch die zusätzliche RENTE<br />

in Ihrem Fallseinkann, erfahren Sie<br />

in einem vertraulichen Gespräch -<br />

rufen Sieuns an: 422 47 54<br />

HeidiButtgereit<br />

ImmobilienMakler&Service<br />

Pettenkoferstr.3 I10247 Berlin<br />

www.buttgereit-immobilien.de<br />

GUTSCHEIN<br />

für ein ERA VerkaufswertGutachten<br />

Friedersdorf –<br />

Cottbusser<br />

Ring,<br />

13 Grundstücke von 543 –1255<br />

m² zur Bebauung mit einem<br />

HELMA Haus Ihrer Wahl. Provisionsfrei.<br />

Finanzierungsberatung<br />

über die HELMA Hausbaufinanz<br />

möglich. Beispiel: GS 2, 644 ²,<br />

96.600€.friedersdorf@helma.de,<br />

t 030 -344 083 048<br />

NEWE-MASSIVHAUS Musterhausbesichtigung<br />

in der Beilsteiner Straße 99 A, 12681 Berlin<br />

Dienstag bis Freitag von 11 bis 18 Uhr<br />

Samstag &Sonntag von 11 bis 16 Uhr<br />

Tel. 030 -831 002 97<br />

www.NEWE-Massivhaus.de<br />

Wir suchen Baugrundstücke und Abrisshäuser zum Ankauf.<br />

Häuser<br />

Grundstücke<br />

Wohnungen<br />

Grünauer Str. 6<br />

12557 Berlin<br />

nahe Schloss Köpenick


Immobilienwelten Nr. 18, Ausgabe 4./5. Mai 2019 / 13<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

Immobilie<br />

verkaufen?<br />

Ihre Immobilie in<br />

sicheren Händen<br />

ImmobIlIenangebote<br />

häuser<br />

Bungalow Ahlbeck, 118 m 2<br />

Älteres Haus<br />

suchtHandwerkerzum Kauf in Grünlage,<br />

über Yvonne Bachmann Immobilien,<br />

täglich t (0 30) 56 59 92 66<br />

kapitalanlagen/<br />

renditeobjekte<br />

"Grünes Investment":<br />

Interessante<br />

Kapitalanlage<br />

direkt am Schillerpark<br />

in Berlin-Wedding,Edinburger<br />

roth-massivhaus.de<br />

Str. 63-67! Wohnungspaket<br />

bestehend aus zehn vermieteten<br />

2- und 3-Zimmer-Wohnungen in<br />

Beratung zum<br />

einer WEG mit 250 WE, EG bis<br />

neuen Haus<br />

4.OG, Baujahr 1930, ca. 675 m²<br />

am Firmensitz:<br />

Wfl.,Miete: 49.114 €p.a.kalt, KP.:<br />

Besuchen Sie uns, wir sind 2.377.900€,Denkmalschutz, pro-<br />

gern für Sie da. 15345 Altlandsberg<br />

visionsfrei vom Eigentümer,<br />

OT Bruchmühle, Radebrück Vonovia SE, Marius Zinke, Tel:<br />

13, Mo-Fr 11-18 Uhr und Sa/So 0151/ 14 29 12 61,<br />

11-16 Uhr,www.markon-haus.de, marius.zinke@vonovia.de,<br />

033439 919-39<br />

www.vonovia.de<br />

Fragen kostet nichts!<br />

Sie denken darüber<br />

nach, Ihre Immobilie<br />

zu verkaufen? Dann<br />

sollten Sie nichts dem Zufall überlassen.<br />

Ich ermittle Ihnen den höchst zu<br />

erzielenden Verkaufspreis. So kommen<br />

Sie sicher und schnell zu Ihrem Geld.<br />

Kostenlos und unverbindlich. Bernd<br />

Hundt Immobilien –Ihr Partner in Berlin<br />

und im <strong>Berliner</strong> Randgebiet.<br />

t 03362 –883830<br />

Bernd-Hundt-Immobilien.de<br />

OEHMCKE<br />

I mm o b i l i e n<br />

über 60 Jahre in Berlin<br />

sucht Ein- und<br />

Zweifamilienhäuser<br />

&Grundstücke<br />

Grünauer Str. 6,12557 Berlin-Köpenick<br />

030-6 779980<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de<br />

Unsere Erfahrung istIhreSicherheit<br />

über 60 JahreinBerlin<br />

Immobilien<br />

OEHMCKE<br />

Münchener Familie sucht Einfamilienhaus<br />

zum Kauf über:<br />

MG Immobilien, Fr. Kerner,<br />

t 03328/3518682, kerner@mueller-groscurth-immobilien.de<br />

eigentumswohnungen<br />

Wohnungen<br />

zum Kauf<br />

dringend<br />

gesucht<br />

zur Eigennutzung von solventen<br />

Käufern, ob groß oder klein, bitte<br />

allesanbieten. t 030-56 54 54 50<br />

Bachmann Immobilien GmbH<br />

andere<br />

immobiliengesuche<br />

Immobilie<br />

verkaufen?<br />

Nur mit DEM<br />

Bachmann!<br />

Mo-So 8-22 t (0 30) 56 54 54 54<br />

Bachmann Immobilien GmbH<br />

grundstücke<br />

Beratung: 033439 919-41<br />

Zeit für Veränderung<br />

Mahlsdorf-<br />

Nord, herrlich<br />

und absolut<br />

ruhige gelegenes Baugrundstück,<br />

450 m²,alle Anschlüsse anliegend,<br />

KP 195.000 €zzgl. Provision;<br />

www.Oehmcke-Immobilien.de,<br />

Sa-Ruf 10 -14ht6779980<br />

ImmobIlIengesuche<br />

häuser<br />

Möchten Sie Ihr Haus verkaufen und<br />

Ihr neues Wohlfühl-Zuhause<br />

verwirklichen?<br />

Bauen Sie mit markon-haus ...<br />

Ihrer regionalen Massiv-Haus-Firma.<br />

immobilien@markon-haus.de<br />

Danke<br />

sos-kinderdoerfer.de<br />

Glänzende<br />

Perspektive<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Alexander Herrmann<br />

Immobilien<br />

Wir suchen in Berlin und im Umland<br />

Ein-/ Mehrfamilienhäuser<br />

Eigentumswohnungen<br />

Villen & Grundstücke<br />

030 /945 900 -0<br />

Mo.-So. 8-20 Uhr www.ah-immo.net<br />

VerkaufIhrer Immobilie<br />

mitRund-um-Beratung!<br />

*KeineKosten für Verkäufer!<br />

030/55 15 67 03<br />

www.immozippel.de<br />

5Sterne Bewertung von Verkäufern!<br />

7<br />

Bis 750.000€<br />

Einfamilienhaus<br />

dringend<br />

gesucht<br />

Mo-So 8-22 t (0 30) 56 54 54 54<br />

Bachmann Immobilien GmbH<br />

Michael Groppel<br />

030 2327-6594<br />

Nutzen Sie diese Titelthemen für Ihre Werbung!<br />

11.05.2019: Schöne neue Küchenwelt<br />

18.05.2019: Serie Stadtentwicklung –Neue Quartiere in Treptow-Köpenick<br />

25.05.2019: Ferienobjekte<br />

01.06.2019: Für den kleinen Geldbeutel: Gemeinschaftlich bauen<br />

Noch nichts Passendes dabei?<br />

Fordern Sie unseren Themenplan an!<br />

JETZT ANZEIGE SCHALTEN!<br />

Marcus Jürgens<br />

030 2327-5518<br />

Kontakt für Kleinanzeigen<br />

030 2327-50<br />

E-Mail<br />

berlin.immobilien@dumont.de


14<br />

Bild:Deutsche Fliese /Jasba<br />

WELLNESS<br />

FÜR ALLE<br />

Ein gut geplantes Bad bietet heute Komfort und<br />

morgen Sicherheit ebenso wie Selbstständigkeit<br />

Die Mehrheit der Deutschen möchte<br />

bis ins hohe Alter in den eigenen vier<br />

Wänden wohnen, selbst dann, wenn<br />

Pflege benötigt wird. Das funktioniert aber<br />

nur, wenn insbesondere das Bad dafür geeignet<br />

ist. Vorallem die Unfallgefahr wird vielfach<br />

unterschätzt. Der Zentralverband Sanitär<br />

Heizung Klima (ZVSHK) hat die Studie<br />

„Pflegebad 2030“ in Auftrag gegeben, bei der<br />

344 Unternehmen der ambulanten Versorgung<br />

befragt wurden.<br />

Gefahren ernst nehmen. 15 Prozent der Pflegebedürftigen<br />

zogen sich demnach im Badezimmer<br />

gravierende Verletzungen zu. Und<br />

fast 47 Prozent des ambulanten Pflegepersonals<br />

hatten sich hier in Ausübung des Berufs<br />

leicht verletzt. Fast jede fünfte Pflegekraft<br />

(19 Prozent) zog sich ernsthafte gesundheitliche<br />

Schäden zu. Offensichtlich sind viele Badezimmer<br />

nach wie vor nicht für die Pflege<br />

zu Hause geeignet. Wann immer eine Badsanierung<br />

geplant ist, sollte deshalb frühzeitig<br />

an die altersgerechte Gestaltung gedacht werden.<br />

Mit dem SHK-Fachhandwerker an der<br />

Seite lassen sich Barrierefreiheit und Komfort<br />

deutlich erhöhen. Die Palette der Möglichkeiten<br />

reicht vom schwellenfreien Zugang über<br />

eine ebenerdige Dusche bis hin zu höhenverstellbaren<br />

Systemen für Waschtisch und WC.<br />

Rutschsichere Böden und intelligente Lichtsteuerung<br />

erhalten die Mobilität im Alter.<br />

und Türen. Sensoren können einen Sturz in der<br />

Dusche erkennen und bei Bedarf sogar Hilfe<br />

herbeirufen. Sinnvoll sind auch „mitdenkende“<br />

Badezimmerspiegel mit eingebauten Bildschirmen,<br />

die beispielsweise an die Einnahme<br />

von Tabletten erinnern. Der Staat belohnt die<br />

Investition übrigens mit Zuschüssen. (gkl)<br />

www.wasserwaermeluft.de<br />

Ein barrierefreiesBad sieht<br />

schick aus und bietet für jeden<br />

ein angenehmesUmfeld.<br />

SmarteLösungen helfen im Alltag.<br />

Bild: rilueda/Fotolia/ZVSHK<br />

Ganzheitlich. „Wegen der vielen neuen Möglichkeiten<br />

im Badezimmer ist eine ganzheitliche<br />

Planung sinnvoll, die alle Elemente optimal<br />

miteinander verknüpft“, so Frank Ebisch<br />

vom ZVSHK. Eine professionelle Bad-Modernisierung<br />

schafft eine multifunktionale<br />

und barrierefreie Wellnessoase, die bereits in<br />

jüngeren Jahren den Komfort deutlich erhöht.<br />

Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die Bewohner<br />

im Alter möglichst lange selbstständig in<br />

den eigenen vier Wänden leben können. Auch<br />

smarte Lösungen spielen dabei eine Rolle:<br />

Sehr komfortabel ist beispielsweise die berührungslose<br />

Bedienung von WC, Waschtisch<br />

Bild: ZVSHK/txn<br />

Im Alter in der gewohnten Umgebung bleiben –obdas Bad dafür<br />

geeignet ist, spielt eine Hauptrolle.<br />

Smartes Bad<br />

Um später einmal schlaue Elemente<br />

einzubauen, sind genügend<br />

Stromanschlüsse wichtig –eine<br />

Frage der fachgerechten Planung.<br />

Die SHK-Spezialisten bieten optimal<br />

abgestimmte Smart-Home-Pakete.


15<br />

AbenteuerlichesWohnen:<br />

Kinder lieben Schrägen.<br />

Ab einer Neigung von20Grad<br />

istein Dachausbau möglich.<br />

Bild:Velux/dachkult.de<br />

Bild:txn/ThorstenScholz/Fotolia/Dörken<br />

PLATZ IN PETTO<br />

Unter dem Steildach stecken immer noch Wohnraumreserven. Wer neu baut oder ein altes<br />

Schätzchen saniert, kann dasDachgeschoss bei Bedarf auch erst später ausbauen<br />

Ein Steildach bietet viele Möglichkeiten:<br />

Kinder jeden Alters lieben ein<br />

buntes Reich direkt unterm Dach mit<br />

Platz zum Toben und Schmökern, besonders<br />

wenn der Raum durch Schrägen wie ein<br />

Zelt wirkt und über gemütliche Ecken verfügt.<br />

Ob für Mädchen oder Jungen –clevere<br />

Baufamilien wissen diesen Spielraum zu<br />

nutzen und berücksichtigen ihn schon bei<br />

der Planung des Eigenheims. Ein Steildach<br />

ist geringfügig teurer als ein Flachdach, über<br />

seinen Lebenszyklus jedoch günstiger,sodas<br />

Portal „dachkult.de“. Großer Vorteil: Man<br />

kann das Dachgeschoss beim Bau oder bei<br />

der Sanierung erst einmal außen vor lassen<br />

und später ausbauen –für die wachsende<br />

Familie oder später als Büro, Hobbyraum<br />

oder Atelier.<br />

Gut beraten. „Ein Ausbau ist ab einer<br />

Dachneigung von 20 Grad möglich“, erläutert<br />

Klaus H. Niemann, Sprecher von Dachkult.<br />

„Den besten Komfort bieten Dächer<br />

mit einer Neigung ab 35 Grad. Dann steht<br />

genügend Wohnraum zur Verfügung.“ Bei<br />

mehr als 40 Grad kann unter Umständen<br />

sogar eine zweite Wohnebene vorgesehen<br />

werden. Und wer großformatige Fenster<br />

einbaut, genießt unter dem Steildach sogar<br />

den nächtlichen Sternenhimmel. Empfehlenswert<br />

ist aber in jedem Fall der Rat von<br />

Profis. Fachleute helfen unter anderem auch<br />

bei der richtigen Dimensionierung der Heizung,<br />

bei der der Auswahl der Dachfenster<br />

und der Wärmedämmung.<br />

Schräge Wände schaffen ein<br />

besonderes Ambiente –für<br />

Kinderzimmer,Büro oder Atelier.<br />

Wärmedämmung. Soll bei der Sanierung einer<br />

Bestandsimmobilie der Dachausbau<br />

erst später erfolgen, dann muss laut Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) die oberste<br />

Geschossdecke gedämmt werden, wenn sie<br />

an einen unbeheizten Dachraum grenzt und<br />

nicht die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz<br />

erfüllt. Eigentümer haben hier<br />

die Wahl: Sie können entweder gleich das<br />

komplette Dach dämmen oder einfach nur<br />

die oberste Geschossdecke.<br />

Saubere Sache. Am schnellsten geht das mit<br />

einer Einblasdämmung. Vorteil: Das Gebäudeteil<br />

muss nur punktuell geöffnet werden.<br />

Das Material wird mit einer speziellen Maschine<br />

unter leichtem Überdruck per Schlauch<br />

in alle Zwischenräume geblasen oder auch<br />

einfach auf dem Dachboden verteilt –ganz<br />

ohne Lärm und Schmutz. Zugleich sorgt die<br />

clevere Sanierungslösung dafür, dass praktisch<br />

kein Ausschuss entsteht und die Arbeit<br />

in kurzer Zeit erledigt ist. Meist ist maximal<br />

ein Tagzuveranschlagen. Das spart Kosten.<br />

Effizient und sicher. Wichtig bei der Einblasdämmung<br />

ist vor allem die geringe Wärmeleitfähigkeit<br />

des Dämmstoffs. Hier kann<br />

die Dämmung Ursa Pure Floc aus Mineralwolle<br />

mit hervorragenden Werten punkten.<br />

Weitere Vorteile für Hausbesitzer: Dank<br />

natürlicher Rohstoffe können sie sicher<br />

sein, dass das Produkt gesundheitlich unbedenklich<br />

ist. Gleichzeitig werden Brand- und<br />

Schallschutz sowie Energieeffizienz deutlich<br />

verbessert. Auch bei anderen Konstruktionen<br />

ist die Einblasdämmung von Ursa eine komfortable<br />

und kostengünstige Maßnahme,<br />

zum Beispiel in zweischaligen Mauerwerken<br />

oder Holzbalkendecken. (gkl)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!