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Mai 2019 | Bürgerspiegel

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Seite 28<br />

TV-Report<br />

Kameramann Ilhan Coskun aus Barßel drehte zwei bemerkenswerte RABIAT-Reportagen<br />

„Diese Filme sollten uns nachdenklich machen“<br />

Unterwegs mit einer Hundertschaft bei einem Heimspiel von Werder<br />

Bremen. Der stellvertretende Zugleiter wartet mit RABIAT-Reporter<br />

Manuel Möglich (rechts) vor dem Weserstadion auf das Ende des Spiels.<br />

Bild: Radio Bremen / Ilhan Coskun<br />

Henrie Laib im Gespräch mit<br />

Kollege Ilhan Coskun, der für<br />

die ARD-Reihe RABIAT dreht,<br />

einem neuen, multimedialen<br />

Reportageformat mit rabiaten<br />

Geschichten aus dem Blickwinkel<br />

junger Autoren. Im<br />

Monat <strong>Mai</strong> werden gleich zwei<br />

Reportagen gesendet, bei denen<br />

Ilhan Coskun, der aus Barßel<br />

stammt, die Kamera geführt<br />

hat. Die erste RABIAT-Reportage<br />

„Scheißjob Bulle?“ wird<br />

am Montag, 13. <strong>Mai</strong> um 22.45<br />

Uhr im Ersten gesendet.<br />

Henrie Laib: Ilhan, Du drehst<br />

zur Zeit viel für die neue ARD-<br />

Reihe RABIAT, ein neues multimediales<br />

Reportageformat<br />

mit rabiaten Geschichten. Was<br />

war für Dich das Interessanteste<br />

bei dem Dreh zu „Scheißjob<br />

Bulle?“? Man beachte das Fragezeichen<br />

hinter dem Unwort<br />

Bulle.<br />

Ilhan Coskun Unser Team hat<br />

verschiedene Strukturen und Bereiche<br />

der Polizei kennengelernt.<br />

Unter anderem haben wir eine<br />

Hundertschaft bei ihrem Einsatz<br />

im WESER-Stadion begleitet<br />

und dokumentiert, wie diese Einheit<br />

mit Fans und Ultras umgeht.<br />

Unser Reporter, Manuel Möglich,<br />

hat auch eine Trainingseinheit in<br />

der Polizeischule absolviert - er<br />

hat richtig gelitten. Außerdem<br />

durfte Manuel mit der Tonfa üben<br />

- so heißt der Schlagstock mit dem<br />

charakteristischen Quergriff. Er<br />

lernte, wie man ihn einsetzt und<br />

Manuel Möglich harrt während einer Übung der Bereitschaftspolizei<br />

Bremen in einer Sitzblockade aus und wird nach mehreren Aufforderungen<br />

mit Nachdruck entfernt. Bild: Radio Bremen / Ilhan Coskun<br />

wie die Polizei bei Demonstrationen<br />

und Sitzblockaden vorgeht.<br />

Ein weiterer Drehort war Hamburg-Altona.<br />

Wir begleiteten zwei<br />

Polizisten bei ihrer Nachtschicht.<br />

Wer Hamburg bei Nacht kennt,<br />

der weiss, wieviele verrückte Leute<br />

man dort in der Nacht trifft.<br />

Das Wichtigste für mich war aber,<br />

die Menschen hinter der Uniform<br />

kennenzulernen und festzustellen,<br />

dass die Polizisten Menschen<br />

wie du und ich sind.<br />

Henrie Laib: Wie gefährlich<br />

war der Einsatz im WESER-<br />

Stadion?<br />

Ilhan Coskun: Bei Risikospielen<br />

- egal in welchem Stadion - sehr<br />

gefährlich. Es gibt viel Anspannung<br />

auf beiden Seiten. Rivalisierende<br />

Fans müssen voneinander<br />

getrennt werden. Da braucht man<br />

ein eingespieltes Team, ganz viel<br />

Geduld und Selbstbeherrschung.<br />

Henrie Laib: Hat sich Dein<br />

Bild von der Polizei verändert<br />

und wenn ja, in welchem Sinne?<br />

Ilhan Coskun: Eine Uniform<br />

macht ja was mit einem - mancher<br />

fühlt sich vielleicht stärker als er<br />

ist. Obgleich ich die Polizei positiv<br />

sehe und froh bin, dass es sie gibt,<br />

weiß ich auch, dass es Polizeigewalt<br />

gibt. Allerdings hat sich das<br />

Bild der Polizei in der Öffentlichkeit<br />

auch extrem verändert. Viele<br />

sehen die Polizei leider als Feinde,<br />

vielleicht aufgrund schlechter<br />

Erfahrungen. Aber so sind wir<br />

Menschen nun mal - eben unberechenbar.<br />

Ich kann nur jedem<br />

empfehlen, sich die Reportage anzusehen.<br />

Es ist ein Film, der uns<br />

nachdenklich machen sollte.<br />

RABIAT-Reportage<br />

„Deutschland den<br />

Deutschen?“<br />

Sendetermin Montag,<br />

27. <strong>Mai</strong> <strong>2019</strong>, 22.45 Uhr<br />

im ERSTEN<br />

Henrie Laib: Kommen wir zur<br />

zweiten Reportage, bei der Du<br />

die Kamera geführt hast. Ti-

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