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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;<br />
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />
2<br />
© 2010 Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck<br />
Umschlaggestaltung: Patricia Karg, Thaur, www.karg-patricia.com<br />
Layout und digitale Gestaltung: Sabine Penz, Wien<br />
Fotografie: Gerda Eichholzer, Innsbruck, München, www.gerdaeichholzer.com; Peter Jenni, Zürich<br />
Privatfotos: Reinke Weber, Innsbruck; Herbert Gyss, Innsbruck; Monika Wittib, Innsbruck; Patricia Karg, Thaur; u. w.<br />
Bildbearbeitung: Simona Obholzer, Wien<br />
Digitale Aufbereitung und Archivierung des jahrzehntealten Fotomaterials: Andreas Usel, Innsbruck<br />
Lektorat: Tyrolia Verlag, Innsbruck<br />
Druck: Alpina Druck, Innsbruck<br />
Bindung: Conzella, München<br />
© 2010 Tirol Werbung GmbH, Innsbruck<br />
ISBN 978-3-7022-2788-3<br />
E-Mail: buchverlag@tyrolia.at<br />
Internet: www.tyrolia-verlag.at
4
k a r g<br />
p a t r i c i a<br />
a u s a p e r n<br />
B i l d h a u e r e i<br />
M a l e r e i<br />
G r a f i k
6
geschaffen INHALT<br />
angeordnet als Entwicklung Verwandtschaften und Prozessabfolge<br />
mir ein Anliegen 9 Vorwort<br />
beobachtend kommentiert 10 Gästetexte<br />
ausapern 20 Patricia Karg erzählt<br />
steht zu einer Verwendung bereit 21 ein leeres Blatt<br />
umdenken 23 der kreative Prozess<br />
zeichnend berichten 30 Grafik<br />
abfolgend werkvoll 50 Bildhauerei<br />
abformen 64 Gips<br />
Farbe modellieren 70 Terralitho<br />
wachsen 106 Säule<br />
hineinfließen, begehen 122 Raum<br />
rundum erleben 132 Platz<br />
vollenden 139 Kugel<br />
kreisen 144 Scheibe<br />
sich wölben 146 Schale<br />
veredeln 148 Bronze<br />
öffnen und verzweigen 170 Blech<br />
beflügeln 175 Vielfalt<br />
durchleuchtet, geschichtet und gefügt 176 Glas<br />
gekleidet 190 Fassade<br />
um uns 204 Umraum<br />
erleben in Farbe 232 Gemälde<br />
prägnant 332 Plakat<br />
gelb, orange, rot, blau, grün 334 Impressionen<br />
lebhaft 340 Biografie<br />
eingebunden 341 Mitgliedschaften<br />
exponieren 342 Ausstellungen<br />
auflisten 344 Werkverzeichnis<br />
thematisieren und suchen 348 Stichwortverzeichnis<br />
und in <strong>Buch</strong>form gebracht 350 Layoutkonzept<br />
einzutragen 352 Sammlerblatt<br />
dankbar unterstützt 354 Sponsoren
8
Allen meinen Gönnern<br />
UND GÖNNERINNEN<br />
ist dieses <strong>Buch</strong> gewidmet.<br />
Durch ihr Vertrauen konnte<br />
vieles verwirklicht werden.<br />
Mit diesem <strong>Buch</strong> möchte ich Ihnen meine Dankbarkeit und<br />
Freude an meiner Arbeit mitteilen und Sie ganz herzlich in meine<br />
Werkstatt einladen.<br />
Bildhauerin und Malerin bin ich geworden – und schon seit meiner<br />
Kindheit kann ich mich dieser Aufgabe nicht mehr entziehen.<br />
Dieses <strong>Buch</strong> ist ein Werk für sich. Eine Ordnung ist weder nach<br />
Sparten oder Techniken noch nach vollständiger Archivierung angestrebt.<br />
Jede Doppelseite soll in ihrer eigenen Weise einladen.<br />
Im <strong>Buch</strong> sind meine Gedanken um das Entstehen der Arbeiten<br />
ebenso wie persönliche Erzählungen und eine Vielfalt an Werken<br />
gesammelt.<br />
Die leeren Seiten in diesem <strong>Buch</strong> sollen Sie einladen, Ihren<br />
Gedanken Raum zu geben. Sie sollen zu Ihrer Verwendung stehen,<br />
für Ihre Notizen, für Ihre Widmungen, für Ihr eigenes Kunstwerk.
Prof. Norbert Siegfried Amerstorfer<br />
Maler, Grafiker und Schriftsteller<br />
Hall in Tirol im Sommer 1990<br />
Ing. Lothar Bitschnau<br />
Unternehmer und Erfinder<br />
Nenzing im August 2010<br />
Für Patricia Karg strömt Bild, Akt und Skulptur aus<br />
einer ergiebigen Quelle aus Geist, Dynamik und<br />
einer sehr empfindsamen Seele. Dabei steht sie<br />
fest und unerschütterlich in der Realität des bildhaft<br />
natürlichen Ausdrucks.<br />
Gottlob – ohne Allüren.<br />
Als Kinder spielten wir,<br />
arbeiteten, unbemerkt und oft ohne Anerkennung.<br />
Aufmerksam, konzentriert,<br />
voller Motivation und Energie<br />
schufen wir Werke und glückliches Leben<br />
– Teil der Erinnerung.<br />
Die Spannung aus Neugier und Sehnsucht<br />
lief unserem Schöpfen voraus und<br />
zog uns Spur in junge Welten.<br />
Patricia spielt noch immer, im kleinen Kreise Auserwählter,<br />
die es nicht lassen können,<br />
Körperseelen Form zu geben und Farbenwesen einzukleiden<br />
... unseren Augen Glanz zu schenken.<br />
... und wir, wir atmen tiefstes Glück, ihr Werk zu kennen.<br />
10
Dietmar Hosp<br />
Galerist<br />
Nassereith/Tirol im Oktober 1992<br />
Brief:<br />
Engelbert Gitterle<br />
Bildhauer<br />
Urgen im Oktober 1992<br />
Durch die Empfehlung eines Bekannten, Univ.-Prof. Dr. Werner Lindinger,<br />
lernte ich die Künstlerin Patricia Karg im Jahr 1992 kennen.<br />
Wir trafen uns in Nassereith und saßen einige „Nachtstunden“ vor<br />
dem flackernden Feuer unseres Außenkamins hinter unserem<br />
Haus. Nach einigen Gläsern Wein entstand eine äußerst angeregte,<br />
positive und offene Unterhaltung, und wir beschlossen, eine Ausstellung<br />
mit neuen Bildern, Skulpturen und Grafiken der Künstlerin<br />
zu organisieren und im Oktober desselben Jahres zu präsentieren.<br />
Die Ausstellung verlief sehr erfolgreich, obwohl die Künstlerin im<br />
Tiroler Oberland mehr oder weniger noch unbekannt war. So heißt<br />
es im Text einer Oberländer Lokalzeitung als Schlusssatz: „So ist<br />
es dem Galeristen Dietmar Hosp wieder einmal gelungen, Werke<br />
einer jungen Künstlerin der breiten Öffentlichkeit vorzustellen!“<br />
Am letzten Tag der Ausstellung lud Patricia Karg zu einem Vortrag<br />
in unserer Galerie ein und berichtete in überzeugender Weise<br />
über ihre künstlerische Tätigkeit.<br />
Der Oberländer Künstler Engelbert Gitterle verließ, ohne sich zu<br />
verabschieden, kurz nach dem Ende des Vortrages die Galerie.<br />
Nach zwei Tagen bekam ich folgenden Brief:<br />
Lieber Dietmar, Urgen, 12.10.1992<br />
ich habe gestern die Galerie kurz nach dem Vortrag von Patricia Karg<br />
verlassen. Ich wollte mich keinen Gesprächen mehr aussetzen. Ich<br />
war sehr berührt von der Ausstrahlung dieser großen, gescheiten,<br />
äußerst positiven, ja wirklich genialen Frau, von ihrer Arbeitskraft,<br />
ihren Lebensanschauungen!<br />
Ich sehe in ihr derzeit die größte Begabung in Tirol. Freilich, das<br />
Salz des Lebens hat sie noch nicht gekostet. Seien wir darüber<br />
froh. An ihr bewundere ich vor allem, was mir seit je abgegangen<br />
ist – ihr Selbstbewusstsein, das aber äußerst sympathisch, nie verklemmt,<br />
hemmungslos oder arrogant wirkt. Ich freue mich, dass<br />
der Schöpfer immer wieder solche „Mozarte“ hervorbringt.<br />
Dir gratuliere ich herzlich, freue mich auch über Deinen Erfolg und<br />
grüße Dich und Deine liebe Frau!<br />
Engl Gitterle<br />
Patricia Karg gehört inzwischen zu den führenden Künstlerpersönlichkeiten<br />
Tirols und ihr Schaffen ist längst auch über die Grenzen<br />
unseres Landes hinaus geschätzt und anerkannt!
Dr. Reinhold Stecher<br />
Altbischof<br />
Rum im Dezember 2005<br />
12<br />
Wenn ich das Werk Patricia Kargs betrachte, möchte ich nicht so<br />
tun, als wäre ich ein Kunstexperte. Ich bin es nicht.<br />
Ich vermag nicht, mit treffenden Worten kunstgeschichtliche Bezüge<br />
und geistvolle Hintergründe aufzudecken. Dazu fehlt mir das<br />
Fachwissen.<br />
Ich muss die Dinge mit der Naivität des schlichten Betrachters<br />
und einem gewissen seelsorgerlichen Gespür ins Auge fassen.<br />
Und von daher weiß ich, dass unsere wohlorganisierte, technisch<br />
perfekte und mit tausend Wortfetzen vernetzte und trotzdem<br />
ziemlich anonyme und vermasste Welt Gegengewichte braucht.<br />
Eine dieser Gegengewichte ist jene Art von Kunst, die uns verstehend<br />
anspricht und ermunternd grüßt (es gibt ja auch Formen,<br />
die nur verstörend belasten und Abgrund, Düsterheit, Ausweglosigkeit<br />
und Ekel präsentieren).<br />
Das Werk Patricia Kargs grüßt mit Farben, Formen und Ideen den<br />
Menschen in der Welt von heute und macht damit das Leben ein<br />
wenig humaner, ohne das Schwere des Daseins wegzuschönen.<br />
Und im Bereich moderner religiöser Kunst gehört sie zu jenen, die<br />
die Brücke zu den Menschen zu schlagen verstehen. In der kirchlichen<br />
Kunst ist diese Fähigkeit ja immer besonders gefordert, weil<br />
Kirchenbesucher nicht einfach mit jenen identisch sind, die sachkundig<br />
durch Galerien wandern.<br />
Jedes Mal, wenn ich den Brunnen in der Eingangshalle unserer<br />
Privatklinik in Hochrum sehe, mit der kreisenden Kugel in den<br />
farbigen Bögen, geht ein Hauch von tröstlichem Leben durch das<br />
Krankenhausfoyer, eine ferne Erinnerung an jenen Regenbogen,<br />
den Noah nach der Sintflut als Zeichen des Bundes über dieser<br />
belasteten Welt gesehen hat. So ergreife ich gerne die Gelegenheit,<br />
hier für diese Kunst zu danken.
Dipl.-Ing. Norbert Heltschl<br />
Architekt<br />
Imst im Oktober 2006<br />
Es war gerade noch rechtzeitig, als meine architektonischen<br />
Aktivitäten durch den Auftrag zur Umgestaltung des inzwischen<br />
50 Jahre alten Tivolibades herausgefordert wurden.<br />
Ich habe unter der Bedingung angenommen, dass das Gesamtkunstwerk<br />
(BAUHAUS) als Klassische Moderne im Zusammenwirken<br />
mit Künstlern gestaltet werden kann. Dies geschah schon<br />
mit hervorragenden Künstlerinnen und Künstlern beim Neubau,<br />
die dann auch konsequent dieses mein Vorhaben im Sinne des<br />
Gesamtkunstwerkes realisiert haben.<br />
Das künstlerische Wirken von Patricia Karg als Malerin, Bild hauerin<br />
und Grafikerin war mir aus Katalogen, Ausstellungen und durch<br />
Arbeiten im öffentlichen Raum bekannt. Patricia Karg schien für<br />
mich aufgrund ihrer allseits geschätzten und gelobten Gestaltungen<br />
für die Zusammenarbeit hoch qualifiziert und geradezu prädestiniert<br />
zu sein. Die Vielfalt ihrer künstlerischen Zeugnisse ebenso wie ihr<br />
experimentelles Werk sind Bestätigung für ihren virtuosen Umgang<br />
mit Farben und Formen. Gerade das Experiment ist – in all seinen<br />
Erscheinungsformen – das eigentliche Freiwerden geistiger Möglichkeiten<br />
aus den Klammern eines einseitigen, letztlich primitiven<br />
Intellektualismus.<br />
Mit künstlerischen Erfahrungen solchen Ursprungs konnte sodann<br />
auch völlig frei und unbeschwert ein Gestaltungskonzept ent wickelt<br />
werden.<br />
Und am Ende dann das überzeugende Resultat: Patricia Karg hat<br />
die Farbe gekonnt in das Erscheinungsbild der Architektur integriert.<br />
Sie hat durch die relativ neutrale, aber sehr bewusst gesetzte Farb gebung<br />
eine über zeitgeistige Tendenzen hinaus reichende Lang lebigkeit<br />
erreicht – weder Zeitgeist noch Zeitentwicklung noch kurz fristige<br />
Mode erscheinungen können diese Form der Eigen ständigkeit,<br />
diesen ganz persönlichen Zugang, gefährden. So ge sehen war für<br />
mich die Erfüllung eines Gesamtkunstwerkes ge geben.<br />
So wenig man KUNST in Worte fassen kann, so sehr beeindruckt<br />
mich das Bekenntnis von Patricia Karg:<br />
„Durch meine Arbeit möchte ich den GEIST der Menschen er bauen<br />
und weiten. Meine Werke sollen Nahrung für die SEELE sein.“<br />
Die Kunst unserer Zeit muss MODERNE, von uns geschaffene<br />
Formen widerspiegeln, die unserem Anspruch, unseren Intentionen<br />
entsprechen und diese veranschaulichen. Es gilt nicht nur<br />
zu erkennen, sondern es gilt zu erfühlen. Die bloße Übernahme<br />
des Sichtbaren kann nicht die Herausforderung sein. Der Inhalt<br />
erschließt sich nur durch die Auseinandersetzung mit dem hoch<br />
qualifizierten künstlerischen Werk.<br />
Zum Schluss noch eine Bemerkung betreffend meiner Liebe zum<br />
grafischen Werk von Patricia Karg.<br />
Anlass sind die hervorragenden Bleistiftzeichnungen aus dem<br />
Jahr 1993, die Patricia Karg mit folgenden Worten unterstreicht:<br />
„Einen Strich zu ziehen bedeutet, einen Gedanken haben, eine<br />
Vorstellung zu haben und diesen zu folgen ... Es gibt nur eine<br />
Sache, die edel ist und unserem Wirken zugrunde liegt, das ist die<br />
Zeichnung.“<br />
Und diese ihre Erkenntnis sollte auch für die ARCHITEKTUR<br />
gelten, welche sich vom Gigantismus zum Minimalismus bewegen<br />
möge.<br />
Ich jedenfalls freue mich auf den Kunstkatalog und bin natürlich<br />
schon gespannt auf die entsprechende Würdigung der hoch<br />
qualifizierten künstlerischen Zeugnisse von Patricia Karg. Denn<br />
es ist eine Liebeserklärung an die Schönheit.
Robert Schneider<br />
Schriftsteller<br />
Götzis im Januar 2006<br />
Die Farbe des Fühlens –<br />
eine Note zu Patricia Kargs Arbeiten<br />
14<br />
Mit beharrlicher Regelmäßigkeit verstößt die Malerin und Bildhauerin<br />
Patricia Karg gegen den feuilletonistischen Kanon der<br />
zeitgenössischen Kunst. Indem sie dem allgemein verbindlichen,<br />
strukturell-reduktiven Konzept von Kunst eine geradezu explodierende<br />
Fülle an nicht kongruenten Farben und Formen entgegenhält,<br />
wird sie zu einem „Fall“ in der österreichischen Gegenwartskunst.<br />
Ihre Arbeiten erregen ebenso viel Bewunderung<br />
wie sie Ärgernis und Kopfschütteln provozieren. Kargs Werk ist<br />
von einer derart wuchtigen, exaltierten Buntheit, dass es manch<br />
einem Sachverständigen den Atem verschlägt. Da wird schnell<br />
eine Schublade aufgetan, und auf der Schublade steht mit kalligraphischer<br />
Schrift: Emotion ist gleich Irrationalität.<br />
Der Kunst das Fühlen zu verbieten heißt aber, die Kunst überhaupt<br />
abschaffen. Das ist der theoretische Kunst- und Architekturdiskurs<br />
der letzten sechzig Jahre. Indem man glaubt, die Kunst von der<br />
Emotion abspalten zu können – Emotivität führt angeblich in die<br />
Barbarei –, hofft man eine Kontrollinstanz gegen alles Bedrohliche<br />
und Angstmachende zu haben. Aber Gefühle sind nicht linear,<br />
von sachlicher und struktureller Transparenz. Ganz im Gegenteil!<br />
Gefühle erzeugen – sofern man von theoretischen Konzepten<br />
verstellt ist – zuallererst Unbehagen. Nirgendwo sonst wird in<br />
unserem Alltagsleben so verhohlen emotional gestritten wie über<br />
Kunst. Freilich immer unter dem Deckmantel einer Autorität, die bei<br />
genauerem Hinsehen und Nachfragen ihre ästhetischen und gesellschaftlichen<br />
Prämissen nicht erklären kann, geschweige denn<br />
will. Das wäre dann wie mit dem Märchen von dem Kaiser und seinen<br />
neuen Kleidern. Kunst kann nicht gemessen, ge wogen oder<br />
irgendwie berechnet werden. Niemand kann empirisch beweisen,<br />
was gute Kunst ist oder eben schlechte. Geadelt wird Kunst im<br />
schamlosesten Fall durch den Kunstmarkt. Wenn das Bild eines<br />
bisher unbekannten Künstlers 2.000 Euro kostete und in drei<br />
Jahren plötzlich 200.000 Euro kostet, muss an dem Bild wie an<br />
dem Künstler schon was dran sein ...<br />
Patricia Karg ist eine Künstlerin, die sich um den theoretischen<br />
Diskurs wenig schert, weil dieser Diskurs dem Kunstschaffenden<br />
an und für sich fremd ist. Sie kommt mit diesem Diskurs – und den<br />
Verletzungen wie den Freuden, die daraus resultieren – immer nur<br />
dann in Berührung, wenn das Bild gemalt, die Skulptur gegossen<br />
ist und sich also auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten behaupten soll.<br />
Den Schaffensprozess selbst tangiert das wenig. Emil Nolde soll<br />
einmal gesagt haben, das Entwürdigendste sei ihm stets gewesen,<br />
ein Aquarell erklären zu müssen, um dafür einen günstigen<br />
Preis zu erzielen. Und darin liegt eine sehr tiefe, schmerzliche Erkenntnis.<br />
Die Kunst unserer Zeit scheint ihrem ureigenen Medium<br />
nicht mehr zu vertrauen – nämlich der Wortlosigkeit. Sie bedarf<br />
offensichtlich der Adelung durch das Wort. Sie braucht die Krücke<br />
eines theoretischen Unterbaus. Viele Geister müssen zuerst über<br />
das Kunstwerk reden, ehe es etwas gilt. Es muss durch die Medien<br />
gegangen sein, in provozierender oder nicht provozierender Weise,<br />
wie auch immer. Dann erst ist der Künstler etwas wert.<br />
In diesem Sinn ist Patricia Kargs Kunst nichts wert, behält nämlich<br />
ihre Unschuld und bleibt unverdorben. Und es ist dieser ungestümen<br />
Künstlerin nur zu wünschen, dass ihr all der unerschöpfliche<br />
Reichtum an Farben und Formen erhalten bleibt. Der eben<br />
erwähnte Emil Nolde soll auch gesagt haben, dass, als gewisse<br />
Kreise seine Aquarelle plötzlich zu sammeln anfingen, er unter<br />
großer Irritation gelitten habe. Ein Leben lang habe er gegen den<br />
Geschmack der Zeit gemalt und nun werde er plötzlich Geschmack<br />
der Zeit. Da könne etwas nicht mehr stimmen an seiner Arbeit.
Mag. Dipl.-Ing. Thomas Häusle<br />
Direktor der Kunsthalle Wien<br />
Präsident des Vorarlberger Kunstvereines<br />
Dornbirn im Februar 2006<br />
Patricia Karg wünscht sich, Menschen durch ihr Werk zu beseelen.<br />
Dieser Mission folgend ist ihr ein besonderes Kunststück gelungen.<br />
Ein Kunststück höherer Ordnung gleichsam. Sie beseelt einerseits<br />
eine stets wachsende interessierte Gemeinde aus Kunstliebhabern<br />
mit ihren Werken, sie beseelt jeden, der mit ihr in Kontakt tritt<br />
persönlich und sie beseelt sich selbst, indem sie sie sich in ihrem<br />
Schaffen immer aufs Neue findet und manifestiert. Authentizität<br />
zwischen Mensch und Werk, stete Präsenz der Absicht und Kongruenz<br />
zwischen emotionaler Absicht und künstlerischer Wirkung<br />
prägen das Werk und das Leben von Patricia Karg.<br />
Die künstlerischen Mittel sind dabei auffallend vielfältig, denn<br />
das Talent sprengt jede feste Definition von Technik und Material.<br />
Skulpturen, Bilder, Objekte, Zeichnungen, Installationen, Inszenierungen<br />
gefertigt auf Leinwand, Textil, Papier geschaffen aus Stein,<br />
Metall, Glas – nein, derart kommt man Patricia Karg und ihrer<br />
Kunst nicht näher, nicht an sie heran. Die Vielfältigkeit der Techniken<br />
und Materialien, der Interessen und Aktivitäten hilft uns nicht,<br />
die Künstlerin zu verstehen, sie hilft uns lediglich, uns zu verirren in<br />
der Ratio möglicher Reflexionen, welche die Künstlerin möglicherweise<br />
provoziert, keineswegs aber beabsichtigt.<br />
„Kunst soll man nicht verstehen, sondern erleben und fühlen“,<br />
meint Patricia Karg. Das ist der Pfad der Annäherung. Der helfende<br />
Faden ist die Leidenschaft, die Lust und die Emotionalität. Darin<br />
allein vereinen sich Material, Farbe, Form und Mensch zum Werk.<br />
Das Positive wird uns dabei nicht vorgetäuscht – es wird uns vorgelebt,<br />
vorgemacht. Die Harmonie und Kraft der Farben stellt sich<br />
bewusst und siegessicher in Konkurrenz zur Aggressivität der Formen<br />
und Materialien.<br />
Die Kunst der Patricia Karg fragt nicht und gibt keine Antworten,<br />
sie deutet nur und zeigt. Sie versucht voller Leidenschaft, es uns<br />
einfach etwas angenehmer zu machen. Und weil es uns so schwerfällt,<br />
das anzunehmen, macht sie es aktiv und intensiv und deshalb<br />
wirkungsvoll und treffsicher. Emotionen sind alles, was diese<br />
Kunst ausdrücken will – Emotionen, Leidenschaft und Lust. Es<br />
ist kein Streben darin zu finden, außer nach Harmonie. Es ist kein<br />
Verständnis gefordert, außer dem gegenseitigen. Es sind keine<br />
Worte notwendig, sondern Gefühle. Es ist keine Reflexion gefragt,<br />
sondern Bereitschaft. Hier wirkt das Bedürfnis eines Menschen zu<br />
erfreuen, zu geben, zu erweitern und zu leben – zu beseelen eben.
Mag. Ilse Abka-Prandstetter<br />
akademische Malerin<br />
Aldrans im März 2007<br />
Wo liegt die Basis eines Künstlers?<br />
Liegt sie dort, wo das Spiel mit Farben und Formen zum Rausch<br />
wird? Oder dort, wo Farben und Formen zum Ausdrucksmittel<br />
menschlicher Erlebnisintensität dienen?<br />
Für mich findet Kunst immer auf dem schmalen Grat statt, wo Verstand<br />
und Emotionen einander begegnen.<br />
Du hast die Frage in Deiner Arbeit immer wieder beantwortet – all<br />
Deine künstlerischen Aussagen stehen als ein Zeichen Deines<br />
Kommunikationswillens. Du arbeitest, nicht um Dich zu be friedigen,<br />
sondern um anderen (wie du selbst sagst) Freude zu machen. Wie<br />
gerecht ist es doch, dass diese Freude auf den Erzeuger zurückfließt!<br />
Ich genieße Deine offene, faszinierende Ausstrahlung. Wie<br />
aus einem angefangenen Bild trittst Du aus Dir heraus und vollendest<br />
Dich in Deinem Äußeren.<br />
Wie war doch eine unserer ersten Begegnungen? Es war bei einem<br />
Wettbewerb, der von der Jungen Industrie für Künstler gestartet<br />
wurde. Und nicht ganz ohne Dein Zutun hab ich damals einen<br />
Preis gemacht, obwohl Du ja selbst mit Deinen Zeichnungen vertreten<br />
warst. Damals wusste ich: Du bist neidlos. Wie selten kann<br />
man das von Kollegen sagen ... Später sind wir uns dann immer<br />
wieder bei Wettbewerben begegnet, und jedes Mal lächelten wir<br />
uns wissend zu – kennen wir doch beide das Spiel vom Glück und<br />
Zufall der Entscheidungen. Wie oft aber konntest Du Dich erfolgreich<br />
durchsetzen.<br />
Du stellst dich auf die Auftraggeber ein und versuchst sie in Deine<br />
Welt zu führen – das ist eine Deiner großen Stärken. Du agierst auf<br />
sie zugehend, bis auch die Erfordernisse des Raumes mit Deiner<br />
Arbeit zu einer Einheit verschmelzen.<br />
Beide singen wir das Lied der Farben, das zur Musik der Augen<br />
werden soll.<br />
Und noch etwas: In einer Bildfigur sich zu drehen, von oben nach<br />
unten, von rechts nach links, um ins Zentrum zu sehen, ist eine<br />
deiner großartigen Bildfindungen.<br />
Ja, das Zentrum zu sehen. – Ist die Welt nicht durchzogen von<br />
Terror und Gewalt? Wie sehr braucht sie die Zeichen der Freude!<br />
Muss man sich nicht immer wieder fragen, ob es notwendig ist,<br />
dass die Kunst auf die dunklen Seiten der Welt den Finger hält<br />
und darin herumwühlt; ist doch die Tragik selbst durch kein Aufzeigen<br />
zu überbieten und deutlicher zu machen.<br />
Zeigt die Welt nicht offen ihre Wunden, wenn man spürt,<br />
wie sehr sie der Fröhlichkeit und Freude bedarf?<br />
Heilt man nicht auch Wunden eher mit Balsam?<br />
Ich hoffe, dass wir in unserer Arbeit dieser Frage nachgehen werden.<br />
In Freundschaft, Ilse<br />
16
Dr. Volkmar Käppl<br />
Kunstsammler<br />
Wien im Juni 2007<br />
Baurat h. c. Prof. Hubert Prachensky<br />
Architekt<br />
Innsbruck im Herbst 2007<br />
Mensch sein.<br />
Was ich bei den Kunstwerken von Patricia Karg empfinde.<br />
Mensch sein. Ausgeliefert sein. Dem Schicksal und der Umwelt.<br />
Schmerzen ertragen, Zuwendung erfahren, Geborgenheit ge nießen.<br />
Fragen stellen, Antworten hinterfragen, den Willen durchsetzen.<br />
Scheitern und erneut versuchen. Erfahrungen machen, lernen, Entwicklungen<br />
durchleben.<br />
Leben. Existieren. Ziele setzen. Bewusst leben. Reflektieren. Misserfolge<br />
verkraften und zornig sein. Meditieren. Erfolge feiern und<br />
glücklich sein. An etwas glauben.<br />
Für die Künstlerin Patricia Karg<br />
Der Dreiklang der Bildenden Künste<br />
Architektur – Malerei – Bildhauerei<br />
ist ein wichtiger Teil der Weltkulturen.<br />
Es ist schön, dass wir dabei sein können.<br />
Herzlich<br />
Hubert Prachensky<br />
Allein sein. Mit mir. Mit meiner Meinung. Zusammenarbeit suchen.<br />
Miteinander. Zusammensein erleben. Ineinander. Geistig und körperlich.<br />
All das ist für mich aus dem künstlerischen Werk von Patricia Karg<br />
herauslesbar. Es findet Ausdruck. In ihren Bildern und in ihren<br />
Skulpturen. Sie machen sichtbar und sie regen an. Zu Gedanken.<br />
Sie machen auch bewusst. Mensch zu sein.
Prof. Dr. Andreas Kühne<br />
Historiker und Kunsthistoriker,<br />
Honorarprofessor an der Akademie<br />
der Bildenden Künste in München,<br />
Kunstkritiker (u. a. für die Süddeutsche Zeitung<br />
und die Antiquitäten Zeitung),<br />
Ausstellungskurator<br />
Christoph Sorger<br />
Autor und Übersetzer, Kunstjournalist,<br />
Öffentlichkeitsarbeit für die Stadt Leipzig<br />
Metamorphosen der plastischen Form<br />
Anmerkungen zum Werk von Patricia Karg<br />
18<br />
München im Juli 2007<br />
Die Verwandlungen von Linien und organischen Gebilden, von<br />
Blütenblättern, Schriftformen und Tanzbewegungen waren es, die<br />
Künstler und Publikum um 1900 faszinierten. Werner Hofmann,<br />
einer der Theoretiker der Moderne, hat einmal als wichtiges Erbe<br />
dieser Zeit die Einsicht bezeichnet, dass alle Form Metamorphose<br />
ist. Seit er diese Feststellung traf, sind gut fünf Jahrzehnte vergangen,<br />
und manches, was damals Erbe schien, ist inzwischen<br />
aufgebraucht. Seitdem ist die Kunst in ihre „posthistorische<br />
Periode“ eingetreten und hat den Künstler aus dem Zwang entlassen,<br />
einer „korrekten historischen Linie“ zu folgen. Patricia Karg<br />
gehört einer Generation an, für die jene Freiheit bereits eine Selbstverständlichkeit<br />
ist. Wenn irgendein Erbe für sie noch verbindlich<br />
ist, dann diese von Hofmann formulierte Erkenntnis. Angesichts<br />
ihres plastischen Werkes, das sich seit rund zwei Jahrzehnten in<br />
einer staunenswerten Variationsbreite entfaltet, drängt sich dieser<br />
Gedanke geradezu auf.<br />
Mit großer Unbefangenheit hat Patricia Karg ein plastisches<br />
Repertoire entwickelt, das Mimetisches einschließt – vorzugs weise<br />
Formen des menschlichen Körpers, der Tier- und der Pflanzenwelt<br />
– und in dem das abbildhaft Organische vielfältig variiert wird.<br />
Bis hin zum fantastisch Organoiden. Der reinen Stereometrie begegnen<br />
wir in diesem Repertoire nur in selten angestrebten Grenzbereichen.<br />
Patricia Karg folgt dabei keinem Kalkül. Ihre Gebilde<br />
sind keine Materialisationen abstrakter Formzusammenhänge oder<br />
intellektueller Konstrukte. Sie entstammen einem Wirklichkeitsbereich<br />
zwischen reinem Sinneseindruck und reiner Kognition, den<br />
Henry Corbin als „imaginal“ bezeichnet hat. Einem Bereich, dessen<br />
Bilder an unsere Vorstellungskraft appellieren. Patricia Kargs Formfindungen<br />
berühren uns häufig durch ihren emotionalen, direkten<br />
und unverstellten Ausdruck. Ähnlichkeitsbeziehungen zu Objekten<br />
der „realen“ Welt spielen dabei eine untergeordnete Rolle.
Letztlich ist es der Prozess des Lebens selbst, der im mundus<br />
imaginalis bildhaft erfahren werden kann. Patricia Kargs Arbeiten<br />
leben alle auf die eine oder andere Weise von der Verbindung<br />
mit dieser Welt der inneren Bilder und ihrer Dynamik. Um diese<br />
Dynamik in sicht- und tastbare Gegenständlichkeit zu übersetzen,<br />
bedient sie sich einer Vielzahl von unterschiedlichen formalen<br />
Mitteln. Im Ergebnis entsteht „reine Kunst“, die für sich stehen<br />
kann, oder „angewandte Kunst“, die in sakralen oder profanen,<br />
zumeist öffentlichen Räumen Akzente setzt. Holz, Bronze, Stahl,<br />
Marmor, Glas oder Kunststein dienen dabei als Material, und<br />
häufig tritt eine satte, sorgfältig abgestimmte Farbigkeit hinzu, die<br />
Bewegung und Volumen energisch betont, aber auch zurücknehmen<br />
und Massen ins nahezu Gewichtslose auflösen kann.<br />
Werden und Vergehen, Einssein und Loslösung, Glück, Schmerz<br />
und Tod, Untergang und schwereloses, selbstvergessenes Spiel<br />
finden ihren Ausdruck in Gebilden, die nicht nach stilistischem<br />
Purismus fragen, sondern als bildhafte Analogien der Metamorphosen<br />
des Lebens betrachtet werden können.<br />
Formal strukturiert werden diese Plastiken von den beiden<br />
Aspekten, unter denen Entwicklungsprozesse überhaupt vorgestellt<br />
und erlebt werden können: von linear gerichteten Abläufen<br />
oder zyklisch in Spiralen zu ihrem Ausgangspunkt zurück kehrende<br />
bzw. diesen umrundenden Bewegungen. In plastische Werte übersetzt<br />
heißt dies: in den Raum ragende, ausgreifende Strukturen<br />
oder runde Formen. Es gibt kaum eine Arbeit von Patricia Karg,<br />
bei der nicht das eine oder andere dieser Momente dominieren<br />
würde. Letztlich sind es archetypische Bilder, die hier durchschimmern,<br />
Bilder, die sowohl mikro- als auch makrokosmische Lebensprozesse<br />
widerspiegeln. Bei der Betrachtung der vielen Arbeiten<br />
Partricia Kargs in Kugelformen, in denen sich menschliche und<br />
vegetabilische Formen verschlingen, auseinander hervorgehen<br />
oder ineinander übergehen, mag man an eine frühe griechische<br />
Kosmogonie denken, die schon ein philosophisches Gedankengebäude<br />
ist, aber in ihrer Bildhaftigkeit dem Mythos noch sehr<br />
nahe steht. Sie stammt von Empedokles (483/82-424/23 v. Chr.),<br />
dem legendenumwobenen, griechischen Philosophen und maßgeblichen<br />
Begründer der Lehre von den vier Elementen. Empedokles<br />
hatte die Vision eines Universums, das im Wechsel von<br />
den beiden kosmischen Prinzipien Liebe (Philotes) und Streit bzw.<br />
Hass (Neikos) beherrscht wird. Die Liebe bewirkt, dass Feuer, Luft,<br />
Wasser und Erde sich miteinander verbinden, der Streit bedingt ihr<br />
Auseinanderfallen. Unter der uranfänglichen Herrschaft der Liebe<br />
bildeten sie einen Sphairos, d. h. eine vollkommene, als göttlich gedachte<br />
Kugel. Der wachsende Streit verursachte einen Wirbel und<br />
damit ihre Separation, d. h. die Differenzierung der kosmischen<br />
Strukturen und Elemente. Wenn die Krise aber ihren Höhepunkt<br />
überschritten hatte und die Liebe sich wieder aus breitete und der<br />
Streit sich zurückzog, „entstanden alsbald sterbliche Wesen […].<br />
Und aus ihnen ergossen sich, wie sie sich so mischten, un zählige<br />
Scharen sterblicher Geschöpfe, in tausenderlei Ge stalten, ein<br />
Wunder zu schauen“. Dieser Prozess wiederholt sich von Äon<br />
zu Äon. Das Werden ist diesem Bild ebenso eingeschrieben<br />
wie das Zerfallen. Da unser Leben sich zwischen beiden Polen<br />
bewegt, können uns Bilder und Objekte wie die von Patricia Karg,<br />
die diesen Prozess veranschaulichen und damit bannen, immer<br />
wieder aufs Neue berühren.
Karg Patricia<br />
akademische Bildhauerin und Malerin<br />
ausapern<br />
soll mein erstes <strong>Buch</strong> heißen.<br />
(aprire , öffnen, aufmachen, sichtbar machen, entblößen,<br />
aufdecken, zeigen, klarmachen, offenbaren, enthüllen; viam aprire<br />
– bahnen, eröffnen)<br />
Wie eine zugeschneite Landschaft, sanft, ohne Kontur<br />
und ohne Profil glänzend, lädt diese zur Berührung ein. Fasziniert<br />
und mit etwas Respekt zieht unsere Neugier die erste Spur in das<br />
unberührte Feld. Ein Zeichen der Zeit und des Seins wird damit<br />
sichtbar.<br />
Es ist der erste Strich am weißen Blatt Papier.<br />
Es ist die ausgeführte Bewegung deiner Hand, welche damit sichtbar<br />
bleibt und einen Reiz für dein Auge darstellt. Vor dem weißen<br />
Blatt sitzt du, bei deinem ersten Aufsatz, alles ist möglich. Es gibt<br />
dir die Voraussetzung für dein Ich, deine Vision, deine Klage, deine<br />
Erinnerung, du schreitest in dein Schneefeld. Die Zeichnung teilt<br />
das Feld, vernetzt die Gedanken zu Geweben.<br />
Es wird aper. Die Landschaft wird erkennbar. Man spürt den<br />
Charakter des Bodens. Die Linien am Blatt, die Spuren im Schnee<br />
und die Falten auf deiner Haut sind Kundwerk von dir.<br />
Ein weiSSes Blatt Papier – Beginn für vieles. Der Liebesbrief,<br />
der Plan für dein Haus, das zerknüllte Blatt am Boden, der<br />
Papier flieger, der deinen Übermut zeigt, das brennende Blatt<br />
mit der Faszination des Feuers. Erneuerung und Veränderung<br />
be ginnen mit diesem Blatt.<br />
Mit jedem meiner Werke sitze ich vor dem perfekten Nichts, und<br />
ich lasse meine Leidenschaft ausapern.<br />
Ich beginne zu zeichnen, und die Hand übt sich darin, umzu setzen<br />
und aufzuzeichnen, was dem Geist entspringt.<br />
Ein Bild entsteht ... Die glatte Perfektion der weißen Leinwand<br />
weicht meinem Wirken. Ich will die weiße Schneelandschaft<br />
besitzen, ich tanze darauf und markiere sie. Der Wille zur Idee baut<br />
das Bild. Die Farben bilden Kontinente. Linien benötige ich, um<br />
einzufangen, was die Geschichte des Bildes ausmachen wird.<br />
Wenn mich Verliebtheit in meinem Handeln blind macht und dabei<br />
zuviel geschehen lässt, erstarrt das Werk und stirbt. Das hingegen<br />
perfekte Ende im Bild zu finden ist ein sehr einsamer Prozess.<br />
20
Der kreative Prozess ebenso wie die Abfolge der Werke<br />
in diesem <strong>Buch</strong> ist eine Entwicklung, bei der das eine aus dem<br />
anderen erwächst. Keine meiner Arbeiten entsteht isoliert.<br />
Und so möchte ich Ihnen an dieser Stelle auch gern den Weg<br />
meines kreativen Vorgehens aufzeigen, und das vorwiegend im<br />
manuellen Sinne.<br />
.... habe eine Sehnsucht, suche nach einer Botschaft, erfinde dich<br />
selbst, denke und zeichne, begehe den Weg, ich verändere meinen<br />
Blickwinkel. Ständig suche ich. Ich suche nach einer Botschaft. Ich<br />
denke und zeichne. Ich begehe den Weg. Ich ändere meinen Blickwinkel,<br />
drehe mich oder die Zeichnung, entdecke und frage nach;<br />
das Bild verliert so die Richtung, wird mitunter rund und ergibt<br />
völlig neue Betrachtungsweisen. Das flache Blatt entwickelt sich<br />
in die dritte Dimension. Ich wölbe es auf und erfahre den Raum,<br />
entdecke darin zum Beispiel eine Schale. Ich gebe und nehme,<br />
grenze ein und grenze aus, suche zu ergründen, warum die Form<br />
offen ist, warum sie offen sein soll. Die Form bedingt den Ausdruck.<br />
Die Fläche der offenen Form schließt sich, wird zu einer Kugel<br />
oder zu einem Würfel. Durch die Notwendigkeit meines Willens zur<br />
Richtung wird diese Form zu einer Säule, ein tragend fester Teil.<br />
Es drängt mich nach Einblick. Die geschlossene Fläche soll sich<br />
wieder auflösen, soll Durchdringung zulassen – somit werden die<br />
Flächen zu Netzen; die Breite verjüngt sich zur Linie.<br />
Der Bleistift erzählt den Gedanken, das Gefühl aber verlangt noch<br />
nach der Stimmung durch die Farbe. Das ursprüngliche Material<br />
wie Holz, Stein oder Metall wird durch die Bearbeitung in seiner<br />
Eigenart sichtbar. Es wird angeschnitten, angeschliffen, bezeichnet<br />
und bemalt und wieder bearbeitet. All die Spuren des Suchens<br />
nach dem Ausdruck addieren das Werk und verändern die Farben.<br />
Es wird bunter, und erst durch die intensive Bearbeitung wird es<br />
mehr und mehr das Meine. Diese Farben sollen nicht als ein Überzug<br />
etwas vortäuschen, vielmehr sollen sie als bewusste Materie<br />
die Wirkung verstärken, sollen Sie in eine Stimmung mitnehmen.<br />
Auf diese Weise werden meine Zeichnungen zu farbigen Bildern,<br />
zu bunten Skulpturen; die Wahrnehmung vieler Materialien würde<br />
ansonsten nur an der Oberfläche verbleiben.<br />
Nun verlangt es mir aber nach dem Einblick in die Tiefen des Materials.<br />
Neue Stoffe suche ich zu bearbeiten. Transparent und in<br />
seiner leuchtenden wunderbaren Farbkraft bot und bietet sich mir<br />
Glas an. Licht und Schatten ebenso wie die Bewegungen als Gestaltungsergänzung<br />
nehmen ihre Plätze ein. So wandeln sich die<br />
Werke im Laufe der Zeit durch all diese von mir gerufenen Ausdrucksmöglichkeiten<br />
in eine Vielfalt. Ein vorgeformtes Ziel ist dabei<br />
nicht angedacht.
24<br />
Kindheit: Ich wurde am 7. Dezember 1961 in Innsbruck nach<br />
meiner Schwester Astrid als zweite Tochter von Ludwig und<br />
Gertraud Karg geboren. Mein Großvater Gebhard Karg kam aus<br />
Lauterach und war Volksschullehrer im Lechtal. Meine Großmutter<br />
Paula, geb. Larcher, war Handarbeitslehrerin und stammte<br />
aus Bach im Lechtal. Sie verstand es, Kleider selbst zu erwirken.<br />
Über den Anbau von Hanf und dann über das Handwerk des<br />
Spinnens und Webens fertigte sie aus dem gewonnenen Leinen<br />
ihre eigenen auffälligen Modelle. Auch bemalte sie die von ihrem<br />
Vater getischlerten Möbel mit Figuren und Ornamenten. Alle ihre<br />
Handarbeiten trugen ihre persönliche Handschrift. Das Talent der<br />
Großmutter konnte aber durch all die existenziellen Aufgaben, das<br />
Großziehen der vier Kinder, die Sorgen und Nöte im Zweiten Weltkrieg,<br />
nie weiter ausgebildet werden. Nach Kriegsende konnte<br />
mein Großvater als Volksschullehrer erst keine Anstellung finden<br />
und erlernte deshalb den Beruf des Stuckateurs. Er wirkte unter anderem<br />
bei Renovierungsarbeiten der Jesuitenkirche in Innsbruck<br />
sowie der Kirche der Landwirtschaftsschule in Rotholz mit. Jahre<br />
später erst konnte er seinen eigentlichen Beruf wieder ergreifen,<br />
als Lehrer und Direktor der Volksschulen in Thaur und dann in Arzl<br />
bei Innsbruck. Ein Jahr lang war ich sogar seine Schülerin.<br />
Das Talent, sagt man, sei von Vaters Seite gekommen. Er<br />
ist Ingenieur und Baumeister. Durch ihn formte sich meine Begeisterung<br />
zum Bauen. Aufgewachsen in Arzl, im Haus meiner<br />
Großmutter Cilli mütterlicherseits, ließ man mich in all meinen<br />
selbst erfundenen Spielen werken. Meine Begabung für das<br />
Kreative ließ sich schnell entdecken. Die besondere Sorgfalt dabei<br />
lernte ich von unserer Mutter. Als Kind verweilte ich am liebsten in<br />
meinen Fantasien: versteckt im Keller unter zugehängten Tischen,<br />
in meiner Sandkiste unter dem zugehängten Sonnenschirm, abgedunkelt<br />
und isoliert, nur um in meiner eigenen Welt ver weilen<br />
zu können. Vielleicht aber hab ich auch zuhängen müssen, damit<br />
keiner sehen konnte, dass ich wieder einmal Zement dazu benutzte,<br />
um meine Brücken und Mauern, Häuser und Figuren zu<br />
festigen. Ich kann mich noch genau erinnern, wie sehr ich dieses<br />
Erfinden im Spiel genoss. Da waren aus Tannenzapfen gefertigte<br />
Puppen, in deren offene Schuppen ich immer wieder aufs Neue<br />
die verschiedensten Arten von Blumenblättern steckte und damit<br />
ganze Kollektionen neuester Kleider ersann. Die abge rissenen<br />
Blüten dolden der Surfinien wurden gewendet, und in die Engstelle<br />
der Blüte kam als Kopf eine geschlossene Geranien blüte hinein,<br />
und das waren dann meine Puppen. Die erste teure Puppe, die<br />
ich geschenkt erhielt, hab ich sogleich verbessert, angemalt und<br />
die Haare „kreativiert“, was Mama so erschreckt hat, dass ich<br />
das Puppen spielen aus Sicherheitsgründen wieder sein ließ, um<br />
die Konfrontation um die nun neue Schönheit der Puppe zu vermeiden.<br />
Mir jedenfalls gefiel meine Version besser. Eine auf der<br />
Straße ge fundene leblose Eidechse habe ich sofort in meinem<br />
Hosen sack verschwinden lassen und mir natürlich auch gleich<br />
was ausgedacht. „Du Schwein“, riefen die anderen Kinder dabei<br />
entsetzt. Daheim im Keller habe ich die Eidechse dann ge häutet, anschließend<br />
eingesalzen und aus der dann gewonnenen Haut eine<br />
„Krokoleder“-Handtasche und „Krokoleder“-Schuhe für meine Lieblings-Barbie-Puppe<br />
gefertigt. Diese Erwachsenen puppen haben es<br />
mir besonders angetan, da sie mir ein weites Betätigungsfeld für<br />
mein kreatives Werken ermöglichten. Aus Draht habe ich ihnen<br />
Brillen gefertigt, und als Ohrschmuck steckte ich ihnen Stecknadeln<br />
mit Glasköpfen an. Haare, extra lang und in sämtlichen<br />
Farben, habe ich aus Faschingsperücken ent nommen und auf<br />
die Puppenköpfe „montiert“. Sogar eine Nonne mit einem von mir<br />
genähten Nonnenkleid habe ich be sessen. Aus einer Plastiktischdecke<br />
habe ich ein Puppen-Camping-Zelt genäht, Klarsichthüllen<br />
verwendete ich für die Fenster und speziell für die Reise ausrüstung<br />
habe ich kleine Rucksäcke angefertigt. Das Nähen war mir durch<br />
meine Oma Cilli kundig. Mit der Näh maschine, welche in einem<br />
Bügel zimmer Gott sei Dank auch im Keller war, konnte ich oft<br />
alleine für meinen Bedarf nähen. Es musste viel verschiedenes<br />
Material durch die Maschine, Karton, Plastik, Papier, oft unter Verbrauch<br />
vieler Nähnadeln. Die vielen kreierten Puppen ge wänder<br />
erhielten dann ihre eigenen Namen: „Spanische Nacht“ zum<br />
Beispiel, ein festliches, langes Kleid in Schwarz mit Schwalbenschwanz-Korsage<br />
und Schleppe, die Ränder rosa eingefasst und<br />
perfekt vernäht. Das benötigte Stoffzeug für meine Modelle fand<br />
ich in Caritas-Säcken. Aussortiertes und Müll war und ist vor mir<br />
und meiner Lust am Erfinden und Gestalten übrigens nach wie<br />
vor nie sicher. Weiters entstanden ein Reitkleid mit Hut und gehäkeltem<br />
Schirmchen, ein Trauerkleid, wie auch ein Cocktail kleid.
Fantasietrachten, Strümpfe inklusive Naht und Spitzenunterwäsche<br />
für meine innig geliebte, einzigartige Barbie fertigte ich emsig. Sogar<br />
ihre fehlenden Schamhaare ergänzte ich. Das ge eignete Haar<br />
dafür fand ich an Omas Persianer mantel, was sie Gott sei Dank nie<br />
bemerkt hatte. Aus einem Gefühl der Scham heraus durften meine<br />
Freundinnen diese Barbie dann aber nie ausziehen. Heute kann<br />
man alles an Barbie-Ausstattung kaufen, aber damals als Kind<br />
mit all meinen Barbie-Kreationen war ich der Zeit voraus. Im Alter<br />
von zehn bis vierzehn Jahren habe ich in den Schulferien Motive<br />
– von für mich damals schon als groß artig empfundenen Malern<br />
wie Michelangelo und Toulouse-Lautrec – auf Malerabdeckpapier<br />
nachempfunden. Neben alten, irgendwo aufgestöberten Kunstharzlacken<br />
habe ich mir meine Farben selbst kreiert. Zu diesem Zweck<br />
habe ich Rost von Eisenrohren gekratzt, den Ruß aus dem Kamin<br />
geholt und mit farblosem Lack gebunden. Damit malte ich Gottvater<br />
aus der Sixtinischen Kapelle nach. Der Heizkörperlack aber<br />
rann unablässig herab – das Bild war nicht zu halten. Diese meine<br />
Technik musste ich deshalb aber leider wieder einstellen, trotz der<br />
großen Lust dabei, mit cremiger Konsistenz zu malen. Heute danke<br />
ich meinen Eltern und Groß eltern, dass sie mir in meiner Kindheit<br />
soviel Raum und Freiraum zur Verfügung gestellt haben und sie<br />
mich in diesem meinem Keller werken ließen.<br />
Die Fachschulzeit begann, als ich fünfzehn Jahre alt war.<br />
Das Arbeits amt riet meiner Mutter, mich als sehr genervtes Schulkind<br />
der Ursulinen und von den Lehrerinnen schon als kreativ<br />
begabtes Kind erkannt – an der Ferrarischule für Mode oder<br />
der Fachschule für Kunst anzumelden. Als damals burschikoses<br />
Mädchen hatte ich von den vorwiegend weiblichen Themen in<br />
der Klosterschule genug, und so besuchte ich in der Höheren<br />
Technischen Lehranstalt (HTL) Innsbruck die Abteilung für Holzund<br />
Steinbildhauerei. Bei der Aufnahmeprüfung hätte ich mich<br />
ebenso für Architektur oder Bildhauerei anmelden können, aber<br />
dies verlangte noch ein ganzes Jahr mehr an Schule, und das war<br />
mir damals doch zu viel. Das besondere Interesse für Architektur<br />
ist mir aber als große persönliche Leidenschaft erhalten geblieben.<br />
Ich finde diesen Schultyp der HTL (Höhere Technische Lehrund<br />
Versuchsanstalt, gibt es für viele Fachbereiche) fantastisch,<br />
denn es wird einem schon in frühen Jahren ermöglicht, mehrere<br />
Handwerke zu erlernen. Später wäre es ungleich schwieriger, so<br />
eine Vielfalt an Fertigkeiten erlernen und genießen zu dürfen und<br />
sich dabei entwickeln zu können. Auch war mir die handwerkliche<br />
Arbeit mit ihrem körperlichen Einsatz neben so viel Schultheorie<br />
im Alter von vierzehn bis achtzehn Jahren eine willkommene Bereicherung.<br />
Verschiedenste Techniken, das Arbeiten mit Stein bei<br />
Fachlehrer Reinhold Drugowitsch und das figurale Modellieren mit<br />
Ton bei Prof. Siegfried Hafner konnte ich nun erlernen.<br />
Mit der Moderne in Berührung kam ich durch Prof. Siegfried<br />
Parth. Als damals noch Halbwüchsige hatte ich natürlich keine<br />
Ahnung von diesen modernen, befremdlich wirkenden Kunstwerken,<br />
die man hier und dort sah und über die heftig geschimpft<br />
wurde. Siegfried Parth aber brachte sie uns näher: Er lehrte uns<br />
Komposition und förderte uns im individuellen Gestalten. Das so<br />
genannte Schlüsselerlebnis hatte ich bereits in einer seiner ersten<br />
Entwurfsstunden. Wir sollten mit bloß zwei Linien eine quadratische<br />
Fläche gestalten. Ich befüllte, umstrickte, beschrieb, überspannte,<br />
belegte, eroberte und kleidete die Fläche zart und stark.<br />
Es war unendlich und spannend, was sich hinter dieser vorerst<br />
einfachen Aufgabe an Lösungen anbot. Ich zeichnete und ich entdeckte.<br />
Nahezu sprachlos saß ich nach dieser Entwurfsstunde da,<br />
war 15 Jahre jung, war begeistert von den vor mir erstandenen<br />
Bildern, war außer mir – und plötzlich entdeckte ich nicht nur, ich<br />
verstand, und so war ich mir nun sicher: Die Moderne wird meine<br />
Leidenschaft! Die Typografie, die ich damals bei Prof. Pfeil und<br />
Prof. Zelger erlernt habe, setze ich nun bei meinen Plakatgestaltungen<br />
ein. Bei Fachlehrer Walter Deussl entstanden Treibarbeiten<br />
in Metall, Schmuckstücke und Objekte aus Kupfer, Messing und<br />
Silber. Diese Fertigkeiten im Umgang mit Bunt metallen waren ein<br />
weiteres Tor zum Jonglieren mit verschiedensten Materialien, um<br />
thematische Ausdrücke im bildhaften Werken zu verstärken. Das<br />
waren meine ersten Begegnungen mit der Kunst, denn in diesem<br />
Unterricht haben wir gelernt, dass das Wort Kunst von ‚Können‘<br />
stammt, dass Kunst aber auch von ‚Künden‘ kommt, von ‚Verkünden‘,<br />
dass in der Umsetzung von Kunst eben immer eine Botschaft<br />
steckt.
26<br />
Akademiezeit. 1980 bestand ich die Aufnahmeprüfung für<br />
das Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München.<br />
Ich war in der Klasse für Bildhauerei bei Prof. Hans Ladner, einem<br />
gebürtigen Tiroler aus Zams. Professor Ladner war mir wie ein Vater.<br />
Er hat uns Studenten nicht nur fachlich, sondern auch seelisch<br />
unter stützt, wir fühlten uns bei ihm geborgen. Was das Naturstudium,<br />
Aktzeichnen und Porträtieren betraf, hat er uns – falls notwendig<br />
– korrigiert und unterrichtet, während er uns in den freien,<br />
modernen Bestrebungen und Versuchen aber freie Hand ließ, sodass<br />
jeder Student seinen Weg für sich selbst suchen konnte. In<br />
den letzten beiden Semestern wurde ich seine Meisterschülerin<br />
und verfügte über ein eigenes Meisterschüleratelier.<br />
Das Naturstudium war ein großes und wichtiges Thema. Ich<br />
habe lebensgroße Figuren und Porträts in Ton modelliert. In der<br />
haus internen Bronzegießerei war es mir möglich, zuvor in Wachs<br />
geformte Skulpturen und Figuren selbst zu gießen. Grafische<br />
Techniken, wie zum Beispiel Lithografie oder Aquatinta, konnte<br />
ich bei Herrn Lohwasser erlernen und üben. Jeden Tag zusätzlich<br />
zwei Stunden Akt zu zeichnen habe ich mir als Disziplin auferlegt.<br />
Aus meiner vorerst angedachten Studiendauer von vier<br />
Jahren sind schließlich sechseinhalb Jahre geworden. Ich habe<br />
erkannt, dass nicht der schnelle Abschluss, sondern der Prozess<br />
der Reifung wesentlich für mein Kunststudium ist. Während eines<br />
Urlaubs semesters habe ich, wie in den Ferien auch, Auftragswerke<br />
ausgeführt, wie zum Beispiel 1985 den Dorfbrunnen und den<br />
Musikpavillon für die Gemeinde Brixen im Thale. Ganz am Ende<br />
meines Studiums erhielt ich von einem meiner ersten Sammler,<br />
Herrn H. M. Strixner, den Auftrag, eine Skulptur für seinen Garten<br />
zu erarbeiten. „Das Fabelwesen“, die erste große Zementmörtelskulptur<br />
entstand. Diese fertigte ich auf einem Bauernhof bei München,<br />
wo ich während meines gesamten Studiums wohnte. Das<br />
ein oder andere Projekt wurde auch außerhalb der Kunstak ademie<br />
durchgeführt. So erhielten wir vom BMW-Automobilwerk die Erlaubnis,<br />
in den großen Stanzhallen, dort, wo die großen Blechteile<br />
gefertigt werden, zu malen und zu zeichnen. Für mich war dies<br />
ein nachhaltiges Erlebnis, aus der Akademie herauszukommen,<br />
und die Arbeiter am Fließband ihr Werk verrichten zu sehen. Am<br />
Beginn meiner Arbeit dort versuchte ich, diszipliniert die Raumwirkung,<br />
die gigantischen Dimensionen der großen Stanzen in<br />
ihren Reihungen zu erfassen. Nach einigen Stunden des Zeichnens<br />
übernahmen plötzlich der Lärm, die Bewegungen, das Beben<br />
des Bodens und das Flimmern der Lampen meine Hand. Ich<br />
malte auf einmal akustisch bedingte Strukturen. Die Farben wurden<br />
dunkel. Helle Streifen blitzten wie schnelle Bewegungen, und es<br />
durchdrangen die Massen der Stanzen die Farbflächen am Papier.<br />
Der ölige Boden spiegelte hell das Licht von der Decke. Die realistischen<br />
Abbildungen der Maschinen wandelten sich zu abstrakten<br />
Stimmungsbildern.<br />
Aus den Randprodukten der Karosserieerzeugung, den seitlichen<br />
Blechteilen, fertigten wir Bildhauerstudenten eigene Metallskulpturen.<br />
Mein dynamisches Gefährt „Energiebündel“ ist eine Komposition<br />
von Blechteilen, die einem Fahrzeug ähnelt, die aber<br />
auch die Assoziation zu einem Schiff wach werden lässt, das auf<br />
dem Wasser gleitet, oder zu einem Flugzeug, das gerade in die<br />
Lüfte abhebt. Ein Jahr später unternahmen wir eine Studienreise<br />
ins Allgäu, wo wir in einer Scheune untergebracht waren. Wir<br />
sollten eine Kuh studieren. Bei einem dort ansässigen Bauern<br />
entschieden wir uns dann für die älteste und am meisten ausgemergelte<br />
Kuh. Sie erschien uns, mit all ihren wesentlichen charakteristischen<br />
Merkmalen am besten geeignet für unser Vorhaben.<br />
Ich modellierte das Tier lebensgroß aus Ton. Das Hinterteil reicht<br />
zur Gänze aus dem Relief, die Kontur des Hauptes ragt hinter die<br />
Fläche. Mit „verlorener“ Form aus Gips wurde diese Arbeit dann<br />
in Beton gegossen. Das Relief befindet sich heute wieder in der<br />
Nähe seiner Entstehung und ziert den Eingang der Alpenkäseerzeugung<br />
„Rupp“ im Allgäu.<br />
Ständig waren wir auf der Suche nach Themen, die uns zum einen<br />
eine intensive Auseinandersetzung abverlangten und es uns zum<br />
anderen auch ermöglichten, uns „hinausspinnen“ zu können.<br />
So besuchten wir Altersheime, um dort betagte Menschen zu<br />
porträtieren, bemalten für die Firma Bogner Skianzüge, die dann im<br />
Wettbewerb gereiht wurden, und mit dem Künstler Daniel Spoerri<br />
veranstalteten wir Workshops und übernahmen die Konzeption<br />
und Organisation für das öffentliche Fest der Sternzeichen auf<br />
dem Akademiegelände in München.<br />
Jedes zweite Wochenende fuhr ich mit dem Zug nach Hause, denn<br />
außerhalb der Akademie hatte ich in München kaum Kontakte<br />
geknüpft, mein Interesse galt meiner künstlerischen Arbeit.
Ich war ein eher stiller, aber zielgerichteter Mensch. Das wenige<br />
Geld, das mir während meines Studiums zur Verfügung stand,<br />
ermöglichte mir nur eine bescheidene Lebensgestaltung, die mir<br />
aber in ihrer Askese durchaus gefiel.<br />
Von der Kollegenschaft wurde mir eine große Dynamik zugesprochen,<br />
denn ich scheute auch harte Männerarbeit nicht. Auch<br />
im Bezug auf die Benutzung der Werkstätten äußerte sich mein<br />
Wesen, denn ich arbeitete regelmäßig von morgens bis abends<br />
mit all den mir dort zur Verfügung stehenden Arbeitsgeräten. Bei<br />
den Werkstättenleitern war ich beliebt – ich war interessiert und<br />
in der handwerklichen Auffassung diszipliniert. Der regelmäßige<br />
Ablauf in den Werk- und Arbeitsstätten sagte mir sehr zu, und es<br />
gefiel mir, in meinem mir selbst auferlegten Ordnungsraster kreativ<br />
zu sein.<br />
Als Person muss ich in dieser Zeit eher langweilig gewirkt haben,<br />
besaß ich doch überhaupt keine Allüren. Meine nunmehr eher<br />
extrovertierte und lustige Art hat sich erst später entwickelt, und<br />
zwar aus der Freude heraus, durch meine erschaffenen Dinge<br />
Anerkennung zu finden – mein Werken und Schaffen, das<br />
Interessierte fand, weckte mich auf. Ich erzählte, teilte mich mit,<br />
berichtete über meine Werke und über deren Botschaft, die ich<br />
übermitteln wollte und will. Somit entwickelte es sich, wurde zu<br />
einem sehr wichtigen Bestandteil, den Rezipienten, den Auftraggeber,<br />
den Ausstellungsbesucher, den Bild- oder Kunstbetrachter<br />
durch Ansprachen in das Geschehen mit einzubeziehen.<br />
Nach sechseinhalb Jahren, so sehr diese Zeit auch meine Erfahrung<br />
bereichert und mein Wissen vermehrt hat, fühlte ich<br />
mich dann mehr und mehr in den großen Hallen der Akademie<br />
eingeschlossen. Ich arbeitete vor mich hin, ein Dialog zwischen<br />
Aus stellungsbesuchern, Kritikern oder Auftraggebern kam für<br />
mich dort nicht zustande, und so befand ich mich unweigerlich<br />
außer halb der sonst allgegenwärtigen Wirtschaftsprinzipien und<br />
Existenz fragen. Es war mir ein Bedürfnis, nach meinem abgeschlossenen<br />
Studium meine Werke der Öffentlichkeit vorzustellen<br />
und in Form von Ausstellungen zu präsentieren. Ich brannte<br />
darauf, zu erfahren, wie das Publikum auf meine Werke reagiert.<br />
Die dann zum Abschluss verlangte Diplomausstellung habe ich<br />
eher einfach ausgestattet. Ich erfüllte nur mehr diese Disziplin, ich<br />
konnte es mir leisten, denn ich war an der Akademie schon als<br />
mehrfache Preisträgerin bekannt. 1987 habe ich dann, als Meisterschülerin,<br />
mein Studium an der Münchner Akademie mit Diplom<br />
abgeschlossen.<br />
Danach kehrte ich nach Tirol zurück und arbeitete sogleich im<br />
Atelier, das ich mir in meinem Elternhaus bereits im Laufe der<br />
Jahre eingerichtet hatte, weiter.<br />
Der Start als freischaffende Bildhauerin, der<br />
Über gang vom Studium in die freischaffende Arbeit war fugenlos.<br />
Ich bemühte mich um Auftragsarbeiten, machte freie Werke<br />
und malte aus meiner Passion heraus. Die Malerei hat sich weiterhin<br />
verselbständigt. Die eher zarten Farben wurden zunehmend<br />
intensiver. Ab 1988 begann ich kleine Ölbilder zu malen, und in<br />
weiterer Folge und Entwicklung entstanden auf meinen Reisen<br />
Serien dieser kleinen Ölbilder; und bald schon wurden die Bilder<br />
und Werke größer und anspruchsvoller.<br />
Auf diese Weise wurde das Atelier auch manchmal zu klein. So<br />
suchte ich mir alte, zum Abbruch bestimmte Fabriken oder Freige<br />
lände der verschiedensten Firmen, mietete diese für kurze<br />
Zeiträume an und konnte mir so den notwendigen größeren Raum<br />
ver schaffen. Die Entstehungsgeschichte des Priestergrabes in<br />
Hopfgarten zum Beispiel beginnt in den Außenanlagen eines<br />
Beton werkes. Für die Vorarbeiten zur Fassadengestaltung des<br />
Wohnhauses Perlinger in Itter bot sich eine alte Ziegelei an. Dennoch<br />
fand ich über viele Jahre hindurch mit dem kleinen Atelier<br />
mein Auslangen.<br />
Auf meinen mehrfachen Reisen nach Afrika habe ich an<br />
Ort und Stelle inspirierende Erlebnisse in der Ölmalerei verar beitet.<br />
Auf den Reisen in einige Großstädte der Welt, wie zum Beispiel<br />
nach New York und Paris, sowie an spezielle Orte wie den Garten<br />
der Fondation Maeght im südfranzösischen Saint-Paul de Vence<br />
und den Tarotgarten in der Toskana, suchte und suche ich überall<br />
die verschiedensten Spuren der modernen Kunst.
28<br />
Die Kunst und ich, der eigene Zugang und das Verständnis für<br />
den Begriff Kunst ist für mich ein Prozess, in dem ich mich selbst<br />
auch immer wieder in Frage stelle.<br />
Die Kunstszene ist grenzenlos – und sie provoziert. Mein Bild von<br />
diesem Begriff ändert sich und wird ständig gezerrt. Ein Leben<br />
lang auf dieser Entdeckungsreise mit Überraschungen reagiere<br />
ich, empfinde ich, entscheide mich, lasse mich ein – oder gehe.<br />
Die Definition von Kunst suche ich in einer unendlich liebevollen<br />
sowie unumgänglichen wertvollen Auseinandersetzung.<br />
Ich suche in meiner auserwählten bildenden Arbeit meiner Empfindung<br />
sowie einem erbauenden und berührenden Ausdruck nach.<br />
Es steht dabei nicht im Vordergrund, Kunstwerke zu fertigen.<br />
Es geht mir deshalb darum, aus meinen Beobachtungen und<br />
meinem Leben heraus eine persönliche Ehrlichkeit zu wagen und<br />
dieser mutig treu zu bleiben. Ich stelle mich in Frage, ich bilde mich<br />
weiter. Mich in diesem Prozess selbst zu akzeptieren ist aber nötig,<br />
um den eigenen Moment zu fangen. Das ist der besondere Wert<br />
darin. Nicht einem Vorbild nachlaufen will ich, einem Bild, welches<br />
dann vor einem stünde und die Sicht auf sich selbst stört. Ausbildung,<br />
Wissen und Handwerk habe ich mir bewusst und mit Aufwand<br />
angeeignet. Alles Wissen liegt aber in der Vergangenheit.<br />
Nun steht es mir zwar zur Verfügung, aber genauso steht es mir bei<br />
der kreativen Suche auch im Weg.<br />
Vorerst bleiben deine eigenen Beweggründe unsichtbar, außer ein<br />
Gefühl, deine Sensorik frägt und sehnt sich nach Ausdruck?<br />
„was-ich-jetzt“<br />
Durch ein Zulassen im gleichzeitigen Loslassen erklärt sich deine<br />
Empfindung, deckt auf und wird zur ablesbaren Botschaft, vielleicht<br />
zu einem Kunstwerk.<br />
Nicht jedes Werk einer schöpferischen Reise wird oder kann den<br />
vollen Anspruch an ein Kunstwerk erfüllen. Das ist auch nicht die<br />
Aufgabe des Lebens, nur Kunstwerke produzieren zu müssen, ein<br />
solches Ansinnen wäre wohl vermessen.<br />
Es ist eine innere Unruhe und eine ständige Suche, die mich auf<br />
diese Reise schicken. Jedes einzelne Werk pflastert meine Straße,<br />
erst durch diese fortwährende Arbeit wird die Richtung spürbar<br />
und sichtbar gemacht.<br />
Meine künstlerische Arbeit besteht nicht darin, ab und zu ein Bild<br />
zu malen, sondern in dem Bedürfnis, etwas Verborgenes und Besonderes<br />
und Aufregendes zu entdecken. Dieses Bedürfnis ist der<br />
Motor auf der Suche nach dem, was durch mich aus dem Unterbewussten<br />
kommt und mich erfahren lässt. Dabei fungiere ich als<br />
Instrument, als Ventil – und ich lasse mich ein, auf das Er eignis mit<br />
dem Neuen. Die damit entstehende Erwartung lässt mich auch<br />
oft ungeduldig, ja selbst wütend werden. Durch Übermalung und<br />
Überarbeitung wachsen dann die Farbschichten an den Bildern.<br />
Dieses Energiepotenzial verbleibt im Werk. Es ist nicht immer das<br />
große Heraustreten, nicht das geschickte manierierte Gesti kulieren<br />
mit geübter Hand. Es kann ein Scharren und Kratzen nach etwas<br />
sein, das du vermutest, aber selbst noch nicht erfahren hast. Es hat<br />
mich verlockt, dann enttäuscht, mich unzufrieden gemacht, mich<br />
in Frage gestellt, mich verzweifeln lassen, mich wütend gemacht,<br />
mich gelehrt, mich still auf die Suche geschickt, mich in Zauber<br />
versetzt und nicht mehr von mir abgelassen – es hat durch mich<br />
erzählt und mir etwas gezeigt. Es ist einer der glücklichsten Momente,<br />
wenn dann plötzlich die Arbeit um die Sache nun sichtbar<br />
vollendet ist, und es ist wohl eine Art Sucht, die mich dann erneut<br />
beginnen lässt.<br />
Aus dem individuellen Prozess, aus dem Einfluss der Zeit, der<br />
Situation, der Ereignisse, selbst im Moment umgeben, entsteht<br />
ein Werk aus einem starken inneren Bedürfnis. Es hat nicht die<br />
Ordnung, welche die Wirtschaft verlangt – dass es nützt, verpackt,<br />
transportiert, verkauft werden kann, dass es einen Wert darstellt.<br />
Denn das Kunstwerk ist eine Eigenschaft, es kann ein Moment<br />
sein oder eine Weile, ein Geschehen, das du fixierst, belässt und<br />
platzierst. Ein Werk mit einer Kunde, ein Kunstwerk.<br />
Wenn ich von einem Künstler spreche, so verstehe ich unter dieser<br />
Bezeichnung eine Eigenschaft, nicht einen Beruf. Jeder könnte<br />
Künstler sein.
Dinge mache ich, die keiner braucht.<br />
Arbeit tue ich, die nicht getan werden muss.<br />
Doch ich suche mir meine Aufgaben wie auch meine Themen<br />
durch meine Berufung als Bildhauerin und Malerin. Mit dieser<br />
bildenden Kunde habe ich Anteil am Rad der Zeit und finde Platz,<br />
Arbeit und so auch meine Kunstliebhaber. Ich schaffe Skulpturen<br />
und Bilder und gestalte unseren Lebensraum. Für mich ist nicht<br />
der provokative Aspekt Mittelpunkt meines Schaffens, sondern ...<br />
„... durch meine Arbeit möchte ich den Menschen<br />
erbauen und weiten. Meine Werke sollen Nahrung<br />
für die Seele sein.“<br />
Dieser Anspruch zeigt sich im Dialog und in der Farbkraft der Bilder,<br />
in denen der Mensch, das Tier und die Natur jeweils ihre eigene<br />
Bedeutung haben. Ich lebe und erlebe, meine Werke sind erfüllt<br />
mit Leidenschaft, sie ist das Geheimnis meines Agierens. Es ist das<br />
Innere, das sich durch mein Medium transformiert und sich als Bild<br />
offenbart. Ein Seelenbild, das auf einmal greifbar zur Materie wird.<br />
Jedes Bild ist somit ein Loch in der Realität. Ich durchschreite<br />
diese Löcher oder Öffnungen und erfahre dadurch neue<br />
Lebensräume, in denen ich mich frei bewegen darf. Durch die<br />
Krea tivität ist es möglich, unseren oft engen physischen Lebensraum<br />
für jeden Einzelnen zu weiten.<br />
Nicht zu vorschnell soll man diese erst unbekannten Freiräume ablehnen<br />
und sagen: „Ich verstehe nichts von Kunst.“ Malerei, Dichtung,<br />
Musik und die mimischen Künste wie Schauspiel und Tanz<br />
muss man nicht unbedingt verstehen, es bietet sich an, sie zuzulassen,<br />
um sie zu erleben, zu fühlen, sich an ihnen zu erfreuen.<br />
Schön ist, wenn man sich offen hingibt, nicht mit einem Vorurteil<br />
agiert, die fremden Dinge für sich erfährt. Dabei soll man sich nicht<br />
krampfhaft gefangen fühlen, denn dafür ist die Kunst nicht gedacht.<br />
Das rationale Denken sucht und kennt die Grenzen – aber es<br />
ernüchtert, entmystifiziert. Zum künstlerischen Gestalten jedoch<br />
gehört ein über die Grenzen des Wissens Hinausspüren.<br />
Sind es nicht die musischen Dinge, die uns in allen Lebens lagen,<br />
auch in Krankheit und Alter, in physischer Enge dennoch bereichern<br />
können? Sie sind uns, wenn wir es lernen oder erleben<br />
durften, einfach zur Seite gestellt. Wir dürfen uns an dem erfreuen,<br />
und uns daraus die Kraft erneut und uneingeschränkt nehmen.<br />
So sind auch die Objekte, die ich schaffe, einfach da, sie drängen<br />
sich nicht auf. Sie existieren und warten, um jemanden, der offen<br />
für sie ist, zu erfüllen. Das sichtbare Werk ist eine Botschaft, eine<br />
Dokumentation, eine Erkenntnis, eine Klage, eine Vision oder ein<br />
Wunsch, gewachsen mit der Reife meines Geistes und meinen<br />
Erfahrungen.<br />
Voraussetzung für mein Tun ist ein gebündelter innerer Wille nach<br />
einem neuen Fenster mit überraschender Aussicht. Wichtig sind<br />
dazu Ausdauer, Fleiß, Disziplin und die Selbstmotivation, die mich<br />
auf meinem dann oft körperlich mühevollen Weg begleiten.<br />
Aus mir heraus tue ich mir Entsprechendes und auf diese Weise<br />
gestalte ich, gedacht für mich und für die Menschen um mich – und<br />
ich erlebe Höhen und Tiefen des Menschseins. Diese Auseinandersetzung<br />
mit mir und den Menschen lässt mich erfahren und lernen.<br />
Wenn aber die Entgegnung, nach der ich suche, nicht kommt, lässt<br />
mich das die Einsamkeit wieder und wieder spüren.<br />
Auch das Schweigen habe ich gelernt – man muss auch belassen<br />
können, was in seiner Harmonie einzigartig ist. Aber besuchen will<br />
ich es in seiner Schönheit wieder und wieder, um zu finden, was ich<br />
begehre. Diese Sehnsucht des geistigen Suchens, das Gründen<br />
einer Erfahrung, das Resignieren am Wissen, das Hoffen und Glauben,<br />
eingebettet in Liebe ...<br />
... beginnen muss und will ich immerzu ...
Die Zeichnung, eine Linie beginnt von der Landschaft zu erzählen.<br />
Mein Versuch zum bildhaften Dialog mit Dir<br />
„Sich ein Bild machen“<br />
Ich habe meine Mitmenschen eingeladen, mir Texte, Stichwörter,<br />
Briefe, Botschaften, Gedichte, Klagen und Visionen zu senden. Ich<br />
antwortete auf die zugesandten Texte mit je einem gezeichneten<br />
Bild.<br />
Mit diesem Experiment versuchte ich, eine Ebene des bildhaften<br />
Dialoges zu schaffen. Menschen, die sich textlich mitteilten,<br />
fanden ein Zeichen oder eine gezeichnete Antwort.<br />
30<br />
Die Bilder sind Zeugnis dieser Bedürfnisse. Dann, als Bildbetrachter<br />
erlebt der Einzelne persönlich das Geheimnis seines<br />
Bildes dadurch, dass er es durch seinen Text und sein Thema<br />
initiiert hat. Die Möglichkeit der Annäherung vom Text zum Bild<br />
öffnet die Sichtweise des Suchens und einen neuen Raum des<br />
Selbstseins.<br />
Kunst ist nicht isoliert, sondern entsteht aus dem Zusammenwirken<br />
von kreativen Kräften, dem Intellekt der Menschen aus der<br />
Situation sowie aus Raum und Zeit heraus.
grafische Arbeiten, 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift auf Büttenpapier
32<br />
„Webung“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Büttenpapier, Wachs
„Leben“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Büttenpapier
„Warten“<br />
„Sein“<br />
„Wille“<br />
„zeitlos“<br />
„Zeit“<br />
„Dialog“<br />
1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift, Buntstift, Wachs<br />
auf Büttenpapier<br />
34
„Beziehung“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift auf Büttenpapier
36<br />
„bindend“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift auf Büttenpapier<br />
„Ängste und Sorgen sind die Faktoren, wie wir mit den Ressourcen<br />
der Natur, von der wir selber ein Teil sind, umgehen.“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift auf Büttenpapier
„Erdkleid“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift auf Büttenpapier<br />
„mehr gegenseitiger Respekt und weniger Ich“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift auf Büttenpapier
„Brief“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Wachs auf Büttenpapier<br />
Das Bild darunter zeigt<br />
die Rückseite dieses Blattes.<br />
„Das Geben“ 1991<br />
Tischskulptur<br />
Höhe 82 cm<br />
Bronzeguss-Unikat<br />
In dieser Gegenüberstellung sind interessante Zusammenhänge<br />
und gleiche Ursprünge der grafischen Arbeit sowie<br />
meiner bildhauer ischen Werke zu finden. Die Zeichnung<br />
wächst in die dritte Dimension hinein.<br />
38
„Sehnsucht“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Wachs<br />
auf Büttenpapier
Illustrationen „Hiob“ 1996<br />
für das <strong>Buch</strong><br />
„Job and the Mystery of Suffering“<br />
von Richard Rohr<br />
Crossroad Book, New York<br />
25 x 20 cm<br />
Tuschestiftzeichnung<br />
„Beziehung“ 1996<br />
25 x 25 cm<br />
Bleistift und Acryl auf Büttenpapier<br />
40<br />
„Mutter“ 1996<br />
25 x 25 cm<br />
Bleistift und Acryl auf Büttenpapier
„Familie“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Wachs<br />
auf Büttenpapier
42<br />
„Ausrichtung“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Wachs auf Büttenpapier<br />
„Aussaat“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Wachs auf Büttenpapier
„Lebensspiel“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Wachs auf Büttenpapier
„Beobachten“ 1996<br />
Ein umgrenzter Raum mit<br />
einem Zaun aus Augen schützt.<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift auf Büttenpapier<br />
„Erdenmutter“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Zitronensaft<br />
auf Büttenpapier<br />
„Kater“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Zitronensaft<br />
auf Büttenpapier<br />
„Gruppe“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Zitronensaft<br />
auf Büttenpapier<br />
44
„Frau im Kreuzweg“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Wachs<br />
auf Büttenpapier
46<br />
„Kalenderblätter“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift, eingebranntes Wachs, Buntstift, Acryl
„Wesen“ 1996<br />
76 x 54 cm<br />
Bleistift und Buntstift auf Büttenpapier
48
Spur Erzählung Öffnung Botschaft<br />
Ebenen Sicht Durchdringung still<br />
Schichtung Projektion Entfernung<br />
Auge Suche addieren Klebeband<br />
Transparenz gerastert Plan Gitter<br />
Flechtwerk Differenz Brief dicht<br />
Schnitt ich Sehnsucht Weg Loch<br />
Gesicht Struktur Häufung Vision<br />
Silhouette Zeit Landschaft Tattoo<br />
Kontur Stift Konstruktion Abbild<br />
Schatten Foto Wunsch Spiegelung
„Opa Vater“ 1982<br />
Karikatur meines Großvaters, unseres Volksschuldirektors<br />
Höhe 38 cm<br />
Zirbe<br />
Zu Beginn meiner Fachschulzeit und während meines Studiums<br />
entstanden Schnitzereien wie Charakterstudien, Statuetten, Masken<br />
und Weihnachtskrippen. Bei den Figuren waren mir weniger die<br />
Details, sondern die Komposition, die Bewegung und den Charakter<br />
ein zu fangen wichtig. Und immer sollte ihnen eine heitere Grundstimmung<br />
eigen sein. Durch unseren Fachlehrer, Bildhauer Josef<br />
Zeisler, für mich einer der virtuosesten Holzschnitzer überhaupt,<br />
habe ich die Freude am Schnitzen entdeckt. Ihm beim Vor schnitzen<br />
zuzusehen, war uns immer ein besonderes Vergnügen. Wie oft<br />
hätte ich ihm das Schnitzeisen aus der Hand nehmen wollen, um<br />
an seinem handwerklichen Zauber teilzuhaben. Das Kopieren von<br />
Figuren, im Lehrplan eben vorgesehen, hat mich nie sonderlich<br />
interessiert. Mir fehlte einfach die Disziplin, mit dem Meter stab<br />
Formen genau zu übertragen und nachzuahmen. Die ersten<br />
Schnitzstücke sind dann auch entsprechend schlecht ausgefallen.<br />
Erst als das freie Arbeiten möglich war, konnte ich mich entwickeln<br />
und es begann mir das Schnitzen Freude zu machen. In den ersten<br />
Ferien der Fachschulzeit durfte ich als Praktikantin bei Bildhauer<br />
Romed Speckbacher sen. in Thaur das Schnitzen weiterüben. Um<br />
mein Taschengeld aufzubessern, habe ich auch in Zusammenarbeit<br />
mit anderen Tischlerwerkstätten Wand täfelungen ent worfen<br />
und gleichfalls geschnitzt. All meinen Lehrern aus dieser Zeit<br />
möchte ich an dieser Stelle danken. Sie waren nicht nur während<br />
der Schulzeit für mich da, ich konnte und durfte mich ebenso in<br />
den Ferien und nach der Schulzeit immer wieder mit Fragen an sie<br />
wenden. Aus dieser für mich so schönen und wichtigen Erfahrung<br />
heraus sollte auch meine Werkstatt für die Schüler/-innen der HTL<br />
eine Plattform zum Schnuppern für die Praxis sein. Und so finden<br />
sich oft den Sommer über Praktikant(inn)en bei mir im Atelier.<br />
50
„Heiliger Geist“ 1986<br />
Breite 60 cm<br />
Zirbelkiefer<br />
lasierend weiß bemalt<br />
„Erntedank“ 1989<br />
Itter<br />
Höhe ca. 60 cm<br />
Linde, Kirsche und Mahagoni<br />
Holzrelief mit lebensgroßen Figuren für das Foyer eines Unternehmens zum Vertrieb von biologisch angebauten<br />
Nahrungsmitteln. Das Relief soll eine ideelle Brücke zum Thema gesunde Ernährung darstellen.<br />
Was wir essen, liegt in unserer Verantwortung. In diesem Sinn erzählt das Relief von einem Gebet vor der<br />
Arbeit. Danach folgt die Aussaat im linken Teil, wo die Blüten am Reliefrand den Beginn des Wachstums<br />
erklären. Brückenartig reichen die zwei großen Holzteile ineinander. Die Blüten wandeln sich zu Früchten,<br />
die von einer Frau geerntet werden. Das Thema wird durch die dankende Gestalt, mit dem Gebet nach der<br />
Arbeit und der Besinnung über die Ernte, abgerundet. Dieses sehr große Holzwerk ist in Zusammenarbeit<br />
mit meinem Bildhauerfreund Wolfgang Falkner in seinem Atelier in Axams entstanden.<br />
„Der Sturm auf dem See“ 1984<br />
Höhe 68 cm<br />
Zirbenholz, lasierend bemalt<br />
52<br />
Diese Auftragsarbeit entstand während meiner Akademiezeit. Das gewünschte religiöse Thema wurde<br />
gemeinsam mit meinem Auftraggeber erstellt. In dieser Holzskulptur formte ich allegorisch die menschliche<br />
Angst und das Vertrauen zu Gott in dieser so unruhig bedrohlichen Situation. Die Schnitzerei erzählt in<br />
figuraler Gestik die Geschichte des Sturms auf dem See Genezareth. Nach meiner Fachschulzeit war es für<br />
mich eine große Herausforderung, solche für mich schwierigen Arbeiten zu konzipieren und sie dann auch<br />
allein und frei umzusetzen. Was einmal geschnitten ist, kann nicht mehr verrückt werden. Bei der einmal in<br />
Holz gehauenen formalen Dynamik gibt es keinen Weg mehr zurück. Man muss ein starkes Selbstbewusstsein<br />
trainieren, bevor man es wagt, sich in einen Klotz Holz hineinzuarbeiten.
Kapellenausgestaltung des Katholischen<br />
Akademikerhauses „aki“ in Zürich, 1993<br />
Die Gesamtgestaltung der Kapelle hält sich ruhig und schlicht,<br />
sie soll die Meditation unterstützen. Die Priesterstühle sind<br />
mitgestaltet, um sie in das Gesamtkonzept harmonisch einbinden<br />
zu können. Der Tisch des Wortes, der Ambo, zeigt<br />
rundum im Relief als Thema den Stamm Jesse. An seiner<br />
Oberseite, auf der das Heilige <strong>Buch</strong> liegt, sind die Pfingstflammen<br />
als Symbol für die geistige Er kenntnis dargestellt.<br />
Meine sinnbildlichen Hackstöcke des Lebens, unperfekt<br />
Menschliches darstellend, bilden ein Auflager für die glatte<br />
dreieckige Altarplatte der Dreifaltigkeit und sind deshalb<br />
tragender Teil für den Tisch der Gemeinschaft zwischen<br />
Leben und Geist.<br />
54
Kapellenausgestaltung des Katholischen Akademikerhauses „aki“ in Zürich, 1993<br />
Lindenholz gesägt, geschnitzt und geschliffen, transparent bemalt und mit Zinneinlegeteilen.<br />
Die Oberfläche des Tabernakels wölbt sich wie eine Landschaft, unter der sich das Geheimnis unseres<br />
Glaubens verbirgt. Innen wechselt das Material zu Stahl und wird zum sicheren Behältnis für das Ziborium.<br />
Die aufgerissenen Linien der Schnitzerei, erzeugt durch die Anwendung von Sägen, glätten sich dann durch<br />
weitere Arbeitstechniken wieder sanft. Die weiße Lasur lässt den hölzernen Ausdruck zurückweichen. Die<br />
Zinneingüsse in der Holzoberfläche, Sinnbilder der Wundmale Christi, wirken wie eingewachsene Insignien.<br />
Oben bildet sich diese Metallzeichnung zu einer Dornenkrone, unten und in der Mitte sind die Stigmata an<br />
den Händen und das Wundmal an der Seite des Rumpfes erklärt. Zwei Balken verschränken sich bergend<br />
über dieser Landschaft des Tabernakels. Beim Öffnen begegnen sie dem Gläubigen und greifen umarmend<br />
nach ihm, nehmen ihn auf.<br />
56
Triumphkreuz in der Pfarrkirche St. Phillippus, 1989<br />
München<br />
Höhe ca. 230 cm<br />
Bronzeguss, Unikat gegossen in verlorener Form<br />
Ein Christuskörper hat den Tod überwunden und<br />
durchschreitet sinnbildlich die Grabmauern.<br />
„Unser tägliches Brot“ 1989<br />
Bronzeguss Unikat<br />
Höhe 30 cm<br />
Das Kreuz, unser religiöses Symbol und Werkzeug<br />
für den Alltag, bewusst aus einem Plastikbesteck<br />
ge fertigt, wurde im Wachsausschmelzverfahren in<br />
Bronze gegossen.<br />
Malskizzen eines Gekreuzigten auf Papier<br />
Entwurfsarbeiten für das Wegkreuz in Innsbruck-Arzl<br />
1984<br />
58
„Kreuzweg“ 1996<br />
Pfarrkirche St. Phillippus München<br />
Höhe 180 cm<br />
fünf Pfosten in Lindenholz geschnitzt<br />
mit Zinneinlegearbeit<br />
60<br />
Hergeleitet von der traditionellen Auffassung<br />
des christlichen Kreuzweges mit seinen vierzehn<br />
Stationen, soll diese Bearbeitung für die<br />
Menschen unserer Zeit sein. Die Inhalte der<br />
vierzehn Stationen finden sich an den fünf<br />
geschnitzten Themen säulen. Als räumliche<br />
Installation stehen sie uns in Manns höhe gegenüber<br />
und sind in unserem Alltag mitten<br />
unter uns. Jede Säule trägt neben den Inhalten<br />
der Stationen einen Namen. Die teils<br />
realistische Schnitzerei tritt mit Wesentlichem,<br />
wie Händen oder Gesichtern, aus der Oberfläche<br />
der säulenartigen Skulpturen hervor und<br />
verschwindet wieder in die abstrakte, oft rau<br />
und unbe arbeitet wirkende Oberfläche. Damit<br />
bildet sie ein Wechsel spiel zwischen Detail,<br />
Fragment und dem ge samten Ensemble der<br />
fünf Säulen. Die variabel inszenierbaren Skulpturen<br />
gruppieren sich in einem Seitenschiff<br />
der Kirche, sollen aber dann und wann auch<br />
mitten unter uns stehen, uns hinweisen und<br />
uns ein Vis-à-vis im Leid sein. Der Kreuzweg<br />
wird durch das Thema der Auferstehung, die<br />
als lichtes, helles Glasfenster in dieser Seitenkapelle<br />
versinnbildlicht ist, vollendet.<br />
Säule 1: „unschuldig“<br />
Angst am Ölberg<br />
Jesus wird verurteilt.<br />
Jesus wird mit Dornen gekrönt.<br />
Diese Säule widme ich den Kindern. Ein<br />
unschuldiges Kind, geboren in ein schicksal<br />
haftes Umfeld, völlig unbedarft oder aber<br />
selbst einem Leid unschuldig ausgesetzt,<br />
eine kauernde Figur, hoffnungslos und verzweifelt,<br />
bildet nicht nur zu den Menschen<br />
unserer Zeit einen Bezug, sondern soll auch<br />
an die Vorausahnung von Christus am Ölberg<br />
erinnern. Es ist die Säule der Ansprache<br />
für alle Unschuldigen und doch Verurteilten.<br />
Säule 2: „mittragen“<br />
Jesus nimmt sein Kreuz auf sich.<br />
Simon hilft Jesus das Kreuz tragen.<br />
Jesus begegnet seiner Mutter.<br />
Jesus fällt unter dem Kreuz.<br />
Fäuste drücken das Kreuz in demütige Hände.<br />
Der sich symbolisch nach unten windende<br />
Kreuzesbalken und Christuskörper, der zu<br />
fallen scheint, wird durch die helfenden Hände<br />
des Simon gehalten. An einer anderen Seite<br />
hebt sich die Christusfigur zu seiner Mutter<br />
hoch. Diese Säule soll uns erinnern und helfen,<br />
am Leid der Anderen mitzu tragen, Mitleid<br />
zu empfinden und bereit zu sein für den Hilflosen.
Säule 3: „entwürdigt“<br />
Die Frauensäule<br />
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.<br />
Jesus tröstet die weinenden Frauen.<br />
Entkleidung<br />
Säule 4: „vergeben, verlassen“<br />
Kreuzsäule<br />
Jesus wird ans Kreuz geschlagen.<br />
Jesus stirbt am Kreuz.<br />
Säule 5: „heimgekehrt“<br />
Jesus liegt im Schoß seiner Mutter.<br />
Jesus wird ins Grab gelegt.<br />
Attribute wie entwürdigt, eingeklemmt, gedemütigt,<br />
weinend und Trost suchend, lassen<br />
die Frau im Vordergrund dieser Säule stehen.<br />
Die Entkleidung Christi wird durch eine<br />
nackte, in die Ecke gedrängte Frau dargestellt.<br />
Die geprüfte Frau hat hier Platz als Figur<br />
des Leidenden.<br />
Zwei gekreuzigte Menschen zeigen das Ringen<br />
um das Leben. Ein aufgebäumter Körper<br />
steht einem von der Seele verlassenen,<br />
ruhigen Leib gegenüber. Diese Säule soll<br />
uns an unsere traditionelle Figur des gekreuzigten<br />
Christus erinnern.<br />
Das Gesicht des Leichnams drückt sich<br />
in den tief eingefallenen Bauch einer Frau.<br />
Ich möchte damit dem Schmerz und der<br />
Trauer Ausdruck verleihen. Die Grablegung<br />
wird durch eine eingewickelte Figur, die<br />
symbolisch mit dem Kopf nach unten in einer<br />
Nische von unserer Welt geht, dargestellt.
„Kreuzweg“ 1996<br />
Pfarrkirche St. Phillippus München<br />
Höhe 180 cm<br />
fünf Pfosten<br />
in Lindenholz geschnitzt<br />
mit Zinneinlegearbeit<br />
62 62<br />
Säule 1: „unschuldig“<br />
Säule 2: „mittragen“<br />
Säule 3: „entwürdigt“<br />
Säule 4: „vergeben, verlassen“<br />
Säule 5: „heimgekehrt“
„Erinnerung“ 1984<br />
100 x 70 cm<br />
Papier in Polyester einlaminiert, in Blei gerahmt<br />
Impression unseres Ateliers an der Akademie in München<br />
„Stamm“ 1984<br />
Höhe 280 cm<br />
Gips und Tuch<br />
Anlässlich des Papstbesuches in München 1984 war in der Akademie ein<br />
Wett bewerb zum Thema „Kirche“ ausgeschrieben. Einzelne abgeformte<br />
Körper schalen aus Gips wurden von mir zu einem Baumstamm gereiht. Meine<br />
Studienkolleg(inn)en fungierten als Modell. Liegend, geschützt durch eine<br />
dünne Folie, wurden sie mit in Gipsmilch getauchten Gewebebahnen bedeckt.<br />
Das Erstarren des Materials dauerte über eine halbe Stunde, die Gespräche<br />
während dieser Zeit schafften so etwas wie innige Vertrautheit. Das Indi viduelle<br />
dieser entstandenen Körperschalen, nämlich ihre Gesichter, fehlen bewusst.<br />
Der daraus geformte Baum hat keine Identitäten und scheint nicht mehr auszukeimen.<br />
Dies lässt ihn zu einem Symbol unserer anonymen und erkrankenden<br />
Gesellschaft, einer Gesellschaft ohne religiöse Ethik, werden. Diese Skulptur<br />
errang den Preis der Akademie zum 88. Katholikentag in München.<br />
„Erinnerung um ein Grab“ 1984<br />
Höhe 400 cm<br />
Gips bemalt auf Metallkonstruktion<br />
64<br />
Wie ein Trauernder fällt ein Mensch nach unten. Ein Toter, die Silhouette eines<br />
Menschen, gleitet in den Boden. Ein Faltenwurf, der sich genau über diese<br />
Kontur legen kann, trennt den Trauernden vom Toten. Die Erinnerung steht<br />
als Verbindung zu Getrenntem. In dieser Skulptur habe ich Gefühle, die mich<br />
bewegen, ausgedrückt. Es war kein Nutzen bringender Sinn im Entstehen des<br />
Werkes angedacht. Es sollte ein Experiment sein, um damit zu reflektieren,<br />
ein Gefühl umzusetzen. Sichtbar sollte es für mich sein, und dann wollte ich<br />
seine Wirkung erfahren. Dieses Werk fuhr ich von München aus auf diverse<br />
Ausstellungen, zeigte es und suchte einen Platz dafür, und nach einiger Zeit<br />
verabschiedete ich es dann, fuhr es in die Ordnung zurück! Die Mülldeponiegebühr<br />
betrug 200 Schilling.
„Maschine“ 1988<br />
Akademiezeit<br />
Höhe 35 cm<br />
Gips, diverse Gebrauchsteile bemalt<br />
„Konsum“ 1988<br />
Gips bemalt<br />
Höhe 40 cm<br />
„Gesellschaft“ 1988<br />
Höhe 40 cm<br />
Gips kaschiert und zart bemalt<br />
Ein buntes Patchwork aus Gegenständen unseres Alltages: Ver schlusskappen,<br />
Kleiderbügel, Pappkartons, Knöpfe etc. Es ist ein plastisches<br />
Experiment mit gewohntem Kleinzeug, freien Formen und mit Farbe. Eine<br />
Komposition zu erfinden und meinen bildhauerischen Anspruch an mich<br />
selbst zu begreifen, war mir der Wert dieser Arbeit. Ein Wesen sollte es<br />
werden, mit dem ich leben will, weil es mir gezeigt hat, Aufregendes im<br />
Umgang mit dem „Nichts“, dem alltäglichen Tandzeug, zu spüren.<br />
Versuche und Vorarbeiten in Gips und Polyester<br />
66<br />
„Reihungen“ 1988<br />
Höhe 60 cm<br />
eingefärbter Polyester
„Schicksalsgemeinschaft“ 1986<br />
aus meiner Akademiezeit<br />
installiert mit Boden- und Wandgestaltung<br />
in einer Villa in Berg am Starnberger See/Bayern<br />
Lebensgroße Figuration aus gefärbtem Polyester-Laminat<br />
Zwei Menschen stehen zusammen, Zeit und Boden teilen sie sich für<br />
einen Moment ihres Daseins, das Schicksal fügt sie und lässt sie zu einer<br />
Gemeinschaft im Geiste der Erinnerung vereinen.<br />
Diese Skulptur erzählt die Geschichte von meiner lieben Freundin Pia<br />
und mir. Wir waren schon seit unserer Fachschulzeit in Freundschaft verbunden.<br />
Tolerant haben wir uns über viele Jahre akzeptiert, uns dann<br />
aber durch individuelle Lebenswege und -ideen verloren.<br />
In der Münchner Akademie gab es eine gut ausgestattete Kunststoffwerkstätte,<br />
in der ich einige Werkstücke aus eingefärbtem Polyester-Laminat<br />
und Polystyrol-Tiefzügen herstellen konnte und damit erste Erfahrungen<br />
im Arbeiten mit Kunststoff machte. Den Kunststudenten standen weit<br />
über 30 Werkstätten zur Verfügung, die das Erlernen der verschiedensten<br />
Material verarbeitungen erlaubten. So gab es zum Beispiel eine Gießerei,<br />
in der wir uns die Kunst des Bronzegusses aneignen konnten, eine<br />
Bühnen bild werk statt, eine Goldschmiedewerkstatt und Keramik werkstätten.<br />
Auch für die glasverarbeitenden Techniken, wie Glasblasen, Bleiverglasung<br />
oder Glasschleifen war eine eigene Arbeitsstätte vorhanden.<br />
Zudem gab es noch die Druckwerkstätten, in denen die Lithographie,<br />
Ätzradierung und der Siebdruck erlernt werden konnten. Ich habe mich<br />
vor allem für die beiden ersteren interessiert. In der Kunststoffwerkstatt<br />
bei Frau Mair-Buss, selbst eine Künstlerin, wurde ich in die Technik der<br />
Polyester-Laminierung, das schichtweise Auftragen von Kunststoff, eingeweiht.<br />
Der Lehrkörper dazu war zum Großteil mit Künstlern besetzt, welche die<br />
kreative Verwendung des Materials förderten. Ich war ständig auf der<br />
Suche nach Neuem und besuchte deshalb viele dieser Werk stätten.<br />
Meine Entscheidung, der Akademie in München den Vorzug vor der<br />
Wiener Akademie zu geben, lag zum einen an dem breit gefächerten<br />
Werkstattangebot zur Weiterbildung und zum anderen daran, dass ein<br />
Tiroler, Professor Hans Ladner dort lehrte, in dessen Klasse ich dann<br />
auch aufgenommen worden war.
Das zentrale Thema meines Studiums war der Mensch<br />
als unerschöpfliche Quelle seiner Einzigartigkeit, be vorzugt<br />
dann in ausgewählten Situationen, in Porträt, Akt<br />
und Skulptur. So habe ich meine Ge danken und Ideen<br />
in der Gestaltung der menschlichen Figur allegorisch<br />
umgesetzt.<br />
„Das Paar“ 1985<br />
Höhe 89 cm<br />
Bronzeguss, Original<br />
68<br />
In dieser Skulptur sind Gegenwart und Zukunft allegorisch<br />
dargestellt. Der Mann hat drei Arme. Eine<br />
Hand hält die Hand der Frau und eine andere Hand ragt<br />
durch die Figurengruppe hindurch auf die andere Seite<br />
der Skulptur. In der Gegenwart steht der Mann also<br />
noch in Verbindung mit der Frau, mit seinen Gedanken<br />
aber, symbolisch durch den dritten Arm dargestellt, lebt<br />
er schon weit voraus in der Zukunft.
„Gemeinschaft“ 1981<br />
Höhe 65 cm<br />
Bronzeguss, Original, eine Materialvariante dieser<br />
Skulptur, in Kunststein gegossen, erhielt beim Wettbewerb<br />
der „art didacta“ in Innsbruck einen Preis.<br />
Zwei Menschen stehen zueinander, werden eins, um<br />
gemeinsam etwas erreichen zu können. Diese Skulptur<br />
wurde in der hausinternen Gießerei der Akademie<br />
in München unter der Leitung des Werkstättenleiters<br />
Herrn Wackerbauer gegossen.
„Die Ablöse der Kinder vom Elternhaus“<br />
1988<br />
Höhe 71 cm, Breite 109 cm<br />
Terralitho, durchfärbter Zementmörtel<br />
auf Stahlarmierung<br />
Diese erzählende Skulptur ist entstanden,<br />
nachdem mir ein Freund und Vater<br />
den sukzessiven Auszug seiner Kinder<br />
aus der Familie schilderte. Im Inneren der<br />
Spirale steht die Mutter. Als „Zwiefigur“<br />
wendet sie sich einerseits zum Mann<br />
und Vater, andererseits ist sie Mittlerin<br />
zwischen außen und innen. Vom schneckenartigen<br />
Zentrum aus umfasst der Vater<br />
die ganze Forma tion und begleitet die<br />
nach außen sich öffnende und sich verjüngende<br />
Mauer, aus der sich die Kinder<br />
bewegen, sich selbständig ablösen, um<br />
sich frei entfalten zu können.<br />
70
„Zweisamkeit“<br />
Höhe 40 cm<br />
Reliefs aus Kunststein<br />
Dorfbrunnen Brixen im Thale, 1986<br />
während meiner Studienzeit gefertigt<br />
Durchmesser ca. 350 cm<br />
Betonguss<br />
Eine Wand löst sich durch tanzende Figuren zur Mitte hin auf – ein Quell entspringt.<br />
Die Figuration ist von mir zuerst in Ton modelliert worden, die dann daraus<br />
gefertigte Negativform wurde zur zweimaligen Verwendung konzipiert; so konnte<br />
ich den zweiten gleichen Teil als symmetrisches Gegenstück erstellen. Für das<br />
Brunnenbecken habe ich mir, um mir einen aufwändigen Formenbau zu sparen,<br />
etwas Ungewöhnliches ausgedacht: In der Lehmgrube in meinem Heimat dorf<br />
Arzl und mit der fachmännischen Hilfe meines Vaters haben wir gemeinsam das<br />
Negativprofil der Brunnenschale direkt in den Tonerdeboden gegraben und anschließend<br />
die Betonstahlarmierung hineingehängt. Ein Mischwagen hat den<br />
Beton eingebracht. Mit einem riesigen Kranwagen musste dann die nun stahlarmierte<br />
Betonschale aus dem Boden gehoben, oder besser umschrieben, gerissen<br />
werden.<br />
Als Tochter eines Baumeisters sind mir all diese Gerätschaften schon seit meiner<br />
Kindheit vertraut. Auch Zement war für mich immer zugänglich, und bereits als<br />
kleines Mädchen habe ich das nützliche Pulver zur Stabilisierung meiner Brücken<br />
und Mauern, Häuser und Figuren im Sandkasten genutzt. Verboten hat mir mein<br />
Vater das Zementieren zwar nie, aber er hat mich nachdrücklich auf die ätzende<br />
und gefährliche Wirkung dieses Materials aufmerksam gemacht.<br />
Ich „betoniere“ auch heute noch leidenschaftlich gern – ich liebe den Geruch<br />
von erhärtetem und frisch ausgeschaltem Beton. In meiner Fantasie habe ich<br />
bereits ein Konzept für mein Parfum dazu entwickelt. Der Duft sollte das Gefühl<br />
vom Maskulinen hin zum Femininen ausdrücken – gleich wie am Bau der Augenblick,<br />
in dem die Wände ausgeschalt, das logistische Konzept real steht, das<br />
männliche Prinzip zum weiblichen wechselt, das Rationale sich mit dem Emotionalen<br />
verbindet, nun die Oberflächen und Farben das Gefühl, den Ausdruck<br />
im Raum erfüllen – so spinnt sich mein kreativer Prozess in viele Ecken.<br />
72<br />
Strukturdetail der Betongussoberfläche
„Verzückter“ 1994<br />
Länge ca. 50 cm<br />
Bronzeoriginal<br />
variabel aufstellbar und<br />
mit einer dazu passenden<br />
weiblichen Figur arrangierbar<br />
„Ikarus“ 1997<br />
Höhe 30 cm<br />
Bronzeunikat<br />
Skizzen zum Thema Ikarus<br />
Höhe 25 cm<br />
Bleistift<br />
„Ikarus und Daidalos“ 1987<br />
Höhe 35 cm<br />
Bronzeoriginal<br />
74
„Fabelwesen“ 1987<br />
Berg am Starnberger See<br />
Höhe 380 cm<br />
Terralitho<br />
Diese Skulptur fertigte ich am Ende meines Studiums<br />
in einem gemieteten Schuppen in München Ost.<br />
Farbe und Form gemeinsam zu sehen war Aufgabe<br />
meiner bildhauerischen Auffassung geworden.<br />
76
78
Skizzen und Modelle<br />
in Wachs geformt und bemalt<br />
„Tanz um den Maibaum“ 1988<br />
Höhe ca. 110 cm<br />
Kleinplastik, bemaltes Wachs auf Draht<br />
ausgezeichnet bei der Internationalen<br />
Art Competition in New York<br />
„Club“ 1988<br />
Café in St. Johann in Tirol<br />
Höhe 150 cm<br />
Terralithoskulptur
„Der Reigen“ 1989<br />
260 x 170 cm<br />
Weymouthskiefer bemalt<br />
Mit der Führung des Hohleisens, bewusst quer zu den Formen,<br />
habe ich die Wellen und die plastische Wirkung am Relief verstärkt.<br />
Lasierende Farbigkeit ergänzt das Schnitzwerk.<br />
Ein Schnitzeisensatz ist etwas ganz Persönliches. Schon in jungen<br />
Jahren habe ich mir die einzelnen Werkzeuge nach und nach bei<br />
der Genossenschaft im Stubaital selbst gekauft. Man kennt jedes<br />
Eisen auswendig. Die Hefte (so nennt man die Griffe) habe ich etwas<br />
aufgeraut, damit sie in meiner Hand nicht rutschen und ich so Kraft<br />
spare. Beim Arbeiten liegen all die 75 Eisen, nach den verschiedenen<br />
Formen wie aufgefädelt, auf der Hobelbank bereit. Jedes hat seinen<br />
Platz und wird somit auch gleich gefunden. Zur Zeit sind diese mir<br />
so wertvollen Werkzeuge in einem speziellen Koffer verwahrt – sie<br />
warten wieder auf ihren Einsatz.<br />
Impression vom ersten Atelier im Wohnhaus meiner Eltern in Arzl<br />
80
„Richtung“ 2001<br />
Foyer des Internationalen Studentenhauses Innsbruck<br />
Kiefernholz bemalt<br />
82<br />
Fünf überlebensgroße Holzfiguren hängen stufenförmig frei im<br />
Luftraum über dem Foyer, als würden sie über eine unsichtbare<br />
Treppe schreiten. Die Skulpturen werden zum Sinnbild für die<br />
Situation der Studierenden, die in ihrem Lebensabschnitt vor<br />
einer ungewissen Zukunft stehen und ihre Entscheidung treffen<br />
müssen: ein Ver weilen, ein Kommen und Gehen, das Auf und<br />
Ab des Lebens, der Weg nach oben und nach unten.
„Najade“ 1992<br />
Höhe 100 cm<br />
Terralitho, durchgefärbter Zementmörtel auf Stahlkonstruktion<br />
84<br />
Die Najaden stammen aus der griechischen Mythologie. Die Sage<br />
berichtet von einer Nymphe, die sich in einen Jüngling verliebte<br />
und diesen zu sich in die Tiefen des Meeres nahm. Die Skulptur<br />
erzählt nun von dieser Sehnsucht und dem Verlangen. Das Drama<br />
des Eintauchens verstärkt sich durch die Formen der nach<br />
oben ragenden Paddel. Durch die plastische Wirkung und den<br />
veränderbaren Betrachtungswinkel schließen sich die Formen, Figuren<br />
verschwinden, nichts ist mehr zu erkennen, die Plastik wird<br />
abstrakt. Die Figuration verbirgt sich dann ähnlich einer Perle zwischen<br />
zwei Muschelhälften.
Wendeskulptur, 1992<br />
Durchmesser 80 cm<br />
Terralitho<br />
Die abstrakte Skulptur kann durch gedrehte Varianten der Aufstellung<br />
immer wieder neu erfasst werden. Der Betrachter ist Bestandteil dieses<br />
Eindruckes, er bringt sich selbst ein und bestimmt durch seine<br />
individuelle Positionierung der Skulptur dann deren Ausdruck.<br />
„Kommunikation“ 1992<br />
diagonal ca. 90 cm<br />
Terralitho auf Stahlkonstruktion<br />
Wendeskulptur<br />
Kommunikation bedeutet für mich zum Beispiel, mehrere Ansichten<br />
durch Gespräche zu verbinden.<br />
Deshalb musste diese dem Thema Kommunikation gewidmete<br />
Skulptur einer besonderen, an mich selbst gestellten Anforderung,<br />
nämlich den Dialog in allen Richtungen zu führen, entsprechen. Das<br />
Werk muss und kann im Gleichgewicht auf allen vier Seiten armen<br />
frei stehen, es gibt kein oben und kein unten und es ist in alle Richtungen<br />
frei positionierbar. Handwerklich ist dies ein äu ßerst schwieriges<br />
Unterfangen, da man sich ständig und bei jedem Arbeits gang<br />
mit allen Teilen der Skulptur im Gleich gewicht halten und in Beziehung<br />
treten muss.<br />
86
„Daphne“ spiegelt sich im Schaufensterglas<br />
Hängebuche im Garten des Atelierhauses verzaubert im Winterkleid<br />
beim Schweißen des Stahlgeästes im Atelier<br />
„Daphne“ 1992<br />
Höhe 70 cm<br />
Terralitho, durchgefärbter Zementmörtel<br />
auf verzinkter Stahlkonstruktion<br />
1. Preis der Fa. Datacom, Innsbruck<br />
Diese Skulptur wurde an einer Rezeption für einen Freund<br />
als Geschenk deponiert und ging dann in Wien verloren.<br />
88<br />
Daphne ist das griechische Wort für Lorbeer. Daphne ist aber auch<br />
eine Gestalt aus der griechischen Mythologie. Als junges Mädchen<br />
wurde Daphne von Apollo bedrängt und verfolgt. Damit er sie aber<br />
nicht finden konnte, verwandelte ihr Vater sie in einen Lorbeer baum.<br />
Auch heute noch ist die Verwandlung in den verschiedensten Wissenschaften<br />
ein vielfaches Phänomen. Strukturen verwandeln sich,<br />
werden nicht mehr erkannt, verändern sich oder verschwinden ganz.<br />
Diese im Bild dargestellte Plastik zeigt eine Gestalt, die sich spielerisch<br />
in einen Baum oder in ein Instrument verzaubern kann. Dahinter versuchen<br />
Hände nach ihr zu greifen. Sie erreichen sie aber nicht, suchen<br />
vergebens nach ihr. Zwischen starken Körpern wechselt die Struktur<br />
in zart anmutende Elemente.
„Die vier Jahreszeiten“ 1985<br />
Brixen im Thale<br />
Länge 11 m<br />
Weymouthskiefer bemalt, mit gesammeltem Holzbeiwerk<br />
Meine Aufgabe war es, den neuen Musikpavillon mit seiner von<br />
Architekt Markus Moritz bereits erarbeiteten Wand gliederung zu<br />
gestalten. Die künstlerische Arbeit sollte sich dabei in ihrer gedanklichen<br />
wie auch in ihrer formalen Aussage mit der Architektur<br />
vereinen. Bei meiner Ideenfindung streifte ich Themen, die<br />
Bezüge zur Situation des Ortes und des Zwecks her stellten. Die<br />
Idee mit den Jahreszeitenbäumen schließlich hat sich dann als<br />
Dorfplatz gestaltung zum Treffpunkt für das ganze Jahr durchgesetzt.<br />
Die Abfolge der Jahreszeiten, die sich an zwei Bäumen erklärt,<br />
zeigt sich teils ornamental und teils realistisch. Die gitter artige<br />
Schnitzerei verwebt sich kunstvoll mit Ästen aus der freien Natur.<br />
Die Suche nach Ästen, die vor allem eine Besonderheit im Wachstum<br />
aufweisen mussten, hat mich bei den <strong>Buch</strong>en im Halltal fündig<br />
werden lassen. Dort lässt sich durch das so kräftig gewundene<br />
Wachstum der Äste in gleichem Maße auch die Knechtschaft des<br />
Klimas erahnen. Die wirklich großen Schnitzstücke habe ich in<br />
meinem ersten Atelier in meinem Eltern haus gefertigt.<br />
90
92
„Das Werben“ 1993<br />
Höhe 40 cm<br />
Kleinplastik aus durchgefärbtem Zementmörtel auf Stahlkonstruktion<br />
Die Skulptur erzählt die Geschichte von einem Fräulein, das sich schön<br />
gemacht hat, sich ein getupftes Kleid anzog und sich eine Locke machte.<br />
Das Weiblein kokettiert mit dem Männchen und lässt ihr Leiterchen zu<br />
ihm. Er schnuppert und rüsselt zu ihr hin, indessen sie schnell wieder<br />
etwas zurückweicht.<br />
„Schwestern“ 1993<br />
Höhe 70 cm<br />
Terralitho<br />
Wie aus einem Stamm wachsen die Figuren<br />
im Netz und Klang der Familie.
„Rekordia“ 1998<br />
Höhe 80 cm<br />
Terralitho, durchgefärbter Zementmörtel auf Stahlkonstruktion<br />
Diese Skulptur dient gleich einer Standarte für eine Werbe agentur.<br />
Mein Ansinnen war es, eine Figur zu schaffen, mit der sich Werbung<br />
erklärt. Sie soll anmutig sein. Sie soll reizen. Sie soll kommunizieren.<br />
So verwandeln sich die Arme dieser Skulptur, werden zum Instrument<br />
für eine Melodie, die schwebt und verzaubert.<br />
Mit vielen Skizzen taste ich mich an die mögliche Form und Komposition<br />
heran, bevor ich beginne, das dann formgebende Stahl gerüst<br />
selbst zu schweißen.<br />
Die Skulptur besteht aus komplett durchgefärbtem Kunststein. Ich<br />
nenne dieses Material auch Terralitho, entsprechend den Worten<br />
„Terra“ für Erde und „Lithos“ für Stein, also für die zementgebundene<br />
und in meiner speziellen Technik eingefärbte Mörtelmasse.<br />
Die Skizzen zur kompositionalen und formalen Entwicklung<br />
ent standen vor Beginn der Fertigung.<br />
94
96<br />
„Lebensfreude“ 2006<br />
Brunnenskulptur mit Schale<br />
in privatem Garten im Fuchsloch, Thaur<br />
Höhe 300 cm<br />
Terralitho, durchgefärbter Zementmörtel auf Stahlkonstruktion<br />
Brunnenskulptur und Schale
98<br />
„Leidenschaft“ 2008<br />
ø 50 cm<br />
Terralitho auf Stahlkonstruktion
„Beziehung“ 2008<br />
Länge 110 cm<br />
Terralitho auf Stahlkonstruktion
„Verführung” 2008<br />
Höhe 260 cm<br />
durchgefärbter Zementmörtel auf verzinkter Stahlarmierung<br />
Nach einer Vision im Kopf, ein paar Skizzen am Papier, arbeite ich<br />
dann gleich dreidimensional weiter. Ich zeichne und schweiße,<br />
jeder Stahlstab ist wie ein Bleistiftstrich. Ich erfinde die Form<br />
und konstruiere zugleich die Armierung. Ein Metallgitter, danach<br />
darauf angebracht, dient zum Halt für den Auftrag der weichen<br />
Zement masse. Die rohe Haut der Plastik wird aufgebaut. Dann<br />
kleide ich die Skulptur in ihr buntes Gewand. Die feuchte, mit<br />
Fasern ver sehene Masse binde ich an, und aus dem vorerst unförmigen<br />
farbigen Auftrag schäle ich dann die gewünschte Form<br />
heraus. Die hervortretenden Fasern lassen die Oberflächen<br />
haarig erscheinen.<br />
100
102
„Verführung” 2008<br />
Höhe 260 cm<br />
durchgefärbter Zementmörtel<br />
auf verzinkter Stahlarmierung<br />
eines meiner Lieblingswerke
„Schlittenhunde im Gespann“ 1996<br />
privater Garten am Mieminger Plateau<br />
Brunnenskulptur mit an der Oberfläche veränderbarem,<br />
leuchtendem, punktartigem Glasfaserlicht<br />
Länge ca. 8 Meter<br />
Gewicht ca. 4.000 kg<br />
selbst gemischter, bunt durchgefärbter<br />
Zementmörtel auf Stahlarmierung<br />
Die Fertigung dieser Skulptur nahm die gesamte Raumdiagonale<br />
des Ateliers in Anspruch. Nach Entwürfen und<br />
einem kleinen dreidimensionalen Drahtmodell waren<br />
die formalen Beziehungen der Formen ablesbar. Da die<br />
in Original größe nötigen Stahlträger nicht frei gebogen<br />
werden können, musste ich vorher entscheiden, wie und<br />
wohin eine solche Eisen traverse ragen soll. Ebenso musste<br />
die Teilbarkeit der Skulptur berücksichtigt werden, um<br />
ihren Transport mit Lastwagen und Kran zu sichern. Die<br />
Konturen formte ich mit Stahlstäben und fügte Spannung<br />
in die Flächen der Formen. Zum Auftragen der ersten<br />
Zement mörtelschicht habe ich Eisengitter be festigt, die<br />
letzte Mörtel schicht ist ca. 2 cm stark und durch ge färbt.<br />
So lässt sich dann die Farbigkeit schon während der Bearbeitung<br />
des aufge brachten kristallinen Materials durch<br />
Bekratzten und Schleifen spüren. Mir ist es wichtig, dass<br />
die Farbe mit in die Skulptur wächst und nicht hinterher<br />
verziert. Bei solchen großen und aufwändigen Arbeitsabschnitten<br />
unterstützen mich manchmal Praktikanten,<br />
Freunde und Familienmitglieder.<br />
104
106
Brunnensäule im Garten<br />
des Atelierhauses in Thaur<br />
1999<br />
Höhe 440 cm<br />
Terralitho, durchgefärbter<br />
Zementmörtel auf Stahlarmierung<br />
bunt gewölbte Fläche mit farbig<br />
wechselnder Faserlichtanimation<br />
1993<br />
Höhe 70 cm<br />
Terralitho<br />
„Windung“ 1997<br />
Höhe 100 cm<br />
Terralitho
„Eine Vision“ zur Gestaltung der Inntalbrücke, 1991<br />
bemaltes Modell<br />
Als Künstlerin, die sich nicht nur im isolierten Klima des Galeriewesens<br />
bewegen will, befasse ich mich auch sehr viel mit unseren<br />
Lebensräumen. So entstanden verschiedenste Vorschläge zur Gestaltung<br />
der Inntalbrücke. Eine Idee war das Konzept „Verkehrte<br />
Welt“, bei dem ich nach unten hängende Fahrzeuge an der Außenfläche<br />
des Troges montiert sah, so als würde die Straße oberhalb<br />
der Köpfe verlaufen.<br />
Dieses neue Bauwerk sollte aber auch einen technisch bedingten<br />
und schützenden Anstrich erhalten, um die offenporige Betonober<br />
fläche vor dem Frost-Tausalz-Nebel im Autobahnbereich und<br />
vor dem Flugrost der Eisenbahn zu schützen. Ich machte mir Gedanken,<br />
diesen notwendigen Anstrich auch als gestalterische Aufgabe<br />
zu erarbeiten. Zu den Präsentationen meiner Idee trug ich eine<br />
eigens von mir dafür gestaltete Gilet-Jacke, worauf Fotomontagen<br />
der Brücken gestaltung zu sehen waren.<br />
Das beschriebene Projekt wurde leider nicht realisiert. Das Bauwerk<br />
bei Volders zeigt sich nach wie vor in Sichtbeton.<br />
108
Brunnen in Hart im Zillertal, 2004<br />
Höhe 180 cm<br />
eingefärbter Betonguss geschliffen mit Nirosta-Gewerk<br />
Dieser Brunnen steht vor einem Geschäftszentrum mit seinem<br />
Kommen und Gehen. Die sich bewegenden Rohre wippen rastlos<br />
auf und ab, halten also mit der Geschäftigkeit mit, und befüllen<br />
sich mit Wasser, das rhythmisch wieder herauskippt.<br />
110
Foyergestaltung eines gewerblichen Betriebes in Stans, 2004<br />
Über die Brunnensäule, Höhe 400 cm, aus durchgefärbten Terralitho mit<br />
leuchtenden Glasfaserpunkten, welche sich farblich ändern und bewegen,<br />
fließt leise das Wasser herunter. Akustisch durch das Wasser<br />
und optisch durch Farben und Licht wird die Eingangshalle belebt.<br />
Durch das Modellieren mit farbigem Material verschmilzt die Malerei<br />
mit der Plastik, das Bild wölbt sich zur Skulptur.<br />
Zwei Holztafelbilder zum Thema Technik ergänzen das Foyer.<br />
Ateliersimpressionen<br />
„Wasserigel“ 2001<br />
Innsbruck<br />
Brunnengestaltung mit zweiteiliger Skulpturengruppe,<br />
ein Männchen und ein Weibchen<br />
Länge eines Skulpturenteils ca. 200 cm<br />
gefertigt aus durchgefärbtem Terralitho<br />
112
„Wasserhahn“ 1996<br />
Brunnenskulptur Fügen<br />
Höhe ca. 250 cm<br />
Terralitho<br />
114<br />
Ein sprudelnd großer und an der Oberfläche leuchtender<br />
Wasser hahn am Eingang eines Firmengebäudes als<br />
Brunnen anlage konzipiert, wurde zum Wahrzeichen für<br />
das Installations unternehmen.
„Steinerner Regenbogen“ 1996<br />
Veranstaltungszentrum Blaike, Völs<br />
Höhe ca. 5 Meter<br />
Terralitho, durchgefärbter Zementmörtel<br />
aufgebracht auf eine vor Ort gefertigte Stahlarmierung<br />
Diese Plastik wurde im Sommer 1996 an Ort und Stelle zusammen mit<br />
meinem Vater und zwei meiner Praktikanten gebaut, in meinem Bauch war<br />
Töchterchen Stella mit dabei.<br />
Die Farbigkeit der Skulptur ist eine von mir entwickelte Technik der „Zementmörtel-Einlegearbeit“<br />
mit durch und durch gefärbten, selbst gemischten<br />
Zementmörteln, die auf eine gitterartige Torstahlarmierung aufgebracht<br />
werden. Man spürt an der Oberfläche, dass es sich dabei nicht um eine<br />
Bemalung handelt, sondern dass die Oberfläche durchgefärbt, offenporig<br />
ist, was den besonderen Reiz dieser Skulptur ausmacht.<br />
116
„Seinen Teil dazu beitragen“ 1995<br />
Vogtareuth in Bayern<br />
Höhe ca. 300 bis 400 cm<br />
Terralitho, durchgefärbter Zementmörtel auf Stahlkonstruktion<br />
Ein großer Auftrag steht an. Für einen derartigen Auftrag wird das<br />
neue Atelier in Thaur in allen Funktionen voll genützt. Der im Atelier<br />
installierte Kran, der für 1,6 Tonnen ausgerichtet wurde, ist dabei<br />
unverzichtbar. Die großen, 4 m hohen Flügeltüren in den Garten<br />
sind für den Abtransport der fertig gestellten Werke ebenso unentbehrlich.<br />
Beim Planen des Atelierhauses stand noch nicht fest, welche Aufträge<br />
und Aufgaben in Zukunft zu erfüllen sein werden, und so ist<br />
es für mich immer wieder ein Fest, dieses Gewerk nun in seiner<br />
Widmung umfassend nutzen zu können.<br />
Neben all dem Rüstzeug und Material, das zum Fertigen solcher<br />
Skulpturen zu besorgen ist, ist mein inneres Feuer der wichtigste<br />
Bestandteil für diese Arbeiten. Bevor ich nicht ein Drängen und die<br />
Bereitschaft spüre, kann ich nicht beginnen. Also muss ich so lange<br />
an meinen Konzepten und Ideen gedanklich spinnen, bis ich mich<br />
entzündet habe. Es muss reifen, aber der Prozess ist zeitlich oft<br />
nicht absehbar. Mein Werk soll für meinen Anspruch keine Dekoration<br />
sein, sondern muss neben all den gestalterischen Gesetzen<br />
und Lehren auch die erarbeitete oder empfundene Botschaft beinhalten.<br />
Dieser Wille, ein inhaltliches Ziel zu ergründen, befruchtet<br />
den kreativen Part der individuellen Erarbeitung. Ich als Künstlerin<br />
forsche nach und arbeite an dem unentdeckten Bild und Lebensraum.<br />
Die Einbindung der Menschen in dieses Konzept ist für mich<br />
unabdingbare Voraussetzung. Das Werk soll unsere Wünsche letztendlich<br />
berühren.<br />
In der Vorbereitungszeit für große Skulpturen muss zuerst das<br />
Material berechnet werden. Viele hundert Kilogramm Zement und<br />
Quarzsand müssen dafür angeliefert und über eine extra angelegte<br />
Rampe hinunter ins Atelier gefahren werden. Der Raum wird zur<br />
Baustelle ...<br />
Ich organisiere mich so gut wie möglich, indem ich mir ein Zeitfenster<br />
ausschließlich für die anstehende Arbeit schaffe. Es ist mir<br />
auch immer wichtig, bei guter körperlicher Verfassung zu sein,<br />
denn die handwerkliche Arbeit stößt oft an die Grenzen der körperlichen<br />
Belastbarkeit.<br />
Wenn dann das Werk fertig geliefert, montiert und gefeiert ist und<br />
ich wieder ins Atelier zurückkehre, wird erst einmal alles wieder<br />
auf „Hochglanz“ gebracht – anschließend kann wieder „gezündelt“<br />
und mit Neuem begonnen werden.<br />
118
drei Säulen für den Haupteingang des<br />
Behandlungszentrums Vogtareuth in Bayern<br />
1995<br />
Höhe der Säulen ohne die beweglichen<br />
Windblätter ca. 300 bis 400 cm<br />
Terralitho, durchgefärbter Zementmörtel<br />
auf Stahlkonstruktion<br />
120<br />
Die Säulen flankieren den Weg zum Eingang.<br />
Jede von ihnen trägt ein Segment aus dem dreiteiligen<br />
Logo der Anstalt als Segel, die sich im<br />
Wind drehen.<br />
Die erste Säule steht symbolisch für eine Kanne,<br />
„das Geben“. Sie versinnbildlicht Anteilnahme<br />
und Zubringen von Hilfe und Stärkung durch die<br />
Besucher. Die zweite Säule, „das Joch“, ist die<br />
Standarte für den Patienten selbst, der durch sein<br />
aktives Mit wirken seinen Teil zur Be handlung beitragen<br />
soll.<br />
Die dritte Säule, „das Helfen“, ist zu einer Hand<br />
geformt und steht für das Hand anlegen und das<br />
direkte Helfen am Menschen.
122
Farbkreis am Boden des<br />
Landeskrankenhauses Natters, 1991<br />
Größe des Mosaiks ca. 40 m 2<br />
Fliesensegmente<br />
Die drei Grundfarben Rot, Blau, Gelb<br />
verbinden kreisförmig die Räume.<br />
„Welt“ 1991<br />
Innsbruck anlässlich einer Ausstellung<br />
in der Galerie Hausberger<br />
temporäre öffentliche Installation mit freiem Zugang<br />
ø 400 cm<br />
selbst gefertigte Terralithoplatten<br />
und Bruchsegmente davon<br />
Das Farbfeld wurde kosmisch in eine Ordnung gelegt.<br />
Jede Farbe und jeder Stein erfüllte somit seine<br />
Bestimmung im Kreis. Aufgrund des freien Zugangs<br />
zur Öffentlichkeit aber wurde das Werk stark verändert<br />
und gestört. Teils wurde es neu gelegt, oder<br />
es verlor sich, selbst ganze Felder verschwanden.<br />
Das Bild wandelte sich, gleich den Bildern, wie wir<br />
mit unserer Welt umgehen.
„Steinerner Teppich“ 1991<br />
ein Bild am Boden<br />
Gestaltung durch das gesamte Hauptfoyer<br />
des Bezirkskrankenhauses St. Johann in Tirol<br />
Epoxidharz mit Zement als Gussbelag durchgefärbt<br />
und versiegelt, Messing<br />
124<br />
Durch die starke architektonische Gliederung des<br />
Foyers des damals neu erbauten Bezirkskrankenhauses<br />
entstand die Idee mit einem Bild am Boden.<br />
Ich wollte die einzelnen Bereiche ge stalterisch zusammen<br />
führen. Farbigkeit, Zeichen und philo sophische<br />
Texte, z. B. der Eid des Hippokrates münden<br />
in weich geformten Konturen in die Struktur des<br />
Foyers.<br />
Der 160 m 2 große und rund 14 mm starke, bunte<br />
Stein teppich wurde aus einem speziellen Kunstharzzementestrich<br />
hergestellt. Das Material des Bodens,<br />
der Säulen sowie der Liftwand ist durchgehend eingefärbt.<br />
5.000 kg buntes Material wurde mit einem kleinen<br />
Team verarbeitet. Die Messingeinlagearbeiten, bestehend<br />
aus ca. 6.000 Messingteilchen, lassen den<br />
Betrachter Schriften, Symbole, Zeichen und Signale<br />
entdecken. Die freien Formen des Steinbildes stellen<br />
einen Gegensatz zur technisch klaren Fliese dar, die<br />
flammende Liftwandgestaltung bildet einen Kontrast<br />
zu den kühl wirkenden Lifttüren aus Nirosta – Präzision<br />
und Klarheit in Kooperation mit Gefühl sollen<br />
den Wirkungsbereich im Krankenhaus erfolgreich<br />
gestalten.
Brunnenskulptur im Foyer des Sanatoriums<br />
der Kreuzschwestern in Hochrum, 1995<br />
Höhe 180 cm<br />
Terralitho, Nirosta, Marmorkugel<br />
„Lobgesang an die Schöpfung“ 1998<br />
Höhe 190 cm<br />
Terralitho, durchgefärbter Zementmörtel<br />
auf Stahlkonstruktion<br />
Brunnen für den Innenraum<br />
126
Brunnenskulptur im Foyer des Sanatoriums<br />
der Kreuzschwestern in Hochrum, 1995<br />
Höhe 180 cm<br />
Terralitho, Nirosta, Marmorkugel<br />
Die abstrakten Formen der Brunnenskulptur umfangen eine<br />
sich auf dem sprudelnden Wasser bewegende Marmor kugel.<br />
Wie helfende, fürsorgliche Hände umfassen und hüten die<br />
Formen die Kugel, ohne ihre Bewegung zu stören.<br />
128<br />
Die bunte Brunnenplastik bildet mit dem gelben, abgestimmten<br />
Boden segment und dem dazu gestalteten, geschweiften Paravent<br />
ein Gesamtkonzept.
130
Künstlerische Installation, 2009<br />
errichtet anlässlich des 450-Jahr-Jubiläums der Papierfabrik Wattens<br />
Hadernkocher ø 300 cm<br />
Brücke aus bemaltem Glas und Nirosta, Bodengestaltung mit eingefärbtem Kies,<br />
Sitzskulptur im Inneren der Kugel aus Schaumgummi und reißfestem Flies<br />
132<br />
Der handgeschmiedete Hadernkocher, welcher lange zur Papiererzeugung gedient<br />
hat, soll, inspiriert durch MitarbeiterInnen der Papierfabrik, neu belebt<br />
werden. So entstand ein Treffpunkt und ein Kunstwerk.<br />
Einzelne Komponenten, welche für die Papiererzeugung nötig sind, werden symbolisch<br />
arrangiert. Ein Werkzeug, der Hadernkocher, der Rohstoff, die Fasern, das<br />
helle Innenleben mit der Papierskulptur, Wasser, als blaues Kiesfeld und Energie,<br />
werden durch ein farblich sich wandelndes Licht im Innenbereich dargestellt.<br />
Wie ein hauchdünnes Papierband, in Anlehnung an das Spezialprodukt der<br />
Fabrik, führt eine Glasbrücke mit textlich angeführten Meilensteinen aus der Geschichte<br />
der Papierfabrik, von der Vergangenheit in die Zukunft. Im Inneren der<br />
Kugel lädt ein Sitzobjekt aus Papier, als Geste des Willkommen-Seins, zum Verweilen<br />
ein.
Dorfplatz Murg, Schweiz 2009<br />
Gesamtkonzept des Platzes und persönliche Ausführung der zweiteiligen<br />
Schalenobjekte, der Raumskulptur und der Blatt-Treppe mit dem Bodenblatt<br />
Stahl bemalt, Nirosta, Glas, Kunststein und Holz<br />
Meine Gestaltungselemente wurden durch die Murger Einzigartigkeiten inspiriert,<br />
durch die Einbindung der in Murg vorkommenden Edelkastanie, die örtliche<br />
Situation am See, das besondere Steinvorkommen und durch die sprudelnde<br />
Energie in Form von Wasserkraft.<br />
Mit vielen Eigenschaften stehen die unterschiedlichen künstlerisch gestalteten<br />
Elemente dem Besucher bereit. Eine nach oben offene Skulpturen gruppe hebt<br />
sich vom Platz und andererseits taucht ein skulpturenartiger Raum aus dem<br />
Boden. Schon beim Entwurf habe ich auf eine möglichst vielfältige Nutzung<br />
für die Bürger besonderen Wert gelegt. Treppen und Aussichts ebenen, Licht,<br />
erdige Farben und Wasserszenarien sind für viele ver schiedene Empfindungen<br />
speziell erarbeitet. Ein großes sinnbildliches Schiff, ausgebaut zur über dachten<br />
Tribüne, dient einerseits als Einfriedung des Platzes sowie als Schallschutz gegen<br />
den Bahnbetrieb und andererseits auch als Aussichtsplattform. Hoch oben<br />
und vorne am Bug des Schiffes spürt man das Reise gefühl und blickt in die<br />
Weite der Bahngeleise, welche eine Asso ziation von der Ferne vermitteln. Neben<br />
der Brunnenanlage liegen Skulpturen wie zwei Kastanienschalen, deren glatte<br />
Innenseite interaktiv erfahren werden kann. Man kann sich hineinlegen, hineinrutschen,<br />
Kinder können spielen und kommu nizieren. Das große Blatt in Form<br />
einer Treppe bindet die verschiedenen Niveaus des Platzes zusammen, dient<br />
auch als Treppe mit Aussicht, als Verweilplatz, um das Geschehen am Platz<br />
zu beobachten. Ein umschlossener Raum ergänzt sich mit einer transparenten<br />
Glas-Nirosta-Konstruktion sinnbildlich wie eine Kastanie mit ihrem Stachelkleid.<br />
Die schon vorhandenen Strukturen der Turnhalle wurden durch die Schaffung<br />
einer angebauten Theater hebebühne erweitert.<br />
134
136
138
Dorfplatz Murg, Schweiz 2009<br />
Gesamtkonzept und<br />
persönliche Ausführung<br />
Stahl bemalt, Nirosta, Glas,<br />
Kunststein und Holz
„Korb“ 2002<br />
ø 15 cm<br />
Glasguss<br />
„Kosmos“ 2008<br />
ø 45 cm<br />
Glas und Kunststein<br />
140<br />
„Entwicklung” 2010<br />
ø 30 cm<br />
Acrylglas
142
„Das Sein“ 2008<br />
ø 50 cm<br />
durchgefärbter Zementmörtel<br />
Einem Freund gewidmet.<br />
Verwebt ist eine Struktur wie ein Teppich<br />
des eigenen Seins. Zwei Hände fügen sich<br />
zur Endlichkeit und vollenden das Leben.<br />
Schalenobjekte, 2001<br />
ø 38 cm<br />
Glas kombiniert mit Kunststein
„Gefühl und Vernunft“ 1987<br />
Scheibe<br />
ø 80 cm<br />
Betonguss bemalt mit kleiner Kupfertreibarbeit<br />
Wie „die Zeit messend“ steht eine Figur im Scheitelbereich der<br />
Fläche. Die Beine werden zu Zeigern, der Körper wird zum technischen<br />
Teil. Es erklärt sich die Vernunft als Richter zwischen<br />
den Gefühlen. Eine schwangere Frau und eine Tiergestalt, flach<br />
wie der gemalte Brief der Erinnerung, füllen das Feld des Uhrenblattes.<br />
„Das Verwalten und das Vertrauen“ 1989<br />
ø ca. 100 cm<br />
Kunststeinrelief für die Raiffeisenbank Kitzbühel<br />
in der ursprünglichen Gestaltung<br />
144<br />
Die allegorischen Figurationen versinnbildlichen das Vertrauen<br />
und das Verwalten. Eine Gestalt übergibt, reicht weiter und weist<br />
an. An der Rückseite der kreisrunden ursprünglichen Gestaltung<br />
steht eine Figur gestikulierend und schützend vor einer abwartend<br />
sitzenden Figur, welche vertraut.<br />
Beim Umbau 2006 wurde ein Skulpturenteil neu in ein rechteckiges<br />
Feld integriert.
„Sehnsucht“ 1996<br />
ø ca. 30 cm<br />
zweiteiliges Bronzeoriginal<br />
Eine Gestalt steckt sich hin und lehnt sich an, sucht<br />
und sehnt. Diese Sehnsucht als Form dargestellt,<br />
taucht auf und entgleitet auch, ein Gefühl des Erfüllens<br />
oder des Verlassens bleibt offen.<br />
„Auferstehung“ 1985<br />
60 x 50 cm<br />
Bronzeunikat<br />
Christus durchbricht einen geschlossenen Raum<br />
und schreitet voran. Andere wachsen aus der Form<br />
heraus und folgen ihm nach.<br />
„miteinander“ 1991<br />
ø 38 cm<br />
zwei Tonschalen,<br />
von Hand aufgebaut und gebrannt<br />
„Das Erbe“ 1991<br />
Höhe ca. 40 cm<br />
Bronzeunikat<br />
146
Beim Modellieren mit Wachs<br />
148<br />
Ich forme die Plastiken in ihrer wahren Größe direkt in Wachs. Zum Verformen bestrahle<br />
ich das Material mit Wärme. Warmes Wasser, Rotlicht und Gasflamme sind<br />
dazu dienlich. Ein großer Bottich mit kaltem Wasser zum Erstarren der weichen<br />
Form steht dabei immer in meiner Nähe.<br />
Ein Bronzeunikat wird von einem direkt aus Wachs modellierten Werk gegossen.<br />
Mein Bronzegießermeister Walter Rom aus Kundl/Tirol erhält das von mir modellierte<br />
temperaturempfindliche Wachswerk, das er mit Angüssen und Entlüftungs stäben,<br />
ebenfalls aus Wachs, versieht und dann in einen Behälter, gefüllt mit flüssiger Gipsformmasse,<br />
taucht. Die Masse erstarrt zu einem Block, der dann bei ca. 800 Grad<br />
in einem Ofen tagelang gebrannt wird. Das Wachs schmilzt heraus, es entsteht ein<br />
Hohlraum. Diese weiche, kreideartige Form wird rundum mit Holzplatten befestigt,<br />
damit sie beim Eingießen der flüssigen und gewichtigen Bronze nicht aufplatzen<br />
kann. Nach dem Eingießen des Metalles und deren Abkühlung wird die Formmasse<br />
abgetragen und zerschlagen. Der staubig und matt wirkende Rohguss wird<br />
dann gebürstet, Angüsse und Entlüftungsstäbe werden abgeschnitten. Die Oberfläche<br />
wird ziseliert. Mit Spezialwerkzeugen werden kleine Gussunebenheiten ziseliert,<br />
und anschließend wird das Werk patiniert. Das Bronzewerk wird erhitzt, und<br />
mit speziellen Chemikalien wird die gewünschte farbliche Oxidation erwirkt. Farbgebungen<br />
von Schwarz, Braun, Rötlich bis zu einem Türkisgrün können erreicht<br />
werden. Das Werk ist nun nach großen manuellen und technischen Fertigkeiten<br />
sowie einem großen Aufwand an Energie vollendet. Durch das Gussverfahren „in<br />
verlorener Form“ ist der Guss nicht mehr wiederholbar, das entstandene Werk ist<br />
und bleibt ein Unikat. Der Bronzeguss veredelt das Werk für die Ewigkeit.
150<br />
Hand Wachs Wärme Holz Pinsel<br />
Lötkolben Kolophonium Erfahrung<br />
Karton Luftballon Form Kerze Fett<br />
Kälte Messer Kupfer Energie weich<br />
Silikon Schmelzen verloren flüssig<br />
Gummi elastisch Gips Schutz edel<br />
Ruß Feuer spröde hart dünn fest<br />
verbrennen flüssig schleifen Staub<br />
Legierung Paraffin Zinn Gas Zink<br />
Hitze schweißen gießen formen<br />
Bronze kostspielig Patina ewig
Grabstätte für drei Urnen, 2006<br />
Schweiz<br />
ø ca. 55 cm<br />
Bronzeunikat<br />
Diese mobile Grabstätte, das Bronzewerk als letzter<br />
physischer Ort des irdischen Verweilens, hält in ihrer<br />
kundhaften Gestaltung den Dialog mit den Seinigen<br />
aufrecht. Die im Zentrum befindlichen drei Behältnisse<br />
für die Asche formen sich wie ein Baumstamm. Die Verschlussstellen<br />
der Urnen versinnbildlichen die Früchte<br />
dieses Lebensbaumes und tragen eine unauffällige<br />
und dezente Inschrift. Die einzelnen Motive erzählen<br />
vom Leben und vom Hoffen. An der Basis mit Erde,<br />
Wurzeln und Wasser entsteht Leben und es wächst<br />
Korn, das durch unserer Hände Arbeit zur Nahrung<br />
wird. Im Wasser findet sich der Fisch als Urzeichen des<br />
Christentums. Über den wogenden Wellen schwanken<br />
zwei Waagschalen wie Boote, die von einer Christusfigur<br />
gehalten werden. In der gegenüberliegenden<br />
Waagschale hält eine Mutter schützend ihr Kind. Die<br />
Mutter selbst befindet sich in der schützenden Hand<br />
Gottes. Von der Demut berichtet eine Figur wie die des<br />
Christophorus. Er trägt ein Kind durch die Fluten, er<br />
erzählt uns vom Mut zu dienen. Über den Kornähren<br />
erheben sich eine Taube und eine Flamme als Symbol<br />
des Feuers, und wir erinnern uns an die Gebetsbitte<br />
„Unser täglich Brot gib uns heute“. – Die Feuer zunge<br />
soll die Nahrung für unseren Geist darstellen. In den<br />
Verschlusskappen der Urnen werden nach dem Einbringen<br />
der Asche die bronzenen Zweige durch<br />
Beugen verschlossen, sodass dann das Astwerk wie<br />
zugewachsen wirkt.<br />
152<br />
Eine experimentelle Magnetresonanztomographie hat<br />
die händisch modellierte Wachsplastik vor dem Guss<br />
in verlorener Form noch erfasst und zeigt grafisch<br />
das Innere dieser Plastik. Man erkennt die drei Grabkammern<br />
für die Asche.
„Erfolgsglobus“ 1993<br />
ø 38 cm<br />
Bronzeunikat<br />
gestaltet für die Bank für Tirol und Vorarlberg<br />
Diese Skulptur wurde als Wanderpokal für hervorragende<br />
Kundenbetreuung des Personals ent wickelt.<br />
Der gedankliche Inhalt dieses Bronzewerkes ist der<br />
sorg fältige Umgang mit unseren Mitmenschen. Die vielfältig<br />
dargestellte Symbolik lässt sich durch Wen den<br />
und Drehen der Kugel deuten und entdecken. So verweist<br />
das Ineinandergreifen menschlicher Arme auf die<br />
Gemeinschaft und das Vertrauen gemeinsamer Unternehmungen;<br />
verbindend schließen sich Hände zusammen.<br />
Das Auge als Symbol für Aufrichtigkeit steht<br />
in Verbindung mit dem aufmerksamen Hin- und Zuhören,<br />
das auf das Interesse am Gespräch mit seinem<br />
Gegenüber verweist. Das Herz steht als Auf forderung<br />
zu Feingefühl und Herzlichkeit. Emotional gelöst öffnet<br />
sich eine Gestalt und entwaffnet durch ein Lächeln.<br />
Hinter ihr liegt eine Sonnenscheibe, über die die Zeit<br />
streicht. Diese Figurationen stehen und be wegen die<br />
Räder mit den Beinen als Zeichen für Dynamik, Wirtschaft<br />
und Vorwärtskommen. Die Beine werden zu<br />
einem Zirkel der Genauigkeit und zu Zeigern der Uhr.<br />
Sie stehen als Ausdruck für Pünktlichkeit.
„Das Nest“ 1994<br />
ø 18 cm<br />
Bronzeunikat 24 Karat vergoldet<br />
Aus einem Geäst entwickeln sich Mann<br />
und Frau. Beide zusammen ergeben eine<br />
Öffnung und bilden so das Nest.<br />
Impression aus meinem<br />
ersten Atelier im Elternhaus<br />
„Keimzelle“<br />
ø 18 cm<br />
Bronzeunikat 24 Karat vergoldet<br />
154
„Erbe einer Frau“ 1990<br />
ø 40 cm, Gewicht 30 kg<br />
Bronzeguss Unikat<br />
In meinen Händen halte<br />
ich meine erste gefertigte<br />
Bronzekugel.<br />
156<br />
„Verbundenheit“<br />
ø 18 cm<br />
Bronzeunikat poliert
„Um die Zeit“ 1996<br />
ø 50 cm<br />
Bronzekugel-Original<br />
gegossen im italienischen Wachsausschmelzverfahren<br />
von Gießermeister Walter Rom aus Kundl<br />
Die künstlerische Gestaltung zeigt in ihren allegorischen Figuren<br />
verschiedene Gedanken zum Thema Zeit.<br />
„Die Sanduhr“ oder „Ein Leben“<br />
Die vier Figuren stellen eine Familie dar.<br />
Wie in einer Sanduhr wird die Dauer des<br />
Lebens angezeigt. Durch eine Einschnürung<br />
in der Sanduhr endet das körperliche, irdische<br />
Leben, ein Fragment der Endlichkeit, ein Totenbildnis,<br />
zeugt von diesem Ende. Der zweite<br />
Teil des Sanduhrglases mündet ins sinnbildliche<br />
Jenseits und in das Unendliche; der<br />
Sand wandelt sich zu Wasser, aus dem der<br />
Mensch und mein symbolischer Stundenfischer<br />
Hoffnung und Glaube schöpfen.<br />
„Vergangenheit und Zukunft“<br />
Ein Stier mit einem Menschengesicht steht<br />
einem Frauenkörper mit einem Schwanenkopf<br />
gegenüber. Sie beobachten sich. Sie<br />
können einander nur erahnen, so wie vieles in<br />
unserer Vergangenheit verborgen bleibt und<br />
die Zukunft sich nur vermuten lässt. Daneben<br />
finden sich ornamentale Fragmente von<br />
Sternenkonstellationen als Einbindung in das<br />
Universum.<br />
„Ungeduld um die Zeit“<br />
Wie ein Ungestümer drängt ein Kobold einen<br />
Minutenzeiger und einen Stundenzeiger auseinander.<br />
Diese Figur verweist auf die Ungeduld<br />
von so manch einem, dem alles zu langsam<br />
geht, der es nicht erwarten kann.<br />
„Der Stundenfischer“<br />
Ein Mann legt sein Netz aus, um die Stunden<br />
des Tages einzufangen. So manche Stunde,<br />
durch Zahlen symbolisiert, bleibt in seinem<br />
Netz hängen, manch eine entgeht ihm. Das<br />
Bild wird zum Sinnbild für unsere täglichen<br />
Bemühungen, den Tag und die Stunden für<br />
sich zu gewinnen.<br />
„Der Schlaf“<br />
Neben dem Stundenfischer liegt eine schlafende<br />
Frau. Ihre Beine sind wie zu einer<br />
Flosse zusammengewachsen. Ihre physische<br />
Fortbewegung ist damit zwar eingeschränkt,<br />
trotzdem kann sie sich in dieser Zeit in die<br />
Welt des Traumes begeben.<br />
158<br />
„Das Pendel“<br />
Gehalten wird das Pendel von einer Figur,<br />
die in strenger Haltung Macht und Gesetz<br />
verkörpert. An diesem Pendel schaukelt eine<br />
Menschengestalt, die durch ihre willentliche<br />
Bewegung versucht, den Lauf des Pendels<br />
zu beeinflussen. Sie wird damit zum Sinnbild<br />
der Vermessenheit des Menschen, der immer<br />
wieder die Naturgesetze zu beeinträchtigen<br />
oder zu verändern versucht.<br />
„Das Maß“<br />
Ein Rückenakt spannt sich mit seinen hoch<br />
gestreckten Armen zu einer Einheit. Es ist<br />
ein Maß, mit dem man vergleichen und dadurch<br />
gemessen werden kann. „Mene mene<br />
tekel u-pharsin“, nach des Propheten Daniels<br />
Deutung aus dem alten Testament: „Gezählt,<br />
gewogen und zerteilt“ wird das Ansehen des<br />
Menschen.
160
„Philemon & Baucis“ 2004<br />
ø 45 cm<br />
geformt zuerst in dünner Weise in Wachs,<br />
dann im Wachsausschmelzverfahren in Bronze<br />
als Unikat gegossen<br />
162<br />
Im Inneren der Kugel stehen zwei Figuren wie Baumstämme zueinander<br />
und bilden die Verbindung vom Wurzelwerk hin zur Baumkrone. Im Blattwerk<br />
finden sich die Gesichter der Figuren. Jede der Gestalten hat eine<br />
Hälfte vom Gesicht des anderen erhalten – sie bilden damit eine Einheit.<br />
Zarte Berührungen ihrer Hände, die mit Ästen und Blättern umkleidet<br />
sind, lassen diese tiefe Liebe erfahren.
164<br />
Familie Vertrauen Krippe Heimat<br />
Gemeinschaft Eltern Haus Nest<br />
Schnecke Mutter Erfolgsglobus<br />
Unendlichkeit Geburt Stella Rad<br />
handeln Hilfe Baby Gynäkologie<br />
Hand Kind Laetizia zusammen<br />
Sternbild Begegnung Verbindung<br />
halten Helfer ins Leben hinaus<br />
Freundschaft sich ansehen Kugel<br />
zuhören in die Augen schauen<br />
Geschenk vergoldet Film Unikat
Philosophischer Zyklus, 2000<br />
Zyklus aus sechs Bronzeunikaten, die sich alle in ihrer<br />
individuellen Art in einem gedachten würfelartigen<br />
Raum von je 25 x 25 cm erstrecken<br />
„Ich“<br />
Den variablen Raum, verschließbar oder offen einladend,<br />
bestimmt das Ich. Die zwei losen Werkzeuge,<br />
wie Hände, wie ein Besteck, wie Ruder oder Krücken,<br />
gestalten das Handeln des Einzelnen, stehen ihm frei<br />
zur Verfügung, seine Fähigkeiten zu entfalten. Das Persönlichste<br />
eines jeden findet sich in diesem Raum, mit<br />
eingefangen das Fragment des Todes.<br />
„Du“<br />
Das Ur-Nest ist die Familie, die als Gemeinschaft in ihrer<br />
Vernetzung mit Zukunft und Vergangenheit dargestellt<br />
und mit der durchschreitenden Figur an der Außenseite<br />
des Raumes versinnbildlicht wird.<br />
„Das Leben“<br />
Nicht als einzelnes Element denkbar, sondern als Kette<br />
verschweißt sind die Gestalten, die für die Arbeit, die<br />
Hingabe und die Verzückung stehen. Die glatte Scheibe<br />
steht für Glaube und Hoffnung. Die Gestaltung passt<br />
in das System der würfelartigen Begrenzung, kann<br />
aber durch die variable Beweglichkeit diesen Rahmen<br />
sprengen – so wie das Leben selbst.<br />
166
„Die Erde“<br />
Wie eine Mutter bietet das sinnbildlich immer<br />
wachsende Schneckenhaus einen<br />
schützenden Raum, in dem Leben entsteht,<br />
aus dem Leben herausströmt und<br />
selbstlos eine Heimat bereitet wird.<br />
„Die Schönheit“<br />
Mythologische Gestalten umschließen<br />
den Kubus: Der Tanz, die Musik, eine<br />
Nixe, der Engel, die Muse, die Fantasie,<br />
ein Pferd und ein Schwan stehen allegorisch<br />
für die Kunst und alles Erhebende<br />
und Schöne.<br />
„Die Liebe“<br />
Wie Hülsen geöffnet, schweben, begegnen<br />
und schmiegen sich die Körper von<br />
Mann und Frau. Die drei Skulpturteile<br />
sind lose und können einzeln frei bewegt,<br />
auseinander genommen und wieder arrangiert<br />
werden.
„Muse“ 2004<br />
130 cm lang<br />
Bronzeunikat<br />
Wie eine Decke breitet sie sich aus, du legst dich hinein, sie nimmt<br />
dich auf, birgt dich in ihr, umhüllt dich in Geborgenheit. Die Plastik<br />
zeigt kein Gesicht, bleibt anonym und verführt und verzaubert gefühlvoll<br />
ohne zu verlangen.<br />
168 168<br />
Bei einer Projektbesprechung fragte mich eine junge Frau, was denn<br />
eine Muse sei. Ich versuchte ihr eine Muse zu beschreiben, was mir<br />
nicht einfach schien, und so ist diese Skulptur als ein optischer Eindruck<br />
eines Gefühles entstanden.<br />
1. Preis für Skulptur „Muse“ beim Syrliner Kunstpreis 2009,<br />
Sindelfingen
„Liebesnest“ 2004<br />
mit Laser geschnittenes und gebogenes Blech<br />
in gerostetem Eisen ø 80 cm und 24 Karat vergoldetem Messing ø 50 cm<br />
Ovids „Metamorphosen“ haben diese Werke inspiriert. Zwei Menschen,<br />
Philemon und Baucis, lebten in einer besonderen Harmonie zu sammen.<br />
Sie hatten die Gunst, miteinander glücklich zu leben und über den Tod<br />
hinaus vereint zu bleiben. Sie wurden in eine Eiche und in eine Linde<br />
verwandelt und bleiben auf ewig vereint.<br />
Durch die rostige Farbe wird der vegetative Ausdruck des Werkes verstärkt<br />
– es wird Teil der Natur. Wird die Skulptur von unten her be leuchtet,<br />
setzt sich die Blattkrone als Schattengeäst an den Wänden im Raum<br />
fort und erweitert den Wirkungskreis.<br />
„Gloria“ 2002<br />
Höhe 40 cm<br />
Messingblech mit Laser geschnitten und 24 Karat vergoldet<br />
Gloria ist ein Pokal, womit Personen, welche sich um Menschen mit Behinderung<br />
und um Hilfsbedürftige bemühen, ausgezeichnet werden.<br />
Besonders diese selbstlose und stille Tätigkeit mit einem Pokal auszuzeichnen<br />
war mir eine besondere Herausforderung. Es konnte keine<br />
schwere Bronzeskulptur sein, sondern die Art des Werkes sollte leicht<br />
und weich sein. Die zeichnerischen Linien erzählen. Die Kontur beschreibt<br />
Wesen, Menschen, Gefühle. Man entdeckt einen Minotaurus,<br />
halb Mensch halb Stier und eine Nixe. Sie ist eine Frauengestalt mit zusammengewachsenen<br />
Beinen. Sie ist anders, abartig, aber jedem Kind<br />
bekannt und gesellschaftlich akzeptiert, wie der Engel mit Flügeln gleich<br />
neben dem Kopf aber ohne Rumpf, der in Kirchen, Schlössern und<br />
mancher Wohnstube hängt. Die Menschen in diesem Bildwerk helfen<br />
einander, lassen sich gegenseitig tragen und leben in gegen seitiger<br />
Achtung, Hände, Finger greifen schließend ineinander. Das Werk ist<br />
vergoldet und hat edlen Ausdruck. Es ist dennoch zerbrechlich und<br />
zerstörbar, wenn sich die Achtung nicht findet, ähnlich wie die Sorge<br />
um all diese medial unspektakulären und menschlichen, persönlichen<br />
Probleme. Das Licht im Sockel der Skulptur signalisiert Lebendig keit<br />
und Präsenz dieser Idee.<br />
170<br />
„Rose von Jericho“ 2004<br />
ø ca. 25 cm<br />
poliertes Aluminiumblech mit vergoldetem Messingblech<br />
das immerwährende Erblühen einer Liebe
„Liebesbaum“ 2010<br />
Höhe 220 cm<br />
mit Laser geschnittenes<br />
und gerostetes Stahlblech
172
Skizzen zum Vogelflug, 1990<br />
interaktive Erlebnisskulptur, 2010<br />
320 x 200 cm<br />
Nirosta<br />
durch Einlegen einer Folie als<br />
Sitzobjekt oder als Wanne erlebbar<br />
Brunnengestaltung, 1999<br />
Höhe ca. 250 cm<br />
Nirosta-Schnitt<br />
„Windwege“ 1999<br />
Fassade des Kindergartens in Thaur<br />
Größe der Teile ca. 200 bis 300 cm<br />
gefaltetes Nirosta-Blech<br />
„Vogelhimmel“ 1990<br />
Höhe 40 cm<br />
Bronzeunikat<br />
„Wiedehopf“ 1995<br />
Höhe 50 cm<br />
Bronzeunikat auf Steinsäule
174<br />
Windsegel Lichtflügel Zwieschale<br />
Nautilus Sitzskulptur-Trophäe ÖBB<br />
Schießscheibe Drache Vogeltisch<br />
Wasserigel Stacheln Gedenkstätte<br />
Koi-Fisch Radpokal Palindrombild<br />
Luster Justizia Gams Pferdehut<br />
Glaschichtwände Verkehrsschild<br />
Kinderzeichnung Modell Spirale<br />
Fotogeschäftsentrée Himmelsleiter<br />
Thron Sonne Marzipan Ballerinas<br />
Glasnest Steckwerk Glasbauch
„Fisch“ 2006<br />
Höhe 110 cm<br />
Gefustes Glas in Nirosta gefasst<br />
„Poseidon“ 2009<br />
im Wellnessbereich des Amathus Hotel, Rhodos<br />
Höhe 90 cm<br />
Glas und Nirosta<br />
176
178
„Torso“ 2006<br />
Höhe 75 cm<br />
8 mm Floatglasschichten verklebt<br />
Wenn man die Skulpturen aus Glas rundum betrachtet, wirken sie an<br />
ihrer Schnittseite abstrakt, beinahe wie vereist. Dieser Betrachtungsmoment<br />
wandelt sich dann an der glatten, transparenten Seite. Hier<br />
wirken die Torsi wie ein leichtes, dreidimensionales Gitter. Das Schattenbild<br />
zeichnet sich, je nach Beleuchtung, einmal kräftig, ein andermal<br />
verschwommen und zart.
Ein Portrait im Ensemble, 2008<br />
Höhe des Glassegmentes 45 cm<br />
Glas und Bronze<br />
Für einen greifbaren, lebensnahen und lebensfrohen Menschen<br />
und andererseits einen visionären Denker wird die Idee von zwei<br />
sich ergänzenden Teilen erdacht.<br />
Materialien wie Bronze und Glas versinnbildlichen physische Person<br />
und Intellekt.<br />
Mit einer aufwändigen dreidimensionalen Aufnahmetechnik wird<br />
die plastische Form des Gesichtes des Menschen erfasst. Zu dem<br />
daraus erstellten Datensatz des Gesichtes werden die Formen<br />
des Hauptes am Computer plastisch komplettiert. Es werden<br />
Schich tungen erstellt, welche einerseits für die Umsetzung zu den<br />
Glasschnitten, andererseits für ein Holzmodell als Ausgangspunkt<br />
für einen Bronzeguss dienen.<br />
180
„Windzeichen“ 2010<br />
32 x 32 cm<br />
acht Glasplatten hintereinander<br />
Die Glasebenen können wahlweise gestellt und<br />
gedreht werden und so ändert sich die Wirkung.<br />
Eine wahlweise wechselnde Lichtanimation stärkt<br />
die räumliche Wirkung.<br />
„Nest“ 2009<br />
32 x 32 cm<br />
acht Glasschichten hintereinander<br />
Wie in einem stark eingeschliffenen Gewebe,<br />
welches ein Nest versinnbildlicht, schweben kleine<br />
zarte Kindergestalten. Die Diskrepanz zwischen<br />
einer gewollten Struktur und dem fragilen Leben<br />
wird so spürbar dargestellt.<br />
„Erde“ 2009<br />
32 x 32 cm<br />
Glasschichtwerk, Licht animiert<br />
Ein Weg auf das Schneckenhaus lässt dich hinauf<br />
geführt sein.<br />
„Weg“<br />
52 x 52 cm<br />
acht Glastafeln<br />
Durch Drehen der einzeln gesteckten Glastafeln<br />
kann interaktiv aus der Treppe ein Weg, ein Kreuz<br />
gestaltet werden.<br />
182
„Auferstehungstor“ 2002<br />
Kirche St. Philippus in München<br />
Höhe 180 cm<br />
Glasgestaltung aus gefustem Glas<br />
184<br />
Dieses Glastor, Sinnbild für die Auferstehung, ergänzt den von mir<br />
geschnitzten Kreuzweg mit den fünf Holzpfosten. Im gleichen Modul<br />
bildet sich das Fenster. In der gläsernen dreidimensionalen Schale ist<br />
die Silhouette einer menschlichen Figur zu erkennen. Diese Gestalt<br />
aber hat ihre irdischen Hüllen verlassen, was uns an die zurückgebliebenen<br />
Grabbinden von Christus erinnern soll. Das Licht als Botschaft<br />
für die Auferstehung erhellt das Geschehen.<br />
Glas entspricht den Anforderungen nach Transparenz und Licht. So<br />
soll die Vorstellung von der Auferstehung durch das von mir ge wählte<br />
Material verstärkt zum Ausdruck gebracht werden.<br />
Um die Glasschalen zu fertigen, modellierte ich zuerst keramische<br />
Formen teile, über welche dann das Glas im eigenen Glasofen geschmolzen<br />
wurde.
Kapelle im Seniorenhaus St. Raphael, 2007, Innsbruck<br />
gefustes reliefartiges Glas mit sanft farbig wechselndem Licht inszeniert<br />
Licht bedeutet Anwesenheit. Dieser besonders erhellte Raum soll durch<br />
die Nacht geleiten und von der spirituellen Anwesenheit, dem Gebetsort<br />
als Kapelle zeugen.<br />
186
188<br />
Kirchenfenster<br />
der Pfarrkirche Lechaschau<br />
2005 und 2006<br />
350 x 350 cm<br />
eingebrannte Glasmalerei<br />
auf mehreren Glasscheiben
„Karghaus“ 1991<br />
Mayrhofen<br />
Wohn- und Geschäftshaus<br />
Acrylat und Dispersionsfarben<br />
Kosmos und Chaos, die Ordnung der Komplementärfarben und die Unordnung<br />
der belebten Farbfelder ließen laute Kritiken bis hoch hinauf auf mein Gerüst<br />
dringen. Kommentare wie: „Ne! Das bleibt nicht so! Das ist doch nur die Grund<br />
ierung!“ Oder: „Das ist ja der pure Schock! Wenn das so bleibt, komm ich nie<br />
mehr hierher!“ Oder: „Da g’hört doch was draufg’malt ..., halt was, was da her<br />
g’hört! So was wie ’ne Seilbahn, ’n Jägersmann oder ’n Wappen!“<br />
Sogar eine Ohrfeige wurde mir angetragen. Aber mir war es völlig ernst. Kosmos,<br />
die Ordnung, findet sich durch die architektonisch vorgegebenen Linien der Säulen<br />
und Fenster. In diesem linearen Gerüst wechseln die lebendigen Farb felder,<br />
das Chaos. Sie sind in der Ordnung der Komplementärfarben Orange-Blau,<br />
Grün-Rot gehalten. Am Dach dreht sich der Gockelhahn im Wind – mein ganz<br />
persönliches Geschenk an das Haus.<br />
190
„Spiegelturm“ 1992<br />
St. Gertraudi<br />
Für die schon bestandene Fassade des Bürogebäudes einer Mineralwasser<br />
firma habe ich das Material Spiegel zum Ausdruck für Wasser<br />
gewählt. Das Mosaik selbst ist durch seine gestalterische Linienführung<br />
dynamisch und wellenartig wie Wasser, wirkt kristallin und spiegelt unsere<br />
Umwelt wider.<br />
„Druse“ 1988<br />
Spiegelzimmer mit Glasfaserbeleuchtung<br />
in einer Villa am Starnberger See<br />
192<br />
Meine Aufgabe war es, ein kleines Durchgangszimmer mit einem riesengroßen<br />
Tresor zu gestalten. So verwandelte ich die „inhaltliche Schatzkammer“<br />
des Hauses im Ganzen in eine Glaskristalldruse. Alles ist nun der<br />
Schatz: Die Spiegel blenden und vervielfältigen den Raum. Durchgang,<br />
Tresor und Tür verschwinden völlig.
Fassade des Internationalen Studentenhauses, 2002<br />
Innsbruck<br />
gefuste Glasfliesen auf Nirosta-Glaskonstruktion<br />
Das Kreissegment an der Fassade ist ein vorspringender Teil einer ideologischen<br />
Kubatur, die durch das Haus dringt. Transparent wirkt dieses<br />
Scheibensegment durch die milchig gläserne Haut mit im unteren Teil<br />
flachreliefartig farbig gestalteten Fliesen aus geschmolzenem Glas,<br />
welche vom Gehsteig aus unmittelbar entdeckt und erreichbar wahrzunehmen<br />
sind. Die Verbindung zwischen dem Innen und Außen, dem<br />
Unten und Oben stellt das Werk mit den Tauben dar. Diese sollen die<br />
Unabhängigkeit unseres Geistes symbolisieren, der weit und frei ist<br />
und alles durchdringen kann.<br />
Zur Fusingtechnik, dem „Glass-Fusing“:<br />
Das Glasverschmelzen ist eine über 4.000 Jahre alte Form der Glasbearbeitung.<br />
Um die Jahrhundertwende und in den frühen 40er-Jahren<br />
unseres Jahrhunderts wurde diese Technik relativ häufig angewandt,<br />
später aber wieder vernachlässigt. Erst in den 80er-Jahren, als der<br />
Amerikaner Schwörer ein Handbuch über „Glass-Fusing“ heraus gegeben<br />
hatte, erlebte diese Technik wieder einen neuen Aufschwung.<br />
194
196
Tagesklinik St. Anton am Arlberg, 2002<br />
Fassadengestaltung<br />
mit einem Hinterglasbild<br />
zum Thema Heilen
198
Freie Modelle für Wohnhäuser und Anlagen<br />
baue ich experimentell und mit besonderer<br />
Hingabe in Papier.<br />
Modellbauten<br />
St. Philipp Neri, München und St. Paul, Salzburg<br />
Fassade, 2004<br />
Stans<br />
vorgesetztes Aluminiumgitter<br />
Eine abgeklärte, schlichte Form gestaltet das Entrée<br />
für den baulichen Altbestand des Firmengebäudes<br />
neu. Mit der Materialwahl des Metallgitters habe ich<br />
eine Beziehung zum Produkt des Unternehmens hergestellt,<br />
das sich mit Lufttechnik und Filteranlagen auseinandersetzt.<br />
Die vorgebaute, schlichte Form bietet<br />
Platz für Terrassen. Die bauliche Umsetzung wurde<br />
durch die Mitarbeiter des Betriebes selbst verwirklicht.
Freizeitanlage Tivoli Innsbruck, 1996<br />
mittels Pinsel aufgebrachte Fassadenmalerei, Acrylfarben<br />
200<br />
Nach der Sanierung der von Architekt Norbert Heltschl geplanten Anlage<br />
wurden die Fassaden durch seine Initiative farblich angedacht. Ich wurde<br />
beauftragt, Ideen dafür zu kreieren und auszuführen.<br />
Ein Sommerthema: Die Kühle des Wassers (blau) löst sich in der Hitze (rot).<br />
Die von mir mit dem Pinsel ausgeführte Malerei zeigt, wie sich der blaue<br />
Farbblock in kleinen Quadraten zur roten Farbinsel verändert. Struktu rell<br />
soll dies an ein stark vergrößertes Computerbild erinnern, das sich abstrakt<br />
in Felder auflöst oder auspixelt – genauso wie sich Wasser in warmer Luft<br />
verflüchtigt.
202<br />
„Gesellschaft“ 2008<br />
Höhe 350 cm<br />
eingefärbte Betonsegmente<br />
Fassadengestaltung für die Wohnanlage der Neuen Heimat Tirol in Absam<br />
mehrfarbige Gruppierungen stehen in Zusammenhang<br />
Die Idee wurde zuerst durch Modelle und Fotomontagen visualisiert.
204<br />
„Einblick in einen Prozess“ 2008<br />
Wandgestaltung im Seminarraum<br />
des Veranstaltungszentrums Forum in Rum, Tirol<br />
Länge 12 m<br />
Holz und Schaumstoff
„Kühe“ 1998<br />
Höhe ca. 140 cm<br />
Sperrholzplatten gebeizt und lackiert<br />
mobile Garderoben – Skulpturen als Kleiderablage<br />
für die Kinder der Volksschule Baumkirchen<br />
Jede Klasse hat seine eigene Kuh mit Futterkorb,<br />
der als Schirmständer zu benützen ist.<br />
„Wolfshund“ 2006<br />
Höhe 27 cm<br />
Material: Sperrholzschichten<br />
Ein von mir aus Ton modellierter Hund wurde als dreidimensionaler<br />
Scan kopiert. Mit diesen Daten konnten wir horizontale und verti kale<br />
Schichtungen ermitteln, die dann Grundlage für Laserschnitte in Holz<br />
waren. Die ein zelnen Teile wurden zusammengeleimt und bei der horizontal<br />
ge schichteten Figur mit einer Achse versehen. Dadurch kann man<br />
dann die ein zelnen Scheiben interaktiv drehen und neu gestalten.<br />
206
208
Modellstudien mit Schichtglaswänden<br />
„Wald“ 2005<br />
Lounge der Raiffeisenbank Wattens<br />
Vielschichtige Gläser lösen die geschlossene Wirkung einer Wand<br />
auf. Transparenzen lassen Tageslicht spürbar durchscheinen, durch<br />
kleine Aussparungen in der Gestaltung können Einblicke gewährt<br />
werden. Diese Gestaltung ist geplanter und mitwirkender Bestandteil<br />
der Architektur.<br />
„Stadtszenen“ 2004<br />
Foyer im Hotel am Stephansplatz, Wien<br />
Wandmalerei<br />
Portal, 2004<br />
Schmuckgeschäft Ellert vis-à-vis vom Stephansdom, Wien<br />
mehrschichtige Glasmalerei<br />
Modellstudien mit Schichtglaswänden und Schichtskulpturen
210<br />
Wandgestaltung im Wellnessbereich Fürstenhaus, 2005<br />
Pertisau am Achensee<br />
Acrylfarbenmalerei und Sprühlack versiegelt
Wandgestaltung im Wellnessbereich Fürstenhaus, 2005<br />
Pertisau am Achensee<br />
Acrylfarbenmalerei und Sprühlack versiegelt<br />
212<br />
Nach Anfertigungen von vielen kleinen Modellen, wobei ich mit Aussagen<br />
und Materialien spiele, werden die entstandenen Konzepte mit<br />
dem zuständigen Architekten und den Bauherren besprochen und auf<br />
die Machbarkeit hin überprüft. Die Umsetzung vom Modell in das Bauwerk<br />
wird in den meisten Fällen von mir selbst ausgeführt. Direkt vor<br />
Ort erarbeite ich die Idee aus dem Modell heraus in Farbe und im Ausdruck<br />
– spontan und frei entsteht das Bild in mehreren Schichten.
„Das gelbe Schlauchboot“ 2005<br />
Pertisau am Achensee, Poolbereich im Fürstenhaus<br />
Breite ca. 600 cm<br />
dreiteiliges Holztafelgemälde<br />
Zur Größenerarbeitung eines Wandbildes<br />
skizziere ich in den Plänen.<br />
„Bausteine des Lebens“ 2003<br />
ca. 100 x 300 cm<br />
Acryl auf Holztafeln<br />
Puzzlebild im Entbindungszimmer des<br />
Bezirkskrankenhauses St. Johann in Tirol<br />
Die weichen Formen des Puzzlebildes sind für mich ein passendes<br />
formales Ausdrucksmittel für die Gestaltung des Entbindungszimmers.<br />
Die Formen greifen ineinander über und fügen sich zu<br />
einem Ganzen, ohne ein begrenztes Bild zu sein. Es bleiben Bausteine,<br />
die von der Zeugung über die Schwangerschaft bis hin zum<br />
Stillen erzählen. Ein Bild, das in jede Richtung weitergeführt werden<br />
könnte, wie das Leben selbst mit seinem Kommen und Gehen.<br />
Farbkonzept für das Logistikzentrum Handl Tyrol,<br />
Erzeuger von Nordtiroler Speck, 1996<br />
Fliesen und eingefärbte Gussbeläge<br />
In der Lebensmittelerzeugung ändern sich die hygienischen Bedingungen<br />
von Raum zu Raum. Um die einzelnen Bereiche noch<br />
besser erkennbar zu machen, wechseln in meiner Konzeptionsidee<br />
auch die Farben zwischen diesen verschiedenen hygienisch<br />
zu sichernden Bereichen. Neben der Funktionalität gestaltet das<br />
Raumkleid den Industriebereich auch ansprechend als Lebensraum.<br />
214<br />
Wandgestaltung im Wellnessbereich Fürstenhaus, 2005<br />
Pertisau am Achensee<br />
Wandmalereien aus Acryl und Lack
„Marktplatz“ 2005<br />
Gestaltung der Glastrennelemente im Foyer der Raiffeisenbank Wattens<br />
Spritzarbeit mit 2-Komponenten-Lack<br />
In dieser künstlerischen Gestaltung habe ich den wirtschaftlichen Aspekt des<br />
Bankwesens berücksichtigt. Jeder kleinste Beitrag, jeder Punkt im Bild der<br />
Gestaltung, gesammelt und formatiert, wird zur Struktur und zum menschlichen<br />
Umriss. Zusammen bilden sie sich zu einer Gesellschaft, wie formale<br />
Kontinente zu einer Landkarte.<br />
216
„Das Erwartungsland an der Landratswand“ 2006<br />
100 x 270 cm<br />
Glasbild in drei Schichten mit Lichtanimation<br />
Ein von Ferry Strassl eigens zum Werk komponiertes Lied trägt den selben Titel.<br />
Inspiriert wurde das Werk durch den Wunsch eines Freundes, die In halte<br />
seiner Tätigkeit künstlerisch darstellen zu lassen. Seine Arbeit ist die politische<br />
Auf arbeitung und Umsetzung von Gesetzen, Verordnungen und Reformen unter<br />
Ein bindung der Bevölkerung im Dialog.<br />
Jede der drei übereinander geschichteten Glastafeln ist teilweise ge staltet, und<br />
durch deren Voreinanderhängen addiert sich das Gesamtbild zum Thema. Zwei<br />
Kraftfelder sind durch sich wechselnde Lichtflächen, pulsierend in ihrem Rhythmus,<br />
veranschaulicht. Adern und zueinander gestikulierende Figuren binden das<br />
Gefüge zu einer Einheit.<br />
218
„Veranstaltung“ 2009<br />
Diese Thema wählte ich als Inspiration für das abstrakte Gemälde auf<br />
Acrylglas, ein Lichtband für das Foyer im Veranstaltungszentrum<br />
Forum in Rum, Tirol<br />
155 cm x 110 cm<br />
220<br />
Die Vorfreude, das Zusammenkommen, das Planen und vitale Wirken<br />
wird im linken gelben Teil des Bildbandes abstrakt erzählt. Zart fügen<br />
sich die Linien und vernetzen sich zunehmend, das Gemälde steigert<br />
seinen dynamischen Ausdruck.<br />
Ein Fest beginnt, kräftig mischt sich alle Farbigkeit, wie im Tanz wirbeln<br />
Linie und Farbe zum Höhepunkt und versiegen dann in der Nacht.
Gestaltung einer Ordination für einen Internisten, 2000<br />
Fulpmes<br />
Hinterglasmalerei in zwei Ebenen<br />
222<br />
Die Aura zu erfassen war das Ansinnen bei meiner künstlerischen<br />
Gestaltung. Die Aura, das Schwingungsfeld, das in und um uns ist,<br />
hat maßgeblichen Anteil an unserem Wohlempfinden. Nicht nur die<br />
organische Behandlung, sondern die ganzheitliche Erfassung des<br />
Individuums soll durch diese Gestaltung erinnern und beflügeln.
224
Friesbild mit Themen der politischen Arbeit, 2007<br />
Besprechungszimmer im Landhaus Innsbruck<br />
Höhe 70 cm<br />
Öl und Acryl auf Holztafel<br />
Das Gemälde im Raum umrahmt die Besprechungssituation und stärkt<br />
so die Anordnung der Tische als gemeinschaftliches Zentrum. Das horizontal<br />
erzählende Band wird vom einem sinnbildlichen Bildteil überbrückt<br />
und durchquert. Politik bildet Brücken, schafft Kommunikation, kämpft<br />
um Ausgleich, regelt Einflüsse und steuert.<br />
Die kräftig gelben Farbfelder umströmen die einzelnen Kernthemen, welche<br />
die Werte der politischen Auffassung darstellen.<br />
Tradition ist durch in Trachten gekleidete Figuren und die Kirche präsent.<br />
Das Heimatgefühl wird durch den Baum mit den tragenden Händen versinnbildlicht.<br />
In dem Geäst liegen aufgenommen und wie behütet Kindersymbole,<br />
unsere Vergangenheit und Zukunft, als Gefühl des Schutzes und<br />
des Zuhauses, eben Heimat.<br />
Vision, Forschung und Weitblick werden durch Segelboote ange deutet,<br />
Boote, welche gebaut sind, nicht um im Hafen zu liegen, sondern zum<br />
Hinaus fahren, zum Aufbruch in Neues. Familie und Soziales werden<br />
durch die Tischgemeinschaft dargestellt. Der Tisch findet eine Verlängerung<br />
und somit Platz für sozial Bedürftige und Ausgegrenzte.<br />
Hände wirken zusammen, dieses Geben und Nehmen und die Korn ähren<br />
stehen für wirtschaftliches Bestreben. Zwei große Hände führen von jeder<br />
Seite zum Bildteil, welcher die horizontale Erzählung quert, und deuten<br />
um die Bemühung zur Konfliktlösung. Der fliegende Adler ist Symbol für<br />
die Freiheit. Eine abstrakt gleichförmige Struktur ragt über alle Bildfelder<br />
und macht die Themen zeitlos, gewohnt und modern zugleich.<br />
Gelber Salon, 2004<br />
Hotel am Stephansplatz, Wien<br />
Öl und Acryl auf Holztafel
„Mutter-Wirtschaft“ 2006<br />
beidseitig mit 2-Komponenten-Farbe bemalte raumhohe Glaswand<br />
Hände wirken und handeln im Radwerk der Wirtschaft. Diese sinnbildlich<br />
dargestellte Geschäftigkeit von Menschen im Berufsleben versorgt einerseits<br />
den Tisch der Kinder sowie den der Alten. Die doppelte Hand steht<br />
symbolisch als ein Zeichen für das Geben und Nehmen zugleich.<br />
In einem Brief aus Muzot schreibt Rainer Maria Rilke: „Nichts ist beglückender,<br />
als wenn man sich in Gebrauch nehmen kann zugunsten von Plänen oder<br />
Er innerungen ...“ (Briefe aus Muzot 1921–1926).<br />
226
Foyer im Behandlungszentrum Vogtareuth/Bayern, 1993<br />
Auftrag aus einem Wettbewerb<br />
bemaltes Blech<br />
Zwei große, aus Blech gefaltete Hände dienen als Türflügel.<br />
Die Hände fahren begegnend ineinander, wenn<br />
sich die Tür schließt. Die Malerei setzt sich im Raum fort<br />
und stärkt dadurch den farblichen Gesamteindruck.<br />
Fassadenbilder der Wohnanlage der Neuen Heimat,<br />
1992<br />
Breitenbach am Inn<br />
Acryl<br />
Farbflächen wechseln, die dadurch entstehenden Konturen<br />
lassen das Motiv erkennen. Diese bunten Schattenbilder<br />
zeigen Szenen aus dem Alltag und geben jedem<br />
Haus seine Individualität.<br />
„Lebenskreis“ 1992<br />
Farbauffrischungsarbeit am Gemälde, 2008<br />
Fassadengemälde Altenpflegeheim St. Johann in Tirol<br />
Malerei mit Pinsel und Acrylfarben<br />
Menschen jeden Alters geben sich die Hände. Sie bilden<br />
einen Kreis. Die hineinreichenden Hände einer weiteren<br />
für uns unsichtbaren Figur bilden das Bindeglied von Anfang<br />
und Ende unseres Lebenskreises.<br />
228
„Aufbruch“ 1995<br />
Behandlungszentrum Vogtareuth, Bayern<br />
Seccomalerei mit Acryl<br />
Die Geschichte, die von „Hoffnung“ erzählt, ersann ich mir speziell für<br />
den Ort, an dem Therapie zur Heilung führen soll.<br />
Fluchtartig stürmt eine Herde von Rehen aus der Dunkelheit und der<br />
Tiefe der Farbe Blau heraus. Ein dynamischer Moment wird damit erklärt.<br />
Eine weibliche Figur schwebt über einer blauen Schlucht. Durch<br />
ihre Gestik wird sie zur Botschafterin der Gefühle all der Menschen,<br />
die sich in einer bewegten Aufbruchstimmung befinden. Sie wird beschützt<br />
und begleitet – sie ist unter Menschen.<br />
Das helfende Miteinander löst das Chaos auf.<br />
„Erinnerung an die Schulzeit“ 1998<br />
Fassadenbild an der Volksschule Thaur<br />
Seccomalerei mit Acryl<br />
Malerei mit dem Pinsel auf fertig verputzte und trockene Fassade<br />
Früher hat man in den noch feuchten Putz gemalt, um der Farbe eine<br />
gute Eintiefung und Haltbarkeit zu ermöglichen. Heutzutage arbeite<br />
ich auf modernen, thermisch gedämmten Fassaden. Die Farbe wird<br />
also auf eine trockene Schicht aufgebracht – Seccomalerei.<br />
230
„Vor dem Start“ 1996<br />
Höhe ca. 60 cm<br />
Bleistift und Acryl<br />
Vor dem Start drückt die Herausforderung und<br />
Erwartung des sich selbst gesteckten Zieles den<br />
Menschen, was durch die tiefblaue Fläche versinnbildlicht<br />
wird. Es erfordert Kraft und Konzentration,<br />
um über die Linie zu gelangen.<br />
„Ostern“ 1989<br />
Höhe 70 cm<br />
Öl auf Papier<br />
232
„Abfolge“ 1987<br />
Höhe ca. 50 cm<br />
Öl und Bleistift<br />
234<br />
Die Bleistiftzeichnung verlangte plötzlich nach Farbe. Ich begann,<br />
meine Zeichnungen leicht zu kolorieren, und mit der Zeit sehnte<br />
ich mich immer mehr nach Farbigkeit. Daraus entstanden dann die<br />
Zeichnungen in zarten Aquarelltönen. Es sind Bilder, die über den<br />
Rahmen hinausgehen und das Ringen mit der Dreidimensionalität<br />
verdeutlichen.
„Gefühl“ 1988<br />
133 x 133 cm<br />
Acryl auf Leinen und Holztafel<br />
Preis für Malerei der Stadt Innsbruck<br />
236<br />
Gewaltige Kräfte wirken auf ein Tier ein und<br />
drücken es nieder. Gefühle kommen zum<br />
Ausdruck. Die weiße Hintergrundfarbe lässt<br />
das Bild kühl erscheinen.
„Jugend“ 1980<br />
Höhe ca. 35 cm<br />
Öl auf Papier<br />
„Versuchung“ 1980<br />
Höhe ca. 30 cm<br />
Öl auf Papier<br />
238
„Der Neophyt“<br />
1980<br />
29 x 36 cm<br />
Öl auf Papier
240
„In Erwartung und Voraussicht“ 1992<br />
Höhe 120 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Die im Vordergrund in sich geschlossene<br />
Figur bleibt unbeeindruckt vom Ver langen<br />
und Fordern der hinteren Gestalt. Der Wille,<br />
Veränderung herbeizuführen, ist die Aussage<br />
dieses Werkes.<br />
„Drei“ 1991<br />
Höhe ca. 150 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
„Vor der Mauer“ 1992<br />
Höhe ca. 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel
„Sehnsucht“ 1991<br />
100 x 80 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Diese beiden symbolisch<br />
dargestellten „Farbinseln“<br />
drücken ein Verlangen aus.<br />
„Lauf des Lebens“ 1992<br />
170 cm hoch<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Menschen in ihrer<br />
ur sprüng lichen körperlichen<br />
Würde, völlig unberührt von<br />
modischen Trends, bewegen<br />
sich aus dem Bild her aus.<br />
242
„Vor meiner Vergangenheit“ 1994<br />
130 x 130 cm<br />
Öl und Acyrl auf Holztafel<br />
Mit den nach oben hin geöffneten Händen, die nicht mehr fassen<br />
wollen, sondern loslassen, sich nach oben hin öffnen, kniet eine Frau<br />
vor ihrem Spiegelbild, das wie auf einer Wasseroberfläche zu sehen<br />
ist. Das Nachsinnen über sich selbst ist die Idee zu diesem Gemälde.<br />
„Das kleine Glück“ 2000<br />
98 x 170 cm<br />
Holztafelgemälde<br />
244
„Frosch“ 2006<br />
Länge ca. 50 cm<br />
Terralitho auf Stahlarmierung<br />
in meiner ersten Wohnung in Innsbruck, 1988<br />
„Wenn sich ein Schlaf der Gedanken und Ideen wie Neuschnee über<br />
deinen Körper legt und du wie ein alt gewordener Eskimo in der Kälte<br />
bleibst und dein Körper nach der Ewigkeit lächelt, das Drängen des<br />
Geistes die Hoffnung erfriert, wachsen dir Borsten, und du bist jetzt<br />
und bleibst jetzt wie ein Tier.“ 1993<br />
Höhe 170 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
246
„Sommer“ 1996<br />
162 x 172 m<br />
Acryl auf Holztafel<br />
... aus den Bewegungen mit Farbe tauchte<br />
plötzlich dieses Tanzpaar auf. Ich betrachtete<br />
es als ein Geschenk und wollte es bei mir behalten<br />
– und so legte ich den Pinsel aus der<br />
Hand ...<br />
Das Gemälde ziert den Wohnraum des Atelierhauses.<br />
248
„Elias“ 1995<br />
100 x 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Zu diesem Bild inspirierte mich 1995 die Hauptfigur des Elias<br />
aus „Schlafes Bruder“, dem Roman von Robert Schneider.<br />
Wir lernten uns bei seiner Premiere und meiner Ausstellung<br />
im „Kleinen Theater“ in Salzburg kennen. Später, bei seinem<br />
Besuch in meinem Atelier „wettwerkten“ wir beide im Malen.<br />
„Julia“ 1994<br />
100 x 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
„Geliebter“ 1995<br />
100 x 95 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Töchterlein im Atelier<br />
Figurmotive begrenze ich absichtlich.<br />
Die Körper spanne ich als gewollten Ausschnitt ins Bildformat.<br />
250
„Wendebild“ 1999<br />
100 x 110 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
einige meiner Bilder<br />
Foto für eine Ausstellung<br />
1991<br />
„Die neue Zeit hat keine Zeit<br />
zum Erlösen eines Menschen<br />
aus seinem Schweigen“<br />
1994<br />
170 x 175 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
252
Gemälde zum Thema „Aufbruch“<br />
1992<br />
Höhe 130 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
254<br />
Ein Neubeginn setzt ein Ziel voraus,<br />
einen Willen. Mein Bild erzählt<br />
vom physischen Start, vom<br />
Überwinden – es beschreibt meine<br />
Empfindung vor dem Aufbruch zu<br />
einer neuen Arbeit.
„Sein“ 1997<br />
170 x 175 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
„Auf der gelben Bank“ 1991<br />
80 x 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
So sitzt man da und wartet, bis man abgeholt<br />
wird oder bis irgendetwas kommt. Jedes Bild<br />
hat eine Geschichte, einmal ist sie tiefgründig,<br />
ein anderes Mal trivial. Das Betrachten des<br />
Gemäldes ist immer frei und darf es sein.<br />
Der Titel meiner Werke ist ein Wort, welches<br />
die Geschichte kurz beschreibt. Dieser Bild titel<br />
ist als ein Bereitstellen meiner persönlichen<br />
Gedanken und als ein kleines Türöffnen in<br />
meine Erzählungen zu sehen. Es ist wie ein<br />
Abholen und ein Mitnehmen des Betrachters<br />
auf meine Reise und keineswegs zwingend,<br />
den Titel des Bildes wahrnehmen zu müssen.<br />
256<br />
„Selbst“ 1996<br />
Höhe ca. 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel
„Der Tanz“ 1992<br />
Höhe 50 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Dieser Mensch tanzt mit sich<br />
selbst, mit seiner Eigenschaft<br />
und mit seinem Schicksal.<br />
258<br />
„Das Helfen“ 1993<br />
40 x 30 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel
„Wahrheit“ 1990<br />
Höhe ca. 35 cm<br />
Öl auf Papier<br />
Die allegorische Gestalt der Wahrheit<br />
sitzt, in kühler Farbigkeit gehalten,<br />
vor einer aufgeregt wirkenden<br />
Figur. Sie will auf die Figur Einfluss<br />
nehmen und eine Änderung in ihrem<br />
Verhalten bewirken.<br />
„Bei dir“ 1992<br />
Höhe ca. 120 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
„Beziehung“ 1991<br />
130 x 130 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Eine Figur wirkt wie mit Problemen<br />
belastet. Es ist einerseits das starke<br />
Verlangen nach dem Anderen und<br />
andererseits das Wegstoßen, das<br />
auf Distanz gehen, was in diesem<br />
Gemälde beschrieben wird. Das<br />
Bild kann richtungslos aufgehängt<br />
werden. Es gibt kein oben und kein<br />
unten.<br />
„Begehren“ 1993<br />
Höhe ca. 35 cm<br />
Öl auf Papier<br />
260<br />
„Die Läuterung“ 1991<br />
Höhe ca. 40 cm<br />
Öl auf Papier<br />
Ein sinnbildlicher Stier zwingt eine<br />
menschliche Gestalt zu Boden.
„Hände“ 2000<br />
30 x 30 cm<br />
Öl auf Leinwand<br />
„Stier“ 2000<br />
30 x 30 cm<br />
Öl auf Leinwand<br />
„Ich glaube“ 1993<br />
100 x 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Wie Statements stellen die reduzierten Farbfelder ihre<br />
Position dar. Die eingezeichneten Linien einer Hand<br />
greifen ins Zentrum des gemalten Stammes und legen<br />
wie beschwörend das Bekenntnis ab.<br />
262
Das Atelierhaus in Thaur<br />
264<br />
Nach einer langen Suche nach einem Haus, in dem Arbeiten und<br />
Wohnen möglich ist, gab ich schließlich entmutigt auf. Keine der so<br />
zahlreichen Besichtigungen von alten Häusern konnte mir das Gefühl<br />
vermitteln, mich dort einmal wohl zu fühlen. Deshalb machten<br />
wir uns auf die Suche nach einem Grundstück. Das Bauen eines<br />
eigenen Ateliers, eine zuvor sehr weit entfernte Variante, konnte<br />
nun doch, insbesondere durch die Hilfestellung meines Vaters,<br />
reali siert werden. Sein fachmännischer Rat, sein Können und sein<br />
Zuspruch haben mich immer bestärkt.<br />
Für die Bebauung entstanden viele verschiedene von mir gefertigte<br />
Modelle. Mit jedem zusätzlichen Modell wurden weitere<br />
Aspekte und Bedürfnisse berücksichtigt. In meiner Planung<br />
strebte ich nahezu nach Vollkommenheit und habe mich mit all<br />
meinen Ent würfen dem Architekten Wolfgang Martin Miess anvertraut.<br />
So ist aus all meinen Vorstellungen und Wünschen,<br />
den logistischen Bedürfnissen und aus seiner architektonischen<br />
Formen sprache dieses Atelierhaus entstanden.<br />
Vor unserem Einzug ins Atelierhaus habe ich eine der Öffentlichkeit<br />
zugängliche Ausstellung veranstaltet und habe sämtliche Räume mit<br />
meinen Skulpturen, Gemälden und Pflanzen ausgestattet. Ein wunderschönes<br />
Gefühl war es für mich, das Atelierhaus ohne all den<br />
praktischen Tand, nur mit meinen Kunstwerken so sehen zu können.<br />
Im Eingangsbereich ist ein großes schwarzes Granitdreieck im<br />
Boden eingelassen. Seine Oberfläche spiegelt sich wie dunkles<br />
tiefes Wasser. Die drei Ecken verbinden den Eingang mit dem<br />
Atelier und dem Ausstellungsraum. Jeder Besucher wird über<br />
diesen sinnbildlich dargestellten See geführt.<br />
Im Garten findet sich ein großes Wasserbecken mit einer aus<br />
buntem Kunststein gefertigten Brunnensäule, still rinnt das Wasser<br />
über die glatte Skulptur. Im Laufe der Jahre hat sich der Garten<br />
auch wirkungsvoll geformt und fügt Haus und Natur zusammen.<br />
Wie Möbelstücke liegen unsere vielen Karthäuserkatzen überall im<br />
Haus herum. Sie alle tragen Namen von Künstlern, und wenn ich<br />
sie nachts nach Hause locke, hört es sich an, als würde ich nach<br />
den großen Meistern Picasso, Vincent van Gogh, Brancusi, Miró<br />
oder Matisse rufen.<br />
Ums Haus verändere ich gerne, Lichtinstallationen, große Skulpturen,<br />
Fahnen und textile Gebilde, exotische Pflanzen, Schau fensterpuppen<br />
und freistehende Badewannen im Außenbereich lenken<br />
die Aufmerksamkeit auf sich.<br />
Eine große Kranschiene ragt aus dem Atelier und ermöglicht den<br />
Transport von großen Gebilden aus der Werkstatt.<br />
1997 übernahm dann der Kran einen ganz besonderen Dienst.<br />
Unser Töchterlein Stella Patrizia durfte darin geschaukelt werden.<br />
Ich stillte mein Kind, es war immer um mich, sogar während meiner<br />
Arbeit trug ich es in einem Tuch an mir. Einerseits genoss ich es<br />
sehr, für mein Kind unentbehrlich zu sein, andererseits musste ich<br />
auch sehr viel Energie aufwenden, um meine Projekte nun termingerecht<br />
fertig stellen zu können. Es war für mich eine große Aufgabe,<br />
beiden Anforderungen gerecht zu werden. Erst nach drei<br />
Jahren wagte ich mich erneut an eine Mutterschaft, an ein Geschwisterchen<br />
für Stella. Laetizia Philippa wurde geboren.<br />
Die Kinder wachsen in der Werkstatt heran, jedes hat seinen<br />
eigenen Bereich, und mit großer Freude wird dort gebastelt, geklebt,<br />
gemalt, organisiert und gebaut. Dort lernen sie auch, sich<br />
mit sich selbst auseinanderzusetzen und sich selbst zu entdecken.<br />
So ist aus unserem Lebensraum Atelier ein lebendiges Nest geworden.
266
„Die Kürbisernte“ 1992<br />
„Weinberg“ 1992<br />
„Die Alte und ihr Sohn“ 1992<br />
„Die Malerin“ 1992<br />
Diese kleinen Bilder mit Ölfarben auf<br />
Karton gemalen, Höhe ca. 40 cm, entstanden<br />
auf einer Reise zu einem Malerfreund<br />
in die Südsteiermark.<br />
Die Fahrt durch die Landschaft inspirierte<br />
mich zu diesen freien und ganz<br />
persön lichen Interpretationen. Es sind<br />
die Ein drücke von Einsamkeit und Verlassenheit,<br />
die ich in diesen Bildern festgehalten<br />
habe.
268
„Der Dank“ 1990<br />
Höhe ca. 40 cm<br />
Öl auf Papier<br />
Impressionen<br />
Höhe ca. 40 cm<br />
kleine Bilder mit Ölfarben auf Karton<br />
oder Papier in Kenia gemalt
270
Auf meinen Reisen habe ich immer gerne<br />
den Farbkasten ausgepackt. Mehrmals<br />
war ich in Tunesien, 1992 in Marokko,<br />
1990 und 1994 in Kenia. Meine<br />
Ein drücke habe ich dann symbolisch in<br />
Farbe verwandelt.<br />
Die Energie und die Konzentration der<br />
Antilopen gerade dann, wenn diese Gefahr<br />
witterten, sind durch ein starkes Rot<br />
im Bild emotionalisiert.<br />
2006 ließ mich der Anblick von getöteten<br />
Tieren auf einer Jagdlodge in Namibia in<br />
Gedanken über Sinnhaftigkeit und Existenz<br />
des Lebens als auch über dessen<br />
Evolution eintauchen. So werkte ich dann<br />
in meiner Sprache: Mit namibischer Erde<br />
fertigte ich Farbe, und mit dem ab geronnenen<br />
Blut der Jagdbeute bemalte ich<br />
die Wände der Lodge – als Totem sollten<br />
die Tiere anwesend bleiben. Themen,<br />
wie ein von einem Leoparden erlegtes<br />
Zebra, eine Kuduherde und Flamingos<br />
bilden ein Friesgemälde.
„Das Kind“ 1988<br />
Höhe ca. 30 cm<br />
Acryl und Öl auf Papier<br />
„Der Rabbi und das Baby“ 1989<br />
Illustration aus dem <strong>Buch</strong> „Ein Platz im Paradies.<br />
Chassidische Geschichten“, Tyrolia Verlag<br />
Höhe ca. 40 cm<br />
Acryl und Öl auf Papier<br />
„Die Gabe“ 1990<br />
in Kenia gemalt<br />
50 x 35 cm<br />
Öl auf Papier<br />
Die weiße Frau nimmt eine unnahbare Haltung ein. Die<br />
Schale, die sie in der Hand hält, und das Rind an ihrer<br />
Seite sind Sinnbilder von Besitz und Verfügbarkeit. Der<br />
Afrikaner lehnt sich an sie, in der Erwartung, dass er<br />
eine Gabe erhält.<br />
272
„Die Familie“ 2002<br />
Höhe ca. 170 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
„Das Nest“ 1997<br />
75 x 73 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
274<br />
Wie in einem Korb, von Händen aufgefangen und<br />
beschützt, weilt das Kind durch das Miteinander<br />
vieler Menschen.
„Das Werden“ 1997<br />
Höhe ca. 35 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Das Gemälde zeigt die Entwicklung des<br />
Kindes auf: An der Brust der Mutter hat<br />
es noch eine starke Bindung, bald aber<br />
macht es sich frei – durch seinen eigenen<br />
Willen.<br />
„Familie“ 1997<br />
Höhe 50 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
„Die Erdenmutter“ 1998<br />
Höhe 70 cm<br />
Öl auf Holztafel<br />
276<br />
Diese Komposition lässt die Abfolge der<br />
Zeit erkennen. Der Betrachter entdeckt ein<br />
Kind im Schoß der Mutter; später hält sie<br />
es hoch, und mit ausgebreiteter Hand entlässt<br />
sie es in die Zukunft. Unten am Bildrand<br />
laufen Gestalten und bilden Wurzeln<br />
zum Zeitgeschehen.
Wandbilder für den Ambulanzbereich<br />
des Bezirkskrankenhauses St. Johann in Tirol, 1998<br />
farbige Wandgestaltung und Wandgemälde auf raumhohen,<br />
vorgebauten Wandelementen zu vier Bereichen und Themen<br />
Acryl und Öl<br />
Orthopädie<br />
Eine geradlinige Figur spannt sich als Idealbild für Gesundheit in die<br />
Achsen eines Kreises. Die rote Gestalt links daneben weicht ab und wird<br />
somit Sinnbild für die Erkrankung.<br />
Der Kreis, der sich durch alle vier Wandbilder in diesem Ambulanz areal<br />
zieht, beleuchtet die jeweiligen medizinischen Bereiche. Aus der Szenerie<br />
der statisch-analytisch blauen Gestalt wandeln die menschlichen Figuren<br />
in ein neues Feld hinaus. In meiner bildhaften Erzählung wird die neue<br />
Mobilität des Körpers durch eine Behandlung be schrieben.<br />
Frauenheilkunde<br />
Zwei Aspekte des „Frauseins“ sind gedanklicher Inhalt des Gemäldes.<br />
Einerseits ist die Frau auf dem Stier Sinnbild für den Umgang mit Sexualität<br />
und Emotionalität, andererseits ist sie Mutter und trägt in einem sinnbildlichen<br />
eigenen Haus ein Individuum, ihr Kind, in sich. Die Be we gung<br />
des Kindes mit seinem ausgestreckten Bein kündigt die eigenständige<br />
Entwicklung an. Kindergestalten beleben das obere Feld des Kreises.<br />
Da das Frausein für mich kein isoliertes Thema ist, ist auch der männliche<br />
Part im Bild präsent.<br />
Endoskopie<br />
Der Patient liegt entlang der Kreislinie, Helfende führen zielgerichtete<br />
Linien wie Instrumente und binden den Körper in den Kreis. Vergleiche<br />
um Bemessung wird durch die konstruktive Zeichnung im Gemälde beschrieben.<br />
278<br />
Chirurgie<br />
Im Zentrum liegen schlafende Menschen – stellvertretend für die Patienten.<br />
Der Kreis des Geschehens wird von Händen geführt. Es sind<br />
die Hände des Arztes, des Chirurgen. Die linsenartigen Zeichnungen an<br />
den Körpern fokussieren die zu behandelnde Erkrankung. Die Leitern<br />
werden zum erklärenden bildhaften Werkzeug für ein Hineinsteigen<br />
und Einschlafen.
Ausschnitt aus der Hinterglasmalerei<br />
der Fassade Tagesklinik St. Anton am Arlberg<br />
Höhe 250 cm<br />
„Das Heilen“ 1999<br />
110 x 130 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Ein Körper befindet sich im Zentrum des Gemäldes; in Blau gehalten<br />
steht er für Gesundheit und Geradlinigkeit. Er ist aufrecht und in seiner<br />
Achse. Durch eine Erkrankung gerät der Mensch außerhalb dieser<br />
Achse. Die Farbe wechselt, das kühle Blau wird zum entzündlich wirkenden<br />
Orange. Der Prozess der Heilung wird nun durch einen Kreis<br />
beschrieben, der fokussierend über dem Bild liegt und die Beweglichkeit<br />
zum Ideal offen lässt.<br />
„Heilen“ 2002<br />
Höhe ca. 120 cm<br />
Kreide und Acryl auf Holztafel<br />
„Heilen“ 2002<br />
Höhe ca. 170 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
280<br />
„Heilen“ 2002<br />
Höhe ca. 100 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel
282<br />
„Bergstimmung“ 2002<br />
Höhe ca. 100 cm<br />
Stimmungssequenzen reihen sich.
„Eine Geschichte von einer Liebe“ 2002<br />
92 x 180 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Eine Unsichtbare umarmt dich,<br />
im Abendkleid eilt sie schwebend zu dir.
„Zeitscheitel“ 2000<br />
130 x 130 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
„Ernten“ 2002<br />
160 x 240 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Im Bild sieht man eine Frau. Sie bückt<br />
sich, um etwas aufzusammeln. Über<br />
ihr ragen Äste empor, und ein Vogel<br />
schwingt sich in die Lüfte. Im rechten<br />
Teil des Gemäldes sind satte Farben zu<br />
einem Feld gebaut, sie schlichten sich<br />
und das Wachstum drängt sich hinein.<br />
Flächen wie Schalen gleich Fischen<br />
schieben sich aus dieser Formation<br />
heraus. Eine ansehnliche Ernte findet<br />
sich in allen Elementen.<br />
284
286
„Initiative“ 2001<br />
Höhe ca. 160 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Vor dem Start ins Unbekannte scheint man<br />
wie in der Dunkelheit die Orientierung zu verlieren.<br />
Das symbolische Blau der Farbe umspült<br />
die Figuren, die Richtung ist wie unter Wasser<br />
nicht auszu machen. Die Körper wirken teils<br />
trans parent, im Kopfbereich aber entzündet<br />
sich die Farbe Orange – Idee und Kraft sollen<br />
gebündelt, die Grenzen überwunden werden.<br />
„Licht als Werkzeug“ 1996<br />
Augenklinik Innsbruck<br />
130 x 130 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Göttinger, ehemaliger<br />
Vorstand der Augenklinik Innsbruck, stellte mir<br />
die Aufgabe, ein Bild mit dem Thema „Augenbehandlung<br />
durch Einsatz von Laser“ zu malen.<br />
Uns beide inspirierte der Mythos von Prometheus,<br />
dem Lichtbringer.<br />
In meinem Bild sieht man Figuren, die exakt gerichtete<br />
Lichtstrahlen halten. Die Helligkeit verdeutlicht<br />
die Wirkung. Das Geflecht der Linien<br />
trennt Handlungsräume. Ein nicht behandelter<br />
Mensch, wie in der Mitte des Gemäldes, verliert<br />
sein Augenlicht und sinkt ins Dunkel der<br />
Erblindung.
„Netzwerk“<br />
102 x 102 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Hände reichen in der Mitte zusammen, linear<br />
angedeutete Grenzen werden überbrückt und<br />
damit Aufgaben bewältigt. Im Handeln wird alles<br />
miteinander zu einem Geflecht durchwoben.<br />
„Ich hebe dich von der Bühne“ 2005<br />
Höhe ca. 130 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
288
290<br />
„Tanz“ 2004<br />
90 x 180 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel
„Netzwerk“ 2002<br />
Breite ca. 180 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Hände reichen einander und bilden ein tragfähiges Geflecht,<br />
in dem man sich aufgefangen fühlt.
„Gottvertrauen“ 2003<br />
Werktagskapelle im Haus St. Josef am Inn, Innsbruck<br />
195 x 240 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Hände reichen sanft über das Kreuz. Diese halten nicht fest, sondern bergen und beschützen<br />
und formen sich zu einer Wiege, sind zugleich bereit aufzunehmen oder loszulassen. Der<br />
Tabernakel als schwebende Säule im Inneren mit dem Allerheiligsten macht diesen Raum zu<br />
einem heiligen Raum. Die Präsenz des Ziboriums ist durch das milchige Glas des von innen<br />
beleuchteten Tabernakels durch die Schattenbildung zu ahnen. Im oberen Bereich leuchtet<br />
die gelblich warme und lebendige Flamme des ewigen Lichts.<br />
„Getragen sein“ 2007<br />
Altenwohnheim Innere Stadt Innsbruck<br />
dreiteiliges Holztafelgemälde<br />
170 x 520 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Urnengrabstätte, 2008<br />
Wandgrabplatte mit Laterne und Glassegmenten<br />
50 x 60 cm<br />
Glas und Bronze vergoldet<br />
Ein letzter irdischer Verweilplatz mit einem Licht, welches nie erlischt im Funkeln des Glases,<br />
ewige Farben, ein Blühen, welches nie verwelkt, zuerst Geborenwerden und Gehaltensein.<br />
Ein Ring umfasst dich, schützt dich, hält dich, und bekennt sich zu dir. Es entwickelt sich frei<br />
dein Wesen, formt sich zur Hand, hebt und trägt, ohne festzu halten, öffnet sich und gibt sich<br />
hin. Die Hand, das Werk, ein Tal, ein Spalt, die Schale wird zur Scheibe, die Arbeit zur Botschaft.<br />
Die Frucht des Lebens wächst und ergibt sich in die Ebene einer Landschaft. Eine<br />
Heimat birgt dich in sich wie eine Sonne für dich.<br />
292
„Umarmung“ 2005<br />
Wellnessbereich Hotel Olympia, Obergurgl<br />
Höhe ca. 130 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Ateliersimpressionen<br />
„Goldenes Füllhorn“ 2005<br />
8 m lang als Rauminstallation<br />
kegelförmige Stoffbespannung auf Stahlrahmen genäht<br />
294
„Geschichte“ 2004<br />
150 x 120 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Zwei Zeitebenen stehen wie geschichtet voreinander.<br />
dreiteiliges Holztafelbild im Entstehen für<br />
das Hotel „Fürstenhaus“ am Achensee<br />
Breite ca. 750 cm<br />
Malerei mit Acrylfarbe auf drei Holztafeln versiegelt<br />
296
„Sonnenlauf durchs Leben“ 1993<br />
Foyer des Pflegeheimes St. Johann in Tirol<br />
Höhe ca. 200 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Zwei starke Menschengestalten laufen aus dem Bild auf dich zu. Es sind nicht die<br />
hübschen und modisch propagierten Körper, sondern die Leiber von Menschen,<br />
welche lebten, arbeiteten, erkrankten und gesundeten sowie Kinder geboren haben.<br />
Es sind Menschen, welche in der Gegenwart handeln, durch die Jung und Alt Platz,<br />
Schutz und Begegnung finden.<br />
In einem abstrakten, künstlichen Lebensraum voller Licht und Energie (gelb), einer<br />
gerasterten und geplanten Ebene, finden auch die Altgewordenen ihren Platz.<br />
Sie werden durch die beiden ehrlichen Figuren am oberen Bildrand mit ihrem ungeschminkten<br />
Ausdruck sowie ihren verarbeiteten und müde gewordenen Händen<br />
dargestellt.<br />
Im Lebenslauf, auf dem kleineren abgesetzten Bildsegment, tritt als das neue Leben<br />
ein Kind hervor. Unten schließt eine Herde von Tieren den Lebenskreis als Symbol<br />
für Existenz, Ernährung und Symbiose mit der Natur.<br />
„Mädchen“ 2004<br />
Höhe 90 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
„Landschaft“ 2004<br />
Wellnessresort Hotel Schwarz, Mieminger Plateau<br />
170 x 175 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
298
„Daheim“ 2003<br />
100 x 100 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Töchterlein mit ihrem Karthäuser-Baby<br />
300
302<br />
„Windflügel“ 2002<br />
Höhe ca. 100 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel
mehrteilige Bilder, ab 1991<br />
Höhe ca. 170 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafeln<br />
304<br />
Die einzelnen Bildtafeln sind variabel beweglich.<br />
Durch diese Möglichkeit der Veränderung kann<br />
man neu gestalten und erleben.
„Der Pantokrator“<br />
„Lichtbegegnung“ 1993<br />
Höhe ca. 260 cm<br />
dreiteiliges Holztafelbild<br />
raumhohe, zweiseitig bemalte<br />
Trennwand für den Speisesaal<br />
im Behandlungszentrum<br />
Vogtareuth, Bayern
„Staffellauf“ 2000<br />
Breite ca. 6 m<br />
dreiteiliges Holztafelbild, gefertigt für die Raiffeisenbank Kleinwalsertal<br />
„Erntedank“ 2000<br />
Holztafelbild<br />
Höhe ca. 130 cm<br />
Teamgeist, Geschwindigkeit, Vertrauen, ungehinderter Austausch und<br />
gemeinsames Training führen zum Gewinn.<br />
306
Atelierhaus-Impressionen<br />
„Zeitfenster“ 2004<br />
142 x 204 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Getrieben jeden Tag – fremdbestimmt ist das Tempo.<br />
Der Fluss reißt uns mit.<br />
Ein rotes Feld, der formulierte Wille nach dem Platz des<br />
eigenen Seins schiebt sich in diese Strömung, hält entgegen<br />
und schafft Raum, sich selbst zu finden.<br />
Mein Farbmalwagen mit allem Zubehör befindet sich<br />
in meiner Werkstatt wie vieles auch auf Rädern. Auf<br />
diese Weise lässt sich mein Atelier immer schnell umwandeln.<br />
308<br />
Meine „Farborgel“ mit den Registern, die Farbkisten<br />
mit den geordneten Farbbechern bestimmen bereits<br />
vom Mischen an die Farbmelodie in den Bildern.
310
Später arbeitete ich gänzlich unbefangen. Das Werk<br />
entstand ohne ein geplantes Einwirken. Es kam einfach<br />
zustande – oder auch nicht.<br />
... so führe ich das Vergrößerungsglas weiter und<br />
suche nach Stellen, die eines Blickes würdig sind.<br />
Ateliersimpression, 2010<br />
Sehr viele Werke entstehen auf Anfrage von Interessenten.<br />
Ich versuche auch bei Anfragen in meiner<br />
Auffassung frei zu bleiben. Deshalb will ich meine Aufträge<br />
auch nicht Auftragsarbeit, sondern Ver trauensarbeit<br />
nennen. Meine Auseinandersetzung mit dem<br />
individuellen Lebensraum des einzelnen Menschen,<br />
der Dialog und meine entstehenden Ausführungen<br />
dazu, sind für mich eine wichtige Herausforderung.<br />
Über all die Zeit meines künstlerischen Daseins stelle<br />
ich mir selbst immer mehr Fragen, meine Verantwortung,<br />
ein Werk für den Interessenten zu schaffen und<br />
die Anforderungen an mich selbst wurden immer<br />
größer.<br />
Im Gegensatz dazu werkte ich als Schülerin aus Neugier,<br />
völlig unbedarft. Ich habe gezeichnet, mit Strich<br />
und Raum experimentiert, zuweilen so mancher<br />
Linien führung historischer Zeichnung nach ge spürt,<br />
versucht, den großen spätgotischen Bildhauer und<br />
Bildschnitzer Tilmann Riemenschneider nachzuempfinden<br />
und in Nachahmung seiner Skulpturen<br />
die Lust am Schnitzen zu spüren. Alles, was mich<br />
begeistert hat, wollte ich auch begreifen und insbesondere<br />
„angreifen“.<br />
Später arbeitete ich gänzlich unbefangen. Das Werk<br />
entstand ohne ein geplantes Einwirken. Es kam einfach<br />
zustande – oder auch nicht.<br />
Wenn man am Anfang mit dem Malen experimentiert,<br />
wenn man all die Zufälle entdeckt und dem gerade<br />
Gefundenen huldigt, ist alles Entstandene neu und<br />
interessant. Aber vielleicht schon nach fünf oder<br />
auch erst nach 500 Bildern stellt sich wohl allen<br />
die Frage nach dem Sinn des Handelns.<br />
Die Suche, etwas Unerwartetes zu entdecken, in die<br />
Weite zu fühlen, machte für mich Sinn, all die vielen<br />
Werke anzugehen. Mein Wissen, was mir möglich<br />
ist, mein Unwissen vor den Grenzen, der hohe Anspruch<br />
an mich sowie das mir ent gegen gebrachte<br />
Vertrauen bereiten mir oft Kopf zer brechen. Die<br />
Freiheit, sich selbst zurückzunehmen, wird zu einer<br />
ständigen Herausforderung. Ich will vielseitig sein<br />
und das neue Gebiet mit dem noch ursprünglichen<br />
Zittern ergründen. Ich will weiterhin bedacht erforschen<br />
und mit Ehrgeiz suchen, weil ich „hineinschauen“<br />
möchte, weil ich es entdecken und wissen<br />
will.<br />
In „Die fröhliche Wissenschaft“ äußert sich Nietzsche<br />
zu Werk und Künstler wie folgt: „Dieser Künstler ist<br />
ehrgeizig und nichts weiter: Zuletzt ist sein Werk<br />
nur ein Vergrößerungsglas, welches er jedermann<br />
anbietet, der nach ihm hinblickt.“<br />
... so führe ich das Vergrößerungsglas weiter und<br />
suche nach Stellen, die eines Blickes würdig sind.
Diese beide Gemälde sind vom<br />
Thema Vermählung inspiriert:<br />
„Bündnis“ 2010<br />
132 x 122 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
312<br />
Hände fügen, flechten und<br />
binden sich, formen sich wie zu<br />
Werk zeugen. Kreise und Zentren<br />
verschmelzen ineinander und<br />
wandeln sich. Das Bildwerk<br />
ist richtungsfrei konzipiert und<br />
kann so von jeder Seite rundum<br />
betrachtet sein.
„Quelle“ 2010<br />
132 x 122 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Zwei Menschen wollen zueinander. Wie<br />
bei einem Baum aus Wurzelstock und<br />
Baumkrone verschmelzen die Körper zu<br />
einem kräftigen Stamm. Diese Fusion<br />
zeige ich in diesem Werk als energievoll<br />
und mächtig bewegend. Ein Kraftfeld<br />
wächst und konzentriert sich mit Bedeutung.
„Chancement“ 2003<br />
150 x 150 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Ein starker Wille, eine Strömung und ein Scheitel dominieren in<br />
der abstrakten Auffassung dieses Bildes. Der Zufluss des starken<br />
Blau verwandelt sich durch Impulse, Linien, rote Einbringungen,<br />
die inspirieren und entzünden sollen. Das Management im Bild<br />
wird zum „Chancement“ oder auch zum „Changement“, zur<br />
Chance und zum Wechsel zugleich.<br />
„Aus den Häusern“ 2003<br />
Höhe 140 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Das Kunstwerk ist ein Reisebericht einer zielgesetzten Fahrt<br />
durch die Einsamkeit. Eine Bildtafel oder Leinwand ist wie ein<br />
Grundstück. Der Maler bestimmt, ob es rational beplant wird,<br />
ob es zuwächst oder bebaut wird zur Freude, zum wirtschaftlichen<br />
Nutzen oder zum Chaos. Es ist kein Zufall. Der Umgang<br />
mit sich und seinen Gedanken zum Leben definiert den Grund<br />
und wird das Bild ergeben.<br />
„Transform“ 2000<br />
102 x 100 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
314<br />
Sich verändern, sich herausdrehen und eine neue Richtung<br />
einschlagen ist der Gedanke zu diesem Gemälde.
„Ausgleiche schaffen“ 2000<br />
170 x 200 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
316<br />
Dieses Gemälde erarbeitete ich für eine Steuerberatungskanzlei. In der Mitte teilt eine Gestalt als Sinnbild für das<br />
Gesetz mit Waagschalen das Bild. Ein dynamisches Wirken, die Räder der Wirtschaft, werden zu Tischen der Zusammenarbeit.<br />
Eine gebende Geste teilt und wirkt auf einen weiteren Tisch hin, an welchem eine Gestalt mit nach<br />
oben hin offenen Händen sitzt. Der Tisch der Wirtschaft bedient den Tisch der Kinder und der alten Menschen.<br />
Das Gesetz als richtungsweisende Gestalt steuert in der Mitte diese Ausgleiche. Jeder kommt an diesen bestellten<br />
Tischen vorbei, nimmt und gibt.
„Brückenschlag“ 1999<br />
Höhe 220 cm<br />
lasierende Farbe und Ölkreide auf Papier<br />
Aus einem großen gezeichneten und bemalten Papierbild<br />
wurden 336 Teile als Cover für einzelne Kunstsparbücher<br />
gebildet. Auf jedem dieser Fragmente befindet sich ein Motiv.
318<br />
„Dialog“ 2009<br />
Wendebild zur richtungsfreien Ansicht<br />
170 x 90 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
„ich bin – aus mir heraus“ 2009<br />
170 x 100 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel
„Natur“ 2010<br />
Höhe ca. 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel
„Stutenmutter“ 2008<br />
100 x 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
diverse Pferdebilder<br />
Öl und Acrylbilder auf Holztafel oder Papier<br />
320<br />
Die Dynamik und Ästhetik sowie der Charakter dieser<br />
wunderbaren Tiere begeistern mich und werden in all<br />
den Jahren immer wieder von mir gewählt, um Bilder<br />
zu malen, gleichsam als Lobgesang an diese Wesen.
322<br />
„Frau Hitt“, 2003<br />
Höhe ca. 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel
„Frühlingserwachen“ 2003<br />
Höhe 100 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
Hinter den Säulen des Winterpalastes schläft eine Frau. Der Geliebte<br />
bringt die ersten Frühlingsboten. Es beginnt zu tauen. Unerwartetes<br />
Zitronengelb – Wärmendes durchbricht die kühl gehaltene Farbigkeit<br />
des Bildes.<br />
„Sommerfrau“ 2003<br />
82 x 84 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Eine Sage der „Ergobanda“ Barbara Weber inspirierte mich zu diesem<br />
Bild. Zu jeder Jahreszeit, in den eisigen Bergen, in der herbstlichen<br />
Hügel landschaft, im frühlingshaften Grün, am sommerlichen See,<br />
kommt die Sehnsucht nach einer Frau wie in einem Traum in das Land.<br />
324
„Heimat“ 2005<br />
ca. 100 x 100 cm<br />
Öl und Acryl auf Holztafel<br />
Heimat findet man in der Zweisamkeit, in der Berührung und<br />
Sehn sucht nach dem Land, in der Mutterschaft und in sich selbst.<br />
326<br />
„Wandkleider“
„Bambus“ 2002<br />
Lochbild<br />
120 x 145 cm<br />
Acryl auf Holztafel<br />
„Erinnerung an einen Sommer“ 2002<br />
Lochbild<br />
145 x 155 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
328
„Verlauf der Jahreszeiten“ 1994<br />
Breite ca. 270 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
330<br />
„Regentag“ 1994<br />
Breite ca. 200 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
„Spätsommer“ 1995<br />
130 x 130 cm<br />
Acryl und Öl auf Holztafel<br />
Mein erstes Blumenbild habe ich auf Wunsch meiner Mutter gemalt.<br />
Es ist dann nicht bei diesem einen geblieben. Meine Blumensträuße<br />
aus Farbe sind ausschließlich der Freude gewidmet.
332<br />
In der Plakatgestaltung versuche ich, ein<br />
gemaltes Schriftbild typo grafisch passend<br />
zu erarbeiten, um einen harmonischen<br />
Ge samt eindruck und eine unverwechselbare<br />
Identität herzustellen. Die Plakatvorlagen<br />
sind Originalgemälde in Acryl und<br />
Öl. Sie entstehen in einem meist größeren<br />
Format als im Plakat selbst dargestellt,<br />
zumal ich dem Malen in großen Formaten<br />
stets den Vorzug gebe.
334
336
338
Patricia Karg<br />
akademische Bildhauerin und Malerin<br />
e-mail: karg.patricia@chello.at<br />
homepage: www.karg-patricia.com<br />
„Durch meine Arbeit möchte ich den Geist der Menschen<br />
erbauen und weiten. Meine Werke sollen Nahrung für die<br />
Seele sein.“<br />
340<br />
1961 am 7. Dezember in Innsbruck geboren<br />
Vater Ing. Ludwig Karg, Baumeister<br />
Mutter Gertraud Karg, geb. Baumann<br />
1976–1980 Besuch der Fachschule für Holz- und<br />
Steinbildhauerei in Innsbruck, Gesellenprüfung<br />
1980–1987 Studium der Bildhauerei an der Akademie<br />
der Bildenden Künste in München,<br />
Meisterschülerin von Prof. Hans Ladner, Diplom<br />
seit 1985 Lebensgemeinschaft mit Univ.- Prof. Dr. Anton H. Schwabegger,<br />
Plastischer Chirurg<br />
seit 1987 freischaffend selbständig tätig<br />
1995 Bezug des Atelierhauses in Thaur<br />
1997 Geburt von Stella Patricia<br />
2000 Geburt von Laetizia Philippa
Mitgliedschaften<br />
Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Oberbayerns<br />
Gruppe Factum, Haus der Kunst München<br />
Berufsverband Bildender Künstler (BKÖ) Österreichs<br />
Tiroler Künstlerschaft<br />
Lionsclub „Victoria“ Innsbruck<br />
Alpha Club Innsbruck<br />
Syrlin Kunstverein e.V. Stuttgart International<br />
Ehrungen, Auszeichnungen & Preise<br />
1981 Preis der Stadt Innsbruck<br />
1981 Preis der Internationalen Sommerakademie, Innsbruck<br />
1983 Preis der Internationalen Sommerakademie, Innsbruck<br />
1984 Preis des 88. Katholikentages, München<br />
1985 1. Preis, Neugestaltung der Kirche St. Philipp Neri, München<br />
1987 1. Preis für Malerei Stadt Innsbruck, Ankauf Land Tirol<br />
2. Preis, Friedhofskapellengestaltung, Friedhof Pradl<br />
1988 Förderungspreis für Malerei der Stadt Innsbruck<br />
1988 Auszeichnung für Kleinplastik durch die International Art<br />
Competition, New York<br />
1992 1. Preis, Datacom Kunstpreis Tirol<br />
1992 1. Preis für das Hahnenkammplakat Kitzbühel<br />
1993 3. Preis, Gestaltung der Barbarabrücke, Schwaz<br />
1993 Ankauf zum 23. Österreichischen Grafikwettbewerb<br />
1995 Belobigung Wettbewerb „Neues Wohnen in Tirol“,<br />
WE Wohnungseigentum<br />
1997 2. Preis, Plakatwettbewerb Alpenzoo Innsbruck<br />
2002 Anerkennungspreis für Malerei, Milser Kulturtage<br />
2004 1. Preis, Schienenbolidenwettbewerb, Gestalten mit Kindern<br />
2005 Palm Award, Art Domain Gallery, Leipzig<br />
2007 2. Platz, Wettbewerb Kunst für Wohn- und Geschäftshaus der<br />
Neuen Heimat Tirol, Projekt Schwaz<br />
2008 Internationaler Syrlin Kunstpreis,<br />
7. Rang für Skulptur „Liebesnest“, Stuttgart<br />
2009 Internationaler Syrlin Kunstpreis,<br />
1. Platz für Skulptur „Muse“, Stuttgart
Nationale und internationale Ausstellungen<br />
342<br />
Einzelausstellung<br />
Grupppenausstellung<br />
1982 Johannesgalerie im Heimatdorf Arzl<br />
1984 Galerie im Fürstenhaus, Hall in Tirol<br />
1985 Textilhof, Innsbruck<br />
1986 BMW-Galerie, München<br />
Stadtturmgalerie, Innsbruck<br />
Innsbrucker Kunstverein<br />
Internationales Pressezentrum, Wien<br />
Haus der Kunst, Kunst ’86, München<br />
Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst, München<br />
Martin-Philipp-Galerie, München<br />
Bonifaziuzshaus Fulda<br />
1987 Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck<br />
Alter Lahntalerhof, Matrei am Brenner<br />
Bank für Tirol und Vorarlberg, Innsbruck<br />
1988 Merkur Versicherung, Innsbruck<br />
Katholisches Bildungshaus, Lienz<br />
Bawag, Innsbruck<br />
Inngalerie, Kufstein<br />
1989 Reith im Alpbachtal, Tirol<br />
Haus der Kunst, Kunst ’89, München<br />
1990 Theodor Hörmann Galerie, Imst<br />
Kleine Galerie, Galerie Augustin, Innsbruck<br />
Galerie Zöhrer, Schwaz<br />
Galerie Dida, Graz<br />
Raiffeisenbank, Wattens<br />
Karg-Haus, Mayrhofen<br />
Salzburger Sparkasse, Hallein<br />
Bank für Tirol und Vorarlberg, Wien<br />
Trinity Arts Center, Royal Tunbridge Wells, England<br />
Chateau Jarez, Saint-Chamond, Frankreich<br />
Chateau de la Bertrandiere, L’Étrat, Frankreich<br />
Galerie im Fischerhuus am Zürichsee, Schweiz<br />
1991 Galerie in der Stille, Natters<br />
Galerie Villa Mutter, Feldkirch<br />
Licht-Design-Ambiente Hausberger, Innsbruck<br />
Raiffeisenbank Wattens<br />
1992 Bau Art, Ingenieurkammer für Wien, NÖ und Burgenland, Wien<br />
Bank für Tirol und Vorarlberg, Kitzbühel<br />
Kunstraum Kirche, Osterfestival Katholischer Akademikerverband,<br />
Innsbruck<br />
Gerätewerk Matrei, Völs<br />
Galerie Hosp, Nassereith<br />
Trinity Arts Center, Royal Tunbridge Wells, England<br />
Galerie Kass, Villa Falk, Innsbruck<br />
Firma Troppmair, St. Johann in Tirol<br />
Studia, Innsbruck
1993 Kunstzaun Innsbruck<br />
Galerie Branz, Bregenz<br />
Ikarus Consulting, Wien<br />
Interunfall Schwaz<br />
Azoth Art Connexion, Galerie Weinblatt, Wien<br />
Bank für Tirol und Vorarlberg, Kitzbühel<br />
Ärztekammer für Tirol<br />
Haus St. Michael, Pfons<br />
1994 Stiegl Braukunstfest, Salzburg<br />
Haus der Senioren, Innsbruck<br />
Mal-Happening, Porsche Innsbruck<br />
Städtische Galerie, Lienz<br />
Galerie Branz, Bregenz<br />
Diagonale Salzburg<br />
Kurhaus, Garmisch-Partenkirchen, Bayern<br />
Marktgemeinde Kundl<br />
1995 Galerie Renu, Silz<br />
Atelierhaus, Thaur<br />
Kleines Theater, Salzburg<br />
Galerie Jacques Coeur, L’Arbresle, Frankreich<br />
Raiffeisenbank Vomp<br />
Galerie Gschösser, Schloss Lipperheide, Münster<br />
Kunst im Weinkeller, Schwaz<br />
H & H Immobilien, Innsbruck<br />
Sanatorium der Kreuzschwestern, Rum<br />
1996 Interunfall, Schwaz<br />
Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck<br />
Krankenhaus Kitzbühel<br />
1997 Galerie Bertrand Kass, Innsbruck<br />
1998 Galeria Giacobbe Spazio, Mailand<br />
aki – Katholisches Akademikerhaus, Zürich<br />
Cercle Munster, Luxemburg<br />
1999 <strong>ART</strong> Innsbruck<br />
2000 <strong>ART</strong> Innsbruck<br />
Schloss Melans, Absam<br />
2001 Cercle Munster, Luxemburg<br />
<strong>ART</strong> Innsbruck<br />
CapitalLeben Liechtenstein<br />
Art Vienna<br />
Igler Kulturtage Innsbruck<br />
Interni, Innsbruck<br />
2002 <strong>ART</strong> Innsbruck<br />
Galerie Krupan, München<br />
Am Gaisberg, Salzburg<br />
Galerie Ainberger, Hopfgarten und Kufstein<br />
Cercle Munster, Luxemburg<br />
Milser Kulturtage, Mils<br />
Bergbilder – Gruppenausstellung, Fulpmes<br />
2003 <strong>ART</strong> Innsbruck<br />
M<strong>ART</strong> Roveretto<br />
Salzlager Hall in Tirol<br />
Galerie Renu, Glasarbeiten, Silz<br />
Österreichische Künstler in China, Peking<br />
2004 <strong>ART</strong> Innsbruck<br />
Floral – Gemeinschaftsausstellung Tiroler Künstlerschaft<br />
Galerie Kass, Schmuck, Innsbruck<br />
„das kleine kunstfenster“, Hochfilzen<br />
Galeria Corte Filippini, Verona<br />
2005 <strong>ART</strong> Innsbruck<br />
<strong>ART</strong> Bodensee, Dornbirn<br />
„das kleine kunstfenster“, Hochfilzen<br />
Art Domain, Leipzig<br />
Tiroler Hof, Niederndorf<br />
Eplit, München<br />
2006 Galerie Hosp, Wein am Berg, Sölden<br />
<strong>ART</strong> Innsbruck<br />
Biwak, SOS-Kinderdorf in Hall in Tirol<br />
Wirtschaftskammer Reutte<br />
Galerie Augustin, Wien<br />
Raiffeisenbank Wattens<br />
2007 Messe Frankfurt<br />
<strong>ART</strong> Innsbruck<br />
2008 <strong>ART</strong> Innsbruck, Personale, Galerie Hosp<br />
Kunstmesse Stuttgart, Sindelfingen<br />
Tiroler Gartentage, Congress Igls<br />
Stift Wilten<br />
2009 <strong>ART</strong> Innsbruck<br />
Tag der offenen Gartentür, Atelier Thaur<br />
Galerie Bertrand Kass, Innsbruck<br />
Galerie Manzl Ainberger, Kulturkeller Hopfgarten<br />
2010 <strong>ART</strong> Innsbruck<br />
Kunstmesse Stuttgart, Sindelfingen<br />
Stecher&Stecher, Affenhausen, Tirol<br />
Innsbrucker Herbstmesse
Öffentlich ausgeführte Werke<br />
1984 Wegkreuz, Holz geschnitzt, Innsbruck-Arzl<br />
Türblattgestaltung, Holz, Bronze und Glas unter den Lauben in<br />
der Altstadt Innsbruck<br />
1985 Musikpavillon, Holz, Brixen im Thale<br />
1986 Dorfbrunnen, Kunststein, Brixen im Thale<br />
Kreuzweg, bemalte Holztafeln, Brixen im Thale<br />
1987 Fabelwesen, bunter Kunststein, Berg am Starnberger See<br />
1988 Spiegelzimmer, Glas, Berg am Starnberger See<br />
Priestergrabstätte, Kunststein, Hopfgarten<br />
1989 Wandgestaltung, Holz, Fa. Perlinger, Itter<br />
Fassadengestaltung, Kunststein, Villa Itter<br />
Farbillustration des <strong>Buch</strong>es „Ein Platz im Paradies“,<br />
Tyrolia Verlag, Innsbruck<br />
Brunnensäule, Kunststein, am Weerberger Friedhof<br />
Bühnenbild und Masken „IO“, Innsbrucker Kellertheater<br />
Eingang, Kunststein, Raiffeisenbank Kitzbühel<br />
Bronzekreuz, Pfarrkirche St. Philippus, München<br />
1990 Bühnenbild und Kostüm „Witwe Rousseau“,<br />
Innsbrucker Kellertheater<br />
Fassade „Karg-Haus“, Mayrhofen<br />
Ortseinfahrt – Zunftstange, Bronze, Angath<br />
1991 Lüftungsskulptur, Blechfaltungen, Café Moments of Art, Innsbruck<br />
Bühnenbild und Kostüm „Kassandra“, Innsbrucker Kellertheater<br />
Boden-, Wand- und Säulengestaltung, bunter Kunststein, Foyer<br />
Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol<br />
Brunnen, Bronze, im Innenhof der Leopold-Franzens-Universität<br />
Innsbruck<br />
Rauminstallation, Eisendraht, Cineplexx-Kino, Innsbruck<br />
Bodenmosaik, Landeskrankenhaus Natters<br />
bemalte Kreuzwegtafeln, Wanderweg, Brixen im Thale<br />
344<br />
1992 Spiegelturmfassade, Fa. Alpquell, Münster<br />
Fassadengemälde Pfarrheim Ried im Zillertal<br />
Saalgestaltung, bunter Kunststein, Truppenübungsplatz Hochfilzen<br />
Ziborium und Patene aus Bronze und Kupfer vergoldet,<br />
Pfarrkirche St. Philippus, München<br />
Illustration zum <strong>Buch</strong> „Hiob“, Tyrolia Verlag, Innsbruck<br />
Fassadengemälde Feuerwehrhaus, Kufstein<br />
Ideen zur künstlerischen Gestaltung der Inntalbrücke<br />
Fassadengemälde Neue Heimat, Wohnanlage Breitenbach am Inn<br />
grafische Gestaltung der Zeitschrift „Entschluss“, 47. Ausgabe
1993 Kunstzaungestaltung, bemalte drehbare Scheibe,<br />
Fennerareal, Innsbruck<br />
Fassadengemälde Altenpflegeheim, St. Johann in Tirol<br />
Fassadengemälde Fa. Troppmair, St. Johann in Tirol<br />
Skulptur, Kunststein, und Säulengemälde Café Platzl,<br />
St. Johann in Tirol<br />
Brunnen, Kunststein, Festungsapotheke, Kufstein<br />
Kapellenausstattung, Holz und Zinn,<br />
Katholisches Hochschulhaus aki, Zürich<br />
Holztafelbilder als Trennwände, Speisesaal und Foyer<br />
des Behandlungszentrums Vogtareuth, Bayern<br />
Ausstattung, Bronzeskulpturen des Schmuckgeschäftes Schieferer,<br />
Landeck<br />
Fassadensegment, Kunststoffplatten, Fa. Troppmair, St. Johann in Tirol<br />
Gestaltung Familiengrab, Bronze, Arzler Friedhof<br />
Gemälde Ambulanz Universitätsklinik für Augenheilkunde, Innsbruck<br />
1994 Etikett Stiegl-Braukunst-Flasche Salzburg<br />
Volksaltar, gerosteter Stahl, Pfarrkirche Innsbruck-Arzl<br />
Bronzekreuz, Pfarrkirche Innsbruck-Arzl<br />
Fassadengemälde „Der Zeitscheitel“ an der Pension Wieser,<br />
Sölden<br />
Plakat Schlossbergspiele Rattenberg<br />
Titelbild zum Roman „Wie ein Stein aus Glas“ von Helga Reichart<br />
architektonische Gestaltung Atelierhaus, Thaur<br />
1995 Brunnen, bunter Kunststein, Sanatorium der Kreuzschwestern,<br />
Hochrum<br />
Wandmalerei Stieglitz Klosterhof, Linz<br />
Bemalung und Folierung, Dorfbus TATI, Seefeld<br />
Wandgemälde Behandlungszentrum Vogtareuth, Bayern<br />
Säulen, bunter Kunststein, Eingangsgelände Behandlungszentrum<br />
Vogtareuth, Bayern<br />
Logo der Österreichischen Gesellschaft für Plastische,<br />
Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie<br />
Skulptur, Kunststein mit Faserlicht, Ambulanz Universitätsklinik<br />
für Strahlentherapie, Innsbruck<br />
Gemälde Ambulanz für Plastische Chirurgie, Innsbruck<br />
Priesterkleidgestaltung, Seidenmalerei, Pfarre Ried im Zillertal<br />
Gestaltung der Vorzugsausgabe „Gegengebete“ von<br />
Robert Schneider, Verlag Bibliothek der Provinz<br />
Jahreszeitenbilder im Tiroler Bauernkalender<br />
1996 Brunnenskulptur, bunter Kunststein, Fa. Opbacher, Fügen<br />
Farbgestaltungen Tivoli Freizeitzentrum, Innsbruck<br />
Plakat, Schlossbergspiele Rattenberg<br />
Steinerner Regenbogen, bunter Kunststein, Blaike Völs<br />
Farbkonzeption Logistikzentrum, Fa. Handl Tyrol<br />
Kreuzweg, Holz, Pfarrkirche St. Philippus, München<br />
Illustration „Job and the Mystery of Suffering“, Richard Rohr,<br />
Crossroad Book, New York<br />
Titelbild zum <strong>Buch</strong> „Christsein als Beruf“, Christian Friesl (Hrsg.),<br />
Tyrolia Verlag, Innsbruck<br />
1997 Plakat und Programmheft zur 35. Jahrestagung<br />
der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische<br />
und Rekonstruktive Chirurgie, Innsbruck<br />
17. Grand Prix des deutschsprachigen Wirtschaftsfilms ’97,<br />
Bronze, Innsbruck<br />
1998 Fassadengemälde Volksschule Thaur<br />
Bautafelgestaltung für Bauconsulting Weinberg, Sillhof Innsbruck<br />
Wandbilder im neuen Ambulanzbereich des Bezirkskrankenhauses<br />
St. Johann in Tirol<br />
Fassadengestaltung, Blechvorbauten, Fa. Rieder, Ried im Zillertal<br />
Fassadenmalerei mit Glasfaserlicht, Sporthotel Penz, Innsbruck<br />
Plakat Weltmeisterschaft der Einspänner, Ebbs<br />
Plakat Handball Junioren Europameisterschaft, Innsbruck<br />
Plakat Internationales Schlittenhunderennen Galtür<br />
Grabgestaltung, Nirosta, Westfriedhof Innsbruck<br />
Medaillen Handball Junioren Europameisterschaft, Innsbruck<br />
Gestaltung der Anschlagtafel, Biochemische Pharmakologie<br />
Universität Innsbruck<br />
Garderobenskulpturen, Holz, Volksschule Baumkirchen<br />
Holztafelbild, Plastische Chirurgie, Landeskrankenhaus Feldkirch<br />
18. Grand Prix des deutschsprachigen Wirtschaftsfilms, Bronze,<br />
Bregenz<br />
Bilder im Landeskrankenhaus Feldkirch<br />
Farbgestaltung Stiegenaufgang der Bundesländer-Versicherung,<br />
Innsbruck<br />
1999 Fassadenskulpturen, gefaltetes Nirosta, Kindergarten Thaur<br />
336 Sparbüchercovers, Sparkasse Innsbruck<br />
Gestaltung mit Malerei, Liftwände, Internationales Studentenhaus<br />
Innsbruck<br />
Renovierung mithilfe meiner ganzen Familie, altes Lahnhäusl,<br />
Zillertal<br />
Uhrblattdesign für die Tiroler Röhren- und Metallwerke, Hall in Tirol<br />
Tuchbilder, The Penz Hotel, Innsbruck<br />
Familiengrabstätte, Bronze und Stein, Ebbs
346<br />
2000 Plakat Mullerlaufen in Thaur<br />
Plakat Haflinger Weltausstellung Ebbs/Tirol<br />
Grabgestaltung, Bronze, Familiengrab Ebbs<br />
Gedenkpreis Ilse Benedetto, Bronzekugel<br />
19. Grand Prix für den deutschsprachigen Wirtschaftsfilm,<br />
Bronze, Wien<br />
Wandgestaltung Logo, Holz, Erlebnissennerei Mayrhofen<br />
Wandgestaltung, Beton mit Malerei, Eingang Miederer Badl<br />
Holztafelbilder Raiffeisenbank Kleinwalsertal<br />
Bemalung der Österreichischen „Bundesbahn-Gams“, Kitzbühel<br />
2001 Foyer des Internationalen Studentenhauses mit Holzskulpturen,<br />
Innsbruck<br />
Mountainbike-Trophy Patscherkofel, Nirosta, Innsbruck<br />
Eingang mit großer gebauter Kamera, Foto Lamprechter, Innsbruck<br />
Kuhfries, Malerei, Haus in Helfenstein, Zillertal<br />
Verdienstmedaille der Caritas der Diözese Innsbruck,<br />
Zinnguss vergoldet<br />
Mountainbike-Trophy Seegrube, Nirosta, Innsbruck<br />
Statuetten, Zinnguss, Tiroler Tierschutzverein, Innsbruck<br />
Farbkonzeption des Logistikzentrums Handl Tyrol, Schönwies<br />
Bilder im Landeskrankenhaus Feldkirch<br />
2002 Ausstattung mit Einzelmöbeln, Mozartsuiten im Hotel Wolf-Dietrich,<br />
Salzburg<br />
20. Grand Prix des deutschsprachigen Wirtschaftsfilms, Bronze, Wien<br />
Malworkshop mit Mitarbeitern der Fa. Siemens, Innsbruck<br />
Glasfassade, gefustes Glas, Internationales Studentenhaus, Innsbruck<br />
Auferstehungstor, gefustes Glas, Pfarrkirche St. Philippus, München<br />
Tuchgemälde, Designhotel The Penz, Innsbruck<br />
Preise für das Alpentrail Schlittenhunderennen Südtirol, Zinnguss<br />
Farbkonzeption, Foyer des Internationalen Studentenhauses, Innsbruck<br />
„Gloria“, Messing vergoldet, Sozialpreisgestaltung,<br />
Sparkasse Innsbruck<br />
Mountainbike-Trophy Seegrube, Nirosta, Innsbruck<br />
Verschlussdesign für Flaschen, Zinnguss, Tiroler Whisky, Innsbruck<br />
Farbkonzeption, Kinderarztordination Dr. Gasser, Hall in Tirol<br />
Glasfassadenmalerei und Gemälde im Foyer<br />
der Arlberger Tagesklinik, St. Anton am Arlberg<br />
Alpentrail-Trophys in Zinnguss für Schlittenhunderennen, Südtirol<br />
Weihnachtstuchgemälde für das Designhotel The Penz, Innsbruck<br />
2003 Gedenktafel am Umspannwerk, Glas, Innsbruck<br />
„Gloria“, Messing vergoldet, Sozialpreis der Tiroler Sparkasse<br />
Gestaltung der Edition Tiroler Single Malt, Zinnguss,<br />
mit Kleinskulptur, Fa. Tiroler Bier, Innsbruck<br />
Holztafelgemälde, Kongresshaus Innsbruck<br />
Plakat, Sommerball-Lions, Innsbruck<br />
Grabstätte mit Glaskreuz, Friedhof Natters<br />
Mountainbike-Trophy Patscherkofel, Nirosta, Innsbruck<br />
Puzzlebild, bemaltes Holz, Entbindungszimmer<br />
Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol<br />
Gestaltung Wohnhaus Arzl bei Innsbruck<br />
Andachtsraum mit Gemälde und Tabernakel, Glas,<br />
Altenheim St. Josef, Innsbruck<br />
Gestaltung der Glaswände, Ordination der Internen Medizin<br />
Dr. Gritsch, Fulpmes<br />
Foyergestaltung mit Brunnen, Kunststein und Holztafelgemälden,<br />
Lufttechnik Kröll, Stans<br />
Gemälde für das Café Triolaa, Wien, 1. Bezirk<br />
Logo für die Araberzucht, Leimgruber, Absam<br />
Mountainbike-Trophy Seegrube, Nirosta, Innsbruck<br />
Glasscheibe, gefustes Glas, Ordination Dr. Furtschegger, Innsbruck<br />
Alpentrail-Trophys, für Schlittenhunderennen, Nirosta, Südtirol<br />
Gestaltung Holztafelgemälde, Ordination Dr. Seiwald, Hall in Tirol<br />
2004 Portal, Glas, Juwelier Ellert gegenüber dem Stephansdom, Wien<br />
Gemälde-Ausstattung im Wellnessresort Schwarz, Mieming<br />
Gemälde in der Fa. Beton- und Monierbau, Innsbruck<br />
Gemälde, Vorstandsbüro Siemens, Wien<br />
Plakat Thaurer Mullerlaufen<br />
Plakat 200 Jahre Musikkapelle Scharnitz<br />
Fassadengestaltung, Alu, Lufttechnik Kröll, Stans<br />
dreiteiliges Gemälde Competence Center Wien<br />
Brunnen, Kunststein und Nirosta, Raiffeisenbank Hart, Zillertal<br />
Leinwandgemälde Raiffeisenbank Hart, Zillertal<br />
Quellennymphe, gefustes Glas, für den Aqua Dome Längenfeld<br />
Glasgestaltung Rasulbad im Wellnessresort Schwarz, Mieming<br />
Mountainbike-Trophy Seegrube, Nirosta, Innsbruck<br />
Alpentrail-Trophys für Schlittenhunderennen, Nirosta, Südtirol<br />
Wegkreuzglaskonstruktion Fachmarktzentrum Kufstein<br />
Gemälde im Wellnessbereich Hotel Olympia, Obergurgl<br />
Familiengrabstätte, Glas und Stein, Natters
2005 Bild Physikalische Medizin Universitätsklinik Innsbruck<br />
Mobiles Grab, Bronze, Schweiz<br />
Plakat und Plaketten, Haflinger Weltausstellung, Fohlenhof Ebbs<br />
Plakat Biathlon-Weltmeisterschaft Hochfilzen<br />
dreiteiliges Gemälde Competence Center Wien<br />
Foyer und gelber Salon im Hotel am Stephansplatz, Malerei, Wien<br />
Spitzbogenkirchenfenster, eingebrannte Glasmalerei, Lechaschau<br />
Neuinszenierung des Reliefs, Kunststein und Stahl, durch<br />
Umbau Raiba Kitzbühel<br />
Skulptur und Glasdrache Hotel Alpenrose, Maurach<br />
Design für Whiskyverschlüsse mit Zinnskulpturen, Tiroler Bier<br />
Alpentrail-Trophys für Schlittenhunderennen, Nirosta, Südtirol<br />
Parfum-Etikettengestaltung mit Rosenstoffdesign,<br />
Fa. Bipa, Wiener Neudorf<br />
Neues Ambiente für altes Wegkreuz, Glas,<br />
Fachmarktzentrum Kufstein<br />
Glasdrache Salzburger Hof, Zell am See<br />
Foyer und Lounge, Glas, Raiffeisenbank Wattens<br />
Wellnessbereich, Wandmalerei, Fürstenhaus Pertisau<br />
2006 Kreuzfenster, Glasmalerei, Pfarrkirche Lechaschau<br />
Glasschichtbild im Landhaus Innsbruck<br />
Brunnen, bunter Kunststein, Fuchsloch, Thaur<br />
Glasskulptur Hotel Schweizerhof, Saas-Fee<br />
Glasskulpturen für die Bernsteinsuite im Hotel „... liebes Rot-Flüh“,<br />
Tannheimer Tal<br />
Glasskulpturen im Hotel Schwarz, Mieming<br />
Bild für die Plastische Chirurgie Krankenhaus Bogenhausen, München<br />
Glaswandbild Steuerberatungskanzlei Stauder/Kempf, Innsbruck<br />
Medaille Handball Europameisterschaft, Innsbruck<br />
Verkehrstafel für Kinderarzt Dr. Gasser, Hall in Tirol<br />
Alpentrail-Trophys für Schlittenhunderennen, Nirosta, Südtirol<br />
Grabstätte, Glas, Mils<br />
2007 Glasreliefwand, Hauskapelle St. Raphael, Innsbruck<br />
Glaswand und Gemälde im Wellnessbereich Schwarzalm, Zwettl<br />
dreiteiliges Holztafelbild, Kapelle Wohnheim Innere Stadt, Innsbruck<br />
Braukunst Edition von Bierdeckeln, Zwettler Bier, Zwettl<br />
Glaswand für Wellnesshotel in Oberlech<br />
Glaswandgestaltung der Hauskapelle St. Raphael, Innsbruck<br />
Gemälde im Landtagsclub, Landhaus Innsbruck<br />
2008 Plakat, Thaurer Mullerlaufen<br />
Weinkellergestaltung der Ferrarischule Innsbruck<br />
Glastorso, Douglas Drogerien, Düsseldorf<br />
Grabstätte, Glas und Edelstahl, Hötting<br />
„Gloria“ Sozialpreis der Tiroler Sparkasse, Innsbruck<br />
Leidens- und Lichtweg, Glastafelbilder, Pfarrkirche Lechaschau<br />
Wandgestaltung in Holz, Veranstaltungszentrum Forum, Rum<br />
Acrylglasgemälde, Veranstaltungszentrum Forum, Rum<br />
Urnengrab, Glas und Bronze, Hall<br />
Kunst Edition für das Stift Wilten, Innsbruck<br />
Restaurierung des Wandgemäldes<br />
am Altenpflegeheim St. Johann in Tirol<br />
Glasgemälde, Feinkost Fürbass, DEZ Innsbruck<br />
Skulpturenwand, Betonguss, Wohnanlage,<br />
Neue Heimat, Im Tal, Absam<br />
2009 Plakat und Plaketten, Haflinger Weltausstellung, Fohlenhof Ebbs<br />
Urnengrabstätte, Glas und Stein, Mühlau<br />
Familiengrabstätte, Glas, Edelstahl und Stein, Mieders<br />
Grabstätte, Glas und Stein, Fiecht<br />
„Kreuz“-Schmuckedition für die Ritter zum Heiligen Grab in Jerusalem<br />
Poseidonhaupt in Glas und Edelstahl, Hotel Amathus, Rhodos<br />
Glastorsi, Hotel Amathus, Zypern<br />
Installation mit Hadernkocher, Papierfabrik Wattens<br />
Glasfenster, Aussegnungskapelle Kelchsau<br />
Dorfplatz, Gesamtkonzept und künstlerische Ausführung,<br />
Murg, Schweiz<br />
Alpentrail-Trophys, für Schlittenhunderennen, Südtirol<br />
2010 Neugestaltung der Ehrenzeichen für die Caritas, Innsbruck<br />
Lithographie-Zyklus, bei Stecher&Stecher, Affenhausen, Tirol<br />
Plakat, Dreiländer-Kongress, Plastische Chirurgie, Innsbruck<br />
Skulptur Medienpreis der Österreichischen Gesellschaft<br />
für Plastische Chirurgie<br />
Ideenpreis für die Wirtschaftskammer Tirol<br />
Plakat und Plaketten, Haflinger Weltausstellung, Fohlenhof Ebbs<br />
Alpentrail-Trophys, für Schlittenhunderennen, Bronze, Südtirol<br />
Erscheinen dieses <strong>Buch</strong>es
Stichwortverzeichnis zu den Abbildungen<br />
348<br />
A<br />
ausapern, 20<br />
Abfolge, 34, 46-48, 60-74, 90,<br />
234, 276<br />
Ablöse, 70f.<br />
Abschied, 34, 45, 61, 64, 68, 71,<br />
85, 142, 151f., 185, 245, 259, 331<br />
Achse, 38, 206, 278, 280f.<br />
Acrylglas, 140, 220, 265<br />
Affen, 269<br />
Afrika, 268f., 271, 273<br />
allein, 34, 39f., 53<br />
Alltag, 58, 60, 66, 228<br />
Altar, 54<br />
Ambo, 54f.<br />
Apostel, 53<br />
Arbeit, 38, 52, 166, 218, 225, 227<br />
Arbeitseindrücke, 100, 112, 119,<br />
137, 149<br />
Arzt, 50, 278, 287<br />
Astwerk, 91, 152, 154, 163, 171<br />
Atelier, 76, 154, 248, 265, 294,<br />
308, 311<br />
Aufbruch, 255, 230f., 233, 254f.<br />
Auferstehung, 60, 146, 185, 232<br />
Auferstehungstor, 185<br />
Auge, 44, 48, 153, 165, 287<br />
Aura, 222f.<br />
Ausgleich, 225f., 298, 316f.<br />
Ausrichtung, 42, 281<br />
Aussaat, 42, 52<br />
B<br />
Baby, 41, 48, 165f., 272, 334, 338<br />
Bad, 215, 265<br />
Ballon, 337<br />
Bambus, 328<br />
Bank, 144, 208f., 216f., 257, 306<br />
Baucis, 162f., 170<br />
Baum, 36, 64f., 79, 88f., 91, 152,<br />
162f., 170f., 208, 224, 335<br />
Bausteine, 203, 214<br />
Begegnung, 35, 71, 83, 85f., 92,<br />
165f., 229, 258-260, 273, 277,<br />
298, 305, 317<br />
Begehren, 260, 297<br />
bei dir, 48, 67-69, 85, 99, 155,<br />
167, 241, 249, 260<br />
Bekenntnis, 259, 263, 318<br />
beobachten, 44, 158<br />
Berg, 282, 323f.<br />
Bergsteiger, 50<br />
beschützen, 53, 71, 163, 165f.,<br />
170, 231, 244, 273-277, 281,<br />
291, 293, 301<br />
Besitz, 273<br />
Besteck, 58, 166<br />
Beton, 72f., 110f., 136-139, 175,<br />
202f.,<br />
beweglich, 111, 121, 127, 131<br />
Beziehung, 35, 40, 64-73, 85f.,<br />
92f., 99-133, 144, 147, 151-157,<br />
160-167, 170f., 219, 227, 253,<br />
258-261, 283, 289, 295, 297,<br />
301, 313<br />
Biathlon, 333<br />
Blatt, 20f., 137, 162, 170<br />
Blech, 170-175, 198f., 229<br />
Blumen, 170, 325, 329, 330f.,<br />
334-336, 338f.<br />
Boden, 64, 67, 123-125, 131-137<br />
Boot, 53, 152, 215, 225, 303<br />
Brief, 31, 38, 49<br />
Bronze, 38, 58f., 68f., 74f., 146,<br />
148, 151, 153-159, 161-163,<br />
165-169, 172, 181, 292<br />
Brücke, 35, 52, 73, 109, 133, 219<br />
Brückenschlag, 317<br />
Brunnen, 72f., 96f., 105-107,<br />
110-115, 126-131, 134-139,<br />
172, 265<br />
Bühne, 67, 166, 289, 239<br />
Bündnis, 312<br />
C<br />
Chance, 314<br />
Chaos, 191, 231<br />
Chirurgie, 151, 278<br />
Christophorus, 152<br />
D<br />
daheim, 301<br />
Daidalos, 74f.<br />
Dank, 52, 268, 307<br />
Daphne, 89<br />
Dialog, 34, 86, 153, 219, 318<br />
Distanz, 261, 306<br />
Dorfplatz, 73, 90, 135-139<br />
Dornenkrone, 57<br />
Drache, 175<br />
drei, 54, 68, 102, 121, 152, 241,<br />
293, 296f., 305f.<br />
Dreifaltigkeit, 54<br />
Druse, 192<br />
Du, 166<br />
Dunkelheit, 231, 287<br />
E<br />
Eidechse, 48<br />
Einfluss, 253, 259-261, 273, 281,<br />
309, 313<br />
Einsamkeit, 31, 34, 39f., 48, 61, 146,<br />
151, 166, 247, 267, 297, 324f.<br />
Einspänner, 333<br />
Elias, 250<br />
Elternhaus, 71, 154, 274<br />
Endoskopie, 278<br />
Engel, 166, 170<br />
Entbindung, 165f., 214<br />
Entscheidung, 83<br />
Entwicklung, 94, 140, 276<br />
entwürdigt, 63<br />
entzünden, 314<br />
Erbe, 146, 156<br />
Erblindung, 287<br />
Erde, 43, 48, 166, 182<br />
Erdenmutter, 44, 277<br />
Erfolgsglobus, 153, 165<br />
Erinnerung, 64, 230, 329<br />
Erlösung, 53, 57-64, 146, 152,<br />
163, 185, 231f., 239, 253, 289,<br />
292f., 325<br />
Ernte, 52, 151, 267, 285<br />
Erntedank, 52, 307<br />
Erotik, 99, 102, 163, 165,<br />
167-169, 179, 251<br />
Erwachen, 324f.<br />
Erwartung, 232, 241, 260f., 273<br />
Erwartungsland, 219<br />
Etikett, 332<br />
Ewigkeit, 148, 152, 159, 170,<br />
187-189, 247, 285, 292<br />
F<br />
Fabelwesen, 77, 85, 89, 97, 47<br />
Familie, 41, 48, 71, 93, 158, 161,<br />
165f., 225, 274-277<br />
Farbkonzept, 109, 191, 201, 214<br />
Farbkreis, 123<br />
Farborgel, 308<br />
Fassade, 173, 191, 193, 196, 199,<br />
201, 203, 228, 230, 280<br />
Fenster, 175, 185, 189, 265, 309,<br />
325<br />
Fest, 221<br />
Film, 165<br />
Fisch, 152, 158, 175, 177, 189,<br />
285<br />
Flammen, 55, 152<br />
fliegen, 75, 173, 225<br />
Fliese, 123, 195, 214<br />
Floatglas, 178-187, 219, 223, 227<br />
Fohlen, 321<br />
Foyer, 52, 83, 125, 127, 131, 209,<br />
216, 223, 227, 229, 279<br />
Frau Hitt, 323<br />
Fräulein, 51, 93<br />
Freiheit, 40, 74, 195, 263, 303,<br />
309, 315, 318<br />
Freizeitanlage, 201, 211, 215, 296<br />
Freundschaft, 35, 37, 43, 61, 67,<br />
249, 289, 301<br />
Fries, 205, 221, 225<br />
Frosch, 247<br />
Frühling, 325<br />
Füllhorn, 294<br />
Fusion, 313<br />
Fuß, 52<br />
Fußball, 338f.<br />
G<br />
Gabe, 273<br />
Gams, 175<br />
Garderobe, 207<br />
geben, 38, 212, 227, 229<br />
Geborgenheit, 168<br />
gebunden, 48, 94<br />
Gedanken, 34, 39, 64, 68, 71,<br />
152, 158, 163, 241f., 245, 247,<br />
256<br />
gefangen, 40, 44f., 48, 61, 65, 85,<br />
260, 309<br />
Geflecht, 32, 91, 163, 170, 288,<br />
291<br />
Gefühl, 64, 145, 153, 168, 170,<br />
231, 237<br />
Gegenwart, 68, 298<br />
Gehrock, 108<br />
Geige, 335<br />
Geliebte, 283, 289, 324f.<br />
Geliebter, 251<br />
Gemeinschaft, 54, 60-73, 153-<br />
155, 165-167, 225<br />
Geschichte, 67, 92, 133, 230, 283,<br />
297, 325<br />
Gesellschaft, 64, 66, 203, 216<br />
Gespann, 105, 333<br />
gießen, 148<br />
Gips, 64-66<br />
Glas, 132-141, 143, 174-189, 192,<br />
195f., 209, 216-223, 227, 280, 292<br />
glasscasting, 140, 175<br />
Glasfaserlicht, 105f., 112-116,<br />
glassfusing, 143, 175-177,<br />
184-187, 195<br />
Glasmalerei, 189, 196, 209, 221,<br />
223, 280<br />
Glaube, 158, 166, 263, 318<br />
Gloria, 170<br />
Glück, 244<br />
Gottvertrauen, 293<br />
Grab, 59, 63f., 151f., 175, 184,<br />
292<br />
Grabkammer, 152<br />
Grand Prix, 165<br />
Gregor, 175, 334<br />
Grenze, 287f.<br />
Gruppe, 44, 64-73, 78, 203, 244,<br />
252<br />
Gynäkologie, 165, 278<br />
H<br />
Haflinger, 321, 333<br />
Handball, 151, 333<br />
Hände, 52, 61, 89, 112, 120, 142,<br />
148, 151, 162, 165f., 170, 189,<br />
225-227, 229, 245, 262, 275,<br />
288, 291-293, 312, 316<br />
Häuser, 199, 265, 314<br />
heilen, 196, 279f., 287<br />
Heimat, 71, 151, 155, 165f., 225,<br />
274-277, 282, 292, 301, 325,<br />
327<br />
heimgekehrt, 61f.<br />
helfen, 60, 120, 170, 258, 273,<br />
275, 289, 301, 334-339<br />
Herz, 153, 222<br />
Hexe, 50, 332<br />
Hiob, 40<br />
Hirte, 50, 334, 336f.<br />
Hl. Geist, 52, 318<br />
Hoffnung, 158, 166, 231, 247<br />
Holz, 51, 53, 57, 63, 81, 83, 91,<br />
204-207<br />
Hülle, 64, 184<br />
Hund, 105, 206, 335f.<br />
Hut, 175<br />
I<br />
ich, 31, 50, 67f., 76, 97, 100,<br />
103f., 108, 115, 118, 149, 166,<br />
246, 266, 311<br />
Ikarus, 74f., 151, 338<br />
Illustration, 40, 272<br />
Impressionen, 48, 112, 137, 151,<br />
175, 265, 269, 294, 308, 311,<br />
332-339<br />
Industriebereich, 214<br />
Initiative, 286<br />
Inntalbrücke, 109<br />
Insignien, 56, 125<br />
Installation, 60-65, 67, 121f., 132-<br />
139, 203, 207<br />
Instrument, 89, 95, 335<br />
J<br />
Jahreszeit, 91, 324f., 330<br />
Janus, 50<br />
Joch, 120<br />
Jugend, 238<br />
Julia, 250<br />
K<br />
Kalenderblatt, 46<br />
Kamera, 175<br />
Kanne, 120<br />
Kapelle, 54, 57, 60-63, 187, 293<br />
Karikatur, 50<br />
Kastanie, 135<br />
Kater, 44<br />
Katze, 48, 265, 335, 337<br />
Keimzelle, 154<br />
Kelch, 151<br />
Keramik, 147<br />
Kette, 151, 166<br />
Kies, 133<br />
Kind, 43, 60, 71, 151, 165, 170,<br />
225, 265, 272, 275, 277, 298,<br />
316, 334<br />
Kindergarten, 173<br />
Kirche, 54, 60-63, 189, 208<br />
Klinik, 118-131, 196, 214, 229,<br />
279f.,<br />
kokettieren, 92<br />
Kommunikation, 86, 95<br />
Konsum, 66<br />
Kontinent, 217<br />
Konzentration, 233, 286<br />
Konzeptarbeit, 124-139, 202-205,<br />
208-217, 223, 293<br />
Korb, 140, 165, 275<br />
Kornähren, 42, 152, 330<br />
Kosmos, 123, 141, 191<br />
Kraftfeld, 219, 313<br />
Kranich, 151, 172<br />
Kreativität, 48, 175<br />
Kreuz, 45, 48, 58-60, 151f., 183,<br />
186-189, 293<br />
Kreuzweg, 45, 60f., 63, 184<br />
Krippenfigur, 50<br />
Kugel, 126f., 131, 135, 137f.,<br />
141f., 148-165, 170<br />
Kuh, 271, 334, 336f.<br />
Kupfer, 145, 151<br />
L<br />
Laetizia, 250, 265, 300, 334, 356<br />
Landschaft, 56, 267, 282, 299,<br />
319, 324<br />
Larissa, 175, 334<br />
Läuterung, 260<br />
Leben, 33, 43, 96, 142, 152, 158,<br />
165f., 182, 214, 228, 243<br />
Lebensabschnitt, 71, 83<br />
Lebensende, 64, 142, 161<br />
Lebensfreude, 97<br />
Lebenskreis, 228, 298<br />
Lebensspiel, 43<br />
LED, 105f., 113-115, 135, 141,<br />
183, 265<br />
Lehrer, 51<br />
Leidenschaft, 85, 98f.<br />
Leidensweg, 45, 61<br />
Leiter, 87, 92f., 278, 317<br />
Licht animiert, 106, 141, 183, 209,<br />
219-223<br />
Lichtbegegnung, 305<br />
Lichtstrahl, 75, 185, 287<br />
Liebe, 48, 163, 167, 171, 283,<br />
301<br />
Liebesbaum, 48, 171<br />
Liebesnest, 163, 165, 170<br />
Lobgesang, 126, 285<br />
Lochbild, 328f.<br />
Lot, 159<br />
Löwe, 151
M<br />
Macht, 158, 305<br />
Maibaum, 79<br />
Maler, 50<br />
Malerin, 266<br />
Marktplatz, 216<br />
Marmor, 126f., 144<br />
Marokko, 271<br />
Maschine, 66<br />
Maske, 50<br />
Maß, 158-160<br />
Mauer, 70, 73, 240<br />
Max, 337<br />
Medaillen, 151<br />
Meer, 85, 303<br />
mehrteilig, 47, 61, 65, 121, 135,<br />
146, 167, 183, 203, 207, 293,<br />
304-306<br />
Messing, 124f., 170<br />
miteinander, 146, 170, 230, 274,<br />
288, 334-339<br />
Mitte, 56, 72, 196, 316<br />
mittragen, 60<br />
Modell, 79, 104, 109, 175, 180,<br />
199, 202, 209, 212<br />
Mosaik, 123, 193, 214<br />
Muller, 333<br />
Mund, 48, 153<br />
Mündung, 125, 158<br />
Muse, 166, 169<br />
Musik, 166, 332, 335<br />
Musikpavillon, 91<br />
Mutter, 40, 44, 60f., 70, 152, 165f.,<br />
226, 272, 274-277, 326f., 334,<br />
337-339<br />
Mythologie, 85, 89<br />
N<br />
Naiade, 85<br />
Natur, 36, 81, 91, 265, 319<br />
Nautilus 175<br />
nehmen, 56, 226f., 229, 260<br />
Neophyt, 239<br />
Nest, 154f., 163, 165f., 170, 182,<br />
209, 274f.<br />
Netzwerk, 288, 291<br />
Nirosta, 111, 129, 133, 135, 139,<br />
172f., 175-177<br />
Nixe, 158, 166, 170, 338f.<br />
Nomanden, 271<br />
O<br />
Öffnung, 48, 56f., 59, 146, 154<br />
Ohr, 165<br />
Opa, 51<br />
Ordination, 223<br />
Orientierung, 278, 286f.<br />
Orthopädie, 278<br />
Oskar, 334<br />
Ostern, 59, 185, 232<br />
P<br />
Paar, 59, 68, 72, 85, 99, 102, 151,<br />
154, 163, 167, 248, 334-339<br />
Pantogrator, 59, 146, 305<br />
Papier, 48, 64, 98, 132, 175, 199<br />
Papierfabrik, 132<br />
Paravent, 128, 131<br />
Patchwork, 66<br />
Pendel, 159<br />
Pferd, 48, 151, 174f., 270, 320f.,<br />
335-337, 339<br />
Philemon, 162f., 165, 170f.<br />
Pieta, 61<br />
Pixel, 201<br />
Plakat, 175, 333<br />
Pokal, 151, 153, 170, 175<br />
Politik, 219, 225, 316<br />
Polyester, 64, 66f.<br />
Portal, 121, 193, 196, 203, 209<br />
Portrait, 51, 181<br />
Posaidon, 176<br />
Priesterkleid, 175<br />
Prozess, 205<br />
Puzzle, 214<br />
R<br />
Rabe, 245<br />
Rabi, 272<br />
Rad, 165, 175, 227, 316<br />
Regenbogen, 117<br />
Regentag, 330<br />
Reh, 231, 237, 332, 336<br />
Reigen, 81, 338<br />
Reihungen, 60-73, 94, 121, 203,<br />
205, 207<br />
reizen, 95<br />
Richter, 145, 305<br />
Richtungen, 83, 86, 202-221, 287,<br />
315<br />
richtungsfrei, 48, 87, 166, 252,<br />
261, 304, 312, 318<br />
Rose, 170, 336<br />
S<br />
Sage, 74, 85, 89, 151, 165,<br />
323-325<br />
Sakral, 53-65, 142, 146, 151f.,<br />
166, 170, 175, 183-189<br />
Sanatorium, 127f.<br />
Sanduhr, 159<br />
Säule, 60-62, 107, 113, 118-121,<br />
125, 293, 325<br />
Schachspiel, 43<br />
Schafe, 44<br />
Schale, 64, 72, 96, 127, 134,<br />
136-138, 143, 147, 175, 184,<br />
273, 285, 292, 316<br />
Schattenbilder, 179, 228<br />
Scheibe, 145, 151, 166, 175, 206<br />
Schichtung, 48, 141, 179, 181f.,<br />
185, 189, 205f., 213, 219, 223<br />
Schicksal, 67, 258f.<br />
Schicksalsgemeinschaft, 67<br />
Schifahren, 333, 339<br />
Schiff, 53, 134, 136-139<br />
Schild, 175<br />
Schlaf, 158, 246, 325<br />
Schlauchboot, 215<br />
Schlittenhund, 105, 333<br />
Schnecke, 33, 165f., 182<br />
Schneckenhaus, 165f., 182<br />
Schnittbild, 48, 98<br />
Schnitzeisen, 80<br />
Schönheit, 166<br />
Schöpfung, 48, 126<br />
Schulzeit, 50, 230<br />
Schwan, 158, 166, 244, 334<br />
Schwangere, 50, 145<br />
Schweigen, 253<br />
Schwertlilien, 330, 336, 338<br />
Schwester, 93<br />
Schwimmer, 215, 338f.<br />
See Genezareth, 53<br />
Seerose, 339<br />
Segel, 121, 175, 225, 303<br />
segeln, 303<br />
Sehnsucht, 39, 85, 146, 242, 324<br />
Sein, 34, 142, 256, 293, 309<br />
selbst, 60, 166, 233, 245, 256,<br />
259, 263, 309<br />
selbstständig, 71<br />
Seniorenhaus, 187, 293<br />
Sitzskulptur, 112, 133, 137, 175,<br />
209<br />
Sommer, 105, 249, 324, 329f.<br />
Sommerfrau, 324<br />
Sonne, 152, 175, 292, 335<br />
Sonnenblume, 329, 334, 339<br />
Sozialpreis, 170<br />
Spätsommer, 330f.<br />
Sperrholz, 205f.<br />
Spiegel, 193, 245<br />
Spiegelbild, 245<br />
Spiegelzimmer, 192<br />
Stacheln, 112, 135, 175<br />
Stadt, 209<br />
Staffellauf, 306<br />
Stahl, 56, 111, 131-139, 170-177<br />
Stamm, 54, 64, 93, 152, 162, 313,<br />
334f., 338<br />
Stamm Jesse, 54<br />
Standarte, 59, 95, 121<br />
Start, 233, 254, 286f.<br />
Steiermark, 267<br />
Stella, 165, 265, 275, 334, 356<br />
steuern, 226, 316<br />
Stiege, 83, 137, 175<br />
Stier, 158, 260, 262, 271, 273,<br />
278, 336<br />
Stoffmalerei, 175, 265<br />
Strömung, 309, 314<br />
Student, 83<br />
Stuhl, 54, 175<br />
Stundenfischer, 158<br />
Sturm, 53<br />
Stute, 321<br />
T<br />
Tabernakel, 54, 57, 293<br />
Tagebuchseite, 48<br />
Tanz, 73, 79, 81, 166, 175, 249,<br />
259, 269, 290, 334f., 338f.<br />
Taube, 52, 152, 175, 189, 195,<br />
318, 336f.<br />
Teller, 175<br />
Tempo, 255, 306, 309<br />
Teppich, 125, 143<br />
Terralitho, 71, 76-78, 84-89, 92-<br />
107, 112-121, 124-131, 142-145,<br />
170, 175, 246,<br />
Tiefe, 84, 231, 286<br />
Tier, 145, 237, 247, 271, 298,<br />
320, 334-339<br />
Tisch, 38, 54, 151, 175, 225f.,<br />
248, 316<br />
Tod, 58, 64, 85, 152, 158, 166<br />
Torso, 151, 179<br />
Torte, 175<br />
Tradition, 50, 225, 332<br />
Tragödie, 332<br />
transform, 314<br />
Traum, 158, 324<br />
Treppe, 83, 134, 136-139, 181,<br />
183,<br />
Tür, 56, 121, 166, 229<br />
Typografie, 333<br />
U<br />
Überwindung, 233, 254, 286<br />
Uhrzeiger, 145, 159<br />
Umarmung, 72, 274, 283, 295,<br />
301, 327, 334-339<br />
unbekannt, 286f.<br />
Ungeduld, 159<br />
unschuldig, 62<br />
unser tägliches Brot, 58<br />
Urne, 152, 292<br />
Urnengrab, 292<br />
Urteil, 40, 61<br />
V<br />
Vater, 51, 71, 166<br />
veränderbar, 60, 86, 104, 166f.,<br />
183, 206, 219, 304, 312<br />
Veranstaltung, 116, 205, 221<br />
Verbindung, 64, 67, 69, 147, 153,<br />
163, 165f., 194, 313<br />
Verbundenheit, 157<br />
verflochten, 91, 98, 140, 147, 151,<br />
155, 162f., 165-167, 170f.<br />
Verführung, 95, 100-103, 169, 171<br />
Vergangenheit, 132, 158<br />
vergeben, 61<br />
vergessen, 64<br />
vergoldet, 151, 154f., 157, 165,<br />
170, 292<br />
Verkehrszeichen, 175<br />
Verlangen, 85, 242, 260f., 273,<br />
283, 289<br />
verlassen, 61, 146, 185, 256<br />
Vermählung, 312<br />
Vernunft, 144f.<br />
verschmelzen, 68, 194<br />
Versuchung, 238<br />
Vertrauen, 144, 153, 165, 306,<br />
311<br />
verurteilt, 61<br />
Verwalten, 144<br />
Verwandlung, 89, 95<br />
verwurzelt, 44, 48, 155, 163<br />
Verzückter, 74<br />
Vielfalt, 48, 175, 265, 333-339<br />
Vision, 48, 108f.<br />
Vogel, 151, 173, 175, 284f.<br />
Vogelflug, 151, 173<br />
Vogelhimmel, 172f.<br />
Volksschule, 207f., 230<br />
Voraussicht, 241<br />
W<br />
Waagschale, 152, 175, 316<br />
Wachs, 32, 35, 38, 41f., 45f., 79,<br />
149, 151f., 175<br />
Wachstum, 48, 52, 91, 285<br />
Wahrheit, 260<br />
Wald, 209<br />
wandeln, 132<br />
Wandgestaltung, 67, 81, 91, 124,<br />
131, 144, 205, 209-231, 279<br />
Wandlung, 101<br />
Wandmalerei, 67, 191, 201, 209,<br />
213f., 228f., 231, 279<br />
Wanne, 172<br />
warten, 34, 233, 241f., 245, 257<br />
Wasser, 85, 97, 106f., 111-115,<br />
126-131, 135-139, 158, 175,<br />
187, 192f., 201, 215, 303<br />
Wasserhahn, 115, 151<br />
Wasserigel, 112<br />
Wasserstuhl, 151<br />
Webung, 32<br />
Weg, 48, 60-63, 83, 121, 173, 183<br />
Wegkreuz, 58<br />
Weinberg, 266<br />
Welle, 81, 187, 193, 210-213<br />
Wellness, 176, 179, 201, 210-213,<br />
215, 265, 294, 296, 298<br />
Welt, 123, 158<br />
Wendebild, 252, 304, 312, 318<br />
Wendeskulptur, 87, 166<br />
werben, 92, 95<br />
Werbung, 95<br />
Werden, 276<br />
Werkzeug, 58, 80, 132, 148, 166,<br />
287<br />
Werte, 225<br />
Wesen, 47, 66, 77, 93, 319<br />
Wetterhahn, 190<br />
Widehopf, 172<br />
Wille, 34, 241, 254, 309, 314<br />
Windflügel, 121, 175, 303<br />
Windsegel, 175<br />
Windung, 106<br />
Windwege, 173<br />
Windzeichen, 182<br />
Wirtschaft, 153, 227, 316<br />
Wundmal, 55-57, 59<br />
Würde, 243<br />
Würfel, 166<br />
Wurzeln, 44, 48, 152, 155, 163,<br />
276f.<br />
Z<br />
Zeichner, 31<br />
Zeit, 30, 34, 145, 159, 230, 253,<br />
277, 284, 309<br />
Zeitebenen, 297<br />
Zeitfenster, 309<br />
zeitlos, 34<br />
Zeitscheitel, 284<br />
Zentrum, 70-73, 123, 281, 305<br />
Zerstörung, 123<br />
Ziege, 50<br />
Zinn, 55-57, 63, 151<br />
zueinander, 69, 163, 219, 313,<br />
334-339<br />
Zufluss, 314<br />
Zukunft, 68, 82, 132, 158, 166,<br />
225, 276<br />
zusammen, 67, 147, 151-155,<br />
157, 162f., 165-167, 170f., 216,<br />
288, 312<br />
zwei, 50, 52, 67-69, 84f., 92,<br />
99-103, 137, 146, 162f., 167,<br />
170f., 181, 219, 229, 242f., 249f.,<br />
256, 258-261, 273, 289, 299,<br />
301, 313,<br />
Zweisamkeit, 40, 43, 69, 72, 85,<br />
92, 99, 101, 155, 163, 167, 171,<br />
249, 283, 295, 297, 301, 313,<br />
325<br />
Zyklus, 166<br />
f. = nächstfolgende Seite
350
Sabine Penz, Grafikdesign<br />
Matura in Grafik und Kommunikationsdesign,<br />
Studium der Kunst (Malerei) an der Universität für Angewandte Kunst Wien<br />
Lehramtsstudium (Bildnerische Erziehung, Technisches Werken) an der Akademie der bildenden Künste Wien<br />
Über die Entstehung dieser mONOgrafie<br />
Neugierige, welche diesen Band zur Hand nehmen, dürfen sich zu Recht<br />
erhoffen, viel über die Künstlerin Patricia Karg zu erfahren. Eine Stellungnahme<br />
der Grafikerin mag dabei überraschen.<br />
Doch hier geht es nicht um das <strong>Buch</strong> eines außen stehenden Editors. Das<br />
Schöne dieser Monografie ist dessen Entstehung aus direkter Quelle: Die Idee<br />
und Finanzierung, die Dokumentation der Werke, der Vertrieb und nicht zuletzt<br />
die Kontakte und Beziehungen der Mitwirkenden entsprangen der Initiative<br />
der Künstlerin. Sie selbst erzählt, erlaubt Einblicke und Querver bindungen,<br />
setzt Werke in Zusammenhänge und in mutige Farbigkeit. Dieser Text ist so<br />
zweifelsohne auch eine Geschichte über Patricia, die ich zehn Jahre lang<br />
begleiten konnte.<br />
In den Schulferien Sommer 2000 absolvierte ich ein Praktikum im Atelier Karg.<br />
Hier entsprang eine fruchtbare Zusammenarbeit. Wohl auch deshalb trat Patricia<br />
mit ihrem Vorhaben an mich heran. Etliche Werke waren bereits fotografiert<br />
und digitalisiert. Mehrere Kisten mit hunderten von sortierten Collagen<br />
definierten die Seiteninhalte. Strukturiert, kreativ, produktiv – so arbeitet Patricia.<br />
Und dennoch war es ein langer Weg und meine Freude über diese umfassende<br />
Aufgabe wich ab und zu der Überforderung. Müsste dieser Band all ihr<br />
Schaffen beherbergen, wäre das großzügige Design in Kompression erstickt.<br />
Die Selektion des Materials forderte unzählige Arbeitsstunden, viel Engagement<br />
und vernünftige Kompromisse. Jede einzelne Fotografie und Datei wurde auf<br />
Relevanz und Brauchbarkeit gesichtet. Neben teils ausgezeichnetem Material<br />
galt es von qualitativ mangelhaften Bilddaten Neuscans der analogen Vor lagen<br />
anzufertigen. Waren selbst Negative oder Dias unzureichend, wurde eine Fotografin<br />
zu dem entsprechenden Kunstwerk gesandt. Doch viele, meist frühere<br />
Werke – damals mit dürftigen Mitteln dokumentiert – sind nicht mehr erreichbar<br />
oder deren Aufenthalt ist nicht mehr nachvollziehbar. Speziell für Patricia<br />
und sicher auch für den einen oder die andere SammlerIn bleibt das Fehlen<br />
dieser meist sehr schönen und durchaus künstlerisch relevanten Arbeiten<br />
eine untröstliche Tatsache. Nicht selten verhandelten Patricia und ich wie<br />
auf einem orientalischen Bazar um die qualitativen An forderungen einzelner<br />
Werksabbildungen. Mein Bestreben nach hochwertigem, druckfähigem Bildmaterial<br />
wurde wesentlich von meiner Kollegin Simona Obholzer mitge tragen,<br />
die in digitaler Überarbeitung das Beste aus jeder Datei lockte, ohne an deren<br />
Authentizität zu kratzen. Vor allem im Bereich der dokumentarischen Fotografien<br />
haben wir den informativen Aspekt vorgezogen, obgleich dezenter Unschärfe<br />
oder irreparabler Bildschäden. Aber auch bei manchen zyklischen Arbeiten,<br />
speziell bei den einleitenden Grafiken, war trotz Mängel weder Ersatz noch<br />
Verzicht möglich. Die Technik ändert sich rasend schnell, und so sind auch<br />
bei den Abbildungen der Werke Patricias, deren Schaffen bis in die 80er- Jahre<br />
zurückreicht, unterschiedliche Bildqualitäten nachzuvollziehen.<br />
Die Anordnung der Inhalte unterliegt mit Absicht keiner Chronologie, sondern<br />
folgt einem von Patricia geformten thematischen Bogen. Die Farbe der Großplastiken<br />
schwappt auf die Innenarchitektur über. Die Form der Kugeln zahlreicher<br />
Gussarbeiten ergibt sich intuitiv aus der vorangestellten künstlerischen<br />
Installation. Das Material Glas vereint Skulpturen mit Raum- und Fassadengestaltungen.<br />
Wie in einem Prozess fließt ein Thema in das nächste über.<br />
Auch die Haptik des Papiers wechselt, blütenweiß, samtrau, gestrichen farbintensiv.<br />
Wie Paukenschläge in einem Musikstück zeigen sich ab und an<br />
fulminante Seiten mit einer Bündelung an Abbildungen. Für persönliche<br />
Einträge stehen spezielle Seiten zur Verfügung. Das Stichwortverzeichnis<br />
gegen <strong>Buch</strong> ende ermöglicht interaktives Finden.<br />
Es braucht ein klares, flexibles Layoutkonzept, um die große Vielfalt ihres<br />
Schaffens, die individuellen Themenbereiche und variierenden Abbildungsformate<br />
in eine einheitliche Struktur zusammen zu führen. Offene <strong>Buch</strong>seiten<br />
sind in eine stimmungsvolle Farbigkeit getaucht. Die Typografie ist passend<br />
abgetönt. Der farblose Seitenrand mit Paginierung bleibt als kontinuierliches<br />
Element. Ein Hauptthema wird durch Skizzen, Arbeitsfotos und Eindrücke aus<br />
der jeweiligen Zeit ergänzt. Sie begleiten erzählerisch die Werke und erlauben<br />
persönliche Einblicke, Patricia lässt Sie in ihre Welt. Sie wollte ein <strong>Buch</strong> zum<br />
Entdecken, Informieren, Anfassen und Unterhalten, ein Medium das zeitlos<br />
und lebendig bleibt.<br />
Patricia ließ mir reichlich freie Hand. Die Entscheidungen fielen jedoch immer<br />
in Absprache von uns Beiden während der zahlreichen Treffen, bei denen<br />
es keine vergeudete Minute, doch stets frische Jause gab. Über die Monate<br />
hinweg entwickelte sich das Layoutieren zu einem Wettlauf mit der Zeit, denn<br />
Patricias Schaffen ist pausenlos.<br />
Simona Obholzer, Bildbearbeitung<br />
Matura in Grafik und Kommunikationsdesign,<br />
Studium der bildenden Kunst (Video und Videoinstallation) an der Akademie der bildenden Künste Wien
352<br />
Dieses Blatt steht Ihnen für<br />
Ihre persönlichen Eintragungen<br />
Ihrer Kunstsammlung zur Verfügung.
Werkstitel Jahr Maß Bemerkung
354
H E R Z<br />
l i c h e n<br />
DA N K
356
Die alltäglichen Dinge kleben oft an mir, binden mich,<br />
deshalb müssen mir Flügel wachsen, zumindest im Kopf.<br />
Beginnen will ich immerzu ...