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Mehr als ein Drittel Plagiat? Zweifel an Franziska Giffeys Doktorarbeit – Berlin Seite 12<br />
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6°/9°<br />
Wolken und Schauer<br />
Wetter,Seite 2<br />
AM WOCHENENDE<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
Sonnabend/Sonntag,4./5. Mai 2019<br />
Nr.102 HA -75. Jahrgang<br />
Auswärts/D*: 2.00 €<br />
Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />
Im Magazin:<br />
Hatun Sürücü wareine von uns<br />
SherryHormann und ihr Ehrenmord-Film<br />
Seiten 2und 3<br />
Gundermann<br />
gewinnt<br />
Eine Scheibe Kindheit<br />
DasHörspiellabel Europa trotzt allen Krisen<br />
Seite 7<br />
Über sieben Rücken musst du gehen<br />
Maxim Leo ergibt sich der Physiotherapie<br />
Seite 10<br />
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Schulbauten<br />
verzögern sich<br />
Berlin Seite 9<br />
Der Film über den DDR-Liedermacher ist der große Gewinner des Deutschen<br />
Filmpreises. Auch Hauptdarsteller Aleander Scheer bekam eine Lola. Feuilleton Seite 25<br />
MICHAEL BREXENDORFF<br />
Kühnert gibt<br />
nicht nach<br />
Politik Seite 5<br />
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Heute in der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Gratis<br />
Die Zahl ist erschreckend<br />
hoch: 13 Prozent aller<br />
Sekundarschüler verlassen<br />
in Berlin die Schule<br />
ohne Abschluss. Dieser Wert ist zuletzt<br />
noch gestiegen und stellt eine<br />
große Hypothek auf die Zukunft dar.<br />
Eine grundlegende Lösung dagegen<br />
hat bisher keiner vorgelegt. Eine<br />
Hauptursache für Schüler ohne Abschlüsse<br />
sind mangelnde Deutschkenntnisse<br />
vor allem unter den Kindern<br />
mit Migrationshintergrund.<br />
Das meint zumindest der CDU-Abgeordnete<br />
Christian Gräff, der für die<br />
Fraktion in Sachen Wirtschaftspolitik<br />
spricht. Seine Lösung präsentiert<br />
er dieses Wochenende auf der Klausurtagung<br />
in Thüringen.<br />
In dem Positionspapier „Berlin-<br />
Vision 2030“ fordert Gräff unter anderem,<br />
dass „eine verpflichtende<br />
Summer School für Kinder mit ungenügenden<br />
Deutschkenntnissen fester<br />
Bestandteil des deutschen Schulsystems“<br />
wird. Außerdem sollten<br />
künftig „Schüler und Eltern mit Migrationshintergrund<br />
gemeinsam<br />
über unser Bildungssystem informiertwerden“.<br />
<strong>Berliner</strong> Schulleiter reagieren verwundert<br />
auf die Idee mit der verpflichtenden<br />
Summer School. „Wer<br />
bitte soll in der unterrichtsfreien Zeit<br />
diesen Unterricht übernehmen“,<br />
sagt Sabine-Astrid Busse,Chefin des<br />
Interessenverbandes <strong>Berliner</strong> Schulleitungen,<br />
auf Anfrage der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>. Es fehle ja jetzt schon an<br />
ausgebildeten Pädagogen. Undviele<br />
Schüler seien in der Ferienzeit ohnehin<br />
auf Besuch bei den Großelternin<br />
der Türkei und anderswo, berichtet<br />
die Leiterin der Neuköllner Grundschule<br />
in der Köllnischen Heide.Viel<br />
wichtiger sei eine gute, möglichst<br />
frühe Sprachförderung in der Kita. In<br />
den Sommerferien könne der Besuch<br />
von eher projektorientierten<br />
Feriencamps helfen. „Wichtig wäre<br />
es, den Lernerfolg wissenschaftlich<br />
zu begleiten.“<br />
TomErdmann, Landesvorsitzender<br />
der Gewerkschaft Erziehung und<br />
Wissenschaft, hält von dem CDU-<br />
Vorstoß ebenfalls nicht viel. „Auch<br />
Kinder haben ein Recht auf Freizeit“,<br />
sagt er. Allerdings gebe es durchaus<br />
Studien aus den USA, die zeigen,<br />
dass Kinder,die in der Ferienzeit verreisen,<br />
deutlich mehr lernen als jene,<br />
die in ihrer gewohnten Umgebung<br />
zu Hause bleiben. Vondaher würde<br />
er persönlich eher für den Besuch<br />
vonFeriencamps plädieren.<br />
Der Verfassungsrechtler Ulrich<br />
Battis nennt den Vorschlag der<br />
Schule in den Ferien „hochproblematisch“.<br />
Denn: „Die immerhin von<br />
der Kultusministerkonferenz festgelegten<br />
Ferien würden in ihr Gegenteil<br />
verkehrt.“<br />
Auch die <strong>Berliner</strong> Bildungsverwaltung<br />
macht klare rechtliche Bedenken<br />
geltend. „Der Vorschlag<br />
würde alle Familien in Berlin betreffen<br />
und einen harten Eingriff in das<br />
Familienleben darstellen“, sagte die<br />
neue Bildungsstaatssekretärin Beate<br />
Stoffers (SPD). Eine Zwangsbeschu-<br />
Nachsitzen<br />
im Sommer<br />
Der CDU-Wirtschaftspolitiker<br />
Christian Gräff fordert Sommerschulen<br />
für Migranten mit<br />
schlechten Deutschkenntnissen.<br />
Die Pflicht träfe nicht nur sie<br />
VonElmar Schütze und Martin Klesmann<br />
„Die immerhin von der<br />
Kultusministerkonferenz<br />
festgelegten Ferien würden<br />
in ihr Gegenteil verkehrt.“<br />
Ulrich Battis, Verfassungsrechtler<br />
lung in den Ferien sei nicht sinnvoll,<br />
zumal es erhebliche rechtliche Bedenken<br />
gebe. Das Ganze könne einen<br />
Eingriff in das grundgesetzlich<br />
besonders geschützte Elternrecht<br />
und in die allgemeine Handlungsfreiheit<br />
darstellen. Auch könnte der<br />
Gleichbehandlungsgrundsatz verletzt<br />
werden. Denn eine solche Regelung<br />
müsste alle Kinder,die schlecht<br />
Deutsch sprechen, gleichermaßen<br />
betreffen, also etwa auch die eines<br />
Topmanagers aus den USA. Und<br />
nicht nur die.Die Sprachstandserhebungen<br />
in Berlin zeigen jedes Jahr<br />
auch erhebliche Deutschdefizite unter<br />
den Kindern ohne Migrationshintergrund.<br />
Safter Cinar, Sprecher des Türkischen<br />
Bundes Berlins, erkennt in<br />
Gräffs Forderungen „populistische<br />
Vorschläge, die die Schuld den Migrantenfamilien<br />
aufbürden wollen“.<br />
Im Übrigen seien ohnehin nicht in<br />
erster Linie Migrantenfamilien das<br />
Problem, sondern ein „veraltetes<br />
und ausgrenzendes Schulsystem“.<br />
So gebe es weiterhin zu große Klassen<br />
und zu wenige Möglichkeiten<br />
zur individuellen Förderung.<br />
Marianne Burkert-Eulitz, bildungspolitische<br />
Sprecherin derGrünen-Fraktion<br />
im Abgeordnetenhaus,<br />
erinnert daran, dass „Zwang und<br />
Druck noch keinem Kind die Lust<br />
am Lernen zurückgebracht haben“.<br />
Sie verweist auf die UN-Kinderrechtskonvention,<br />
nach der diese ein<br />
Rechtauf Ruhe,Freizeit und Spiel sowie<br />
ein Rechtauf Ferien hätten.<br />
Auch der Vorschlag von CDU-<br />
Mann Gräff, eine elektronische Zeiterfassung<br />
an den Schulen einzuführen,<br />
um das Schulschwänzen in den<br />
Griff zu bekommen, kommt nicht<br />
gut an. Dabei habe sich „Herr Gräff<br />
wohl von China inspirieren“ lassen,<br />
„wo der Persönlichkeitsschutz von<br />
Menschen vor dem Staat kaum eine<br />
Rolle spielt und wo Schüler per Gesichtserkennung<br />
in der Schule überwacht<br />
werden“, sagt Burkert-Eulitz.<br />
Es fehle „nur noch die Forderung<br />
nach einer elektronischen Fußfessel“<br />
als disziplinarische Maßnahme<br />
für diejenigen Jugendlichen, die<br />
mehr als vier unentschuldigte Fehlzeiten<br />
in einem Schuljahr haben.<br />
Ob sich Gräff mit seinem Ausflug<br />
in die Bildungspolitik einen Gefallen<br />
getan hat, wirdsich zeigen. Sicher ist<br />
zumindest, dass seine Position zum<br />
WirtschaftsstandortBerlin in der hitzigen<br />
Debatte sehr kurz kommt. In<br />
seinem Papier rechnet Gräff mit der<br />
Wirtschaftspolitik des Senats ab.<br />
Dieser betreibe eine Politik gegen<br />
Wirtschaft, Unternehmen und Betriebe.„DieVerfügbarkeit<br />
vonWohnraum<br />
insgesamt wird zur sozialen<br />
Frage mit großem gesellschaftspolitischen<br />
Verhetzungspotenzial in der<br />
Stadtbevölkerung“, schreibt Gräff.<br />
Auch bei der Infrastruktur sieht er<br />
Berlin „einzigartig schlecht aufgestellt“<br />
und nennt eine marode Infrastruktur<br />
im öffentlichen Personennahverkehr<br />
oder die Unfähigkeit, einen<br />
internationalen Flughafen fertigzustellen.<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />
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2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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·<br />
Report<br />
Zone der<br />
Zuflucht<br />
Lange lag das Wendland im toten Winkel<br />
Westdeutschlands. Nördlich, östlich, südlich: die DDR.<br />
Entlang der Elbe: die Grenze.<br />
In der erzwungenen Abgeschiedenheit ist ein<br />
einzigartiges Biotop gediehen. Es wird heute, 30 Jahre<br />
nach dem Mauerfall, gepflegt wie kaum ein anderes<br />
VonMarkus Wanzeck, Lüchow<br />
Aus der Prignitz ins Wendland rübermachen?<br />
Daswar lange lebensgefährlich.<br />
Im August 1974, spätabends,<br />
versuchte ein junger<br />
Mann, die Elbe gen Bundesrepublik zu<br />
durchschwimmen. Ein DDR-Patrouillenboot<br />
entdeckte ihn. Er schwamm weiter.Das<br />
Boot fuhr über den Flüchtenden. Eine Gedenktafel<br />
erinnertanden Getöteten, bei Elbkilometer<br />
474. Heute verbindet hier eine<br />
Fähre das mecklenburgische Lütkenwisch<br />
mit dem niedersächsischen Schnackenburg,<br />
werktags zwischen 6und 20 Uhr.<br />
„Wollter rüberfaahn?“, ruft eine Stimme<br />
von raubauzigem Charme. Wollnwer. Wir<br />
steuern unser Auto auf die Fähre, die Ilka<br />
heißt. Der Fährmann, Kippe im Mundwinkel,<br />
wirft die Maschine an. Mit Dieselmotortuckern<br />
imOhr gleiten wir über die Wasserfläche,<br />
inder sich grau der Winterhimmel<br />
spiegelt. Vorbei an einer Biberburg. Dem<br />
wendländischen Gestade entgegen, wo<br />
Graugänse grasen.<br />
EinFisch, der Steine frisst<br />
DasWendland lag über Jahrzehnte im toten<br />
Winkel Westdeutschlands: im fernöstlichen<br />
Zipfel Niedersachsens, eingerahmt von den<br />
heutigen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Brandenburg und Sachsen-Anhalt.<br />
In drei Himmelsrichtungen endeten die<br />
Wege am „Todesstreifen“. Auch auf DDR-<br />
Seite versetzte der Kalte Krieg das Grenzgebiet<br />
in eine Schockstarre. In den Fünfzigerund<br />
Sechzigerjahren wurden ganze Dörfer<br />
geräumt, um als unzuverlässig eingestufte<br />
Menschen aus dem Sperrgebiet fortzuschaffen<br />
(„Aktion Ungeziefer“).<br />
In ökologischer Hinsicht war die Abgeschiedenheit<br />
dies- wie jenseits des Eisernen<br />
Vorhangs ein Glücksfall. Die Elbtalaue, flankiert<br />
vom Wendland im „Westen“ (geografisch:<br />
Süden) und der Prignitz im „Osten“<br />
(also: Norden) – sie zählt heute zu den<br />
schönsten Naturschätzen im wiedervereinten<br />
Deutschland.<br />
Es wirkt, als sei die Zeit um dieses Wendland<br />
herum geflossen. Dörfchen und Städtchen<br />
mit Klinker- und Fachwerkhäuschen,<br />
dazwischen Wald oder Weite,inder sich Wolf<br />
und Seeadler, Fischotter und Eisvogel gute<br />
Nacht sagen. Die Prignitz gilt als der deutsche<br />
Landkreis mit der höchsten Bevölkerungsdichte<br />
–was Weißstörche betrifft. Die<br />
Elbe ist der einzige große Fluss Europas, der<br />
überwiegend, auf mehr als 600 seiner rund<br />
1100 Kilometer, ungestaut fließen darf. Seit<br />
1997 ist die Flusslandschaft der mittleren<br />
Elbe Unesco-Biosphärenreservat. Der<br />
Grenzstreifen wurde noch im Wendejahr<br />
1989 zum „Grünen Band“ umgewidmet, einem<br />
Refugium für selten gewordene Flora<br />
und Fauna. Die frühere deutsch-deutsche<br />
Grenze ist heute der größte Biotopverbund<br />
Deutschlands,vom Vogtland bis zur Ostsee.<br />
Nach nicht mal fünf Autominuten auf niedersächsischer<br />
Seite passieren wir die<br />
nächste ehemals innerdeutsche Grenze.<br />
Sachsen-Anhalt. Ein schwarz-rot-goldener<br />
Pfosten erinnert daran, daneben der Kolonnenweg<br />
aus Betonlochplatten, für Patrouillenfahrten<br />
der DDR-Grenzer angelegt, heute<br />
Teil einer Kuhweide. Und ein Wassergraben,<br />
der unscheinbar wirkt, aber bis auf kleinere<br />
Unterbrechungen so lang war wie der Grenzstreifen<br />
selbst. 1393 Kilometer. Dakonnten<br />
selbst Elbe oder Rhein nicht mithalten.<br />
Weiter zur Hohen Garbe,einer an drei Seiten<br />
von der Elbe umflossenen Landzunge,<br />
„So eine Natur findet man nicht oft.<br />
Wo so wenige Menschen leben.<br />
Wo es nachts sooo dunkel ist –dasieht man einen<br />
Sternenhimmel wie in Afrika.“<br />
Nicolette Tuinman<br />
bietet Dünenwanderungen an.<br />
auf der der bedeutendste noch erhaltene Auenwald<br />
der Gegend steht.<br />
„Zur Hälfte Eiche, zur Hälfte Flatterulme,<br />
circa 150 Jahrealt“, sagt Dieter Leupold vom<br />
Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND),<br />
der uns zu diesem Kleinod gelotst hat. Über<br />
eine Stiftung versucht die Naturschutzorganisation,<br />
die Halbinsel aufzukaufen –einige<br />
Teile,die derzeit Wiese sind, sollen auch wieder<br />
Auenwald werden. Alte, funktionslose<br />
Deiche sollen eingerissen, ein alter Nebenarm<br />
ausgebaggert werden, typische Auenwaldbewohner<br />
ihren Lebensraum zurückbekommen.<br />
Der Steinbeißer (Cobitis taenia)<br />
etwa, der einerseits sauerstoffreiches Wasser<br />
braucht, das andererseits aber möglichst<br />
langsam fließen sollte –damit die Kiesel im<br />
Flussbett kalorienreicher sind. „Dieser Fisch<br />
frisst nämlich wirklich Steine“, erklärt Leupold.<br />
„Und verdaut, was darauf sitzt.“ Die<br />
Steine speit er durch die Kiemen wieder aus.<br />
Ein zweiter Schwerpunkt der Auenwaldrenaturierung<br />
liegt nur ein paar Kilometer<br />
flussabwärts, amanderen Ufer, unweit des<br />
Burgstädtchens Lenzen: der „Böse Ort“, zu<br />
seinem Namen gekommen, weil der Strom<br />
hier eine fast rechtwinklige Kurve macht.<br />
Heikel zu navigieren für die Schiffe.Und, was<br />
den Deich betrifft, eine regelrechte Sollbruchstelle,wie<br />
Leupold erklärt: „Beim Jahrhunderthochwasser<br />
2002 konnte ein Deichbruch<br />
nur knapp und mit viel Aufwand verhindert<br />
werden.“ Eine Million Sandsäcke<br />
stabilisierten den Wall.<br />
Dieser Wall wurde ab 2005 aufgegeben,<br />
aufgeschlitzt. Ein neuer Deich entstand im<br />
Hinterland. Das brachte 420 Hektar Überflutungsfläche.<br />
Sie reduzieren den lokalen<br />
Wasserspiegel bei der nächsten Jahrhundertflut<br />
um bis zu 35 Zentimeter. Und bringen<br />
den Lebensraum zurück, der in<br />
Deutschland fast völlig von der Landkarte<br />
verschwunden ist. Ein Pionierprojekt –<br />
denn wie, umHimmels willen, kann man<br />
Auenwald aufforsten? „Gar nicht so einfach“,<br />
sagt Leupold. Erfahrungswerte fehlen.<br />
„Und bei Winterhochwasser rasieren<br />
Eisschollen die Jungbäume regelrecht ab.“<br />
Koordiniert werden diese Projekte von<br />
der Burg Lenzen aus,die der BUND nach der<br />
Wende von der damaligen Besitzerin geschenkt<br />
bekam. Neben einem Dreifachmuseum<br />
zu Grünem Band, Flusslandschaft und<br />
Stadt Lenzen, einem Biohotel sowie einer<br />
Besucherinformation, die Exkursionen anbietet,<br />
beherbergt die Burg heute auch das<br />
Auenökologische Zentrum. All das unter einem<br />
Dach? Ergibt Sinn, findet Meike Kleinwächter,<br />
die Leiterin des Zentrums: „Früher<br />
machte man Naturschutz ja vor allem mit<br />
Verbotsschildern: Menschen draußen bleiben!<br />
Heute versuchen wir beim Auenschutz,<br />
die Menschen mitzunehmen.“<br />
Wobei Naturschutz hier imVierländereck,<br />
wo die Wellen der Elbe binnen weniger<br />
Flusskilometer ans Ufer von Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern<br />
und Niedersachsen schwappen, eine<br />
besondere Herausforderung ist. „Es gibt immer<br />
gleich drei, vier Ansprechpartner“,<br />
seufzt Kleinwächter.„Undviele unterschiedliche<br />
Verfahren der Biotopkartierung. Da ändertsich<br />
dann plötzlich an der Landesgrenze<br />
der Biotoptyp, der rechts und links doch<br />
ziemlich gleich aussieht.“ So ganz ist die Region<br />
ihre Grenzprobleme noch nicht losgeworden.<br />
Auch demografische Probleme bleiben.<br />
Der Kalte Krieg, der „Strukturwandel“ der<br />
Nachwendezeit, die Provinzflucht der Jungen<br />
–Bevölkerungsrückgang hat Tradition. „Wir<br />
haben damit zu kämpfen, dass es immer weniger<br />
Schüler gibt“, sagt Burgführerin Sabine<br />
Forberg. Doch in Lenzen haben sie das Beste<br />
daraus gemacht. Vonder Aussichtsplattform<br />
des Burgturms fällt der Blick auf das Gästehaus<br />
des Burghotels,roter Klinker,30Betten:<br />
das ehemalige Schulgebäude.Die Schule wiederum<br />
konnte im ehemaligen Bahnhof unterkommen.<br />
Derletzte Zug, am Lehrter Bahnhof<br />
in Berlin gestartet, 7,50 Reichsmark in der<br />
dritten Klasse,fuhr bereits am 25. September<br />
1947 in Lenzen ein.<br />
Alle vier Kilometer eine Biberfamilie<br />
Etwa 65 Kilometer elbabwärts,imwestlichen<br />
Zonenrandgebiet des Biosphärenreservats,<br />
steht die zweite zentrale Anlaufstelle für naturinteressierte<br />
Gäste desWendlands: das Biosphaerium<br />
Elbtalaue im Schloss Bleckede.<br />
Hier kann man sehen, was in der Flusslandschaft<br />
so alles kreucht und fleucht –ineiner<br />
interaktiven Ausstellung, in Aquarien, in einer<br />
Biberanlage. Diese Drinnen-Doppelung<br />
der Welt da draußen hat nicht nur an verregneten<br />
Wintertagen etwas für sich, da hat die<br />
Geschäftsführerin Andrea Schmidt recht:<br />
„Wir liegen zwar nur 100 oder 500 Meter von<br />
der Elbe, jenach Wasserstand. Aber die Fische<br />
sieht man ja trotzdem nie. Und die Biber<br />
nur sehr selten.“<br />
Rund 100 verschiedene Fischarten tummeln<br />
sich in der Elbe, von der Quelle bis zur<br />
Mündung. „Hier in der Region sind es etwa<br />
50“, sagt Schmidt. „Und die Hälfte davon haben<br />
wir hier im Aquarium. Das ist also ganz<br />
repräsentativ.“Vonder Kessler-Grundel über<br />
Stör und Karpfen bis hin zum Wels.Der liege<br />
übrigens die ganze Zeit nur am Boden rum,<br />
erzählt Schmidt: „Außer wenn es Fressen<br />
gibt. Wie ein Löwe. Während die Karpfen als<br />
Friedfische obendrüber den ganzen Tagaktiv<br />
sind und fressen. WieKühe.“<br />
Neben dem Aquarienhaus: ein großer<br />
Teich mit Biberburg, drumherum ein Gartengehege,<br />
1000 Quadratmeter alles in allem.<br />
Nicht wenig. Aber, was die Geschwindigkeit<br />
des natürlichen Holzwuchses angeht,<br />
viel zu klein für das Biberpaar, das hier lebt.<br />
„Deswegen wachsen bei uns die Bäume innerhalb<br />
eines Tages“, erklärt Schmidt. Tags-
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 3 *<br />
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·<br />
Report<br />
A24<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Mecklenburgisches<br />
Elbetal<br />
A14<br />
A19<br />
Lüneburg<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Uelzen<br />
Elbe<br />
Stixe<br />
Hitzacker<br />
Dannenberg<br />
Burg Lenzen<br />
Wendland<br />
Perleberg<br />
Prignitz<br />
Brandenburgisches<br />
Elbetal<br />
Pritzwalk<br />
Wittstock/Dosse<br />
Lüchow<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Havelberg<br />
BRANDEN-<br />
BURG<br />
Elbe<br />
10 km<br />
Brandenburg<br />
an der Havel<br />
BLZ/HECHER<br />
ZEITENSPIEGEL/JANINE MEYER (2); IMAGO IMAGES (3)<br />
über werden frische Äste in bereitstehende<br />
Röhrengesteckt. Diekönnen die Biberdann<br />
nachts niedernagenund in ihremBau verarbeiten.<br />
Wie die wackeren vegetarischen<br />
Holzfäller sich von dieser Sisyphusarbeit erholen,<br />
kann man im„Biberhaus“ beobachten,<br />
dasdurch zwei Sichtfenster mit derBurg<br />
derNager verbunden ist.<br />
Einst war der Elbe-Biber fast ausgerottet,<br />
bis auf eine Restpopulation in Sachsen-Anhalt<br />
–sokam es, dass ereine Zeit lang zu einem<br />
der wenigen Exportschlager der DDR<br />
avancierte. Heute, schätzt Schmidt, dürfte<br />
im niedersächsischen Teil des Biosphärengebiets<br />
wieder alle vier, fünf Kilometer eine<br />
Biberfamilie heimisch geworden sein.<br />
Winkel derWiderständigen<br />
Ebenfalls Teil der niedersächsischen Elbtalaue<br />
ist die Stixer Wanderdüne –obwohl sie<br />
rechtselbisch gelegen ist: aufdem Gebietvon<br />
Amt Neuhaus. Die Gemeinde machte 1993<br />
aus Mecklenburg-Vorpommern rüber nach<br />
Niedersachsen. Sie schloss sich dem Landkreis<br />
Lüneburg an, zu dem sie bis 1945 gehört<br />
hatte (und mit dem sie heute allein<br />
durcheine Fähreverbunden ist).<br />
Die Düne, 30 Meter hoch, ist eines der<br />
markantesten Überbleibsel der letzten Eiszeit,<br />
derenGletscher vormehr als 10 000 Jahren<br />
die hiesige Landschaft formten und einen<br />
Haufen Sand im Elbe-Urstromtal zurückließen.<br />
VomFerienhof Mayer in Stixe sind es nur<br />
ein paar Gehminuten:hinaus ausdem Dorf,<br />
hinein indie Kiefern, die die Wanderdüne<br />
abbremsen –und sie vonaußerhalbdes Waldes<br />
unsichtbar machen. „Manche Leute, die<br />
ihrganzes Leben in derGegend verbrachten,<br />
haben noch nie von der Düne gehört“, sagt<br />
Nicolette Tuinman, die für den Hof Dünenwanderungen<br />
anbietet.<br />
Tuinman selbst ist eine Zugezogene. Mit<br />
ihrem Mann kam sie 2010 aus Amsterdam,<br />
ein Neubeginnnacheinem halben Jahrhundert.Sie<br />
hatten dort früher selbst auch einen<br />
Hof, am Stadtrand. Bis die Stadt den Rand<br />
schluckte. Hier, im Wendland, fanden sie<br />
Verlorengeglaubtes wieder. „Das ist schön<br />
mitden Deichen, wieimHolland derFünfzigerjahre“,<br />
sagt Tuinman auf dem Rückweg<br />
zum Ferienhof. „So eine Natur findet man<br />
nicht oft. Wo so wenige Menschen leben. Wo<br />
es nachts sooo dunkel ist –dasieht man einen<br />
Sternenhimmel wie in Afrika.“<br />
Auch Johann Mayer, der zusammen mit<br />
seiner Frau Anna den Ferienhof führt, ist ein<br />
Zugezogener,aus der Steiermark, Österreich.<br />
Nach einer Weltenbummelei zur See ist er<br />
Anfang der NeunzigerjahreimWendland gestrandet.<br />
Hier haben die Mayers einen Hof<br />
aufgebaut, der einer Arche gleicht: Thüringer<br />
Waldziegen, Harzer Waldziegen, Schwalbenbäuchige<br />
Wollschweine, Westfälisches Kaltblut,<br />
Rheinisches Kaltblut. Kaninchen, Puten,<br />
Gänse.Hühner,15verschiedene Rassen.<br />
Schafe haben sie auch. Mal mehr, mal<br />
weniger. „Wir haben hier irrsinnig viele<br />
Wolfsangriffe“, sagt Johann Mayer. Zweimal<br />
schon seien zehn ihrer Schafe und Ziegen<br />
gerissen worden. Inzwischen können<br />
Mayers wieder ruhig schlafen, weil Schafschützer<br />
auf der Weide wachen: vier Pyrenäen-Berghunde,<br />
die es seit Jahrhunderten<br />
schon mit Wölfen aufnehmen. „Gut sozialisiert“<br />
seien die, sagt Mayer. „Wenn Sie<br />
tagsüber mit mir zusammen auf die Weide<br />
gehen –kein Problem. Aber nachts,allein –<br />
dann ist es vorbei.“<br />
Der Mayer-Hof ist ganz offiziell eine Arche.Erzählt<br />
zu den Höfen der„Arche-Region<br />
Flusslandschaft Elbe“. An inzwischen 180<br />
Orten werden hier Nutztierrassen gehalten,<br />
die vom Aussterben bedroht sind. Mehr als<br />
die Hälfte der 90 Arten, die auf der Roten<br />
Liste stehen, haben ein Zuhause gefunden.<br />
Das Ex-Grenzgebiet ist vom Flucht- zum<br />
Zufluchtsort geworden. Eine Arche auch für<br />
all die Zugezogenen. Denen begegnet man<br />
hier so zahlreich, dass man sich bald in der<br />
„Gar nicht so einfach, einen Auenwald aufzuforsten.<br />
Es fehlen die Erfahrungswerte.<br />
Und bei Winterhochwasser rasieren Eisschollen die<br />
Jungbäume regelrecht ab.“<br />
Dieter Leupold<br />
vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland<br />
Flachlandversion von Berlin-Prenzlauer<br />
Berg wähnt. Kurz nach der abendlichen Anfahrt<br />
auf Satemin, das größte der charakteristischen<br />
Wendländer Fachwerk-Rundlingsdörfer,<br />
erklingt gleich ein niederländischer<br />
Akzent. „Von dort zieht es viele ins<br />
Wendland“, weiß Sandra Mewes zu berichten,<br />
Inhaberin des Markthofes Satemin, einziges<br />
Hotel im Ort. Deutsche würden die Niederlande<br />
ja als sehr freizügig wahrnehmen –<br />
ein Missverständnis wegen der Coffeeshops.<br />
„Hier ist es freier,unkontrollierter.“<br />
Dieses Image haben sich die Menschen<br />
im Wendland erarbeitet. Und der entscheidende<br />
Standortvorteil dafür war gerade<br />
seine Abgeschiedenheit. Sie war auch der<br />
Hauptgrund dafür,dass ein Salzstock unweit<br />
des Örtchens Gorleben 1977 als Atommülllager<br />
auserkoren wurde – was den Widerstandsgeist<br />
derWendländer weckte.1980 riefen<br />
sie,nur halb im Ernst, die Republik Freies<br />
Wendland aus, in einem Hüttendorf, das<br />
nach einem Monat von einem vieltausendköpfigen<br />
Aufgebot der Polizei geräumt<br />
wurde. Auch viele Großstädter schlossen<br />
sich der Protestbewegung an, nicht wenige<br />
zogen dauerhaft in diesen Winkel der Widerständigen.<br />
Das Wendland wurde zum Synonym<br />
für Öko-Alternativkultur. Dieser Ruf<br />
wirktinder Region bis heute nach.<br />
In Satemin, wie überall im Wendland,<br />
hängen Kreuze anvielen Häusern. Dabei ist<br />
es keine besonders christliche Gegend, im<br />
Gegenteil. „Das Wendland war schon immer<br />
unzugänglich und abgeschieden“, erklärt<br />
Karen Krumpa, die regelmäßig Markthof-<br />
Gäste durch Satemin führt. „So sehr, dass<br />
Mönche erst im zwölften Jahrhundert zum<br />
Christianisieren ins Wendland kamen.“ Die<br />
Kreuze sind gelb und x-förmig. Es sind Anti-<br />
Atomlager-Kreuze.<br />
Die Abgeschiedenheit des Wendlands<br />
hatte teils geografische Gründe; es war eine<br />
sumpfige Gegend, in der oft wochenlang das<br />
Elbe-Hochwasser stand. Noch prägender<br />
aber warenKultur- undSprachbarrieren. Die<br />
Wenden, wie die im deutschen Sprachraum<br />
siedelnden Slawen genannt wurden, galten<br />
ihren Nachbarn als barbarisches, feierwütiges<br />
Volk. Sie sprachen Drawänopolabisch,<br />
eine Sprache, die Mitte des 18. Jahrhunderts<br />
ausstarb – nicht zuletzt, weil sich keiner<br />
mehr gern als Wende outen mochte. „Die<br />
Nachbarn wollten mit uns nichts zu tun haben“,<br />
sagt Krumpa –keine Zugezogene,sondern<br />
geboren in Lüchow, einen Steinwurf<br />
nur von Satemin. „Die Uelzener beispielsweise<br />
wollten auf keinen Fall ins Wendland<br />
einheiraten. Es seidenn, dieBraut hatte hier<br />
einpaarHöfe an derHacke.“<br />
Von der wendischen Sprache ist wenig<br />
mehrgeblieben als ein Lied.„Katümes ninka<br />
bayt?“, hebt Krumpa an. „Telka mes ninka<br />
bayt ...“ Ein Brautlied, indem eine hässliche<br />
Eule eine Hauptrolle spielt. „Die Strophen<br />
werden immer anrüchiger. Das dürfte der<br />
Grund sein, warum dieses Lied sich am<br />
längsten gehalten hat.“<br />
Der Geist von Gorleben, der Aussteiger<br />
und Weltverbesserer anlockte, lebt im<br />
Wendland weiter. Zu besichtigen ist das<br />
vielleicht am besten am Rand des 4900-<br />
Seelen-Städtchens Hitzacker –dort, wo es<br />
noch gar nichts zu sehen gibt außer viel<br />
Sand und Matsch und einem einsamen<br />
Rohbau. Hier soll ein Dorf für 300 Menschen<br />
entstehen, wie es politisch korrekter<br />
kaum sein könnte. Ein ökologisches, interkulturelles<br />
Mehrgenerationen-Dorf, getragen<br />
von einer Genossenschaft. Keiner soll<br />
die Immobilien besitzen, jeder, der<br />
möchte,hier wohnen können.<br />
Neues Leben im Dorf der Zugezogenen<br />
„Wir streben an: ein Drittel Familien, ein<br />
Drittel Generation 50 plus, ein Drittel Geflüchtete“,<br />
sagt Rita Lassen, die im Vorstand<br />
der Genossenschaft sitzt und gemeinsam<br />
mit der Genossin Eva Drexler auf die Baustelle<br />
gekommen ist. Entstanden sei die<br />
Dorf-Idee 2015, „als die Geflüchteten kamen“.<br />
Ein paar Wendländer dachten sich:<br />
Damit wir das schaffen, muss günstiger<br />
Wohnraum her. Und dafür legen sie möglichst<br />
viel selbst Hand an. Lassen zeigt am<br />
Haus hoch: „Die Holzverkleidung haben wir<br />
gemacht. Auch die Innenwände mauernwir.<br />
Und den Lehm klatschen wir selbst an die<br />
Wand.“<br />
Lassen und Drexler haben Zeit und Lust,<br />
ein neues Leben in einem Dorf der Zugezogenen<br />
zu beginnen. Beide sind in Rente,<br />
beide voller Tatendrang. Drexler zieht es aus<br />
dem Rheinland ins Hitzacker-Dorf. Lassen<br />
aus Hamburg. Vondort stammt die Hälfte<br />
der derzeit rund 190 Genossenschaftsmitglieder.<br />
Was daran liegen mag, dass es in<br />
Hitzacker noch einen Bahnhof gibt.<br />
Derist vonHamburg, via Lüneburg, in anderthalb<br />
Bummelzugstunden erreichbar,erklärt<br />
Lassen. „Auch für uns beide war die<br />
Nähe zu Hamburg ein wichtiger Punkt.“ Sie<br />
sagt das tatsächlich so, Nähe. Alles ist eben<br />
relativ.AuchAbgeschiedenheit.<br />
Markus Wanzeck konnte im Wendeland<br />
gut abschalten. Es gibt Dörfer,in<br />
denen das Internet nicht funktioniert.
4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
Koblenz ruft symbolisch den<br />
Klimanotstand aus<br />
DerGemeinderat vonKonstanz hat<br />
den „Klimanotstand“ ausgerufen.<br />
DieKommunalpolitiker nahmen die<br />
Resolution einstimmig an. Konstanz<br />
ist damit nach Angaben von„Fridays<br />
for Future“ die erste Stadt in<br />
Deutschland, die einen solchen<br />
Schritt geht. DerRatsbeschluss umfasst<br />
unter anderem die klimaneutrale<br />
Energieversorgung vonGebäuden,<br />
ein Mobilitätsmanagement für<br />
die Stadt und ein Energiemanagement<br />
für städtische Gebäude. (dpa)<br />
Bund und Länder einig über<br />
Hochschulförderung<br />
Bund und Länder haben sich über<br />
eine Nachfolge für den Hochschulpakt<br />
verständigt. DerBund werde<br />
seine Mittel künftig dauerhaft zahlen,<br />
auch um mehr unbefristete Stellen an<br />
den Hochschulen zu ermöglichen,<br />
sagte Bundesbildungsministerin<br />
Anja Karliczek (CDU) am Freitag in<br />
Berlin.Von2021 bis 2023 will der<br />
Bund jährlich 1,88 Milliarden Euro<br />
zurVerfügung stellen, ab 2024 soll die<br />
Summe auf 2,05 Milliarden Euro steigen.<br />
DieLänder steuernjeweils dieselbe<br />
Summe bei. (AFP)<br />
Konservative und Labour<br />
verlieren bei Kommunalwahl<br />
Beiden britischen Kommunalwahlen<br />
sind die regierenden Konservativenund<br />
die oppositionelle Labour-<br />
Partei wegen der Brexit-Streitereien<br />
abgestraft worden. Beide fuhren bei<br />
den Abstimmungen in weiten Teilen<br />
Englands und Nordirlands erhebliche<br />
Verluste ein. Davonprofitierten<br />
vorallem Liberaldemokraten, Grüne<br />
und Unabhängige. (dpa)<br />
General Woltersist neuer<br />
Nato-Oberbefehlshaber<br />
Nun die Pflicht<br />
Die neue CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer schafft es bislang nicht, die Union aus dem Umfragetief zu führen<br />
VonDaniela Vates<br />
Die Unzufriedenheit äußertsich<br />
unterschiedlich.<br />
„Wir sind im freien Fall“,<br />
ruft ein führender<br />
Unions-Mann aufgeregt, wenn man<br />
ihn auf die Umfragewerte der Union<br />
anspricht. „Nicht zufriedenstellend“,<br />
sagen andereetwas ruhiger.Der Konsens<br />
in der Union ist flügelübergreifend:<br />
So kann es nicht bleiben.<br />
Vier Wochen vor der Europawahl<br />
und wenige Monate vor den Landtagswahlen<br />
in Sachsen, Brandenburg<br />
und Thüringen liegt die Union in den<br />
Umfragen bei unter 30 Prozent und<br />
damit unter ihrem Bundestagswahlergebnis<br />
von2017. Auch die neue Parteichefin<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
scheint den Trend nicht umkehren<br />
zu können: Ihre Umfragewertesinken.<br />
Für die Woche nach der<br />
Europawahl hat Kramp-Karrenbauer<br />
ihre Parteispitze vorsorglich zu einer<br />
Klausurtagung zusammengetrommelt.<br />
Wackelt sie schon wenige Monate<br />
nach ihrem Amtsantritt?<br />
Probleme der Nachfolgerin<br />
In der Union fällt die Analyse nüchternaus:„Es<br />
war klar,dass die Umfragewerte<br />
nach der ersten Euphorie zurückgehen“,<br />
sagt der Vorsitzende der<br />
Kommunalpolitischen Vereinigung<br />
von CDU und CSU (KPV), Christian<br />
Haase,der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />
Deutschland). Günter<br />
Krings, Vorsitzender der mächtigen<br />
NRW-Landesgruppe im Bundestag,<br />
meint: „Es war klar, dass wir einen<br />
Preis zu zahlen haben für den Vorsitzendenwechsel.<br />
Jeder Nachfolger<br />
hätte Probleme gehabt. Wir waren<br />
bisher die Merkel-Partei. Jetzt fehlt<br />
uns ein wesentlicher Selling-Point.“<br />
Kramp-Karrenbauer mache ihre<br />
Sache sehr gut, sagen selbst die in<br />
der CDU, die sie nicht gewählt haben.<br />
Allerdings sei ihr Problem, dass<br />
sie Ideen nur in der Theorie skizzieren,<br />
aber nicht umsetzen könne.„Sie<br />
hat keine legislative Macht – dennoch<br />
wird von ihr erwartet, dass sie<br />
Dinge durchsetzt“, analysiert ein<br />
Vertreter des Unions-Wirtschaftsflügels.<br />
Kramp-Karrenbauer sei öffentlich<br />
zu wenig präsent, weil sie kein<br />
Ministeramt bekleide und sich bisher<br />
vorallem auf die Konsolidierung<br />
der Partei konzentriert habe und<br />
nicht an die Bürger wende.<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer ist seit dem 7. Dezember CDU-Vorsitzende.<br />
DPA/JUTRCZENKA<br />
Deutschlandtrend<br />
„Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre“,inProzent<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
3.5.18<br />
29. Oktober<br />
Merkel erklärt nach der Hessen-Wahl,<br />
dass sie nicht wieder kandidiert<br />
7. Dezember<br />
AKK zur CDU-Vorsitzenden<br />
gewählt<br />
3.5.19<br />
28 CDU/CSU<br />
20 Grüne<br />
18 SPD<br />
12 AfD<br />
9 Linke<br />
8 FDP<br />
5 Andere<br />
BLZ/HECHER; QUELLE: INFRATEST<br />
Eine mehrstufige Strategie sieht<br />
darin der Kommunalpolitik-Experte<br />
Haase: „AKKs erste Aufgabe war es,<br />
den Laden zusammenzuhalten. Das<br />
hat sie geschafft. Der Laden ist zusammen.<br />
Jetzt müssen nach außen<br />
erkennbar Themen gesetzt und<br />
diese mit Personen verbunden werden“,<br />
sagt er. „Die Personifizierung<br />
vonSachfragen ist eine zentrale Aufgabe.“<br />
Dies könne zum Beispiel<br />
durch neue Minister sichergestellt<br />
werden: „Eine Kabinettsumbildung<br />
wäreeine Möglichkeit, um zu zeigen,<br />
dass wir uns weiterentwickeln.“<br />
Das passt zu Forderungen in der<br />
Union nach einem Austausch von<br />
Wirtschaftsminister Peter Altmaier<br />
und Bildungsministerin Anja Karliczek.<br />
Auch Verteidigungsministerin<br />
Ursula vonder Leyen ist in den eigenen<br />
Reihen in der Kritik. Als Ministerkandidat<br />
wird Friedrich Merz gehandelt<br />
–vor allem von denen, die<br />
ihn gerne als Parteichef gesehen hätten.<br />
Als Minister könnte Merz AKK<br />
den Anspruch auf die Kanzlerkandidatur<br />
streitig machen.<br />
Abseits des wirtschafts-konservativen<br />
Flügelswarnen Spitzenvertreter<br />
der CDU vor einem Rechtsruck der<br />
Partei: „Wenn die Wähler der Mitte<br />
nicht mehr das Gefühl hätten, von<br />
uns angesprochen zu werden, würde<br />
das sehr schaden“, sagt die schleswigholsteinische<br />
Bildungsministerin KarinPrien,<br />
eine der Sprecherinnen des<br />
Netzwerkes „Union der Mitte“. „Wir<br />
müssen auf die Zukunftsthemen wie<br />
Klimaschutz, Mobilität, Bildung und<br />
Forschung neue Antworten finden.<br />
Da ist programmatisch noch Luft<br />
nach oben.“<br />
In der CDU-Zentrale heißt es, das<br />
Problem der CDU sei „die schlechte<br />
Performance der Regierung“. Ein<br />
Putsch Kramp-Karrenbauers gegen<br />
Merkel gilt als unwahrscheinlich, ein<br />
vorzeitiger Rückzug der Kanzlerin<br />
wird frühestens nach den Wahlen in<br />
Ostdeutschland erwartet. Dies gebe<br />
derVorsitzenden mehr Zeit, ihrePosition<br />
zu festigen. Derbaden-württembergische<br />
Bundestagsabgeordnete<br />
Roderich Kiesewetter, ebenfalls aktiv<br />
in der „Union der Mitte“,beschwichtigt:<br />
„Es geht darum, gut zu regieren<br />
und bis zum Ende der Wahlperiode<br />
durchzuhalten.“ EinPersonalwechsel<br />
sei nicht dringend nötig: „Wenn man<br />
Leute im Amt belässt, bringt sie das in<br />
die Pflicht, zu handeln.“<br />
Mehr militante<br />
Rechtsextreme<br />
in Deutschland<br />
Aufmarsch in Plauen<br />
ruft Entsetzen hervor<br />
VonMarkus Decker<br />
Jeder zweite Rechtsextremist in<br />
Deutschland ist nach Einschätzung<br />
der Sicherheitsbehörden gewaltorientiert.<br />
Dasgeht aus der Antwort<br />
des Bundesinnenministeriums<br />
auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion<br />
hervor. Demnach waren<br />
2017 von 24000 Rechtsextremisten<br />
12 700 militant. Ihre Zahl sei kontinuierlich<br />
gewachsen. Unter den gewaltorientierten<br />
Rechtsextremisten<br />
seien auch Personen mit einer „Waffenaffinität“,<br />
heißt es in der Antwort.<br />
Unter den Sicherheitspolitikern<br />
in Bund und Ländern löste dies am<br />
Freitag Diskussionen aus –ebenso<br />
wie der Umstand, dass Rechtsextremisten<br />
der Kleinstpartei „Der Dritte<br />
Weg“ am 1. Maivon der Polizei unbehelligt<br />
durch Plauen in Sachsen marschieren<br />
konnten.<br />
Niedersachsens Innenminister<br />
BorisPistorius (SPD) sagte der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />
Deutschland): „Wir haben erst vor<br />
wenigen Tagen in Plauen schlicht<br />
unfassbare Bilder eines Aufzugs von<br />
teils uniformierten Neonazis mit<br />
Trommeln, Fackeln und Bengalos<br />
gesehen, bei dem sich die zuständige<br />
Verwaltung offenbar keine allzu<br />
große Mühe gegeben hat, ihn in dieser<br />
Form zu verhindern.“ DieZahlen<br />
des Bundesinnenministeriums seien<br />
„ein weiterer Beleg dafür, dass es in<br />
Deutschland ein Problem mit gewaltbereiten<br />
Rechtsextremen gibt“.<br />
Der rechtsextreme Aufmarsch am 1. Mai<br />
in Plauen<br />
GETTY/KARSTEN KOALL<br />
General TodD.Wolterskommandiert<br />
auch die US-Truppen in Europa. IMAGO IMAGES<br />
DieNato hat einen neuen Oberbefehlshaber.US-Luftwaffengeneral<br />
TodD.Wolters,59, übernahm am<br />
Freitag in Mons die Aufgaben von<br />
Curtis M. Scaparrotti. In der neuen<br />
Funktion wirdWolters für die Planung<br />
und Ausführung vonBündniseinsätzen<br />
verantwortlich sein. (dpa)<br />
Millionen hungernin<br />
Nordkorea<br />
In Nordkorea droht einer UN-Untersuchung<br />
zufolge mindestens zehn<br />
Millionen Menschen Hunger.Ihre<br />
Essensvorräte reichten nicht bis zur<br />
nächsten Ernte.Die jüngste Ernte sei<br />
nach Dürren, Hitzewellen und Überschwemmungen<br />
so schlecht ausgefallen<br />
wie seit zehn Jahren nicht<br />
mehr,teilte ein Sprecher des Welternährungsprogramms<br />
mit. (dpa)<br />
Fink stoppt Kohlebergwerk<br />
in Australien<br />
Im australischen Queensland wurde<br />
der Baueines Kohlebergwerks gestoppt,<br />
um eine Finkenartzuschützen,<br />
teilten die Behörden mit. Solange<br />
der indische Adani-Konzern<br />
keine Vorkehrungen treffe,umden<br />
bedrohten Schwarzkehl-Ammerfinken<br />
zu schützen, werdedas Projekt<br />
auf Eisgelegt. (AFP)<br />
Liebe Yael,<br />
der Winter in TelAviv war lang und<br />
feucht, genau wie du schreibst. Sogar<br />
Ostern hat es noch einmal geregnet.<br />
Umso spektakulärer ist der Frühling<br />
in diesem Jahr. Überall duftet es<br />
nach Orangenblüten, von Balkonen<br />
fallen die rosa Zweige des Bougainvillea-Strauches,<br />
neben meiner Hebräisch-Schule<br />
sprießen stachlige<br />
Kugeln aus den Astspitzen, und bei<br />
uns in Jaffa konkurrieren schon morgens<br />
um vier die Vögel mit dem Ruf<br />
des Muezzin.<br />
Ich komme mir vor wie im jüdisch-orientalischen<br />
Dschungel, fotografierejedenVogel<br />
und jede Blüte,<br />
um auch die Familie in Berlin an<br />
meiner Begeisterung teilhaben zu<br />
lassen. Leider gibt es nichts Undankbareres<br />
als Naturfotos.Der grüne Papagei<br />
im Mandarinenbaum unterscheidet<br />
sich kaum von einem Blatt,<br />
die spektakuläre Stachelblüte erinnerteher<br />
an eine Küchenbürste,und<br />
der kleine Vogel mit dem blauen Gefieder<br />
könnte auch ein Spatz sein, so<br />
im Gegenlicht.<br />
Die Reaktionen sind verhalten.<br />
„Ist der Papagei irgendwo entflogen?“,<br />
erkundigt sich meine Schwester.„Hast<br />
du jetzt einen Vogel?“, fragt<br />
mein Kollege. Meine Kinder reagieren<br />
meist gar nicht. Wahrscheinlich<br />
denken sie, ich verlierelangsam den<br />
Verstand. Im letzten Jahr habe ich<br />
Fotos von den Freitagsprotesten im<br />
Gazastreifen verschickt und jetzt nur<br />
noch Schnappschüsse von Fauna<br />
und Flora.<br />
Hasch-Honig und<br />
Sonnenvogel<br />
TelAviv –Berlin<br />
Anja Reich<br />
Auch ich frage mich, was mit mir<br />
los ist, warum ich auf einmal Sachen<br />
sehe, die im letzten Jahr ja auch<br />
schon da waren. Vielleicht musste<br />
ich nach meiner Ankunft erst einmal<br />
all das Neue, Extreme verarbeiten,<br />
um die anderen, feinen Dinge zu sehen.<br />
Oder man hält die Anspannung<br />
im Land einfach besser aus, wenn<br />
man hin und wieder einen Löffel<br />
Hasch-Honig isst (wie unser Gemüsehändler),<br />
zum Buddhismus übertritt<br />
(wie unsere Hebräisch-Lehrerin)<br />
oder zur Hobby-Ornithologin<br />
wird(wieich).<br />
Neulichhabe ich auf unserem Hof<br />
ein Nest entdeckt. Es hängt an einem<br />
Faden imStrauch direkt hinter der<br />
Tür zur Straße und ist so zart, dass ich<br />
dachte,eshätten sich einfach nur ein<br />
paar Schnipsel in den Ästen verfangen.<br />
Eines Tages aber schaute ein<br />
Köpfchen aus den Schnipseln heraus.<br />
Es war der kleine Vogel mit dem spitzenSchnabel,<br />
der immer vormeinem<br />
Lavendeltopf flattert. Das Weibchen<br />
braun, das Männchen leuchtend<br />
blau.Wunderschön!<br />
Im Internet erfuhr ich, dass es sich<br />
um den Jericho-Nektarvogel handelt.<br />
AufHebräisch heißt er Tzufit, auf Arabisch<br />
Asfour Shams il-Falestin und<br />
auf Englisch Palestine Sunbird, Palästinensischer<br />
Sonnenvogel. Ichklickte<br />
mich durch Websites und Artikel. Die<br />
Geschichte meines Vogels wurde immer<br />
länger, komplizierter und –ja–<br />
politischer. Erkann in drei verschiedenen<br />
Dialekten singen, lebte früher<br />
vorallem in der Negev-Wüste und am<br />
Toten Meer, aber seit der Besiedlung<br />
des Landes durch die zionistischen<br />
Pioniere auch in vielen anderen Teilen,<br />
sogar in Städten. Für die Israelis<br />
ist er Teil ihrer Erfolgsgeschichte und<br />
sollte vor ein paar Jahren sogar zum<br />
Nationalvogel gekürt werden.<br />
Deutschland hat den Steinadler,<br />
Frankreich den Hahn, Israel wollte<br />
den Sonnenvogel. Das einzige, was<br />
störte, war das „palästinensisch“ im<br />
Namen. Es gabeineUmbenennungsinitiative,<br />
und natürlich gab es auch<br />
Proteste der Palästinenser und der<br />
BDS-Bewegung dagegen. Das übliche<br />
Spiel. Am Ende machte derWiedehopf<br />
dasRennen, einVogel mit langen<br />
Beinen, buntem Gefieder undeiner<br />
imposanten Krone. Schön, stolz<br />
und frech. WieIsrael. DerkleineSonnenvogel<br />
wurde zum Staatssymbol<br />
Palästinas –und nistet jetzt in unserem<br />
Hof. Auf israelischem Staatsgebiet,<br />
in einem arabischen Viertel, bei<br />
einer deutschen Familie.<br />
DeineAnja<br />
Allerdings sei dies„nichts wirklich<br />
Neues“, fügte Pistorius hinzu. Aufgabe<br />
für Politik und Gesellschaft sei<br />
es nun, sehr genau hinzusehen,<br />
wenn junge Menschen Radikalisierungstendenzen<br />
zeigten. „Wir müssen<br />
vorallem dafür sorgen, dass Prävention<br />
ein wichtiger Teil der schulischen<br />
Ausbildung bleibt. DieSicherheitsbehörden<br />
müssen alle Räume,<br />
in denen radikale Gewalt welcher<br />
Couleur auch immer entstehen<br />
kann, sehr genau im Auge behalten.<br />
Dafür tun wir alles,was möglich ist.“<br />
Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />
(CSU) verurteilte den Aufmarsch<br />
in Plauen ebenfalls. Erwolle<br />
„alles, was in einem freiheitlichen<br />
Staat möglich ist, tun, um den Rechtsradikalismus<br />
zu bekämpfen“, sagte er<br />
im sächsischen Brandis.<br />
RechtesNetzwerkinBehörden?<br />
In der Koalition wächst unterdessen<br />
die Besorgnis über rechte Netzwerke.<br />
Diese zögen sich, so Sicherheitskreise,<br />
wohl auch durch die Sicherheitsbehörden.<br />
Und die neuesten<br />
Informationen wögen unter Umständen<br />
so schwer, dass ein<br />
Untersuchungsausschuss unvermeidlich<br />
werden könne. Der Bevollmächtigte<br />
des Parlamentarischen<br />
Kontrollgremiums, Arne Schlatmann,<br />
recherchiertdemnach derzeit<br />
beim Militärischen Abschirmdienst<br />
sowie beim Bundesamt für Verfassungsschutz.<br />
Beide Dienste seien<br />
„hoch alarmiert“, heißt es in den<br />
Kreisen. Das Problem sei, dass bei<br />
den Diensten bisher nur der als<br />
Problem gegolten habe, der eindeutig<br />
Rechtsextremist sei. Grenzfälle<br />
hätten sie meist außer Acht gelassen.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 5 *<br />
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Politik<br />
Junge Leute<br />
wollen<br />
Europa<br />
Nationale Parlamente sind<br />
aber wichtiger<br />
Junge Europäer bekennen sich<br />
überdurchschnittlich oft zu Europa,<br />
fühlen sich vom Europaparlament<br />
aber nicht ausreichend repräsentiert.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt<br />
eine Studie der TUI-Stiftung, die am<br />
Freitag in Berlin vorgestellt wurde.<br />
Danach fühlen 30 Prozent der jungen<br />
Menschen ihreInteressen durch<br />
das jeweilige nationale Parlament<br />
vertreten, aber nur 20 Prozent durch<br />
das Europaparlament. In allen zehn<br />
EU-Staaten, in denen die Befragung<br />
durchgeführt wurde, werden nationale<br />
Parlamentswahlen folglich<br />
auch als wichtiger eingestuft als die<br />
bevorstehende Europawahl.<br />
Im Auftrag der TUI-Stiftung hatte<br />
das Meinungsforschungsinstitut<br />
YouGov mehr als 8000 Menschen im<br />
Alter von 16bis 26 Jahren aus zehn<br />
EU-Ländern und aus Norwegen befragt.<br />
In einem eventuellen Referendum<br />
würde eine klare Mehrheit für<br />
den Verbleib ihres jeweiligen Landes<br />
in der EU votieren. Die Zustimmungswerte<br />
reichen von 61Prozent<br />
in Italien und Schweden bis 79 Prozent<br />
in Spanien.<br />
Migration als wichtigstes Problem<br />
In Großbritannien, Griechenland<br />
und Polen steigt die Präferenz für die<br />
EU-Mitgliedschaft seit 2017 kontinuierlich<br />
an. In Frankreich, Spanien<br />
und Italien ist die Zustimmungsquote<br />
nach einem Hoch im Jahr 2018<br />
hingegen wieder rückläufig. Dies gilt<br />
auch für Deutschland: So waren 69<br />
Prozent der jungen Befragten 2017<br />
für den Verbleib des Landes in der<br />
EU, 2018 sogar 80 Prozent und 74<br />
Prozent 2019. Im Nicht-EU-Land-<br />
Norwegen ist aber eine klare Mehrheit<br />
gegen einen Beitritt.<br />
Als mit Abstand wichtigstes<br />
Problem der EU wird der Themenkomplex<br />
Migration und Asyl identifiziert<br />
–unisono über alle Ländergrenzen<br />
hinweg. Trotzdem stehen<br />
die offenen Grenzen in Europa<br />
nicht zur Diskussion. Selbst die Jugendlichen,<br />
die die Zuwanderung<br />
als eines der Hauptprobleme bezeichnen,<br />
bewerten 43 Prozent die<br />
offenen Grenzen als Chance; nur 27<br />
Prozent von ihnen sehen darin eine<br />
Bedrohung. (dpa)<br />
Sie haben es überstanden: Kevin Kühnertund Andrea Nahles verlassen am Freitag nach einer gemeinsamen Wahlkampfveranstaltung in Saarbrücken die Bühne.<br />
Kühnert fordert Nahles heraus<br />
Die SPD-Vorsitzende willdie vom Juso-Chef losgetreteneDebatte einfangen.Dochder gibt sich unbeeindruckt<br />
VonRoland Herold und Andreas Niesmann<br />
Für Andrea Nahles ist es ein<br />
heikler Auftritt –mal wieder.<br />
Die SPD-Chefin ist am<br />
Freitagvormittag nach<br />
Leipzig gekommen, eigentlich will<br />
sie eine Erklärung der Fraktionsvorsitzenden<br />
ihrer Partei aus Bund und<br />
Ländern vorstellen. Doch bei der<br />
Pressekonferenz interessiertdas niemanden,<br />
alle wollen nur wissen, was<br />
jetzt mit der K-Frage ist. Wobei Kin<br />
diesem Fall nicht für Kanzlerkandidat<br />
steht, sondernfür Kevin Kühnert.<br />
Zwei Tage lang hat die SPD-Chefin<br />
die Diskussion um den Juso-Vorsitzenden<br />
laufen lassen, der in einem<br />
Interview mit der Zeit seine Vorstellungen<br />
einer sozialistischen Gesellschaft<br />
skizziert hatte. Spätestens am<br />
Freitagmorgen aber dämmert der<br />
SPD-Chefin, dass Wegducken nicht<br />
mehr funktioniert.<br />
„Dass derVorsitzende der Jungsozialisten<br />
jung und sozialistisch argumentiert,<br />
das ist nicht als aufregend<br />
empfunden worden“, gibt die SPD-<br />
Vorsitzende zu Protokoll. Wer sich<br />
ein bisschen in der SPD auskenne,<br />
wisse, dass selbst Gerhard Schröder<br />
solche Debatten in seinen jungen<br />
Jahren angestoßen habe. „Das gehört<br />
auch zum Traditionsbestand<br />
unserer Partei dazu“, sagt Nahles,die<br />
selbst einmal Juso-Chefin war. Aber:<br />
„Ich finde die Antworten, die er gibt,<br />
falsch.“ Es seien auch nicht die Positionen<br />
der SPD.<br />
Das ist die Distanzierung, auf die<br />
vor allem der rechte Parteiflügel gewartet<br />
hat. Für die linken Sozialdemokraten<br />
fügt Nahles hinzu, dass die<br />
Fragen, die Kühnert aufgeworfen<br />
habe,jadie richtigen seien.„Wie kann<br />
die gerechteVerteilung vonReichtum<br />
organisiert werden, und was kann<br />
man tun gegen die Spaltung in arm<br />
und reich?“ Darüber diskutierten alle<br />
gesellschaftlichen Schichten. „Und<br />
deshalb werden wir diese Themen<br />
auch weiter vorantreiben“, kündigt<br />
Nahles an. Ob das ausgewogene<br />
Statement der SPD-Chefin reicht, um<br />
die Gemüter wieder abzukühlen? Die<br />
Erregung ist noch groß.<br />
Der BMW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende<br />
Manfred Schoch etwa<br />
nennt die Forderung nach Kollektivierung<br />
des Autobauers „unbegreif-<br />
„Herr Kühnert trifft<br />
zu Recht einen Nerv.“<br />
Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
lich“ und nimmt die Partei in Mithaftung.<br />
„Für Arbeiter deutscher Unternehmen<br />
ist diese SPD nicht mehr<br />
wählbar“, sagt Schoch der Wirtschaftswoche.<br />
„Solche Ideen zeugen<br />
von einer großen Geschichtsunkenntnis,<br />
gerade auch der jüngeren<br />
deutschen Vergangenheit“, sagt<br />
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident<br />
DPA/OLIVER DIETZE<br />
Reiner Haseloff (CDU). Kühnerthabe<br />
sich offenbar nie ernsthaft mit der<br />
DDR-Wirtschaft auseinandergesetzt.<br />
Aus dem <strong>Berliner</strong> SPD-Landesverband<br />
gibt es Verständnis.Die Aufregung<br />
„zeigt zumindest, dass er die<br />
richtige Frage gestellt hat. Nämlich<br />
die Frage nach der Verteilung von<br />
Einkommen“, sagte Innensenator<br />
und SPD-Vize Andreas Geisel im<br />
RBB. Erwürde eine andere Antwort<br />
geben als Kühnert, fügt Geisel hinzu.<br />
Wasser, Stromnetze oder Gas könne<br />
er sich gut in staatlicher Hand vorstellen.<br />
Andererseits sei er ein<br />
Freund von Marktwirtschaft und<br />
Wettbewerb.<br />
Und Kühnert? Macht sich am<br />
Freitag ebenso wie Nahles auf den<br />
Wegnach Saarbrücken, wo die SPD-<br />
Spitze amAbend gemeinsam in die<br />
heiße Wahlkampfphase für die Europawahl<br />
starten wollte. Den Tongibt<br />
er schon mal vor. „Ich habe keine<br />
Lust mehr darauf, dass wir wesentliche<br />
Fragen immer nur dann diskutieren,<br />
wenn gerade Friedenszeiten<br />
sind, und im Wahlkampf drum herumreden“,<br />
sagte er dem Spiegel.<br />
„Ich habe das sehr ernst gemeint,<br />
was ich formulierthabe.“ (mit dpa)<br />
Facebook<br />
verbannt<br />
Scharfmacher<br />
Plattformen mehrerer<br />
Extremisten gesperrt<br />
VonThomas Spang,Washington<br />
Das Schauspiel wirkte bizarr. Der<br />
gerade vonFacebook verbannte<br />
Alex Jones, der in seinem „Infowars“<br />
genannten Programm unter anderem<br />
behauptet hatte, das Massaker<br />
an der Sandy-Hook-Grundschule<br />
2012 in Newtown sei eine Inszenierung<br />
gewesen, um den Amerikanern<br />
unter einem Vorwand die Waffen<br />
wegzunehmen, beschwerte sich auf<br />
Facebook über den Konzern. „Sie haben<br />
mich nicht nur gesperrt, sondern<br />
auch diffamiert“, klagte der Verschwörungstheoretiker<br />
auf seiner<br />
neu erstellten Seite „Infowars is<br />
Back“. Erst tue Facebook so,als setze<br />
es sich für freie Meinungsäußerung<br />
ein,„und dann verbieten sie jeden“.<br />
Tatsächlich sperrte das soziale<br />
Netzwerk publikumswirksam die<br />
Seiten von ein paar etablierten Namen<br />
der rechten Szene. Dazu gehören<br />
neben Jones die Profile des<br />
rechtsradikalen Provokateurs Milo<br />
Yiannopoulos und des antisemitischen<br />
Hasspredigers Louis Farrakhan.<br />
Der Konzern hält ihnen vor,<br />
gegen Facebooks Regeln verstoßen<br />
zu haben. „Wir haben immer schon<br />
Individuen oder Organisationen gesperrt,<br />
die Gewalt und Hass unterstützen<br />
oder fördern“, teilte eine<br />
Sprecherin mit.<br />
Experten wie Cristina López von<br />
der Organisation Media Matters for<br />
America sprachen voneinem Schritt<br />
in die richtige Richtung. Der Konzern<br />
müsse sich seiner Verantwortung<br />
stellen und ganzheitlicher denken.„Facebook<br />
kann dazu beitragen,<br />
die Verbreitung von Extremismus,<br />
Hass und Bigotterie einzudämmen.“<br />
Facebook war nach dem Massaker<br />
von Christchurch in Neuseeland<br />
erneut in die Kritik geraten, weil der<br />
Massenmörder seine Bluttat auf der<br />
Plattform live streamen konnte.<br />
Während Apple,Twitter undYoutube<br />
schon seit einiger Zeit die Profile von<br />
Hasspredigern und Extremisten verbannt<br />
haben, zierte sich Zuckerbergs<br />
Konzern.<br />
Facebook kündigte an, es werde<br />
alle Nachfolge- und Fanseiten der<br />
betroffenen Profile ebenfalls blockieren.<br />
BadNews für Jones.<br />
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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Wirtschaft<br />
MÄRKTE<br />
NACHRICHTEN<br />
DAX-30 in Punkten<br />
4.2.19<br />
4.2.19<br />
▲ 12412,75 (+0,55 %)<br />
Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />
Euro in US-Dollar<br />
4.2.19<br />
Stand der Daten:03.05.2019 (21:51 Uhr)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Gewinner<br />
3.5.19<br />
▲ 70,82 (+0,67 %)<br />
3.5.19<br />
▼ 1,1155 (–0,51 %)<br />
Quelle<br />
aus DAX und MDAX vom 03.05. zum Vortag<br />
3.5.19<br />
AdidasNA 249,80 +9,13 WWWWWWWWWWW<br />
Siltronic NA 89,76 +5,87 WWWWWWW<br />
Rocket Internet 24,60 +3,97 WWWWW<br />
Evotec 22,71 +3,56 WWWWW<br />
HugoBoss NA 63,86 +2,80 WWWW<br />
Puma 563,00 +2,74 WWWW<br />
Verlierer<br />
aus DAXund MDAX vom03.05.zum Vortag<br />
freenet NA 19,72 WWWWWWWWW –7,18<br />
RTL Group 47,76 WWWWWWWWW –6,90<br />
Software 32,32 WWWWW –3,29<br />
ProSiebenSat.1 14,40 WWWW –2,54<br />
1&1 Drillisch 32,96 WWW –2,20<br />
Lufthansa vNA 21,08 WWW –2,09<br />
Leitbörsen imÜberblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 03.05. ±% z. 02.05.<br />
Euro Stoxx 50 (EU) +0,39<br />
3596/2909 3502,48<br />
CAC 40 (FR) + 0,18<br />
5657/4556 5548,84<br />
S&P UK (UK) + 0,40<br />
1590/1323 1493,01<br />
RTS (RU) +0,84<br />
1285/1033 1248,39<br />
IBEX (ES) –0,09<br />
10291/8286 9409,60<br />
Dow Jones (US) +0,79<br />
26952/21713 26515,14<br />
Bovespa (BR) +0,79<br />
100439/69069 96278,44<br />
Nikkei (JP) – 0,22<br />
24448/18949 22258,73*<br />
Hang Seng (HK) +0,42<br />
31593/24541 30073,63<br />
Stx Singap. 20 (SG) +0,32<br />
1635/1350 1632,21<br />
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0800/200151515 0,66 0,97 1,25<br />
DTW-Immobilienfinanzierung<br />
0800/1155600 0,66 0,97 1,25<br />
Dr.Klein<br />
0800/8833880 0,66 0,97 1,25<br />
MKIB Online<br />
030/6408810 0,88 1,14 1,36<br />
BBBank<br />
0721/1410 0,78 0,97 1,40<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 1,13 1,16 1,60<br />
Deutsche Bank<br />
069/91010000 1,06 1,19 1,70<br />
ING<br />
069/50500109 0,88 1,21 1,55<br />
Postbank<br />
0228/55002010 1,32 1,44 1,71<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,78 1,12 1,62<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 1,08 1,23 1,64<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 0,97 1,25 1,84<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 1,01 1,31 1,72<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />
030/30363300 1,29 1,36 1,58<br />
Mittelwert von 95 Banken 0,93 1,15 1,51<br />
Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />
unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />
ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />
(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />
Quelle:FMH-Finanzberatung<br />
UngewöhnlicherAuftritt:Luisa-MariaNeubauer von„Fridays for Future“ liest denRWE-Aktionärendie Leviten.<br />
Schüler protestieren gegen RWE<br />
Von Thorsten Breitkopf<br />
Die Schülerprotestbewegung<br />
„Fridays for Future“<br />
hat bei der RWE-Hauptversammlung<br />
in Essen<br />
demonstriert. Mehrere Hundert<br />
Schüler und etliche Erwachsene forderten<br />
ein schnelleres Ende der Kohleverstromung.<br />
Auf den Transparenten<br />
waren Sprüche wie „2038 ist zu<br />
spät“ zu lesen. Den Besuchern der<br />
Aktionärsversammlung riefen sie in<br />
Sprechchören unter anderem „Ihr<br />
seid Kohlestaub“ zu.<br />
Die Protestler forderten auch<br />
einen Stopp der Umsiedlung vonGemeinden,<br />
die auf dem Gelände der<br />
Braunkohlentagebaue liegen. Zeitweise<br />
wurde von Demonstranten<br />
auch der Ausgang einer U-Bahn-Station<br />
an der Grugahalle,wodas Anlegertreffen<br />
stattfand, blockiert. Die<br />
Polizei ließ sie gewähren, weil die Aktionäre<br />
über andere Ausgänge zur<br />
Halle gelangen konnten. Etwa eineinhalb<br />
Stunden nach Beginn der<br />
Hauptversammlung zogen die meisten<br />
Demonstranten weiter in die Essener<br />
Innenstadt.<br />
Auch in der Veranstaltung waren<br />
die Proteste zu spüren. Zu seiner<br />
eigenen Überraschung war auch<br />
Waldschützer und Naturführer Michael<br />
Zobel als Redner zugelassen.<br />
„Ich habe hier viel Ewiggestriges gehört“,<br />
sagte er nach der Rede von<br />
RWE-Vorstandschef Martin Schmitz,<br />
Von Stefan Winter<br />
Mit drei Jahren Verspätung bekommen<br />
mehrere VW-Topmanager<br />
doch noch ihre umstrittenen<br />
Boni in Millionenhöhe ausgezahlt.<br />
Insgesamt geht es nach Unternehmensangaben<br />
um mehr als 4Millionen<br />
Euro, wobei allein der frühere<br />
Vorstandsvorsitzende Matthias Müller<br />
1,3 Millionen Euro bekommt. Die<br />
Zahlung war wegen der damaligen<br />
Unternehmenskrise aufgeschoben<br />
worden –und fälltnun erneut in eine<br />
Zeit des Sparzwangs.<br />
DerKonzern hatte 2015 wegen des<br />
Dieselskandals einen Milliardenverlust<br />
eingefahren. Dem Topmanagement<br />
standen trotzdem vertraglich<br />
Erfolgsprämien zu –auch, weil sie für<br />
mehrere Jahre fällig waren, in denen<br />
Rekordergebnisse eingefahren wur-<br />
den.AngesichtsdesDieselbetrugslös-<br />
Generationenkonflikt bei der Hauptversammlung des Energiekonzerns<br />
Der Konzern: RWEist der<br />
größte Stromerzeuger in<br />
Deutschland. Der Konzern<br />
steht vorallem wegenseiner<br />
Braunkohlekraftwerkeund<br />
demAusbaggernder Tagebaue<br />
im Rheinischen Revier<br />
in der Kritik vonUmweltschützern.<br />
HeftigeAuseinandersetzungen<br />
hat es immer<br />
wieder um den Hambacher<br />
Forst gegeben.<br />
Nachschlag für das Krisenjahr<br />
VW zahlt Vorständen noch Boni für 2015 aus –und will mehr sparen<br />
ten die Boni heftige öffentliche Empörung<br />
aus, und das Land Niedersachsen<br />
als großer VW-Aktionär drängte<br />
auf freiwilligen Verzicht der Manager.<br />
Dieweigerten sich lange und stimmten<br />
schließlich einem Kompromiss<br />
zu.Danachwurden30ProzentderBoniaufEisgelegtundwieAktienbehandelt:<br />
Siewaren auszuzahlen,wennder<br />
VW-Aktienkurs innerhalb von drei<br />
Jahren um mehr als 25 Prozent steigen<br />
würde.<br />
So dürften fünf Männer am 23. Aprilgenau<br />
den VW-Kurs verfolgt haben,<br />
dennandiesemTagliefendiedreiJahre<br />
ab.Eshat für die 25 Prozent knapp<br />
gereicht: Vonrund125 Euro im Frühjahr<br />
2016 ist der Kurs auf 160 Euro gestiegen.<br />
Neben dem vor einem Jahr<br />
abgetretenen Müller profitiert sein<br />
Nachfolger Herbert Diess mit rund<br />
540000 Euro. Erwar erst im Sommer<br />
2015 zu VW gekommen. Finanzchef<br />
VERSORGER IN DER ZWICKMÜHLE<br />
Die Zukunft: Nachdem Willen<br />
der Kohlekommission<br />
sollen in Deutschland bis<br />
2038 alle Kohlekraftwerke<br />
abgeschaltet werden. In<br />
einem ersten Schritt sollen<br />
bis 2022 rund drei Gigawatt<br />
Braunkohlekapazität zusätzlich<br />
vomNetz genommen<br />
werden. Das würde vorallem<br />
RWEtreffen. Der Konzern<br />
fordertEntschädigungen.<br />
Der Protest: Der „Fridays for<br />
Future“-Bewegung geht der<br />
Ausstieg aus der Kohle nicht<br />
schnell genug.Sie fordert,<br />
ein Viertel der Kohlekraftwerke<br />
bereitsbis zum Ende dieses<br />
Jahres abzuschalten und<br />
bis 2030 ganz aus der Kohleverstromung<br />
auszusteigen.<br />
RWEproduziertseinen<br />
Strom derzeit mit Kohle, Gas<br />
und Kernkraft.<br />
wofür der Umweltschützer aber nur<br />
mäßigen Applaus erhielt. Er kritisierte,<br />
dass die Braunkohlebagger im<br />
Rheinischen Revier trotz der ausgesetzten<br />
Rodung bis auf 150 Meter an<br />
den Hambacher Forst herangerückt<br />
seien und dessen möglichen Erhalt<br />
somit gefährdeten. Nordrhein-Westfalens<br />
Ministerpräsident Armin Laschet<br />
(CDU) hatte im Februar erklärt,<br />
den Forst erhalten zu wollen.<br />
Auch Klimaschutzaktivistin Luisa-Marie<br />
Neubauer forderte auf der<br />
Hauptversammlung einen schnellen<br />
Ausstieg aus der Kohleverstromung.<br />
„Kein Konzern inganz Europa trägt<br />
mehr Verantwortung für die Klimakrise<br />
als RWE“, sagte die Vertreterin<br />
der Schülerprotestbewegung „Fridays<br />
for Future“ vorden Aktionären.<br />
RWEprofitierevondervermeidbaren<br />
Klimakatastrophe. „Und Sie hier im<br />
Saal machen das möglich“, rief Neubauer<br />
den Aktionären zu. Neubauer<br />
hatte das Rederecht vonden bei RWE<br />
vertretenen „Kritischen Aktionären“<br />
übertragen bekommen.<br />
Den Forderungen nach einem<br />
Umsiedlungsstopp erteilte RWE-<br />
Chef Schmitz eine klareAbsage.„UnsicherheitendarfesfürdieUmsiedler<br />
im Rheinischen Revier nicht geben“,<br />
sagte Schmitz und verwies darauf,<br />
dass die Kohlekommission die „sehr<br />
Frank Witter,ebenfalls erst seit Herbst<br />
2015 im Vorstand, bekommt<br />
250000 Euro. AnAndreas Renschler,<br />
Chef der Lkw-Tochter Traton, fließt<br />
knapp eine Million Euro, und der<br />
langjährige Einkaufschef Francisco<br />
Javier García Sanz bekommt für das<br />
Krisenjahr 2015 noch 1,1 Millionen<br />
Euro nachgezahlt.<br />
Für eine Hauptfigur des Dieselskandals<br />
war das Bonusthema dagegen<br />
schon lange erledigt: Derfrühere<br />
Konzernchef Martin Winterkorn,<br />
der im September 2015 gehen musste,<br />
bekam danach noch mehrere Millionen<br />
Euro Bonus ausgezahlt. DerAufsichtsrat<br />
bescheinigte ihm beim Abschied<br />
außerdem Unbescholtenheit:<br />
„DieMitgliederdesPräsidiumsstellen<br />
fest, dass Herr Professor Dr. WinterkornkeineKenntnishattevonderManipulation<br />
vonAbgaswerten“, hieß es<br />
damals.<br />
FOTO: JÜRGEN SCHWARZ/IMAGO IMAGES<br />
weit fortgeschrittenen Umsiedlungen<br />
bewusst nicht infrage gestellt“<br />
habe. Schmitz verteidigte seinen<br />
Plan, RWEzueinem umweltfreundlicheren<br />
Energieversorger zu machen,<br />
er sprach vom „Wandel zur neuen<br />
RWE“. Dazu gehöre auch die Zerschlagung<br />
der früheren Tochter Innogy.RWE<br />
erhält in einem Tausch die<br />
Bereiche der erneuerbaren Energien<br />
von Innogy sowie die äquivalenten<br />
Teile des Eon-Konzerns. RWE wird<br />
damitzumVollsortimenterinSachen<br />
Energieversorgung.Eonwandeltsich<br />
im Gegensatz dazu vor allem zu<br />
einem Betreiber von Netzen.<br />
Während die Aufteilung aus RWE-<br />
Sicht bereits genehmigt ist, hat die<br />
EU-Kommission ihre Prüffrist für<br />
EonamDonnerstag erneut gestoppt.<br />
176 Milliarden Kilowatt Strom hat<br />
RWEimJahr 2018 produziert.Das ist<br />
ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr<br />
um mehr als ein Achtel.<br />
Der bereinigte Nettogewinn für<br />
RWElag bei 591 Millionen Euro,nach<br />
973 Millionen Euro im Vorjahr. Den<br />
Rückgang sieht RWE-Chef Schmitz<br />
neben der Stilllegung auch in den<br />
niedrigeren Margen. Die Dividende<br />
soll für das Jahr 2018 von 50 auf<br />
70 Cent steigen. Für 2019 prognostiziertder<br />
Vorstand RWEein bereinigtes<br />
Ergebnis von 300 bis 600 Millionen<br />
Euro. RWE-Chef Schmitz rief<br />
zum Schluss die Aktionäre auf, zur<br />
Europawahl zu gehen, und erhielt<br />
langen Applaus.<br />
Inzwischen steht Winterkorn jedochunterAnklage.NachDarstellung<br />
der „Süddeutschen <strong>Zeitung</strong>“ und anderer<br />
Medien belasten ihn vor allem<br />
vier Kronzeugen aus dem damaligen<br />
Management. Demnach habe Winterkorn<br />
früher von dem Betrug gewusst,<br />
als er selbst behauptet. VW<br />
prüft deshalb seit Monaten Forderungen<br />
gegen den früheren Chef.<br />
Darauf dringt internvor allem der<br />
Betriebsrat, denn während die Boni<br />
nachgezahlt werden, kommt gleichzeitig<br />
das nächste Sparprogramm auf<br />
den Tisch. DieVolkswagen-Kernmarke<br />
VW Pkw hat die Fixkosten im ersten<br />
Quartal um 200 Millionen Euro gedrückt,<br />
und so soll es weitergehen:<br />
„Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs<br />
sind weitere Anstrengungen<br />
notwendig, um Risiken aus den Märkten<br />
abzufedern“, sagte Finanzchef Arno<br />
Antlitz am Freitag.<br />
SAS nimmt nach Streik<br />
Flugbetrieb wieder auf<br />
Nach dem Ende des Pilotenstreiks<br />
bei der skandinavischen Airline<br />
SAS ist der Flugverkehr in Dänemark,<br />
Norwegen und Schweden mit<br />
wenigen Ausnahmen wieder regulär<br />
angelaufen. Während der Großteil<br />
der SAS-Passagiermaschinen am<br />
Freitagmorgen wieder starteten,<br />
wurden nur vereinzelte Flüge etwa<br />
vonKopenhagen nach Oslo oder<br />
vonStockholm-Arlanda ins kroatische<br />
Split, nach Chicago und Los<br />
Angeles gestrichen. Flieger in Richtung<br />
Deutschland hoben am Morgen<br />
regulär ab.Die Fluggesellschaft<br />
hatte sich nach anderthalbtägigen<br />
Schlichtungsgesprächen mit ihren<br />
Piloten auf neue Tarifvereinbarungen<br />
geeinigt. (dpa)<br />
Buffetts Investmentfirma<br />
kauft Amazon-Aktien<br />
Warren Buffetts Investmentgesellschaft<br />
BerkshireHathaway hat sich<br />
erstmals Aktien des weltgrößten Onlinehändlers<br />
Amazon zugelegt. Das<br />
verriet der 88-jährige Börsen-Guru<br />
dem US-Sender CNBC. ZurHöhe<br />
des Engagements machte Buffett<br />
keine Angaben, dies werdeim<br />
nächsten Quartalsbericht stehen.<br />
Diewegen ihres Gespürs für lukrative<br />
Geldanlagen „das Orakel von<br />
Omaha“ genannte Investorenlegende<br />
hat Amazon-Chef Jeff Bezosund<br />
dessen Unternehmen schon häufiger<br />
in höchsten Tönen gelobt. „Ich<br />
habe Amazon vonAnfanganbeobachtet“,<br />
sagte Buffett vergangenes<br />
Jahr.Was Bezosdortgeschafft habe,<br />
komme „einem Wunder nah“. (dpa)<br />
Drohnen werden<br />
langstreckentauglich<br />
Bishermüssen DrohneninSichtweite<br />
des Piloten bleiben. FOTO: STRATENSCHULTE/DPA<br />
DieDeutsche Telekom und die<br />
Deutsche Flugsicherung (DFS) steigen<br />
gemeinsam in das Geschäft mit<br />
Flugdrohnen ein. Dasneue Gemeinschaftsunternehmen<br />
Droniq mit<br />
Sitz in FrankfurtamMainsolldie<br />
ferngesteuerten Fluggeräte mit SIM-<br />
Karten und einem GPS-System ausstatten.<br />
DieDrohnen werden mit<br />
dem neuen System für die Fluglotsen<br />
ortbar und auch über größere<br />
Entfernungen lenkbar.Damit seien<br />
nun auch Langstreckenflüge genehmigungsfähig.<br />
DieBeteiligten sehen<br />
einen Milliardenmarkt in der Logistik<br />
oder bei der Überwachung von<br />
Leitungen oder Windparks. (dpa)<br />
Mitarbeiter in Druckereien<br />
bekommen mehr Geld<br />
Mehr als 130000 Beschäftigte in der<br />
Druckindustrie bekommen vonsofort<br />
an mehr Geld.Inder Nacht zum<br />
Freitag haben sich die Gewerkschaft<br />
Verdiund der Bundesverband Druck<br />
und Medien auf eine Erhöhung der<br />
Löhne und Gehälter in drei Schritten<br />
geeinigt, wie beide Parteien am Freitag<br />
mitteilten. Rückwirkend zum<br />
1. Maidieses Jahres steigen die Löhne<br />
demnach um 2,4 Prozent, ab dem<br />
1. Juni 2020 noch einmal um<br />
2,0 Prozent und ab dem 1. Mai2021<br />
um weitere1,0 Prozent. DerTarifvertrag<br />
habe eine Laufzeit bis Ende August<br />
2021. DerManteltarifvertrag,<br />
der die grundlegenden Arbeitsbedingungen<br />
in den Unternehmen regelt,<br />
bleibt unverändert. (dpa)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 7 *<br />
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Wirtschaft<br />
Bahn findet<br />
viele mögliche<br />
Käufer<br />
Tochter Arriva soll<br />
Milliarden einbringen<br />
Mehr Geld für die Eisenbahn in<br />
Deutschland: Ein Verkauf der<br />
Deutsche-Bahn-Tochter Arriva wird<br />
wahrscheinlicher. Inden vergangenen<br />
Tagen haben sich mehreremögliche<br />
Investoren gemeldet. „Es gibt<br />
eine Reihe von Interessenten“, hieß<br />
es aus Konzernkreisen kurz vor Ablauf<br />
der Interessenbekundungsfrist<br />
an diesem Freitag. Arriva betreibt<br />
Busse und Züge in 14 europäischen<br />
Ländern, der Verkauf soll Milliarden<br />
für die Bahn hierzulande bringen.<br />
Auf das Unternehmen mit<br />
53000 Mitarbeitern haben dem Vernehmen<br />
nach demnach Finanzinvestoren<br />
und Infrastrukturunternehmen<br />
ein Auge geworfen, aber auch<br />
Konkurrenten der Deutschen Bahn.<br />
Das Unternehmen will in den kommenden<br />
fünf Jahren 5 Milliarden<br />
Euro zusätzlich in Züge und Schienennetz<br />
investieren, 4Milliarden davonsind<br />
noch nicht finanziert.<br />
DeshalbsolldieprofitableTochter<br />
Arriva, die im Nahverkehr tätig ist,<br />
verkauft werden. Ob die Lücke mit<br />
der Veräußerung gefüllt werden<br />
kann, ist aber noch offen. Konkrete<br />
Kaufangebote müssen Interessenten<br />
bis September vorlegen. Parallel bereitetdie<br />
Bahnaucheinenmöglichen<br />
Börsengang von Arriva vor. Der Aufsichtsrat<br />
entscheidet im September,<br />
welchen Wegdas Management einschlagen<br />
soll. (dpa)<br />
Schlag gegen Internetkriminelle<br />
Drei Deutsche sollen einen der größtenHandelsplätzeimDarknet betrieben haben<br />
Von Imre Grimm<br />
ImKampf gegen Kriminalität im<br />
Internet haben Ermittler der<br />
Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft<br />
und des Bundeskriminalamts<br />
drei Männer festgenommen.<br />
Siesollen die Internetplattform<br />
Wall Street Market im Darknet betrieben<br />
haben –einen der populärsten<br />
Drogenumschlagplätze imNetz. Es<br />
handelt sich laut Staatsanwaltschaft<br />
um drei Deutsche: einen 22-Jährigen<br />
aus Kleve (Nordrhein-Westfalen),<br />
einen 29-Jährigen aus dem Landkreis<br />
Esslingen (Baden-Württemberg)<br />
und einen 31-Jährigen aus BadVilbel<br />
(Hessen). Siesitzen seit dem 23. und<br />
24. AprilinUntersuchungshaft.<br />
Wasist der Wall Street Market?<br />
Dasseit wenigen Tagen geschlossene<br />
Portal, das im Kern wieein digitaler<br />
Schwarzmarkt funktioniert, war<br />
die weltweit zweitgrößte kriminelle<br />
Handelsplattform für Drogen wie<br />
Heroin, Kokain und Cannabis, aber<br />
auch für gestohlene Daten, gefälschte<br />
Dokumente wie Personalausweise<br />
sowie Schadsoftware. Zuletzt fanden<br />
sich dort laut Staatsanwaltschaft<br />
mehr als 63000 Verkaufsangebote<br />
und mehr als 1,1 Millionen Kundenkonten.<br />
Die Zahl der angemeldeten<br />
Verkäufer lag bei rund 5400. Bezahlt<br />
wurde in den Kryptowährungen Bitcoin<br />
und Monero. Die drei festgenommenen<br />
Administratoren sollen<br />
an den Verkäufen illegaler Güter auf<br />
ihrer PlattformProvisionen von2bis<br />
6Prozent des Verkaufswerts verdient<br />
Kriminalität im Darknet –jetztgingen den Ermittlern Betrüger ins Netz,die mit Waffen<br />
und Drogen Geschäfte machten.<br />
FOTO: FLORIAN GARTNER/IMAGO IMAGES<br />
haben. Die Plattform war etwa zwei<br />
Jahrelang online.Die Server standen<br />
in Deutschland, den Niederlanden<br />
und Rumänien.<br />
Warumflog die Sache auf?<br />
Weil die Männer offenbar planten,<br />
das Portal zu schließen und sich<br />
mit dem Kryptovermögen der Kunden<br />
in Millionenhöhe aus dem Staub<br />
zu machen. Laut dem Finanzportal<br />
CCN ging es bei dieser „Exit Scam“<br />
genannten Flucht um bis zu 30 Millionen<br />
Dollar. Als die Unruhe in der<br />
Szene stieg, weil die Betreiber das<br />
Portal in den Wartungszustand versetzt<br />
und damit begonnen hatten,<br />
das hinterlegte Geld auf eigene Konten<br />
zu überweisen, schlugen die Behörden<br />
zu.<br />
Wie gingen die Ermittler vor?<br />
An den mehr als zwei Jahre lang<br />
laufenden verdeckten Ermittlungen,<br />
die zu den Festnahmen führten, waren<br />
US-amerikanische, deutsche<br />
und niederländische Behörden beteiligt,<br />
außerdem die europäische<br />
Polizeibehörde Europol. Beamte<br />
durchsuchten Ende April die Wohnungen<br />
und das Umfeld der Verdächtigen<br />
– und entdeckten dabei<br />
die Rechner, über die die Plattform<br />
betrieben wurde,sowie 550000 Euro<br />
in bar, digitale Währungen in sechsstelliger<br />
Höhe und Luxusautos. Bei<br />
dem Tatverdächtigen aus Klevehabe<br />
man auch eine Schusswaffe entdeckt.<br />
Insgesamt sollen mehr als 100<br />
Millionen Euro erwirtschaftet wordensein.DenTäterndrohenbiszu15<br />
JahreHaft.<br />
Wie groß ist der Fall?<br />
Wall Street Market war der zweitgrößte<br />
illegale Marktplatz im Darknet<br />
–erprofitierte offenbar starkdavon,<br />
dass der bis dahin größte und älteste<br />
Darknet-Marktplatz Dream<br />
Market für Ende April sein Ende angekündigt<br />
hatte. Viele Nutzer waren<br />
daraufhin zu Wall Street Market gewechselt.<br />
Auch in den USA gab es<br />
zwei Festnahmen: DieStaatsanwaltschaft<br />
Los Angeles identifizierte<br />
durch die Ermittlungen zwei der umsatzstärksten<br />
Anbieter von Drogen<br />
auf dem Wall Street Market. Beiihrer<br />
Festnahme seien illegale Waffen und<br />
Bargeld in Millionenhöhe gefunden<br />
worden. „Das war eine sehr starke<br />
internationale Partnerschaft“, sagte<br />
Ryan White von der Staatsanwaltschaft<br />
Los Angeles. Erkündigte weitere<br />
Festnahmen an. „Mit den modernen<br />
technischen Methoden ist<br />
man im Darknet nicht mehr anonym<br />
unterwegs“, sagte Niels Andersen-<br />
Roed vonEuropolinWiesbaden.<br />
Post-Chef feilt<br />
an Verkauf von<br />
Streetscooter<br />
E-Auto-Bauerkönnte noch<br />
2019 veräußert werden<br />
Nach dem Chefwechsel bei ihrer<br />
Elektrotransportertochter feilt<br />
die Deutsche Post an einem Verkauf.<br />
„Wir sind da weiterhin offen“, sagte<br />
Post-Chef Frank Appel. Die Post<br />
habe immer gesagt, sie könne sich<br />
einen Verkauf an Finanzinvestoren<br />
oder strategische Investoren vorstellen.<br />
Es gebe aber keinen Zeitdruck.<br />
DieFindungsphasewerdediesesJahr<br />
sicher noch andauern. Aufdie Frage,<br />
ob die Post das Geschäft auch behalten<br />
würde, antwortete Appel allerdingsrechtdeutlich:„Dasisteherunwahrscheinlich.“<br />
Die Post hatte das im Umfeld der<br />
Aachener Universität gegründete<br />
Start-up Streetscooter 2014 übernommen<br />
und betreibt inzwischen<br />
gut 9000 der Elektrotransporter.Etwa<br />
1500 Fahrzeuge wurden an andere<br />
Interessenten verkauft. Noch einmal<br />
500 sollen in diesem Jahr an den japanischen<br />
Paketdienstleister Yamato<br />
gehen.<br />
Den Bau des Elektrotransporters<br />
hatte die Post selbst in die Hand genommen,<br />
weil große Autohersteller<br />
wie Volkswagen und Daimler zu dem<br />
Zeitpunkt keine passenden Fahrzeuge<br />
lieferten. Der Logistiker brauchte<br />
einen Transporter mit großer Ladekapazität<br />
für einen geringen Preis,<br />
der auch nur geringe Strecken fahren<br />
muss. Die Autos fahren oft weniger<br />
als 100 Kilometer am Tag. (dpa)<br />
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Reise 1: 12-tägige Kreuzfahrt<br />
Irland &Schottland Highlights<br />
Tag Hafen An Ab<br />
Reise 2: 11-tägige Kreuzfahrt<br />
Große Nordkap &Fjord Kreuzfahrt<br />
Tag Hafen An Ab<br />
Reise 3: 12-tägige Kreuzfahrt<br />
2Tage St. Petersburg, Danzig, Tallinn &mehr<br />
Tag Hafen An Ab<br />
01. Kiel 18.00<br />
01. Kiel 18.00<br />
01. Kiel 19.00<br />
www.seereisedienst.de/zert-info<br />
02. Erholung auf See - -<br />
03. Erholung auf See - -<br />
04. Ringaskiddy/Irland 09.00 18.00<br />
05. Dublin/Irland 08.00 18.00<br />
06. Belfast/Nordirland 08.00 18.00<br />
07. Greenock/Glasgow/Schottl. 08.00 18.00<br />
08. Erholung auf See - -<br />
09. Kirkwall/Orkney Island 08.00 18.00<br />
10. Invergordon/Schottland 07.00 17.00<br />
11. Erholung auf See - -<br />
12. Kiel 08.00<br />
Termin 07.05.20 statt Ringaskiddy: Cork<br />
Termin 16.08.20 statt Ringaskiddy: Cork und statt<br />
Invergordon: Shetlamd Inseln<br />
02. Erholung auf See - -<br />
03. Nordfjordeid/Norwegen 09.00 17.00<br />
04. Erholung auf See - -<br />
05. Honningsvag/Nordkap/Norw. 17.00 -<br />
06. Honningsvag/Nordkap/Norw. - 02.00<br />
06. Tromso/Norwegen 13.00 20.00<br />
07. Erholung auf See - -<br />
08. Trondheim/Norwegen 07.00 17.00<br />
09. Alesund/Norwegen 08.00 18.00<br />
10. Erholung auf See - -<br />
11. Kiel 09.00<br />
Termin 18.05.20 statt Trondheim: Molde<br />
02. Kopenhagen/Dänemark 08.00 18.00<br />
03. Erholung auf See - -<br />
04. Visby/Schweden 07.00 17.00<br />
05.Stockholm/Schweden 09.00 16.00<br />
06. Tallinn/Estland 08.00 18.00<br />
07. St. Petersburg/Russland 08.00 -<br />
08. St. Petersburg/Russland - 19.00<br />
09. Helsinki/Finnland 07.00 15.00<br />
10. Gdynia/Danzig/Polen 13.00 21.00<br />
11. Erholung auf See - -<br />
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8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
· ·······················································································································································································································································································<br />
·<br />
Meinung<br />
Kriminalitätsbekämpfung<br />
AUSLESE<br />
Eine gute<br />
aussichtslose Idee<br />
Die Panik kam zum<br />
Mittelstand<br />
Andreas Kopietz<br />
über einen Vorschlag der <strong>Berliner</strong><br />
CDU für ein spezielles Meldeportal<br />
Wer in der Opposition ist, hat Wünsche<br />
frei. In diesem Fall die <strong>Berliner</strong><br />
CDU, die am Freitag bei ihrer Klausur wieder<br />
einmal ein Sicherheitspaket beschlossen<br />
hat. Schon voreinem Jahr forderte sie<br />
zum Beispiel den Einsatz elektronischer<br />
Fußfesseln für jeden islamistischen Gefährder<br />
–auch wenn unklar bleibt, wie so<br />
etwas in der Praxis umgesetzt werden soll.<br />
Andere Forderungen, wie etwa Bodycams<br />
für Polizisten oder der breiterer Einsatz<br />
vonTasern, erscheinen sinnvoll, auch<br />
wenn sie naturgemäß an der Regierungsmehrheit<br />
im Parlament abprallen. Nun<br />
also wollen die <strong>Berliner</strong> Christdemokraten<br />
dem Abgeordnetenhaus einen weiterenVorschlag<br />
vorlegen: Daselektronische<br />
Hinweissystem für anonyme Tippgeber<br />
zur Bekämpfung vonKorruption möge erweitert<br />
werden. Auch Whistleblower aus<br />
der organisierten und der Clankriminalität<br />
sollen sich melden. Das klingt plausibel.<br />
Denn gerade in diesem Bereich werden<br />
Zeugen eingeschüchtert, sagen deshalb<br />
vor Gericht nicht aus oder ziehen<br />
ihreAussagen zurück.<br />
Die Frage ist, ob das Meldeportal, das<br />
gegen Korruption funktioniert, auch gegen<br />
kriminelle Mitglieder arabischer<br />
Clans wirkt. DieErfahrungen, die der Verfassungsschutz<br />
machte, waren eher ernüchternd.<br />
Für den Bereich Islamismus<br />
richtete er schon vor Jahren eine anonyme<br />
Hotline ein. Meistens stand das Telefon<br />
still, die Szene hält dicht.<br />
Wasdie CDU vorschlug, könnte man<br />
jedoch zumindest versuchen, zumal eine<br />
Umsetzung wohl nicht allzu teuer ist.<br />
Aber die Idee kommt eben vonder Opposition<br />
und dürfte vonRot-Rot-Grün abgelehnt<br />
werden. Vielleicht wird sie ja später<br />
von einer der Koalitionsparteien aufgegriffen<br />
–und dann beschlossen.<br />
Europa<br />
Klare Worte<br />
der Kanzlerin<br />
Damir Fras<br />
hält nichts vonder Annäherung<br />
der Europaskeptiker.<br />
Als sich Italiens starker Mann Matteo<br />
Salvini und Ungarns Regierungschef<br />
Viktor Orbán jetzt ausgerechnet am<br />
Grenzzaun zwischen Ungarnund Serbien<br />
fotografieren ließen, ist das mehr als ein<br />
Wahlkampfauftritt gewesen. Es war eine<br />
gezielte Provokation der derzeit wichtigsten<br />
Rechtsausleger in Europa, eine<br />
Kampfansage.<br />
Klar ist zu erkennen: DasDuo,das sich<br />
für so wichtig hält, sucht intensiv nach<br />
Möglichkeiten, künftig im Europa-Parlament<br />
zu kooperieren. Die Mitgliedschaft<br />
vonOrbáns Partei Fidesz in der konservativen<br />
Europäischen Volkspartei EVP, die<br />
auch nach der Europawahl Ende Mai die<br />
meisten Abgeordneten in Straßburg stellen<br />
dürfte, ist derzeit suspendiert. Er<br />
sucht Partner für die Zeit nach dem endgültigen<br />
Bruch mit der EV.<br />
Ähnlich geht es Salvini. Er mag zwar<br />
die Regierungsarbeit in Italien dominieren,<br />
doch auf europäischer Ebene ist er<br />
derzeit verbandelt mit heterogenen Kräften,<br />
die vom extremen Rassemblement<br />
National aus Frankreich über die Rechtspopulisten<br />
von der österreichischen FPÖ<br />
bis zur deutschen AfD und den Wahren<br />
Finnen reicht. Das ist ein schillernder<br />
Haufen, aber keine schlagkräftige Fraktion.<br />
Wenig spricht dafür, dass sich<br />
Orbáns und Salvinis Traum von einer<br />
Machtübernahme in Europa schon bald<br />
nach den Wahlen erfüllen wird. Doch innerhalb<br />
der konservativen Parteienfamilie<br />
scheinen die Sorgen trotzdem groß zu<br />
sein. Kanzlerin Angela Merkel meldete<br />
sich sogar, was sehr ungewöhnlich ist,<br />
während ihrer Auslandsreise nach Afrika<br />
zu Wort und kritisierte jegliche Kooperationsideen<br />
mit Orbán und Salvini mit klarenWorten.<br />
Wie uns das Internet überfordert.<br />
Die Zahl sorgte am Freitag für Aufregung.<br />
Dabei ist sie nicht wirklich<br />
neu. DieZahl besagt, dass es<br />
in Deutschland laut Bundesinnenministerium<br />
12 700 gewaltbereite<br />
Rechtsextremisten gibt und die Grenzen<br />
zum Rechtsterrorismus fließend sind. Neu<br />
ist, dass in Teilen der Sicherheitsbehörden<br />
und der mit dem Thema befassten politischen<br />
Kreise eine Art Alarmstimmung<br />
herrscht. Die rechte Szene entzieht sich<br />
mehr und mehr der Beherrschbarkeit; und<br />
das aus unterschiedlichen Gründen.<br />
Offensichtlich ist, dass der Rechtsextremismus<br />
in der Hierarchie der gefühlten Bedrohungen<br />
aktuell auf Platz eins rangiert.<br />
Kein Tagvergeht, an dem Rechtsextremisten<br />
nicht von sich reden machen –inOst- wie in<br />
Westdeutschland übrigens. Im sächsischen<br />
Plauen marschieren sie uniformiertdurch die<br />
Straßen. In einem Kleinbus der Duisburger<br />
Polizei wirdein Aufkleber der rechtsextremen<br />
Identitären Bewegung gefunden. In Teilen<br />
Hessens existiertbei der Polizei augenscheinlich<br />
ein rechtsextremistisches Netzwerk;<br />
ebenfalls in Hessen befinden sich die Ermittlungen<br />
gegen den rechtslastigen jungen Hacker<br />
im Endstadium, der Daten Hunderter<br />
eher linker und liberaler Politiker und anderer<br />
Prominenter erbeutete und ins Internet<br />
stellte. Schließlich sind da die einschlägigen<br />
Umtriebe in der Bundeswehr.Die internationale<br />
Dimension tritt hinzu: die Anschläge auf<br />
Muslime im neuseeländischen Christchurch,<br />
ausgeführt von einem Australier mit Beziehungen<br />
nach Europa, oder die tödlichen Attacken<br />
auf die jüdische Community in den USA.<br />
Dabei zeigen sich national wie international<br />
Muster. Immer öfter sind Verdächtige<br />
Soldaten oder Polizisten. Immer öfter sind es<br />
einsame Wölfe ohne Anbindung an nazisti-<br />
Vor einigen Tagen saß ich mit einer berühmten<br />
Schriftstellerin beim Abendessen<br />
in einem Lokal in Mitte. Ich hatte eine<br />
Liste vonThemen, die ich mit ihr besprechen<br />
wollte. Bevor der erste Gang kam, redeten<br />
wir über Kinder und Sauberkeitserziehung.<br />
Sauberkeitserziehung hatte nicht auf der<br />
Liste gestanden, die ich mit der berühmten<br />
Schriftstellerin besprechen wollte.<br />
Ihr Sohn hatte im Alter von vier Jahren<br />
noch eine Windel gebraucht. Nicht zum Pinkeln,<br />
aber für das andere. Jedes Malverlangte<br />
er, dass man ihm eine Windel anlegte. Die<br />
Schriftstellerin war verzweifelt gewesen. Ich<br />
hörte aufmerksam zu. Ich hatte auch einen<br />
Vierjährigen und kannte das Problem. Die<br />
Schriftstellerin beugte sich über den Tisch, ihr<br />
Gesicht war gerötet: „Dann bekam ich vom<br />
Kinderarzt einenTipp,der alles änderte“, flüsterte<br />
sie. Ich war gespannt. Solch einen Geheimtipp<br />
könnte ich auch gebrauchen. Ich<br />
hatte Angst, dass es sich nie ändern würde.<br />
Manchmal sah ich vor mir, wie ich meinem<br />
Sohn mit fünfzehn dieWindel reichte,zusammen<br />
mit demWLAN-Passwort.<br />
Vielleicht hätte ich auf meine englische<br />
Schwiegermutter hören sollen. Ich solle<br />
nicht so lange warten, meinte sie. Sie hatte<br />
erzählt, dass sie mit dem Töpfchentraining<br />
angefangen hatte, als ihr Sohn eineinhalb<br />
Jahrealt war.„Ichhabe ihm die Windel abgenommen<br />
und hab ihn an einem Wochenende<br />
alle fünfzehn Minuten aufs Töpfchen<br />
gesetzt. Danach war er sauber“, sagte sie. In<br />
der Theorie klang das gut, in der Praxis funk-<br />
Rechtsextremismus<br />
Blinde<br />
Flecken<br />
Markus Decker<br />
meint, dass die Sicherheitsbehörden bei der Bekämpfung von<br />
Extremisten selbst zum Problem werden könnten.<br />
sche Strukturen. Hierin –und in ihrer antisemitischen<br />
Motivation –ähneln sie modernen<br />
Islamisten. Und leider immer noch zu<br />
oft werden Taten aus dem rechtsextremistischen<br />
Spektrum verharmlost. In Plauen<br />
schreitet die Polizei nicht ein. DerHacker aus<br />
Hessen gilt nicht als rechtsextrem, sondern<br />
als sozial auffällig. Die Mordserie am<br />
Münchner Olympiaeinkaufszentrum 2016<br />
mit zehn Toten wurde nicht als Terrorakt bewertet,<br />
sondern als Amoklauf –obwohl die<br />
fremdenfeindliche Gesinnung des Mörders<br />
eindeutig war und seine Opfer Migranten.<br />
Das kommt nicht von ungefähr. Ein Blick<br />
auf einst handelnde Personen im Sicherheitsbereich<br />
belegt es. Der frühere Bundesinnenminister<br />
Hans-Peter Friedrich (CSU)<br />
KOLUMNE<br />
Eine<br />
echte<br />
Kackastrophe<br />
Sabine Rennefanz<br />
tionierte es bei uns nicht so. Neulich las ich<br />
in der FAZ, das Problem sei, dass den Babys<br />
sofortimKrankenhaus eine Windel angelegt<br />
und die natürlichen Reflexe abtrainiert werden.<br />
Dassagte eine Frau, die sich als Windelfrei-Coach<br />
vorstellte. Ich kannte bisher nur<br />
Fußball- oder Karrierecoaches. Sie war offenbar<br />
eine Art Jogi Löw für Babys, die die<br />
These vertrat, dass Windeln nicht nötig<br />
seien. Windelfrei ist ein neuer Trend unter<br />
BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />
gilt als AfD-nah. Klaus-Dieter Fritsche –ehedem<br />
Staatssekretär im Bundesinnenministerium<br />
–berät heute den österreichischen Innenminister,<br />
den FPÖ-Mann Herbert Kickl.<br />
Der entlassene Verfassungsschutzpräsident<br />
Hans-GeorgMaaßen wurde als Reaktion auf<br />
den Skandal um den Nationalsozialistischen<br />
Untergrund (NSU) überhaupt erst berufen<br />
und tritt mittlerweile im ungarischen Staatsfernsehen<br />
auf. Erst jetzt, nach MaaßensWeggang,<br />
nimmt sich das Bundesamt für Verfassungsschutz<br />
der Bedrohung wirklich an.<br />
Dies spricht Bände.<br />
Diezentrale Herausforderung der Sicherheitsbehörden<br />
besteht in der Identifizierung<br />
dessen, was heute als rechtsextrem zu gelten<br />
hat. Denn wenn ein wachsender Teil der bisherigen<br />
politischen Mitte die Affekte von<br />
Rechtsextremisten teilt –etwa die Wahrnehmung<br />
von Migration als „Mutter aller Probleme“<br />
–dann fällt es dieser Mitte naturgemäß<br />
schwer,die Abgrenzung nach Rechtsaußen<br />
vorzunehmen. Dabei beginnt Rechtsextremismus<br />
nicht erst bei Umsturzfantasien,<br />
sondern schon bei Verschwörungstheorien<br />
wie der eines angeblich geplanten „Bevölkerungsaustausches“<br />
von Deutschen gegen<br />
Ausländer. Die Sicherheitsbehörden, die ein<br />
Teil der Mitte sind, müssen also Rechtsextremisten<br />
entschlossen bekämpfen. Siemüssen<br />
aber auch auf sich selbst schauen und eigene<br />
blinde Flecken. Dazu bedarf esentschlossener<br />
politischer Führung.<br />
Noch ist ausreichend Zeit, zu handeln.<br />
Gefährlich wirdes, wenn Rechtsextremisten,<br />
begünstigt durch Wahlerfolge der AfD,indie<br />
Institutionen einsickern, dort ihren Einfluss<br />
geltend machen und das Extreme normalisieren.<br />
Die Anfänge eines solchen Prozesses<br />
sind in Sachsen zu sehen. Jeder früher er gestoppt<br />
wird, desto besser.<br />
umweltbewussten Müttern, ähnlich wie das<br />
freie Menstruieren. Die Anhänger der Methode<br />
sind überzeugt, dass Babys von Anfang<br />
an in der Lage sind, ihren Elternzuzeigen,<br />
wann sie aufs Töpfchen müssen. Man<br />
muss die Zeichen nur lesen können. Wenn<br />
man doch mal das Haus verlässt, sind höchstens<br />
Stoffwindeln erlaubt. Kinder,die mit der<br />
Windelfrei-Methode erzogen werden, würden<br />
früher sauber, oft schon mit anderthalb<br />
oder zwei, sagen Windelfrei-Fans.<br />
Der berühmte Kinderarzt Remo Largo<br />
sagt, wann die Kinder sauber werden, sei<br />
eine Frage der individuellen Reifung. „Ein<br />
früher Beginn und eine hohe Intensität beschleunigen<br />
die Entwicklung der Blasenund<br />
Darmkontrolle nicht“, schreibt er in seinem<br />
Ratgeber „Babyjahre“. Dies käme bei<br />
den meisten im Alter von drei oder vier Jahren.<br />
Er sagt aber auch, dass man den Zeitpunkt<br />
verpassen könne und dann gewöhnten<br />
sich die Kinder dran, in die Windel zu<br />
machen. So war es offenbar mir ergangen,<br />
und jetzt hatte ich ein Kind, das vonderWindel<br />
abhängig war wie vonCrack.<br />
Ich sah die Schriftstellerin an, sie war<br />
meine Rettung. Washatte ihr Arzt empfohlen?<br />
„Wenn mein Sohn das nächste Malnach<br />
einer Windel verlangt, sollte ich ihm sagen,<br />
dass wir auf die Toilette gehen, und ihn dann<br />
auch draufsetzen, aber nicht einfach so,sondern<br />
mit voller Überzeugung, wie eine<br />
Schauspielerin“, sagte sie. Ich schaute sie<br />
stumm an. Es hat offenbar funktioniert. Ich<br />
lasse mich jetzt coachen, vonLars Eidinger.<br />
Sie kennen Lessie Sachs nicht? Niemand<br />
kennt Lessie Sachs. Jürgen Krämer<br />
und Christiana Puschak möchten das<br />
ändern. Siehaben eine Sammlung der Lyrik<br />
und der Kurzprosa von Lessie Sachs<br />
(1897–1942) herausgegeben. Sie hatte in<br />
München Kunst studiert. Eine Zeichnung<br />
von ihr erschien bereits 1919 in der Zeitschrift<br />
Der Orchideengarten. Ihre ersten<br />
literarischen Veröffentlichungen<br />
stammen<br />
erst aus dem Jahre<br />
1930. 1933 wurden die<br />
Nazis in Deutschland<br />
an die Macht getragen.<br />
1936 marschierte das<br />
Deutsche Reich in Österreich<br />
ein. Lessie<br />
Sachs schrieb meist<br />
kleine Alltagsbeobach-<br />
Lessie Sachs:<br />
Das launische<br />
Gehirn<br />
AvivA-Verlag,<br />
320 Seiten,<br />
20 Euro<br />
tungen, Feuilletons.<br />
Ein Genre, das viel geschmäht<br />
– in den Redaktionen<br />
ist „Feuilletonist“<br />
ein Schimpfwort–und viel gelesen<br />
und bewundert wird. Lessie Sachs veröffentlichte<br />
vorallem im Simplicissimus,in<br />
der Vossischen <strong>Zeitung</strong>, im Neuen Wiener<br />
Tagblatt. 1937 emigrierte die Jüdin zusammen<br />
mit ihrer Familie –sie hatte 1933<br />
den österreichischen Komponisten und<br />
Pianisten Josef Wagner geheiratet –indie<br />
USA. Da blieb dann nur noch die Exilzeitschrift<br />
Aufbau. In einem 80-seitigen<br />
Nachwort informieren die Herausgeber<br />
über Leben und Werk von Lessie Sachs.<br />
Ein Blick zurück in die Feuilletons Wiens<br />
und Berlins. Indie große Zeit des Feuilletons,<br />
in eine Zeit, in der man bereits<br />
wusste,dass sie dabei war,zuEnde zu gehen.<br />
Also geht es in diesem Buch nicht nur<br />
um die Vergangenheit. Es gibt Zeilen<br />
darin, die sind vonerschreckender,javerstörender<br />
Aktualität. Da ist zum Beispiel<br />
die Vossische <strong>Zeitung</strong> vom 17.11.1932.<br />
Unddarin vonLeslie Sachsdas kurze Gedicht<br />
„Die Panik kam zum Mittelstand“:<br />
„Die Panik kam zum Mittelstand;/ Der<br />
Mittelstand erschrak so sehr,/ Lief immer<br />
hin und immer her,/ Undzappelte wie ein<br />
Insekt,/ Das man erschreckt,/ In einem<br />
Glase Milch entdeckt./ Warkeine Hilfe bei<br />
der Hand?/ Wersolches sah und mitempfand,/<br />
Fühlt durch die Sache, die verfehlt,/<br />
Sich voller Mitleid und gequält./<br />
Der Mittelstand, dem dies geschah,/ War<br />
nicht mehr da./ Bis man ihn schließlich<br />
wieder sah,/ Lebendig, doch als Unterstand.“<br />
Arno Widmann<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 9 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Leser äußernsich<br />
zum Vorstoß von<br />
KevinKühnert<br />
Seite 16<br />
Die Kandidaten –das Wichtigste zur Europawahl Seiten 10 und 11<br />
DieInformanten –die CDU und ihr Plan gegen die Clans Seite 13<br />
Kleine haben kaum Chancen<br />
Beim milliardenschweren Schulbauprogramm würden mittelständische Unternehmen aus der Region<br />
diskriminiert, beklagen Handwerkskammer und Fachgemeinschaft Bau<br />
VonMartin Klesmann<br />
Eine Sekundarschule aus vorgefertigten Holzbauteilen entsteht derzeit in Mahlsdorf.<br />
IMAGO IMAGES/WESTEND61<br />
Die milliardenschwere<br />
„Schulbauoffensive“ ist<br />
eines der zentralen Infrastrukturprojekte<br />
des<br />
rot-rot-grünen Senats.Soviele Schulen<br />
wurden zuletzt in der Kaiserzeit<br />
in Berlin innerhalb kürzester Zeit<br />
neu gebaut. Doch nun schlagen<br />
Handwerkskammer und Fachgemeinschaft<br />
Bau Berlin Brandenburg<br />
Alarm.<br />
„Die bisherige Kostenkalkulation<br />
ist eine Milchmädchenrechnung des<br />
Senats“, urteilte Stephan Schwarz,<br />
Präsident der Handwerkskammer.<br />
Die Schulbauoffensive werde deutlich<br />
teurer und dauere länger. Statt<br />
der ursprünglich kommunizierten<br />
5,5 Milliarden Euro werden der Neubau<br />
und die Sanierung der vielen Gebäude<br />
mindestens 7,9 Milliarden<br />
Euro kosten. Das liege vor allem an<br />
den steigenden Baupreisen, nachträglichen<br />
Forderungen und zu wenigen<br />
Stellen in den verantwortlichen<br />
Behörden.<br />
Grundlage für diese Angaben ist<br />
eine Studie der Beratungsfirma<br />
regioconsult, die Handwerkskammer<br />
und Fachgemeinschaft Bau in<br />
Auftrag gegeben hatten. Demnach<br />
werde die Umsetzung des ehrgeizigen<br />
Schulbau-Programms deutlich<br />
länger dauern. Als Folge würden in<br />
den letzten Jahren des Schulbauprogramms<br />
zusätzliche Ausgaben für<br />
Sanierung und Instandhaltung anfallen.<br />
Dasallerdings hat inzwischen<br />
auch schon der <strong>Berliner</strong> Senat erkannt.<br />
Gewissermaßen in eigener Sache<br />
bemängeln Handwerkskammer und<br />
Fachgemeinschaft Bau zudem, dass<br />
die kleinen und mittelständischen<br />
Baufirmen aus der Region vom Megaprojekt<br />
Schulneubau kaum profitieren.<br />
Es würden zu große Bauvolumina<br />
auf einmal ausgeschrieben.<br />
„Davon haben vor allem große Baukonzerne<br />
etwas, die als Generalunternehmer<br />
agieren können“, sagte<br />
Klaus-Dieter Müller, Präsident der<br />
Fachgemeinschaft Bau.<br />
Tatsächlich hatte sich der Senat<br />
dazu entschlossen, die Neubauten in<br />
serieller Typenbauweise mithilfe von<br />
Generalunternehmern zu realisieren.<br />
So will man kostengünstig und<br />
zügig bauen.„Die regionale Bauwirtschaft<br />
wird durch diese Losgrößen<br />
diskriminiert“, betonte Stephan<br />
Schwarz. Dasserielle Bauen könnten<br />
nur wenige große,umsatzstarke Unternehmen<br />
umsetzen.<br />
Schwarz erinnerte daran, dass<br />
sich zuletzt für die 27 Kitas,die in serieller<br />
Holzbauweise gebaut werden<br />
sollen, kein einziger Bieter fand. Obwohl<br />
europaweit ausgeschrieben<br />
worden sei und 30 Firmen zunächst<br />
ihr Interesse bekundet hatten. In<br />
Berlin und Brandenburggibt es aber<br />
dem Vernehmen nach keine einzige<br />
Firma, die den für diese Holzbauten<br />
geforderten Jahresmindestumsatz<br />
vorweisen kann.<br />
Öffentliche Vergabe schreckt ab<br />
Rückblickend hätten sich die regionalen<br />
Baufirmen offenbar gewünscht,<br />
dass jeder Schulneubau<br />
einzeln ausgeschrieben werde. Dafür<br />
hatte sich auch die <strong>Berliner</strong> Architektenkammer<br />
starkgemacht.<br />
Ein weiterer zentraler Kritikpunkt:<br />
Bei öffentlichen Bauaufträgen<br />
in Berlin seien die Vergabevorschriften<br />
mittlerweile viel zu strikt<br />
und zu detailliert. Dasschrecke viele<br />
kleinere und mittlere Firmen ab.<br />
Laut einer Umfrage der Fachgemeinschaft<br />
Bau bewerben sich nur noch<br />
57 Prozent der <strong>Berliner</strong> Betriebe um<br />
öffentliche Aufträge.InBrandenburg<br />
sind es mit 69 Prozent mehr als zwei<br />
Drittel der Betriebe, die gerne arbeiten,<br />
wenn die öffentliche Hand bezahlt.<br />
<strong>Berliner</strong> Schulbaupläne<br />
in Millionen Euro, gemäß aktuellen Planungen<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Sanierung<br />
„Wir haben es in Berlin mit einer<br />
Erosion des öffentlichen Auftragswesens<br />
zu tun“, sagte Schwarz. „Die<br />
Stadt sagt, wir machen ein Konjunkturprogramm,<br />
und keiner geht hin.“<br />
Eine Firma müsste zum Beispiel gezielte<br />
Frauenförderung nachweisen.<br />
„Frauenförderung ist im männlich<br />
geprägten Hochbau aber sehr<br />
schwierig“, merkte Klaus-Dieter Müller,<br />
selbst Inhaber einer Baufirma,<br />
Neubau<br />
Erweiterung<br />
2012 '13 '14 '15 '16 '17 '18 '19 '20 '21 '22 '23 '24 '25 2026<br />
BLZ/HECHER; QUELLE: ABGEORDNETENHAUS BERLIN, SENFIN/BERLINER SCHULBAUOFFENSIVE<br />
ständnis. Laut der regioconsult-Studie<br />
ist zudem die Unterbesetzung der<br />
Bauabteilungen mittlerweile dramatisch.<br />
Zwar seien 40 zusätzliche Stellen<br />
beschlossen, sagte Uwe Luipold<br />
von regioconsult. „Legt man beispielsweise<br />
für die Hauptverwaltungenden<br />
bewältigten Umsatz je Mitarbeiter<br />
aus dem Jahr 2017 zugrunde,<br />
ergibt sich bis 2021 ein rechnerisches<br />
Defizit von 600 Stellen.“ Immerhin<br />
süffisant an. Angesichts der guten<br />
Auftragslage schreckten immer mehr<br />
Firmen davor zurück, sich auf öffentliche<br />
Ausschreibungen zu bewerben.<br />
Die öffentlichen Vergaberichtlinien,<br />
die von der Senatsverwaltung für<br />
Wirtschaft verantwortet werden, stoßen<br />
auch senatsintern auf Unverkönnen<br />
die regionalen Baufirmen<br />
sich verstärkt der Schulsanierung zuwenden.<br />
Von dem im Rahmen der<br />
„Schulbauoffensive“ eingeplanten<br />
Geld ist nahezu die Hälfte für Sanierungen<br />
vorgesehen. Darunter sind<br />
auch viele „Großschadensfälle“.<br />
Denn seit der Jahrtausendwende ist<br />
zu wenig in die bauliche Unterhaltung<br />
der Schulen investiert worden.<br />
Dasrächt sich jetzt.<br />
Bildungsstaatssekretärin Beate<br />
Stoffers (SPD) verteidigte die bisherige<br />
Arbeit. „Wir liegen im Zeitplan;<br />
die Spatenstiche und Richtfeste zeigen<br />
sichtbare Ergebnisse“, sagte sie.<br />
Allein in diesem Jahr entstehen mehr<br />
als 3000 Schulplätzedurch Neubauten,<br />
Erweiterungs- und Ergänzungsbauten.<br />
„Die vorliegenden hochwertigen<br />
Entwürfe unterstützen eine<br />
moderne Pädagogik.“ Bezirke, die<br />
Stadtentwicklungsverwaltung, die<br />
landeseigene Wohnungsbaugesellschaft<br />
Howoge und die Bildungsverwaltung<br />
würden an einem Strang<br />
ziehen. „Ich gehe davon aus,dassdie<br />
Kammern fest anunserer Seite stehen<br />
und auch die Ergebnisse honorieren“,<br />
sagte Stoffers.<br />
WeitereKostensteigerung<br />
Die Howoge, die den Neubau der<br />
weiterführenden Schulen und etliche<br />
Großsanierungen übernimmt,<br />
sieht sich im Zeitplan. „Ende vergangenen<br />
Jahres hat die Howoge vier<br />
Generalplanerbüros mit der Sanierungsplanung<br />
für zehn Schulen beauftragt“,<br />
sagte Howoge-Sprecherin<br />
Sabine Pentrop.Anfang 2020 würden<br />
die Entwurfsplanungen für die ersten<br />
vier Schulen beginnen. Für die<br />
Bauausführung seien Einzelvergaben,<br />
teilweise gewerkeweise gebündelt,<br />
vorgesehen. „Um das regionale<br />
Handwerk zu bedienen“, betonte<br />
Pentrop.Der erstegemeinsameNeubaufür<br />
einGymnasiumund eine Sekundarschule<br />
an der Allee der Kosmonauten<br />
werde wegen des komplexen<br />
Vorhabens an einen Generalübernehmer<br />
übertragen. Baustart<br />
soll 2021 sein.<br />
Kritik kommt unterdessen erneut<br />
von der privatisierungskritischen<br />
Organisation „Gemeingut in Bürger-<br />
Innenhand“. Weil das Land der Howoge<br />
zahlreiche Grundstücke über<br />
drei Jahrzehnte per Erbbaurecht<br />
überträgt, wird wohl sowohl Grundsteuer<br />
und zu Beginn und Ende auch<br />
Grunderwerbssteuer fällig. Dashabe<br />
ein Gutachten der Kanzlei Dentons<br />
Europe ergeben, teilte die Senatsfinanzverwaltung<br />
auf Anfrage von<br />
CDU-FraktionsvizeMario Czajamit.<br />
Mit anderen Worten:Weitere Kosten<br />
dürften anfallen, so die Organisation.<br />
Genaue Summen müssten benannt<br />
werden.<br />
Und Handwerkskammerpräsident<br />
Schwarz erinnerte noch daran,<br />
dass die Konjunkturpakete Iund II<br />
nach der weltweitenWirtschaftskrise<br />
vor bald zehn Jahren durchaus der<br />
<strong>Berliner</strong> Wirtschaft geholfen hätten.<br />
Damals hätten Finanz- und Bildungsverwaltung<br />
es erlaubt, dass<br />
auch größere Bausummen nicht<br />
zwingend europaweit ausgeschrieben<br />
werden mussten. „Deshalb ist<br />
damals mehr Geld in der Region geblieben“,<br />
sagte Schwarz.<br />
Martin Klesmann ist bei<br />
öffentlichen <strong>Berliner</strong> Bauprojekten<br />
skeptisch.
10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Harmsens Berlin<br />
Homo<br />
digitalis<br />
Torsten Harmsen<br />
hat Ideen für Horrorfilme<br />
aus der virtuellen Welt.<br />
Facebook hat’n Knall! Einguter Bekannter<br />
–Hobby-Fotograf –hat<br />
dortauf einer Wettbewerbsplattform<br />
ein Foto reingestellt, „Lena mit<br />
Schwan“. Mansieht eine junge Frau,<br />
am Strand sitzend, nackt, von der<br />
Seite fotografiert. Einbisschen Brust<br />
ist zu erkennen, nicht mehr. Davor<br />
steht ein Schwan, den Hals gebogen,<br />
den Schnabel im Sand.<br />
Bei Facebook schlugen sofort die<br />
Alarmglocken. Die Netzwerk-Kontrolleure<br />
sperrten das Bild. Begründung:<br />
Es verstoße gegen die „Gemeinschaftsstandards“<br />
zu Nacktdarstellungen.<br />
Brustwarzen von Frauen<br />
dürften nicht gezeigt werden, „außer<br />
Frauen beim Stillen oder nach Entbindungen,<br />
aus gesundheitlichen<br />
Gründen oder Protest“, wie es bei Facebook<br />
bar jeder Grammatik heißt.<br />
Eine seltsame Auswahl. Sie<br />
schließt nahezu die Hälfte aller europäischen<br />
Kunstwerke der letzten 500<br />
Jahre aus. Aus Trotz stellte ich sofort<br />
das Gemälde „Leda und der<br />
Schwan“ von Rubens (um 1600) auf<br />
die Facebookseite – eine erotische<br />
Darstellung saftiger Nacktheit mit<br />
Schwanenkuss. Nun warte ich darauf,<br />
dass sich Facebook meldet:„Lieber<br />
Herr Rubens, pfui Deibel! Ihre<br />
Bilder verstoßen gegen nahezu alles.<br />
Wirveröffentlichen nichts vonIhnen<br />
in den nächsten tausend Jahren.“<br />
„Reg da doch nich uff!“, mischte<br />
sich mein innerer <strong>Berliner</strong> ein. „Wat<br />
jehste übahaupt abends noch uff<br />
Feetzebuck? Rubens hin oder her.<br />
Loof doch mal durch’n Wald und hör<br />
die Vöjel piepsen! Stattdessen regste<br />
da uff. Bist schon so’n richtijer Homo<br />
digitalis,der nur noch am Compjuta<br />
rumhockt! Jesund is dit nich!“<br />
Da hat er im Grunde recht, mein<br />
innerer <strong>Berliner</strong>.Homo digitalis! Das<br />
klingt nach Krankheit. Digitalis –das<br />
kannte man früher nur als Herzmittel,<br />
gewonnen aus Pflanzen wie dem<br />
Fingerhut. Direkt dem Medizinbereich<br />
entsprungen scheint auch der<br />
Begiff Influencer zu sein. Er klingt<br />
nach Virusgrippe, Influenza. Gemeint<br />
sind aber „Beeinflusser“,<br />
junge Leute, die stundenlang auf Videoclips<br />
Produkte präsentieren.<br />
Oder Lifehacks. Nein, das sind keine<br />
zerhäckselten Lebewesen. Gemeint<br />
sind Kniffe für den Alltag.<br />
„Richtig gruselig wird’saber beim<br />
Handy-Zombie“, sagt mein innerer<br />
<strong>Berliner</strong>.„Du bist ja ooch bald eena.“<br />
Stimmt. Auch ich habe die Verwandlung<br />
schon vollzogen, als ich auf<br />
dem Wegzum Bahnhof schnell noch<br />
eine Nachricht auf dem Handy<br />
schreiben wollte. Ich bekam plötzlich<br />
diesen typischen Zombie-Gang,<br />
mechanisch und blind voranstolpernd.<br />
Ab und zu blickte ich kurzauf<br />
und entging knapp dem Zusammenstoß<br />
mit einem anderen Handy-<br />
Zombie oder der Laterne.Dann erinnerte<br />
ich mich an einen Videoclip,in<br />
dem jemand vom Lastauto überfahren<br />
wurde, weil er ständig auf das<br />
Handy starrte, und steckte das Ding<br />
schnell weg.<br />
Für Regisseure von Horrorfilmen<br />
eröffnet sich mit dem Homo digitalis<br />
ein weites Feld von Ideen. Nein, ich<br />
meine nicht den hilflosen Patienten,<br />
der vom durchgeknallten Pflegeroboter<br />
entführt wird. Oder die Sex-<br />
Roboterpuppe, die aus Eifersucht<br />
den Partner meuchelt. Ichmeine die<br />
gruselige Meldung der vergangenen<br />
Woche,dass es bis 2070 bei Facebook<br />
mehr tote als lebende Nutzer geben<br />
könnte, wie eine britische Studie ergab.„Feetzebuck<br />
–een riesijer Friedhof!“,<br />
begeistert sich mein innerer<br />
<strong>Berliner</strong>, der gerne Horrorfilmregisseur<br />
wäre.„Wenn da een Administrator<br />
een Bild von olle Rubens von de<br />
Seite löschen will, bejinnt et uff’m<br />
Bildschirm sofort zuorjeln. Und –<br />
flupp –wirdder Typins virtuelle Jenseits<br />
jezoren!“ Ja, Vorsicht! Digitale<br />
Seelen sollte man nicht reizen.<br />
SPD<br />
Klare<br />
Doppelspitze<br />
Wenn die Faustregel stimmt, dass jedes<br />
gewonnene Prozent im jeweiligen Land<br />
der Partei einen Sitz im EU-Parlament bringt,<br />
dann hat Gabriele Bischoff aus Berlin wirklich<br />
gute Chancen –trotz der schwachen Umfragewerte<br />
für ihreSPD: Denn Bischoff steht auf<br />
Listenplatz 9, und damit so weit oben wie<br />
noch nie jemand aus Berlin. Der Erfolg ist<br />
möglich, obwohl Bischoff selbst in der <strong>Berliner</strong><br />
SPD nur wenig bekannt ist –und außerhalb<br />
praktisch gar nicht. Die58-jährige Politologin<br />
und Gewerkschaftssekretärin ist Kandidatin<br />
des DGB,die SPD hat sie aus Parteiräson<br />
quasi nicht ablehnen können. Dennoch erhielt<br />
beim Nominierungsparteitag<br />
vor einem Jahr<br />
ihreGegenkandidatin, die<br />
<strong>Berliner</strong> Jusochefin Annika<br />
Klose, ein gutes Ergebnis.<br />
Sie steht auf<br />
Platz 37 und hat damit<br />
keine Chance. Bischoff<br />
will in Brüssel Sylvia-<br />
Yvonne Kaufmann ablösen,<br />
die 1990 für die PDS<br />
in die DDR-Volkskammer<br />
zog, dann ins Europäische<br />
Parlament ging und es<br />
dort nach dem Wechsel<br />
zur SPD bis zur Vizepräsidentin<br />
gebracht hat. Sie<br />
tritt nicht mehr an.<br />
Aufder SPD-Liste ganz<br />
oben steht die amtierende<br />
Justizministerin Katarina<br />
Barley, nominiert vom<br />
Landesverband Rheinland-Pfalz.<br />
Die <strong>Berliner</strong> SPD befindet sich in<br />
einem „klaren Doppelspitzenwahlkampf“,<br />
wie sie sagt. Mankämpfe für Bischoff und natürlich<br />
für Barley,wohlwissend, dass das konkrete<br />
<strong>Berliner</strong> Ergebnis Gabriele Bischoff weder<br />
viel nutzen noch schaden kann. Dennoch<br />
kann prominente Unterstützung von außerhalb<br />
offenbar nicht schaden. So sind am Montag<br />
Katarina Barley und der Spitzenkandidat<br />
der Europäischen Sozialdemokraten, der Niederländer<br />
Frans Timmermans, bei einer<br />
Kundgebung am Breitscheidplatz. (elm.)<br />
DPA<br />
DPA<br />
<strong>Berliner</strong> für Brüssel<br />
Am 26. Mai wird das neue Europaparlament gewählt. 2,5 Millionen <strong>Berliner</strong><br />
dürfen dann ihr Kreuzchen machen. Das Interesse scheint größer als je zuvor<br />
Politiker fast aller Lager sprechen<br />
wegen des Erstarkens<br />
von Rechtsaußen-Parteien<br />
inzwischen von einer<br />
„Schicksalswahl“ für Europa. Nun<br />
sind es noch drei Wochen bis zur Europawahl.<br />
41 Parteien und Listen treten<br />
an, darunter die üblichen bekannten<br />
Parteien, aber auch zahlreiche<br />
eher obskure Listen. Das Spektrum<br />
ist riesig: von der rechten<br />
Vereinigung „Der Dritte Weg“ über<br />
die „Liberal-Konservativen Reformer“<br />
des AfD-Gründers BerndLucke<br />
bis zu „Ökolinx“ mit der Ex-Grünen<br />
Jutta Ditfurth.<br />
Das Europaparlament soll 751<br />
Sitzehaben, auf Deutschland entfallen<br />
96. Da dies fast 100 sind, ergibt<br />
sich die Faustformel: Für knapp jedes<br />
Prozent, das eine Partei erringt,<br />
gibt es einen Parlamentssitz. Eine<br />
Gabriele<br />
Bischoff<br />
Katarina<br />
Barley<br />
VonElmar Schütze und Annika Leister<br />
Sperrklausel wie die Fünf-Prozent-<br />
Hürde beim Bundestag gibt es nicht.<br />
Vielleicht ist das auch ein Grund dafür,<br />
dass das Interesse recht hoch zu<br />
sein scheint. Laut Deutschlandtrend<br />
von Infratest Dimap im Auftrag der<br />
ARD-Tagesschau und der <strong>Zeitung</strong><br />
„Die Welt“ interessieren sich 17 Prozent<br />
der Befragten sehr stark für die<br />
Wahl, 36 Prozent ordnen sich bei<br />
stark ein, 37 Prozent bei weniger<br />
starkund zehn Prozent bei gar nicht.<br />
Das Prozedere am26. Mai unterscheidet<br />
sich von dem bei Kommunal-,<br />
Landtags- und Bundestagswahlen.<br />
Bei der Europawahl gibt es<br />
zwar einen 94 Zentimeter langen<br />
Wahlzettel, aber für jeden Wahlberechtigten<br />
nur eine Stimme und für<br />
das Land Berlin nur einen Wahlkreis.<br />
Mitder Stimme wirdeine Partei oder<br />
eine Liste gewählt.<br />
CDU<br />
Start mit<br />
einem Eklat<br />
Die Christdemokraten haben bei Europawahlen<br />
in Berlin ein Alleinstellungsmerkmal:<br />
Sieschicken ihreKandidaten traditionell<br />
auf einer Landesliste ins Rennen, alle<br />
anderen Parteien bilden Bundeslisten. Auf<br />
Platz 1 der <strong>Berliner</strong> CDU-Liste steht Hildegard<br />
Bentele. Ihre Wahl auf die Liste war im<br />
vergangenen November ein Eklat, denn die<br />
bildungspolitische Sprecherin der Abgeordnetenhausfraktion<br />
setzte sich gegen den Kandidaten<br />
des Landesvorstands durch, gegen<br />
den Mitte-Stadtrat Carsten Spallek. Sie hatte<br />
ihre Kandidatur zuvor nicht öffentlich angekündigt.<br />
Spalleks überraschende Niederlage<br />
gilt als Anfang vom Ende<br />
von Monika Grütters als<br />
CDU-Landeschefin. Sie<br />
habe sich nicht genug für<br />
„ihren“ Kandidaten eingesetzt,<br />
sagten Kritiker.<br />
Beiihrer Bewerbungsrede<br />
sagte Bentele: „Man muss<br />
Europa kennen, um es zu<br />
können.“ Dass Bentele<br />
Europa kann, daran zweifelt<br />
in der Partei niemand.<br />
So studierte die ursprünglich<br />
aus dem schwäbischen<br />
Ludwigsburgstammende<br />
Diplom-Politologin<br />
einst in Paris und<br />
Brüssel und absolvierte<br />
Praktika an der Ständigen<br />
Vertretung Deutschlands<br />
bei der Europäischen<br />
Union und beim Europäischen<br />
Parlament, ehe sie<br />
Hildegard<br />
Bentele<br />
als Beamtin in den höheren Dienstes des Auswärtigen<br />
Amtes eintrat und an den deutschen<br />
Botschaften in Zagreb und Teheran arbeitete.<br />
Auch die Ernsthaftigkeit ihrer Ambitionen<br />
sind bei der CDU hinlänglich bekannt. Bereits<br />
zum vierten Mal bewirbt sich die heute 42-<br />
Jährige um einen Sitz im Europaparlament.<br />
Nach drei Niederlagen sind ihreChancen gut,<br />
den Platz von Joachim Zeller einzunehmen,<br />
der aufhört. Für ein Mandat benötigt die <strong>Berliner</strong><br />
CDU etwa 200 000 Stimmen, bei der<br />
Wahl 2014 erhielt sie 232 000 Stimmen. (elm.)<br />
DPA<br />
DPA<br />
DIE WICHTIGSTEN KANDIDATEN<br />
Carsten<br />
Spallek<br />
Doch es gibt auch Parallelen zu<br />
den anderen Wahlen. Aktuell gibt es<br />
etwa 2,5 Millionen Wahlberechtigte<br />
in der Stadt. Diedürfen in etwa 1800<br />
möglichst wohnortnahen Wahllokalen<br />
ihr Kreuzchen machen –die Zahl<br />
ist im Vergleich zur Abgeordnetenhaus-<br />
und zur Bundestagswahl<br />
leicht gestiegen, weil es auch mehr<br />
Wahlberechtigte gibt: Berlin wächst.<br />
Bis auf wenige Veränderungen werden<br />
die <strong>Berliner</strong> an den gewohnten<br />
Adressen wählen können – es sei<br />
denn, sie sind seitdem umgezogen.<br />
Das größte Wahllokal mit etwa<br />
3300 Wahlberechtigten befindet sich<br />
in der Heide-Schule in der Florian-<br />
Geyer-Straße in Adlershof. Bei der<br />
Europawahl vorfünfJahren waren es<br />
dort etwa 2000 Wahlberechtigte. In<br />
der unmittelbaren Umgebung sind<br />
seither neue Siedlungen entstanden<br />
GRÜNE<br />
Allerbeste<br />
Chancen<br />
Die Grünen gehen gleich mit mehreren<br />
namhaften Kandidaten ins Rennen. Auf<br />
Platz 1ihrer Bundesliste steht Ska Keller, geboren<br />
1981 in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben. In<br />
Brüssel ist die frühere Brandenburger Landeschefin<br />
ihrer Partei inzwischen zur stellvertretenden<br />
Fraktionschefin der europäischen<br />
Grünen aufgestiegen. Auf Platz 2 der Liste<br />
rangiert Sven Giegold, Gründer der Globalisierungskritiker-Plattform<br />
Attac. An vierter<br />
Position steht ReinhardBütikofer,einige Jahre<br />
lang Ko-Vorsitzender der Bundespartei und<br />
einst sogar Spitzenkandidat der Grünen für<br />
Europa. Bütikofer hat zwar einen Wohnsitz in<br />
Berlin, wurde aber von<br />
seinem heimischen Landesverband<br />
Baden-Württembergnominiert.<br />
Und die <strong>Berliner</strong> Grünen?<br />
Haben in Brüssel vor<br />
allem einen herben Verlust<br />
zu verzeichnen. Michael<br />
Cramer, grünes Urgestein,<br />
tritt nicht mehr<br />
an. Seit 2004 saß er ununterbrochen<br />
im Europäischen<br />
Parlament. Es<br />
scheint, als sollte dieser<br />
Verlust (über)kompensiert<br />
werden, denn die<br />
<strong>Berliner</strong> Grünen haben<br />
gleich vier Kandidaten auf<br />
Hannah<br />
Neumann<br />
aussichtsreichen Listenplätzen.<br />
Ausdem <strong>Berliner</strong><br />
Landesverband heißt es,<br />
dass man selber gar nicht<br />
so genau weiß, wie das geschehen<br />
konnte. Sosteht die 35-jährige Friedens-<br />
und Konfliktforscherin Hannah Neumann<br />
aus Lichtenbergauf Platz 5. AufRang 7<br />
rangiertAnna Cavazzini aus Neukölln, gleichzeitig<br />
auch Kandidatin für Sachsen, Thüringen<br />
und Sachsen-Anhalt. Platz 8geht an Erik<br />
Marquardt aus Treptow-Köpenick, der von<br />
Brüssel aus Kontakt zu den <strong>Berliner</strong>n halten<br />
soll. Angesichts der guten Umfragewerte der<br />
Grünen kann sich selbst Sergey Lagodinsky<br />
aus Neukölln mit Platz 12 Chancen auf einen<br />
Sitz in Brüsselausrechnen. (elm.)<br />
BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN<br />
DPA<br />
Ska<br />
Keller<br />
–Adlershof wächst eben auch. Das<br />
kleinste Wahllokal mit 256 Wahlberechtigten<br />
ist wieder jenes im Gasthaus<br />
Jägerhäuschen in Saatwinkel<br />
am Reinickendorfer Havelufer.<br />
Interessant ist die Entwicklung<br />
der Briefwahlstimmen. DasBüroder<br />
Landeswahlleiterin aktualisiert die<br />
Zahlen der bereits ausgestellten<br />
Wahlscheine täglich. Derzeit sind es<br />
bereits 219 655 Personen oder 8,8<br />
Prozent. Zum Vergleich: Bei der Europawahl<br />
2014 waren es zum gleichen<br />
Zeitpunkt 5,1 Prozent –und am<br />
Ende 14,8 Prozent. Daslässt auf eine<br />
höhere Wahlbeteiligung schließen.<br />
Zuletzt lag sie bei 48,1 Prozent.<br />
Wahl-O-Mat: Wernochnicht weiß,wen er wählen<br />
sollte: DieBundeszentrale fürpolitischeBildung<br />
hat wieder ihrenWahl-O-Mateingerichtet, unter:<br />
www-wahl-o-mat.de/europawahl2019<br />
LINKE<br />
Gegen<br />
Millionäre<br />
Der gebürtige Ost-<strong>Berliner</strong> Martin Schirdewan<br />
steht zwar auf Platz 1auf der Bundesliste<br />
der Linken, ist aber inzwischen in den<br />
Landesverband Thüringen gewechselt. Erste<br />
Kandidatin, die explizit für Berlin antritt, ist<br />
deshalb Martina Michels auf Platz 5. Die 63-<br />
Jährige war von1991 bis 2013 Mitglied des Abgeordnetenhaus<br />
es und acht Jahre lang dessen<br />
Vizepräsidentin. 2013 rückte sie für den<br />
verstorbenen Lothar Bisky ins Europaparlament<br />
nach. Dort sitzt Martina Michels im<br />
Ausschuss für regionale Entwicklung und in<br />
der Delegation für die Beziehungen zu Israel.<br />
Mit Malte Fiedler steht der nächste <strong>Berliner</strong><br />
auf Platz 8. Da die<br />
Wahlprognosen für die<br />
Linke vonnur sieben Prozent<br />
bei der Europawahl<br />
ausgehen, sind die Chancen<br />
des 31-jährigen Politökonomen<br />
bislang nur<br />
gering.<br />
Traditionell hat die<br />
Linke ein gespaltenes Verhältnis<br />
zu Europa. So bedurfte<br />
es im Februar auf<br />
dem Europaparteitag der<br />
Partei in Bonn langer Debatten,<br />
um eine konstruktive<br />
Haltung auch mehrheitsfähig<br />
zu machen. Die<br />
Fundamentalisten scheiterten,<br />
die die EU aus<br />
grundsätzlichen Erwägungen<br />
ablehnen –zunationalistisch,<br />
zu militaristisch.<br />
Am Ende wurde in<br />
Martina<br />
Michels<br />
Bonn das Programm „Für ein solidarisches<br />
Europa der Millionen, gegen eine Europäische<br />
Union der Millionäre“ mit großer Mehrheit<br />
verabschiedet. Die Linke fordert darin<br />
Reformen der EU und übt scharfe Kritik. Sie<br />
stellt die Staatengemeinschaft aber nicht<br />
grundsätzlich infrage.Gefordertwerden etwa<br />
„mehr Möglichkeiten, leer stehende Wohnungen<br />
zu beschlagnahmen“. Auch beim<br />
Thema Klimapolitik geben die Linken Gas: Sie<br />
wollen den europaweiten Kohleausstieg nicht<br />
2035, sondernbereits 2030. (ann.)<br />
DIE LINKE<br />
DPA<br />
Martin<br />
Schirdewan
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 11<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
IMAGO IMAGES/STEFAN ZEITZ; IMAGO IMAGES/SNAPSHOT<br />
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Die Gegner des EU-Parlaments<br />
ImVergleich zu anderen Parteien<br />
tritt die <strong>Berliner</strong> AfD mit einem<br />
prominenten Namen zur Europawahl<br />
an: Sieentsendet Nicolaus Fest<br />
auf den Platz 6der Bundesliste. Der<br />
einstige Vize-Chefredakteur der Bild<br />
am Sonntag bezeichnete den Islam<br />
im Juli 2014 in einem Kommentar<br />
als „Integrationshindernis“.<br />
Die Verlagsspitze<br />
distanzierte sich<br />
und kassierte dennoch<br />
eine Rüge des Presserats.<br />
Kurz darauf verließ Fest<br />
das Haus und ging 2016 in<br />
die AfD. Ergilt als Scharfmacher,<br />
der das Tragen<br />
von Kopftüchern mit dem<br />
Zeigen von Hakenkreuzen<br />
vergleicht und ein Moscheenverbot<br />
in Deutschland geforderthat.<br />
DieAfD freute sich sehr über den<br />
prominenten Neuzugang. Bei der<br />
Bundestagswahl 2017 aber verpasste<br />
Fest den Einzug in den Bundestag.<br />
IMAGO IMAGES/METODI POPOW<br />
AFD<br />
AufListenplatz 14 für die Europawahl<br />
folgt Thorsten Weiß, Beisitzer<br />
im Landesvorstand, und auf Listenplatz<br />
17 Michael Adam, Sprecher des<br />
Bezirksvorstands der AfD Pankow.<br />
Beide haben bei dem für die AfD prognostiziertenWahlergebnis<br />
vonetwa<br />
elf Prozent so gut wie<br />
keine Chancen auf den<br />
Einzug ins EU-Parlament.<br />
In ihrem Europawahlprogramm<br />
fordert die AfD<br />
den Schutz vor Massenmigration,<br />
vor Infektionskrankheiten<br />
und der Übergriffigkeit<br />
der EU. DasParlament,<br />
für das die Kandi-<br />
Nicolaus<br />
Fest daten antreten, wollen sie<br />
eigentlich auflösen. „Das<br />
undemokratische EU-Parlament mit<br />
seinen derzeit privilegierten 751 Abgeordneten<br />
wollen wir abschaffen.<br />
DieRechtsetzungskompetenz sehen<br />
wir ausschließlich bei den Nationalstaaten.“<br />
(ann.)<br />
Ein Belgier für Berlin<br />
Die <strong>Berliner</strong> FDP hat ihre Kräfte<br />
mit den anderen ostdeutschen<br />
Bundesländern gebündelt, gemeinsam<br />
platziertman den Thüringer Robert-Martin<br />
Montag auf Platz 7der<br />
Bundesliste. Der 38-Jährige hat Politikwissenschaften<br />
und Soziologie<br />
studiert und arbeitet im<br />
Gesundheitswesen.<br />
Die aus Berlin stammenden<br />
Kandidaten folgen<br />
auf den Plätzen 12, 40,<br />
59 und 78: Carl Grouwet,<br />
Sven Hilgers, Kai Oberbach<br />
und Marie-Florence<br />
Mahwera. Schon Grouwets<br />
Chancen auf einen<br />
Einzug ins Parlament stehen<br />
bei den derzeitigen<br />
Prognosen gleich null. Die anderen<br />
nennt selbst die FDP schlicht „Solidaritätskandidaten“.<br />
Grouwet ist in der <strong>Berliner</strong> Politik<br />
kaum bekannt, dafür aber im Kulturbetrieb.<br />
Der Belgier war Verwal-<br />
IMAGO IMAGES<br />
FDP<br />
tungsdirektor der Volksbühne und<br />
der Akademie der Künste, aktuell ist<br />
er Büroleiter und wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten<br />
Hartmut Ebbing aus Steglitz-<br />
Zehlendorf. Seit 2013 besitzt er auch<br />
die deutsche Staatsbürgerschaft.<br />
Gerade für die ostdeutschen<br />
FDP-Kandidaten<br />
wirdesinteressant sein, ob<br />
die vor wenigen Tagen gewählte<br />
Generalsekretärin<br />
der Bundes-FDP, Linda<br />
Teuteberg aus dem brandenburgischen<br />
Königs<br />
Wusterhausen, der FDP<br />
Carl<br />
Grouwet<br />
Rückenwind bringt.<br />
In ihrem Europawahlprogramm<br />
fordertdie FDP<br />
die Verkleinerung der EU-Kommission<br />
auf maximal 18 Kommissare,<br />
ein einheitliches Wahlrecht mit staatenübergreifenden<br />
Listen und ein<br />
Gesetzesinitiativrecht für das Parlament.<br />
(ann.)<br />
Satire oder Ernsthaftigkeit<br />
Daesbei der Europawahl keine<br />
Prozenthürde gibt, dürfen sich<br />
gleich mehrere kleine Parteien und<br />
Listen durchaus Chancen auf einen<br />
Platz in Brüssel ausrechnen –auch<br />
wenn es jeweils nur für maximal einen<br />
reichen wird.<br />
41 Parteien<br />
und Listen stehen<br />
in Deutschland<br />
zur Wahl.<br />
Darunter finden<br />
sich zum Beispiel<br />
die Freien<br />
Wähler, die Piraten<br />
oder die ÖDP,<br />
aber auch die<br />
Partei „Die Partei“<br />
–und damit<br />
IMAGO MMAGES<br />
auch einige,naja, Prominenz. An der<br />
Spitze steht genau wie vor fünf Jahrender<br />
Parteigründer,einstige „Titanic“-Chef<br />
und Satiriker Martin Sonneborn.<br />
Danach folgen ganz bewusst<br />
Menschen mit Namen wie<br />
ANDERE PARTEIEN<br />
Martin<br />
Sonneborn<br />
Lisa Bombe, Kevin Göbbels oder<br />
Bennet Krieg. So viel Frechheiten<br />
würde sich DiEM 25 nie erlauben.<br />
Die linke Bewegung heißt offiziell<br />
„Democracy in Europe Movement<br />
2025“ und wurde im Februar 2016 in<br />
der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz<br />
gegründet.<br />
Angeführt<br />
wird die<br />
europaweite<br />
Bürgerrechtsbewegung<br />
von einem<br />
echten Polit-Star:Yanis<br />
Varoufakis,<br />
2015<br />
Yanis<br />
Varoufakis<br />
DPA<br />
kurzzeitig Finanzminister<br />
in<br />
Athen und in der<br />
Griechenland-Krise der Gegenspieler<br />
von Wolfgang Schäuble. Dader<br />
Grieche auf der deutschen Liste von<br />
DiEM 25 auf Platz 1steht, was bei der<br />
Europawahl erlaubt ist, gelten seine<br />
Chancen als gut. (elm.)
12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Flixbus kauft<br />
Konkurrenten<br />
Eurolines<br />
Unternehmen beförderte<br />
45 Millionen Fahrgäste<br />
Der größte deutsche Fernbus-Betreiber<br />
Flixbus baut sein Europageschäft<br />
aus und übernimmt den<br />
kleineren Konkurrenten Eurolines<br />
vom französischen Transdev-Konzern,einschließlich<br />
der nur in Frankreich<br />
fahrenden Isilines-Busse.<br />
Eurolines und Isilines zusammen<br />
beförderten im vergangenen Jahr<br />
etwa 2,5 Millionen Fahrgäste und<br />
fahren etwa 1000 Ziele in Europa an,<br />
wie ein Sprecher von Flixbus am<br />
Freitag sagte. Transdev hatte den<br />
Verkauf am Vortag veröffentlicht.<br />
Wieviel Geld Flixbus zahlt, behielten<br />
beide Unternehmen für sich.<br />
Flixbus und Eurolines haben ähnliche<br />
Geschäftsmodelle: Beide beauftragen<br />
Subunternehmer mit den<br />
Fahrten, haben selbst aber keine eigenen<br />
Fahrzeuge und beschäftigen<br />
auch keine eigenen Fahrer. „Durch<br />
die Harmonisierung der Netzwerke<br />
haben wir ein starkes kombiniertes<br />
Angebot anstelle von parallelen<br />
Diensten“, sagte Flixbus-Geschäftsführer<br />
Jochen Engert.<br />
Eurolines und Isilines sollen zumindest<br />
vorerst weiter unter eigenem<br />
Namen fahren. „Bezüglich der<br />
Marken Eurolines und Isilines wird<br />
es keine schnellen oder abrupten<br />
Änderungen geben“, erklärte der<br />
Flixbus-Sprecher. Der Konzern ist<br />
größer als Eurolines und beförderte<br />
nach eigenen Angaben im Vorjahr 45<br />
Millionen Fahrgäste. Inden vergangenen<br />
Jahren hat Flixbus mehrere<br />
Konkurrenten übernommen, darunter<br />
Postbus und Megabus, ist in den<br />
US-Markt eingestiegen und lässt<br />
auch Züge fahren. (dpa)<br />
Gnadenfrist für Giffey<br />
Plagiatsjäger habendie Doktorarbeit der Ministeringeprüft.Sie entdecktenvieleVerstöße gegen Zitierregeln<br />
VonElmar Schütze<br />
und Torsten Harmsen<br />
Hat Franziska Giffey bei<br />
ihrer Doktorarbeit betrogen?<br />
Offenbar hält die<br />
Arbeit zumindest nicht<br />
wissenschaftlichen Regeln stand.<br />
Das geht aus einer kritischen Analyse<br />
hervor, die am Sonntag auf der<br />
Seite vroniplag.wikia.org mit dem<br />
vollständigen Namen Giffeys veröffentlicht<br />
werden soll, wie der <strong>Berliner</strong><br />
Jura-Professor und Vroniplag-<br />
Aktivist Gerhard Dannemann der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> mitteilte.<br />
Die Konsequenzen sind derzeit<br />
kaum absehbar. Denn es stellt sich<br />
die Frage,obdie SPD-Politikerin unter<br />
diesen Umständen Bundesfamilienministerin<br />
bleiben kann. Seit<br />
Monaten wirdauf Bundesebene darüber<br />
spekuliert, dass es nach der Europawahl<br />
am 26. Mai Veränderungen<br />
in der Bundesregierung geben<br />
könnte.Bisher war Franziska Giffeys<br />
Name bei diesen Spekulationen<br />
nicht gefallen.<br />
Mögliche Spitzenkandidatur 2021<br />
Undauch für die <strong>Berliner</strong> Landespolitik<br />
könnten die Einschätzungen der<br />
Plagiatsjäger von Vroniplag weitreichende<br />
Folgen haben. Schließlich<br />
gilt die frühere Neuköllner Bürgermeisterin<br />
als eine mögliche Spitzenkandidatin<br />
der darbenden SPD für<br />
die Abgeordnetenhauswahlen 2021.<br />
Die vorläufigen Ergebnisse der<br />
Plagiatsjäger stehen bereits jetzt auf<br />
der Internetseite vroniplag.wikia.org/de/wiki/Dcl/Befunde.<br />
Mit<br />
ihrer Dissertation zum Thema „Europas<br />
Wegzum Bürger –Die Politik<br />
der Europäischen Kommission zur<br />
Beteiligung der Zivilgesellschaft“<br />
Am Sonntag will Vroniplag die Vorwürfe gegen Giffeykonkretisieren.<br />
NURPHOTO/E. CONTINI<br />
hatte Franziska Giffey 2010 die Doktorwürde<br />
an der Freien Universität<br />
(FU) erlangt. In der Arbeit geht es um<br />
die Frage,obesder EU-Kommission<br />
gelingt, mehr Bürgernähe herzustellen.<br />
Giffey untersuchte dies am Beispiel<br />
von Neukölln, wo sie von 2002<br />
bis 2010 als Europabeauftragte fürs<br />
Bezirksamt jahrelang Geldtöpfe in<br />
Brüssel angezapft hatte.Von 2010 bis<br />
2015 war sie Bildungsstadträtin in<br />
Neukölln, danach wurde sie Bezirksbürgermeisterin<br />
und im März 2018<br />
Bundesfamilienministerin.<br />
„Die Dissertation enthält zahlreiche<br />
wörtliche und sinngemäße Textübernahmen,<br />
die nicht als solche<br />
kenntlich gemacht sind“, schreiben<br />
die Plagiatsprüfer. Verstöße gegen<br />
wissenschaftliche Regeln gebe es auf<br />
76 von205 Seiten. In 66 Fällen sei die<br />
Quelle zwar angegeben, die Übernahme<br />
aber nicht ausreichend gekennzeichnet.<br />
In 48 Fällen werdedie<br />
Quelle nicht genannt –„Verschleierungen“<br />
oder „Komplettplagiate“.<br />
DieVerstöße seien imVergleich zu<br />
anderen Plagiatsfällen eher mittelschwer,<br />
sagte Vroniplag-Vertreter<br />
Gerhard Dannemann dem Magazin<br />
Der Spiegel. „Gravierender ist, wie<br />
unsorgfältig die Autorin mit Quellen<br />
umgeht.“ Giffey habe in großem<br />
Umfang gegen wissenschaftliche Zitierregeln<br />
verstoßen, etwa durch<br />
„Blind- und Fehlzitate“, bei denen<br />
sie auch Belege in Fußnoten ungeprüft<br />
übernommen habe. Sokönnten<br />
sich Fehler immer weiter verbreiten<br />
und festigen.<br />
Giffey selbst hatte die FU nach<br />
früheren Berichten um eine offizielle<br />
Prüfung ihrer Arbeit gebeten und betont,<br />
sie habe diese „nach bestem<br />
Wissen und Gewissen verfasst“. Ein<br />
Urteil der Uni steht noch aus. Der<br />
Anwalt der Ministerin wollte sich auf<br />
Anfrage des Spiegels nicht äußern.<br />
Sieselbst schweigt<br />
In den vergangenen Jahren hatte es<br />
in der deutschen Politik mehrerePlagiatsvergehen<br />
gegeben. Auch prominente<br />
Politiker wie der frühere Bundesverteidigungsminister<br />
Karl-<br />
Theodor zu Guttenberg (CSU) und<br />
die ehemalige Bundesbildungsministerin<br />
Annette Schavan (CDU) waren<br />
betroffen. Sie verloren ihre Doktortitel<br />
oder gaben sie freiwillig ab.<br />
Bisher hat die öffentliche Wahrnehmung<br />
Giffeys darunter nur unmerklich<br />
gelitten. Sieselbst schweigt<br />
dazu. Und auch ihr Publikum bei<br />
Veranstaltungen lässt das Thema zumeist<br />
unangetastet. So war Giffey<br />
Anfang April beim wirtschaftspolitischen<br />
Frühstück der IHK in Berlin<br />
gefeiert worden. Niemand stellte<br />
eine Frage zu ihrer Doktorarbeit.<br />
Der lange Weg<br />
zum<br />
Moschee-Verbot<br />
Zeuge aus Innenverwaltung<br />
im Amri-Ausschuss<br />
Das langwierige Verbotsverfahrenfür<br />
die islamistische Fusilet-<br />
Moschee in Berlin ist auf Weisung<br />
des damaligen Innensenators Frank<br />
Henkel vor dem Terroranschlag<br />
nicht beschleunigt worden. Im August<br />
2016 habe es eine Entscheidung<br />
des CDU-Politikers gegeben, erst<br />
rechtskräftige Urteile gegen mehrere<br />
Islamisten abzuwarten, bevor das<br />
Verbot weiterverfolgt werde. Das<br />
sagte ein Beamter aus der Innenverwaltung<br />
am Freitag im Untersuchungsausschuss<br />
des Abgeordnetenhauses<br />
zum islamistischen Anschlag<br />
am 19. Dezember 2016. Laut<br />
Verfassungsschutz trafen sich in der<br />
Fussilet-Moschee salafistische Islamisten,<br />
darunter auch Anis Amri.<br />
Die Entscheidung zum weiteren<br />
Abwarten sei Henkel in einem Vermerk<br />
vom Verfassungsschutz empfohlen<br />
worden, sagte der Beamte.<br />
Zudem sei ab Februar 2016 der damals<br />
zuständige Sachbearbeiter in<br />
der Senatsinnenverwaltung dauerhaft<br />
krank gewesen. Ein Ersatz sei<br />
nicht eingesetzt worden, sodass sich<br />
niemand um das Thema kümmerte.<br />
Nach dem Terroranschlag sei<br />
dann alles sehr schnell gegangen,<br />
berichtete der Zeuge. Am2.Januar<br />
2017 habe er die Stelle angetreten.<br />
„Das lief sehr zügig.“ Der Auftrag<br />
habe gelautet, das Verfahren schnell<br />
abzuschließen. Das Verbot sei dann<br />
auf Grundlage vor allem von Informationen<br />
des Verfassungsschutzes<br />
und auf Basis von Gerichtsurteilen<br />
gegen Islamisten, die dem Moscheeverein<br />
nahestanden, bis Ende Februar<br />
2017 erfolgt. (dpa)<br />
herzenswünsche<br />
Partnerschaften<br />
sie sucht ihn<br />
Anschmiegsame Witwe Julia,<br />
52/160, schlank, hübsch, für die<br />
Liebe ist es nie zu spät, bin einfühlsam,<br />
berufstätig, mö. mich<br />
verlieben u. geliebt werden. Su.<br />
e. zärtl. Mann, nicht nur für e.<br />
Sommer. Bin sportl., liebe Reisen,<br />
aber auch einfach mal<br />
nichts tun u. auf der Couch kuscheln<br />
und Tatort gucken. PS<br />
Harmonie t 0151/20126923<br />
Jana, 46J., schlank, Bürokauffr.,<br />
lg. blonde Haare, Samtaugen,<br />
bin e. fröhliche, mutige Frau,<br />
die mit zupackt u. im Leben<br />
steht, nur mit dem Verlieben<br />
hat es noch nicht geklappt, viell.<br />
habe ich hier Glück u. Du suchst<br />
e. hübsche Frau m. Herz für<br />
Herzklopfen. PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Sylvia, 58 J., lg. blondes Haar,<br />
schlank, tauscht Freiheit gegen<br />
Zweisamkeit, mag Rad, Garten,<br />
kuscheln u. Gemütlichkeit, ist<br />
frohgelaunt, su. Ihn bis ca. 65 J..<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Susanne, 64 J., finanziell ohne<br />
Sorgen, wünscht sich einen liebenswerten<br />
Mann mit Humor<br />
u. Herz für eine herzliche Partnerschaft<br />
bis ca. Mitte 70.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Sabine, 61 J., rassige Figur, lg.<br />
Haar, unabhängig, im öfftl. D.<br />
tätig, verw., hat Temperament,<br />
möchte wieder an die Liebe<br />
glauben, hat Sehnsucht nach<br />
dem „Wir“ Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Einsamkeit tutweh! Carola, 62, eine<br />
aparte Frau mit schöner Figur,<br />
int. Beruf, modisch u. liebevoll,<br />
su. Dich für Herzklopfen,<br />
Kultur, Musik, überhaupt die<br />
Freizeit, u. evtl. mehr. Agt.<br />
Neue Liebe: t 2815055<br />
Eine Frau zum Hinsehen! Katharina,<br />
45, schönes dunkles Haar,<br />
schlanke weibl. Figur, int. Beruf,<br />
gebildet u. niveauvoll, zuverlässig<br />
u. offen, su. Dich für<br />
eine schöne gemeinsame Zeit.<br />
Agt. Neue Liebe: t 2823420<br />
Jana, 50, Kr.-Schwester, sucht<br />
keinen Adonis, sondern Dich, so<br />
wie Du bist für das ganz normale<br />
Glück! HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Nicht unattraktive „Sie“, verw.,<br />
55+, sucht großen, interessanten<br />
Mann bis 63 J., Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Attraktive Frauen aus Polen suchen<br />
Männer. VHzH, Tel.:<br />
0355/ 791792 o. 0173 3962453<br />
Mai–soll einguter Zeitpunktsein!<br />
Silvia, 69, eine attraktive, niveauvolle<br />
Frau, hat Freunde,<br />
mag Geselligkeit, mö. sich gern<br />
mit einem ehrlichen Manntreffen,<br />
Gemeinsamkeiten entdecken,<br />
zusammen etwas unternehmen…<br />
Anruf bitte über<br />
Singlecontact Berlin:<br />
t 2823420<br />
Mai –Monat der Liebe. Stefanie,<br />
50, lebenslustig u. klug, arbeitet<br />
im typischen Frauenberuf,<br />
sportl.-schlank, lange schöne<br />
Haare, eine attraktive Frau, die<br />
allein sein kann, es aber nicht<br />
möchte, su. Dich! Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Kathrin, 55 J., schlank, gut aussehend,<br />
familiär, hat Sehnsucht<br />
nach Liebe u. Vertrauen, mag<br />
Garten, Rad, kocht u. kuschelt<br />
gern, su. ehrl. Mann, dem es<br />
auch so geht. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Ein Jahr allein ist genug! Jana, 59,<br />
Krankenpflegerin, sportl.,<br />
charmant u. ideenreich, mö. die<br />
Bekanntschaft e. symp. Mannes<br />
machen. Wir könnten uns einfach<br />
mal verabreden! Agt. Neue<br />
Liebe: t 2815055<br />
Annonce einmalig u. ohne Wiederholung!<br />
Monika, 66, pens.<br />
Beamtin, e. schöne blonde Frau,<br />
verw., startet einen Versuch,<br />
den passenden Partner zu finden.<br />
Singlecontact Berlin:<br />
t 2823420<br />
Akademikerin, 72 J., strahlende<br />
Augen, herzl. Art, ist ehrlich,<br />
voller Herzenswärme u. Humor,<br />
sucht „Ihn“ für Landpartie und<br />
Stadtbesuch. HERZBLATT-<br />
BERLIN: t 20459745<br />
Juliane, 44, hübsche, blonde Angestellte,<br />
schlank, mit einem<br />
bezaubernden Lächeln, natürl.<br />
Eleganz, würde gern über diese<br />
kl. Anzeige Dich finden. Hab<br />
Mut! Glücksbote: t 27596611<br />
Hobbygärtnerin Elke, 66 J., Hausfrau,<br />
verw., häuslich, ehrlich,<br />
zärtlich, mö. nicht länger allein<br />
bleiben, welchem Mann geht’s<br />
auch so? PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Anne, 67, verw., kocht u. verwöhnt<br />
gern, gemütl. Wohnung,<br />
ansprechende Figur, eine Hausfrau<br />
mit Geschmack, möchte<br />
wieder verwöhnen Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Liebe ist die beste Medizin! Dr.<br />
Marianne, 77, nette Witwe, liebevoll,<br />
vermisst Zweisamkeit,<br />
mit warmherzigen Partner.<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
Julia, 37, ist unkompliziert, mit<br />
sportlicher Eleganz, sucht<br />
„Ihn“ bis ca. 50 J. für ein gemeinsames<br />
Glück. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Möchte einen Freund u. Partner<br />
finden, mit Zeit, bis 75 J., bin gebürt.<br />
Bulgarin, 65/164, sehr<br />
spontan u. natürl., su. den Mann<br />
mit geschickten Händen u. Liebe<br />
zur Natur, lebe in Berlin aber<br />
auch gern in meinem Haus am<br />
Meer in Bulgarien in Nessebar.<br />
Bin finanz. gut gestellt, fahre<br />
Auto, es könnte Liebe u. ein erfülltes<br />
Leben für uns zu zweit<br />
werden. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Ärztin, 58/179, verw., sie ist eine<br />
Frau, die im Leben steht, gut<br />
ausseh., aufgeschlossen, trotz<br />
Beruf perfekte Hausfrau, Gastgeberin<br />
u. Mutter, sie versteht<br />
es, einem Mann Gemütlichkeit<br />
u. Herzenswärme zu schenken.<br />
Su. Lebensglück in vertrauter<br />
Zweisamkeit ohne Enge u. Eile.<br />
Partnertreff, t 0160 91604020<br />
Ich kann alleine sein, will es aber<br />
nicht! Maja, 32, eine hübsche<br />
Dipl.-Kauffrau mit blonden langen<br />
Haaren, schlank, total sympathisch,<br />
mag Musik, Kino, Ostsee,<br />
Radfahren. „Ich suche keinen<br />
Flirt –sondern eine richtige<br />
Beziehung!" Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Warmherzige, unkonvention., lebensfrohe<br />
<strong>Berliner</strong>in, 60,1,70,<br />
NR, dezent mollig, mag Wandern,<br />
Kino, Meer. Möchte von<br />
stattlichem, unternehmungslustigen,<br />
gern handwerklich<br />
-kreativ., Mann gefunden werden.<br />
o ZU4000128538 BLZ, PF,<br />
11509 BLN<br />
Wieder jemanden lachend in die<br />
Augen schauen –ein liebevoller<br />
Blick zurück. Bin 60, Logopädin,<br />
mag Galerien, Konzerte, die<br />
wunderbare Natur, den weiten<br />
Horizont o. d. Meer, su. Partner<br />
für sinnesfrohes, harmon. Miteinander.<br />
Partnertreff,<br />
t 0160 91604020<br />
Hübsche Witwe Nora, 73, war<br />
Krankenschwester, fröhl. Naturell,<br />
mag Kultur u. Musik, su.<br />
„Ihn“. Vielleicht könnten wir etwas<br />
Zeit miteinander verbringen,<br />
uns näher kennen lernen?<br />
Singlecontact Berlin:<br />
t 2823420<br />
Fröhliche Sonja, 73 J., Schneiderin,<br />
verw., flott, weiblich, lache,<br />
koche, reise gern, su. ganz normalen<br />
Mann z. lieben, lachen,<br />
leben mit Mut! Gern auch älter.<br />
Würde bei Sympathie auch zus.<br />
ziehen. PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Junggebliebene, attraktive, romantische<br />
Optimistin 69J., 1,67,<br />
verw., schlk. m. Int. f. Reisen,<br />
Musik, Wandern uvm. su. liebevollen<br />
Partner m. Herz und Bildung<br />
ab 1,78; o ZU4000126170<br />
BLZ, PF, 11509 BLN<br />
Schöne,sensibleWitwe,73, spontan<br />
u. liebevoll, immer positiv<br />
denkend, mit Freude an Musik,<br />
Bücher, Spaziergänge, Radfahren,<br />
würde gern sich noch einmal<br />
verlieben, e. Leben in gegenseitiger<br />
Aufmerksamkeit<br />
führen. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
DieLiebe erleben möchte attr.Sie,<br />
70 J., jung geblieben, warmherzig,<br />
unkonventionell, verwitwet,<br />
schlank, NR. Interessen:<br />
Literatur, Theater, Musik, Natur<br />
mit Dir, intelligent, sensibel, mit<br />
Niveau. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Charm. Apothekerin, 57, attrakt.,<br />
intelligent, mit Niveau, Herz u.<br />
Humor, vielseitig inter., su. leidenschaftl.<br />
ein Feuer der Gefühle,<br />
einen Mann, mit dem sie<br />
in Harmonie eine Zukunft gestalten<br />
möchte. Partnertreff<br />
t 0160 91604020<br />
EtwasGlück gefällig... Charmante,<br />
lebensfrohe u. sinnliche Frau,<br />
62/167, mittelschlk., mit viel<br />
Herz u. Humor, sportl., naturverb.,<br />
musikalisch, su. Dich für<br />
Natur, Reisen u. ein achtvolles<br />
Miteinander. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Bildhübsche <strong>Berliner</strong>in! Beate,<br />
66/164, schlanke Witwe, finanziell<br />
versorgt, mit gut verteilter<br />
Weiblichkeit, gute Köchin u.<br />
Gärtnerin, wü. sich wieder e.<br />
zärtl., ehrl. Mann für die Liebe u.<br />
das Leben u. die Zukunft. PS<br />
Harmonie t 0151/20126923<br />
er sucht sie<br />
Attraktiver Mann, Stefan, 58/1.85,<br />
techn. Ing., vorzeigbar, familienerprobt,<br />
sportlich, gesch.,<br />
möchte nicht typisch Single<br />
werden. Hab Mut! HERZBLATT-<br />
BERLIN: t 20459745<br />
Dieter, 77, verw. Pensionär, su.<br />
„Sie“, z. gemeinsamen erleben,<br />
nette Gespräche, meine Kinder<br />
machten mir Mut, haben Sie<br />
bitte diesen auch. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Tom, 55/180, studierter, attr.<br />
Mann, liebt Humor u. Familie,<br />
Lachen, Genießen, Unternehmungen<br />
und Romantik. PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Schlanke Sie um 40 mit Niveau<br />
ges., die auch nicht allein ihre<br />
Fantasie ausleben möchte. M,<br />
schl., 56. Tel.: 01522 464 36 04<br />
Sympathischer Witwer, Wolfgang,<br />
70, Ing. i. R., unternehmungslustig,<br />
sucht Freizeitkameradin.<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
Sitzengelassener möchte mit (ab)<br />
50jähriger wieder lächeln?<br />
o ZU4000121536 BLZ, PF, 11509<br />
BLN<br />
Wer möchte mit mir den Frühling<br />
u. das Leben genießen? Er, 71/<br />
1,80, promov. Akademiker, angen.<br />
Optik, mag Natur u. Musik,<br />
will das Wichtigste im Leben<br />
nicht dem Zufall überlassen.<br />
Singlecontact Berlin:<br />
t 2823420<br />
Einer muss den Anfang machen!<br />
Andreas, 64/1,86, Angest. i.<br />
Vorruhest., verw., gepflegt u.<br />
untern.-lustig, mag Reisen, reden,<br />
füreinander da sein u. teilen<br />
wollen. Anruf bitte über Agt.<br />
Neue Liebe: t 2815055<br />
Dem Zufall eine Brücke bauen!<br />
Bernd, 75/1.77, verw., Ing., volles<br />
Haar, vital, mit Pkw, tanzt<br />
gern, su. Partnerin passenden<br />
Alters. (getrenntes Wohnen angenehm)<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Andreas, 55/1.80, führt ein Unternehmen,<br />
hat lachende Augen,<br />
ein freies Herz, treibt Sport,<br />
lebt in e. schönen Haus, su. die<br />
sympath. Singledame, die gern<br />
lacht u. lebt. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Alexander, 62/1.83, Ing., optimistisch<br />
u. kreativ, sportl. Figur,<br />
tanzt gern, mag auch Museen u.<br />
Theater, sucht nette, weibliche<br />
Ergänzung z. Pferde stehlen,<br />
glücklich sein. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Romantiker gibt es auch noch in<br />
meinem Alter! Peter, 73/1,89,<br />
ein lebenslustiger Pensionär,<br />
unterhaltsam, mag Urlaub,<br />
möchte Sie gern einladen!<br />
Singlecontact Berlin:<br />
t 2823420<br />
Die 3 Monster, die Dein Glück<br />
verhindern: Alltag, Angst und<br />
Bequemlichkeit! Lass "Sie” uns<br />
gemeins. “erlegen”. Frank, 50+,<br />
1.85, Handw., freut sich a. Anruf!<br />
PS Harmonie, t 0151/20126923<br />
Großer Mann su. kleine oder auch<br />
große Frau! Hannes, 58/1,93,<br />
Akademiker, angen. Äußeres,<br />
hat keine Lust auf Clubs, mag<br />
Familienleben. Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Der Versuch ist es wert! Wolfgang,<br />
68/1,83, verw., Pensionär,<br />
charmant u. witzig, hat das Alleinsein<br />
satt, mö. seine Zeit<br />
nicht vertrödeln, su. Dich! Agt.<br />
Neue Liebe: t 2815055<br />
Christian, 47/1.80, lt. Angest.,<br />
dunkle Haare, strahlend blaue<br />
Augen, mag das Meer, Romantik,<br />
möchte sich verlieben,<br />
sucht Frohnatur mit Herz.<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
78-jähr. Ing. mit Segelschein A<br />
mö. mit NR-Frau mit Kajütboot<br />
gerne relaxt durch Berlin u.<br />
Brbg. schippern!<br />
o ZU4000126391 BLZ, PF, 11509<br />
BLN<br />
Kavalier der alten Schule, 76, widmet<br />
sich nun den schönen Seitendes<br />
Lebens. Die Zeit, die mir<br />
nun zur Verfügung steht, mö.<br />
ich mit einer aufgeschlossenen<br />
Frau verbringen. Wichtig ist mir<br />
geistiger Austausch, Kultur, Bücher,<br />
gute Filme. Würde gern<br />
einer Frau zur Seite stehen, sie<br />
achten u. verwöhnen. Agt. 60<br />
plus, t 89 04 94 51<br />
Der Liebe ein Zuhause geben<br />
möchte ein sympath. Abt.-Leiter<br />
aus dem med. Bereich, 67,<br />
der nicht mehr allein leben mö..<br />
Er su. keine perfekte Frau, sondern<br />
eine zum Wohlfühlen mit<br />
Lebensfreude für eine liebenswerte<br />
Zweisamkeit. Agt. 60<br />
plus, t 89 04 94 51<br />
Wenn Liebe in d. Jahre kommt…<br />
passiert nichts anderes, als<br />
auch in d. Jugend…. Schmetterlinge,<br />
Herzklopfen, lachen,<br />
Freude auf das nächste Treffen,<br />
gemeins. Erleben. Bodo, 73, 1,84,<br />
verw., eins., mö. gern wieder zu<br />
zweit sein. PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Herz, Verstand u. Humor sollten<br />
Sie haben u. noch ein bisschen<br />
neugierig sein auf die Welt u.<br />
das Leben. Es erwartet Sie ein<br />
Akademiker, 65, der die Vorzüge<br />
einer ergänzenden u. dauerhaften<br />
Partnerschaft zu<br />
schätzen weiß. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Bernd, 180/68, Akademiker, jung<br />
im Herzen, humorv., ein “ganzer<br />
Kerl“ trotz o. gerade wegen<br />
Empathie und Respekt. Sucht<br />
nicht d. Lady, sondern natürl.,<br />
lebenslustige Frau, die “echt ist”<br />
u. sich gut fühlt, so wie sie ist.<br />
(Jeder seine Wohng.) PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Gerd,62, ganz normaler Mann, su.<br />
ganz normale Frau bis 65. Bist<br />
Du bereit für einen ehrlichen<br />
Neubeginn? Reise gern mit<br />
Wohnmobil, bin Wassersportler,<br />
ziehe aber auch gern Wanderschuhe<br />
an, beweglich mit<br />
Rad u. PKW. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Möchte einer liebenswerten Frau<br />
ein echter Partner sein! Kfz-<br />
Mechaniker, Witwer, 69, warmherzig,<br />
gefühlvoll, mit ehrlichem,<br />
bodenständigen Wesen.<br />
Mag Reisen, gern in nördl. Länder,<br />
Theater, Kino, lege Wert<br />
auf Ehrlichkeit u. Treue. Agt. 60<br />
plus, t Tel. 89 04 94 51<br />
Das Unmögl. finden -eine Frau,<br />
die auch ein Kumpel ist, Geliebte,<br />
Freund und Partner ist, Hirn<br />
u. Herz hat u. auch noch treu<br />
ist. Ralf, 61/182, interess. Job,<br />
sportl. Figur, su. Sie für gemeins.<br />
Glück! PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Wohngemeinschaft, ein sprechendes<br />
Pferd, Einhörner “to<br />
go” -das waren Wünsche mit 6<br />
J.! Geblieben sind Wünsche,<br />
aber andere! Romantik, aber<br />
bitte realistisch…, gediegener u.<br />
respektv. Umgang, aber nicht<br />
zu langweilig… alles Blödsinn!<br />
Ich, 58, 1,85, su. liebe Sie, mit<br />
Sinn f. Spaß, Natur, Reisen u.<br />
viele schöne gemeins. Momente.<br />
PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Ein Suchender schaut ins Land...<br />
Witwer, 79/182, innerlich u. äußerlich<br />
jung gebl., sehr bodenständig<br />
mit vielseitigen Interessen<br />
u. Wertvorstellungen. Er su.<br />
die Begegnung mit einer warmherzigen<br />
Frau, die Musik, die<br />
stillen Winkel der Natur, liebt,<br />
sich nach einem „Wir-Gefühl“<br />
nochmals sehnt. Agt. 60 plus,<br />
t 89 04 94 51<br />
Stefan, 50/1.82, gepflegter gut<br />
aussehender Witwer, (techn.<br />
Gutachter) handwerklich begabt,<br />
zuverlässig, wünscht sich<br />
nette Partnerin, möchte dem<br />
Zufall eine Brücke bauen.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Sportlich, gut aussehender Mann<br />
zu vergeben, Michael, 67/1,82,<br />
hat genau dieses Lächeln in den<br />
Augen, sucht Sie mit Sinn für<br />
Reisen, Kultur, Natur und die<br />
vielen schönen Seiten des Lebens.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Gibt es Dich irgendwo? Rainer, 52<br />
J., 1.84, stattl. Erscheing., breite<br />
Schultern, solide, unkompliziert,<br />
einfach nur ein praktischer,<br />
netter Typ möchte mit<br />
Dir ein neues Leben spüren u. e.<br />
ehrl. Beziehg., PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Die Initiative für Tapfere Kinder<br />
unterstützt schwerstkranke Kinder<br />
in Deutschland und Waisen- und<br />
Straßenkinder inThailand.<br />
Bitte helfen Sie uns mit<br />
Ihrer Spende!<br />
www.tapfere-kinder.de<br />
Telefon 06131 –237600<br />
Spendenkonto |Konto 67<br />
Kennwort Tapfere Kinder<br />
Sparkasse Mainz |(BLZ 550 501 20)<br />
Eine Initiative der<br />
Kinderhilfsorganisation<br />
Human Help Network e.V.<br />
www.hhn.org
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 13 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Anonym gegen Clans<br />
CDU fordert neue Schritte beim Kampf gegen die organisierte Kriminalität. So sollen Zeugen ihre Identität nicht preisgeben müssen, wenn sie Hinweise liefern<br />
VonAndreas Kopietz<br />
Im Kampf gegen die Organisierte<br />
Kriminalität (OK) sollen<br />
sich die Sicherheitsbehörden<br />
künftig anonymer Tippgeber<br />
bedienen können. Ähnlich wie beim<br />
bereits bestehenden elektronischen<br />
Hinweisgebersystem zur Korruptionsbekämpfung<br />
soll das Landeskriminalamt<br />
anonyme Hinweise entgegennehmen.<br />
Dies ist eines der Ziele,<br />
auf die sich die <strong>Berliner</strong> CDU-Fraktion<br />
am Freitag auf ihrer Klausurtagung<br />
in Thüringen geeinigt hat.<br />
Die Christdemokraten wollen einen<br />
entsprechenden Antrag im Abgeordnetenhaus<br />
einbringen. Das seit<br />
vier Jahren bestehende Whistleblower-System<br />
gegen Korruption habe<br />
sich bewährt, es gebe viele Meldungen.<br />
„Viele Menschen, die in der OK<br />
unter Druck stehen und bedroht werden,<br />
äußern sich nicht“, sagte CDU-<br />
Fraktionsvorsitzender Burkard Dregger<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. „Wenn wir<br />
ihnen die Möglichkeit geben, sich<br />
anonym zu äußern, könnte das ein<br />
Hebel sein, den Kampf gegen die Organisierte<br />
Kriminalität zu stärken.“<br />
Angst vorBedrohungen<br />
Den Beschlussantrag erarbeiteten<br />
mehrere Innen- und Rechtsexperten<br />
der CDU. Sie berufen sich auf Erfahrungen,<br />
von denen OK-Ermittler der<br />
Polizei immer wieder berichten: dass<br />
die Opfer der organisierten und besonders<br />
die der arabischstämmigen<br />
Kriminalität inner- und außerhalb<br />
der Clanstrukturen massiv eingeschüchtertwerden.<br />
Somit werdeeine<br />
Ahndung der Taten immer schwieriger,<br />
weil Beweise nicht oder nicht<br />
mehr erhoben werden können. Zeugen<br />
zögen infolge vonBedrohung oft<br />
ihreAussagen zurück oder sagten von<br />
vornherein nicht aus. Mitglieder krimineller<br />
Clan-Strukturen verweigerten<br />
die Aussage aus Angst vorder Beschmutzung<br />
der„Familienehre“.<br />
DieCDU geht davon aus,dass das<br />
Hinweisgebersystem zur Bekämpfung<br />
der Korruption lediglich umprogrammiert<br />
und erweitert werden<br />
müsste.Sowürden sich auch die Kosten<br />
von 61880 Euro für das System<br />
amortisieren, glauben die Verfasser<br />
des Papiers.<br />
Ob sich anonyme Tippgeber melden<br />
werden, erscheint manchen Sicherheitsexperten<br />
jedoch fraglich.<br />
Voreinigen Jahren richtete auch der<br />
<strong>Berliner</strong> Verfassungsschutz ein anonymes<br />
Hinweistelefon gegen Islamismus<br />
ein. DieResonanz ist gering.<br />
InitiativeimBundesrat<br />
Um die Organisierte Kriminalität besser<br />
zu bekämpfen, soll Berlin außerdem<br />
eine Bundesratsinitiative starten,<br />
um die Vorschriften zur Vermögensabschöpfung<br />
und zur Geldwäsche<br />
anzupassen. „Die bisherige<br />
Rechtsgrundlage ist interpretationsfähig“,<br />
sagte Dregger.„Deshalb bestehen<br />
Prozessrisiken.“ Eine entsprechende<br />
Beschlussvorlage soll ebenfalls<br />
dem Abgeordnetenhaus unterbreitet<br />
werden. Das seit Juli 2017<br />
geltende Gesetz zur Reformder strafrechtlichen<br />
Vermögensabschöpfung<br />
soll nach dem Willen der CDU so angepasst<br />
werden, dass von der Beschlagnahme<br />
auch Miet- und Pachtforderungen<br />
erfasst sind.<br />
Im Juli 2018 hatte die <strong>Berliner</strong><br />
Staatsanwaltschaft im Rahmen eines<br />
Geldwäsche-Verfahrens 77 Immobilien,<br />
darunter auch Mietshäuser, beschlagnahmt<br />
–jedoch nicht die Mieteinnahmen.<br />
Diese flossen, wie berichtet,<br />
weiter an arabische Clans,<br />
auch in den Libanon. Weil eben gewisse<br />
Risiken bestehen und sich die<br />
Finanz- und OK-Ermittler nicht einig<br />
waren, hatten diese zunächst nur die<br />
Immobilien vorläufig gesichert. Am<br />
vergangenen Montag wagten die<br />
Staatsanwälte den nächsten Schritt:<br />
Mit richterlichen Beschlüssen beschlagnahmten<br />
sie nun auch die<br />
Mieteinnahmen aus 45 dieser Immobilien<br />
–und sicherten die Einnahmen<br />
aus mehr als 100 Mietverhältnissen.<br />
Die Beschlüsse beziehen sich auf<br />
die direkten Mieteinnahmen vonden<br />
Bewohnern, auch auf Auszahlungsansprüche<br />
derTatverdächtigen gegen<br />
die Hausverwaltungen sowie auf ihre<br />
Konten. „Wir sind davon überzeugt,<br />
dass wir im Recht sind“, sagte ein<br />
Fahnder,der jedoch zugleich gewisse<br />
Unsicherheiten einräumte.<br />
POLIZEIREPORT<br />
Anklage nach Transporterüberfall.<br />
Rund ein halbes Jahr nach einem<br />
Überfall auf einen Geldtransporter<br />
in Mitte hat die Staatsanwaltschaft<br />
zwei Tatverdächtige angeklagt. Einem<br />
38-Jährigen wirdschwerer<br />
Raub vorgeworfen, einem 33-Jährigen<br />
Beihilfe,teilte die Staatsanwaltschaft<br />
am Freitag mit. Der38-Jährige<br />
soll am 19. Oktober in der Schillingstraße<br />
zusammen mit vier weiteren<br />
Männernden Transporter mit zwei<br />
Autos ausgebremst und gestoppt haben.<br />
Laut Anklage wurden zunächst<br />
sieben Millionen Euro Bargeld erbeutet,<br />
die die Täter auf der Flucht<br />
verloren. Zuvorwurde die Besatzung<br />
mit Schusswaffen bedroht und die<br />
Tür desWagens mit Spezialgerät aufgebrochen.<br />
Der38-Jährige soll eines<br />
der Tatautos gefahren haben. Der33-<br />
Jährige soll die verwendeten Hydraulikwerkzeuge<br />
und eines der Tatfahrzeuge<br />
besorgt haben.<br />
Einnahmen geraubt.<br />
Zwei Unbekannte haben am Donnerstagabend<br />
in Marzahn eine Supermarkt-Kassiererin<br />
überfallen.<br />
Gegen 20.40 Uhrbetraten die Täter<br />
den Discounter in der Allee der Kosmonauten<br />
und bedrohten die 58-<br />
jährige Angestellte mit einer Schusswaffe.Anschließend<br />
forderten sie<br />
die Herausgabe des Kasseninhalts.<br />
Eine hinzugekommene Mitarbeiterinwurde<br />
ebenfalls bedroht. Danach<br />
flüchteten die Räuber mit der Beute.<br />
Die58-Jährige erlitt einen Schock<br />
und wurde ambulant in einem Krankenhaus<br />
behandelt.<br />
Porsche-Räder sichergestellt.<br />
Polizisten haben am Donnerstag in<br />
Halensee drei Diebe gefasst. In der<br />
Katharinenstraße hatten die Männer<br />
im Alter von22, 34 und 47 Jahren vier<br />
Räder eines Porsche-Oldtimers in einem<br />
Auto verstaut. Diese hatten sie<br />
kurzvorher in einer Tiefgarage abmontiert.<br />
Im Renault der Täter lagen<br />
zudem verschiedene Armaturen des<br />
Porsche,andem sich frische Aufbruchspuren<br />
befanden. Der47-Jährige<br />
soll am Sonnabend einem Haftrichter<br />
vorgeführtwerden.<br />
Wände beschmiert.<br />
In der Rigaer Straße in Friedrichshain<br />
haben Unbekannte am Donnerstag<br />
Hauswände mit politischen<br />
Parolen beschmiert. Gegen 21.30<br />
Uhrentdeckte eine Objektschutzstreife<br />
die Schmierereien. (kop.)<br />
Wieder wurden in der Rigaer Straße Wände<br />
beschmiert.<br />
ERIC RICHARD
14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Ein Ständchen für die Ex-Präsidentin<br />
ULRICH MATTHES<br />
wusste natürlich, dass er bei dieser<br />
Verleihung der Deutschen Filmpreise<br />
unter besonderer Beobachtung<br />
stehen würde. Am Freitagabend<br />
gab es nämlich im Palais am<br />
Funkturm und der benachbarten<br />
Messehalle die erste Lola-Gala seit<br />
seiner Wahl zum Präsidenten der<br />
Deutschen Filmakademie.Für die er,<br />
unter großer Geheimhaltung, ein<br />
Lied einstudierte.Ertat das für seine<br />
Amtsvorgängerin Iris Berben, die bei<br />
der vorigen Verleihung zum Entzücken<br />
des Publikums wild über die<br />
Bühne getanzt war: „Es sollte wirklich<br />
eine Überraschung für Iris und<br />
für alle anderen sein! Da musste<br />
mich keiner überreden, das war<br />
meine Idee,die die Verantwortlichen<br />
sofort sehr schön fanden.“ Das war<br />
nur ein Spaß am Rande, mit der<br />
Nachhaltigkeit der Gala meinten es<br />
die Deutsche Filmakademie und ihr<br />
Präsident Ulrich Matthes allerdings<br />
ernst:„Wir alle tun noch zu wenig für<br />
Nachhaltigkeit, auch ich! Es ist aber<br />
höchste Zeit, Verantwortung zu<br />
übernehmen.“ Alle relevanten Bereiche<br />
der Preisverleihung vom Fahrdienst<br />
über den Energieverbrauch,<br />
das Catering und Abfallmanagement<br />
bis zum Umgang mit Wasser<br />
waren auf dem Prüfstand.<br />
FLORIAN DAVID FITZ<br />
hatte schon vorab gehört, dass es<br />
wegen dem Bemühen um Nachhaltigkeit<br />
am Abend nur veganes Essen<br />
geben würde: „Das finde ich<br />
gut“, sagte er. „Bei mir gibt es die<br />
Nur-einmal-pro-Woche-Fleisch-<br />
Regel, die ich in letzter Zeit aller-<br />
Schauspielerin Iris Berben kam trotz eisiger<br />
Kälte schulterfrei. BLZ/CHRISTIAN SCHULZ (4)<br />
dings oft gebrochen habe.“ Als Akademiemitglied<br />
hätte der Schauspieler,<br />
Drehbuchautor und Regisseur<br />
über die Lola-Vergabe<br />
abstimmen können. Wegen seiner<br />
vielen Arbeit kam er nicht dazu:<br />
„Ich habe nur die Hälfte der Filme<br />
gesehen, weil mir für den Rest die<br />
Zeit fehlte.“<br />
von Andreas Kurtz<br />
ak@andreaskurtz.net<br />
Die Verleihung der Deutschen<br />
Filmpreise sollte zum ersten Mal<br />
eine klimaneutrale Sause werden<br />
Armin Rohde machte Pause von anstrengenden<br />
Dreharbeiten.<br />
MARGARETHE VONTROTTA<br />
bekam den Deutschen Filmpreis in<br />
der Kategorie „Ehrenpreis für herausragendeVerdienste<br />
um den deutschen<br />
Film“, also für ihr Lebenswerk.<br />
Die77-jährige Regisseurin:„Ich habe<br />
gedacht, ich kriege den nicht mehr.<br />
Die haben immer nur meine männlichen<br />
Kollegen bedacht.“<br />
Präsident und Staatsministerin: Ulrich<br />
Matthes mit Monika Grütters.<br />
CHRISTOPH MARIA HERBST<br />
scherzte auf dem roten Teppich der<br />
Filmpreisverleihung über kommende<br />
Projekte nach dem Film „Der<br />
Vorname“, der zu seinem Bedauern<br />
bei den Nominierungen keine Rolle<br />
spielte: „Es wird einen zweiten Teil<br />
geben: ‚Der Nachname‘. Undwir arbeiten<br />
auch schon an einem dritten<br />
Auch Katja RIemann genoss den Gang auf<br />
dem Roten Teppich.<br />
Teil:‚Der Kosename‘.“ Herbst ging es<br />
im Filmpreistrubel vor allem<br />
darum, dass bis zum letzten Moment<br />
diskret behandelt wird, dass er<br />
den diesjährigen Bernd-Eichinger-<br />
Preis übergeben würde: „Die Veranstalter<br />
fürchten, dass sonst Preisträger<br />
Christian Becker die Annahme<br />
verweigert.“<br />
STEFFI ACKERMANN<br />
ging als Produzentin von„Rocca verändert<br />
die Welt“, einer modernen<br />
Pippi-Langstrumpf-Geschichte,<br />
diesmal mit besonderen Gefühlen in<br />
den Filmpreistag, denn sie hatte in<br />
der Kategorie „Bester Kinderfilm“<br />
eine der begehrten Nominierungen<br />
ergattert. „Injedem Fall fühlt der Tag<br />
sich anders an, weil man nicht nur<br />
gespannt, sondernauch noch aufgeregt<br />
ist.“ Weil Filmpreisnächte in aller<br />
Regel lang sind, besonders dann,<br />
wenn es was zu gewinnen gibt, hat<br />
sie sich zu Hause mit einer realistischen<br />
Verabredung abgemeldet:<br />
„Meine Familie sehe ich beim Frühstück<br />
um halb neun.“<br />
KATHARINA SCHÜTTLER<br />
war vom Inhalt der diesjährigen<br />
Filmpreiskiste, inder die nominierten<br />
Filme steckten, begeistert: „Ein<br />
selten starker Jahrgang!“ Allerdings<br />
kritisiertdie Schauspielerin den Umstand,<br />
dass der Film „Ballon“ von<br />
Bully Herbig nur Nominierungen in<br />
den Kategorien Tongestaltung und<br />
Filmmusik bekam: „Der müsste<br />
heute Abend viel öfter vertreten sein.“<br />
Ihr Kollege Armin Rohde kann sich<br />
über die Güte des Filmjahrgangs kein<br />
Urteil erlauben: „Ich habe es schon<br />
wieder nicht geschafft, mit abzustimmen.“<br />
Davon abgehalten hat ihn ein<br />
Film, über den er noch nicht viel erzählen<br />
darf: „Nur so viel: der Mann,<br />
den ich spiele,wirdgezwungen, an einem<br />
Marathon teilzunehmen.“ Am<br />
Ende des anstrengendsten Drehtages<br />
konnte er von seiner Computeruhr<br />
ablesen, was ergeschafft hatte: „Das<br />
waren 17 Kilometer!“<br />
Traueranzeigen<br />
Nachruf<br />
Dr. med. Frank Mielke<br />
20.09.1948 –12.03.2019<br />
Tief berührt und erschüttert nehmen wir Abschied<br />
von einem hoch geschätzten Arzt, einen ausgewiesenen und ausgezeichneten<br />
Wissenschaftsorganisator und einem treuen und zuverlässigen Freund.<br />
Seine Leidenschaft galt der Medizin und der Wissenschaft.<br />
Auf dem Spezialgebiet der Rheumatologie und Klinischen Immunologie<br />
hat er eine wegweisende Arbeit geleistet.<br />
Für seine Patienten war erein einfühlsamer Begleiter und Helfer.<br />
Seine großen Verdienste in der Sache sowie<br />
sein liebendes und lachendes Herz bleiben unvergessen.<br />
63150 Heusenstamm<br />
Prof. Dr. med. Marina Backhaus<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Manfred Böhm<br />
Prof. Dr. med. Frank Buttgereit<br />
Prof. Dr. med. Thomas Dörner<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Hartmut Goos<br />
Prof. Dr. med. Falk Hiepe<br />
Prof. Dr. med. Martin Keysser<br />
Prof. Dr. med. Detlev Krüger<br />
Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Ansgar Lukowsky<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Elke Parsi<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Rassouli A. Parsi<br />
Prof. Dr. med. Tomas Porstmann<br />
Prof. Dr. med. Gabriela Riemenkasten<br />
Dipl.-Med. Karsten Wolbart<br />
Wenn ihr mich sucht,<br />
sucht mich ineuren Herzen.<br />
Habe ich dort eine Bleibe gefunden,<br />
werde ich immer bei euch sein.<br />
Wir nehmen Abschied von meinem<br />
geliebten Vater und Schwiegervater<br />
Gerhard Berger<br />
*27.02.1926 †14.04.2019<br />
In stiller Trauer:<br />
Familie Michael Berger<br />
Die Trauerfeier findet auf Wunsch des Verstorbenen im<br />
engsten Familienkreis statt.<br />
Ihre Traueranzeige<br />
in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> –<br />
wir beraten Sie gern.<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50<br />
Hoffnung ist nicht die Überzeugung,<br />
dass etwas gut ausgeht,<br />
sondern die Gewissheit,<br />
dass etwas Sinn hat,<br />
egal wie es ausgeht. Václav Havel<br />
Ecky Broy<br />
*3.7.1955 †16.4.2019<br />
In unseren Herzen wirst du immer<br />
bei uns sein.<br />
Deine Tochter Franziska mit Élise<br />
dein Sohn Max mit Joanna und Andrea<br />
deine Schwester Brigitte mit Familie<br />
deine Schwester Margrit mit Familie<br />
Die Trauerfeier mit anschließender<br />
Urnenbeisetzung findet am 24.5.2019<br />
um 13.00 Uhr auf dem Friedhof<br />
in Angermünde statt.<br />
Es war so schön, das Sichverstehen,<br />
es machte so froh,<br />
das Miteinander gehen.<br />
Du warst so selbstlos, schlicht, und treu,<br />
was Du getan zu Lebzeiten,<br />
Wir danken Dir’s in Ewigkeit.<br />
Traurig nehmen wir Abschied von meinem lieben treusorgenden<br />
Ehemann, unseremlieben Papa, Opa und Uropa<br />
Heribert Schwartze<br />
*5.5.1930 †15.4.2019<br />
In Liebe und Dankbarkeit<br />
Deine Karin<br />
Peter Schwartze &Familie<br />
Petra Bunk &Familie<br />
Die Trauerfeiermit anschließender Urnenbeisetzung findet am<br />
Freitag, dem 24. Mai 2019, um 12:15 Uhr in der kleinen Halle des<br />
Neuen Friedhofs Potsdam, Heinrich-Mann-Allee, statt.<br />
Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen.<br />
Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter.<br />
–Antoine de Saint-Exupéry –<br />
Egon Schünemann<br />
*17.01.1937 †26.04.2019<br />
In Liebe und Dankbarkeit<br />
Margret Schünemann<br />
Axel Schünemann und Familie<br />
Vera Regel und Familie<br />
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Montag,<br />
dem 3. Juni 2019 um 9.00 Uhr auf dem städtischen Friedhof Ruhleben,<br />
Am Hain 1in13597 Berlin statt.<br />
Ihr Berater Im trauerfall<br />
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Bestattungen seit 1879<br />
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Tag &Nacht (030) 42 80 77 55<br />
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In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von<br />
meinem lieben Mann, guten Vater und Großvater<br />
Prof. Dr.-Ing. Horst Wieland<br />
*29.03.1929 †05.04.2019<br />
Traueranzeige<br />
Wir beraten Sie gern.<br />
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Tel.: (0 30) 9911087<br />
(0 30) 4222947<br />
Funk: (0172) 356 66 69<br />
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Konrad-Wolf-Str. 33, 13055Berlin<br />
Tag &Nacht (030) 971 055 77<br />
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im Namen aller Angehörigen<br />
Ursula Wieland<br />
Angela Wieland<br />
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12489 Berlin<br />
☎ 6775443<br />
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Im trauerfall<br />
am Samstag,<br />
dem 11.05.2019<br />
wieder in Ihrer
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 15 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin/Brandenburg<br />
Mit Karate<br />
gegen<br />
Schädlinge<br />
Ab Montag werden im Wald<br />
Insektizide versprüht<br />
VonJens Blankennagel, Potsdam<br />
Das umstrittene Programm zur<br />
Bekämpfung von Schädlingen<br />
in Kiefernwäldern soll am Montag<br />
beginnen. Dann soll das Insektengift<br />
mit dem Namen „Karate Forst flüssig“<br />
per Hubschrauber in den Kreisen<br />
Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming<br />
über 7500 HektarWald<br />
verteilt werden.<br />
„Der Start ist am Montag, um 10<br />
Uhr ,geplant“, sagte Ellen Schlieker<br />
vom Landesbetrieb Forst. Der Einsatz<br />
sei aber wetterabhängig. Bei<br />
Wind müssten die Flüge um Stunden<br />
oder Tage verschoben werden.<br />
Gegen den Einsatz protestieren<br />
Bürgerinitiativen in den betroffenen<br />
Regionen, auch die Grünen und die<br />
Naturschutzverbände BUND und<br />
Nabu. Sie beklagen, dass angesichts<br />
des dramatischen Insektensterbens<br />
der vergangenen Jahre die Wälder<br />
nicht zusätzlich mit Pestiziden vergiftet<br />
werden sollten. Das Gift töte<br />
nicht nur die Schädlinge, sondern<br />
auch alle andereInsekten –auch natürliche<br />
Gegner der Schädlinge.<br />
Beim Landesforst heißt es, dass<br />
das Gift für Menschen ungefährlich<br />
sei und dass es nur eingesetzt werden<br />
soll, weil in diesem Jahr besonders<br />
viele Nonnenraupen erwartet<br />
werden. Das ergab eine Untersuchung,<br />
die seit 30 Jahren jeden Winter<br />
stattfindet. „Dabei werden die<br />
Puppen im Boden gezählt und errechnet,<br />
wie viele Raupen zu erwarten<br />
sind“, sagte Ellen Schlieker.<br />
Die Raupen fressen die Nadeln<br />
von Kiefern sowie Nadeln und Blätter<br />
anderer Bäume.Bei einem massiven<br />
Befall sind ganze Wälder kahl.<br />
Nur bei Idealbedingungen überlebt<br />
ein Drittel der Bäume. Doch beim<br />
Forst heißt es,dass die Bedingungen<br />
nach dem Hitzesommer 2018 und<br />
dem trockenen Frühjahr alles andere<br />
als ideal sind. „Der Einsatz des Giftes<br />
ist das allerletzte Mittel“, sagte die<br />
Sprecherin des Landesforstbetriebes.<br />
Damit solle verhindert werden,<br />
dass ganzeWälder absterben.<br />
DerForstbetrieb kann sich die Art<br />
des Giftes auch nicht aussuchen. Auf<br />
„Karate“ haben sich drei Institute<br />
des Bundes für dieses Jahr festgelegt.<br />
Nach dem Gift-Einsatz wirdderWald<br />
zwei Tage lang gesperrt, drei Wochen<br />
lang dürfen keine Beeren oder Pilze<br />
aus dem Wald geholt werden.<br />
Gegen Insektizide im Brandenburger<br />
Wald läuft eine Unterschriftensammlung<br />
auf der Internet-Seite<br />
Change.org. Dortbeteiligten sich bis<br />
Freitagnachmittag fast 70 600 Leute.<br />
Gysi und die Wende<br />
Er habe einen Hang zu Problemen und Konflikten. Das sagte Gregor<br />
Gysi (Linke) über sich selbst, als er am Freitagabend unter dem Motto<br />
„Der Geist von1989 –was ist geblieben?“ zu Gast im Newscafé des <strong>Berliner</strong>Verlages<br />
war.ImGespräch mit Redakteurin Sabine Rennefanz und<br />
Chefredakteur Elmar Jehn schilderte er persönliche Erinnerungen an<br />
den Wende-Herbst 1989. Er berichtete von seinem Besuch bei den<br />
Grüne wollen mehr Straßenbäume<br />
Elf-Punkte-Plan fordert 14 Millionen Euro mehr pro Jahr,umBerlins Bäume zu pflegen und zu wässern<br />
VonGerhard Lehrke<br />
Essoll wieder mehr Straßenbäume<br />
in Berlin geben. Die<br />
Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus<br />
schlägt in einem<br />
Elf-Punkte-Plan vor, wie die<br />
Zahl bis 2030 auf 450 000 Bäume gesteigert<br />
und ihre Pflege verbessert<br />
werden soll. Derzeit gibt es nur noch<br />
433 000 dieser Bäume, weil seit 2005<br />
zwar 38 000 neue gepflanzt wurden,<br />
aber 71 000 gefällt.<br />
Mit dem Doppelhaushalt<br />
2020/2021 soll mehr Geld ausgegeben<br />
werden, verlangten die Grünen<br />
am Freitag. 80 Euro pro Jahr und<br />
Baum sollten die Bezirke vom Land<br />
erhalten, damit sie mehr Mitarbeiter<br />
für die Baumpflege einsetzen können.<br />
Derzeit sind es etwa 40 Euro.<br />
Der Grünen-Abgeordnete und Naturschutzexperte<br />
Turgut Altug sagte,<br />
dass es 2001 noch 61 Euro waren.<br />
Für 2020 sieht der Finanzsenator<br />
Matthias Kollatz (SPD) 48,15 Euro<br />
pro Baum vor. Da müssen die Grünen<br />
also noch nachverhandeln.<br />
ClaraHerrmann, die grüne Umweltstadträtin<br />
von Friedrichshain-<br />
Kreuzberg sagte, dass berlinweit 14<br />
Millionen Euro mehr nötig seien als<br />
die bislang geplanten 20 Millionen<br />
Euro, umauf die 80 Euro pro Baum<br />
zu kommen.<br />
„Klimanotstand“ bei den Bäumen<br />
Der Fraktion wünscht sich, dass<br />
künftig mindestens so viele Bäume<br />
gepflanzt wie gefällt werden. Damit<br />
soll auch auf Wetterereignisse wie<br />
den Sturm Xavier 2017 reagiert werden.<br />
Er hatte 8000 Straßenbäume<br />
zerstört. Fraktionsvorsitzende Silke<br />
Gebel sagte, dass die Bäume wegen<br />
der Stürme und der seit 2018 andauernden<br />
Dürre unter einem „Klimanotstand“<br />
leiden.<br />
Als weiteren Punkt wollen die<br />
Grünen durchsetzen, dass der Senat<br />
die Pflege der im Rahmen der Stadtbaumkampagne<br />
gepflanzten Bäume<br />
künftig zehn Jahre lang finanziert<br />
statt nur drei Jahre wie bisher. Das<br />
würde die Bezirke entlasten. Die<br />
Kampagne läuft seit 2012. Wenn für<br />
einen Baum durch Bürgerspenden<br />
500 Euro zusammengekommen<br />
sind, gibt der Senat die 1500 Euro<br />
dazu, um die durchschnittlichen<br />
Pflanz- und Pflegekosten von 2000<br />
Euro zu erreichen.<br />
Im Hitzesommer 2018 wurden<br />
bereits Bäume in einem 900 000 Euro<br />
teuren Notprogramm gewässert.<br />
Dies solle künftig regelhaft finanziert<br />
in einem sogenannten Sommerdienst<br />
geschehen. Wasserbetriebe,<br />
Feuerwehr, Stadtreinigung, Polizei<br />
und Bürger sollen helfen.<br />
Die Grünen greifen auch ein<br />
Problem auf, das mit der verstärkten<br />
GERD ENGELSMANN<br />
DDR-Botschaftsflüchtlingen in Prag und von seiner Demo-Ansprache<br />
am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz. Gysi schlug einen großen<br />
Bogen von den Mängeln der deutschen Einheit über die Schwächen<br />
der politischen Linken bis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
(CDU) und den Wahlerfolgen der AfD. Das vollständige Gespräch mit<br />
Gregor Gysi können Sieam7.Mai in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> lesen. (mow.)<br />
Förderung des Radverkehrs einhergeht.<br />
Für neue Radwege sollte nur im<br />
„absoluten Ausnahmefall“ ein Baum<br />
abgeholzt werden. Eher sollten Parkplätzewegfallen,<br />
um den Radweg am<br />
Baum vorbeiführen zu können.<br />
In den Grünanlagen mit ihren<br />
470 000 registrierten Bäumen streben<br />
die Grünen eine „Pflanzoffensive“<br />
an. Bis2021 sollen 1000 Bäume<br />
pro Bezirk neu gesetzt werden. Dabei<br />
bringt die Fraktion Obstwiesen<br />
mit alten Baumarten ins Gespräch,<br />
sodass eine„essbareund summende<br />
Stadt“ entsteht.<br />
WeiterePunkte umfassen eine digitale<br />
Erfassung der Bäume und ihres<br />
Zustands: mehr Transparenz für<br />
die Bürger,wenn Bäume gefällt werden<br />
müssen, besondere Pflege für<br />
alte Bäume, Patenschaften für<br />
Bäume und Baumscheiben sowie<br />
eine Erfassung möglicher Pflanzorte<br />
in einer Baumleitplanung.<br />
NACHRICHTEN<br />
Schafskäse wegen<br />
Kolibakterien zurückgerufen<br />
Wegen eines Kolibakteriums hat das<br />
in Berlin ansässige Lebensmittelunternehmen<br />
Francia Mozzarella<br />
GmbH Schafskäse eines italienischen<br />
Herstellers zurückgerufen.<br />
DasProdukt namens „Käse Primo<br />
mit schwarzenPfeffer“ sei gesundheitsgefährdend,<br />
heißt es im Rückruf.<br />
Untersuchungen hätten gezeigt,<br />
dass der Käse den Shigatoxin-bildenden<br />
Keim Escherichia coli enthalte.Dieser<br />
kann nach Angaben des<br />
Bundesinstituts für Risikobewertung<br />
schwereDurchfallerkrankungen<br />
auslösen. Betroffene Länder sind<br />
Berlin, Thüringen und Nordrhein-<br />
Westfalen. (dpa)<br />
Germania-Pleite: Inventar<br />
der Airline wird versteigert<br />
Nach der Pleite der <strong>Berliner</strong> Fluggesellschaft<br />
Germania wirdnun das Inventar<br />
versteigert. Am Freitag starteten<br />
etwa Online-Auktionen zu Büround<br />
Werkstattzubehör,wie Insolvenzverwalter<br />
Rüdiger Wienberg<br />
mitteilte.Zunächst können Gebote<br />
vonprivaten und gewerblichen Interessenten<br />
abgegeben werden, später<br />
folgt ein Versteigerungstermin.<br />
Laut Auktionshaus sollen in absehbarer<br />
Zeit auch Flugsitzreihen und<br />
Flugzeugtrolleys sowie Container,<br />
die für die Bewirtung in Flugzeugen<br />
verwendet werden, versteigertwerden.<br />
DieFluggesellschaft mit fast<br />
1700 Mitarbeiternhatte Anfang Februar<br />
Insolvenz angemeldet und<br />
den Flugbetrieb eingestellt. (dpa)<br />
Wechselhaft und kühl in<br />
Berlin und Brandenburg<br />
DerFrühling macht in Berlin und<br />
Brandenburgeine Pause: DieTemperaturen<br />
sollen am Wochenende<br />
maximal zwischen acht und zwölf<br />
Grad erreichen. Dabei könnte es laut<br />
Deutschem Wetterdienst (DWD) am<br />
Sonnabend im Nordwesten Brandenburgs<br />
mit geringer Wahrscheinlichkeit<br />
auch kurze Gewitter mit<br />
Graupel geben. In der Niederlausitz<br />
werdemit länger andauerndem Regen<br />
gerechnet. DieTemperaturen<br />
liegen dabei zwischen acht und elf<br />
Grad. In der Nacht zum Sonntag fallen<br />
die Werteauf zwei Grad bis minus<br />
ein Grad, in Bodennähe kann es<br />
zu Frost kommen. DerSonntag startet<br />
zunächst heiter und trocken, wie<br />
der DWDmitteilte.Tagsüber seien<br />
jedoch Schauer möglich. Die<br />
Höchsttemperaturen liegen am<br />
Sonntag bei zwölf Grad. Zu Beginn<br />
der kommenden Woche ändertsich<br />
das Wetter kaum. Es bleibt kühl und<br />
wechselhaft. (dpa)<br />
„Mädchen<br />
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16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />
ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />
beantworten oder abzudrucken.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
Windkraft: Zwei Wege<br />
sorgen für mehr Akzeptanz<br />
Wirtschaft, Seite 7: „Ausbau der<br />
Windkraft bricht ein“ von<br />
Frank-Thomas Wenzel<br />
(2. Mai)<br />
Die Windkraftbranche beschwert<br />
sich, dass aufgrund desWiderstandes<br />
der Bevölkerung gegen die Windkraftnutzung<br />
der Ausbau ins Stocken<br />
gekommen ist und dadurch die Ziele<br />
des Klimaschutzes gefährdet sind. Es<br />
wird gefordert, dass die Politik den<br />
Profit der Branche mit gesetzlichen<br />
Zwangsmaßnahmen absichert, wobei<br />
als Totschlagargument der Schutz<br />
von Arbeitsplätzen genutzt wird. Die<br />
Konsequenz, dass derWiderstand der<br />
Bevölkerung im Interesse der Gegner<br />
der Energiewende dadurch weiter anwächst<br />
und Populisten davon profitieren,<br />
wirdbilligend in Kauf genommen.<br />
Dabei kann das bestehende<br />
Problem auf einfache Weise gelöst<br />
werden, indem man die Akzeptanz<br />
der Bevölkerung herstellt. Das kann<br />
auf zwei Wegen erfolgen: Man bietet<br />
den von Windrädern betroffenen<br />
Bürgern preiswerten Strom an. Oder<br />
man nutzt alternative Technologien<br />
der Windkraftnutzung, die die bekannten<br />
Nachteile der Standardtechnologie<br />
nicht besitzen und zusätzlich<br />
deutlich effektiver sind.<br />
Heiner Pötzsch, per Mail<br />
ÖPNV und Taxi-Verkehr<br />
werden Fahrgäste entzogen<br />
Kolumne, Seite 8: „Hoch lebe das<br />
Sammeltaxi!“ von Katja Berlin<br />
(29. April)<br />
Sehr geehrte Frau Berlin. Hoch lebe<br />
das Sammeltaxi?! Wohlwissend, und<br />
das unterstelle Ihnen einfach einmal,<br />
dass sie es wissen, dass die vonIhnen<br />
angepriesenen Angebote weder kostendeckend,<br />
umweltfreundlich oder<br />
nachhaltig Personen befördern. Es<br />
gibt hinreichend vielfältige Studien,<br />
die belegen, das all diese Sharingund<br />
Pooling-Angebote den Autoverkehr<br />
nicht entlasten, sondern belasten.<br />
Gleichzeitig werden dem ÖPNV<br />
und dem Taxi-Verkehr Fahrgäste entzogen.<br />
Detlef Dowidat, per Mail<br />
Der Verkehrskollaps lässt sich ganz einfach auflösen<br />
Berlin, Seite 14: „Verkehrskollaps droht“, Gastbeitrag von Harald Moritz<br />
(30. April)<br />
DasUnkraut an derWurzel packen, mit dieser Herausziehen und so die<br />
Produktion von zigtausend Arten von Pkw zugunsten der Produktion<br />
vonpreiswerten Fahrzeugen für den ÖPNV herunterfahren, um so den<br />
Ausstoß an Pkw –sowie zu DDR-Zeiten –zuminimieren, dafür aber die<br />
alten Liniennetze imÖPNV zu reaktivieren. Dann fahren auch viele<br />
Radler nicht mehr mit dem Rad, sondern imbilligen ÖPNV –habe ich<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
im Osten ja doch wohl selber erleben dürfen, auch wenn ich den<br />
Wunsch nach mehr „Mobilität“ verspürte.Das alles wirdsonicht realisierbar<br />
sein, denn welcher Arbeitnehmer im Autobau oder bei Zulieferfirmen<br />
würde sich heute noch für 10 Euro proStunde bei einer zumutbaren<br />
wöchentlichen Arbeitszeit von48Stunden hinters Lenkrad eines<br />
Busses setzen, und sich vonseinem ehemaligen Kollegen jeden Tageinen<br />
„Vogel“ oder „Scheibenwischer“ zeigen zu lassen?<br />
Matthias Dressel, Berlin<br />
„Die SPD muss ihrem Genossen Kevin das Handwerk legen“<br />
Seite 1: „Der Aufreger“ von<br />
Christine Dankbar<br />
(3. Mai)<br />
Kevin Kühnerthat es geschafft, nach<br />
Honecker und Co. Die korruptesten<br />
tiefroten Socken in der ehemaligen<br />
sowjetischen Besatzungszone (unverständlicher<br />
Weise bis vor 30Jahren<br />
„DDR“ von westdeutschen Politikern<br />
genannt) beendeten mit der<br />
Kollektivierung der Privatwirtschaft,<br />
dem Mauerbau, dem Festhalten an<br />
der Planwirtschaft die Existenz ihres<br />
sozialistischen Systems und fuhren<br />
es an eben diese Mauer, alles ward<br />
Geschichte! Bevor erjetzt Deutschland<br />
an eine Mauer fahren will, sollte<br />
Tante SPD ihrem Genossen Kevin<br />
das Handwerk legen und ihn als<br />
Dank für diese Steilvorlage an die<br />
Opposition zur politischen Fort-und<br />
Weiterbildung schicken, Themen:<br />
Wiederbelebung der sozialen Marktwirtschaft,<br />
Zügelung der Macht der<br />
Konzerne, Abschaffung der Leiharbeit.<br />
Klaus Katzur,Berlin<br />
Kevin Kühnert möchte BMW enteignen.<br />
Lebt dieser sozialistische<br />
Lausbub in der rückwärtsgewandten<br />
Welt des Kommunismus,woder Parteisekretär<br />
eine Villa und Datscha besitzt?<br />
KarlFrank, Bayern, per Mail<br />
Das Enteignungsansinnen<br />
ist erst mal richtig<br />
Seite 1: „Das Feindbild“ von Von<br />
Tomma Petersen und Julia Rathcke<br />
(29. April)<br />
Kann ein vernunftbegabter, logisch<br />
denkender Mensch es gutheißen,<br />
wenn einzelne Menschen über die<br />
von ihnen konstruierten Unternehmungen<br />
sich privat bereichernaneinem<br />
lebensnotwendigen Element<br />
der menschlichen Daseinsvorsorge?<br />
Wenn wir alle ehrlich sind: Nein.<br />
Doch es passiert. Undsogar die Linken,<br />
was Verdi-Chef Bsirske im Interview<br />
beklagt, verkauftenWohnungen,<br />
Strom, Wasser und vielleicht bald das<br />
S-Bahnnetz, was niemals unter Profitverwertungsinteressen<br />
fallen<br />
dürfte. Deshalb ist das Enteignungsansinnen<br />
erst mal richtig. Auch<br />
wenn es noch andere Möglichkeiten<br />
geben sollte.Das ist jetzt echter Klassenkampf.<br />
DieEigentümer sehen ihre<br />
Profitinteressen gefährdet. Erstmalig!<br />
Aber endlich einmal! Undder Staat ist<br />
willfähriger Unterstützer der Unternehmer.<br />
Deren Profite sichern und<br />
deren Steuerabgaben senken ist seine<br />
vornehmste Aufgabe.<br />
Wolfgang Schlenzig,Berlin-Mariendorf<br />
Aus „Wir sind das Volk“<br />
wurde „Wir sind ein Volk“<br />
Meinung,Seite 8: „Da wardoch was“<br />
von Markus Decker<br />
(02. Mai)<br />
Nicht einmal das ZDF blies am 9. November<br />
1989 in die Einheitsfanfare,<br />
als kurz vor 19.00 ein unbedarfter<br />
oder vorsätzlicher Schabowski mit einem<br />
Zettel winkte und die die DDR-<br />
Westgrenzen sowie die <strong>Berliner</strong><br />
Mauer für geöffnet erklärte. Seine<br />
Hauptnachrichtensendung begann<br />
der Sender mit der Nachricht, dass es<br />
nach 28 Jahren wieder offene Grenzen<br />
in Deutschland gebe, während<br />
die friedliche Revolution noch für<br />
bzw.über einen sozialistischeren und<br />
demokratischeren Sozialismus stritt.<br />
Die Gefahr der offenen Grenzen für<br />
die Existenz der DDR beschrieben indes<br />
führende Intellektuelle noch<br />
Ende November 1989 in einem Aufruf<br />
„Für unser Land“. Dienunmehr aber<br />
offene Grenze machte dieses Papier<br />
schnell zu Makulatur, denn nicht zuletzt<br />
kamen u.a. die Kräfte von West<br />
nach Ost, denen die Mauer einst diesenWegversperren<br />
sollte.Sie brauchten<br />
nur wenige Wochen, um die Losung<br />
„Wir sind das Volk“ in „Wir sind<br />
ein Volk“ umzuschreiben und lediglich<br />
elf Monate,um„das Volk“ in den<br />
bisherigen Bereich des Grundgesetzes<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
aufzunehmen.<br />
Torsten Preußing,Berlin-Marzahn<br />
„Die heutige Kolumne<br />
ist einfach nur klasse“<br />
Meinung,Seite 8: „Sind Deutsche zunehmend<br />
rechtsradikal?“<br />
von Goetz Aly<br />
(30. April)<br />
Mein Mann und ich teilen nicht immer<br />
die Meinung von Götz Aly, haben<br />
aber schon oft sehr gute und<br />
treffende Kolumnen von ihm gelesen.<br />
Die heutige Kolumne ist einfach<br />
nur klasse und dem ist nichts<br />
hinzuzufügen, daher endlich mal<br />
ein Leserbrief, um seine Arbeit zu<br />
würdigen und ihn in seinen Bemühungen<br />
um möglichst gerechten<br />
und redlichen Journalismus zu bestärken!<br />
Sibylle Wesche, per Mail<br />
FDP strebt keine<br />
sozialverträglichen Lösungen an<br />
Berlin, Seite 13: „Gefahr fürsKindeswohl“<br />
von Martin Klesmann<br />
(2.Mai 19)<br />
Herr Klesmann bedient in seinem<br />
Artikel „Finger weg von der CO2-<br />
Steuer“ Argumente der FDP, die<br />
noch nie sozialverträgliche Lösungen<br />
angestrebt hat. Warum können<br />
Länder wie Schweden, Schweiz und<br />
Kanada mit einer derartigen Steuer<br />
leben und erhoffen sich damit eine<br />
positive Wirkung auf den Klimaschutz?<br />
Dr.Georg-Michael Franz, per Mail<br />
„Ich assoziiere die Abkürzung<br />
Rias mit dem Radiosender“<br />
Berlin, Seite 9: „Der Rias ist tot,<br />
es lebe die Rias?“ von Torsten<br />
Harmsen“<br />
(26. April)<br />
Sehr geehrter Herr Harmsen, mit<br />
großem Vergnügen und Interesse<br />
verfolge ich Ihre Beiträge in der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>. Am 26. April haben<br />
Sie mir ganz besonders aus dem<br />
Herzen gesprochen. Natürlich assoziiere<br />
ich die Abkürzung „Rias“ mit<br />
dem Radiosender, der mich bis zu<br />
dessen Ende durch mein Leben begleitet<br />
hat. Ich habe sofort gestutzt,<br />
als ich dieses Kürzelineinem anderen<br />
Zusammenhang gelesen habe.<br />
Aber sicherlich ist es tatsächlich der<br />
Unwissenheit einer jungen Generation<br />
geschuldet. Mit ganz herzlichen<br />
Grüßen und der Vorfreude auf<br />
Ihre nächste Kolumne,<br />
ElkeLux, Mahlsdorf<br />
Fachkräfte für Physik und<br />
Mathe sind die Sympathieträger<br />
Feuilleton, Seite 19: „Frau Wulf:<br />
Russisch “von Karoline Klemke<br />
(30.April)<br />
Ich sehe gespannt der versprochenen<br />
Fortsetzung der Reihe „Unsere<br />
Lehrer“ entgegen. Da bliebe gewiss<br />
noch die Erinnerung an die Guten,<br />
die Sympathieträger in der Lehrerschaft,<br />
etwa die Fachkräfte für Physik<br />
und Mathematik. Hatten diese sich<br />
nicht – ohne jegliche ideologische<br />
Vereinnahmung – still einer Anerkennung<br />
der Gesetze ihres Faches<br />
als sozialistische Gesetzmäßigkeiten<br />
verweigert? Ja,Spaß muss sein!<br />
Christel Mindach, Berlin<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE REISEWETTER<br />
Heute gibt es dichte Wolken sowie teils schauerartige Regenfälle, und die<br />
Höchstwerte pendeln sich bei 7bis 11 Grad ein. Der Wind weht schwach<br />
aus Nordwest. Inder Nacht gibt es Wolken, die lokal auch Regenschauer<br />
abladen. Meist bleibt es aber trocken. Die Tiefsttemperaturen gehen auf<br />
1bis minus 2Grad zurück.<br />
Biowetter: Die Wetterlage reizt die<br />
Haut und führt zur beschleunigten<br />
Durchblutung. Menschen mit erhöhtem<br />
Blutdruck sollten sich schonen.<br />
Wittenberge<br />
Vermehrt muss mit Kopfweh und 3°/11°<br />
Migräne gerechnet werden.<br />
Pollenflug: Die Belastung durch Birken-,<br />
Ulmen-, Hainbuchen-, Eichenund<br />
Buchenpollen ist schwach bis<br />
mäßig. Darüber hinaus sind Pollen<br />
von Kiefern unterwegs.<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 9Grad.<br />
Wind: leichter Wind aus Nordwest.<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
2°/10° 6°/9°<br />
Luckenwalde<br />
1°/8°<br />
Cottbus<br />
2°/7°<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
wolkig Regenschauer wolkig<br />
2°/12° 2°/11° 3°/13°<br />
Prenzlau<br />
2°/9°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
2°/9°<br />
Mit nördlichen Winden kommt Kaltluft nach Mitteleuropa und in den Alpenraum<br />
voran und sorgt für spätwinterliche Akzente mit Schnee inden Mittelgebirgen<br />
sowie Aprilwetter mit Schneeregen- und Graupelschauern bis in tiefere Lagen.<br />
Auch über Nordwestrussland und der Ostsee ist es spätwinterlich kühl. Am östlichen<br />
Mittelmeer ist esoft freundlich und frühsommerlich warm.<br />
Sylt<br />
3°/10°<br />
Hannover<br />
2°/11°<br />
Köln<br />
4°/11°<br />
Saarbrücken<br />
2°/9°<br />
Konstanz<br />
3°/13°<br />
Hamburg<br />
1°/11°<br />
Erfurt<br />
3°/5°<br />
Frankfurt/Main<br />
5°/9°<br />
Stuttgart<br />
4°/11°<br />
Rostock<br />
3°/9°<br />
Magdeburg<br />
4°/10°<br />
Nürnberg<br />
3°/11°<br />
München<br />
4°/13°<br />
Rügen<br />
1°/9°<br />
Dresden<br />
4°/9°<br />
Deutschland: Heute gibt es zeitweise<br />
schauerartigen Regen,<br />
Schneeregen oder Graupel, in der<br />
Mitte örtlich bis 300 Meter herab<br />
Schnee. Die Temperaturen steigen<br />
auf 5bis 13 Grad. Nachts sinken die<br />
Werteauf 3bis minus 2Grad. Der<br />
Nordwestwind frischt in Böen auf.<br />
Morgen gehen hier und da Regenschauer<br />
nieder. Wolken und Sonne<br />
wechseln sich ab. Dabei pendeln<br />
sich die Höchstwerte bei 8bis<br />
12 Grad ein, der Wind weht mäßig<br />
aus Nordwest.<br />
Meerestemperaturen:<br />
Ostsee: 8°-11°<br />
Nordsee: 8°-11°<br />
Mittelmeer: 15°-23°<br />
Ost-Atlantik: 11°-16°<br />
Mondphasen: 04.05. 12.05. 18.05. 26.05.<br />
Sonnenaufgang: 05:30 Uhr Sonnenuntergang: 20:37 Uhr Mondaufgang: 05:50 Uhr Monduntergang: 19:56 Uhr<br />
Lissabon<br />
27°<br />
Las Palmas<br />
22°<br />
Madrid<br />
23°<br />
Reykjavik<br />
9°<br />
Dublin<br />
10°<br />
London<br />
12°<br />
Paris<br />
11°<br />
Bordeaux<br />
14°<br />
Palma<br />
20°<br />
Algier<br />
18°<br />
Nizza<br />
21°<br />
Trondheim<br />
6°<br />
Oslo<br />
11°<br />
Stockholm<br />
10°<br />
Kopenhagen<br />
9°<br />
Berlin<br />
9°<br />
Mailand<br />
22°<br />
Tunis<br />
21°<br />
Rom<br />
17°<br />
Warschau<br />
14°<br />
Wien<br />
17° Budapest<br />
19°<br />
Palermo<br />
24°<br />
Kiruna<br />
-1°<br />
Oulu<br />
4°<br />
Dubrovnik<br />
17°<br />
Athen<br />
21°<br />
St. Petersburg<br />
11°<br />
Wilna<br />
13°<br />
Kiew<br />
20°<br />
Odessa<br />
19°<br />
Varna<br />
21°<br />
Istanbul<br />
24°<br />
Iraklio<br />
23°<br />
Archangelsk<br />
4°<br />
Moskau<br />
14°<br />
Ankara<br />
21°<br />
Antalya<br />
24°<br />
Acapulco 34° sonnig<br />
Bali 33° sonnig<br />
Bangkok 40° wolkig<br />
Barbados 28° wolkig<br />
Buenos Aires 22° bewölkt<br />
Casablanca 24° wolkig<br />
Chicago 19° wolkig<br />
Dakar 26° sonnig<br />
Dubai 38° sonnig<br />
Hongkong 28° heiter<br />
Jerusalem 25° heiter<br />
Johannesburg 26° sonnig<br />
Kairo 28° heiter<br />
Kapstadt 18° wolkig<br />
Los Angeles 21° sonnig<br />
Manila 35° sonnig<br />
Miami 32° Gewitter<br />
Nairobi 27° Gewitter<br />
Neu Delhi 40° wolkig<br />
New York 22° bewölkt<br />
Peking 28° wolkig<br />
Perth 24° wolkig<br />
Phuket 33° Gewitter<br />
Rio de Janeiro 34° wolkig<br />
San Francisco 20° wolkig<br />
Santo Domingo 30° wolkig<br />
Seychellen 30° heiter<br />
Singapur 35° heiter<br />
Sydney 23° heiter<br />
Tokio 26° sonnig<br />
Toronto 14° bewölkt
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 17<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
AM WOCHENENDE<br />
Spiel, Sport und Schienen:<br />
Unterwegs im Park am Gleisdreieck<br />
Schönes Wochenende Seiten 18 und 19<br />
Kugel und Konzentration:<br />
Ein Boule-Versuch in Kreuzberg<br />
Berlin bewegt sich Seite 20<br />
Zeit für<br />
Neues<br />
SABINE GUDATH<br />
Kochlegende“ ist ein großes<br />
Wort. Und nur selten trifft<br />
es zu. Harald Wohlfahrt?<br />
Ja. Paul Bocuse? Keine<br />
Frage.Tim Mälzer? Ernsthaft?!<br />
Der Mann, bei dem ich neulich<br />
essen war, zählt aber ohne Zweifel<br />
dazu: Dieter Müller, dessen Name<br />
nicht nur Kreuzfahrern, sondern<br />
auch Franzosen bekannt ist, weil er<br />
als einer der ersten deutschen Köche<br />
drei Michelinsterne erhielt. Über<br />
fünf Jahrzehnte hat Müller die deutsche<br />
Küche revolutioniert. Es gibt<br />
Dieter-Müller-Kochbücher und<br />
mehrere Dokumentarfilme, vermutlich<br />
führt erauch die Liste mit den<br />
meisten Auszeichnungen<br />
an. Seine<br />
Biografie trägt den<br />
Untertitel: „Wie<br />
Deutschland genießen<br />
lernte“.<br />
Vorknapp dreißig<br />
Jahren schon hat das<br />
Luxushotel Ritz<br />
Carlton Müller ein<br />
Angebot gemacht,<br />
das er jetzt, mit 70,<br />
nach langer Zeit im<br />
Schlosshotel Lerbach<br />
und zuletzt auf<br />
der MS Europa, angenommen hat.<br />
Als Patron hat er die Aufgabe,die Küche<br />
des Restaurants Pots im Ritz<br />
Carlton Berlin kulinarisch zu inspirieren.<br />
Pots – so heißt seit Anfang des<br />
Jahres die ehemalige Brasserie Desbrosses.<br />
Der Name spielt auf den<br />
Potsdamer Platz an, aber auch auf<br />
die Kupfertöpfe und -kessel –Englisch:<br />
„pots“ –, in denen Müllers legendäre<br />
Beilagen wie Blumenkohl<br />
mit Zimt-Brösel-Butter oder Vanillekarotten<br />
auf den Tisch kommen. Im<br />
Messing-Kupfer-Look, der gerade in<br />
Mode ist, ist auch die Einrichtung gehalten.<br />
Aus der offenen Showküche<br />
wird neue deutsche Küche im derzeit<br />
etwas überstrapazierten Sharing-Prinzip<br />
hervorgezaubert.<br />
Das Konzept des Pots wirkt vielleicht<br />
ein wenig formelhaft, trotzdem<br />
fühle ich mich sehr wohl. Nachdem<br />
ich mich durch fast die gesamte<br />
Karte gegessen habe, bin ich überrascht,<br />
wie klassisch Müllers Küche<br />
zubereitet ist.<br />
Fans werden hier viel Bekanntes<br />
finden, etwa seinen knusprigen<br />
Flammkuchen mit Sauerrahm und<br />
Speck vom Apfelschwein, seinen<br />
Fischeintopf DM, seine Königsberger<br />
Klopse mit einer herrlichen Riesling-Estragon-Soße,<br />
seine Schwarzwälder<br />
Kirsch als Dessert – viele<br />
großartige Gerichte, für die Müller<br />
über Jahre hinweg zu Recht höchste<br />
Auszeichnungen bekam. Nur muss<br />
ich gestehen: Ichhatte mehr Gewagtes<br />
erwartet.<br />
AUFGETISCHT<br />
Tina Hüttl<br />
warimPots.<br />
Das Pots hat täglich 162 Plätzezu<br />
füllen. Nicht Sternegastronomie ist<br />
das Ziel, sondern das lässigere und<br />
experimentellere „Casual Dining“-<br />
Gefühl Berlins, das nicht nur betuchte<br />
Hotelbesucher anlockt, sondern<br />
alle <strong>Berliner</strong>. Warum man sich<br />
ausgerechnet dafür eine Kochlegende<br />
holt, ist mir nicht ganz klar,<br />
auch wenn Müller ein junges Team<br />
zur Seite steht, etwa der 29-jährige<br />
Küchenchef Frederik Grieb, der in<br />
der Drei-Sterne-Gastronomie lernte<br />
und zuletzt als Sous-Chef unter Müller<br />
auf der MS Europa kochte. Von<br />
ihm kommen interessante Impulse.<br />
Ausdrücklich empfehlen will ich<br />
etwa das einzige vegetarische<br />
Hauptge-<br />
Ben-Gurion-Str.<br />
Lennéstr.<br />
Potsdamer Str.<br />
MITTE<br />
richt: „Verbrannter<br />
Kohl mit Miso“. Ein<br />
im Ofen gegarter<br />
Spitzkohl wird mit<br />
einem Bunsenbrenner<br />
außen geschwärzt<br />
und dann<br />
geschält, was wunderbareRöstaromen<br />
hinterlässt. Zusätzlich<br />
wird das bissfeste<br />
Innere des<br />
Kohls in Nussbutter<br />
gewälzt, dazu kommt noch ein<br />
knuspriges Haselnuss-Topping und<br />
Miso-Sud aus einer <strong>Berliner</strong> Fermentiermanufaktur<br />
–mehr braucht<br />
es gar nicht für ein perfektes und<br />
neuartiges Geschmackserlebnis.<br />
Frederic Grieb leitet im Pots das<br />
Tagesgeschäft. Die Küchenlegende<br />
Müller fliegt zwei- bis dreimal im<br />
Monat ein. Noch scheint sein Geist<br />
jedoch sehr über allem zu schweben.<br />
Vonmir aus dürfte Grieb gerne mehr<br />
selbst kreieren und Müllers Vermächtnis<br />
weiterentwickeln.<br />
Pots PotsdamerPlatz 3, Tiergarten,geöffnetfür<br />
Frühstück Mo–Fr6.30–10.30Uhr und Sa–So<br />
6.30–11 Uhr, für Mittagessen Mo–Fr12–<br />
14.30 Uhr und fürAbendessen Di–Sa 18–22 Uhr,<br />
Tel.: 337 77 54 02.<br />
Beim Lunch kosten der Hauptgang und eine Vorspeiseoder<br />
ein Dessertsowie Wasser und Kaffee<br />
ab 22 Euro,ein 3-Gänge-Menü kostet 26 Euro.<br />
Abends kosten Flammkuchen und Vorspeisen<br />
12 Euro,Hauptgerichte 19 Euro,Desserts 9Euro<br />
und das Menü gibt es für 49 Euro.<br />
POTS<br />
Ebertstr.<br />
Leipziger<br />
Platz<br />
Stresemannstr.<br />
50 m<br />
BLZ/HECHER<br />
Dieter Müller gilt als Kochlegende.<br />
Jetzt gibt es seine preisgekrönten<br />
Gerichte auch in Berlin –und ein junger<br />
Küchenchef darf leise Impulse setzen<br />
Familienausflug<br />
Wünsch<br />
dir was<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
Pippi Langstrumpf, eine Freundin der Freiheit in den Büchernund Filmen<br />
IMAGO IMAGES<br />
Zwei mal drei macht vier/ Widdewiddewitt<br />
und drei macht neune<br />
Ich mach mir die Welt/ widdewidde<br />
wie sie mir gefällt ...“ Das wohl berühmteste<br />
Kinderlied über die Freiheit<br />
singt natürlich die rothaarige<br />
Königin derselben: Pippi Langstrumpf.<br />
Die rechnet nämlich sogar,<br />
wie es ihr gefällt. Kann sie auch,<br />
denn wer ineiner Villa Kunterbunt<br />
lebt, Goldtaler ohne Ende hat und<br />
Pferde heben kann, braucht keine<br />
Mathematik. Undauch keinenWünsche-Brunnen.<br />
Die meisten Kinder<br />
wachsen aber eher wie Annika und<br />
Tommy auf. Nichts daran ist<br />
schlimm, denn den Wünsche-Brunnen<br />
gibt es. Und das Labyrinth des<br />
Lebens.Man muss nur wissen, wo.<br />
Beides befindet sich dort, wo<br />
auch die Wahlkabine für Kinder<br />
steht. DerLimonadenbaum. Unddie<br />
Bibliothek der Freiheit. Siesteht über<br />
allem an diesem Wochenende im<br />
FEZ, in all ihren Facetten. Künstlerische<br />
Freiheit, Wahlfreiheit, Glaubensfreiheit:<br />
Verschiedene Stationen<br />
und Aktionen zeigen, dass es nicht<br />
immer ganz leicht ist, mit all dem<br />
umzugehen. Dass man es lernen<br />
muss. Das jedoch macht großen<br />
Spaß. Pippi und ihre Freunde sähen<br />
das sicher genauso.<br />
Wieesmir gefällt –Vom Suchen undFindender<br />
FreiheitFamilienwochenende im FEZ.Straßezum<br />
FEZ2,Wuhlheide. Sa und So 12–18Uhr.<br />
Tagesticket 4Euro, Familien ab 3Personen<br />
3,50Europro Person
18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Schönes Wochenende<br />
WARENKUNDE<br />
FUNDSTÜCKE<br />
VonKirsten Herrmann<br />
Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />
Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />
VonSabine Deckwerth<br />
POP UPYOGA BERLIN<br />
IMAGO/SCHERF<br />
Eine halbe Hose<br />
zum Klicken<br />
Was macht ein Fahrradfahrer,wenn es stundenlang in<br />
Strömen regnet? Er zieht alle Regenklamotten an, die er<br />
hat: Regenjacke,Regenhose,Überzieher für die Schuhe und<br />
am besten noch regendichte Handschuhe.Und was macht ein<br />
Fahrradfahrer,wenn es immer nur ein bisschen tröpfelt und<br />
nieselt? Richtig. Dann wirdernass.Weil er eben nicht extradie<br />
Regenhose auspackt, wenn es tröpfelt und nieselt. Dasist ja<br />
viel zu umständlich: Schuhe aus,Hose drüber,Schuhe wieder<br />
an. Unddann das ständige Rascheln beim Fahren! Ganz zu<br />
schweigen davon, dass so ein regenbehostes Wesen ausschaut<br />
wie ein Grizzlybär.Also wirdman langsam, aber sicher nass.<br />
Manspürtförmlich, wie sich die enge Jeans allmählich mit<br />
Wasser vollsaugt, um dann eiskalt und eklig an den Oberschenkeln<br />
zu kleben, weil dortder Regen den Radler halt zuerst<br />
erwischt. Später werden Stunden vergehen, bis man wieder<br />
so richtig auf Körpertemperatur kommt.<br />
Jetzt ist Abhilfe in Sicht. Diekommt aus den Niederlanden.<br />
Kein Wunder –nirgendwo sonst auf der Welt wirdsoviel geradelt<br />
wie dort. In Amsterdam soll es sogar mehr Fahrräder als<br />
Menschen geben. DieErfindung heißt Rainlegs,zuhaben ist<br />
sie im Internet unter rainlegs.com und stammt vonder Smart<br />
Products Company.Sie hat schon Designpreise gewonnen<br />
und ist laut Werbung „clever,einfach und sicher“.<br />
Rainlegs sind quasi halbe Hosen und sehen auf den ersten<br />
Blick wie eine Grillschürze aus.Man muss da nichts mehr anund<br />
überziehen, man schnallt sich die Dinger per Klick-Verschluss<br />
um wie einen Gürtel, und wenn es regnet, werden sie<br />
einfach ausgerollt. Aber nur vorne. DasHinterteil bleibt frei,<br />
weil ein Radler beim Nieseln und Tröpfeln ja schließlich am<br />
Hinternamwenigsten nass wird. Dafür sind die Oberschenkel<br />
bedeckt bis knapp übers Knie.Damit der Fallschirmstoff<br />
bleibt, wo er bleiben soll, und nicht verrutscht, gibt es proBein<br />
zwei weitereKlett- und Klickverschlüsse.Ist die Ausfahrt vorbei,<br />
werden die Dinger abgeklickt und einfach kräftig ausgeschüttelt.<br />
Fertig. Zu haben sind sie zwischen 23 und 35 Euro –<br />
in Neongelb oder Schwarzoder Grau.<br />
Freilich: Für stundenlanges Radeln im Dauerregen sind die<br />
Teile nichts,das habe ich ausprobiert. Dann wirdman an Unterschenkeln<br />
und Schuhen ziemlich nass.Aber wann regnet es<br />
in Berlin schon mal in Strömen? DasWetter ist ja ein bisschen<br />
wie die Politik: Es kann sich nie richtigentscheiden. Wirhaben<br />
das im letzten Winter gesehen: Da war nichts mit Kälte und Eis<br />
undSchnee,sondernalles so lala. Undauchder Regen ist<br />
meistens nur ein Nieseln und Tröpfeln. Somit sind die Rainlegs<br />
bestens geschaffen für Alltagsradler wie mich. Mankann damit<br />
natürlich auch Moped fahren oder reiten. DieDinger reflektieren<br />
sogar Licht –und leuchten somit selbst an trüben<br />
Regentagen. Manist nicht zu übersehen.<br />
Sport<br />
Yoga mit<br />
Nickerchen<br />
Eigentlich wollte Yulia nur ein bisschen Yoga mit Freunden<br />
im Freien machen. Doch schon bald gesellten sich mehr<br />
Menschen dazu, und die PopUpYoga Sessions in Berlin waren<br />
geboren. Nunbietet die Trainerin Yulia in den Sommermonaten<br />
regelmäßig Yoga-Kurse in <strong>Berliner</strong> Parks an. Die Outdoor-<br />
Saison hat gerade erst wieder begonnen, und die Yogis treffen<br />
sich am Sonnabend das erste Malindiesem Jahr auf dem Falkplatz<br />
am Mauerpark. Aber auch auf der Museumsinsel trifft<br />
man sich regelmäßig. Jeder ist willkommen, ganz egal, ob mit<br />
viel oder weniger Yoga-Erfahrung, und sogar ein Nickerchen<br />
während der Session ist ausdrücklich erlaubt. Bezahlt wirdauf<br />
Spendenbasis,und Besitzer einer Urban-Sports-Club-Karte ab<br />
Mitgliedschaftsgröße Mmüssen gar nichts geben. Undwer es<br />
ganz verrückt möchte,kann am Sonntag für zwölf Euro mitYulia<br />
Yoga auf einem Boot machen.<br />
PopUpYoga im Mauerpark Mo, Di und Do 18.30–19.30 Uhr,Sa12–13 Uhr,<br />
Bezahlung auf Spendenbasis. Informationen auf Facebook: PopUpYogaBerlin<br />
Food Festival<br />
So viel Streetfood<br />
wie möglich<br />
Eine riesige Auswahl und nur wenig davon können wir wirklich<br />
probieren –soläuft es in den allermeisten Fällen auf<br />
einem Streetfood-Festival. Eher nicht optimal. Das dachten<br />
sich wahrscheinlich auch die Veranstalter des ersten „All you<br />
can eat –Street Food Festivals“ in Berlin. Das Konzept ist einfach:<br />
Der Besucher bezahlt einen Festpreis und kann sich am<br />
Sonnabend und/oder Sonntag durch das vielfältige Streetfood-Angebot<br />
auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain futtern.<br />
Unddas kann was.Von den alten Bekannten Currywurst<br />
und Pommes über Suppen und vegane Burger bis zu dem wohl<br />
ausgefalleneren Lachs-Döner und spanischen Churros ist für<br />
jeden Geschmack etwas dabei. Und auch an Unterhaltung<br />
wurde gedacht. Es gibt Live-Musik, DJs und sogar eine Hüpfburgfür<br />
Kinder.<br />
All you caneat –StreetFoodFestival RAW-Gelände,Revaler Straße 99,<br />
Friedrichshain. Sa und So 12–21 Uhr,Tages-Ticket 31 Euro<br />
UNSPLASH/HUIB SCHOLTEN<br />
Hafenfest<br />
Berlin am<br />
Meer<br />
Berlin ist groß, urban und an vielen Ecken sogar grün. Berlin<br />
kann aber auch maritimes Flair. Davon können Besucher<br />
sich am Wochenende auf dem Tempelhofer Hafenfest überzeugen.<br />
Wemdie Kulisse aus Hafeneinfahrt und historischen<br />
Speicherhäusernnoch nicht reicht, der wirdspätestens durch<br />
Shantychöre oder aber eine Floßfahrt auf dem Teltowkanal in<br />
Seefahrerlaune gebracht. Zahlreiche Musiker–von Rock’n’Roll<br />
bis Schlager –sorgen Sonnabend und Sonntag auf zwei Bühnen<br />
für die Unterhaltung, und an den diversen Streetfood-<br />
Ständen gibt es die nötige Stärkung, um sich auf denWegen am<br />
Ufer oder sogar im Hafenbecken treiben lassen. Denn in sogenannten<br />
Water-Walking-Bällen können Besucher über das<br />
Wasser laufen und bleiben dabei trotzdem trocken. So lässt<br />
sich der Tempelhofer Hafen aus einer ganz neuen Perspektive<br />
erleben.<br />
Tempelhofer HafenfestTempelhofer Damm 227,Tempelhof. Sa 11–22 Uhrund<br />
So 13–20 Uhr.Eintritt frei<br />
Laden<br />
Geschenke in<br />
letzter Minute<br />
Die Tante hat Geburtstag, der beste Freund feiert seinen<br />
Einstand, oder die Cousine schmeißt eine Babyparty und<br />
wenige Stunden vorher fehlt immer noch das passende Geschenk.<br />
Für mich schon länger kein Grund mehr zur Panik.<br />
Denn zum Glück gibt es in Friedrichshain zwei Läden, die sich<br />
in solchen Situationen so manches Malals Retter in der Noterwiesen<br />
haben. Der Anlass ist eigentlich völlig egal, denn bei<br />
Küchenliebe und Schwesterherz, die in der Gärtnerstraße direkt<br />
nebeneinander liegen, ist fast immer etwas Passendesdabei.<br />
Während es bei Küchenliebe nahezu alles gibt, was den<br />
Hobbykoch oder Küchenästheten begeistert, findet sich für<br />
alle anderen sicher etwas unter den zauberhaften Kleinigkeiten<br />
bei Schwesterherz –von der Vase über den ledernen Türstopper<br />
in Form eines Nashorns bis zum eleganten Notizbuch.<br />
Küchenliebeund Schwesterherz Gärtnerstraße 28, Friedrichshain.<br />
Mo–Fr 11–20Uhr,Sa10.30–19 Uhr<br />
SCHWESTERHERZ<br />
WOHIN AM WOCHENENDE?<br />
Volksspaß an<br />
verwitterten<br />
Schienen<br />
Imkern, spielen, sporteln,<br />
feiern: Im Park am<br />
Gleisdreieck wird es nie<br />
langweilig<br />
VonIda Luise Krenzlin<br />
Wahrscheinlich hat jeder <strong>Berliner</strong><br />
einen Lieblingspark.<br />
Meine Lieblingsgrünflächen wandern<br />
wie ich durch die Stadt. Früher<br />
bin ich zum Sonnen und Lesen in<br />
den Bürgerpark Pankow gegangen,<br />
heute mache ich in den frühen Morgenstunden<br />
im Volkspark Hasenheide<br />
Sport, und am Wochenende<br />
gehe ich dort mit den Kindern Tiere<br />
streicheln. Durch Umzüge musste<br />
ich mir alle paar Jahre einem neuen<br />
Lieblingsparksuchen. ZumGlück!<br />
So habe ich ruhige und quirlige<br />
Parks, Anlagen für Sportler, Rosengärten,<br />
Sommertheaterbühnen und<br />
idyllische Park-Cafés kennengelernt.<br />
Ein Überraschungsei unter den <strong>Berliner</strong><br />
Grünanlagen ist der Park am<br />
Gleisdreieck, ein relativ junger Park,<br />
der 2011 (Ostpark) und 2013 (Westpark)<br />
eröffnet wurde. Auf 26 Hektar<br />
treffen sich Sportler, Familien, alte<br />
und junge Menschen. Es wird gefeiert,<br />
Fußball gespielt, Honig geimkert<br />
Und über allem rattertdie U2.<br />
IMAGO IMAGES/STEFAN ZEITZ<br />
und gegärtnert. Ruhesuchende ziehen<br />
sich in stille Ecken zurück und<br />
fütternauf langen schönen Parkbänken<br />
Tauben. Menschen, die gernfeiern,<br />
zieht es zu den vielen Festen,die<br />
regelmäßig im Park am Gleisdreieck<br />
stattfinden, an diesem Wochenende<br />
ist es das Republica-Netzfest. Auch<br />
Sportler haben es gut im Park.Esgibt<br />
Skateanlagen, Fußball- und Basketballplätze,<br />
Tischtennisplatten, Fitnessgeräte.<br />
Und natürlich gibt es<br />
auch viele Kinderspielplätze.<br />
Die Parkanlage besteht aus dem<br />
kleineren Westpark und dem größeren<br />
Ostpark, dem angrenzenden Flaschenhalspark<br />
und dem Monumentenplatz.<br />
Von1841 an, als der erste<br />
Anhalter Bahnhof gebaut wurde, bis<br />
zur Zerstörung des Bahnhofs im<br />
ZweitenWeltkrieg wurde das Gelände<br />
in Verbindung mit dem Anhalter<br />
Bahnhof und dem Potsdamer Bahnhof<br />
als Güter-und-Postbahnhof genutzt.<br />
Eine Welt aus Stahl und Beton,<br />
ein verwirrendes Geflecht an Eisenbahntrassen,<br />
über die unentwegtWaren<br />
aus ganz Europa rollten, um die<br />
große Stadt zu versorgen.<br />
Am benachbarten Hochbahnhof<br />
Gleisdreieck kam es zum schlimmsten<br />
Nahverkehrsunglück Berlins. Im<br />
Jahr 1908 kollidierten zwei Züge, ein<br />
Wagen krachte zehn Meter tief vom<br />
Hochbahngleis, 18 Menschen starben.<br />
Viele <strong>Berliner</strong> beschlich noch<br />
Jahrespäter ein mulmiges Gefühl bei<br />
der Fahrt durch den Bahnhof Gleisdreieck.<br />
1945 zerstörten dann Bomben<br />
fast das gesamte Areal, die Bahnhöfe<br />
Anhalter Bahnhof und Potsdamer<br />
Platz lagen komplett in Schutt<br />
und Asche. Noch 2017 wurde ein<br />
100-Kilo-Blindgänger am Rande des<br />
Geländes gefunden.<br />
Die riesige unzugängliche Brachfläche<br />
mitten in der Stadt wurde erst<br />
nach der Jahrtausendwende für die<br />
<strong>Berliner</strong> aktiviert. Die Landschaftsarchitekten<br />
vom Atelier Loidl haben
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 19<br />
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Schönes Wochenende<br />
STADT, LAND, MENSCH<br />
Wo die<br />
Diabolos<br />
fliegen<br />
KOCHSTUNDE<br />
Rezept der Woche<br />
Salat mit schwarzem Reis<br />
Maximilian Fröhlich<br />
und Benno Jacob<br />
erobern als Jongleure<br />
die Bühnen der Welt –<br />
und freuen sich auf ein<br />
Heimspiel im<br />
Pfefferberg Theater<br />
VonFlorian Thalmann<br />
Die Zusammenarbeit dieser<br />
beiden Artisten<br />
steckt voller Kontraste –<br />
das sagt schon der Titel<br />
ihrer Bühnenshow:„Spätzle mit Currywurst“.<br />
Der Grund für den ausgefallenen<br />
Namen? Maximilian Fröhlich,<br />
22, kommt aus Freiburg inBaden-Württemberg,<br />
Benno Jacob, 34,<br />
ist ein waschechter Hauptstadt-<br />
Junge. „Die <strong>Berliner</strong> Schnauze trifft<br />
die badische Maultasche, sozusagen“,<br />
sagt Jacob. „Wir sind total unterschiedlich,<br />
das ist auch gut –<br />
wichtig ist, dass wir die gleichen<br />
Ziele verfolgen.“ Unddas tun sie: Die<br />
beiden jungen Männer arbeiten als<br />
Jongleure, stehen seit drei Jahren als<br />
Artisten-Duo Twin Spin auf der<br />
Bühne und erobern mit ihren Darbietungen<br />
rund um fliegende Bälle<br />
und Diabolos die Varieté-Theater<br />
dieser Welt.<br />
Fast wie Seelenverwandte<br />
Die Leidenschaft, die sie vereint,<br />
sind die Kunststückchen, mit denen<br />
sie weltweit für Erstaunen sorgen –<br />
und bis zu deren Beherrschung es<br />
ein langer Weg war. Zuihrer Kunst<br />
kamen sie auf unterschiedlichen<br />
Wegen. Fröhlich probierte in seiner<br />
Jugend viele verschiedene Hobbys<br />
aus, ging zum Fußball, zum Handball.<br />
Im Alter vonzwölf Jahren testete<br />
er erstmals Akrobatik und Jonglage.<br />
„Dann trat ich in Freiburg einem Jugendzirkus<br />
bei und trainierte bis<br />
zum Abitur.“ Am Anfang sei die Arbeit<br />
mit Diabolos und den Schnüren,<br />
auf denen sie balanciertund mit denen<br />
sie herumgewirbelt werden,<br />
frustrierend gewesen. „Wir haben<br />
mehr Diabolos aufgehoben als gefangen<br />
–und können inzwischen jeden<br />
einzelnen Knoten lösen“, sagt er.<br />
Auch Benno Jacob entdeckte die<br />
Jonglage schon früh als Hobby für<br />
sich.„Ich probierte es aus,blieb hängen,<br />
trainierte nach der Schule jeden<br />
Tagfünf Stunden.“ Später ging er auf<br />
Benno Jacob (l.) und Maximilian Fröhlich jonglieren seit ihrer Kindheit.<br />
die Staatliche Artistenschule in Berlin.<br />
Seine Mutter war es, die ihn auf<br />
die Idee brachte. „Normalerweise<br />
sind die Eltern ja etwas reserviert<br />
und wollen, dass die Kinder einen<br />
ordentlichen Beruf lernen“, sagt er.<br />
Die Herausforderung, neue Tricks<br />
mit dem Diabolo zu entwickeln, mache<br />
für ihn den Spaß an der Artistik<br />
aus.„Wenn man zum ersten Mal ein<br />
Kunststück probiert, das noch kein<br />
anderer gemacht hat, ist das Gefühl<br />
überwältigend.“ 2016 lernte er Max<br />
kennen, sie begannen, als Duozuarbeiten.<br />
„Wir haben uns von Anfang<br />
an verstanden, fast so, als wären wir<br />
seelenverwandt“, sagt er und lacht.<br />
Und Max ergänzt: „Wir arbeiten jeden<br />
Tag zusammen, teilen Erfolge<br />
und Misserfolge –das schweißt natürlich<br />
zusammen.“<br />
Teilen können die beiden einiges,<br />
auch, wenn es um Erfolge geht. Mit<br />
ihren Darbietungen zogen sie bereits<br />
durch die ganze Welt, traten unter<br />
anderem in Russland und in Algerien<br />
vor dem Verteidigungsminister auf.<br />
Eindenkwürdiger Abend.„Es gab ein<br />
unfassbares Menü, wir durften uns<br />
erst setzen oder aufstehen, wenn der<br />
Minister sich gesetzt hatte oder aufgestanden<br />
war“, sagt Benno Jacob.<br />
Derbisher größte Triumph führte<br />
die Jongleurenach Asien: 2017 spielten<br />
sie bei der Jonglage-Weltmeisterschaft<br />
in Taiwan. „Dafür haben wir<br />
sehr lange trainiert –über Wochen<br />
bis zu elf Stunden täglich“, sagt Fröhlich.<br />
Die besondere Herausforderung:<br />
In asiatischen Ländern gehört<br />
die Kunst der Diabolo-Jonglage sogar<br />
zum Schulsport. „Man kann auf<br />
VOLKMAR OTTO<br />
der Straße Leute ansprechen –und<br />
jeder,wirklich jeder,kann zumindest<br />
die Basis-Techniken zeigen.“ Trotzdem<br />
konnten sich die Twin Spins<br />
durchsetzen und als erste Künstler<br />
aus Europa den Weltmeistertitel gewinnen<br />
–ein riesiger Erfolg. „Wir haben<br />
bei der Preisverleihung erst<br />
nicht verstanden, dass wir aufgerufen<br />
wurden“, sagt Jacob. „Sie sprachen<br />
unsereNamen falsch aus.“<br />
Auf das Heimspiel in Berlin<br />
freuen sich die Weltenbummler.„Da<br />
können wir endlich mal vor Freunden<br />
und Familie spielen“, sagt Fröhlich.<br />
„Nach Algerien oder Russland<br />
können wir die ja schlecht einladen.“<br />
„Spätzle mit Currywurst“imPfefferberg<br />
Theater,Schönhauser Allee 176, Mitte. Sonnabend<br />
20 Uhr,Eintritt 18 Euro,ermäßigt14Euro.<br />
Ergilt als der Mann, der Jamie Oliver gelehrthat, was die italienische<br />
Küche ausmacht, er ist außerdem verantwortlich<br />
für die Ausbreitung des Oliver’schen Imperiums nach Italien,<br />
kümmertsich um die Ausbildung der Köche in den dortigen<br />
Restaurants und darum, welche Gerichte auf den Speisekarten<br />
stehen. GennaroContaldo ist aber auch selbst ein bekannter<br />
Name in England, hat Restaurants,machte sich für die BBC auf<br />
die Suche nach dem Geschmack seiner Kindheit an der<br />
Amalfi-Küste und tritt regelmäßig in Kochswhows auf. Kurz:<br />
Wenn diese Autorität in Sachen italienischer Küche ein weiteresKochbuch<br />
herausgibt, kann man sich darauf verlassen,<br />
dass die Sache Hand und Fußhat. „Pronto!“ hat der 70-Jährige<br />
sein neuestes Werk genannt und versammelt unter diesem<br />
wunderbar vielseitigen italienischen Wort schnell nachkochbareRezepte<br />
(Ars Vivendi, 26 Euro). (pa.)<br />
Zutaten<br />
300 gschwarzerReis<br />
1/2 rote Paprikaschote,fein gehackt<br />
2Avocados,fein gehackt<br />
6Kirschtomaten, geviertelt<br />
200 gMozzarella oder Feta, klein gewürfelt<br />
ca.12 Schnittlauchhalme,fein geschnitten<br />
50 gGranatapfelkerne<br />
6ELnatives Olivenöl extra<br />
frisch gepresster Saft voneiner Zitrone<br />
Meersalz (nach Belieben)<br />
Zubereitung<br />
Dieser ungewöhnliche Vollkornreis mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen<br />
wirdinItalien immer beliebter.Der ursprünglich<br />
aus China stammende schwarze Reis wurde vonHerrschern<br />
früher wegen seiner nährenden und aphrodisischen Eigenschaften<br />
geschätzt, weshalb er den Zusatz venere trägt.<br />
DenReis mit der doppelten Menge kaltem Wasser (ca. 700 ml)<br />
in einen Topf geben. Beimittlerer Temperatur zum Kochen<br />
bringen, dann die Hitzereduzieren und 15-17 Minuten leicht<br />
köcheln lassen, bis er al dente ist. DenReis abseihen, unter fließendem<br />
kaltenWasser abspülen und gut abtropfen lassen. Mit<br />
Gemüse,Mozzarella, Schnittlauch und Granatapfelkernen in<br />
eine Servierschüssel geben. Olivenöl und Zitronensaft darüberträufeln,<br />
mit Salz abschmecken und gut vermengen.<br />
ARS VIVENDI<br />
von Anfang an die Anwohner in die<br />
Gestaltung der als Volkspark konzipierten<br />
TIPPS<br />
Grünfläche eingebunden.<br />
2015 wurde der Park mit dem Deutschen<br />
Landschaftsarchitektur-Preis<br />
ausgezeichnet. Für das Mammutprojekt<br />
Der Park am Gleisdreieck ist über<br />
wurden 950 Bäume und viele Eingängerund um die Uhr öffentlich<br />
Sträucher gepflanzt, Pappeln, Robinien<br />
zugänglich.<br />
und Birken, Sommerflieder,<br />
Weißdornund Wildrosen.<br />
Große Wiesen laden zu einem<br />
Picknick ein, Radfahrer nutzen die<br />
Das Netzfest im Rahmen der<br />
Netzkonferenz Republica findet am Sonnabend<br />
(10–20 Uhr) und am Sonntag<br />
schönen Wege, um den Park zu (10–18 Uhr) im Park am Gleisdreieck und<br />
durchqueren, überall erinnern verwitterte<br />
Schienen an die Geschichte<br />
auf der Ladestraße des Deutschen<br />
Technikmuseums statt.<br />
der Anlage. Esgibt Kioske. Und das<br />
Museum für Verkehr und Technik<br />
liegt gleich nebenan, ist erreichbar<br />
über das Tempelhofer Ufer. Auch<br />
eine Kleingartenanlage gibt es seit<br />
Die Besucher können auf dem „digitalen<br />
Volksfest“ mitdiskutieren und selber machen<br />
–zum Beispiel einen Zahnbürstenroboter<br />
oder eine eigene VR-Brille bauen.<br />
über einem halben Jahrhundert.<br />
UndderVerein Südost Europa Kultur<br />
bringt <strong>Berliner</strong> und Immigranten zusammen,<br />
Der Eintritt ist frei. Mehr Informationen<br />
unter 19.netzfest.de<br />
lädt ein zu Imker-und Gar-<br />
tengruppen. Mit viel Gleichgewichtsgefühl: Skaten im Park. IMAGO IMAGES Mit und ohne Gras: Grünflächen mit Großstadt-Flair. IMAGO IMAGES/KARL-HEINZ SPREMBERG
20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Berlin bewegt sich<br />
Der große<br />
Wurf<br />
Ist Boule ein Sport nur für Rentner?<br />
Ein Test-Turnier in Kreuzberg beweist:<br />
Ganz sicher nicht<br />
VonDaniel Böldt<br />
Volle Konzentration: Daniel Böldt im Boulodrome.<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER(2)<br />
Jeder Sporthat sein Image.Tennis<br />
spielen die Reichen und<br />
Schönen. Die Coolen surfen<br />
und snowboarden. Im Fitnessstudio<br />
trifft man auf die Prolls. Und<br />
Nordic Walking und Boule sind für<br />
die Generation 60plus. Jedes dieser<br />
Klischees mag einen wahren Kern<br />
haben, ist im Grunde aber maßlos<br />
übertrieben.<br />
Meine Klischeevorstellung von<br />
Boule ist besonders ausgeprägt. Wenig<br />
Bewegung, viel Gequatsche.<br />
Kleinkinder murmeln, Rentner spielen<br />
Boule.Dazwischen ist Zeit für die<br />
richtigen Sportarten. So weit, so undifferenziert.<br />
Natürlich hatte ich mit<br />
meinen 28 Jahren noch nie eine<br />
Boule-Kugel in der Hand. Doch das<br />
soll sich ändern.<br />
Wie auf einer Gartenparty<br />
Dem1.Boule Club Kreuzberg–kurz:<br />
1. BCK –erzähle ich nichts von meinen<br />
Vorurteilen. Wer weiß, ob sie<br />
mich sonst eingeladen hätten zu ihremBoule-Turnier.Bei<br />
traumhaftem<br />
Wetter empfangen mich Nina Galla,<br />
46, Helmut Hehn, 63, und Stephan<br />
Kenn, 48, am frühen Nachmittag im<br />
Boulodrome am Paul-Lincke-Ufer.<br />
Sie alle sind im Vorstand des 1. BCK<br />
und passionierte Spieler. Die Anlage<br />
besteht aus fünf etwa 13 mal 13 Meter<br />
großen Boule-Feldern. Alle sind<br />
mit einem Schotter-Kies-Mix bedeckt,<br />
wobei die Körnung der Steine<br />
von Feld zu Feld variiert. Auf jedem<br />
Feld können drei Boule-Bahnen abgesteckt<br />
werden.<br />
Etwa 150 Menschen halten sich<br />
an diesem Tagauf den Boulebahnen<br />
am Ufer des Landwehrkanals auf.<br />
Menschen mit und ohne Migrationshintergrund,<br />
dem Augenschein nach<br />
reiche und arme, alte und –zumeiner<br />
Überraschung –auch viele junge<br />
Menschen. Sie genießen die Sonne,<br />
rauchen und trinken Bier oder Limo.<br />
Der 1.BCK hat einen Grill-und-Getränkestand<br />
aufgebaut. Ich fühle<br />
mich wie auf einer Gartenparty,mitten<br />
in Kreuzberg.<br />
Das Turnier startet um 16 Uhr.<br />
Damit ich in dieses nicht völlig unvorbereitet<br />
reinstolpere, zeigen mir<br />
die drei vom 1.BCK zumindest die<br />
Grundlagen. Wer in Deutschland<br />
von Boule spricht, meint meistens<br />
eine spezielle Disziplin des Kugelspiels<br />
namens Pétanque. Esunterscheidet<br />
sich von anderen Kugelspielen<br />
vor allem dadurch, dass aus<br />
dem Stand geworfen wird.<br />
Helmut erklärt mir die Regeln:<br />
Ziel des Spiels ist es,die faustgroßen<br />
Metall-Kugeln näher an die walnussgroße<br />
Zielkugel zu werfen als der<br />
Gegner. Die kleine Zielkugel, auch<br />
Sau genannt, wird zuBeginn an das<br />
andereEnde der Boule-Bahn geworfen,<br />
so dass sie mindestens sechs,<br />
höchstens aber zehn Meter von den<br />
Spielern entfernt liegt. Das Los entscheidet,<br />
wer beginnt. Danach ist<br />
immer der Spieler an der Reihe,dessen<br />
Kugel momentan nicht am<br />
nächsten zur Sau liegt. Bei ungeübten<br />
Spielern kann es passieren, dass<br />
einer mehrereWürfe hintereinander<br />
machen muss, weil er einfach nicht<br />
näher herankommt an die Sau. Bei<br />
erfahrenen Spielern wechselt der<br />
Werfer zwar nicht unbedingt nach<br />
jedem Wurf, aber doch regelmäßig.<br />
Drei Kugeln hat jeder Spieler,danach<br />
wird abgerechnet. Liegt eine Kugel<br />
eines Spielers dichter an der Sau als<br />
Verband: Im Deutschen Boccia-,Boule-<br />
und Péntaque-<br />
Verband, dem Dachverband<br />
der Kugelsportarten,sind<br />
730Vereine mit 21 000 Mitgliedernorganisiert.<br />
die beste Kugel des Gegners, bekommt<br />
er einen Punkt. Liegen zwei<br />
dichter, bekommt er zwei Punkte<br />
und so weiter.Reicht das Augenmaß<br />
mal nicht, um die bessere Kugel zu<br />
bestimmen, kommt das Maßband<br />
zum Einsatz. Dann geht es vonvorne<br />
los.Bis ein Spieler 13 Punkte hat.<br />
Wir spielen ein Übungsmatch,<br />
zwei gegen zwei, ein sogenanntes<br />
Doublette.Ich spiele mit Helmut gegen<br />
Nina und Stephan. Auch bei diesem<br />
hat jeder Spieler drei Kugeln, jedes<br />
Team insgesamt also sechs.<br />
SPIEL & SPASS<br />
Verein: Der 1. Boule Club<br />
Kreuzberg wurde Anfang der<br />
1980er gegründet. Er ist<br />
einer von16Boule-Vereinen<br />
in Berlin und zählt rund<br />
70 lizenzierte Spieler.<br />
Turnier: Im Sommer veranstaltet<br />
der 1. BCKfreitags, um<br />
18 Uhr, ein Pétanque-Turnier<br />
im Boulodrome am Paul-Lincke-Ufer.Interessiertekönnendazukommen.<br />
Faustgroß sind die Metallkugeln, sie dürfen maximal 800 Gramm wiegen.<br />
Wie man die Kugel wirft, kann<br />
man sich im Grunde aussuchen, solange<br />
man beide Füße auf dem Boden<br />
und in dem vorher festgelegten<br />
Wurfkreis lässt. Als besonders zielsicher<br />
hat sich folgende Technik herausgestellt:<br />
Man umschließt die Kugel<br />
mit der ganzen Hand, schwingt<br />
den Arm – mit dem Handrücken<br />
nach oben –und lässt die Kugel im<br />
passenden Moment los.Das hat den<br />
Vorteil, dass man der Kugel einen<br />
Unterschnitt mitgeben kann, wodurch<br />
sich die Länge besser kontrollieren<br />
lässt. „Das sieht schon ganz<br />
passabel aus“, sagt Helmut nach<br />
meinen ersten Würfen. Wir führen<br />
schnell mit einigen Punkten. Das<br />
Wort „Naturtalent“ fällt.<br />
Und ich? Gucke mich stolz wie<br />
Bolle auf der großen Boule-Gartenparty<br />
in Kreuzbergumund denke: Ist<br />
das der freundlichste Sportder Welt?<br />
Mein Anfängerglück schwindet zwar<br />
nach den ersten paar Würfen, Helmut<br />
und ich verlieren die Partie<br />
knapp. Aber dennoch: Boule ist ein<br />
herrlich unverbissener Sport. Das<br />
Turnier kann kommen.<br />
Gespielt wird drei gegen drei, ein<br />
sogenanntes Triplette,bei dem jeder<br />
Spieler zwei Kugeln hat. DieMitspieler<br />
werden einem zugelost. In der<br />
ersten Begegnung spiele ich mit<br />
Chabab und Ziska.<br />
Wir diskutieren kurz unsere Rollen<br />
im Team. Beim Werfen gibt es<br />
zwei grundlegende Taktiken: legen<br />
und schießen. Legen heißt, man versucht,<br />
die Kugel möglichst nah an die<br />
Sau zulegen. Manchmal macht der<br />
Gegner das aber so gut, dass es fast<br />
unmöglich ist, noch besser zu legen.<br />
Dann wird geschossen. Dabei versucht<br />
man, die Kugel des Gegner so<br />
zu treffen, dass sie aus dem Feld<br />
springt. Da Schießen anspruchsvoller<br />
als Legen ist, übernimmt Chabab<br />
als erfahrenster Boule-Spieler diese<br />
Aufgabe.Ich lege und Ziska legt oder<br />
schießt je nach Bedarf. „Duhast eine<br />
gute Länge“, sagt Chabab nach den<br />
ersten Würfen zu mir.Was gleichzeitig<br />
heißt: An der Rechts-links-Justierung<br />
sollte ich noch arbeiten.<br />
Die beiden motivieren mich,<br />
wann immer sie können. Am Ende<br />
verlieren wir 8:13. Und Chabab sagt<br />
einmal zu oft, dass es ja nur um Spaß<br />
gehe.<br />
Die zweite Partie spiele ich mit<br />
Robin und Ben, beide etwa in meinem<br />
Alter. Als wir auf die Gegner<br />
warten, fordert Ben mich auf, schon<br />
mal ein paar Würfe zu machen. Zu<br />
den Schwierigkeiten des Boule-<br />
Sports gehört, dass der Untergrund<br />
mal dein Freund, mal dein Feind sein<br />
kann. Unebenheiten, große Steine<br />
oder das Gefälle der Bahn können<br />
der Kugel mal den falschen, mal den<br />
richtigen Stups geben. Da schadet es<br />
nicht, sich vorher mit dem Untergrund<br />
vertraut zu machen.<br />
Kugel im Nirwana<br />
Während der Partie werde ich langsam<br />
wieder präziser. Aber sobald die<br />
Konzentration auch nur ein wenig<br />
nachlässt, rollt die Kugel ins Nirwana.<br />
Das Spiel ist knapp. Kurz vor Ende<br />
dann die große Chance auf den Sieg:<br />
Wir liegen zwar 9:11 hinten, können<br />
mit einem gelungenen Wurf von mir<br />
aber vier Punkte holen und das Spiel<br />
entscheiden. Ich schwinge meinen<br />
Arm, visiere aufgrund des Bahn-Gefälles<br />
einen Punkt rechts der Sau an<br />
und lasse los. Die Kugel kommt da<br />
auf, wo ich es geplant hatte. Allerdings<br />
ist meine Flugkurve nicht hoch<br />
genug, die Kugel hat noch zu viel<br />
Tempo und rollt zu weit. Am Ende<br />
verlieren wir 12:13. Robin und Ben<br />
klatschen mich ab. Amnächsten Tag<br />
spielen sie ein richtigesTurnier,eines,<br />
bei dem die Spielpartner nicht zugelost<br />
werden. Ichfür meinen Teil muss<br />
weiter auf meinen ersten Boule-Sieg<br />
warten. Eines habe ich mir aber vorgenommen:<br />
Ich werde ihn vor meinem<br />
60. Geburtstag erleben.<br />
Grundlagen<br />
Im südfranzösischen La Ciotat erinnert<br />
diese Tafel an den Pétanque-Erfinder Jules<br />
Le Noir.<br />
ARCHIV<br />
Ursprung<br />
Die in Deutschland verbreitete<br />
Boule-Disziplin Pétanque ist der<br />
Rheuma-Erkrankung eines Franzosen<br />
zu verdanken. Als Jules Le Noir die<br />
Kugelspielart„JeuProvencal“, bei der<br />
man einen Ausfallschritt machen<br />
muss, nicht mehr ausüben konnte,<br />
erfand er 1910 eine Disziplin, bei der<br />
aus dem Stand geworfen wird.<br />
DasWort Pétanque setzt sich zusammen<br />
aus den französischen<br />
Wörtern„pieds tanqués“, was übersetzt<br />
„geschlossene Füße“ heißt.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg machten<br />
französische Soldaten das Spiel<br />
zunächst im Südosten Deutschlands<br />
bekannt. 1963 wurde in Bonn der<br />
erste Petanque-Club Deutschlands<br />
gegründet. (dbö.)<br />
Die Zielkugel ist deutlich kleiner<br />
als die Wurfkugeln und wird auch<br />
„Sau“ genannt.<br />
IMAGO<br />
Kugeln<br />
Inden offiziellen Regeln heißt es:<br />
„Pétanque wird auf jedem Boden<br />
gespielt.“ Dashat den Vorteil, dass es<br />
wirklich überall gespielt werden<br />
kann. Beiden Kugeln nimmt man es<br />
nicht so gelassen: Sie müssen aus<br />
Metall sein und einen Durchmesser<br />
vonmindestens 70,5 Millimeter und<br />
höchstens 80 Millimeter haben.<br />
Beim Gewicht ist ein Mindestmaß<br />
von650 Gramm und ein Höchstmaß<br />
von 800 Gramm erlaubt. Die Zielkugel,<br />
die sogenannte Sau, muss aus<br />
Holz oder einem synthetischen Material<br />
sein. DerDurchmesser beträgt<br />
30 Millimeter,das Gewicht zwischen<br />
10 und 18 Gramm. DieZielkugel darf<br />
gefärbt sein, damit sie sich besser<br />
vomUntergrund absetzt. (dbö.)<br />
im Wurfreif mit geschlossenen<br />
Beinen stehend werden die Kugeln<br />
geworfen.<br />
IMAGO<br />
Wurf<br />
Vor jeder Runde –Aufnahme genannt<br />
–wird die Zielkugel von<br />
dem Spieler geworfen, der in der<br />
Aufnahme zuvor gepunktet hat.<br />
Beim ersten Wurf entscheidet das<br />
Los. Derjenige Spieler, der die Zielkugel<br />
wirft, definiertdurch eine Markierung<br />
des Geländes oder eines<br />
Wurfreifes (Kreis von35bis 50 Zentimeter<br />
Durchmesser) die Stelle, von<br />
dem aus die gesamte Aufnahme geworfen<br />
werden muss. Die Zielkugel<br />
muss zwischen sechs und zehn Meter<br />
weit geworfen werden. Jegliche<br />
äußere Beeinflussung auf Ziel- und<br />
Spielkugeln während des Spiels sind<br />
nicht erlaubt. DieSpieler haben maximal<br />
eine Minute Zeit, ihren Wurf<br />
auszuführen. (dbö.)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 21<br />
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Sport<br />
„Ich bin megastolz, dass wir uns nicht ergeben haben“<br />
Alles klar,Herr Kommissar: Berlins Mittelblocker Georg Klein über Gegnerjagd, Verwirrungstaktik, imaginäre Sturmhauben und Vital Heynens Gelaber<br />
Mittelblocker Georg<br />
Klein gehört beim<br />
Deutschen Meister BR<br />
Volleys zu denen, die<br />
anderemitreißen.„Erist sehr wichtig<br />
für uns,weil er pushen kann. Under<br />
ist klug“, sagt Trainer Cedric Enard.<br />
Kleins Punkte und Blocks waren am<br />
Donnerstagabend beim 3:2-Sieg gegen<br />
den VfB Friedrichshafen im<br />
zweiten Finalspiel um die Volleyball-<br />
Meisterschaft so wichtig wie seine<br />
Gesten: Oberkörper nach hinten,<br />
Arme zur Seite, Finger abgespreizt,<br />
Mund weit geöffnet zum Schrei. So<br />
animierte der 2,01 Meter große Volleyballer<br />
Kollegen und Publikum.<br />
In der Best-of-five-Serie steht es<br />
1:1, am Sonntag (14.30 Uhr, SWR<br />
Stream) gehen die Play-offs in Friedrichshafen<br />
weiter,woKlein von2016<br />
bis 2017 spielte.Vorigen Sommer hat<br />
der 27-Jährige bei der <strong>Berliner</strong> Polizei<br />
ein Studium begonnen, um sich<br />
zum Kriminalkommissar ausbilden<br />
zu lassen. Ob es Parallelen zwischen<br />
dem Volleyball und der Kripo-Arbeit<br />
gibt?<br />
Herr Klein, das 3:2 war für das Publikum<br />
extrem spannend. Waresauch<br />
auf dem Feld ein Krimi?<br />
Je enger so ein Satz ist, desto größer<br />
ist die Drucksituation, weil jede<br />
Aktion um so wichtiger ist. In Situationen<br />
wie im dritten oder fünften<br />
Satz, wo es mit zwei Punkten Unterschied<br />
ausgeht, darf man sich gar<br />
keinen Fehler mehr erlauben.<br />
Kann man eine Punktejagd in so einer<br />
Play-off-Serie mit einer Jagd auf<br />
eine Diebesbande vergleichen?<br />
Ja, ich denke schon. Jeder versucht<br />
dem anderen, gerade was die<br />
Taktik angeht, einen Schritt voraus<br />
zu sein. Jeder versucht herauszufinden,<br />
was der anderemachen wird.<br />
Aufwen schauen Siebesonders?<br />
Mein Hauptaugenmerk ist auf<br />
den Zuspieler gerichtet. Peripher<br />
sehe ich, welche Laufwege der Mittelblocker<br />
macht. Daranentscheidet<br />
sich, wo meine Position im Block ist.<br />
VfB-Trainer Vital Heynen wechselt<br />
immer mal Zuspieler Rafael Redwitz<br />
für Jakub Janouch ein. Um den Gegner<br />
zu verwirren?<br />
Das ist ja die taktische Variante,<br />
die Vital oft macht. Redwitz hat ein<br />
anderes System. Es ist für uns Mittelblocker<br />
extrem schwierig, denn wir<br />
haben das System des ersten Zuspielers<br />
im Kopf und wissen, welche Taktik<br />
wir gegen ihn spielen. Da muss<br />
man innerhalb von Sekunden umschalten,<br />
das taktische Wissen abrufen,<br />
das im Hinterkopf ist. Das ist<br />
nicht so einfach, aber ich glaube,<br />
dass wir das in Berlin ganz gut gemacht<br />
haben.<br />
Was für Kommandos geben Sie als<br />
Gruppenführer im Block?<br />
Es ist meine Hauptaufgabe, den<br />
Außenblockern vor jeder Aktion<br />
oder vor jedem Aufschlag von uns<br />
Bääm: Die Gesten von Georg Klein reißen seine Volleyballkollegen mit.<br />
BERND KÖNIG<br />
Bescheid zu geben, wie die Blocktaktik<br />
ist, was deren Aufgabe ist, ich erzähle<br />
ihnen, was ich mache. Esgeht<br />
ganz schnell, zwei, drei Worte.<br />
Welche Worte?<br />
Je nach Spielsituation. Wenn wir<br />
eine perfekte Annahme haben,<br />
springe ich mit dem Mittelblocker<br />
mit. Oder ich sage, ich komme mit<br />
auf die Vier. Dann übernimmt der<br />
Blocker auf der Zwei den Mittelblocker.Das<br />
ist abhängig vonSpielsituation,<br />
Satzstand und Annahme.<br />
Haben Sie amDonnerstag nach dem<br />
ersten Satz, in dem es gar nicht gut für<br />
die <strong>Berliner</strong> lief, im übertragenen<br />
Sinn die Sturmhauben aufgesetzt,<br />
um das Spiel noch zu drehen?<br />
Ichbin megastolz darauf, dass wir<br />
das als Team geschafft haben, dass<br />
wir uns nicht ergeben haben. Ein<br />
großer Teil davon war gar nicht die<br />
spielerische Leistung, sondern<br />
Kampf, Energie und der Wille, den<br />
wir uns erarbeitet haben –auch mit<br />
der Einwechslung von Kyle Russell,<br />
der viel Power gebracht hat. Wir haben<br />
gesagt: So ein Spiel wie in Friedrichshafen<br />
passiert uns nicht noch<br />
mal. Vor allem nicht zu Hause vor<br />
unseren Fans, die ja wirklich sehr<br />
zahlreich in der Halle waren.<br />
VfB-Trainer Heynen hat im Spiel extrem<br />
engagiert mit den Schiedsrichtern<br />
diskutiert. Hätten Sie ihn am<br />
liebsten in Handschellen abgeführt?<br />
Dass Vital viel erzählt und sich<br />
über Schiedsrichter aufregt, ist<br />
nichts Neues. Das ist taktisches Kalkül<br />
von ihm. Mich interessiert das<br />
schon gar nicht mehr. Ich finde es<br />
eher lustig, wenn keiner darauf reagiert.<br />
So wie wir es gemacht haben.<br />
Im ersten Satz haben wir uns davon<br />
ein bisschen beeinflussen lassen.<br />
Aber im zweiten Satz haben wir gesagt:<br />
Wirlassen ihn einfach machen.<br />
Auf das Gelaber lassen wir uns nicht<br />
ein. Dashaben wir gut hingekriegt.<br />
Am Sonntag gibt es einen neuen Einsatzplan.<br />
Wiemuss der lauten?<br />
Wir wissen jetzt ganz gut, wie<br />
Friedrichshafen spielt. Man hat gesehen,<br />
dass es ein Spiel auf Augenhöhe<br />
war. Essind zwei gleichstarke<br />
Teams. Wir müssen das zeigen, was<br />
wir die letzten vier Sätze gezeigt haben:<br />
diesen unbedingten Willen, zusammen<br />
im Team zu gewinnen.<br />
Friedrichshafen will Rache nehmen<br />
für die verpassten Meisterschaften<br />
und Heynen mit dem Titel verabschieden.<br />
Rache ist in Kriminalfällen<br />
oft ein Thema. Wasist das Motto der<br />
BR Volleys?<br />
Uns ist bewusst, dass Friedrichshafen<br />
das so geplant hat. Wir wollen<br />
natürlich die vierte Meisterschaft in<br />
Folge nach Berlin holen. Die große<br />
Zehn steht ja an. Dasist unsere„Mission<br />
zehn“, der zehnte Titel.<br />
DasGespräch führte Karin Bühler.<br />
Die Tasche<br />
bleibt im Schrank<br />
©GEPA-pictures<br />
Warum Alba-Kapitän Niels Giffey eine Pause gebraucht hat<br />
VonChristian Kattner<br />
Wer nicht die ganze Nacht von<br />
Sonntag auf Montag wach<br />
bleiben möchte, um die neueste<br />
Folge der Erfolgsserie Game of Thrones<br />
zu schauen, hebt sie sich für den<br />
Montagabend auf. Die Stunden bis<br />
dahin sind manchmal nicht so einfach,<br />
wenn man manchen Gesprächen<br />
nicht lauschen sollte und auch<br />
keine Informationen aus dem Internet<br />
erhalten möchte.Wenn man sich<br />
die Folge aufgrund eines Auswärtsspiel<br />
am Dienstagabend in Jena aber<br />
für den Mittwoch aufheben muss,<br />
sind die Hürden noch viel höher.<br />
„Das war wirklich schwierig“, sagt<br />
Niels Giffey und muss dabei lachen,<br />
„der ganzehintereTross im Bushatte<br />
die Folge schon gesehen.“<br />
„Ich habe mich einfach<br />
mal um mich<br />
gekümmert, um zu<br />
regenerieren.“<br />
Niels Giffey über eine Auszeit,<br />
die er sich zuletzt nehmen konnte.<br />
Alba Berlins Kapitän schaut die<br />
Folgen immer zusammen mit Joshiko<br />
Saibou. Am Mittwochabend<br />
brachten also auch sie sich auf den<br />
neuesten Stand, nachdem sie alle Informationen<br />
zuvor erfolgreich abgeblockt<br />
hatten. Es war mal wieder einer<br />
der Abende, andem man nicht<br />
die Tasche für den nächsten Tagpacken<br />
musste, sondern entspannen<br />
konnte. Vier Spiele hat Alba in der<br />
Hauptrunde der Basketball-Bundesliga<br />
noch zu absolvieren, die kommenden<br />
drei sogar in eigener Halle.<br />
Am Sonntag kommt es um 15 Uhr<br />
zum Duell mit Würzburg, am Mittwoch<br />
reist Bonn an, am Freitag Bremerhaven.<br />
„Es ist gut, dass wir jetzt<br />
mal ein paar Tage in Berlin haben, in<br />
unseren Rhythmus kommen können.<br />
Einfach mal wieder in der eigenen<br />
Umgebung sein“, sagt Giffey.<br />
Seit August 2018 ist der Alba-Kapitän<br />
im Dauereinsatz. Wenn kein<br />
Spiel mit dem Vereinsteam anstand,<br />
ging es mit der Nationalmannschaft<br />
auf Reisen. Das bringt einen Spieler<br />
an die Belastungsgrenze. Mental und<br />
physisch. Auch deshalb wurde Giffey<br />
eine Pause verordnet. Nach dem Sieg<br />
gegen Vechta am 18. April war er gegen<br />
den Mitteldeutschen BC und<br />
Bayreuth Zuschauer.Erst am vergangenen<br />
Sonntag war er beim Heimspiel<br />
gegen Bayern München wieder<br />
dabei. Derlinke Fußschmerzte,aber<br />
vor allem der Kopf war nach kräftezehrenden<br />
Monaten leer. Keine einfache<br />
Situation, gerade wenn sich<br />
die Hauptrunde dem Ende nähert<br />
und man zum kurzdarauf folgenden<br />
Play-off-Start eigentlich seine beste<br />
Form erreicht haben sollte. „Das ist<br />
schon alles nicht einfach. Wenn dein<br />
Körper nicht mehr ganz da ist, du irgendwelcheVerletzungen<br />
hast, dann<br />
ist man auch im Kopf nicht so richtig<br />
da“, erzählt der Kapitän.<br />
Schongang vorden Play-offs<br />
Die Pause kam vor allem mental zur<br />
richtigen Zeit. Mit einer Spritzenkur<br />
wurde zwar der linke Fußbehandelt,<br />
viel besser ist es damit freilich nicht<br />
geworden. „Das war jetzt keine<br />
Pause für den Fuß, sondern mal für<br />
den gesamten Körper“, sagt Giffey,<br />
„ich habe die Zeit genutzt, um mal zu<br />
entspannen, mich mal nicht so sehr<br />
mit Basketball zu beschäftigen. Ich<br />
habe mich einfach mal um mich gekümmert,<br />
um zu regenerieren.“<br />
Beider Niederlage gegen die Bayern<br />
und dem Arbeitssieg in Jena<br />
stand er schon wieder auf dem Feld,<br />
blieb dabei aber deutlich unter seiner<br />
durchschnittlichen Spielzeit von<br />
gut 19 Minuten. DerSchongang wird<br />
auch in der kommenden Woche eingelegt<br />
bleiben, ehe noch mal eine<br />
freie Woche bis zum Play-off-Start<br />
folgt. Dann geht es auch wieder über<br />
die Belastungsgrenzehinaus.<br />
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DER RED BULL GRAND PRIX VON SPANIEN<br />
DAS RENNEN, SONNTAG | AB 10:45<br />
TRAINING UND ALLE QUALIFYINGS<br />
SAMSTAG | AB 12:25<br />
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Einfach gut fernsehen.
22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Sport<br />
NACHRICHTEN<br />
Füchse laufen weiter ihren<br />
Ansprüchen hinterher<br />
HANDBALL. DieFüchse Berlin laufen<br />
in der Bundesliga weiter ihren eigenen<br />
Ansprüchen hinterher.Nach<br />
der 26:28-Niederlage beim Bergischen<br />
HC rückt der anstrebte fünfte<br />
Platz in immer weitereFerne.Nach<br />
der siebten Niederlage aus den vergangenen<br />
zehn Ligaspielen in diesem<br />
Jahr ist der Rückstand auf die<br />
fünftplatzierte MT Melsungen auf<br />
vier Punkte angewachsen. Die<br />
Füchse sind nur noch Siebter –und<br />
dieser Platz würde nicht für das internationale<br />
Geschäft reichen. Doch<br />
Platz fünf bleibt das Ziel. „Aber dafür<br />
muss man natürlich auch ganz anders<br />
auftreten“, fordertder Sportliche<br />
Leiter Volker Zerbe.Und das<br />
sollte schon am Sonntag geschehen.<br />
Dann steht für die Füchse in Minden<br />
das nächste Liga-Spiel an (16 Uhr).<br />
Zverevscheitertin<br />
München im Viertelfinale<br />
TENNIS. Alexander Zverev ist beim<br />
ATP-Turnier in München im Viertelfinale<br />
ausgeschieden. Derbeste<br />
deutsche Tennisspieler und Titelverteidiger<br />
unterlag am Freitag dem<br />
Chilenen Christian Garinmit 4:6, 7:5,<br />
5:7 und verpasste damit die Chance,<br />
das Sandplatzevent zum dritten Mal<br />
nacheinander zu gewinnen. Bei<br />
feucht-kalten Bedingungen musste<br />
sich der 22 Jahrealte Hamburger<br />
nach 2:11 Stunden geschlagen geben.<br />
ZAHLEN<br />
Fußball<br />
Europa League, Halbfinale<br />
Eintracht Frankfurt-FCChelsea 1:1 (1:1)<br />
FC Arsenal -FCValencia 3:1 (2:1)<br />
(Die Rückspiele finden am 9. Mai statt.)<br />
Bundesliga, 32. Spieltag<br />
Mainz 05 −RBLeipzig 3:3 (1:2)<br />
München−Hannover96 Sa., 15.30<br />
M'gladbach−Hoffenheim Sa., 15.30<br />
Hertha BSC−VfB Stuttgart Sa., 15.30<br />
VfL Wolfsburg−Nürnberg Sa., 15.30<br />
SV Werder Bremen −Bor.Dortmund Sa., 18.30<br />
FC Schalke04−FC Augsburg So., 13.30<br />
SC Freiburg−Düsseldorf So., 15.30<br />
Leverkusen −Eintr.Frankfurt So., 18.00<br />
1 München 31 80: 30 71<br />
2 Bor.Dortmund 31 74: 40 69<br />
3 RB Leipzig 32 62: 27 65<br />
4 Eintr.Frankfurt 31 58: 35 54<br />
5 M'gladbach 31 49: 38 51<br />
6 Leverkusen 31 57: 49 51<br />
7 Hoffenheim 31 66: 45 50<br />
8 VfL Wolfsburg 31 52: 46 49<br />
9 SV Werder Bremen 31 53: 46 46<br />
10 Düsseldorf 31 44: 60 40<br />
11 Hertha BSC 31 41: 48 37<br />
12 Mainz 05 32 40: 55 37<br />
13 SC Freiburg 31 40: 56 32<br />
14 FC Augsburg 31 47: 59 31<br />
15 FC Schalke04 31 36: 54 30<br />
16 VfB Stuttgart 31 28: 67 24<br />
17 Nürnberg 31 25: 57 19<br />
18 Hannover96 31 26: 66 18<br />
2. Bundesliga, 32. Spieltag<br />
Arm. Bielefeld−SCPaderborn 2:0 (1:0)<br />
Dyn. Dresden−FCSt. Pauli 2:1 (1:0)<br />
Hamburger SV −Ingolstadt Sa., 13.00<br />
VfL Bochum−Magdeburg Sa., 13.00<br />
Heidenheim −Sandhausen Sa., 13.00<br />
Kiel −Duisburg So., 13.30<br />
Regensburg−Erzg.Aue So., 13.30<br />
Darmstadt 98 −Union Berlin So., 13.30<br />
Gr.Fürth−1.FCKöln Mo., 20.30<br />
1 1. FC Köln 31 76: 41 59<br />
2 SC Paderborn 32 71: 46 54<br />
3 Union Berlin 31 48: 29 53<br />
4 Hamburger SV 31 41: 35 53<br />
5 Heidenheim 31 45: 37 49<br />
6 FC St. Pauli 32 45: 51 48<br />
7 Kiel 31 57: 48 46<br />
8 Regensburg 31 47: 46 45<br />
9 Arm. Bielefeld 32 48: 50 43<br />
10 Darmstadt 98 31 42: 49 40<br />
11 VfL Bochum 31 43: 46 39<br />
12 Dyn. Dresden 32 38: 44 39<br />
13 Gr.Fürth 31 34: 50 38<br />
14 Erzg.Aue 31 39: 44 36<br />
15 Sandhausen 31 40: 45 34<br />
16 Magdeburg 31 32: 45 30<br />
17 Ingolstadt 31 35: 51 29<br />
18 Duisburg 31 34: 58 25<br />
Ein Kumpel fürs Geschäft<br />
Die Eisbären verkünden, was zu erwarten war: Sie nehmen Serge Aubin als Trainer unter Vertrag<br />
VonMarkus Lotter<br />
Die Eisbären Berlin haben<br />
sich ein bisschen Zeit gelassen<br />
mit der Bekanntgabe<br />
einer Entscheidung,<br />
die womöglich dann doch schon vor<br />
langer Zeit getroffen wurde. Man war<br />
sich ja durchaus bewusst, dass Serge<br />
Aubin in Berlin als ehemaliger Trainer<br />
der Hamburg Freezers nicht gerade<br />
der Wunschtrainer der Fans ist. Dass<br />
die Kurvevon der Befürchtung bewegt<br />
wird, dass ihr Klub zum Wiedergänger<br />
des Hamburger Franchises mit einem<br />
dementsprechend tragischen Schicksal<br />
wird. Aber sei’sdrum, im Besonderen<br />
Eisbären-Sportdirektor Stéphane<br />
Richer,der nicht erst seit seiner Hamburger<br />
Zeit seinem Landsmann Aubin<br />
auch freundschaftlich verbunden ist,<br />
glaubt, dass der 44-Jährige mit seinen<br />
Qualitäten die Eisbären wieder auf ein<br />
anderes Level heben und damit auch<br />
die Vorbehalte gegen seine Person<br />
vomEis fegen kann.<br />
Richer erklärte in einem offiziellen<br />
Statement: „Starke Führungsqualitäten,<br />
eine gute Kommunikation und offensives,erfolgreiches<br />
Eishockey standen<br />
für uns ganz oben bei den Kriterien<br />
für die Trainersuche. Hinzu<br />
kommt, dass Serge Erfahrung in der<br />
DEL besitzt, gut in der Arbeit mit jungen<br />
Spielernist und auch während des<br />
Spiels auf der Bank genau weiß, was er<br />
tut.“ Aubin erhält einen Zweijahresvertrag,<br />
wirdamkommenden Montag<br />
in einer Pressekonferenz erklären, wie<br />
er aus den Eisbären wieder ein Team<br />
formen will, das vielleicht schon in der<br />
kommenden Saison die Adler Mannheim<br />
und Red Bull München im<br />
Kampf um die deutsche Meisterschaft<br />
herausfordernkann.<br />
Meister mitVienna<br />
Es steht außer Frage,dass der ehemalige<br />
NHL-Profi (insgesamt knapp 400<br />
Einsätze für Colorado Avalanche, die<br />
Columbus Blue Jackets und die Atlanta<br />
Thrashers) ein fähiger Coach ist.<br />
Die Freezers führte 2015 in die Playoffs<br />
der DEL, bevor die Anschutz Entertainment<br />
Group dem unwirtschaftlichen<br />
Treiben mit dem Verzicht auf<br />
die Beantragung einer Lizenz ein Ende<br />
setzte. Die Vienna Capitals führte er<br />
2017 zur österreichischen Meisterschaft,<br />
wobei der erst vorwenigenWochen<br />
von den Eisbären unter Vertrag<br />
genommeneVerteidiger Ryan McKiernan<br />
als schussgewaltiger Blueliner<br />
„Er weiß, wasertut“, sagt Eisbären-Direktor Richer über Coach Aubin. IMAGO IMAGES/GEISSER<br />
Die große Lücke<br />
eine nicht unwesentliche Rolle spielte.<br />
Dieser Erfolg brachte Aubin schließlich<br />
den Cheftrainerposten bei den<br />
ZSC Lions in Zürich, einem der besten<br />
Teams in Europa ein, wenngleich er<br />
dortnach gerade einmal vier Monaten<br />
wieder entlassen wurde.Zuletzt arbeitete<br />
als Assistent dem kanadischen<br />
U18-Nationaltrainer Brett Gibson zu,<br />
hatte damit allerdings auch das letztlich<br />
enttäuschende Abschneiden des<br />
Nachwuchsteams bei der im Aprilausgespielten<br />
Weltmeisterschaft zu verantworten.<br />
Im Halbfinale waren die<br />
Kanadier nämlich dem späteren Weltmeister<br />
Schweden 3:4 unterlegen, im<br />
Spiel um Platz drei schließlich den US-<br />
Amerikanern(2:5).<br />
Aubin gilt als smart, als einer, der<br />
Spieler entwickeln und damit auch für<br />
sich gewinnen kann, andererseits<br />
wurde ihm in Zürich eine Führungsschwäche<br />
nachgesagt, was wiederum<br />
einen Verfall der Leistungskultur nach<br />
sich gezogen habe. Das alles kümmerte<br />
Richer nur wenig, er vertraut<br />
seinem Kumpel, wenngleich der<br />
Mann mit dem letzten Wort bei den<br />
Eisbären zuletzt in einem Interview<br />
mit der <strong>Berliner</strong> Morgenpost noch einmal<br />
Folgendes betonte:„ImEishockey<br />
gibt es keine Kumpels,esist und bleibt<br />
ein Geschäft.“ Waswohl im Besonderenfür<br />
einen Klub in der Abhängigkeit<br />
vomAnschutz-Imperium gilt.<br />
Mangel an Cracks<br />
In Berlin findet Aubin eine Mannschaft<br />
im Umbruch vor, eine Mannschaft,<br />
die zuletzt letztlich weit davon<br />
entfernt war, den Ansprüchen der<br />
Fans gerecht werden zu können. Es<br />
mangelte an Cracks, mit denen man<br />
sich identifizieren kann. An Persönlichkeiten,<br />
deren Wirkung über das<br />
Oval hinausgeht. Als Trainer in Zürich<br />
wurde Aubin von einem Schweizer<br />
Journalisten mal gefragt, was aus seiner<br />
Sicht einen guten Spieler ausmacht.<br />
Aubins Antwort lautete: „Ein<br />
guter Eishockeyspieler ist ein Spieler,<br />
der immer alles für seine Mannschaft<br />
tut. Undeiner,der jedenTagalles dafür<br />
tut, um ein besserer Spieler zu werden.<br />
Ich habe den größten Respekt vor<br />
Spielern, die richtige Mannschaftsspieler<br />
sind.“<br />
Und ein guter Eisbären-Trainer,<br />
um dies fortzusetzen, ist ein Trainer,<br />
der Spieler zu Mannschaftsspielern<br />
macht und aus diesen Mannschaftsspielern<br />
eine Mannschaft macht, auf<br />
die die Fans stolz sein können.<br />
Beim Spatenstich zum Bau der DFB-Akademie gibt es neben Wurst und Sekt vor allem eins: Selbstkritik der Verbandsoberen<br />
VonFrank Hellmann, Frankfurta.M.<br />
Ander Treppe zur Pommes- und<br />
Würstchenbude hatte sich abseits<br />
der gewaltigen Baugrube schon eine<br />
lange Schlange gebildet, da standen<br />
viele Sektgläser noch immer unberührt<br />
auf den weißen Stehtischen<br />
herum. Fast die Hälfte der mehr als<br />
400 Männer und Frauen umfassenden<br />
Belegschaft aus dem Deutschen Fußball-Bund<br />
(DFB) hatte den kurzenWeg<br />
aus der alten Zentrale in die Otto-<br />
Fleck-Schneise rüber zur neuen Heimat<br />
offenbar mit mehr Hunger als<br />
Durst angetreten, um einem Meilenstein<br />
zur Erneuerung beizuwohnen:<br />
dem herbeigesehnten Spatenstich für<br />
die neue Akademie auf dem großen<br />
Grünareal zwischen Kennedyallee<br />
und Schwarzwaldstraße; das zweite<br />
„Leuchtturmprojekt“ neben der Ausrichtung<br />
der EM 2024.<br />
Im Beisein vonOberbürgermeister<br />
Peter Feldmann griffen alle hochrangigen<br />
Funktionäre inklusive Bundestrainerin<br />
Martina Voss-Tecklenburg –<br />
Bundestrainer Joachim Löw pflegt solche<br />
Pflichttermine auszulassen –am<br />
Freitag gemeinsam zur Schaufel, um<br />
„nach vielen Irrungen und kleinen<br />
Wirrungen“ (Feldmann) bis zu diesem<br />
mehrfach verschobenen Termin ein<br />
hübsches Motiv zu liefern.<br />
Erste Schaufelerfahrung: DFB-Sportdirektor Bierhoff und Generalsekretär Curtius.<br />
DPA<br />
nerte,wie er vorelf Jahren dem einstigen<br />
Präsidenten Theo Zwanziger auf<br />
einer Autofahrt mit dem Ansinnen<br />
konfrontierte,man könne doch neben<br />
der Frankfurter Arena ein neues Verwaltungsgebäude<br />
und Museum errichten.<br />
Damals galt der Nationalmannschaftsmanager<br />
als Spinner.<br />
Jetzt wird alles ungefähr zehnmal<br />
größer und fünfmal teurer umgesetzt.<br />
Gleichwohl sollen die vom eigenen<br />
Bundestag einstimmig abgesegneten<br />
150 Millionen Euro Baukosten gut angelegtes<br />
Geld sein, um den deutschen<br />
Fußball „mit einer zentralen Dienststelle<br />
für Profis und Amateure“ (Vize-<br />
Auf dem Gelände der ehemaligen<br />
Galopprennbahn entsteht bis 2021<br />
nun nicht weniger als„ein Harvarddes<br />
deutschen Fußballs“, wie es Oliver<br />
Bierhoff nennt. „In der Vergangenheit<br />
hatten die anderen Nationen starkauf<br />
uns geschaut. Mit ihrer Neugier und<br />
ihrem Biss sind sie ein Tick voran. Jetzt<br />
wollen wir wieder weltweite Maßstäbe<br />
setzen“, erklärte der zuständige DFB-<br />
Direktor. Die kickende Elite von der<br />
U15-bis zur A-Nationalmannschaft<br />
soll nach französisch-englisch-belgischem<br />
Vorbild auch auf deutschem<br />
Boden beste Rahmenbedingungen<br />
vorfinden. Wobei Bierhoff daran erinpräsident<br />
Rainer Koch) wieder aufVordermann<br />
zu bringen. Für seine Verhältnisse<br />
prägnant wie selten fasste<br />
der mit Koch als Interimspräsident tätige<br />
ReinhardRauball zusammen, was<br />
imVerband die vergangenen Jahreversäumt<br />
wurde: „Man muss ehrlich mit<br />
sich selbst sein. Wir haben es versäumt.<br />
Wir hätten das schon sehr viel<br />
früher starten sollen. Wir haben uns<br />
nach dem WM-Titel 2014 zu sehr ausgeruht.<br />
Im Erfolg werden die größten<br />
Fehler gemacht. Wir haben die Engländer<br />
gar nicht beachtet, wie sie mit<br />
ihren Jugendmannschaften an uns<br />
vorbeigerannt sind“, stellte Rauball<br />
fest.„Auch Frankreich hat uns im Griff,<br />
deshalb sind so viele französische<br />
Spieler in der Bundesliga.“ Es gilt also<br />
rasch„die Lücke zu schließen“, wie der<br />
Sportliche Leiter Joti Chatzialexiou betonte,<br />
der mit Akademieleiter Tobias<br />
Haupt den vielleicht wichtigsten Verbündeten<br />
Bierhoffs gibt.<br />
Verzögerungen soll es ab sofort<br />
keine mehr geben. Punktgenau zum<br />
nächsten DFB-Bundestag Ende September<br />
in Frankfurt ist übrigens die<br />
Grundsteinlegung geplant. Dann wird<br />
nebenbei mal wieder ein neuer Präsident<br />
gekürt. Noch so eine Dauerbaustelle,<br />
über die am Freitag jedoch allenfalls<br />
in der Wartereihe vorder Bratwurstausgabe<br />
getuschelt wurde.<br />
Heimvorteil<br />
in der<br />
Fremde<br />
Frankfurt spekuliert aufs<br />
Finale der Europa League<br />
VonPatrick Berger,Frankfurta.M.<br />
Sie waren sich schon weit vorSpielende<br />
einig: So etwas haben sie<br />
noch nicht erlebt. Die Stimmung<br />
beim 1:1 (1:1) im Halbfinale-Hinspiel<br />
der Europa League zwischen<br />
Eintracht Frankfurt und dem FC<br />
Chelsea brachte auch die erfahrensten<br />
englischen Reporter zum Staunen.<br />
Vordem Anpfiff am Donnerstagabend<br />
hatten die 48 000 Zuschauer<br />
die Frankfurter Arena in ein<br />
schwarz-weißes Fahnenmeer verwandelt.<br />
In der Nordwestkurve ließen<br />
sie eine riesige Blockfahne runter,<br />
auf denen die einzelnen Banner<br />
der Fan- und Ultragruppierungen<br />
von Eintracht Frankfurt zu sehen<br />
waren. „Ich hatte beim Einlaufen am<br />
ganzen Körper Gänsehaut“, gestand<br />
Kapitän David Abraham. UndDanny<br />
da Costa ergänzte:„UnsereFans sind<br />
unglaublich, das war total geil.“<br />
Die Fans haben einen nicht ganz<br />
unerheblichen Anteil daran, dass<br />
Eintracht Frankfurt in dieser Europa-League-Saison<br />
unbesiegt<br />
bleibt, zudem alle Chancen auf das<br />
Erreichen des Endspiels am 29. Mai<br />
in Baku/Aserbaidschan hat. Das 1:1<br />
gegen Chelsea ist nicht die bequemste<br />
Ausgangslage, „aber auch<br />
nicht so schlecht“, wie Gelson Fernandes<br />
fand. „Wir leben noch“,<br />
meinte der Schweizer. ImRückspiel<br />
am Donnerstag an der Stamford<br />
Bridge (21 Uhr/RTL) wollen die<br />
Frankfurter das kaum für möglich<br />
Gehaltene möglich machen.<br />
Hinterseer nervt Giroud<br />
„Wir haben ein richtiges Topspiel abgeliefertund<br />
jeden Zweikampf angenommen“,<br />
sagte Abwehrspieler<br />
Martin Hinteregger, der Chelseas<br />
Olivier Giroud, mit zehn Toren der<br />
beste Schütze im Wettbewerb,<br />
mächtig auf die Nerven ging. „In<br />
London müssen wir Tore schießen.<br />
Dass wir das können, haben wir oft<br />
genug bewiesen.“<br />
Wunderschönes Kopfballtor:<br />
Frankfurts Luka Jovic.<br />
DPA/ANSPACH<br />
Auch am Donnerstagabend.<br />
Nach 23 Minuten ging Frankfurt<br />
durch einen Flugkopfball von Luka<br />
Jovic in Führung –eswar das neunte<br />
Torinder Europa League für den Serben.<br />
Chelsea, das ohne Eden Hazard<br />
startete, schien anfänglich verwundert<br />
von der Wucht der Eintracht<br />
und wohl auch von der Atmosphäre<br />
zu sein. Kurz vor der Pause kam<br />
Chelsea aber zum verdienten 1:1<br />
durch Pedro. „Wir sind immer noch<br />
im Spiel“, sagte Mijat Gacinovic, der<br />
in der 42. Minute sogar die Möglichkeit<br />
hatte,das 2:0 zu erzielen.<br />
Am Donnerstag in London kann<br />
Eintracht-Trainer Adi Hütter wieder<br />
auf Ante Rebic zurückgreifen. Der<br />
war im Hinspiel gelbgesperrt. Stürmer<br />
Sebastién Haller könnte nach<br />
Problemen mit der Bauchmuskulatur<br />
wieder mitwirken. „Ich würde<br />
nicht ausschließen, dass er zurückkehrt“,<br />
sagte der Coach vielversprechend.<br />
Frankfurter Fans werden auf<br />
jeden Fall in London sein. Die Eintracht<br />
erwartet mehr als 4000 Anhänger.<br />
„Wir haben überall ein<br />
Heimspiel“, sagt Gacinovic. Und sicher<br />
werden am Donnerstag die<br />
englischen Reporter wieder staunen.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 23<br />
· ·<br />
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Sport<br />
Beinahe wütend<br />
Im Endspurt um den Aufstieg in die Bundesliga muss Unions Stürmer Sebastian Polter mit der Reservistenrolle vorlieb nehmen. Und er hat schwer damit zu kämpfen<br />
VonMax Ohlert<br />
Eine frische Frühlingsbrise<br />
peitscht Sebastian Polter<br />
ins Gesicht, als er auf dem<br />
Trainingsgelände des 1. FC<br />
Union beim Torschusstraining Ball<br />
um Ball ins Netz versenkt. Er muss<br />
das Gesicht zusammenkneifen und<br />
sieht so für den Moment beinahe<br />
wütend aus.Dann saust der nächste<br />
Ball ins Netz und die Miene des Stürmers<br />
hellt sich wieder auf.<br />
Freilich nur die Momentaufnahme<br />
eines beliebigen Trainingstages,<br />
doch tatsächlich ist es kaum zu<br />
glauben, dass der 28-Jährige dieser<br />
Tage so richtig zufrieden mit seiner<br />
Rolle bei den Köpenickernist. Voreiner<br />
Woche, im vorentscheidenden<br />
Saisonspiel gegen den Hamburger<br />
SV, hatte Unions Trainer Urs Fischer<br />
den Stürmerstar überraschend aus<br />
taktischen Gründen auf die Bank beordert,<br />
stattdessen auf Sebastian Andersson<br />
und Suleiman Abdullahi in<br />
der Doppelspitzevertraut.<br />
„Sebastian hat uns als Einwechsler<br />
doch trotzdem geholfen und das<br />
entscheidende 2:0 von Grischa Prömel<br />
schön eingeleitet“, versuchte Fischer<br />
die Situation im Nachgang diplomatisch<br />
zu formulieren. Doch jeder,der<br />
Sebastian Polter in seinen 88<br />
Pflichtspielen für den 1. FC Union erlebt<br />
hat, weiß, dass ein solches<br />
Match genau die Herausforderung<br />
ist, in der er stets zur Höchstform<br />
aufläuft. Der 1,92-Meter-Mann ist<br />
keiner, der unter Druck zusammenfällt.<br />
Er ist seit jeher der Spieler, der<br />
Ungeliebte Rolle: Sebastian Polter bereitet sich auf seinen Einsatz als Einwechselspieler vor.<br />
gerade in entscheidenden Situationen<br />
Feuer fängt und dieses an seine<br />
Mitspieler weitergibt. EinVornewegmarschierer,<br />
der seinen bulligen<br />
Körper wie einen Rammbock in die<br />
Schlacht wirft und dabei doch so geschmeidig<br />
mit dem Ball umgeht. Dafür<br />
hat Union den Wilhelmshavener<br />
im Winter 2017 für 1,6 Millionen<br />
Euro aus London zurückgeholt, zusätzlich<br />
zu dem Versprechen von 14<br />
Toren, die Polter bei seinem ersten<br />
Gastspiel in Köpenick 2014/15 in 29<br />
Partien erzielt hatte.<br />
Seither hatte der Stürmer nur einen<br />
Aussetzer.Am28. April2017 trat<br />
er im Spiel gegen den SV Sandhausen<br />
beim Stand von2:0 für Union gegen<br />
seinen Gegenspieler Tim Knipping<br />
nach, flog vomPlatz und wurde<br />
für zwei der verbleibenden drei Saisonspiele<br />
gesperrt. Die Mannschaft<br />
verlor ohne ihn beide Partien und<br />
verspielte den Aufstieg im Endspurt.<br />
Umso mehr wollte Polter diese<br />
Scharte in der laufenden Saison auswetzen,<br />
sein Team als Anführer endlich<br />
dahin schießen, wo auch er mit<br />
seinen Qualitäten hingehört: in die<br />
Bundesliga. Unermüdlich arbeitete<br />
OTTMAR WINTER<br />
er deshalb nach seinem, am 2. März<br />
2018 erlittenen Achillessehnenriss an<br />
der Rückkehr, steuerte inseinem 14-<br />
Minuten-Comeback gegen Holstein<br />
Kiel gleich die Vorlage zum späten 1:0<br />
bei und erzielte das entscheidende<br />
2:0 Sekunden vor Schluss selbst per<br />
Fallrückzieher. Einige Wochen später<br />
waren es seine zwei Treffer, die das<br />
ungleiche Pokalspiel gegen Borussia<br />
Dortmund in dieVerlängerung zwangen,<br />
beim 4:0 gegen Fürth schoss er<br />
seine Unioner mit einem weiteren<br />
Doppelpack zum ersten Ligasieg<br />
nach fünf Spielen. Und als ihn ein<br />
Mittelfußbruch für den Großteil der<br />
Rückrunde wieder außer Gefecht<br />
setzte, kämpfte er sich erneut akribisch<br />
zurück. Alles für Union.<br />
Brechstange statt Startelf<br />
Doch vollends überzeugt war Trainer<br />
Fischer trotzdem nicht. Der Schweizer<br />
nutzte den dominanten Stil seines<br />
Stürmers zuletzt gerne als Brechstange<br />
im fortgeschrittenen Spielverlauf,<br />
setzte in offenen Spielen, wie<br />
gegen den HSV aber lieber auf die<br />
kontrollierte Spielweise von Sebastian<br />
Andersson. „Polter ist nicht der<br />
Einzige, der im Moment gerne von<br />
Beginn an spielen möchte. Damüssen<br />
wir aber alle unsere persönlichen<br />
Befindlichkeiten hintenanstellen“,<br />
so der Schweizer trocken.<br />
Doch: Kein Unioner weist ein<br />
solch hochwertiges Gesamtpaket aus<br />
Qualität, Mentalität und Vereinsliebe<br />
auf, wie der 28-Jährige, der schon<br />
2017 in einem Interview mit Transfermarkt.de<br />
schwärmte: „Wir alle würden<br />
in die Klub-Historie eingehen,<br />
wenn wirden Aufstieg schaffen.“ Wie<br />
gern würde Sebastian Polter seinen<br />
Beitrag dazu auf dem Rasenleisten…<br />
Max Ohlert<br />
wünscht Polter das Siegtor<br />
gegenDarmstadt.<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 24<br />
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Sport<br />
Tiefenrausch<br />
Wann eigentlich kippte Herthas Saison ins Negative? Im Hinspiel gegen Stuttgart.<br />
Das Rückspiel bietet nun die erste Gelegenheit, sich doch noch positiv in den Sommer zu verabschieden<br />
VonPaul Linke<br />
Torfür den LSD Stuttgart! Zuvor hatte Mario Gomez 683 Minuten lang nicht getroffen, doch dann warimvergangenen Dezember Hertha zu Gast.<br />
IMAGI IMAGES/ROBIN RUDEL<br />
Wer nur diese eine Szene<br />
sucht, in der die Saison<br />
vonHertha BSC zu<br />
kippen begann, sollte<br />
sich noch einmal das Hinspiel gegen<br />
den VfB Stuttgart anschauen und<br />
gleich mal in die 64. Spielminute vorspulen.<br />
Da ist dann also Marvin Plattenhardt<br />
auf der linken Abwehrseite,<br />
und es wäre sicherlich eine bessere<br />
Idee gewesen, wenn er Ansastasios<br />
Donis etwas mehr bedrängt hätte;<br />
hat er aber nicht. Denn so segelte die<br />
Flanke auf den zweiten Pfosten, wo<br />
Valentino Lazaro sicherlich etwas<br />
mehr Nähe hätte suchen können zu<br />
Gonzalo Castro; hat er aber nicht.<br />
Denn so durfte der Stuttgarter quer<br />
in die Mitte köpfen, wo Fabian Lustenberger<br />
und Jordan Torunarigha sicherlich<br />
ihreÜberzahl hätten besser<br />
nutzen können; haben sie aber auch<br />
nicht. Undsodurfte dann MarioGomez<br />
den Ausgleichstreffer erzielen.<br />
Aufden Videowürfeln im Stadion erschien<br />
ein psychodelisches Bild: Tor<br />
für den LSD Stuttgart!<br />
Bevor die Saison kippte, drehte<br />
sich auch das Spiel, ein paar Minuten<br />
später fiel ja der Siegtreffer –für<br />
die nach damals fünfzehn Spieltagen<br />
mit Abstand torärmste Mannschaft<br />
der Bundesliga. Wieder war es Gomez,<br />
der eine Lücke fand, wo eigentlich<br />
keine hätte sein müssen; jener<br />
Gomezübrigens,der sich vordiesem<br />
Spiel 619 Minuten lang auf Vorbeischüsse<br />
spezialisiert hatte. Lustenberger<br />
sagte: „Es gab in meiner Zeit<br />
bei Hertha sicherlich einige unnötige<br />
Niederlagen, aber diese zählt zu<br />
den unnötigsten.“<br />
Pal Dardai war angemessen enttäuscht<br />
darüber, dass seine Mannschaft,<br />
die Mitte Dezember noch mit<br />
vier Punkten Rückstand auf den FC<br />
Bayern Platz sechs belegte, nach einer<br />
so überlegen geführten ersten<br />
Halbzeit jegliche Kontrolle über Ball,<br />
Gegner und die eigenen Nerven verlor.<br />
Und wieder bestätigte sich das<br />
Vorurteil, das besagt: Wenn Hertha<br />
einen Sieg braucht, um mal so richtig<br />
oben anzugreifen, dann folgt meist<br />
eine Niederlage. Dardai vermutete:<br />
„Vielleicht waren die letzten Siege<br />
ein bisschen zu viel für uns,vielleicht<br />
waren wir einen Tick zu zufrieden.“<br />
Wasmacht die Trainersuche?<br />
An diesem Sonnabend um halb vier<br />
spielt Hertha wieder gegen Stuttgart<br />
und von Zufriedenheit ist in Berlin<br />
längst keine Rede mehr. Drei Wochen<br />
vor dem Saisonende, nach zuletzt<br />
vier Niederlagen und zwei Unentschieden<br />
in Serie, nach drei Spielen<br />
ohne Torerfolg, geht es für Hertha<br />
darum, sich mit Anstand in den<br />
Sommer zu verabschieden. Salomon<br />
Kalou sagt jedenfalls: „Je erfolgreicher<br />
wir die Saison beenden, desto<br />
leichter wird es eine neue Mannschaft<br />
aufzubauen und locker in die<br />
nächste Vorbereitung zu starten.“<br />
Aber wie soll das bloß gelingen? „Wir<br />
brauchen Flanken“, sagte Dardai,<br />
„wir brauchen mehr einfache Spielzüge,nicht<br />
immer kompliziert.“<br />
Wenn das Komplizierte ganz einfach<br />
aussieht, dann ist meist Hinrunde<br />
und Hertha steht eher oben in<br />
der Tabelle. Sowar es immer unter<br />
Dardai. Warum es danach immer<br />
Der Zusammenbruch: Fabian Lustenberger und Valentino Lazaro<br />
„Es gab in meiner Zeit bei Hertha<br />
sicherlich einige unnötige Niederlagen,<br />
aber diese zählt<br />
zu den unnötigsten.“<br />
Fabian Lustenberger nach der Hinspielniederlage (1:2) gegen Stuttgart<br />
im vergangenen Dezember.<br />
eher nach unten ging, ist eine Frage,<br />
die sich der neue Trainer bestimmt<br />
stellen wird. Undwenn wir doch gerade<br />
bei dem Thema sind, gibt es eigentlich<br />
etwas Neues bei der Suche,<br />
Herr Preetz? Bruno Labbadia, David<br />
Wagner oder der unsichtbareDritte –<br />
wer wird esnun? Auf dem Trainermarkt<br />
scheinen zurzeit alle sehr aufgeregt<br />
zu sein. „Wir müssen erst mal<br />
IMAGO IMAGES<br />
definieren, wer aufgeregt ist“, sagte<br />
der Manager.„Ich bin ruhig, ich bin<br />
nicht aufgeregt.“<br />
Es gab in dieser Saison aber noch<br />
eine zweite Abwärtstendenz, und<br />
auch da eignet sich das Hinspiel gegen<br />
Stuttgartals Referenzpunkt. Wären<br />
alle bisherigen Spiele bereits<br />
nach der ersten Hälfte zu Ende gegangen,<br />
würde Hertha Platz sieben<br />
belegen; nur Zwölfter müsste der<br />
Klub nach dem Wiederanpfiff sein.<br />
Die Differenz in Punkten ausgedrückt:<br />
zehn. Zudem verstärken zwei<br />
andere Statistiken den Verdacht,<br />
dass Hertha stark anfängt, aber stärker<br />
abbaut: Nur Hannover 96(fünf)<br />
hat weniger Tore in der Schlussviertelstunde<br />
plus X erzielt als Hertha<br />
(sieben), und nur der FC Schalke<br />
(fünf) hat mehr Gegentore in der<br />
Nachspielzeit kassiert als Dardais<br />
Mannschaft (vier), die ja eigentlich<br />
mal den Ruf hatte, Kraft und Kondition<br />
bis zum Anschlag zu tanken. Für<br />
das Heimspiel gegen Stuttgart versprach<br />
der Trainer: „Wir wollen unseren<br />
eigenen Willen durchziehen.“<br />
Diesmal bis zum Schluss.Denn Hertha<br />
soll im Saisonfinale eine (für die<br />
Gegner) „unangenehmere“ Mannschaft<br />
werden und vorallem„gefährlicher“<br />
(vor dem anderen Tor).<br />
Werspielt im Sturm?<br />
DieNullnummer in Frankfurtvor einer<br />
Woche hat Dardai ein bisschen<br />
Mut gemacht, weil er durchaus<br />
Chancen gezählt hatte: „Nicht eine,<br />
nicht zwei, sondern mehrere.“ Und<br />
auch im Training gab es viele Szenen,<br />
die darauf schließen lassen, dass<br />
Hertha diese Chancen auch in Tore<br />
verwandeln kann. „Wahrscheinlich<br />
müssen die Netze ausgewechselt<br />
werden“, sagte Dardai, „wir haben<br />
sie kaputtgeschossen.“ Nur mal so:<br />
MarioGomez hatzuletzt vor336 Minuten<br />
für Stuttgartgetroffen.<br />
Davie Selke wartet etwas länger<br />
auf ein Tor, 620 Minuten sind es,und<br />
es war schon erstaunlich, dass er in<br />
den vergangenen beiden Spielen zunächst<br />
den Bankplatz zugewiesen<br />
bekommen hatte. Dardai setzt nun<br />
mal am liebsten auf den Einmannsturm,<br />
und in Hannover und gegen<br />
Frankfurtwar es Vedad Ibisevic, dem<br />
der Trainer vertraute. Der Kapitän<br />
hatte davor drei Spiele lang gefehlt,<br />
nach einem rotwürdigen Kopfballwurf<br />
gegen Dortmunds Torwart Roman<br />
Bürki. Selke ist einfach zu anständig,<br />
um sich über die Degradierung<br />
zu beschweren. Unddawir gerade<br />
beidem Thema sind, verlängert<br />
Ibisevic bald seinen auslaufenden<br />
Vertrag, Herr Preetz? „Die Gespräche<br />
laufen mit dem Ziel, dass er hier weiterspielen<br />
soll“, sagte der Manager:<br />
„Status: unaufgeregt, noch.“<br />
Dass zwei Stürmer automatisch<br />
mehr Torgefahr bedeuten, ist nur die<br />
halbe Wahrheit, eine, die gern von<br />
Fans und Reporternverkündet wird.<br />
Ein Trainer wie Dardai sieht das natürlich<br />
halb anders, bei seinem bevorzugten<br />
4-2-3-1 haben die Flügelspieler<br />
eine Teilverantwortung vor<br />
dem Tor. Dardai sagte: „Wir hatten<br />
immer genug Angreifer auf dem<br />
Platz.“ Zum Beispiel im Hinspiel gegen<br />
Stuttgart, als Selke und Ibisevic<br />
in der Startelf standen. Zunächst<br />
noch funktionierte das Zusammenspiel<br />
zweier Stürmer vorzüglich.<br />
Doch dann kam die zweite Halbzeit<br />
und alles begann zu kippen.<br />
Paul Linke<br />
stellt sich auf eine stürmische<br />
erste Halbzeit ein.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 25 **<br />
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Feuilleton<br />
Claus Löser über die<br />
Retrospektive „Commedia<br />
all’italiana“<br />
Seite 28<br />
„Eigentum verpflichtet. “<br />
Harry Nutt denkt über Geschichte und Aktualität des Grundgesetzes nach Seite 26 und 27<br />
„Gundermann“ im Glück: Regisseur Andreas Dresen (l.) und Hauptdarsteller Alexander Scheer durften jubeln. BERLINER ZEITUNG/CHRISTIAN SCHULZ (3)<br />
Es kam alles so, wie es zu erwarten<br />
war. Wer auf die<br />
Preisträger der diesjährigen<br />
Lolas gewettet hätte,<br />
wäremit leeren Taschen nach Hause<br />
gegangen. An Andreas Dresens<br />
„Gundermann“ führte an diesem<br />
Abend nichts vorbei, und das ist<br />
umso erstaunlicher,dader Regisseur<br />
im Sommer noch unsicher war, ob<br />
sich neben den Fans des Liedermachers<br />
überhaupt jemand für diesen<br />
singenden Baggerfahrer aus der Lausitz<br />
interessieren würde, der auch<br />
noch IM gewesen ist.<br />
Nun wurde das Team mit sechs<br />
Lolas belohnt, nicht zuletzt für die<br />
Ausdauer, mit denen es an diesem<br />
Projekt gearbeitet hatte. Zwölf Jahre<br />
mussten vergehen, ehe Gundermanns<br />
Geschichte in Kino kam, die<br />
Finanzierung war immer wieder<br />
auch an den Vorbehalten gegen die<br />
Hauptfigur gescheitert. Einen inoffiziellen<br />
Mitarbeiter der Staatssicherheit<br />
mochten sich die Geldgeber<br />
nicht als Helden vorstellen. Aber das<br />
ist er ja eben nicht: ein Held. Für ihre<br />
differenzierte Beschreibung von<br />
Gundermanns letztlich gescheitertem<br />
Lebensentwurfwurde die Drehbuchautorin<br />
Laila Stieler ebenfalls<br />
mit einer Lola geehrt. Und der<br />
Hauptpreis für Alexander Scheer war<br />
auch keine Überraschung. Siegesgewiss<br />
hatte der Schauspieler den Roten<br />
Teppich abgeschritten, mit dem<br />
Gundermann-Schutzhelm aus dem<br />
Film auf dem Kopf. Die Charakterisierung<br />
seiner Rolle brachte er auf<br />
drei Worte: Nase,Brille,Zähne.<br />
Kompliment vonder Kollegin<br />
Andreas Dresen bedankte sich für<br />
die Auszeichnung auf seine herzliche<br />
und immer auch über sich selbst<br />
hinausblickende Art: „Es werden<br />
sich viele Menschen im Osten<br />
freuen, dass wir jetzt andere Geschichten<br />
erzählen können, nicht<br />
nur über Opfer oder Täter, sondern<br />
auch das Dazwischen.“ Ein schönes<br />
Kompliment bekam er von der<br />
Schauspielerin Ursula Werner, mit<br />
Gundermann räumt ab<br />
Der Film über den DDR-Liedermacher und Baggerfahrer ist der große Gewinner<br />
der diesjährigen Filmpreisverleihung<br />
der er vor zehn Jahren „Wolke 9“ gedreht<br />
hatte: „Eine aufrichtige Verständigung<br />
über Lebenshaltungen<br />
durch die Kunst. So bist Du,Andy.“<br />
Und sonst? Suanne Wolff bekam<br />
verdientermaßen die Lola als beste<br />
Hauptdarstellerin in dem beklemmenden<br />
Flüchtlingsdrama „Styx“,<br />
das ebenso verdient auch mit der Lola<br />
in Silber geehrtwurde,als zweitbester<br />
Film, wenn man so will. Bronze ging<br />
an „Der Junge muss an die frische<br />
Luft“. Auffällig, dass der künstlerisch<br />
ambitionierteste Film, Christian Petzolds„Tansit“,<br />
leer ausging.<br />
Nicht immer ganz pointensicher<br />
moderiert von der Schauspielerin<br />
Désirée Nosbusch und ihrem Kollegen<br />
Tedros Teclebrhan lobpreiste<br />
sich die vierstündige Gala durch die<br />
diversen Kategorien. Kostüm, Szene,<br />
Maske, Musik und alles, was einen<br />
Film zu einem Wunder macht. Ganz<br />
klar,dass in den vielen Reden auf der<br />
Bühne so oft das Wort wunderbar<br />
fiel, eigentlich in jeder.<br />
Für die Tränen war in diesem Jahr<br />
Luise Heyer zuständig, die sich den<br />
Preis als beste Nebendarstellerin in<br />
dem Film „Der Junge muss an die frische<br />
Luft“ verdient hat und die völlige<br />
Überwältigung auf ihre unübersehbar<br />
freudige Erwartung zurückführte:<br />
„Ich glaube meine Hormone<br />
spielen gerade verrückt“. Sie hätte<br />
auch einen Preis für das schönste<br />
Umstandskleid verdient gehabt.<br />
Zuvor hatte Caroline Link eine<br />
Lola für den besucherstärksten Film<br />
Der deutsche Filmpreis ist<br />
mit drei Millionen Euro Preisgeld<br />
die höchstdotierte Kulturauszeichnung<br />
in Deutschland.<br />
Die Lola in Gold für den<br />
besten Spielfilm ist mit<br />
500 000 Euro verbunden.<br />
Bester Spielfilm<br />
„Gundermann“<br />
Beste Regie<br />
Andreas Dresen<br />
(„Gundermann“)<br />
Beste weiblicheHauptrolle<br />
Suanne Wolff („Styx“)<br />
Beste männliche Hauptrolle<br />
Alexander Scheer<br />
(„Gundermann“)<br />
VonFrank Junghänel<br />
DIE PREISTRÄGER<br />
Margarethe von Trotta,<br />
geehrtfürsLebenswerk<br />
Susanne Wolff,<br />
beste Hauptdarstellerin<br />
Beste weibliche Nebenrolle<br />
Luise Heyer(„Der Junge<br />
muss an die frische Luft“)<br />
Beste männliche Nebenrolle<br />
Alexander Fehling<br />
(„Das Ende der Wahrheit“)<br />
Bestes Drehbuch:<br />
LailaStieler („Gundermann“)<br />
Bester Kinderfilm:<br />
„Rocca verändertdie Welt“<br />
Besucherstärkster Film:<br />
„Der Jungemuss an die<br />
frische Luft“<br />
Ehrenpreis für herausragende<br />
Verdienste:<br />
Margarethe vonTrotta<br />
entgegennehmen dürfen. 3,6 Millionen<br />
Menschen ließen sich bisher<br />
von ihrem Film „Der Junge muss an<br />
die frische Luft“ unterhalten und zu<br />
Tränen rühren. Überreicht wurde ihr<br />
der Preis von Hape Kerkeling, auf<br />
dessen Kindheitserinnerungen die<br />
Geschichte beruht. „Es geht um Respekt“,<br />
sagte Kerkeling in seiner Laudatio.Respekt<br />
vorAndersfühlenden,<br />
Andersglaubenden, Andersaussehenden.<br />
Der Ehrenpreis der Filmakademie<br />
ging in diesem Jahr an die Regisseurin<br />
Margarethe von Trotta, auf<br />
ebenso kluge wie charmante und<br />
sehr persönliche Weise gewürdigt<br />
vonihrer Freundin Katja Riemann.<br />
Margarethe von Trotta erinnerte<br />
an ihre Anfänge in dem Beruf: „Das<br />
Wichtigste ist die Unterstützung<br />
beim ersten Film. Wie viele hören<br />
gleich wieder auf oder fangen gar<br />
nicht erst an.“ Sie erinnerte an eine<br />
Gemeinschaft junger Filmemacherinnen,<br />
die vor einem halben Jahrhundert<br />
angetreten waren, ihren<br />
Platz in der Branche einzufordern.<br />
„Wir haben damals um Sichtbarkeit<br />
kämpfen müssen. Jetzt sind wir endlich<br />
sichtbar.“<br />
Am Beginn der diesjährigen Verleihung<br />
stand der erste Auftritt des<br />
Schauspielers Ulrich Matthes in seiner<br />
neuen Funktion als Präsident der<br />
Deutschen Filmakademie. Ganz<br />
Gentleman widmete er seine Begrüßungsworte<br />
seiner Vorgängerin Iris<br />
Berben. Worte? Es war ein ganzer<br />
Song. Mit seiner umgedichteten Interpretation<br />
eines Klassikers in<br />
„That‘s why Iris is atramp“ hat sich<br />
der Theater- und Filmstar lässig für<br />
eine Drittkarriere als Frank-Sinatra-<br />
Double empfohlen. In seiner kleinen<br />
Ansprache an die versammelte Kollegenschaft<br />
formulierte er Ausschnitte<br />
aus seiner Agenda: Kämpferischer<br />
werden, tollkühner werden,<br />
subjektiver.„Schmeißt auch mal ein<br />
Vorurteil beiseite. Macht euch angreifbarer,werdet<br />
neugieriger.“<br />
Seine Forderung an die Politik,<br />
das Kino als Ort der kulturellen Bildung<br />
zu stärken, wurde flugs von<br />
Monika Grütters aufgegriffen, die ein<br />
Sofortprogramm für Kinos im ländlichen<br />
Raum ankündigte. Als hätten<br />
sie es abgesprochen. Besonders gern<br />
gehört wurde im Kreis der Filmleute<br />
ihre Nachricht: „Die Fördertöpfe<br />
sind so gut gefüllt wie nie und das<br />
sollen sie auch bleiben.“ Fragt sich<br />
eben nur, wer an die Töpfe rankommt.<br />
Insofern ist es interessant und<br />
auch bezeichnend, welche Filme an<br />
diesem Abend nicht zur Debatte<br />
standen. Da wäre etwa „In my<br />
Room“, Ulrich Köhlers poetische Vision<br />
über die Möglichkeiten und<br />
Grenzen der inneren Freiheit oder<br />
auch das radikal inszenierte „Wintermärchen“<br />
des Regisseurs Jan<br />
Bonny,der sich erbarmungslos in die<br />
Welt eins rechtsradikalen Mördertrios<br />
zoomt, ohne eine Erklärung für<br />
das Böse zu suchen. Zwei mutige,im<br />
besten Sinne eigenartige Filme, die<br />
zumindest eine Nominierung verdient<br />
gehabt hätten.<br />
Mutzum Experiment<br />
Der Deutsche Filmpreis ist ja keine<br />
reine Glamourveranstaltung, auch<br />
wenn dieVeranstalter wieder alles gegeben<br />
haben. Als Fördermittel der<br />
Kulturstaatsministerin sind die Preisgelder<br />
als Starthilfe für konkrete Folgeprojekte<br />
gedacht, und in diesem<br />
Kontext darfruhig auch mal das Wort<br />
Filmkunst fallen oder eben auch der<br />
Mut zum Experiment, den Monika<br />
Grütters sich eingangs gewünscht<br />
hatte. Bei allem Respekt, ein Buddymovie<br />
wie „25 Km/h“ ist prima Popcornkino,<br />
hat aber in der Kategorie<br />
„Bester Film“ wenig verloren. Die<br />
250 000 Euro, die allein eine Nominierung<br />
bringt, wären zum Beispiel<br />
bei der Debütantin EvaTrobisch („Alles<br />
ist gut“) besser aufgehoben.<br />
Keine Rolle gespielt hat übrigens<br />
auch Florian Henckel von Donnersmarck<br />
mit seinem von vielen Kritikern<br />
als anmaßend empfundenen<br />
Künstlerfilm „Werkohne Autor“, der<br />
ja immerhin einen Golden Globe gewonnen<br />
hat und vonden deutschen<br />
Filmvermarkternimmerhin ins Rennen<br />
um den Oscar geschickt wurde.
26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Feuilleton<br />
SONNTAGSKRIMI<br />
An<br />
der<br />
Front<br />
VonFrank Junghänel<br />
Den schönsten Satz sagt Robert<br />
Karowinder Mitte des Films zu<br />
Nina Rubin: „Vielleicht sind Sie ihm<br />
gerade zu gluckig.“ DieKommissarin<br />
ist sauer,weil sich ihr Sohn Tolja mit<br />
seinen Problemen lieber an den Kollegen<br />
gewandt hat als an seine wie<br />
immer überbesorgte Mutter. Und<br />
Probleme hat der Junge reichlich. Er<br />
macht gerade ein Einsatzpraktikum<br />
an der Front –bei der Schutzpolizei.<br />
Oder eben den Straßenbullen, wie<br />
sie sich selber nennen. Zu Beginn<br />
das filmvertraute Stadtbild: Dealer,<br />
böse Blicke, Nachtgestalten. Mitten<br />
unter ihnen drei Streifenpolizisten,<br />
die sehr unterschiedlich mit dieser<br />
angespannten Situation umgehen.<br />
Harald Stracke (Peter Trabner), steht<br />
die bevorstehende Frühverrentung<br />
ins Gesicht geschrieben, während<br />
sich Sandra und Tolja, die beiden<br />
jungen Polizisten an seiner Seite,mit<br />
schwarzem Humor durch ihre im<br />
Grunde aussichtslose Lage rappen.<br />
Wenig später ist Sandra tot, sie<br />
stirbt bei einer Routinekontrolle, zu<br />
der sie voneinem Nachbarngerufen<br />
worden sind, der sich über die laute<br />
Musik beschwert. Wassie nicht ahnen<br />
können: Die Wohnung ist ein<br />
Drogenlager.Oder hätten sie es doch<br />
ahnen können? Beider ersten Befragung<br />
verstrickt sich Azubi Tolja in<br />
Widersprüche. Als er nicht mehr<br />
weiter weiß, spricht er mit dem naturgemäß<br />
ungluckigen Karow.<br />
Polizeifilme, die sich mit den Verwerfungen<br />
innerhalb des Apparates<br />
befassen oder auch die angespannte<br />
Gemütslage der Burn-out-Beamten<br />
thematisieren, gab es im „Tatort“<br />
schon öfter. Christoph Darnstädt<br />
(Buch) und Christian von Castelberg<br />
(Regie) fügen dem Genreeine interessante<br />
Facette hinzu, indem sie sich<br />
vondem eingeführten Plot entfernen,<br />
ohne ihn aus dem Auge zu verlieren.<br />
Was als drogeninduzierter Straßenkrimi<br />
mit Clanhintergrund beginnt,<br />
wie man es inzwischen aus jeder<br />
zweiten Berlinserie kennt, wendet<br />
sich nach und nach zu einer familiärenTragödie<br />
–und auch wenn deren<br />
psychologische Unterfütterung nicht<br />
immer schlüssig wirkt, ist das Finale<br />
doch konsequent.<br />
Robert Karow hat übrigens nicht<br />
nur den schönsten Satz in diesem<br />
Film, sondern auch die beste Szene.<br />
Er fängt sich eine Ohrfeige.<br />
Tatort–Der gute Weg 20. 15 Uhr, ARD<br />
Nina Rubin (Meret Becker) und Sohn Tolja<br />
(Jonas Hämmerle, l.) mit RobertKarow<br />
(MarkWaschke) am Tatort RBB/STEFAN ERHARD<br />
TOP 10<br />
Donnerstag,2.Mai<br />
1 Euro-League, 1 RTL 6,27 25 %<br />
2 Euro-League, 2 RTL 5,67 18 %<br />
3 Tagesschau ARD 4,45 16 %<br />
4 Mit der Tür ins Haus ZDF 4,30 14 %<br />
5 Usedom-Krimi ARD 3,62 12 %<br />
6 heute ZDF 3,48 16 %<br />
7 heute-journal ZDF 3,47 12 %<br />
8 Wer weiß denn ...? ARD 3,34 20 %<br />
9 Notruf Hafenkante ZDF 3,21 12 %<br />
10 SOKOStuttgart ZDF 3,20 18 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />
I<br />
Einunvergessliches Bild aus den frühen<br />
80er-Jahren zeigt einen alten<br />
Mann, der eine Matratze inein von<br />
Studenten besetztes Haus trägt. Er<br />
blickt angestrengt, aber heiter und<br />
hält sich mehr an der Matratze fest,<br />
als dass er sie trägt. Der symbolischen<br />
Bedeutung seines Tuns schien<br />
er sich dabei sehr bewusst zu sein.<br />
Tatsächlich zogernicht wirklich in<br />
eines jener Mietshäuser in West-Berlin<br />
ein, derer sich zu der Zeit junge<br />
Menschen aus Protest gegen den<br />
mutwillig herbeigeführten Wohnungsleerstand<br />
bemächtigt hatten.<br />
Binnen weniger Monate waren die<br />
Hausbesetzer durch ihre Aktivitäten<br />
zu einer starken Protestbewegung<br />
angewachsen, an beinahe jedem<br />
Wochenende fanden Demonstrationen<br />
statt. Die Hausbesetzer erhielten<br />
rasch Zustimmung, und sie warenpolitisch<br />
erfolgreich. Manche erhielten<br />
vorübergehende Nutzungsverträge<br />
und die Parteien,<br />
insbesonderedie gerade erst ins <strong>Berliner</strong><br />
Abgeordnetenhaus eingezogene<br />
Alternative Liste, forcierten die<br />
Instandhaltung und Modernisierung<br />
von Wohnraum in der noch<br />
sichtbar von Kriegszerstörungen geprägten<br />
Stadt.<br />
Der alte Mann, der sich die Sache<br />
der jungen Leute zuEigen gemacht<br />
hatte,war kein Unbekannter.Erhieß<br />
Fritz Eberhardund hielt als Professor<br />
bis ins hohe Alter –erstarb 1982 mit<br />
85 Jahren –Lehrveranstaltungen am<br />
Institut für Publizistik an der Freien<br />
Universität Berlin ab. Fritz Eberhard<br />
hatte sich mit seinen Studenten solidarisch<br />
erklärt, und es schien für ihn<br />
eine Selbstverständlichkeit, im ausdrücklichen<br />
Bewusstsein des zivilen<br />
Ungehorsams Hausfriedensbruch zu<br />
begehen.<br />
Derdeutsche Rechtsstaat und wie<br />
er sich seit 1949 entwickelt hatte, lag<br />
ihm dabei besonders am Herzen.<br />
Fritz Eberhard hieß ursprünglich<br />
Adolf Arthur Egon Hellmuth Freiherr<br />
vonRauschenplat. DenNamen hatte<br />
er abgelegt, nachdem er als Widerstandskämpfer<br />
gegen das NS-Regime<br />
in den Untergrund gegangen und von<br />
London aus vor allem publizistisch<br />
tätig war. Bald nach Kriegsende<br />
kehrte er nach Deutschland zurück<br />
und wurde 1948 für die SPD Mitglied<br />
des Parlamentarischen Rates, jenem<br />
aus 61 Männern und vier Frauen bestehenden<br />
Gremium, das am 8. Mai<br />
1949 einen nach hartem Ringen abgeschlossenen<br />
Gesetzesentwurf vorlegte,<br />
der schließlich am 23. Mai als<br />
Grundgesetz der Bundesrepublik<br />
Deutschland beschlossen wurde. Bis<br />
auf Bayern stimmten zehn von elf<br />
Länderparlamenten zu.<br />
An die Szene mit Fritz Eberhard<br />
muss ich wieder denken, seit am Beispiel<br />
der Wohnungsbaugesellschaft<br />
Deutsche Wohnen in Berlin intensiv<br />
über das Für und Wider von Enteignungen<br />
debattiertwird. Schon möglich,<br />
dass sich der engagierte Professor<br />
auf die Seite der Befürworter dieses<br />
rabiaten verwaltungsrechtlichen<br />
Schrittes geschlagen hätte. „Weder<br />
Privateigentum noch Marktwirtschaft<br />
wurden im Grundgesetz heiliggesprochen“,<br />
lautete eine seiner<br />
Maximen. Das Grundgesetz stelle<br />
vielmehr Regeln für die Enteignung<br />
auf. Eberhard wusste, wovon er<br />
sprach, er hatte selbst an der Formulierung<br />
des Artikels mitgewirkt. Dabei<br />
ging es ihm insbesondere um<br />
eine Sozialpflichtigkeit des Eigentums,inArtikel<br />
14, Absatz 2heißt es:<br />
„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch<br />
soll zugleich dem Wohle der<br />
Allgemeinheit dienen.“<br />
Die Deutschen Wohnen und andere<br />
Großeigentümer werden bezichtigt,<br />
ihren Besitz vielfach zulasten<br />
der Mieter grob zu vernachlässigen<br />
und somit gegen das allgemein verpflichtende<br />
Prinzip des Grundgesetzes<br />
zuverstoßen. Die Zahl unzufriedener<br />
Mieter ist groß, und längst<br />
scheint der <strong>Berliner</strong> Immobilienmarkt<br />
zum Kampfplatz eines forcierten<br />
kapitalistischen Profitstrebens<br />
geworden zu sein, auf dem es nicht<br />
zuletzt um symbolische Raumgewinne<br />
geht.<br />
Die Befürworter von Enteignungen<br />
verweisen auf eine immer größer<br />
werdendeWohnungsnot und pochen<br />
auf eine konsequente Anwendung<br />
von Artikel 15 GG, in dem es heißt:<br />
„Grund und Boden, Naturschätze<br />
und Produktionsmittel können zum<br />
Zwecke der Vergesellschaftung durch<br />
ein Gesetz, das Art und Ausmaß der<br />
Entschädigung regelt, in Gemeineigentum<br />
oder in andere Formen der<br />
Gemeinwirtschaft überführt werden.“<br />
An dieser Stelle wird die Debatte<br />
nicht nur spannend, sondern auch<br />
kompliziert. Denn das Grundgesetz,<br />
das in den aktuellen Auseinandersetzungen<br />
gehisst wird wie eine triumphale<br />
Standarte, ist bei genauer<br />
Lesartweniger radikal, als es die starken<br />
Begriffe von Vergesellschaftung<br />
Die Eröffnung des Parlamentarischen<br />
Rates im September 1948<br />
Bei guter Verfassung<br />
Vor70Jahren entstand das Grundgesetz. Es wurde oft falsch verstanden und ist immer bedroht.<br />
Vier Szenen zu seiner Geschichte und Aktualität<br />
VonHarry Nutt<br />
Fritz Eberhard (1896–1982) gilt als einer<br />
der „Väter des Grundgesetzes“. DPA (2)<br />
„Weder<br />
Privateigentum<br />
noch<br />
Marktwirtschaft<br />
wurden im<br />
Grundgesetz<br />
heiliggesprochen.<br />
Das Grundgesetz<br />
stellt vielmehr<br />
Regeln für die<br />
Enteignung auf.“<br />
Fritz Eberhard,<br />
eines von 65Mitgliedern des<br />
Parlamentarischen Rates, über den<br />
gerade hoch aktuellen Artikel 14<br />
des Grundgesetzes.<br />
und Enteignung nahelegen, die zuletzt<br />
auch vom Juso-Vorsitzenden<br />
Kevin Kühnert als politische Kampfbegriffe<br />
mobilisiertworden sind.<br />
Das Grundgesetz sieht vielmehr<br />
Entschädigungen vor. Was weggenommen<br />
werden soll, muss auch bezahlt<br />
werden. Die Enteignung, die<br />
über das politische Verfahren eines<br />
Volksbegehrens erzwungen werden<br />
soll, hat einen hohen Preis, der am<br />
Ende der öffentlichen Hand in Rechnung<br />
gestellt werden wird. Die<br />
Enteignungsbefürworter treten in<br />
klassenkämpferischer Pose auf, aber<br />
letztlich erweisen sie sich als Propagandisten<br />
eines symbolischen Aktionismus,der<br />
bereits zu wissen vorgibt,<br />
werder Nutznießer sein wird. Kritiker<br />
aber wenden ein, dass die mit hohen<br />
Entschädigungssummen einhergehenden<br />
Enteignungen kaum zur<br />
Schaffung von dringend benötigtem<br />
Wohnraum beitragen werden.<br />
Mit starrem Blick aufs Grundgesetz<br />
jedenfalls ist nicht zu reparieren,<br />
was in der Gestaltung der <strong>Berliner</strong><br />
Lebensverhältnisse über Jahrzehnte<br />
versäumt wurde. Die Nöte am <strong>Berliner</strong><br />
Wohnungsmarkt haben auch<br />
historische Gründe, die keineswegs<br />
nur den kaltschnäuzigen Geschäften<br />
von Immobilienspekulanten anzulasten<br />
sind.<br />
Als geteilte Stadt war Berlin seit jeher<br />
ein Ort der ungewissen Zukunft.<br />
Viele kamen für den Moment und<br />
planten lieber nicht voraus. Außerdem<br />
galt es jungen Neuankömmlingen<br />
als unausgesprochenes Gebot,<br />
nicht spießig zu erscheinen. Der<br />
Mentalität der Häuslebauer, die sich<br />
in den Lebensläufen ihrer Elternverfestigt<br />
hatte, waren sie ja gerade erst<br />
entflohen. Das trug letztlich wohl<br />
auch dazu bei, dass die sogenannte<br />
Eigentumsquote in Berlin – in Ost<br />
und West aus unterschiedlichen<br />
Gründen –weit geringer als andernorts<br />
ist. Undsokam es allenfalls ansatzweise<br />
dazu, dass die Stadt und<br />
ihre Bewohner ein ausgeprägtes Bewusstsein<br />
für jenen Artikel im Grundgesetz<br />
entwickelten, der sie auf die<br />
Achtung des Gemeinwohls und die<br />
Pflege ihres Eigentums verpflichtete.<br />
II<br />
„Mutter Mathilde“ heißt ein 1972 erschienenes<br />
Album des Liedermachers<br />
Franz-Josef Degenhardt, durch<br />
das ich mich über den popkulturel-<br />
lem Umweg erstmals mit einem<br />
Grundrecht vertraut machte.Esging<br />
dabei um die Frage, obich nach erfolgter<br />
Musterung meinen Wehrdienst<br />
bei der Bundeswehr ableisten<br />
oder stattdessen den Kriegsdienst<br />
verweigern solle. Degenhardts<br />
dringlich-monotoner Sprechgesang<br />
in dem Stück „Befragung eines<br />
Kriegsdienstverweigerers“ war dabei<br />
eine musikalische Entscheidungshilfe.<br />
Der Sänger karikiert darin das<br />
Verfahren der Gewissensprüfung,<br />
die der Gesetzgeber vordie Möglichkeit<br />
gesetzt hatte, statt des Wehrdienstes<br />
an der Waffe einen zivilen<br />
Ersatzdienst zu leisten. Degenhardt,<br />
der der kommunistischen DKP nahestand,<br />
war kein Pazifist. In seinem<br />
Lied führte er vielmehr die Absurdität<br />
eines Verfahrens vor, durch das<br />
der Staat sich anmaßte, dem Gewissen<br />
der Einzelnen auf den Zahn zu<br />
fühlen. Der Prüfling sollte nachweisen,<br />
dass er zur Befolgung kriegerischer<br />
Handlungen nicht in der Lage<br />
sei. Artikel 12a, Absatz 2des Grundgesetzes<br />
sieht das Recht, den Kriegsdienst<br />
mit der Waffe zu verweigern,<br />
ausdrücklich vor. Es war übrigens<br />
Fritz Eberhard, der sich maßgeblich<br />
dafür eingesetzt hatte. In Degenhardts<br />
Lied aber wirdeszum ideologischen<br />
Spielball der Gewissensprüfer.<br />
„Also Sie berufen sich hier pausenlos<br />
aufs Grundgesetz“, heißt es in<br />
dem Song, „Sagen Sie mal, sind Sie<br />
eigentlich Kommunist?“<br />
Wir Jugendlichen fanden das<br />
treffend, drückte sich darin doch<br />
das Misstrauen gegenüber jungen<br />
Staatsbürgern aus, die sich ihrer<br />
Rechte bewusst und in diesem Fall<br />
geneigt waren, von ihnen Gebrauch<br />
zu machen. Tatsächlich<br />
musste ich später eine Gewissenprüfung<br />
über mich ergehen lassen,<br />
die so absurd war, wie Degenhardt<br />
sie besungen hatte. Aber anders<br />
als im Lied war mein Begehren<br />
erfolgreich. Ich wurde als<br />
Kriegsdienstverweigerer anerkannt.<br />
Da hatte das Stück seine Wirkung<br />
aber bereits erzielt. Es festigte<br />
den Verdacht, dass ein auf<br />
dem Papier existierendes Grundrecht<br />
in der Praxis bis zur Unkenntlichkeit<br />
entstellt werden<br />
kann. Die„Befragung eines Kriegsdienstverweigerers“<br />
wurde zu einem<br />
subkulturellen Hit, weil es<br />
das Lebensgefühl einer Generation<br />
traf, die sich im eigenen Land<br />
in der Außenseiterrolle wähnte.<br />
Das Grundgesetz wirkte in dieser
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 27<br />
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Feuilleton<br />
NACHRICHTEN<br />
„Star Wars“-Darsteller<br />
Peter Mayhewgestorben<br />
DerSchauspieler Peter Mayhew,der<br />
durch seine „Star Wars“-Rolle als der<br />
zottelige Chewbacca berühmt<br />
wurde,ist tot. Dergebürtige Brite sei<br />
am 30. Aprilauf seinem Anwesen in<br />
Texas gestorben, teilte seine Familie<br />
am Donnerstag auf Mayhews Twitterseite<br />
mit. DerSchauspieler wurde<br />
74 Jahrealt. Eine<br />
Todesursache<br />
nannte die Familie<br />
nicht. Ende<br />
Juni sei eine<br />
Trauerfeier für<br />
Freunde und Angehörige<br />
geplant,<br />
für Fans<br />
soll im Dezember<br />
in Los Angeles<br />
ein Treffen<br />
JONATHAN SHORT /DPA<br />
Peter Mayhew<br />
(1944–2019)<br />
stattfinden, hieß es in der Mitteilung.<br />
„Star Wars“-Schöpfer George Lucas<br />
hatte den über 2,20 Meter großen<br />
Darsteller 1977 für„Krieg der Sterne“<br />
gecastet. Weiterevier Male schlüpfte<br />
Mayhew in das haarige Kostüm der<br />
beliebten Wookiee-Figur,zuletzt<br />
2015 für „Star Wars: DasErwachen<br />
der Macht“. Danach führte er seinen<br />
Nachfolger,den Finnen Joonas Suotamo,indie<br />
Rolle ein. (dpa)<br />
„Sind Sie eigentlich ein Kommunist?“ heißt es in der „Befragung<br />
eines Kriegsdienstverweigerers“ von Franz-Josef Degenhardt.<br />
Der Schriftsteller Navid Kermani hielt 2014 die Festrede zum<br />
65. Jahrestag des Grundgesetzes.<br />
Der Moderator Jan Böhmermann geht für die Kunstfreiheit an die<br />
Grenze des guten Geschmacks. IMAGO IMAGES (3)<br />
100 000 Euro für Zeichnung<br />
von Nelson Mandela<br />
Konstellation fast wie ein subversiv-geheimes<br />
Manifest. Für den Moment<br />
glaubte man, das Grundgesetz<br />
auf seiner Seite zu haben –gegen die<br />
Mehrheitsmeinung der Bevölkerung<br />
und deren kulturelle Hegemonie.<br />
III<br />
Es fühlt sich an wie eine kleine<br />
Ewigkeit, doch es ist erst fünf Jahre<br />
her, dass sich der Schriftsteller und<br />
Islamwissenschaftler Navid Kermani<br />
anlässlich des 65. Jahrestages<br />
des Grundgesetzes auf empathische<br />
Weise zu ihm bekannte. Eserfüllte<br />
ihn mit Stolz und Genugtuung, als<br />
erster Deutscher, dessen Eltern<br />
nicht deutscher Herkunft sind, als<br />
Gastredner im Bundestag aus diesem<br />
Anlass sprechen zu dürfen. Im<br />
Verlauf seiner Rede kam Kermani<br />
auf den langen Weg zur Akzeptanz<br />
des historischen Textes zu sprechen.<br />
„Das Interesse der Öffentlichkeit<br />
am Grundgesetz war aus heutiger<br />
Sicht beschämend gering, die<br />
Zustimmung innerhalb der Bevölkerung<br />
marginal. Befragt, wann es<br />
Deutschland am besten gegangen<br />
sei, entschieden sich noch 1951 in<br />
einer repräsentativen Umfrage 45<br />
Prozent der Deutschen für das<br />
Kaiserreich, sieben Prozent für die<br />
Weimarer Republik, 42 Prozent für<br />
die Zeit des Nationalsozialismus<br />
und nur zwei Prozent für die Bundesrepublik.<br />
Zwei Prozent! Wie<br />
froh müssen wir sein, dass am Anfang<br />
der Bundesrepublik Politiker<br />
standen, die ihr Handeln nicht<br />
nach Umfragen, sondernnach ihren<br />
Überzeugungen ausrichteten.“<br />
An dieser Stelle verzeichnet das<br />
Protokoll des Bundestags Applaus,<br />
der sich auch in anderen Passagen<br />
der Rede wiederholt. Auch zu den<br />
Passagen, in denen Kermani sich<br />
kritisch mit den Veränderungen<br />
des Asylrechts auseinandersetzt:<br />
„Wir können das Grundgesetz<br />
nicht feiern, ohne an die Verstümmelungen<br />
zu erinnern, die ihm<br />
hier und dort zugefügt worden<br />
sind. Auch im Vergleich mit den<br />
Verfassungen anderer Länder<br />
wurde der Wortlaut ungewöhnlich<br />
häufig verändert, und es gibt nur<br />
wenige Eingriffe,die dem Text gutgetan<br />
haben. Was der Parlamentarische<br />
Rat bewusst im Allgemeinen<br />
und Übergeordneten beließ,<br />
haben der Bundestag und der<br />
Bundesrat bisweilen mit detaillierten<br />
Regelungen befrachtet.<br />
Nicht nur sprachlich am schwersten<br />
wiegt die Entstellung des Artikels<br />
16. (Beifall) Ausgerechnet das<br />
Grundgesetz, in dem Deutschland<br />
seine Offenheit auf ewig festgeschrieben<br />
zu haben schien, sperrt<br />
heute diejenigen aus, die auf unsere<br />
Offenheit am dringlichsten<br />
angewiesen sind: die politisch Verfolgten.<br />
Ein wundervoll bündiger<br />
Satz ‚Politisch Verfolgte genießen<br />
Asylrecht.‘ geriet 1993 zu einer<br />
monströsen Verordnung aus 275<br />
Wörtern, die wüst aufeinandergestapelt<br />
und fest ineinander verschachtelt<br />
wurden, nur um eines<br />
zu verbergen: dass Deutschland<br />
das Asyl als Grundrecht praktisch<br />
abgeschafft hat.“ Was Kermani<br />
hier anmahnte,geriet ein Jahr später<br />
auf dramatische Weise in den<br />
Mittelpunkt einer gesellschaftlichen<br />
und politischenKrise.<br />
IV<br />
Im Jahr 2008 hatte das Amtsgericht<br />
Hamburg über eine Klage zu entscheiden,<br />
in der ein Theaterbesucher<br />
die Rückerstattung seines<br />
Eintrittsgeldes erwirken wollte.<br />
Der Kläger sah sich vom Regisseur<br />
getäuscht, weil er das aufgeführte<br />
Shakespeare-Stück „Viel Lärm um<br />
Nichts“ kaum wiedererkannt<br />
hatte. Das Gericht wies die Klage<br />
zurück. Das heute in Deutschland<br />
übliche Regietheater sei in aller<br />
Regel durch einen stark interpretatorischen<br />
Zugriff auf die Theatervorlage<br />
gekennzeichnet. Wer<br />
dennoch eine vorlagengetreue Inszenierung<br />
besuchen wolle,müsse<br />
durch Erkundigungen im Vorfeld<br />
sicherstellen, dass es sich um einen<br />
solchen Ausnahmefall handelt.<br />
Die Kunstfreiheit, von der es<br />
in Artikel 5, Absatz 3des Grundgesetzes<br />
heißt: „Kunst und Wissenschaft,<br />
Forschung und Lehre sind<br />
frei. Die Freiheit der Lehre entbindet<br />
nicht von der Treue zur Verfassung“,<br />
schützt nicht nur die Rezipienten<br />
vonKunst, sonderninsbesondere<br />
auch deren Produzenten.<br />
Der Hamburger Fall ist geradezu<br />
rührend in seinem Ringen<br />
um künstlerische Praxis. Wie belastbar<br />
aber ist das Prinzip der<br />
Kunstfreiheit, wenn es politisch<br />
ernst wird? Das wollte 2016 der<br />
TV-Moderator Jan Böhmermann<br />
herausfinden, indem er den türkischen<br />
Staatspräsidenten Recep<br />
Tayyip Erdogan in einem sogenannten<br />
Schmähgedicht grob beleidigte.<br />
Böhmermanns Gedicht<br />
wurde in Teilen verboten, die Persönlichkeitsrechte<br />
Erdogans wurden<br />
in diesem Fall höher bewertet<br />
als die Freiheit der Kunst, die in<br />
Artikel 5, Absatz 3jaimmer noch<br />
an die Treue zur Verfassung gebunden<br />
ist. Böhmermann beließ<br />
es nicht bei dieser Klage, die gerichtlichen<br />
Auseinandersetzungen<br />
halten weiter an. Als Etappen-<br />
telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />
erfolg kann der Moderator für sich<br />
verzeichnen, dass der Paragraf 103<br />
des Strafgesetzbuches,indem Majestätsbeleidigung<br />
unter Strafe gestellt<br />
war, zwischenzeitlich abgeschafft<br />
worden ist.<br />
Man muss Böhmermann nicht<br />
mögen, um ihm für seine entnervende<br />
Strapazierung des Artikels 5<br />
des Grundgesetzes dankbar zu<br />
sein. Er hat deutlich gemacht, dass<br />
Kunst nicht schön zu sein hat, sondern<br />
gerade auch in ihrem anmaßenden<br />
Charakter ausgehalten<br />
werden muss. Ineinem YouTube-<br />
Gespräch mit Frank Elstner kündigte<br />
Böhmernann kürzlich an,<br />
dass die eigentliche Pointe im Fall<br />
Schmähgedicht noch ausstehe.<br />
Schon jetzt aber hat er erreicht,<br />
dass der Ausspruch des früheren<br />
Bundesinnenministers Hermann<br />
Höcherl, man könne schließlich<br />
nicht den ganzen Tag mit dem<br />
Grundgesetz unterm Arm herumlaufen,<br />
seine Gültigkeit verloren hat.<br />
kultur pur<br />
Harry Nutt<br />
war Zivildienstleistender<br />
beim Malteser Hilfsdienst.<br />
AUS DEM TECHNOCLUB TRESOR<br />
ZUKÜNFTIG IM HUMBOLDT FORUM<br />
Eine Zeichnung des verstorbenen<br />
südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers<br />
Nelson Mandela ist für<br />
knapp 113 000 Dollar (rund 100.000<br />
Euro)versteigertworden. Das2002<br />
angefertigte Bild„Die Zellentür,Robben<br />
Island“ wurde am Donnerstag<br />
bei einer Auktion in NewYorkverkauft.<br />
Der2013 verstorbene Anti-<br />
Apartheid-Kämpfer hatte insgesamt<br />
27 Jahrehinter Gitternverbracht, davon18Jahreauf<br />
der Gefängnisinsel<br />
Robben Island vorKapstadt. Die59<br />
Zentimeter hohe und 42 Zentimeter<br />
breite Zeichnung ist eines der wenigen<br />
Werke, die der früheresüdafrikanische<br />
Präsident bis zu seinem Tod<br />
aufbewahrte –und das erste,das in<br />
einer Auktion versteigertwurde.<br />
(AFP)
28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
BÜHNE<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />
18.00: Galileo Galilei. Das Theater und die Pest<br />
20.00 Kleines Haus: Amir<br />
<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (& 47 99 74 88)<br />
20.00: Ein Mord wird angekündigt<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
19.30: Wagner-Woche: Der fliegende Holländer<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
19.30: Der Hauptmann vonKöpenick<br />
DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />
20.00: Tagebuch eines Wahnsinnigen<br />
20.00: The Evil (Gastspiel)<br />
Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11) 19.00,<br />
21.30: Flying Pictures (Flying Steps &Osgemeos)<br />
Haus der<strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />
18.00: Theatertreffen: Pussy Sludge<br />
20.30: Theatertreffen: Vantablack<br />
Anzeige<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
19.30: Poros<br />
Komödie am Kurfürstendamm im SchillerTheater<br />
(& 88 59 11 88) 20.00: Unterleuten<br />
Radialsystem (& 288 78 85 88)<br />
20.00: human requiem (Rundfunkchor Berlin &<br />
Sasha Waltz &Guests)<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
20.00: Vier SternStunden<br />
Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />
20.00: Wirwollen nie nie nie (Raum 305)<br />
Schaubühne (& 89 00 23)<br />
15.00, 20.30 Saal B: Im Herzender Gewalt<br />
18.00 Saal C: DankeDeutschland<br />
20.00 Studio: He? She? Me! Free<br />
Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />
16.00Champagnerhalle:Der letzte Raucher<br />
20.00: SonnyBoys<br />
Schlossplatztheater (& 651 65 16)<br />
20.00: fastFaust<br />
Sophiensaele (& 283 52 66)<br />
19.00 Festsaal: Theatertreffen: Unendlicher Spaß<br />
Anzeige<br />
Spiegelpalast am Bahnhof Zoo<br />
(& 018 06 57 00 70) 19.00: Hoodoo<br />
Staatsoper Unter denLinden (& 20 35 45 55)<br />
18.00: Balanchine |Forsythe |Siegal<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
19.30: Haußmanns Staatssicherheitstheater<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
BKA (& 202 20 07)<br />
20.00: Diewilden Weiber vonNeukölln<br />
23.30: Paillette geht immer (Jurassica Parka)<br />
Distel (& 204 47 04)<br />
17.00, 20.00: Wenn Deutsche über Grenzen gehen<br />
19.30 Studio: Die Zukunftist kein Ponyhof<br />
Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />
15.00, 15.00, 19.00: Vivid<br />
Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />
20.00: Spätzle mitCurrywurst (Twin Spin)<br />
Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />
20.00: Die LiveShow<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
15.00, 19.30: The Band –Das Musical<br />
TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />
20.00: The Returnofthe Fabulous Singlettes<br />
Fest<br />
Liebe Mely Kiyak,<br />
Das Gorki-Theater ist stolz auf Sie. Weil kürzlich Ihre 100. Kolumne in der<br />
Hauspostille des Theaters erschienen ist, feiertesmit Ihnen ein Fest. Einige<br />
Ihnen vertraute Gäste werden mit vonder Partie sein., u.a. Sasha Marianna<br />
Salzmann, MaxCzollek und Deniz Utlu. Stolz verweist das Gorkidarauf,<br />
dass Bundeskanzlerin Angela Merkel vielleicht vorbeischaut, immerhin sei<br />
bei ihr angefragt worden. 100 Kolumnen, das ist eine stolzeZahl, über die die<br />
Leser der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> milde lächeln. In dieser <strong>Zeitung</strong> haben Siemehr als<br />
doppelt so viele geschrieben. DieLeser haben Siegeliebt für Ihrenneugierigen,<br />
angstfreien und sehr oft frechen Blick auf Alltag und Gesellschaft.<br />
Manchmal flogen die Fetzen, aber Sie konnten auch leise und einfühlsam<br />
sein. Und sehr gewinnend. Es ist Ihnen sogar gelungen, unseren Kollegen<br />
Arno Widmann für die szenische Umsetzung eines IhrerTexte als Schauspieler<br />
zu gewinnen. DasGorki-Theater weiß also,warum es Siefeiert. HarryNutt<br />
Maxim-Gorki-Theater So, 20.30 Uhr,AmFestungsgraben 2<br />
SONNABEND<br />
BERLIN<br />
GESTALTEN<br />
11.05.<br />
2019<br />
www.Tag-der-Städtebauförderung.Berlin<br />
755030<br />
UFAFABRIK.DE<br />
CHEN<br />
HSI-HUANG<br />
HANDPUPPEN-THEATER<br />
AUS TAIWAN<br />
MO+DI 20:00<br />
VARIETÉSALON<br />
6.+7.5.<br />
ufaFabrik (& 75 50 30)<br />
20.00 Varieté-Salon: Sürçülisan (Safak Salda)<br />
20.00 Theatersaal: Die Zollhausboys<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
20.00: Let’sTwist Again!<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
16.00: Über die Verhältnisse (FrankLüdecke)<br />
20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />
KLASSIK<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
20.00 Gr.Saal: Konzerthausorchester Berlin,Ltg.<br />
Bertrand de Billy,Tobias Moretti (Sprecher), Elza<br />
vanden Heever(Sopran), Beethoven: Musik zum<br />
Trauerspiel „Egmont“von Goethe;Strauss: „Vierletzte<br />
Lieder“ für Sopran und Orchester nach Hesse und<br />
Eichendorff; Ravel: „Daphnis et Chloë“ –Suite Nr.2<br />
20.00 Kl.Saal: Ensembles der Landesgymnasien für<br />
Musik Dresden und Weimar sowie des Musikgymnasiums<br />
C.Ph.E. Bach Berlin, Kammermusik Spezial<br />
52 Events<br />
11 Bezirke<br />
1Berlin<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
20.00: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Ltg.<br />
AndrewManze, Martin Helmchen (Klavier), Beethoven:<br />
Konzertfür Klavier und Orchester Nr.4G-Dur op. 58;<br />
Gade: Symphonie Nr.4B-Dur op. 20<br />
Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />
19.00: Daniel Barenboim (Klavier)<br />
St. Marien-Kirche Mitte (& 242 44 67)<br />
16.30: MarienKantorei unddes Barockorchesters Aris<br />
&Aulis,Solisten: MargotGenet, Susanne Langner,<br />
Stephan Gähler,Christian Wagner,TeDeum –Reflexionen<br />
–Musik aus Berlins historischer Mitte, Graun: Te<br />
Deum in D-Dur für Soli, Orchester und Chor;Graun:<br />
Missa in Es für Soli, Orchester und Chor<br />
KINDER<br />
Brotfabrik (& 471 40 01)<br />
16.00: Ein Abenteuer mit den Improvisionären,<br />
Improtheater (ab 5bis 13 J.)<br />
Buchhandlung Pankebuch (& 48 47 90 13)<br />
14.00: Astrid-Lindgren-Fest<br />
Chamäleon (& 400 05 90)<br />
18.00, 21.30: Memories of Fools, Cirk La Putyka<br />
(ab 6J.)<br />
FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />
12.00: Wieesmir gefällt –Vom Suchen und Finden<br />
der Freiheit<br />
Puppentheater Firlefanz (& 283 35 60)<br />
16.00: DergestiefelteKater,Abenteuer-Puppenspiel<br />
(ab 3bis 8J.)<br />
Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />
15.00: SSST!, florschütz &döhnert,Theater mit<br />
Puppen, Objekten und Live-Musik (ab 2bis 5J.)<br />
Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />
16.00: Unterscheidet euch! (10bis 14 J.)<br />
Yaam (& 615 13 54)<br />
14.00: Muckemacher,Milchsalon Kinder Konzerte,<br />
Cumbia, Ska, Rocksteady, Hip Hop, Mambo, Dub<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Kulturbrauerei/Alte Kantine (& 44 31 50)<br />
20.00: Kantinenlesen –Das Gipfeltreffen der <strong>Berliner</strong><br />
Lesebühnen,Dan Richter und Gäste<br />
Theater im Palais (& 201 06 93)<br />
19.30: <strong>Berliner</strong> Geschichten: Ringelnatz. Anders, mit<br />
Gundula Köster und CarlMartin Spengler<br />
KONZERT<br />
Arena Berlin (& 533 20 30)<br />
14.00: Desertfest 2019: Fu Manchu, The Shrine,<br />
Greenleaf, Naxatras, Kikagaku Moyo u.a.<br />
Gretchen (& 25 92 27 02)<br />
21.00: Frollein Smilla<br />
Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />
20.00: Phillip Boa andthe Voodooclub,Klez.e<br />
Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />
20.00: DJ Bobo, KaleidoLuna<br />
Passionskirche (& 69 40 12 41)<br />
20.00: Noa &Gil Dor<br />
Velodrom (& 44 30 44 30)<br />
20.15: Willkommen bei Carmen Nebel<br />
VertiMusic Hall (& 20 60 70 88 11)<br />
20.00: Disturbed, support: Skindred<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Der Fall Collini Sa 15.00,<br />
17.45, 20.30<br />
Cinema Paris (✆ 881 31 19) Der Flohmarkt von Madame<br />
Claire (OmU) 13.30; VanGogh 15.45, 20.30; Der Flohmarkt<br />
von Madame Claire 18.15; Matinee: Exhibition on Screen:<br />
Der jungePicasso So 11.30<br />
Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Der Flohmarkt von Madame<br />
Claire 15.40, 20.30,Soa.11.00;Monsieur Claude II<br />
18.00, So a. 13.20<br />
Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Atlas 13.30, 15.50, 18.10,<br />
20.30; Trautmann So 11.00; Avengers: Endgame (OF)<br />
16.15, 20.00, Soa.12.30; Das schönste Paar 16.00,<br />
18.20, 20.40, Sa a. 13.45; Zwei Familien auf Weltreise So<br />
11.40; Liebesfilm 15.00, 17.00, 19.00, 21.00; Matinee:<br />
RBG(OmU) So 11.15; Teawith the Dames (OmU) 17.00, Sa<br />
a. 14.15, So a. 14.00; Border 14.30, 19.00, 21.30; Vice<br />
(OmU) So 11.45; VanGogh 13.40, 18.30; Fighting with My<br />
Family (OmU) 16.00, 21.00; Free Solo (OmU) So 11.20;<br />
Christo(OmU) Sa14.15, 16.30, So 13.30, 15.45; Green<br />
Book (OmU)Sa18.45, So 20.15; Mid90s (OmU) Sa 21.30;<br />
Matinee: Ayka So 11.00<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Rocca verändertdie Welt Sa<br />
15.00; Zu jeder Zeit: Lernwege inder Pflege (OmU) 17.45;<br />
Ein letzter Job20.00; WirSa22.15; Teawith the Dames So<br />
15.30; Alien –Das unheimliche Wesen aus einer fremden<br />
Welt (OmU) /Aliens –Die Rückkehr (OmU) /Alien III (OmU)<br />
Sa 11.00; Teawith the Dames Sa 18.30; The Sisters Brothers<br />
Sa 20.15; Goliath96 Sa 22.30; Rocca verändert die<br />
Welt So 15.00; Teawith the Dames (OmU) So 18.00; Ein<br />
Gauner &Gentleman So 20.15<br />
Kant Kino (✆ 319 98 66) Asterix und das Geheimnis des<br />
Zaubertranks 13.45; Monsieur Claude II 15.50, 18.10,<br />
20.30; Matinee: Der illegale Film So 11.45; RoyalCorgi: Der<br />
Liebling der Queen 14.10, 16.10; Ein Gauner &Gentleman<br />
18.15, 20.30; Bohemian Rhapsody So11.30; Teawith the<br />
Dames 16.50, 18.50, Sa a. 14.50, So a. 11.15; The Favourite<br />
20.50, So a. 11.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />
15.15, So a. 11.00; Vice 17.15; Die Berufung 20.00; Die<br />
sagenhaften Vier So 13.15; Alfons Zitterbacke15.15; Green<br />
Book 17.15; Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zusein<br />
20.00, So a. 14.00; Checker Tobi So 13.15<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Avengers: Endgame<br />
12.30, 16.30, 20.30; 3D: Avengers: Endgame 11.00,<br />
14.45, 18.40, 22.30; Avengers: Endgame 12.15, 16.10,<br />
20.00; Willkommen im Wunder Park 12.00; 3D: Captain<br />
Marvel 14.10; Der Fall Collini 17.00, 19.45; 3D: Avengers:<br />
Endgame (OF) 22.35; Dumbo 11.30, 13.50; 3D: Avengers:<br />
Endgame (OF) 16.20, 20.15; Green Book 12.15; Willkommen<br />
im Wunder Park 15.00; After Passion 17.15, 19.45;<br />
Avengers: Endgame 22.15; VanGogh 12.30, 15.00, 20.15;<br />
Ein letzter Job17.40; Der Fall Collini 22.50<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Prinzessin Emmy<br />
11.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen 17.15, Sa a.<br />
12.15; Willkommen im Wunder Park 13.45; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 315.15; Berlin Bouncer (OmenglU) 18.45;<br />
Border (OmU) 20.15; Der Goldene Handschuh 22.10; Die<br />
sagenhaften Vier So 12.15; Unser Team (OmU) Sa 11.00;<br />
Another Day ofLife –Jeszcze dzien zycia (OmU) Sa 12.45;<br />
Weil Du nur einmal lebst Sa 14.15, So 11.00; The Lego<br />
Movie II Sa 16.00, So 14.00; Das schönste Paar 18.00; Ein<br />
letzter Job(OmU) 19.40; One Cut of the Dead (OmU) 21.40;<br />
Beach Bum (OF) Sa 23.20; Pettersson und Findus So<br />
12.45; The Favourite (OmU) So 16.00; Mia und der weiße<br />
Löwe Sa11.00; Vice (OmU) Sa 12.30; Der Junge muss an<br />
die frische Luft 14.50; Green Book (OmU) 16.30; Free Solo<br />
(OmU) 18.45; Van Gogh (OmU) 20.30; The Hole in the<br />
Ground (OmU) 22.30; Royal Corgi: Der Liebling der Queen<br />
So 11.00; Bohemian Rhapsody(OmU) So 12.30<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Christo(OmU) 12.00,<br />
16.00; Die Wiese –Ein Paradies nebenan 14.00; Free Solo<br />
(OmU) 18.00; Ein Gauner &Gentleman (OmU) 20.00; Wir<br />
(OmU) Sa 21.50; The Sisters Brothers (OmU) So 21.50; Fair<br />
Traders (OmU) 12.30; Dark Eden (OmU) 14.15; Bildbuch<br />
(OmU) 15.50; Der Funktionär 17.45; Christo(OmU) 19.15;<br />
Das Wolfshaus (OmU) Sa 21.15; This Mountain Life (OmU)<br />
So 21.15<br />
UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Mia und der weiße Löwe<br />
11.00; IMAX 3D: Avengers: Endgame 11.00, 15.00, 19.00,<br />
23.00; Dumbo 11.15, 13.45, 16.30; Avengers: Endgame<br />
11.15, 15.15, 16.30, 19.30, 19.45; Alfons Zitterbacke<br />
11.15; Shazam! 11.30, 13.45; RoyalCorgi: Der Liebling der<br />
Queen 11.30, 14.15; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
11.30, 14.30; After Passion 11.30, 14.00, 16.30,<br />
20.15; Willkommen im Wunder Park 11.45, 14.00; The Lego<br />
Movie II 11.45; Rocca verändertdie Welt 11.45; Ostwind 4<br />
12.15; Die sagenhaften Vier 12.15, 14.30; Die Goldfische<br />
13.45; 3D: Avengers: Endgame 14.00, 16.15, 18.30,<br />
20.30, 22.45; Der Fall Collini 14.15, 16.45, 19.45, 22.45;<br />
3D: Avengers: Endgame (OF) 14.30, 18.45, 21.45; Monsieur<br />
Claude II 14.45, 17.15, 19.30; Wenn du König wärst<br />
16.45; Im Netz der Versuchung 16.45, 19.30, 22.15; 3D:<br />
Royal Corgi: Der Liebling der Queen 17.00; 3D: Captain<br />
Marvel17.15; The Hole in the Ground 19.15; Captain Marvel19.45;<br />
Friedhof der Kuscheltiere 20.00, 22.30; Ein letzter<br />
Job 20.30, 23.00; 3D: Alita 22.00; Hellboy 22.45; Destroyer22.45;<br />
Lloronas Fluch 23.00<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Berlin Bouncer (OmU)<br />
16.00, 20.00; #Female Pleasure (OmU) 18.00; Birds Of<br />
Passage (OmU) 21.45; Mid90s (OmU) 16.15; Asche ist<br />
reines Weiß (OmU) 18.00; Liebesfilm 20.30; One Cut of the<br />
Dead (OmU) 22.10<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar (✆ 04 51/703 02 00)Avengers: Endgame 13.10,<br />
16.30, Sa a. 20.30, So a. 19.45; Dumbo13.15; 3D: Avengers:<br />
Endgame 13.45, 16.00, 20.15, Saa.22.20, So a.<br />
11.00; Wenn du König wärst 14.00; RoyalCorgi: Der Liebling<br />
der Queen 14.15, 17.40, So a. 11.00; Willkommen im Wunder<br />
Park 14.45, 17.00, So a. 11.40; Alfons Zitterbacke<br />
14.45; 3D: The Avengers 3/3D: Avengers: Endgame Sa<br />
17.00; Die Goldfische 17.10; After Passion 17.20, Sa a.<br />
22.50, So a. 20.20; 3D: Captain Marvel19.40; Friedhof der<br />
Kuscheltiere 19.50, Sa a. 22.40; DerFall Collini 20.00; 3D:<br />
The Avengers 3Sa20.15; Monsieur Claude II 20.15, So a.<br />
17.00; Wir Sa23.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
So 11.00; Rocca verändert die Welt So 11.10;<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 3So11.20; Ostwind 4So<br />
11.50<br />
Kino Kiste (✆ 998 74 81) Der Funktionär Sa 14.00; Rocca<br />
verändert die Welt Sa 15.20, So 15.50; Monsieur Claude II<br />
Sa 17.10, So 14.00; VanGogh Sa 19.00, So 17.50; Gestorben<br />
wird morgen So 20.00<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 03871/211 41 09)Willkommen im Wunder<br />
Park 17.40, Sa a. 12.00, So a. 12.30, 14.45; Prinzessin<br />
Emmy Sa 12.00; Die sagenhaften Vier 12.00; Royal Corgi:<br />
Der Liebling der Queen 12.10, 14.20, 17.15; Rocca verändert<br />
die Welt 12.20; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />
12.30; Avengers: Endgame 12.40, 15.00, 16.30, 19.45, Sa<br />
a. 22.10; Alfons Zitterbacke 12.50, 15.10; 3D: Avengers:<br />
Endgame 14.00, 16.20, 20.00, Sa a. 22.20; Unheimlich<br />
perfekte Freunde 14.10; Wenn du König wärst 14.20; Dumbo<br />
14.40, 17.00; After Passion 17.10; Fighting with My<br />
Family 17.20, 19.50, Sa a. 22.45; Die Goldfische 17.30;<br />
Captain Marvel 19.30; Der Fall Collini 19.40; Friedhof der<br />
Kuscheltiere 19.50, Sa a. 22.40; Lloronas Fluch 20.00, Sa<br />
a. 22.30; Monsieur Claude II 20.10; The Hole in the Ground<br />
20.20, Sa a. 22.45; Escape Room Sa 22.30; Ostwind 4So<br />
11.50; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks So<br />
11.50<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A Van Gogh (OmU) 17.00,<br />
19.30, 22.00; Vice (OmU) So 14.15; B Atlas 16.45, 19.00,<br />
21.15, So a. 14.30<br />
fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Der Funktionär 13.30;<br />
First Reformed (OmU) 13.45, 21.30; AMan of Integrity: Ein<br />
integerer Mann –Lerd (OmU) 15.15, 19.15; Frauen bildet<br />
Banden Sa 16.00; Luft zum Atmen –40Jahre Opposition<br />
bei Opel in Bochum 17.30; Zu jeder Zeit: Lernwege inder<br />
Pflege(OmU) Sa 18.00, So 18.15; Streik (OmU) Sa 20.15,<br />
So 11.30, 20.30; Bildbuch (OmU) Sa22.30, So 11.45;<br />
Frauen bildet Banden (m.Gästen) So 16.00<br />
Moviemento (✆ 692 47 85) Der kleine Maulwurf (1963-<br />
1975) 10.15; Zu jeder Zeit: Lernwege inder Pflege (OmU)<br />
Sa 11.45; The Hole inthe Ground (OmU) 18.15, 20.30,<br />
22.45, Sa a. 14.00; Checker Tobi 16.15; #Female Pleasure<br />
(OmU) So11.45; Drachenzähmen leicht gemacht 3So<br />
14.00; Monsieur Claude II (OmU) Sa 10.45, So 17.45; Border<br />
(OmU) Sa 13.00; Unheimlich perfekte Freunde Sa<br />
15.30; Of Fathers and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU)<br />
Sa 17.45; Lakino:Journey throughLatin America 1: Kurzfilmprogramm<br />
(OmenglU) Sa20.00; Lakino: Journey through<br />
Latin America 4: Kurzfilmprogramm (OmenglU) Sa 22.15;<br />
Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik So 11.00; Die sagenhaften<br />
Vier So 13.15; Alfons Zitterbacke So15.30; Lakino:<br />
Journey through Latin America 2: Kurzfilmprogramm<br />
(OmenglU) So 20.00; The Favourite (OmU) So 22.30; Alfons<br />
Zitterbacke Sa10.00, 16.45; Die Winzlinge: Abenteuer in<br />
der Karibik Sa 12.15; Die sagenhaften Vier Sa 14.30; Monsieur<br />
Claude II (OmU) Sa 19.00, So 10.15; Birds Of Passage<br />
(OmU) Sa 21.15; Border (OmU) So 12.30, 19.30; Unheimlich<br />
perfekte Freunde So 15.00; Zu jeder Zeit: Lernwege<br />
in der Pflege(OmU) So 17.15; Climax (OmU) So 22.00<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Die große Illusion –La<br />
grande illusion (OmU) 20.30<br />
Sputnik (✆ 694 11 47) Die kleinen Hexenjäger 15.00; Zwei<br />
Familien auf Weltreise 16.30; Der illegale Film (OmU)<br />
18.00; Ein Gauner &Gentleman (OmU) 19.45; Birds Of<br />
Passage (OmU) Sa 21.30; Birds Of Passage So21.30; Isle<br />
of Dogs (OmU) Sa 15.00; Free Solo (OmU) Sa 16.45, So<br />
16.30; Die Berufung –Onthe Basis of Sex (OmU) Sa 18.30;<br />
Berlin Bouncer 20.30; Bohemian Rhapsody (OmU) 22.00;<br />
Alfons Zitterbacke So15.00; Beale Street –IfBeale Street<br />
Could Talk (OmU) So 18.15; Kinobar im Sputnik Berlin<br />
Bouncer 20.30; B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin<br />
(OmenglU) 22.15<br />
KINO<br />
Mehr als Pasta mit Bohnen<br />
Claus Löser über die Wiederentdeckung<br />
der „Commedia all’italiana“<br />
als Spiegel einer europäischen Nation im Umbruch.<br />
Fast zwei Stunden lang begleiten wir die<br />
Vorbereitungen und die Durchführung eines<br />
ungemein komplexen Diebstahls.<br />
Pläne werden ausgearbeitet,Tatorte inspiziertund<br />
Spezialwerkzeuge beschafft. Wirtauchen<br />
ein in ein schillerndes Arsenal von selbst ernannten<br />
kriminellen Genies sowie von deren Familien,<br />
Liebesaffären und Alltagssorgen. Zuletzt fahren die<br />
gebeutelten Helden mit der Straßenbahn nach<br />
Hause.Eigentlich ist alles schiefgegangen. Derungeheuer<br />
aufwendig geplante Coup mündet im<br />
kompletten Desaster –und in einer kleinen <strong>Zeitung</strong>smeldung,<br />
die davon<br />
berichtet, dass unbekannte<br />
DAS FLIEGENDE AUGE<br />
„Scheidung auf Italienisch“ mit Daniella Rocca<br />
und Marcello Mastroianni.<br />
IMAGO IMAGES/UA<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) RoyalCorgi: Der Liebling der Queen<br />
13.30, 15.30; Van Gogh 17.30, 20.00; New Alfons Zitterbacke<br />
14.40; Monsieur Claude II 16.40, 21.00; Der Flohmarkt<br />
vonMadame Claire 18.50<br />
KÖPENICK<br />
Kino Spreehöfe (✆ 538 9590) Royal Corgi: Der Liebling<br />
der Queen 14.00, 16.00, So a. 10.00, 12.00; Avengers:<br />
Endgame 14.00, 19.45; Willkommen im Wunder Park<br />
14.45, So a. 10.00, 12.00; Alfons Zitterbacke14.45, So a.<br />
10.30; 3D: Avengers: Endgame 15.30, 16.45, 19.30; Der<br />
Fall Collini 17.00, 20.15; After Passion 17.45; Monsieur<br />
Claude II 18.00, 20.15; Die Goldfische 20.30; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3So10.00; Rocca verändert die Welt<br />
So 10.45, 13.15; Wenn du König wärst So 12.15; Die sagenhaften<br />
Vier So 12.45<br />
Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) 3D: Avengers: Endgame<br />
13.00, 16.45, 20.30; Ein letzter Job17.30, Sa a. 13.30,<br />
So a. 20.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
15.30,Saa.13.30, So a. 13.15; Unheimlichperfekte Freunde<br />
Sa 16.00, So13.15; Tea with the Dames Sa 18.30,<br />
20.00, So 15.30; Der Flohmarkt von Madame Claire Sa<br />
20.30, So 17.30; Der illegale Film Sa 22.00; Niemandsland<br />
–The Aftermath So 20.00<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) Avengers:<br />
Endgame 11.15, 15.15, 19.30; Dumbo 11.30, 14.15,<br />
17.00; Willkommen im Wunder Park 11.45, 14.00; Mia und<br />
der weiße Löwe11.45; Alfons Zitterbacke11.45; RoyalCorgi:<br />
Der Liebling der Queen 12.00, 14.30; Misfit 12.00; Wenn<br />
du König wärst 14.00; 3D: Avengers: Endgame 14.00,<br />
16.15, 18.30, 20.30, Sa a. 22.45; Shazam! 14.10; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 314.15; Die Goldfische 16.45;<br />
3D: RoyalCorgi: Der Liebling der Queen 17.00;<br />
Diebe in eineWohnung eingebrochen<br />
seien und dort<br />
lediglich Pasta mit Bohnen<br />
gestohlen hätten.<br />
Mit „I soliti ignoti“<br />
(Diebe haben’s schwer) entwarf<br />
Mario Monicelli 1958<br />
eine scheinbar randständige<br />
Kriminalkomödie, die<br />
direkt ins Mark der italienischen<br />
Gesellschaft traf.<br />
Sein vitales Ganoven-Panoptikum<br />
(u.a. mit Vittorio<br />
Gassman, Marcello Mastroianni,<br />
Toto und Claudia<br />
Cardinale) wurde zu einem<br />
der größten Kassenerfolge<br />
der Nachkriegszeit und gilt<br />
heute als Startschuss eines<br />
speziellen filmhistorischen<br />
Phänomens: der „Commedia<br />
all’italiana“. Mit mehr<br />
als 20 Beispielen wird dieses<br />
etwa zwischen 1955 und<br />
1975 virulente Genre jetzt<br />
im Arsenal gefeiert. Dieser Rückblick fällt bereichernd<br />
aus. Zeigt er doch einmal mehr, wie wertvoll<br />
das Kino als Akkumulator für zeitgeschichtliche<br />
Verwerfungen sein kann. Auch unabhängig<br />
von den Intentionen ihrer Urheber vermögen<br />
Filme,Stimmungen des Umbruchs und der Verunsicherung<br />
aufzunehmen und damit etwas zu bewahren,<br />
was sonst verloren gegangen wäre.<br />
Dass Italien in den späten 50ern einen immensen<br />
Modernisierungsschub durchlief, der tradierte<br />
Geschlechter-, Moral- und Glaubensvorstellungen<br />
vehement zur Disposition stellte, ist heute zumindest<br />
hierzulande weitgehend vergessen. Dank der<br />
„Commedia all’italiana“-Filme sind diese Umwertungen<br />
unmittelbar nachvollziehbar.Inihnen werden<br />
die Schattenseiten des allgemeinen Fortschrittsglaubens<br />
greifbar. Entfremdung, Perspektivlosigkeit<br />
und Doppelmoral schlagen sich in den<br />
Figuren und deren Schicksalen nieder.Die verunsicherten<br />
Helden balancieren ständig auf raffiniert<br />
eingezogenen doppelten Böden und erleben ihr eigenes<br />
Scheitern als Gegenbeispiel zur allseits propagierten<br />
Aufbruchsstimmung. In „Il Moralista“<br />
(Der Moralist) von Giorgio Bianchi etwa wird der<br />
Vorsitzende einer „Moralistenvereinigung“ als zynischer<br />
Machtpolitiker mit sehr profanen Zielen<br />
vorgeführt. In „Il Magnifico Cornuto“ von Antonio<br />
Pietrangeli (1964) erleben wir UgoTognazzi in der<br />
Rolle eines Hutfabrikanten, der wegen seiner eigenen<br />
Untreue eine paranoide Eifersucht entwickelt.<br />
„Divorzio all’italiana“ (Scheidung auf Italienisch)<br />
vonPietroGermi (1962) treibt den sexuellen Zynismus<br />
auf die Spitze. Um seine 16-jährige Cousine<br />
(Stefania Sandrelli) heiraten zu können, versucht<br />
ein Ehemann (Marcello Mastroianni), seine eigene<br />
Frau zu einem Seitensprung zu verleiten –wofür<br />
ihm jedes Mittel rechtist.Italien, in dem Scheidungen<br />
überhaupt erst ab 1970 rechtlich möglich wurden,<br />
ächzt unter dem rasenden Entwicklungstempo.<br />
Schnellstraßen und flotte Cabriolets kommen<br />
in „Il Sorpasso“ (1962) von<br />
Dino Risi wichtige Funktionen<br />
zu. Atemlos brechen<br />
am Ferragosto-Tag (15. August)<br />
zwei ungleiche Männer<br />
ins römische Umland<br />
auf, extrovertiert und polternd<br />
am Lenkrad der eine<br />
(Vittorio Gassman), grübelnd<br />
in sich gekehrt der<br />
andere auf dem Beifahrersitz<br />
(Jean Louis Trintignant).<br />
Vorihrer Reise haben<br />
sie sich noch niemals<br />
gesehen, und nun durchqueren<br />
sie im Geschwindigkeitsrausch<br />
ihreHeimat.<br />
Sie erleben Twistpartys an<br />
überfüllten Stränden, Techtelmechtel<br />
bei allen sich<br />
bietenden Gelegenheiten,<br />
Macho-Rivalitäten und Besäufnisse.<br />
Schließlich treffen<br />
sie auf ihre eigenen Familien,<br />
vermögen auch dort<br />
nicht aus ihren Rollen auszubrechen.<br />
Immer rissiger<br />
wird die glänzende Oberfläche des italienischen<br />
Wirtschaftswunders, immer vernehmlicher fallen<br />
die beiden Männer aus den sozialen Kostümen, die<br />
sie sich selbst maßgeschneiderthaben.<br />
Der inder Bundesrepublik einst mit dem in die<br />
Irre führenden Titel „Verliebt in scharfe Kurven“<br />
versehene Film soll Dennis Hopper und Peter<br />
Fonda zu „Easy Rider“ (1969) inspirierthaben. Das<br />
quirlige Meisterwerk zeigt eindringlich, dass die<br />
„Commedia all’italiana“ keineswegs in konventionellen<br />
humoristischen Schemata gefangen blieb.<br />
Vielmehr wird deutlich, dass das Genre wichtige<br />
Momente desNeorealismusaufgriffund diese weiterentwickelte.<br />
Ständig durchmischen sich Tragik<br />
undKomik;der Todbrichtimmer wieder in dasfuriose<br />
Nummernprogramm ein und setzt auch den<br />
überraschenden Schlusspunkt. So zeigen diese<br />
Filme nicht nur den Transformationsprozess ihrer<br />
Zeit –sie sind selbst dessen Bestandteil.<br />
Retrospektive „Commedia all’italiana“ noch bis zum31. Maiim<br />
Kino Arsenal.Die meisten Filmelaufen alsanaloge35-mm-Kopien.<br />
Mehrere Vorstellungen werdenvon Einführungen begleitet.<br />
Claus Löser<br />
ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />
kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />
Der Fall Collini 20.00, Sa a. 17.00; Captain Marvel 20.00,<br />
Sa a. 17.10; Friedhof der Kuscheltiere 20.00, Sa a. 22.45;<br />
After Passion Sa 20.00; Monsieur Claude II 20.15; Wir Sa<br />
22.45; The Hole in the Ground Sa 23.00, So 17.00; Lloronas<br />
Fluch Sa 23.00; Hellboy Sa23.00; Milliard (OF) So<br />
17.15; Avengers: Endgame (OF) So 20.00<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98)Der kleine Drache Kokosnuss –Auf<br />
in den Dschungel! 15.00; Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />
16.30; Birds Of Passage Sa18.30, So 20.30; Der Junge<br />
muss an die frische Luft Sa 21.00, So 18.30; Kommissar<br />
Gordon &Buffy 16.00; Yuli Sa 17.15; Hotel Jugoslavija<br />
(OmU) Sa 19.30; Another Day ofLife Sa 21.15, So 19.00;<br />
DiesagenhaftenVierSo17.15; Die MaskeSo20.45<br />
Babylon (✆ 242 59 69) Green Book (OmU) Sa 15.00, So<br />
17.45; Lola Long List: Gundermann Sa 15.15; Spain in a<br />
Week: Carmen &Lola (OmenglU) Sa 17.30; Spain in a<br />
Week: Muchos hijos, un mono yuncastillo –Lots of Kids, a<br />
Monkey and aCastle (OmenglU) Sa 17.45; Spain in aWeek:<br />
El reino (OmenglU) Sa 19.30; Spain in aWeek:Lallamada<br />
–Lucias Reise (OmenglU) Sa 19.30; Spain in aWeek: Las<br />
furias –The Furies (OmenglU) Sa 21.45; Spain in aWeek:<br />
Wir sind Champions –Campeones (OmU) Sa 22.00, So<br />
18.00; Stummfilm um Mitternacht: Straßenjagd mit Speedy<br />
(OV; m. Live-Musikbegleitung) Sa 23.59; Spain in aWeek:<br />
El silencio de otros –The Silence of Others (OmenglU) So<br />
14.00; Spain in aWeek: La propera pell (OmenglU) So<br />
14.00; Spain in aWeek: Spain in aDay (OmenglU) So<br />
14.15; CinemAperitivo: Mimi, in seiner Ehre gekränkt –Mimi<br />
Metallurgico ferito nell‘onore (OmenglU; m. Diskussion) So<br />
16.00; Spain in aWeek: Staff Only (OmenglU) So 16.00;<br />
Metropolis (1925/26; m. Live-Musikbegleitung) So 18.00;<br />
Spain inaWeek: Trote (OmenglU) So20.15; Spain in a<br />
Week: Hablar –Reden (OmenglU) So 20.30
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 29<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73)Alfons Zitterbacke<br />
Sa10.15, 16.15, So 10.00; Checker Tobi Sa 12.15,<br />
So 12.00; Border (OmU) Sa 14.00, 18.30, So 19.45; The<br />
Hole in the Ground (OmU) Sa 21.00, So 17.30; Taiwan Film<br />
Festival Berlin: Father (OmenglU) So 14.00; Border (OmU)<br />
10.45; The Hole in the Ground (OmU) Sa 13.00, 17.00, So<br />
21.15; Monsieur Claude II (OmU) Sa15.00, 19.15, So<br />
13.00, 19.00; Lakino: Journey through Latin America 5:<br />
Kurzfilmprogramm (OmenglU) Sa 21.30; Alfons Zitterbacke<br />
So 16.45<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Royal Corgi: Der<br />
Liebling der Queen 11.00, 13.15, 15.00; Mascha und der<br />
Bär –Die neuen Abenteuer 11.00; 3D: Avengers: Endgame<br />
11.00, 12.00, 14.30, 16.00, 19.00, 20.00, 22.20; 3D:<br />
Dumbo 11.10; 3D: Willkommen im Wunder Park 11.30; Alfons<br />
Zitterbacke 11.45; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />
11.50; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 12.20;<br />
Avengers: Endgame 13.00, 17.00, 21.00; Fighting with My<br />
Family 13.50, 16.30, 19.20; Wenn du König wärst 14.00;<br />
After Passion 14.10, 17.20, Sa a. 22.30, So a. 20.00,<br />
23.00; Willkommen im Wunder Park 14.40; Monsieur Claude<br />
II 15.30, 18.00, 19.45; Der Fall Collini 16.50, Sa a.<br />
20.00, Soa.19.50; Shazam! 17.00; Im Netz der Versuchung20.20,23.15;<br />
The Hole in the Ground 20.30, 23.00;<br />
Friedhof der Kuscheltiere Sa 23.00, So22.40; Lloronas<br />
Fluch 23.15; Captain MarvelSo16.50; WirSo22.30<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Niemandsland –The Aftermath<br />
(OmU) 14.45; Das schönste Paar 17.00, Soa.<br />
10.30, 19.00; Das schönste Paar (m.Gast u. Filmgespräch)<br />
Sa 20.00; Atlas Sa 22.30, So 12.30, 21.00; Berlin Babylon<br />
(Omdt+englU) 14.30, So a. 10.30; VanGogh (OmU) 16.30,<br />
19.00; Ayka (OmU) 21.15, So a. 12.30; Der Funktionär<br />
14.30; Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein 16.15,<br />
19.15,Soa.11.00; Green Book(OmU) 22.15; Christo(OmU)<br />
15.15; Der Flohmarkt von Madame Claire (OmU) 17.30,<br />
19.30, So a. 11.00; Free Solo (OmU) 21.30, So a. 13.00;<br />
Berlin Bouncer (OmU) 15.00, 21.30, So a. 12.30; Auch<br />
Leben ist eine Kunst –Der Fall Max Emden 17.00, So a.<br />
10.30; Streik –Enguerre (OmU) 19.00<br />
International (✆ 24 75 60 11) Van Gogh 14.15, 19.00;<br />
Der Flohmarkt vonMadame Claire 16.45; Avengers: Endgame<br />
(OmU) 21.30; Matinee: Christo(OmU) So 12.00<br />
Zeughauskino (✆ 20 30 47 70)Wilhelm Dieterle: Jenny –<br />
Portrait of Jennie (OF) Sa 20.00; Wilhelm Dieterle: Ein Sommernachtstraum<br />
–AMidsummer Night‘s Dream (OF) So<br />
18.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) Willkommen<br />
im Wunder Park 12.00, 14.15, 16.50; Wenn du<br />
König wärst 12.00, 14.10; The Lego Movie IISa12.00;<br />
Royal Corgi: Der Liebling der Queen 12.00, 14.30; Rocca<br />
verändertdie Welt 12.00; Die sagenhaften Vier 12.00; Avengers:<br />
Endgame12.00, 14.30, 15.00, 18.30,19.00, 19.45,<br />
Sa a. 22.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
12.00; Misfit 14.10; Rafadan Tayfa: Dehliz Macerasi (OmU)<br />
14.15; Dumbo 14.15, 16.50; 3D: Avengers: Endgame<br />
16.00, 20.00, Sa a. 22.00; Shazam! 16.25; Monsieur Claude<br />
II 16.30; Der Fall Collini 16.40, 19.30; After Passion<br />
17.00; Hababam sinifi yeniden (OmU) 19.15; The Hole in<br />
the Ground 19.30, Sa a. 22.40; Lloronas Fluch 19.30, Sa a.<br />
23.10; Avengers: Endgame (OF) 19.45, Sa a. 21.45; The<br />
Hole in the Ground (OF) Sa 22.50<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) Free Solo (OmU) Sa 11.00, So<br />
23.00; Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel!<br />
Sa 14.15; Border (OmU) Sa 16.00; AMan of Integrity:<br />
Ein integerer Mann –Lerd (OmU) Sa 18.00, So 15.00; Streik<br />
–Enguerre (OmenglU) Sa 20.15, So 18.45; Birds Of Passage<br />
(OmU)Sa22.20,So20.45; MaryPoppins‘ Rückkehr (DF)<br />
So 11.00; Der Funktionär (DFmenglU) So 13.30; Disobedience<br />
–Ungehorsam (USA 2016) So 17.00<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50) Fighting with My Family (OmU)<br />
16.30, 19.00,21.30<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) Das schönste Paar 16.00,<br />
18.15, 20.30, Saa.22.40; Border 14.45, 20.30; Wie ich<br />
lernte, bei mir selbst Kind zu sein 17.10; Atlas 15.20, 17.40,<br />
20.00, Sa a. 22.15; Liebesfilm 16.00, 18.00, 20.00; The<br />
Favourite (OmU) Sa 22.00<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) Avengers: Endgame (OF) 16.00,<br />
19.45; The Sisters Brothers (OmU) So 13.30; Avengers:<br />
Endgame (OF) 17.30, 21.15, Soa.14.00; Tea with the<br />
Dames (OmU) 16.00; The Hole in the Ground (OF) 18.00,<br />
22.20; The Hole in the Ground (OmU) 20.10; Another Day<br />
of Life –Jeszcze dzien zycia (OmU) So 14.00; Birds Of Passage<br />
(OmU) 14.30; Im Netz der Versuchung –Serenity<br />
(OmU) 17.00, 19.20, 21.40; Border (OmU) 15.15, 20.10;<br />
Free Solo (OF) 17.15; Creepy Crypt: Planet Terror (OF) Sa<br />
22.30<br />
UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Dumbo<br />
11.40, 14.30; Alfons Zitterbacke11.50; 3D: Avengers: Endgame<br />
12.00, 14.15, 16.15, 18.30, 20.30, Saa.19.45,<br />
22.45; Rocca verändert die Welt 12.10; Royal Corgi: Der<br />
Liebling der Queen 12.20, 14.40; Willkommen im Wunder<br />
Park 12.30, 14.50; Avengers: Endgame 15.15, 19.30; Der<br />
Fall Collini 17.00, 20.00; Shazam! 17.10; 3D: Royal Corgi:<br />
Der Liebling der Queen 17.30; After Passion 20.15; Lloronas<br />
Fluch Sa 23.00; Friedhof der Kuscheltiere Sa 23.00; Monsieur<br />
Claude II So 19.45<br />
Wolf (✆ 921 03 93 33) Birds Of Passage(OmU) Sa 12.10,<br />
So 18.40; Kommissar Gordon &Buffy 12.20; AMan of Integrity:<br />
Ein integerer Mann (OmU) 13.40, 21.00; Bildbuch<br />
(OmenglU) Sa 14.30; Supa Modo Sa 16.20; Liebesfilm (OF)<br />
16.30, 21.10; Border (OmU) Sa 18.50, So 12.10; Wilden:<br />
Anna Marziano :Filmprogramm (OmenglU) Sa 19.00; Wir<br />
(OmU) Sa 23.00; Mid90s (OmU) Sa 23.20; Bildbuch So<br />
14.30; Tito, der Professor und die Aliens So 16.20; Zu jeder<br />
Zeit: Lernwegeinder Pflege(OmU) So 19.00<br />
PANKOW<br />
Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Royal Corgi: Der<br />
Liebling der Queen 13.45, 15.45; Der Flohmarkt von Madame<br />
Claire 17.45, So a. 11.30; Van Gogh 20.00; Alfons<br />
Zitterbacke14.00, 16.00; Monsieur Claude II 18.15, 20.30,<br />
So a. 11.45<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Asterix und das<br />
Geheimnis des Zaubertranks 14.15; Avengers: Endgame<br />
(OmU) 16.15,20.00; Zu jeder Zeit: Lernwege inder Pflege<br />
(OmU) So 12.00; Atlas Sa 15.00, 17.20, 19.40, So 16.45,<br />
19.00; Border Sa 22.00, So 21.15; RoyalCorgi: Der Liebling<br />
der Queen 14.15, 16.15; Liebesfilm 19.00; Fighting with My<br />
Family (OmU) 21.15; Der Flohmarkt von Madame Claire<br />
19.00, Sa a. 14.30, So a. 12.15; Das schönste Paar 21.00,<br />
Sa a. 16.45, So a. 12.50;Matinee: Exhibition on Screen: Der<br />
jungePicasso So 11.00; Rocca verändertdie Welt So 14.50;<br />
Alfons Zitterbacke14.30; VanGogh 16.30, 20.30; Monsieur<br />
Claude II 18.15; Matinee: Zwei Familien auf Weltreise So<br />
12.00<br />
Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Royal<br />
Corgi: Der Liebling der Queen 13.45, 15.50, So a. 11.30;<br />
Dumbo 13.45; Wenn du Königwärst 14.00; Alfons Zitterbakke<br />
Sa 14.15, So 11.40; Das schönste Paar 14.20, 19.00,<br />
So a. 17.20; Monsieur Claude II 14.50, Sa a. 17.45, So a.<br />
20.15; Die Goldfische Sa 15.00; Avengers: Endgame (OmU)<br />
15.30, 17.00, 19.45, 21.00; Der Fall Collini 16.30, Sa a.<br />
19.30, 22.40, So a. 20.00; Green Book Sa 16.40; Der Flohmarkt<br />
vonMadame Claire 16.40, Sa a. 20.15, So a. 19.30;<br />
VanGogh 17.20, 20.00; Teawith the Dames (OmU) 18.00;<br />
Border Sa 20.20, So 19.45; Im Netz der Versuchung 21.20;<br />
VanGogh (OmU) Sa 22.30, So 22.00; Shazam! (OmU) Sa<br />
22.40; Im Netz der Versuchung –Serenity (OmU) 23.00;<br />
Berlin Bouncer Sa23.00; Willkommen im Wunder Park So<br />
11.30; Unheimlich perfekte Freunde So 12.00; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks So 12.30; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3So12.50; Ein Gauner &Gentleman<br />
So 17.15; Captain Marvel (OmU) So 22.20; Ein letzter Job<br />
(OmU) So 22.40; Der Goldene Handschuh So 22.40<br />
Krokodil (✆ 44 04 92 98) Vom Lokführer, der die Liebe<br />
suchte 16.15; Ayka (OmU) 18.00; Der Funktionär 19.45;<br />
Die Maske–Twarz (OmU) 21.00<br />
Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Tito, der Professor und die<br />
Aliens Sa 14.30; Luft zum Atmen –40Jahre Opposition bei<br />
Opel in Bochum Sa 16.15, So 15.45; TooDrunk to Watch –<br />
Punkfilmfestival: Molotov (OmenglU) /Goodnight London<br />
(OF) Sa 17.30; TooDrunk to Watch –Punkfilmfestival: Kurzfilmprogramm<br />
(OmenglU) Sa 19.45; TooDrunk to Watch –<br />
Punkfilmfestival: Back to the Top – EpistrofÌ stin koryfÌ<br />
(OmenglU; m. Vorfilmen) Sa 22.00; Casablanca (OmU) Sa<br />
23.59; Supa Modo So 14.00; TooDrunk to Watch –Punkfilmfestival:<br />
AGlobal Mess (m. Vorfilmen) So 17.00; Too<br />
Drunk to Watch –Punkfilmfestival: Das Jahr des Affens (m.<br />
Vorfilm) So 19.30; TooDrunk to Watch –Punkfilmfestival:<br />
Lasst die Alten sterben (OmenglU; m. Vorfilmen) So 22.15<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Rocca verändertdie<br />
Welt 12.00; Dumbo 12.00, 14.35; Die sagenhaften<br />
Vier 12.00; The Lego Movie II 12.10; Royal Corgi: Der Liebling<br />
der Queen 12.10, 14.25; Willkommen im Wunder Park<br />
12.15, 14.30; Mia und der weiße Löwe 12.15; Der kleine<br />
Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel! 12.15; Avengers:<br />
Endgame 12.15, 15.30, 19.45; Shazam! 14.15; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 14.15; Monsieur Claude II<br />
14.20, 19.35; 3D: Avengers: Endgame 14.45, 16.15,<br />
18.45, 20.15, 22.30; Der Fall Collini 16.35, 19.30; Wenn<br />
du König wärst 16.40; 3D: Royal Corgi: Der Liebling der<br />
Queen 16.45; Im Netz der Versuchung 16.55, 19.40, 22.35;<br />
Captain Marvel 17.10; Fighting with My Family 17.15,<br />
19.55; Die Goldfische 19.40; After Passion 19.55; Hellboy<br />
22.35; Friedhof der Kuscheltiere 22.35; 3D: Captain Marvel<br />
22.35; The Hole in the Ground 22.40; Lloronas Fluch 22.45<br />
Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12)3D: Die Winzlinge:Abenteuer<br />
in der Karibik Sa 16.30; Elstree 1976 (OmU)<br />
Sa 18.15; 3D: Star Wars: Episode VII: Das Erwachen der<br />
Macht Sa 21.00; Kommissar Gordon &Buffy So 15.00; 3D:<br />
Star Wars: Episode VII: Das Erwachen der Macht –Star Wars:<br />
Episode VII: The Force Awakens (OF) So 17.30<br />
REINICKENDORF<br />
CineStar Tegel (✆ 04 51/703 0200) Royal Corgi: Der<br />
Liebling der Queen 13.45, Sa a. 11.00, 17.40, So a. 11.20,<br />
17.30; Rocca verändert die Welt 11.00; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 311.00; Alfons Zitterbacke11.15; 3D: Avengers:<br />
Endgame 11.30, 15.15, 16.00, 18.30, 19.30, Sa a.<br />
22.00; Misfit Sa 11.35, So 11.50; Asterixund das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 11.40; Willkommen im Wunder Park<br />
12.30, 14.50; The Lego Movie II 12.40; Shazam! 13.30;<br />
Avengers: Endgame 13.30, 16.45, 20.15; After Passion<br />
13.40, 16.30, Sa a. 22.40, So a. 19.20; Wenn du König<br />
wärst 14.00; Die Goldfische 14.00; Dumbo 15.40; Fighting<br />
with My Family 16.50, Sa a. 20.00, 22.50, So a. 19.50; 3D:<br />
The Avengers 3Sa17.00; Der Fall Collini 19.40, Sa a.<br />
17.15, So a. 17.00; Friedhof der Kuscheltiere Sa 19.20; 3D:<br />
The Avengers 3/3D: Avengers: Endgame Sa 20.15; Monsieur<br />
Claude II Sa 20.20, So 17.15, 19.45; The Hole in the<br />
Ground 20.45, Sa a. 23.15; Lloronas Fluch Sa 22.45; Wir<br />
Sa 22.50; Captain MarvelSo20.00<br />
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Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Alfons<br />
Zitterbacke13.30; Die Goldfische 15.30; Ein letzter Job<br />
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Josef Michael Kreutzer erkrankte als Kind an Meningitis und verlor<br />
sein Gehör. Davon ließ er sich im Leben jedoch nicht aufhalten:<br />
Der Deutsche wurde Pantomime, lernte viel von seinem<br />
weltbekannten Mentor Marcel Marceau und blickt mittlerweile<br />
auf 40 Jahre auf der Bühne zurück. Die Dokumentation von Sebastian<br />
Voltmer beobachtet den Künstler unter anderem bei<br />
Workshops mit Menschen mit Behinderung und bei der Ausübung<br />
seiner Kunst. BLZ<br />
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Die Goldfische 18.00<br />
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Der Flohmarkt vonMadame Claire (OmU) 18.15<br />
Xenon (✆ 78 00 15 30) RBG (OmU) 18.00; Free Solo<br />
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Sa 11.45; Monsieur Claude II 14.15, 18.15; Ein Gauner &<br />
Gentleman 16.15; Vice Sa 20.15; Green Book So 11.45;<br />
VomLokführer,der die Liebe suchte So 20.15<br />
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Preview: Stan &Ollie So 20.15<br />
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Liebling der Queen 10.00, 12.30, 14.25; Rocca verändert<br />
die Welt 10.00, 12.20; Misfit Sa10.00; Drachenzähmen<br />
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Endgame 10.00, 14.00, 15.00, 16.30,18.00, 19.00,<br />
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14.00, 17.25, 20.00, 23.00; Wenn du König wärst 14.30;<br />
Dumbo 14.40; 3D: Avengers: Endgame 16.15, 20.15,<br />
23.00; Der Fall Collini 16.50, 19.45, 22.40; Captain Marvel<br />
17.15; Avengers: Endgame (OF) 20.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />
So 20.15; Lloronas Fluch So 22.40<br />
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13.00, 16.45, 20.30; Alfons Zitterbacke 13.15; Royal<br />
Corgi: Der Liebling der Queen 13.45, 15.45, 18.00; Die<br />
sagenhaften Vier 13.45; Avengers: Endgame 15.15, 19.00;<br />
Willkommen im Wunder Park 15.45; After Passion 18.00;<br />
Monsieur Claude II 20.30; Der Fall Collini 20.30; Rocca<br />
verändertdie Welt So 11.00; Asterix und das Geheimnis des<br />
Zaubertranks So 11.00; Pünktchen und Anton So 11.15;<br />
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all‘italiana: Der Schutzmann –Ilvigile (OmenglU) Sa<br />
21.00; Commedia all‘italiana: Mafioso (OmenglU) So<br />
20.00; Magical History Tour: Jeanne Dielman, 23 quai du<br />
Commerce, 1080 Bruxelles (OmenglU) Sa 19.30; Magical<br />
History Tour: Cocktail für eine Leiche –The Rope (OF) So<br />
19.30<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Royal<br />
Corgi: Der Liebling der Queen 12.30, 15.00, 17.30; Avengers:<br />
Endgame 19.30, 21.15, 22.15, Sa a. 12.30, 14.10,<br />
16.40, Soa.13.00, 14.30, 16.15; Captain Marvel Sa<br />
Mi., 8.5.2019<br />
20.00Uhr<br />
Philharmonie Berlin<br />
Einführung: Dr.AlbrechtDümling, 18.55 Uhr<br />
Jörg Widmann ‚Con brio‘ Konzertouvertüre für Orchester<br />
RichardStrauss Konzert für Oboe und kleines Orchester in D-Dur<br />
Sergej Rachmaninow Rhapsodie nach einem Thema von Paganini<br />
für Klavier und Orchester op.43<br />
Sergej Prokofiew ‚Romeo und Julia‘ Auszüge aus den Suiten<br />
12.50, 19.40, So 19.45; Der Fall Collini 16.20, 22.50, Sa<br />
a. 13.15, 20.15, So a. 13.35, 19.45; Willkommen im Wunder<br />
Park 13.25, 14.10; Wenn du König wärst Sa 13.30, So<br />
13.20; Ostwind 4Sa13.30; Monsieur Claude II16.20,<br />
19.30, Sa a. 13.30, So a. 13.25; Drachenzähmen 313.30;<br />
3D: Avengers 415.00, 17.00, 18.00, 20.30, 21.00, Sa a.<br />
13.30, 16.15, 19.00, 22.10, So a. 12.30, 14.00, 19.15,<br />
20.00, 22.20; Die sagenhaften Vier Sa 13.35, So 12.30;<br />
Misfit Sa 13.40; Alfons Zitterbacke 13.40; Dumbo 14.00,<br />
19.00, Sa a. 16.40, So a. 16.00; After Passion 19.40, Sa a.<br />
14.25, 17.15, So a. 13.30, 16.50; Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks Sa 15.50, So 13.55; VanGogh 16.20,<br />
Sa a. 19.30; Shazam! Sa 16.20, So 22.00; Die Goldfische<br />
16.20; Der Junge muss an die frische Luft Sa 16.30, So<br />
13.30; Fighting with My Family 22.50, Sa a. 16.40, 19.45,<br />
So a. 16.15, 19.30; Der Flohmarkt von Madame Claire<br />
17.00, 19.50; The Hole in the Ground 19.30, 22.20; Green<br />
Book 19.30; Im Netz der Versuchung 19.40, 22.40; Friedhof<br />
der Kuscheltiere 20.00, 22.45; Free Solo Sa 22.15; Lloronas<br />
Fluch Sa 22.20, So 23.00; Wir Sa22.30, So 22.25;<br />
Hellboy 22.50; Bohemian Rhapsody Sa22.50, So 19.45;<br />
Escape Room Sa 23.10, So 23.00; Milliard So 16.40<br />
CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) Willkommen<br />
im Wunder Park (OF) 13.15; 3D: Avengers: Endgame<br />
(OF) 13.30, 15.40, 16.45, 19.50, 21.00, 23.00; Green<br />
Book (OF) 13.45; 3D: Captain Marvel(OF) 13.45; Shazam!<br />
(OF) 14.00; After Passion (OF) 14.00, 20.10; Dumbo (OF)<br />
14.30; Avengers: Endgame (OF) 15.00, 19.20, 22.40; 3D:<br />
Shazam! (OF) 16.50, 20.00; 3D: Dumbo (OF) 17.00; Van<br />
Gogh (OF) 17.10; Ein letzter Job (OF) 17.20; Teawith the<br />
Dames (OF) 17.30; Friedhof der Kuscheltiere (OF) 19.50;<br />
Captain Marvel(OF) 20.00, 23.15; Wir(OF) 20.15; Lloronas<br />
Fluch (OF) 23.15; Hellboy(OF) 23.15<br />
CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers: Endgame<br />
(OF) 10.00, 18.30, Sa a. 14.10, So a. 22.45; 3D:<br />
Avengers: Endgame Sa 22.45, So 14.10<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) One Cut of the Dead<br />
(OmU) Sa 16.00, So 17.30; Berlin Bouncer (OmU) So<br />
15.30; Matrix (OF) So 19.30; Wir(OmU) So 22.00<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 16 50) Willkommen im Wunder Park 10.00,<br />
12.00, 14.00, 16.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen<br />
10.00, 12.00, 14.00; Dumbo 10.00, 12.30, 15.45; Die<br />
sagenhaften Vier Sa 10.00, 12.00; Alfons Zitterbacke<br />
14.00, Saa.10.00, 12.00; Avengers: Endgame 14.00,<br />
16.00, 19.00; 3D: Avengers: Endgame 15.00, 18.00,<br />
20.15, 22.00; Monsieur Claude II 18.00, 20.15; Der Fall<br />
Collini 18.00, 20.30, 22.45; Hellboy 22.30; Friedhof der<br />
Kuscheltiere 23.00<br />
Casablanca (✆ 677 57 52) Alfons Zitterbacke Sa14.15,<br />
So 14.00; Niemandsland Sa 16.15, So 18.15; Monsieur<br />
Claude II Sa 18.30, So 20.30; Gundermann Sa 20.30; Leander<br />
Haußmann: Sonnenallee So 16.00<br />
CineStar Treptow (✆ 04 51/703 02 00) Willkommen im<br />
Wunder Park 11.30, 13.45; Avengers: Endgame 11.30,<br />
16.00, 20.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen 11.35,<br />
14.40, 16.50; Wenn du König wärst 11.40, 16.40; Ostwind<br />
411.45; Unheimlich perfekte Freunde 11.50; Rocca verändertdie<br />
Welt 11.50; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
11.55; Drachenzähmen leicht gemacht 312.00; 3D:<br />
Avengers: Endgame 14.00, 15.30, 18.00, 19.30, Sa a.<br />
22.30; Alfons Zitterbacke 14.15; Captain Marvel 14.20;<br />
After Passion 14.25, 17.15, So a. 19.20; Dumbo 14.30;<br />
Fighting with My Family 14.40, 17.15, 19.55, Sa a. 22.30;<br />
3D: The Avengers 3Sa17.00; Monsieur Claude II 17.10,<br />
19.30; Der Fall Collini 19.45, So a. 16.55; 3D: Captain<br />
Marvel19.45; Friedhof der Kuscheltiere 20.10, Sa a. 23.00;<br />
3D: The Avengers 3/3D: Avengers: Endgame Sa 20.15; 3D:<br />
Shazam! Sa 22.15; Lloronas Fluch Sa 22.40; WirSa22.45<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Willkommen im<br />
Wunder Park 12.00, 14.10, 17.15; Wenn du König wärst<br />
12.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen 12.00, 14.15;<br />
Die sagenhaften Vier 12.00; Avengers: Endgame 12.00,<br />
14.15, 15.00, 18.20, 19.00, 19.45, Sa a. 22.30; Asterix<br />
und das Geheimnis des Zaubertranks 12.00; Alfons Zitterbacke12.00;<br />
Rafadan Tayfa: Dehliz Macerasi (OmU) 14.00,<br />
16.10; Dumbo 14.20, 16.30; 3D: Avengers: Endgame<br />
16.00, 20.15, Sa a. 23.00; Shazam! 16.30, Sa a. 19.40;<br />
After Passion 18.15; Avengers: Endgame (OF) 19.20; The<br />
Hole in the Ground 20.45, Sa a. 23.00; The Hole in the<br />
Ground (OF) Sa 22.45; Lloronas Fluch Sa 23.15; Monsieur<br />
Claude II So 19.40<br />
City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Der Jungemuss<br />
an die frische Luft Sa 16.15; Ein Gauner &Gentleman Sa<br />
18.15, So 14.00; LAKINO Film Festival: Kurzfilmprogramm<br />
(Journey toLatin America III) Sa 20.30; Supa Modo So<br />
16.00; Free Solo (OmU) So 17.30; Wir(OmU) So 19.30<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 471 40 01) Auch Leben ist eine Kunst<br />
–Der Fall Max Emden (OmU) 18.00; Streik –Enguerre<br />
(OmU) 19.45; Border (OmU) 21.45<br />
Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Der Flohmarkt vonMadame<br />
Claire Sa 11.15, 16.00, 18.15, 20.30, So 10.45, 15.30,<br />
17.45, 20.00; Der Fall Collini Sa 13.30, So 13.00;Monsieur<br />
Claude II 11.00, 17.30; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
13.15; Alfons Zitterbacke 15.15; Der Fall Collini<br />
19.45<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz (✆ 85 40 60 85) Christo(OmU) Sa 15.30;<br />
Monsieur Claude II 18.00; VanGogh 20.30; Preview: Albrecht<br />
Schnider –Was bleibt (m.Gästen) So 11.00; Die Wiese –Ein<br />
Paradies nebenan So13.30; Werkschau Claudia von Alemann:<br />
Wienächtliche Schatten (u.a., m. Gast) So 15.30<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Auch Leben ist eine Kunst<br />
–Der Fall Max Emden Sa 11.00; Royal Corgi: Der Liebling<br />
der Queen 13.15, 15.30; Der Fall Collini 17.45, 20.15; Tea<br />
with the Dames (OmU) So 11.00<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 811 4678) Manou –flieg‘ flink! 16.00; Can You<br />
Ever ForgiveMe? 18.00; Asche ist reines Weiß 20.30<br />
Capitol (✆ 831 64 17) Der Flohmarkt von Madame Claire<br />
13.30, 18.15; VanGogh 15.45, 20.30; Matinee: Exhibition<br />
on Screen: Der jungePicasso So 11.30<br />
FREILUFTKINOS<br />
Freiluftkino Kreuzberg Gewinnerfilm Deutscher Filmpreis<br />
2019:Überraschungsfilm (DFmenglU) Sa 21.00; Bohemian<br />
Rhapsody(OmU) So 21.00<br />
Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />
One Cut of the Dead (OmU) Sa 21.00; Berlin Bouncer (DFmenglU)<br />
So 21.00<br />
JulianaKoch Oboe<br />
Philipp Kopachevsky Klavier<br />
DeutschesSymphonie-<br />
Orchester Berlin<br />
Valentin Uryupin Dirigent<br />
Karten ab 12 €<br />
T+49 30 2029 8711<br />
dso-berlin.de<br />
Kunst aus Afghanistan<br />
Teppiche des Krieges<br />
Teppichkunst dient seit jeher der Schönheit im Raum, auch der Repräsentation.<br />
Diehohe Kunst desWebens und Knüpfens bringt fantasievolle Bilder<br />
hervor. Beidiesen Teppichen aus Afghanistan ist das völlig anders: Sieberichten<br />
vom Krieg, erzählen in stilisierter, symbolhafter oder realistischer<br />
Form vom grausamen Krieg im Lande, von Terror und zynischem Machtgebaren.<br />
DieBumiller Collection zeigt nun in einer Ausstellung, die einem den<br />
Atem stocken lässt, wie Militaria in die traditionelle Teppichkunst Afghanistans<br />
Einzug hielten. Dasbegann mit der Invasion sowjetischer Truppen. Zwischen<br />
den mythologischen orientalischen Mustern tauchen Kriegssymbole<br />
auf, verstören unsereSehgewohnheiten. Entdeckerdieser „Zeichensprache“<br />
ist der deutsche Filmemacher Till Passow. Seine Sammlung steht nun im Dialogmit<br />
denfrühislamischen Werken derBumiller-Collection. Ingeborg Ruthe<br />
Bumiller Collection, Universitätsmuseum für islamische Kunst,Studio X-Berg, Naunynstr.68/HH, 3.<br />
OG. Eröffnung Sonnabend,4.Mai, 19 Uhr, bis 27. Juli,Do–Sa 14–18 Uhr.<br />
BÜHNE<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />
18.00: Galileo Galilei. Das Theater und die Pest<br />
20.00 Kleines Haus: Amir<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
17.00: Wagner-Woche: Tannhäuser und derSängerkriegauf<br />
derWartburg<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
20.00: In der Sache J. RobertOppenheimer<br />
DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />
15.00: The Evil (Gastspiel)<br />
19.30: Kommt einPferd in dieBar<br />
Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11)<br />
19.00: Flying Pictures (Flying Steps &Osgemeos)<br />
Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />
17.00: Theatertreffen: Hotel Strindberg (Burgtheater,<br />
Wien /Theater Basel)<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
19.00: M–Eine Stadt sucht einen Mörder<br />
Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />
(& 88 59 11 88) 18.00: Unterleuten<br />
Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />
20.00: 9Tagewach<br />
Radialsystem (& 288 78 85 88)<br />
20.00: human requiem (SashaWaltz &Guests)<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
16.00: Vier SternStunden<br />
Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />
19.00: Wirwollen nienie nie(Raum 305)<br />
Schaubühne (& 89 00 23)<br />
16.00 Saal B: Im Herzen der Gewalt<br />
19.30 Saal C: DankeDeutschland<br />
20.00 Saal A: Null<br />
Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />
18.00: SonnyBoys<br />
Sophiensaele (& 283 52 66)<br />
18.00 Festsaal:Theatertreffen: Unendlicher Spaß<br />
Spiegelpalast am Bahnhof Zoo<br />
(& 018 06 57 00 70) 19.00: Hoodoo<br />
Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />
19.30: Tosca<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
19.00 3. Stock: Benvolio +Mercutio –Dubist mein<br />
Lieblingsortauf der ganzen Welt, Babe! (P 14)<br />
19.30: Drei Milliarden Schwestern<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />
19.00: Nautilus (TrygveWakenshaw)<br />
Distel (& 204 47 04)<br />
18.00: Die Zukunft ist kein Ponyhof<br />
Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />
19.00: Die LiveShow<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
14.30: The Band –Das Musical<br />
TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />
19.00: Babylon Europa<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
18.00: Let’sTwist Again!<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />
KLASSIK<br />
Bode-Museum (& 266 42 42 42)<br />
11.00: Musiker*innen der Staatskapelle, MuseumskonzertIX,<br />
Werkevon Rossini, Puccini, Respighi<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
16.00 Gr.Saal: Konzerthausorchester Berlin, Ltg.<br />
Bertrand de Billy,Tobias Moretti (Sprecher), Elza<br />
vanden Heever(Sopran), Beethoven: Musik zum<br />
Trauerspiel „Egmont“ vonGoethe op.84; Strauss:<br />
„Vier letzte Lieder“ für Sopran und Orchester nach<br />
Hesse und Eichendorff; Ravel: „Daphnis et Chloë“ –<br />
Suite Nr.2<br />
Anzeige<br />
SALEEM<br />
ASHKAR Klavier<br />
11.05.19 ·20.00UHR<br />
12.05.19 ·16.00 UHR<br />
KONZERTHAUS BERLIN<br />
GROSSERSAAL<br />
SONNTAG<br />
Ticket-Hotline 030·203092101,konzerthaus.de<br />
20.00 Gr.Saal: Jubiläumskonzert50Jahre StudioChor<br />
Berlin, mit den Brandenburger Symphonikernund<br />
Solist*innen,Ltg.Alexander Lebek, Hans Chemin-<br />
Petit: Introitus und Hymnus–Der 148. Psalm für Chor,<br />
Orgel, Bläser,Harfe und Schlagzeug; Brahms: „Nänie“<br />
nach Friedrich Schiller op. 82; Mendelssohn Bartholdy:„Lobgesang“<br />
–Sinfonie-Kantate für Soli, Chor und<br />
Orchester B-Dur op. 52<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
16.00: Sinfonie Orchester Berlin, Ltg.StanleyDodds,<br />
Leonie Rettig (Klavier), Gili Schwarzman (Flöte)<br />
20.00: <strong>Berliner</strong> Symphoniker,Solist*innen: Alexandra<br />
Flood, Brigitta Simon, Egle Sidlauskaite, Iurii Iushkevich,<br />
David Jagodic u. a., Ltg.Lior Shambadal, Werke<br />
vonGiacomelli, Mozart, Saint-Saëns, Monteverdi,<br />
Rossini, Mascagni, Gluck, Verdi und Donizetti<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />
16.00: Thomas Thieme (Sprecher), Stipendiaten<br />
der Karajan-Akademie der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,<br />
Cordelia Höfer (Klavier), Philharmonischer Salon: Die<br />
„Wikinger“ in Deutschland<br />
Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />
16.00: Daniel Barenboim (Klavier), Beethoven-<br />
Sonaten<br />
KINDER<br />
Atze Musiktheater (& 81 79 91 88)<br />
16.00: Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin –Mitmachkonzertfür<br />
jungeBlechbläser mit Berlin Brass<br />
FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />
12.00: Wieesmir gefällt –Vom Suchen und Finden<br />
der Freiheit<br />
Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />
11.00: Kinderchor und Opernkinderorchester,Rolando<br />
Villazón (Tenor), Serena Sáenz Molinero (Sopran),<br />
Ltg.Daniel Barenboim, Max Renne, Werkevon Mozart,<br />
Humperdinck, Prokofjew(ab 8J.)<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
17.00: Für Amos Oz (4. Mai 1939 –28. Dezember<br />
2018), mit Fania Oz, Ulla Unseld-Berkéwicz, Rachel<br />
Salamander,Ulrich Matthes<br />
DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />
11.00: Die Zuneigung ist etwas Rätselvolles. Eine Ehe<br />
in Briefen, Jutta Wachowiak und Christian Grashof<br />
lesen aus demBriefwechsel vonEmilie und Theodor<br />
Fontane<br />
Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />
19.00: Live-Hörspiel „Bibi &Tina-Zoff!“, vonV.Andreas<br />
mitS.Bonaséwicz,D.Hugo, A.Borbach, M.Claren,<br />
S.Hasper u. a., Live-Hörspiel-Premiere<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
20.00 Roter Salon: Reformbühne Heim &Welt: mit<br />
Lea Streisand, Richie &Bel, Lesung und Musik<br />
KONZERT<br />
Arena Berlin (& 533 20 30)<br />
14.00: Desertfest 2019: Om, Black Tusk, Long<br />
Distance Calling,Stonefield, Wovenhand, The Great<br />
Machine, Electric Citizen, The Skull<br />
Berghain/Kantine (Am Wriezener Bahnhof)<br />
20.00 Säälchen: Francesco Tristano (Klavier)<br />
Christophoruskirche Friedrichshagen<br />
(& 645 57 30) 19.30: Andrej Hermlin and his Swing<br />
Dance Band feat. Rachel und David Hermlin<br />
Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />
20.00: Better Oblivion Community Center feat. Phoebe<br />
Bridgers &Conor Oberst +Christian Lee Hudson<br />
PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />
20.00: Prep<br />
VertiMusic Hall (& 20 60 70 88 11)<br />
20.00: Thomas Anders &Band, Ewig mit Euch<br />
KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN<br />
JANWILLEMDEVRIEND Dirigent<br />
Werkevon Mozart,Bach und<br />
Haydn
30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
TV-Programm am Sonnabend<br />
Tagesschau 24<br />
13.00 Tagesschau-Nachrichten 13.15 DieWunden<br />
der Ermittler 14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15<br />
GekaufteAgrarpolitik? 15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
15.30 Big Manni –Big Money 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
16.30 Weltbilder Spezial 17.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 17.30 Monitor 18.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 18.30 Auto-Ikonen 19.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 19.30 Weltspiegel-Reportage<br />
20.00 Tagesschau 20.15 Liebe an derMacht<br />
21.02 Werbraucht denOsten? (1/3) 21.47 Wer<br />
braucht den Osten?(2/3) 22.32 Werbraucht den<br />
Osten? (3/3) 23.17 Weltspiegel-Reportage 23.46<br />
Extra 0.00 Tagesthemen 0.20 45 Min 1.05 Extra<br />
1.15 Liebe an derMacht 2.00 Tagesschau<br />
ONE<br />
9.35 PartyofFive 10.20 Unser Kind. TV-Drama, D<br />
2018 11.45 Brisant 12.30 EurovisionSong Contest<br />
14.00 Telespiele 14.45 Großstadtrevier<br />
15.35 Lindenstraße 16.05 Lindenstraße 16.35<br />
Lindenstraße 17.05 Lindenstraße 17.35 Lindenstraße<br />
18.05 Wenn wir zusammen sind. Romantikkomödie,F2008<br />
19.40 Brisant 20.15 Trugspur<br />
–Der Usedom-Krimi. TV-Kriminalfilm, D2017<br />
21.45 Brisant extra 22.00 NurseBetty –Gefährliche<br />
Träume. Komödie, D/USA 2000 23.45 Miss<br />
Fishersmysteriöse Mordfälle 0.40 Agatha Christies<br />
Poirot. DerTodeswirbel.TV-Kriminalfilm, GB<br />
2006 2.15 Hustle –Unehrlich währtamlängsten<br />
3.05 DoctorWho 4.00 Doctor Who<br />
ZDF NEO<br />
5.45 TerraXpress 6.15 TerraX7.00 TerraX7.40<br />
TerraX8.25 TerraX9.10 TerraX9.55 TerraX<br />
10.40 TerraX11.25 TerraX12.10 TerraX12.50<br />
TerraX13.35 TerraX14.20 TerraX15.00 TerraX<br />
15.45 TerraX16.35 Die glorreichen1017.20 Die<br />
glorreichen1018.00 Sketch History 18.25 Topfgeldjäger<br />
19.20 Topfgeldjäger 20.15 Traummann<br />
im zweiten Anlauf. TV-Romantikkomödie, I/E/USA/<br />
GB/S 2015. Mit Sarah Jessica Parker,Raoul Bova,<br />
RosieDay 21.35 The Truth about Charlie. Mysterythriller,<br />
USA/D2002. MitMarkWahlberg,Thandie<br />
Newton, ChristineBoisson 23.15 OneWay –Eine<br />
fatale Entscheidung. Thriller,D2006 1.00 Parfum<br />
4.00 Gätjens großes Kino 4.05 TerraX<br />
ZDF INFO<br />
8.30 (für HG) Genug zumLeben? –Hartz IV auf<br />
demPrüfstand 9.15 (für HG) Die Pfandjäger 9.45<br />
Albtraum Wohnen 10.30 ZDF-History 11.15 Skandal!<br />
GroßeAffären in Deutschland 12.00 ZDF-History<br />
12.45 (für HG) Früherwar alles besser!Oder?<br />
13.30 Daswar dann mal weg 15.00 Lebensretter<br />
Technik –Von SOS bis112 15.45 Das wardann<br />
malweg 17.15 Die Traumfabrik unddie Macht<br />
18.00 ZDF-History 18.45 Daswar dann mal weg<br />
20.15 ZDF-History 21.00 Skandal! Große Affären<br />
in Deutschland 21.45 ZDF-History 22.30 (für HG)<br />
Früher waralles besser! Oder? 23.15 Daswar<br />
dann malweg 2.15 Die Traumfabrikund dieMacht<br />
3.00 ZDF-History 3.45 Daswar dannmal weg<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
10.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Klassik –Pop –etcetera Mit Diana Damrau<br />
(Sängerin), ca. 55 Minuten<br />
18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Kammermusik Felix Mendelssohns Streichquartette<br />
In seinen sieben Streichquartetten<br />
zeigt sich Felix Mendelssohn gleichermaßen<br />
als Mensch und Künstler., ca. 56 Minuten<br />
19.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Giuseppe Verdi: „Aida” Oper in vier Akten.,<br />
ca. 180 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Konzert amSamstagabend Mit Werken von<br />
Sibelius, Beethoven, ca. 176 Minuten<br />
22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Atelier neuer Musik „Wir können jetzt nur<br />
noch arbeiten!” Erinnerungen an den <strong>Berliner</strong><br />
Musikdenker Gerd Rienäcker., ca. 45 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
„Der letzte Schnee” Mit Ueli Jäggi (Paul), Stefan<br />
Kurt (Georg). Regie: Arno Camenisch, ca.<br />
115 Minuten<br />
0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Literatur Flüchtlingsgespräche in Dänisch-Sibirien.<br />
Bertolt Brecht, Margarete Steffin und<br />
Walter Benjamin im Exil., ca. 55 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Feature Gezählt –gewogen –und …Die „Volkswahlen”<br />
von 1989 und das Volk., ca. 31 Min.<br />
11.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Gesichter Europas Kein Rechtspopulismus in<br />
Portugal –warum das Land den Rechten trotzt.<br />
VonTilo Wagner,ca. 55 Minuten<br />
18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Feature Die Tochter der Terroristin. Mit Tina<br />
Engel, Joachim Schönfeld., ca. 55 Minuten<br />
23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Lange Nacht „Mit einem einzigen frischen<br />
Sprung”. Die Lange Nacht über Manifeste. Von<br />
Stefan Zednik, ca. 175 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
1.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Deutschlandfunk Radionacht Lied &Chanson.<br />
Liederbestenliste: Die Platzierungen im<br />
Mai /Global Sound: Neue internationale Singer/Songwriter-Alben.<br />
Gast: Ben Barritt. Mit<br />
Anna-Bianca Krause, ca. 235 Minuten<br />
19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
The Voice Monika Borzym., ca. 30 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Late Night Jazz Jazzfest Berlin 2018 –Nicole<br />
Mitchell's Black Earth Ensemble., ca. 56 Min.<br />
ARD<br />
9.50 (für HG) Tagesschau 9.55 (für HG) Giraffe,<br />
Erdmännchen &Co. 10.45 (für HG) Hallo<br />
Schatz –Vom Plunder zum Prachtstück 11.30<br />
(für HG) Quarks im Ersten 12.00 (für HG) Tagesschau<br />
12.05 (für HG) In aller Freundschaft<br />
–Die jungen Ärzte 12.55 (für HG) Tagesschau<br />
13.00 (für HG) Einfach Rosa –Die zweite<br />
Chance. TV-Familienfilm, D2016 14.30 (für<br />
HG) Das Traumpaar. TV-Liebeskomödie, D<br />
2008 16.00 (für HG) Wwie Wissen 16.30 (für<br />
HG) Weltspiegel-Reportage 17.00 (für HG) Tagesschau<br />
17.10 (für HG) Brisant 17.50 (für<br />
HG) Tagesschau 18.00 Sportschau. 3. Liga<br />
18.30 (für HG) Sportschau. Fußball: Bundesliga,32.<br />
Spieltag 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Die Diplomatin<br />
Böses Spiel. TV-Kriminalfilm, D2019<br />
Mit Natalia Wörner,Alexander Beyer,<br />
Johannes Meister u.a.<br />
21.45 (für HG) Donna Leon –Reiches Erbe<br />
TV-Kriminalfilm,D2014<br />
23.15 (für HG) Tagesthemen<br />
23.35 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />
23.40 (für HG) Sherlock<br />
Die Hunde von Baskerville<br />
TV-Kriminalfilm, GB/USA 2012<br />
Mit Benedict Cumberbatch, Martin<br />
Freeman, Una Stubbs u.a.<br />
RTL<br />
6.55 Verdachtsfälle. Doku-Soap 7.55 Familien<br />
im Brennpunkt. Doku-Soap 8.55 Familien im<br />
Brennpunkt. Doku-Soap 9.55 Der Blaulicht-<br />
Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag<br />
von Polizisten, Sanitätern und Notärzten<br />
10.50 Der Blaulicht-Report. Aufregende<br />
Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />
Sanitätern und Notärzten 11.50 Der Blaulicht-Report<br />
12.50 Der Blaulicht-Report 13.45<br />
Der Blaulicht-Report 14.45 Die Superhändler –<br />
4Räume, 1Deal 15.40 Die Superhändler –4<br />
Räume, 1Deal 16.45 Die Superhändler –4<br />
Räume, 1Deal 17.45 Best of ...! 18.45 aktuell<br />
19.05 Life –Menschen, Momente, Geschichten.<br />
Moderation: Annika Begiebing<br />
20.15 Denn sie wissen nicht,was passiert<br />
Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-<br />
Show<br />
Heute werden Barbara Schöneberger,<br />
Thomas Gottschalk und Günther Jauch<br />
live ihre Spielfreude bei RTL feiern.<br />
0.00 Denn sie wissen nicht,was passiert<br />
Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show<br />
3.15 Willkommen bei Mario Barth<br />
Gäste: Steffen Henssler,Madcon<br />
4.00 Willkommen bei Mario Barth<br />
Gäste: Andreas Gabalier,Ehrlich<br />
Brothers, Ilka Bessin<br />
TV-Tipps<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
Anzeige<br />
MDR WDR Arte<br />
14.00 (für HG) Fußball: 3. Liga. 36. Spieltag<br />
16.00 MDR vor Ort 16.25 (für HG) Aktuell<br />
16.30 (für HG) Sport imOsten 18.00 Heute<br />
im Osten 18.15 (für HG) Unterwegs in Sachsen-Anhalt<br />
18.45 (für HG) Glaubwürdig 18.54<br />
(für HG) Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />
19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG)<br />
Quickie 20.15 (für HG) Frühlingshits &Spaß<br />
22.45 (für HG) Aktuell 22.50 (für HG) Bauerfeind<br />
–Die Show zur Frau 23.35 Privatkonzert<br />
0.35 (für HG) Brisant 1.10 MDR vor Ort 1.35<br />
(für HG) Unser Dorf hat Wochenende<br />
Bayern<br />
15.30 (für HG) Gernstl –Siebenmal Bayern<br />
16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />
Ente mit Aussicht 17.15 Blickpunkt Sport<br />
17.45 (für HG) Zwischen Spessart und Karwendel<br />
18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für<br />
HG) Gut zu wissen 19.30 (für HG) Kunst &<br />
Krempel 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />
HG) Hansi Hinterseer 21.45 (für HG) Rundschau<br />
Magazin 22.00 (für HG) Da, wo das<br />
Glück beginnt. TV-Heimatfilm, D/A 2006<br />
23.30 (für HG) 24h Europa 0.00 (für HG) 24h<br />
Europa 1.00 (für HG) 24h Europa<br />
Vox<br />
12.00 Shopping Queen 16.55 Tierbabys –süß<br />
und wild! 18.00 hundkatzemaus 19.10 Der<br />
V.I.P.Hundeprofi 20.15 (für HG) Ice Age 3–<br />
Die Dinosaurier sind los. Animationsfilm, USA<br />
2009 22.00 (für HG) Dating Queen. Romantikkomödie,<br />
USA/J 2015 0.15 (für HG) Medical<br />
Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Tödliches Blei 1.10 (für HG) Medical<br />
Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Pfad der Wahrheit 1.55 (für HG) Medical Detectives<br />
–Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Rekonstruktion des Todes<br />
Super RTL<br />
15.50 Pokémon –Die TV-Serie: Sonne &Mond –<br />
Ultra-Legenden 16.10 Pokémon –Die TV-Serie:<br />
Sonne &Mond –Ultra-Legenden 16.35 Pokémon<br />
–Die TV-Serie: Sonne &Mond–Ultra-Legenden<br />
17.10 Barbie –Traumvilla-Abenteuer 17.35<br />
Spirit: wild und frei 18.05 Bugs Bunny&Looney<br />
Tunes 18.35 Woozle Goozle und die Weltentdecker<br />
19.05 Tomund Jerry 19.40 Angelo! 20.15<br />
(für HG) Eine zauberhafte Nanny–Knall auf Fall in<br />
ein neues Abenteuer. Fantasykomödie, GB/F/USA<br />
2010 22.20 (für HG) Das wundersame Leben<br />
vonTimothyGreen. Komödie, USA 2012<br />
Sport1<br />
12.55 Motorsport –Porsche GT Magazin 13.25<br />
Motorsport: FIA-Langstrecken-WM. 6Stunden<br />
von Spa (B) 14.35 Motorsport: Porsche Carrera<br />
Cup 15.05 Motorsport: Porsche Carrera Cup. 1.<br />
Rennen 16.05 Motorsport: FIA-Langstrecken-<br />
WM. 6Stunden von Spa (B) (Live-Einstieg)<br />
19.30 Fußball: U17-Europameisterschaft. Vorrunde:<br />
Deutschland –Italien 21.30 Boxen.<br />
Kampfabend 22.45 Boxen. Hauptkampf.IBF-<br />
International-Titel im Halbschwergewicht: Leon<br />
Bunn –Leon Harth 0.00 Sport-Clips<br />
RBB BERLIN, 6.00 UHR DOKUMENTATIONSREIHE<br />
24h Europa<br />
Sie kommen ausSofia, Toulouse, Barcelona, Almeria,Belgrad, Zürich,Lesbos,<br />
Helsinki, Magnitogorsk, Odelzhausen, Namur, Tallin, Sarajevo, Kautokeino,Warschuoder<br />
Island. Siesind jungeund Europäer,und sie wurden einen<br />
Taglangvon Kamerateamsdurch ihren Alltagbegleitet.Aus hunderten Stunden<br />
Materialwurde darausein exakteinen TaglangerFilm montiert, der die Fernsehzuschauer<br />
in diversen Parallelhandlungendurch den Tagbegleitet.Dabei lernen<br />
wirfaszinierende Charakterekennen: AussteigerInnen, LandwirtInnen, FischerInnen,<br />
Software-EntwicklerInnen, Tuk-Tuk-FahrerInnen, KickboxerInnen, oder<br />
Fabrikarbeiter Andreij,der in einer Stahlfabrik in Magnitogorskarbeitet.Die<br />
24-stündige Dokumentation läuft parallel aufArteund im rbbFernsehen. Verantwortlicher<br />
Regisseur istVolker Heise, der das Konzept vorher auf Berlin (2009),<br />
Jerusalem (2014) und Bayern (2017) angewandt hat und dafür diverseFernsehpreiseerhielt.Zuvor<br />
hatteerimJahr 2003 für sein historisches TV-Experiment<br />
„Schwarzwaldhaus1902“ einen Grimme-Preis gewonnen.<br />
(Dtl./Frk./2019)<br />
ARD, 20.15 UHR TV-KRIMINALFILM<br />
forum 2 |2019<br />
an der<br />
Die Diplomatin<br />
Patientenforum<br />
Essollte ein unbeschwerter Urlaub in Prag werden, doch fürdie Touristinnen<br />
DasKreuz<br />
Vanessa und Lydia<br />
mit<br />
wurde<br />
dem<br />
er zuKreuz einem Albtraum:<br />
–<br />
Nunliegt Vanessa schwer<br />
misshandelt im Krankenhaus, und für ihre ausDeutschland angereiste Familie<br />
hören Rückenschmerzen, die Prüfungennichtauf:Entsetztmüssensie was hilft? miterleben, wieKatja Lorenz<br />
dafür sorgt, dass die Polizei den Hauptverdächtigen laufen lässt:Der 18-jährige<br />
Philippeist der Sohn des französischenBotschaftersClaude Beaumontund<br />
In den meistenFällenhelfen konservativeMaßnahmen. Doch manchmal sind<br />
Operationen unumgänglich. Wirinformieren Sie über die Therapiemethoden.<br />
genießtdamit diplomatische Immunität. Seine Mutter Margoist noch dazu in<br />
PragReferenten: Katjas besteFreundin. Prof.Dr. OliverInHauschild, der Tatkann Chefarzt sichKatja Orthopädie nichtvorstellen, undUnfallchirurgie dass der<br />
stille UlrichSchneider, Mädchenschwarm Oberarzt zu soOrthopädie einer Gewalttatfähigist.Sie undUnfallchirurgieverdächtigteher<br />
seine<br />
Freunde,aberderen Namen will Philippenichtpreisgeben. Als Katjaversucht,<br />
Philippezum Dienstag, Reden 14.5.2019, zu bringen, 18.00 Uhrwird ihreFreundschaftzuden Beaumontsauf<br />
eine Casino harteProbe der Park-Klinik gestellt.Dritter Weißensee, Spielfilm Schönstraße mit Natalia 80, 13086 Wörner Berlin<br />
der Rolle der Diplomatin<br />
KatjaLorenz, die für das Auswärtige Amtinbesonderen Missionen um<br />
Jetztkostenfrei undunverbindlich anmelden:<br />
die Welt reist,Regie führte Roland Suso Richter („Dresden“) .<br />
030/96 28 –4166oder mail@park-klinik.com<br />
(Dtl./2019)<br />
Weitere Informationen auf www.park-klinik.com<br />
ZDF NEO, 21.35 UHR MYSTERYTHRILLER<br />
The Truth about Charlie<br />
3SAT, 23.35 UHR DOKUMENTARFILM<br />
Bolshoi Babylon<br />
Foto:RBB Berlin<br />
PARK-KLINIK WEISSENSEE<br />
Just als ReginaLamberts (Thandie Newton)<br />
den Entschluss gefasst hat, sich von<br />
ihrem reichen Ehemann Charlie scheiden zu<br />
lassen, erfährtsie,dassihr Charlie ermordet<br />
wurde.Ihregemeinsame WohnunginParis<br />
istebensoleerwie ihr Bankkonto.Nach und<br />
nach kommtReginadahinter,dassihr Mann<br />
ein Doppellebengeführthat,denn bald stellen<br />
ihr nichtnur nurdreivon Charlies alten<br />
Kriegskameraden seltsame Fragen, sondern<br />
auch die Polizei. Undwelche Rolle spielt<br />
ihr charmanter Landsmann Joshua Peters<br />
(MarkWahlberg)? Flottes Remake vonStanleyDonens<br />
Thriller-Klassiker „Charade”aus<br />
dem Jahr 1963. Damals spielten Cary Grant<br />
und Audrey Hepburn die Hauptrollen.<br />
(USA/Dtl./2002)<br />
Foto:ZDF Neo<br />
Seit 1780 schlägt im „GroßenTheater“ dasHerzder russischen Oper und des<br />
Balletts.Eshat Kriege und Skandale,die Zarenzeit und den Sozialismus überlebt,dochimJahr<br />
2013 stürzte es in eine seiner tiefsten Krisen: AufSergejFilin,<br />
den künstlerische Leiter des Balletts wurde in diesem Jahr ein Säureattentat<br />
verübt,erkam mitstarkenGesichtsverätzungen ins Krankenhaus. Ein Jahr nach<br />
dem Attentat geht Filmemacher Nick Read aufSpurensuche ins Bolschoi-Thetaer,ummit<br />
Tänzerinnen und Tänzern der Ballettkompanie zu sprechen, ebenso<br />
wiemit der technischen Crew und der Leitung. Er findet ein gespaltenesEnsemble<br />
vor, und das nicht nurwegen des ohnehin erbitterten Konkurrenzklampfes<br />
am Theater:Während eine Seite einen bestimmten Tänzer verdächtigt, für das<br />
Attentatveranwortlichzusein, nimmtdie andereSeiteihn in Schutz.Als die<br />
Wellen zu hoch schlagen, schaltet sich derKreml ein und ernennteinen neuen<br />
Intendanten,der bezeichnenderweiseein Erzfeinddes durch den Anschlag erblindeten<br />
Ballettchefs Sergej Filin ist.Vor Nick Reads Kamera entfaltet sich ein<br />
abgründiges Dramaimpostsozialistischen Kulturtempel.<br />
(Gbr./2015)<br />
9.15 (für HG) Bibi und Tina 9.40 (für HG) Bibi<br />
und Tina 10.05 (für HG) Club der magischen<br />
Dinge 10.25 heute Xpress 10.30 (für HG) Notruf<br />
Hafenkante 11.15 (für HG) SOKO Stuttgart<br />
12.00 heute Xpress 12.05 (für HG) Menschen<br />
–das Magazin 12.15 (für HG) Der Landarzt<br />
13.00 (für HG) Bettys Diagnose 13.45<br />
(für HG) Inga Lindström: Sommer der Entscheidung.<br />
TV-Liebesgeschichte,D2008 15.15 (für<br />
HG) Stadt, Land, Lecker 16.00 (für HG) Bares<br />
für Rares 17.00 (für HG) heute Xpress 17.05<br />
(für HG) Länderspiegel 17.35 (für HG) plan b<br />
18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel 19.00 (für HG)<br />
heute 19.21 Parteien zur Europawahl 19.25<br />
(für HG) Dr.Klein<br />
20.15 (für HG) Willkommen bei Carmen<br />
Nebel Mit Andrea Berg (Schlager-Superstar),<br />
Roland Kaiser (Schlagersänger),<br />
Maite Kelly (Sängerin), Beatrice Egli<br />
(Schlagersängerin und Schauspielerin),<br />
„Ehrlich Brothers” (Zauberkünstler-Duo)<br />
22.45 (für HG) heute-journal<br />
23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />
Fußball: Bundesliga, 32. Spieltag,<br />
Topspiel<br />
0.25 heute Xpress<br />
0.30 (für HG) heute-show<br />
Mit Oliver Welke<br />
5.15 Die dreisten drei –Die Comedy-WG 5.40<br />
Weibsbilder 6.00 Weibsbilder 6.20 Genial daneben<br />
–Das Quiz 7.15 Genial daneben –Das<br />
Quiz 8.10 Genial daneben –Das Quiz 9.05<br />
Genial daneben –Das Quiz 10.00 Das große<br />
Promibacken 13.00 Tourenwagen: DTM. Moderation:<br />
Andrea Kaiser,Matthias Killing. Aus<br />
Hockenheim 14.50 Auf Streife –Die Spezialisten.Reportagereihe<br />
16.00 Auf Streife –Die<br />
Spezialisten. Reportagereihe 17.00 Auf Streife<br />
–Die Spezialisten. Reportagereihe 18.00<br />
Auf Streife –Die Spezialisten.Reportagereihe<br />
19.00 Grenzenlos –Die Welt entdecken. Neuseeland<br />
–Sehnsuchtsziel am anderen Ende<br />
der Welt 19.55 Nachrichten<br />
20.15 Harry Potter und der Orden des<br />
Phönix<br />
Fantasyfilm, USA/GB 2007<br />
Mit Daniel Radcliffe, Emma Watson,<br />
Rupert Grint, Ralph Fiennes u.a.<br />
Regie: David Yates<br />
23.00 Mord nach Plan<br />
Thriller, USA 2002<br />
Mit Sandra Bullock, Ben Chaplin, Ryan<br />
Gosling u.a.<br />
1.20 Das verborgene Gesicht<br />
Mysterythriller,COL/E 2011<br />
Mit Quim Gutiérrez, Martina García u.a.<br />
14.00 (für HG) Fußball: 3. Liga. 36. Spieltag:<br />
Hallescher FC –Preußen Münster 16.00 (für<br />
HG) Gefragt – Gejagt 16.45 (für HG) New<br />
York –àlacarte 17.15 (für HG) Land und lecker<br />
(4) 17.45 (für HG) Kochen mit Martina<br />
und Moritz 18.15 (für HG) DerVorkoster 18.45<br />
(für HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG) Lokalzeit<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />
Tatort. TV-Kriminalfilm, D2014 21.45 (für HG)<br />
Spuren der Rache. TV-Thriller,D2016 23.15<br />
(für HG) Spuren der Rache. TV-Thriller,D2016<br />
0.40 (für HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D2014<br />
NDR<br />
13.15 (für HG) Deniz Yücel –Wenn Pressefreiheit<br />
im Gefängnis landet 14.00 Die Inselärztin –Das<br />
Geheimnis. TV-Drama, D2018 15.30 (für HG)<br />
Typisch! 16.00 (für HG) DieAnwälte. Glauben<br />
16.45 (für HG) Rentnercops. Liebesspieler<br />
17.30 (für HG) TimMälzer kocht! 18.00 (für HG)<br />
Nordtour 18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />
HG) Klein gegenGroß –Das unglaubliche Duell<br />
23.30 (für HG) Zeig mir Deine Welt 0.15 (für<br />
HG) Zeig mirDeineWelt 1.00 (für HG) Sagdie<br />
Wahrheit 1.50 (für HG) Quizduell<br />
Kabel eins<br />
15.25 EUReKA –Die geheime Stadt 16.20<br />
News 16.30 EUReKA –Die geheime Stadt<br />
17.25 EUReKA –Die geheime Stadt 18.25 EU-<br />
ReKA –Die geheime Stadt 19.15 EUReKA –<br />
Die geheime Stadt 20.15 Hawaii Five-0. Verdächtig<br />
unverdächtig 21.15 Hawaii Five-0. Der<br />
King ist tot 22.15 Scorpion. Satellit 19-K<br />
23.10 Criminal Minds: Beyond Borders. Mord<br />
verjährt nicht 0.05 Hawaii Five-0. Verdächtig<br />
unverdächtig 0.55 Hawaii Five-0. Der King ist<br />
tot 1.35 Scorpion. Satellit 19-K 2.15 Criminal<br />
Minds: Beyond Borders. Mord verjährt nicht<br />
RTL 2<br />
9.20 Cast Away–Verschollen. Abenteuerfilm, USA<br />
2000 12.10 Die Schnäppchenhäuser –JederCent<br />
zählt 13.15 Die Schnäppchenhäuser –Jeder Cent<br />
zählt 14.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt im<br />
Keller 15.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt im<br />
Keller 16.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug in<br />
ein neues Leben 18.15 Zuhause im Glück–Unser<br />
Einzug in einneues Leben 20.15 The Shannara<br />
Chronicles 21.05 The Shannara Chronicles 21.55<br />
The Shannara Chronicles 22.50 Dead Rising:<br />
Watchtower. Horrorfilm, USA 2015 1.10 Darkman.<br />
Actionfilm, USA 1990<br />
Eurosport 1<br />
8.30 Radsport: Tour de Romandie 9.45 Radsport:<br />
Tour de Yorkshire 11.00 Snooker:Weltmeisterschaft.<br />
2. Halbfinale 14.00 Springreiten:<br />
Global Champions Tour 15.15 Snooker:WM.1.<br />
Halbfinale 18.30 Motorsport: FIA-Langstrecken-<br />
WM. 6Stunden vonSpa-Francorchamps (B):<br />
Finale des Langstreckenklassikers 19.55 EurosportNews<br />
20.00 Snooker:WM.2. Halbfinale<br />
23.25 EurosportNews 23.35 Rallye: FIA-Europameisterschaft<br />
0.00 Radsport: Tour de Romandie<br />
0.45 Radsport: Tour de Yorkshire<br />
RBB<br />
5.00 Potsdam erwacht. Mit loungiger Musik<br />
unterlegt,zeigt die Sendung, wie Ihre Stadt<br />
langsam beginnt sich zu regen. 5.30 Lindenstraße.<br />
Bloß nicht den Zug verpassen 6.00<br />
24h Europa 9.00 24h Europa. Der Vormittag<br />
9:00 –12:00 Uhr.Die 60 Protagonisten der<br />
Doku sind zwischen 18 und 30 Jahren und<br />
kommen aus 26 europäischen Ländern. Sie<br />
haben die unterschiedlichsten Hintergründe<br />
und werden 24 Stunden in ihrem Alltag begleitet.<br />
12.00 24h Europa. Der Mittag 12:00 –<br />
14:00 Uhr 14.00 24h Europa.Der Nachmittag<br />
–14.00 bis 18.00 Uhr 18.00 24h Europa.Der<br />
frühe Abend –18.00 bis 20.00 Uhr 19.30<br />
Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
20.00 24h Europa<br />
Der Abend 20:00 –23:00 Uhr<br />
Die YouTuberin und Dragqueen Candy<br />
verwandelt in Berlin Senioren in<br />
hinreißende Vamps und gibt Tipps<br />
fürs Make-up.<br />
23.00 24h Europa<br />
Der späte Abend 23:00 –01:00 Uhr<br />
Langsam wird es Nacht, doch einige<br />
dürfen nicht schlafen: Die Polizistin<br />
Julie beginnt ihre Schicht in Brüssel.<br />
1.00 24h Europa<br />
Die Nacht –01.00 bis 05.00 Uhr<br />
ProSieben<br />
5.00 Watch Me 5.20 2Broke Girls 6.00 Two<br />
and aHalf Men 7.15 The Big Bang Theory<br />
8.50 Fresh off the Boat 9.40 Last Man Standing<br />
10.35 Baby Daddy 11.30 Superior Donuts.<br />
Geh ran, Arthur.Comedyserie 11.55 Die<br />
Simpsons. Der merkwürdige Schlüssel/Homer<br />
geht zur Marine/Die Trillion-Dollar-Note/Die<br />
neuesten Kindernachrichten/Die sich im Dreck<br />
wälzen/König der Berge. Zeichentrickserie<br />
14.40 Twoand aHalf Men. Mittelschul-Mysterien/Neun<br />
Uhr vier von Pemberton/Tragen<br />
Schafe Lippenstift? Comedyserie 16.00 All<br />
About You –Das Fashion-Duell 17.00 taff<br />
weekend 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons<br />
19.05 Galileo. Moderation: Funda Vanroy<br />
20.15 Superhero Germany<br />
Moderation: Patrick Esume<br />
In der Show kämpfen „Alltagsathleten“<br />
um den Titel „Superhero Germany“. Die<br />
Kandidaten müssen dabei auch gegen<br />
prominente Muskelmänner antreten.<br />
22.45 Schlag den Star<br />
Kandidaten: Pietro Lombardi (Sänger),<br />
Gil Ofarim (Musiker)<br />
Moderation: Elton<br />
1.15 SealTeam Eight: Behind Enemy Lines<br />
Actionfilm, USA 2014<br />
2.50 Dark Country Thriller,USA 2009<br />
10.00 (für HG) 24h Europa 11.00 (für HG)<br />
24h Europa 12.00 (für HG) 24h Europa 13.00<br />
(für HG) 24h Europa 14.00 (für HG) 24h Europa<br />
15.00 (für HG) 24h Europa 16.00 (für HG)<br />
24h Europa 17.00 (für HG) 24h Europa 18.00<br />
(für HG) 24h Europa 19.00 (für HG) 24h Europa<br />
19.45 Arte Journal 20.00 (für HG) 24h<br />
Europa 21.00 (für HG) 24h Europa 22.00 (für<br />
HG) 24h Europa 23.00 (für HG) 24h Europa<br />
0.00 (für HG) 24h Europa 1.00 (für HG) 24h<br />
Europa 2.00 (für HG) 24h Europa 3.00 (für<br />
HG) 24h Europa 4.00 (für HG) 24h Europa<br />
3Sat<br />
16.45 (für HG) Ostpreußens Küste –Elche,<br />
Sand und Seeadler 17.30 (für HG) Die Trödelqueen<br />
–Gelegenheit macht Liebe. TV-Komödie,<br />
D2011 19.00 (für HG) heute 19.20 Grand Prix<br />
in Israel –Kein bisschen Frieden 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 Tartuffe oder Das Schwein<br />
der Weisen 22.40 Can Can und Champagner –<br />
Das Moulin Rouge 22.50 Andris Nelsons dirigiert<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy 23.35 (für<br />
HG) Bolshoi Babylon. Dokumentarfilm, GB<br />
2015 0.55 lebens.art 1.55 Das aktuelle Sportstudio.<br />
Fußball: Bundesliga, 32. Spieltag<br />
Phoenix<br />
12.15 Dokumentation 13.00 phoenix plus<br />
14.15 Michael Martin –Abenteuer Wüste<br />
17.15 Wildes Deutschland 18.00 Die Vogesen,<br />
geheimnisvoller Wald 18.45 Der wilde Wald<br />
der Kaiserin 19.30 NaturNah 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 (für HG) Die Ostsee von<br />
oben. Dokumentarfilm,D2013 21.45 (für HG)<br />
St. Petersburg –Russlands Fenster zumWesten<br />
22.30 Stockholm –30.000 Paradiese 23.15<br />
ZDF-History 0.00 (für HG) Christina Wasa –Die<br />
wilde Königin. Dokumentarfilm,D2013 1.30<br />
Königliche Dynastien 2.15 Königliche Gärten<br />
Kika<br />
11.45 Schmecksplosion 12.00 Astrid Lindgrens:<br />
Pippi Langstrumpf 13.30 100% Coco.<br />
Jugendfilm, NL 2017 14.55 (für HG) Mirette<br />
ermittelt 15.45 Ein Fall für TKKG 16.35 Kann<br />
es Johannes? 17.00 (für HG) Timster 17.20<br />
The Garfield Show 18.00 (für HG) Wir Kinder<br />
aus dem Möwenweg 18.10 (für HG) Der kleine<br />
Drache Kokosnuss 18.35 Zacki und die Zoobande<br />
18.50 Sandmann 19.00 Die Piraten<br />
von nebenan 19.25 (für HG) Checker Tobi<br />
19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) KiKA Live<br />
20.10 (für HG) Alarm –die jungen Retter<br />
Dmax<br />
13.45 Man vs.Food mit CaseyWebb 14.15<br />
Die Abräumer –Antiquitäten &Moneten 14.45<br />
Die Abräumer –Antiquitäten &Moneten 15.15<br />
Die Stubers –Eine Familie räumt auf 16.15<br />
Dein bestes Stück –Gebracht, gemacht 17.15<br />
Die Raritäten-Jäger 18.15 Redwood Kings –<br />
Träume aus Holz 19.15 Der Pool-Profi 20.15<br />
Die Modellbauer –Das Duell 21.15 Die Modellbauer<br />
–Das Duell 22.15 Supermaschinen<br />
23.15 Supermaschinen 0.15 Canada Airport –<br />
Flughafen extrem 1.10 Ultimate Airport Dubai
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 31<br />
·························································································································································································································································································<br />
TV-Programm am Sonntag<br />
ARD<br />
9.30 (für HG) Die Sendung mit der Maus<br />
10.03 (für HG) Die kluge Bauerntochter. TV-<br />
Märchenfilm, D2009 11.00 (für HG) Die Prinzessin<br />
auf der Erbse. TV-Märchenfilm, D2010<br />
12.03 (für HG) Presseclub 12.45 (für HG) Europamagazin<br />
13.15 (für HG) Tagesschau<br />
13.30 (für HG) Sehnsucht nach Sandin. TV-<br />
Melodram, D2002 15.00 (für HG) Insel des<br />
Lichts. TV-Drama,D2008 16.30 (für HG) Mythos<br />
Kongo 17.15 (für HG) Tagesschau 17.30<br />
(für HG)Warum bin ich so allein? –Wege aus<br />
der Einsamkeit 18.00 (für HG) Sportschau.<br />
Jessy Wellmer 18.30 (für HG) Bericht aus Berlin<br />
18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />
HG) Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Tatort Der gute Weg<br />
TV-Kriminalfilm, D2019<br />
21.45 (für HG) Anne Will<br />
Talk<br />
Streit um CO2-Steuer -wer zahlt für<br />
den Klimaschutz?<br />
22.45 (für HG) Tagesthemen<br />
23.05 (für HG) ttt –titel, thesen,<br />
temperamente Eine Insel und zwei<br />
Milliardäre –„ttt“ über den<br />
Dokumentarfilm „Was kostet die Welt“<br />
23.35 (für HG) Druckfrisch<br />
Neue Bücher mit Denis Scheck<br />
RTL<br />
5.05 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten<br />
aus dem Berufsalltag vonPolizisten,<br />
Sanitäternund Notärzten 5.55 Familien im<br />
Brennpunkt. Doku-Soap 6.55 Familien im<br />
Brennpunkt. Doku-Soap 7.55 Familien im<br />
Brennpunkt. Doku-Soap 8.55 Familien im<br />
Brennpunkt. Doku-Soap 9.50 Die Superhändler<br />
–4Räume, 1Deal 10.50 DieSuperhändler–<br />
4Räume, 1Deal 11.45 DieSuperhändler –4<br />
Räume, 1Deal 12.45 UndercoverBoss. Firma<br />
Kamps 13.45 UndercoverBoss. Malteser Hilfsdienst<br />
14.45 Ehrlich Brotherslive! Magic –Die<br />
WeltrekordshowimStadion 16.45 Explosiv –<br />
Weekend 17.45 Exclusiv –Weekend 18.45 aktuell<br />
19.05 Martin Rütter –Die Welpen kommen<br />
20.15 (für HG) Passengers<br />
Abenteuerfilm, AUS/USA 2016<br />
Mit Jennifer Lawrence,Chris Pratt,<br />
Michael Sheen, Laurence Fishburne,<br />
Andy García, Kimberly Battista u.a.<br />
Regie: Morten Tyldum<br />
22.25 (für HG) Underworld: Blood Wars<br />
Actionfilm, USA 2016<br />
Mit Kate Beckinsale, Theo James, Lara<br />
Pulver,James Faulkner u.a.<br />
0.10 (für HG) Passengers<br />
Abenteuerfilm, AUS/USA 2016<br />
Mit Jennifer Lawrence,Chris Pratt u.a.<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
TV-Tipps RBB<br />
Tagesschau 24<br />
17.10 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />
18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für<br />
HG) In aller Freundschaft 18.52 (für HG)<br />
Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />
19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG) Kripo<br />
live 20.15 (für HG) Damals war's 21.45 (für<br />
HG) Aktuell 22.05 (für HG) Sportschau –Bundesliga<br />
amSonntag. 32. Spieltag 22.25 (für<br />
HG) MDR Zeitreise 22.55 (für HG) Geheimakte<br />
Geschichte 23.40 (für HG) Geheimakte Geschichte<br />
0.25 (für HG) Kripo live 0.50 (für HG)<br />
Die Schlager des Monats<br />
Bayern<br />
16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />
Unser Land 16.45 (für HG) Alpen-Donau-Adria<br />
17.15 (für HG) Einfach. Gut. Bachmeier 17.45<br />
Regional 18.30 (für HG) Rundschau 18.45<br />
(für HG) freizeit 19.15 (für HG) Unter unserem<br />
Himmel 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />
HG) Feste in Bayern. Live 21.45 Blickpunkt<br />
Sport 23.00 (für HG) Rundschau Sonntags-<br />
Magazin 23.15 Normal is des ned! 23.55 (für<br />
HG) Da wo das Glück beginnt. TV-Heimatfilm,<br />
D/A 2006 1.25 (für HG) Einfach. Gut. Bachmeier<br />
1.55 (für HG) Unter unserem Himmel<br />
Vox<br />
13.25 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
14.15 (für HG) Ice Age 3–Die Dinosaurier<br />
sind los. Animationsfilm, USA 2009 16.00<br />
Schneller als die Polizei erlaubt 16.30 Schneller<br />
als die Polizei erlaubt 17.00 auto mobil<br />
18.10 Einmal Camping,immer Camping<br />
19.10 Ab ins Beet! Die Garten-Soap 20.15<br />
(für HG) Grill den Henssler 23.35 Prominent!<br />
0.20 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Tödliche Nähe 1.15<br />
(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />
Gerichtsmedizin. Geld oder Liebe<br />
Super RTL<br />
15.20 Die Tomund Jerry Show 15.45 Zak<br />
Storm –Super Pirat 16.15 Zak Storm –Super<br />
Pirat 16.40 Zak Storm –Super Pirat 17.10<br />
Barbie –Traumvilla-Abenteuer 17.35 Spirit:<br />
wild und frei 18.05 Bugs Bunny und Looney<br />
Tunes 18.35 Woozle Goozle und die Weltentdecker<br />
19.05 Tomund Jerry 19.40 Angelo!<br />
20.15 Snapped –Wenn Frauen töten 21.05<br />
Snapped –Wenn Frauen töten 22.00 The Stalker<br />
Files –Der Schatten des Erfolgs 22.50<br />
Snapped –Wenn Frauen töten 23.45 Snapped<br />
–Wenn Frauen töten<br />
Sport1<br />
11.00 Doppelpass 13.30 Bundesliga pur –<br />
Lunchtime. 32. Spieltag 15.00 Basketball:<br />
BBL. 32. Spieltag 16.45 Bundesliga aktuell.<br />
Die tägliche News-Sendung für Fußballfans<br />
17.00 Volleyball: Bundesliga der Damen. Finale,<br />
Spiel 3 19.30 Sky Sport News –Die 2.<br />
Bundesliga. 32. Spieltag 20.45 Bundesliga<br />
aktuell 21.00 Poker 22.00 Tourenwagen: DTM<br />
22.30 Motorsport 23.00 Motorsport –Porsche<br />
GT Magazin 23.30 Motorsport: Porsche Carrera<br />
Cup 0.00 Sport-Clips<br />
8.35 (für HG) Löwenzahn 9.03 (für HG) sonntags<br />
9.30 (für HG) Orthodoxer Gottesdienst<br />
10.15 (für HG) Bares fürRares –Lieblingsstücke<br />
11.45 heute Xpress 11.50 (für HG) ZDF-Fernsehgarten<br />
14.15 Duell der Gartenprofis on tour<br />
15.00 (für HG) heute Xpress 15.05 (für HG)<br />
Learning to Drive–Fahrstunden fürsLeben. Tragikomödie,<br />
USA/GB 2014 16.30 (für HG)planet<br />
e. Welt ohne Insekten 17.00 (für HG)heute<br />
17.10 (für HG) Sportreportage 18.00 (für HG)<br />
ZDF.reportage. Wo die Rente noch reicht! –Lebensabend<br />
am Balaton 18.30 (für HG)Terra<br />
Xpress 19.00 (für HG)heute 19.10 (für HG)<br />
Berlin direkt 19.30 (für HG) TerraX.Humboldt<br />
und die Neuentdeckung der Natur<br />
20.15 (für HG) Fast perfekt verliebt<br />
TV-Romantikkomödie, D2019<br />
Mit Katharina Schüttler,Aleksandar<br />
Jovanovic, Manfred Zapatka u.a.<br />
Regie: SinanAkkus<br />
21.45 (für HG) heute-journal<br />
22.15 (für HG) Stockholm Requiem<br />
Auge um Auge.TV-Kriminalfilm, S/D/B ’18<br />
Mit Liv Mjönes, Jonas Karlsson, Alexej<br />
Manvelov, Mikael Birkkær u.a.<br />
23.45 ZDF-History<br />
Steffi Graf –ein deutscherWeltstar.<br />
Dokumentationsreihe<br />
5.50 Auf Streife 6.45 Auf Streife. Reportagereihe<br />
7.50 So gesehen –Talk am Sonntag<br />
8.10 Knallerfrauen 8.35 111 völlig verrückte<br />
Viecher! Die witzigsten Tiere derWelt 10.30<br />
Luke! Die Schule und ich –VIPs gegen Kids<br />
13.00 Tourenwagen: DTM. Moderation: Andrea<br />
Kaiser,Matthias Killing. Aus Hockenheim<br />
14.50 33 völlig verrückte Clips 15.20 Harry<br />
Potter und der Orden des Phönix. Fantasyfilm,<br />
USA/GB 2007.Mit Daniel Radcliffe, Emma<br />
Watson,Rupert Grint 17.55 Julia Leischik<br />
sucht: Bitte melde Dich. Moderation: Julia Leischik.<br />
Sabrina ist seit Jahren auf der Suche<br />
nach ihrer HalbschwesterTamara, die zur Adoption<br />
freigegeben wurde. 19.55 Nachrichten<br />
20.15 Titanic<br />
Liebesdrama, USA 1997<br />
Mit Leonardo DiCaprio, Kate Winslet,<br />
Billy Zane,Kathy Bates, Frances Fisher,<br />
Bill Paxton,Bernard Hill u.a.<br />
Regie: James Cameron<br />
0.10 Der Manchurian Kandidat<br />
Thriller,USA 2004<br />
Mit Denzel Washington, Meryl Streep,<br />
Liev Schreiber u.a.<br />
2.20 Titanic<br />
Liebesdrama, USA 1997<br />
Mit LeonardoDiCaprio, KateWinslet u.a.<br />
15.55 (für HG) Lecker an Bord –Eine kulinarische<br />
Sommerreise 16.40 (für HG) Meuchelbeck<br />
(1) 17.25 (für HG) Meuchelbeck 18.15 (für<br />
HG) Tiere suchen ein Zuhause 19.10 (für HG)<br />
Aktuelle Stunde 19.30 (für HG)Westpol 20.00<br />
(für HG)Tagesschau 20.15 (für HG) Wunderschön!<br />
21.45 (für HG) Sportschau –Bundesliga<br />
am Sonntag. 32. Spieltag 22.15 (für HG) Zeiglers<br />
wunderbare Welt des Fußballs. Live 22.45<br />
(für HG) Das Tier in Dir 23.30 (für HG) Rebell-<br />
Comedy 0.00 (für HG) Carolin Kebekus: Pussy-<br />
Terror TV 0.45 Rockpalast 1.50 Rockpalast<br />
NDR<br />
14.45 (für HG) Brautalarm auf dem Land<br />
15.30 (für HG) Klosterküche –Kochen mit Leib<br />
und Seele 16.00 Lieb und teuer 16.30 Sass:<br />
So isst der Norden 17.00 Bingo! 18.00 (für<br />
HG) Nordseereport 18.45 (für HG) DAS!<br />
19.30 Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Norddeutschland von<br />
oben 21.45 Sportschau –Bundesliga am<br />
Sonntag 22.05 (für HG) Die NDR-Quizshow<br />
22.50 (für HG) Sportclub 23.35 (für HG)<br />
Sportclub Story 0.05 Die Superpauker 1.20<br />
(für HG) AnneWill<br />
Kabel eins<br />
8.25 EUReKA –Die geheime Stadt 9.20 Mein<br />
Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 13.10<br />
Mein Lokal,Dein Lokal –Der Profi kommt<br />
14.10 Abenteuer Leben Spezial 16.05 News<br />
16.20 Rosins Restaurants –Ein Sternekoch<br />
räumt auf! 18.15 Achtung Abzocke –Wie ehrlich<br />
arbeitet Deutschland? 20.15 Police Academy<br />
7–Mission in Moskau. Komödie, USA<br />
1994 22.00 Abenteuer Leben am Sonntag.<br />
Faszinierende Giganten! Der mühsame Aufbau<br />
der BAUMA 0.00 Mein Revier –Ordnungshüter<br />
räumen auf. Ordnungshüter räumen auf<br />
RTL 2<br />
11.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum<br />
vom Eigenheim 12.15 Die Schnäppchenhäuser<br />
–Der Traum vom Eigenheim 13.15 Die<br />
Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt 14.15<br />
Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein neues<br />
Leben 16.15 DerTrödeltrupp –Das Geld liegt<br />
im Keller 17.15 Mein neuer Alter 18.15 GRIP –<br />
Das Motormagazin 20.15 Scary Movie. Horrorkomödie,<br />
USA 2000 21.55 Scary Movie 2.<br />
Horrorkomödie, USA/CDN 2001 23.30 Girl-<br />
House. Horrorthriller,CDN 2014 1.30 Scary<br />
Movie. Horrorkomödie, USA 2000<br />
Eurosport 1<br />
9.45 Radsport: Tour de Yorkshire 11.00 Tourenwagen:<br />
Weltcup 11.30 Snooker:Weltmeisterschaft<br />
12.30 Radsport: Tour de Romandie<br />
13.45 Radsport:Tour de Romandie. 5. Etappe<br />
15.15 Snooker:Weltmeisterschaft. Finale<br />
(Best of 35) 18.00 Tourenwagen: Weltcup<br />
18.30 Leichtathletik: Diamond League 19.25<br />
Eurosport News 19.30 Snooker: Weltmeisterschaft.<br />
Finale (Best of 35) 22.55 Eurosport<br />
News 23.00 Radsport: Tour de Romandie 0.15<br />
Radsport: Tour de Yorkshire<br />
RTL, 20.15 UHR ABENTEUERFILM<br />
Passengers<br />
Mit 5000 in künstlichen Schlaf versetzten Passagieren an Bord istdas Großraumschiff<br />
Aurora unterwegs durchs All. Seine Bestimmungist die Kolonie-Welt<br />
Homestead II, Lichtjahrevon der Erde entfernt. 90 Jahrevor der<br />
geplanten Ankunft erwachtder Mechaniker JimPreston (Chris Pratt, M.) unerklärlicherweiseaus<br />
dem Tiefschlaf undfindetsichallein an Bord des riesigen<br />
Schiffes wieder.Seine Versuche, dieSchlafkapsel zu reparieren scheitern, und so<br />
istder Android und BarkeeperArthur(Michael Sheen, r.)lange Zeit sein einzigerGefährte.Bis<br />
es Jimnicht mehr aushält und nach langem Zauderneine weitereMitreisende<br />
aufweckt: Allerdings verrät er der Journalistin Aurora (Jennifer<br />
Lawrence,l.) nichtden wahren Grund dafür.Ein prächtig ausgestatteter Film,der<br />
aber hinter den durchs eigene Marketing geschürten Erwartungen zurückblieb.<br />
(Aus./USA/2016)<br />
Foto: RTL<br />
Anzeige<br />
ARD, 0.05 UHR BIOGRAFIE<br />
prisma<br />
Der junge Karl Marx<br />
TV-Magazin<br />
Der alte Marx mit Rauschebart wurde zur<br />
sozialistischen Ikone und jüngst von<br />
MarioAdorfinöffentlich-rechtlicher Manier<br />
porträtiert. Derjunge Marx (AugustDiehl),<br />
der im Jahr 1844 mit seiner Frau Jennyim<br />
PariserExillebtund erstamBeginnseiner<br />
politischen Arbeit steht, istder Held dieses<br />
NORMALVARIANTE -mittel<br />
NORMALVARIANTE –MITTEL<br />
5 9<br />
4 1<br />
7 4<br />
6<br />
2 5<br />
7 4 3<br />
2 3 7<br />
1 8 6 9<br />
3 6 1<br />
MitDIAGONALEN-schwer<br />
MIT DIAGONALEN –SCHWER<br />
3 4 1<br />
4 5<br />
7<br />
1 6<br />
2<br />
7<br />
9 5<br />
MDR WDR Filmporträts des in Haiti geborenen Regis-<br />
Arte<br />
seursRaoul Peck („Lumumba“, „I Am Not<br />
Your Negro).Der Spielfilm schildert, wieder<br />
bankrotte Familienvater Marx den Unternehmersohn<br />
Friedrich Engels kennenlernt<br />
und mit ihm die Grundlagefür kommende<br />
soziale Revolutionenentwickelt.Ein kluger<br />
Blickauf die deutsche Geistesgeschichte.<br />
(Frk./Bel./Dtl./2017)<br />
Foto: ARD<br />
SUDOKU<br />
5<br />
4 1 2<br />
Dienstag<br />
neu!<br />
AUFLÖSUNG Auflösung<br />
vom VOM 3.5.2019<br />
MITTEL mittel<br />
6 7 9 5 2 3 1 4 8<br />
8 2 1 9 6 4 5 7 3<br />
3 4 5 8 7 1 6 2 9<br />
1 6 2 3 4 7 9 8 5<br />
9 3 8 6 5 2 4 1 7<br />
7 5 4 1 9 8 2 3 6<br />
4 9 3 2 8 6 7 5 1<br />
5 1 7 4 3 9 8 6 2<br />
2 8 6 7 1 5 3 9 4<br />
AUFLÖSUNG<br />
Auflösung<br />
vom<br />
VOM 3.<br />
3.5.2019<br />
5. 2019<br />
SCHWER schwer<br />
2 1 3 4 5 7 8 9 6<br />
7 4 8 9 3 6 1 2 5<br />
9 6 5 1 8 2 3 7 4<br />
5 3 2 8 7 4 6 1 9<br />
6 8 7 2 9 1 4 5 3<br />
1 9 4 5 6 3 2 8 7<br />
3 5 1 6 2 9 7 4 8<br />
4 7 9 3 1 8 5 6 2<br />
8 2 6 7 4 5 9 3 1<br />
6.00 Potsdam erwacht 6.20 Shana –Das<br />
Wolfsmädchen. Familiendrama, CDN/CH 2014<br />
7.50 Brisant 8.30 rbb24 9.00 Wenn du bei<br />
mir bist. Liebeskomödie, D1970 10.30 Liebe<br />
versetzt Berge –Alpenglühen 2. TV-Komödie, D<br />
2005 12.00 Alles Klara 12.50 Rentnercops<br />
13.40 Heimatjournal 14.05 Leben unter Bäumen<br />
–Ein Jahr im Wald 14.50 Winnetou und<br />
Shatterhand im Talder Toten. Western, D/I/<br />
JUG 1968 16.15 In aller Freundschaft –Die<br />
jungen Ärzte 17.05 In aller Freundschaft<br />
17.50 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />
18.30 Querbeet 19.00 Täter –Opfer<br />
–Polizei 19.30 Brandenburg aktuell /<br />
Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Wer weiß denn sowas?<br />
Gäste:Wolfgang und Stephanie Stumph<br />
21.00 Wer weiß denn sowas?<br />
Gäste: Steffen Hallaschka (Moderator),<br />
Michael Thürnau (Moderator)<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 Sportschau –Bundesliga am<br />
Sonntag<br />
22.20 So klang die DEFA<br />
Filmmusik aus Babelsberg<br />
23.05 Partisan<br />
Volksbühne 1992 bis 2017<br />
Dokumentarfilm, D2018<br />
ProSieben<br />
5.50 Twoand aHalf Men. Mittelschul-Mysterien/Neun<br />
Uhr vier von Pemberton/Tragen Schafe<br />
Lippenstift? 7.00 Fresh off the Boat. Die<br />
verdammte Vier/Reinste Zeitverschwendung.<br />
Comedyserie 7.50 Eine schrecklich nette Familie.<br />
Bundys mal zwei/Sportlerstolz. Comedyserie<br />
8.45 Galileo. High Five „Festmacher”<br />
11.45 Forbidden Kingdom. Abenteuerfilm,<br />
CHN/USA 2008 13.30 Ein Mann für alle Unfälle.<br />
Komödie, USA 2008 15.15 Transformers:<br />
Ära des Untergangs. Actionfilm, USA/CHN/HK<br />
2014. Mit Mark Wahlberg,StanleyTucci, Kelsey<br />
Grammer 17.55 Newstime 18.05 Galileo<br />
360°. Ranking: Crazy Nature 19.05 Galileo.<br />
Moderation: Stefan Gödde<br />
20.15 Transformers: The Last Knight<br />
Sci-Fi-Film, USA/CHN/CDN 2017<br />
Mit Mark Wahlberg,Josh Duhamel,<br />
Anthony Hopkins, StanleyTucci, Laura<br />
Haddock, Isabela Moner u.a.<br />
Regie: Michael Bay<br />
23.30 Faster Actionfilm, USA 2010<br />
Mit Dwayne „The Rock”Johnson, Billy<br />
Bob Thornton, Oliver Jackson-Cohen u.a.<br />
1.15 Transformers:The Last Knight<br />
Sci-Fi-Film, USA/CHN/CDN 2017<br />
Mit Mark Wahlberg,Josh Duhamel,<br />
Anthony Hopkins u.a.<br />
12.05 Die großen Mythen 12.35 Ein Tagin<br />
Frankreich. Dokumentarfilm, F2015 14.05 Ein<br />
TaginDeutschland. Dokumentarfilm, F2015<br />
15.35 Citizen Kahn –Bankier und Kunstmäzen<br />
16.25 Liebe am Werk 16.55 Metropolis 17.40<br />
(für HG) Andris Nelsons dirigiert Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy 18.25 (für HG) Zu Tisch ...<br />
18.55 Karambolage 19.10 Arte Journal 19.30<br />
Die großen Seebäder 20.15 (für HG) Der Untergang.<br />
Drama, D/A/I 2004 22.45 Fritz<br />
Lang –Der Andere in uns. Dokudrama, D2016<br />
0.25 1939/40, ein „Feldzug”nach Frankreich<br />
3Sat<br />
13.10 Unterwegs beim Nachbarn 13.35 Wunderwelt<br />
Schweiz. Die Jura-Region /Winterliches<br />
Graubünden /Das Tessin /Wasser und<br />
Eis 17.00 Vergesst mir meine Traudel nicht.<br />
Komödie, DDR 1957 18.30 Museums-Check<br />
19.00 (für HG) heute 19.10 NZZ Format<br />
19.40 Schätze der Welt 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Nuhr gerecht 21.00 (für<br />
HG) Kabarettgipfel (1/2) 22.00 (für HG) Keine<br />
Ehe ohne Pause. Komödie, D2016 23.30 (für<br />
HG) Polizeiruf 110. Toddurch elektrischen<br />
Strom. TV-Kriminalfilm, DDR 1990<br />
Phoenix<br />
16.15 Königliche Gärten 17.00 (für HG) Die<br />
Ostsee von oben. Dokumentarfilm,D2013<br />
18.30 (für HG) St.Petersburg –Russlands<br />
Fenster zum Westen 19.15 Stockholm –<br />
30.000 Paradiese 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Länder –Menschen –Abenteuer 21.00<br />
Sri Lanka –Die leuchtende Insel 21.45 Reiseabenteuer<br />
in Myanmar: Robert Hetkämper unterwegs<br />
22.30 Dokumentation 23.15 Experiment<br />
Rojava in Syrien –Eine Gesellschaft im<br />
Aufbruch 0.00 die diskussion 1.00 Länder –<br />
Menschen –Abenteuer 1.45 Sri Lanka<br />
Kika<br />
13.10 Die Biene Maja –Freundschaft istdicker<br />
als Honig. Animationsfilm, AUS/D 2014 14.30<br />
Nils Holgersson 15.20 (für HG) Yakari 15.45<br />
SimsalaGrimm 16.35 (für HG) Anna unddie<br />
wilden Tiere 17.00 (für HG) 1, 2oder 3 17.25<br />
The Garfield Show 18.00 (für HG) WirKinder aus<br />
dem Möwenweg 18.10 (für HG) Derkleine Drache<br />
Kokosnuss 18.35 Zacki und dieZoobande<br />
18.50 Sandmann 19.00 Die Piraten vonnebenan<br />
19.25 (für HG) pur+ 19.50 (für HG) logo!<br />
20.00 (für HG) Erde an Zukunft 20.10 (für HG)<br />
Kummerkasten 20.35 Schau in meineWelt!<br />
Dmax<br />
10.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />
12.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />
14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />
16.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in<br />
Alaska 17.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />
19.15 Goldrausch inAustralien 20.15<br />
Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />
21.15 Alaskan Bush People 22.15 Goldrausch:<br />
White Water Alaska 23.15 Die Blockhaus-Profis<br />
0.15 Die Schatzsucher –Goldrausch<br />
in Alaska 1.10 Alaskan Bush People<br />
12.15 Am Schluss wird'sbunt 13.00 Tagesschau-<br />
Nachrichten 13.15 Menschen hautnah 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
14.15 Presseclub 15.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 15.30 Europamagazin<br />
16.00 Tagesschau-Nachrichten 16.30 Wwie Wissen<br />
17.00 Tagesschau-Nachrichten 17.30 Panorama<br />
3 18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30 Exakt<br />
–Die Story 19.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
19.30 Hier und heute 20.00 Tagesschau 20.15<br />
Stresstest für dieBundeswehr 21.02 UlrichTimm<br />
im Gespräch 21.30 PlanetWissen 22.30 Bericht<br />
aus Berlin 22.50 Extra 23.00 Tagesthemen 23.20<br />
Weltspiegel 0.00 Tagesthemen 0.20 Presseclub<br />
1.02 Extra 1.15 Stresstest fürdie Bundeswehr<br />
ONE<br />
10.35 Eurovision Song Contest 12.05 Brisant<br />
extra 12.20 Licht über dem Wasser. TV-Romanze,<br />
D2009 13.50 DieKinder derVilla Emma. TV-Drama,<br />
A/D 2016 15.35 kinokino shortcuts 15.40<br />
Großstadtrevier 16.30 DerDicke 17.15 DerDicke<br />
18.05 Der Dicke 18.55 Der Dicke 19.45 Lindenstraße<br />
20.15 Big Manni. TV-Komödie,D2019<br />
21.45 Tatort. Der guteWeg.TV-Kriminalfilm, D<br />
2019 23.15 Lindenstraße 23.45 Tatort. Der gute<br />
Weg. TV-Kriminalfilm,D2019 1.15 NurseBetty–<br />
Gefährliche Träume. Komödie,D/USA 2000 3.00<br />
Sträters Männerhaushalt 3.45 Come flywithme<br />
4.10 Come fly with me 4.40 NightWash Schleudergang<br />
–Das Beste ausdem Waschsalon<br />
ZDF NEO<br />
7.05 Terra X 7.50 Terra X 8.30 TerraX9.15 Terra<br />
X 10.00 TerraX10.45 TerraX11.30 Terra X<br />
12.15 TerraX13.00 TerraX13.40 TerraX14.25<br />
TerraX15.10 TerraX15.55 TerraX16.40 TerraX<br />
17.25 TerraX18.10 Baresfür Rares –Lieblingsstücke<br />
20.15 (für HG) Bella Block. Das Glück der<br />
Anderen. TV-Kriminalfilm, D2005 21.55 DieToten<br />
von Salzburg –Königsmord. TV-Kriminalfilm, A/D<br />
2018 23.25 Dead End 0.55 heute-show 1.25 Neo<br />
MagazinRoyale 2.10 Blockbustaz 2.45 Gätjens<br />
großes Kino 2.55 (für HG) Lewis. Unter dem Stern<br />
des Todes. TV-Kriminalfilm,GB2010 4.25 (für HG)<br />
Inspector Barnaby. Das Haus des Satans. TV-Kriminalfilm,<br />
GB 2002<br />
ZDF INFO<br />
10.35 Time Scanners: Geheimnisse in 3D 11.25<br />
Aufgedeckt –Rätselder Geschichte 12.05 Die<br />
vergessenenPharaonen –Ägyptens schwarze Könige<br />
12.55 Aufgedeckt:Geheimnisse desAltertums<br />
13.40 Legende undWahrheit–DieWikinger 15.10<br />
Aufgedeckt –Rätsel derGeschichte 15.55 Verborgene<br />
Städte 18.10 Aufgedeckt –Rätselder Geschichte<br />
18.55 Aufgedeckt: Geheimnissedes Altertums<br />
19.40 (für HG) heute-show 20.15 (für HG)<br />
TerraX20.55 Time Scanners: Geheimnisse in 3D<br />
21.40 Aufgedeckt –Rätsel derGeschichte 22.25<br />
Die Akte Tutanchamun 23.50 Aufgedeckt –Rätsel<br />
der Geschichte 0.35 Verborgene Städte 2.05 Aufgedeckt<br />
–Rätsel derGeschichte<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Sonntagskonzert Mit London Symphony Orchestra<br />
und Werken von Ravel, Brahms, Rachmaninow,<br />
Mussorgski, R. Schumann, Elgar,<br />
ca. 176 Minuten<br />
15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Franz Schubert Fluch des Wohllauts: Schubert<br />
populär., ca. 116 Minuten<br />
15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Interpretationen Kobolde, Katakomben, Katastrophen.<br />
Die „Bilder einer Ausstellung” vonModest<br />
Mussorgskij. Mod.: Jürgen Otten, ca. 115 Min.<br />
20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Schwetzinger Festspiele Mit Werken vonAlbrechtsberger,Hoffmeister,J.Haydn,<br />
ca. 117 Min.<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Mit Werken vonAdès,<br />
W.A. Mozart, Debussy, Dvorák,Berg,<br />
Lutosławski,, ca. 176 Minuten<br />
21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Konzertdokument der Woche Mit Werken von<br />
Pfitzner,Prokofjew, ca. 115 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
„Das Parkett ein spiegelnder See”,ca. 90<br />
Minuten<br />
MAGAZIN<br />
9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Essay und Diskurs Querfeldein denken mit<br />
Lucius Burckhardt, ca. 30 Minuten<br />
11.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Deutschlandrundfahrt Spaziergänge mit Prominenten.<br />
Unterwegs mit dem Regisseur Andreas<br />
Dresen in Potsdam., ca. 54 Minuten<br />
13.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Zwischentöne Musik und Fragen zur Person.<br />
Mit Sabine Scholl (Schriftstellerin).,<br />
ca. 90 Minuten<br />
14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Feature Asta und Frede oder Guten Morgen<br />
Frau Nielsen., ca. 56 Minuten<br />
22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Musikfeuilleton Eine flammende Seele. Die<br />
Komponistin und Frauenrechtlerin Ethel Smyth.<br />
Von Sabine Fringes, ca. 30 Minuten<br />
0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
„Beyond the Rainbow”,ca. 55 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Rock et cetera Das Magazin. Neues aus der<br />
Szene. Mit Tim Schauen, ca. 55 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Late Night Jazz Jazz-Diskothek –News from<br />
Jazz &Blues. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 – S eite 32 **<br />
·························································································································································································································································································<br />
Panorama<br />
LEUTE<br />
Otto Waalkes kann es nicht lassen.<br />
Wo anderevon der Rente träumen,<br />
braust der mitunter etwas zwanghaft<br />
wirkende Komiker (70) durchs Leben.<br />
Schaukelstuhl? Fehlanzeige!<br />
„Leider kommen wieder große Projekte<br />
auf mich zu“, drohte das Allroundtalent<br />
nun. Nach 50 Jahren in<br />
dem Jobgebe ihm sein Berufimmer<br />
noch Energie und so werdeernoch<br />
in diesem Jahr als Schauspieler vor<br />
der Kamerastehen: „Ich spiele Catweazle,das<br />
ist ein alter Magier aus<br />
dem Mittelalter.“<br />
Manuel Cortez verrät das Geheimnis<br />
seiner Jugend: Eigenplasma. Dies<br />
lässt sich der Mime unter die Kopfhaut<br />
spritzen –für eine vollere<br />
Mähne.Immerhin sei er schon fast<br />
40! Na,wenn’s denn hilft.<br />
DJ Bobo möchte einmal seine Karrierebeenden<br />
wie Elton John. Der<br />
britische Sänger sei „ein Vorbild, wie<br />
man eine lange Karrierewürdevoll<br />
beenden kann“, sagte der 51-Jährige.<br />
Er sei erst kürzlich auf einem Abschiedskonzertvon<br />
John gewesen.<br />
Dorthabe er beschlossen,<br />
seine Karriere<br />
mit „Ansage und einem<br />
Tränchen im<br />
Auge“ beenden zu<br />
wollen. Jetzt fehlt<br />
nur noch das Talent<br />
Elton Johns,lieber DJ<br />
Bobo.<br />
(mpw./mit dpa, AFP)<br />
DJ Bobo möchte einmal<br />
abtreten wie der liebe Gott<br />
persönlich. Also wie Elton<br />
John.<br />
IMAGO<br />
TIERE<br />
Kleine Eulen und Käuze wollen<br />
schnell selbstständig werden.<br />
DPA<br />
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.Wereine<br />
junge,fiepende Eule<br />
findet, die scheinbar verlassen auf<br />
dem Boden hockt, tut dem Tier keinen<br />
Gefallen, wenn er es einsammelt.<br />
Diekleinen Federknäuel mögen hilflos<br />
aussehen, sind es aber nicht. Jungeulen<br />
springen manchmal aus dem<br />
Nest und üben das Fliegen. PerFiepton<br />
zeigen sie den Eltern, die in der<br />
Nähe Futter suchen, wo sie sind.<br />
Menschen und deren Eingreifen sind<br />
also nicht nötig –wie so oft. (avo.)<br />
„In Berlin würde ich verrückt werden“<br />
Thomas Anders über das Leben in Koblenz, die Zeit mit Dieter Bohlen und seine erste Solo-Tour in Deutschland<br />
Er strahlt genauso, wie man<br />
ihn aus dem Fernsehen<br />
kennt: Die Zähne sind<br />
Showbusiness-weiß, die<br />
Haut gebräunt. Thomas Anders, 56,<br />
trägt zu unserem Interviewtermin<br />
weiße Turnschuhe zu grauem Sakko.<br />
Seit Jahren tourt Anders, der eigentlich<br />
Bernd Weidung heißt, weltweit.<br />
In Los Angeles waren seine Konzerte<br />
sofort ausverkauft. Jetzt geht er erstmals<br />
solo in Deutschland auf Tour –<br />
mit Songs seines zweiten Albums<br />
„Ewig mit dir“ sowie den alten Modern-Talking-Hits.<br />
Herr Anders, was war eigentlich das<br />
Schlaueste, das Sie in beruflicher<br />
Hinsicht je gemacht haben?<br />
Wenn es darum geht, was mein<br />
Leben veränderthat, war das,als ich<br />
zu Dieter Bohlen sagte, dass ich auf<br />
Englisch singen möchte. Ich hatte<br />
meine Musikkarriere mit der deutschen<br />
Sprache angefangen. Dieter<br />
Bohlen war zuerst von der<br />
Idee, dass ich plötzlich<br />
Englisch singe, nicht<br />
begeistert. Er antwortete,<br />
dass er nicht wisse, ob ich das<br />
könne. Aber dann kam er aus dem<br />
Sommerurlaub zurück und hatte unseren<br />
ersten Hit „You’re My Heart,<br />
You’re My Soul“ geschrieben. Also<br />
war das mit Sicherheit eine sehr<br />
schlaue Entscheidung von mir. Das<br />
ist jetzt 38 Jahreher.<br />
Seit 50 Jahren stehen Sieschon auf der<br />
Bühne. Ihr Künstlername als Kind<br />
war Bernie von der Mosel. Erinnern<br />
Siesich an Ihren ersten Auftritt?<br />
Ja, dawar ich sechs Jahre alt und<br />
das war bei einer Weihnachtsfeier<br />
vonunserer Dorfgemeinschaft in der<br />
Vordereifel. Mein Vater war dortBürgermeister<br />
und zu meinem Auftritt<br />
sind vielleicht 100 Leute gekommen.<br />
Ichmusste mich auf einen Stuhl stellen,<br />
sonst hätte man mich nicht gesehen.<br />
Ich habe vier Weihnachtslieder<br />
gesungen. Ich kann mich aber<br />
nur noch an einen Song erinnern<br />
und das war „Heidschi Bumbeidschi“.<br />
Alle haben applaudiert und<br />
das fand ich großartig. Ichbekam für<br />
den Auftritt eine Tafel Schokolade<br />
und eine Tüte Chips. Danach wollte<br />
ich unbedingt Sänger werden.<br />
Stimmt es, dass Sie sich als Jugendlicher<br />
gerne vor körperlicher Arbeit zu<br />
Hause gedrückt haben?<br />
Ja, und das sehr erfolgreich.<br />
Meine Elternhaben ein Haus gebaut<br />
und da mein älterer Bruder mithelfen<br />
musste,sollte ich das auch. Aber<br />
ich dachte: „Das ist so gar nicht mein<br />
Ding. Ich kann doch nicht irgendeinen<br />
Bauschutt hin- und hertransportieren“.<br />
Also zogich ein helles Jackett<br />
und dazu eine Lederkrawatte<br />
an –und nach jedem zehnten Stein<br />
bin ich mir die Hände waschen gegangen.<br />
Nach einem halben Tag<br />
sagte mein Vater: „Das kann man ja<br />
nicht mit ansehen.“ Ich musste nie<br />
wieder auf die Baustelle.<br />
Für immer „Cheri, Cheri Lady“. Da hilft auch die Tarnjackenichts.<br />
Thomas Anders wird 1963<br />
als Bernd Weidung in Münstermaifeld<br />
bei Koblenz in<br />
Rheinland-Pfalz geboren. Er<br />
beginnt mit sechs Jahren als<br />
Sänger aufzutreten, nach<br />
dem Abitur folgen die ersten<br />
Plattenverträge.<br />
Siesind sehr behütet aufgewachsen.<br />
Ich hatte eine tolle Kindheit auf<br />
dem Land. Wir haben Äpfel geklaut<br />
und Drachen steigen lassen. Daswar<br />
eine absolut heile Welt. Ich glaube<br />
zwar nicht, dass Leute, die eine<br />
schöne Kindheit hatten, deswegen<br />
das Glück fürs Leben gepachtet haben.<br />
Aber sie gehen leichter mit dem<br />
Leben um. Manchmal gehe ich meiner<br />
Frau damit auf den Geist. Sie<br />
sagt: „Man kann doch nicht immer<br />
alles nur positiv sehen.“ (lacht)<br />
ZUR PERSON<br />
Erst als sein Produzent Dieter<br />
Bohlen 1984 ein englischsprachiges<br />
Eurodisco-<br />
Projekt startet und zusammen<br />
mit ihm das Duo ModernTalking<br />
ins Leben ruft,<br />
kommt mit „You’re My Heart,<br />
You’re My Soul“ der Erfolg.<br />
Weltweit verkauft Anders<br />
mit ModernTalking und Solo-<br />
Titeln über 125 Millionen<br />
Platten. Jetzt ist er erstmals<br />
auf Solo-Tour in Deutschland<br />
unterwegs. An diesem Sonntag<br />
tritt er in der <strong>Berliner</strong> Verti<br />
Music Hall auf.<br />
IMAGO<br />
Ihr gemeinsamer Sohn ist jetzt 17<br />
Jahre alt. Hat erAmbitionen, in die<br />
Musikbranche zu gehen?<br />
Nein, Gott sei Dank nicht. DerErfolgsdruck<br />
wäre extrem. Das wäre<br />
wie bei Cindy Crawfords Tochter.Da<br />
wird geschrieben: Wird sie mal genauso<br />
hübsch wie ihre Mutter? Bei<br />
meinem Sohn wäredas: Bekommt er<br />
genauso viele Goldene Schallplatten?<br />
Diesen permanenten Vergleich<br />
wünscht man seinem Kind<br />
wirklich nicht.<br />
Sieleben immer noch in Ihrer Heimat<br />
in Koblenz, warum eigentlich?<br />
Warum soll ich nicht dort leben,<br />
wo ich glücklich bin? Ich habe auch<br />
zeitweise mal in Berlin oder Los Angeles<br />
gelebt, aber ich bin nach Koblenz<br />
zurückgekommen. Koblenz<br />
erdet. Da ist niemand, der großartig<br />
im Showbusiness ist. Ich glaube, in<br />
Berlin würde ich verrückt werden.<br />
Ich bin froh, wenn ich zu Hause bin<br />
und zu mir kommen kann. In Koblenz<br />
rastet auch niemand aus,<br />
wenn er mich sieht. Undwenn einer<br />
doch mal ausrastet, dann ist das immer<br />
ein Tourist. Vorein paar Jahren<br />
kam ich gerade von meinem Gemüsehändler,<br />
daliefen so ein paar Teenies<br />
auf mich zu und baten mich um<br />
ein Selfie. Sie waren aus Hagen und<br />
für ein paarTage in Koblenz in der Jugendherberge.Einer<br />
der Jungs sagte:<br />
„Boah, den ersten Tag hier und<br />
schon ein Promi.“ Daraufhin sagte<br />
ich: „Gewöhn dich nicht dran. Es<br />
wirdder letzte sein.“ (lacht)<br />
Seit 2017 singen Sie wieder auf<br />
Deutsch. Warum eigentlich?<br />
Meine Fans schrieben mir schon<br />
vor zehn Jahren: „Warum singst du<br />
eigentlich nicht auf Deutsch?“ Ich<br />
habe es erst gar nicht verstanden: Ich<br />
bin sehr erfolgreich mit englischen<br />
Texten geworden, warum soll ich<br />
jetzt deutsch singen? Dann fing ich<br />
an, mich mit deutschsprachiger Musik<br />
zu beschäftigen. Und stellte fest,<br />
die Texte sind viel jünger,viel frischer<br />
geworden als damals,als ich anfing.<br />
Im Ausland sind Sieschon seit Jahren<br />
solo sehr erfolgreich: Sie treten in Argentinien,<br />
den USA und Russland auf.<br />
Nun gehen Sie das erste Mal solo in<br />
Deutschland auf Tour.Wieso erst jetzt?<br />
Es gab jetzt nicht die Initialzündung,<br />
dass ich morgens aufgewacht<br />
bin und mir sagte, dass ich jetzt auf<br />
Deutschlandtour gehe. Fans haben<br />
das aber in den sozialen Medien diskutiert:<br />
Jetzt kommt er mit seinem<br />
zweiten deutschsprachigen Album,<br />
ich würde ihn gernmal auf der Bühne<br />
sehen. Da dachte ich, ich kann doch<br />
einerseits meine deutschen Songs<br />
und gleichzeitig meine Modern-Talking-Sachen<br />
machen. Ich bin ja die<br />
Stimme vonModernTalking.<br />
Gibt es jemanden, der Bohlens Faust,<br />
die er früher immer so hübsch beim<br />
Gitarrespielen hochgehoben hat, ersetzen<br />
wird?<br />
Das ist nicht notwendig. Die Musik<br />
lebt für sich. IchsitzeamKlavier –<br />
und es gibt eine Band, Background-<br />
Sänger und eine tolle Bühnenshow.<br />
Bohlen ist nach 16 Jahren Konzertpause<br />
allein mit Modern-Talking-<br />
Hits in Moskau aufgetreten. Wie finden<br />
Siedas?<br />
Wir sind ja nun beide schon ein<br />
bisschen älter und ich gehe entspannt<br />
damit um.<br />
Interview: Kathrin Rosendorff<br />
NACHRICHTEN<br />
Zyklon „Fani“ tötet<br />
mindestens neun Menschen<br />
DerZyklon „Fani“ hat auf seinem<br />
Wegüber Südasien mehrereMenschen<br />
in den Todgerissen. Medienberichten<br />
zufolge starben im indischen<br />
Bundesstaat Odisha mindestens<br />
acht Menschen, nachdem der<br />
SturmdortamFreitag mit Windgeschwindigkeiten<br />
vonbis zu 200 Stundenkilometernauf<br />
Land getroffen<br />
war.Mehr als eine Million Menschen<br />
waren in den vergangenen Tagen<br />
vorsorglich in Sicherheit gebracht<br />
worden. „Fani“ gilt als einer der<br />
stärksten Wirbelstürme der vergangenen<br />
JahreinIndien. Ausläufer des<br />
Zyklons waren selbst am rund 900<br />
Kilometer entfernten Mount Everest<br />
zu spüren:. (dpa)<br />
Nach altem Ritual: Thailands<br />
König wird gekrönt<br />
Thailands König Maha Vajiralongkornwirdandiesem<br />
Sonnabend offiziell<br />
gekrönt. Diefeierliche Zeremonie<br />
findet nach jahrhundertealtem<br />
Ritus im Großen Palast der<br />
Hauptstadt Bangkok statt. Der66<br />
Jahrealte Monarch, der seit dem Tod<br />
seines Vaters Bhumibol vorzweieinhalb<br />
Jahren amtiert, wirdsich die<br />
Krone selbst aufsetzen. Für das südostasiatische<br />
Land mit knapp 70 Millionen<br />
Einwohnernist dies die erste<br />
Krönung seit fast sieben Jahrzehnten.<br />
DieFeierlichkeiten sollen bis in<br />
den Oktober dauern.(dpa)<br />
Chanel-Cruise: die erste<br />
Kollektion ohne Lagerfeld<br />
Alles neu und doch wie immer:die erste<br />
Chanel-Show ohne KarlLagerfeld. DPA/C. ENA<br />
Beider Chanel-Cruise-Show<br />
2019/20 zeigt Karl Lagerfelds Nachfolgerin<br />
Virginie Viardzum ersten<br />
Maleine Kollektion, die ohne das<br />
Mitwirken des Designers entstanden<br />
ist. Viardpräsentierte am Freitag einen<br />
neuen, tragbaren Look, der vor<br />
allem mit schwarzenLeggings unter<br />
Tweed-Blazerninknalligen Bonbonfarben<br />
hervorstach. Am Ende ehrte<br />
sie ihren Vorgänger,indem sie ein<br />
Model mit einem wadenlangen<br />
schwarzenKleid und weißem hohen<br />
Kragen über den Laufsteg schickte.<br />
DerLook erinnerte an den Stil Lagerfelds.Veranstaltet<br />
wurde die Show<br />
im Pariser Grand Palais,das für diesen<br />
Anlass in einen riesigen Bahnhof<br />
verwandelt worden war. (dpa)<br />
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TINE FETZ FÜR BRANDEINS<br />
Mein Opa, der SA-Mann<br />
Unser Autor wusste immer,dass sein Großvater ein Nazi war.Die ganze Wahrheit dahinter<br />
erfuhr er aber erst durch einen Text im Internet: Der Mann folterte politische Gegner.<br />
Warum schwieg die Familie darüber?<br />
SEITEN 4/5<br />
Lasst mich so leben,<br />
wie ich leben möchte<br />
Crouching<br />
Tigervater<br />
Maxim Leo macht<br />
seinen Physiotherapeuten<br />
glücklich<br />
Seite 10<br />
Höre<br />
und staune<br />
Sherry Hormann hat das Leben und Sterben von<br />
Hatun Sürücü verfilmt. „Sie war eine von uns“, sagt<br />
die Regisseurin –und deshalb geht ihr Fall uns alle an<br />
SEITEN 2/3<br />
Thomas Derksen kam als Student nach Shanghai<br />
und begann Videos über sein Leben zu drehen.<br />
Heute ist er der berühmteste Deutsche in China<br />
SEITE 6<br />
Die Hörspiele des Europa-Labels trotzen allen<br />
Plattenkrisen. Jetzt wird die legendäre<br />
„Gruselserie“ fortgesetzt. Ein Studiobesuch<br />
SEITE 7
2 4./5. MAI 2019<br />
Sie war eine von uns<br />
Mit Büchernbepackt betritt die<br />
Regisseurin SherryHormann<br />
den schlichten Büroraum eines<br />
Filmverleihs im <strong>Berliner</strong><br />
Westen. Um die Ecke ist eine Buchhandlung,<br />
daran käme sie einfach nicht vorbei,<br />
sagt sie. Gekauft hat sie auch einen Bildband<br />
über eine legendäre Ausstellung in<br />
NewYorkmit Fotos vonDianeArbus.Ohne<br />
Umschweife kommen wir auf Sherry Hormanns<br />
neuen Film. „Nur eine Frau“ erzählt<br />
die Geschichte einer talentierten jungen<br />
Frau, die im Februar 2005 an einer Bushaltestelle<br />
in Tempelhof vonihrem jüngsten Bruder<br />
erschossen wurde: Hatun Aynur Sürücü,<br />
23 Jahrealt. Schon Jahrezuvor war die Elektroinstallateurin<br />
und alleinerziehende Mutter<br />
wegen ihres selbstbestimmten Lebens<br />
vonihrer Familie verbannt worden.<br />
Washat Sieberührtandem viel zu kurzen Leben<br />
der Hatun Sürücü?<br />
Ichglaube,esist diese schreiende Ungerechtigkeit.<br />
Allein die Vorstellung, dass ein<br />
15-jähriges Mädchen aus einem <strong>Berliner</strong><br />
Gymnasium herausgenommen wird und<br />
während der Sommerferien in Istanbul<br />
mit ihrem Cousin zwangsverheiratet wird:<br />
Da brauche ich gar nicht groß zu politisieren,<br />
das ist einfach skandalös. Ich frage<br />
mich immer, wobeginnt in den kleinsten<br />
Zellen unserer Gesellschaft die Ungerechtigkeit,<br />
und wo fangen die Nachbarn an,<br />
wegzuschauen. Wie kann es sein, dass in<br />
der Oberlandstraße in Tempelhof, an einer<br />
Bushaltestelle, wo Wohnblocks stehen,<br />
kaum jemand diese Schüsse gehört hat?<br />
Wiekann das sein?<br />
Sieleben doch hier.Ist eine gewisse Gleichgültigkeit<br />
nicht auch typisch für Berlin?<br />
Gut, dass Siedas sagen, ja, ich lebe in Berlin,<br />
das ist meine Stadt, und ich möchte die<br />
Geschichten erzählen, die hier stattfinden.<br />
Dabei spielt es keine Rolle,obich nun Amerikanerin<br />
oder Deutsche oder sonst etwas<br />
bin. Es gibt sicher Leute, die sich sagen,<br />
warum soll ich mich einer kurdisch-türkischen<br />
Thematik annähern, aber genau das<br />
ist falsch. Nein –esist meine Stadt, und es<br />
passiertinmeiner Stadt. Wirleben in Berlin,<br />
und wir knallen alle aufeinander.Esgeht um<br />
Menschen, und eines haben wir alle gemeinsam<br />
– wir haben einen Herzschlag.<br />
Entschuldigen Sie, dass ich so emotional<br />
werde, aber es regt mich einfach auf.<br />
Vorzehn Jahren war der Mord an Hatun Sürücü<br />
schon einmal Thema eines Spielfilms –<br />
„Die Fremde“ von Feo Aladag. Warum noch<br />
einen Film über Hatun Sürücü?<br />
Hatun Sürücü ist eine vonuns.Ich würde<br />
sie nicht „eine Fremde“ nennen. DieTatsache,dass<br />
eine junge Frau vonihrem Bruder,<br />
den sie mit großgezogen hat und mit dem<br />
sie viel Freude erlebt hat, eine Waffe ins Gesicht<br />
gerichtet bekommt und er kaltblütig<br />
abdrückt, steht für mich jenseits jeder Erklärung<br />
durch einen kulturellen Background –<br />
„das machen ja die“ –, nein: Es ist eine von<br />
uns,die auf offener Straße erschossen wird.<br />
Wir kennen die Statistiken: Die Gewalt an<br />
Frauen nimmt eher zu als ab.Sie wissen bestimmt,<br />
dass 570 Zwangsheiraten proJahr in<br />
Berlin offiziell gemeldet sind, Siewissen bestimmt<br />
auch, dass in Deutschland jedes Jahr<br />
13 Ehrenmorde verübt werden, das ist die<br />
bekannte Zahl, die Dunkelziffer ist enorm<br />
hoch. DieGewalt gegen Frauen kommt über<br />
Jahrhunderte immer in anderen Kleidern<br />
daher, und augenblicklich ist das Kleid die<br />
sogenannte Religion, die sogenannte Tradition,<br />
sind es die sogenannten Werte. Jetzt<br />
können wir sagen –was geht uns das an?<br />
Undich sage: Genau das geht uns etwas an.<br />
Es gibt Zuwanderung. Es gibt jetzt diese<br />
schreckliche Partei, die sagt: Die müssen<br />
weg. Aber sie werden bleiben, sind ja zum<br />
Teil schon seit Generationen hier. Sie sind<br />
ein Teil vonuns.Wir müssen hinsehen, was<br />
sich da entwickelt. Ich möchte die beiden<br />
Filme nicht vergleichen, und „Die Fremde“<br />
ist ein wunderbarer Film, aber dasThema ist<br />
heute noch virulenter.Weil wir es nicht geschafft<br />
haben, zu integrieren, weil die Stimmen,<br />
die sagen „die müssen weg“, immer<br />
lauter werden, also ziehen sich„die“ immer<br />
mehr auf sich zurück. Wir dürfen nichts<br />
mehr falsch machen –Hatun Sürücü ist ein<br />
Mensch wie du und ich. Aynur,gespielt von Almila Bagriacik (mit Jacob Matschenz) findet in Berlin heraus, wassie vom Leben will –und zahlt dafür. NFP/MATHIAS BOTHOR (2)K<br />
In Ihrem Film erzählt die Figur Hatun Sürücü<br />
ihreGeschichte selbst, wie eine Stimme<br />
aus dem Jenseits. Damit verhindern Sie es<br />
auch, auf den Mord hinzuerzählen und das<br />
Verbrechen als Spannungsmoment zu inszenieren.<br />
Das hat man jeden Sonntagabend im<br />
Fernsehen. Das wollten wir nicht. Zusammen<br />
mit dem Drehbuchautor Florian Oeller<br />
kamen wir auf die Idee, dass die Tote<br />
spricht. Florian Oeller hat sich durch acht<br />
Meter Gerichtsakten gewühlt, hat mit Menschen<br />
aus Hatun Sürücüs Umfeld gesprochen.<br />
Viele der Dialoge haben wirklich so<br />
stattgefunden. Er hat auch mit liberalen<br />
Türken gesprochen, diese Stimmen gibt es<br />
ebenso, ihr Meister während ihrer Ausbildung<br />
zur Elektronikerin war einer von ihnen.<br />
Hatun Sürücü hat nichts falsch gemacht,<br />
sie sagte nur: Lasst mich so leben,<br />
wie ich leben möchte.<br />
Wo wären die Stellschrauben gewesen, diesem<br />
jungen Mädchen Hatun zu helfen, was<br />
wurde versäumt? Etwa in der Schule –sie<br />
war in der achten Klasse des Robert-Koch-<br />
Gymnasiums in Kreuzberg und 15 Jahrealt,<br />
als sie zwangsverheiratet wurde.<br />
Das war der zweite Ansatz des Films.<br />
Wir geben ihr ihre Stimme und wir erzählen<br />
sie als Kriegerin, als Kämpferin.<br />
Ichmöchte,dass man mit einer Kraft aus<br />
dem Kino geht. Das ist kein Betroffenheitsfilm,<br />
wir zeigen ja, was diese junge<br />
Frau alles geleistet hat. Sie hat sich ihre<br />
Ausbildung zurückgeholt, hat dabei allein<br />
ein Kind großgezogen, einen Jungen<br />
in einer Metropole, sie musste zusehen,<br />
wie sie Geld verdiente.Und sie war voller<br />
Lebensfreude, sie liebte ihr Kind. Der<br />
Sohn lebt heute an einem unbekannten<br />
Ort, er ist jetzt zwanzig. DerFilm ist auch<br />
die Liebeserklärung einer Mutter an diesenSohn.<br />
Hoffen Sie, dass der Film etwas bewirkt –<br />
und nicht nur die erreicht, die ohnehin ansprechbar<br />
sind?<br />
Wirmachen ja Filme für emotionale Reisen.<br />
In dem Moment, in dem das Licht im<br />
Saal ausgeht und die Leinwand leuchtet,<br />
tauche ich für eineinhalb oder zwei Stunden<br />
ab und lasse mich entführen. Dieser<br />
Film entführt uns in die Kraft einer Frau.<br />
Ichhoffe,dass man sich fragt: Lebe ich, wie<br />
ich leben möchte? Lebe ich die Werte, die<br />
ich leben möchte? Weiß ich überhaupt,<br />
welches meine Werte sind? Der politische<br />
Aspekt ist eher das Gehäuse dieses Films,<br />
aber die Triebfeder ist immer die Emotion.<br />
Nachdem wir den Film„DieWüstenblume“<br />
herausgebracht hatten, wurde im KrankenhausWaldfriede<br />
in Berlin ein Behandlungszentrum<br />
für Frauen gegründet, deren Genitalien<br />
verstümmelt worden waren. Ja,<br />
Film kann Dinge verändern, vielleicht nur<br />
in homöopathischer Dosis,aber er kann es,<br />
und wenn er nur sagt: Vergesst mich nicht.<br />
Oder wenn er nur den Gedanken hervorbringt,<br />
ach, da war doch noch was mit Menschenrechten,<br />
die es einzuhalten gilt. Wie<br />
war das noch mal mit Frauenrechten, die<br />
man verteidigen müsste, und dies eben<br />
nicht auf einer oberflächlichen Talkshow-<br />
Ebene?<br />
Aufwelchen Recherchen basiertIhr Film?<br />
Ich habe die Gerichtsakten zum Teil<br />
selbst gelesen, weil ich meinen eigenen<br />
Blick brauche.Esgab viele Gespräche,etwa<br />
mit der Autorin, Anwältin und Imamin Seyran<br />
Ates, auch der Psychologe und Autor<br />
Ahmad Mansour hat uns sehr geholfen,<br />
ebenso wie die Anwältin jener jungen Frau,<br />
die heute noch zusammen mit ihrer Mutter<br />
im Zeugenschutzprogramm lebt, weil sie<br />
entscheidend gegen Hatun Sürücüs jüngsten<br />
Bruder ausgesagt hat. Wir haben sehr<br />
viel an Originalschauplätzen gedreht, in<br />
diesem Wohnblock an der Kottbusser<br />
Straße, wodie Familie Sürücü lebte, auch<br />
am Kottbusser Torselbst.Wirsind unauffällig<br />
von Security begleitet worden, obwohl<br />
wir unter dem Radar gedreht haben, sehr<br />
still, wir haben gedreht und sind wieder gegangen.<br />
Konnten Sie mit der Freundin, die als<br />
Hauptzeugin gegen den Bruder aussagte,<br />
selbst sprechen?
4./5. MAI 2019 3<br />
Sherry Hormann hat einen Film über Hatun Sürücü gedreht, die ihr Bruder erschoss,<br />
weil sie selbstbestimmt leben wollte. Ein Gespräch über die Verantwortung, nicht<br />
wegzusehen, ihren Ehemann Michael Ballhaus und fünf Jahre in der Wildnis<br />
Interview: Christina Bylow<br />
Nein, das war nicht möglich. Manmuss<br />
sich das einmal vorstellen –ein 18-jähriges<br />
Mädchen verliebt sich in einen 20-jährigen<br />
Jungen, und drei Wochen später ist sie im<br />
Zeugenschutzprogramm. Siekam aus einer<br />
liberalen türkischen Familie, ich will gar<br />
nicht interpretieren, warum sie mit diesem<br />
Bruder zusammenkam. Vielleicht war sie<br />
einfach nur verknallt, hat nicht genau hingeguckt,<br />
wollte etwas ausprobieren.<br />
Sie zeigen auch, wie sich dieses junge Mädchen<br />
in die abgeschottete Welt der Sürücüs<br />
hineinziehen lässt. Siebeginnt, das Kopftuch<br />
zu tragen. Vielen gilt das Kopftuch je nach<br />
Standpunkt als Lackmus-Test für Toleranz<br />
oder Zeichen mangelnder Integrationswilligkeit.<br />
Erzieherinnen mit Kopftuch –wäre das<br />
für Sieein Problem?<br />
In„Nur eine Frau“ gibt es die Szene,inder<br />
Hatun das Kopftuch abnimmt und sagt:„Ich<br />
verstehe nicht, was Allah gegen meine Haare<br />
hat.“ Daszeigt meine Einstellung zum Kopftuch.<br />
Aber ich möchte es wirklich betonen:<br />
Es geht um die inneren Werte. EinMädchen<br />
ist mit Traditionen groß geworden und<br />
tauscht das Kopftuch, überspitzt gesagt, gegen<br />
einen Blaumann aus. Nur der Blaumann<br />
an sich wäre für viele in unserer Gesellschaft<br />
schon Provokation genug. Wie<br />
kann eine junge Frau Elektromeisterin werden<br />
wollen? Und dann sagt sie am Ende<br />
auch noch: Ich ficke, wen ich will. Sie sagt<br />
das in einer großen Wut, weil sie sich eigentlich<br />
danach sehnt, geliebt zu werden, in den<br />
Armgenommen zu werden, weil sie alles alleine<br />
stemmt. Sie hat im Supermarkt gearbeitet,<br />
um Geld zu verdienen, und ab und zu<br />
hat sie gefeiert. Wir haben diese schönen<br />
Originalfotos, die sie zeigen, wie sie ihren<br />
Sohn auf einem Pferd begleitet, wie sie mit<br />
ihm Geburtstag feiert im Böckler-Park in<br />
Kreuzberg.<br />
Ihr jüngster Bruder, damals 20 Jahre alt, hat<br />
den Mord gestanden, die beiden älteren Brüdern,<br />
die mutmaßlich Beihilfe dazu geleistet<br />
hatten, wurden freigesprochen, zuletzt auch<br />
voneinem Gericht in Istanbul. Istdie juristische<br />
Aufarbeitung damit nun zu Ende?<br />
Sieist zu Ende,ja. Derverurteilte Mörder<br />
hat seine Strafe abgesessen, die Brüder sind<br />
aus Mangel an Beweisen freigesprochen<br />
worden.<br />
In Ihrem Film zeigen Sie auch die Radikalisierung<br />
der Brüder in einer Moschee. Wares<br />
schwer, die Drehgenehmigung für eine Moschee<br />
zu bekommen?<br />
Wir haben die Drehgenehmigung für<br />
eine liberale Moschee bekommen. Die Gemeinde<br />
wusste,was wir drehen. Ichkann ja<br />
nicht um Wahrheit in einem Film kämpfen<br />
und dabei anderebelügen.<br />
Haben SieAngst, dass Sieund die Schauspieler<br />
mit diesem Film ins Visier vonIslamisten<br />
geraten?<br />
Ichhoffe nicht. Wenn wir immer nur den<br />
Mund halten, weil wir Angst haben, uns in<br />
Gefahr zu begeben, was passiertdann? Jeder<br />
wusste,was er tut bei diesem Film. Jedem ist<br />
es eine Herzensangelegenheit. Wir haben<br />
untereinander über Angst gesprochen, Seyran<br />
Ates lebt ja unter Polizeischutz. Die<br />
Hauptzeugin und ihreMutter leben im Zeugenschutzprogramm<br />
–zwei Menschen, die<br />
einfach Zivilcourage hatten und ausgesagt<br />
haben, was sie wussten, nämlich, dass nicht<br />
irgendein Täter Hatun Sürücü erschossen<br />
hat, sondern der jüngste Bruder. Und dafür<br />
müssen diese Frauen nun mit einer neuen<br />
Identität leben. Siehaben damals alles verloren,<br />
die Mutter,die selbst aus der Türkei gekommen<br />
war, hatte eine Reinigungsfirma,<br />
die sie selbst aufgebaut hatte.Esist nicht so,<br />
dass das Zeugenschutzprogramm diesen<br />
Menschen finanziell hilft, diese beiden<br />
Frauen haben zeitweise Flaschen gesammelt.<br />
Solche Menschen sind für mich wirklich<br />
Helden.<br />
Sie zeigen Figuren der Stärke und Zivilcourage<br />
inmitten von Gewalt. Das verhindert<br />
wohl auch, dass der Film den Zuschauer mit<br />
einem niedergeschlagenen Gefühl entlässt.<br />
Ichbin froh, wenn das so ist. Genau das<br />
treibt mich auch an: Ich gehe nicht durch<br />
das Schlechte hindurch, um mich danach<br />
schlecht zu fühlen. Ich gehe durch, um ge-<br />
stärkt herauszukommen. Wir wissen doch<br />
alle: DasGlück kann man nicht festhalten, es<br />
kommt, es geht, gerade fühlte ich mich noch<br />
so hell, und plötzlich sind da diese dunklen<br />
Schatten. Die Sonne wandert, und damit<br />
wandertauch der Schatten. Auch wenn man<br />
sich sagt, jetzt habe ich schon so viel erreicht<br />
in meinem Leben und so viel Selbsterkenntnis<br />
gewonnen, daran ändert sich nichts. Es<br />
kann ein Schicksalsschlag sein oder die Erkenntnis,<br />
dass man selbst etwas nicht gut<br />
hinbekommen hat. Wichtig ist, dass ich<br />
mich all dem stelle und danach wieder aufrechter<br />
gehe. Mit dem Älterwerden wird<br />
man dabei auch radikaler, weil man nicht<br />
mehr so viel Zeit hat.<br />
Hat der TodIhres Mannes Michael Ballhaus<br />
im Jahr 2017 Ihr Endlichkeitsgefühl verstärkt?<br />
Das war eine dunkle Zeit, natürlich beschäftigt<br />
man sich mit dem Sterbenund mit<br />
der Endlichkeit. Ich war auch wütend.<br />
Warum verliert der Mensch, den ich liebe<br />
und dessen Leben das Sehen war, der uns<br />
mit Bildern beschenkt hat, warum verliert<br />
dieser Mensch sein Augenlicht? Dieseinnere<br />
Verdunkelung zu begleiten, war einerseits<br />
sehr schwer.Aber Michael ist dabei neugierig<br />
geblieben –erhat sich eine ganz neue<br />
Welt eröffnet, über das Gehör.Von morgens<br />
bis abends liefen Hörbücher oder Deutschlandradio<br />
Kultur.<br />
Sind Sie indem gemeinsamen Haus geblieben?<br />
Ja.Ich bin in meinem Leben so viel umgezogen,<br />
bin in Amerika geboren und habe<br />
da die frühe Kindheit verbracht, später lebten<br />
wir immer wieder woandersinDeutschland,<br />
immer wieder ein neues Zuhause,und<br />
dann habe ich mich viel später noch mal<br />
ausgeklinkt und bin mit meiner Tochter in<br />
die völlige Einsamkeit gezogen. Das war im<br />
Nachhinein betrachtet eine sehr erfolgreiche<br />
Zeit für mich.<br />
Inwiefern?<br />
Ichdachtejafrüher immer,ich muss die<br />
Menschen nur zum Lachen bringen. Dabei<br />
wollte ich eigentlich immer leben, wie es die<br />
Philosophen Ralph Waldo Emerson und<br />
Henry David Thoreau in ihren Büchern beschrieben<br />
haben –inder Einsamkeit. Also<br />
sind wir Ende der 90er-Jahreindie Einsamkeit<br />
gezogen. Westlich von Boston, in die<br />
Berge. Am ersten Taghabe ich im ganzen<br />
Haus die Heizung gesucht. Es gab keine,nur<br />
einen Ofen, ich habe Holz hacken gelernt.<br />
Dernächste Nachbar war zwanzig Minuten<br />
entfernt. Fünf Jahrewaren wirinderWildnis.<br />
Da hat sich bei mir ein Schalter umgelegt.<br />
Wasfanden Sieinder Einsamkeit?<br />
Manhörtden Flügelschlag einer Schneeeule,<br />
wenn man morgens um fünf aufsteht.<br />
Und warum passiert dieser Flügelschlag?<br />
Weil man seinen Computer im Haus anschaltet<br />
und die Schneeeule das draußen<br />
hört. Es kam auch vor, dass plötzlich ein Bär<br />
vor der Tür stand oder ein Elch vor dem<br />
Wohnzimmerfenster. Der Nachbar wollte<br />
mir ein Gewehr geben, ich müsse mich verteidigen<br />
können. Ich habe das abgelehnt,<br />
sagte ihm, dass ich keine Waffe anrühreund<br />
die auch nicht unters Bett lege. Drei Tage<br />
später kam er dann mit einem Baseball-<br />
Schläger.Wenigstens den sollte ich im Haus<br />
haben. Das Interessanteste an der Einsamkeit<br />
ist jedoch das,was im Kopf passiert, und<br />
das ist nicht immer schön. Ich habe schon<br />
erkannt, dass es egoistisch von mir war, in<br />
die USA in die Wildnis zu ziehen. Meine<br />
Tochter war zehn, als wir gingen. Ich habe<br />
sie damals aus ihrer vertrauten Umgebung<br />
in München herausgenommen.<br />
Wassagte denn der Vater Ihrer Tochter dazu,<br />
der Regisseur DominikGraf?<br />
He was not amused. Aber heute ist alles<br />
in Ordnung.Wirlieben unsereTochter beide<br />
so sehr,dasswir uns darüber verstehen. Wir<br />
machen alle unsereFilme,sie sind komplett<br />
unterschiedlich, und das innerhalb einer Familie.<br />
Da ist sie noch die gehorsame Tochter:Aynur beI der Hochzeit in Istanbul mit dem von<br />
ihren Elternausgewählten Mann, einem Cousin.<br />
NFP/MATHIAS BOTHOR<br />
„Wir leben in Berlin, und wir alle knallen aufeinander.“ Regisseurin Sherry Hormann,<br />
geboren in den USA, lebt seit einigen Jahren hier.<br />
BLZ/PAULUS PONIZAK<br />
Sherry Hormann …<br />
…wurde 1960 in Kingston, NewYork, geboren und wuchs in Deutschland auf. Sie studierte an der<br />
Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. 1989 schrieb sie das Drehbuch für Dominik<br />
Grafs Film „Tiger,Löwe, Panther“. Ihr Regiedebüt feierte sie 1991 mit dem Drama „Leise Schatten“.<br />
Es folgten Komödien wie „Frauen sind was Wunderbares“ (1994) und „Irren ist männlich“ (1996).<br />
…zog Ende der90er-Jahre für einigeJahre in die USA, wo sie mit ihrer Tochter in der Wildnislebte.<br />
Nach ihrer Rückkehr ließ sie sich in Berlin nieder.<br />
…machte durch ihren vielfach ausgezeichneter Film „Wüstenblume“ 2009 weltweit auf<br />
weiblicheGenitalverstümmelung aufmerksam. Er basierte auf dem gleichnamigen Bestseller von<br />
Waris Dirie. 2013 drehte sie „3096 Tage“, einen Film über die Entführung vonNatascha Kampusch.<br />
Es war die letzte Produktion vonBernd Eichinger.<br />
…inszenierte für das Fernsehen Filmewie „Operation Zucker:Jagdgesellschaft“ und„Vermisst<br />
in Berlin“, in deren Zentrum Verbrechen an Kindernund Jugendlichen stehen.<br />
…war von2011bis zu seinem Tod2017mit dem Kameramann Michael Ballhaus verheiratet.<br />
Warumsind Sieaus den USA zurückgekehrt?<br />
Mir ist das Geld ausgegangen. Meine<br />
Tochter fragte mich irgendwann, Mama,<br />
gibt es eigentlich mal was anderes als Kartoffeln<br />
mit Spiegelei und Spinat, und ich sagte,<br />
ja, morgen gibt es Bratkartoffeln mit Brokkoli<br />
und Spiegelei. Ich wollte damals nicht<br />
nach München zurück und bin dann 2003<br />
nach Berlin gezogen. Ichhatte hier nur eine<br />
einzige Freundin, aber bei ihr hatte ich erst<br />
einmal ein Bett.Meine Tochter wollte in den<br />
USA bleiben, das hieß aber auch, dass man<br />
dasGeldfür einInternataufbringen musste.<br />
Ichhabe in Berlin wirklich wieder vonvorne<br />
angefangen. Es war mir egal, ich musste einfach<br />
Geld verdienen. Es ist nicht so,dass alle<br />
jubeln, weil man wieder da ist. Es gab auch<br />
misstrauische Fragen und fast Häme. Hat<br />
wohl nicht geklappt, dein Experiment. Das<br />
Von-vorne-anfangen-Müssen prägt einen<br />
auch.<br />
Ichmöchtenocheinmal auf Ihren Mann Michael<br />
Ballhaus zurückkommen. Wie hat er<br />
Ihre Arbeit beeinflusst? Er hatte eine große<br />
Liebe zu Schauspielern und hat sie sehr genau<br />
studiert. Das sieht man auch in Ihren<br />
Filmen.<br />
Er hat das verstärkt. Und erhat verstärkt,<br />
nicht zuwerten, den Menschen<br />
erst einmal sein zu lassen. Ich habe von<br />
ihm auch gelernt, Unsicherheit zuzulassen,<br />
denn egal, wie viel man gemacht<br />
hat, man stellt sich immer die Frage, ob<br />
man es wirklich kann. Diese Ängste, die<br />
man in sich hat, die muss man aushalten.<br />
Ich stehe immer wieder vor Schauspielern<br />
und bin wahnsinnig nervös. Mir<br />
läuft der Schweiß, ich zittere, wenn ich<br />
nach einer Kaffeetasse greifen möchte.<br />
Inzwischen bin ich damit auch ganz offensiv,<br />
ich sage einfach, Leute, ich bin<br />
nervös. Und dann kommt vom anderen:<br />
Ja, ich auch. Egal, wie bekannt und erfahren<br />
einer ist. Und damit wird man<br />
plötzlich wieder offen, fast wie ein Kind.<br />
Das habe ich auch von Michael gelernt:<br />
immer wieder neu zu suchen, sich nie sicher<br />
zu sein, wie es geht. Jeder Film ist<br />
ein anderer Raum, jedes Mal ist es eine<br />
andereGeschichte,die erzählt wird. Und<br />
immer ist es meine Pflicht als Regisseurin,<br />
den Schauspielern die Freiheit und<br />
das Vertrauen zu geben, das sie brauchen,<br />
um mit jeder Pore ihres Körpers<br />
eine bestimmte Figur spielen, sie zum<br />
Leben erwecken zu können.<br />
Vorkurzem lief im ZDF Ihr Film „Vermisst in<br />
Berlin“übereinen Ring vonKriminellen, die<br />
Flüchtlinge, auch Kinder,indie Prostitution<br />
zwingen und zugleich nach außen eine<br />
Wohltäter-Fassade aufbauen. Im Zentrum<br />
standen zwei Frauen, eine Polizistin, gespielt<br />
von Jördis Triebel, und eine gerissene<br />
Geschäftsfrau, die junge Frauen ausbeutet,<br />
gespielt vonNataliaWörner.Einesehr negativeFigur.Ist<br />
so etwas bei den Sendernnicht<br />
extrem schwer durchzubringen?<br />
Es kommt immer darauf an, wie man<br />
das präsentiert. Wenn Natalia Wörner einmal<br />
das pure Böse verkörpern will, wosie<br />
sonst oft Frauen spielt, die alles in Ordnung<br />
bringen, dann ist das für einen Sender<br />
schon interessant.<br />
Noch immer gibt es viel weniger Regisseurinnen<br />
als Regisseure. Zudem sind die Budgets<br />
derFilme, dievon Frauen gemacht werden,<br />
deutlich kleiner. „ProQuote Film“ setzt<br />
sich dafür ein, dass sich das ändert. EngagierenSie<br />
sich beider Initiative?<br />
Ichhalteesdaliebermit WoodyAllen.<br />
Siemeinendas Zitat–„Ich will keinem Club<br />
angehören, der mich als Mitglied aufnimmt.“<br />
Istdas nicht vonGroucho Marx?<br />
Ja, aber Woody Allen hat es bekannt gemacht.<br />
Ich habe großen Respekt für die<br />
Frauen von„ProQuote Film“. Sie bewirken<br />
viel. Aber icharbeite lieber da, wo ich etwas<br />
bewirken kann. Es geht nicht darum, das<br />
eine gut und das andereschlecht zu finden.<br />
Immer haben wir diesen Gartenzaun im<br />
Kopf, das ist richtig, das ist falsch. Nein, es<br />
geht darum zu sagen: Du bist da stark, und<br />
ich bin da stark. Und nicht: Wo bist du<br />
schwach?<br />
Christina Bylow verabscheut das<br />
Wort „Ehrenmord“ für den Mord an<br />
Hatun Sürücü.
E<br />
Dass sein Großvater ein<br />
hieß, erfuhr er jedoch erst,<br />
der Familie immer versc<br />
folterte er systematisch po<br />
Mannes, der plötz<br />
4 4./5. MAI 2019<br />
VonAndreas<br />
„Bei dem brauchst du nicht<br />
Posten zu stehen, der verreckt<br />
ja doch.“<br />
Bist du sicher, dass es Opa war?“ Die Mail<br />
meiner Schwester bestand nur aus diesem<br />
einen Satz, aber sie ließ das ganze<br />
Entsetzen erahnen.<br />
Ja, ich war sicher. Alles passte. Name, Ort, SA-<br />
Dienstrang.„Erwar es“, schrieb ich zurück.„Erwar<br />
ein brutaler Sadist“, wollte ich noch ergänzen.<br />
Aber dann löschte ich den Satz wieder.Ich wusste,<br />
dass meine Schwester,fünf Jahreälter als ich, sein<br />
Lieblingsenkelkind war. Esgibt ein Foto von ihr,<br />
auf dem sie ein Schwarzwaldmädelkleid trägt und<br />
lange Zöpfe. Das Kleid hatte unser Großvater ihr<br />
gekauft. So stellte er sich anscheinend ein deutsches<br />
Mädchen vor. Mit meiner Schwester werde<br />
ich wohl nie mehr sprechen über das, was unser<br />
Großvater getan hat. Sie will nichts davon hören.<br />
Vielleicht wäreesbesser gewesen, ihr jeneTextpassage<br />
mit der Aufforderung„Lies mal. Dasist furchtbar“<br />
nie zu schicken.<br />
JOACHIM SCHMITZ HAT DAS GESICHT des SA-<br />
Mannes, der an jenem Julitag des Jahres 1933 immer<br />
wieder den Befehl zum Zuschlagen gab,nicht<br />
vergessen, auch nach 16 Jahren nicht.„Wen kassierenSie<br />
Hund noch?“, schreit der Älteste der in dem<br />
Raum des SA-Heims stehenden Männer. In<br />
Schmitz’Wohnung haben sie ein KPD-Parteibuch<br />
gefunden. Nun will der Anführer des Trupps von<br />
ihm die Namen weiterer Genossen wissen, bei denen<br />
Schmidt Mitgliedsbeiträge kassiert. „Ich habe<br />
nichts zu kassieren“, antwortet Schmitz. „Geben<br />
Sie dem roten Lump mal die erste Auflage“, befiehlt<br />
der Mann mit dem Rangzeichen des Truppführers<br />
auf dem linken Kragenspiegel.<br />
Die SA-Männer fassen Schmitz und schlagen<br />
mit Stahlruten und Karabinerhaken auf ihn ein, bis<br />
er zu Boden sinkt. „Bei wem kassieren Sie?“, fragt<br />
der Anführer wieder. Auf seinen Befehl hin erhält<br />
Schmitz noch vier weitere „Auflagen“. Jedes Mal<br />
dreschen die SA-Männer auf ihn ein –bis er das Bewusstsein<br />
verliert. Zwischendurch wird erangespuckt<br />
und mit Kinnhaken traktiert. Schließlich<br />
tragen sie ihn raus undwerfen ihn auf einen Sandhaufen.<br />
Als Schmitz zu Bewusstsein kommt, sieht<br />
er einen SA-Mann, der mit einem Karabiner bewaffnet<br />
neben ihm steht. „Bei dem brauchst du<br />
nicht Posten zu stehen,der verreckt ja doch“, hört<br />
er einen anderen SA-Mann sagen. Da geht der Postenins<br />
SA-Heim zurück, und Schmitz kann sich in<br />
der Dunkelheit davonschleichen.<br />
Joachim Schmitz ist 55 Jahrealt, als er am 3. November<br />
1949 vorden Richternund Geschworenen<br />
der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Aachen<br />
Zeugnis über seine Misshandlungen ablegt.<br />
Angeklagt sind neun ehemalige SA-Männer aus<br />
der nahegelegenen Stadt Düren. DasProtokoll des<br />
Prozesses, die Anklageschrift und die Urteilsbegründung,<br />
Aktenzeichen 4Ks5/49, liegen vor mir.<br />
54 Seiten, eng mit der Maschine beschrieben, mit<br />
handschriftlichen Ergänzungenhier und da.<br />
Der Mann, der immer wieder das Kommando<br />
zum Zuschlagen gab an jenem Tag, der SA-Truppführer,<br />
der Joachim Schmitz halb tot prügeln ließ,<br />
heißt JosefMundt. Er war mein Großvater.<br />
Ichhabe an ihn wenige,eher schemenhafte Erinnerungen.<br />
Als er 1973 starb, war ich neun Jahre<br />
alt. Diesonntäglichen Besuche bei den Großeltern<br />
mit Vater, Mutter und Schwester, das waren lange<br />
Nachmittage, die nicht vergehen wollten. Stundenlang<br />
saß ich da und studierte den vonzuHause<br />
mitgebrachten Märklin-Katalog. Oder ich sah aus<br />
dem Küchenfenster und wartete darauf, dass wieder<br />
ein Güterzug am Waldrand vorbeizog, damals<br />
noch voneiner Dampflok gezogen. Aufeinem Sessel<br />
vordem Fenster lag die alte Dackelhündin Asta,<br />
die manchmal nach einem schnappte und an<br />
Krebs starb.<br />
Bisheute habe ich den Geruch in der Nase,den<br />
das kleine Ölöfchen im Wohnzimmer verbreitete.<br />
Dortsaß mein Großvater,den Scheitel stets zackig<br />
gezogen, auf dem Sofa. Ich war dazu ausersehen,<br />
mir seine Erzählungen von früher anzuhören. Es<br />
waren immer die gleichen Geschichten. Seine<br />
Meisterprüfung als Schlosser. Sein erster großer<br />
Auftrag. Seine erste elektrische Bohrmaschine.Zur<br />
Kommunion kaufte er mir einen Anzug, den ich<br />
nach dem Fest nie mehr trug. Brotscheiben konnte<br />
er millimetergenau schneiden. Zum Frühstück<br />
trank er jeden Morgen ein rohes Ei und einen<br />
Schnaps dazu.<br />
Ichkann mich nicht erinnern, dass er mich mal<br />
in den Arm genommen hätte. Nie hat er mich gefragt,<br />
wie es in der Schule vorangeht, nie ist er mit<br />
mir in Bergheim zur Kirmes gegangen oder auf die<br />
Felder, die gleich hinter dem Haus begannen, um<br />
Falken und Bussarde bei der Jagd zu beobachten.<br />
Ich glaube, erwusste nicht, was er mit mir anfangen<br />
sollte. „Ein guter Handwerksberuf ist Gold<br />
wert“, sagte er oft. Ichaber hatte zwei linke Hände.<br />
Meine Laubsägearbeiten, die ich ihm zeigte,waren<br />
ein Ausweis völliger Begabungsfreiheit.<br />
Er starb mit 83 Jahren nach einem Schlaganfall.<br />
Meine Mutter kam aus dem Krankenhaus heim<br />
und sagte: „Sie haben ihn jetzt ins Sterbezimmer<br />
gelegt.“<br />
Ich habe mich damals gefragt, warum sie eigentlich<br />
nicht geweint hat.<br />
Dass mein Großvater ein Nazi war, wusste ich<br />
aus den Erzählungen meiner Mutter.Erwar früh in<br />
die Partei eingetreten, im rheinischen Düren, wo<br />
die ganze Familie wohnte, 1930 schon, ein „alter<br />
Kämpfer“ also. Ein Jahr später wurde er Mitglied<br />
der SA. Die „Sturmabteilung“, die Braunhemden,<br />
das war HitlersTruppe fürs Grobe.MeinGroßvater<br />
hat seinen Führer verehrt und imitiert, mit Frisur,<br />
Stummelbart unter der Nase und Schäferhund.<br />
Wenn eine Hitler-Rede im Rundfunk übertragen<br />
wurde,mussten alle still sein, und oft gab es Streit,<br />
weil meine Großmutter beim Metzger oder beim<br />
Bäcker nicht mit „Heil Hitler“grüßte.<br />
Er vernachlässigte die Arbeit und führte seine<br />
einst gut gehende Schlosserei in den Ruin. Aufträge<br />
von Juden nahm er nicht mehr an. Sein Lebensmittelpunkt<br />
war das Schlageterheim geworden,<br />
das frühere Jugendheim der Arbeiterwohlfahrt<br />
inder Wernersstraße, das die SA nach der<br />
Machtübernahme der Nationalsozialisten für sich<br />
in Beschlag genommen hatte.Mit seinen Kameraden<br />
verbrachte er den ganzen Tagindiesem Heim,<br />
benannt nach AlbertLeo Schlageter,einem früherenAnhänger<br />
Hitlers, derwegen mehrerer Sprengstoffanschläge<br />
1923 hingerichtet und vonden Nazis<br />
zum Märtyrer erhoben worden war.<br />
Meine Mutter hat sehr darunter gelitten, dass<br />
ihr Vaterein überzeugter Nationalsozialist war.Sie<br />
musste mit ansehen, wie ihr älterer Bruder Schläge<br />
bezog, wenn er in der Nachbarschaft für den„Stürmer“<br />
kassiert hatte und die Kasse nicht stimmte,<br />
weil manche das Geld nicht hatten. Derverordnete<br />
Gemeinschaftskult, dem mein Großvater huldigte,<br />
alle im Gleichschritt, war ihr zuwider. Ihr Vater<br />
zwang sie in den Jungmädelbund, wo sie die meisten<br />
Gruppennachmittage schwänzte. Sie mochte<br />
die Lieder nicht singen, „Ein junges Volk steht auf,<br />
zum Sturmbereit.“ Meine Großmutter zahlte dann<br />
vonihrem bisschen Haushaltsgeld stillschweigend<br />
die Strafe für die versäumten Gruppenstunden,<br />
Hauptsache der Vater bekam nichts davon mit.<br />
Als Einzige aus ihrer Volksschulklasse nahm<br />
meine Mutter nicht am Religionsunterricht teil. Sie<br />
war ja nur „gottgläubig“, so der NS-Jargon für<br />
„konfessionslos“. Mein Großvater entstammte einer<br />
kreuzkatholischen Familie, hatte als junger<br />
Mann sogar im Kirchenchor gesungen, aber nun<br />
wollte er mit der Kirche nichts mehr zu schaffen<br />
haben. Als meine Mutter sieben oder acht war,<br />
nahm er sie mit zur Maikundgebung, wo er eine<br />
Rede hielt und sich dabei an der gleichen Gestik<br />
versuchte wie Hitler. Sie schämte sich. Gern hätte<br />
sie eine Pagenfrisur gehabt, aber ihr Vater verbot<br />
es; „Ein deutsches Mädel muss Zöpfe haben“. Er<br />
erzählte ihr, dass die Juden Menschenblut in den<br />
Teig für die Matzenfladen geben, die sie für ihr Pessachfest<br />
herstellen. Sie fürchtete sich jedes Mal,<br />
wenn sie an der Judenschule vorbei musste. Und<br />
sie hatte Angst, wenn ihr Vater sie mit dem Siphon<br />
Bier holen schickte am Werderplatz, durch die<br />
Straßen, wo die Kommunisten wohnten.<br />
Dochamschlimmsten waren die Nächte.Dalag<br />
sie wach und wartete darauf, dass ihr Vater aus dem<br />
Schlageterheim kam. Wenn er getrunken hatte,<br />
wurde er laut und grob,und wenn die Bratkartoffeln<br />
nicht gleich auf dem Tisch standen, mitten in der<br />
Nacht, oder ihreMutter ihm die Stiefel nicht schnell<br />
genug ausgezogen hatte, setzte es Schläge.„Icherkannte<br />
immer schon am Stiefelschritt auf der<br />
Straße,obergetrunken hatte“, sagt sie.<br />
Meistens hatte er getrunken.<br />
Dass mein Großvater zu Hause seine Familie tyrannisierte,<br />
ist schlimm genug. Aber was geschah<br />
eigentlich in den Stunden, die er nicht daheim<br />
war? Morgens zwischen acht und halb neun<br />
machte er sich auf den Weg, natürlich in Uniform–<br />
Braunhemd, braune Breecheshose, brauner Binder,<br />
Stiefel, Mütze mit Sturmriemen, braunes Lederkoppel<br />
mit Schulterriemen und Kampfbinde<br />
mit Hakenkreuz am linken Arm –und kam meist<br />
erst spät abends wieder heim. Meine Mutter kann<br />
sich nicht erinnern, dass er je erzählt hat, wie es zuging<br />
im Schlageterheim. Wiewar es,wenn sie ausrückten<br />
und im Gleichschritt durch die Straßen<br />
vonDüren marschierten, er als Truppführer voran,<br />
unter Absingen von „SA marschiert“ und „Das<br />
Sturmband am Kinn“?<br />
Er war SA-Mann, ein Landsknecht, ein Kämpfer<br />
jener „braunen Bataillone“, die schon lange vor<br />
Hitlers Machtübernahme in üblem Ruf standen,<br />
weil sie pöbelten und prügelten, Saalschlachten<br />
und Straßenkämpfe anzettelten. Nachdem Hitler<br />
an der Macht war,trugdie SA Gewalt und Terror in<br />
jeden Winkel des Landes, verhaftete und folterte<br />
politische Gegner;ihreMänner standen mit Schildern<br />
„Kauft nicht bei Juden“ vor jüdischen Geschäften<br />
und zündeten in der Pogromnacht die<br />
Synagogen an.<br />
Wo war Josef Mundt, als all dies passierte?<br />
Ich gebe fünf Wörter in die Google-Suchmaske<br />
ein: Josef, Mundt, Düren, Schlageterheim, SA.<br />
Das einzige Suchergebnis ist ein Volltreffer. Ein<br />
Text über das Dürener Schlageterheim, verfasst von<br />
einem Autor der örtlichen Geschichtswerkstatt. Er<br />
enthält die Schilderung von Joachim Schmitz über<br />
seine Misshandlung durch die SA. Und den Satz:<br />
„Mundt gab die Anordnung zu dieser Prügelverteilung.“<br />
Es finden sich Hinweise auf eineVielzahl weiterer<br />
Grausamkeiten: „Das Schlageterheim wurde<br />
in den folgenden Monaten zu einer regelrechten<br />
Zentrale des Terrors“, steht da. Undesgab wohl einen<br />
Gerichtsprozessinder Nachkriegszeit, bei dem<br />
etliche SA-Leute, darunter<br />
mein Großvater, sich verantworten<br />
mussten.<br />
Ich schreibe eine Mail an<br />
den Geschichtsverein. Ich sei<br />
der Enkel des Josef Mundt. Ob<br />
sie vielleicht wüssten, bei welchem<br />
Gericht oder in welchem<br />
Archiv die Prozessakten mit<br />
den Zeugenaussagen liegen.<br />
Wenige Tage später liegen Kopien<br />
sämtlicher Akten in meinem<br />
Mail-Postfach. Es sind<br />
Zeugnisse des SA-Terrors in jener<br />
Zeit. Und Einblick in den<br />
täglichen Dienst meines Großvaters.<br />
Zum ersten Mal inmeinem<br />
Leben rückt ermir sehr<br />
nahe. Auf eine furchtbare<br />
Weise.<br />
Zwischen Mai und August<br />
1933 verwandelte sich das Dürener Schlageterheim<br />
in eine Stätte der Inquisition. Nachdem die<br />
Reichstagsbrandverordnung vom 4.Februar 1933<br />
nahezu alle Grundrechte aufgehoben hatte,<br />
konnte sich der „Volkszorn“ entladen. Die Straße<br />
gehörte den Braunhemden. Schubweiseund planmäßig<br />
gingen die SA-Stürme gegen den politischen<br />
Feind vor; eine beispiellose Verhaftungswelle<br />
setzte ein. „Der Tagder Vergeltung und der<br />
Sühne für alle eure Not und Verfolgung kommt“,<br />
hatte SA-Führer Ernst Röhm seinen Männernverheißen.<br />
Jetztwar derTag gekommen.<br />
Dutzende Dürener Kommunisten wurden aus<br />
ihren Wohnungen geholt. Die SA, so die Anklageschrift,<br />
„führte sie in das Schlageterheim, wo sie<br />
fortlaufend systematisch und in entwürdigender<br />
Weise misshandelt wurden“ –manche bis zu drei<br />
Tage lang. DieSAhoffte,die Namenweiterer KPD-<br />
Mitglieder, die Parteizeitungen wie die „Rote<br />
Fahne“ verteilten oder Beiträge kassierten, aus den<br />
Verhafteten herauszuprügeln. Düren war damals<br />
eine Arbeiterstadt, in den Fabriken hatte die KPD<br />
eine starke Basis. ImSchlageterheim wurde jetzt<br />
noch mehr gesungen als sonst üblich. Das Einüben<br />
von Kampfliedern war ohnehin Bestandteil<br />
des täglichen Dienstes.Aber in diesem Sommer,so<br />
heißt es in dem Urteil des Schwurgerichts, gab es
4./5. MAI 2019 5<br />
r wares<br />
Naziwar,wusste unser Autor.Was das genau<br />
als er im Internet auf einen Text stieß, der die in<br />
hwiegene Wahrheit offenbarte: Als SA-Mann<br />
litische Gegner.Die Geschichte eines kleinen<br />
lich das Gefühl großer Macht verspürte<br />
Molitor (Text) und Tine Fetz (Illustrationen)<br />
Zum Frühstück trank er jeden Morgen ein<br />
rohes Ei und einen Schnaps dazu.<br />
TINE FETZ FÜR BRANDEINS (3)<br />
noch einen anderen Anlass zum Singen: „Damit<br />
die Schreie der Misshandelten aufder Straße nicht<br />
zu hören waren.“<br />
Mein Großvater bestimmteinvielen Fällen den<br />
Takt der Folter, ihr Anfang und ihr Ende. Erführte<br />
den zweiten Sturm der Standarte 161, die etliche<br />
derVernehmungen durchführte.Erwar nicht einer<br />
der Schergen, sondern ihr Befehlshaber.„DieVerhafteten<br />
waren“, so das GerichtinseinerUrteilsbegründung,<br />
„der Willkür und dem Terror des Angeklagten<br />
Mundt schutzlos preisgegeben.“ Der<br />
Schlosser Josef Mundt, Volksschulabschluss, seit<br />
zwei Jahren arbeitslos,hatte auf einmal Macht.<br />
In seinem Truppsammelten sich die Zukurzgekommenen<br />
und Entwurzelten. Fast alle der mit<br />
meinem Großvater Angeklagten gaben als Grund<br />
für ihren Eintritt in die SA an, dass sie keine Arbeit<br />
gehabt hatten. Die SAbot ihnen Kameradschaft,<br />
Weltbild, Feindbild, einen Teller Suppe, Bier, eine<br />
festgefügte Ordnung, Sinn.<br />
Auch 16 Jahrenach denTorturen<br />
können sich die Zeugen<br />
im Gerichtssaal an fast alles erinnern.<br />
Vor allem an meinen<br />
Großvater. Immer wieder fällt<br />
im Gerichtssaal sein Name.<br />
Selbst das sperrige Protokolldeutsch<br />
kann die Grausamkeit<br />
des Geschilderten nicht übertünchen.<br />
(…) Der Angeklagte Mundt<br />
wollte vondem Zeugen wissen,<br />
woher die in Düren aufgetauchte<br />
kommunistische Broschüre<br />
über den Reichstagsbrand<br />
„ImZeichen des Kreuzes“<br />
stammte. Als der Zeuge das gewünschte<br />
Geständnis nicht ablegte,<br />
wurde er vom Angeklagten<br />
mit„Lump“ und „Schwein“ tituliert. Daraufhin<br />
fiel ein Teil vonden 10 bis 15 anwesenden SA-Männern<br />
über den Zeugen her und misshandelten ihn<br />
mit Schulterriemen und anderen Gegenständen.<br />
(…)<br />
ZeugeAlois Mainusch, zur Tatzeit 33 Jahre<br />
(…) Alsder Zeugedie Frage des Mundtnach der<br />
Verteilung vonFlugblättern und der Mitgliedschaft<br />
zur KPD verneinte,schlug ihn Mundtmit derFaust<br />
ins Gesicht. Mundtriefihm zu: „DuHund, wir kriegen<br />
dich schon zum Sprechen.“ Die SA-Leute fielen<br />
daraufhin über den Zeugen her, schlugen ihn mit<br />
Holzstücken zuBoden und traten ihn mit Füßen.<br />
Diese Misshandlungen wiederholten sich des Öfterenzweieinhalb<br />
Tage lang. (…)<br />
Zeuge Johann Fücker,zur Tatzeit38Jahre<br />
(…) Mundt fragte nun den Zeugen, wer von der<br />
kommunistischen Jugend illegal weitergearbeitet<br />
hätte. Hierauf gab der Zeuge zur Antwort, dass er<br />
das nicht wisse, weil er erst vor kurzem aus der<br />
Schutzhaft entlassen worden sei. Diese Antwort erschien<br />
dem Angeklagten Mundt nicht ausreichend<br />
und er schlug dem Zeugen mehrmals mitder Hand<br />
ins Gesicht. (…)<br />
Zeuge MaxEichler,zur Tatzeit21Jahre<br />
(…) richteten der dem Zeugen vonAufmärschen<br />
her bekannte Angeklagte Mundt und ein zweiter<br />
SA-Mann, an einemTisch sitzend, je eine Pistole auf<br />
den Zeugen und forderten ihn auf,auszusagen, wer<br />
kommunistische <strong>Zeitung</strong>en und Flugblätter in Düren<br />
verbreitet hätte. Als erkeine Aussagen machte,<br />
wurde er auf Mundts Zeichen von den SA-Leuten<br />
geschlagen. (…)<br />
Zeuge EngelbertErven, zur Tatzeit 18 Jahre<br />
(…) Manwollte den Zeugen zwingen, das Horst-<br />
Wessel-Lied zu singen. Der Zeuge stellte sich so, als<br />
ob er mitsinge. Als der Gesang einsetzte, wurde er<br />
auf ein Zeichen Mundts von den SA-Leuten misshandelt.<br />
Manschlug ihm die Zähne aus. (…)<br />
ZeugePaul Marx,zur Tatzeit 37 Jahre<br />
(…) Anführer bei diesen Misshandlungen war<br />
der Angeschuldigte Mundt. (…)<br />
ZeugeHeinrich Rohé, zur Tatzeit 31 Jahre<br />
Undimmer wieder heißt es:<br />
„… befahl Mundt …“,<br />
„… gab Mundt ein Zeichen …“,<br />
„… hob Mundt die Hand …“<br />
Die spröden Sätze verdichten sich in meinem<br />
Kopf zu Bildernwie in einem Film. DenRest ergänzt<br />
das Gehirn. Mein Großvater, immer überlebensgroß.<br />
Aber die Erinnerung stellt Fallen. Der Mann,<br />
den ich vor mir sehe, der die Hand hebt als Signal<br />
zum Zuschlagen, trägt weder Braunhemd noch<br />
Stiefel, es ist der Großvater, den ich in Erinnerung<br />
habe, ich kenne ja keinen anderen, habe nie ein<br />
Foto aus jungen Jahren gesehen. Da steht ein alter<br />
Mann in Pantoffeln und steifen Hosen mit Bügelfalte.<br />
Düren war eine kleine Stadt mit nicht mehr als<br />
50 000 Einwohnern. Mein Großvater muss die meisten<br />
seiner Opfergekannt haben,zumindest vomSehen.„Beide<br />
kanntensich vonder Arbeit her“, heißt<br />
es in den Akten über meinen Großvater und einen<br />
der Misshandelten. Zu Beginn der Vernehmung<br />
habe er ihn gefragt, wie er „als anständiger Arbeiter<br />
einKommunist“ sein könne.„Du bist ein sehr guter<br />
Kerl, aber politisch bist du ein Lump.“<br />
Es waren einfache Leute wie er, Arbeiter und<br />
Handwerker, viele Familienväter darunter. Wie<br />
konnte er seine Männer immer wieder auf sie hetzen,<br />
frage ich mich, auch wenn die Opfer bereits zerschunden<br />
und blutüberströmt auf dem Boden lagen?<br />
Undwie mag es beim ersten Malgewesen sein?<br />
Hat erdanoch gezögert, vielleicht einen Moment?<br />
Ichfürchte nein.<br />
Spätestens Ende August 1933 hatten die SA-<br />
Männer die unumschränkte Herrschaft über die<br />
Straßen von Düren inne. Nicht die neuen Männer<br />
im Rathaus waren die Macht, sondern sie, die<br />
Kämpfer vom braunen Bataillon. Mein Großvater<br />
hatte seine Sacheoffenbar zur Zufriedenheit seiner<br />
Vorgesetzten gemacht. Kurz nach dem Ende der<br />
Verhaftungs- und Folterungswelle wurde er zum<br />
Obertruppführer befördert, später sogar bis zum<br />
Obersturmführer. Das entspricht einem Oberleutnant<br />
beim Heer.<br />
Hinweise auf weitere Misshandlungen in den<br />
darauffolgenden Jahren oder auf Gewaltakte gegen<br />
Dürener Juden finden sich nicht in den Gerichtsakten.<br />
Meine Mutter erinnert sich, dass mein<br />
Großvaterseine schützende Hand über Verwandte<br />
hielt, seine Geschwister zum Beispiel, von denen<br />
er wusste, dass sie Sozialdemokraten waren und<br />
Hitler die Pest an den Hals wünschten. Einer seiner<br />
Brüder stellte, um1940 muss das gewesen sein,<br />
den im gleichen Haus wohnenden Juden Essen in<br />
den Flur. Ein anderer hörte heimlich BBC. Mein<br />
Großvater habe das gewusst, erzählt meine Mutter.<br />
„Aber er hat sie nicht angezeigt.“<br />
Ende 1943 kam mein Großvater eines Tages<br />
nach Hause und sagte,erhabe gehört, dass die Juden<br />
mit Zügen in Konzentrationslager gebracht<br />
und dort in Gaskammern umgebracht werden.<br />
„Der Hitler ist ein Schwein!“, hörte meine Mutter<br />
meine Großmutter sagen. Ichfrage ich mich, ob er<br />
wirklich erschüttert war über das, was er erfahren<br />
hatte oder ob es bloß Anlass war, ein paar Vorsichtsmaßnahmen<br />
zu treffen für den immer wahrscheinlicheren<br />
Fall der Kriegsniederlage. Ertrug<br />
kaum noch Uniform und ging nur noch selten ins<br />
Schlageterheim. DasHitlerporträt verschwand aus<br />
der Stube meiner Großeltern. Beiden Dürener Parteioberen<br />
wuchsen offenbar die Zweifel an seiner<br />
politischen Zuverlässigkeit. 1944 wurde er,obwohl<br />
schon 54 Jahrealt, zur Wehrmacht eingezogen.<br />
ER ÜBERLEBTE DEN KRIEG, kam in Gefangenschaft<br />
und im Oktober1945 wegen seiner NSDAP-und SA-<br />
Mitgliedschaft für ein Jahr zur politischen Umerziehung<br />
in ein amerikanisches Internierungslager in<br />
Recklinghausen. Und vielleicht hatte er nach der<br />
Entlassung gehofft, er sei noch mal davongekommen.<br />
Aber seine Opfer hatten ihreQualen nicht vergessen.<br />
Undsie erinnerten sich an Josef Mundt. Eines<br />
Tages im Sommer 1949 wurde er aus der Wohnung<br />
in Bergheim abgeholt. „Kommense, Herr<br />
Mundt, ich gehe voraus und Sie hinter mir her“,<br />
sagte der Polizist, der gegenüber wohnte, zuihm.<br />
„Die Nachbarnmüssen es ja nicht mitkriegen.“<br />
Ich suche in den Gerichtsprotokollen, aber ich<br />
finde kein Wort der Reue, der Scham, des Bedauerns,keine<br />
Entschuldigung bei den Menschen, die<br />
er gequält hatte und die ihm nun im Gerichtssaal<br />
gegenübersaßen. Nicht einmal ein Eingeständnis<br />
seiner Taten. „Der Angeklagte Mundt will keineswegs<br />
einer der maßgebenden Männer im SA-Heim<br />
gewesen sein“, heißt es. Sein Vorgesetzter, der<br />
Sturmbannführer Klotsch, „habe selbst alle Vernehmungen<br />
durchgeführt“. Es sei zwar „darüber<br />
gesprochen worden, dass Ausschreitungen in dem<br />
Heim vorgekommen seien, er habe sie aber nicht<br />
veranlasst“. Außerdem sei er ja tagsüber an den<br />
meisten Tagen gar nicht im Heim gewesen, sondern<br />
mit seinem Sturm„ausmarschiert zum Exerzieren<br />
und zu sportlichen Übungen“. Dievon den<br />
Zeugen geschildertenVorfälle seien ihm„unerklärlich“,<br />
er habe niemanden misshandelt. Das Gericht<br />
zeichnet das Bild eines Angeklagten, der<br />
„durch ausweichende Antworten dem Kern der<br />
Dinge zu entgehen suchte und in keiner Weise den<br />
Eindruck eines Mannes machte,der zu seinem früheren<br />
Verhaltensteht“.<br />
Am 5. November1949 verhängt dasGericht gegen<br />
meinen Großvater wegen „Verbrechens gegen<br />
die Menschlichkeit in Tateinheit mit gefährlicher<br />
Körperverletzung“ eine Gefängnisstrafe von einem<br />
Jahr.Ein andererSA-Mann aus seinem Trupp<br />
muss für zwei Monate ins Gefängnis. Die übrigen<br />
sieben Angeklagten werden freigesprochen, weil<br />
die Beweisenichtausreichen oder die Zeugenaussagensich<br />
widersprechen.<br />
Meine Großmutter schickte meine Mutter immer<br />
wieder nach Aachen ins Gefängnis mit frischer<br />
Wäsche. Sie selbst hat ihn kein einziges<br />
Mal dort besucht, auch beim Prozess war sie<br />
nicht dabei. „Der kommt mir hier nicht mehr<br />
rein“, sagte sie, als seine Entlassung anstand.<br />
Vielleicht war das ihre Rache. Meine Mutter<br />
weinte. „Aber es ist doch der Vater“, bettelte sie<br />
meine Großmutter an. Danahm sie ihn doch<br />
wieder auf. Sie haben miteinander gelebt, irgendwie,<br />
bis mein Großvater starb, 23 Jahre<br />
noch. Sieüberlebte ihnumsechsJahre.<br />
In der Familie meines Großvaters, beim Sonntagsnachmittagskaffee<br />
oder beiFamilienfeiern, ist<br />
später nie über diese Zeit geredet worden. Nicht<br />
über dieSA, nichtüber den Krieg, nicht über seine<br />
Tyrannei daheim. Und nicht übers Schlageterheim.<br />
Als wäre all dies nie geschehen. Als hätte es<br />
den Obersturmführer Mundt nie gegeben. Auch<br />
jetzt wollen meine Mutter und meine Schwester<br />
die Aussagen derZeugen nicht lesen.<br />
Vielleicht wird esjetzt heißen, dass man den<br />
Namen der eigenen Familie nicht beschmutzt.<br />
Aber ich will, dass die Taten nicht in Vergessenheit<br />
geraten. Undauchdie Namen und das Leiden der<br />
Geschundenen und Gedemütigten nicht. Dies alles<br />
aufzuschreiben, ist wie eine Dekontamination.<br />
Mirtun die Menschen leid, die unter seinerWillkür<br />
leiden mussten. Es muss doch Nachkommen geben.<br />
Ob sich der eine oder anderevielleicht ausfindig<br />
machen lässt? Aber was soll ich ihnen sagen,<br />
wenn ich vorihrer Tür stehe?<br />
Mein Großvater hat sich nach dem Krieg nie<br />
mehr politisch betätigt. Er war ein biederer,allseits<br />
geschätzter Kleinstadtbürger. Eine kleine Schlosserwerkstatt<br />
hat er sich noch einmal eingerichtet<br />
und sehr schöne Arbeiten angefertigt. Einschmiedeeiserner<br />
Tisch aus seiner Hand steht bei mir daheim<br />
als Unterlage für meinen Drucker. „Nazi-<br />
Opa-Tisch“ nenne ich ihn.<br />
Eine Frage bleibt. Ichrufe meine Mutter an.„Wo<br />
war denn dein Vater eigentlich in der Kristallnacht?“<br />
Auch in Düren hatten SA-Männer die<br />
Synagoge niedergebrannt, jüdische Geschäfte und<br />
Wohnungen geplündert, die Bewohner geschlagen.<br />
„An dem Abendwar er zu Hause“, sagt meine<br />
Mutter, „da bin ich mir sicher. Aber warum, weiß<br />
ich nicht mehr.“ Am nächsten Tagruft sie an. Es ist<br />
ihr eingefallen. „Erlag krankimBett mit einer Nierenkolik.“<br />
Ihre Mutter habe sogar den Arzt rufen<br />
müssen. „Dawar er nicht dabei“, sagt meine Mutternoch.<br />
„Was für ein Glück.“<br />
DerText erschienzuerst bei brandeins.<br />
Andreas Molitor sucht nach den Recherchen<br />
noch immer nach dem richtigen Umgang mit<br />
den gewonnenen Erkenntnissen.
6 4./5. MAI 2019<br />
Du willst eine Chinesin heiraten?<br />
Dann mach dich auf etwas gefasst!“<br />
Das ist der erste Satz des<br />
Videos, mit dem Thomas Derksens<br />
Ruhm in China begann. Auf dem Bildschirm<br />
sieht man einen blonden, fülligen<br />
jungen Mann, der mit Perücke und Schürze<br />
die typische chinesische Schwiegermutter<br />
spielt, die etliche Male nach Nachwuchs<br />
fragt und ihm Komplimente zu seiner weißen<br />
Haut macht. AufChinesisch natürlich.<br />
Thomas Derksen, 31, ist Chinas berühmtester<br />
Deutscher. Seine kurzenVideos, indenen<br />
er zeigt, wie er China erlebt, und dabei die<br />
kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland<br />
und China humorvoll beleuchtet, sehen<br />
sich Millionen Chinesen im Internet an.<br />
Gerade ist er mit seiner Frau in Deutschland,<br />
er stellt sein Buch vor, „Täglich grüßt<br />
der Tigervater“ heißt es.Zhu Liping und Thomas<br />
Derksen bestellen beide Kaffee in der<br />
Bar eines <strong>Berliner</strong> Hotels. Erwirkt souverän,<br />
seine blonden Haare und seine helle Haut<br />
unterstreichen das Blau seiner Augen. Man<br />
merkt, dass er gewohnt ist, über sich zu sprechen.<br />
Seine Geschichte erzählt er mit ansteckendem<br />
Eifer.<br />
Sie beginnt in der Kleinstadt Marienheide,<br />
Nordrhein-Westfalen, und eigentlich<br />
sah es zunächst so aus, als ob er dort auch<br />
bleiben würde. Wie zwei seiner fünf Geschwister<br />
vor ihm machte Thomas Derksen<br />
eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Ihm<br />
sei aber bald klar geworden, dass er nicht bis<br />
an sein Lebensende Bausparverträge und<br />
Versicherungen verkaufen wolle, sagt er.<br />
China faszinierte ihn schon lange,bereits in<br />
der Schule hatte er eine Chinesisch AG besucht<br />
–erbeschloss,Wirtschaft und Politik<br />
Ostasiens und Mandarin zu studieren.<br />
2012 reiste er nach China und lernte auf<br />
einer Partydie Chinesin Zhu Liping kennen.<br />
Es war Liebe auf den ersten Blick.<br />
Eigentlich habe er sich zu Beginn<br />
seines Studiums vorgenommen, nie etwas<br />
mit einer Chinesin anzufangen,<br />
sagt er. Er glaubte, die Kulturunterschiede<br />
seien zu groß. Ein Jahr lang<br />
führten sie eine Fernbeziehung, dann<br />
zogernach Shanghai, um dortweiter zu<br />
studieren.<br />
DerBotschafter<br />
Nur zum Spaß begann Thomas Derksen Videos<br />
über sein Leben als Deutscher in China zu drehen –inzwischen haben<br />
sie ihn dort zum Internet-Star gemacht. Er selbst sieht sich vor allem<br />
als Vermittler zwischen den Kulturen<br />
DIE BEZIEHUNG ZU LIPING glich von Anfang<br />
an einem Intensivkurs über die chinesische<br />
Art zudenken. Gleich beim ersten<br />
Treffen mit Lipings Vater bestand der darauf,<br />
dass Thomas Derksen bei der Familie wohnen<br />
würde statt in einem Studentenwohnheim.<br />
Er bekam das Gästezimmer.<br />
Obwohl Thomas Derksen gleich Teil der<br />
Familie geworden war,ließ ihn Lipings Vater<br />
spüren, dass er sich als Freund seiner Tochter<br />
noch bewähren musste. Ihr Verhältnis war<br />
anfangs eher kühl: hier der schlanke, braun<br />
gebrannte, Luxus liebende Geschäftsmann,<br />
der in seiner Freizeit am liebsten stundenlang<br />
mit seinen Freunden Mahjong spielte<br />
und dabei eine Zigarette nach der anderen<br />
rauchte; da Thomas, Student, überzeugter<br />
Nichtraucher,eher dick.<br />
Um zu zeigen, wie ernst es ihm war, hielt<br />
er schon bald um Lipings Hand an –und sie<br />
sagte Ja. Bei einer chinesischen Hochzeit<br />
muss man allerdings einiges beachten. Man<br />
muss zum Beispiel einen Sternkundigen<br />
nach dem perfekten Hochzeitsdatum befragen.<br />
Auch am Tagselbst musste Thomas einem<br />
traditionellen Protokoll folgen und sich<br />
den Wegzuseiner Braut, die in der Wohnung<br />
ihrer Eltern im15. Stock eines Hochhauses<br />
auf ihn wartete,mit kleinen Geschenken freikaufen:<br />
Zigaretten und „Zongbaos“, kleinen<br />
roten Geldumschlägen. Die Hochzeit fand<br />
nach chinesischer Tradition ganz in Rotstatt,<br />
nicht nur ihre Kleidung hatte die Farbe der<br />
Fruchtbarkeit und des Glücks,sondernauch<br />
die Dekoration. Für Thomas Derksens Großfamilie<br />
wiederholten die beiden die Zeremonie<br />
in Deutschland: in der Kirche,<br />
sie in einem weißen Kleid und er im Anzug.<br />
Seit sieben Jahren sind Thomas und Liping<br />
ein Paar.„Undeshat ganz gut geklappt,<br />
auch wenn es am Anfang sehr schnell ging“,<br />
sagt Thomas Derksen. Die beiden wirken<br />
glücklich miteinander. „Wenn ich heute<br />
sehe, wie meine Schwiegereltern zuBesuch<br />
bei meinen Eltern inMarienheide ums Lagerfeuer<br />
sitzen und Stockbrot machen, dann<br />
denk ich mir manchmal, warum hab ich mir<br />
eigentlich so viele Sorgen gemacht“, erzählt<br />
Thomas Derksen. „Außerdem mögen Thomas’ElternChina<br />
sehr.Mein Vater hat einen<br />
Massagesalon und spendiert ihnen täglich<br />
Massagen,wennsie da sind“, fügt Zhu Liping<br />
hinzu. Diebeiden grinsen.<br />
VonIrini Kolias<br />
Thomas Derksen<br />
wollte eigentlich keine chinesische Freundin.<br />
Es ist andersgekommen. Seit sieben Jahren<br />
ist er mit Zhu Liping verheiratet.<br />
Die beiden leben in Shanghai.<br />
VOLKMAR OTTO<br />
Inzwischen spricht Thomas<br />
Derksen sehr gut Chinesisch, er kann sogar<br />
das örtliche Shanghainesisch imitieren.<br />
Sein Mandarin ist fast akzentfrei, manchmal<br />
wird eramTelefon sogar für einen Einheimischen<br />
gehalten. DieQualität seines Mandarin<br />
sei dabei von der Urzeit abhängig: morgens<br />
besser als abends.„Undnach dem Kaffee besser<br />
als vordem Kaffee“, fügt Zhu Liping hinzu.<br />
Für zwei Jahre zog das Paar zurück nach<br />
Deutschland, wo Thomas Derksen sein Studium<br />
beendete. Zurück in Shanghai kamen<br />
die beiden auf eine Idee,die ihr Leben verändern<br />
sollte: Sie drehten das Video, indem<br />
Thomas Derksen zur chinesischen Schwiegermutter<br />
wird, und stellten es ins Internet.<br />
Am Ende des Tages hatten es Millionen Menschen<br />
gesehen.<br />
„Als ich auf einmal auf der Straße erkannt<br />
wurde,war das schon richtig krass.Dann haben<br />
wir uns gedacht: ,Wenn das den Leuten<br />
so gut gefällt, machen wir halt einfach weiter‘“,<br />
erzählt Thomas Derksen.<br />
Seit drei Jahren machen er und seine Frau<br />
ihreVideos.ZuBeginn waren es Sketche über<br />
chinesische Stereotype, wie eben die Angewohnheit,<br />
viele Komplimente zu machen<br />
oder die helle Haut von Europäern zubewundern.<br />
Inzwischen macht Thomas Derksenunter<br />
dem Spitznamen Afu („der Glückliche“)<br />
hauptsächlich Video-Blogs. Man sieht<br />
zum Beispiel, wie seine Schwiegerelten, zu<br />
Besuch in Deutschland, darüber staunen,<br />
was ihnen in einem China-Restaurant serviertwird.<br />
Wasals Spaß anfing, ist ein Geschäftsmodell<br />
geworden, vondem das Paar inzwischen<br />
lebt. Ein Fulltime-Job für beide. „Wir sind<br />
halt selbstständig, und das bedeutet, wie<br />
mein Papa immer sagt, selbst und ständig.“<br />
Die Videos laden sie auf insgesamt 26<br />
Plattformen hoch, darunter Weibo,YouTube<br />
und WeChat. Thomas Derksen gehört mit<br />
rund 7 Millionen Followern zu den Star-<br />
VloggernChinas.<br />
Seinen Erfolg als deutscher Schwiegersohn<br />
in China verdankt er nicht nur seiner<br />
Geschichte, sondern vor allem seinem Humor.<br />
Humor hat Thomas Derksen gleich<br />
doppelt, nämlich den deutschen und den<br />
chinesischen. Die seien gar nicht so unterschiedlich,<br />
wie man glaubt, findet er. Der<br />
chinesische Humor sei vor allem lauter. „In<br />
Deutschland ist er eher trocken, in China dagegen<br />
braucht man viel Mimik und Gestik.<br />
Da muss viel Bewegung drin sein.“<br />
THOMAS DERKSEN ACHTET DARAUF,<br />
dass seine Videos nie verletzend sind,<br />
sondern immer positiv. „Um schlechte<br />
Laune zu verbreiten, sind andere da“,<br />
sagt er. Esgehe ihm aber nicht nur um<br />
Unterhaltung. Er sieht sich als inoffiziellen<br />
Botschafter der deutsch-chinesischen<br />
Verständigung. Mit seinen Videos<br />
will er zwischen den Kulturen vermitteln.<br />
Angefangen damit, dass er selber<br />
nicht der chinesischen Vorstellung<br />
von einem Deutschen – groß, dünn,<br />
ernst –entspricht, sensibilisiert erseine<br />
Zuschauer für dieVorurteile,die zwischen<br />
den Ländern existieren. „Die Deutschen<br />
denken zum Beispiel immer, die Chinesen<br />
hätten so komisches Essen. Aber die Chinesen<br />
können auch nicht verstehen, warum<br />
wir Deutsche so barbarisch sind und Mett,<br />
also rohesSchweinefleisch, essen!“<br />
Längst geht Thomas Derksens Erfolg über<br />
die Videos hinaus. Er macht Werbung für<br />
große Marken wie Volvo, Google China und<br />
Alipay, die größte Bezahlplattform der Welt.<br />
Er war in Chinas berühmtester Talkshow zu<br />
Gast und war Teil der Delegation um Bundespräsident<br />
Steinmeier während dessen<br />
Staatsbesuch in China. Neuerdings ist Thomas<br />
auch Autor. Sein Buch über die Liebesgeschichte<br />
zwischen ihm und Liping ist im<br />
Aprilerschienen. DerTitel „Täglich grüßt der<br />
Tigervater“ bezieht sich auf den heimlichen<br />
Spitznamen für seinen Schwiegervater.<br />
Ganz werde ernie zum Chinesen, sagt<br />
Thomas Derksen. Er seizwar schon chinesischer<br />
geworden und Liping deutscher, aber<br />
im Grunde gefalle ihnen genau diese Mischung:<br />
Siewollen das Besteaus beiden Kulturen<br />
mitnehmen. Wie zum Beispiel das<br />
deutsche Frühstück. „Also, mein Magen ist<br />
schon sehr chinesisch“, sagt Thomas Derksen.<br />
„Aber erst ab zwölf Uhr mittags. Inder<br />
Früh brauche ich immer Kaffee und Brot.“<br />
Irini Kolias<br />
will bald mal ausprobieren, wie Liping<br />
Suppe zu frühstücken.<br />
BERLINER ENSEMBLE<br />
VonJan Bojaryn<br />
Mopsie muss es machen<br />
BLZ/REEG<br />
Alle Kinder lieben Mario. Das ist das vielleicht<br />
größte Problem des Jump’n’Runs<br />
mit dem Wortsalattitel „New Super Mario<br />
Bros. UDeluxe“: Mario sein, das kann nicht<br />
jeder.<br />
DasSpiel ist recht neu, die Idee uralt. Mariorennt<br />
vonlinks nach rechts durch die Level,<br />
hüpft Gegnern auf den Kopf und darf<br />
bloß nirgendwo runterfallen. Aber einiges<br />
hat sich geändert. Vorallem dürfen bis zu<br />
vier Kinder gemeinsam und gleichzeitig<br />
durch den Level rennen; jedes muss sich vorher<br />
einen Charakter aussuchen.<br />
Fünf verschiedene gibt es, aber alle Kinder<br />
wollen Mariosein. Luigi ist noch einigermaßen<br />
beliebt, die ebenfalls wählbaren Pilz-<br />
Personen „Toad“ und „Toadette“ dagegen<br />
überhaupt nicht. Prinzessin Peach wird explizit<br />
verlangt, aber sie kann leider nicht mitspielen;<br />
sie muss mal wieder gerettet werden.<br />
Der fünfte Charakter ist überraschend<br />
„Mopsie“. Niemand in der Runde kennt<br />
Mopsie. Dem Augenschein nach ist es eine<br />
Mischung aus einem süßen Hasen und<br />
einem vermummten Einbrecher. Eshat sich<br />
offenkundig in das Spiel gemogelt, läuft unbeteiligt<br />
durch die Level, läuft gegen jede<br />
Spielregel einfach durch Gegner hindurch,<br />
ohne Schaden zu nehmen. Mit Mopsie zu<br />
spielen ist besonders einfach, verspricht ein<br />
Textfensterchen bei der Charakterwahl.<br />
Kein Kind will Mopsie sein. Der jüngsten<br />
in der Runde ist die Kreatur besonders unheimlich.<br />
„Heißt der Mopsie,weil der immer<br />
mopst?“, fragt sie. Sie möchte nicht, dass<br />
Mopsie mitspielt.<br />
Gleich im ersten Level kippt die allgemeine<br />
Begeisterung für Mario. Der schmerbäuchige<br />
Klempner ist für Anfänger schwer<br />
zu steuern. Dagegen zeigt Toadette, die Pilzfrau,<br />
eine besondere Begabung. Für sie gibt<br />
es ein besonderes Power-Up, mit dem sie zu<br />
„Peachette“ wird. Sie ist dann keine Pilzfrau<br />
mehr,sie sieht dann einfach exakt so aus wie<br />
Prinzessin Peach, trägt nur Clogs statt Stöckelschuhe.<br />
Ein Pilz, der sich in eine Prinzessin verwandelt<br />
–das stößt bei den Erwachsenen auf<br />
Verwunderung. Die Kinder sehen es pragmatisch:<br />
Prinzessin Peach ist beliebt, also ist<br />
jetzt auch Toadette gefragt. Und dazu ist<br />
auch die Pilz-Prinzessin einsteigerfreundlicher.<br />
Sie springt viel höher und segelt mit<br />
ihrem weit ausgestellten Kleid langsam zu<br />
Boden.<br />
Richtig leicht wirddas Spiel damit immer<br />
noch nicht. Die versammelten Kinder sind<br />
allesamt neu im Genre, kennen sonst nur<br />
„Mario Kart“ und „Mario Party“. Und damit<br />
stehen sie vor einer steilen Lernkurve.<br />
Jump’n’Runs wie diese verlangen Präzision,<br />
um rechtzeitig zu springen, die Figur in der<br />
Luft zu lenken und dann passgenau auf dem<br />
Kopf des Gegners zu landen. NurMopsie darf<br />
einfach durchlaufen.<br />
Die Kinder denken es,<br />
aber sie trauen sich<br />
noch nicht, es zu sagen:<br />
Mario ist nicht super.<br />
Mopsie ist super.<br />
NewSuper Mario Bros.U<br />
Deluxe ist für Nintendo Switch<br />
erhältlich und kostet 60 Euro.
4./5. MAI 2019 7<br />
Hörspiellegende Heikedine Körting in ihrem Studio in der Hamburger Rothenbaumchaussee: „Einen digitalen Tonkannst du nicht im Staubsauger wiederfinden!“<br />
DPA<br />
Ein sonniger Frühlingstag an der immer<br />
noch noblen Hamburger Rothenbaumchaussee.<br />
Um nicht zu<br />
spät zu kommen, habe ich extraeinen<br />
Zugeher genommen. Undnun stehe ich<br />
etwas unschlüssig, weil eine Stunde zu früh<br />
vor dem Gatter einer pompösen Villa. Je näher<br />
mein Interview-Termin rückt, umso aufgeregter<br />
werdeich.<br />
Meine Nervosität wird unzähligen großen<br />
und kleinen Hörspiel-Freunden verständlich<br />
sein: Anlässlich derWiederbelebung der sogenannten<br />
Gruselserie aus den 80er-Jahren bin<br />
ich zum Besuch bei der Regisseurin, Produzentin<br />
und Sprecherin Heikedine Körting-<br />
Beurmann in ihrem hauseigenen Aufnahmestudio<br />
angemeldet. Ihr legendäres, vor mehr<br />
als fünfzig Jahren von ihrem verstorbenen<br />
Ehemann Andreas E. Beurmann erdachtes<br />
Hörspiellabel Europa, dessen millionenfach<br />
verkaufte Märchen- und Abenteuer-Platten<br />
zu Beginn noch als „elektronische Großmutter“<br />
verspottet wurden, erfreut sich ungebrochener<br />
Beliebtheit bei all jenen, denen es,wie<br />
es der Theater- und Filmregisseur Max Reinhardt<br />
einmal treffend gesagt hat, „gelungen<br />
ist, die Kindheit in die Tasche zu stecken und<br />
darin aufzubewahren“.<br />
NACHDEM ICH ENDLICH DEN KLINGELKNOPF<br />
an der Eingangstür gedrückt habe,schallt mir<br />
eine dank unzähliger Hörspiele meiner Kindheit<br />
vertraute Stimme durch die Sprechanlage<br />
entgegen: „Kommen Sie einfach der Wendeltreppe<br />
entlang nach oben. Willkommen im<br />
Studio Körting!“ Undsogleich ist alle Anspannung<br />
verflogen.<br />
In der Empfangshalle sind als optischer<br />
Kontrast bereits Aufsteller mit den vom<br />
<strong>Berliner</strong> Illustrator Wolfram Damerius<br />
entworfenen, wie einst in Neonfarben gehaltenen<br />
Covern der Neuproduktionen<br />
der Gruselserie platziert. Im zweiten Stock<br />
tritt mir dann die seit 1985 im „Guinness-<br />
Buch der Rekorde“ als „Deutschlands erfolgreichste<br />
Märchentante“ eingetragene<br />
Grande Dame des deutschsprachigen<br />
Hörspiels lächelnd entgegen. Nach einem<br />
Kaffee im Aufenthaltsraum der Sprecher<br />
geht es über den mit zahlreichen digitalen<br />
Geräten, aber auch analogen Tonbändern<br />
vollgestopften Regiebereich in den Aufnahmeraum,<br />
wo sich die Sprecher an einem<br />
großen Tisch die Bälle verbal zuspielen<br />
können. Ebenfalls anwesend ist Heikedine<br />
Körting-Beurmanns rechte Hand<br />
André Minninger, der zahlreiche Skripte<br />
für sie geschrieben hat, darunter etliche<br />
Folgen von „Die drei ???“, aber eben auch<br />
die Fortsetzung der Gruselserie, da der<br />
Autor der alten Hörspiele H. G. Francis,<br />
der eigentlich Hans Gerhard Franciskowsky<br />
hieß, bereits 2011 verstarb.<br />
Kurz vor meinem Besuch wurden noch<br />
Aufnahmen zur ebenfalls neuen Serie „Fünf<br />
Freunde –Endlich erwachsen“ mit den BrüdernFabian<br />
und MarekHarloff (als Julian und<br />
Dick), Celine Fontanges (Anne), Simona Pahl<br />
(George) und natürlich dem –zusätzlich eingespielten<br />
–Hund Timmy gemacht. Dieerste<br />
Folge trägt den augenzwinkerndenTitel„Fünf<br />
Freunde essen glutenfrei“. Veröffentlichung<br />
ist am kommenden Freitag. „Beim nächsten<br />
Besuch bringen Sie ihren eigenen Hund einfach<br />
mit!“, sagt Heikedine Körting-Beurmann,<br />
die Goldene- und Platin-Schallplatten<br />
(allein für „Die drei ???“ dreißigmal Gold und<br />
dreimal Platin und für „TKKG“einundzwanzigmal<br />
Gold und einmal Platin) sammelt wie<br />
andereLeute Briefmarken.<br />
Am 18. Juni 1945 in Jena geboren, aufgewachsen<br />
aber in der Hansestadt Lübeck, sieht<br />
die Frau mindestens fünfzehn Jahre jünger<br />
aus. Hörspielmachen hält wohl jung. Dabei<br />
wollte sie zuerst <strong>Zeitung</strong>swissenschaften studieren,<br />
aber„Marion Gräfin Dönhoff, die Herausgeberin<br />
der Zeit und Schulfreundin meines<br />
Vaters, hat mir das damals ausgeredet“:<br />
Siesolle lieber einen „richtigen Beruf“ lernen,<br />
riet sie ihr.Soarbeitete Heikedine Körting als<br />
Modeschöpferin und studierte dann Jura in<br />
Hamburg, wurde eine der jüngsten Rechtsanwältinnen<br />
in Deutschland, bis sie bei ihrem<br />
damaligen Freund, dem Musikwissenschaftler<br />
und Europa-Mitbegründer Andreas E. Beurmann,<br />
den sie 1963 bei einer Faschingsfeier<br />
kennengelernt hatte,indie Hörspiel-Produktion<br />
einstieg:<br />
„Nachdem ich meine ersten Märchen-Bearbeitungen<br />
für ,Die kleine Seejungfrau‘ und<br />
,Die Schneekönigin‘ im Restaurant-Café<br />
BobbyReich mit gelegentlichem Blick zur Inspiration<br />
auf die Alster geschrieben hatte,<br />
nahm mich mein späterer Mann mal zur Aufnahme<br />
nach Quickborn mit. Ich lauschte an<br />
der Tür.wie er,der diekünstlerische Gesamtleitung<br />
innehatte, und Konrad Halver als Regisseur<br />
das bewerkstelligen. Es ärgerte mich<br />
dann wahnsinnig, dass sie den Teufel, intoniert<br />
vom Schauspieler Rudolf H. Herget, als<br />
Schwulen verballhornten. Dielagen dabei vor<br />
Lachen alle am Boden! Ichsagte ihnen dann:<br />
,So gut ihr auch Weltliteratur und Karl May<br />
fürs Hörspiel adaptiert habt: Mit Kindergeschichten<br />
geht ihr einfach nicht liebevoll um.<br />
Am liebsten würde ich das selbst aufnehmen!‘“<br />
Ihre Stunde schlug dann diesbezüglich, als<br />
Konrad Halver,mit seinem jugendlich-edlem<br />
Timbre gleichzeitig der Winnetou-Sprecher<br />
des Hörspiels, zur Wort-Produktion des Chemie-Giganten<br />
BASF weggelobt wurde und die<br />
Übergangs-Regisseurin Dagmar von Kurmin<br />
zur Polydor wechselte. ImJahr 1973, als vorrangig<br />
noch Einzel-Hörspiele auf den Markt<br />
kamen, setzte Heikedine Körting-Beurmann<br />
mit ihrer akustischen Version von Wilhelm<br />
Hauffs „Das Gespensterschiff“ mit dem unvergessenen<br />
Hans Paetschals Erzähler gleich<br />
Maßstäbe im Horror-Genre.<br />
Am Anfang<br />
wardas Wort<br />
Ein Studiobesuch bei Heikedine Körting, deren „Europa“-Hörspiele<br />
Generationen prägten. Auch im Download-und-Streaming-Zeitalter setzt<br />
sie entschlossen auf Silberscheiben und sogar Vinyl-Editionen<br />
VonMarcHairapetian<br />
Neue Folgen der populären<br />
Europa-Gruselserie:<br />
„Fast 40 Jahre musste ich warten,<br />
bis sich mein Kindheitstraum mit den<br />
Fortsetzungen der Gruselserie erfüllt hat“ ,<br />
sagt André Minniger,früher Fanund heute<br />
rechte Hand von Heikedine Körting-Beurmann.<br />
1981 startete sie mit der 18-teiligen Gruselserie,die<br />
sich bewusst an ein älteres Publikum<br />
wandte. Vor allem die Folgen „Dracula und<br />
Frankenstein, die Blutfürsten“,„Das Duellmit<br />
dem Vampir“ und „Nessie, das Ungeheuer<br />
vonLoch Ness“ mit dem Reporterpaar Eireen<br />
Fox und TomFawley (die Sprecher Brigitte<br />
Kollecker und Horst Frank waren auch im<br />
wirklichen Leben miteinander liiert) knisterten<br />
nicht nur vorSpannung, sondernauch vor<br />
Erotik und Ironie.<br />
Der Spuk hatte ein jähes Ende, als der<br />
Skandal umden bis heute beschlagnahmten<br />
Film „Ein Zombie hing am Glockenseil“ auch<br />
der Gruselserie Indizierungsanträge brachte.<br />
„Die haben den Splatter-Film völlig blind mit<br />
den Hörspielen verglichen. Da hat die Plattenfirma<br />
kalte Füße gekriegt. Einfach lächerlich“,<br />
kann sich André Minninger,der damals<br />
noch jugendlicher Fanwar, heute noch ereifern.1999<br />
erschien die Serieinneu bearbeiteten<br />
Fassungen unter dem Motto „Die Rückkehr<br />
der Klassiker“ auch auf CDs. Aufgrund<br />
eines Rechtsstreits mit dem Komponisten des<br />
Soundtracks, Carsten Bohn, wurde die ursprüngliche<br />
Hörspielmusik durch neue Stückeersetzt.<br />
Das1965 gestartete Label Europa kann auf<br />
eine wechselvolle Geschichte blicken: Es gehörte<br />
einst zur vom amerikanischen Selfmademan<br />
Dave Miller zusammen mit Andreas<br />
E. Beurmann und Wilhelm Witte in<br />
Hamburg begründeten und in Quickborn<br />
produzierenden Miller International Schallplatten<br />
GmbH, die 1969 an MCA verkauft<br />
wurde.Von 1989 bis 2004 war Europa Teil der<br />
Bertelsmann Music Group, seit 2008 ist das<br />
Label eine Tochter vonSony Music.<br />
Unabhängig davon schlägt anno 2019 das<br />
Grauen im Download-und-Streaming-Zeitalter<br />
bewusst auf Silberscheiben und sogar in limitierter<br />
LP-Edition wieder zu: Den Anfang<br />
der Neuproduktionen machten im März„Polterabend<br />
–Nacht des Entsetzens“ und „Yeti –<br />
Kreatur aus dem Himalaya“. Seit dem 3. Mai<br />
ist „Moskitos –Anflug der Killerinsekten“ im<br />
Handel. „Fast 40 Jahremusste ich warten, bis<br />
sich mein Kindheitstraum mit den Fortsetzungen<br />
der Gruselserie erfüllt hat –und nun<br />
durfte ich sie selbst schreiben“, sagt André<br />
Minninger,der einstals 18-Jähriger bei Heikedine<br />
Körting-Beurmann vorstellig wurde und<br />
sie so lange hartnäckig bekniete,bis er zuerst<br />
als Techniker im damals noch Tonstudio Eu-<br />
ropa benannten Studio Körting und dann<br />
auch als Dialogautor mitmischen durfte:<br />
„Schon als Kind wollte ich nie TomSaywer<br />
und Huckleberry Finn, sondern immer nur<br />
Hanni und Nanni hören. Ich habe mich vor<br />
meiner Mutter im Kaufhaus auf den Fußboden<br />
geworfen und so lange geschrien, bis ich<br />
die Platten bekam“, erzählt er.<br />
Nur zuverständlich, dass ihn Heikedine<br />
Körting-Beurmann (ihr eigenes Sprecher-<br />
Pseudonym ist Pamela Punti) später engagierte.<br />
Seine Skripte, die eine „Dramaturgie<br />
wie am Theater“ hätten, findet sie jedenfalls<br />
„wundervoll gelungen“. Als Regisseurin ist sie<br />
keine Schleiferin. Wenn einem Sprecher mal<br />
etwas nicht so gut gelungen wäre, würde sie es<br />
diplomatisch verpacken:„Das war schon sehr<br />
gut, doch machen wir es zur Sicherheit einfach<br />
noch einmal“, sagt sie dann.<br />
Im Studio Körting wirdneben der modernen<br />
Technik zusätzlich alles auch analog<br />
aufgenommen, da der Klang einfach wärmer<br />
sei. Undnicht nurdas:„Wenn digital etwas<br />
gelöscht wird, ist es weg“, sagt André<br />
Minninger: „Bei der dritten Gruselserie-<br />
Episode,Moskitos –Angriff der Killer-Insekten‘<br />
hatte ich mir ein Stückchen Band mit<br />
einem wirklich geilen Schrei der Schauspielerin<br />
Elga Schütz an die Tischlampe geklebt.<br />
Am nächsten Morgen war der Schnipsel<br />
verschwunden.Wirsuchten überall, auch in<br />
den Staubsauger-Robotern, die Heikedine<br />
hier in jedem Raum hat. Tatsächlich war der<br />
Bandstreifen in einem von ihnen, aber leider<br />
bereits zur Hälfte zerstört. Doch zweieinhalb<br />
Sekunden Schrei haben es noch<br />
überlebt. Die haben wir wieder reinmontiert<br />
–und sie lassen einem jetzt im fertigen<br />
Hörspiel das Blut in den Adern gefrieren!“<br />
Heikedine Körting-Beurmann ergänzt: „Das<br />
ist dasSchöne: Einendigitalen Tonkannst du<br />
nicht im Staubsauger wiederfinden!“<br />
VIER STUNDEN DAUERT DIE AUDIENZ bei der<br />
Königin des Kinderhörspiels, die selbst leider<br />
kinderlos geblieben ist. Zum Abschied<br />
schenkt sie dem Besucher die ersten beiden<br />
Folgen der neuen Gruselserie als Schallplatten.<br />
Unddann muss ich auch schon los,<br />
um den letzten Zug zuerwischen. Vordem<br />
Bahnhof Hamburg-Dammtor kommt eine<br />
vierköpfige Hip-Hop-Gang des Wegs, mit<br />
verkehrtherum aufgesetzten Schirmmützen<br />
und finsteren Gesichtern. Instinktiv klemme<br />
ich meine zwei Vinyl-Schätze fester unter<br />
dem Arm. Als ihreBlickedarauf fallen, hellen<br />
sich ihreMinen auf:„Europa? Geile Platten!“,<br />
sagt einer vonihnen.Ein anderer streckt anerkennend<br />
den Daumen nach oben. Heikedine<br />
Körting-Beurmann hat bis heute alles<br />
richtiggemacht.<br />
Am 8. Mai präsentiertJustus-Jonas-SprecherOliver<br />
Rohrbeck in der Reetscheunevon Kultur GutHasselburg,<br />
dem Wohnsitz vonHeikedine Körting-Beuermann, das<br />
neue Abenteuer „Die drei??? und der grüneKobold“<br />
(Folge199)als „public listening“.<br />
Am 6. Juli steigt die RecordRelease Partyund Hörspiel-<br />
Jubiläumsveranstaltung zur 200. Folge „FeurigesAuge“ von<br />
„Die drei ???“ im rbb-SendesaalinBerlin.<br />
MarcHairapetian führte eines seiner<br />
ersten Interviews mit dem Winnetou-<br />
Sprecher Konrad Halver (1944–2012).
8 4./5. MAI 2019<br />
KRIMIS<br />
VonGünther Grosser<br />
BLOCKBUSTER<br />
VonMarkus Schneider<br />
Kunstroman und Provinzkrimi<br />
Nehmen wir an, ein Bauernbub habe am<br />
Kriegsende ein schönes Bild gemopst aus einem<br />
vonden Nazis zurückgelassenen Bahnwaggon<br />
in den Voralpen, und das Bild<br />
tauchte jetzt wieder auf, in München bei einem<br />
steinreichen Industriellen, der die<br />
Kunstdetektei vonSchleewitz mit den Nachforschungen<br />
zur Provenienz beauftragt: Wo<br />
war das Bild –Franz Marcs„Turm der blauen<br />
Pferde“, immerhin eine Ikone der modernen<br />
Malerei –inder Zwischenzeit? BernhardJaumann,<br />
einer der versiertesten deutschen Krimiautoren,<br />
macht aus diesem Szenario eine<br />
köstliche Melange aus Kunstroman (inklusive<br />
kauzigem Altkünstler und „belämmerter“<br />
Performance), Wimmelbild-Krimi (mit<br />
schwer ortbarem Personal und Kunst an den<br />
kuriosesten Orten) und Provinzdrama (plus<br />
München-Bashing und Bauernidyll), bei der<br />
alle Zutaten stimmen und der Humor so fein<br />
dosiert ist, dass nichts davon ins Groteske<br />
ausartet –das ist eine große Kunst für sich.<br />
Darüber legt er sogar noch als durchgängiges<br />
Thema die Frage nach falsch oder echt, Täuschung<br />
und Wahrheit, und natürlich kriegt<br />
der geldgeile Kunstbetrieb sein Fett weg.<br />
Nichts ist hier,wie es scheint, aber<br />
alles wahr in diesem herrlichen<br />
Kabinettstückchen.<br />
Und offenbar dürfen wir<br />
uns auf mehr freuen, denn<br />
auf dem Cover steht „Von<br />
Schleewitz Kunstdetektei<br />
–Erster Fall“.<br />
Bernhard Jaumann: Der Turm der<br />
blauen Pferde Kriminalroman.GalianiBerlin<br />
2019. 336 S.,15Euro<br />
Philosophie der Enttäuschungen<br />
Linus Geschke hingegen liebt es drastisch,<br />
Humor ist nicht seine Sache.Bei ihm fliegen<br />
die Fetzen, die Blutbäder dienen der Illustration<br />
der moralischen Verkommenheit unsererWelt.<br />
Sein Thriller „Tannenstein“, der an<br />
der Grenze von Sachsen und Böhmen angesiedelt<br />
ist, beginnt mit einem Massaker in einer<br />
Dorfkneipe und endet mit einer Philosophie<br />
der Enttäuschungen. Dazwischen wütet<br />
das Böse in Form der russischen Mafia<br />
und arbeitet das Gute an der Stabilisierung<br />
des Gleichgewichts: Zwei harte Jungs, zwei<br />
Krieger nehmen den Kampf auf und ballern.<br />
Das Thema ist Selbstjustiz angesichts der<br />
Ohnmacht und des Versagens der staatlichen<br />
Institutionen. Dasgeht nicht ohne eine<br />
gewaltige Portion Pathos und die Behauptung,<br />
„dass man Regeln brechen muss,wenn<br />
man die wirklich Bösen drankriegen“ will.<br />
Muss man? Einblutrünstiger Thriller,indem<br />
unwillige Mädchen mit Kettensägen zerteilt<br />
und im Gegenzug die Säger reihenweise umgenietet<br />
werden, kann sich noch so sehr als<br />
„Roman über Moral“ gerieren. Er bleibt genauso<br />
blutiger Splatter,wie die blutige Bebilderung<br />
einer Panzerschlacht nie und nimmer<br />
Antikriegsfilm wird, sondern<br />
immer Kriegsfilm bleibt.<br />
Daskritische Potential von<br />
„Tannenstein“ wird von<br />
den Bildern der Grausamkeit<br />
erschlagen, da hilft<br />
auch das bestgemeinte<br />
Nachwortnix.<br />
Linus Geschke: Tannenstein<br />
Thriller.dtv,München 2019.<br />
380 S.,15,90Euro<br />
Die blaue Blume der Romantik blüht in dem Gegenwartsroman von Emanuel Maeß.<br />
Ein anderer Berghain<br />
Bildungsroman eines Meisterschülers: Emanuel Maeß lässt „Gelenke des Lichts“ strahlen<br />
Kann man heute noch so schreiben<br />
wie zuWilhelm Meisters und Heinrich<br />
von Ofterdingens Zeiten, einen<br />
Bildungsroman nach allen Regeln<br />
der Kunst, mit einem faustischen Jüngling,<br />
der „ein Loch in die Ordnung der Dinge<br />
hineinstoßen“ (Hegel) will und sich dann mit<br />
bürgerlichem Katzenjammer beruhigt? Man<br />
kann, wenn man will und wie Emanuel Maeß<br />
über ein prall gefülltes Schatzkästlein kostbarer<br />
Wörter, leicht überspannter Metaphern<br />
und literarisch-mythologischer Referenzen<br />
verfügt. Maeß bringt das Kunststück<br />
fertig, eine Kindheit auf der östlichen Seite<br />
des Zonenrandgebiets als blumenumkränztes,<br />
humoristisch übersonntes Pfarrhofidyll<br />
in der Manier eines Jean Paul oder Wilhelm<br />
Raabe zu beschreiben. Er beschwört die<br />
Buschwindröschen an den „Gittern falber<br />
Gegenwarten“ und besingt das Aufgehen des<br />
Subjekts in Natur und Landschaft wie seit<br />
GoethesWerther oder derWandervogel-Poesie<br />
niemand mehr. Allerdings glänzen seine<br />
„Gelenke des Lichts“ aus der Nähe betrachtet<br />
eher altsilbrig matt: Sieenthalten mehr lyrische<br />
Schönheit als Substanz, Leidenschaft,<br />
Dringlichkeit. Oder gar Gegenwart.<br />
Einerseits freut man sich ja, wenn ein<br />
deutscher Autor einmal keine bittere Dystopie<br />
und kein Außenseiterdrama vorlegt und<br />
auch die nostalgische Popliteratur meidet.<br />
Maeß’ wohl auch autobiografisch grundierter<br />
Bildungsheld beginnt klassisch mit der<br />
„bestens abgedichteten Parallelgesellschaft“<br />
eines evangelischen Pfarrhauses und hält<br />
sich auch im weiteren Verlauf gern ineinem<br />
„mit versunkenen Bildungsgütern angefüllten,<br />
naturnahen, heilen (in manchem sogar<br />
heiligen) Raum“ auf. Er studiert, ähnlich wie<br />
der Autor, Germanistik, Philosophie sowie<br />
Theologie in Heidelberg („Freilichtmuseum“)<br />
und Berlin („Opernkulisse). Erst in<br />
Cambridge, dem klösterlich-puritanischen<br />
Gegenentwurfzur deutschen Massenuniversität,<br />
fühlt er sich zu Hause,oder wie man als<br />
VonMartin Halter<br />
Emanuel Maeß: Gelenkedes Lichts<br />
Roman. Wallstein, Göttingen 2019.<br />
254 S.,20Euro<br />
„letzter Bildungsphilister“ sagt: in „urtümlicher<br />
Gehaltenheit“. „Fiel ich früher gern aus<br />
dem Rahmen, kam ich mir hier auf ernüchternde<br />
Weise gewöhnlich vor“: Lauter willige<br />
Mädchen und kluge Männer, die wie einst<br />
Novalis Küssen und Wissen, Lieben und Erkennen<br />
in eins setzen.<br />
Für Maeß’ Bildungsheld aber bedeutet<br />
ein gutes Gespräch mit Professor Glück über<br />
Hölderlin oder mit seinem Freund Coubertin<br />
über Gnade in Nietzsches Weltinnenraum<br />
mehr als die „zierlichen Anfechtungen“<br />
und faden Zerstreuungen der Welt.<br />
Seine Götter sind die großen Dichter und<br />
Denker der Vergangenheit von Augustinus<br />
bis Proust. Er schreibt seine Abschlussarbeit<br />
über Dante und Petrarca, und das bedeutet<br />
natürlich auch: Minnedienst im eigenen Leben.<br />
Seine Beatrice und Laura heißt etwas<br />
prosaisch Angelika Schmidbauer, aber er<br />
IMAGO IMAGES/TOBID PHOTOCASE<br />
liebt sie selbstlos, seitdem er sie mit elf Jahrenbei<br />
einem„Neptunfest“ im FDJ-Ferienlager<br />
auf Usedom tanzen sah. Fortan wird er<br />
seinen Engel aus der Ferne umkreisen, sich<br />
mit pubertären Briefen nähern, verletzt auf<br />
Distanz gehen und die Frau doch noch für<br />
eine Nacht gewinnen. Der „Liebestor“<br />
schwelgt dermaßen in brausendem Sehnen,<br />
ahnungsvollen Träumen und keuscher „eschatologischer<br />
Erregung“, dass man nicht<br />
weiß, ob er den Beischlaf tatsächlich vollzogen<br />
hat. Egal, die Suche nach der blauen<br />
Blume ist erfüllender als jedes Pflücken.<br />
Die Makellosigkeit von Maeß’ Prosa hat<br />
ihren Preis: ein thomasmannhaftes Gefühl<br />
von Herzenskälte und narzisstischer Selbstgefälligkeit.<br />
Maeß schreibt so weltlos berückend<br />
und entzückend, so „lieblich-altfränkisch“<br />
und althumanistisch gebildet, dass<br />
man das Buch manchmal an die Wand werfen<br />
will, um es wieder zu erden. Es ist eine<br />
weite Bildungsreise von Urspring, dem Dorf<br />
an derWerra, wo die vonHand aufgezogenen<br />
Kirchturmuhren noch anders gehen, über<br />
hässlicheVorstädte,Baumärkte und Betonsilos<br />
hinauf nach Sils Maria. Am Nietzsche-<br />
Stein überfällt den Erzähler die Erkenntnis,<br />
dass nur „beschwerliche Bergtouren in die<br />
Verzückungsspitzen führten. Alles, was uns<br />
in den Niederungen auflas, taugte nichts;<br />
wersich lieber talwärts verlief, sah den Berg,<br />
aber hatte ihn nicht. Während es unsereGeneration,<br />
den <strong>Zeitung</strong>en nach, zu einem<br />
ganz anderen Berghain zog, hielten wir uns<br />
noch immer an das windüberkämmte, eisüberzogene<br />
Original.“<br />
„Gelenke des Lichts“ ist fürwahr kein<br />
schlechtes Debüt, aber so richtig warm wird<br />
man auf den kalten Verzückungsspitzen dieses<br />
Bildungsromans nicht. Alles ist Schweben<br />
und Steigen, „Hohe Schau“, hohe Luft,<br />
hoher Bogen, Hohe Minne und sogar ein<br />
bisschen postromantische Ironie, aber am<br />
Ende ist alles doch nur kunstvoll gedrechseltes<br />
„Drahtgeflecht um eine leereMitte“.<br />
Britzeln vor Perfektion<br />
Natürlich konnte man die Größe Beyoncés<br />
spätestens seit „Lemonade“ von 2016 nicht<br />
mehr übersehen. Erstmals erweiterte sie ihrenKunsthorizont<br />
über die Charts in die Geschichte<br />
und Wirklichkeit von afroamerikanischer<br />
Kultur und ihrer Frauen. So Hit-sicher<br />
sie seit den Zeiten mit Destiny’s Child<br />
unterwegs war,hatte ihr doch immer ein wenig<br />
der streberhafte Ehrgeiz und die brummende<br />
Disziplin imWeggestanden. Aber wie<br />
königlich sie ihre jüngste Entwicklung auf<br />
dieser Liveaufnahme vomletztjährigen Coachella<br />
vorführt –das überrascht dann doch.<br />
Obwohl das digitale Album nur ein Nebenprodukt<br />
eines auf Netflix veröffentlichten Videomitschnitts<br />
ist, lässt sie uns bis in die reinen<br />
Bläsernummern und nur perkussiv zu<br />
erahnenden Tanzeinlagen die Autorität und<br />
Souveränität spüren, mit der sie ihre Kunst<br />
beherrscht. Alles britzelt vor Perfektion,<br />
nichts klingt bemüht. Über die vierzig (!) Titel<br />
–voll größter Hits wie „Crazy in Love“ und<br />
„Don’t HurtYourself“ –glänzt sie ebenso mitreißend<br />
als R&B-Sängerin mit leidenschaftlich<br />
aufgerautem Timbrewie als elegant flüssige<br />
Rapperin, unter HipHop-Beats und allerlei<br />
Rockschweinereien. Noch die flammend<br />
afrofeministischen Anrufungen<br />
klingen authentisch. Und dabei, muss man<br />
bedenken, sehen<br />
wir sie noch nicht<br />
mal in Aktion. Erstaunlich.<br />
Schön.<br />
Beyoncé:<br />
Homecomming:<br />
The LiveAlbum<br />
SonyMusic<br />
Menscheln nach Zahlen<br />
Das würde man gerne auch von Pink sagen.<br />
Sie ist beinah solange dabei, und gegenüber<br />
Beyoncé wirkte sie lange wie das coolereRole<br />
Model für junge Menschen, sang von Masturbation,<br />
wiegelte die Mädchen gegen<br />
dumme Jungs auf und empörte sich auch<br />
mal gegen soziale Ungleichheiten –ineinem<br />
poprockigen Idiom, das bis in die Charts und<br />
Grammys (20 Nominierungen) konkurrenzfähig<br />
war. Das gilt auch hier. Esgibt einige<br />
sehr hübsche,per Stimmkorrektur und sachter<br />
Elektronik an die derzeitigen Produktionsstandards<br />
angepasste Stücke, voran der<br />
funky und flott-soulige Albumopener „Hustle“<br />
und das schicke Titelstück mit R&B-Popper<br />
Khalid; auch das ziemlich knackig modische<br />
„Miss YouSometime“, produziert vom<br />
schwedischen Hitfabrikanten Max Martin,<br />
ist bis in die selbstbewusste Absage an einen<br />
kontrollsüchtigen Ex-Liebhaber gelungen.<br />
Demgegenüber stehen aber handelsübiche<br />
Powerballaden wie „My Attic“ und das<br />
countryschlagerhafte „Walk Me Home“ und<br />
Pink-nach-Zahlen-Tracks wie das schluchzende<br />
„Love Me Anyway“ oder das vom Althipster<br />
Beck seltsam cholesterinfett aufgeblasene<br />
„WeCould Have It All“. Diemenschliche<br />
Tiefe, die der Titel ankündigt, bleibt<br />
eher Behauptung, es fehlen schlicht die Funken,<br />
die aus grundsätzlicher<br />
Sympathie<br />
Leidenschaft<br />
entflammen könnten.<br />
Pink:<br />
Hurts2BHuman<br />
RCA<br />
OL
4./5. MAI 2019 9<br />
Ein großer verdunkelter Saal. Es dauert<br />
einen Moment, bis ich etwas<br />
sehe. Einhundert bis einhundertfünfzig<br />
Menschen im Raum. Mehr<br />
als die Hälfte davon liegen auf dem Rücken.<br />
Ich denke den Bruchteil einer Sekunde an<br />
Jeff Walls „Dead Troops Talk“, das computergenerierte<br />
Foto einer erfundenen Szene<br />
aus dem Afghanistan-Krieg der 80er-Jahre,<br />
ein modernes Historienbild. Dann glaubt<br />
mein Körper sich in einem stummen Rockkonzert.<br />
Jetzt, halbwegs zu mir gekommen,<br />
blicke ich nach oben, dorthin, wohin die<br />
meisten sehen. Aber an der Decke ist nichts.<br />
Vorne steht eine große Leinwand, auf der<br />
jetzt nur ein Standbild zu sehen ist. Die Zuhörer<br />
liegen nicht, weil sie in Trance versetzt<br />
wurden. Sie liegen, weil es für Menschen,<br />
die kein Yoga machen, schwierig ist, eine<br />
Stunde oder gar länger aufrecht auf dem<br />
Boden zu sitzen. Vorne, links von der Leinwand,<br />
sitzen zwei Männer und eine Frau auf<br />
Holzböcken, auf die auf Flohmärkten erworbene<br />
Bretter gelegt werden, um Verkaufsflächen<br />
zu haben.<br />
Es sprechen nur die drei. Meine Augen<br />
haben sich an das Dunkel gewöhnt. Ganz<br />
hinten gibt es Stufen. Ichsetzemich auf eine<br />
von ihnen und höre zu. Ich bin in „Lebensformen<br />
–Life Forms“, einer dreitägigen Veranstaltungsreihe<br />
des Hauses der Kulturen<br />
der Welt. Es ist Samstag, der 27. April, 15.30<br />
Uhr. Die davorne lehnen an ihren Böcken<br />
mehr,als sie auf ihnen sitzen, der Musikwissenschaftler<br />
Gary Tomlinson, der Wissenschaftshistoriker<br />
John Tresch und die Künstlerin<br />
Jenna Sutela. Sutela hatte ein Video gezeigt,<br />
das,soder Prospekt der Veranstaltung,<br />
„eine fremdartige, audiovisuelle Poesie aus<br />
den Sprachmusternvon Bakterien“ generieren<br />
sollte, „die sich an extreme Umweltbedingungen<br />
angepasst haben“.<br />
WER KEIN ENGLISCH KANN, dem werden<br />
Kopfhörer angeboten. Aber ich sehe niemanden,<br />
der welche genommen hat.Worum<br />
geht es? Wir reden vom Anthropozän, weil<br />
wir uns gerade –sehr zu unserem Nachteil<br />
und dem der Erde insgesamt –bemühen,<br />
eine eigene geologische Epoche zu prägen.<br />
Im gleichen Anthropozän, das die alles<br />
überwältigende Macht des Menschen<br />
markiert, zeigen uns immer mehr Wissenschaften,<br />
dass die Menschen so exzeptionell<br />
nicht sind, wie wir dachten, wie uns in<br />
unseren Schulen beigebracht wurde und<br />
wohl immer noch wird. Die menschliche<br />
Sprache zum Beispiel mag einzigartig<br />
sein, aber das ist die der Bienen auch. Der<br />
in Atlanta arbeitende niederländische Primatologe<br />
Frans de Waal stellt 2016 endlich<br />
die Frage,die zu stellen immer wieder vergessen<br />
wurde: „Are WeSmart Enough to<br />
Know How Smart Animals Are?“ („Sind wir<br />
schlau genug zu erkennen, wie schlau Tiere<br />
sind?“).<br />
Für die drei Diskutanten hier im Dunkel<br />
dieser Höhle, zuder das Haus der Kulturen<br />
der Welt heute wird, ist die Sache klar: Wir<br />
sind es nicht. Aber wir werden immer besser<br />
darin, zu erkennen, wie andere Lebensformen<br />
sich verständigen, wie sie sich bekriegen,<br />
wie sie sich vermehren und wie sie einander<br />
mögen und wie sie das zeigen.<br />
Aber die drei sind noch radikaler. Sie fragen<br />
sich, ob die bisherigen Definitionen von<br />
Leben nicht obsolet werden angesichts von<br />
künstlich erzeugten lernenden Systemen.<br />
Worin unterscheidet sich das Lernen von<br />
Computersystemen vom menschlichen? Es<br />
ist schneller.Esverarbeitet mehr Informationen.<br />
Noch hapert esallerdings bei der Verknüpfung<br />
von Logik und Emotion. Der neueste<br />
Roman des englischen Autors Ian<br />
McEwan „Machines Like Me“wirft die Frage<br />
auf, ob eine Maschine das menschliche Herz<br />
begreifen kann oder ob wir es sind, denen es<br />
an Verständnis fehlt.<br />
Die in die Irre führende<br />
Sehnsucht nach Sicherheit<br />
Die Wissenschaft, die erfunden wurde, uns zu helfen bei der<br />
Orientierung in der Welt und bei der Aufklärung über unser Ich, reißt immer<br />
mehr der uns Geborgenheit suggerierenden Grenzen ein<br />
Wir sind mittendrin. Aber wir wissen nicht worin: Ausschnitt aus Xavier Le Roys Choreografie „TemporaryTitle, 2015“.<br />
VonArnoWidmann<br />
PETER GREIG<br />
„Was heißt hier Verständnis, was heißt<br />
Emotion!“, empörte sich meine Biologielehrerin.<br />
Die ist längst gestorben, lebt nur noch<br />
in meinem Gedächtnis und taucht auch dort<br />
nur sehr sporadisch auf. „Dieses Gewirr von<br />
Drähten und Schaltkreisen fühlt nichts“,<br />
sagte sie vormehr als einem halben Jahrhundert,<br />
als wir über Norbert Wieners „Mensch<br />
und Menschmaschine“ diskutierten.<br />
Hatman erst einmal begriffen, dass zu jedem<br />
Menschen eine höchst spezifische Mischung<br />
von Mitbewohnern –etwa 100 Billionen<br />
Bakterien –gehört, dann weiß man,<br />
dass die Menschheitsgeschichte vonKräften<br />
beeinflusst wird, die in unseren Geschichtsbüchernsogut<br />
wie nie einen Auftritt haben.<br />
Gary Tomlinson erinnert andie Überlegung,<br />
dass im Laufe der Evolution immer<br />
wieder einzellige Lebewesen von einem anderen<br />
einzelligen Lebewesen aufgenommen<br />
wurden und so eine neue Zelle,ein neues Lebewesen<br />
wurden. Jeder von uns ist von Anfang<br />
an viele.Der Mensch ein Pluraletantum.<br />
Das widerspricht unserem intuitiven Selbstverständnis;<br />
aber das ist selbst Produkt verwirrend<br />
vielfältiger,immer wieder auch auseinanderdriftender<br />
Prozesse.<br />
Eine andere Veranstaltung am Sonnabend<br />
fragt nach dem „Wir“. Wenn jeder von<br />
uns sein eigenes Mikrobiom-Gemisch in<br />
und auf sich trägt, dann ist das unendlich viel<br />
mehr Unterbewusstsein als das, von dem<br />
Sigmund Freud träumte. Die Frage dieser<br />
Veranstaltung „How Do You Incorporate<br />
Meaning?“ scheint fast schon beantwortet,<br />
wenn man sie wörtlich nimmt.<br />
Wenn jede unserer Zellen nur existiert,<br />
weil zwei vordem getrennt lebende Zellen<br />
sich zusammentaten, dann stellt sich die<br />
Frage unserer Individualität, unserer Identität<br />
neu, nein: radikal anders, als wir das bisher<br />
tun. Man kann abwinken und die Einsichten<br />
vonBiologie und Kybernetik wie lästige<br />
Fliegen wegwedeln, aber man nährt damit<br />
nur seine eigene Dummheit.<br />
Wirhaben uns daran gewöhnt, wenn von<br />
Angst und Verunsicherung die Rede ist, nur<br />
an sterbende Industriezweige, anden Niedergang<br />
Europas, der USA, des Westens, an<br />
die chinesischen Wachstumsraten zu denken,<br />
an die Globalisierung und an die fast in<br />
Echtzeit die Erde umspannenden Nachrichtenströme.<br />
Die Verunsicherung greift viel tiefer. Die<br />
neuen Ökonomien verlangen neue Qualifikationen,<br />
damit verändernsie das Verhältnis<br />
der Geschlechter. Nicht nur das Verhältnis.<br />
Die Geschlechter selbst werden neu gemischt.<br />
Vordreißig Jahren sah man Transsexuelle<br />
in Deutschland nur in Nachtclubs.Inzwischen<br />
auch auf den Straßen und in Büros.<br />
Die Geschlechtsdefinition, eine der eingreifendsten<br />
im Prozess der Herausbildung unserer<br />
Identität, ist flüssig geworden.<br />
Im Dunkel dieser Veranstaltung, mit den<br />
wie Käfer auf dem Rücken liegenden Menschen,<br />
die wie in einer Séance sich erzählen<br />
lassen, wersie sind, woher sie kommen, wohin<br />
sie gehen, weitet sich das Spektrum unserer<br />
Möglichkeiten noch einmal. Vor ein<br />
paar Hundert Jahren noch sei man wie<br />
selbstverständlich davon ausgegangen, dass<br />
alle Planeten belebt seien, mit anderen Lebensformen,<br />
mit solchen, an die auch nur zu<br />
denken der Mensch nicht in der Lage sei. Erst<br />
die moderne Wissenschaft habe Schluss gemacht<br />
mit der Lehrevom allmächtigen Gott,<br />
der allem seinen Geist einhauchen kann,<br />
und habe das Leben definiert und es damit<br />
zu einer Rarität gemacht.<br />
Es ist hell geworden. Neben mir, das rieche<br />
ich, hat ein gut aussehender älterer<br />
Herr seine Schuhe und seine Socken ausgezogen.<br />
Ichblicke zu ihm und sehe,wie er<br />
dabei ist, seine Hose abzustreifen. Ich<br />
stehe auf. Ich mag nicht Teil einer Performance<br />
sein. Dafür fühle ich mich nicht fit<br />
genug. Im Weitergehen sehe ich, wie rechts<br />
und links Männer und Frauen dabei sind<br />
sich auszuziehen. Ich bin zu alt und zu<br />
hässlich fürden Venusberg.<br />
EIN DICKER ALTER MANN, der zum Ausgang<br />
drängt. Er ist der Älteste im Raum. Ihm ist<br />
noch aufgefallen, dass höchstens ein Dutzend<br />
Menschen – meist Frauen – sich Notizen<br />
machten. Auf Blöcken, in große und kleine<br />
Tage- und Notizbücher.Viele schauen in ihre<br />
Smartphones, niemand schreibt in ein Notebook.<br />
So viel professorales Wissen weitergegeben<br />
wird –eswird kaum aufgezeichnet, es<br />
wirdempfangen wie Musik in einem Ashram.<br />
Als der alte Mann draußen steht, auf die<br />
Autos schaut, die die John-Foster-Dulles-Allee<br />
entlangfahren, wirdihm bewusst, dass er<br />
auf halbem Wegzwischen Schloss Bellevue,<br />
und dem Bundeskanzleramt steht. Es freut<br />
ihn, dass zwischen den beiden das Haus der<br />
Kulturen der Welt und nicht etwa ein Nationalmuseum<br />
steht. Aber, schießt ihm durch<br />
den Kopf, wissen Kanzlerin und Bundespräsident<br />
etwas von dem, was hier geschieht?<br />
Würden sie es verstehen? Könnten sie es in<br />
Zusammenhang bringen mit dem, was politisch<br />
zu tun ist?<br />
Er war aus derVeranstaltung geflohen, weil<br />
er nicht mehr nur Zuschauer sein durfte,<br />
sondern Teil eines Geschehens werden<br />
sollte. Man wollte ihm vorführen, begreift er<br />
jetzt, dass er niemals nur Zuschauer ist. Das<br />
Verwirrspiel von„Die Innenwelt der Außenwelt<br />
der Innenwelt“ ist hinausgetreten aus<br />
den abgezirkelten Bezirken von Theater, Literatur<br />
und Sprache, scheint die ganze Welt<br />
kolonisiertzuhaben. „Kein Ort. Nirgends“ ist<br />
überall.<br />
Dieösterreichische Band Erste Allgemeine<br />
Verunsicherung (EAV) gründete sich 1977.<br />
Daswar nicht gedacht als Beschreibung einer<br />
Lage,sondernals Aufschrei gegen die zementierten,<br />
absolut sicher scheinenden Verhältnisse.<br />
Die Band war Ausdruck einer Sehnsucht<br />
nach Verunsicherung. Davon kann<br />
heute keine Rede mehr sein. DieVerunsicherung<br />
ist allgemein geworden. Es gibt kein Refugium<br />
mehr.Nirgendwo ein Utopia in Sicht.<br />
Niemand hat eine Ahnung, was kommen<br />
wird. Sicherheit ist heute das Sehnsuchtswort.<br />
Eine verklärte Vergangenheit, in der Amerika<br />
groß, Deutsche noch Deutsche, Frauen noch<br />
Frauen waren. Noch nicht alles sich auflöste<br />
in eine kaum definierbare Masse.„Wo Es ist,<br />
soll Ich werden“, schrieb Freud. Der alte<br />
Mann, der gerade einen der wenigen Trainingsplätze<br />
für ein neues, den Realitäten der<br />
wirklichen Welt angemessenes Bewusstsein<br />
erschrocken verließ, fragt sich, ob irgendjemand<br />
auf diesem Planeten noch weiß, was<br />
ein Ichist.<br />
Miteinem Male versteht er die,die lieber<br />
nicht neugierig sind auf neue Erkenntnisse,<br />
die lieber gieren nach Bestätigungen ihrer<br />
alten Irrtümer, statt sich einzulassen auf<br />
eine Welt, die immer mehr Gewissheiten<br />
zum Einsturz bringt und alles in einem<br />
nicht mehr zu ordnenden Chaos versinken<br />
lässt. Etwas in ihm ruft nach einem Alexander,<br />
der all die Knoten einfach zerschlägt.<br />
Aber er weiß, das wäre keine Lösung, sonderndas<br />
definitiveEnde.<br />
RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />
Grenzen, Revolutionen<br />
und Mauerspringer<br />
4. Mai 1493<br />
Aufteilung der Welt: Papst Alexander VI. legt<br />
in der Bulle Inter caetera divinae bei der europäischen<br />
Expansion in der Neuen Welt die<br />
Demarkationslinie zwischen kastilischen<br />
und portugiesischen Machtbereichen fest.<br />
DieDemarkationslinie verläuft in Nord-Süd-<br />
Richtung von Pol zu Pol durch den Atlantischen<br />
Ozean und liegt circa 480 Kilometer<br />
westlich der Azoren, was 38 Grad westlicher<br />
Länge entspricht. Alle Territorien, die westlich<br />
davon liegen, werden den spanischen<br />
Königen und ihren Erben zugesprochen,<br />
alles östlich davon fällt an die Portugiesen.<br />
Alexander VI. (1431–1503), der<br />
Borgia-Papst<br />
IMAGO IMAGES<br />
4. Mai 1849<br />
Revolution in Dresden: Der sächsische König<br />
Friedrich August II. verlässt einen Tagnach<br />
Ausbruch des Dresdner Maiaufstands –beteiligt<br />
waren unter anderen Gottfried Semper<br />
und RichardWagner –mit dem gesamten<br />
Kabinett Dresden und zieht sich auf die Festung<br />
Königstein zurück. Die Revolutionäre<br />
um Michail Bakunin, Samuel Erdmann<br />
Tzschirner und Otto Leonhard Heubner bilden<br />
eine provisorische Regierung.<br />
4. Mai 1919<br />
Revolution in China: Am 4. Mai1919 versammeln<br />
sich mehr als dreitausend Studenten<br />
von verschiedenen Universitäten in Peking,<br />
um gegen Japan zu demonstrieren. Viele<br />
Menschen, auch Arbeiter oder Händler, tun<br />
es den Studenten gleich und organisieren in<br />
Peking und anderen Städten Demonstrationen,<br />
Streiks und Boykotte japanischer Waren.<br />
Die Bewegung hat Rückhalt in allen<br />
König Friedrich August II. von<br />
Sachsen (1797–1854) WIKIPEDIA<br />
Klassen der chinesischen Gesellschaft. Zahlreiche<br />
Demonstranten werden verhaftet.<br />
Unter öffentlichem Druck muss die Regierung<br />
die verhafteten Studenten jedoch freilassen.<br />
Der unpopuläre Außenminister wird<br />
entlassen. Am 28. Juni 1919 weigern sich die<br />
chinesischen Delegierten dann, den Friedensvertrag<br />
von Versailles zu unterschreiben,<br />
weil er die Wünsche Chinas nicht berücksichtigt.<br />
Und am 5. Mai 1969<br />
in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Mauerspringer: Meldungen der Nachrichtenagenturen<br />
AP, UPI, Reuter, AFP und DPA<br />
widerspiegeln die Bestürzung, die der Übertritt<br />
des ehemaligen Bundeswehrmajors<br />
Hans- Joachim Kruse in die DDR in Bonn<br />
ausgelöst hat. UPIzählt ebenso wie die anderen<br />
Agenturen die Gründe für Kruses Entscheidung<br />
auf und nennt u. a. den „wachsenden<br />
Einfluß der neonazistischen NPD innerhalb<br />
der Bundeswehr“.
10 4./5. MAI 2019<br />
Lockruf<br />
Vorgenau 90 Jahren wurde der erste Oscar vergeben –als<br />
des Goldes<br />
Formalie vor einer Handvoll Leuten. Wasfür eine Karriere!<br />
VonIrini Kolias und Olaf Neumann<br />
Neunzig Jahre ist es her, dass zum ersten Mal der Preis der<br />
Preise vergeben wurde: Am am 16. Mai 1929 traf sich eine<br />
überschaubare Gruppe Filmschaffender in Hollywood, um<br />
sich sich selbst zu feiern, und es war eine der eher besseren<br />
Ideen in der Geschichte des Kinos –eswar die Geburt des Oscars, der<br />
sich bald zur bedeutendsten Trophäe der Filmkunst mauserte.Wer einen<br />
Oscar sein Eigen nennt, dem sind Neider und Ruhm garantiert.<br />
Der Preis, der eigentlich „Academy Award ofMerit“ heißt, wurde als<br />
eine der ersten Amtshandlungen von der Academy of Motion Picture<br />
Arts and Sciences ins Leben gerufen, die am 4. Mai1927 vondamaligen<br />
Branchengrößen wie den Warner Brothers, Douglas Fairbanks, Mary<br />
Pickford, Cecil B. DeMille und Louis B. Mayerals gemeinnütziger Verein<br />
gegründet wurde.<br />
DerFilmarchitekt Cedric Gibbons entwarfden goldenen Schwertträger,der<br />
auf einer Filmrolle thront. Wieder Spitzname „Oscar“ entstand,<br />
ist nicht ganz klar, laut der offiziellen Version der Academy soll die Academy-Bibliothekarin<br />
Margaret Herrick angesichts der Statuette gesagt<br />
haben: „Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar!“<br />
Andere glauben, der Name sei auf den zweiten Namen des Gemahls<br />
der Diva Bette Davis zurückzuführen. Aber wie auch immer die Statuette<br />
zu ihrer Bezeichnung kam, das kleine Kerlchen hat eine steile Karriere<br />
hingelegt.<br />
300<br />
Dollar beträgt der Materialwert<br />
eines Oscars. Seit 1950 istesweder<br />
den GewinnernselbstnochihrenErben<br />
erlaubt,die Ikonen auf dem freien Markt zu<br />
verhökern, ohne sie zuerst der Academy angebotenzuhaben–und<br />
zwarfür einen Dollar.<br />
Dennoch gelang es Beatrice Welles2011, den<br />
Oscar ihres VatersOrson, den er 1942für<br />
das Drehbuch von„CitizenKane“ bekommen<br />
hatte,für die sagenhafte<br />
Summe von861 542 Dollar<br />
zu versteigern.<br />
52<br />
Oscars gingen seit Gründung der Academy<br />
an Deutsche. Darunter waren allerdings nur drei<br />
aus der Kategorie Bester Hauptdarsteller/Beste<br />
Hauptdarstellerin. Der erste ging noch bei der ersten<br />
Verleihung 1929 an Emil Jannings, der die Trophäe erhielt<br />
für den ersten Film, der jemals mit einem Oscar ausgezeichnet<br />
wurde, „Der Wegallen Fleisches“, und seine<br />
Hauptrolle in der erschütternden Charakterstudie „Sein<br />
letzter Befehl“. Die anderen beiden dieser Oscars erhielt<br />
Luise Rainer:1937 für den Film „Der große<br />
Ziegfeld“ und im darauf folgenden Jahr 1938<br />
für die Pearl-S.- Buck- Verfilmung „Die<br />
gute Erde“.<br />
270<br />
an 16 Tischen sitzende<br />
Gäste warenauf der ersten Verleihung<br />
des „Academy AwardofMerit“,<br />
bekannt als „Oscar“. Die Verleihung fand<br />
im Blossom Room des heute noch existierenden<br />
Hollywood Roosevelt Hotels statt.<br />
DasDolbyTheater,indem die Preisverleihungseit2002<br />
stattfindet,bietet<br />
Platz für 3400 Personen auf<br />
4Ebenen und20Opernlogen.<br />
15<br />
Minuten dauerte die<br />
erste Preisverleihung.<br />
Bei der letztenOscar-Verleihung<br />
am 24. Februar<br />
2019 waren es 210<br />
Minuten.<br />
5<br />
Dollar kostete damals ein Ticket<br />
zu dem Ereignis. Es war öffentlich zugänglich<br />
und eine reine Formalie, da die<br />
Preisträger bereits seit drei Monaten bekannt<br />
waren. Heute sind die Gewinner vorder<br />
Verleihung streng geheim und auf die Gästeliste<br />
kommt nur,wer entweder nominiert<br />
oder einer der Academy-Mitglieder ist,<br />
die bei der jährlichen Ticketlotterie<br />
Glück haben.<br />
12<br />
Kategorien wurden bei der<br />
ersten Verleihung ausgezeichnet<br />
und 2Ehrenpreise vergeben. Inzwischen<br />
gibt es mehr als 30 verschiedene<br />
Kategorien: Für 24 davonwerden regelmäßig<br />
Preise verliehen. Hinzu kommen diverse<br />
Kategorien, die nur nach Bedarf,<br />
und 4ehemaligeKategorien, die<br />
nicht mehr mit Preisen ausgezeichnet<br />
werden.<br />
34<br />
Zentimetergroß ist die von<br />
CendricGibbons entworfeneStatue.<br />
Die Original-Oscars bestanden ausvergoldeter<br />
Bronzeund wurden vonder Firma<br />
CW Shunway&Sons in Illinois gegossen, modelliertund<br />
poliert. Seit Mitteder 30er-Jahre<br />
verwendeteman Kupfer, Neusilber undfür<br />
den Mantel 24-Karat- oder sogar pures<br />
Gold, denn für die Kamerassollten die<br />
Oscars besondersschön<br />
glänzen.<br />
IMAGO/WALDMÜLLER<br />
Leo<br />
Gutsch<br />
Gestern war ich wieder mal bei meinem<br />
Physiotherapeuten. Ichhabe so ein Ziehen<br />
in der rechten Wade, das interessanterweise<br />
genau an dem Tagbegann, als die Reizung<br />
der Achillessehne meines linken Fußes<br />
gerade abgeklungen war.Seit ein paar Jahren<br />
ist das bei mir so, ein Zipperlein löst das<br />
nächste ab.Müsste ich den ersten Hauptsatz<br />
der Leo’schen Körperphysik formulieren,<br />
dann würde er lauten: Die Summe der<br />
Schmerzenist immer gleich.<br />
Der Physiotherapeut begrüßte mich mit<br />
einem breiten Lächeln, was mich nicht überraschte,<br />
schließlich verdankt der Mann mir<br />
einen ordentlichen Teil seines Umsatzes.Ich<br />
glaube nicht, dass er noch einen anderen Patienten<br />
hat, der so oft seine Praxis besucht.<br />
Ichglaube auch nicht, dass es einen einzigen<br />
Quadratzentimeter an meinem Körper gibt,<br />
den er nicht schon mal gedehnt, massiert<br />
oder mobilisiert hat. Vermutlich schließt die<br />
Familie des Physiotherapeuten mich seit<br />
Jahren in ihre Abendgebete ein. Sie murmeln:<br />
„Und bitte,Gott, schick dem Leo noch<br />
ein kleines Leiden, er hat sich doch schon so<br />
daran gewöhnt. Undwir brauchen dringend<br />
das Geld für den neuen Fernseher!“<br />
Ichsollte mich auf den Rücken legen, der<br />
Physiotherapeut betastete meine Wade, zog<br />
an meinen Füßen, rüttelte an meinem Becken<br />
und sagte: „Tja, tja, tja! Das sieht aber<br />
nicht gut aus!“ Er sprach exakt im selben<br />
Tonfall wie der KfZ-Meister, der regelmäßig<br />
meinen alten Volvo durchcheckt. Auch der<br />
Blick war ähnlich: erstaunt, vorwurfsvoll, etwas<br />
mitleidig, ziemlich gierig.<br />
DerPhysiotherapeut erklärte,mein linkes<br />
Bein sei drei Zentimeter länger als das rechte.<br />
Na wunderbar, dachte ich, da kann ich irgendwann<br />
als Almbauer mein Brot verdienen,<br />
ich wäre immer der Einzige, der am<br />
Hang gerade stehen kann.<br />
Der Physiotherapeut sagte, erkönne versuchen,<br />
meine Beine wieder gleich lang zu<br />
machen. Dafür müsse er zunächst ein paar<br />
Blockierungen lösen.<br />
Und Gott schickte<br />
ihnen Leo<br />
VonMaxim Leo<br />
Ich sollte mich auf den Bauch legen, tief<br />
einatmen und entspannt ausatmen. Der<br />
Physiotherapeut warf sich auf meinen Rücken,<br />
es krachte in meinen Beckenwirbeln,<br />
es knirschte in meinen Rippen. Um nicht in<br />
Panik zu verfallen, klammerte mich an einen<br />
einzigen Gedanken, den ich wie ein Mantra<br />
wiederholte: Er wird dich nicht töten, weil<br />
Tote nicht mehr zur Behandlung kommen<br />
können.<br />
Ichsollte mich wieder auf den Rücken legen,<br />
der Physiotherapeut kniete auf meiner<br />
Brust, hebelte an meiner Schulter und<br />
keuchte: „So, jetzt ganz entspannt ausatmen!“<br />
Ich fühlte mich wie ein rohes Kalbssteak,<br />
das durch den Wolf gedreht wird.<br />
Dann spürte ich einen reißenden Schmerzin<br />
meiner Rückenmuskulatur. Der Physiotherapeut<br />
sprang vonmir runter,vermaß erneut<br />
meine Beine und stellte zufrieden fest, dass<br />
sie nun wieder gleich lang waren.<br />
Ich sollte aufstehen und ein paar Schritte<br />
durch die Praxis machen. „Na, wie fühlt sich<br />
das an?“, fragte der Physiotherapeut. Leider<br />
konnte ich meine neue Beinlänge nicht richtig<br />
genießen, weil der Schmerz imRücken<br />
immer stärker wurde. Der Physiotherapeut<br />
meinte, das sei ganz normal, im menschlichen<br />
Körper hänge eben alles miteinander<br />
zusammen. In spätestens drei Tagen sollten<br />
die Rückenschmerzen verschwunden sein.<br />
Wenn nicht, solle ich einfach wiederkommen.<br />
Später, als ich die Praxis schon lange verlassen<br />
hatte,fiel mir auf, dass der Physiotherapeut<br />
meine Wade ja gar nicht behandelt<br />
hatte.Das schmerzhafte Ziehen, das kurzzeitig<br />
vonmeinem neuen Rückenleiden überlagertwurde,war<br />
jetzt wieder deutlich zu spüren.<br />
Ichschleppte mich weiter,den Oberkörper<br />
nach vorne gebeugt, weil das den Rückenschmerz<br />
linderte. Das rechte Bein zog<br />
ich ein wenig nach.<br />
Mein Zustand ist seitdem, nun ja, stabil.<br />
Nächste Woche habe ich einen neuen Termin<br />
bei meinem Physiotherapeuten.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B1<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Service<br />
Irland mal anders:<br />
Besuch in Killorglin<br />
Reise, Seite B2<br />
Überdurchschnittlich<br />
verdienen ohne Studium<br />
Karriere, Seite B5<br />
Vergnügliche kleine Sünde: der<br />
Ford Fiesta mit 200 PS im Test<br />
Mobile Welten, Seite B9<br />
Wie ein Balkon sitzt Meran am Südrand der Alpen und punktet mit mildem Klima, guter Küche und tollem Panorama. IMAGO/BLICKWINKEL (2)<br />
Unten rauscht die Passer,<br />
Flaneure schieben sich<br />
über die Promenade.<br />
Über den Dächern Merans<br />
sitzt man be iAperol Spritz. Eine<br />
Brise weht Musik hinauf. Bemerkenswerter<br />
als das lebhafte Treiben<br />
am Bodenist nur das Panorama: Von<br />
der Sky Bar öffnet sich der Blick auf<br />
die Dreitausender der Texelgruppe,<br />
auf Türme und Giebel der Altstadt<br />
und auf die Therme. Therme? Man<br />
denkt an alte, verstaubte Heilbäder.<br />
Umdenken! Die Therme Meran hat<br />
fünfundzwanzig Innen- und Außenpools,<br />
Schildkröten- und Seerosenteich<br />
sowie Palmen- und Rosengarten.<br />
Nicht gerade unauffällig. Sie ist<br />
einer der größten Anziehungspunkte<br />
der Stadt, die Kaiserin Sisi einst so<br />
liebte.Doch Sisis Zeiten sind vorbei.<br />
Von wegen verstaubt<br />
Der Kubus aus Stahl und Glas, der<br />
sich gegenüber vom Jugendstilbau<br />
des Kurhauses erhebt, ist das augenfälligste<br />
Zeichen für Merans Imagewechsel<br />
vom inWürde gealtertem<br />
Kurort zur Lifestyle-Destination an<br />
der Südseite der Alpen. Seit 1855 ist<br />
Meran Kurort; seit 1966 wird das<br />
Thermalwasser vomVigiljoch gefördert,<br />
dessen therapeutischeWirkung<br />
dank Radon und Mineralsalzen als<br />
erwiesen gilt. Der Erholungsfaktor<br />
bedeutet bis heute handfestes Kapital.<br />
Der prominente Bozener Architekt<br />
und Designer Matteo Thun wurde<br />
mit der Gestaltung des Interieurs<br />
der neuen Therme beauftragt.<br />
Südtiroler Kernkompetenzen wie<br />
Kochkunst –inMeran und Umgebung<br />
leuchten fünf Michelin-Sterne–<br />
und Weinbau sowiedreihundert<br />
Sonnentage im Jahr waren nicht unbeteiligt<br />
daran, Meranzuneuer Blüte<br />
zu verhelfen. Eine noch wichtigere<br />
Rolle spielen die umtriebigen Söhne<br />
und Töchter der Stadt. Sie gehen<br />
nicht nur in die Welt hinaus,sie kehren<br />
auch zurück und bringen Ideen<br />
mit –und neue Freunde.<br />
Der 1975 in Meran geborene<br />
Designer Harry Thaler zum Beispiel<br />
lebte acht JahreinLondon. Als er zurückkam,<br />
entwickelte er mit Handwerkernaus<br />
der Region die Designlinie<br />
„Pur Manufactur“ und gestaltete<br />
das Geschäft „Pur Südtirol“, in dem<br />
regionale Erzeugnisse verkauft werden.<br />
Dann richtete er einem Freund<br />
das Ferienhaus ein: Tyler Brûlé,<br />
VonSisi bis zum<br />
Design-Guru<br />
Meran ist in Würde gealtert und als Lifestyle-Ziel<br />
mit moderner Therme wieder auferstanden<br />
Von Stefanie Bisping<br />
Regionale Erzeugnisse werden inMeran vermarktet.<br />
1968 in Kanada geborener Publizist,<br />
Designer und Herausgeber der Zeitschrift<br />
„Monocle“. Vom ersten Moment<br />
an hatte Meran esihm angetan.<br />
„Es ist nicht überlaufen und<br />
noch immer sehr authentisch. Meransitzt<br />
wie ein Balkon am Rand der<br />
Alpen, hat noch immer einen Hauch<br />
kaiserlicher Atmosphäre und ist in<br />
nichts austauschbar.Man findet hier<br />
nicht die üblichen Geschäfte, die es<br />
überall gibt.“ Dazu hat Brûlé selbst<br />
beigetragen: Er eröffnete –nach Tokio,Los<br />
Angeles und London –einen<br />
seiner „Monocle“-Design-Läden in<br />
der 40000-Einwohner-Stadt.<br />
Claudia Meister, die das Hotel<br />
Irma in vierter Generation führt,<br />
kennt das „Meran-Phänomen“.<br />
„Meine Schulfreunde haben anderswo<br />
studiert und gearbeitet, aber alle<br />
sind zurückgekommen“, erzählt die<br />
Sommelière und Mutter von vier<br />
Töchtern. Sie selbst absolvierte die<br />
Hotelfachschule, nachdem sie zunächst<br />
ein Wirtschafts- und Rechtsstudium<br />
begonnen hatte.2009 übernahm<br />
sie das „Irma“. Das Hotel hat<br />
sich mit Park,Frei- und Meerwasserbad,<br />
Rosen- und Kräutergarten, Spa-<br />
Landschaft und siebzig Zimmern<br />
um Lichtjahre von der Pension mit<br />
zwanzig Betten und Gemeinschaftsbad<br />
entfernt, die ihre Urgroßmutter<br />
Irma 1924 eröffnete.<br />
Adliges Ambiente<br />
Als Irma Meister ins Gastgewerbe<br />
einstieg, war Merandank aristokratischer<br />
Gäste wie Kaiserin Elisabeth –<br />
gleich fünfmal kam die Sisi und blieb<br />
schon beim ersten Mal 1870 fast<br />
neun Monate –längst ein touristischer<br />
Hotspot. Die adligen, oft lungenkranken<br />
Besucher logierten in<br />
eigenen Villen oder in Sanatorien.<br />
Die350 eleganten Jugendstil-Bauten<br />
im Villenviertel erzählen noch von<br />
dieser Ära. Auch diesem architektonischen<br />
Erbe verdankt die Stadt die<br />
Atmosphäre, die Design-Guru Tyler<br />
Brûlé den Kopf verdrehte.110 Mammut-Bäume<br />
und Hunderte von Himalaya-Zedern<br />
haben aus den frühen<br />
Tagen überdauert. Dass die Exoten<br />
hier prächtig gedeihen, verdanken<br />
sie einemmilden Mikroklima.<br />
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B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Reise<br />
Von Frauke Hinrichsen<br />
Sie stehen ihm gut, die tiefhängenden<br />
dunklen Wolken, lassen<br />
ihn wild und gefährlich<br />
aussehen. Nicht ganz zu Unrecht,<br />
denn Irlands höchster Gipfel<br />
Carrauntoohil wird mit seinen gut<br />
eintausend Höhenmetern gern unterschätzt.„Wanderer<br />
kommen vom<br />
Wegabund verlaufen sich, wenn die<br />
Sicht ganz plötzlich schlecht wird“,<br />
sagt Piaras Kelly. Der Wanderführer<br />
arbeitet auch in der Bergrettung.„Einige<br />
Male im Jahr müssen wir ausrücken.“<br />
Irland: Grüne Insel mit Kühen,<br />
Schafen, Weideflächen und<br />
Steilküsten,das weiß jeder. Auch Star<br />
Wars-Fans kennen viel vondieser Insel<br />
–wahrscheinlich ohne es zu wissen.<br />
Denn hier wurden viele Szenen<br />
aus „Der letzte Jedi“ gedreht.<br />
Abseits des Bilderbuchs<br />
Daran denke ich kurz, als Piaras uns<br />
auf einem SchotterweganSchafherden<br />
vorbei führt. Ichsollte ein Irland<br />
kennenlernen, das nicht unbedingt<br />
dem gängigen Bilderbuch entspricht,<br />
aber trotzdem mit Schönheit<br />
prahlen könnte.<br />
Der Carrauntoohil steht auf Privatland<br />
vonFarmern, bis vorwenigen<br />
Jahren warder Berg noch eineArt Geheimtipp.Heutegibt<br />
es auch ein paar<br />
Wanderpfade.Der Guide verlässt den<br />
Wegund beginnt, an den Felsen hinaufzuklettern.<br />
Es ist sein Lieblingswegnach<br />
oben. AufHänden undFüßen<br />
folgen wir ihm. Mein Kopf muss<br />
erst noch mit der neuen Umgebung<br />
klarkommen. Ichstaune, wie schnell<br />
wir aus der Großstadt in die irische<br />
Natur eingetaucht sind. Zwei Stunden<br />
dauert der Flug von Berlin nach<br />
KerryimSüdwesten Irlands,zum Basislager<br />
in derKleinstadt Killorglin ist<br />
es eine halbe Stunde Fahrtvom Kerry<br />
Airport. Und jetzt lernen wir schon<br />
den Reeks District kennen.<br />
„King Puck“ ist das Wahrzeichen von Killorglin, ihm ist eine Festwoche im August gewidmet.<br />
Einige Höhenmeter weiter liegt<br />
Irlands höchster See vor uns. Er<br />
glänzt tiefblau, als der Himmel ein<br />
paar Sonnenstrahlen hindurchlässt.<br />
Im Moos am Ufer liegen Knochen.<br />
„Schafe sind wirklich nicht sehr<br />
schlau“, sagt Piaras Kelly. „Sie merken<br />
nicht, dass das Gelände immer<br />
steiler wird, und irgendwann stehen<br />
sie auf einem Felsvorsprung, von<br />
demeskein Zurück gibt.“<br />
Lomi-Lomi in Killorglin<br />
Irlandbesuch mit neuen Eindrücken: Schafsknochen, Bergseen und ein Aloha House<br />
In Serpentinen stapfen wir die<br />
restlichen Höhenmeter hinauf in<br />
eine Nebelwand hinein. Als sie kurz<br />
aufreißt, können wir die benachbarten<br />
rauen Bergketten sehen.<br />
Kaum haben wir das Gipfelkreuz erreicht,<br />
peitschen uns Wind und Regen<br />
so, dass wir sofort wieder mit<br />
dem Abstieg beginnen. Als unser<br />
Guide endlich seine Regenhose anzieht,<br />
hört es auf zu gießen. „So<br />
muss es sein“, sagt er lachend. Der<br />
neu geschaffene Reeks District ist<br />
noch relativ unbekannt unter Irland-Besuchern.<br />
Viele Touristen fahren immer<br />
noch direkt vomFlughafen über die<br />
touristisch sehr erschlossene Stadt<br />
Killarney zur Panoramaküstenstraße.<br />
Aber auch die Ortschaft Killorglin<br />
liegt am Rand des „Ring of Kerry“.<br />
Und esgibt einige Gründe, die-<br />
IMAGO/ROBERTHARDING<br />
se weniger überlaufene Kleinstadt<br />
zu entdecken. Gemächlich fließt<br />
der klare Laune River durch das<br />
kleine Städtchen. Direkt am Wasser<br />
liegt Louise McEvoys Aloha House.<br />
Es ist das spirituelle Herz des Städtchens,<br />
das den Gast mit hellem<br />
Licht und freundlicher Atmosphäre<br />
willkommen heißt. In einer<br />
4000-Seelen-Kleinstadt erwartet<br />
man nicht unbedingt das irische<br />
Zentrum der Lomi-Lomi-Massage,<br />
doch genau diese hawaiianische<br />
Heilmassage ist die Leidenschaft<br />
von Louise McEvoy. Gäste können<br />
sich von ihr ausbilden lassen oder<br />
einfach genießen. Ein Heilzentrum<br />
will sie hier in Killorglin zusammen<br />
mit ihrem Mann und lokalen Therapeuten<br />
und Heilernaufbauen. Auch<br />
Yoga, Atemyoga und Areal Yoga stehen<br />
im wöchentlichen Kursplan.<br />
Tapas im Kirchengebäude<br />
Geraldine Ahern bietet Klangreisen<br />
an. Intuitiv erzeugt sie Klänge auf<br />
und mit verschieden großen Gefäßen.<br />
Schwer zu beschreiben ist das<br />
durchaus wohlige Gefühl, wenn sie<br />
die schwingende Klangschale auf<br />
dem Bauch der am Boden liegenden<br />
Mitreisenden abstellt. Auch Gruppen-Retreats<br />
oder individuelle Auszeiten<br />
sind möglich. Werlieber raus<br />
möchte, kann Fahrrad, Kajak oder<br />
Stand-up-Paddelbrett mieten, um<br />
die raue Landschaft zu erkunden.<br />
Surfen und Reiten am Strand gibt es<br />
in derBucht vonDingle.<br />
Natürlich lässt sich rund um<br />
Killorglin gut Fisch essen, ein besonderes<br />
Erlebnis ist aber ein<br />
Abendessen in der Tapasbar Sol y<br />
SombraimGebäude einer ehemaligen<br />
Kirche. Neben den Tapas-Kreationen<br />
lässt sich hier das lokale<br />
Craftbier probieren. Barfrau Katies<br />
Leidenschaft ist Whiskey. Geduldig<br />
erklärt sie Unterschiede zwischen<br />
Destillerien und Fässern und gibt<br />
Tipps, was zu Hause Freude machen<br />
könnte. Cheers!<br />
Diese Reise wurde unterstützt von<br />
Reeks District.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.ireland.com/de<br />
killorglinringofkerry.com<br />
www.aerlingus.com<br />
www.ryanair.com/de<br />
rügen<br />
mecklenburgische seenplatte<br />
oberbayern<br />
italien<br />
05. –15. MaiBinz Haus Edelweiß<br />
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NUMMER 102 •04./05. MAI 2019<br />
SEITE B3<br />
ERHOLUNG UND SPASS IN DEN BERGEN<br />
Südtirol istmehrals Speckund Gewürztraminer –ein Paradies für die ganzeFamilie<br />
Einfach mal raus. Frische Bergluft und ein Blick übers Wasser.Was will man mehr? FAMILIENHOTEL SÜDTIROL AKTIV &FAMILIENHOTEL ADLERNEST (2) Hotels wie das Adlernest bieten viel für Kinder.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation<br />
hat kürzlich empfohlen, was Eltern<br />
eigentlich längst wissen sollten –<br />
dass Kinder nicht dazu da sind, sie vor<br />
dem Bildschirm zu parken, sondern,<br />
dass sie etwas erleben und erkunden<br />
wollen, dass sie herumtollen und toben<br />
wollen. Aber sie machen das nicht<br />
nur gern, es ist auch ein entscheidender<br />
Baustein beim Heranwachsen, um<br />
später gesund zu bleiben und nicht zu<br />
dick zu werden. Freilich gilt es, diese<br />
Ratschläge tagtäglich zu berücksichtigen<br />
–imUrlaub jedoch fällt es oftmals<br />
leichter. Vor allem dann, wenn man mit<br />
der Familie in eine Region reist, die es<br />
den Eltern erleichtert, die Kleinen aktiv<br />
auf Trab zu halten. Am besten an der<br />
frischen Luft, idealerweise noch mit Tieren<br />
und an Orten, an denen die Kinder<br />
etwas Neues entdecken können.<br />
Dass Südtirol, das Land mit seinen<br />
Bergen und Seen, dem angenehmen<br />
Klima, den jährlich 300 Sonnentagen,<br />
dem traditionell hergestellten guten Essen<br />
und dem feinen Wein für Urlaub mit<br />
Kindern ideal ist, wussten viele Familien<br />
schon in den 60er-Jahren, als sie mit<br />
dem VW-Käfer über den Brenner tuckerten,<br />
um dann im Süden zu campen.<br />
Inzwischen sind die Ansprüche an<br />
Komfort, kindgerechte Unterhaltung und<br />
Wellness für die Eltern höher geworden.<br />
Darauf haben Hoteliers in Südtirol reagiert<br />
–schon vor mehr als 20 Jahren<br />
schlossen sich 25 familiengeführte Hotels<br />
zusammen, umals „Familienhotels<br />
Südtirol“ (www.familienhotels.com) den<br />
Kindern Abenteuer, Spiel und Spaß und<br />
den Eltern auch mal ein paar erholsame<br />
Auszeiten zu gönnen. Seither verfeinerten<br />
sie ihre Angebote immer wieder und<br />
bauten diese aus. Alle 25 Familienhotels<br />
entsprechen als „kinderfreundliche<br />
Häuser“ den Kriterien des deutschen<br />
Kinderschutzbundes und sind von TÜV<br />
Nord geprüft. Auch wenn es Einzelhäuser<br />
sind, folgen sie allen denselben<br />
Qualitätsversprechen: Großzügige Familienunterkünfte<br />
mit einer altersgerechten<br />
Grundausstattung, kostenloser<br />
Verleih von Buggys, Rückentragen und<br />
Kinderwagen, Kinderbetreuung durch<br />
ausgebildetes Personal, verkehrsfreie<br />
Wiesen und attraktive Spielplätze direkt<br />
am Haus. Bei den Mahlzeiten werden<br />
die Kinder als erstes bedient, und das<br />
Essen auf den Buffets befindet sich natürlich<br />
auf Augenhöhe der Kleinen.<br />
Im Zentrum steht immer die Natur –<br />
sei es bei der Gestaltung der Zimmer,<br />
der Auswahl des gesunden (regionalen)<br />
Essens oder auch bei den Programmen<br />
für die Kinder. Ausgebildete Betreuer<br />
erkunden mit den kleinen Gästen Wald,<br />
Wiesen und Felder in der Umgebung.<br />
Dabei können die Kinder auch selbst<br />
Picknick am Badesee<br />
IDM SÜDTIROL/ALEX FILZ<br />
kreativ werden, ihre motorischen Fähigkeiten<br />
vertiefen und zudem ganz, ganz<br />
viel lernen.<br />
Bei den Naturdetektiv-Camps von<br />
Anfang Juli bis Anfang September geht<br />
es für Sechs- bis Zwölfjährige um allerhand<br />
Wissenswertes aus der Natur.<br />
Im Hotel Adlernest zum Beispiel<br />
in Schnals bei Meran beantwortet die<br />
Kinderbetreuerin Fini gerne Fragen<br />
wie: „Warum tanzen die Bienen inder<br />
Luft?“ oder „Wie kommt der Honig ins<br />
Glas?“. Freilich kann Fini auch bestens<br />
erklären, wie Kühe gemolken werden<br />
und wie der gute Bergkäse hergestellt<br />
wird. Bei gutem Wetter ist Fini mit den<br />
Kleinen stets draußen unterwegs, absolviert<br />
mit ihnen beispielsweise einen<br />
Sinnes-Parcours, bei dem Auge, Ohr<br />
und Spürsinn gefragt sind, oder grillt<br />
Stockbrot am Lagerfeuer.<br />
Teenies, die Gäste im Hotel Adlernest<br />
sind, dürfen auch mal im Zelt übernachten,<br />
den Klettergarten „Ötzi Rope<br />
Park“ besuchen oder mit professioneller<br />
Begleitung über die Stromschnellen der<br />
Etsch fahren.<br />
Wenn es doch mal regnet, schauen<br />
die Adlernest-Kinderbetreuer mit den<br />
„Naturdetektiven“ im Schloss der Bergsteigerlegende<br />
Reinhold Messner vorbei<br />
–oder besuchen Ötzi, den Mann aus<br />
dem Eis, im Museum in Bozen. Gerade<br />
für Stadtkinder sind das nachhaltige Urlaubserinnerungen.<br />
In diesem Jahr haben die Familienhotels<br />
das Thema „Tarnen und Schleichen“<br />
in den Vordergrund gestellt –es<br />
geht dabei darum, dass Kinder lernen<br />
können, wie Spuren gelesen und<br />
scheue Tiere beobachtet werden und<br />
wie man selbst geheime Verstecke<br />
bauen kann. Gemeinsam mit den Eltern<br />
können sich Kinder nach erfolgreichem<br />
Tarnen auf Wanderschaft begeben –<br />
auf einem der vielen familienfreundlichen<br />
Wanderwegen Südtirols. Diese<br />
führen nicht selten zu einem schönen<br />
Badesee –zum Beispiel zum Kalterer<br />
See, zum Wolfsgrubner See oder zum<br />
Reschensee. (peb.)<br />
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Die Freizeitangebote variieren je Hotel.<br />
Tolle Familien- und Aktivangebote für den Sommerurlaub:<br />
www.ahorn-hotels.de
B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Reise<br />
NACHRICHTEN<br />
Neue Flugverbindung<br />
ab Herbst 2019<br />
DieLufthansa Group erweitertihr<br />
touristisches Langstreckenangebot<br />
und hebt am 28.Oktober 2019 für<br />
ihren ersten Non-Stop-Flug von<br />
Frankfurtnach Barbados ab.Mit<br />
dem neuen Winterflugplan startet<br />
der Hinflug um 10 Uhrund landet<br />
um 14.45 UhrOrtszeit. Somit können<br />
Passagierebereits den ersten<br />
TagamStrand genießen. (kk)<br />
Auf den Spuren der<br />
Alliierten-Befreiung<br />
ZurBefreiung Europas durch die<br />
Alliierten vor75Jahren entsteht ein<br />
Weitwanderweg: Entlang der bestehenden<br />
Liberation Route Europe<br />
führtein Wanderpfad ab dem kommenden<br />
Jahr vonLondon über<br />
Frankreich, Belgien und die Niederlande<br />
nach Berlin. DieEröffnung ist<br />
für Mai2020 geplant. Entlang des<br />
3000 Kilometer langen Weges stehen<br />
Vektoren, die der Architekt<br />
Daniel Libeskind entworfen hat und<br />
die wichtigeOrteaus der letzten<br />
Phase des Kriegs markieren. (kk)<br />
Die Einsamkeit<br />
Lapplands genießen<br />
Lappland: Im Winter ist es stockfinster<br />
und im Sommer regnet es.<br />
Welch ein Glück, dass sich diese<br />
Vorurteile hartnäckig halten, denn<br />
so können Lappland-Reisende die<br />
Weite des Landes ungetrübt von<br />
Massenandrang genießen. Die<strong>Berliner</strong><br />
Autorin BarbaraSchaefer<br />
reiste viele Wochen kreuz und quer<br />
durch Lappland, zumeist nördlich<br />
des Polarkreises.Sie nahmanHundeschlittenrennen<br />
teilund zockelte<br />
mit Rentierschlitten durch die Winterwelt,<br />
um die Legenden der<br />
Samen und ihreProbleme in<br />
modernen Zeiten besser zu verstehen<br />
–herausgekommen ist ein<br />
Lesebuch, das den Winter angenehm<br />
verlängert(Picus Verlag,<br />
132 Seiten, 15 Euro).<br />
Tsavo ist der größte Nationalpark in Kenia.<br />
Nach dem Staubbad ist der Dickhäuter rot. CHRISTIANE FLECHTNER (3) Der Großteil der Elefanten lebt hier.<br />
VonChristiane Flechtner<br />
Stolz blickt Christine Mwende<br />
über die Weite der kenianischen<br />
Savanne. Bis zum Horizont<br />
bildet der rote Sand<br />
einen kräftigen Kontrast zum trokkenen<br />
gelben Gras. Dort hinten<br />
wandert eine Herde Elefanten in<br />
Richtung Süden. Sie hebt ihr Fernglas<br />
und beobachtet die kleine<br />
Gruppe, bestehend aus der Leitkuh,<br />
weiteren erwachsenen Elefanten<br />
und einigen Jungtieren.<br />
„Das hier, das gilt es zu schützen.<br />
DasLand und mit ihm alle Tiere,<br />
die hier leben“, sagt sie und ihr<br />
Blick löst sich von den grauen Riesen.<br />
Die 26-Jährige, die seit drei<br />
Jahren als Rangerin im Tsavo-East-<br />
Nationalpark arbeitet, weiß, wovon<br />
sie redet: Denn vor allem die Elefanten<br />
sind durch Elfenbein-Wilderei,<br />
den Verlust ihres Lebensraums<br />
und häufige Konflikte mit Menschen<br />
stark bedroht.<br />
Menschen verdrängen Natur<br />
Kenia ist eines der Länder mit dem<br />
größten Bevölkerungswachstum.<br />
Mittlerweile leben mehr als 50 Millionen<br />
Menschen im zentralafrikanischen<br />
Land, und in den nächsten<br />
25 Jahren soll sich die Zahl der Menschen<br />
noch verdoppeln. Dörfer und<br />
kleine Städte haben sich bis an die<br />
äußeren Grenzen des Tsavo-East-<br />
Die roten Elefanten von Tsavo<br />
In Kenias größtem Nationalpark gibt es noch „Big Tusker“ mit Stoßzähnen bis zum Boden<br />
Nationalparks ausgebreitet. Als<br />
größter Nationalparkdes Landes gehört<br />
erzuden TopFive der touristischen<br />
Highlights und wird pro Jahr<br />
vonmehr als 1,2 Millionen Touristen<br />
aus aller Welt besucht.<br />
Fast die halbe Elefantenpopulation<br />
Kenias –nämlich 12850 der rund<br />
30 000 Afrikanischen Elefanten, die<br />
es in ganz Kenia gibt –lebt hier.Und<br />
Touristen aus aller Welt zieht es hierher,<br />
damit sie die hier einzigartigen<br />
„roten Elefanten von Tsavo“ zu Gesicht<br />
bekommen. Diese verdanken<br />
ihre kräftige Farbe der dunkelroten<br />
Erde des Nationalparks,denn sie pudern<br />
sich damit bei Staubbädern<br />
oder Schlammbädern von oben bis<br />
untenein.<br />
Um die sanften Riesen vor Elfenbein-Wilderei<br />
zu schützen, aber<br />
auch um gegen die Fallenjagd für<br />
Wildfleisch und das Eindringen der<br />
Bevölkerung in die Nationalparks<br />
vorzugehen, hat der Internationale<br />
Tierschutz-Fonds IFAW gemeinsam<br />
mit der kenianischen Naturschutzbehörde<br />
Kenya Wildlife Service<br />
(KWS) das Pilotprojekt „tenBoma“<br />
ins Leben gerufen.<br />
Staatliche und lokale Wildhüter<br />
werden speziell geschult, um Wilderer-Angriffe<br />
besser vorauszusagen,<br />
gezielter darauf reagieren und die<br />
Tiere sowie die lokale Bevölkerung<br />
besser schützen zu können. Dasnotwendige<br />
Equipment wie Motorräder,<br />
GPS-Geräte, Laptops und Ferngläser<br />
kommt von der TUI Care<br />
Foundation, die seit 2011 weltweit<br />
Projekte initiiertund unterstützt, um<br />
Natur und Umwelt zu schützen und<br />
jungen Menschen Zukunftsperspektiven<br />
zu geben. Die gemeinnützige<br />
Stiftung unterstützt „tenBoma“ seit<br />
2017 und hat damit die Ausbildung<br />
weiterer 25 Ranger, die die Tiere<br />
schützen, ermöglicht.<br />
Hier kommt Purity Lakara ins<br />
Spiel: Sieist eine voninsgesamt acht<br />
Frauen, die im Team Lioness als<br />
Wildlife Ranger für die Communities<br />
arbeiten. Die 23-Jährige ist eine<br />
Kämpferin, eine wahreLöwin, wenn<br />
es um den Schutz der Wildtieregeht:<br />
„Wir erklären den Menschen in den<br />
angrenzenden Dörfern die Wichtigkeit<br />
der Elefanten und anderenWildtiere,<br />
denn sie gehören zuunserem<br />
Land. Und wer einen Löwen tötet,<br />
der tötet unsere Zukunft.“<br />
130 Ranger des KWS sowie aus<br />
der lokalen Bevölkerung rekrutierte<br />
Wildhüter wurden seit Startdes Projektes<br />
im Jahr 2014 im Tsavo-Schutzgebiet<br />
intensiv geschult, um besser<br />
gegen die Wildtier-Kriminalität vorzugehen.<br />
„Mit großem Erfolg“, freuen<br />
sich die Rangerinnen. „Wir verzeichnen<br />
einen Rückgang der Wildereivon<br />
83 Prozent.“<br />
DesWeiteren steht der Schutz der<br />
letzten „Big Tusker“auf dem Programm.<br />
Die Elefanten mit extrem<br />
langen Stoßzähnen, die bis auf den<br />
Boden reichen, sind selten geworden.<br />
Schließlich ist die Wilderei von<br />
Elfenbein nach wie vorgroß. Zu verlockend<br />
ist das große Geld für das<br />
„weiße Gold“.<br />
Wirtschaftsfaktor Tierwelt<br />
Zehn „Big Tusker“ wandern noch<br />
heute durch die Savanne und sind<br />
die Hauptattraktion für die Touristen.<br />
Dida gehört dazu. Die etwa<br />
55 Jahre alte Elefantenkuh ist eine<br />
der letzten lebenden Elefantenlegenden,<br />
Wilderer sind der Matriarchin<br />
ständig auf den Fersen. DieElefanten<br />
durchstreifen in großen Herden<br />
den Park,und für viele Besucher<br />
ist es ein außergewöhnliches Gefühl,<br />
den majestätischen Tieren gegenüber<br />
zu stehen. Sie sind als Touristenmagnet<br />
eine wichtige Ressource<br />
für den Wohlstand und die Weiterentwicklung<br />
des Landes.<br />
Die Hoffnung der Kenianer ist<br />
groß. „Deshalb ziehen hier alle an einen<br />
Strang, damit die Wildnis Kenias<br />
erhalten bleibt und Menschen aus<br />
fernen Ländern unsere einzigartige<br />
Tierwelt auch weiterhin bewunden<br />
können“, fügt Purity Lakara abschließend<br />
hinzu.<br />
Mehr Informationen:<br />
www.tuicarefoundation.com<br />
www.ifaw.org<br />
www.magicalkenya.com<br />
REISE &FREIHEIT<br />
Koffer weg!<br />
Was tun?<br />
Klaus Kronsbein<br />
Reiseredakteur,<br />
Teamleiter Service<br />
Esist immer wieder schön, wenn<br />
man nach dem Flug am Gepäckband<br />
steht und seinen Koffer langsam<br />
herankommen sieht. Nurzugut<br />
ist mir aber auch das mulmige Gefühl<br />
bekannt, wenn alle anderen<br />
Passagiere ihre Koffer schon haben<br />
und ich allein aufweiter Flur stehe.<br />
Obwohl sich die Technik an Flughäfen<br />
kontinuierlich verbessert,<br />
müssen sich Passagiereimmer noch<br />
Sorgen um ihr aufgegebenes Gepäck<br />
machen. Einer aktuellen Studie des<br />
IT-Airline-Dienstleisters Sita zufolge<br />
wurden im vergangenen Jahr im<br />
weltweiten Luftverkehr exakt 5,69<br />
Gepäckstücke pro 1000 Passagiere<br />
gestohlen, starkbeschädigt oder mit<br />
deutlicherVerspätung ausgehändigt.<br />
Das ist ja gar nicht so viel? Naja.<br />
Von den insgesamt 4,27 Milliarden<br />
Gepäckstücken, die 2018 befördert<br />
wurden, waren demnach also<br />
24,8 Millionen Koffer betroffen. Wo<br />
sind die hin? Die gute Nachricht:<br />
77 Prozent kamen verspätet an, nur<br />
jeder zwanzigste blieb verschwunden.<br />
18 Prozent der Gepäckstücke<br />
wurden beschädigt. Das höchste Risiko<br />
,dass ihr Gepäck verschwindet,<br />
tragen Fluggäste in Europa:2018 waren<br />
im Durchschnitt 7,29 Gepäckstückepro<br />
1000 Passagierebetroffen.<br />
Grund dafür sind die vielen Umsteigeverbindungen<br />
an unseren Flughäfen.<br />
Für NordamerikalagendieWerte<br />
bei 2,85, für Asien bei einem neuen<br />
Positiv-Höchstwert von1,77Koffern.<br />
Wastun –nach dem Schock am<br />
Gepäckband? Melden Sie sofort am<br />
Flughafen den Verlust IhresGepäckstückes.<br />
Sie brauchen IhrTicket, damit<br />
das Personal nachvollziehen<br />
kann, welche Route Sie geflogen<br />
sind. Außerdem befindet sich auf<br />
dem Ticket eine Registrierungsnummer<br />
für IhrGepäck(Aufkleber).<br />
Im Anschluss müssen Sie eine<br />
Adresse angeben, an die Ihr Gepäck<br />
geliefert werden soll –zum Beispiel<br />
die Adresse Ihres Hotels. Auch eine<br />
Telefonnummer ist nützlich, falls es<br />
Nachfragen gibt. Ist Ihr Koffer verschlossen,<br />
werden Sie wahrscheinlich<br />
nach den Schlüsseln oder der<br />
Kombination gefragt (keine Sorge,<br />
das sind Bestimmungen des Zolls).<br />
Dann erhalten Sie eine Referenznummer.<br />
Ihr Koffer wird kostenfrei<br />
bis vordie Haustür geliefert.Wenn er<br />
denn wiedergefunden wird...<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B5<br />
· ·<br />
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Karriere<br />
Azubis fühlen<br />
sich häufig<br />
gemobbt<br />
Folgen sind für junge Leute<br />
besonders gravierend<br />
Von Maik Heitmann<br />
Dem „Mobbingreport“ der Bundesanstalt<br />
für Arbeitsschutz<br />
und Arbeitsmedizin zufolge sind<br />
Auszubildende die Personengruppe,<br />
die in der Arbeit am häufigsten Opfer<br />
solcher Schikanen wird. Betroffene<br />
Auszubildende klagen über psychische<br />
und körperliche Beeinträchtigungen<br />
wie Weinkrämpfe, Übelkeit<br />
und Erbrechen oder Schlaflosigkeit<br />
und wissen nicht, wie sie sich gegen<br />
die Täter –vor allem Kollegen und<br />
andere Auszubildende, aber auch<br />
Vorgesetzte –wehren können. Viele<br />
fühlen sich gleichzeitig hin- und hergerissen<br />
zwischen dem Wunsch, die<br />
Ausbildung ganz abzubrechen, und<br />
der Angst, danach keine Ausbildungsstelle<br />
mehr zu bekommen.<br />
Mobbing und Ausnutzung sind<br />
zwar auch im Erwachsenenalter ein<br />
Problem, können aber bei Jugendlichen<br />
noch schlimmere Konsequenzen<br />
haben. Der Zusammenhang<br />
zwischen Mobbing im Jugendalter<br />
und der Entwicklung von psychischen<br />
Erkrankungen wie Depressionen,<br />
Angst- und Beziehungsstörungen,<br />
Alkohol- und Drogenabhängigkeit<br />
ist wissenschaftlich belegt. Zudem<br />
gehen Experten aus der Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie davon aus,<br />
dass etwa 20 Prozent aller Suizide bei<br />
Jugendlichen eine direkte oder indirekte<br />
Folge von Mobbing in Schule<br />
oder Ausbildung sind. EinGrund dafür<br />
ist, dass sich im Jugendalter<br />
Selbstvertrauen und Identität erst<br />
langsam entwickeln müssen. Jugendliche<br />
reagieren sensibler auf<br />
Einwirkungen aus ihrem Umfeld<br />
und sind häufig beeinflussbarer als<br />
Erwachsene.NegativeEreignissewie<br />
Mobbing und Ausnutzung in der<br />
Ausbildung haben daher „prägenden<br />
Charakter“. So können Jugendliche,<br />
deren erste Erfahrungen in der<br />
Arbeitswelt vorwiegend negativ sind,<br />
anschließend große Schwierigkeiten<br />
haben, wieder dorthin zurückzukehrenund<br />
sich dortzurechtzufinden.<br />
Damit es nicht so weit kommt,<br />
sollte sich ein betroffener Jugendlicher<br />
möglichst bald an eine Vertrauensperson<br />
im Betrieb wenden –<br />
zum Beispiel an den Vorgesetzten<br />
oder einen vertrauten Kollegen oder,<br />
falls diese selbst die Täter sind, an<br />
den Betriebsrat oder in größeren Betrieben<br />
an die Jugendvertretung. Daneben<br />
bieten auch betriebsexterne<br />
Ansprechpartner wie Online-Foren,<br />
psychologische Beratungsstellen,<br />
Krankenkassen, die Arbeitsagentur,<br />
Gewerkschaften und die Ausbildungsberatung<br />
der zuständigen<br />
Kammer Information und Hilfe bei<br />
Mobbing und rechtlichen Ausbildungsangelegenheiten<br />
an. Zusammen<br />
kann dann überlegt werden, ob<br />
es sich wirklich umein unlösbares<br />
Problem oder um ein Missverständnis<br />
handelt, das mit einem Gespräch<br />
ausgeräumt werden kann. Verbessert<br />
sich die Situation trotzdem<br />
nicht, kann der Ausbildungsvertrag<br />
auch fristlos gekündigt oder von der<br />
Kammer aufgelöst werden.<br />
Mobbing hat viele Gesichter – oft sind<br />
Gleichaltrige die Täter.<br />
IMAGO/WESTEND61<br />
Den richtigen Beruffinden?<br />
Das ist für junge Leute oft<br />
alles andere als einfach.<br />
Es geht darum, Vorlieben<br />
und Neigungen auszuloten. Aber<br />
auch der Verdienst spielt eine große<br />
Rolle.Viele glauben, dass sie nur mit<br />
einem Studium ein gutes bis sehr gutesEinkommen<br />
erzielen können. Ein<br />
Trugschluss. Berufstätige, die eine<br />
Ausbildung durchlaufen haben, haben<br />
mitunter ebenso Top-Gehälter.<br />
Ein Überblick über die Spitzen-Monatsbruttogehälter:<br />
Fluglotsen: Sie gehören zu den Spitzenverdienernunter<br />
den Nicht-Akademikern:<br />
Fluglotsen sorgen vom<br />
Tower oder vom Kontrollzentrum<br />
aus für einen reibungslosen Ablauf<br />
des Luftverkehrs in ihrem Sektor.Sie<br />
kümmernsich darum, dass es genügend<br />
zeitliche und räumliche Abstände<br />
zwischen den Flugzeugen<br />
gibt, damit sie sich nicht behindern<br />
oder gar kollidieren. Ob für Start,<br />
Landung, Steig- oder Sinkflug -Fluglotsen<br />
geben den Flugzeugführern<br />
per Sprechfunk Anweisungen. Bewerber<br />
um einen Ausbildungsplatz<br />
müssen das Abitur haben und fließend<br />
Englisch sprechen. „Außerdem<br />
müssen sie verschiedene Eignungstests<br />
durchlaufen“, sagt Thomas Röser<br />
vom Deutschen Verband für Bildungs-<br />
und Berufsberatung. Fluglotsen<br />
können laut Bundesagentur für<br />
Arbeit (BA) von rund 6400 Euro bis<br />
8900 Euro verdienen.<br />
Zum Vergleich: Mediziner und<br />
Pharmazeuten erzielen nach Angaben<br />
von Vanessa Thalhammer von<br />
der BA ein Einkommen von im<br />
Durchschnitt 6196 Euro (West) und<br />
5700 Euro (Ost). Die Verdienste im<br />
technischen Ingenieurwesen betragen<br />
im Durchschnitt 6198 Euro<br />
(West) und 4661 Euro (Ost).<br />
Mechatroniker: Sie arbeiten beispielsweise<br />
im Fahrzeug-, Luft- oder<br />
Raumfahrzeugbau oder im Maschinen-<br />
und Anlagenbau: Mechatroniker<br />
haben vielfältige Aufgaben. Sie<br />
bauen Komponenten mechanischer,<br />
elektrischer oder elektronischer Art,<br />
fügen sie zu Systemen zusammen<br />
und programmieren oder installieren<br />
anschließend die nötige Steuersoftware.<br />
So entstehen Produktionsanlagen<br />
inder Industrie oder etwa<br />
Gut verdienen<br />
ohne Studium<br />
Werglaubt, dass nur mit einem Studium ein hohes<br />
Einkommen möglich ist, der irrt. Ein Überblick über die<br />
Top-Gehälter in nicht-akademischen Berufen<br />
Von Sabine Meuter<br />
Fluglotsen regeln im Tower den Luftverkehr.Ein Beruf mit viel Stress undVerantwortung –entsprechend gut wird er bezahlt. DPA (2)<br />
Berufsfeuerwehrleute haben einen gefährlichen, aber lukrativen Job.<br />
Spülmaschinen. Wer eine Ausbildung<br />
in diesem Beruf absolvieren<br />
möchte, muss keinen bestimmten<br />
Schulabschluss vorweisen können.<br />
Die meisten Firmen stellen laut BA<br />
junge Leute mit Realschulabschluss<br />
ein. Das Einstiegsgehalt von fertig<br />
ausgebildeten Industriemechanikernliegt<br />
bei etwa 3100 bis 3600 Euro.<br />
Es kann im Laufe der Berufsjahreauf<br />
bis zu 6000 Euro und mehr steigen,<br />
wie Johannes Wilbertsagt, Leiter des<br />
Instituts zur Berufswahl in Wetter an<br />
der Ruhr.<br />
Voraussetzung –und das gilt für<br />
alle Berufe mit oder ohne Studium –<br />
ist: lebenslanges Lernen. Das heißt,<br />
sich immer auf dem Laufenden halten,<br />
Weiterbildungen besuchen und<br />
offen für Neues sein.<br />
Bankkaufleute: Sie können je nach<br />
Arbeitgeber und Region bis zu<br />
5700 Euro verdienen. Das geht aus<br />
dem Entgeltatlas der BA hervor.<br />
Bankkaufleute beraten Kunden über<br />
Finanzprodukte und bearbeiten<br />
Aufträge.Rechtlich ist kein bestimmter<br />
Schulabschluss für die Ausbildung<br />
in einer Bank vorgesehen. Die<br />
meisten Geldinstitute stellen aber<br />
Bewerber mit Abitur ein.<br />
Handelsfachwirt:Vergleichsweise<br />
hohe Gehälter erzielen auch Handelsfachwirte.<br />
Sie planen und<br />
steuernGeschäftsprozesse –egal,ob<br />
im Ein- und Verkauf, im Marketing<br />
und Vertrieb, inder Logistik oder im<br />
Personalwesen. Voraussetzung für<br />
die Ausbildung, die in Kombination<br />
mit einer Ausbildung zum Einzelhandels-<br />
oder Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
erfolgt, ist in der Regel<br />
das Abitur. „Nach der dreijährigen<br />
Ausbildunghaben Handelsfachwirte<br />
gleich zwei Abschlüsse inder<br />
Tasche“, sagt Röser. Das durchschnittliche<br />
Einkommen von Handelsfachwirten<br />
liegt laut BA-Entgeltatlas<br />
bei5480 Euro.<br />
Zum Vergleich: Rechtswissenschaftler<br />
mit einem langjährigen Jura-Studium<br />
verdienen nach BA-Angaben<br />
zwischen rund 4900 (Ost) und<br />
5700 Euro (West).<br />
Maurer: Maurer stellennach der Vorgabe<br />
von Architekten Wände, Gewölbe<br />
und Stützen aus klein-, mittelund<br />
großformatigen Steinen her,<br />
aber auch Schornsteine. Daneben<br />
betonieren sie Fundamente und<br />
Decken. Wer eine Ausbildung anstrebt,<br />
muss keinen Schulabschluss<br />
haben. Arbeitgeber sehen aber gern<br />
mindestens einen Hauptschulabschluss.<br />
Maurer gehören ebenfalls<br />
zu den BesserverdienerninDeutschland:„Beientsprechender<br />
Weiterbildung<br />
zum Meister können sie je<br />
nach Region über 5000 Euro verdienen“,<br />
erklärtWilbert.<br />
Matse: Anforderungen analysieren,<br />
Software entwerfen, programmieren,<br />
testen –das sind die Kernaufgaben<br />
von Mathematisch-technischen<br />
Softwareentwicklern(Matse).<br />
Rechtlich ist für die Ausbildung kein<br />
bestimmter Schulabschluss vorgesehen,<br />
die meisten Betriebe stellen<br />
jedoch nach BA-Angaben junge<br />
Leute mit Abitur ein. Nach dem BA-<br />
Entgeltatlas kann das durchschnittliche<br />
Einkommen der Entwickler<br />
bei bis zu 5100 Euro liegen –das unterscheidet<br />
sich aber je nach Bundesland.<br />
Berufsfeuerwehr: Berufsfeuerwehrleute<br />
löschen nicht nur Brände. Sie<br />
bergen Verletzte, retten Menschen<br />
aus Notlagen oder neutralisieren<br />
ausgetretene Gefahrstoffe nach einem<br />
Unfall. Laut Entgeltatlas der BA<br />
liegt das monatliche Bruttoeinkommen<br />
von Berufsfeuerwehrleuten im<br />
Schnitt bei 4375 Euro.Jenach Region<br />
kann esaber auch höher sein –in<br />
Nordrhein-Westfalen etwa sind rund<br />
5200 Euro möglich. (dpa)<br />
Terminkalender<br />
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NACHRICHTEN<br />
Arbeitgeber müssen<br />
kontrollieren können<br />
DieArbeitszeit wirdheute zumeist<br />
über spezielle Softwaredigital<br />
erfasst. Darf jeder Arbeitgeber eine<br />
solche Zeiterfassung einführen? Wie<br />
sind hier die Regeln? „Teilweise<br />
müssen Arbeitgeber sogar eine<br />
Regelung ztreffen“, erklärtRoland<br />
Gross,Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
in Leipzig. Etwa, wenn Mindestlohntarife<br />
gelten. Für solche<br />
Betriebe ist vorgeschrieben, dass sie<br />
Beginn, Ende und Dauer der täglichen<br />
Arbeitszeit ihrer Angestellten<br />
aufzeichnen und aufbewahren,<br />
sodass die Einhaltung der Tarife<br />
überprüft werden kann. Grundsätzlich<br />
unterliege die Einführung einer<br />
Zeiterfassung dem Direktionsrecht<br />
des Arbeitgebers,sei aber mitbestimmungspflichtig,<br />
wenn es einen<br />
Betriebsrat gibt. (dpa)<br />
Freiraum auf der Arbeit für<br />
die Pflege eines Angehörigen<br />
Berufstätige haben unter bestimmten<br />
Bedigungen verschiedene Möglichkeiten,<br />
für die Pflege eines<br />
nahen Angehörigen ganz oderteilweise<br />
aus dem Jobauszusteigen. Es<br />
gibt die Pflegezeit, bei der die Arbeit<br />
bis zu sechs Monate ganz ruhen<br />
darf, die Familienpflegezeit für<br />
weniger Arbeitsstunden oder die<br />
Begleitung in der letzten Lebensphase<br />
für maximal drei Monate.Die<br />
verschiedenen Freistellungsmöglichkeiten<br />
lassen sich kombinieren,<br />
erklärtdie Deutsche Rheuma-Liga<br />
in ihrer Zeitschrift „Mobil“. (dpa)<br />
bundesgesundheitsministerium.de<br />
Immer auch<br />
Freizeit einplanen<br />
Eine Aufgabenliste kann Studierenden<br />
dabei helfen, ewiges Aufschieben<br />
zu bekämpfen. Sieaufzusetzen<br />
ist nicht besonders kompliziert.<br />
Neben allen Pflichten, die für die<br />
Hochschule erledigt werden müssen,<br />
sollten auf dieser To-do-Liste<br />
aber auch Freizeitaktivitäten festgehalten<br />
werden, rät die Zeitschrift<br />
„Unicum –Besser studieren“. In<br />
einem zweiten Schritt sollten Studierende<br />
alle Punkte streichen, von<br />
denen sie schon wissen, dass sie<br />
diese nicht ernsthaft machen werden.<br />
So bleiben die Aufgaben übrig,<br />
die wirklich erledigt werden müssen.<br />
Wasdavon zuerst in Angriff<br />
genommen wird, würfelt man am<br />
besten aus,empfiehlt die Zeitschrift.<br />
Dadurch vermeiden Studenten,<br />
dass sie zunächst nurdie schönen<br />
Dinge erledigenund<br />
anschließend keine Lust undEnergie<br />
mehr fürdie weniger erfreulichen<br />
Aufgaben haben. (dpa)<br />
Wer effizient sein will, darf seinen Tag nicht<br />
überfrachten.<br />
GETTYIMAGES/NORTONRSX
B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Karriere<br />
Manchmal reicht ein Smartphone, um sich selbstständig zumachen und Menschen mit fachlichem Rat unter dieArme zugreifen –ein Beispiel ist die internationale Hebammen-Hotline „Call aMidwife“.<br />
IMAGO/WESTEND61<br />
Die Welt ein bisschen besser machen<br />
Werdenden Müttern zur Seite stehen, Bauern in Konfliktregionen Ware abkaufen –sofunktionieren Social Start-ups<br />
VonAnja Schreiber<br />
Soziale oder ökologische Probleme<br />
lösen: Das ist das Ziel<br />
von Social Start-ups. Sie entwickeln<br />
nachhaltige Geschäftsideen<br />
und schaffen Jobs für<br />
Menschen, die etwas Sinnvolles tun<br />
wollen. Nicht selten erhalten sie mit<br />
ihrem Konzept, soziales Engagement<br />
und Unternehmertum zu verbinden,<br />
auch Preise.<br />
Von der Idee zum Geschäft<br />
Eines dieser Social Start-ups ist die<br />
Hebammen-Hotline „Call amidwife“.<br />
Beiihr gibt es Antworten auf alle<br />
Fragen vor und nach der Geburt ...<br />
unddas rund um die Uhr. „Mit unserer<br />
Beratung über das Internet bietenwir<br />
eine persönliche und medizinisch<br />
kompetente Unterstützung in<br />
verschiedenen Sprachen an. Zum<br />
Beispiel auf Englisch, Russisch, Türkisch,<br />
Spanisch, Polnisch und natürlich<br />
auch auf Deutsch“, berichtet die<br />
49-jährige Gründerin Sabine Kroh,<br />
die seit 30 Jahren als Hebamme in<br />
Berlin arbeitet.<br />
„Die Idee entstand, weil mich immer<br />
wieder Frauen ansprachen, ob<br />
ich mit meinem Hebammenwissen<br />
auch Frauen im Ausland helfen<br />
könnte“, erklärt Kroh. „Denn unser<br />
Hebammensystem in Deutschland<br />
ist trotz der Verschlechterungen in<br />
den letzten Jahren einmalig. Diese<br />
Hilfe gibt es in vielen Ländernnicht.“<br />
So gründete sie 2016 die Hotline.„Inzwischen<br />
sind wir 25 Hebammen.“<br />
Alle diese Beraterinnen sind freiberuflich<br />
tätig und stehen „Call amidwife“<br />
zu bestimmten Zeiten zur Verfügung.<br />
In denen sind sie dann telefonisch<br />
oder online erreichbar.<br />
Obwohl Kroh gar nicht aktiv<br />
nach neuen Mitstreiterinnen sucht,<br />
bekommt sie Bewerbungen und ist<br />
auf Expansionskurs. Nicht nur der<br />
Kreis der Anruferinnen wächst beständig,<br />
sondern auch die Zahl der<br />
Auszeichnungen.<br />
Salem El-Mogaddedi und Gernot<br />
Würtenberger, die <strong>Berliner</strong> Gründer<br />
des auf Krisengebiete spezialisierten<br />
Lebensmittelvertriebs „Conflictfood“,<br />
können sich ebenfalls über<br />
mehrereAuszeichnungen freuen. So<br />
sind sie seit 2017 ein „Ausgezeichneter<br />
Ort“ der Standortinitiative<br />
„Deutschland –Land der Ideen“. Dabei<br />
wollten die beiden anfangs gar<br />
kein Start-up gründen,sondernhatten<br />
eine ausschließlich humanitäre<br />
Motivation: „Unser Ziel war es, afghanischen<br />
Frauen den Rücken stärken,<br />
die sich vom Opiumanbau abgewendet<br />
haben, um Safran anzubauen“,<br />
so der 47-jährige <strong>Berliner</strong><br />
Salem El-Mogaddedi. So kauften die<br />
beiden den Frauen das Luxusgewürz<br />
ab,umdieses in Deutschland weiterzuverkaufen.<br />
Heute ist daraus ein<br />
Unternehmen geworden. „Unsere<br />
„Wir vertreiben nicht nur Produkte,sondern<br />
informieren über die Herkunftsgebiete,etwa<br />
durch Rezeptkarten oder Vorträge“<br />
Salem El-Mogaddedi, Mitbegründer von „Conflictfood“<br />
Arbeit hat nichts mit Charity und Almosen<br />
zu tun.“ Es geht um einen sozial<br />
verträglichen, direkten und fairenHandel.<br />
„Nach einem Stipendium vonSocial<br />
Impact Lab und zwei Preisen<br />
entschlossen wir uns 2016, unsere<br />
Jobs an den Nagel zu hängen. Seitdem<br />
sind wir Unternehmer“, so El-<br />
Mogaddedi, der jahrelang im Eventbereich<br />
arbeitete. Inzwischen verkauft<br />
Conflictfood neben Safran<br />
auch grünen Weizen aus Palästina<br />
sowie Teeaus Myanmar und unterstützt<br />
damit Bauern aus Konfliktregionen.<br />
„Wir vertreiben nicht nur<br />
Produkte,sonderninformieren auch<br />
über die Herkunftsgebiete,zum Beispiel<br />
durch Info- und Rezeptkarten<br />
sowie inVorträgen.“ Dasnächste Ziel<br />
der Gründer ist es, zwei Mitarbeiter<br />
einzustellen. Doch am wichtigsten<br />
ist ihnen der Sinn ihrer Arbeit: „Conflictfood<br />
ist unser Beitrag, die Welt<br />
ein kleinwenig besser zu machen.“<br />
Das inBerlin gegründete Social<br />
Impact Lab hat in den letzten zehn<br />
Jahren nicht nur„Callamidwife“ und<br />
Conflictfood gefördert, sondern<br />
knapp 600 Social Start-ups. „Unsere<br />
ideelle Stipendienförderung geschiehtdurchindividuellesCoaching,<br />
Mentoring und den Zugang zu relevanten<br />
Netzwerken“, berichtet<br />
Thorsten Jahnke vom Social Impact<br />
Lab. Esbegleitet Gründungen in ihrer<br />
Anfangsphase. Die Initiative vermittelt<br />
nicht nur relevantes Wissen,<br />
sondern steht den Gründern auch<br />
bei Verhandlungen mit Investoren<br />
zur Seite.<br />
Oft als Stiftung oder Verein<br />
„70 Prozent aller von uns geförderten<br />
Start-ups gibt es noch heute.<br />
Nicht alle sind allerdings Unternehmen<br />
geworden, manche sind Stiftungen<br />
oder Vereine, andere sowohl<br />
eine GmbH als auch ein Verein. Mitunter<br />
arbeitet ein Gründer auch<br />
ehrenamtlich“, erklärt Jahnke. IneinigenGebieten<br />
sind die Sozialunternehmen<br />
klassischen Start-ups sogar<br />
voraus: „Unsere Stipendiaten haben<br />
um die 500 Preise gewonnen. Außerdem<br />
ist es für Social Start-ups im Gegensatz<br />
zu andere Unternehmen<br />
kein Problem, Mitarbeiter zu finden<br />
... denn sie bieten eine sinnvolle Arbeit<br />
an!“<br />
Von Angelika Giorgis<br />
Imvergangenen Jahr unternahmen<br />
etwa 2,7 Millionen Deutsche eine<br />
Kreuzfahrt. Sie alle wollen während<br />
ihrer Reise gut, reichlich und vom<br />
Feinsten speisen. Auf der „Mein<br />
Schiff 1“ arbeiten dafür mehr als<br />
230 Köche in den Küchen der zwölf<br />
Restaurants.90TonnenWare, darunter<br />
80000 Eier, gehen für eine 14-tägige<br />
Tour mit an Bord. Frischware<br />
wird auch in den Häfen zugekauft.<br />
Mehr als 3000 erlesene Rezepte gibt<br />
es allein für das Hauptrestaurant Atlantik.<br />
Solche Dimensionen findet<br />
man selten an Land.<br />
Weil es schwierig ist, ausreichend<br />
Nachwuchs zu finden, entschloss<br />
sich sea chefs, ein Dienstleister für<br />
Reedereien, im Auftrag von TUI<br />
Cruises auf der Mein-Schiff-Flotte<br />
selbst Koch-Lehrlinge auszubilden.<br />
Das weltweit einmalige Projekt gilt<br />
für Schulabgänger ebenso wie für<br />
Quereinsteiger: Statt der üblichen<br />
drei Jahredauertdie Lehrenur zwei,<br />
denn gearbeitet wird anjedem Tag<br />
der Woche. Die jungen Leute schließen<br />
nach einem viermonatigen Einsatz<br />
ihretheoretische und praktische<br />
Ausbildung mit modularen Prüfungen<br />
ab.Zwischen den vier Einsätzen<br />
liegen jeweils zwei Monate Urlaub.<br />
André Rühlowkoordiniertfür sea<br />
chefs die Koch-Ausbildung auf den<br />
sieben Schiffen. Ziel ist ein international<br />
anerkannter Abschluss. Eine<br />
solche Lehre wird inÖsterreich auf<br />
dem zweiten Bildungsweg angeboten.<br />
Darum konnte zusammen mit<br />
dem Wirtschaftsförderungsinstitut<br />
Tirol ein Ausbildungs-Programm<br />
entwickelt werden. „Wir wollen die<br />
jungen Leute auch langfristig an uns<br />
binden und bieten nach der Lehre<br />
eine Weiterbildung in vier Modulen<br />
an, mit der man zum Sous Chef aufsteigen<br />
kann. Nach zwei weiteren<br />
Modulen ist sogar der Posten des<br />
Chefkochs drin“, so Rühlow.<br />
Kevin Herrmann aus Hamburg<br />
ging im März erstmals an Bord der<br />
„Mein Schiff 1“, die zwischen den<br />
Kochen lernen auf hoher See<br />
Die Berufsausbildung auf der „Mein-Schiff“-Flotte ist bisher weltweit einmalig. Schulabgänger sind ebenso willkommen wie Quereinsteiger<br />
Die Kochausbildung auf dem Schiff läuft anders als an Land.<br />
GETTYIMANOGES/WAVEBREAKMEDIA<br />
Kanarischen Inseln unterwegs war.<br />
Kevin hatte nach der Schule vomMilitärbis<br />
zum Verkäufer vieles ausprobiert,<br />
nichts passte.„Auf Youtube sah<br />
icheinen Film über die Koch-Ausbildung<br />
auf dem Meer.Das reizte mich.<br />
Auch der Zehn-Stunden-Tag und die<br />
Sieben-Tage-Woche schreckten<br />
mich nicht ab“, sagt der 24-jährige.<br />
Er findet das Leben an Bord spannend.<br />
Morgens um acht trifft er sich<br />
mit den anderen zum Frühstück. Danach<br />
beginnt der theoretische Unterricht.<br />
Ab 10.30 Uhr wird gearbeitet.<br />
Von13.30 bis 17 Uhr ist Pause.<br />
Anschließend haben die Lehrlinge<br />
eine Stunde praktische Ausbildung,<br />
ehe esbis 21.30 Uhr inder Küche<br />
weitergeht. Zwei Tage in der Woche<br />
sind „schulfrei“. „Ich fand in jedem<br />
Hafen bis zu drei Stunden Zeit, an<br />
Land zu gehen.“<br />
Der Schweizer Samuel Brunner<br />
ist sein Kochlehrer. „Wenn die Jugendlichen<br />
hierher kommen, wissen<br />
sie meist nicht, dass die Arbeit oft<br />
körperlich schwer ist und dass es gewisse<br />
Regeln an Bord gibt. So muss<br />
sich jeder Koch täglich rasieren.<br />
Auch eine Kopfbedeckung ist Pflicht.<br />
Aber nach einem Monat sind sie auf<br />
einem gutenWeg“, sagt er.Auf jedem<br />
Schiff gibt es einen Lehrer, der ausschließlich<br />
für die Ausbildung zuständig<br />
ist. Andre Rühlow berichtet,<br />
dass von den bisher 25 Azubis etwa<br />
jeder Fünfte nicht durchgehalten<br />
hat. An Land schmeißt jeder Zweite<br />
die Kochausbildung hin.<br />
Christian Sänger aus Potsdam<br />
kam am 14. Aprilaufs Schiff. Im März<br />
war er noch beim Recruiting-Day in<br />
Berlin. Dann ging alles recht schnell:<br />
Der 29-jährige absolvierte Sicherheitstrainings.<br />
Impfungen und Seetauglichkeit<br />
mussten nachgewiesen<br />
werden. Vorseinem Abitur lernte er<br />
in Panama Spanisch.„Ich liebe es die<br />
Welt zu sehen“, sagt der gelernte<br />
Kaufmann für Tourismus und Freizeit.<br />
„Ich koche auch gern.“ Dass er<br />
nicht seekrank wird, weiß er schon,<br />
denn er besitzt denSportbootführerschein<br />
Binnen undSee.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B7<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Karriere<br />
Bartverbot nur<br />
in speziellen<br />
Fällen<br />
Persönlichkeitsrecht geht vor<br />
Arbeitgeberinteresse<br />
Ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />
und Auftreten – eine Anforderung<br />
vonArbeitgebernanAngestellte,<br />
die eigentlich jeder nachvollziehen<br />
kann. Für einige Chefs gehört<br />
dazu jedoch, dass Angestellte glatt<br />
rasiert zur Arbeit kommen. Das ist<br />
nicht immer nach dem Geschmack<br />
der Mitarbeiter.Darfein Chef verbieten,<br />
dass Angestellte Bart tragen?<br />
„Vorgaben zum Aussehen greifen<br />
in die freie Entfaltung der Persönlichkeit<br />
ein“, erklärtJürgen Markowski,<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht in<br />
Nürnberg.Das gilt beiBärten ebenso<br />
wie bei Tätowierungen, Frisuren<br />
oder Piercings. In solchen Fällen<br />
steht im Zweifel das allgemeine Persönlichkeitsrecht,<br />
das im Grundgesetz<br />
festgeschrieben ist, dem Interesse<br />
des Arbeitgebers gegenüber.<br />
„Und die Persönlichkeitsrechte<br />
überwiegen in der Regel“, sagt der<br />
Fachanwalt, der Mitglied inder Arbeitsgemeinschaft<br />
Arbeitsrecht des<br />
Deutschen Anwaltvereins ist.<br />
Sollte es im Betrieb besondere<br />
Hygienevorschriften geben, kann<br />
der Arbeitgeber aber zum Beispiel<br />
verlangen, dass der Arbeitnehmer<br />
ein Bartnetz trägt, erläutert<br />
Markowski. Gleiches gilt für Sicherheitsbedenken.<br />
Etwa wenn ein Mitarbeiter<br />
an Maschinen tätig ist, in<br />
denen sich der Bart verfangen kann.<br />
Unter bestimmten Umständen<br />
kann ein Arbeitgeber auch von einem<br />
Angestellten mit Kundenkontakt<br />
ein gewisses Erscheinungsbild<br />
erwarten. Allerdings muss er im<br />
Streitfall sein berechtigtes Interesse<br />
nachweisen könne. „In aller Regel<br />
sind Vorschriften, die das persönliche<br />
Erscheinungsbild betreffen,<br />
nicht berechtigt.“<br />
Zudem gilt: „Jede kollektive oder<br />
generelle Anweisung,die das Verhalten<br />
von Beschäftigten betrifft, vor<br />
allem wenn diese Persönlichkeitsrechte<br />
von Angestellten berührt, ist<br />
mitbestimmungspflichtig“, sagt<br />
Markowski. Außerdem muss die akzeptierte<br />
Regelung dann in der Betriebsvereinbarung<br />
festgeschrieben<br />
werden. (dpa)<br />
Bart ab? Dazu muss der Arbeitgeber gute<br />
Gründe vorlegen.<br />
GETTYIMAGES/TVERDOHLIB<br />
Gute Argumente für den Chef, warum die eigene Arbeit mehr wert ist –solche Gespräche fallen Männern nicht leicht, Frauen offenbar aber noch schwerer.<br />
Beim Geld werden Frauen schweigsam<br />
Ungleiche Bezahlung,<br />
mangelnde Gleichberechtigung<br />
am Arbeitsplatz,<br />
mehr Männer in<br />
Führungspositionen als Frauen –<br />
über solche Schlagzeilen erhitzen<br />
sich zu Recht regelmäßig die Gemüter.<br />
Monster, das bekannte Online-<br />
Karriereportal, wollte den Gründen<br />
für diese Ungleichheit auf die Spur<br />
kommen und befragte 1000 Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer in<br />
Deutschland nach ihrem Verhalten<br />
in dieser Beziehung.<br />
Selbstbewusstsein als Faktor<br />
Umfrage: Weniger Frauen als Männer verhandeln hart über ihr Gehalt<br />
So sollte unter anderem die Frage<br />
beantwortet werden, ob die Unterschiede<br />
zwischen den Geschlechtern<br />
einzig und allein eine Konsequenz<br />
der seit je her männerdominierten<br />
Berufswelt sind, oder ob<br />
auch andere Faktoren eine Rolle<br />
spielen. Die Ergebnisse der Umfrage<br />
zeigen, dass Frauen –und zwar<br />
auch die, die privat sehr kommunikativ<br />
sind –esimBeruf versäumen,<br />
aktiv ihre Wünsche einzufordern.<br />
Männer hingegen sind da deutlich<br />
selbstbewusster.<br />
Eine Lehre aus der Umfrage: Im<br />
Privaten redet es sich leicht über Erfolge<br />
und Geld. Die 500 Frauen und<br />
500 Männer stellten sich einer ganzen<br />
Reihe von Fragen zu ihrem beruflichen<br />
und privaten Umgang mit<br />
Geld, Erfolg und Glück. Den Beginn<br />
macht die Frage nach ihren persönlichen<br />
Erfolgen. Berichten sie Freunden<br />
und der Familie gerne vonprivaten<br />
Errungenschaften wie sportlichen<br />
Leistungen in einem Marathon<br />
oder der Vollendung eines Bildes?<br />
DieFrauen liegen hier klar vorne.<br />
Gut 44Prozent können nicht an<br />
sich halten und teilen ihre privaten<br />
Erfolge gerne mit. Beiden Männern<br />
sind es lediglich 33 Prozent. Neben<br />
der reinen Freude darüber,die eigene<br />
Leistung mit geliebten Menschen<br />
zu teilen, steht für einige Befragte<br />
aber noch ein weiterer Aspekt<br />
im Vordergrund: ein wenig anzugeben.<br />
Hier nehmen sich Frauen und<br />
Männer fast nichts. Gut 17 Prozent<br />
der Frauen und 16 Prozent der Männer<br />
sehen für sich eine Motivation<br />
genau darin.<br />
In punkto Geld stellen sich den<br />
Monster-Analytikernzufolge Frauen<br />
nicht anund sprechen frei von der<br />
Leber weg –zumindest im Privaten.<br />
62 Prozent der Frauen reden gerne<br />
über Geld, während es bei den Männern<br />
nur 58 Prozent sind. Das alles<br />
sind –eigentlich –beste Voraussetzungen<br />
dafür,damit „frau“ sich auch<br />
im beruflichen Kontext nicht die<br />
Butter vom Brot nehmen lässt und<br />
selbstbewusst das einfordert, was ihr<br />
zusteht. Aber weit gefehlt: Was<br />
Frauen im Privaten völlig selbstverständlich<br />
beherrschen, insgesamt<br />
besser als die Männer, scheinen sie<br />
sofort wieder zu vergessen, wenn es<br />
um Berufliches geht.<br />
Besonders beim Thema Gehalt<br />
sind die Befragten häufig unzufrieden,<br />
was sich in einem Gespräch mit<br />
dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin<br />
leicht ansprechen ließe. Immerhin<br />
sagen 34 Prozent der Männer<br />
und gut 40 Prozent der Frauen,<br />
dass sie schon gerne etwas mehr Gehalt<br />
hätten. Neun Prozent der Frauen<br />
und sieben Prozent der Männer<br />
sind sogar sehr unzufrieden und erwarten<br />
wesentlich mehr Geld, als sie<br />
momentan erhalten. Besonders die<br />
Frauen haben also allen Grund, in<br />
die nächste Gehaltsverhandlung<br />
einzusteigen, da sie in Summe noch<br />
unzufriedener sind als ihre männlichen<br />
Kollegen. In Realität verhält es<br />
sich allerdings genau andersherum:<br />
ElfProzent der Frauen getrauen sich<br />
überhaupt nicht, nach mehr Geld zu<br />
fragen, aus Angst vor einer Zurückweisung.<br />
Auf der männlichen Seite<br />
teilen nur acht Prozentdiese Angst.<br />
Wernoch nicht an dieser ersten<br />
Hürde scheitert und tatsächlich um<br />
DPA<br />
einen Termin mit Arbeitgeber oder<br />
Arbeitgeberin bittet, hat da schon<br />
bessere Karten. Doch auch hier sind<br />
die Frauen längst nicht so selbstbewusst<br />
wie im Privaten. 14 Prozent<br />
der Männer lassen sich selbst nach<br />
gut vorgetragenen Argumenten<br />
ihrerseits mit weniger Gehalt abspeisen,<br />
als sie es eigentlich gefordert<br />
hatten. Bei den Frauen sind es<br />
18 Prozent. Harte Verhandlungen<br />
sind in diesem Bereich wohl eher etwas<br />
für die Männer. 15Prozent von<br />
ihnen lassen sich nicht so einfach<br />
abwimmeln und stehen entschlossen<br />
für ihreForderungen ein. Nurelf<br />
Prozent der Frauen trauen sich dieses<br />
Verhalten zu.<br />
Offensiver werden<br />
„Wenn man diese Zahlen sieht, lässt<br />
das eine klare Schlussfolgerung zu“,<br />
erklärt Sylvia Edmands, Geschäftsführerin<br />
bei Monster. „Man muss<br />
wissen, was man wert ist und darf<br />
nicht hoffen, dass es ohne Verhandlung<br />
einfach mehr Geld gibt! Hier<br />
haben die Männer deutlich mehr<br />
Mut und tragen Wünsche offensiver<br />
vor. Höchste Zeit für Frauen, ihre<br />
starke Stimme einzusetzen! Werim<br />
Privaten selbstbewusst auftritt, hat<br />
keinen Grund, es im Job anders zu<br />
machen.“ (dpa)<br />
NACHRICHTEN<br />
Pflegeschulen fehlen<br />
400 Millionen Euro<br />
DiePräsidentin des Deutschen<br />
Roten Kreuzes (DRK), GerdaHasselfeldt,<br />
hat voreinem Engpass in der<br />
Ausbildung vonAltenpflegern<br />
gewarnt. „Ohne eine ausreichende<br />
Finanzierung der Pflegeschulen<br />
wirdsich der Fachkräftemangel in<br />
diesem Bereich weiter verschärfen“,<br />
sagte Hasselfeldt. Nach bisherigem<br />
Stand werdedie vonder Bundesregierung<br />
angestrebte Steigerung der<br />
Ausbildungszahlen um zehn Prozent<br />
nicht erreicht. Nach ihren Worten<br />
fehle bislang diedringend benötigte<br />
Anschubfinanzierung für die<br />
Pflegeschulen in Höhe vonrund<br />
400 MillionenEuro. „Der Bund hat<br />
2019 dafür keine Haushaltsmittel<br />
eingeplant“, so Hasselfeldt. Ab<br />
2020 wirddie Pflegeausbildung neu<br />
geregelt -dann soll bundesweit kein<br />
Schulgeld mehr fällig werden, Azubis<br />
sollen vielmehr Vergütungen<br />
bekommen. (dpa)<br />
Wechsel im Berufsleben mit<br />
staatlicher Unterstützung<br />
Dierheinland-pfälzische Ministerpräsidentin<br />
und SPD-Vize-Chefin<br />
Malu Dreyer hat ein Recht auf einen<br />
Berufswechsel mit staatlicher<br />
Unterstützung für alle gefordert.<br />
„Wir wollen dafür sorgen, dass<br />
künftig jeder,der noch einmal einen<br />
Wechsel im Berufsleben anstrebt,<br />
das auch mit staatlicher Unterstützung<br />
tun kann“, sagteDreyer. Zur<br />
Begründung sagte sie: „Als Schlekker<br />
dichtmachte,gab es bei uns in<br />
Rheinland-Pfalz eine Frau, die nach<br />
ihrer Kündigung zur Krankenschwester<br />
umschulen wollte.Die<br />
Ausbildung aber konnte siesich<br />
nicht leisten.“ Eine Umschulung auf<br />
einen Mangelberuf nützeder<br />
Gesellschaft insgesamt,betonte<br />
Dreyer. (dpa)<br />
Wasbei einer<br />
Trainee-Stelle wichtig ist<br />
Gerade für Absolventen, die nach<br />
dem Studium noch keine Idee<br />
haben, wo es einmal hingehen soll,<br />
ist ein Trainee-Programm eine gute<br />
Sache. Interessenten rät Jens Behrmann,<br />
Leiter des Career Service der<br />
Universität Kassel, sich ein Programm<br />
zu suchen, das mindestens<br />
18 bis 24 Monate dauert. Andernfalls<br />
sei zu wenig Zeit, um einen<br />
fundierten Einblick zu bekommen.<br />
Besonders auf Kommunikationsund<br />
Teamfähigkeit, Kunden- und<br />
Konfliktmanagement, Stress- und<br />
Selbstmanagement sollten die<br />
Absolventen geschult werden. Je<br />
nach Ziel der Berufseinsteiger sollten<br />
auch Projektmanagement und<br />
Führungskompetenzen auf dem<br />
Plan stehen. (dpa)<br />
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Bildung<br />
Ein achtjähriges Mädchen übt in ihrem Schreibheft Rechtschreibung –wie die im Unterricht vermittelt wird, ist seit Jahren ein Aufregerthema für Eltern von Grundschülern.<br />
DPA<br />
Social Media statt Bücher<br />
Dass Grundschüler immer schlechter in Rechtschreibung werden, hat viele Ursachen. Die umstrittene Methode „Schreiben nach Gehör“ ist nur eine davon<br />
VonDorothea Hülsmeier<br />
Fata“, „Hunt“ und „Mama, ich<br />
hap dich lip“ –wenn Grundschüler<br />
so drauflos schreiben,<br />
dann kocht bei vielen<br />
Eltern die Wut hoch. „Lesen durch<br />
Schreiben“ heißt die Methode, die<br />
allgemein zum Sündenbock für das<br />
sinkende Rechtschreibniveau geworden<br />
ist.<br />
Umstrittene Methoden<br />
DasKonzept des Schweizer Reformpädagogen<br />
Jürgen Reichen<br />
(1939-2009) aus den 1980er Jahren<br />
steht inzwischen in vielen Bundesländern<br />
auf dem Index. Jahrelang<br />
sollten ABC-Schützen nach dieser<br />
Methode anfangs nach Gehör<br />
schreiben, ohne von Lehrern oder<br />
Elternkorrigiertzuwerden.<br />
Kürzlich verordnete auch Nordrhein-Westfalens<br />
Schulministerin<br />
Yvonne Gebauer (FDP) den Grundschullehrern<br />
eine neue Handreichung,<br />
die die wilden Anfangsschreibversuche<br />
der Schüler wieder<br />
einfangen soll. „Die Regeln der deutschen<br />
Rechtschreibung können und<br />
müssen vonder ersten Klasse an gelernt<br />
werden“, erklärte Gebauer.<br />
Mehr als jeder fünfte Viertklässler in<br />
Deutschland erfüllt in seinen Rechtschreib-Fertigkeiten<br />
einer Studie des<br />
Instituts zur Qualitätsentwicklung<br />
im Bildungswesen (IQB) zufolge die<br />
Mindeststandards nicht.<br />
In Hamburg und Schleswig-Holstein<br />
ist die umstrittene Methode<br />
des „Schreibens nach Gehör“ schon<br />
verboten. Auch in Bayern oder Baden-Württemberg<br />
sowie in den<br />
meisten Ost-Bundesländern kommt<br />
„Lesen durch Schreiben“ nicht zum<br />
Einsatz. Bestätigt fühlen sich die Kritiker<br />
durch eine Bonner Studie, wonach<br />
Grundschüler Orthografie am<br />
besten nach der klassischen Fibelmethode<br />
lernen, also erst Buchstabe<br />
für Buchstabe und dannWörter.<br />
Ganz so einfach ist es aber nicht.<br />
Denn nur zwei bis drei Prozent der<br />
Grundschulen wenden bundesweit<br />
überhaupt die Methode des Schreibens<br />
nach GehörinReinforman, so<br />
die Schätzungen. „Das ist so ein<br />
Schlagwort, aber nicht die Unterrichtsrealität“,<br />
sagt Anne Deimel<br />
vom Verband Bildung und Erziehung<br />
(VBE).Das reine „Lesen durch<br />
Schreiben“ nach der Reichen-Methode<br />
werde kaum praktiziert. Deimel<br />
ist selbst Grundschullehrerin.<br />
Lehrkräfte ließen die Kinder beim<br />
Erlernen der Rechtschreibung nicht<br />
allein, betont sie. Der richtige Methodenmix<br />
sei der Schlüssel zum<br />
richtigen Schreiben. „Nicht fürjedes<br />
Kind ist jeder Ansatz gleich gut“,<br />
sagt Deimel.<br />
In der dritten Klasse einer Grundschule<br />
im Düsseldorfer Norden<br />
schreiben die Kinder fast fehlerlos<br />
ihre kleinen Geschichten. „Pitza“<br />
statt „Pizza“ ist einer der ganz wenigen<br />
Fehler. Lehrerin Monika L. (58)<br />
ist seit fast 30 Jahren im Schuldienst<br />
und hat sogar noch das Heft mit Reichens<br />
Methode in ihrem Bücherschrank.<br />
In einem gibt sie Reichen<br />
zumindest ein bisschen Recht:<br />
„Wenn ich nicht nach Gehör arbeite,<br />
lerne ich gar nichts.“ Problematisch<br />
„Die Illusion, wenn wir wieder so unterrichten<br />
würden wie früher,dann hätten wir das Problem<br />
nicht, die müssen wir uns abschminken.“<br />
Bildungsforscher Hans Brügelmann<br />
werde esaber, wenn eskein Korrektiv<br />
gebe. Nie wäre sie selbst auf die<br />
Idee gekommen, die Schüler nicht zu<br />
korrigieren. Lehrerin L. setzt auf ein<br />
viel differenzierteres Lautlernsystem<br />
als die einfache Anlauttabelle Reichens,<br />
die nur die Anfangsbuchstaben<br />
vonWörtern Lauten zuordnete.<br />
„Es ist auch entscheidend, wo im<br />
Wort der Laut sitzt, ob die Silbe betont<br />
ist oder nicht“, sagt sie.<br />
Rechtschreibung sei nun mal ein<br />
komplexerVorgang, in dem viele Sinne<br />
wie Sprechen, Sehen, Motorik<br />
und besonders das Hören eine Rolle<br />
spielten. Ihre Schüler sollen deshalb<br />
beim Schreiben immer die Silben<br />
mitsprechen.„Natürlich regt sich die<br />
halbe Elternschaft darüber auf, dass<br />
die Kinder nicht mehr gescheit<br />
schreiben lernen“, sagt L. Die Gründe<br />
dafür seien aber ein „großes Paket“.<br />
Mangelnde Konzentration,<br />
schreibmotorische Probleme,all das<br />
gehöredazu.<br />
Hanna Sauerborn, Präsidentin<br />
der Deutschen Gesellschaft für Lesen<br />
und Schreiben, sieht das zu späte<br />
Korrigieren als eines der Hauptprobleme.<br />
„Es hat sich im Fach<br />
Deutsch die absurde Haltung eingebürgert,<br />
Fehler nicht mehr von Anfang<br />
an zu verbessern“, moniert sie.<br />
In Mathe würden Fehler ja auch<br />
korrigiert. Der Grund für sinkende<br />
Rechtschreibleistung sei aber nicht<br />
allein die Reichen-Methode, meint<br />
Sauerborn. Zu heterogen seien die<br />
Klassen heutzutage. Letztlich komme<br />
es immer auf den Lehrer an.<br />
Auch der Präsident des Deutschen<br />
Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger,<br />
räumt ein: „Die abfallenden<br />
Rechtschreibleistungen beobachten<br />
wir nicht nur in den Ländern, die<br />
sehr stark auf die Lesen-durch-<br />
Schreiben-Methode gesetzt haben.“<br />
Auch in den Ost-Bundesländern, wo<br />
die Methode nie verbreitet war,sinke<br />
das Niveau.„Es ist ein ganzes Bündel<br />
vonUrsachen.“<br />
Einfluss durch Social Media<br />
So spiele das zusammenhängende<br />
Lesen nur noch eine geringere Rolle<br />
bei Kindern. „Sie lesen halt keine Bücher<br />
mehr“, sagt Meidinger. Stattdessen<br />
würden täglich Hunderte<br />
Kurznachrichten gelesen. „In sozialen<br />
Netzwerken spielt die Rechtschreibung<br />
keine Rolle.“ Auch Bildungsforscher<br />
Hans Brügelmann<br />
sieht viele Ursachen am Rechtschreibdrama<br />
beteiligt. „Seit Jahrzehnten<br />
wirdüber die Rechtschreibkatastrophe<br />
geklagt“,sagt er.„Schon<br />
frühereStudien haben immer wieder<br />
schlechte Leistungen in diesem Bereich<br />
belegt.“ Relativieren will Brügelmann<br />
nichts. „Aber die Illusion,<br />
wenn wir wieder so unterrichten<br />
würden wie früher, dann hätten wir<br />
das Problem nicht, die müssen wir<br />
uns abschminken.“ (dpa)<br />
Besseressen,<br />
längerleben<br />
Der <strong>Berliner</strong> Arzt und Naturheilkundler<br />
Prof.Andreas Michalsen gibt Tipps zum<br />
Gesundsein, -werden und -bleiben<br />
Morgen<br />
lesen!<br />
Fotos: Rolf Kremming, Fotolia, Frederic Kern/imagoimages<br />
Ronald Zehrfeld<br />
„Dafahre<br />
ich lieber<br />
Taxi!“<br />
Der Schauspieler ist sehr<br />
wählerisch. Interview mit<br />
einem Unangepassten<br />
AM<br />
SONNTAG<br />
Der vonhier
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B9<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Mobile Welten<br />
Das kann<br />
ganz schön<br />
teuer werden<br />
Verkehrssünden im Ausland<br />
sollten beglichen werden<br />
Tempo überschritten, während<br />
der Fahrtmit dem Handy telefoniert<br />
oder falsch geparkt? Osterurlauber<br />
sollten sich vorab über die<br />
Verkehrsregeln im Ferienland informieren.<br />
Die meisten europäischen<br />
Reiseländer gehen deutlich härter<br />
gegen Verkehrssünder vor als<br />
Deutschland. Das reicht mitunter<br />
von hohen Geldbußen über Freiheitsentzug<br />
bis zur Beschlagnahmung<br />
des Fahrzeugs. Bußgeldverfahren<br />
werden europaweit verfolgt.<br />
An der Spitze der Länder mit den<br />
höchsten Bußgeldsätzen stehen neben<br />
den skandinavischen Ländern<br />
Norwegen, Schweden und Finnland<br />
auch die Niederlande, die Schweiz<br />
und Italien. Wer20km/h zu schnell<br />
fährt, riskiert inNorwegen ein Bußgeld<br />
von mindestens 480 Euro. In<br />
Schweden sind es 230 Euro, inFinnland<br />
200 Euro, inItalien 175 Euro, in<br />
den Niederlanden 170 Euro und in<br />
der Schweiz 160 Euro. InDeutschland<br />
muss man dafür höchstens 35<br />
Euro berappen.<br />
Auch bei Fahren unter Alkoholeinfluss<br />
zeigen die Länder Härte –allen<br />
voranItalien: Bei1,5 Promille im<br />
Blut kann die Polizei das Fahrzeug<br />
enteignen, sofern Fahrer und Halter<br />
identisch sind. In Dänemarkbesteht<br />
eine ähnliche Regelung ab 2,0 Promille.<br />
InSchweden und Spanien klicken<br />
bei 1,0 Promille beziehungsweise<br />
1,2 Promille sogar die Handschellen.<br />
Telefonieren am Steuer ohne<br />
Freisprecheinrichtung kann die Urlaubskasse<br />
ebenfalls stark belasten.<br />
Was diese Ordnungswidrigkeit angeht,<br />
kennen insbesondere die Niederlande,<br />
Großbritannien und Dänemark<br />
kein Pardon. Die Forderungen<br />
liegen bei rund 200 Euro.<br />
Auch Falschparker können keine<br />
Nachsicht erwarten. Besonders kostspielig<br />
wird falsches Parken etwa in<br />
Spanien (bis 200 Euro)und den Niederlanden<br />
(95 Euro), auf Zypern (85<br />
Euro) und in Dänemark (70 Euro).<br />
ZumVergleich: In Deutschland geht<br />
es bei 10 Euro los.<br />
Wenn das Knöllchen aus dem<br />
Ausland kommt, sollten es Autofahrer<br />
möglichst schnell bezahlen. Italien,<br />
Frankreich und Spanien beispielsweise<br />
gewähren bei Sofortzahlung<br />
zum Teil hohe Rabatte. Wenn<br />
der Bescheid fehlerhaft oder der Betrag<br />
offensichtlich zu hoch ist, empfiehlt<br />
der ADAC, juristischen Beistand<br />
zu suchen und gegebenenfalls<br />
Einspruch einzulegen. (blz)<br />
Im Ausland geblitzt zu werden, kann<br />
richtig teuer werden.<br />
MID<br />
In seinen beiden zusätzlich Sport-Fahrprogrammen flitzt der Power-Fiesta ST wie auf Schienen um die Kurven. PR (2)<br />
Vergnügliche kleine Sünde<br />
Lesen Sie, was passiert, wenn man einem kleinen niedlichen Ford Fiesta 200 PS verpasst<br />
VonDennis Gauert<br />
Lange war es bei den Kleinwagen<br />
still um die Ford-Performance-Abteilung.<br />
Derletzte<br />
Fiesta ST wurde vor runden<br />
acht Jahren vorgestellt. Seit Mitte<br />
2018 legt Ford mit einer Dampframme<br />
nach, die ihresgleichen sucht.<br />
Drei Zylinder, ein Turbolader, eine<br />
Quaife-Diffferentialsperre, drei Fahrprogramme<br />
und eine Abgasanlage<br />
mit Rallye-Sound – die Beinheben<br />
gibt es noch gratis dazu. Deraktuelle<br />
Fiesta ST ist beim Downsizing so verrückt<br />
geworden, dass die Konkurrenz<br />
fromm wie ein Presbyterium daneben<br />
steht. Ab 22 600 Euro beginnt die<br />
Kleinwagensünde.<br />
Kleinwagen sollen nicht viel Sprit<br />
verbrauchen, genug Platz wenigstens<br />
für eine kleine Familie bieten<br />
und dabei ansehnlich und modern<br />
sein. Nun stellt Ford den Einkaufswagen<br />
auf sportliche Räder. Und ab<br />
diesem Punkt hören die meisten auf,<br />
die Geschichte zu lesen, weil sie die<br />
Pointe kennen: Ein Kleinwagen, der<br />
schnell vorwärts fährt und den Rücken<br />
anschließend wie nach einer<br />
Thai-Massage mit Ottfried Fischer<br />
knistern lässt. Kraft durch Schmerz<br />
nennt sich dieses Prinzip Auto, das<br />
Kurven –genau wie Ottfried Fischer -<br />
meistens geradeaus verlässt. Der Fiesta<br />
ST hingegen: Kung Fu.<br />
Gestählt aus dem Trainingslager<br />
Um einem Frontantrieb sein Gewicht<br />
vorne etwas ab zu trainieren<br />
braucht es umfangreiche Maßnahmen.<br />
Ford hat seinen Fiesta ins Trainingslager<br />
von Ford Performance<br />
geschickt und bietet seinen Kleinwagen<br />
erstmals mit einer mechanischen<br />
Differentialsperre und Verbundlenker-Hinterachse<br />
mit der<br />
höchsten Rollsteifigkeit aller Ford-<br />
Performance-Modelle. Einrohr-<br />
Dämpfer und richtungsgebundene<br />
Schraubenfedern kommen an der<br />
Hinterachse zum Einsatz, vornesind<br />
es Zweirohr-Dämpfer.InVerbindung<br />
mit einer 12:1 übersetzten Lenkung<br />
ist Fahrspaß garantiert.<br />
Im normalen Modus kommt davonnoch<br />
nicht viel rüber,dahier die<br />
Zylinderabschaltung aktiviertist, die<br />
Auspuffklappe nur nach Bedarf geöffnet<br />
wird und die Lenkung sich<br />
weich anfühlt. In diesem Modus sind<br />
Verbräuche unter sieben Liter Super<br />
95 kein Problem und der ST fährtdabei<br />
immer noch besser als sein Vorgänger.<br />
Auch komfortabel kann der<br />
kleine Renner.Selbst grobe Unebenheiten<br />
werden wirkungsvoll geschluckt.<br />
Die elektromechanische<br />
EPAS-Servolenkung gibt dabei klare,<br />
wenn auch synthetische Rückmeldung.<br />
In den beiden zusätzlichen Fahrprogrammen<br />
ST (straffe Lenkung,<br />
ESP ein, Traktionskontrolle ein, Auspuffklappe<br />
offen) und Track (Straffe<br />
Lenkung, ESP ein, Traktionskontrolle<br />
aus, Auspuffklappe offen) ging<br />
Ford so weit, dass mit dem optionalen<br />
Performance-Paket (1100 Euro)<br />
Beinheben möglich sind. Und das<br />
ziemlich leicht: Man fahre etwas<br />
schneller durch eine enge Kurveund<br />
lenke weiter ein als nötig: Schon hebt<br />
der Kleine das Bein wie ein Cup-<br />
Auto. Dabei fährt der Fiesta wie auf<br />
Schienen weiter –egal was man auch<br />
tut. 1160 Kilogramm Leergewicht<br />
sind der Schlüssel dazu. Damit wird<br />
der aufgepumpte Einkaufswagen zu<br />
einem Schreckensgespenst für die<br />
Sportwagenfraktion.<br />
Untermalt wirddas Spektakel von<br />
einem Dreizylinder-Turbo wie aus<br />
Dexters Labor. Drei Zylinder mit jeweils<br />
500 Kubikzentimeter Hubraum<br />
werden von einem Abgasturbolader<br />
so zwangsbeatmet, dass 200 PS dabei<br />
rauskommen. Obwohl es sich<br />
wie ein moderner Alptraum anhört,<br />
ist es dennoch paradiesisch: Denn<br />
durch ein kurzes Sechs-Gang-Getriebe<br />
und hervorragend abgestimmte<br />
Sportprogramme hängt der<br />
Motor so am Gas, dass Unwissende<br />
auf mindestens vier Brennkammern<br />
mit tippen. In 6,5 Sekunden geht es<br />
dank integrierter Launch-Control<br />
auf Tempo 100 km/h, bis zu 232<br />
km/h lassen sich vomTacho ablesen.<br />
Untermalt wird all das von einer<br />
Soundkulisse wie im Rallye-Simulator.<br />
Dafür bietet Ford eine aufpreispflichtige<br />
dreistufige Klappenauspuffanlage<br />
an, die in den Sportprogrammen<br />
jeden Schaltvorgang mit<br />
einem Solo auf der Walter-Röhl-Gedächtnisfanfare<br />
begleitet. Dann<br />
knallt und brodelt es aber nicht lange<br />
und schon werden die über ein<br />
Drehzahlband von 1600 bis 4000<br />
U/min anliegenden 290 Newtonmeter<br />
im Vorderachsdifferential in pure<br />
Traktion umgesetzt. Selbst auf den<br />
zum Testzeitpunkt montierten Winterreifen<br />
waren durchdrehende<br />
Räder damit nur selten ein Thema.<br />
Bei hohen Geschwindigkeiten<br />
weist der ST dank seines ausgeklügelten<br />
Aerodynamik-Paketes eine<br />
hohe Stabilität auf. Auch bei flotter<br />
Fahrt auf der Autobahn ist wenig<br />
Korrektur nötig, die Bremsen überzeugen<br />
durch gute Dosierbarkeit, einen<br />
klaren Druckpunkt und bissige<br />
Verzögerung. Landstraßen hingegen<br />
folgt die direkte Lenkung aber gerne,<br />
sodass Korrekturen nötig sind, Antriebseinflüsse<br />
bleiben dabei weitgehend<br />
fern. Gerade das macht das<br />
Fahren in Fords kleinem Spaßmobil<br />
aber auch aus: Manwirdnicht überfordert<br />
aber fühlt die Straße. Das ist<br />
vielen Sportabteilungen über die<br />
Jahreabhanden gekommen.<br />
Was Ford Jahre abhanden kam,<br />
war ein Innenraum, der gefällt. Das<br />
ist im neuen Fiesta glücklicherweise<br />
umfassend revidiert worden. Im ST<br />
werden die Bedienelemente von<br />
Carbon-Look-Leisten umschlossen,<br />
Schaltsäcke aus Leder mit Kontrastziernähten<br />
aufgefahren und der Fahrer<br />
thront in sportlichen Recaro-<br />
Stühlen mit gutem Seitenhalt und<br />
Restkomfort. DieMaterialanmutung<br />
ist deutlich verbessert worden, die<br />
Formen ansprechend. Seinen Kleinwagencharakter<br />
merkt man dem Fiesta<br />
eher bei den Türverkleidungen<br />
an, die aus kratzempfindlichem<br />
Kunststoff bestehen.<br />
Der Tacho ist sehr gut ablesbar<br />
und beherbergt ein Multifunktionsdisplay<br />
über das sich die wichtigsten<br />
Funktionen aufrufen lassen. PerMy-<br />
Key lassen sich die Fähigkeiten des<br />
ST für bestimmte Fahrer drosseln.<br />
DasBedienungssystem ist intuitiv zu<br />
steuern, leider ist der Fahrer aber bei<br />
jeder Fahrt damit beschäftigt, bestimmte<br />
Meldungen mit „OK“ auf<br />
dem Lenkrad zu bestätigen. Beialler<br />
Liebe zu digitalen Funktionen: Der<br />
Fahrer muss nicht das Gefühl haben,<br />
dass Windows 95 im Tacho läuft. Ansonsten<br />
funktioniert das Konzept<br />
gut, bringt aber eine verspielte Optik<br />
mit sich, die einer jungen Zielgruppe<br />
gefällt, ältere Semester vielleicht abschreckt.<br />
Anders zeigt sich das Ford<br />
Sync 3. Das Infotainmentsystem ist<br />
in seiner Bedienung vorbildlich intuitiv<br />
und kann mit Optionen wie<br />
Ford-Pass-Connect, DAB-Tuner,Navigation<br />
und Bang-&-Olufsen-<br />
Soundsystem ab 750 Euro konfiguriert<br />
werden. Das ausgewogen kernige<br />
Soundsystem ist eine klare<br />
Empfehlung.<br />
Dasbisher beste aller ST-Modelle<br />
Fazit: Der aktuelle Fiesta ST ist ein<br />
dynamisch überlegenes Komplettpaket<br />
von Fans für Fans. Fahrerisch<br />
das bisher beste ST-Modell überhaupt.<br />
Dazu gehört nicht nur der<br />
sparsame und kräftige Dreizylinder-<br />
Turbomotor,das Performance-Paket<br />
mit Quaife-Differentialsperre und<br />
die wild tosende Klappenauspuffanlage<br />
sondernauch die Praktikabilität<br />
und Gestaltung insgesamt. Ab 22 600<br />
Euro ist der ST zu haben, für 23 100<br />
mit Styling-Paket, ab 26 100 Euro mit<br />
Leder.Die Bestellung des optionalen<br />
Performance-Pakets für 1100 Euro<br />
ist in allen Fällen ein Muss mit erheblichem<br />
Mehrwert. (ampnet)<br />
Dieses Fahrzeug wurde uns zurVeürfgtung gerstellt<br />
Fiesta ST.Länge/Breite/Höhe (m): 4,04 x1,74 x<br />
1,47, Radstand (m): 2,49, Motor: R3-Turbobenziner,1497<br />
ccm, Leistung: 147 kW /200 PS,Spitze:<br />
232 km/h, Beschleunigung 0auf 100 km/h: 6,5<br />
Sek., ECE-Durchschnittsverbrauch:6,0 Liter,Testverbrauch:<br />
9Liter,CO2-Emissionen: 136 g/km,<br />
Tankinhalt: 42 Liter, Leergewicht/Zuladung: 1262<br />
kg /373 kg,Kofferraumvolumen: 269 Liter,Basispreis:<br />
22 600 Euro,Testwagenpreis: 27 400 Eur<br />
NACHRICHTEN<br />
Sicher im Sattel? Radfahrer<br />
brauchen Versicherung<br />
Wersich nach der Winterpause<br />
noch nicht wieder sicher im Fahrradsattel<br />
fühlt, sollte zumindest den<br />
richtigen Versicherungsschutz haben.<br />
Unverzichtbar ist aus Sicht des<br />
Bundes der Versicherten (BdV)in<br />
Hamburgeine Privathaftpflichtversicherung.<br />
DerGrund: Eine Person,<br />
die einer anderen einen Schaden<br />
zufügt, ist zum Ersatz des entstandenen<br />
Schadens verpflichtet. Wird<br />
zum Beispiel mit dem Fahrrad versehentlich<br />
eine anderePerson angefahren,<br />
muss der Schädiger in der<br />
Regel für dadurch entstehende Kosten<br />
aufkommen. Neben Schmerzensgeld<br />
oder Zahnersatzkosten<br />
kann im schlimmsten Fall eine lebenslange<br />
Rentenzahlung aufgrund<br />
einer Invalidität fällig werden. Eine<br />
private Haftpflichtversicherung<br />
übernimmt diese Aufwendungen.<br />
Undnicht nur das: DieVersicherung<br />
wehrtauch Ansprüche ab,die unberechtigt<br />
gestellt werden. (dpa)<br />
Aktive Blickführung bringt<br />
Sicherheit auf dem Motorrad<br />
Eine sogenannte aktiveBlickführung<br />
kann die Sicherheit für Motorradfahrerverbessern.<br />
AufGeraden blicken<br />
die Biker dabei weit voraus,damit sie<br />
den Streckenverlauf früh erfassen<br />
können -jeschneller sie unterwegs<br />
sind, desto weiter.Starr nach vorn<br />
schauen sollten sie aber nicht, sondernzugleich<br />
immer auch den Nahbereich<br />
vordem Motorrad und die<br />
Seiten checken, um alle wichtigen<br />
Informationen zu erfassen, rät das<br />
Institut für Zweiradsicherheit. In<br />
Kurven hingegen blicken Biker zu<br />
deren Ausgang, dies ziehe sie regelrecht<br />
hindurch. Undwer ein Hindernis<br />
umsteuernmuss,guckt immer in<br />
die freie Lücke.Wichtig sei es nicht<br />
das Hindernis zu fixieren, denn ansonsten<br />
steuereman darauf zu,<br />
warnt das Institut. (dpa)<br />
Mobile Schilder:Fahrer<br />
muss 30 Meternprüfen<br />
Wermobile Halteverbotsschilder<br />
ignoriert, muss damit rechnen, dass<br />
sein Fahrzeug abgeschleppt wird.<br />
Autofahrernist zuzumuten, eine<br />
Strecke von30Meternzukontrollieren,<br />
um solche temporären Schilder<br />
zu erkennen. Daszeigt ein Urteil des<br />
Verwaltungsgerichts Koblenz, auf<br />
das der ADAChinweist (Az.: 5K<br />
782/18.KO). (dpa)<br />
Für das Wischwasser besser<br />
kein Spüli nutzen<br />
Manche Autofahrer wollen Hausmittel<br />
für die Autopflege nutzen. Aufein<br />
selbst gemixtes Spüli-Wasser-Gemisch<br />
für die Wischwasseranlage<br />
verzichten Sparfüchse aber besser,<br />
rät VincenzoLucà vomTüv Süd.<br />
Denn das hat nicht die Reinigungswirkung<br />
der speziellen Sommerzusätze,<br />
die vorallem Insektenreste beseitigen<br />
sollen. Außerdem mag Lucà<br />
langfristig Schäden an den Scheibendichtungen<br />
sowie an den Polycarbonatabdeckungen<br />
der Scheinwerfer<br />
nicht ausschließen, falls diese<br />
auch an die Reinigungsanlage angeschlossen<br />
sind. Lucà rät zu den regulären<br />
Konzentraten oder Fertigmischungen<br />
aus dem Autozubehör.Bei<br />
sehr hartem Wasser sollten Autofahrerentmineralisiertes<br />
Wasser nutzen,<br />
um die Anlage auf Dauer nicht<br />
zu verkalken. (dpa)<br />
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B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
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Mobile Welten<br />
Der Skoda Scala macht den Lademeister<br />
Der Nachfolger des Rapid Spaceback hat im Fond Platz wie im Octavia und bietet mit 467 Litern den größten Kofferraum seiner Klasse<br />
VonRainer Bekeschus<br />
So ändern sich die Zeiten.<br />
Wurden Skoda-Modelle<br />
von manchem Autofreund<br />
noch vor einigen Jahren<br />
milde belächelt und als Ostkisten<br />
abgetan, so gilt die Marke inzwischen<br />
als ein guter Tipp. Neueste<br />
Kreation: der Scala, er ist ab dem 18.<br />
Mai erhältlich. Der Nachfolger des<br />
Rapid Spaceback baut als erster<br />
Tscheche auf der VW-Plattform<br />
MQB-AO auf, einem modularen<br />
Querbaukasten, auf dem auch der<br />
Polo oder Ibiza daherkommen. Allerdings<br />
durfte Skoda die Möglichkeiten<br />
des Unterbaus deutlich besser<br />
ausreizen. Mit einem Radstand<br />
von 2,65 Metern hat der Scala im<br />
Fond Platz wie im Octavia, bietet<br />
mit 467 Litern (Golf 380 Liter) auch<br />
noch den größten Kofferraum seiner<br />
Klasse.Wir haben ihn getestet.<br />
Man kann Hunden das Stöckchenholen<br />
beibringen oder Delphine<br />
lehren, durch einen Ring zu<br />
springen. Einem Kompakten ordentliche<br />
Pkw-Manieren anzutrainieren,<br />
verlangt mehr. Skoda scheint letzteresmit<br />
dem Scala (lateinisch: Leiter)<br />
geschafft zu haben. Schon beim Outfit<br />
besticht er mit seiner muskulösen,<br />
sportlichen Form, mit scharfen Linien<br />
und kristallinen Elementen.<br />
Der vom hauseigenen Design-Zentrum<br />
modellierte Kompakte ist nicht<br />
auf modische Kurzlebigkeit getrimmt,<br />
vielmehr brilliertermit zeitloser<br />
Eleganz. Man merkt, hier<br />
wurde mit Herzblut gearbeitet. Besonders<br />
prägnant wirken die flachen<br />
und pfeilförmigen Frontscheinwerfer,<br />
die großen unteren Lufteinlässe<br />
und die nett designten LED-Leuchten.<br />
Edel vonvornbis hinten<br />
Komplett edle Zutaten finden sich<br />
auch im Innenraum, wo der Scala<br />
vor Stil und Charisma fast schon<br />
strotzt. Wir machen es uns im geräumigen<br />
Vorderteil auf einem<br />
passgerechten Fahrersitz hinter<br />
dem gelungenem Dreispeichen-<br />
Lenkrad bequem, schauen auf ein<br />
gut sortiertes, komplett neu gestaltetes<br />
Cockpit und den freistehenden,<br />
bis zu 9,2 Zoll großen Touchscreen.<br />
Das gediegene Ambiente wird<br />
hier und da durch Lack und Elemente<br />
aus Chrom oder gebürstetem<br />
Alu geadelt. Für winterlichen<br />
Komfort sorgen auf Wunsch auch<br />
eine beheizbare Frontscheibe und<br />
die Lenkradheizung. Die Sitze bieten<br />
feste Polster,sind gut konturiert.<br />
Und: Der Scala ist das erste Modell<br />
der Marke, welches immer online<br />
ist. Ein Smartphone für den Internetkontakt<br />
entfällt, LTEsorgt stets<br />
für schnellen Kontakt. Auch vier<br />
USB-Anschlüsse sind zu haben, zwei<br />
vorn, zwei hinten. Allerdings sind es<br />
nur die kleinen C-Anschlüsse und<br />
die kosten auch noch 50 Euro Aufpreis.<br />
Die Linienführung des neuen Skoda Scala ist sportlich, aber unaufdringlich.<br />
PR<br />
Platz ist überall in Hülle und<br />
Fülle. Selbst ganz hinten. Wo andere<br />
Fünftürer mehr mit Lifestyle-Attitüden<br />
aufwarten, glänzt der Scala hinter<br />
der hoch öffnenden Heckklappe<br />
mit Platz-Kompetenz. Da lässt sich<br />
der den großen Kombis ähnelnde<br />
Kofferraum nach Umlegen der 60:40<br />
geteilten Rücksitzlehnen auf üppige<br />
1.410 Liter erweitern. 577 Kilo Zuladung<br />
gehen rein. Tipp: Wer öfter<br />
lange Gegenstände transportiert,<br />
sollte die optional umklappbareBeifahrerlehne<br />
ordern. Zur Variabilität<br />
im Gepäckabteil trägt auch der doppelte<br />
Boden bei –aufpreispflichtig,<br />
150 Euro.Und nicht zuletzt kann der<br />
Kompakte als erstes Fahrzeug seiner<br />
Klasse auf Wunsch mit einer elektrischen<br />
Heckklappe bestückt werden,<br />
die per Knopfdruck über der nur 66<br />
Zentimeter hohen Ladekante öffnet<br />
und schließt.<br />
Sparsam und kraftvoll<br />
Waswäre ein Skoda ohne die inzwischen<br />
fast schon legendären, pfiffigen<br />
Simply-Clever-Ideen für die Insassen.<br />
Neben dem bekannten Tickethalter<br />
an der A-Säule des Fahrers<br />
und dem Staufach samt Regenschirm<br />
inder Fahrertür kann man<br />
mit dem Eiskratzer im Tankdeckel<br />
nun auch das Profil der Reifen messen.<br />
Hilfreich beim Füllen des Scheibenwaschbehälters<br />
unter der Fronthaube<br />
ist jetzt erstmals gleich ein integrierter<br />
Trichter im Verschlussdeckel.<br />
Zum Start ist der Scala als Benziner<br />
mit 115 (ab 21.450 Euro)und 150<br />
PS (mit DSG ab 25.200 Euro) zuhaben,<br />
später im Jahr kommt noch ein<br />
1.0 TSI-Dreizylinder mit 95 PS Hinzu<br />
(ab 17.350 Euro) sowie gegen Ende<br />
des Jahres eine Erdgasvariante. Als<br />
einziger Diesel fungiertein 1.6er mit<br />
115 PS (ohne DSG ab 21.500 Euro,<br />
mit DSG ab 23.300 Euro), der natürlich<br />
SCR-Kat, AdBLue-Einspritzung<br />
sowie einen Dieselpartikelfilter an<br />
Bord hat.<br />
Wir haben letzteren (der im Motorenmix<br />
ca. 25 Prozent ausmachen<br />
soll) mit DSG ausprobiert. Er demonstriert<br />
eine gute Mischung aus<br />
sanften Manieren und Power. Freilich<br />
ist er mit seinen 250 Nm nicht<br />
der große Temperamentsbolzen, gefällt<br />
dennoch mit ausreichend<br />
Dampf. Und 200 km/h Spitze sind<br />
auch nicht von Pappe. Zudem ist er<br />
durchaus sparsam, selbst wenn er<br />
die im Datenblatt angegebenen 4,1<br />
Liter in der Praxis um mehr als einen<br />
Liter übertrifft. Nurdas Direktschaltgetriebe<br />
ist leider nicht so perfekt auf<br />
den Motor abgestimmt wie gewünscht.<br />
DasAuto wurde uns zur Verfügung gestellt von<br />
Skoda: Skoda Scala 1.6TDI,7-Gang-DSG. Motor:1,6-Liter-Vierzylinder-TD,115<br />
PS,0-100<br />
km/h: 10,3Sek., Spitze: 200km/h, Verbrauch:<br />
4,1 LiterDiesel,CO2-Wert108 g/km,Tank 50 Liter,Wendekreis<br />
10,2 Meter,Kofferraum 464–<br />
1.410 Liter,Leergewicht 1.300 Kilo,Zuladung<br />
577 Kilo, Preismit DSG 23.300 Euro.<br />
immo Platzfür die<br />
ganzeFamilie.<br />
Finde dein perfektes Zuhause<br />
berliner-zeitung.immowelt.de<br />
Gimmicks statt Glimmstängel<br />
Zigarettenanzünder haben längst neue Funktionen<br />
VonThomas Geiger<br />
Ein Aschenbecher kostet mittlerweile<br />
bei den meisten Autos extra,<br />
und auch für den Zigarettenanzünder<br />
mit der klassischen Glühspirale<br />
verlangen viele Hersteller inzwischen<br />
einen Aufpreis.Denn Rauchen<br />
am Steuer ist vonder Selbstverständlichkeit<br />
zum Sonderfall geworden.<br />
Doch so politisch korrekt die Autos<br />
von heute auch ausgestattet sind,<br />
zumindest die Hälfte des Zigarettenanzünders<br />
ist erhalten geblieben: die<br />
12-Volt-Steckdose.<br />
Schließlich kann man die Schnittstelle<br />
zum Bordnetz nicht nur für<br />
Glimmstängel nutzen. An Tankstellen,<br />
im Baumarkt, im Zubehörhandel<br />
und online gibt es Hunderte mehr<br />
oder minder sinnvolle, praktische<br />
und teure Gimmicks, die alle über<br />
diesen Anschluss betrieben werden.<br />
DasAngebot reicht vonWerkzeugen<br />
und Pflegegerätschaften wie<br />
dem Schlagschrauber oder dem<br />
Staubsauger bis hin zu Pannenhelfernwie<br />
Warn-und Arbeitsleuchten.<br />
Hinzu kommen die oft auch vonden<br />
Herstellern anstelle des Ersatzrades<br />
ins Auto gelegten Luftpumpen, mit<br />
denen man platte Reifen wieder auf<br />
Druck bringen kann.<br />
Es gibt auch Zubehör, mit dem<br />
man die Fahrt etwas komfortabler<br />
machen kann: Lüfter, Ventilatoren<br />
und Heizungen zum Beispiel. Oder<br />
Wärmematten als einfache Nachrüstlösung<br />
für eine Sitzheizung. Und<br />
wer die entlang der Autobahnen angebotenen<br />
Heißgetränke leid ist,<br />
kann vom Wasserkocher bis zur Espressomaschine<br />
in den 12-Volt-Anschluss<br />
so einiges stöpseln, was der<br />
Selbstversorger auf Reisen alles<br />
braucht.<br />
Dazu kommen aus der Abteilung<br />
Infotainment zahlreiche Gadgets für<br />
den Sound: Man kann über den Zigarettenanzünder<br />
einen Motorsoundgenerator<br />
betreiben, der<br />
selbst einen Kleinwagen klingen<br />
lässt wie einen Supersportler mit V8-<br />
Turbo.Oder wie ein Raumschiff. Und<br />
der sich über ein eingebautes Mikrofon<br />
auch noch dem individuellen<br />
Fahrstil anpasst. Es gibt Adapter für<br />
MP3-Player und Digitalradio und<br />
jede Menge Ladegeräte bis hin zum<br />
Spannungswandler mit 220-Volt-<br />
Anschluss.<br />
Doch egal welches Gimmick man<br />
mit der 12-Volt-Steckdose betreibt:<br />
Etwas Vorsicht ist angebracht, sagt<br />
Hans-Georg Marmit von der Sachverständigen-Organisation<br />
KÜS in<br />
Losheim am See.<br />
So muss man während des Fahrens<br />
darauf achten, dass die Accessoires<br />
nicht die Sicht blockieren, den<br />
Fahrer nicht ablenken oder behindern<br />
und bei einem unvorhergesehenen<br />
Ausweich- oder Bremsmanövernicht<br />
zum gefährlichen Geschoss<br />
werden. Und wenn man das Zubehör<br />
im Stehen nutzt, muss man immer<br />
die Batteriekapazität im Hinterkopf<br />
haben, sagt Marmit. Kleingeräte<br />
mit einer Leistungsaufnahme<br />
von wenigen Watt könne man bedenkenlos<br />
betreiben -doch Kaffeemaschinen,<br />
Akkusauger, Luftpumpen<br />
und Ladegeräte nutzt man besser<br />
nur mit laufendem Motor.<br />
Und sobreit das Angebot an Zubehör<br />
auch ist: Marmit sieht für den<br />
12-Volt-Anschluss inzwischen heftige<br />
Konkurrenz aufkommen, die im<br />
Auto heute fast genauso weit verbreitet<br />
ist: die USB-Schnittstelle. Weil<br />
diese noch sehr viel universeller und<br />
weiter verbreitet ist, gibt es für sie aus<br />
der Elektronikwelt sogar noch mehr<br />
Gadgets, die alle natürlich auch im<br />
Auto funktionieren. Selbst Raucher<br />
können die USB-Schnittstelle nutzen-als<br />
Ladebuchse für ihreE-Zigaretten.<br />
(dpa)<br />
Zubehör können Autofaher über die 12-<br />
Volt-Steckdose mit Strom versorgen. DPA
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019 B11<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Börse<br />
Tagesgeld Zins p.a. für Beträge<br />
Kundenkontakt ab 1€ 5.000€ 50.000€<br />
Advanzia */**<br />
advanzia.com - 1,00 1,00<br />
NIBC Direct */**<br />
nibcdirect.de 0,75 0,75 0,75<br />
Renault Bank direkt */**<br />
renault-bank-direkt.de 0,70 0,70 0,70<br />
RaboDirect */**<br />
rabodirect.de 0,66 0,66 0,66<br />
Akbank<br />
akbank.de 0,41 0,41 0,41<br />
ING *<br />
ing.de 1,00 1,00 1,00<br />
Santander<br />
santander.de 0,03 0,03 0,03<br />
Postbank<br />
postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />
BBBank<br />
bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />
berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />
mbsdirekt.de 0,01 0,01 0,01<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />
030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />
Sparda Berlin (Online)<br />
sparda-b.de - 0,001 0,001<br />
Mittelwert von 85 Banken 0,18 0,18 0,17<br />
*Neukunden /Neuanlagen<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
Ratenkredite 10.000 Euro<br />
Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />
Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />
PSD Bank Nürnberg<br />
psd-nuernberg.de 2,93 2,93 2,93<br />
Deutsche Skatbank<br />
skatbank.de 2,94 2,94 2,94<br />
EthikBank<br />
ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />
DKB Deutsche Kreditbank<br />
dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />
SWK Bank<br />
couchkrdit.de 3,49 3,49 3,49<br />
Targobank<br />
targobank.de 3,10 3,10 3,10<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />
Postbank<br />
postbank.de 3,78 3,78 3,78<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />
ING<br />
ing.de 3,99 3,99 3,99<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 2,99 2,99 3,19<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />
ABK Allgemeine Beamten Bank<br />
030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />
BBBank<br />
030 202480 5,82 5,61 5,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />
Mittelwert von 70 Banken 4,25 4,33 4,43<br />
Sparbriefe und<br />
langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />
Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />
Ziraat Bank<br />
ziraatbank.de 1,30 1,45 -<br />
Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 1,31 1,41 -<br />
OYAK ANKER Bank<br />
oyakankerbank.de 0,90 1,25 1,60<br />
akf bank **<br />
akf.de 1,05 1,20 1,20<br />
Akbank<br />
akbank.de 1,00 1,20 -<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,60 1,10 -<br />
Santander<br />
santander.de 0,60 0,90 1,22<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 0,05 0,05 0,30<br />
ING<br />
ing.de 0,07 0,12 -<br />
Postbank<br />
postbank.de - - -<br />
Isbank<br />
isbank.de 1,00 1,15 -<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de - - 0,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,01 - 0,01<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 - - -<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,72 0,91 0,89<br />
*Neukundenangebot<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
Festgeld für 5.000 Euro<br />
Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />
Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />
abc Bank<br />
abcbank.de - 0,80 0,90<br />
PrivatBank 1891 **<br />
privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />
Bank11<br />
bank11.de 0,40 0,50 0,60<br />
akf bank **<br />
akf.de 0,20 0,45 0,65<br />
Deutsche Bank *<br />
deutsche-bank.de - 0,75 0,05<br />
Santander<br />
santander.de - 0,01 0,20<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />
ING<br />
ing.de - - 0,03<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de - - 0,01<br />
Isbank<br />
isbank.de 0,35 0,35 0,50<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
mbs-potsdam.de - - 0,01<br />
Sparda Berlin<br />
sparda-b.de - - 0,002<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
-030/86986969 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,24 0,30 0,44<br />
*6Monate Neukundenangebot<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />
zurückfallende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Verlierer Index<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Investmentfonds<br />
Gewinner<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
aufholende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />
die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />
vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />
Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />
Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />
die horizontale Achse die Veränderung des<br />
vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />
relativ gesehen besten Performance befinden<br />
sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />
Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />
Performance links unten. Die Grösse der<br />
Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />
sind, richtet sich nach der Höhe der<br />
Marktkapitalisierung.<br />
AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />
02.05. 02.05. VORW.<br />
WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />
A.Ad.InGlA A 104,72 101,67 101,85<br />
Adifonds A A 128,52 122,40 122,45<br />
AdiverbaA A 169,41 161,34 160,68<br />
AdvFixedIncAEUR A 102,28 99,30 99,21<br />
Aktien Europa A A 93,74 89,28 89,64<br />
All Stratfds Ba A A 88,35 84,95 85,12<br />
BiotechnologieA A0,49 155,65 148,24 151,93<br />
ConcentraA A0,36 121,49 115,70 115,75<br />
CONVEST 21 VL A 61,98 59,03 59,35<br />
East. Europe EqA A1,96 97,48 92,84 93,89<br />
Emerging Europe A A 328,76 313,10 315,82<br />
Eur Renten AE A1,35 62,98 61,44 61,31<br />
Eur Renten KAE A0,41 41,82 41,00 40,97<br />
Euro RentenfondsAT T 106,98 104,37 104,15<br />
EuropaVisionA A0,95 28,11 26,77 26,71<br />
Europazins A A0,78 56,44 54,80 54,65<br />
Flexi Rentenf.A A1,27 93,90 90,72 90,68<br />
FondakA A 183,42 174,69 174,44<br />
Fondis A 88,10 83,90 84,34<br />
Fondra A 119,53 114,93 115,02<br />
Fonds Japan A* A0,19 60,17 57,30 57,30<br />
Fonds Schweiz A A1,41 470,07 447,69 448,77<br />
Geldmkt SP AE A0,36 46,61 46,61 46,62<br />
Gl. Intell. Cap.A A0,31 106,29 101,23 102,51<br />
Global Eq.Divid A A1,84 117,06 111,49 111,84<br />
Industria A A1,63 104,82 99,83 99,92<br />
Informationst.A A0,76 283,72 270,21 273,67<br />
Interglobal A A1,01 352,99 336,18 337,77<br />
InternRentA A0,36 48,51 47,10 47,22<br />
Kapital Plus A A0,65 65,61 63,70 63,78<br />
Nebw.Deutschl.A A0,95 317,10 302,00 300,90<br />
Nürnb.Eurold.A A 138,55 131,95 131,71<br />
Plusfonds A 157,99 150,47 150,86<br />
Rentenfonds A A0,90 87,27 85,14 85,08<br />
RohstofffondsA A0,31 65,65 62,52 64,90<br />
Thesaurus AT T 988,42 941,35 941,66<br />
Trsy ShrtTrm+€A A 94,42 93,49 93,47<br />
US Equity C2 A0,20 65,82 65,82 66,00<br />
US LargeCap Gr.A A0,28 97,59 92,94 93,52<br />
Verm.Deutschl.A A0,69 186,29 177,42 177,15<br />
Verm.Europa A A1,13 51,16 48,72 48,70<br />
Wachstum Eurol A A 123,71 117,82 117,51<br />
Wachstum Europa A A0,99 128,36 122,25 122,84<br />
ALTE LEIPZIGER<br />
Aktien Deutschland A 117,71 112,10 111,68<br />
Trust €uro Dfsv A 45,78 45,78 45,78<br />
Trust €uro Renten A 47,41 46,03 46,04<br />
WWW.AMPEGA.DE<br />
Amp DivPlus Akt P A2,50 135,29 128,85 127,96<br />
Amp GenderPlus Akt T 109,22 105,02 103,98<br />
Amp Global Renten A0,20 17,81 17,17 17,24<br />
Amp Rendite Renten A0,25 21,90 21,26 21,24<br />
BLACKROCK<br />
BGF EmeEurA2 EUR T 103,99 103,99 104,90<br />
Euro BondA2 T 29,37 29,37 29,32<br />
World EnergyA2 T 16,89 16,89 17,20<br />
World GoldA2 T 24,65 24,65 25,43<br />
BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />
Bd.Euro Med.Term* T 184,68 184,68 184,65<br />
Bd.Euro Sh.Term* T 122,24 122,24 122,23<br />
BNPP L1 Seasons Cl* T 99,67 99,13<br />
Eq.High Div.Europe* T 93,89 93,89 93,70<br />
Euro ShortTermBd* T 113,95 113,95 113,94<br />
MoneyMkt Euro* T 207,97 207,97 207,98<br />
CREDIT SUISSE<br />
CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2857,74 2857,74 2830,17<br />
CS EUROREAL* A1,54 7,55 7,55<br />
WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />
Aktfds RheinEdit P A 55,28 52,52 52,17<br />
AriDeka CF A0,65 71,51 67,94 67,83<br />
Berol.Ca.Chance A0,19 56,69 55,04 55,04<br />
Berol.Ca.Premium A0,21 68,31 66,00 65,95<br />
Berol.Ca.Sicherh. A0,16 43,98 42,91 42,95<br />
Berol.Ca.Wachst. A0,15 42,18 41,05 41,06<br />
BerolinaRent Deka A 40,95 39,52 39,48<br />
Deka Immob Europa A0,80 48,94 46,49 46,48<br />
Deka-Conv.Rent CF A 44,15 42,55 42,72<br />
Deka-Dtschl Akt Str A 108,97 103,78 103,29<br />
Deka-Europa Akt Str A 68,52 65,26 65,51<br />
DekaFonds CF A0,34 113,70 108,02 107,41<br />
DekaLux-EuropaTF A 60,60 60,60 60,44<br />
DekaLux-PharmaT.TF A 276,09 276,09 275,13<br />
DekaLuxT-Akt Asien A 796,03 756,25 754,38<br />
DekaRent-Intern. CF A0,12 19,94 19,36 19,39<br />
DekaSpezial CF A1,16 390,05 375,95 378,13<br />
DekaStruk.Wachst. A0,15 42,60 41,76 41,77<br />
DekaTresor T 89,32 87,14 87,06<br />
Digit Kommunik TF A 80,89 80,89 81,45<br />
EuropaSelect CF A0,40 67,52 65,08 64,95<br />
in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />
schlechter besser als der DAX<br />
+60<br />
+50<br />
+40<br />
+30<br />
+20<br />
+10<br />
DIE BESTEN IMMOBILIENFONDS IM VERGLEICH<br />
PREIS PERFORMANCE IN %<br />
TITEL ISIN 02.05. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />
Catella MAX DE000A0YFRV7 18,11 EUR 0,44 4,38 8,85 56,55 89,99 WWWWWW 0,97<br />
Catella European R DE000A0M98N2 13,97 EUR 0,29 3,33 11,02 30,35 44,18 WWWWWWWWWW 1,69<br />
Catella Multiten. Stiftung* DE000A1J3MZ0 12,20 EUR 0,25 0,50 10,65 26,62 38,07 WWWWWWWW 1,40<br />
Catella Cat.Scandia Chance* DE000A1JGCQ6 13,01 EUR 2,29 7,13 10,32 26,14 31,85 WWWWWWWWW 1,45<br />
Henderson PanEuro Prop Eq A2 LU0088927925 50,38 EUR 0,74 9,57 7,37 24,76 73,58 WWWWWWWWWWW 1,87<br />
Catella Sar Sust Prop-EuCi* DE000A1JB0F1 1195,49 EUR 0,72 5,48 6,90 24,76 30,94 WWWWWWW 1,22<br />
Catella Immo-Spez-Süddeut.* DE000A1H7BM4 12,32 EUR 0,50 4,46 7,22 24,15 35,03 WWWWWWWW 1,32<br />
Henderson Horizon Globa LU0209137388 23,54 USD 0,86 12,90 13,34 23,78 36,83 WWWWWWWWWWW 1,87<br />
La Français Ve-RI L. Real Est DE0009763276 27,67 EUR –1,42 11,54 14,46 19,11 46,98 WWWWWWWWWWW 1,80<br />
Henderson Horizon Asia* LU0229494975 18,60 USD –0,53 16,03 5,86 13,14 19,46 WWWWWWWWWWW 1,91<br />
Deka Immo bEuropa DE0009809566 46,49 EUR 0,26 1,89 3,67 10,08 14,94 WWWWWW 0,97<br />
DWS Gb. grundb.Fok Deu RC DE0009807081 52,88 EUR 0,30 2,07 3,84 10,02 WWWWW 0,86<br />
UniRealEst UniImmo:Dt.* DE0009805507 93,19 EUR 0,33 1,50 2,84 9,02 15,19 WWWWWW 0,93<br />
KanAM Spez Leading Cities Inv* DE0006791825 106,26 EUR 0,28 1,55 3,14 8,89 17,82 WWWWWW 1,08<br />
DWS grundb.europa RC DE0009807008 40,02 EUR 0,28 1,49 3,12 8,54 14,60 WWWWWW 1,08<br />
Deka Immo WestInv. InterSel. DE0009801423 47,22 EUR 0,38 1,37 3,39 8,14 12,64 WWWW 0,73<br />
Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />
i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />
Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />
Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />
Keppler-EmMkts-Inv A 40,15 38,24 38,41<br />
Lingohr-Eurp-Sys A1,15 73,64 70,13 70,40<br />
Lingohr-Systemat A1,22 123,73 117,84 118,78<br />
Multirent-Invest A 36,68 35,61 35,54<br />
Naspa-Europafonds T 46,11 46,11 46,04<br />
PrivatDepot 3B A 30,45 30,45 30,46<br />
RenditDeka A0,15 24,38 23,67 23,63<br />
Rntfds RheinEdit A 29,92 28,87 28,82<br />
StarCap-Corp Bd-Inv A 31,31 31,00 30,98<br />
Technologie CF T0,12 41,78 40,27 40,75<br />
Weltzins-Invest P A 25,99 25,23 25,34<br />
WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />
Basler-Aktienf DWS A0,34 68,11 65,04 65,04<br />
Basler-InternDWS A1,26 116,00 110,78 110,92<br />
Basler-Rentenf DWS A0,45 26,09 24,91 24,87<br />
Deut ESG Eurp Eq L T 75,99 73,24 73,47<br />
Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 100,45 97,43 97,45<br />
Deut.Inv.IGlBdHCRC T 105,30 102,66 102,63<br />
Deut.Inv.IIAs.T.Di T 159,28 151,31 150,49<br />
DI IMultiADyn LD* 0,38 108,73 103,29 103,29<br />
DWS€UltSh FI6-12 T 68,01 68,01 68,00<br />
DWSAkkumula T 1218,27 1160,25 1166,93<br />
DWSAkt.Strat.D T 430,78 410,26 410,15<br />
DWSBalance T 113,83 109,45 109,65<br />
DWSBiotech T 203,68 193,98 198,54<br />
DWSConc GS&P Food A 362,29 345,03 343,76<br />
DWSCov Bond Fd LD A 55,93 54,56 54,59<br />
DWSD.Akt.O T 406,64 406,64 406,13<br />
DWSDefensiv T 116,19 112,80 112,94<br />
DWSDeutschland T 237,81 226,48 226,29<br />
DWSEUR Bds (Long) T 1886,57 1831,61 1829,70<br />
DWSEUR Reserve LC T 134,55 133,21 133,22<br />
DWSEurlStrRent LD A 33,27 32,45 32,40<br />
DWSEurop. Opp LD A 337,76 321,67 324,39<br />
DWSEurorenta A1,31 57,25 55,57 55,54<br />
DWSEurovesta A 132,10 125,80 126,32<br />
DWSFinanTypO ND A 67,91 67,91 67,45<br />
DWSGM&MTypO A 59,38 59,38 60,64<br />
DWSGlb.SM Cap A 73,28 69,79 70,15<br />
DWSGlbl Growth A 134,17 127,77 128,52<br />
DWSHeal. CTypO T 249,12 249,12 248,60<br />
DWSInst. Money+ T14074,91 13935,55 13936,27<br />
DWSIntern.Rent.O T 126,83 126,83 127,10<br />
DWSInter-Renta LD A 14,72 14,28 14,28<br />
DWSInvesta A 176,92 168,49 168,02<br />
DWSOsteuropa T 616,94 587,56 592,94<br />
DWSTechn.TypO A 209,76 209,76 212,49<br />
DWSTelemedia OND A 169,09 169,09 170,40<br />
DWSTopAsien T 181,92 174,92 174,76<br />
DWSTop Dividen LD A 131,36 125,10 125,20<br />
DWSTop Europe A 151,90 146,05 146,38<br />
DWSTop Prtf Off T 74,13 70,59 70,82<br />
DWSTopWorld A 116,74 112,25 112,82<br />
DWSTRC Deutschl. T 182,24 173,56 173,60<br />
DWSUSDollar Res A2,77 192,84 190,93 190,76<br />
DWSUSEq.Typ O T 424,37 424,37 428,15<br />
DWSUSGrowth A 231,28 220,26 223,76<br />
DWSVermbf.I LD A 178,06 169,58 170,64<br />
DWSVermbf.R LD A 19,17 18,60 18,58<br />
DWSVors.AS(Dyn.) T 129,66 124,67 125,09<br />
DWSI GE LD A1,82 195,27 185,51 184,83<br />
Global Hyb Bd LD A 40,77 39,58 39,45<br />
Gottlieb Daimler T 75,36 72,46 72,69<br />
grundb.europa RC A 42,02 40,02 40,00<br />
LatinAmerican Eq T 133,21 126,55 125,95<br />
Nomura Jp Grwth LC* T 58,71 56,45 56,45<br />
Qi Eurozone Eq RC T 98,25 93,57 93,63<br />
Qi LowVol Europe NC T 272,48 272,48 272,29<br />
WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />
DJE Real Estate P A 1,03 0,98 0,98<br />
DJE-Div&Sub I T 458,17 458,17 459,11<br />
DJE-Div&Sub P T 435,13 414,41 415,28<br />
DJE-Div&Sub XP A 275,04 275,04 275,57<br />
DJE-Europa I T 397,80 397,80 397,69<br />
DJE-Sht Term Bd I T 143,08 143,08 143,14<br />
0<br />
–10<br />
–20<br />
MBB<br />
–30<br />
Eckert &Ziegler (+124,69% seit 12 Monaten)<br />
GSW Immobilien<br />
MagForce<br />
TLGImmobilien<br />
Hypoport<br />
<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />
Rocket Internet<br />
Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />
in den vergangenen 4Wochen (%)<br />
schlechter besser als der DAX<br />
Westgrund<br />
Tradegate Wertpapier.<br />
Deag Dt. Entert.<br />
PSI Software<br />
Accentro Real Est.<br />
FIDELITY<br />
America EUR A 10,36 9,84 9,90<br />
Euro Balanced Fund A 18,67 18,04 18,03<br />
Euro Stoxx 50 Fund A 10,96 10,96 10,95<br />
European Growth A 17,02 16,17 16,21<br />
European Sm. Comp. A 56,84 54,00 54,21<br />
GermanyFund A 57,73 54,85 54,85<br />
International EUR A 55,11 52,36 52,74<br />
Nordic Fund A 1419,00 1348,00 1357,00<br />
Port.Sel.Gr.&Inc. A 27,88 26,94 26,95<br />
South Ea.As.USD A 10,15 9,64 9,59<br />
US Dollar Bond A0,07 7,49 7,24 7,26<br />
WorldFund A 25,83 24,54 24,79<br />
WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />
Growth.Inc.Ad* A 24,15 22,76 22,76<br />
TEM Asian SmCp.A a* T 63,79 60,44 60,72<br />
TEM Em.Mkts BdAd* A 6,53 6,33 6,29<br />
TEM Gl.(Eur) Ad* A 21,51 20,38 20,32<br />
TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 42,59 40,35 40,50<br />
TEM GlobalAd* A 37,91 35,92 35,77<br />
TEM Gr.(Eur)Aa* T 18,25 17,29 17,35<br />
TEM Gr.(Eur)Ad* A 18,35 17,39 17,46<br />
SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />
HANSAeuropa A A1,45 49,42 47,07 46,84<br />
HANSAinter.A A0,36 19,41 18,76 18,80<br />
HANSArenta A0,47 24,49 23,66 23,64<br />
HANSAzins A0,10 24,60 24,35 24,35<br />
SI BestSelect T 141,13 134,41 134,53<br />
WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />
FFPB MTrend Dplus A 14,72 14,02 14,04<br />
FFPB RENDITE A 11,49 11,16 11,17<br />
Mu.In.Spezial OP R T 44,55 42,33 42,22<br />
WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />
Greater China EqA T 70,25 66,74 65,86<br />
JANUS HENDERSON<br />
China FA2Acc USD T 21,17 20,92<br />
GlbTechologyA2 T 93,85 93,96<br />
Japanese Equity* T 16,45 16,45<br />
Japanese S.CA2* T 54,22 54,22<br />
PanEuro Sm CoA2 T 50,00 49,87<br />
TELEFON +49 89 2867-2867<br />
EuroFlex A 45,14 44,69 44,66<br />
EuroKapital A 46,50 44,29 44,13<br />
EuroRentA A 31,68 30,61 30,58<br />
ProInvest A 182,69 173,99 172,68<br />
METZLER<br />
Akt Deutschl.AR* A 208,41 198,49 198,19<br />
Aktien Europa AR* A 129,36 123,20 123,09<br />
Axel Springer<br />
IVU Traffic Techn.<br />
Dax (+2,98% seit4Wochen, –3,57% seit 12 Monaten)<br />
Quirin Privatbank<br />
Fernhwk. Neukölln<br />
First Sensor<br />
Zalando<br />
Beta Systems Software<br />
–12 –10 –8 –6 –4 –2 0 +2 +4 +6 +8 +10 +12 +14 +16 +18<br />
Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />
Wachstum Internat.* T 198,94 189,47 190,21<br />
MONEGA<br />
ARIADActiveAll I* A0,39 111,65 111,65 111,66<br />
IIV Mikrofinanz R* A 101,26 98,31 98,12<br />
LandertBond Opp* A 50,61 50,61 50,60<br />
VM Sterntaler II* A 119,41 114,82 115,01<br />
WahreWerteFonds R* T 50,27 48,34 48,66<br />
ODDO BHF<br />
AlgoGlobal DRW-€* A 108,36 103,20 103,53<br />
Basis-Fonds I* T 138,73 138,73 138,72<br />
O.BHF AccuZins CR* T 299,75 291,02 291,67<br />
O.BHF AlgoEur DRW* A 111,52 106,21 106,39<br />
O.BHF FRA EFF* A 227,61 216,77 215,85<br />
WWW.PICTETFUNDS.COM<br />
Biotech HP € T 494,78 471,22 470,70<br />
Biotech PEUR T 647,02 616,21 616,93<br />
Clean EnergyP€ T 84,91 80,87 80,69<br />
Digital P T 357,35 340,33 339,36<br />
Em.Mrkts PEUR T 545,53 519,55 520,84<br />
EUR Bonds P* T 586,69 569,60 569,47<br />
EUR Bonds Pdy* A 345,18 335,13 335,05<br />
EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,35 133,35 133,43<br />
Gl.Em.Debt-HP EUR* T 257,77 250,26 250,11<br />
Great.China PEUR T 561,23 534,50 530,11<br />
Health HP € T 205,14 195,37 193,83<br />
Health PEUR T 254,69 242,56 241,20<br />
Indian Eq. PEUR T 502,69 478,75 473,99<br />
Robotics PEUR T 169,42 161,35 161,15<br />
Robotics REUR* T 165,47 157,59 157,20<br />
Russian Equ. PEUR T 68,65 65,38 65,93<br />
Sh.-Term M.Mkt P T 135,51 135,51 135,51<br />
Sh.-Term M.Mkt Pdy A 92,99 92,99 92,99<br />
Water P€ T 344,94 328,51 328,07<br />
SEB ASSET MANGAGEMENT<br />
SEB Conc. Biotech.* A 98,47 97,49 98,60<br />
SEB Green Bond D* A 53,78 52,98 52,98<br />
SEB ImmoInvest A 7,04 6,69 6,69<br />
SEB Sust.HighYield* A 36,07 35,72 35,68<br />
SEBTrdSys®Rent.I* A 55,84 55,56 55,56<br />
SEBTrdSys®Rent.II* A 57,51 55,57 55,56<br />
WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />
Priv.Fonds:Flex.* A 102,76 102,76 102,85<br />
Priv.Fonds:FlexPro* A 127,66 127,66 127,74<br />
PrivFd:Konseq.* T 97,77 97,77 97,78<br />
PrivFd:Konseq.pro* T 113,59 113,59 113,55<br />
PrivFd:Kontr.* A 129,10 129,10 129,09<br />
PrivFd:Kontr.pro* A 149,58 149,58 149,51<br />
UniAbsoluterEnet-A* A 45,13 45,13 45,15<br />
UniAbsoluterErt.A* A 45,65 44,75 44,77<br />
UniDeutschland* T 210,42 202,33 201,94<br />
UniEuroAktien* A 74,76 71,20 70,81<br />
UniEuroRenta* A 67,78 65,81 65,79<br />
UniEuroSt.50A* A 53,23 51,18 50,86<br />
Unifavorit:Aktien* A 160,23 152,60 152,82<br />
UniFonds* A 53,87 51,30 51,18<br />
UniGlobal* A 241,52 230,02 230,65<br />
UniGlobal-net-* A 138,02 138,02 138,41<br />
UniImmo:Dt.* A 97,85 93,19 93,18<br />
UniImmo:Europa* A 57,56 54,82 54,82<br />
UniImmo:Global* A 53,61 51,06 51,06<br />
UniKonzept: PortA* A 44,52 42,81 42,92<br />
UniOpti4* A 98,48 98,48 98,46<br />
UniRak* A 126,69 123,00 122,95<br />
UniRak Konserva A* A 116,97 114,68 114,54<br />
UniStrat:Ausgew.* T 64,79 62,90 62,86<br />
UniStrat: Konserv.* T 71,12 69,05 69,05<br />
SONSTIGE FONDS<br />
Aberd.A.M. Degi Europa A0,23 1,33 1,27 1,27<br />
ACATIS Aktien Global A* T 344,96 328,53 329,33<br />
Commerz hausInvest A 44,03 41,93 41,92<br />
HSBC Global European Equity PD* A 39,20 39,20 39,11<br />
iii INTER ImmoProfil A 58,36 55,58 55,67<br />
INKA German Eq.* T 229,38 218,46 217,88<br />
La FrançaisVe-RI Equ. Europe A0,52 88,18 83,98 83,45<br />
La FrançaisVeri M.Ass.Alloc A0,90 147,56 140,53 140,68<br />
ÖkoworldÖkoVision Classic T 191,78 182,65 183,23<br />
Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 206,69 200,67 200,95<br />
Universal Fiduka Univ.I* A 155,87 152,81 152,79<br />
WARBURG DirkMüllerPremAkti T 104,72 100,69 100,30<br />
WARBURG Multi-Asset Sel R T 76,87 73,21 73,11<br />
Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />
A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />
sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />
T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />
wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />
Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />
Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />
Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />
Tag.<br />
* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />
kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />
Angaben ohne Gewähr,keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />
Währungen<br />
1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />
Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />
England GBP 0,82 /0,89<br />
Japan JPY 119,30 /133,44<br />
Polen PLN 3,83 /4,91<br />
Russland RUB 65,26 /82,34<br />
Schweden SEK 10,23 /11,39<br />
Schweiz CHF 1,10 /1,18<br />
Tschechien CZK 21,91 /28,32<br />
Ungarn HUF 271,95 /401,96<br />
USA USD 1,06 /1,19<br />
Metalle und Münzen<br />
02.05. (in €) Ankauf Verkauf<br />
Krügerrand (1 oz) 1143,0 1177,0<br />
Maple Leaf (1/2 oz) 565,0 612,2<br />
Maple Leaf (1/4 oz) 282,5 312,6<br />
Gold (1 kg) 36383,0 37015,0<br />
Silber (1 kg) 409,5 549,3<br />
Platin (100 g) 2367,0 3089,2<br />
(in €/100 kg) 02.05. 26.04.<br />
Blei in Kabeln 194,15 201,04<br />
Kupfer (DEL-Notiz) 563,21 582,86<br />
Messing MS 63/37 565,00 583,00<br />
Zinsen und Renditen<br />
10-j. Staatsanleihen<br />
02.05. +/–% 26.04.<br />
Australien 1,787 +0,51 W 1,778<br />
Belgien 0,448 W -0,88 0,452<br />
Dänemark 0,093 +25,68 WW 0,074<br />
Deutschland 0,008 +144,44 WWWWWWWWWW -0,018<br />
Finnland 0,327 +2,83 W 0,318<br />
Frankreich 0,358 +0,28 W 0,357<br />
Griechenland 3,340 +1,03 W 3,306<br />
Großbritannien 1,169 +3,09 W 1,134<br />
Italien 2,524 W -3,96 2,628<br />
Japan -0,052 0 -0,052<br />
Kanada 1,739 +3,03 W 1,688<br />
Niederlande 0,179 +9,15 W 0,164<br />
Österreich 0,304 +5,19 W 0,289<br />
Portugal 1,094 W -4,87 1,150<br />
Russland 8,110 W -1,82 8,260<br />
Schweden 0,150 +22,95 WW 0,122<br />
Schweiz -0,290 +9,38 W -0,320<br />
Spanien 0,978 W -6,86 1,050<br />
USA 2,525 +1,11 W 2,497<br />
Sonstige 02.05. 26.04.<br />
REX 142,79 143,02<br />
Umlaufrendite -0,06 -0,09<br />
Ausländische Leitzinsen<br />
Konjunkturdaten<br />
Satz in %<br />
gültig ab<br />
Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />
Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />
Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />
Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />
Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />
Tschechien Diskontsatz 0,25 03.08.2018<br />
Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />
Norwegen Deposits Rate 1,00 21.03.2019<br />
Schweiz 3M Libor -0,718 02.05.2019<br />
Australien Target-Cash Rate 1,50 03.08.2016<br />
Hongkong Prime Rate 2,75 20.12.2018<br />
Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />
Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />
Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />
USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />
USA Fed Funds Rate 2,50 19.12.2018<br />
BIP-Wachstum°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 0,60 (12.18) 0,80 (05.19)<br />
Eurozone 1,10 (12.18) 2,00 (05.19)<br />
Frankreich 0,90 (12.18) 1,90 (05.19)<br />
Grossbritannien 1,30 (12.18) 1,30 (05.19)<br />
Italien 0,00 (12.18) 1,10 (05.19)<br />
Japan 0,00 (12.18) 1,20 (05.19)<br />
Schweiz 1,40 (12.18) 1,90 (05.19)<br />
USA 3,20 (03.19) 2,80 (05.19)<br />
Deutschland -0,50 (02.19) 4,90 (04.19)<br />
Eurozone -0,30 (02.19) 7,80 (02.19)<br />
Frankreich 0,60 (02.19) 8,80 (02.19)<br />
Grossbritannien 0,20 (02.19) 3,90 (01.19)<br />
Italien 0,90 (02.19) 10,70 (02.19)<br />
Japan -4,60 (03.19) 2,50 (03.19)<br />
Schweiz 5,10 (12.18) 2,40 (03.19)<br />
USA 2,80 (03.19) 3,80 (03.19)<br />
Inflation°°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 1,30 (03.19) 2,00 (05.19)<br />
Eurozone 1,40 (03.19) 1,90 (05.19)<br />
Frankreich 1,10 (03.19) 1,50 (05.19)<br />
Grossbritannien 1,90 (03.19) 2,20 (05.19)<br />
Italien 1,00 (03.19) 1,70 (05.19)<br />
Japan 0,50 (03.19) 1,50 (05.19)<br />
Schweiz 0,70 (03.19) 0,90 (05.19)<br />
USA 1,90 (03.19) 2,30 (05.19)<br />
Industrie- Arbeits-<br />
Land produktion° losigkeit°°<br />
Detailhandels-<br />
Real-<br />
Land umsätze° zins°°<br />
Deutschland 2,40 (03.19) -1,32 (04.19)<br />
Eurozone 3,00 (02.19) -1,40 (04.19)<br />
Frankreich 2,10 (02.19) -0,74 (04.19)<br />
Grossbritannien 2,40 (03.19) -0,77 (04.19)<br />
Italien 3,10 (02.19) 1,63 (04.19)<br />
Japan 1,30 (03.19) -0,55 (04.19)<br />
Schweiz -0,20 (03.19) -1,02 (04.19)<br />
USA 2,20 (03.19) 0,60 (04.19)<br />
Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />
auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />
ERLÄUTERUNGEN<br />
Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />
Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />
Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />
Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />
Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />
Stand:02.05.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle
B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 102 · 4 ./5. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Rätsel<br />
S C H A C H M E I S T E R<br />
B E R Ü H M T E<br />
L E U T E<br />
AbMitte des 19. Jahrhunderts hatte<br />
sich Bremerhaven zum größten<br />
Auswandererhafen von ganz Europa<br />
entwickelt. Hier wurde Carl Otto Hartlaub<br />
(1869-1929) als Sohn eines Anwalts<br />
und Notars geboren. 1874 zogder Vater<br />
aus beruflichen Gründen mit der Familie<br />
nach Bremen und 1882 weiter nach<br />
Freiburg imBreisgau. Das Abitur legte<br />
Carl Hartlaub 1889 am Großherzoglichen<br />
Gymnasium Freiburg ab. Danach<br />
studierte er Jura in Freiburg, Straßburg,<br />
München und Göttingen. Er ließ sich in<br />
Bremen als Rechtsanwalt nieder, promovierte<br />
1902 und wurde 1904 zum Notar<br />
ernannt. Schon in seiner Jugend<br />
widmete er sich intensiv dem Schachspiel.<br />
Ab 1896 war er Mitglied der Bremer<br />
Schachgesellschaft, deren Präsident<br />
er 1923 wurde.<br />
Dr. Hartlaub war ein exzellenter Angriffs-<br />
und gefürchteter Blitzspieler.<br />
Dem spielstarken Amateur gelangen<br />
eine Reihe viel beachteter Siege in freien<br />
und Turnierpartien. Mit seinen eleganten<br />
Attacken auf dem Schachbrett gewann<br />
er zahlreiche Schönheitspreise.<br />
Er trat auch alsVerfasser vonSchachkompositionen<br />
hervor. Vonbesonderer<br />
Bedeutung waren seine Partien gegen<br />
Emanuel Lasker. Dreimal trat der Bremer<br />
gegen den Weltmeister bei Simultanveranstaltungen<br />
an und besiegte ihn<br />
dabei zweimal in spektakulären Kurzpartien.<br />
Zu seinem 50. Geburtstag erschien<br />
auf Initiative des Herausgebers<br />
Friedrich Michéls das Büchlein „Dr.<br />
Hartlaubs Glanzpartien“. Emanuel Lasker<br />
lobte Carl Hartlaub „als Spieler von<br />
außerordentlicher Fantasie“ und Robert<br />
Hübner attestierte dem Bremer ein „feines<br />
Gespür für frühzeitige rasche und<br />
überraschende Attacken“.<br />
C. Hartlaub -H.Fahrni<br />
Nürnberg1906<br />
1.e4 e5 2.d4 e:d4 3.c3 d:c3 4.Lc4 c:b2 5.<br />
L:b2 De76.Sc3 Db4 7.De2 Sc6 8.Sf3 Lc5<br />
9.0-0 Ld4 10.S:d4 S:d4 11.Dg4 Df8<br />
12.Sd5 Se613.f4 Dc5+ 14.Kh1 D:c4 15.f5<br />
h5<br />
16.f:e6! h:g4 17.e:f7 Kf8 18.L:g7+! 1-0<br />
Paul Werner Wagner<br />
Ratekrimi: Peer Auger, möglicherweise zusammen<br />
mit seinem Freund Bengt Schwör, der ihn deckte.<br />
Auger wusste genau, wann der Automat beschädigt<br />
worden war, obwohl niemand die Tatzeit erwähnt<br />
hatte.<br />
Carl<br />
Hartlaub<br />
XABCDEFGHY<br />
8r+l+k+ntr(<br />
7zppzpp+pzp '<br />
6 + +n+ +&<br />
5+ +N+P+p%<br />
4 +q+P+Q+$<br />
3+ + + + #<br />
2PvL + +PzP"<br />
1tR + +R+K!<br />
xabcdefghy<br />
Lösung vom<br />
27./28. April<br />
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Heimwerkerherzbegehrt. Das133-teilige.<br />
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Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />
Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />
Lösung vom27./28.4.2019: DOKUMENT.Gewinnerin: IngeborgMietschke, 12587 Berlin.<br />
Der adelige<br />
General<br />
Unsereheutige Gesuchte starb beim<br />
Baden im Mondschein, erwürgt<br />
von den Trägern ihres eigenen BHs.<br />
Diese Behauptung entbehrt zwar jeglicher<br />
Wahrheit, entspricht aber exakt<br />
dem Wunsch, den die kalifornische<br />
Schauspielerin und Autorin an ihren eigenen<br />
Nachruf stellte. Ja, Humor hatte<br />
sie …<br />
Die spätere Leinwandgröße, dessen<br />
Karriere sie unter anderem in weit entfernte<br />
Galaxien führen sollte, kam im<br />
Herbst 1956 in Kalifornien zurWelt, beinahe<br />
in buchstäblicher Spuckreichweite<br />
zur Traumfabrik Hollywood. Die<br />
Film- und Fernsehhochburg an der<br />
sonnenbeschienenen Westküste der<br />
USA prägte sie von Kindesbeinen an,<br />
schließlich waren ihre Eltern dort alles<br />
andere als unbekannt: Mutter Debbie<br />
feierte vor Kamera, Mikrofon und auf<br />
Bühnenbrettern Erfolge, und Vater Eddie<br />
war vorallem als Sänger und Moderator<br />
beliebt. DerWeg unserer Gesuchten<br />
schien daher beinahe vorgezeichnet.<br />
Und sie ging ihn mit Bravour. Als<br />
Scheidungskind vergrubsie sich, so die<br />
Biographen, lange Zeit in Büchern und<br />
las, was immer sich fand. Schon in der<br />
Schule entdeckte sie aber die Theaterbühne<br />
für sich und versuchte sich nach<br />
dem Schulabschluss in London und im<br />
Staat NewYorkaneinem künstlerischen<br />
Studium. Für beides, so scheint es,<br />
fehlte ihr die Geduld. Warum Theorie<br />
büffeln, wenn man auch praktisch handeln<br />
konnte? Wieviele ihrer berühmten<br />
Filmfiguren packte auch sie das Schicksal<br />
beim Schopf und wurde aktiv: Mit<br />
gerade einmal achtzehn Jahren debütierte<br />
sie in dem Kinofilm „Shampoo“<br />
und spielte an der Seite von großen<br />
Stars wie Warren Beatty und Goldie<br />
Hawn. Zwei Jahre später stand sie bereits<br />
für die branchenintern belächelte<br />
Science-Fiction-Phantasie des Regisseurs<br />
George Lucas vor der Kamera –<br />
und dieser „Krieg der Sterne“ veränderte<br />
ihr Leben.<br />
Neben Harrison Ford und Mark Hamill<br />
zählte die Gesuchte zu denHauptdarstellern<br />
von Lucas„ Streifen, der<br />
weltweit zum ungeahnten Überraschungserfolg<br />
avancierte und neben<br />
zahlreichen Fortsetzungen auch immense<br />
Mengen an Lizenzprodukten<br />
nach sich zog. Mit einem Mal sah die<br />
junge Aktrice, die doch eigentlich nur<br />
eine Prinzessin hatte spielen sollen, ihr<br />
Konterfei auf Bettwäsche wieder,inComicheften,<br />
auf Pappbechern. Jeder<br />
kannteihren Namen.<br />
Sie spielte weiter –mit den „Blues<br />
Brothers“, für Woody Allen, mit „Harry<br />
und Sally“. Aber sie schrieb auch. Ihr<br />
Talent, verkorksten Drehbüchern den<br />
rettenden Schliff zu geben, war in Hollywood<br />
sehr gefragt. Ihr scharfer Verstand<br />
und der sarkastische Humor<br />
machten sie zur gefeierten Rednerin<br />
und Autorin, deren Romane, Sachbücher<br />
und Memoiren ebenso Schlagzeilen<br />
machten wie die Offenheit, mit der<br />
sie ihreDrogenprobleme und ihrebipolaren<br />
Störungen thematisierte. Die<br />
Mutter einer –natürlich –Schauspielerin<br />
war zeitweise mit dem Sänger Paul<br />
Simon verheiratet und spielte kurz vor<br />
ihrem Tod einmal mehr ihre wohl berühmteste<br />
Leinwandrolle: die inzwischen<br />
zur Generalin aufgestiegene<br />
Prinzessin aus dem All.<br />
Ende 2016 erlitt die Gesuchte während<br />
eines Transatlantikfluges einen<br />
Herzinfarkt. Sie verstarb kurz nach der<br />
Landung in ihrer Heimat Los Angeles.<br />
Wielautete ihr Name?<br />
Christian Humberg<br />
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Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />
Bild: HansGeorgEsch<br />
DASIST DIE HÖHE!<br />
Neue Quartiere<br />
in Mitte 04<br />
Kurz &gut<br />
Der <strong>Berliner</strong> Hotelmarkt wächst im<br />
Deutschlandvergleich überdurchschnittlich.<br />
Und die Erlöse pro Zimmer ebenfalls.<br />
Rechtsexperten<br />
Gefährliche Arbeit: Ein Vermieter kann<br />
nicht verlangen, dass Mieter eine Außenreinigung<br />
der Jalousien vornehmen.<br />
Ausbaureserve<br />
Der Platz unterm Steildach ist geeignet für<br />
Kinderzimmer, Büro oder Ateilier –immer<br />
mit ganz besonderer Atmosphäre.
Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />
/ 3<br />
KURZ &GUT<br />
Soweit Betriebskosten nach der Wohnfläche<br />
auf die Mieter verteilt werden, ist die<br />
tatsächliche Wohnfläche entscheidend, nicht<br />
die im Mietvertrag angegebene, bekräftigte der<br />
Bundesgerichtshof.<br />
AZ: (67 S342/17)<br />
Editorial<br />
Bild:gettyimages/dima_sidelnikov<br />
JETZT GEHT ES IN DIE HÖHE<br />
Nadine Kirsch<br />
&das Immo-Team<br />
Wer indie USA reist, kennt das Gefühl: Man nähert sich irgendeiner<br />
eher unbedeutenden Großstadt mit Einwohnerzahlen im moderaten<br />
sechsstelligen Bereich und staunt, dass die regelmäßig mit einer<br />
imposanten Skyline aufwarten. Hochhäuser gehören dort, wo doch<br />
eigentlich Platz ohne Ende ist, seit hundert Jahren zum Erscheinungsbild<br />
urbaner Lebensräume. Auch die aufstrebenden Städte in Asien<br />
und der arabischen Welt protzen mit spektakulären Bauten –immer<br />
höher,immer kühner.<br />
Europa mit seinen gewachsenen Städten, wo gerade der Kern seit<br />
Jahrhunderten dicht bebaut ist und voller historischer Gebäude steht,<br />
ist in der Beziehung natürlich zögerlich. Aber gerade in boomenden<br />
Städten wie Berlin, wo immer mehr Menschen auf engsten Raum<br />
wohnen und arbeiten wollen, führt der einzig noch gangbare Weg in<br />
die Höhe. Und wer sich die ehrgezigen Pläne der Architekten und Investoren<br />
anschaut, sieht, dass das alles andere als eine Notlösung ist.<br />
HOTELS IN BERLIN VERZEICHNEN GUTE AUSLASTUNG<br />
UND GUTE ERLÖSE FÜR IHRE ZIMMER<br />
Der deutsche Hotelimmobilienmarkt ist 2018 im zehnten Jahr in Folge gewachsen. In den vergangenen<br />
zehn Jahren ist der Erlös pro verfügbarer Zimmerkapazität (RevPAR) pro Jahr im Durchschnitt<br />
um 3,7 Prozent auf 73,2 Euro gewachsen. Die Übernachtungszahlen sind pro Jahr durchschnittlich<br />
um 2,9 Prozent auf 478 Millionen Nächtigungen im Jahr 2018 gestiegen. Die Anzahl der Betten ist im<br />
Mittel um 0,9 Prozent jährlich auf 3,7 Millionen Betten gewachsen. Das Transaktionsvolumen liegt<br />
mit vier Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Die Produktknappheit prägte 2018 weiterhin den Markt.<br />
Dies zeigt sich auch in den sinkenden Transaktionsvolumina in den Top-5-Städten –mit Ausnahme<br />
von Frankfurt. Dies sind die zentralen Ergebnisse des Hotelmarktreport Deutschland 2019 von Engel<br />
&Völkers Hotel Consulting in Kooperation mit HQPlus und Fairmas.<br />
In Berlin sind in den vergangenen fünf Jahren die Nächtigungszahlen im Vergleich zur Bettenentwicklung<br />
deutlich stärker gestiegen. Ein Zimmer ist derweil um 18 Prozent teurer geworden, 80 Euro im<br />
Durchschnitt. Damit hat Berlin unter den Top-5-Städten das stärkste RevPAR-Wachstum. Damit die<br />
Entwicklungspipeline von 8.000 zusätzlichen Betten in Berlin vom Markt aufgenommen wird, müssen<br />
die Nächtigungszahlen pro Jahr um drei Prozent steigen. Das entspricht der Entwicklung der vergangenen<br />
fünf Jahre. „Investoren bewerten den Standort Berlin derzeit sehr positiv“, erläutert Andreas<br />
Ewald, Geschäftsführender Gesellschafter von Engel &Völkers Hotel Consulting GmbH.<br />
INDIVIDUELL, ABER DEZENT<br />
Impressum<br />
Inspiration fürs<br />
Eigenheim findet sich auf<br />
instagram.com/jameshardieeurope.<br />
Foto:Hundven-Clements Photography/txn<br />
Ein Haus soll sich harmonisch in das gewachsene Umfeld<br />
einpassen, aber nicht in der Masse untergehen. Das lässt sich<br />
mit Fassadenbekleidungen aus Faserzement erreichen. Die<br />
Fassadenelemente von James Hardie haben ein authentisches<br />
Holz-Dekor, sind witterungsbeständig und pflegeleicht. Als<br />
Teil- oder Vollbekleidung von Fassade oder Giebel setzen die<br />
Elemente miteiner horizontalen odervertikalen Flächenwirkung<br />
architektonische Akzente.<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />
Anzeigen:<br />
BVZBMVermarktung GmbH<br />
(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />
Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />
Anzeigenannahme:<br />
(030) 23 27 50<br />
Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />
01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />
„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />
Druck:<br />
BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />
Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />
www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Layout, Redaktion und Produktion:<br />
mdsCreativeBerlin GmbH<br />
AlteJakobstraße 105<br />
10969Berlin<br />
Klaus Bartels (verantwortlich),<br />
Nadine Kirsch<br />
(030) 23 27 67 12<br />
immobilien@mdscreative.com
4<br />
BerlinsMitte soll wieder<br />
Anziehungspunkt werden<br />
Das Wachstum geht nach oben:<br />
So viele Hochhausprojekte wie noch<br />
nie stehen in den Startlöchern<br />
Turmähnliche Hochhäuser auf dem<br />
Alexanderplatz bauen, das wollte<br />
man bereits in den 30er-Jahren des<br />
vergangenen Jahrhunderts. Mitglieder des<br />
Vereins „<strong>Berliner</strong> Unterwelten“entdeckten<br />
vor gut 15 Jahren Unterlagen von Peter<br />
Behrens, dem Architekten des Alexanderund<br />
Berolinahauses, aus dem Jahre 1933.<br />
Im Februar 1929 wurde ein Wettbewerb<br />
zur Umgestaltung des Alexanderplatzes<br />
ausgeschrieben. Es fanden sich aber keine<br />
Investoren. 1932bot schließlich ein Konsortium<br />
an, Büro-und Geschäftshäuser nach eigenen<br />
Vorstellungen zu bauen.Esbeauftragte<br />
Behrens mit einem Gesamtentwurf.<br />
Gegenüber dem Alexander- und Berolinahaus<br />
sollte ein neuer Block entstehen, aus<br />
dessen Hauptfront ein streng vertikal gegliedertes<br />
Hochhaus herausragen. Behrens‘<br />
Konzept wirkt noch heute modern:<br />
Mehrzwecktheater für 2909 Besucher,<br />
Geschäftspassage, Restaurants, Hotel,<br />
Büros und Wohnungen. Die Fundamente<br />
wurden in der NS-Zeit allerdings zu<br />
einem Luftschutzbunker umgewandelt.<br />
Nur die beiden Behrens-Bauten aus den<br />
frühen dreißiger Jahren blieben nach dem<br />
Krieg erhalten. Das 54 Meter hohe Haus<br />
des Lehrers entstand von 1962 bis 1964<br />
nach den Plänen des Architekten Hermann<br />
Henselmann.Anfang der 1970er Jahre kamen<br />
weitere Hochhäuser hinzu, darunter<br />
das „Interhotel Stadt Berlin“, das heutige<br />
„Park Inn“. Mit seinen 125 Metern ist es<br />
bis heute das höchste Haus am Platz.<br />
Pläne nach dem Mauerfall. 1993 fand ein<br />
städtebaulicher Ideenwettbewerb für den<br />
„Alex“ statt. Der Architekt Hans Kollhoff<br />
siegte mit seiner Vision: Zehn 150 Meter<br />
hohe Türme sollen dem Platz eine „Stadtkrone“<br />
verleihen. Das Alexanderhaus und<br />
das Berolinahaus bilden dabei die südwestliche<br />
Begrenzung. Aber: Gebäude, die für die<br />
Umsetzung des Kollhoff’schen Plans hätten<br />
abgerissen werden müssen, wurden später<br />
aufwändig saniert, das Haus des Reisens<br />
oder das Haus des <strong>Berliner</strong> Verlages unter<br />
Denkmalschutz gestellt.<br />
Zehn 150 Meter hohe Türme<br />
am Alexanderplatz sollten<br />
Berlins „Stadtkrone“bilden.<br />
2015 begann die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,<br />
den Masterplan an die neuen<br />
Gegebenheiten anzupassen. Neun Türme<br />
sind jetzt noch denkbar. Das Baukollegium<br />
–sechs Architekten, die gemeinsam mit<br />
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher Bauherren,<br />
Planer und Bezirkspolitiker bei großen<br />
Bauvorhaben beraten –, möchte, dass<br />
kein Hochhaus höher als 130 Meter wird.<br />
Man orientiert sich an der Höhe des „Park<br />
Inn“. Der erste Hochhaus-Neubau nach<br />
dem Kollhoff-Masterplan, der nur 60 Meter<br />
hoch ist, eröffnete bereits im Dezember<br />
2017 an der Grunerstraße 11. Er hat<br />
19 Geschosse und 708 Zimmer und ist das<br />
zehnte und größte „Motel One“ in Berlin.<br />
Alexander Tower. Die Genehmigung für<br />
den 150 Meter hohen „Alexander Tower“<br />
des russischen Investors Monarch neben<br />
dem Einkaufszentrum Alexa lag allerdings<br />
schon vor, als die neue maximale Bauhöhe<br />
beschlossen wurde. Seine Fertigstellung ist<br />
für den Spätsommer 2021 vorgesehen. Auf<br />
29 Stockwerken gibt es Platz für 377 Wohnungen.<br />
Auf weiteren sechs Stockwerken<br />
sind unter anderem ein Kino, ein Wellness<br />
Spa, ein „Pool mit Gym-Bereich“ sowie<br />
Konferenzräume und ein Restaurant geplant.<br />
„Die Kontur des Turms ist an allen<br />
vier Kanten durch Vor- und Rücksprünge<br />
geprägt, wodurch die einzelnen Module<br />
deutlich voneinander abgegrenzt sind.
Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />
/ 5<br />
Bild: caimmo.com/CubeBerlin<br />
Bild: Grandaire<br />
An der Voltairestraße entsteht<br />
das „Grandaire“<br />
Es entsteht ein Wechselspiel aus gefülltem<br />
und leerem Volumen, das dem Baukörper<br />
eine dynamische Belebung verleiht“, erklärt<br />
das Architektenbüro O&O Baukunst. Das<br />
30,5 Meter hohe Sockelgebäude wird die<br />
Traufkante des Berolinahauses aufnehmen<br />
und schließt sich nahezu höhengleich an das<br />
Alexa an. Drei Eagen sind für den Einzelhandel<br />
vorgesehen.<br />
Hines-Tower. Der US-Investor Hines will<br />
neben dem Elektronikmarkt Saturn einen<br />
Wohnturm nach Plänen des US-Star-Architekten<br />
Frank O. Gehry errichten. Sein<br />
skulpturales Erscheinungsbild soll durch<br />
die Rotation von Kuben besonders auf die<br />
angrenzende Karl-Marx-Allee Bezug nehmen.<br />
Allerdings liegen die Pläne vorerst auf<br />
Eis, weil der Turm über den Tunneln der<br />
U-Bahn-Linie 2geplant ist. Die BVG teilte<br />
mit, dass sie und der Investor sich kürzlich<br />
auf die weitere Betrachtung zweier Varianten<br />
verständigt haben. Der Bericht wird jetzt<br />
finalisiert und anschließend von Gutachtern
6<br />
Für das „Haus der Statistik“gab es ein offenes<br />
Werkstattverfahren mit Bürgerbeteiligung.<br />
Eingebettet in<br />
die Umgebung<br />
Hochhäuser und ihr Umfeld<br />
Bild:xxxxx<br />
ZWEI<br />
unterschiedlich hohe Wohntürme mit<br />
20 und 12 Geschossen bietet<br />
das „Grandaire“ desArchitekten<br />
Giorgio Gullotta.<br />
Bild:Grandaire<br />
DREI<br />
Wohnungstypen bietet der<br />
Fritz TowerimQuartier Mittenmang<br />
an der neuen Europacity.<br />
ZWEI<br />
eigenständigeBauten plant das<br />
ArchitektenbüroSauerbruch Huttonrechtsvom<br />
Hotel „Park Inn“.<br />
Bild:Groth Gruppe<br />
Bild:SauerbruchHutton<br />
Bild:Teleinternetcafe und Treibhaus<br />
bewertet. In weiteren Gesprächen –auch<br />
mit der Technischen Aufsichtsbehörde des<br />
Landes Berlin (TAB) –will man die Optionen<br />
vertiefen. „Der konstruktive Dialog<br />
aller Beteiligten hat Klarheit gebracht und<br />
wird den Bau des Gebäudes ermöglichen.<br />
Fachlich fundiert bestätigt ist nun, dass sich<br />
unser Projekt realisieren lässt, ohne den<br />
U-Bahnverkehr zu beeinträchtigen. Das ist<br />
für die Stadt und alle Beteiligten eine gute<br />
Nachricht“, resümiert Christoph Reschke,<br />
Geschäftsführer von Hines.<br />
Mischung aus Einzelhandel,<br />
Büroflächen und Wohnungen<br />
fast überall geplant.<br />
Kaufhof und Hotel Park Inn. Das französische<br />
Immobilienunternehmen Covivio ist<br />
Grundstückseigentümer von Galeria Kaufhof<br />
und dem Hotel „Park Inn“. Es plant<br />
bis 2023 zwei neue Hochhäuser. Das zwischen<br />
1967 und 1970 gebaute Hotel soll<br />
wegen seines guten Zustandes erhalten<br />
bleiben. Das Architektenbüro Sauerbruch<br />
Hutton gewann den Wettbewerb für den<br />
Turm auf der rechten Seite des Hotels. Das<br />
Projekt verbindet zwei eigenständige, aber<br />
auch verwandte Bauten: einen Sockelbau,<br />
der mit den Nachbargebäuden korrespondiert,<br />
und ein Hochhaus. In den drei unteren<br />
Geschossen des Sockelbaus befinden<br />
sich Einzelhandelsflächen, Restaurants und<br />
Coworking-Bereiche, während der obere<br />
Teil dem Wohnen vorbehalten ist. Im Turm<br />
sind vorwiegend Büros geplant. Ein „Garden<br />
Club“ lädt die Hochhaus-Nutzer ein. Für<br />
Bewohner des Sockelbaus gibt es im Hof einen<br />
weiteren großzügigen Dachgarten. „Die<br />
Kombination aus Wohnen, Arbeiten und Einzelhandel<br />
als traditionelle Typologie der europäischen<br />
Stadt wird in diesem Gebäude in<br />
innovativer Weise wieder aufgelegt und neu<br />
interpretiert“, meint Patrick Zöller von Sauerbruch<br />
Hutton.<br />
Grandaire. Die Konturen des Wohnturms<br />
„Grandaire“ an der Dircksen-/ Ecke Voltairestraße<br />
sieht man bereits. Er ist der Auftakt<br />
für ein neues Quartier entlang der Alexanderstraße.<br />
Nachbar wird beispielsweise<br />
das Bürogebäude Voltair sein. Architekt des<br />
Graindaire ist Giorgio Gullotta, der Vertrieb<br />
liegt bei Strategis Berlin. 269 Wohnungen,<br />
davon 164 Eigentumswohnungen, wird es<br />
im 65 Meter hohen 20-Geschosser geben,<br />
Ladenflächen sind im Erdgeschoss geplant.<br />
105 Mietwohnungen finden im39Meter hohen<br />
Zwölfgeschosser Platz. Auch in dessen<br />
Erdgeschoss ziehen Läden ein. Es sind ein privater<br />
Fitnessbereich, ein großer Dachgarten<br />
mit Kitchen-Lounge und ein Panoramablick<br />
in 40 Metern Höhe vorgesehen. „Der Rohbau<br />
steht fast komplett, der Verkaufsstand liegt bei<br />
ca.70Prozent. Die Vermietung startet 2020“,<br />
erklärt Michael Elst von der Strategis AG.<br />
„Jaho“. Die Pläne des ArchitekturbürosKuehn<br />
Malvezzi am S-Bahnhof Jannowitzbrücke<br />
gingen als Sieger aus einem städtebaulichen<br />
Workshopverfahren hervor. „Unser Entwurf<br />
Jaho sieht ein Stadt-Ensemble vor, das eine<br />
über sich selbst hinausweisende stadträumli-
Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />
/ 7<br />
che Qualität erzeugt“, erklärt Wilfried Kuehn.<br />
Bauherren sind Art-Invest Real Estate und die<br />
Cesa Unternehmensgruppe. Der erste Bauabschnitt<br />
soll im Sommer 2020 starten. Dazu<br />
gehört ein hochwertiges Stadthaus, geformt<br />
aus zwei S-förmigen Baukörpern, sowie ein<br />
Anbau an das Baudenkmal an der Holzmarktstraße<br />
10.<br />
Grün spielt auch eine Rolle: In<br />
Form von Passagen oder<br />
gemeinschaftlichen Dachgärten.<br />
Ins Stadthaus ziehen Büros und Co-Working-Spaces<br />
mit öffentlichen Konferenz-Zonen<br />
ein. Gastronomie und ein Nahversorger befinden<br />
sich im Erdgeschoss. Begrünte Passagen<br />
schaffen eine neue Verbindung zwischen dem<br />
historischen Bahnviadukt und dem Straßenraum.<br />
Lena Brühne, Niederlassungsleiterin<br />
Berlin der Art-Invest Real Estate, ist überzeugt:<br />
„Mit dem Projekt Jaho Berlin-Mitte entsteht<br />
eine städtebauliche Brücke zwischen Mitte und<br />
Friedrichshain. Wir bieten hochmoderne, flexible<br />
Bürolösungen an, die jegliche Anforderungen<br />
für zukunftsfähiges Arbeiten erfüllen.“<br />
TLG und Pressehaus. Für die Hochhäuser der<br />
TLG Immobilien an der Alexanderstraße/Ecke<br />
Karl-Liebknecht-Straße gibt es noch keine<br />
Entwürfe. Geplant sind drei Gebäude, darunter<br />
zwei Türme mit Büro- und Einzelhandelsflächen<br />
sowie Wohnungen. Wenn die jetzigen<br />
Mietverträge auslaufen, wird der Büro-Riegel<br />
des Hauses der Elektroindustrie abgerissen.<br />
Die GEG German Estate Group AG hat Anfang<br />
April von Tishman Speyer das historische,<br />
Presse-Hochhaus mit 16 Etagen samt „Pressecafé“<br />
erworben. 2021 kommt der Neubau<br />
„New Podium“ (10.300 Quadratmeter auf<br />
sechs Obergeschossen) hinzu. Die beiden Teilobjekte<br />
sind bereits jetzt zu knapp 90 Prozent<br />
langfristig vermietet. Die noch verfügbaren Flächen<br />
im Erdgeschoss sowie im Pressecafé sollen<br />
an Einzelhändler und Gastronomen vermietet<br />
werden. In den Obergeschossen gibt es Büros.<br />
Haus der Statistik. Drei Teams der Planungsgemeinschaft<br />
Teleinternetcafe und Treibhaus ha-<br />
Bild:O &OBaukunst Finest Images<br />
Der„Alexander Tower“ ist<br />
auf allen vier Seiten durch Vorund<br />
Rücksprüngegepägt.<br />
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8<br />
ben in einem offenen Werkstattverfahren mit<br />
Bürgerbeteiligung städtebauliche Entwürfe<br />
für das Haus der Statistik erarbeitet. So sollen<br />
die Altbauten an der Karl-Marx-Allee und<br />
Otto-Braun-Straße um weitere rund 66.000<br />
Quadratmeter Neubau ergänzt werden. In<br />
der Mitte des Areals entstehen drei Höfe, gesäumt<br />
von zwei 15- und zwölfgeschossigen<br />
Wohnhochhäusern, einem 16-geschossigen<br />
Büroturm an der Otto-Braun-Straße für das<br />
Rathaus Mitte und drei „Experimentierhäusern“.<br />
Dachgärten und Gemeinschaftsterrassen<br />
sorgen für zusätzliches Grün.<br />
Im neuen Haus der Statistik wird<br />
es eine lebendige Mischung<br />
aus kultureller,sozialer und<br />
öffentlicher Nutzung geben.<br />
Auf dem östlichen Teil des Areals, der an die<br />
Berolinastraße und das Wohngebiet Karl-<br />
Marx-Allee angrenzt, wird die Wohnungsbaugesellschaft<br />
Berlin-Mitte mbH (WBM)<br />
300 Wohnungen bauen. „Das neue Quartier<br />
soll ökologisch, sozial und wirtschaftlich<br />
nachhaltig sein. Ins neue Haus der Statistik<br />
wird eine lebendige Mischung aus Wohnen<br />
und Arbeiten, kultureller, sozialer und öffentlicher<br />
Nutzung einziehen – ein Anziehungspunkt<br />
für die ganze Stadt. Bei dem<br />
innovativen Planungsverfahren mit Beteiligung<br />
der Stadtgesellschaft gewinnen wir<br />
wertvolle Erfahrungen, die wir künftig bei<br />
der Entwicklung komplexer Quartiere anwenden<br />
können“, erklärt dazu Jan Robert<br />
Kowalewski, Geschäftsführer der WBM.<br />
NeuesViertel am Hauptbahnhof. Die Europacity<br />
entsteht auf der Brache des einstigen<br />
Güterbahnhofs in der Nähe des Hauptbahnhofs<br />
auf rund 61 Hektar Fläche. Geplant<br />
sind nicht nur Räume für Büros und Gewerbe,<br />
sondern auch rund 3.000 Wohnungen.<br />
Bedeutende Unternehmen wie PricewaterhouseCoopers,<br />
KPMG, 50Hertz und<br />
der Mineralölkonzern Total haben sich hier<br />
bereits angesiedelt, ebenso eine Reihe großer<br />
Hotels. Zur Europacity gehört das Quartier<br />
Heidestraße mit Wohn- und Bürogebäuden,<br />
Hotels, Gewerbeflächen, öffentliche Straßen<br />
und Plätzen. Für dasdortige Gebäudeensemble<br />
„QH Spring“ wurde im Januar die Baugenehmigung<br />
erteilt. Sein markantes Merkmal<br />
ist der Wohnturm, der einen weiten<br />
Blick über die Europacity gewährt. Die Planung<br />
stammt vom <strong>Berliner</strong> Büro CKRS Architekten.<br />
Die Gebäudeteile mit Wohnungen<br />
sind siebengeschossig, im Bereich des Wohnturms<br />
zwölfgeschossig. Dort gibt es auch eine<br />
Kita mit rund 130 Plätzen. Gegenüber der<br />
Europacity wächst an der Lehrter Straße das<br />
„Mittenmang“, ein neues, sehr vielfältiges<br />
Stadtquartier mit Miet- und Eigentumswohnungen,<br />
Mikroapartments und gefördertem<br />
Wohnungsbau. Es gibt verschiedene Architekten.<br />
Die Groth-Gruppe baut.<br />
Koordinatorin<br />
Bürger sollen mitgestalten<br />
AngelikaGiorgis<br />
Für den Alexanderplatz und das Regierungsviertel<br />
hat das Bezirksamt Mitte eine Stadtteilkoordinatorin<br />
eingesetzt. Sie soll helfen, die Lebensqualität<br />
der Anwohner zu verbessern. Die Bürger sind<br />
aufgerufen, ihre Stadt mitzugestalten, Anregungen<br />
für ihr Quartier zu geben, sich zu engagieren und<br />
sich an stadtteilbezogenen Entscheidungen und<br />
Entwicklungen zu beteiligen. Dr. Sylvia Euler ist<br />
erreichbar unter stk-alexanderplatz@berlin.de oder<br />
Tel. 030-238091-3. (agi)<br />
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SIEDLUNGS- UND VERKEHRSFLÄCHE<br />
369104<br />
EINWOHNER –2PROZENT<br />
MEHR ALS IM VORJAHR<br />
9368<br />
EINWOHNER/km 2<br />
GESAMT-BERLIN:<br />
4055 EINWOHNER/km 2<br />
WOHNUNGEN<br />
13230<br />
WOHNGEBÄUDE<br />
196533<br />
WOHNUNGEN<br />
32193<br />
SCHÜLER<br />
1338 KLASSEN<br />
85,2 SCHÜLER<br />
JE 1000<br />
EINWOHNER<br />
KITAS<br />
298<br />
EINRICHTUNGEN<br />
176<br />
TAGESPFLEGEPERSONEN<br />
DURCHSCHNITTLICHE<br />
WOHNUNGSGRÖSSE 67,4 m 2<br />
QUELLE: AMT FÜR STATISTIK BERLIN BRANDENBURG, ZAHLEN VON 2017<br />
FOTO: GETTYIMAGES/HANOHIKI
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
KÜCHENWELT<br />
ein Haus mit Wohnungen zum<br />
Selbstausbauen entworfen und realisiert.<br />
Nr.19, Ausgabe 1./12. Mai 2019<br />
Nr.18, Ausgabe 04./05. Mai 2019<br />
/ 9<br />
Bild: Grandaire<br />
Traumküchen<br />
Immobilienwelten<br />
Bild: Kludi GmbH&Co. KG<br />
Schöne neue<br />
Küchenwelt 04<br />
Kurz &gut<br />
In puncto Baugenehmigungen liegen die<br />
drei direkt an Berlin angrenzenden<br />
Landkreise bundesweit unter den TopTen.<br />
Rechtsexperten<br />
Die Hausverwaltung braucht Monate für<br />
die Erste lung und Zusendung von<br />
Protoko len. Eine Fristsetzung hilft.<br />
ImGesprächmit Jana Richter<br />
Die Berline rArchitektin hat inNeukö ln<br />
Bild:Arbeitsgemeinschaft DieModerneKüch e.V.<br />
Intelligente und effiziente Geräte mit allem Komfort,<br />
aber auch in toller Optik, funktionsgerechte Schränke,<br />
die jeden Winkel sinnvoll nutzen und jede Menge<br />
Überraschungen in ihrem Innenleben bereithalten, eine<br />
breite Palette von Materialien, Farben und Oberflächen,<br />
die spannende Mixe erlauben –das sind die Zutaten für<br />
die schöne neue Küchenwelt.<br />
Und da ist es wie beim Kochen: Es kommt drauf an,<br />
was man draus macht. So werden sich kaum zwei<br />
Küchen in Land hundertprozentig gleichen, hier<br />
geht es höchst individuell zu. Aber in einem ähneln<br />
sie sich doch: Statt eines reinen Arbeitsplatzes wie<br />
früher sind moderne Küchen heute Mittelpunkt des<br />
Familienlebens.<br />
269Wohnungen, davon164 Eigentumswohnungen,<br />
wirdesim20Stockwerkehohen „Grandaire“ geben.<br />
Lesen Sie mehr über die „Schöne neue Küchenwelt“ –<br />
hier am kommenden Sonnabend!<br />
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Immobilienwelten Nr. 18, Ausgabe 4./5. Mai 2019 / 10<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
RECHT<br />
EXPERTEN ANTWORTEN<br />
Muss ein Mieter an der Fassade herumturnen, umdie Jalousien von<br />
außen zu reinigen? Nein, das gehört zum Aufgabenbereich des Vermieters.<br />
Bild:gettyimages/irina88w<br />
§<br />
Bei der Abnahme der Wohnung<br />
bei unserem Auszug verlangte<br />
unser Vermieter, dass wir auch die zum<br />
Haus gehörenden, witterungsbedingt<br />
verschmutzten Jalousien zu reinigen<br />
hätten. Im Mietvertrag wurden sie nicht<br />
erwähnt. Der Vermieter, der das den<br />
Mietern nicht mögliche Reinigen der<br />
Außenfenster zu Lasten der Mieter organisiert<br />
hat, hatte sich zu diesem Thema<br />
bisher nicht geäußert. Nach unserer<br />
Meinung müsste der Vermieter –wenn<br />
er von den Mietern das für sie selbst lebensgefährliche<br />
Reinigen der Jalousien<br />
verlangt –auch die baulichen Voraussetzungen<br />
dafür sichern.<br />
Die Innenreinigung von Fenstern und Rolladen<br />
beziehungsweise Jalousien obliegt<br />
dem Mieter. Die Außenreinigung ist nach<br />
der Rechtsprechung jedoch Sache eindeutig<br />
des Vermieters, da dieser Bereich zur<br />
Fassade des Hauses gehört, die immer vom<br />
Vermieter zu reinigen ist. So hat es zum<br />
Beispiel das Landgericht München entschieden<br />
(Aktenzeichen: 412 C13623/99).<br />
Dasselbe gilt übrigens für das Anstreichen<br />
oder die Reinigung von äußeren Fensterrahmen.<br />
Niemand muss sich also in Gefahr<br />
begeben und diese Arbeiten als Mieter<br />
selbst vornehmen, indem er sich womöglich<br />
in großer Höhe von außen an den Jalousien<br />
zu schaffen macht.<br />
§<br />
Ich wohne in einer Mietwohnung<br />
im Erdgeschoss mit einem Wintergarten.<br />
Vor 18 Jahren habe ich in<br />
den Vorgarten vor einem Fenster eine<br />
Fichte gepflanzt. Jetzt ist sie zu groß geworden,<br />
und ich möchte sie fällen lassen.<br />
Benötige ich dazu die Erlaubnis des<br />
Vermieters?<br />
Das kommt, wie so oft, darauf an. Ist die<br />
Fichte mit dem Boden derart verbunden,<br />
daß sie nicht mehr ohne Gefahr für ihren<br />
Bestand entfernt werden kann –das bedeutet:<br />
sie kann also nicht einfach umgepflanzt<br />
werden –, dann ist sie gemäß Paragraf 946<br />
BGB durch die feste Verbindung mit dem<br />
Grundstück in das Eigentum des Vermieters<br />
übergegangen. Dann dürfen Sie sie nicht<br />
ohne Erlaubnis des Vermieters fällen (lassen).<br />
Nach 18 Jahren ist davon wohl auszugehen,<br />
so dass ich Ihnen empfehlen muss, sich die<br />
Erlaubnis Ihres Vermieters einzuholen.<br />
Andreas Schwartmann<br />
ist Rechtsanwalt für Zivil- und Strafrecht<br />
www.rechtsanwalt-schwartmann.de<br />
Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.com<br />
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In Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
gabes1429 Baugenehmigungen<br />
für Wohnungen.<br />
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Die<strong>Berliner</strong>Bauaufsichtsbehörden<br />
haben 2018 insgesamt<br />
24 218 Wohnungen genehmigt,<br />
2,1 Prozent weniger als<br />
im Vorjahr.<br />
OPR<br />
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P<br />
HVL<br />
Spandau<br />
(Sp)<br />
Zehlendorf<br />
(Zd)<br />
Reinickendorf (Rd)<br />
Wilmersdorf<br />
(Wd)<br />
Charlottenburg<br />
(Cb)<br />
PM<br />
Steglitz<br />
(St)<br />
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, März2019<br />
Wedding<br />
(We)<br />
Tiergarten<br />
(Tg)<br />
Schöneberg<br />
(Sb)<br />
TF<br />
Pankow (Pk)<br />
Tempelhof<br />
(Th)<br />
Prenzlauer<br />
Berg (PB)<br />
Mitte<br />
(Mi)<br />
Kreuzberg<br />
(Kb)<br />
58595b<br />
Weißensee<br />
(Ws)<br />
Friedrichshain<br />
(Fh)<br />
Neukölln<br />
(Nk)<br />
Hohenschönhausen<br />
(Hs)<br />
Lichtenberg<br />
(Lb)<br />
Treptow<br />
(Tr)<br />
Marzahn<br />
(Mz)<br />
Hellersdorf<br />
(Hd)<br />
Köpenik<br />
(Kö)<br />
MOL<br />
LDS<br />
LOS
Immobilienwelten Nr. 18, Ausgabe 4./5. Mai 2019 / 11<br />
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Blk. ......... Balkon<br />
bw ........... Brutto-Warmmiete<br />
DG ........... Dachgeschoss<br />
DHH ........Doppelhaushälfte<br />
EBK..........Einbauküche<br />
EFH.......... Einfamilienhaus<br />
ETW.........Eigentumswohnung<br />
F................Fahrstuhl<br />
GA............ Genossenschaftsanteile<br />
GFZ..........Geschossflächenzahl<br />
GEH ......... Gasetagenheizung<br />
GRZ ......... Grundflächenzahl<br />
Gst........... Grundstück<br />
Hb............Heutbesichtigung<br />
Hk............ Heizkosten<br />
k ............... Kaltmiete<br />
Kfz...........Autostellplatz<br />
Kt. ............ Kaution<br />
MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />
MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />
NB ............ Neubau<br />
nk .............Netto-Kaltmiete<br />
NK............ Nebenkosten<br />
OG ........... Obergeschoss<br />
Pk. ........... Parkettboden<br />
RH............ Reihenhaus<br />
ren. .........renoviert<br />
REG..........Region<br />
TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />
VB ............ Verhandlungsbasis<br />
VS ............ Verhandlungssache<br />
w ..............Warmmiete<br />
WB........... Wannenbad<br />
WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />
WEH........ Wohneinheiten<br />
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Ko ............ Koks,Braunkohle, Steinkohle<br />
Öl ............ Heizöl<br />
Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />
FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />
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Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />
Holzhackschnitzel<br />
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Pflege benötigt wird. Das funktioniert aber<br />
nur, wenn insbesondere das Bad dafür geeignet<br />
ist. Vorallem die Unfallgefahr wird vielfach<br />
unterschätzt. Der Zentralverband Sanitär<br />
Heizung Klima (ZVSHK) hat die Studie<br />
„Pflegebad 2030“ in Auftrag gegeben, bei der<br />
344 Unternehmen der ambulanten Versorgung<br />
befragt wurden.<br />
Gefahren ernst nehmen. 15 Prozent der Pflegebedürftigen<br />
zogen sich demnach im Badezimmer<br />
gravierende Verletzungen zu. Und<br />
fast 47 Prozent des ambulanten Pflegepersonals<br />
hatten sich hier in Ausübung des Berufs<br />
leicht verletzt. Fast jede fünfte Pflegekraft<br />
(19 Prozent) zog sich ernsthafte gesundheitliche<br />
Schäden zu. Offensichtlich sind viele Badezimmer<br />
nach wie vor nicht für die Pflege<br />
zu Hause geeignet. Wann immer eine Badsanierung<br />
geplant ist, sollte deshalb frühzeitig<br />
an die altersgerechte Gestaltung gedacht werden.<br />
Mit dem SHK-Fachhandwerker an der<br />
Seite lassen sich Barrierefreiheit und Komfort<br />
deutlich erhöhen. Die Palette der Möglichkeiten<br />
reicht vom schwellenfreien Zugang über<br />
eine ebenerdige Dusche bis hin zu höhenverstellbaren<br />
Systemen für Waschtisch und WC.<br />
Rutschsichere Böden und intelligente Lichtsteuerung<br />
erhalten die Mobilität im Alter.<br />
und Türen. Sensoren können einen Sturz in der<br />
Dusche erkennen und bei Bedarf sogar Hilfe<br />
herbeirufen. Sinnvoll sind auch „mitdenkende“<br />
Badezimmerspiegel mit eingebauten Bildschirmen,<br />
die beispielsweise an die Einnahme<br />
von Tabletten erinnern. Der Staat belohnt die<br />
Investition übrigens mit Zuschüssen. (gkl)<br />
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Ganzheitlich. „Wegen der vielen neuen Möglichkeiten<br />
im Badezimmer ist eine ganzheitliche<br />
Planung sinnvoll, die alle Elemente optimal<br />
miteinander verknüpft“, so Frank Ebisch<br />
vom ZVSHK. Eine professionelle Bad-Modernisierung<br />
schafft eine multifunktionale<br />
und barrierefreie Wellnessoase, die bereits in<br />
jüngeren Jahren den Komfort deutlich erhöht.<br />
Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die Bewohner<br />
im Alter möglichst lange selbstständig in<br />
den eigenen vier Wänden leben können. Auch<br />
smarte Lösungen spielen dabei eine Rolle:<br />
Sehr komfortabel ist beispielsweise die berührungslose<br />
Bedienung von WC, Waschtisch<br />
Bild: ZVSHK/txn<br />
Im Alter in der gewohnten Umgebung bleiben –obdas Bad dafür<br />
geeignet ist, spielt eine Hauptrolle.<br />
Smartes Bad<br />
Um später einmal schlaue Elemente<br />
einzubauen, sind genügend<br />
Stromanschlüsse wichtig –eine<br />
Frage der fachgerechten Planung.<br />
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istein Dachausbau möglich.<br />
Bild:Velux/dachkult.de<br />
Bild:txn/ThorstenScholz/Fotolia/Dörken<br />
PLATZ IN PETTO<br />
Unter dem Steildach stecken immer noch Wohnraumreserven. Wer neu baut oder ein altes<br />
Schätzchen saniert, kann dasDachgeschoss bei Bedarf auch erst später ausbauen<br />
Ein Steildach bietet viele Möglichkeiten:<br />
Kinder jeden Alters lieben ein<br />
buntes Reich direkt unterm Dach mit<br />
Platz zum Toben und Schmökern, besonders<br />
wenn der Raum durch Schrägen wie ein<br />
Zelt wirkt und über gemütliche Ecken verfügt.<br />
Ob für Mädchen oder Jungen –clevere<br />
Baufamilien wissen diesen Spielraum zu<br />
nutzen und berücksichtigen ihn schon bei<br />
der Planung des Eigenheims. Ein Steildach<br />
ist geringfügig teurer als ein Flachdach, über<br />
seinen Lebenszyklus jedoch günstiger,sodas<br />
Portal „dachkult.de“. Großer Vorteil: Man<br />
kann das Dachgeschoss beim Bau oder bei<br />
der Sanierung erst einmal außen vor lassen<br />
und später ausbauen –für die wachsende<br />
Familie oder später als Büro, Hobbyraum<br />
oder Atelier.<br />
Gut beraten. „Ein Ausbau ist ab einer<br />
Dachneigung von 20 Grad möglich“, erläutert<br />
Klaus H. Niemann, Sprecher von Dachkult.<br />
„Den besten Komfort bieten Dächer<br />
mit einer Neigung ab 35 Grad. Dann steht<br />
genügend Wohnraum zur Verfügung.“ Bei<br />
mehr als 40 Grad kann unter Umständen<br />
sogar eine zweite Wohnebene vorgesehen<br />
werden. Und wer großformatige Fenster<br />
einbaut, genießt unter dem Steildach sogar<br />
den nächtlichen Sternenhimmel. Empfehlenswert<br />
ist aber in jedem Fall der Rat von<br />
Profis. Fachleute helfen unter anderem auch<br />
bei der richtigen Dimensionierung der Heizung,<br />
bei der der Auswahl der Dachfenster<br />
und der Wärmedämmung.<br />
Schräge Wände schaffen ein<br />
besonderes Ambiente –für<br />
Kinderzimmer,Büro oder Atelier.<br />
Wärmedämmung. Soll bei der Sanierung einer<br />
Bestandsimmobilie der Dachausbau<br />
erst später erfolgen, dann muss laut Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) die oberste<br />
Geschossdecke gedämmt werden, wenn sie<br />
an einen unbeheizten Dachraum grenzt und<br />
nicht die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz<br />
erfüllt. Eigentümer haben hier<br />
die Wahl: Sie können entweder gleich das<br />
komplette Dach dämmen oder einfach nur<br />
die oberste Geschossdecke.<br />
Saubere Sache. Am schnellsten geht das mit<br />
einer Einblasdämmung. Vorteil: Das Gebäudeteil<br />
muss nur punktuell geöffnet werden.<br />
Das Material wird mit einer speziellen Maschine<br />
unter leichtem Überdruck per Schlauch<br />
in alle Zwischenräume geblasen oder auch<br />
einfach auf dem Dachboden verteilt –ganz<br />
ohne Lärm und Schmutz. Zugleich sorgt die<br />
clevere Sanierungslösung dafür, dass praktisch<br />
kein Ausschuss entsteht und die Arbeit<br />
in kurzer Zeit erledigt ist. Meist ist maximal<br />
ein Tagzuveranschlagen. Das spart Kosten.<br />
Effizient und sicher. Wichtig bei der Einblasdämmung<br />
ist vor allem die geringe Wärmeleitfähigkeit<br />
des Dämmstoffs. Hier kann<br />
die Dämmung Ursa Pure Floc aus Mineralwolle<br />
mit hervorragenden Werten punkten.<br />
Weitere Vorteile für Hausbesitzer: Dank<br />
natürlicher Rohstoffe können sie sicher<br />
sein, dass das Produkt gesundheitlich unbedenklich<br />
ist. Gleichzeitig werden Brand- und<br />
Schallschutz sowie Energieeffizienz deutlich<br />
verbessert. Auch bei anderen Konstruktionen<br />
ist die Einblasdämmung von Ursa eine komfortable<br />
und kostengünstige Maßnahme,<br />
zum Beispiel in zweischaligen Mauerwerken<br />
oder Holzbalkendecken. (gkl)