07.05.2019 Aufrufe

Berliner Zeitung 06.05.2019

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Arm, aber glücklich: Das Leben in Gelsenkirchen – Seite 3<br />

Das älteste<br />

Bild eines<br />

<strong>Berliner</strong>s<br />

Seite 10<br />

3°/11°<br />

Hin und wieder Regen<br />

Wetter Seite 2<br />

Vergebene Chance: Union<br />

verliert in Darmstadt<br />

Sport Seite 20<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Impfpflicht: Spahn<br />

kündigt Gesetz an<br />

Politik Seite 4, Leitartikel Seite 8<br />

Montag,6.Mai 2019 Nr.103 HA -75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 1.70 €–Berlin/Brandenburg: 1.60 €<br />

Rechnung: Parklets kosten<br />

eine halbe Million Euro<br />

Berlin Seite 14<br />

Theatertreffen<br />

Ein<br />

Plädoyer für<br />

die Angst<br />

VonUlrich Seidler<br />

SeineKunst komme aus dem Wald<br />

der dunklen Bilder, des Horrors<br />

und der unheimlichen Geräusche.<br />

Dassagt Ersan Mondtag, derTheaterkünstler<br />

und „Maximalist“ (Eigenbezeichnung),<br />

als er am Wochenende<br />

den 3sat-Preis für eine künstlerisch<br />

innovative Leistung erhält. Seine<br />

sympathisch verhaspelte Rede am<br />

zweitenTagdesTheatertreffens ist ein<br />

Plädoyer für die<br />

Angst. Das verblüfft,<br />

weil seine<br />

Ästhetik vor<br />

Selbstsicherheit<br />

und Bildmacht<br />

strotzt. Angst sei,<br />

so Mondtag,<br />

nicht zu verwechseln<br />

mit<br />

Ersan Mondtag,<br />

maximaler Feigheit, sie sei<br />

Theaterkünstler auch nicht das<br />

Gegenteil von<br />

Mut, sondernvon Effizienz.<br />

Ersan Mondtag, 1987 in Berlin geboren,<br />

und dem Publikum hier<br />

durch Arbeiten am Gorki-Theater<br />

und am <strong>Berliner</strong> Ensemble bekannt,<br />

lotet, so die Jury,„das Zwischenreich<br />

von Theater und bildender Kunst“<br />

aus.Inseiner Rede holt er aus gegen<br />

die Sonnigkeit von Begriffen, gegen<br />

das Licht der allwissenden und ausgrenzenden<br />

Kulturträgerschaft, gegen<br />

das Monologisieren der Mächtigen,<br />

gegen den Markt, gegen die Telefonschleifenphrasen<br />

jener, die immer<br />

schon wussten, wie man es<br />

macht. Besondere Erwähnung fanden<br />

„die Tröge der Kommentarspalten“,<br />

die „urbane Mythen“ über<br />

seine Arbeitsweise verbreiteten.<br />

Im Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele<br />

spricht auch der Dortmunder Intendant<br />

Kay Voges, dessen Haus für<br />

Mondtags „Internat“ mit der Einladung<br />

zum Theatertreffen geehrtund<br />

in Verlegenheit gebracht wurde –<br />

weil es trotz aller Bemühungen kein<br />

Gastspiel organisieren konnte. Es<br />

hätte allein fünf Tage gedauert, das<br />

Bühnenbild aufzubauen. Voges kontertdas<br />

Angstplädoyerdamit, dass er<br />

Mondtags Mut als Künstler lobt, der<br />

keine Kompromisse mache,sondern<br />

„eine Zumutung“ sei. Er bedankt<br />

sich bei seinen Mitarbeitern und<br />

dem Ensemble.Sie seien es nämlich,<br />

die diesen Mut (das Wort versteckt<br />

sich in Zumutung) ausbaden dürfen.<br />

Da will nun wiederum Mondtag,<br />

der sein Bedauern ausdrückt, wenn<br />

er im Ausnahmezustand der Proben<br />

jemanden verletzt haben sollte,<br />

nicht zurückstehen. Er gibt seinen<br />

Pokal an die Dortmunder Inspizientin<br />

weiter. Feuilleton Seite 21<br />

Die digitale<br />

Frage<br />

Deutschland auf dem Wegin<br />

dieZukunft: Bei der<br />

Internetkonferenz re:publica<br />

verhandelt die Netzgemeinde<br />

jedes Jahr,was in Sachen<br />

Digitalisierung funktioniert<br />

und was nicht. Diesmal könnte<br />

es unruhig werden<br />

VonJörg Hunke<br />

Bedeutender geht es nicht.<br />

Bundespräsident Frank-<br />

Walter Steinmeier wird an<br />

diesem Montag die Digitalkonferenz<br />

re:publica eröffnen. Inzwischen<br />

besitzt nahezu jeder Bundesbürger<br />

ein Smartphone –und die<br />

re:publica mit mehr als 10 000 erwarteten<br />

Teilnehmern bietet in den<br />

kommenden drei Tagen die größte<br />

Bühne, umüber die technische Revolution<br />

zu sprechen –schon klar,<br />

dass da der Bundespräsident hingehört.<br />

DieDigitalisierung ist ein Thema,<br />

mit dem sich die Regierung sehr<br />

schwertut. Werdie Investitionssummen<br />

vergleicht, die andere Länder –<br />

und damit sind nicht nur die großen<br />

wie USA und China gemeint –für<br />

Forschungsprojekte zur Künstlichen<br />

Intelligenz oder zur Digitalisierung<br />

des Gesundheitswesen bereitstellen,<br />

staunt über die geringen Beträge im<br />

Bundeshaushalt.<br />

Gut also, dass etliche Mitglieder<br />

der Bundesregierung an der Konferenz<br />

teilnehmen. Hoffentlich werden<br />

sie in Zukunft besser verstehen,<br />

welches Potenzial die neue Technik<br />

bietet und welche Verpflichtungen<br />

eingegangen werden müssen, um<br />

weltweit mithalten zu können. Die<br />

flächendeckende Versorgung mit<br />

schnellem Internet ist nur ein wichtiger<br />

Aspekt. Steinmeier hat zuletzt<br />

eine „Ethik der Digitalisierung“ gefordert,<br />

dazu gehört für ihn eine<br />

moderne Arbeitswelt, in der die<br />

Rechte der Angestellten gewahrt<br />

bleiben. „Weil Zukunftsangst, wo<br />

immer sie vorhanden ist, sich nicht<br />

in Demokratieskepsis verwandeln<br />

darf“, lautet seine Begründung.<br />

Es kann sein, dass es sehr ernst<br />

zugehen wird bei der re:publica in<br />

diesem Jahr. Schon zu Beginn vor<br />

zwölf Jahren war die Konferenz ein<br />

guter Gradmesser, wo die Gesellschaft<br />

gerade steht in Sachen Digitalisierung.<br />

700 Blogger trafen sich in<br />

der Kalkscheune. Facebook war damals<br />

drei Jahre alt, Instagram gab es<br />

„Wenn es eine gewisse Schärfe in den<br />

Diskussionen gibt, dann entspricht das<br />

unserem Plattform-Gedanken. Es geht uns<br />

darum, unterschiedliche Sichtweisen<br />

zusammenzubringen.“<br />

Andreas Gebhard, Geschäftsführer und Gründungsmitglied der re:publica, über<br />

kontroverse Debatten, die die Konferenz prägen könnten<br />

noch nicht. Die Nerds hatten Spaß<br />

daran, eigene Texte im Netz zu verbreiten.<br />

Auch viele Frauen gehörten<br />

damals schon zur Blogger-Szene.<br />

VonKlassentreffen war die Rede.<br />

Später passten der Hype um Katzenvideos<br />

und die Sorge umDatensicherheit<br />

nach denVeröffentlichungen<br />

von Edward Snowden wunderbar<br />

zusammen, die Netzgemeinde<br />

war noch dabei, sich zu finden. Inzwischen<br />

sind aus einigen einst kleinen<br />

Plattformen mächtige Tech-Giganten<br />

geworden, ihre Methoden<br />

sind manchmal strafbar,oft umstritten.<br />

In Berlin fürchteten Aktivisten<br />

die Überwachung durch Google. Sie<br />

verhinderten vorMonaten ein Campus<br />

des US-Unternehmens in Kreuzberg.<br />

Sie werden bei der re:publica<br />

GETTY IMAGES<br />

auf Urheberrechtsgegner treffen, die<br />

bei den Protesten vor einigen Wochen<br />

auf der Seite von Google standen.<br />

Andreas Gebhard, Geschäftsführer<br />

und einer der Gründer der<br />

re:publica, sagt über das Spannungsfeld,<br />

in dem sich die Konferenz in<br />

diesem Jahr befindet: „Wenn es eine<br />

gewisse Schärfe in den Diskussionen<br />

gibt, dann entspricht das unserem<br />

Plattform-Gedanken. Uns geht es<br />

darum, unterschiedliche Sichtweisen<br />

zusammenzubringen.“ Die geplante<br />

Diskussion zwischen dem<br />

CDU-Europapolitiker Axel Voss und<br />

dem Netzpolitiker Markus Beckedahl<br />

über das Urheberrecht könnte<br />

so ein Moment werden, denn die<br />

beiden vertreten extrem gegensätzliche<br />

Positionen.<br />

Und dann sind da die Kritiker,<br />

denen die re:publica zu groß, zu laut<br />

und zu massentauglich geworden<br />

ist. Gebhardspricht dagegen voneinem<br />

speziellen Auftrag in Zeiten, in<br />

denen sich die Rahmenbedingungen<br />

durch Innovationen ständig ändern.<br />

„Es ist ja eigentlich skandalös,<br />

dass so eine monumentale Veränderung<br />

in der Gesellschaft keinen<br />

Ort der Verhandlung hat“, sagt er.<br />

Obwohl es aus seiner Sicht zumindest<br />

einen gibt: die re:publica.<br />

Tagesthema Seite 2, Wirtschaft Seite 6<br />

Wiegeht<br />

es Ihrem<br />

Bezirk?<br />

Interview-Serie mit den<br />

<strong>Berliner</strong> Bürgermeistern<br />

Monika Herrmann liebt ihr Fahrrad,<br />

besteht beim geschriebenen<br />

Wort auf dem Gendersternchen<br />

(oder zumindest darauf, dass beide<br />

Geschlechterformen genannt werden),<br />

und hält es für einen großen<br />

Fehler,dass die Eisbärin auf den Namen<br />

Hertha getauft wurde. Den<br />

West-<strong>Berliner</strong> Fußballclub als Namenspaten<br />

zu nehmen, sei ein Signal,<br />

dass die Menschen im ehemaligen<br />

Ostteil nicht gesehen werden,<br />

sagt die Bezirksbürgermeisterin von<br />

Friedrichshain-Kreuzberg. „Schließlich<br />

gibt es mit dem 1. FC Union auch<br />

einen Fußballverein in ihrem Teil der<br />

Stadt.“<br />

MitMonika Herrmann beginnt die<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> die Interview-Reihe<br />

„Lassen Sie uns über Berlin reden –<br />

Bürgermeister spezial“. In loser Reihenfolge<br />

werden wir mit allen zwölf<br />

Bezirksbürgermeisternreden. Es wird<br />

um Berlin gehen, ganz allgemein.<br />

Gentrifizierung wird eines der Themen<br />

sein, die immer wieder auftauchen.<br />

Und natürlich wird auch über<br />

die Probleme vorOrt,über den Bezirk<br />

gesprochen. In Friedrichshain-<br />

Kreuzberg ist zum Beispiel ein<br />

Thema zentral, das auch im Rest der<br />

Stadt diskutiert wird: Radfahren.<br />

„Wir brauchen eine bessere Infrastruktur<br />

für Radfahrende“, sagt Monika<br />

Herrmann.<br />

Doch damit alleine ist es nach Ansicht<br />

der Grünen-Politikerin noch<br />

nicht getan. Deswegen fordert sie,<br />

„dassVerstöße gegen die Straßenverkehrsordnung<br />

–egal ob vonFußgängern<br />

und Fußgängerinnen, Radfahrern<br />

und Radfahrerinnen oder Autofahrern<br />

und Autofahrerinnen –härter<br />

bestraft werden.“ Und zwar mit<br />

Geldstrafen, die gerne auch einen<br />

vierstelligen Bereich erreichen dürfen.<br />

(BLZ)<br />

Berlin Seite 12<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />

Redaktion: (030) 63 33 11-457<br />

(Mo-Fr10-16 Uhr), Fax-499;<br />

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BERLIN<br />

MESSEN


2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagesthema<br />

re:publica<br />

Youtube<br />

Der Hype um<br />

die Influencer<br />

Sie sind Idole für Millionen Kinder<br />

und Jugendliche, aber wir Eltern<br />

kennen oft nicht einmal ihreNamen.<br />

Oder wissen Sie etwa, wer<br />

PewDiePie, ApeCrime oder Julien<br />

Bamsind? Diebeiden Letzteren sind<br />

mit die erfolgreichsten Youtuber in<br />

Deutschland, mit Millionen Abonnenten.<br />

Undsie haben den gleichen<br />

Vermarkter –TubeOne Network. Dahinter<br />

verbirgt sich der börsenorientierte<br />

Werbekonzern Stroer, der als<br />

Außenwerber bekanntwurde, nun<br />

aber zunehmend ins Mediengeschäft<br />

einsteigt. Andere Youtuber<br />

werden vonStudio71 oder Divimove<br />

vertreten, beides Töchter großer<br />

Fernsehsender, die auch wir Älteren<br />

noch kennen. Der Medienwissenschaftler<br />

Lutz Frühbrodt hat sich<br />

diese Branche näher angesehen,<br />

viele Hintergrundgespräche geführt<br />

und versucht in seinem Vortrag Antwort<br />

auf folgende Fragen zu geben:<br />

Ist der Influcencer-Hype bald vorbei?<br />

Oder geht es jetzt erst richtig los?<br />

Interessant für alle mit Interesse an<br />

Zusammenhängen. (cd.)<br />

LutzFrühbrodt sprichtamDienstagvon 16.45<br />

bis 17.15 Uhr im MediaCube,Station. har<br />

Seit zwölf Jahren gibt es die Digitalkonferenz re:publica in Berlin –<br />

aber so groß wie in diesem Jahr war sie noch nie.27Bühnen werden<br />

für die drei Tage von Montag bis Mittwoch aufgebaut, 500 Stunden<br />

Programm soll es geben, etwa 1000 Redner haben zugesagt. Neben<br />

Bundesministern und EU-Vertretern werden Wissenschaftler wie der Astronaut<br />

Alexander Gerst auf der Bühne stehen, die Bestseller-Autorin Sibylle<br />

Berg und die Schauspielerin Katja Riemann sind dabei, der Philosoph und<br />

ehemalige IBM-Stratege Gunter Dueck und Netz-Aktivisten wie Cory Doctorow<br />

machen auch mit? Dazu kommen noch weitere Konferenzen, bei der<br />

Media Convention geht es um Innovationen in der Medienwelt, die Tincon<br />

27 Bühnen, 1000 Redner<br />

an drei Tagen:<br />

Bei der Digital-Konferenz<br />

sind in Berlin alle<br />

angesprochen, wenn es um den<br />

digitalen Fortschritt geht<br />

Generation<br />

Zukunft<br />

RE:PUBLICA /DOMINIK WAGNER<br />

richtet sich an Kinder und Jugendliche. Das Motto „tl;dr (too long; didn’t<br />

read)“ passt zu dem großen Angebot. Im Netz kann niemand alles lesen, die<br />

re:publica will deshalb versuchen, den Dingen auf den Grund zu gehen, etwa<br />

15 Schwerpunkt-Themen gibt es.Wer keine Angst hat, etwas zu verpassen,<br />

sollte sich an den Tagen treiben lassen über das Gelände. Überall gibt es etwas<br />

zu entdecken. Werauf Schwarm-Intelligenz setzt, folgt am besten der<br />

Masse oder geht in die großen Säle.Wer es sich bequem machen will, setzt<br />

sich ins Freie und lässt sich vonFreunden über die Inhalte der Talks informieren.<br />

Werauf Nummer sicher gehen will, macht sich einen Plan: Auf dieser<br />

Seite sind sechs Empfehlungen vonRedakteuren der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. (jöh.)<br />

Amazon<br />

Tech-Riesen als<br />

Stadtentwickler<br />

Es war der größte Städtewettbewerb<br />

der Welt –2017 ließ Jeff Bezos,<br />

reichster Mensch dieser Erde und<br />

Gründer des Versandriesen Amazon,<br />

darum buhlen, wo ein zweiter Hauptsitz<br />

seines Konzerns entstehen sollte<br />

(und damit 50 000 neue Jobs). Eine<br />

nicht ungefährliche Entwicklung: Digital-Riesen<br />

wie Amazon oder Google<br />

werden zu Stadtentwicklern. Die Supermarktkette<br />

Whole Foods gehört<br />

Amazon, ebenso wie 20 Prozent aller<br />

Büroflächen in Seattle, bei besagtem<br />

Wettbewerb versprachen die teilnehmenden<br />

Städte Anreize wie Steuervergünstigungen.<br />

Google trägt mit<br />

Verantwortung für die absurd hohen<br />

Mieten in SanFrancisco.Immer wieder<br />

wehren sich Bürger gegen solche<br />

Eingriffe.Amazonzog nach Protesten<br />

seine Pläne für einen Standort im<br />

Bundesstaat New York zurück, Google<br />

jene für einen Campus in Kreuzberg.<br />

Felix Hartenstein hat das Institut<br />

für Wirtschaft und Stadt mitgegründet<br />

und spricht darüber,wie Berlin<br />

mit Plänen der Tech-Riesen<br />

umgehen kann. (jmg)<br />

FelixHartenstein spricht am Mittwoch von13bis<br />

13.30Uhr,Stage4,Station.<br />

Smart City<br />

Fernsehen<br />

Mobilität<br />

Jugend<br />

Lernen von<br />

Barcelona<br />

Wenn <strong>Berliner</strong> Politiker, die mit<br />

der Digitalisierung oder der<br />

Smart City befasst sind, den Namen<br />

Francesca Bria aussprechen, dann<br />

voller Bewunderung. Bria ist „Chief<br />

Technology and Digital Innovation<br />

Officer“ in Barcelona, also sowas wie<br />

die digitale Bürgermeisterin der katalanischen<br />

Hauptstadt.<br />

Allein, dass<br />

es Bria gibt, zeigt,<br />

dass Barcelona<br />

ein gutes Stück<br />

weiter ist als Berlin.<br />

VonBriakönnen<br />

wir also viel<br />

lernen, etwa wie<br />

Francesca Bria, die Digitalisierung<br />

demokrati-<br />

CTO Barcelonas<br />

sche Prozesse<br />

fördern und den Bürgern nützen<br />

kann. Für Bria, die 2018 vomMagazin<br />

Forbes zu Europas „Top 50 Women in<br />

Tech“ gezählt wurde, lautet die zentrale<br />

Frage immer:Wie kann Technologie<br />

die Stadt für Menschen lebenswerter<br />

machen? (alm.)<br />

IMAGO<br />

Francesca Bria diskutiertauf drei Panels, etwa am<br />

erstenTag mit FinanzministerOlaf Scholz von<br />

12.35 bis 13.15 Uhr,Denkfabrik, Station.<br />

Wasgibt es<br />

Neues im TV?<br />

Können Hunde ein Flugzeug steuern?<br />

Werschafft es während der<br />

Geburt seines Kindes die richtigen<br />

Antworten auf Quizfragen zu geben?<br />

Und was machen Vierjährige, wenn<br />

niemand hinschaut? Diese drei Fragen<br />

haben –man mag es kaum glauben<br />

–eine Gemeinsamkeit: Siedienten<br />

als Grundlage für Fernsehproduktionen.<br />

Ob in Deutschland oder<br />

im Ausland, das Fernsehen treibt<br />

mitunter äußerst seltsame Blüten.<br />

Und genau diese teils kuriosen Auswüchse<br />

ausländischer TV-Produktionen<br />

stellt Marcel Amruschkewitz,<br />

Chefredakteur und Bereichsleiter<br />

Unterhaltung beim Fernsehsender<br />

VOX, auch in diesem Jahr wieder in<br />

seinem beliebten 30-minütigen Vortrag<br />

auf der re:publica vor. Vomsogenannten<br />

Trash-TV bis zu durchaus<br />

interessanten Produktionen ist dort<br />

alles dabei. DerVortrag ist eine Empfehlung<br />

auch für jene,die sonst nicht<br />

viel mit den Themen der Netzgemeinde<br />

zu tun haben, und alle, die<br />

sich neue Perlen der Fernsehwelt<br />

nicht entgehen lassen wollen. (khe.)<br />

Marcel Amruschkewitz spricht am Dienstag von<br />

12.30bis 13 Uhr, Stage6,Station.<br />

Kreuzberg<br />

B-Part<br />

Events<br />

Gleisdreieck<br />

Luckenwalder Str.<br />

Station<br />

Eingang<br />

re:publica<br />

Media Convention<br />

Kühlhaus<br />

Tincon<br />

Trebbiner Str.<br />

Lokschuppen<br />

DAS GELÄNDE<br />

Tempelhofer<br />

Ufer<br />

Deutsches<br />

Technikmuseum<br />

Hallesches<br />

Landwehrkanal<br />

Möckernstr.<br />

20 m<br />

BLZ/HECHER<br />

Tagsüber: Vier Orte sind wichtig: Das Hauptprogramm wird wie in den vergangenen Jahren auf dem<br />

Gelände der Station am Gleisdreieck präsentiert, danebenimKühlhaus treffen sich die Jugendlichen<br />

zurTincon.Weiter geht es auf dem Gelände desTechnikmuseums, wo eine Open-Air-Bühne<br />

aufgebaut ist. Fehltnoch der Coworking-Space „B-Part“mitWorkshopsund Kunstprojekten.<br />

Abends: Erstmals wird ein Abendticket angeboten. Es kostet zehn Euro und ermöglicht ab<br />

18 Uhr den Zugang zum gesamten Gelände. Ein Standardticket für drei Tage kostet: 220 Euro.<br />

Ufer<br />

Straßen<br />

in die Zukunft<br />

Stadt und Mobilität ist ein Kernthema<br />

dieser re:publica. Vonwelchen<br />

digitalen Konzepten profitieren<br />

die Städte,von welchen nicht? Es wird<br />

nicht nur über autonome Autos,Flugtaxis<br />

oder Sharing-Modelle gesprochen.<br />

Auch der Stadtraum, der die<br />

Kulisse für Neues und Bewährtes bietet,<br />

ist ein Thema. Wie müssen Straßen<br />

und Plätzekünftig aussehen, um<br />

neue Entwicklungen zu ermöglichen?<br />

Wenn es um diese Frage geht,<br />

liegt es nahe,Fachleute aus Ländern,<br />

die in diesem Punkt weiter sind als<br />

Deutschland, einzuladen. So kommt<br />

Mikael Colville-Andersen aus Dänemark<br />

nach Berlin. Der 51-jährige Kanadier<br />

ist Planer,Verkehrsraumdesigner,<br />

Mobilitätsforscher und -praktiker.<br />

2007 hat er die Copenhagenize<br />

Design Company gegründet, die<br />

Konzepte für die nachhaltige, menschengerechte<br />

Gestaltung von Verkehrsräumenerarbeitet.<br />

DasFahrrad<br />

steht im Mittelpunkt.„Back to the Future<br />

in Urban Design“: Darüber<br />

spricht Andersen. (pn.)<br />

Mikael Colville-Andersen spricht am Montag ab<br />

12.30Uhr auf der Bühne im Museumspark. Um<br />

13.45Uhr schließt sich eine Signierstunde an.<br />

Neue<br />

Bewegung<br />

Die Fridays-for-Future-Bewegung<br />

mobilisierte in Windeseile weltweit<br />

Zigtausende Jugendliche. Welche<br />

Rolle spielte dabei die digitale<br />

Vernetzung? Wiewurden die sozialen<br />

Netzwerke genutzt? Darüber werden<br />

diemedial sehr präsente Fridays-for-<br />

Future-Aktivistin<br />

Luisa Neubauer<br />

und ihr Mitstreiter<br />

Jakob Blasel<br />

auf der Tincon,<br />

der Jugendkonferenz,<br />

sprechen.<br />

„Warum wir uns<br />

organisieren“,<br />

darum geht es.<br />

Sie nehmen für<br />

sich in Anspruch,<br />

einen größeren Teil der jüngeren Generation<br />

zu vertretenund zur Fokussierung<br />

auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit<br />

beigetragen zu haben. Das<br />

Wort „Flugscham“ – das schlechte<br />

Gewissen wegen klimaschädlicher<br />

Vielfliegerei – findet sich bestimmt<br />

bald im Duden. (mak.)<br />

Luisa Neubauer und JakobBlasel sprechenam<br />

Dienstag von14.15 bis 14.45 Uhr im Rahmen<br />

von„NextGeneration“ aufder Tincon, Kühlhaus.<br />

DPA /MICHAEL KAPPELER<br />

Luisa Neubauer,<br />

Aktivistin<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute liegen die Höchsttemperaturen bei 10bis 13 Grad. Dazu ist es vielerorts<br />

bewölkt, gebietsweise regnet es. Der Wind weht schwach bis<br />

mäßig aus westlichen Richtungen. In der Nacht ist es überwiegend stark<br />

bewölkt. Regenschauer bleiben aber eher die Ausnahme, und die Tiefsttemperaturen<br />

sind bei 1bis minus 1Grad anzutreffen.<br />

Biowetter: Die derzeitige Witterung<br />

verursacht einen beschleunigten<br />

Stoffwechsel und erhöhte Durchblutung.<br />

Das Wohlbefinden wird durch<br />

Wittenberge<br />

Kopfschmerzen und Migräne beeinträchtigt.<br />

0°/11°<br />

Pollenflug: Derzeit fliegen Pollen<br />

von Birken, Ulmen, Hainbuchen,<br />

Kiefern, Eichen und Buchen in niedrigen<br />

bis mäßigen Mengen durch<br />

die Luft.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 11Grad.<br />

Wind: schwach aus West.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

0°/11° 3°/11°<br />

Luckenwalde<br />

-1°/12°<br />

Cottbus<br />

0°/12°<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

wolkig heiter bedeckt<br />

2°/11° 3°/18° 11°/17°<br />

Prenzlau<br />

1°/10°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

1°/13°<br />

Ein Tief über Südschweden lenkt kühle Meeresluft über die Nordsee zu uns.<br />

Damit gehen Schauerwolken einher, die sich südostwärtsüber Mitteleuropa<br />

ausbreiten. Teils kräftige Regenfälle und Schneeregen sind über dem Balkan im<br />

Übergangsbereich zu deutlich wärmerer Luft weiter südöstlich und östlich zu finden.<br />

Die Iberische Halbinsel profitiert von Sonne und Frühsommertemperaturen.<br />

Sylt<br />

4°/10°<br />

Hannover<br />

0°/10°<br />

Köln<br />

2°/11°<br />

Saarbrücken<br />

0°/12°<br />

Konstanz<br />

0°/12°<br />

Hamburg<br />

2°/10°<br />

Erfurt<br />

-1°/10°<br />

Frankfurt/Main<br />

3°/12°<br />

Stuttgart<br />

3°/13°<br />

Rostock<br />

4°/8°<br />

Magdeburg<br />

1°/13°<br />

Nürnberg<br />

0°/12°<br />

München<br />

2°/9°<br />

Rügen<br />

1°/10°<br />

Dresden<br />

1°/10°<br />

Deutschland: Heute haben dichtere<br />

Wolken immer wieder teils schauerartigen<br />

Regen dabei. Die Höchsttemperaturen<br />

nehmen 8bis 13 Grad ins<br />

Visier. Die Tiefstwerte belaufen sich<br />

auf 5bis minus 1Grad. Der Wind<br />

weht schwach, inBöen mäßig aus<br />

West. Morgen gehen bei meist wolkigem<br />

Himmel gelegentlich Regenschauer<br />

nieder. Dabei betragen die<br />

Temperaturen maximal 8bis<br />

16 Grad, und der Wind weht<br />

schwach aus westlichen Richtungen.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 8°-11°<br />

Nordsee: 8°-10°<br />

Mittelmeer: 14°-23°<br />

Ost-Atlantik: 11°-16°<br />

Mondphasen: 12.05. 18.05. 26.05. 03.06.<br />

Sonnenaufgang: 05:26 Uhr Sonnenuntergang: 20:40 Uhr Mondaufgang: 06:37 Uhr Monduntergang: 22:24 Uhr<br />

Lissabon<br />

21°<br />

Las Palmas<br />

22°<br />

Madrid<br />

25°<br />

Reykjavik<br />

12°<br />

Dublin<br />

12°<br />

London<br />

14°<br />

Paris<br />

13°<br />

Bordeaux<br />

18°<br />

Palma<br />

19°<br />

Algier<br />

25°<br />

Nizza<br />

17°<br />

Trondheim<br />

7°<br />

Oslo<br />

6°<br />

Stockholm<br />

12°<br />

Kopenhagen<br />

10°<br />

Berlin<br />

11°<br />

Mailand<br />

20°<br />

Tunis<br />

20°<br />

Rom<br />

16°<br />

Warschau<br />

12°<br />

Wien<br />

13° Budapest<br />

12°<br />

Palermo<br />

19°<br />

Kiruna<br />

1°<br />

Oulu<br />

12°<br />

Dubrovnik<br />

16°<br />

Athen<br />

25°<br />

St. Petersburg<br />

11°<br />

Wilna<br />

8°<br />

Kiew<br />

18°<br />

Odessa<br />

18°<br />

Varna<br />

20°<br />

Istanbul<br />

24°<br />

Iraklio<br />

21°<br />

Archangelsk<br />

8°<br />

Moskau<br />

23°<br />

Ankara<br />

26°<br />

Antalya<br />

24°<br />

Acapulco 35° heiter<br />

Bali 34° Gewitter<br />

Bangkok 39° wolkig<br />

Barbados 29° heiter<br />

Buenos Aires 22° heiter<br />

Casablanca 22° sonnig<br />

Chicago 21° bewölkt<br />

Dakar 30° sonnig<br />

Dubai 35° heiter<br />

Hongkong 27° bedeckt<br />

Jerusalem 31° wolkig<br />

Johannesburg 25° sonnig<br />

Kairo 38° wolkig<br />

Kapstadt 22° sonnig<br />

Los Angeles 17° Schauer<br />

Manila 35° wolkig<br />

Miami 32° Gewitter<br />

Nairobi 27° bewölkt<br />

Neu Delhi 42° sonnig<br />

New York 22° heiter<br />

Peking 25° wolkig<br />

Perth 21° heiter<br />

Phuket 33° Gewitter<br />

Rio de Janeiro 32° Schauer<br />

San Francisco 17° wolkig<br />

Santo Domingo 31° wolkig<br />

Seychellen 31° wolkig<br />

Singapur 35° heiter<br />

Sydney 22° sonnig<br />

Tokio 24° heiter<br />

Toronto 18° Schauer


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 3 *<br />

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Seite 3<br />

Glückauf<br />

Bolzen im Gelsenkirchener Consol Park<br />

IMAGO IMAGES/JOCHEN TACK<br />

Es ist eine bittersüße Liebeserklärung,<br />

dieses Gelsenkirchen-Lied.<br />

Der Kabarettist Georg Kreisler hat<br />

es 1958 komponiert und gesungen<br />

zur Blütezeit der Kohle.Daheißt es:„Lieblich<br />

schweben durch die Luft die schwarzen<br />

Dämpfe/ Undmit heiterem Gesang/ Nimmt<br />

man Kohlen in Empfang/Wer zu lang dort<br />

lebt, bekommt beim Atmen leichte<br />

Krämpfe/ Aber werlebt dortschon lang?“<br />

Olivier Kruschinski ist Halb-Franzose und<br />

Vollblut-Gelsenkirchener,erlebt hier für immer.<br />

Kruschinski, Familienvater, Ex-Lehramtsstudent<br />

und Schalke-Fan, ist Gästeführer<br />

in der Ruhrgebietsstadt. Ja, Gelsenkirchen<br />

hat Gäste. Sogar rund vier Millionen<br />

pro Jahr, den allgegenwärtigen Negativschlagzeilen<br />

zum Trotz.<br />

Es sind vor allem Fußballtouristen, aber<br />

auch Schulklassen und feiernde Junggesellen,<br />

die Olivier Kruschinski an Originalschauplätze<br />

von Schalke- und Industriegeschichte<br />

führt. 250 000 Menschen habe er<br />

bisher die Stadt gezeigt, sagt er, und es würden<br />

immer mehr. „Die Romantisierung der<br />

Kohlezeit fängt ja jetzt erst an.“<br />

Industrialisierung, Wirtschaftsboom,<br />

Kohle-Aus, Kulturerbe. Der schnelle Aufstieg,<br />

der tiefe Fall der einst reichen Region lässt sich<br />

in vierWörternzusammenfassen.<br />

Die gute Nachbarschaft<br />

150 Jahre Bergbaugeschichte hat das Ruhrgebiet<br />

hinter sich, allein in Gelsenkirchen<br />

gab es zu Höchstzeiten 14 Zechen, 70<br />

Schächte und mehr Förder- als Kirchtürme.<br />

Arbeiter zogen von überall her, aus Bauernschaften<br />

wurden Dörfer, und die Dörfer explodierten<br />

zur Großstadt. Die „Kathedralen<br />

der Arbeit“ brachten nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg 50 000 Gelsenkirchener in Lohn<br />

und Brot, brachten Geld in die Region und<br />

noch mehr Industrie. Chemie, Glas, Kohle,<br />

Stahl und Textilindustrie –die fünf Säulen<br />

desWirtschaftswunders vondamals spiegeln<br />

sich noch heute im bunten Glasfenster am<br />

Hauptbahnhof der Stadt. DasEnde der Bergbau-Ara<br />

bedeutete dann: den Wegfall von<br />

Zehntausenden Arbeitsplätzen. Das war zu<br />

Beginn der 90er-Jahre. Derletzte Pütt schloss<br />

Ende 2018 im benachbarten Bottrop.<br />

Sozialfall Ruhrgebiet, der neue Osten, die<br />

Armutsmetropole –esgibt etliche Elendsgeschichten,<br />

die immer dann erzählt werden,<br />

wenn neue Studien und Statistiken das<br />

Schwarz-Weiß-Gemälde nachzeichnen:<br />

vom reichen Süden und dem ach so armen<br />

Herz Nordrhein-Westfalens. Und die Geschichte<br />

vom Schlusslicht Gelsenkirchen,<br />

der Stadt mit der schlechtesten Lebensqualität<br />

Deutschlands (eine ZDF-Studie), der<br />

größten Armut (eine Bertelsmann-Studie),<br />

dem niedrigsten Durchschnittseinkommen<br />

(eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung).<br />

Dass es zwischen Duisburg und Dortmund<br />

längst Graustufen gibt, die nichts mit Kohlenstaub<br />

zu tun haben, wirdgernübersehen.<br />

Gelsenkirchen hält etliche deutsche Negativrekorde.<br />

In der Stadt im Ruhrgebiet ist die Arbeitslosigkeit besonders hoch,<br />

das Armutsrisiko am größten,<br />

das Durchschnittseinkommen am niedrigsten.<br />

Allerdings: Die Gelsenkirchener selbst leben gerne dort<br />

Dass das Image mit dem Selbstbild der Bürger<br />

oft wenig gemein hat, sowieso.<br />

Hans-Georg Knickmann-Kursch sitzt im<br />

Stadtteilladen in Gelsenkirchen-Bismarck<br />

und guckt durch das Schaufenster auf den<br />

Döner-Imbiss Topkapi. Dertürkische Supermarkt<br />

daneben war mal eine Tengelmann-<br />

Filiale, die polnische Polsterei gegenüber<br />

eine urdeutsche Kneipe.<br />

„Besser Leben als Leerstand“, findet<br />

Knickmann-Kursch, offenes Karohemd, T-<br />

Shirt, Dreitagebart. Dass er katholischer Pastoralreferent<br />

ist und der Laden ein sozialpastorales<br />

Zentrum, fällt erst auf den zweiten<br />

Blick auf. Dann sieht man das pinke Kirchenlogo<br />

an der Scheibe,das schlichte Holzkreuz<br />

im Eingang, Segenswünsche im Fenster.<br />

„Demnächst steht da eben:Wirwünschen einen<br />

gesegneten Ramadan“, sagt Knickmann-Kursch.<br />

Seit gut einem Jahr betreibt der Theologe,<br />

der sich selbst lieber Praktiker nennt,<br />

zusammen mit der Sozialarbeiterin Katharina<br />

Müller den Stadtteilladen. Es ist eines<br />

von20Projekten des Bistums Essen, die im<br />

Jahr 2015 entstanden, weil sich die Verantwortlichen<br />

fragten: Wie kann Kirche zukunftsfähig<br />

werden? Nahanden Menschen<br />

bleiben, war wohl eine Antwort. Deshalb<br />

sortiert die Kirche die Menschen längst<br />

nicht mehr in Katholiken, Protestanten,<br />

Muslime oder Ungläubige.Schon gar nicht<br />

in Gelsenkirchen.<br />

Den Stadtteil Bismarck beschreibt Hans-<br />

Georg Knickmann-Kursch als bürgerlich,<br />

bunt, mit Arbeitern, Arbeitslosen und Alleinerziehenden,<br />

„durchschnittlich problematisch“.<br />

Die Menschen hier hätten gern mehr<br />

Spielplätzeals Spielhallen. Derhohe Ausländeranteil<br />

und die Drogenszene am Park störensie.Aber<br />

sie schätzen: die gute Nachbarschaft,<br />

die Kulturvielfalt, den nahe gelegenen<br />

Zoo und den Consol-Park, das alte Zechengelände.<br />

Das ergab eine Bürgerbefragung<br />

der Universität Duisburg-Essen für den<br />

Stadtteilladen. Durchschnittlich problematisch<br />

also.<br />

VonJulia Rathcke, Gelsenkirchen<br />

Der Durchschnitt ist ein Mittelwert, es<br />

gibt Ausreißer nach oben, und es gibt Ausreißer<br />

nach unten. Sie liegen in Bismarck und<br />

eigentlich in ganz Gelsenkirchen nah beieinander.<br />

Ein paar Hundert Meter vom Stadtteilladen<br />

etwa liegt die Straße Ahlmannshof,<br />

ein Block von verwitterten, verrußten Gründerzeithäusern,<br />

nur teilweise bewohnt. Prospekte<br />

und Müll flattern inHauseingängen<br />

herum, Fensterscheiben sind mit Klebeband<br />

geflickt, ein alter Kühlschrank steht an der<br />

Straße. Für Hape Kerkelings Kinofilm „Der<br />

„Wir haben die<br />

Defizitbrille auf,<br />

wir müssen mehr durch<br />

die Potenzialbrille<br />

sehen!“<br />

Olivier Kruschinski,<br />

Gästeführer in Gelsenkirchen<br />

und Schalke-Fan<br />

Junge muss an die frische Luft“ hat eine<br />

Filmcrew hier gedreht –weil es in Recklinghausen,<br />

dem eigentlichenWohnortimDrehbuch,<br />

nicht schäbig genug war, erzählt man<br />

sich in Gelsenkirchen. Sonst zieht es hier niemanden<br />

hin.<br />

Keine drei Kilometer entfernt liegt der<br />

Stölting Harbour im neu hergerichteten<br />

Quartier Graf Bismarck. Das ist die „künftigen<br />

Hafencity von Gelsenkirchen“. So hatte<br />

der damalige NRW-Bauminister Michael<br />

Groschek die Pläne für den alten Kohlehafen<br />

vorgestellt. 25 Millionen Euro investierte das<br />

Dienstleistungsunternehmen Stölting in die<br />

„nautische Wohlfühloase am Rhein-Herne-<br />

Kanal“: ein helles Architektenwerkmit Büroflächen,<br />

Penthouse-Wohnungen, Gastronomie<br />

und einem Club,der mit großen DJ-Namen<br />

und Live-Musik junge Menschen ins<br />

junge Viertel locken soll. Ältere, wohlhabendere<br />

Menschen sollen sich offenbar im Reihenhausraster<br />

auf der ehemaligen Industriebrache<br />

drum herum ansiedeln. Für 440 000<br />

Euro kann man eines der baugleichen weißen<br />

Einfamilienhäuschen im sogenannten<br />

Gartenviertel erwerben.<br />

Hafencity, Qualitätsstandort, „Kreativ-<br />

Quartier“ –Olivier Kruschinski, der Gästeführer,<br />

kann solche Begriffe nicht mehr hören.<br />

„Solarstadt, Digitale Stadt, Stadt mit<br />

Herz –was wollte Gelsenkirchen nicht schon<br />

alles sein? Nur nicht das, was es eigentlich<br />

ist.“ Zur DNA der Stadt gehören für ihn: Industrie-,<br />

Bergbau- und Fußballkultur.Dinge,<br />

auf die man stolz sein könnte, stolz sein<br />

müsste. „Aber das haben wir verlernt“, sagt<br />

Kruschinski. „Wir gucken in Gelsenkirchen<br />

nur noch auf Zuwanderungszahlen, Hartz-<br />

IV-Quoten, Gehaltsstudien. Wir haben die<br />

Defizitbrille auf, wir müssen mehr durch die<br />

Potenzialbrille sehen!“<br />

Christopher Schmitt, Wirtschaftsdezernent<br />

von Gelsenkirchen, muss beide Perspektiven<br />

einnehmen. Diemeisten Hartz-IV-<br />

Empfänger, das niedrigste Pro-Kopf-Einkommen<br />

–erkennt die harten Fakten. Und<br />

er kennt die Zusammenhänge. 12,5 Prozent<br />

Arbeitslose gibt es, davon sind 80 Prozent<br />

Langzeitarbeitslose.Diese Zahlen beeinflussen<br />

die Statistiken zu den Durchschnittseinkommen<br />

natürlich.<br />

260 000 Menschen leben in Gelsenkirchen,<br />

davon sind 8000 Zuwanderer aus Bulgarien<br />

und Rumänien sowie 7000 Geflüchtete.„Natürlich<br />

drückt das auch auf die Gesamtstatistik“,<br />

sagt Schmitt. Vor allem die<br />

kinderreichen Familien der Zuwanderer ließen<br />

die Hartz-IV-Quote steigen, denn die<br />

Kinder eines Empfängers zählten jeweils<br />

auch als Empfänger. Seit die EU die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

für Bulgaren und Rumänen<br />

2014 erweitert hat, hat sich die Zahl<br />

der SGB-II-Empfänger aus diesen Ländern<br />

in Gelsenkirchen mehr als verdoppelt. Auf28<br />

Millionen Euro schätzt die Stadt ihren Eigenanteil<br />

an Kosten für Flüchtlinge und Zuwanderer<br />

–allein für das Jahr 2019.<br />

Zuzug erlebt Gelsenkirchen aber eben<br />

auch in der Wirtschaft. „Der Strukturbruch<br />

durch das Kohle-Aus ist eine schwere Hypothek“,<br />

sagt der SPD-Politiker Schmitt, „aber<br />

wir sehen uns immer noch als Industriestandort.<br />

Gelsenkirchen liegt günstig, hat<br />

Bauflächen – und keinen Fachkräftemangel.“<br />

Seit 2008 entstünden jährlich 1000<br />

neue Beschäftigungsverhältnisse. Vor allem<br />

die Autozulieferer-Branche lasse sich nieder,<br />

viele Start-ups im Wissenschaftspark, aber<br />

auch die Digitalbranche investiere. Der<br />

Arena-Parkauf Schalke ist Testgebiet für Autonomes<br />

Fahren, die Straßenbahnen werden<br />

derzeit mitWLAN ausgestattet, und in fast allen<br />

Schulen Gelsenkirchens sind Tafeln<br />

längst gegen elektronische Whiteboards getauscht<br />

worden. „Aber das interessiert keine<br />

Statistik“, sagt Schmitt.<br />

Über der Kritik stehen<br />

Kommt drauf an, wie man es verkauft, würde<br />

Olivier Kruschinski wohl sagen. Ja, Gelsenkirchen<br />

hat das renommierte Musiktheater<br />

im Revier, die Zoom-Erlebniswelt und auch<br />

die Westfälische Hochschule, die bis 2012<br />

noch Fachhochschule Gelsenkirchen hieß.<br />

Warum steht man nicht zu seinem Namen,<br />

spielt mit seinem Ruf, steht über der<br />

ständigen Kritik? „Dass die Oberbürgermeister<br />

im Ruhrgebiet jetzt ihre Teilnahme an<br />

Studien verweigern wollen, das ist so, als<br />

wolle man einem Kleinkind die Rassel wegnehmen“,<br />

sagt Kruschinski. Statt sich über<br />

einen Klischee-beladenen Dortmund-„Tatort“<br />

aufzuregen, hätte der Oberbürgermeister<br />

der Stadt es lockernehmen und die Filmemacher<br />

einladen sollen. „Der wurde ja nicht<br />

mal in Dortmund gedreht, sondern inDuisburg“,<br />

sagt Kruschinski.<br />

Touren für Touristen zu Fuß, mit dem Rad<br />

oder für Jogger als „Sight Run“, Kruschinski<br />

macht alles,nur nicht eines nicht: aus Gelsenkirchen<br />

weggehen. Er zeigt die schönen Fahrradtrassen,<br />

den EiffelturmGelsenkirchens auf<br />

Zeche Consol, und er zeigt die Schrottimmobilien,<br />

die dunklen Ecken. Er arbeitet an Konzepten<br />

für schwache Stadtteile, hält Vorträge<br />

und Menschen den Spiegel vor: Als Gelsenkirchen<br />

von401„getesteten Städten“ mal wieder<br />

den letzten Platz belegte,erfand er den Hashtag<br />

#401, druckte ihn aufT-Shirts,startete eine<br />

Social-Media-Kampagne. „Auf Veränderung<br />

hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie<br />

anne Köttelbecke zu stehen und auf die<br />

Queen Mary 2zuwarten.“ Sagt er und tut was.<br />

Julia Rathcke<br />

stammt selbst aus dem Ruhrgebiet<br />

und ist BVB-Fan.


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Gabriel vergleicht Juso-Chef<br />

Kühnertmit Trump<br />

In der vonKevin Kühnertangestoßenen<br />

Enteignungsdebatte hat Ex-<br />

SPD-Chef Sigmar Gabriel den Juso-<br />

Vorsitzenden harsch kritisiert. „Nur<br />

der mediale Effekt und das eigene<br />

Egosind wichtig“, schrieb Gabriel<br />

am Wochenende im Handelsblatt.<br />

Dassei die „Methode Donald<br />

Trump“. Kühnertignoriere„100<br />

Jahreempirisch gesicherte Erfahrung<br />

mit staatlich gelenkten Volkswirtschaften.“<br />

Diese gingen wegen<br />

mangelnder Effizienz und Qualität<br />

bankrott und sorgten für soziale Verelendung.<br />

DieSPD-Spitzenkandidatin<br />

für die Europawahl, Katarina Barley,begrüßte<br />

die Debatte über gesellschaftliche<br />

Ungleichheit. (AFP)<br />

Bundesrat soll künftig<br />

andersabstimmen<br />

Bundestagspräsident Wolfgang<br />

Schäuble dringt nach seinen Vorschlägen<br />

für eine Verkleinerung des<br />

Bundestages nun auch auf Änderungen<br />

beim Bundesrat, in dem die 16<br />

Bundesländer mit derzeit 13 Koalitionsvarianten<br />

vertreten sind. Die<br />

Vielfalt führtoft zu Enthaltungen,<br />

weil dies die Koalitionsverträge in<br />

den Ländernbei Nichteinigkeit so<br />

vorsehen ist. DerCDU-Politiker<br />

schlug am Wochenende vor, Enthaltungen<br />

künftig als nicht abgegebene<br />

Stimmen zu werten. Bisher wirkten<br />

sie wie Nein-Stimmen, deshalb gebe<br />

es„regelmäßig eine satte Enthaltungsmehrheit“,<br />

sagte er der Süddeutschen<br />

<strong>Zeitung</strong>. Eine Zählung<br />

vonEnthaltungen als nicht abgegebene<br />

Stimmen würde schlagartig<br />

vieles ändern, die Landesregierungen<br />

müssten dann Entscheidungen<br />

treffen. Ausmehreren Ländernkamen<br />

ablehnende Reaktionen. (dpa)<br />

Theresa Maywill einen<br />

Deal mit Labour<br />

Hofft auf ein Entgegenkommen von Labour:Premierministerin<br />

Theresa May. GETTY<br />

Nach herbenVerlusten bei den Kommunalwahlen<br />

in Großbritannien<br />

wollen die konservativePartei von<br />

Premierministerin Theresa Mayund<br />

die Labour-Opposition nach einem<br />

gemeinsamen Wegaus der Brexit-<br />

Krise suchen. In der <strong>Zeitung</strong> Mail on<br />

Sunday schlug MayLabour-Chef Jeremy<br />

Corbyn vor, „ein Geschäft abzuschließen“.<br />

Medienberichten zufolge<br />

ist die Regierung zu einem vorübergehenden<br />

Verbleib in der Zollunion<br />

bereit. Theresa Mayforderte<br />

Corbyn auf, darauf „zu hören, was<br />

die Wähler bei den Wahlen gesagt<br />

haben, und unsereDifferenzen für<br />

einen Augenblick beiseitezuschieben“.<br />

(AFP)<br />

Brunei: Todesurteile gegen<br />

Homosexuelle ausgesetzt<br />

DasSultanat Brunei will nach internationalen<br />

Protesten auf die Vollstreckung<br />

der Todesstrafe gegen Homosexuelle<br />

verzichten. Dies kündigte<br />

Sultan Hassan Bolkaniah am<br />

Sonntag in einer Rede zum Beginn<br />

des islamischen Fastenmonats Ramadan<br />

an. Dasbereits seit mehr als<br />

zwei Jahrzehnten geltende „De-<br />

Facto-Moratorium“, keine Todesurteile<br />

umzusetzen, gelte auch für Urteile<br />

gegen Homosexuelle.Zudem<br />

sprach er von„Missverständnissen“.<br />

(dpa)<br />

Mit der Androhung von<br />

drastischen Sanktionen<br />

will Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn (CDU) eine Masern-<br />

Impfpflicht für Kinder durchsetzen.<br />

„Die bisherigen freiwilligen Maßnahmen<br />

zur Stärkung der Impfbereitschaft<br />

greifen nicht durch“, heißt<br />

es in einem am Wochenende bekanntgewordenen<br />

Gesetzentwurf,<br />

der noch vor der Sommerpause von<br />

der Bundesregierung beschlossen<br />

werden soll. Danach sollen Kinder<br />

ohne Impfschutz vom Besuch einer<br />

Kita ausgeschlossen werden. Zudem<br />

droht den Elternein Bußgeld vonbis<br />

zu 2500 Euro, das auch wiederholt<br />

verhängt werden kann. DasBußgeld<br />

hat vorallem bei SchulkindernRelevanz,<br />

da sie wegen der allgemeinen<br />

Schulpflicht in Deutschland nicht<br />

vomUnterricht ausgeschlossen werden<br />

können. Die Impfpflicht soll<br />

vom1.März2020 an gelten.<br />

Um die Verbreitung von Masern<br />

zu verhindern, seien Impfraten von<br />

mehr als 95 Prozent erforderlich,<br />

wird in dem Gesetzentwurf argumentiert.<br />

„Diese werden in Deutschland<br />

nicht erreicht.“ Die angestiegenen<br />

Fallzahlen seien auf „fortschreitende<br />

Impfmüdigkeit“ zurückzuführen,<br />

so das Ministerium. Nach<br />

neuesten Daten des Robert-Koch-<br />

Die Neuorganisation der Organspende ist<br />

ein weiteres großes Thema, das Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn neu ordnen<br />

will. Demnach sollen alle Volljährigen in<br />

Deutschland grundsätzlich als Organspender<br />

gelten. Es sei denn, sie oder ihre Angehörige<br />

widersprechen aktiv.<br />

Instituts (RKI) waren zuletzt nur<br />

rund 93 Prozent der Erstklässler in<br />

Deutschland doppelt und damit<br />

ausreichend gegen Masern geimpft.<br />

In Deutschland waren im vergangenen<br />

Jahr 543 Masernerkrankungen<br />

registriert worden. In diesem Jahr<br />

waren es bislang 300.<br />

Bei Kindern, die bereits in eine<br />

Kita oder Schule gehen, müssten Eltern<br />

den Nachweis per Impfpass<br />

oder -bescheinigung bis Ende Juli<br />

2020 nachreichen.Weraus medizinischen<br />

Gründen nicht geimpft werden<br />

kann, muss auch das mit einer<br />

ärztlichen Bescheinigung nachweisen.<br />

Eine Masernimpfpflicht soll es<br />

auch für Lehrer und Erzieher sowie<br />

REFORM<br />

Das Gegenmodell einer Gruppe fraktionsübergreifender<br />

Bundestagsabgeordneter,das<br />

an diesem Montag präsentiertwerden soll,<br />

stellt dagegen die „bewusste und freiwillige<br />

Entscheidung“ des Einzelnen in den Mittelpunkt,<br />

die nicht durch den Staat erzwungen<br />

werden dürfe.<br />

für das Fachpersonal in medizinischen<br />

Einrichtungen wie Krankenhäuser<br />

und Arztpraxen geben.<br />

Beim Koalitionspartner SPD und<br />

der Ärzteschaft stießen die Pläne auf<br />

Zustimmung. SPD-Fraktionsvize<br />

Karl Lauterbach erklärte, der Entwurf<br />

sei eine gute Grundlage für die<br />

weiteren Diskussionen in der Koalition.<br />

Auch er sprach sich für Bußgelder<br />

aus.<br />

Der Präsident der Bundesärztekammer,<br />

Frank Ulrich Montgomery,<br />

begrüßte Spahns Plan als wichtigen<br />

Schritt zur richtigen Zeit. Bei hohen<br />

Impfraten sei es möglich, einzelne<br />

Krankheitserreger regional und sogar<br />

weltweit zu eliminieren, sagte er<br />

GETTY IMAGES<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland). Leider sei<br />

diese Botschaft noch immer nicht<br />

bei allen Impfgegnern angekommen.<br />

„Diese Menschen gefährden<br />

nicht nur sich selbst und ihreKinder,<br />

sie schaden auch der Gesellschaft als<br />

Ganzes“, sagte Montgomery.<br />

Widerspruch aus Niedersachsen<br />

Ablehnend äußerte sich dagegen<br />

Niedersachsens Gesundheitsministerin<br />

Carola Reimann (SPD). „Eine<br />

Impfpflicht greift starkindas verfassungsrechtlich<br />

geschützte persönliche<br />

Selbstbestimmungsrecht auf<br />

körperliche Unversehrtheit ein und<br />

bedarf einer besonderen Rechtfertigung“,<br />

sagte sie. Sie löse aber nicht<br />

das zentrale Problem, dass insbesondere<br />

für Jugendliche und Erwachsene<br />

eine Impflücke bestehe.<br />

Reimann sagte, sie teile das Ziel,<br />

dass jeder gegen Masern geimpft<br />

sein müsse, allerdings „aus eigener<br />

Einsicht, dass die Impfung der beste<br />

Schutz für sich und die Kinder ist“.<br />

Dazu brauche es in erster Linie verstärkte<br />

Informationen und Unterstützung<br />

der Eltern. Dabei sollten<br />

alle Beteiligten in Politik, Krankenkassen<br />

und Ärzteschaft die Wichtigkeit<br />

vonImpfungen als zentrale Botschaft<br />

vertreten, forderte die SPD-<br />

Politikerin.<br />

Widerstand gegen ein Gedenk-Zentrum Ost<br />

30 Jahre Ende der DDR: Matthias Platzeck will an die Leistungen der Bürgerrechtler erinnern. CDU ist dagegen<br />

VonMarkus Decker<br />

Vor der konstituierenden Sitzung<br />

der Regierungs-Kommission „30<br />

Jahre Friedliche Revolution und<br />

Deutsche Einheit“ gibt es Meinungsverschiedenheiten<br />

über die Pläne zu<br />

den Jubiläen. Nach Informationen<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerks<br />

Deutschland) stößt der früherebrandenburgische<br />

Ministerpräsident<br />

und Kommissionsvorsitzende<br />

Matthias Platzeck (SPD) bei der<br />

Union auf Widerstand, weil er im<br />

ostbrandenburgischen Cottbus ein<br />

„Zentrum Aufbruch Ost“ entstehen<br />

lassen möchte, das an die Lebensleistung<br />

derer erinnern soll, die die<br />

DDR zum Einsturzgebracht und das<br />

vereinigte Deutschland aufgebaut<br />

haben.<br />

Laut Bild am Sonntag soll das<br />

Zentrum 200 bis 300 Millionen Euro<br />

kosten. Aus der CDU verlautete am<br />

Sonntag, es sei „nicht klar,worin der<br />

Mehrwert bestehen soll“. Nicht zuletzt<br />

der Haushaltsexperte Eckhardt<br />

Rehberg(CDU) ist strikt dagegen.<br />

Ex-Ministerpräsident von Brandenburg: Matthias Platzeck<br />

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung<br />

und stellvertretende<br />

Kommissionsvorsitzende Christian<br />

Hirte (CDU) sagte: „Darüber muss<br />

in der Kommission gesprochen<br />

werden. Aus gutem Grund hat die<br />

Bundesregierung ihr einen Prüfauftrag<br />

erteilt, der offen lässt, ob und<br />

wie ein Dokumentationszentrum<br />

entstehen soll.“ Das zentrale Anliegen<br />

der Kommission sei, dafür zu<br />

sorgen, dass sich möglichst viele<br />

Bußgeld gegen<br />

Impfverweigerer<br />

Gesundheitsminister Jens Spahn will den Kampf<br />

gegen Masern gesetzlich regeln<br />

VonTimot Szent-Ivanyi<br />

IMAGO<br />

Menschen im Land mit der eigenen<br />

Geschichte beschäftigten und identifizierten.<br />

„Dabei soll das Erreichte<br />

gewürdigt, aber auch das Kritische<br />

benannt werden“, so Hirte. „Wir<br />

wollen große Teile der Bevölkerung<br />

einbinden und mitnehmen und so<br />

die innere Einheit voran bringen“,<br />

sagte der Ostbeauftragte. Sosoll es<br />

Veranstaltungen in allen 16 Bundesländerngeben,<br />

nicht nur in den fünf<br />

ostdeutschen und in Berlin.<br />

Die 22-köpfige Kommission –die<br />

etwa zur Hälfte aus Parteipolitikern<br />

vonUnion und SPD sowie aus unabhängigen<br />

Teilnehmernwie dem Historiker<br />

Ilko-Sascha Kowalczuk oder<br />

den Schauspielern Jan Josef Liefers<br />

und Anna MariaMühe besteht –tritt<br />

am Montag zu ihrer konstituierenden<br />

Sitzung zusammen. Allerdings<br />

war schon für diesen Sonntag ein informelles<br />

Abendessen in Berlin geplant.<br />

Hirte betonte, man wolle „relativ<br />

schnell in den Arbeitsmodus<br />

kommen“. Biszum Spätsommer sollen<br />

Konzepte vorliegen.<br />

Bereits in der vorigen Woche<br />

hatte es Aufregung gegeben, als bekanntwurde,<br />

dass das Bundesinnenministerium<br />

mit der Finanzierung<br />

der Jubiläen in Verzug ist. Der<br />

Bundesregierung blieb nichts anderes<br />

übrig, als beim Bundestags-<br />

Haushaltsausschuss nachträglich<br />

61 Millionen Euro zu beantragen.<br />

Finanzstaatssekretärin Bettina Hagedorn<br />

schrieb zur Begründung:<br />

„Das Bedürfnis ist unvorhergesehen.“<br />

600 Raketen<br />

aus Gaza auf<br />

Israel<br />

Gegenangriffe –Tote auf<br />

beiden Seiten<br />

Kurz vor Beginn der islamischen<br />

Fastenzeit hat sich die Gewalt<br />

zwischen militanten Palästinensern<br />

im Gazastreifen und Israel erneut gefährlich<br />

hochgeschaukelt. Mindestens<br />

vier Israelis wurden am Sonntag<br />

bei massiven Raketenangriffen aus<br />

Gaza getötet, wie israelische Medien<br />

berichteten. Mehr als hundert wurden<br />

verletzt. Es sind die ersten zivilen<br />

israelischen Todesopfer durch<br />

Raketenbeschuss seit dem Gaza-<br />

Krieg 2014. Bei israelischen Gegenangriffen<br />

wurden nach Angaben des<br />

Gesundheitsministeriums in Gaza<br />

am Sonntag mindestens zehn Palästinenser<br />

getötet. Damit stieg die Zahl<br />

der seit Sonnabend im Gazastreifen<br />

getöteten Palästinenser auf 16; mehr<br />

als 140 wurden verletzt.<br />

Seit Sonnabend feuerten militante<br />

Palästinenser nach Angaben<br />

der israelischen Armee 600 Raketen<br />

auf israelische Ortschaften ab. Mehr<br />

als 150 Raketen seien von der Raketenabwehr<br />

abgefangen worden,<br />

sagte Sprecher Jonathan Conricus.<br />

Israels Luftwaffe bombardierte als<br />

Reaktion mehr als 250 Ziele in Gaza.<br />

Dabei wurden mehrere Häuser zerstört,<br />

darunter das Gebäude der inneren<br />

Sicherheitsbehörde der im<br />

Gazastreifen herrschenden Hamas.<br />

SorgeumSong Contest<br />

Erstmals seit Jahren tötete Israels<br />

Luftwaffe wieder gezielt einen militanten<br />

Palästinenser. Nach Angaben<br />

des Gesundheitsministeriums in<br />

Gaza wurde der 34-jährige Hammad<br />

al-Chudaritödlich getroffen, als er in<br />

Gaza Stadt in einem Auto unterwegs<br />

war. Israels Armee teilte mit, der<br />

Mann habe iranische Gelder an die<br />

Hamas sowie die Palästinenserorganisation<br />

Islamischer Dschihad übermittelt.<br />

Er habe geholfen, Raketenangriffe<br />

zu finanzieren.<br />

Netanjahu sagte am Sonntag, er<br />

habe die Armee angewiesen, „die<br />

massiven Angriffe auf Terrorziele im<br />

Gazastreifen fortzusetzen und die<br />

Streitkräfte am Rande des Gazastreifens<br />

mit Panzer-, Artillerie- und Infanterietruppen<br />

zu verstärken“. Die<br />

Hamas trage die Verantwortung für<br />

alle Angriffe aus dem Küstenstreifen<br />

und zahle einen hohen Preis dafür.<br />

Am Sonntagabend signalisierte Hamas-Chef<br />

Ismail Hanija Bereitschaft<br />

zu einer Waffenruhe mit Israel.<br />

Die Eskalation erfolgt nur eine<br />

Woche vor dem internationalen Gesangswettbewerb<br />

Eurovision Song<br />

Contest (ESC) in TelAviv. Zunächst<br />

blieb die Stadt vonGewalt verschont.<br />

Militante Palästinenserorganisationen<br />

drohten jedoch nach Medienberichten<br />

mit einer Ausweitung der Angriffe<br />

auch auf die Küstenmetropole.<br />

Ägypten bemühe sich um eine Waffenruhe,hieß<br />

es.<br />

Ein Sprecher der Europäischen<br />

Rundfunkunion (EBU), Veranstalterin<br />

des ESC, sagte: „Sicherheit steht<br />

für die EBU immer an erster Stelle.“<br />

Man arbeite mit der israelischen<br />

Rundfunkanstalt KAN und der Armee<br />

zusammen, „um die Sicherheit<br />

all jener zu gewährleisten, die mit<br />

uns in der Veranstaltungshalle Expo<br />

TelAviv zusammenarbeiten und sich<br />

uns anschließen“. Die ESC-Proben<br />

gingen normal weiter. (dpa)<br />

Bei israelischen Luftangriffen wurde das<br />

Auto eines Hamasführersgetroffen. AFP


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Effektive Hilfebei Darmbeschwerden<br />

Kijimea Reizdarm erhält Bestnoten im großen Deutschlandtest 1 !<br />

Was hilft wirklich bei wiederkehrendem<br />

Durchfall,<br />

Bauchschmerzen oder Blähungen?ImgroßenDeutschlandtest<br />

1 schnitt Kijimea<br />

Reizdarm mit Bestnoten ab!<br />

Wir haben uns angesehen,<br />

wasdas rezeptfreieMedizinproduktsobesonders<br />

macht.<br />

Für Millionen Menschen,<br />

die immer wieder unter<br />

Durchfall, Bauchschmerzen<br />

oder Blähungen leiden, gibt<br />

es eine gute Nachricht: Basierend<br />

auf Patientenurteilen<br />

wurde dem Medizinprodukt<br />

Kijimea Reizdarm im großen<br />

Deutschlandtest 1 höchste<br />

Wirksamkeitund ausgezeichnete<br />

Verträglichkeitattestiert.<br />

Grund genug, esgenauer unterdie<br />

Lupe zu nehmen.<br />

Darmbeschwerden –<br />

wasstecktdahinter?<br />

Der Grund für wiederkehrende<br />

Darmbeschwerden<br />

ist laut zahlreicher Experten<br />

oft ein gereizter Darm, auch<br />

Reizdarm genannt. Was häufig<br />

ursächlich dahinter steckt:<br />

kleinste Schädigungen in der<br />

Darmbarriere, durch die Erreger<br />

und Schadstoffe indie<br />

Darmwand eindringen und<br />

so die typischen Symptome<br />

auslösen können. Hier kann<br />

KijimeaReizdarm(rezeptfrei,<br />

Apotheke) effektiv helfen!<br />

Patentiertes Bifidobakterium<br />

macht den Unterschied<br />

Das Besondere an Kijimea<br />

Reizdarm: Esenthält den patentierten<br />

BifidobakterienstammB.bifidumMIMBb75.<br />

Dieser spezielle Bakterienstamm<br />

heftet sich sinnbildlich<br />

wie ein Pflaster andie<br />

Darmwand und schützt diese.<br />

Sokann sich der Darm<br />

erholen –Durchfall, Bauchschmerzen<br />

oder Blähungen<br />

klingen ab.<br />

Beeindruckende<br />

Studienergebnisse,<br />

überzeugte Patienten<br />

Laut einerklinischenStudie<br />

mitdem in KijimeaReizdarm<br />

enthaltenen Bakterienstamm<br />

konnten die Reizdarmbeschwerden<br />

bei Betroffenen<br />

signifikant gelindert werden.<br />

Bei vielen verschwand der<br />

Reizdarm sogar ganz. Auch<br />

die Lebensqualität Betroffener<br />

verbesserte sich deutlich.<br />

Die hervorragenden Studienergebnisse<br />

spiegeln sich in den<br />

zahlreichen Patientenurteilen<br />

des großen Deutschlandtests 1<br />

wider:Sie bescherten Kijimea<br />

Reizdarm die Bestnoten<br />

„Höchste Wirksamkeit“ und<br />

„Ausgezeichnete Verträglichkeit“.<br />

Fragen Sie daher in der<br />

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Reizdarm!<br />

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Kijimea Reizdarm<br />

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Guglielmetti S. et al. Randomized clinical trial: Bifidobacterium bifidum MIMBb75 significantly alleviates irritable bowel syndrome and improvesqualityoflife: adouble-blind, placebo-controlled study; Alimentary Pharmacology &Therapeutic,2011 • 1 Kijimea Reizdarm wurde im großen Deutschlandtest<br />

mit der Bewertung „sehr gut“ bei Wirksamkeit und Verträglichkeit in der Kategorie Magen &Darm ausgezeichnet (Focus23/18 v. 2.6.2018) •*Präparate bei Reizdarm; Absatz nach Packungen,Quelle: Insight Health, MAT03/2019 •Abbildung Betroffenen nachempfunden •www.kijimea.de<br />

DURCHFALL?<br />

BAUCHSCHMERZEN?<br />

BLÄHUNGEN?<br />

Bekannt<br />

aus dem<br />

TV<br />

Kijimea Reizdarm!<br />

»Wie ein<br />

Pflaster für<br />

den gereizten<br />

Darm<br />

Kijimea Reizdarm wird angewendet zur<br />

Behandlung eines Reizdarmsyndroms mit<br />

den typischen Symptomen Verstopfung,<br />

Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen<br />

undBlähbauch.<br />

Thema Nervenschmerzen<br />

Rückenschmerzen sind<br />

oft Nervenschmerzen<br />

Das kann helfen, wenn die Nerven Alarm schlagen<br />

Sie leiden immer wieder unter Schmerzen im Rücken? Manchmal sind die Schmerzen stechend,<br />

manchmal strahlen siesogarbis in dieBeine aus? Wasviele nichtwissen: Dahinter stecken<br />

häufigNervenschmerzen.Ein spezielles Arzneimittel mit5-fach-Wirkkomplexschenkt<br />

Betroffenen Hoffnung(Restaxil,Apotheke).<br />

Rückenschmerzen –was<br />

steckt dahinter?<br />

Mehr als 23 Millionen<br />

Deutsche<br />

klagen heutzutage<br />

über<br />

chronische<br />

Schmerzen.<br />

Ein Großteil<br />

davon<br />

leidet unter<br />

wiederkehrenden<br />

Rückenproblemen.<br />

Die Ursache sind<br />

häufig geschädigte oder gereizte<br />

Nerven, etwa in Folge<br />

von Verspannungen, eines<br />

Bandscheibenvorfalls, Unfalls<br />

oder des Ischias-Syndroms.<br />

Überraschend: Herkömmliche<br />

Schmerzmittel wirken bei<br />

Nervenschmerzen oft kaum,<br />

wie auch Mediziner der Deutschen<br />

Gesellschaft für Neuro-<br />

logie bestätigen. 1 Unsere Experten<br />

empfehlen daher ein<br />

spezielles Arzneimittelnamens<br />

Restaxil(Apotheke,rezeptfrei).<br />

Es wurde zur gezielten Behandlung<br />

von Nervenschmerzen<br />

entwickelt und bekämpft diese<br />

Schmerzen wirksam!<br />

5-fach-<br />

Wirkkomplex<br />

überzeugt<br />

In Restaxil<br />

steckt die Kraft<br />

aus gleich fünf<br />

Arzneipflanzen,<br />

die sich bei Ner-<br />

venschmerzen (Neuralgien)<br />

bewährt haben. So<br />

setzt Gelsemium sempervirens<br />

laut Arzneimittelbild im zentralen<br />

Nervensystem an. Es<br />

kommt vor allem bei Schmerzen<br />

längs einzelner Nerven-<br />

bahnen am ganzen Körper<br />

zum Einsatz. Diese Arzneipflanze<br />

wurde mit der natürlichen<br />

Wirkkraft ausCimicifuga<br />

racemosa, Spigelia anthelmia,<br />

Cyclamen purpurascens und<br />

Iris versicolor kombiniert. Iris<br />

versicolor kommt laut Arznei-<br />

mittelbild unter<br />

Ein<br />

anderem bei<br />

natürliches<br />

Ischialgie<br />

Arzneimittel na-<br />

und ziemens<br />

Restaxil<br />

(Apotheke, rezeptfrei)<br />

bekämpft Ner-<br />

Schmervenschmerzen<br />

wirkzen<br />

im<br />

henden<br />

sam–mit – mit derKraft<br />

Hüftnerv<br />

aus fünf Arznei-<br />

bis zum<br />

pflanzen.<br />

Fuß erfolgreichzum<br />

Einsatz.<br />

Restaxil hat keine bekannten<br />

Neben- oder Wechselwirkungenund<br />

schlägtauchnicht<br />

aufden Magen. Es istrezeptfrei<br />

in der Apotheke erhältlich.<br />

¹www.dgn.org/leitlinien/2373-ll62-2019-pharmakologisch-nicht-interventionelle-therapie-chronisch-neuropathischer-schmerzen, Abgerufen: 01.04.2019 •Namen geändert<br />

RESTAXIL. Wirkstoffe: Gelsemium sempervirens Dil. D2, Spigelia anthelmia Dil. D2, Iris versicolor Dil. D2, Cyclamen purpurascens Dil. D3, Cimicifuga racemosa Dil. D2. Homöopathisches Arzneimittel bei Neuralgien (Nervenschmerzen). www.restaxil.de •ZuRisiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />

Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. •Restaxil GmbH, 82166 Gräfelfing<br />

Begeisterte<br />

Anwender berichten<br />

Zahlreiche Betroffene konntenmit<br />

Restaxil bereitstolle Erfolgeerzielen.<br />

So berichtetz.B.<br />

Karl-Heinz S.: „Mein Rücken<br />

fühlt sich sogut an wie seit<br />

Jahren nicht. Mir hat Restaxil<br />

sehr gutgeholfen undich hatte<br />

schon sehr viel vorher ausprobiert.“<br />

Und Stefan L.erzählt:<br />

„Nach einem Bandscheibenvorfall<br />

habe ichseitdreiJahren<br />

Probleme. Jetzt kann ich mich<br />

wieder besser bewegen. Dieses<br />

Mittel istfür michdie Wucht.“<br />

Gut zu wissen<br />

Das Arzneimittel Restaxil<br />

kann auch bei diabetesbedingten<br />

Nervenschmerzen<br />

wirksame Hilfe bieten. Diese<br />

werden häufig z. B. von<br />

brennendenoderkribbelnden<br />

Füßen und Taubheitsgefühlen<br />

in den Beinen<br />

begleitet.<br />

Für Ihren<br />

Apotheker:<br />

Restaxil<br />

(PZN 12895108)


6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

Telefónica hinkt beim<br />

Mobilfunk-Ausbau hinterher<br />

DasMobilfunk-Unternehmen Telefónica<br />

Deutschland (Marke O 2 )ist<br />

offenbar noch weit entfernt von<br />

den Ausbauvorgaben für Ende 2019.<br />

DieDifferenz zwischen dem aktuellen<br />

Ausbaustand und den Auflagen<br />

sei „zum Teil noch erheblich“, heißt<br />

es in einem Bericht der Bundesnetzagentur.Bis<br />

zum Jahresende müssen<br />

bundesweit 98 Prozent der Haushalte<br />

mit halbwegs schnellem mobilen<br />

Internet versorgt werden –als Mindestvorgabe<br />

gelten hier 50 Megabit<br />

proSekunde an der Antenne und<br />

zehn Mbit/s beim Kunden. Die<br />

Tochterfirma des spanischen KonzernsTelefónica<br />

zeigte sich zuversichtlich,<br />

dass sie die Versorgungsauflagen<br />

erfüllen werde. (dpa)<br />

Touristik fordert von<br />

Politik Verbesserungen<br />

DieTourismuswirtschaft reagiert<br />

mit konkreten Forderungen auf die<br />

in der vergangenen Woche vorgelegten<br />

Pläne einer nationalen Tourismusstrategie<br />

der Bundesregierung.<br />

Zügige und konkrete Maßnahmen<br />

seien nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Branche zu verbessern.<br />

DerBundesverband der Deutschen<br />

Tourismuswirtschaft (BTW)kritisierte,dass<br />

die Unternehmen durch<br />

„überbordende Bürokratie und praxisfremde<br />

Regelungen“ Zeit und<br />

Geld verlören. DerDeutsche Hotelund<br />

Gaststättenverband (Dehoga)<br />

forderte eine Flexibilisierung des<br />

Arbeitszeitgesetzes,Bürokratieabbau<br />

und steuerliche Erleichterungen.<br />

(dpa)<br />

Warren Buffett liefert starke<br />

Zahlen zum Aktionärstreffen<br />

Der 88-jährige Warren Buffett hält Hof in<br />

Omaha.<br />

FOTO: IMAGO-IMAGES<br />

Staranleger Warren Buffett hat beim<br />

jährlichen Aktionärstreffen seiner<br />

Investmentgesellschaft Berkshire<br />

Hathaway starke Zahlen präsentiert.<br />

Im ersten Quartal stieg der operative<br />

Gewinn im Jahresvergleich um<br />

5Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar.<br />

Zehntausende Aktionäreaus aller<br />

Welt versammeln sich jährlich zum<br />

„Woodstock des Kapitalismus“ in<br />

Omaha, um ihr Idol zu feiern. Der<br />

88-Jährige beantwortet dortFragen,<br />

und die Unternehmen seines Konglomerats<br />

machen die Halle mit<br />

ihren Ständen zu einer großen Berkshire-Firmenmesse.<br />

(dpa)<br />

Porsche liefert<br />

per Bahn nach China<br />

Porsche steuertseinen wichtigsten<br />

MarktChina nun auch auf der<br />

Schiene an. Neuerdings gehen zweimal<br />

proWoche Autos per Güterzug<br />

auf die Reise nach Chongqing im<br />

Südwesten Chinas –jeweils maximal<br />

88 Stück in höchstens 44 Containern<br />

proZug, wie ein Porsche-Sprecher<br />

sagte.Die 11000Kilometer lange<br />

Fahrtführtvon Bremerhaven über<br />

Polen, Weißrussland, Russland und<br />

Kasachstan. Siedauertetwa18Tage<br />

undwirdvom Osnabrücker Logistikunternehmen<br />

Hellmann organisiert.<br />

Denweitaus größten Teil seiner<br />

Fahrzeuge –imvergangenen<br />

Jahr mehr als 80000 Stück –bringt<br />

Porsche allerdings nach wie vorper<br />

Schiff nach China. (dpa)<br />

Meins und deins wird nicht eins<br />

Von Mechthild Henneke<br />

Die Hochzeit verbindet<br />

nicht nur die Herzen<br />

zweier Menschen –auch<br />

vor dem Finanzamt und<br />

anderen Institutionen ist das Paar in<br />

Zukunft eine Einheit. Es gibt eine Reihe<br />

steuerlicher und rechtlicher Auswirkungen,<br />

die einer Heirat folgen.<br />

Hier die wichtigsten Veränderungen.<br />

Vermögen: Wasdie Ehepartner zum<br />

Zeitpunkt der Hochzeit besitzen,<br />

bleibt weiter das Eigentum jedes einzelnen.<br />

„Jeder behält sämtliche Vermögensgegenstände,<br />

die er in die<br />

Ehe mitbringt“, sagt Eva Becker. Die<br />

<strong>Berliner</strong> Anwältin ist Vorsitzende des<br />

Geschäftsführenden Ausschusses<br />

der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht<br />

im Deutschen Anwaltverein.<br />

Auch Vermögensgegenstände, die<br />

ein Partner während der Ehe unter<br />

seinem Namen erwirbt, sind sein<br />

oder ihr Eigentum. Eine bereits vorhandene<br />

Wohnung etwas gehört<br />

durch die Heirat nicht automatisch<br />

beiden. Falls es zur Scheidung<br />

kommt, fällt die Wohnung nicht in<br />

die Masse der Dinge,die geteilt wird.<br />

Zugewinngemeinschaft: Ab dem<br />

Zeitpunkt der Eheschließung sieht<br />

der Staat das Ehepaar als Zugewinngemeinschaft<br />

an. Dasbedeutet: Mögen<br />

die in die Ehe mitgebrachten<br />

Gegenstände individuelles Eigentum<br />

sein, so wird der Wertzuwachs<br />

während der Ehe geteilt. War zum<br />

Beispiel die Eigentumswohnung im<br />

Besitz eines Partners vor der Heirat<br />

100 000 Euro wert,wirdbei der Trennung<br />

20 Jahre später aber mit<br />

300 000 Euro gehandelt –dann werden<br />

die 200 000 Euro Zuwachs geteilt.<br />

Das ist der sogenannte Zugewinnausgleich.<br />

„Sein Ziel ist es, im<br />

Fall einer Scheidung einen Ausgleich<br />

zwischen den Vermögen der Ehepartner<br />

zu schaffen“, sagt Becker.<br />

Hintergrund ist, dass in der Regel beide<br />

Partner gemeinsam während der<br />

Ehe Vermögen erwirtschafteten und<br />

beide bei der Scheidung gleich von<br />

derVermögenssteigerungprofitieren<br />

sollen.<br />

Verdienst: DerPartner oder diePartnerin<br />

verdient mehr als man selbst?<br />

Eine Heirat verschafft in dieser Hinsicht<br />

keine Vorteile.Trotz Jawortwird<br />

das Gehalt nicht zwangsläufig geteilt.<br />

Jeder behält den Anspruch auf das,<br />

was er erwirtschaftet. Überzieht<br />

einer der Partner sein Konto, haftet<br />

der anderedafür ebenfalls nicht. Anders<br />

ist es,wenn beide ihreseparaten<br />

Konten auflösen und nur noch ein<br />

Gemeinschaftskonto führen. Jetzt<br />

sind beide gegenüber der Bank dafür<br />

verantwortlich, wenn der Dispokredit<br />

überzogen wurde, weil einer der<br />

Partner das Konto leer geräumt hat.<br />

Gütertrennung: WerGeld und Liebe<br />

trennen möchte, kann vor der Eheschließung<br />

Gütertrennung vereinbaren.<br />

Einnotarieller Vertraglegt dabei<br />

fest, dass beide Ehepartner ihr Vermögen<br />

für sich behalten und auch<br />

Nach der Hochzeit teilen die Ehepartnernicht automatisch alles<br />

Ehenamen: Nach der Hochzeit gibt es viele<br />

Varianten, wie sich Ehepartner fortan nennen.<br />

Finden HerrHirsch und Frau Platz zusammen,<br />

so können sie beide ihren Namen<br />

behalten oder sich auf einen Namen einigen.<br />

Oder HerrHirsch nennt sich fortan Hirsch-<br />

Platz oder Platz-Hirsch. Beides steht ihm frei.<br />

etwas ausgeflippte Messe dieses Jahr<br />

von einem gewissen Ernst geprägt<br />

wird. In vielen Vorträgen geht es ums<br />

Eingemachte: um Macht, Verantwortung,<br />

Ethik in der digitalen Welt. Das<br />

Bundesarbeitsministerium hat sich<br />

eine eigene Halle für seine „Denkfabrik“<br />

gemietet, dort diskutieren unter<br />

anderem Minister Hubertus Heil und<br />

der fürs Digitale zuständige Staatssekretär<br />

BjörnBöhning (beide SPD).<br />

„Die Lage ist auf jeden Fall sehr<br />

ernst. Wirerleben eine zunehmende<br />

Monopolbildung im Netz, wir sehen<br />

Fälle ungezügelten Datenmissbrauchs“,<br />

sagte Böhning dem RND.<br />

HERR HIRSCH UND FRAU PLATZ<br />

Kindsname: Kinder bekommen den Ehenamen,<br />

wenn es einen gibt. Haben sich Herr<br />

Hirsch und Frau Platz nicht auf einen Ehenamen<br />

geeinigt, können sie den Namen ihrer<br />

Kinder frei bestimmen. Hatten sie schon vor<br />

der Hochzeit ein Kind, das den Namen der<br />

Mutter trug,bekommt es den Ehenamen.<br />

ILLUSTRATION: SASCHA JAECK<br />

neu erworbenes Vermögen nicht geteilt<br />

wird. Im Falle einer Scheidung<br />

gibt es in diesem Fall keine Teilhabe<br />

an dem Vermögen des anderen Partners<br />

durch Zugewinnausgleich. Nur<br />

das sogenannte Gebrauchsvermögen,<br />

also Hausrat, Ehewohnung oder<br />

gemeinsames Auto, müssen aufgeteilt<br />

werden.<br />

Steuerklassen: Eine Heirat bringt<br />

durch das Ehegattensplitting steuerliche<br />

Vorteile,wenn sich die Einkommen<br />

deutlich unterscheiden. Grundsätzlich<br />

gilt, dass der Ehepartner mit<br />

dem höheren Gehalt in der Steuerklasse<br />

III richtig untergebracht ist,<br />

denn hier werden vergleichsweise<br />

wenig Steuern gezahlt. Sie muss mit<br />

Steuerklasse V kombiniert werden.<br />

Nach der Hochzeit sind beide Ehepartner<br />

zunächst automatisch in der<br />

Steuerklasse IV. Diese ist dann vorteilhaft,<br />

wenn beide ungefähr gleich<br />

verdienen.<br />

Gemeinsamen Besitz verkaufen: Hält<br />

einer der Ehepartner den Zweitwagen<br />

nicht mehr für sinnvoll, kann er<br />

ihn auch gegen den Willen des anderen<br />

verkaufen. Eine Ausnahme gilt,<br />

wenn das Geschäft einen Vermögensgegenstand<br />

betrifft, der nahezu<br />

das gesamte Vermögen des veräußernden<br />

Ehegatten ausmacht. Das<br />

kann vor allem bei einer Immobilie<br />

derFallsein.HierzumussderEhegatte<br />

die Zustimmung des Partners einholen.<br />

Dabei spielt es keine Rolle,obdie Vermögensgegenstände<br />

vor oder nach<br />

der Hochzeit erworben wurden. „Mit<br />

dieser Regelung soll verhindert werden,<br />

dass ein Ehegatte der Familie<br />

ohne Zustimmung seines Partners<br />

die wirtschaftliche Basis entzieht“,<br />

sagt Dominik Hüren vonder Bundesnotarkammer<br />

in Berlin. Es soll außerdem<br />

sichergestellt werden, dass der<br />

Partner im Fall einer Scheidung den<br />

potenziellen Zugewinnausgleich erhält.<br />

Schulden: Hatein Ehepartner Schulden,<br />

steht der Staat aufseiten der<br />

Gläubiger. Wenn es zu Pfändungen<br />

kommt,wirdzuihremSchutzvermutet,<br />

dass sämtliche Gegenstände in<br />

der Wohnung dem verschuldeten<br />

Ehepartner gehören. Will der andere<br />

Ehepartner vermeiden, dass dasvon<br />

seinem Geld bezahlte neue Fernsehgerät<br />

abtransportiert wird, muss er<br />

denKaufvertragüberdasGerätvorlegen.<br />

Rente: Die Rentenansprüche, die<br />

während der Ehezeit erworben werden,<br />

gehören nur dem, der sie erarbeitethat.VerzichteteinerderPartner<br />

auf Berufstätigkeit oder beschränkt<br />

sich auf eine Halbtagsstelle,<br />

hat er –solange die Ehe besteht –<br />

nicht automatisch Anspruch auf<br />

einen Teil der Rente des anderen. Anders<br />

ist das bei einer Scheidung:<br />

Dann werden im Versorgungsausgleich<br />

–ähnlich wie im Zugewinnausgleich<br />

–die erworbenen Rentenansprüche<br />

beider Partner je zur Hälfte<br />

geteilt.<br />

SPD will Macht der Digitalkonzerne beschränken<br />

Von Jan Sternberg<br />

Bundespräsident<br />

Frank-Walter<br />

Steinmeier eröffnet an diesem<br />

Montag die Digitalmesse re:publica<br />

in Berlin. „Wir haben mehrere Jahre<br />

intensiv versucht, den Bundespräsidenten<br />

zu bekommen“, sagte Organisator<br />

Markus Beckedahl dem RedaktionsNetzwerk<br />

Deutschland<br />

(RND). „Wir sind sehr gespannt darauf,<br />

welche Aspekte er für die Debatte<br />

rund um eine lebenswerte digitale<br />

Gesellschaft thematisieren wird.“<br />

Nicht nur Steinmeiers Auftritt ist<br />

ein Hinweis darauf, dass die immer<br />

Zum Start der Digitalmessere:publicainBerlingehtesumdie Machtfrage<br />

„Die Plattform-Ökonomie bringt<br />

Arbeitsverhältnisse hervor, in denen<br />

Menschen zu Bedingungen arbeiten<br />

müssen, die nicht akzeptabel sind.“<br />

Mit Plattform-Ökonomie sind<br />

Dienstleister wie der Taxi-Ersatz<br />

Uber oder die verschiedenen Essenlieferdienstegemeint,derenFahrerje<br />

nach Vertragsgestaltung Risiko laufen,<br />

bei schlechtem Geschäft unterhalb<br />

des Mindestlohns zu landen.<br />

„Die Entwicklungen zeigen uns:<br />

Wir brauchen einen europäischen<br />

Rechtsrahmen“, sagte Böhning. „Mit<br />

Frankreichentwickelnwirgemeinsame<br />

Initiativen zur europäischen Regulierung<br />

der Plattform-Wirtschaft.<br />

Dabei werden wir auch auf die neue<br />

EU-Kommission setzen.“<br />

Arbeitsminister Heil forderte am<br />

Wochenende eine Begrenzung der<br />

Datenmacht von Internetgiganten<br />

wie Google, Facebook und Amazon.<br />

„WennDatenmachtWettbewerbverhindert,<br />

brauchen wir Wege, um<br />

Daten zugänglich zu machen“, sagte<br />

Heil. Er stellte sich hinter den Vorschlag<br />

von EU-Wettbewerbskommissarin<br />

Margrethe Vestager.Sie fordertschärfere<br />

Regeln, damit die digitale<br />

Welt nicht von wenigen Quasi-<br />

Monopolisten dominiertwird.<br />

Trump facht<br />

Handelsstreit<br />

wieder an<br />

China drohennoch in dieser<br />

Wochehöhere Zölle<br />

Von Michael Donhauser<br />

und Stefan Winter<br />

Nach monatelangen Verhandlungen<br />

im Zollstreit erhöht US-Präsident<br />

Donald Trump den Druck auf<br />

China. DieEinfuhrzölle für viele Importgüter<br />

aus China würden Ende<br />

der Woche von bisher zehn auf<br />

25 Prozent erhöht, kündigte Trump<br />

am Sonntagabend auf Twitter an. Für<br />

weitere Produkte sei der Schritt bereits<br />

geplant.<br />

An den Finanzmärkten dürfte die<br />

Nachricht zum Wochenbeginn einige<br />

Unruhe auslösen, denn der Handelsstreit<br />

gilt als derzeit größte Gefahr<br />

für die Weltkonjunktur. Anden<br />

Märkten hatte man sich in den vergangen<br />

Wochen auf eine Einigung<br />

eingestellt –vor allem deshalb hielten<br />

sich die Aktienkurse sowohl in<br />

den USA also auch in Europa zuletzt<br />

auf hohem Niveau. In den USA erreichten<br />

die beiden Indizes S&P 500<br />

und Nasdaq Composite in der vergangenen<br />

Woche sogar Rekordstände.Nach<br />

Trumps Ansage dürften viele<br />

Investoren wieder in sichereGeldanlagen<br />

flüchten.<br />

Trump verliert die Geduld<br />

DieGespräche mit China liefen zwar<br />

weiter, schrieb Trump auf Twittert,<br />

aber zu langsam. China versuche<br />

nachzuverhandeln, dies werde er<br />

nicht zulassen. „Nein!“, twitterte<br />

Trump. Inder vergangenen Woche<br />

hatte eine neue Verhandlungsrunde<br />

in Peking stattgefunden, die aber offenbar<br />

nicht die erhofften Ergebnisse<br />

brachte.<br />

DieUSA hatten vorzehn Monaten<br />

Einfuhren bestimmter Waren aus<br />

China im Volumen von 200 Milliarden<br />

Dollar mit Sonderzöllen von<br />

zehn Prozent belegt und eine mögliche<br />

Erhöhung auf 25 Prozent für den<br />

Januar signalisiert. Für weitere Importe<br />

im Volumen von50Milliarden<br />

Dollar gelten bereits 25 Prozent. China<br />

antwortete darauf mit eigenen<br />

Strafzöllen.<br />

Im Dezember hatten sich beide<br />

Seiten beim G20-Gipfel in Argentinien<br />

auf einen vorläufigen Waffenstillstand<br />

verständigt und beschlossen,<br />

die weiteren Schritte zunächst<br />

auszusetzen. Seitdem wurde in mehrerenhochrangigen<br />

Runden verhandelt,<br />

immer wieder äußerten beide<br />

Seiten Optimismus. Nun will Trump<br />

die Zölle für das 200-Milliarden-Paket<br />

erhöhen und droht zugleich mit<br />

demnächstenSchritt:Warenimporte<br />

im Wert von 325 Milliarden Dollar<br />

blieben zunächst frei vonSonderzöllen.<br />

Dies werde sich aber kurzfristig<br />

ändern, schrieb er.<br />

Der Präsident will das US-Handelsdefizit<br />

verringernund die heimische<br />

Wirtschaft durch höhereExporte<br />

stärken. Im Streit mit China geht es<br />

allerdings um mehr als Zölle: Er wirft<br />

dem Land vor, nach wirtschaftlicher<br />

Dominanz zu streben und sich mit<br />

fragwürdigen Mitteln systematisch<br />

westliche Technologie anzueignen.<br />

Den chinesischen TelekommunikationskonzernHuawei<br />

haben die USA<br />

wegen Spionageverdachts von Aufträgen<br />

ausgeschlossen und dessen<br />

Finanzchefin in Kanada festnehmen<br />

lassen. (mit dpa)<br />

US-Präsident Donald Trump wirft China<br />

Blockade in denHandelsgespräche vor.<br />

FOTO: ALEX BRANDON/AP


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8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

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Meinung<br />

Europawahl<br />

ZITAT<br />

Mulmiges<br />

Gefühl<br />

Elmar Schütze<br />

vermutet, dass es am 26. Mai in<br />

Berlin wieder länger dauert.<br />

Essind noch drei Wochen bis zur Europawahl,<br />

doch schon häufen sich Berichte<br />

über Pannen beim Verschicken der<br />

Briefwahlunterlagen.<br />

Das ist neu. Bisher war es in Berlin so,<br />

dass die großen Pannen erst nach der<br />

Wahl geschahen, beim Auszählen. Meistens<br />

lag das an der Technik. Zum Beispiel<br />

2017 bei der Bundestagswahl, als am<br />

Abend plötzlich die Computer-Software<br />

streikte. Das führte dazu, dass die Ergebnisse<br />

erst um halb vier in der Nacht feststanden<br />

–Berlin war damit mit großem<br />

Abstand Schlusslicht unter allen Bundesländern.<br />

Undauch diesmal führt eine Technikpanne<br />

zu den Unregelmäßigkeiten. Da<br />

hat im Wahlamt eines Bezirks ein Drucker<br />

unbemerkt in mehr als 170 Fällen Unterlagen<br />

für die Briefwahl mehrfach ausgedruckt.<br />

Diese wurden dann verschickt<br />

und sorgten bei den Empfängern für einige<br />

Überraschung, hatten sie doch die<br />

selben Unterlagen gleich mehrfach im<br />

Briefkasten.<br />

Doch aus der Vergangenheit kennen<br />

wir auch menschliche Fehler,als etwa Kisten<br />

mit Wahlzetteln Tage nach der Wahl<br />

auftauchten. ZumGlück hat jeder Wähler<br />

am 26. Mai nur eine Stimme, nicht etwa<br />

drei, wie wenn BVV- und Abgeordnetenhauswahl<br />

aufeinanderfallen. Das müsste<br />

die Auszählung erheblich erleichtern.<br />

Wenn da nicht dieser 94 Zentimeter lange<br />

Wahlzettel wäre, weil diesmal rekordverdächtig<br />

viele Parteien und Wahlvorschläge<br />

antreten: 40 sind es genau. Das<br />

bedeutet nicht nur, dass jeder Wahlzettel<br />

komplett ausgeklappt werden muss. Es<br />

bedeutet eben auch, dass jeweils 40 Stapel<br />

gebildet werden müssen.<br />

Man muss dieser Wahl wohl mit mulmigem<br />

Gefühl entgegensehen.<br />

Brexit<br />

Theresa May macht<br />

einen Schritt<br />

Markus Decker<br />

glaubt, dass der EU-Austritt nicht<br />

ohne schiefe Kompromisse gelingt.<br />

Man weiß nicht mehr, obder Brexit<br />

und die nicht enden wollende Kaskade<br />

von Nachrichten über einen etwaigen<br />

EU-Austritt der Briten eigentlich<br />

noch zu den weichen oder schon zu den<br />

harten Drogen zählt. Nun aber scheint<br />

Bewegung in die Sache zu kommen. Dabei<br />

haben die Wähler, die das Brexit-<br />

Chaos beim Referendum überhaupt erst<br />

auslösten, tüchtig nachgeholfen.<br />

Zuletzt hatten sich die politischen Akteure<br />

insich selbst verheddert, die Konservativen<br />

mehr, Labour weniger. Damit<br />

trieben sie die Menschen auf der Insel<br />

und den Rest der Europäischen Union<br />

wahlweise in denWahnsinn oder in schallendes<br />

Gelächter. Jetzt bietet Premierministerin<br />

Theresa May der Labour-Partei<br />

an, einer Zollunion bis 2022 zuzustimmen<br />

– also wirtschaftliche ohne soziale und<br />

politische Integration. Dies ist wohl eine<br />

Reaktion auf die großen Verluste bei den<br />

zurückliegenden Kommunalwahlen.<br />

Eine Zollunion bis 2022 wird noch<br />

nicht das letzte Wort sein. Sie wäre weniger<br />

als das,was die Brexiteers wollen, und<br />

auch weniger als das, was Labour will,<br />

und gibt keine überzeugende Antwortauf<br />

die Zeit danach. EinAkteur taucht auf der<br />

Rechnung gar nicht erst auf: die EU.<br />

Doch steckt in Mays Angebot exakt<br />

jene Art von schmerzhaftem Kompromiss,<br />

ohne den es auf der Insel nicht gehen<br />

wird. Er wird amEnde krumm und<br />

schief sein müssen. Wermeint, er könne<br />

weiter auf Maximalpositionen beharren,<br />

der wirdeinen geordneten Brexit verspielen<br />

und so die eigene Macht. Wenn es<br />

schlecht läuft – und in Großbritannien<br />

läuft es schon lange sehr schlecht –, dann<br />

verspielt er früher oder später womöglich<br />

die Demokratie.<br />

Eines muss man Jens Spahn lassen:<br />

Wenn der Gesundheitsminister ein<br />

Problem oder Missstände sieht und<br />

von einer Lösung überzeugt ist,<br />

lässt er nicht locker, sondern handelt. Er<br />

treibt seine Beamten an und legt in einem für<br />

die Regierung ungewohntem Tempo Gesetzesvorschläge<br />

vor. So jetzt auch geschehen<br />

mit der Impfpflicht. Worüber seit Jahrzehnten<br />

immer wieder ohne Ergebnis diskutiert<br />

wurde, soll jetzt endlich Realität werden.<br />

Eine Impfpflicht ist 50 Jahrenach der Einführung<br />

eines Masern-Impfstoffs keine Ultima<br />

Ratio mehr, sondern schlicht überfällig. Sie<br />

rettet Leben.<br />

Dabei besteht überhaupt kein Zweifel<br />

daran, dass es sich bei einer Zwangsimpfung<br />

um einen drastischen Eingriff in die grundgesetzliche<br />

garantierten Rechte des Einzelnen<br />

handelt. Eine Impfpflicht berührt das<br />

Recht auf körperliche Unversehrtheit, das elterliche<br />

Erziehungsrecht oder die Religionsfreiheit.<br />

Der Staat verordnet eine medizinische<br />

Behandlung, die zwar ein außerordentlich<br />

geringes, aber dennoch existierendes<br />

Gesundheitsrisiko hat. Man würde es den<br />

Impfgegnernleicht machen, das zu leugnen.<br />

Ein derartiger Eingriff wäre inder Tatunzulässig,<br />

wenn es beispielsweise um den<br />

Schutz vornicht ansteckenden und nicht lebensbedrohlichen<br />

Krankheiten ginge. Es<br />

wäre völlig unverhältnismäßig, wenn der<br />

Staat hier bei den Eltern hineinregieren<br />

wollte.Aber beim Impfen geht es schließlich<br />

nicht nur um das eigene Kind. Jeder Ungeimpfte<br />

ist eine Gefahr für Gemeinschaft.<br />

Denn es gibt Menschen, die nicht geimpft<br />

werden können, beispielsweise sehr kleine<br />

Babys oder Patienten mit Allergien oder<br />

chronischen Krankheiten. Sie sind darauf<br />

angewiesen, dass die Menschen in ihrem<br />

Die Hänge rund um das zentrale Gebäude<br />

von Yad Vashem sind ziemlich<br />

steil. Dasliegt daran, dass auch dieser Hügel<br />

in Jerusalem felsigen Grund hat. Will ein Besucher<br />

der Gedenkstätte für die Opfer der<br />

Shoa nicht nur die Ausstellung sehen, sondern<br />

auch das Gelände, braucht er gute<br />

Schuhe. Ich war vor kurzem wieder dort.<br />

Eine Freundin, die zuvor noch nie in Israel<br />

war, wollte die Gedenkstätte sehen. Sie ging<br />

allein hinein, denn ich hatte die Ausstellung<br />

gesehen und konnte die Eindrücke nicht ein<br />

weiteres Mal ertragen. Sie sind mit blutiger<br />

Gewalt, mit kreischender Panik, die nur den<br />

Tod bedeuten kann, in meine Erinnerung<br />

eingemeißelt. Auch mein Großvater musste<br />

diesen Weggehen, bevor er das Gas einatmete.<br />

Seine kleinen Kinder. Seine Frau.<br />

Manchmal habe ich Mühe, mir nicht vorzustellen,<br />

wie es klang, wie es roch, wie es sich<br />

anfühlte und was am Ende geschah. Deshalb<br />

blieb ich dieses Maldraußen.<br />

Vor einigen Tagen stand ganz Israel für<br />

zwei Minuten still. Am Gedenktag für die Opfer<br />

der Shoa heulen jedes Jahr die Sirenen auf.<br />

Undegal, wo die Menschen gerade sind und<br />

was sie tun, sie bleiben stehen. Auf den Straßen<br />

und Autobahnen stoppt der Verkehr.Die<br />

Menschen steigen aus den Autos,senken den<br />

Kopf und gedenken für zwei Minuten der Toten.<br />

Dies zwei Minuten sind ein Platz in der<br />

Zeit, ein Augenblick im Alltag. Sie sind eine<br />

einfache und berührende ArtderTrauer.Jedes<br />

Mal, wenn ich das erlebe, wünsche ich mir,<br />

dieses Ritual würde in Deutschland stattfin-<br />

Masern<br />

Impfpflicht<br />

für alle!<br />

Timot Szent-Ivanyi<br />

ist der Meinung,dass der Staat Solidarität auch erzwingen darf,<br />

wenn es um den Schutz vonLeben und Gesundheit geht.<br />

KOLUMNE<br />

Zwei Großväter,<br />

zwei<br />

Entscheidungen<br />

Anetta Kahane<br />

Amadeu Antonio Stiftung<br />

BERLINER ZEITUNG/THOMAS PLASSMANN<br />

Umfeld geimpft sind. EinSchutz ist aber nur<br />

dann erreicht, wenn die Impfrate so hoch ist,<br />

dass die sogenannte Herdenimmunität erreicht<br />

wird.<br />

Dereigene Impfschutz ist also immer ein<br />

wesentlicher Beitrag zum Schutz der Gemeinschaft.<br />

Es geht nicht nur um den Einzelnen.<br />

Und damit lässt sich der Eingriff des<br />

Staates ausreichend rechtfertigen. Denn er<br />

hat eine Schutzpflicht gegenüber dem Leben<br />

und der körperlichen Unversehrtheit aller<br />

seiner Bürger.Wenn die Bürger nicht willens<br />

sind, sich solidarisch zu verhalten, dann darf<br />

die Solidarität auch erzwungen werden. In<br />

der Abwägung der widerstreitenden Grundrechte<br />

steht der Schutz von Leben und Gesundheit<br />

im Vordergrund. Drastisch ausgedrückt:<br />

Wasist das Erziehungsrecht oder die<br />

Religionsfreiheit wert,wenn das Kind tot ist?<br />

Spahn tut das Richtige.Hartnäckige Impfgegner<br />

können dem Kita-Verbot zwar noch<br />

leicht ausweichen, indem sie auf die Betreuung<br />

ihres Kindes dort verzichten. Doch spätestens<br />

im Schulalter, wenn die allgemeine<br />

Schulpflicht greift, werden die drastischen<br />

Bußgelder ihreWirkung entfalten, zumal sie<br />

mehrfach hintereinander verhängt werden<br />

können. Zudem lässt sein Gesetz den Bundesländernkeinen<br />

Spielraum, vonden strikten<br />

Regeln abzuweichen. EinFlickenteppich<br />

in Fragen des Impfschutzes würde das gesamte<br />

Vorhaben wieder gefährden.<br />

Doch leider bleibt Spahn auf der Hälfte<br />

desWeges stehen. Denn die aktuellen Zahlen<br />

zeigen, dass bei den zuletzt aufgetretenen<br />

Masernfällen fast die Hälfte der Erkrankten<br />

Erwachsene waren. Hier und bei älteren Jugendlichen<br />

gibt es nach wie vor erhebliche<br />

Impflücken. Da reicht es auch nicht aus,<br />

wenn der Gesundheitsminister den Betreuern<br />

in Kitas sowie Lehrern und Erziehern<br />

ebenso eine Impfpflicht auferlegen will. Der<br />

Herdenschutz ist nur gewährleistet, wenn<br />

über die gesamte Bevölkerung hinweg eine<br />

Impfquote von95Prozent erreicht wird.<br />

Sicher, eine Impfpflicht auch für alle Erwachsene<br />

ist in der Praxis deutlich schwerer<br />

durchzusetzen als eine allein für Kinder.<br />

Doch sie ist –inKombination mit intensiven<br />

staatlichen Aufklärungs- und Werbekampagnen<br />

–eine notwendige Voraussetzung dafür,<br />

dass die Masern und andere gefährliche<br />

Infektionskrankheiten endlich ausgerottet<br />

werden können. Undzwar nicht erst in einigen<br />

Jahrzehnten, sondern schon in wenige<br />

Jahren. Je schneller das Ziel erreicht wird,<br />

desto rascher kann die Impfpflicht auch wieder<br />

aufgehoben werden.<br />

den. Zu Ehren der ermordeten Nachbarn, zur<br />

Erinnerung an die Juden Europas,deren Vernichtung<br />

durch Deutschland geplant und<br />

vollzogen wurde.Vielleicht bräuchte es dann<br />

weniger Antisemitismusbeauftragte.<br />

Meine Schuhe taugten für das steinige Gelände<br />

inYadVashem, und ich begann, auf den<br />

abschüssigen Hügeln einen bestimmten<br />

Baum zu suchen. Dieser Baum wurde gepflanzt<br />

im Andenken einer Familie in Havelberg,<br />

die meinen anderen Großvater und<br />

seine Familie gerettet hatte. Für die Hagemanns,<br />

fromme Katholiken, war es eine<br />

Selbstverständlichkeit, meinem Großvater,<br />

seiner Frau und deren Tochter zu helfen. Sie<br />

nahmen sie bei sich auf, der Gefahr zumTrotz.<br />

Alle Hagemanns schützten sie. Das Ehepaar,<br />

ihre Geschwister, die sechs Kinder. Niemand<br />

hat sie verraten. Als meine Freundin aus der<br />

Ausstellung kam, hatte ich den Baum nicht<br />

gefunden, den Namender FamilieHagemann<br />

aber schon. Er stand eingemeißelt auf einer<br />

Tafel, die alle Retter aufführt. Gäbe es nicht<br />

auch diesen Teil der eingemeißelten Erinnerungen,<br />

neben der an die mit barbarischer<br />

Kälte Ermordeten, bliebe keine Hoffnung.<br />

Gerade wird Israel von der Hamas mit<br />

Hunderten Raketen beschossen. Die Schulenund<br />

Unis sind geschlossen. Meine Familie<br />

imSüden hatte 90 Sekunden Zeit, den<br />

Schutzraum aufzusuchen. Die Tochter<br />

wollte sich gerade in der Dusche die Haare<br />

waschen und musste mit Schaum auf dem<br />

Kopf in den Bunker. Israels Existenzrecht<br />

heute zu bestreiten, es einseitig füralles und<br />

jedes zubeschuldigen, die lange Tradition<br />

seiner Dämonisierung fortzusetzen, die es<br />

schon gab,als die Ministerpräsidenten noch<br />

nicht Netanjahu oder Sharon hießen, sondern<br />

Barak Perez oder Meir, ist schäbig und<br />

antisemitisch. Alle Deutschen können sich<br />

heute frei entscheiden –gerade amBeispiel<br />

Israel –obsie fürdie Geschichte dermit kaltemBlutErmordeten<br />

stehen oder fürdie der<br />

Geretteten, demMainstreamzum Trotz.<br />

„Das Parlament ist voller<br />

Gauner und Krimineller.<br />

Geht und schießt<br />

wild auf sie,<br />

wählt nicht aus.“<br />

Julius Malemar, Führer der südafrikanischen<br />

Oppositionspartei Economic Freedom Fighters,<br />

am Sonntag auf einer Parteikundgebung zur Parlamentswahl<br />

an die Adresse der Polizei<br />

AUSLESE<br />

Ein Tipp für<br />

Kevin Kühnert<br />

Die Debatte über Kollektivierung von<br />

Unternehmen sorgt weiter für Diskussion.<br />

Auch der Zürcher Tages-Anzeiger<br />

hat die vom Juso-Vorsitzenden Kevin<br />

Kühnert angestoßene Debatte jetzt thematisiert.<br />

„Was Kühnert übersieht, ist,<br />

dass seine Vorschläge an der gesellschaftlichen<br />

Realität in Deutschland weit vorbeigehen“,<br />

meint man dort. „Der deutsche<br />

Wohlfahrtsstaat gibt seit Jahren immer<br />

mehr Geld für Soziales aus,nicht weniger.<br />

Von jedem erwirtschafteten Euro<br />

fließen bereits 30 Cent in Sozialleistungen.<br />

... Unddasieht ein Jungstar einer sozialdemokratischen<br />

Partei allen Ernstes<br />

die Zukunft in ‚Vergesellschaftungen‘?<br />

Die Augsburger Allgemeine hat einen<br />

Tipp für Kühnert. „Wenn der Juso doch<br />

noch ein taugliches Objekt für seinen<br />

Weckruf nach Verstaatlichung oder, noch<br />

besser Zerschlagung, sucht, kommt er am<br />

US-Geldvermehrer Blackrock nicht vorbei“,<br />

schreibt das Blatt. „Das New Yorker<br />

Monster verwaltet direkt über sechs Billionen<br />

Dollar und ist an vielen Dax-Konzernen<br />

–auch anVonovia –beteiligt. Nach<br />

den USA und China gilt der Riese als drittgrößteWirtschaftsmacht<br />

derWelt. Dessen<br />

Manager treiben Konzerne wieVonovia zu<br />

noch mehr Rendite an. Blackrock ist ein<br />

Staat im Staate –und das ohne demokratische<br />

Kontrolle –eine gefährliche Entwicklung.<br />

Ein klarer Fall für Kühnert. Damit<br />

könnte er noch Blackrock-Freund und<br />

CDU-Mann Friedrich Merz eins auswischen.“<br />

Christine Dankbar<br />

PFLICHTBLATT DER BÖRSE BERLIN<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />

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Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3: Bettina Cosack.<br />

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und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 – S eite 9 *<br />

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Berlin<br />

Jeder dritte<br />

Brandenburger<br />

engagiertsich<br />

in seiner Kommune<br />

Seite 15<br />

Conrad von Beelitz ist der älteste von Angesicht bekannte <strong>Berliner</strong> Seite 10<br />

Die <strong>Berliner</strong> CDU-Fraktion hat sich in Thüringen eine Agenda gegeben Seite 14<br />

Stadtbild<br />

Theater<br />

und Tüten<br />

BarbaraWeitzel<br />

bangt um die Festlichkeit<br />

in misstrauischen Zeiten.<br />

Neulich vor dem Schrank. Konzert!<br />

Schick oder leger? Dunkel,<br />

bunt oder dunkelbunt? Rock oder<br />

Hose? Schmuck oder blank? Alles<br />

keine Fragen, die zu Kopfweh führen<br />

müssen. Aber in diesem Moment gehören<br />

sie dazu. Weil sich vor dem<br />

Konzertoder einem Fest schön anzuziehen<br />

doch auch bedeutet, die festliche<br />

Vorfreude in Stoff umzusetzen.<br />

Man bewegt sich anders im feinen<br />

Gewand. Aufrechter. Und verbeugt<br />

sich zugleich. In diesem Fall vor den<br />

Künstlern, vor dem herrlichen Foyer<br />

und dem ehrwürdigen Saal. In anderen<br />

Fällen vor der Gastgeberin, dem<br />

Jubilar,oder einfach vordem Tag. Ich<br />

greife zu Dunkelbunt, Rock, wenig<br />

Schmuck. Und die Tasche. Sie ist<br />

nicht unschick, aber groß. Alle Witze<br />

über Frauentaschen steckt sie in dieselbe.Doch<br />

ohne sie bin ich nur halb.<br />

Neulich also,inder Philharmonie.<br />

Die Dame an der Garderobe zieht<br />

nicht nur die Augenbrauen, sondern<br />

gleich das ganze Gesicht hoch und<br />

fordert mich auf, die Tasche in einen<br />

grauen Kasten zu legen. Er sieht aus<br />

wie die Kisten am Flughafen, in denen<br />

man das Handgepäck durch den<br />

Durchleuchtungstunnel schickt. Die<br />

Tasche passt hinein, ragt aber ein klitzekleines<br />

Stück hinaus. „Damit wird<br />

man sie nicht in den Saal lassen“, verkündet<br />

die Garderobiere. Dass ich seit<br />

vielen Jahren mit dieser Tasche ins<br />

Konzertgehe,winkt sie weg.<br />

Zum Diskutieren habe ich mich<br />

nicht rausgeputzt, also:Wasmuss mit<br />

in den Saal. Kalender,Kamera, Bahnlektüre?<br />

Nein. Geld, Taschentücher,<br />

Notizbuch? Wein, weinen und schreiben<br />

muss drin sein. Aber wo drin? Die<br />

Dame reicht mir eine durchsichtige<br />

Plastiktüte.<br />

Habe ich eine halbe Stunde vor<br />

dem Schrank zugebracht, um jetzt<br />

mit einer Plastiktüte herumzulaufen?<br />

Gibt es einen sichereren Weg, jeglicher<br />

Eleganz und jedem festlichen<br />

Gefühl den Hals umzudrehen, als<br />

eine Plastiktüte? Und überhaupt:<br />

Plastik! Passt zu den Brezeln in der<br />

Philharmonie, aber im Gegensatz zu<br />

denen kostet sie nicht einmal was.<br />

Auch im Gegensatz zu denen meisten<br />

Supermärkten.<br />

Ich gehe mit Tasche ins Konzert.<br />

Der Abend wird bewegend, und ich<br />

bin froh über die Taschentücher. Die<br />

Vorstellung, die vollgerotzten in einer<br />

durchsichtigen Tüte während der<br />

Pause am Arm baumeln zu haben,<br />

verknittert mein Gesicht für einen<br />

Moment wie das der Garderobenfrau.<br />

Genauso ungebügelt guckt die<br />

Dame in der Berlinischen Galerie einige<br />

Wochen später. Sie ist strenger.<br />

DieTasche bleibt draußen. Oder eben<br />

alles in –genau: eine Plastiktüte. Mit<br />

der vor den Aktbildern von Lotte Laserstein<br />

zu stehen, das ist wie Capri-<br />

Sonne schlürfen und Caravaggios gucken.<br />

Oder Bifi essen bei Beethoven.<br />

Beides hätte in eine winzige Tasche<br />

gepasst und es wohl in die heiligen<br />

Hallen der Hochkultur geschafft. Zumindest<br />

solange wir und unsere Taschen<br />

nicht auch dort durchleuchtet<br />

werden. Dann heißt es nicht mehr<br />

„neulich“, sondern: damals, infestlicher<br />

Vorfreude. Die Museumstüte<br />

habe ich aufgehoben. Für die Philharmonie.<br />

Fehlt nur noch das passende<br />

Kleid. Misstrauische Zeiten. Schön<br />

sind sie nicht.<br />

Kunst entsteht irgendwo. Im Idealfall verfügt der Künstler über Räume, die er von seinen Einnahmen bezahlen kann.<br />

VonJulia Haak<br />

Was spricht eigentlich<br />

dagegen, den Alexanderplatz<br />

in ein einziges<br />

großes Atelier zu<br />

verwandeln?Warumnicht mal trommeln<br />

und tanzen vordem Roten Rathaus?<br />

Im Grunde eignen sich alle<br />

Straßen Berlins als Bühne zur Selbstdarstellung.<br />

Man muss sie vielleicht<br />

nur mal besetzen, um wahrgenommen<br />

zu werden.<br />

Die Stimmung in der freien<br />

Kunstszene der Stadt ist jedenfalls<br />

danach. Am Sonntag trafen sich freischaffende<br />

Künstler in den Räumen<br />

der Heinrich-Böll-Stiftung an der<br />

Schumannstraße in Mitte, umauszuloten,<br />

wie weit sie gehen wollen,<br />

um auf ihre Probleme aufmerksam<br />

zu machen. Und soviel war zu Beginn<br />

der Veranstaltung klar:Wie bisher<br />

könne es nicht weitergehen.<br />

Rasantes Verschwinden vonAteliers<br />

Kein Platz für Kunst<br />

Steigende Mieten, Abriss, fehlende Alternativen: Die freie Szene fühlt sich bedroht<br />

So wie auf dem <strong>Berliner</strong> Wohnungsmarkt<br />

hat sich die Lage auch für Gewerbetreibende<br />

und Freischaffende<br />

zugespitzt. Berlin verliere jedes Jahr<br />

350 bezahlbareAteliers,sagt die Koalition<br />

der Freien Szene, zuder sich<br />

Projekte, Einzelne und Gruppen zusammen<br />

geschlossen haben. Aber<br />

anders als die Wohnungsnot werde<br />

das rasante Verschwinden von Arbeitsräumen,<br />

vonOrten der Produktion<br />

und Präsentation für Kunst und<br />

Kultur von der Öffentlichkeit kaum<br />

gesehen.<br />

Beispiel Treptow Ateliers: Das<br />

Atelierhaus an der Mörikestraße in<br />

Baumschulenweg ist akut bedroht.<br />

Auf2000 QuadratmeternFläche arbeiten<br />

dort seit dem Jahr 2012 um<br />

die 35 Filmemacher, Bühnenbildner,<br />

Designer, Fotografen und<br />

Schneider.ImSeptember vergangenen<br />

Jahres kündigte ihnen der Eigentümer,<br />

ein Architekt aus München,<br />

plötzlich an, das Haus werde<br />

abgerissen und durch zwei Neubauten<br />

ersetzt. Entstehen sollen Wohnungen,<br />

eine Kita und ein kleineres<br />

neues Atelierhaus. „Wir haben versucht<br />

mit dem Eigentümer zu reden,<br />

aber er reagiert nicht. Der Bezirk<br />

unterstützt uns, aber am Ende<br />

wird essokommen: Wir haben das<br />

marode Haus instand gesetzt, den<br />

Ort belebt und nach sieben Jahren<br />

werden wir einfach rausgeworfen“,<br />

sagt der Fotograf Michele Caliari,<br />

der im Atelierhaus an der Mörikestraße<br />

arbeitet. Die Künstler haben<br />

ihren Protest bereits auf die Straße<br />

getragen. Am 17. Mai wollen sie ein<br />

Symposium zum Thema Gentrifizierung<br />

der Kunst veranstalten.<br />

Es ist ja nicht so, dass es in Berlin<br />

kein Geld für Kunst und Kultur gäbe.<br />

Es gibt ein Arbeitsraumprogramm,<br />

über das Ateliermieten subventioniert<br />

werden und viele andere staatliche<br />

Geldtöpfe für die Kunst. Und<br />

trotzdem sei grundsätzlich der<br />

Wurm drin, finden die freischaffenden<br />

Künstler. Weil zum Beispiel 95<br />

Prozent des Geldes an die großen<br />

Häuser ginge, und weil sich alle anderen<br />

immer nur vonProjekt zu Projekt<br />

hangeln könnten. Sie leben mit<br />

befristeten Verträgen und wenn die<br />

auslaufen, etwa die Mietverträge für<br />

die Räume, müssten sie weiterziehen.<br />

„Es heißt immer,Berlin sei sexy<br />

wegen der vielen Kunst, aber die<br />

Kunst fällt immer als erstes hinten<br />

runter“, sagt Matthias Mayer, einer<br />

der Koordinatoren der Künstler-Koalition.<br />

Etwa 50 000 Menschen gehören<br />

nach eigenen Angaben der Koalition<br />

der freien Szene an. „50 Prozent fühlen<br />

sich bedroht, weil sie gerade ihre<br />

Räume verlieren oder die Gefahr in<br />

nächster Zeit sehr groß ist“, sagt Mayer,<br />

„die Bedrohungssituation ist immer<br />

da. Wirwerden als Gentrifizierer<br />

angesehen, aber wir sind ja auch Betroffene“.<br />

Beider Raumkonferenz der freien<br />

Szene in der Schumannstraße ging<br />

es aus all diesen Gründen am Sonntag<br />

dann um grundsätzliche Verän-<br />

„Wir werden uns nicht aus dieser Stadt<br />

vertreiben lassen! Es ist unsere Stadt,<br />

die wir täglich bunt und lebendig machen.“<br />

Offener Brief<br />

der Koalition der Freien Szene angesichts der steigenden Raumproblematik<br />

an den regierenden Bürgermeister und die Senatoren Michael Müller,<br />

Klaus Lederer und Ramona Pop<br />

GETTY IMAGES/CULTURA<br />

derungen. Dieetwa 160 anwesenden<br />

Künstler diskutierten Strategien gegen<br />

Verdrängung. Sie beschäftigten<br />

sich mit neuen Formen und Projekten<br />

sowie Neubauten für Kunst und<br />

Kultur. Esging um Beteiligungsprozesse<br />

bei staatlicher Vergabe von<br />

Geld, um den Sinn und die Struktur<br />

eines zentralen Kulturraumbüros<br />

und die Frage, obesden Bedürfnissen<br />

der Szene gerecht wird. Eine<br />

Kampagne soll all dies bis zum Sommer<br />

in die Stadt tragen.<br />

Die Verärgerung in der Künstlerszene<br />

wird inder Politik durchaus<br />

wahrgenommen. Die CDU-Fraktion<br />

im Abgeordnetenhaus hat zum Beispiel<br />

auf ihrer Klausurtagung am<br />

Wochenende einen Antrag beschlossen,<br />

wonach Kultur in Zukunft einen<br />

festeren Platz haben soll. „Kulturräume<br />

in Berlin schaffen und sichern!“,<br />

steht über einem entsprechenden<br />

Antrag. Die CDU wünscht<br />

sich eine Quote für die Kulturinfrastruktur<br />

bei Neubauvorhaben von<br />

zwei Prozent. Landeseigene Restund<br />

Nebenflächen sollen für den<br />

Kultur-Neubau, etwa Atelier- und<br />

Proberäume, bereitgestellt werden.<br />

Die Fraktion mahnt einen besseren<br />

Austausch der <strong>Berliner</strong> Immobilienmanagement<br />

GmbH mit Vertretern<br />

der Kulturszene an sowie klare Förderrichtlinien.<br />

Allerdings kommt es darauf an,<br />

wie solche Veränderungen am Ende<br />

ausgestaltet werden. Auch Kultursenator<br />

Klaus Lederer (Linke) sage<br />

prinzipiell die richtigen Dinge, konstatierte<br />

amSonntag einer der Redner,und<br />

trotzdem verliefen Vergabeprozesse<br />

intransparent und nicht auf<br />

Augenhöhe mit der Kunstszene.<br />

Zehn Prozentfür die Kultur<br />

Klaus Lederer wird jetzt jedenfalls<br />

erstmal Post bekommen. Einoffener<br />

Brief an die Senatoren und den Regierenden<br />

Bürgermeister ist in Arbeit.<br />

Darin werden Sofortmaßnahmen<br />

gegen das steigende Raumproblem<br />

gefordert. Dazu zählen die<br />

Unterzeichnenden den Ankauf bedrohter<br />

Kulturimmobilien, finanzielle<br />

Unterstützung für Bauinitiativen<br />

und zehn Prozent aller Neubauflächen<br />

der Stadt für die Kultur. „Wir<br />

werden uns nicht aus dieser Stadt<br />

vertreiben lassen! Es istunsereStadt,<br />

die wir täglich bunt und lebendig<br />

machen“, heißt es in dem Brief, der<br />

am Sonntag in der Böll-Stiftung zur<br />

Unterschrift auslag. Der Erhalt und<br />

die Förderung der freien Szene Berlins<br />

müsse eine Kernaufgabe für Politik<br />

und Verwaltung werden. Aber<br />

nicht in zehn Jahren,sondernjetzt.<br />

Das klingt dann schon sehr<br />

kämpferisch. Mit weiterem Protest<br />

musswohl gerechnet werden.<br />

NACHRICHTEN<br />

Gedenkfeier für Heidi Hetzer<br />

in <strong>Berliner</strong> Gedächtniskirche<br />

<strong>Berliner</strong> können in der Gedächtniskirche<br />

Abschied vonder RallyefahrerinHeidi<br />

Hetzer nehmen, die an Osternmit<br />

81 Jahren gestorben ist.Wie<br />

die Familie auf Hetzers Internetseite<br />

mitteilte,werde die Gedenkfeier am<br />

9. Maium10Uhr stattfinden. Im Anschluss<br />

werdeauch eine Aufzeichnung<br />

derVeranstaltung veröffentlicht,<br />

hieß es.Hetzerwar in ihrer <strong>Berliner</strong>Wohnung<br />

gestorben. (dpa)<br />

Ein Towerfür Schönefeld –<br />

direkt an der Landesgrenze<br />

DenFlughafen zu Füßen und von<br />

oben ein Blick zum Fernsehturm: An<br />

der StadtgrenzezuBerlin soll mit dem<br />

Schönefeld Towerdas höchste Gebäude<br />

Brandenburgs entstehen. 110<br />

Meterhoch soll der 28-Geschosser<br />

werden,sagte Projektmanager Frank<br />

Bochon. Daswäredeutlichhöher als<br />

der 90 Meterhohe Oderturm in<br />

Frankfurt(Oder), dasbisher höchste<br />

Bürogebäude Brandenburgs.Inrund<br />

fünf Jahren könnte der neue Turm<br />

stehen, berichtet Bochon für den <strong>Berliner</strong><br />

Immobilieninvestor und Projektentwickler<br />

Tamax. (dpa)<br />

Mischlingshunde<br />

führen Beiß-Statistik an<br />

In Berlin ist die Zahl der erfassten<br />

Hundeangriffe im vergangenen Jahr<br />

leicht gestiegen. Gezählt wurden 625<br />

Fälle,indenen Hunde Menschen ansprangen<br />

oder verletzten. DiemeistenAttacken,174,<br />

gehen auf das<br />

Konto vonMischlingshunden, wie<br />

aus der noch unveröffentlichten<br />

Hundebiss-Statistik 2018 der Senatsverwaltung<br />

für Justiz undVerbraucherschutz<br />

hervorgeht. DieStatistik<br />

beruht auf Meldungen der Ordnungsämter,inklusiveMeldungen<br />

der Polizei. Im Jahr zuvor lag die Zahl<br />

solcherVorfälle mit584 etwas niedriger,einen<br />

eindeutigen Trendüber die<br />

Jahregibt es nicht. (dpa)<br />

Zwei Kinder werden bei<br />

Unfällen schwer verletzt<br />

Zwei Kinder sind beiVerkehrsunfällen<br />

in Hellersdorfund im Märkischen<br />

Viertel schwer verletzt worden. Am<br />

Samstagabend erfasste eine 56 Jahre<br />

alte Autofahrerin im Märkischen<br />

Vierteleine Zwölfjährige,die mit einem<br />

Tretroller die Finsterwalder<br />

Straße überquerte.Das Mädchen erlitt<br />

mehrere, zum Teil schwereVerletzungen.<br />

Bereits am Nachmittag war<br />

ein acht Jahrealter Junge in Hellersdorfmit<br />

dem Fahrrad gestürzt. Dabei<br />

verletzte er sich am Kopf. Laut Zeugen<br />

fuhr kein anderes Fahrzeug auf<br />

der Straße. (dpa)<br />

Polizei stoppt<br />

fünf Raser auf der A100<br />

Wegen desVerdachts auf ein illegales<br />

Autorennen hat die Polizei fünfWagen<br />

auf der Autobahn 100 in Britz gestoppt.<br />

DieFahrer im Alter zwischen<br />

24 und 31 Jahren seien am Samstagabend<br />

durch wiederholtes Überholen<br />

und Lichthupen aufgefallen, teilte<br />

die Polizei mit. In einemWagen wurden<br />

zwei Blaulichter gefunden. Eines<br />

davon soll der Fahrer laut Zeugenaussage<br />

im Innenraum desWagens benutzt<br />

haben. Gegen ihn wirdnun wegen<br />

desVerdachtsder Amtsanmaßung<br />

ermittelt. (dpa)


10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Stadtgeschichte<br />

Ein gut gelaunter Herr in<br />

mönchisch-schlichtem<br />

Gewand blickt von einer<br />

Grabplatte recht lebendig<br />

in die diesseitige Welt. Wirsehen keinen<br />

Entrückten, sondern einen offenbar<br />

dem schönsten Dasein Entrissenen.<br />

Frisur und Barttracht<br />

könnte man heute früh in der S-<br />

Bahn auch so gesehen haben. Dielateinische<br />

Inschrift teilt uns mit: „Am<br />

15. Mai imJahre des Herrn 1308 ist<br />

Conrad vonBelitz gestorben, dessen<br />

Seele in Frieden ruht. Amen.“<br />

Weil seine Nachfahren die Figur<br />

lebensgroß von einem Steinmetz in<br />

eine Sandsteinplatte ritzen ließen,<br />

kennen wir den dieser Tage vor 711<br />

Jahren Verstorbenen von Angesicht:<br />

den ältesten bildlich bekannten <strong>Berliner</strong>.<br />

Wann und wo er geboren<br />

wurde,liegt im Dunkel, es muss zwischen<br />

1250 und 1260 gewesen sein,<br />

es gibt keinen Beleg dafür,dass er im<br />

märkischen Beelitz zur Welt kam.<br />

Doch über sein Leben weiß man<br />

einiges. Beschäftigt man sich mit<br />

den überkommenen Urkunden<br />

schaut man der Doppelstadt Berlin/Cölln<br />

quasi beim Entstehen zu.<br />

Holz, Roggen und Tuche<br />

Der tüchtige<br />

Herr Conrad von Beelitz<br />

Der Fernhändler ist der älteste von Angesicht bekannte <strong>Berliner</strong>.Ermachte Geschäfte in<br />

Eine dieser Urkunden, verfertigt am<br />

10. April 1288, überliefert, dass Nicolaus<br />

de Lyzen, Johannes de Blankenfelde,<br />

Conradus quondum prefectus<br />

in Baruth, Conradus de Belitz,<br />

consules civitatis, dem <strong>Berliner</strong><br />

Schneidergewerk einen Innungsbrief<br />

erteilen. Es wird verfügt, dass<br />

<strong>Berliner</strong> Schneider die gleichen Gerechtigkeiten<br />

besitzen sollen wie<br />

jene der Stadt Brandenburg. Conrad<br />

vonBeelitz wirdhier als Mitglied des<br />

Rates von Berlin (consules civitatis)<br />

genannt. Diesem Gremium, das den<br />

Lauf der städtischen Dinge in der<br />

Stadt regelte,gehörten grundsätzlich<br />

die bedeutendsten Kaufleute an. So<br />

einer war der Herr vonBeelitz.<br />

Noch deutlicher wirddessen Stellung<br />

beim Blick in das Hamburger<br />

Schuldbuch. In dieser von 1288 an<br />

geführten Handschrift registrierten<br />

die Fernhändler laufende Geschäfte:<br />

Ein Schuldner anerkannte per Eintrag<br />

gegenüber seinem Partner noch<br />

ausstehende Zahlungen oder Warenlieferungen<br />

und versprach, alle<br />

Zusagen termingerecht zu erfüllen.<br />

Hier wirdKredit gegeben –also Glauben<br />

geschenkt, Vertrauen erwiesen,<br />

im ursprünglichen Sinn des Wortes.<br />

Es zeigt sich, dass die Geschäftspraxis<br />

weit über frühe Formen wie direkter<br />

Tausch oder Barzahlung hinausgekommen<br />

waren. Solche Geschäfte<br />

verzeichnet das Buch nicht.<br />

Aus ihm geht hervor, dass in der<br />

Entstehungszeit der Hanse märkische<br />

Kaufleute eine prominente<br />

Rolle spielten. Siekauften feine flandrische<br />

Tuche, Metalle, Salz, Gewürze,Heringe<br />

und andereProdukte<br />

der Seefischerei. Auf den hanseatischen<br />

Märkten verkauften sie Holz,<br />

grobe Leinwand und Agrarprodukte.<br />

Brandenburg belieferte seit dem 13.<br />

Jahrhundert die damaligen Getreidemangelgebiete<br />

im Westen und<br />

Norden. Den Studien des <strong>Berliner</strong><br />

Mittelalterforscher Eckard Müller-<br />

Merten zufolge sind Berlin/Cöllner<br />

Kaufleute zusammen mit Gentern,<br />

Utrechtern, Lüneburgern, Bremern<br />

und Lübeckern am stärksten im<br />

Schuldbuch vertreten. Auf die hiesigen<br />

Kaufleute entfallen 7,3 Prozent<br />

aller Eintragungen.<br />

In der ersten Reihe: Conrad Beliz,<br />

HeinrichWipert, AlbertKreyenfus sowie<br />

Heinrich Lange und Johannes de<br />

Rode.Diese über ihreEhefrauen auch<br />

familiär verbundene Fernhändlergruppe<br />

ließ allein 1295 bis 1297 in<br />

mindestens vier Geschäften Schulden<br />

von„1242 Mark Silber,20marca<br />

sterlingorum, 40 marca Flandrensis,4<br />

Hamburgische Pfund Pfennige“ und<br />

eine Kleinsumme eintragen. Die erheblichen<br />

Beträge ergaben sich aus<br />

Geschäften mit den Genter Kaufleuten<br />

Simon Bake, Simon Dives und<br />

drei anderen, sowie drei Hamburgischen<br />

Ratsherren. VomGenter Gerulf<br />

Pothatten sie laut Schuldbuch 52 Tuche<br />

für 343 1/2 Mark Silber gekauft<br />

Hamburg und wirkte als Ratsherr am Aufbau des hiesigen Gemeinwesens mit<br />

und dafür die Lieferung von Holzplanken<br />

für Wagen sowie zu Brettern<br />

versägtem Eichenholz versprochen.<br />

Conrad von Beelitz war 1295 nachweislich<br />

an vier über Hamburgabgewickelten<br />

Geschäften beteiligt.<br />

Der Holzhandel der Berlin/Cöllner<br />

Ratsherren fiel so umfangreich<br />

aus, weil das märkische Umland allmählich<br />

besiedelt wurde –was weitflächige<br />

Rodungen erforderte. Der<br />

zweite regionale Exportschlager:<br />

<strong>Berliner</strong> Roggen, siligo que dicitur de<br />

Berlyn, wurde in Hamburg als besondere<br />

Sorte gehandelt. DerTransport<br />

der voluminösen Waren lief<br />

VonMaritta Tkalec<br />

Die Grabplatte mit dem Abbild des Conrad von Beelitz aus der Franziskaner-Klosterkirche<br />

verwahrtheute das Märkische Museum.<br />

PAULUS PONIZAK<br />

über Spree, Havel und Elbe nach<br />

Hamburg und darüber hinaus. Dass<br />

die sicherlich herangeflößten Eichenstämme<br />

sogleich in der Sägemühle<br />

am Mühlendamm zu Bretternversägt<br />

wurden, ist nicht belegt,<br />

aber wahrscheinlich. Die Getreide-,<br />

Loh-, Walk- und Sägemühlen am<br />

Spreeübergang werden erstmals<br />

1285 erwähnt. Daspasst ins Bild.<br />

Kein Zweifel: Berlin war am Ende<br />

des 13. Jahrhunderts intensiv in den<br />

hanseatischen Handel eingebunden.<br />

UndConrad vonBeelitz mittendrin.<br />

Der Eintrag über das Tuchgeschäft<br />

mit dem Genter Gerulf Pot ist<br />

übrigens im Schuldbuch ausgestrichen;<br />

Schulden getilgt, Geschäft regelgerecht<br />

abgeschlossen.<br />

Unbelegt, doch naheliegend ist,<br />

dass die Väter der mit ihren Hamburg-Geschäften<br />

zu Reichtum und<br />

Einfluss gekommenen „mercatores<br />

Berlinenses“, also Beelitz, Blankenfelde<br />

usf., zu den Stadtgründern gehörten.<br />

Sicher ist, dass Gründer und<br />

Erbauer keine Siedlung vorfanden.<br />

Sie errichteten die Häuser, Kirchen,<br />

den Damm und die Mühlen.<br />

Und sie ordneten ihr Gemeinwesen,<br />

selbstständig und von den askanischen<br />

Landesherrn wohlwollend<br />

gefördert. Die Grundlage für das Erstarken<br />

des städtischen Charakters<br />

bildete das Niederlagsrecht, das<br />

durchreisenden Händlernauferlegte,<br />

ihre Waren in der Stadt anzubieten.<br />

Die Kaufmannsgilde der Gewandschneider,zuder<br />

auch vonBeelitz gehört<br />

haben muss, beherrschte den<br />

Niederlagshandel: Sie schneiderten<br />

keine Kleider sondern verkauften<br />

Tuchballen oder von diesen abgeschnittene<br />

Stücke. Ballen gingen an<br />

Zwischenhändler, Stücke an Näher<br />

oder Endverbraucher. Tuchmachern<br />

verweigerte man das „Schnittrecht“.<br />

Die zünftige Trennung war streng:<br />

Tuchmacher durften keine Tuchschneider<br />

sein und umgekehrt.<br />

Gewandschneider handelten mit<br />

Gütern aller Art, vorausgesetzt, sie<br />

waren berechtigt, das Kramhaus zu<br />

benutzen, (ein Kaufhaus im Obereigentum<br />

der Stadt). Gewandschneider<br />

beherrschten den Rat, dieser<br />

entschied auch, wer eine frei werdende<br />

Kaufkammer erhielt.<br />

So wahrten Zünfte und Gilden ihre<br />

Rechte und ihren Stand. Privilegien<br />

mussten immer wieder neu verbrieft<br />

werden. Sobestätigten am 18. Juni<br />

1272 die Ratmannen die Privilegien<br />

der Bäckerinnung –das älteste Dokument<br />

des hiesigen Zunftwesens. Am<br />

29. Mai 1289 erteilten die Ratsherren<br />

den<strong>Berliner</strong> Tuchmachernund Wollwebern<br />

einenInnungsbrief.<br />

Einregionaler Beistandspakt<br />

Doch es ging nicht nur um Wirtschaft,<br />

mankümmerte sich auch um<br />

Recht und Ordnung. Am 3. März<br />

1308, nur wenige Tage vor dem Tod<br />

Conrad von Beelitzens erklärten die<br />

seit einem Jahr ineinem gemeinsamenRat<br />

vereinten Consules vonBerlinund<br />

Cölln, wieauchdie ebenfalls<br />

in Berlin anwesenden Ratsmannen<br />

ausFrankfurtander Oder in separaten<br />

Urkunden am selben Tag, dass<br />

sie jeweils mit allen Städten des<br />

Markgrafen Johann (V.) ein Bündnis<br />

geschlossen haben: Sie wollten einander<br />

„bei jeder auftretenden Gewalttat<br />

und jedem Unrecht jede der<br />

genannten Städte nach ihren Möglichkeiten<br />

mit Ratund Hilfe gleichermaßen<br />

unterstützen“. Einregionaler<br />

Beistandspakt.<br />

Im Jahr darauf, am4.Mai 1309<br />

vereinbarten die Räte von Berlin/Cölln<br />

und Salzwedel, wie mit<br />

Übeltätern umzugehen sei: Die<br />

Stadt, die einen solchen ergreife,<br />

trage auch die Kosten jeweils allein,<br />

heißt es. Geschehe aber „eine Gewalttat<br />

gegen Ordnung und Recht,<br />

würden Einwohner ihrer Städte vor<br />

das markgräfliche Landgericht gezogen“<br />

und falls „ein Mächtiger gegen<br />

eine der verbundenen Städte eine<br />

Gewalttat“ ausübe, so sollen „alle<br />

Kosten von den Städten gemeinschaftlich<br />

getragen werden“.<br />

Für Conrad von Beelitz persönlich<br />

sollte eine Urkundevon 1272 relevant<br />

werden. Derzufolge schenkten<br />

Markgraf Otto V. von Brandenburg<br />

undsein Mitregent Albrecht III.<br />

den Franziskaner-Mönchen in Berlin<br />

ein Grundstück zur Errichtung einer<br />

Klosterkirche. Der bald darauf<br />

entstandene Bau steht heute als<br />

RuineimKlosterviertel. DieUrkunde<br />

nennt Conrad von Beelitz zwar<br />

nicht, womöglich war er gerade auf<br />

Handelsreise. Doch sollte er einer<br />

der ersten sein, die in der kaum fertiggestellten<br />

Kirche 1308 ein würdevolles<br />

Grab bekamen. Da wird er<br />

wohl fleißig gespendet haben –und<br />

heiteren Herzens.<br />

DAS IST<br />

DAS WAR<br />

DAS KOMMT<br />

„Die Heyns“<br />

Sonnabend oder Samstag?<br />

Halbe Hauptstadt<br />

Seit 45 Jahren ist in der Beletage des Wohnhauses Heynstraße<br />

8die Ausstellung „Bürgerliches Leben um 1900“<br />

zur Geschichte der Fabrikantenfamilie Heyn zu sehen.<br />

Jetzt hinterfragen Studentinnen und Studenten und ihre<br />

Dozentin vomZentrum für Antisemitismusforschung an<br />

der TU die Geschichte dieser vermeintlich „typischen“<br />

bürgerlichen Familie und die bis heute transportierten<br />

Geschichtsbilder in einer Werkstattausstellung.<br />

DieHeyns –Esstehen Fragen im Raum Werkstattausstellung,Museum<br />

Pankow,Heynstraße 8, 7. Mai bis31. Dezember,Die/Do/Sa/So 10–18Uhr<br />

In Berlin gilt hinsichtlich der Benutzung des Wortes<br />

Sonnabend oder Samstag ein informelles Toleranzedikt:<br />

Regional und historisch richtig wäre Sonnabend, aber<br />

wenn Zugewanderte Samstag sagen –auch okay. Sonnabend<br />

(althochdeutsch: sunnunaband, altenglisch<br />

sunnanæfen) rührt aus dem Altenglischen und wurde<br />

wohl von frühen angelsächsischen Missionaren eingetragen.<br />

DasWortbetonte ursprünglich in seinem zweiten<br />

Teil den (Vor-)Abend vordem Tagdes Herrn, dem Sonntag.<br />

Im frühen Mittelalter dehnte sich der Bezug auf den<br />

gesamten Tagaus. Sonnabend sagt man vor allem in<br />

Norddeutschland und im Ostmitteldeutschen. In alten<br />

<strong>Berliner</strong> Urkunden heißtesSonnabend. Diese Form war<br />

in der DDR (entsprechend der regionalen Verbreitung)<br />

offizielle Bezeichnung. Samstag, althochdeutsch sambaztac,<br />

leitet sich vomgriechischen Wortes sabbaton ab,<br />

das letztlich auf eine Gleichsetzung der Bezeichnung<br />

vom„Tagdes Saturn“ (auch „Satertag“) in Anlehnung an<br />

den hebräischen Begriff Sabbatai „Stern (Saturn) des<br />

Sabbats und somit auf hebräisch Schabbath („Ruhe“,<br />

„Feiertag) zurückgeht. Heute ist Samstag vorallem in Österreich,<br />

Süd- und Westdeutschland in Gebrauch. (mtk.)<br />

30 Jahre nach dem Mauerfall widmet das Stadtmuseum<br />

dem Osten der Stadt eine Sonderausstellung im Ephraim-Palais:<br />

Ost-Berlin. Die halbe Hauptstadt. Sie widmet<br />

sich dem sozialen und kulturellen Leben in der einstigen<br />

Hauptstadt der DDR. ZurEröffnung steigt ein zweitägiges<br />

Eröffnungsfest mit Kuratorengesprächen, Objektgeschichten,<br />

Promitalk, Filmprogramm, Lesungen,<br />

Themenführungen etc.<br />

Ost-Berlin. Die halbe Hauptstadt Ausstellung ab 11. Mai, Eröffnungsfest<br />

mit Programm 10. Mai 13–22 Uhr,11. Mai 10–18 Uhr


Mo.06.05. –Sa. 11.05.<br />

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06052019


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

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Berlin<br />

Was ihr Büro angeht, ist<br />

Monika Herrmann<br />

völlig undogmatisch.<br />

Als die Grüne vor<br />

sechs Jahren zur Nachfolgerin des<br />

Bezirksbürgermeisters Franz Schulz<br />

gewählt wurde, wechselte sie nicht<br />

in das Chefbüro des Bezirksamtes,<br />

sondernblieb in den Räumen, die sie<br />

schon als Stadträtin für Familie, Gesundheit,<br />

Kultur und Bildung genutzt<br />

hatte. Dort, in dem an der<br />

Frankfurter Allee gelegenen Bezirksamt,<br />

ist sie bis heute zu finden. In anderen<br />

Punkten ist sie dogmatischer,<br />

etwa hinsichtlich der Geschlechtergerechtigkeit.<br />

Für das Interview besteht<br />

sie zunächst auf dem Gendersternchen,<br />

das aber in der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> nicht üblich ist. DerHinweis<br />

auf die schlechte Lesbarkeit fruchtet<br />

nicht. Der Kompromiss besteht in<br />

der Nennung beider Geschlechtsformen.<br />

Mit Monika Herrmann beginnen<br />

wir unsere Interview-Reihe mit<br />

den Bezirksbürgermeistern. Die Interviews<br />

kommen in loser Folge.<br />

Frau Herrmann, das Dienstauto hat<br />

schon IhrVorgänger abgeschafft. Gibt<br />

es inzwischen ein Dienstfahrrad?<br />

Nein, ich könnte eines beantragen.<br />

Aber ich fahre lieber mit meinem<br />

privaten Fahrrad.<br />

Mitdem radeln Siealso jeden Tagvon<br />

Ihrer Wohnung zum Bezirksamt am<br />

Frankfurter Tor. Nicht immer ganz<br />

ungefährlich, oder?<br />

Das häufigste Übel sind zugeparkte<br />

Radwege. Wenn man sich<br />

plötzlich in den fließenden Verkehr<br />

einordnen muss, kann das gefährlich<br />

werden. Aber ich fahrelangsam.<br />

Siesprechen Radwegparker an, oder?<br />

Wenn jemand in seinem Wagen<br />

sitzt, mache ich das,auch bei Zweite-<br />

Reihe-Parker und -Parkerinnen. Sie<br />

reagieren höchst unterschiedlich –<br />

einige fahren weg, anderesind hochaggressiv.<br />

Auch wenn ich mich als<br />

Bezirksbürgermeisterin vorstelle.<br />

Andere antworten: „Was willste<br />

denn, das kostet doch nur 15 Euro.“<br />

Ich interveniere aber auch bei Radfahrernund<br />

Radfahrerinnen, die auf<br />

dem Gehweg fahren. Ich verstehe,<br />

dass das Fußgängernund Fußgängerinnen<br />

Angst macht. Dafür muss<br />

man nicht Rentner oder Rentnerin<br />

sein.<br />

Dazu passt die Frage unserer Leserin<br />

Renate Nestvogel. Sie wohnt am<br />

Paul-Lincke-Ufer und ärgert sich,<br />

dass dort soviele Radfahrer den Bürgersteig<br />

benutzen. Siewill wissen:Wie<br />

wollen Sie die Nichtbeachtung gesetzlicher<br />

Regelungen sanktionieren?<br />

Wir brauchen bessere Infrastruktur<br />

für Radfahrende,damit das nicht<br />

mehr vorkommt. Ichbin im Übrigen<br />

dafür, dass Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung<br />

–egal ob von<br />

Fußgängern und Fußgängerinnen,<br />

Radfahrern und Radfahrerinnen<br />

oder Autofahrern und Autofahrerinnen<br />

– härter bestraft werden. Das<br />

muss teuer werden.<br />

Wasschwebt Ihnen da so vor?<br />

Dasdarfrichtig teuer werden, bei<br />

bestimmten Sachen gernvierstellig.<br />

Zumindest bei Verstößen im ruhendenVerkehr<br />

wäredann Ihr Bezirk, Ihr<br />

Ordnungsamt zuständig.<br />

Theoretisch könnten die Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen den ruhenden<br />

Verkehr viel stärker kontrollieren,<br />

praktisch fehlt oft das Personal.<br />

Ich habe mich im großen Verwaltungsmodernisierung-Prozess<br />

dafür eingesetzt, dass wir uns im<br />

Land Berlin noch einmal konkret die<br />

Aufgaben und Ausstattung der Ordnungsämter<br />

anschauen. Denn die<br />

Möglichkeiten der Kollegen und Kolleginnen<br />

dort sind vielfach unterschätzt.<br />

Auch mit unserem Ordnungsamt<br />

stehe ich dazu in einem<br />

sehr intensiven Kontakt.<br />

Dasheißt: mehr Kontrollen?<br />

Ja, mein großer Wunsch ist eine<br />

Fahrradstaffel beim Ordnungsamt,<br />

die sich darum kümmert, dass Fahrradwege<br />

nicht zugeparkt werden.<br />

Sie bräuchten also mehr Personal.<br />

Haben Siedas mal durchgerechnet?<br />

Über zusätzliche Stellen kann ich<br />

noch nichts sagen, wir müssen uns<br />

erst einmal die Aufgaben genau angucken.<br />

Zu den Aufgaben des Ordnungsamtes<br />

zählt auch die Sauberkeit im öffentlichen<br />

Raum. Unser Leser Ralf Rohring<br />

hat erfreut festgestellt, dass der Bezirk<br />

hier jetzt mehr macht als früher.Und<br />

er will wissen, wie es weitergeht.<br />

Ich will in diesem Dreck auch<br />

nicht leben. Auch deshalb haben wir<br />

das Ordnungsamt um zehn Stellen<br />

aufgestockt, und das Grünflächenamt<br />

kontrolliert häufiger. Mehr kann<br />

der Bezirk ordnungspolitisch nicht<br />

machen. Dabei geht es nicht nur um<br />

den weggeworfenen Pappbecher,<br />

sondernauch um den Sperrmüll, der<br />

meist nachts abgestellt wird. Undda<br />

ist niemand vom Ordnungsamt unterwegs.<br />

Man muss sich mal überlegen,<br />

wie viel Steuergeld wir ausgeben,<br />

nur weil die Leute keine Eigenverantwortung<br />

mehr wahrnehmen und alles<br />

auf das Gemeinwesen abwälzen.<br />

Noch mal kurz zurück zum Fahrrad.<br />

Wiefinden Sieden neuen abgepollerten<br />

Radweg an der Hasenheide?<br />

Ich bin einerseits sehr froh, dass<br />

es ihn gibt. Diefarbliche Markierung<br />

erhöht die Sicherheit. Andererseits<br />

bin ich keine Freundin davon, dass<br />

wir die ganze Stadt zupollern. Aber<br />

im Moment müssen wir es noch tun<br />

–aus Sicherheitsgründen. Die Poller<br />

sind hoffentlich eine vorübergehende<br />

Erscheinung, bis wir so wenig<br />

Autos in der Innenstadt haben, dass<br />

man gefahrlos Fahrrad fahren kann.<br />

Weitgehend autofrei soll ja in Zukunft<br />

der Wrangelkiez sein ...<br />

Autofreier Wrangelkiez, das sagt<br />

sich so leicht. Aber das ist ein Riesenprojekt.<br />

Vorallem, weil die Verkehrspolitik<br />

in Berlin 30 Jahrelang nur aus<br />

Auto,Auto,Auto bestand. DieWende<br />

ist sehr mühsam. Zugleich sind die<br />

„ “<br />

Bewohner und Bewohnerinnen dort<br />

ungeduldig, was ich persönlich<br />

nachempfinden kann.<br />

Es gibt gewiss nicht nur Zustimmung<br />

...<br />

Sagen wir mal so,esgibt Hinweise<br />

auf reale Probleme: etwa von einem<br />

Mann, der darauf angewiesen ist,<br />

dass jeden Tagein Pflegedienst vorbeikommt.<br />

Oder von einer Hebamme,<br />

die ihren Job nur mit dem<br />

Auto machen kann, aber nicht jeden<br />

Morgen lange Fußmärsche bis zu ihremWagen<br />

zurücklegen kann.<br />

Lassen<br />

Sie uns<br />

über Berlin<br />

reden<br />

Monika Herrmann,1964 in Berlin geboren, ist seit August 2013 Bezirksbürgermeisterin von<br />

Friedrichshain-Kreuzberg.ImBezirksamt arbeitet sie aber schon viel länger:1990 fing die<br />

Diplom-Politologin im damaligen Bezirksamt Kreuzberg als Mitarbeiterin der Frauenbeauftragten<br />

an, es folgten verschiedene Positionen, bevorsie 2006 Bezirksstadträtin wurde.<br />

Aus einem CDU-Elternhaus stammend gehörtdie Kreuzbergerin zu den Grünen, von2003<br />

bis 2006 war sie Mitglied im Erweiterten Landesvorstand des <strong>Berliner</strong> Landesverbands.<br />

Mit ihrer Lebensgefährtin wohnt sie in Kreuzberg.<br />

Bürgermeister<br />

spezial<br />

„Der Name<br />

der Eisbärin war<br />

ein Fehler“<br />

Monika Herrmann über die täglichen Ost-West-Gespräche im Bezirksamt<br />

von Friedrichshain-Kreuzberg und die Mühen der Wenden in der Politik<br />

Klingt plausibel. Wielöst man das?<br />

Wirhaben jetzt erst mal eine Studie<br />

auf den Weggebracht, die Lösungen<br />

für solche Probleme aufzeigen<br />

soll. Beispielsweise auch für den Lieferverkehr.<br />

Ganz ohne wird esnicht<br />

gehen, denn die Supermärkte und<br />

Kneipen im Wrangelkiez brauchen<br />

Nachschub. Wenn sie etwa mit Lastenfahrräder<br />

beliefertwerden sollen,<br />

dann muss es Orte geben, an denen<br />

die Waren vom Lkw auf Lastenräder<br />

umgepackt werden. Aber trotz aller<br />

Probleme: Ichbin da optimistisch.<br />

Eher aggressiv verliefen ja die Diskussionen<br />

um die Markthalle Neun.<br />

Die Betreiber wollen Aldi kündigen,<br />

der nicht mehr zum Öko-Handmade-Angebot<br />

der sonstigen Markthalle<br />

passt. Anwohner protestieren,<br />

fürchten um die günstige Einkaufsmöglichkeit<br />

für die Ärmeren im<br />

Kiez ...<br />

Ichsehe es nicht so,dass sich jetzt<br />

das grün-gefühlte Kreuzberg für Aldi<br />

einsetzt. Es gibt eine Gruppe von<br />

Menschen, die sich dort sehr aggressiv<br />

gegen die Marktbetreiber aufstellt.<br />

Politische Parteien befeuern diesen<br />

Konflikt. Diese Polemik hilft den Leuten,<br />

die kein Geld haben, überhaupt<br />

nicht. Denn zu Ende gedacht, bedeutet<br />

das doch: Die Armen sollen das<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

billige Zeug essen, die anderen das Biogemüse.<br />

Das Ziel muss doch sein,<br />

dass sich alle gut ernähren können,<br />

dass die regionale Landwirtschaft gut<br />

bezahlt wird und dass sich trotzdem<br />

alle im Kiez seine Produkte leisten<br />

können. Es stimmt im Übrigen nicht,<br />

dass es in dem Kiez keine anderen Läden<br />

mit günstigen Lebensmitteln<br />

gibt. In dem Multi-Kulti-Supermarkt<br />

direkt neben der Markthalle sind die<br />

Preise zum Teil niedriger als bei Aldi.<br />

Und Lidl ist zwei Minuten Fußweg<br />

entfernt.<br />

Vondem heißt es, er schließe bald.<br />

Nein, das ist ein Gerücht, das bewusst<br />

gestreut wird.Wenn Aldi in der<br />

Markthalle bleibt, dann gibt es in<br />

dem Kiez zwei Discounter nahe beieinander.<br />

Zieht wie vom Betreiber<br />

geplant ein Drogeriemarkt ein, dann<br />

wird eine Versorgungslücke geschlossen.<br />

Denn der nächste Drogeriemarkt<br />

befindet sich nämlich am<br />

Kotti. Dassind die Realitäten.<br />

Wassteckt in Ihren Augen in Wahrheit<br />

hinter dem Konflikt?<br />

Ich glaube, hier bricht der ganze<br />

Frust über die Gentrifizierung heraus.<br />

Gerade in diesem Teil Kreuzbergs<br />

haben Immobilienhaie<br />

Häuser aufgekauft. Wir haben dort<br />

zwar viele Vorkaufsrechte gezogen,<br />

aber der Kampf gegen die Immobilienbranche<br />

ist lange nicht gewonnen.<br />

Wenn du Angst um deine Wohnung<br />

haben musst, dann ist das<br />

existenziell. Diese Sorge, vermischt<br />

mit den Verlusterfahrungen aus der<br />

Zeit der Hartz-IV-Reformen, bricht<br />

sich dort Bahn. Und zwar ganz laut<br />

und heftig.<br />

Dasalte Kreuzberg gegen das neue?<br />

Daslässt sich nicht so martialisch<br />

verkürzen. In der jetzigen Situation<br />

liegt die Chance für eine Diskussion.<br />

Aber man muss in Ruhe miteinander<br />

sprechen. Es kann doch nicht sein,<br />

dass wir einerseits die Jugendlichen<br />

mit ihren „Friday for future“-Demonstrationen<br />

unterstützen und<br />

andererseits sagen „Aldi muss sein“.<br />

Denn die Art, wie die bei Aldi verkauften<br />

Lebensmittel produziert<br />

werden, ist klimaschädlich. Wir<br />

brauchen nicht nur eine Verkehrs-,<br />

sondern auch eine Lebensmittelherstellungswende.<br />

An der Wende auf dem Wohnungsmarkt<br />

arbeiten Sie schon. Seit Jahren<br />

macht der Bezirk von seinem Vorkaufsrecht<br />

Gebrauch. Reagiert der<br />

Markt?<br />

Im Detail müssten Sie das mit<br />

dem Baustadtrat diskutieren. Generell<br />

lässt sich sagen: Dieses Signal wie<br />

auch die Initiative „Deutsche Wohnen<br />

enteignen“ beeindruckt die Immobilienbranche<br />

nachhaltig. Sie ist<br />

sehr nervös.<br />

Abgesehen von der Karl-Marx-Allee<br />

scheint Gentrifizierung vor allem ein<br />

Thema in Kreuzberg zu sein…<br />

DerEindruck täuscht. Friedrichshain<br />

wurde in einem rasanten<br />

Tempo zugebaut. Kreuzberg hatte ja<br />

gar nicht mehr so viel Platz für neue<br />

Häuser.Zudem entstanden in Friedrichshain<br />

kaum günstige Mietwohnungen.<br />

Die Investoren vermarkteten<br />

Friedrichshain als jung und hip,<br />

dabei stimmt das für große Teile des<br />

Bezirks nicht. DieKäufer und Käuferinnen<br />

der Eigentumswohnungen<br />

wussten beispielsweise nicht von<br />

den Besonderheiten der Karl-Marx-<br />

Allee. Insofern hat Friedrichshain<br />

viel schnellere Umwälzungen hinter<br />

sich als Kreuzberg.<br />

Friedrichshain-Kreuzberg ist einer<br />

der wenigen Ost-West-Bezirke. Der<br />

Mauerfall liegt im Herbst 30 Jahrezurück.<br />

Wie oft wird über Ost-Westliches<br />

im Bezirksamt noch gesprochen?<br />

Täglich.<br />

Worüber zum Beispiel?<br />

Dass der kleine Eisbär im Tierpark<br />

Friedrichsfelde jetzt Hertha<br />

heißt, nach dem West-Fußballverein,<br />

das ist bei meinen Kolleginnen<br />

aus dem früheren Ostteil nicht gut<br />

angekommen. Schließlich gibt es<br />

mit dem 1. FC Union auch einen<br />

Fußballverein in ihrem Teil der<br />

Stadt. Diese Namensgebung ist ein<br />

Signal, das man nicht unterschätzen<br />

darf: Die Menschen im ehemaligen<br />

Ostteil fühlen sich nicht gesehen.<br />

Hertha BSC hätte gut die Patenschaft<br />

für die Eisbärin übernehmen<br />

können, aber dass sie auch<br />

noch Hertha heißt, das halte auch<br />

ich für einen Fehler.<br />

Undabgesehen vomEisbären?<br />

Wirhaben viel Austausch über die<br />

unterschiedlichen Lebensrealitäten<br />

–beispielsweise wie es früher in der<br />

Kita war und wie es dort heute zugeht.<br />

Oder wie die Verwaltungen vor<br />

1989 aufgebaut waren. Das sind<br />

ständige Auseinandersetzungen.<br />

Sie haben ständig Auseinandersetzungen?<br />

Klingt nicht harmonisch.<br />

Na ja, Austausch. Wir haben viele<br />

Gespräche,ich habe viel gelernt und<br />

verstehe jetzt besser, dass sich ehemalige<br />

DDR-Bürger und -Bürgerinnen<br />

oft gedemütigt fühlen. DerWesten<br />

ist als Sieger einmarschiert, man<br />

hat die DDR verkauft und ausgebeutet.<br />

So empfinden das meine Ostkollegen<br />

und -kolleginnen. Wir haben<br />

diese Phase der deutsch-deutschen<br />

Geschichte bis heute nicht aufgearbeitet,<br />

deshalb ist das Verhältnis<br />

auch nach 30 Jahren so fragil.<br />

Wasbedeutet das für Siepraktisch?<br />

Beispielsweise führt unser Betriebsausflug<br />

dieses Jahr in das DDR-<br />

Museum in der Kulturbrauerei. Das<br />

ist nicht so touristisch, sondernsehr<br />

unaufgeregt. Dasregt den Austausch<br />

und das Verständnis in unserem gemischten<br />

Team sicher an.<br />

Wann wird die Kluft zwischen Ost<br />

und West einmal überwunden sein?<br />

Analog zu den Erfahrungen nach<br />

1945 vermute ich, dass das den Kindernder<br />

nach der Wende geborenen<br />

Generation gelingen könnte.<br />

DasGespräch führte Susanne Rost.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 13 *<br />

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Berlin<br />

Twitter sperrt<br />

Account von<br />

Sawsan Chebli<br />

Ein Tweet an die AfD hat<br />

zu einem Konflikt geführt<br />

Der Twitter-Account der <strong>Berliner</strong><br />

Staatssekretärin Sawsan Chebli<br />

ist am Wochenende für mehrere<br />

Stunden gesperrtworden. EineVeröffentlichung<br />

vonihr,inder es um den<br />

Vornamen Mohammed ging, wurde<br />

alsVerstoß gegen die Regeln der Internet-Plattform<br />

gewertet. Das geht aus<br />

einem Screenshot hervor, der der<br />

Deutschen Presse-Agentur am Sonntag<br />

vorlag.<br />

Das Unternehmen schrieb an die<br />

SPD-Politikerin zur Begründung:<br />

„Wir sind zu dem Schluss gekommen,<br />

dass dieser Tweet gegen die Twitter-<br />

Regeln verstößt, insbesondere: Verstoß<br />

gegen unsereRegeln zum Veröffentlichen<br />

von irreführenden Informationen<br />

zu Wahlen. Du darfst keine<br />

Inhalte veröffentlichen, in denen falsche<br />

Informationen zu Wahlen oder<br />

zur Wahlregistrierung bereitgestellt<br />

werden.“ Mitdieser Begründung sind<br />

zuletzt auch die Accounts einiger anderer<br />

Twitter-Nutzer vorübergehend<br />

gesperrtworden.<br />

Chebli hatte in einem Tweet Familienmitglieder<br />

mit dem Vornamen<br />

Mohammed aufgezählt und dazu geschrieben:<br />

„Wir werden schon dafür<br />

sorgen, dass dieser Name nie verschwindet!“<br />

Hintergrund ist eine<br />

jüngst veröffentlichte Statistik, wonach<br />

Mohammed im vorigen Jahr der<br />

beliebteste Erstname für Babys in<br />

Berlin war. Chebli hatte ihre Twitter-<br />

Nachricht an die AfD gerichtet.<br />

Nach Cheblis Angaben erreichte<br />

sie am Samstagabend gegen 18 Uhr<br />

die Sperrungsmeldung, bis zum<br />

Sonntagnachmittag hatte sie keinen<br />

Zugriff auf ihren Account. Die Politikerin<br />

legte Einspruch gegen die Sperrung<br />

ihres Accounts durch Twitter<br />

ein. Während der Prüfung des Einspruchs<br />

ist das Nutzen des Accounts<br />

nicht möglich. Chebli sagte auf Nachfrage:<br />

„Immer wieder lege ich, so wie<br />

viele andere bei Twitter, Beschwerde<br />

gegen Tweets ein, die rassistisch, hetzerisch<br />

und persönlich bedrohlich<br />

sind für mich und für andere. Es passiert<br />

nichts. Mein Tweet verstößt gegen<br />

nichts.“ (dpa)<br />

Am 26. Mai ist Europawahl. Im Vorfeld hat es in Berlin allerdings einige Pannen gegeben.<br />

Dauerproblem Wahl<br />

In drei Wochen ist die Stimmabgabe für das Europaparlament. Doch die Pannen häufen sich<br />

VonElmar Schütze<br />

Das ging schell. Kaum<br />

wurden in Berlin die ersten<br />

Unregelmäßigkeiten<br />

rund um die bevorstehende<br />

Europawahl bekannt, hat sich<br />

die Bundespolitik besorgt eingeschaltet.<br />

Zu präsent sind offenbar<br />

die <strong>Berliner</strong> Pannen bei Wahlen in<br />

den Jahren zuvor.<br />

„Die Meldungen über mehrfach<br />

verschickteWahlunterlagen und versehentliche<br />

Löschungen von Unionsbürgern<br />

aus dem Wählerregister<br />

in Berlin besorgen mich“, sagte der<br />

Bundesgeschäftsführer der Grünen,<br />

Michael Kellner, der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

Solche Vorkommnisse dürften<br />

nicht auf die leichte Schulter genommen<br />

werden. „Der Staat hat die Aufgabe,sicherzustellen,<br />

dass dasWahlrecht<br />

eingehalten wird“, so Kellner.<br />

Wie berichtet, haben sich in den<br />

vergangenen Tagen die Berichte über<br />

Unregelmäßigkeiten vordem Urnengang<br />

am 26. Mai gehäuft. So wurden<br />

in einigen Fällen wahlberechtigte<br />

EU-Bürger versehentlich aus dem<br />

Wählerregister gelöscht, in anderen<br />

Fällen wurden Wahlscheine für die<br />

Briefwahl mehrfach verschickt.<br />

Die Pannen seien mittlerweile<br />

aufgeklärt, meldete das Büro der<br />

Landeswahlleiterin am Freitag. Nach<br />

Auskunft der Geschäftsstelle werde<br />

es jedoch noch einige Tage dauern,<br />

bis alle falschen Löschungen von<br />

EU-Bürgern aus den Listen identifiziert<br />

und die betroffenen Personen<br />

angeschrieben seien.<br />

Der andere Fehler betraf das<br />

Wahlamt von Tempelhof-Schöneberg.<br />

Dorthabe ein Drucker in exakt<br />

173 Fällen unbemerkt einen Auftrag<br />

gleich mehrmals ausgedruckt, diese<br />

Unterlagen seien dann automatisch<br />

verschickt worden. Die Betroffenen<br />

würden informiert, heißt es.<br />

Dabei hatte es in den vergangenen<br />

Jahren in Berlin doch immer<br />

wieder Probleme beim Auszählen<br />

der Wahlzettel gegeben. Für bundesweites<br />

Kopfschütteln hatte die rekordverdächtige<br />

Verspätung Berlins<br />

beim Auszählen der Stimmen für die<br />

Bundestagswahl 2017 ausgelöst. Das<br />

vorläufige Endergebnis lag erst um<br />

3.44 Uhrvor –solange brauchte kein<br />

anderes Bundesland. Grund waren<br />

Software-Probleme.<br />

Und dann war da noch die Geschichte<br />

mit den Erststimmen. Dabei<br />

passierten keine technischen,<br />

sondern menschliche Fehler. Sosah<br />

die Bundeswahlleitung noch um<br />

1.49 Uhr imWahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

den SPD-Mann<br />

TimRenner als Sieger,amEnde aber<br />

siegte Klaus-Dieter Gröhler von der<br />

CDU. Abschließend berichte Renner<br />

von seinen Gefühlen aus der Nacht:<br />

„Das fühlt sich so an wie beim Fußball,<br />

wenn du die Meisterschaft gewonnen<br />

hast und sie in letzter Minute<br />

verlierst.“<br />

Unvergessen ist auch das Auszählungsdebakel<br />

bei den Wahlen zum<br />

Abgeordnetenhaus 2011. Danach<br />

hatten Mitglieder des Landeswahlausschusses<br />

sogar erwogen, ihreZustimmung<br />

zum amtlichen Endergebnis<br />

zu verweigern und eine erneute<br />

Auszählung mehrerer Wahlkreise<br />

zu beantragen. Das war selbst<br />

für Berlin neu. Erst nach langer Debatte<br />

stimmte der Ausschuss dem<br />

IMAGO<br />

Ergebnis doch zu. Auch wenn einzelne<br />

Vertreter anschließend sagten:<br />

„Zweifel bleiben nach wie vor.“<br />

In den Tagen nach der Wahl waren<br />

damals gleich mehrere Pannen<br />

bekanntgeworden. ZumBeispiel warenBriefwahlunterlagen<br />

im Müll gelandet,<br />

außerdem gab es Auszählungsfehler,<br />

manchmal wurden Ergebnisse<br />

anderen Parteien zugeschlagen<br />

– mit weitreichenden<br />

Folgen. Gleich zweimal änderte sich<br />

nach Feststellung des amtlichen<br />

Endergebnisses die Sitzverteilung im<br />

Abgeordnetenhaus; vier Parlamentarier,<br />

die ihr Mandat sicher glaubten,<br />

verloren es wieder, eine Abgeordnete<br />

zog überraschend doch ins<br />

Landesparlament ein.<br />

In Steglitz-Zehlendorf gewann<br />

damals zum Beispiel in einem Wahlkreis<br />

der CDU-Direktkandidat mit<br />

nur drei Stimmen Vorsprung vor<br />

dem SPD-Kontrahenten. Undausgerechnet<br />

in diesem Wahlkreis gab es<br />

einen Stimmbezirk, in dem mehr<br />

Stimmen abgegeben wurden als<br />

überhaupt Wähler erschienen waren.<br />

In Wohnung<br />

ausgeraubt<br />

Seniorin (72) leicht verletzt<br />

Bei einer Raubtat am Sonntagmorgen<br />

in Charlottenburg<br />

wurde eine 72-Jährige leicht verletzt.<br />

Gegen 7.40 Uhrbemerkte eine Nachbarin<br />

Hilferufe aus der angrenzenden<br />

Wohnung und alarmierte Polizei<br />

und Feuerwehr. Die Einsatzkräfte<br />

fanden die Seniorin gefesselt vorund<br />

befreiten sie. Laut Polizei wurde die<br />

72-Jährige beim Verlassen der Wohnung<br />

von zwei Männern unter Vorhalt<br />

einer Schusswaffe wieder zurückgedrängt.<br />

Einer der beiden versetzte<br />

ihr einen Faustschlag gegen<br />

den Kopf, fesselte und knebelte sie.<br />

DieUnbekannten durchwühlten die<br />

Wohnung, nahmen Geld an sich und<br />

flüchteten. DieFraumusste in einem<br />

Krankenhaus behandelt werden. (tc)<br />

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14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

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Berlin<br />

Auch Clubkultur zählt ins Themenspektrum der CDU. Die Partei will, dass Clubs in der Bauordnung als „Anlagen für kulturelle und sportliche Zwecke“ Opern- und Konzerthäuserngleichgestellt werden. Das soll weiteres Clubsterben vermeiden helfen.<br />

DPA/KEMBOWSKI<br />

Endlich Opposition<br />

Die CDU-Fraktion hat auf ihrer Klausur in Thüringen ein großes Themenpaket vorgelegt –wie es sich gehört für eine ambitionierte Volkspartei<br />

VonElmar Schütze<br />

Esist ein bisschen so wie früher:„VonAwie<br />

Aalräucherei<br />

bis Zwie Zylinderstifte“<br />

gab das Branchentelefonbuch<br />

einst Auskunft. Ähnlich allumfassend<br />

liest sich ein Themenpaket,<br />

durch das sich die CDU-Abgeordnetenhausfraktion<br />

am Wochenende<br />

bei ihrer Klausurtagung in Thüringen<br />

gearbeitet hat.<br />

In der relativen Ruhe und Abgeschiedenheit<br />

des Örtchens Blankenhain<br />

im Weimarer Land haben Berlins<br />

Christdemokraten eine ganze<br />

Palette an Punkten durchgepaukt.<br />

Neben den in einer wachsenden<br />

Stadt wie Berlin klassischerweise dominierenden<br />

Großthemen wie Wohnungsbau,<br />

Verkehr und Bildungsinfrastruktur<br />

gab es auch Beschlüsse<br />

zur Haushalts- und Wirtschaftspolitik,<br />

zur Innen- und Sicherheitspolitik<br />

aber etwa auch Positionspapierezur<br />

Gleichstellung von Menschen mit<br />

Behinderung oder zur Zukunftssicherung<br />

der Clubszene.<br />

Seit zweieinhalb Jahren befindet<br />

sich die CDU bekanntlich in der Opposition,<br />

die Legislaturperiode –<br />

und damit auch der rot-rot-grüne<br />

Senat –haben schon mehr als die<br />

Hälfte der Zeit hinter sich. Höchste<br />

Zeit also, dass die größte Oppositionspartei<br />

ihre Rolle annimmt und<br />

sich für die nächsten Abgeordnetenhauswahlen<br />

im Jahr 2021 in Stellung<br />

bringt.<br />

Tatsächlich war die CDU in den<br />

vergangenen gut zwei Jahren vor allem<br />

mit sich selbst beschäftigt. Der<br />

Sturz aus der Regierung im Herbst<br />

2016 hatte lange nachgewirkt –auch<br />

personell. Schließlich kostete der<br />

Gang in die Opposition unmittelbar<br />

nicht nur den Kopf des damaligen<br />

Parteichefs Frank Henkel, sondern<br />

auch den seines damaligen Generalsekretärs<br />

KaiWegner. Fast folgerichtig,<br />

wenn auch mit anderthalbjähriger<br />

Verspätung, trat auch Fraktionschef<br />

Florian Graf zurück.<br />

Lange gefremdelt<br />

Doch mit dem neuen Personal fremdelte<br />

die Partei zunächst. So machte<br />

Monika Grütters als Parteichefin<br />

eine unglückliche Figur. Die Kulturstaatsministerin<br />

galt vom ersten Tag<br />

an als abgehoben und an <strong>Berliner</strong><br />

Lokal- und Kommunalthemen wenig<br />

interessiert. BurkardDregger,seit<br />

Sommer vorigen Jahres auf ausdrücklichen<br />

Wunsch von Grütters<br />

Fraktionsvorsitzender,hatte anfangs<br />

große Akzeptanzprobleme und wäre<br />

fast an seiner indifferenten Haltung<br />

rund um die Entlassung des langjährigen<br />

Stasi-Gedenkstättenchefs Hubertus<br />

Knabe gescheitert. Ganz offenbar<br />

hatte er die innerparteiliche<br />

Sprengkraft des Themas unterschätzt,<br />

als er einen Untersuchungsausschuss<br />

zur Erhellung der Umstände<br />

von Knabes Entlassung zunächst<br />

abgelehnte. Zuallem Überfluss<br />

hatte Grütters bekanntlich<br />

zugestimmt. Einzig Generalsekretär<br />

Stefan Evers wurde vom ersten Tag<br />

an gute Arbeit bescheinigt.<br />

Entsprechend war die Partei<br />

lange Zeit thematisch nicht breit genug<br />

aufgestellt, um eine ernsthafte<br />

Alternative zusein. Vor allem BurkardDregger<br />

strapazierte sein Image<br />

als harter innenpolitischer Hund<br />

„Der Ort ist bewusst gewählt: außerhalb<br />

Berlins, dennoch ‚nah dran‘. Thüringen hatte<br />

in den letzten Jahren wie Berlin aktuell<br />

unter Rot-Rot-Grün zu leiden.“<br />

Burkard Dregger, Fraktionschef, auf die Frage, warum sich die CDU zur Klausur<br />

nach Blankenhain ins Weimarer Land zurückgezogen hat<br />

und sorgte so mit dafür, dass andere<br />

bürgerliche Themen zu kurzkamen.<br />

Natürlich hat die Partei in den<br />

vergangenen Monaten den Senat<br />

kräftig kritisiert –das rot-rot-grüne<br />

Herzensprojekt eines umfassenden<br />

Umbaus der Verkehrsinfrastruktur<br />

und die Debatte und um die Enteignung<br />

großer Immobilienunternehmen<br />

waren gefundene Fressen für<br />

eine konservativ-liberale Partei.<br />

Doch es wurde bei allem Verbalradikalismus<br />

nie wirklich deutlich, dass<br />

die CDU als Volkspartei ein weit größeres<br />

Themenspektrum hat.<br />

Wieesaussieht, ist der Partei ausgerechnet<br />

mit einer neuerlichen Personalrochade<br />

ein Ausweg gelungen.<br />

DerWechsel vonMonika Grütters zu<br />

Kai Wegner, der auf einem Parteitag<br />

in zwei Wochen vollzogen werden<br />

soll, macht offenbar vieles möglich –<br />

wie sich jetzt in Blankenhain zeigt.<br />

Dass die CDU sich dabei dennoch<br />

nicht vor Auseinandersetzungen<br />

fürchtet, beweist ein Positionspapier<br />

zur wirtschaftlichen Situation Berlins<br />

aus der Feder des wirtschaftspolitischen<br />

Sprechers der Fraktion,<br />

Christian Gräff.<br />

Chance für Whistleblower<br />

Viel Kritik löste eine Passage zur Bildung<br />

aus.Darin wirddie Einführung<br />

von verpflichtendem Unterricht in<br />

den Sommerferien – eine sogenannte<br />

Summer-School –für Schüler<br />

mit großen Sprachdefiziten gefordert.<br />

Auch der Plan, mit Hilfe elektronischer<br />

Abwesenheitserfassung<br />

dem Schulschwänzen beikommen<br />

zu wollen, wurde vielfach bissig<br />

kommentiert.<br />

Pointiert kommt auch das neue<br />

Sicherheitspaket der Partei daher.So<br />

soll zum Beispiel das elektronische<br />

Hinweissystem für anonyme Tippgeber<br />

zur Bekämpfung von Korruption<br />

erweitert werden. Damit, so die<br />

Hoffnung, könnten auch Whistleblower<br />

aus der organisierten und der<br />

Clankriminalität zu Aussagen animiertwerden.<br />

Nicht mehr ganz neu ist dagegen<br />

die Idee eines Mietergeldes für Bezieher<br />

durchschnittlicher Einkommen<br />

–eine Forderung, die zum Beispiel<br />

auch von Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) unterstützt wird.<br />

Der Senat soll noch im kommenden<br />

Monat in seiner Haushaltsaufstellung<br />

einen solchen Zuschuss einführen,<br />

fordert die CDU. Mit dem<br />

Wohngeld soll die Nettokaltmiete<br />

auf acht Euro pro Quadratmeter heruntersubventioniert<br />

werden – das<br />

gelte aber fürWohnungen, bei denen<br />

die Miete nicht mehr als 13 Euro<br />

netto kalt proQuadratmeter beträgt.<br />

Nach Schätzungen würde das den<br />

Landeshaushalt pro Jahr um 120 bis<br />

140 Millionen Euro kosten.<br />

Ein alter, aber für eine Oppositionspartei<br />

durchaus bewährter Hut<br />

ist auch die Forderung, eine Schuldenbremse<br />

in der <strong>Berliner</strong> Verfassung<br />

zu verankern. Der Haushalt<br />

solle grundsätzlich ohne Kredite aufgestellt<br />

werden, eineVerlagerung der<br />

Schulden wie aktuell für den Schulneubau<br />

oder die Fahrzeugbeschaffung<br />

der BVG sollen tabu sein. Ausnahmen<br />

seien nur bei der „von der<br />

Normallage abweichenden Konjunkturen<br />

und außergewöhnlichen<br />

Notsituationen und Naturkatastrophen“<br />

möglich, heißt es.<br />

Parklets kosten mehr als eine halbe Million Euro<br />

Verwaltung nennt erstmals offizielle Zahlen zu den umstrittenen Ruhezonen am Straßenrand –und weist die Kritik der FDP zurück<br />

VonPeter Neumann<br />

Skandinavisches Kiefernholz, sonnengelb<br />

lackiertes Blech, Pflanzen:<br />

Dassind die Hauptelemente der<br />

Ruhezonen, die sich am Rand der<br />

Bergmannstraße in Kreuzberg auf<br />

einstigen Parkplätzen erstrecken.<br />

Doch die Parklets, wie die möblierten<br />

Podeste genannt werden, sind<br />

umstritten. Manche finden sie hässlich,<br />

andere schön. Die Antwort des<br />

Senats auf eine aktuelle FDP-Anfrage<br />

zum Thema dürfte die Debatte nun<br />

weiter befeuern. Erstmals wird dort<br />

eine offizielle Zahl genannt, wie viel<br />

die 17 Parklets in der Bergmannstraße<br />

inklusive Lieferung, Aufbau<br />

und Ausstattung gekostet haben sollen:<br />

exakt 428 211 Euro und 98 Cent.<br />

Diesen Betrag habe das Bezirksamt<br />

Friedrichshain-Kreuzberg genannt,<br />

teilte Verkehrs-Staatssekretär<br />

Ingmar Streese (Grüne) den Freidemokraten<br />

mit. Er nannte auch eine<br />

Summe für die beiden ersten Parklets,<br />

die in Höhe der Häuser 11 und<br />

99 aufgestellt, inzwischen aber wieder<br />

abgebaut wurden: Danach kosteten<br />

die langgestreckten Holzbänke,<br />

die vier Parkplätze in Beschlag<br />

nahmen, jeweils rund 59 000<br />

Euro –insgesamt rund 118 000 Euro.<br />

Nicht mal vier Meter Autobahn<br />

Die ersten Parklets lagern nun ungenutzt<br />

auf einer Fläche des Bezirksamts.<br />

Während diese vom <strong>Berliner</strong><br />

Designbüro TAU und der Landschaftsarchitektin<br />

Birgit Hammer<br />

entworfen wurden, stammen die jetzigen<br />

Parklets aus Skandinavien. Hersteller<br />

ist die FirmaVestre mit Standorten<br />

in Norwegen und Schweden.<br />

Im Vergleich zu einem anderen<br />

<strong>Berliner</strong> Verkehrsprojekt, der Verlängerung<br />

der A100 von Neukölln nach<br />

Treptow, erscheint der Kreuzberger<br />

Parklet-Test preiswert. Die Aufwendungen<br />

entsprechen den Baukosten<br />

für nicht mal vier Meter Autobahn.<br />

Doch die FDP teilt die prinzipielle<br />

Kritik, die viele Bürger gegen die<br />

Kreuzberger Parklets äußern. Angesichts<br />

der berechtigten Forderung,<br />

den Verkehr zu beruhigen, seien die<br />

Bergmannstraße: Verweilzonen und Straßenmarkierungen unklarer Aussage IMAGO-IMAGES<br />

Podeste „nicht zielführend“, sagte<br />

der Abgeordnete BerndSchlömer.<br />

DerehemaligeVorsitzende der Piratenpartei<br />

wohnt nicht weit vonder<br />

Bergmannstraße entfernt. Schlömer<br />

vermisst Bürgerbeteiligung –und er<br />

will prüfen lassen, ob bei derVergabe<br />

alles mit rechten Dingen zugegangen<br />

ist.„Auffällig ist, dass die angege-<br />

benen Kosten knapp unter dem<br />

Schwellenwert für eine europaweite<br />

Ausschreibung liegen“, sagte der Liberale.<br />

Überschreite der Wert einer<br />

Lieferung im Verkehrsbereich<br />

443 000 Euro, müsse der Auftrag auf<br />

EU-Ebene ausgeschrieben werden.<br />

„Rechtliche Zweifel an dem Vorgehen<br />

des Bezirks haben sich dem<br />

Senat nicht aufgedrängt“, entgegnete<br />

Staatssekretär Streese.„MitVerweis<br />

auf die ausschlaggebenden<br />

Gründe für die Beauftragung der<br />

FirmaVestre betrachtet das Bezirksamt<br />

die Vergabe für rechtskonform.“<br />

Genannt werden unter anderem<br />

ein „umfangreiches Angebot an Ausstattungselementen“,<br />

„15 Jahre Garantielaufzeit“<br />

und „Praxiserprobung<br />

in mehreren europäischen<br />

Ländern“. Weil es sich bei der Begegnungszone<br />

in der Bergmannstraße<br />

um einen Test handelt, kam es darauf<br />

an, dass die Parklets auch anderswo<br />

aufgestellt werden können.<br />

Nicht zuletzt konnte Vestre rasch<br />

liefern und trug so dazu bei, dass<br />

dem Projekt die öffentliche Finanzierung<br />

gesichert blieb, soder Senat<br />

weiter. Die beiden deutschen Firmen,<br />

die sich ebenfalls auf die Firmenabfrage<br />

des beauftragten Ingenieurbüros<br />

hin gemeldet hatten,<br />

hätten die Parklets erst entwickeln<br />

müssen. Das Fazit: Aus Kostengründen<br />

und um den Zeitplan einzuhalten,<br />

sei Vestrebeauftragt worden.<br />

Die Gehwegerweiterungen vom<br />

Typ„Parklets 2.0“ stehen unter anderem<br />

auch in Oslo, wodas Familienunternehmen<br />

seit Langem seinen<br />

Sitz hat. Der Entwurf stammt vom<br />

Büro Studio Oslo Landskapsarkitekter<br />

sowie den DesignernJohan Verde<br />

und Hong-Ngo Andal. Fotos auf der<br />

Vestre-Internetseite zeigen junge<br />

Menschen, die sich auf den hölzernen<br />

Bürgersteigerweiterungen unterhalten<br />

oder dortKaffee trinken.<br />

„Skandal!“<br />

Kreuzberger Anwohner betonen dagegen,<br />

dass dort Alkohol getrunken<br />

und gelärmt wird. Es gibt aber auch<br />

andere Stimmen. So twitterte Nikolas<br />

Linck, Sprecher des Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in<br />

Berlin, Fotos von zufriedenen Parkletnutzern.<br />

Mit einem Schuss Ironie<br />

schrieb er: „Skandal! In der Bergmannstraße<br />

lümmeln die Leute gerade<br />

faul in der Sonne!! Noch schlimmer:<br />

Dabei nehmen sie Autos den<br />

kostbaren Platz weg. Da sollte endlich<br />

mal einer drüber schreiben.“


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 15<br />

· ·<br />

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Brandenburg<br />

Das <strong>Berliner</strong> Wetter imApril 2019<br />

Temperatur Monatsmittel:<br />

Langjähriges Monatsmittel:<br />

Niederschläge gesamt:<br />

Langjähriges Monatsmittel<br />

Niederschlag:<br />

Sonnenschein gesamt:<br />

Langjähriges Monatsmittel:<br />

11,2°C heiter wolkig bedeckt Regenschaueregeschauer<br />

Regen Gewitter Schnee-<br />

Schnee-<br />

Schneefall Nebel<br />

9,6°C<br />

°C<br />

8,4 l/m 2 30<br />

33,6 l/m 2<br />

263,5 h<br />

181,0 h<br />

25<br />

20<br />

15<br />

Temperatur<br />

Wärmster Tag: 25,8°C<br />

Niederschlag<br />

l/m2<br />

30<br />

25<br />

20<br />

Temperatur<br />

Tagesmaximum in Grad Celsius<br />

2019 2018<br />

Tagesminimum<br />

2019 2018<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Kälteste Nacht: –1,8°C<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Niederschläge<br />

in Liter pro Quadratmeter<br />

2019 2018<br />

-5<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />

0<br />

BLZ/HECHER<br />

Frühstart des Wonnemonats<br />

Aus der Tatsache,dass es in dieser Stadt mehr Cabrios gibt als etwa in München, Düsseldorfoder Köln, lässt<br />

sich einiges ableiten. Sicher deutet dies auf gewachsenenWohlstand hin.Vorallem aber manifestiertsich in<br />

der Entscheidung zum Faltdach-Automobil –wie übrigens auch zum Lastenfahrrad– ein beachtlicher Optimismus.<br />

Schließlich kann Berlin mit 99 Regentagen im Jahr zumindest statistisch nicht gerade als sonnensicher<br />

gelten –schon gar nicht der April. Bereits im vergangenen Jahr musste der <strong>Berliner</strong> allerdings erfahren, dass<br />

Wetter nicht mehr so ist, wie er es kannte.Nun hat uns und den hiesigen Cabrio-Fahrernder 2019er Aprilabermals<br />

eine Lektion erteilt. Es gab 16 Sonnentage,die Zahl der Sonnenstunden lag um 80 über dem langjährigen<br />

Mittel, während andererseits die Niederschlagsmenge im Langzeit-Schnitt um mehr als 25 Liter unterboten<br />

wurde. Dennoch blieb die sprichwörtliche Unberechenbarkeit des April auch in diesem Jahr nicht aus. Sobegann<br />

der Monatserste noch mit Morgenfrost und elf Grad Höchsttemperatur. Dieser Einstand erwies sich jedoch<br />

schnell als Täuschungsmanöver. Denn schon am vierten Tagwar die 20-Grad-Marke geknackt, von der<br />

aus es laut Daten vonWetterkontor später bis auf 27 Grad Celsius gehen sollte.Zwar gab es um den 11. und 12.<br />

Aprilnoch einen kurzenRückschlag, dennoch war der Trend klar.Die <strong>Berliner</strong> Bäderbetriebe zogen den Startin<br />

die Freibadsaison um zwei Wochen vor. In Bau- und Gartenmärkten avancierten Geranien früher als sonst zum<br />

Bestseller, während zugleich Wetterforscher vor einem erneut zu trockenen Sommer warnten. Straßenbäume<br />

seien schon jetzt für jeden Liter Wasser dankbar. (BLZ)<br />

Hilfe für die Helfer<br />

Die Landesregierung Brandenburgs will mehr Menschen für ehrenamtliches Bürgerengagement gewinnen. Es soll zusätzliche Unterstützung und Anreize geben<br />

Ob als Betreuer in Sportvereinen<br />

oder Seniorenheimen,<br />

als Mitglied einer<br />

Freiwilligen Feuerwehr,<br />

als Wahlhelfer oder Schöffe in<br />

Gerichtsverfahren –ehrenamtliches<br />

Engagement ist in vielen Bereichen<br />

der Gesellschaft unverzichtbar.<br />

Nach Angaben der Landesregierung<br />

engagiert sich jeder dritte Brandenburger<br />

freiwillig. Um noch mehr<br />

Menschen für den bürgerlichen Einsatz<br />

zu gewinnen, will das Land in<br />

den kommenden Jahren Anreizeund<br />

Hilfen erweitern, wie die Staatskanzlei<br />

in Potsdam auf eine Anfrage der<br />

Grünen-Landtagsfraktion mitteilte.<br />

Zuschüsse vomLand<br />

Ziel sei es, inallen Landkreisen und<br />

kreisfreien Städten sogenannte Engagement-Stützpunkte<br />

zu errichten.<br />

Damit soll das Ehrenamt auch in<br />

ländlichen Regionen gefördert werden,<br />

in denen es bislang nur wenige<br />

Anlaufstellen gibt. Hilfe erhalten die<br />

neuen Einrichtungen von der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freiwilligenagenturen,<br />

die seit 2007 besteht<br />

und der aktuell 21 Mitglieder angehören.<br />

Zu den Trägern gehören die<br />

Caritas, die Diakonie, der Paritätische<br />

Wohlfahrtsverband, die Volkssolidarität,<br />

Stiftungen und Vereine.<br />

Die neuen Einrichtungen können<br />

auch auf Erfahrungen des 2013<br />

bei der Staatskanzlei gegründeten<br />

Landesnetzwerkes für bürgerliches<br />

Engagement und Anerkennungskultur<br />

zurückgreifen. Dem Netzwerk<br />

gehören rund 60 Organisationen<br />

und Institutionen an, darunter<br />

der Brandenburger Landtag, Sozialund<br />

Wohlfahrtsverbände, Vereine,<br />

Stiftungen, Unternehmen, Wirtschaftsverbände,<br />

Gewerkschaften<br />

und Kirchen.<br />

Finanziert werden die künftigen<br />

Stützpunkte von Kommunen und<br />

Land. Der Landesanteil je Einrich-<br />

Ein Klassiker des Ehrenamtes ist die Freiwillige Feuerwehr.<br />

tung beträgt in den Haushaltsjahren<br />

2019/2020 jeweils maximal 50 000<br />

Euro. Noch in diesem Jahr sollen die<br />

ersten beiden neuen Stützpunkte in<br />

der Uckermark und in Frankfurt<br />

(Oder) starten. Vier weiteresollen im<br />

kommenden Jahr folgen.<br />

IMAGO<br />

Die bei den Kommunen angesiedelten<br />

neuen Stellen sollen laut<br />

Staatskanzlei auch „Sprachrohr“ des<br />

lokalen Ehrenamtes sein und die<br />

Kreis- und Landespolitik auf Probleme<br />

hinweisen. Ziel sei es, die Zusammenarbeit<br />

zwischen lokaler Zivilgesellschaft<br />

und Politik sowie Verwaltung<br />

zu stärken.<br />

Um den ehrenamtlichen Helfern<br />

mehr unter die Arme zu greifen, werden<br />

sie von einem Teil ihrer Kosten<br />

entlastet. Künftig können sie eine<br />

pauschale Aufwandsentschädigung<br />

für Fahrten von100 Euro proJahr beantragen.<br />

Für Stützpunkte und Mobilitätszuschuss<br />

stehen im Haushalt<br />

2019/2020 insgesamt 1,13 Millionen<br />

Euro bereit.<br />

Fortbildung und Rabatte<br />

Vorgesehen sind laut Staatskanzlei<br />

auch Weiterbildungen für bürgerliches<br />

Engagement. Als Bestätigung<br />

für ihre gesellschaftliche Arbeit können<br />

die Helfer die Ehrenamtskarte<br />

Berlin-Brandenburgerhalten, die ihnen<br />

rund 230 Vergünstigungen in<br />

beiden Ländern bietet. Dazu gehörenRabatte<br />

bei Buchverlagen, Museums-<br />

und Theaterbesuchen, Sportveranstaltungen,<br />

in Restaurants,Reiterhöfen<br />

und öffentlichen Einrichtungen<br />

wie Bäder und Schlösser.<br />

Vorbild für die künftigen Engagement-Stützpunkte<br />

ist den Angaben<br />

zufolge die „Koordinierungsstelle für<br />

Freiwilligenarbeit und Bürgerengagement“<br />

im Landkreis Potsdam-Mittelmark.<br />

Sie existiert bereits seit 15<br />

Jahren. Wie diese Einrichtung sollen<br />

auch die Stützpunkte in der Uckermarkund<br />

Frankfurt(Oder) in diesem<br />

Jahr Mittel für jeweils eine Personalstelle<br />

erhalten.<br />

Auch die Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freiwilligenagenturen erhält<br />

mit dem Haushalt 2019/2020<br />

Gelder für eine Geschäftsstelle. Ein<br />

Beirat soll sie künftig beraten. Träger<br />

der Geschäftsstelle wird nach bisherigen<br />

Planungen die Hoffnungstaler<br />

Stiftung Lobetal. Aus Lottomitteln<br />

soll die Arbeitsgemeinschaft eine<br />

landesweite Infrastruktur für die<br />

Freiwilligenagenturen mit Hilfe der<br />

Datenbank Freinet aufbauen. (dpa)<br />

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Lokalsport<br />

Sehnsucht nach dem Mommsen<br />

Fans des Oberligisten Tennis Borussia unterstützen andere Klubs. Aus Widerstand gegen die Vereinsführung, doch der bröckelt. Ein Besuch in der Bezirksliga<br />

VonChristian Schlodder<br />

Spät in dieser zweiten Halbzeit<br />

schallen die Wechselgesänge<br />

über den Kunstrasenplatz.<br />

„BSV! BSV!“ Der Bezirksligist<br />

<strong>Berliner</strong> SV 92 führt schon<br />

6:0 gegen Blau-Weiß MahlsdorfWaldesruh.<br />

Doch Wechselgesänge gab<br />

es in der Sportanlage in Wilmersdorf<br />

bisher nicht oft, nicht die große Kulisse<br />

in niederer Liga. Auch Lars Tittmar<br />

und Dennis Wingerter sind gekommen,<br />

um den BSV anzufeuern.<br />

Beide sind eigentlich Anhänger von<br />

Tennis Borussia. Bis zum Mommsenstadion,<br />

ihrer eigentlichen Heimat,<br />

sind es keine zwei Kilometer<br />

Luftlinie. Doch dort fühlen sie sich<br />

schon seit einer Weile nicht mehr<br />

willkommen. Nun sind sie Teil der<br />

Karawane der Liebe, eines Zusammenschlusses<br />

von TeBe-Fans, die<br />

Woche für Woche nicht mehr ihren<br />

eigenen Klub anfeuern, sondern<br />

über die Amateurplätze Berlins und<br />

darüber hinaus touren. Dass es die<br />

Karawane überhaupt gibt, hat in erster<br />

Linie mit Jens Redlich zu tun, sagt<br />

Lars Tittmar.<br />

Im <strong>Berliner</strong> Fußball habe er zwei<br />

große Lieben, sagt Jens Redlich. Den<br />

1. FC Union und eben Tennis Borussia.<br />

In den TeBe-Jugendabteilungen<br />

habe er vorder Wende kurzzeitig gekickt.<br />

Jahre später gründete er eine<br />

Fitnessstudiokette und stieg im April<br />

2016 im Verein ein. Als mit seinem<br />

Geld kurzdarauf die Insolvenz abgewendet<br />

wurde,ließ er sich als Bedingung<br />

zum Vorstandsvorsitzenden<br />

machen. Redlich sieht sich seither<br />

selbst als Konstrukteur, als Gestalter<br />

eines neuen Fußballklubs TeBe mit<br />

großer Zukunft. „Ich bin jemand, der<br />

dem Verein einen Mehrwert geben<br />

kann“, sagt er.<br />

Absolute Funkstille<br />

Karawane der Liebe: TeBe-Fans beim BSV 92 gegen Mahlsdorf Waldesruh. Sie sehen ein 7:0, aber ihre wahre Liebe spielt zwei Kilometer Luftlinie entfernt. OSTKREUZ/SEBASTIAN WELLS (2)<br />

Teile der Fanszene sehen das schon<br />

lange anders. Das Verhältnis kühlte<br />

zusehends ab, dann kam es zum offenen<br />

Zerwürfnis. Langjährige, ehrenamtliche<br />

Weggefährten wurden<br />

schrittweise ersetzt. Für die aktiven<br />

Fans ist das eine Ohrfeige, auch angesichts<br />

dessen, dass der Verein im<br />

finanziellen Trubel 2010 maßgeblich<br />

vonseinen AnhängernamLeben gehalten<br />

wurde. Redlich sagt, dass das<br />

alles schön und gut sei. Im Verein<br />

gebe aber der Vorstand und nicht die<br />

Fans den Kurs vor. Es sei Zeit für professionelle<br />

Strukturen, nicht für Fußballromantik.<br />

„Wir brauchen keine<br />

Leute, die den Verein als Plattform<br />

benutzen. Der Verein ist Plattform<br />

genug“, sagt Redlich.<br />

Der <strong>Berliner</strong> Amateurfußball hat<br />

viele Geschichten von Geldgebern<br />

mit großen Ambitionen und dem<br />

Wunsch nach maximalem Einfluss<br />

gesehen. Hin und wieder kam es zu<br />

Reibereien mit gewachsenen Fanstrukturen.<br />

DieVorgänge um Tennis<br />

Borussia sind aber seit einer turbulenten<br />

Mitgliederversammlung im<br />

Januar beispiellos. In der wurden<br />

Redlichs Kandidaten für den Aufsichtsrat<br />

gewählt. Erreicht wurde<br />

dies mit vielen dubiosen Neumitgliedern.<br />

„Schon als wir zur Versammlung<br />

kamen und all die unbekannten<br />

Gesichter mit Stimmvollmachten<br />

gesehen haben, wussten<br />

wir, dass unsere schlimmsten Befürchtungen<br />

übertroffen wurden“,<br />

sagt Tittmar. Hier wurde ein Verein<br />

gekapert, lautete fortan der Vorwurf.<br />

Redlich bestreitet das.<br />

„Ich musste mich im Nachgang<br />

fast schon nötigen, überhaupt noch<br />

weiterzumachen“, sagt Wingerter.<br />

Auf FuPa imInternet erschien kurz<br />

darauf eine Annonce. „Kleine engagierte<br />

Fanszene mit dreistelligem<br />

Mobilisierungspotenzial sucht vorübergehend<br />

Verein“, stand darin.<br />

Geplant worden war sie eigentlich<br />

schon mehr als ein Jahr zuvor aufgrund<br />

eines anderen Streits mit Redlich.<br />

Nun war der Trotz stärker, die<br />

Karawane der Liebe geboren.<br />

Bewerbungen von Amateurklubs<br />

gingen ein, die eine Station auf der<br />

Karawane sein wollten. Vereine wie<br />

der BSV 1892 waren darunter. Nach<br />

Halle führte der Weg genauso wie<br />

zum Vereinsnamensvetter aus dem<br />

Wiesbadener Ortsteil Rambach.<br />

Auch fremde Sportarten wurden bedient,<br />

die Spandauer Wasserballer<br />

angefeuert. Viele Schulterklopfer für<br />

die eigene Sache hätte es gegeben,<br />

sagen Tittmar und Wingerter.<br />

Unternehmergeist: Ein junger Fandes BSV bittet TeBe-Anhänger um eine milde Gabe.<br />

„Nicht beim Finale dabei zu sein, wird emotional<br />

am schwierigsten. Auf soetwas wartet<br />

man ewig und dann fühlt es sich so an,<br />

als ob es einem einfach weggenommen wird.“<br />

Tennis-Borussia-Fan Lars Tittmar über das <strong>Berliner</strong> Pokal-Endspiel am 25. Mai,<br />

in dem seine alte Liebe gegen Viktoria 1889 antritt.<br />

„Diesem Teil der Fanszene fehlt<br />

ein demokratisches Verständnis.Das<br />

ist des Vereins nicht würdig“, sagt<br />

Redlich über die Karawane und betont,<br />

dass niemandem verboten<br />

wurde, zuTeBe zugehen. Die Teilnehmer<br />

an der Karawane kontern:<br />

Unter den gegebenen Umständen<br />

könne man TeBe nicht wie gewohnt<br />

unterstützen. Redlich sei zu keinem<br />

Zeitpunkt wirklich gesprächsbereit<br />

gewesen, heißt es.<br />

DieAnfragen vonVereinen an die<br />

Karawane reißen nicht ab. Allein<br />

durch das nahende Saisonende können<br />

die nicht mehr bedient werden.<br />

Wasnach der letzten Station der Karawane<br />

passiert, wird gerade diskutiert.<br />

Medial ist sie ein Erfolg. So viel<br />

Aufmerksamkeit bekam der Traditionsklub<br />

aus Westend schon lange<br />

nicht mehr. Doch reicht das, umdie<br />

Uhren zurückzudrehen? Oder zumindest<br />

als Linderung? „Das Thema<br />

TeBe ist wirklich eine Dauerbelastung,<br />

über die auch eine Karawane<br />

nicht hinwegtrösten kann“, sagt Tittmar.Eine<br />

Hoffnung liegt auf einer erneuten<br />

Mitgliederversammlung im<br />

Sommer.Jens Redlich erteilt dem allerdings<br />

eine Absage. Die nächste<br />

Versammlung werde esvoraussichtlich<br />

erst im Winter geben. Ob die Karawane<br />

bis dahin existiert, ist unklar.<br />

Etwa 50 TeBe-Fans haben es ins<br />

Stadion Wilmersdorf zum BSV geschafft.<br />

Noch beim ersten Spiel der<br />

Karawane,bei Blau-Weiß Friedrichshain<br />

waren es mehr als 200. Im Bierwagen,<br />

der extra für dieses Spiel neben<br />

dem Kunstrasen steht, ist man<br />

unzufrieden. Mit 150 TeBe-Fans<br />

hatte der Betreiber gerechnet. Abnutzungserscheinungen?<br />

„Es besteht<br />

die Gefahr, dass wir uns aus<br />

den Augen verlieren, und wenn Jens<br />

Redlich in zwei oder drei Jahren abhaut,<br />

ist keiner mehr da, der die<br />

Scherben aufkehrt“, sagt Wingerter.<br />

DasSpiel des <strong>Berliner</strong> SV 92 endet<br />

7:0. In der zweiten Halbzeit passiert<br />

nicht mehr viel. Mit Abpfiff gibt es<br />

den wohlverdienten Lohn für den<br />

BSV: Die Heimmannschaft holt sich<br />

den Applaus und motivierende<br />

Sprechgesänge ab, die es nächste<br />

Woche nicht mehr geben wird. Die<br />

Karawane zieht weiter. Denn aus<br />

Sicht vieler in der Karawane der<br />

Liebe ist das Endergebnis nicht berauschend,<br />

nicht einmal gut, es ist<br />

am Ende schlichtweg egal. Wenn<br />

TeBe zeitgleich spiele, sagt Wingerter,<br />

erwische er sich auch mal am<br />

Smartphone-Ticker, um den Zwischenstand<br />

der alten Liebe zu erfahren.<br />

Tittmar schaut sich zumindest<br />

die Resultate an. Wiederum andere<br />

versuchen, langsam mit dem Kapitel<br />

TeBe abzuschließen.<br />

Miteinem großen Auge<br />

Dabei geht es dem Verein sportlich<br />

so gut wie lange nicht mehr. Seit<br />

zehn Jahren steht TeBe wieder im<br />

<strong>Berliner</strong> Pokalfinale. Dort wartet der<br />

FC Viktoria aus der Regionalliga.<br />

Undauf eben die schielt TeBe mit einem<br />

Auge.Mit 61 Punkten liegen die<br />

Veilchen auf Platz zwei der Oberliga<br />

Nord –bei drei Zählern Rückstand<br />

auf den Tabellenführer Lichtenberg<br />

47, gegen den man zudem kurz vor<br />

demPokalfinale antritt. Für die Karawane<br />

der Liebe ist das eine besondereHerausforderung.<br />

Viele finden sich in der paradoxen<br />

Situation wieder, dem eigenen Klub<br />

weder Aufstieg noch Pokalsieg zu<br />

gönnen, weil es die Strukturen zementieren<br />

könnte. Und dass die<br />

größten Erfolge der jüngstenVergangenheit<br />

an einem vorbeigehen<br />

könnten, macht es auch nicht einfacher.<br />

„Nicht beim Finale dabei zu<br />

sein, wird emotional am schwierigsten.<br />

Auf soetwas wartet man ewig<br />

und dann fühlt es sich so an, als ob es<br />

einem einfach weggenommen wird.<br />

Dasist bitter“,sagt Tittmar.<br />

Wingerter sieht das ähnlich. Er<br />

kam 2010 aus der Pfalz nach Berlin<br />

und sofort zuTeBe. Erster Spieltag<br />

nach der Insolvenz. Eine krachende<br />

2:5-Niederlage.Verliebt war er trotzdem.<br />

Seitdem hat er kein Spiel der<br />

Veilchen verpasst –bis zur Mitgliederversammlung<br />

im Januar. „Die<br />

zehn Jahre hätte ich gern vollgemacht“,<br />

sagt er.Ineinem Monat wird<br />

er zumindest alle 17 Stationen der<br />

Karawane erlebt haben, die bei der<br />

U17 von TeBe endet. Dann werden<br />

die Fragen nach derZukunft der Karawane<br />

konkret. Inder Wunschvorstellung<br />

vieler Mitglieder hätte es sie<br />

eigentlich niemals geben dürfen.<br />

„Ich freue mich auf den Tag, an dem<br />

ichwieder ins Mommsen gehe“, sagt<br />

Lars Tittmar. „Ich weiß nur nicht,<br />

wann dassein soll.“<br />

Christian Schlodder<br />

findet die Vorgängeum<br />

Tennis Borussia beispiellos.<br />

UM DIE ECKE<br />

Eastside zieht ins Finale ein<br />

Spandau gewinnt den Cup<br />

F.C. Liria begeistert seine Fans<br />

Die Frauen des TTC Eastside haben<br />

das zweite Halbfinal-Playoff<br />

um den Titel des deutschen Meisters<br />

6:2 gegen den TSVLangstadt gewonnen<br />

(Hinspiel: 6:4). Dabei überragte<br />

Berlins Shan Xiaona, die die<br />

starke Taiwanesin Cheng Hsien Tzu<br />

und die WM-Dritte im Mixed, Petrissa<br />

Solja, jeweils in 3:0-Sätzen bezwang.<br />

Die weiteren Punkte holten<br />

das Doppel Gina Pota/Matilda Ekholm<br />

sowie im Einzel Ekholm, Pota<br />

und Nina Mittelham. Final-Gegner<br />

wirddie DJK Kolbermoor sein, die im<br />

Halbfinale TuS Bad Driburg sicher<br />

6:2 und 6:1 bezwang.<br />

In der Hauptrunde der Bundesliga-Saison<br />

war Eastside zweimal gegen<br />

Kolbermoor erfolgreich (6:1 und<br />

6:2), hatte aber im Januar 2019 das<br />

deutsche Pokalfinale in eigener Halle<br />

gegen Kolbermoor 1:3 verloren (im<br />

Champions-League-System). DieFinalspiele<br />

(Best of three) finden am<br />

17. Mai inKolbermoor und am 19.<br />

Mai inBerlin statt. Wird ein drittes<br />

Duell nötig, ist erneut Berlin am 26.<br />

Maider Schauplatz.<br />

Eastside-Präsident Alexander<br />

Teichmann sieht sein Team in der<br />

Auseinandersetzung mit den Bayern<br />

in der Rolle des Außenseiters,<br />

schließlich sei Kolbermoor ja Meister<br />

und Pokalsieger, hält aber natürlich<br />

einen Erfolg für möglich: „Oben<br />

sind die Mannschaften recht gleich<br />

besetzt, unten haben wir einen Vorteil.“<br />

(mj.)<br />

Die Wasserfreunde Spandau 04<br />

haben den deutschen Pokal gewonnen.<br />

Nicht die Männer, die verloren<br />

das Finale gegen Waspo 98<br />

Hannover nach Fünfmeterschießen<br />

9:10 (2:2, 3:3, 1:0, 0:1 – 3:4). Den<br />

Frauen der Spandauer gelang der<br />

Coup im Cup, und das gleich in ihrer<br />

ersten Wettkampfsaison. Sie setzten<br />

sich ebenfalls im Endspiel in Düsseldorf<br />

und gegen Hannover durch.<br />

13:4 (1:0, 6:2, 5:0, 1:2) gewannen sie,<br />

nachdem sie im Halbfinale Titelverteidiger<br />

Nikar Heidelberg ausgeschaltet<br />

hatten.<br />

„Das ist ein genialer Erfolg dank<br />

individueller Klasse und mannschaftlicher<br />

Geschlossenheit“, sagte<br />

Marko Stamm, der Trainer der<br />

Frauen. Marko Stamm, der Spieler<br />

der Männer,konnte ähnlich fröhlich<br />

nur am Freitag sprechen, als die<br />

Spandauer im Halbfinale den ASC<br />

Duisburg 11:5 bezwangen. Das Finale<br />

bot dann das erwartet körperbetonte<br />

und emotionale Duell. 49<br />

Sekunden vorEnde des dritten Viertels<br />

erzielte Mateo Cukdie erste <strong>Berliner</strong><br />

Führung zum 6:5. Im Schlussabschnitt<br />

glich Hannover aus. Im<br />

Fünfmeterschießen überwand ausgerechnet<br />

der frühere <strong>Berliner</strong> Tobias<br />

Preuß Spandaus Keeper Laszlo<br />

Baksa. „Das war ein Spiel mit Herz<br />

und Seele,Einsatz und Leidenschaft,<br />

eine klare Steigerung gegenüber unseren<br />

letzten Auftritten“, sagte Manager<br />

Peter Röhle. (dpa)<br />

Futsal mag in Deutschland imVergleich<br />

zu anderen Hallensportarten<br />

noch eine kleine Nummer sein.<br />

Doch da tut sich was, wie sich auch<br />

am Sonnabend in der Halle am Place<br />

MoliereinReinickendorfgezeigt hat.<br />

Knapp 500 Zuschauer waren da<br />

nämlich zugegen, als sich der gastgebende<br />

F.C. Liria im Viertelfinalhinspiel<br />

gegen MCH Futsal Club Sennestadt<br />

ein packendes Gegeneinander<br />

lieferten. Am Ende hieß es 3:3, was<br />

den Gästen für das Rückspiel am<br />

kommenden Sonnabend freilich die<br />

bessereAusgangsposition eröffnet.<br />

Routinier Dennis Kutrieb, 39, der<br />

ja auch als Feldspieler eine ganz ordentliche<br />

Karriere hingelegt hat und<br />

beim Fußball-Oberligisten Tennis<br />

Borussia auch als Cheftrainer in der<br />

Verantwortung steht (siehe Text<br />

oben) brachte Liria in der elften<br />

Spielminute in Führung, ja nach<br />

dem 2:1 durch Egzon Rexhepi (16.)<br />

und dem 3:1 durch Omid Saberdest<br />

(30.) durften die <strong>Berliner</strong> Anhänger<br />

gar auf einen deutlichen Sieg ihrer<br />

Mannschaft hoffen. Doch der MCH<br />

hat einen der besten deutschen Futsalspieler<br />

in seinen Reihen: den 24<br />

Jahre alten Memos Sözer, dem nicht<br />

nur das 1:1 gelang, sondern der<br />

fortan die spielbestimmende Figur<br />

auf dem Parkett war. Inder 33. Minute<br />

traf er zum 3:2, bevor Aytürk<br />

Gecim inder hitzigen Schlussphase<br />

mit einem Schuss aus der zweiten<br />

Reihe das 3:3 gelang. (BLZ)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 17 *<br />

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Sport<br />

Nah<br />

am<br />

Mitleid<br />

Alba Berlin schlägt<br />

Würzburg mit 108:69<br />

VonChristian Kattner<br />

Man konnte fast ein wenig Mitleid<br />

haben. Gerade hatte Dennis<br />

Clifford ein Alley-oop-Anspiel<br />

von Peyton Siva erfolgreich abgeschlossen,<br />

da hing Landry Nnoko<br />

nach Pass von Luke Sikma am Korb<br />

der Würzburger. 67:39 nach 27 Minuten,<br />

fast 30 Punkte Vorsprung.<br />

Alba Berlin dominierte einen Gegner,<br />

der ersatzgeschwächt und mit<br />

einer Niederlage in einem europäischen<br />

Finale angereist war. Als die<br />

kompletten 40 Minuten am Sonntagnachmittag<br />

in der Arena am Ostbahnhof<br />

vor8817 Zuschauernabgelaufen<br />

waren, wurden die Gäste erlöst.<br />

Alba Berlin ging mit einem<br />

deutlichen 108:69-Erfolg vom Feld.<br />

Es war bereits der 15. Sieg mit mehr<br />

als 100 Punkten in dieser Saison, zudem<br />

stellten die <strong>Berliner</strong> mit 18 erfolgreichen<br />

Dreiern einen Saisonrekordauf.<br />

„Mitleid hat man da nicht“,<br />

sagte Joshiko Saibou, „wir sind es<br />

den anderen Teams schuldig, unser<br />

Bestes zu geben. Es wäre respektlos,<br />

nicht voll zu spielen.“<br />

Hochprozentige Ausbeute<br />

Gar nicht zum Einsatz kam Tim<br />

Schneider. Vor dem Spiel gegen<br />

Würzburg hatte sich der Flügelspieler<br />

noch warmgemacht, das Outfit<br />

konnte er jedoch wieder wechseln.<br />

Er erhielt eine Pause und durfte zwischen<br />

Geschäftsführer Marco Baldi<br />

sowie dem verletzten Martin Hermannsson<br />

das Spiel entspannt verfolgen.<br />

Im Saisonendspurt der<br />

Hauptrunde mit vier Spielen in acht<br />

Tagen müssen Kräfte geschont werden.<br />

Wie wichtig Kraft, Energie und<br />

mentale Frische sind, war am Sonntag<br />

eindrucksvoll zu sehen.<br />

Gegner Würzburg musste sich<br />

erst am Mittwochabend im Finale<br />

um den Fiba Europe Cup, dem sportlich<br />

schwächsten europäischen<br />

Wettbewerb, geschlagen geben.<br />

Kräfte hatte die Mannschaft von<br />

Trainer DenisWucherer dennoch gelassen,<br />

Albas Energie konnten sie zu<br />

keinem Zeitpunkt des Spiels etwas<br />

entgegensetzen. „Es hat sich nach<br />

unserem Spiel am Mittwoch und den<br />

Verletzungen das bewahrheitet, was<br />

zu befürchten war“, sagte Wucherer.<br />

Substanz und Energie fehlten, um<br />

gegen Berlin mithalten zu können.<br />

Das war bereits nach fünf Minuten<br />

zu sehen. Da war der Vorsprung<br />

der <strong>Berliner</strong> erstmals zweistellig<br />

(15:5), die erste Auszeit hatteWucherer<br />

da schon genommen. Auf den<br />

Spielverlauf sollte das allerdings keinen<br />

Einfluss nehmen. Mit hoher<br />

Energie in der Verteidigung wurde<br />

der Gegner zermürbt, im Angriff trafen<br />

die <strong>Berliner</strong> hochprozentig. Und<br />

auch das Rebound-Duell im ersten<br />

Viertel ging mit 15:2 deutlich an die<br />

Gastgeber. Mit 32:15 hatten sie das<br />

gewonnen, zur Pause lag Alba mit<br />

49:28 in Führung. Das Spiel war zu<br />

diesem Zeitpunkt bereits entschieden.<br />

Doch auch nach dem Seitenwechsel<br />

„haben wir weitergespielt,<br />

unseren Rhythmus weitergehalten,<br />

um den auch mit in die nächsten<br />

Spiele zu nehmen“, sagte Saibou.<br />

Denn bereits am Mittwoch soll mit<br />

einem Sieg im Heimspiel gegen<br />

Bonn der dritte Hauptrundenplatz<br />

gesichertwerden.<br />

Zeichen der Dominanz: Kenneth Ogbe<br />

überspringt die Verteidigung. MICHAEL HUNDT<br />

Die Sache mit der Maus<br />

Die Volleys unterliegen in der Finalserie Friedrichshafen 1:3 und wollen nun ein fünftes Spiel erzwingen<br />

VonKarin Bühler<br />

Sie mussten sich gefühlt haben<br />

wie die Katze, die die<br />

halbtote Maus schon vor<br />

sich auf der Erde liegen hat,<br />

die noch ein bisschen Schabernack<br />

mit ihr treibt, sie anstupst, neckt,<br />

aber, schwupps, berappelt sich die<br />

schlaue Maus –und ist plötzlich auf<br />

und davon. Wie würden die Spieler<br />

der BR Volleys mit diesem Fauxpas<br />

umgehen, im ersten Durchgang eine<br />

Sechs-Punkte-Führung und beim<br />

Stand von24:20 gegen denVfB Friedrichshafen<br />

sogar vier Satzbälle hintereinander<br />

vergeudet zu haben?<br />

Nun, sie spielten noch ein bisschen<br />

weiter, hatten in der Folge drei<br />

weitere Satzbälle, einen davon<br />

schien Kyle Russell verwandelt zu<br />

haben, der Hauptschiedsrichter beendete<br />

den Durchgang, die <strong>Berliner</strong><br />

jubelten schon, aber der zweite<br />

Schiedsrichter hatte eine Doppelberührung<br />

von Samuel Tuia gesehen.<br />

Der Punkt ging doch an Friedrichshafen,<br />

28:28. Ein paar Minuten später<br />

blieb dann der Angriffsschlag von<br />

Tuia im den Händen von Friedrichhafens<br />

Mittelblocker Andreas Takvam<br />

hängen. Der VfB Friedrichshafen<br />

verwandelte seinen dritten Satzball,<br />

Durchgang eins ging mit 31:29<br />

an das Heimteam. „Das hat uns das<br />

Genick gebrochen“, sagte Berlins<br />

Mittelblocker GeorgKlein.<br />

Selber vermasselt<br />

Es war der ausschlaggebende Beginn<br />

eines Volleyball-Nachmittags, an<br />

dem die Rollen von Katze und Maus<br />

noch hin- und herwechseln sollten.<br />

In Satz zwei war der deutsche Rekordmeister<br />

Friedrichshafen obenauf,<br />

dann holte sich der Titelverteidiger<br />

aus Berlin im dritten Durchgang<br />

die Revierhoheit zurück. Gegen<br />

16.30 Uhrschlug Tuia allerdings den<br />

letzten Aufschlag ins Netz, Friedrichshafen<br />

hatte die Partie 3:1 (31:29,<br />

21:25, 13:25, 25:19) gewonnen.<br />

Damit steht es in der Finalserie<br />

um die deutsche Volleyball-Meisterschaft<br />

2:1 für die Mannschaft des früheren<br />

Bundestrainers Vital Heynen.<br />

Spiel vier der Best-of-five-Serie findet<br />

am Mittwoch um 18.30 Uhr in<br />

der Max-Schmeling-Halle statt. Heynen,<br />

der erleichtert in die Kamera<br />

des Südwestrundfunks strahlte,<br />

Heinevetter sei Dank<br />

Der Keeper sichert den Füchsen ein 28:27 in Minden<br />

Ein wunderbares Tor war dieses<br />

1:0 durch FabianWiede,kurzden<br />

Pass an den Kreis angetäuscht, ein<br />

Hüftwackler, noch zwei Zwischenschritte,<br />

dann der Abschluss mit einem<br />

gezielten Wurf in den Winkel.<br />

Danach ballte der Rückraumspieler<br />

die linke Hand zur Faust, lief mit diesem<br />

Zeichen der wilden Entschlossenheit<br />

zunächst an der<br />

Bank der Mindener vorbei,<br />

dann auch an der seiner<br />

Teamkollegen. Seht her,<br />

sollte dies bedeuten, ich<br />

bin heute von Beginn an<br />

hellwach, marschiere hier<br />

vorneweg, damit es nicht<br />

zu einer weiteren Enttäuschung<br />

kommt. Und siehe<br />

da: Obwohl den Füchsen<br />

auch an diesem Nachmittag<br />

bei Weitem nicht alles gelingen<br />

wollte, zwischen Absicht und Tat<br />

mitunter doch ein Problem auftauchte,<br />

feierten sie am Ende einen<br />

28:27-Auswärtserfolg, der im Ringen<br />

um die Qualifikation für einen internationalen<br />

Wettbewerb noch von<br />

entscheidender Bedeutung sein<br />

könnte. Mit 34 Punkten bleibt man<br />

fürs Erste auf Schlagdistanz zum Tabellenfünften<br />

aus Melsungen, der<br />

bei einem Spiel weniger 36 Punkte<br />

gesammelt hat.<br />

Vor allem im Mittelblock offenbarten<br />

die Spieler vonTrainerVelimir<br />

Grund zur Klage:<br />

Heinevetter<br />

Hände hoch: Kyle Russell versucht sich im Block gegen David Sossenheimer. IMAGO IMAGES<br />

„Die Meisterschaft<br />

ist noch lange nicht vorbei.<br />

Sie hat gerade<br />

erst angefangen.“<br />

Vital Heynen versucht, als Trainer des VfB Friedrichshafen den Erwartungsdruck für sein<br />

Team vor der nächsten Finalpartie am Mittwoch in Berlin so gering wie möglich zu halten.<br />

Petkovic zunächst Schwächen. Die<br />

Abstimmung stimmte nur selten,<br />

auch in Sachen Robustheit und<br />

Handlungsschnelligkeit mangelte<br />

es, was die Mindener wiederholt zu<br />

leichten Torennutzten. Keeper Silvio<br />

Heinevetter brachte seinen Kummer<br />

immer wieder mit kurzenWutanfällen<br />

zum Ausdruck, er fühlte sich im<br />

Stich gelassen, auch bei<br />

seinen Versuchen, das<br />

Spiel seiner Mannschaft<br />

mit schnellen Abwürfen in<br />

Schwung zu bringen. So<br />

stand es zur Halbzeit 12:14<br />

aus Sicht der <strong>Berliner</strong>.<br />

DPA/GORA<br />

Nach der Pause war das<br />

Spiel der Füchse in der Abwehr<br />

etwas griffiger, dafür<br />

funktionierten die Angriffssysteme<br />

plötzlich<br />

nicht mehr.Die Angelegenheit in der<br />

Kampa-Halle wurde zur Nervensache,<br />

bei der sich letztlich die individuelle<br />

Klasse der Füchse durchsetzte.<br />

Womit wir wieder bei Wiede<br />

wären, der nicht nur in der 55. Minute<br />

mit einem gelungenen Kempa-<br />

Trick seine Extraklasse unter Beweis<br />

stellte. Und natürlich bei Heinevetter,<br />

der in den Schlussminuten, als<br />

die Füchse in der Abwehrarbeit nur<br />

noch ihren Instinkten und nicht<br />

mehr dem Plan vonPetkovic folgten,<br />

gleich mehrereVersuche der Mindener<br />

bravourös abwehrte. (BLZ)<br />

sagte: „Die Meisterschaft ist noch<br />

lange nicht vorbei. Siehat gerade erst<br />

angefangen. So eine Serie ist mental<br />

und physisch sehr schwierig. Unsere<br />

Chancen sind nicht größer, aber es<br />

macht Spaß, vornezustehen.“<br />

Einerseits hatten es die <strong>Berliner</strong>,<br />

die am Sonntag durchweg gut und<br />

druckvoll aufschlugen, mit dem Verlust<br />

des ersten Satzes selber vermasselt.<br />

Andererseits hatte Heynen mit<br />

der Einwechslung des routinierten<br />

Zuspielers Rafael Redwitz die Anlage<br />

des VfB-Spiels verändert. Im zweiten<br />

Durchgang mussten die Volleys die<br />

Enttäuschung über die entwischte<br />

Maus noch verkraften. Russell, der<br />

vonAnfang an auf der Diagonalposition<br />

zum Zuge gekommen war, rief:<br />

„Kommt Jungs,wir müssen zu unserem<br />

Spiel zurückfinden. Wir wissen<br />

doch, wie man diese Mannschaft<br />

schlägt.“ Allerdings sank seine eigenen<br />

Effektivität in diesem Durchgang<br />

ebenfalls. Die Einwechslungen<br />

von Sebastian Kühner, von Linus<br />

Weber und auch von Adam White<br />

änderten in dieser Phase nichts an<br />

der Dominanz des VfB, der früh in<br />

Führung ging, zwischenzeitlich mit<br />

acht Punkten vornelag und Satz zwei<br />

nach Hause brachte.<br />

Bester Satz der Saison<br />

Im dritten Durchgang dominierte<br />

dann Berlin. Moritz Reichert glänzte<br />

mit wuchtigen Aufschlägen, Russells<br />

Risiko in Aufschlag und Angriff<br />

wurde belohnt, Klein setzte mit seinen<br />

Flatteraufschlägen Nadelstiche,<br />

aber im vierten Durchgang drückte<br />

Friedrichshafen der Partie wieder<br />

den Stempel auf.<br />

„Das, was im ersten Satz passiert<br />

ist, hat uns psychisch gebrochen“,<br />

bestätigte Berlins Manager Kaweh<br />

Niroomand. „Dabei war der erste<br />

Satz der vielleicht beste in dieser Saison.<br />

Alles hat gepasst: Annahme,Angriff,<br />

taktisch war es prima. Wir haben<br />

es nicht verstanden, ihn nach<br />

Hause zu bringen, waren zu unkonzentriert.Wenn<br />

es eng wird, fehlt uns<br />

nach wie vordie Kaltschnäuzigkeit.“<br />

Auch wenn die Maus am Bodensee<br />

entkommen ist, wollen sich die<br />

<strong>Berliner</strong> an dieser Leistung hochziehen<br />

–und sich am Mittwoch den Leckerbissen<br />

nicht noch mal entgehen<br />

lassen, um schließlich ein Entscheidungsspiel<br />

zu erzwingen.<br />

Im Widerstand<br />

Caster Semenya will sich der Testosteron-Regel nicht fügen<br />

Olympiasiegerin Caster Semenya<br />

will weiter laufen, weiter um ihr<br />

Recht kämpfen – und sich dem<br />

Leichtathletik-Weltverband (IAAF)<br />

nicht fügen. Strikt weigertsich die 28<br />

Jahre alte Südafrikanerin wie verlangt,<br />

Medikamente zur Reduzierung<br />

ihres Testosteronwertes zu<br />

nehmen, um weiter über 800 Meter<br />

auf Titel- und Medaillenjagd gehen<br />

zu dürfen. „Zur Hölle,<br />

nein“, sagte Semenya nach<br />

ihrem Sieg beim Diamond-League-Meeting<br />

am Freitagabend in Doha.<br />

„Das ist eine illegale Methode.“<br />

Sie war zwei Tage<br />

nach dem Urteil des Internationalen<br />

Sportgerichtshofs<br />

(Cas) zum Startrecht<br />

für intersexuelle Athleten<br />

im Wüstenstaat die zwei<br />

Runden in 1:54,98 Minuten gelaufen.<br />

Nach der Cas-Entscheidung wird<br />

vonMittwoch die IAAF-Regel 141 für<br />

intersexuelle Läufer gelten, die auf<br />

Strecken zwischen 400 Meter und einer<br />

Meile (1 609 Meter) antreten. Sie<br />

müssen vondem Zeitpunkt an ihren<br />

Testosteron-Spiegel auf fünf Nanomol<br />

proLiter Blut zu senken.<br />

Unterstützt wird die Weigerung<br />

Semenyas, eine entsprechende Behandlung<br />

nicht vornehmen zu lassen,<br />

von der World Medical Association<br />

(WMA). Siehatte ihreMitglieder<br />

aus 114 Ländern aufgefordert, keine<br />

Medikamente zu verabreichen, die<br />

den Testosteronspiegel bei Sportlerinnen<br />

senken. Wie WMA-Präsident<br />

Leonid Eidelman sagte, habe sein<br />

Verband eine „starke Reserviertheit<br />

gegenüber der ethischen Gültigkeit“<br />

der IAAF-Regel. Er kritisierte zudem<br />

die wissenschaftliche Studie, die<br />

Grundlage der Bestimmung ist, als<br />

„schwachen Beweis“, die<br />

auf nur einer Untersuchung<br />

basiere.<br />

Die dreimalige Weltmeisterin<br />

von 2009, 2011<br />

und 2017 will auf jeden Fall<br />

weiterlaufen. „Gott hat<br />

GETTY IMAGES/NEL<br />

über meine Karriere entschieden,<br />

Gott wirdsie beenden.<br />

Kein Mensch kann<br />

Laufstark:<br />

Caster Semenya mich am Laufen hindern“,<br />

betonte Semenya. „Von<br />

100 bis 5000 Meter kann ich alles<br />

laufen.“<br />

Wahrscheinlich ist, dass sie bei<br />

der WM Ende September in Doha<br />

auf die 5000 Meter wechselt, für die<br />

die IAAF-Regel nicht gilt. „Warum<br />

soll ich mit 28 Jahren aufhören? Ich<br />

fühle mich jung und voller Energie“,<br />

bekräftigte sie und nannte einen<br />

weiteren Beweggrund, nicht aufzugeben:<br />

„Es ist mehr als nur Sport. Es<br />

geht um Menschenwürde, umStolz.<br />

Die Leute kämpfen gegen mich, ich<br />

bekämpfe sie nicht.“ (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Jovic soll für 60 Millionen<br />

nach Madrid wechseln<br />

FUSSBALL. Stürmer Luka Jovic von<br />

Eintracht Frankfurtsteht nach spanischen<br />

Medienberichten voreinem<br />

Wechsel zum spanischen Rekordmeister<br />

Real Madrid. DieSporttageszeitung<br />

AS berichtete,dass der 21-<br />

Jährige für 60 Millionen Euro in die<br />

spanische Hauptstadt wechseln und<br />

bei den Königlichen einen Vertrag<br />

über sechs Jahreunterzeichnen soll.<br />

Sportvorstand Fredi Bobic sagte allerdings,dass<br />

es keinen Kontakt zu<br />

den Königlichen gegeben habe.<br />

Wolfsburgerinnen gewinnen<br />

erneut das Double<br />

FUSSBALL. DieFußballerinnen des<br />

VfL Wolfsburghaben den Double-<br />

Hattrick geschafft und ihrenationale<br />

Vormachtstellung wieder einmal untermauert.<br />

Vier Tage nach dem Pokal-Triumph<br />

sicherte sich der Titelverteidiger<br />

am vorletzten Bundesliga-Spieltag<br />

mit einem glanzlosen<br />

1:0 (1:0) bei der TSGHoffenheim<br />

zum fünften Malden Meistertitel.<br />

Cottbus gelingt wichtiger<br />

Sieg im Abstiegskampf<br />

FUSSBALL. Derehemalige Bundesligist<br />

Energie Cottbus hat in der Dritten<br />

Liga bei Aufsteiger KFC Uerdingen<br />

einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf<br />

gelandet. DieLausitzer<br />

feierten in Duisburgeinen 2:1 (1:1)-<br />

Sieg gegen die kriselnden Krefelder.<br />

Mit41Punkten verließen die Cottbuser<br />

einen Abstiegsplatz.<br />

ZAHLEN<br />

Basketball<br />

Bundesliga, 32. Spieltag<br />

Crailsheim Merlins −Göttingen 63:88<br />

MBC −Braunschweig 84:81<br />

Ulm −Bayreuth 92:69<br />

Bremerhaven−Frankfurt 78:80<br />

Ludwigsburg −Vechta 102:98<br />

Alba −Würzburg 108:69<br />

Gießen−Bayern 76:99<br />

Bonn −Jena 93:87<br />

Bamberg −Oldenburg Mi., 20.30<br />

1 Bayern 32 2826: 2424 60: 4<br />

2 Oldenburg 31 2859: 2482 52:10<br />

3 Alba 31 2828: 2461 48:14<br />

4 Vechta 32 2790: 2630 46:18<br />

5 Bamberg 31 2737: 2643 40:22<br />

6 Ulm 32 2805: 2707 38:26<br />

7 Bonn 31 2657: 2667 34:28<br />

8 Ludwigsburg 32 2721: 2733 32:32<br />

9 Würzburg 31 2529: 2566 30:32<br />

10 Frankfurt 32 2529: 2618 30:34<br />

11 Braunschweig 32 2695: 2691 30:34<br />

12 Bayreuth 31 2649: 2689 28:34<br />

13 Gießen 32 2903: 3018 26:38<br />

14 Göttingen 32 2520: 2656 18:46<br />

15 MBC 32 2674: 2848 18:46<br />

16 Bremerhaven 32 2555: 2772 16:48<br />

17 Crailsheim Merlins 32 2639: 2916 14:50<br />

18 Jena 32 2460: 2855 10:54<br />

Handball<br />

Bundesliga, 29. Spieltag<br />

Flensburg −Leipzig 27:21<br />

HSG Wetzlar −Gummersbach 30:23<br />

Ludwigsh.-Friesenheim −Melsungen 22:27<br />

Erlangen −THW Kiel 21:30<br />

Hannover−Magdeburg 26:31<br />

RN Löwen−SGBBM Bietigheim 30:15<br />

Minden −Füchse 27:28<br />

Bergischer HC −Stuttgart 29:28<br />

Lemgo−Göppingen 25:30<br />

1. SG Flensburg-Handewitt 29 827:662 56: 2<br />

2. THW Kiel 29 868:694 52: 6<br />

3. Rhein-Neckar Löwen 29 816:710 46:12<br />

4. SC Magdeburg 29 874:753 44:14<br />

5. MT Melsungen 29 791:768 36:22<br />

6. Bergischer HC 30 785:773 35:25<br />

7. Füchse Berlin 30 814:792 34:26<br />

8. FA Göppingen 29 777:766 32:26<br />

9. TBV LemgoLippe 29 744:747 26:32<br />

10. HC Erlangen 29 726:754 26:32<br />

11. TSV GWD Minden 29 805:815 23:35<br />

12. HSG Wetzlar 29 734:756 23:35<br />

13. TSV Hann.-Burgdorf 29 797:821 22:36<br />

14. TVB Stuttgart 29 789:860 22:36<br />

15. DHfK Leipzig 29 728:741 20:38<br />

16. VfL Gummersbach 29 689:834 11:47<br />

17. SG BBM Bietigheim 29 686:858 9:49<br />

18. Ludwigshafen 29 676:822 7:51


18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Den<br />

Turbulenzen<br />

getrotzt<br />

Der Chemnitzer FC steigt<br />

nach Skandalen auf<br />

Die Party im Stammrestaurant<br />

Henrics in der Chemnitzer City<br />

dauerte bis in die frühen Morgenstunden.<br />

Nach dem vorzeitigen Aufstieg<br />

in die Dritte Liga ließen es die<br />

Kicker des Chemnitzer FC ordentlich<br />

krachen. „Alles scheint gut gegangen<br />

zu sein, ich habe keine Katastrophenmeldung<br />

erhalten“, sagte Geschäftsführer<br />

Thomas Sobotzik am<br />

Sonntag mit einem Schmunzeln.<br />

Spieler und Trainerstab der Himmelblauen<br />

gaben direkt nach dem<br />

entscheidenden Punktgewinn beim<br />

1:1 am Sonnabend gegen den ZFC<br />

Meuselwitz den Startschuss für die<br />

Party im Stadion an der Gellertstraße.<br />

Die Spieler streiften sich<br />

Shirts mit der Aufschrift „Meister“<br />

über, esfolgte eine Bierdusche nach<br />

der anderen. „Wir sind endlich dort,<br />

wo wir sein wollten“, sagte Aufstiegstrainer<br />

David Bergner.<br />

Gesperrte Südtribüne<br />

Drei Spieltage vorSaisonschluss liegt<br />

der CFC in der Regionalliga Nordost<br />

mit 74 Punkten uneinholbar vordem<br />

<strong>Berliner</strong> AK (64) auf Rang eins und<br />

schaffte die Rückkehr in die 3. Liga<br />

nach einem turbulenten Jahr. Das<br />

anhaltende Insolvenzverfahren sowie<br />

die Vorwürfe rund um die Trauerbekundungen<br />

für einen rechtsradikalen<br />

Fan am9.März imStadion<br />

haben den Klub schwer belastet.<br />

„Wir haben die Strafe akzeptiert,<br />

müssen aber weiter schauen, dass<br />

sich so etwas nicht wiederholt“,<br />

sagte Sobotzik zu den Vorfällen im<br />

Neonazi-Skandal. Für das Spiel gegen<br />

Meuselwitz wurde die Südtribüne<br />

gesperrt, zwei weitere Schließungen<br />

der Tribüne der Ultras wurden<br />

auf Bewährung ausgesetzt. Zudem<br />

verhängte der Nordostdeutsche<br />

Fußball-Verband (NOFV)eine Geldstrafe<br />

von12000 Euro.<br />

So sieht ein Aufsteiger in die Dritte Liga<br />

aus: Dennis Grote<br />

IMAGO IMAGES<br />

„Wir sind total erleichtert, dass es<br />

die Mannschaft trotz dieser schwierigen<br />

Begleitumstände am Ende geschafft<br />

hat“, sagte Sobotzik, der in<br />

der Bundesliga für Eintracht Frankfurtund<br />

den 1. FC Kaiserslauterngespielt<br />

hat und seit einem Jahr die<br />

sportlichen Geschicke leitet. Die<br />

größten Probleme der Insolvenz, die<br />

derzeit vor allem den eingetragenen<br />

Verein und nicht die ausgegliederte<br />

Profiabteilung betreffen, konnten<br />

zunächst abgewehrtwerden.<br />

Die sportliche Leitung musste in<br />

der zurückliegenden Saison<br />

Schwerstarbeit verrichten. Etliche<br />

Zugänge wurden ins Mannschaftsgefüge<br />

integriert. „Wir hatten bei der<br />

Verpflichtung der Leistungsträger<br />

wie Daniel Frahn ein glückliches<br />

Händchen“, sagte Sobotzik. Derehemalige<br />

Leipziger erzielte auch den<br />

entscheidenden Treffer gegen Meuselwitz.<br />

Für die Rückkehr in den Profifußball<br />

kündigte der Geschäftsführer<br />

Sport weitere Anstrengungen an.<br />

„Wir müssen uns verstärken“, stellte<br />

Sobotzik mit Blick auf die Qualität<br />

der 3. Liga klar und präsentierte in<br />

dem defensiven Mittelfeldspieler<br />

Georgi Sarmow den ersten Zugang.<br />

„Wir wollen die Mannschaft gut entwickeln“,<br />

sagte Sobotzik zu den Zielen<br />

in der 3. Liga. (sid)<br />

Wenn es in der Kabine still wird<br />

Nach dem 2:2 in Bremen sind die Hoffnungen der Dortmunder auf den Titel nur noch theoretischer Natur<br />

VonFrank Hellmann, Bremen<br />

Vorweg: Zwischen dem eigentlich<br />

sehr toleranten<br />

Bremer Stadionsprecher<br />

Arnd Zeigler und Teilen des<br />

Dortmunder Anhangs sind am<br />

Sonnabend unüberbrückbare Differenzen<br />

entstanden. „Ihr seid keine<br />

Fußballfans“, lautete das Urteil des<br />

mit dem SV Werder verbundenen<br />

Kultmoderators, nachdem die unter<br />

dem Dach der Westkurve des Weserstadion<br />

gezündeten Bengalos einen<br />

üblen Gestank anrichteten, der wohl<br />

bis in die Sprecherkabine zog. Ziemlich<br />

daneben. Gleichwohl gelungen,<br />

weil über das Wochenende zutreffend,<br />

wirkte jene Botschaft, die in<br />

gelben Großbuchstaben auf schwarzem<br />

Grund vor dem Gästeblock gepinselt<br />

war:„Es ist erst vorbei, wenn’s<br />

vorbei ist.“ Auch nach dem vermaledeiten<br />

2:2 nach einer scheinbar beruhigenden<br />

2:0-Führung hing diese<br />

Erkenntnis so hartnäckig über Borussia<br />

Dortmund wie die Wolken mit<br />

den Hagel- und Graupelschauern<br />

über dem Bremer Osterdeich.<br />

Der Fußballlehrer Lucien Favre<br />

schien jedenfalls davor gefeit zu sein,<br />

im Gegensatz zum verlorenen Revierderby<br />

inder Vorwoche zu früh<br />

die weiße Fahne zu hissen. „Es sind<br />

noch zwei Spiele.Wir müssen gegen<br />

Düsseldorf gewinnen, Bayern in<br />

Leipzig verlieren. Wir sind keine<br />

Träumer,aber man weiß nie“, beteuerte<br />

der 61 Jahre alte Schweizer.<br />

Seine Mannschaft wirkte indes ähnlich<br />

angeschlagen wie die erkältete<br />

Stimme des frankophon geprägten<br />

Fußballlehrers, über dessen Zukunft<br />

zeitnah –mit der Tendenz zur Vertragsverlängerung<br />

– gesprochen<br />

werden soll.<br />

Seltsame Aussetzer<br />

Ausgerechnet seine Landsleute hatten<br />

dem Spiel aus Sicht der Dortmunder<br />

eine negative Wendung gegeben.<br />

Einen Distanzschuss des eingewechselten<br />

Kevin Möhwald ließ<br />

Torwart Roman Bürki im Stile<br />

„Flutschfinger“ durch Handschuhe<br />

und Beine rauschen (70.), dann fiel<br />

Verteidiger Manuel Akanji in den<br />

Schlaf des Gerechten, weil er gegen<br />

Ludwig Augustinsson den Ball ins<br />

Toraus trudeln lassen wollte, doch<br />

der schwedische Linksverteidiger<br />

legte lieber zurück und Joker Claudio<br />

Pizarroschoss im zarten Alter von40<br />

Jahren das 2:2 (75.). Es wirkte wie<br />

eine bittere Pointe, dass ausgerechnet<br />

jene lebende Torjäger-Legende,<br />

die der FC Bayern nach der Karriere<br />

Ein Gefühl, als wenn es vorbei ist: Paco Alcácer<br />

GETTY IMAGES/HARDT<br />

„Es fühlt sich<br />

an wie eine Niederlage.<br />

Wir haben eine zweite Chance bekommen,<br />

die haben wir verpasst.“<br />

Thomas Delaney beschreibt zutreffend den Zustand von Borussia Dortmund<br />

nach dem erneuten Rückschlag im Meisterschaftsrennen.<br />

Wieeine Traditionself<br />

als Markenbotschafter einspannen<br />

möchte, wie schon im DFB-Pokal<br />

den Spielverderber mimte.<br />

„Keine Diskussion: Roman muss<br />

den Ball halten. Manuel hat sich verschätzt<br />

und den Ball erst wieder<br />

scharfgemacht“, mäkelte Sportchef<br />

Michael Zorc in Richtung zweier<br />

Führungsspieler, die einem gewiss<br />

nicht souverän spielenden Tabellenführer<br />

aus München die Meisterschale<br />

auf dem Silbertablett servieren.<br />

„Natürlich ist Bayern absolut in<br />

der Pole Position und hat die nun<br />

noch ausgebaut“, meinte Zorc. Und<br />

fügte in FavresWortlaut an:„Wir sind<br />

keine Träumer.“ DieHoffnungen auf<br />

die neunte Meisterschaft sind ja tatsächlich<br />

eher theoretischer Natur.<br />

Delaney eröffnet die Debatte<br />

Dabei hatte mit Ausnahme vonMilot<br />

Rashica anfangs kein Grün-Weißer<br />

das schwarz-gelbe Tempo mitgehen<br />

können. „Dortmund hat uns hergespielt“,<br />

räumte Werder-Kapitän Max<br />

Kruse ein. Unddoch hatte sich jeder<br />

zu früh gefreut, der über eine Wiedergeburt<br />

der Dortmunder Dominanz<br />

aus der Hinrunde schwärmte,<br />

die ein beherztes Solo von Christian<br />

Pulisic (6.) und ein gekonnter Freistoß<br />

von Pablo Alcácer (41.) fast unzureichend<br />

ausdrückte.<br />

Dennoch brach das BVB-Gebilde<br />

wie ein Kartenhaus beim ersten<br />

Windstoß ein. Werder-Trainer Florian<br />

Kohfeldt ahnte nach eigenem<br />

Bekunden mit seinem Assistenten<br />

Tim Borowski Mitte der zweiten<br />

Halbzeit, dass eine überraschende<br />

Aktion genügen könnte, in dieses<br />

verlorene Spiel zurückzukehren. So<br />

kam es. Dass der Gast sogar hätte<br />

verlieren können, wenn der gute<br />

Schiedsrichter Marco Fritz nach einem<br />

Handspiel vonMario Götzeund<br />

dem Video-Studium (fälschlicherweise)<br />

auf Elfmeter entschieden<br />

(79.) oder Pizarro seine Kopfballchance<br />

genutzt hätte (90.+3), macht<br />

es für den nur noch nur schlimmer.<br />

Undsoeröffnete der als durchsetzungsstarker<br />

Anführer vergangenen<br />

Sommer aus Bremen verpflichtete<br />

Thomas Delaney die Mentalitätsdebatte.„Es<br />

kommt Druck vomGegner,<br />

aber mit der Qualität, die wir haben,<br />

müssen wir es besser machen. Es<br />

fühlt sich an wie eine Niederlage.Wir<br />

haben eine zweite Chance bekommen,<br />

die haben wir verpasst“, sagte<br />

der Däne, der von bedrückender<br />

Stille in der Kabine („silence“) berichtete<br />

und niedergeschlagen<br />

schlussfolgerte:„Es ist ein Gefühl, als<br />

wenn es vorbei ist.“<br />

Das 3:1 der Bayern gegen Hannover wirkt wie eine Zeitreise, nach der einige Münchner sogar Beckenbauers Kritik teilen<br />

VonMaik Rosner,München<br />

Am Sonntag folgte der nächste<br />

Beitrag zu den nostalgischen Gefühlen,<br />

die schon den ganzen Sonnabend<br />

den FC Bayern umweht hatten.<br />

Der erwartete Abschied von<br />

Franck Ribéry zum Saisonende<br />

wurde am Tagnach dem 3:1 (2:0)-<br />

Sieg gegen Hannover96offiziell verkündet,<br />

garniert von Dankesworten<br />

an den 36-Jährigen und an Arjen<br />

Robben, 35, durch dessen Comeback<br />

der nächste große Schritt Richtung<br />

Meistertitel ebenfalls wie eine kleine<br />

Zeitreise gewirkt hatte. „Franck und<br />

Arjen sind großartige Spieler.Der FC<br />

Bayern hat beiden sehr viel zu verdanken“,<br />

sagte der Vorstandsvorsitzende<br />

Karl-Heinz Rummenigge am<br />

Sonntag in einer Vereinsmitteilung,<br />

„sie haben die erfolgreichste Dekade<br />

des FC Bayern mit fantastischem<br />

Fußball mitgeprägt.“ 2020 soll es ein<br />

„großartiges und emotionales“ Abschiedsspiel<br />

für die langjährige Flügelzange<br />

geben.<br />

Ein bisschen hatte schon das 3:1<br />

gegen den noch nicht abgestiegenen<br />

Tabellenletzten wie eine Anleihe an<br />

die Vergangenheit gewirkt, nachdem<br />

Robert Lewandowski (27.) und Leon<br />

Goretzka (40.) die 2:0-Pausenführung<br />

herausgeschossen hatten, ehe<br />

Jonathas durch den trotz Videobeweis<br />

sehr fragwürdigen Handelfmeter<br />

verkürzte (51.) und der eingewechselte<br />

Ribérynach einem Haken<br />

mit seinem Torzum Endstand den<br />

insgesamt doch recht mühevollen<br />

und wenig überzeugenden<br />

Erfolg endgültig sicherstellte<br />

(84.). Schon dieser<br />

hatte die Münchner ihrem<br />

siebten Meistertitel in Serie<br />

ein gutes Stück näher<br />

gebracht. Das galt nach<br />

dem 2:2 des Verfolgers Borussia<br />

Dortmund am<br />

Abend bei Werder Bremen<br />

umso mehr.<br />

Mit vier Punkten Vorsprung<br />

auf den BVBzieht die Mannschaft<br />

vonTrainer Niko Kovac in die<br />

verbleibenden beiden Ligaspiele bei<br />

RB Leipzig und gegen Eintracht<br />

Frankfurt. Schon am Sonnabend in<br />

Leipzig könnte tatsächlich der insgesamt<br />

29. Meistertitel der Bayern feststehen.<br />

Wie und wo es für Ribéry und<br />

Robben weitergeht, ist ebenso offen<br />

wie die Zukunft vonKovac.Und auch<br />

wenn Franz Beckenbauer den Trainer<br />

von seiner Kritik am Rande der<br />

kleinen Feier zum 50-jährigen Jubiläum<br />

des ersten Münchner Doubles<br />

explizit ausgespart hatte, so traf<br />

diese doch auch ihn, zumindest indirekt.<br />

„Wenn ich die Spiele in der<br />

Champions League und<br />

der Europa League sehe,<br />

wie da gefightet wird, da<br />

meine ich manchmal, die<br />

Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft<br />

zu sehen“,<br />

hatte Beckenbauer vor<br />

DPA/HOPPE<br />

dem Spiel gegen Hannover<br />

über die aktuellen Bayern<br />

Ärgertseine Bayern:<br />

Beckenbauer 2001 auf seiner berühmten<br />

gesagt. Ähnlich wie schon<br />

Bankettrede mit dem Zusatz<br />

„Altherrenfußball“ nach der 0:3-<br />

Niederlage bei Olympique Lyon, der<br />

aber der Titelgewinn in der Champions<br />

League folgte.<br />

Tatsächlich stand das oft tempound<br />

ideenarme Spiel gegen Hannover<br />

durchaus stellvertretend für die<br />

Saisoneindrücke, weshalb einige<br />

Spieler Beckenbauer sogar bestätigten.<br />

„Herr Beckenbauer war ein riesen<br />

Spieler und Trainer.Wenn der das<br />

so sagt, ist das eindeutig“, sagte Joshua<br />

Kimmich und beantwortete die<br />

Frage, obder 73-Jährige Recht habe,<br />

ebenso klar: „Auf jeden Fall. In sehr<br />

vielen Spielen war das viel zu wenig.“<br />

Weniger Verständnis als für Beckenbauers<br />

Kritik brachten die Bayernfür<br />

die Auslegung der Handspielregel<br />

auf, die zum 2:1 geführt hatte.<br />

Bei Linton Mainas Flanke hatte sich<br />

Jérôme Boateng weggedreht und<br />

den Armsogar an den Körper herangezogen,<br />

den Ball aber noch an den<br />

Arm bekommen. Der aus Köln alarmierte<br />

Schiedsrichter Christian Dingert<br />

entschied nach eigener Ansicht<br />

der Videobilder zum Entsetzen der<br />

Münchner auf Strafstoß. „Aus heiterem<br />

Himmel passiert dann etwas,<br />

was in der heutigen Zeit Elfmeter ist,<br />

aber kein Elfmeter war“, befand Kovac.<br />

Und Thomas Müller sagte über<br />

Boatengs folgende Geste: „Ich<br />

glaube, erhat der Regel und nicht<br />

dem Schiedsrichter den Vogel gezeigt.“<br />

Auch dabei klang ein bisschen<br />

Sehnsucht nach Nostalgie an.<br />

Gut,<br />

dass es<br />

vorbei ist<br />

Schalke und Augsburg<br />

sichern den Klassenerhalt<br />

Trotz einer trostlosen Nullnummer<br />

gegen den FC Augsburg hat<br />

der FC Schalke 04 die letzten theoretischen<br />

Zweifel am Verbleib in der<br />

Bundesliga beseitigt. Ein Punkt genügte<br />

der Mannschaft von Trainer<br />

Huub Stevens am Sonntag, um den<br />

Vorsprung auf den VfB Stuttgart, der<br />

auf dem Relegationsrang liegt, vor<br />

den beiden abschließenden Spieltagen<br />

auf sieben Zähler auszubauen.<br />

Die Zuschauer in der Arena sahen<br />

eine ereignisarme Partie, inder die<br />

Tabellennachbarn nicht viel riskierten<br />

und Fußballschmalkost boten.<br />

„Ich persönlich bin glücklich. Natürlich<br />

hätten wir das Spiel gewinnen<br />

müssen, aber ich bin erleichtert“,<br />

sagte TorwartAlexander Nübel<br />

angesichts des gesicherten Klassenverbleibs.„Ich<br />

weiß nicht, ob ich lachen<br />

oder weinen soll, nach so einem<br />

Spiel. Da war schon Fremdschämen<br />

dabei“, analysierte FCA-<br />

Kapitän Daniel Baier. „Es ist viel<br />

Druck und Last abgefallen.“<br />

Bereits vor der Partie kursierten<br />

Meldungen, wonach Schalke bald<br />

den bisherigen Sport-Geschäftsführer<br />

des Zweitligisten SC Paderborn,<br />

Markus Krösche (Sportdirektor), sowie<br />

den ehemalige Stuttgarter Sportvorstand<br />

Michael Reschke (Technischer<br />

Direktor/Kaderplaner) vorstellen<br />

werde. Als Top-Kandidat auf den<br />

Trainerposten zur neuen Saison gilt<br />

David Wagner.Aber auch das ist vom<br />

Klub noch nicht bestätigt, könnte<br />

aber bald geschehen.<br />

Eingutes Gefühl<br />

FCA-Coach Schmidt war froh, dass<br />

der Klassenverbleib nach der Stuttgarter<br />

1:3-Niederlage in Berlin schon<br />

vor dem Anpfiff in Gelsenkirchen<br />

feststand. Nicht nur,weil sich sein eigener<br />

Vertragdamit automatisch um<br />

ein Jahr bis 2021 verlängerte. Die<br />

Immer den Ball im Blick: Jonathan<br />

Schmid und Daniel Caliguri BONGARTS/BARON<br />

Mannschaft habe das aber „sehr<br />

nüchtern aufgenommen“, sagte der<br />

Schweizer. „Wir sind in den Flieger<br />

eingestiegen und sobald wir im<br />

Landeanflug waren, kam das Gemurmel<br />

auf. Es gab kurze Klatscher“,<br />

berichtete Schmidt. „Es gibt einem<br />

ein gutes Gefühl.“<br />

Auch sein Kollege Stevens ging<br />

davon aus, dass angesichts des<br />

Sechs-Punkte-Vorsprungs auf den<br />

VfB nichts mehr anbrennen würde.<br />

„Natürlich ist es gut, wenn wir in den<br />

drei Spielen keinen Mist bauen. Aber<br />

da gehe ich nicht von aus. Ich hoffe,<br />

dass wir das bestätigen können, was<br />

wir letzte Woche gezeigt haben.“<br />

Auf dem Rasen war nichts zu sehen.<br />

Wie die defensiv orientierten<br />

Augsburger brachten auch die Gastgeber<br />

nach vorn nicht viel zustande.<br />

Vor den Toren tat sich wenig. Die<br />

besten Chancen zur Schalker Führung<br />

vergab Suat Serdar (40./52.),<br />

der zunächst eine Hereingabe von<br />

Breel Embolo am Tor vorbeischob<br />

und nach der Pause nach Doppelpass<br />

mit Embolo den Pfosten traf.<br />

Auf der Gegenseite wurde Nübel<br />

nur einmal bei einem abgefälschten<br />

Schuss vonMichael Gregoritsch (56.)<br />

zu einer Glanzparade gezwungen. In<br />

der Schlussphase bemühte sich<br />

Schalke verstärkt um das Siegtor,das<br />

aber nicht mehr gelang. (dpa)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 19 *<br />

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Sport<br />

RB Leipzig<br />

BUNDESLIGA<br />

Borussia Mönchengladbach<br />

Mutlos und<br />

entspannt dabei<br />

Wenn es noch eines Beweises<br />

für den grassierenden<br />

Defätismus in der<br />

Bundesliga bedurfte, dann<br />

hat ihn Ralf Rangnick geliefert.„Man<br />

hat heute gesehen,<br />

was für Spiele möglich sind,<br />

wenn Mannschaften<br />

nicht mehr<br />

ganz brutal auf die<br />

Tabelle schauen<br />

müssen“, kommentierte<br />

der Trainer<br />

von RBLeipzig<br />

am Freitag das 3:3<br />

gegen Mainz 05<br />

nach 3:1-Führung.<br />

Mit dem Ergebnis<br />

könne er leben.<br />

Offenbar war Rangnick<br />

beim entspannten Blick auf<br />

die Tabelle entgangen, dass<br />

sein Klub mit einem Sieg bis<br />

auf vier Punkte an Spitzenreiter<br />

Bayern München herangerückt<br />

wäre und noch<br />

Titelchancen gehabt hätte.<br />

Dass die Münchner einen<br />

Tagspäter mit einem Erfolg<br />

gegen Hannover uneinholbar<br />

für RB enteilen würden,<br />

war zwar erwartbar, aber<br />

Teams mit einem etwas ausgeprägteren<br />

Kampfgeist hätten<br />

alles dafür getan, wenigs-<br />

Ralf Rangnick<br />

GETTY/HOFMANN<br />

tens solange wie möglich im<br />

Rennen zu bleiben. Schon<br />

ein Remis der Bayern gegen<br />

Hannover hätte Leipzig bei<br />

einem Heimspiel gegen die<br />

Münchner am 33. Spieltag<br />

und deren keineswegs angenehmen<br />

Match<br />

zum Abschluss gegen<br />

Frankfurt Perspektiven<br />

eröffnet<br />

– wenn sie denn<br />

gewonnen hätten<br />

gegen Mainz.<br />

Insofern erinnerten<br />

Rangnicks<br />

Mutlosigkeit und<br />

der Mangel an<br />

Dringlichkeit seines<br />

Teams in der Schlussphase<br />

an die verzagte Kapitulation<br />

des Dortmunder Trainers<br />

Lucien Favre nach dem<br />

Debakel gegen Schalke. Ein<br />

deutlicher Hinweis auf einen<br />

der Gründe dafür,dass der FC<br />

Bayern trotz einer insgesamt<br />

missratenen Saison am Ende<br />

wieder Meister werden<br />

dürfte. Es hat einfach niemand,<br />

außer ein paar versprengten<br />

Dortmundern in<br />

der Hinrunde, ernsthaft<br />

daran geglaubt, dass es anders<br />

kommen könnte. (mali.)<br />

Verein Sp S U N Tore Punkte<br />

1 München 32 23 5 4 83: 31 74<br />

2 Bor.Dortmund 32 21 7 4 76: 42 70<br />

3 RB Leipzig 32 19 8 5 62: 27 65<br />

4 Eintr.Frankfurt 32 15 9 8 59: 41 54<br />

5 Leverkusen 32 17 3 12 63: 50 54<br />

6 M'gladbach 32 15 7 10 51: 40 52<br />

7 VfL Wolfsburg 32 15 7 10 54: 46 52<br />

8 Hoffenheim 32 13 12 7 68: 47 51<br />

9 SV Werder Bremen 32 12 11 9 55: 48 47<br />

10 Düsseldorf 32 12 5 15 45: 61 41<br />

11 Hertha BSC 32 10 10 12 44: 49 40<br />

12 Mainz 05 32 10 7 15 40: 55 37<br />

13 SC Freiburg 32 7 12 13 41: 57 33<br />

14 FC Augsburg 32 8 8 16 47: 59 32<br />

15 FC Schalke04 32 8 7 17 36: 54 31<br />

16 VfB Stuttgart 32 6 6 20 29: 70 24<br />

17 Nürnberg 32 3 10 19 25: 59 19<br />

18 Hannover96 32 4 6 22 27: 69 18<br />

33. Spieltag,11. und 12.5.:<br />

Hoffenheim -Bremen Sa., 15.30<br />

Dortmund -Düsseldorf Sa., 15.30<br />

Leverkusen -Schalke Sa., 15.30<br />

Leipzig -BayernMünchen Sa., 15.30<br />

Stuttgart-Wolfsburg Sa., 15.30<br />

Augsburg -Hertha BSC Sa., 15.30<br />

Hannover-Freiburg Sa., 15.30<br />

Nürnberg -M’gladbach Sa., 15.30<br />

Frankfurt-Mainz 05 So., 18.00<br />

Torjäger:<br />

22 Tore: Lewandowski (Bayern München)<br />

17 Tore: Alcácer (Borussia Dortmund),<br />

Jovic (Eintracht Frankfurt)<br />

16 Tore: Kramaric (1899 Hoffenheim),<br />

Reus (Borussia Dortmund), Werner (RB<br />

Leipzig)<br />

15 Tore: Belfodil (1899 Hoffenheim),<br />

Poulsen (RB Leipzig)<br />

Eswäre interessant zu erfahren,<br />

ob sich Josip<br />

Drmic die Haarspitzen eigentlich<br />

vorjedem Bundesligaspiel<br />

so hübsch hat blondieren<br />

lassen wie am Sonnabend,<br />

auch vor den 19 Partien,<br />

bei denen er nicht im<br />

Kader von Borussia Mönchengladbach<br />

stand, nur so<br />

für alle Fälle.Beim Heimspiel<br />

gegen die TSG Hoffenheim<br />

hat sich die aufwändige Friseurarbeit<br />

jedenfalls gelohnt.<br />

In der 82. Minute ereilte ihn<br />

tatsächlich der Wink von<br />

Trainer Dieter Hecking, der<br />

Nationalspieler der Schweiz<br />

durfte aufs Feld, erst zum<br />

dritten Malindieser Saison.<br />

Zwei Minuten später<br />

zeigte er den Hoffenheimern,<br />

die zuvor etwa 200<br />

Toptorchancen versiebt hatten,<br />

wie das so geht mit dem<br />

erfolgreichen Abschluss,und<br />

traf zum ganz und gar nicht<br />

verdienten 2:2 für die Gladbacher.<br />

39 Minuten war er<br />

nun insgesamt auf dem Platz<br />

in dieser Spielzeit und hat<br />

einmal getroffen, prozentual<br />

gesehen fast so gut wie Paco<br />

Alcácer in seligen Dortmunder<br />

Zeiten zu Saisonbeginn.<br />

„Es war eine Explosion bei<br />

mir“, kommentierte der 26-<br />

Eine Mecke<br />

für alle Zwecke<br />

Stroh auf dem Kopf, nicht drin:<br />

Torschüzte Josip Drmic GETTY/BARON<br />

jährige Angreifer seine Gefühle<br />

nach dem Tor.<br />

Drmic kam 2015 für 10<br />

Millionen Euro zur Borussia<br />

nach Mönchengladbach, die<br />

in ihn gesetzten Hoffnungen<br />

konnte er auch wegen einiger<br />

Verletzungen nicht erfüllen.<br />

Sein Vertrag wird nicht<br />

verlängert, daran dürfte auch<br />

dieser Sonnabend nichts geänderthaben.<br />

Derkam allerdings<br />

gerade recht, um vielleicht<br />

noch ein paar ansehnlichere<br />

Interessenten als die<br />

bisher kolportierten Nürnberger<br />

oder Stuttgarter anzulocken.<br />

Frisurmäßig wäreJosip<br />

Drmic auf alles vorbereitet.<br />

(mali.)<br />

Trainer Christian Streich<br />

ist selten zurückhaltend,<br />

wenn ihm etwas sprichwörtlich<br />

stinkt. Wenn er zum Beispiel<br />

das Gefühl hat, dass<br />

sein SC Freiburgschlecht behandelt<br />

wird. Beim 1:1 gegen<br />

Fortuna Düsseldorf hätte<br />

man sich hingegen nicht<br />

wundern dürfen, wenn rund<br />

um das Gästefan-WC unangenehme<br />

Gerüche entstehen,<br />

dass es also ganz real<br />

stinkt. Denn die Anhänger<br />

des Aufsteigers sind verschrien<br />

für ihr Verhalten auf<br />

den Klos in den Stadien der<br />

Bundesliga. Das eine oder<br />

SC Freiburg<br />

Fokus auf<br />

den Lokus<br />

Riecht er die Fortuna-Fans schon? Christian Streich<br />

andere stille Örtchen wurde<br />

in den vergangenen Wochen<br />

demoliert.<br />

Weil es sportlich nicht<br />

mehr um viel ging, setzte<br />

Düsseldorf den Fokus ganz<br />

auf den Lokus. Jeder Fortuna-Anhänger,<br />

der sich auf<br />

dem Freiburger WC erleichtern<br />

wollte, musste einen<br />

Lichtbildausweis bei den<br />

klubeigenen Ordnern abgeben.<br />

Pissport statt Passport,<br />

Christian Streich stank diese<br />

Idee ganz und gar nicht: „Ich<br />

finde das konsequent, wenn<br />

jedes zweite Spiel die Toiletten<br />

zerstörtwerden.“ (pae.)<br />

IMAGO IMAGES/DEFODI<br />

Gallig spielen, herzlich lachen<br />

AFP/INA FASSBENDER<br />

„Kennste den?“, scheint Leverkusens Torwart<br />

Lukas Hradecky Stürmer Julian Brandt zu fragen:<br />

„Fallen sieben Tore vor der Pause, sechs für Leverkusen,<br />

eins für Frankfurt–darunter auf jeder<br />

Seite ein Eigentor.“ Brandt muss herzlich lachen.<br />

Denn genau so ist es ja gewesen im Sonntagabendspiel<br />

als die Europapokal-Helden von Eintracht<br />

Frankfurt bei Bayer Leverkusen gastierten.<br />

Bayer-Stürmer Kevin Volland fand, sein<br />

Team habe extrem gallig gespielt: „Frankfurt<br />

hatte ein schweres Spiel in den Beinen, musste<br />

viel laufen, das war gut für uns.“ „Und“, hätte<br />

Brandt dann zurückfragen können, „nach der<br />

Pause?“ Gelächter.Tja, da traf niemand mehr.<br />

1. FC Nürnberg<br />

Punkt an die<br />

Wolfsburg-Fans<br />

Den wunden Punkt eines<br />

Wolfsburgers trifft die<br />

Behauptung, sein Fußballklub<br />

VfL weise nur eine begrenzte<br />

Zahl an Fans auf.<br />

Den wunden Punkt eines<br />

Nürnbergers trifft Fußball.<br />

Deshalb passen Wolfsburger<br />

und Nürnberger so gut zusammen.<br />

Der VfL Wolfsburg<br />

spielt am kommenden Sonnabend<br />

nämlich in Stuttgart,<br />

der 1. FC Nürnberg spielt<br />

schlecht. Die Wolfsburger<br />

können mit einem Sieg die<br />

Hoffnung der Nürnberger<br />

auf den Verbleib in der Bundesliga<br />

erhalten. DerenKapitän<br />

Hanno Behrens sagte<br />

nach dem 0:2 an diesem<br />

Sonnabend in Wolfsburg<br />

folgerichtig:„Abjetzt sind wir<br />

absolut Wolfsburg-Fans.“<br />

Absolut an die Spitze der<br />

grün-weißen Bewegung<br />

dürfte sich Neu-Fan Sebastian<br />

Kerk setzen. Der25Jahre<br />

alte Mittelfeldspieler war<br />

Nürnbergs wunder Punkt in<br />

der 38. Minute, passte halbherzig<br />

zurück zu seinem Torhüter<br />

Christian Mathenia,<br />

weshalb der Wolfsburger Felix<br />

Klaus zum Ball kam wie<br />

die Nürnberger zu Punkten.<br />

Undschwupps: 1:0 und wieder<br />

eine Handvoll VfL-Fans<br />

mehr,mindestens.<br />

Der wundeste Punkt der<br />

Franken besteht nun aber<br />

darin, dass sie auf Platz 17<br />

liegen und nur noch zwei<br />

Spieltage haben, um gegenüber<br />

Relegationsplatz 16 und<br />

dem dort residierenden VfB<br />

Stuttgart fünf Punkte gutzumachen.<br />

Der müsste gegen<br />

Wolfsburg und Schalke verlieren,<br />

Nürnberggegen Mönchengladbach<br />

und Freiburg<br />

gewinnen. „Wir haben fünf<br />

Punkte Rückstand, es sind<br />

noch sechs Punkte zu vergeben“,<br />

fasste Coach Boris<br />

Schommers zusammen. „Ich<br />

glaube an diese Chance.<br />

Warum sollte ich es nicht<br />

tun?“ Keine Ahnung?<br />

Ganz einfach: Wunder<br />

Punkt kommt von Wunderpunkt.<br />

Dergeht an den 1. FC<br />

Nürnberg. Und andie übrigen<br />

Fans des VfL Wolfsburg<br />

natürlich auch. (cs.)<br />

ZWEIUNDDREISSIGSTER SPIELTAG<br />

3:1 (2:0)<br />

BAYERN–HANNOVER<br />

2:2 (0:1)<br />

M’GLADBACH–HOFFENHEIM<br />

3:1 (2:0)<br />

HERTHA–STUTTGART<br />

6:1 (6:1)<br />

LEV’KUSEN–FRANKFURT<br />

3:3 (1:2)<br />

MAINZ–LEIPZIG<br />

2:2 (0:2)<br />

BREMEN–DORTMUND<br />

2:0 (1:0)<br />

WOLFSBURG–NÜRNBERG<br />

0:0<br />

SCHALKE–AUGSBURG<br />

1:1 (1:1)<br />

FREIBURG–DÜSSELDORF<br />

Bayern München: Ulreich -Kimmich,<br />

Süle, Boateng,Alaba (88.<br />

Rafinha) -Thiago-Müller,Goretzka<br />

-Gnabry(71. F. Ribéry),<br />

Lewandowski, Coman (86. Robben)<br />

Hannover96: M. Esser -Sorg,<br />

Anton, Felipe (69. Wimmer), Albornoz<br />

-Schwegler -Haraguchi,<br />

Walace, Ostrzolek, Maina (88.<br />

Prib) -Weydandt (46. Jonathas)<br />

Schiedsrichter:Dingert<br />

Zuschauer:75000<br />

Tore: 1:0 Lewandowski (27.), 2:0<br />

Goretzka (40.), 2:1 Jonathas<br />

(51./HE), 3:1 F. Ribéry(84.)<br />

GK: -/Wimmer (5)<br />

Gelb-Rote Karten: -/Jonathas<br />

(55./Foulspiel)<br />

Mönchengladbach: Sommer -<br />

Elvedi, Ginter,Jantschke(46.<br />

Beyer) -Strobl (81. Drmic), Zakaria<br />

-Herrmann (46. Traoré),<br />

Wendt -Neuhaus -Pléa, T. Hazard<br />

1899 Hoffenheim: Baumann -<br />

Posch (67. Adams Nuhu), Vogt,<br />

Bicakcic -Kaderabek, N. Schulz<br />

-Grillitsch -Demirbay, Kramaric<br />

(75.Amiri) -Belfodil, Szalai (85.<br />

Nelson)<br />

SR: Stegemann -ZS: 51 807<br />

Tore: 0:1 Kaderabek (33.), 1:1<br />

Ginter (72.), 1:2 Amiri (79.),<br />

2:2 Drmic (84.)<br />

GK: Neuhaus (4), Zakaria (7) /<br />

Posch (5), Szalai (3), Demirbay<br />

(6), Adams Nuhu (4)<br />

Hertha BSC: Jarstein -Lazaro,<br />

Lustenberger,Rekik, Plattenhardt<br />

-Skjelbred (61. Grujic),<br />

Mittelstädt -Leckie (66. Dilrosun),<br />

Duda, Kalou -Ibisevic (71.<br />

Selke)<br />

VfB Stuttgart: Zieler -Pavard,<br />

Kabak, M. O. Kempf, Sosa -<br />

Castro -Beck (64. Gentner),<br />

Aogo-Didavi -Donis (57. Esswein),<br />

Gonzalez (46. Gomez)<br />

Schiedsrichter:Schlager<br />

Zuschauer:48668<br />

Tore: 1:0 Ibisevic (40.), 2:0<br />

Duda (45.+1), 3:0 Kalou (67.),<br />

3:1 Gomez (70.)<br />

Gelbe Karten: Jarstein (2) /<br />

Castro (3)<br />

Leverkusen: Hradecky -Lars<br />

Bender (67. Weiser), Tah, Sven<br />

Bender (60. Dragovic), Wendell<br />

-Baumgartlinger -Aranguiz,<br />

Brandt -Havertz, Alario (83.<br />

Paulinho), Volland<br />

Frankfurt: Trapp -Abraham, Hasebe,<br />

Hinteregger -Toure, Fernandes,<br />

Willems (37. Gacinovic),<br />

Ndicka (37. Jovic) -daCosta<br />

(74. Chandler), Kostic -Rebic<br />

SR: RobertHartmann (Wangen)<br />

ZS: 30 210 (ausverkauft)<br />

Tore: 1:0 Havertz(2.), 2:0<br />

Brandt (13.), 2:1 Tah(14., Eigentor),<br />

3:1 Alario (23.), 4:1<br />

Aranguiz (28.), 5:1 Alario (34.),<br />

6:1 Hinteregger (36., Eigentor)<br />

Gelbe Karten: -Hinteregger (2),<br />

Abraham (2), Fernandes (9)<br />

FSV Mainz 05: Fl. Müller -Brosinski,<br />

Hack, Niakhaté, Martín -<br />

Gbamin (79. Maxim) -Baku<br />

(67. Kunde Malong), Latza -<br />

Boetius -Onisiwo(46. Mateta),<br />

Quaison<br />

Leipzig: Gulacsi -Mukiele,<br />

Konaté, Orban -Klostermann,<br />

Kampl, Halstenberg -Laimer<br />

(70. Haidara), Forsberg -Poulsen<br />

(90. Matheus Cunha), Werner<br />

SR: Steinhaus -ZS: 23 805<br />

Tore: 0:1 Klostermann (20.),<br />

0:2 Klostermann (32.), 1:2 Onisiwo(43.),<br />

1:3 Werner (48.),<br />

2:3 Niakhaté (67.), 3:3 Mateta<br />

(83.)<br />

GK: Brosinski (2) /Kampl (4)<br />

Werder Bremen: Pavlenka -<br />

Friedl, Veljkovic, Langkamp, Augustinsson<br />

-N.Sahin (60. Möhwald)<br />

-M.Eggestein, Klaassen -<br />

M. Kruse -Osako(60. Pizarro),<br />

Rashica<br />

Borussia Dortmund: Bürki -Diallo<br />

(90. Philipp), Weigl, Akanji,<br />

Guerreiro -Witsel, Delaney(83.<br />

Dahoud) -Sancho, M. Götze<br />

(82. Bruun Larsen), Pulisic -<br />

Alcácer<br />

Schiedsrichter:Fritz<br />

Zuschauer:42100<br />

Tore: 0:1 Pulisic (6.), 0:2<br />

Alcácer (41.), 1:2 Möhwald<br />

(70.), 2:2 Pizarro (75.)<br />

Gelbe Karten: Klaassen (5),<br />

Friedl (2) /Weigl (3)<br />

VfL Wolfsburg: Pervan -Rexhbecaj,<br />

Knoche, Tisserand, Steffen<br />

(76. Uduokhai) -Guilavogui -<br />

Gerhardt, Arnold -Klaus (70.<br />

Malli), Weghorst (84. Ginczek),<br />

Mehmedi<br />

1. FC Nürnberg: Mathenia -Ro.<br />

Bauer,Mühl, Ewerton (73. Margreitter),<br />

Leibold -Erras, Behrens<br />

-Pereira (75. Kubo), Kerk -<br />

Löwen -Ishak (81. Knöll)<br />

Schiedsrichter:Siebert<br />

Zuschauer:22512<br />

Tore: 1:0 Klaus (38.), 2:0 Tisserand<br />

(78.)<br />

Schalke: Nübel -McKennie,<br />

Stambouli, Nastasic -Caligiuri,<br />

Mascarell, Oczipka -Rudy(73.<br />

Boujellab), Serdar -Kutucu (61.<br />

Matondo), Embolo<br />

Augsburg: Kobel -Schmid, Gouweleeuw,Khedira,<br />

Stafylidis -<br />

Baier -Gregoritsch (83. Teigl),<br />

Koo (66. Moravek) -Hahn, Max<br />

-Schieber (57. Richter)<br />

Schiedsrichter:Gräfe<br />

Zuschauer:59841<br />

Tore: Fehlanzeige<br />

Gelbe Karte: Serdar (3) -<br />

Freiburg: Schwolow-Koch, K.<br />

Schlotterbeck, Heintz -Frantz<br />

(72. Sallai), Haberer,Höfler,<br />

Gondorf (90.+3 N. Schlotterbeck),<br />

Günter -Grifo, Höler (82.<br />

Niederlechner)<br />

Düsseldorf: Rensing -Zimmermann,<br />

Ayhan, Hoffmann, Suttner<br />

-Bodzek (68. Morales), Stöger-Raman,<br />

Karaman (82.<br />

Fink), Kownacki (73. Lukebakio)<br />

-Hennings<br />

Schiedsrichter:Welz<br />

Zuschauer:24000<br />

Tore: 1:0 Grifo (9./FE), 1:1 Kownacki<br />

(31.)<br />

Gelbe Karten: -/Hoffmann (4),<br />

Morales (6), Fink (4)<br />

Gelb-Rote Karte: Haberer (47.)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 – S eite 20 *<br />

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Sport<br />

Mathias Wittek köpft zum 2:0 für Darmstadt ein. Schlecht fanden die Unioner ihre Leistung nach der Niederlage, zwei Spieltage vor Schluss, trotzdem nicht.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Eine gute Leistung?<br />

Der 1. FC Union verspielt mit der 1:2-Niederlage in Darmstadt zum wiederholten Mal die Chance, sich im Aufstiegskampf von der Konkurrenz abzusetzen<br />

VonMathias Bunkus und Max Ohlert,<br />

Darmstadt<br />

32. Spieltag<br />

Arminia Bielefeld -SCPaderborn 2:0 (1:0)<br />

Dynamo Dresden -FCSt. Pauli 2:1 (1:0)<br />

Hamburger SV -FCIngolstadt 04 0:3 (0:1)<br />

VfL Bochum -1.FCMagdeburg 4:2 (1:0)<br />

Heidenheim -SVSandhausen 2:3 (1:0)<br />

Holstein Kiel -MSV Duisburg 0:2 (0:0)<br />

Jahn Regensburg -Aue 1:3 (0:0)<br />

Darmstadt 98 -1.FCUnion 2:1 (0:0)<br />

Fürth -Köln Mo., 20.30<br />

33. Spieltag<br />

1. FC Köln -Jahn Regensburg So., 15.30<br />

Holstein Kiel -Dynamo Dresden So., 15.30<br />

Duisburg -1.FCHeidenheim So., 15.30<br />

1. FC Union -1.FCMagdeburg So., 15.30<br />

FC Ingolstadt -Darmstadt 98 So., 15.30<br />

Sandhausen -Arminia Bielefeld So., 15.30<br />

FC St. Pauli -VfL Bochum So., 15.30<br />

ErzgebirgeAue -SpVgg Fürth So., 15.30<br />

SC Paderborn-Hamburger SV So., 15.30<br />

ZWEITE LIGA<br />

Tabelle<br />

1. 1. FC Köln 31 76:41 59<br />

2. SC Paderborn 32 71:46 54<br />

3. 1. FC Union Berlin 32 49:31 53<br />

4. Hamburger SV 32 41:38 53<br />

5. 1. FC Heidenheim 32 47:40 49<br />

6. FC St. Pauli 32 45:51 48<br />

7. Holstein Kiel 32 57:50 46<br />

8. Jahn Regensburg 32 48:49 45<br />

9. Arminia Bielefeld 32 48:50 43<br />

10. Darmstadt 98 32 44:50 43<br />

11. VfL Bochum 32 47:48 42<br />

12. ErzgebirgeAue 32 42:45 39<br />

13. Dynamo Dresden 32 38:44 39<br />

14. SpVgg Fürth 31 34:50 38<br />

15. SV Sandhausen 32 43:47 37<br />

16. FC Ingolstadt 32 38:51 32<br />

17. 1. FC Magdeburg 32 34:49 30<br />

18. MSV Duisburg 32 36:58 28<br />

Den Spielern des 1. FC<br />

Union und Trainer Urs<br />

Fischer schien die Tragweite<br />

der 1:2 (0:0)-Niederlage<br />

in Darmstadt nach dem<br />

Schlusspfiff nicht so richtig klar zu<br />

sein. „Die Mannschaft hat eine gute<br />

Leistung gezeigt“, lobte Fischer. Ken<br />

Reichel fand die erste Halbzeit „sehr<br />

ordentlich“, im zweiten Durchgang<br />

habe das „Matchglück“ gefehlt. Und<br />

Michael Parensen hatte ein „sehr bemühtes“<br />

Spiel der Köpenicker erlebt.<br />

Viele Zuschauer wussten jedoch:<br />

Der rote Teppich war vor dem Spiel<br />

vonder Aufstiegskonkurrenz aus Paderborn<br />

und Hamburg ausgerollt<br />

worden und Union war,statt erhobenen<br />

Hauptes drüberzuschreiten, der<br />

Länge nach hingeklatscht.<br />

Nach den Niederlagen der Verfolger<br />

hätten die Eisernen mit einem<br />

Sieg in Darmstadt unter Umständen<br />

schon in der kommenden Woche,im<br />

Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg,<br />

den direkten Aufstieg im eigenen<br />

Wohnzimmer feiern können.<br />

Stattdessen muss nun weiter gezittert<br />

werden. Nicht um den direkten<br />

Aufstieg oder die Relegation, sondernwieder<br />

um das große Ziel selbst.<br />

Umso mehr wäre etwas Frust,<br />

Wutoder Selbstkritik womöglich angebracht<br />

gewesen, auch wenn die<br />

Hessen mit ihrer destruktiven Spielweise<br />

den Offensivkräften der Unioner<br />

einiges abverlangten. Spielmacher<br />

Robert Zulj, der beste Köpenicker<br />

auf dem Platz, fand sich beinahe<br />

pausenlos in der Zange aus Yannick<br />

Stark und Victor Pálsson wieder.<br />

Gleichsam versuchten die Lilien das<br />

Tempodefizit von Unions Innenverteidigung<br />

um Marvin Friedrich und<br />

Routinier Parensen mit dem schnellen<br />

Marcel Heller auszunutzen.<br />

Trotzdem waren es die Rot-Weißen,<br />

die im Angriff zeitig die Akzente<br />

setzten. Doch Suleiman Abdullahi<br />

(2.) und Robert Zulj (12.) zielten zu<br />

ungenau, Julian Ryerson (29.) hatte<br />

Pech, dass Darmstadts Torwart Daniel<br />

Heuer Fernandes bei der Abwehr<br />

seines Schusses direkt auf dem<br />

Ball landete, der ihm zuvor sträflich<br />

durchgerutscht war. Und drei Minuten<br />

später traf erneut Zulj per Freistoß<br />

nur den Pfosten.<br />

„Am Schluss musst du die Tore erzielen“,<br />

hob daher auch Urs Fischer<br />

ein Manko hervor, das die Köpenicker<br />

schon vor dem erhofft richtungsweisenden<br />

2:0-Sieg gegen den<br />

Hamburger SV belastet hatte.<br />

Besser machten es in der zweiten<br />

Hälfte die Darmstädter.Bei ihrer ersten<br />

Torchance des Spiels konnte<br />

Stark aus dem Rückraum unbedrängt<br />

einschießen, nachdem ihn<br />

Heller taktisch klug freigespielt hatte<br />

(49.). Und in der 77. Minute ließ<br />

Unions Kapitän Christopher Trimmel<br />

seinen Gegenspieler Mathias<br />

Wittek nach einem Stark-Freistoß in<br />

Seelenruhe einköpfen. „So etwas<br />

darf nicht passieren“, analysierten<br />

Ken Reichel und Urs Fischer synchron.<br />

Zwar witterten die Köpenicker<br />

nach dem Anschlusstreffer von Sebastian<br />

Andersson (87.) noch einmal<br />

Morgenluft, doch das Aufbäumen<br />

kam zu spät. Auch wenn am Ende in<br />

der Nachspielzeit, in Person eines<br />

überragend parierenden Heuer<br />

Fernandes und in Form von Robert<br />

Zuljs zweitem Pfostenschuss des<br />

Spiels (90+2.), auch Pech dabei war.<br />

Doch: Ob Union untermStrich einen<br />

oder sogar drei Punkte verdient<br />

gehabt hätte, wie es Trainer Fischer<br />

nach dem Spiel zur Debatte stellte,<br />

ist trotzdem fraglich.<br />

Zu wenig präsentierten die Köpenicker<br />

in dieser Partie,dreiSpieltage<br />

vor Saisonende, die Selbstverständlichkeit<br />

eines Aufsteigers und das<br />

nötige Bewusstsein dafür,was mit einem<br />

Sieg im Stadion am Böllenfalltor<br />

möglich gewesen wäre. „In der<br />

Tabelle ist erst mal nichts passiert,<br />

die Konstellation ist noch die gleiche“,<br />

fasste KenReichel den Spieltag<br />

zusammen. Doch was ein Trost für<br />

die Niederlage sein soll, ist in Anbetracht<br />

der starken Union-Saison und<br />

des ebenso starken Ergebnis-Rückgangs<br />

der vergangenen Wochen das<br />

eigentliche Problem.<br />

Er zündet wieder<br />

Bei Herthas Heimsieg gegen Stuttgart gewinnt Javairo Dilrosun die Auszeichnung zum besten Nebendarsteller –erbraucht dazu nur eine Szene<br />

VonPaul Linke<br />

Karim Rekik hatte eine kleine Erinnerungslücke,<br />

was ja schon<br />

mal passieren kann nach so einem<br />

anstrengenden Fußballspiel. Und<br />

dann hatte er noch ein großes Erinnerungsloch,<br />

über das man sich allerdings<br />

mindestens wundernmuss.<br />

Als Herthas Innenverteidiger nach<br />

dem 3:1 gegen den VfB Stuttgartsein<br />

persönliches Wort zum Sonnabend<br />

sprach, war er sich zunächst nicht<br />

mehr sicher, wie viele Spiele in Serie<br />

sein Team nicht mehr gewonnen<br />

hatte: „Es waren sieben, richtig?“<br />

Richtig. Und als Rekik diese eine<br />

Szene erklären sollte, inder er wie<br />

ein Torwart die Hand zur Hilfe genommen<br />

hatte, umein Kopfballgegentor<br />

zu verhindern, fragte er:<br />

„Meine Hand war oben?“ Ja, weit<br />

oben. „Wirklich, ich weiß es nicht.“<br />

DasSeltsame an diesem Elfmeter,<br />

den es nicht gab,war die mangelnde<br />

Aufregung während des Spiels: 37<br />

Minuten waren vorbei, noch kein Tor<br />

gefallen. Der Protest der Stuttgarter<br />

fiel wohl zu verhalten aus, selbst auf<br />

der Trainerbank sprang niemand<br />

auf, um die Sekundenschläfer im<br />

Kölner Videokeller aufzuschrecken.<br />

Erst nach Auswertung der Fernsehbilder<br />

beschwerten sie sich. „Für<br />

mich war es ein klares Handspiel“,<br />

sagte Alexander Esswein, schwäbischer<br />

Leihberliner, „eines der klarsten<br />

der vergangenen Wochen.“<br />

Dardais Erfolgsformel<br />

Es gibt keine exakte Definition von<br />

Spielglück. Aber es gibt dieses ungute<br />

Gefühl, benachteiligt zu werden,<br />

als hätten sich höhere Mächte<br />

gegen einen verschworen. So haben<br />

sie es auch bei Hertha empfunden<br />

zuletzt. Als nun Sonnabend, drei und<br />

acht Minuten nach Rekiks Faustball,<br />

erst das 1:0 (Vedad Ibisevic) und<br />

dann das 2:0 (Ondrej Duda) fiel, nah-<br />

Das Ende eines irrwitzigen Laufs: Javairo Dilrosun<br />

men sie es einfach als ausgleichende<br />

Gerechtigkeit. „Das, was uns in den<br />

vergangenen Wochen gefehlt hat“,<br />

sagte Maximilian Mittelstädt, „war<br />

wieder da.“ Trainer Pal Dardai<br />

brachte es auf diese knappe Erfolgsformel:<br />

„Wir haben im richtigen Moment<br />

wichtige Tore geschossen.“<br />

WITTERS/TIM GROOTHUIS<br />

Das fehlende Spielglück hing ja<br />

auch immer eng mit dem Verletzungspech<br />

zusammen. Und was<br />

Hertha etwa durch die sehr lange<br />

Ausfallzeit – Ende November bis<br />

Ende März – von Javairo Dilrosun<br />

entgangen ist, sah man vor dem 3:0.<br />

DerFlügelstürmer legte sich den Ball<br />

irrwitzig weit vor, sein Rückstand auf<br />

Ozan Kabak schien uneinholbar zu<br />

sein. „Als ich kurz nach meiner Einwechslung<br />

den Ball am Fuß hatte“<br />

sagt Dilrosun, „habe ich den Raum<br />

vormir gesehen.“ Unddann zündete<br />

er die Endstufe, flog wie eine Rakete<br />

Richtung Tor, dass Dardai nicht nur<br />

einen Luftzug, sondern auch „Gänsehaut<br />

bei diesem Sprint“ gespürt<br />

hatte. Dilrosun kam wieder an den<br />

Ball, tunnelte Torwart Ron-Robert<br />

Zieler,und Salomon Kalou grätschte<br />

die Vorlage irgendwie über die Linie<br />

–Spiel entschieden.<br />

Dergute TonimTeam<br />

Das3:1 durch MarioGomezzwanzig<br />

Minuten vor dem Ende war nicht<br />

mehr als eine Randnotiz. Dardai ärgerte<br />

sich mehr darüber,dass die folgenden<br />

Konterchancen an der Passgenauigkeit<br />

seiner Spieler scheiterten.<br />

Duda traf unvorteilhafte Entscheidungen,<br />

manchmal meinte es<br />

auch Valentino Lazaro zuungenau.<br />

Trotzdem stimmte,woran sich Rekik<br />

hinterher problemlos erinnerte:<br />

„Wir hatten alles von Anfang an im<br />

Griff.“ Es sind zwar noch zwei Spiele,<br />

erst in Augsburg, dann kommt Leverkusen,<br />

aber es lässt sich nicht verbergen,<br />

dass viele bereits an die<br />

kommenden Saison denken, dass es<br />

eigentlich nur noch einen Grund<br />

gibt, nicht vorzeitig in den Urlaubsmodus<br />

zu schalten. DerGrund heißt<br />

natürlich PalDardai und war ein wenig<br />

selbst überrascht, dass es ihm gelungen<br />

ist, die Mannschaft noch einmal<br />

zu motivieren, weil: „Das ist<br />

nicht so einfach in dieser Situation.“<br />

Es gehört zurzeit zum guten Ton,<br />

dass die Spieler den Trainer einschließen<br />

in ihre finale Saisonplanung.<br />

Am eifrigsten Kalou: „Natürlich<br />

ist es auch ein Sieg für den Trainer.Esist<br />

wichtig, dass wir ihm einen<br />

guten Abschluss bereiten.“ Am besten<br />

mit zwei weiteren Siegen.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 – S eite 21<br />

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Feuilleton<br />

Michaela<br />

Schlagenwerth über<br />

den Ballettabend in der<br />

Staatsoper<br />

Seite 22<br />

„Ich gestehe: Ich habe es auch getan.“<br />

Harry Nutt war beim Tourneestart von Rod Stewart und ließ sich zum Mitsingen verleiten Seite 23<br />

Theatertreffen<br />

Ein Preis für<br />

einige von uns<br />

Ulrich Seidler<br />

winkt der Gruppe aus<br />

angemessener Ferne zu.<br />

Einer war ganz allein im Haus der<br />

<strong>Berliner</strong> Festspiele an diesem<br />

Sonntagmittag bei der Verleihung<br />

des Theaterpreises Berlin an das Performancekollektiv<br />

She She Pop: der<br />

Berichterstatter. Das einzige, was<br />

ihm Gesellschaft leistete, war seine<br />

kritische Distanz. Damit kommt er<br />

ansonsten einigermaßen klar, aber<br />

wenn nun ausgerechnet die Kollektivität<br />

gefeiertwird, fühlt man sich als<br />

schnödes Ich ganz schön einsam.<br />

Und ein zweites Gefühl legt sich<br />

dazu auf die Seele –nämlich, dass<br />

man es nicht anders verdient hat.<br />

Aber alle anderen hatten Spaß.<br />

Dass ein Kollektiv,zumal ein feministisches<br />

und darüber hinaus eines,<br />

das durchaus in Abgrenzung zur klassischen<br />

Schauspielkunst Performances<br />

auf die Bühne bringt, den<br />

Theaterpreis bekommt, ist ein struktureller<br />

Durchbruch, gilt doch laut<br />

Statut der als auszeichnungswürdig,<br />

der sich „in besonderer Weise um das<br />

deutschsprachige Theater verdient<br />

gemacht hat“. Wieist das mit der Besonderheit<br />

nun bei einem Kollektiv?<br />

Ganz besonders bei She She Pop, die<br />

auch ihre Arbeitsbedingungen sowie<br />

die teils mühevollen Phänomene der<br />

Gruppendynamik zum Thema ihrer<br />

Arbeit machen? Hier besteht die besondere<br />

Leistung darin, sich ersetzbar<br />

zu machen. „Weil“, so die Dramaturgin<br />

Aenne Quiñones, „die Arbeit<br />

gemacht werden muss, egal von<br />

wem.“ Vielleicht ist hier die richtige<br />

Stelle,ummal die Namen derjenigen<br />

aufzuzählen, die das Kollektiv bilden:<br />

Sebastian Bark, Johanna Freiburg,<br />

Fanni Halmburger, Lisa Lucassen,<br />

Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou,<br />

Berit Stumpf und Elke Weber dürfen<br />

sich das Preisgeld von20000 Euro teilen.<br />

Oder müssen. Der Theaterleiter<br />

und She-She-Pop-Wegbegleiter Matthias<br />

Lilienthal regte in seinem Grußwort<br />

die Stifter vergeblich an, das<br />

Preisgeld zu verachtfachen. Dabei ist<br />

das eine Grundidee, die viele Strukturprobleme<br />

kollektivistischer Utopien<br />

aus demWegräumen würde.<br />

Die Liste der Preisträger seit 1983<br />

ist lang und sehr männerlastig –die<br />

Gefeierten äußerten sofort den Verdacht,<br />

dass mit den sieben Frauen<br />

(nebst einem Mann) vonShe ShePop<br />

die Statistik geschönt werden solle.<br />

Eine zweite Quote deutet ebenfalls<br />

auf Handlungsbedarf und der wurde<br />

angemahnt, zumal der Finanzsenator<br />

die Urkunde überreichte: DieKulturausgaben<br />

lägen bei zwei Prozent<br />

des Gesamthaushaltes. Und von diesen<br />

zwei Prozent, entfielen fünf Prozent<br />

auf die freie Szene. Manche<br />

schaffen es. Mitunter in Kollektiven.<br />

Viele werden abgehängt.<br />

Leider nicht alle Mitglieder des Theaterkollektivs<br />

She She Pop.<br />

DORO TUCH<br />

Technisch perfekte Simultanbühne. Dank der trickreichen Ton- und Lichtführung verpasst der Zuschauer keine der fast gleichzeitig kulminierenden Katastrophen.<br />

Kummer hinter jeder Zimmernummer<br />

Eine Feier des Geschlechterkampfes: Simon Stones „Hotel Strindberg“ eröffnet das Theatertreffen<br />

VonUlrich Seidler<br />

Der Abend wäre auch<br />

ohne die Rede des Festspielintendanten<br />

Thomas<br />

Oberender lang genug<br />

geworden. Vielleicht hat er sich<br />

deshalb so kurz gefasst. Auch gab es<br />

diesmal, zur Eröffnung des 56. Theatertreffens,<br />

keine Worte von Kulturstaatsministerin<br />

Monika Grütters.<br />

Alles aus Rücksicht auf das Publikum,<br />

das mit„StrindbergHotel“ eine<br />

ohnehin schon gut vierstündige Inszenierung<br />

abzusitzen hatte?<br />

Vielleicht spürte man auch, dass<br />

die Debatte, die das Theatertreffen<br />

mit der Einführung der Frauenquote<br />

ausgelöst hat, sich mit dem,<br />

was es dann auf der Bühne zu sehen<br />

gab, in die Haare kriegen<br />

würde. Schließlich handelt Simon<br />

Stones von Wien und Basel koproduzierte,<br />

verheutigte Strindberg-<br />

Kompilation zwar Geschlechterfragen<br />

ab –aber sie bleibt dabei auf<br />

dem Reflexionsniveau des 19. Jahrhunderts<br />

stehen.<br />

Die Frau als Subjekt<br />

Strindberg und mehr noch sein norwegischer<br />

Kollege Henrik Ibsen hatten<br />

damals gerade die Frau als dramatisches<br />

Subjekt wiederentdeckt,<br />

das sich von der Abhängigkeit des<br />

Mannes zu befreien begann und dabei<br />

eigene, soeben von Sigmund<br />

Freud beschriebene Neurosen ausprägte.<br />

Dass besonders Strindbergs<br />

Frauenfiguren –was ihre von Inzest,<br />

Tabu, Sexual- und Todestrieb befeuerten<br />

psychischen Deformationen<br />

und Monstrositäten angeht – den<br />

Männern innichts nachstehen, widersprach<br />

einst der Sitte,man könnte<br />

auch sagen: der politischen Korrektheit,<br />

und hat ihm den Ruf eingebracht,<br />

ein Frauenhasser zu sein.<br />

Dabei waren sein Hass, seine<br />

Trostlosigkeit und seine Angst sehr<br />

Zehnerauswahl: Kernstück<br />

des Theatertreffens. Eine<br />

Juryhat eine Saison lang<br />

nach den zehn bemerkenswertesten<br />

deutschsprachigenInszenierungen<br />

gesucht.<br />

Stückemarkt: „Was kommt<br />

nach dem Protest?“ heißt<br />

das Motto der diesjährigen<br />

Ausschreibung.Aus über<br />

360 Einsendungen wurden<br />

fünf Arbeiten ausgewählt, die<br />

beim TT präsentiertwerden.<br />

PROGRAMMÜBERBLICK<br />

TT-Kontext: Diskursprogramm<br />

des Theatertreffens,<br />

das bei freiem Eintritt in der<br />

Kassenhalle stattfindet.<br />

Preise: Ersan Mondtag erhält<br />

den 3Sat-Preis. Der Theaterpreis<br />

Berlin geht an die<br />

Performer vonShe She Pop.<br />

Juror des Kerr-Preises für<br />

den besten Nachwuchsschauspieler<br />

aus der Zehnerauswahl<br />

ist der Schauspieler<br />

Franz Rogowski.<br />

Theatertreffenblog: Nachwuchsjournalisten<br />

berichten<br />

auf theatertreffen-blog.de<br />

Burning Issues: Konferenz<br />

zu Gender(un)gleichheit im<br />

Theater.17.–19. Mai.<br />

Informationen: Bis 20. Mai,<br />

Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele,<br />

Schaperstraße 24; Karten<br />

und Informationen unter<br />

Tel.: 25489100 oder:<br />

berlinerfestspiele.de<br />

gleichberechtigt auf beide Geschlechter<br />

verteilt.<br />

Stone hat schon Ibsen, Tschechowund<br />

in Berlin zuletzt am BE Euripides<br />

auf der Oberfläche der Dialoge<br />

durchaktualisiert, ohne die gesellschaftliche<br />

Entwicklung, die es ja<br />

vielleicht doch gibt, groß zu berücksichtigen.<br />

Vielleicht wirken seine<br />

Strindberg-Figuren mit ihrer bürgerlichen<br />

Hilflosigkeit gegenüber ihren<br />

Leiden deshalb so stehengeblieben,<br />

flach und gestrig. Die Männer: keiffreudige<br />

Bündel der Angst vor dem<br />

Potenzverlust, die die nicht weniger<br />

keiffreudigen Frauen ins Machtspiel<br />

einbeziehen. Die Frauen: komplexbeladene<br />

Wesen auf der Suche nach<br />

Liebe und Bestätigung, die die nicht<br />

weniger komplexbeladenen Männer<br />

ihnen mit Kalkül bewilligen oder<br />

strafend verweigern.<br />

Letztlich haben sie alle Angst vor<br />

dem Altwerden und dem Sterben,<br />

was indem schönen Wutschrei: „Ihr<br />

denkt, ihr seid cool, dabei seid ihr<br />

einfach nur jung!“ mündet. Charlotte<br />

(Caroline Peters) haut diesen<br />

Generalvorwurf ans Leben einem<br />

nackten unschuldigen Paar um die<br />

Ohren, das sie schlafend im Bett<br />

überrascht, nachdem sie das Zimmer<br />

verwechselt hat. Das kann<br />

schon mal passieren, schließlich<br />

sind wir in einem Hotel–hinter jeder<br />

Zimmernummer ein Kummer –, und<br />

außerdem jagt sie in einem herrlichen<br />

Ehekrach-Flow mit Alfred<br />

(Martin Wuttke) durchs Gebäude.<br />

Diese beiden stecken denn auch in<br />

der vitalsten Beziehung, viel Glück!<br />

Bei den anderen gibt es gar keine<br />

Hoffnung:Wirerleben den Tablettensuizid<br />

einer jungen Frau (Franziska<br />

Hackl), die vergeblich auf ihren verheirateten<br />

Liebhaber wartet, der sie<br />

geschwängert hat und nun aufgrund<br />

von Schuld- und Mutterkomplexen<br />

sitzen lässt. Auch Sylvie (Aenne<br />

Schwarz) kommt zu Tode, als sie zu<br />

ihrem Mann ins Hotel geht, um die<br />

Scheidungspapiere unterschreiben<br />

zu lassen. Sieträgt eine letale Kopfverletzung<br />

davon, als Jakob (Michael<br />

Wächter) sie vergewaltigt und verprügelt.<br />

Thea und Arthur (Barbara Horvath<br />

und Max Rothbart) sind gerade<br />

Eltern geworden und versuchen ihre<br />

gleichberechtigt offene Beziehung<br />

aufrechtzuerhalten, in der sie einander<br />

ihre Tinder-Sexabenteuer als<br />

Gute-Nacht-Geschichten erzählen;<br />

dann taucht Theas Ex auf und sät<br />

ohne Mühe Zweifel und Zwietracht.<br />

Wirsind Voyeure<br />

SANDRA THEN<br />

Der technisch sehr aufwändige inszenatorische<br />

Trick ist Stone-typisch<br />

und nun langsam mal abgedroschen:<br />

Wirsehen durch Glas und hören<br />

die von Mikroports abgenommenen<br />

Schauspielerstimmen –dicht<br />

und ortlos zugleich. Wie Voyeure<br />

können wir in die Hotelzimmer blicken,<br />

dank der Licht- und Tonsteuerung<br />

verpassen wir trotz der simultan<br />

ablaufenden Katastrophen<br />

nichts. Wie bei einer Bundesliga-<br />

Konferenz, bei der die Regie allerdings<br />

jeweils vorher weiß, wann ein<br />

Torfällt, wird man immer dorthin<br />

geschaltet, wo es gerade kulminiert.<br />

Das macht Spaß, weil es die Schauspieler<br />

drauf haben, aber es macht<br />

auch ziemlich schnell satt.<br />

Seine technische,dialogische und<br />

organisatorische Raffinesse hat diese<br />

34 Jahre junge Dramatiker- und Regiebegabung<br />

schon mehrfach –2014<br />

mit einer „Drei Schwestern“-Überschreibung<br />

auch zur TT-Eröffnung –<br />

unter Beweis gestellt. Stone macht<br />

kein Geheimnisdaraus,dass er keine<br />

Scheu vor dem Boulevardtheater hat<br />

und der Unterhaltungskunst amerikanischer<br />

TV-Serien nacheifert. Letztere<br />

verfügen aber über einen anderen<br />

epischen Rahmen, da können<br />

sich Figuren entwickeln, bevor sie ins<br />

Unglück schreiten. Diese Strindberg-<br />

Katastrophen-Kanonade geht für den<br />

Zuschauer,der wenig Gelegenheit zu<br />

Identifikation und innerer Beteiligung<br />

hat, mehr als glimpflich aus.<br />

NACHRICHTEN<br />

„Orestie“ eröffnet<br />

Hamburger Theaterfestival<br />

Verknappt, spannend, zeitlos.Und<br />

unkonventionell: So lautete eine der<br />

Kritiken zur Premierevon „Die Orestie“<br />

vonAischylos in der Inszenierung<br />

vonThalia-Regisseur Antú RomeroNunes.Die<br />

Produktion des<br />

Wiener Burgtheaters eröffnet am<br />

Montagabend im Deutschen Schauspielhaus<br />

das 11. Hamburger Theaterfestival.<br />

Erzählt wirddie griechische<br />

Trilogie mit sieben Schauspielerinnen<br />

–darunter MariaHappel, Caroline<br />

Peters und Andrea Wenzl –aus<br />

der Perspektiveder Rachegöttinnen.<br />

Biszum 13. Juni präsentiertdas<br />

Hamburger Festival herausragende<br />

Produktionen aus dem deutschsprachigen<br />

Raum. Zumersten Malwird<br />

das privat finanzierte Festival im<br />

Frühjahr und nicht wie bisher im<br />

Herbst veranstaltet. Damit findet es<br />

parallel zum <strong>Berliner</strong> Theatertreffen<br />

statt, das als eines der wichtigsten<br />

Festivals der Bühnenszene gilt. (dpa)<br />

Publikumspreis für „Plus<br />

One“ beim Tribeca-Festival<br />

Eine witzige US-Romanzeund eine<br />

Doku über die Reise schwuler Sänger<br />

durch die konservativen Südstaaten<br />

haben beim Tribeca-Filmfest in New<br />

York Publikumspreise gewonnen.<br />

Dervon Zuschauernausgewählte<br />

Preis für den besten Spielfilm ging<br />

am Samstagabend an die Debüt-Komödie<br />

„Plus One“ vonJeff Chan und<br />

Andrew Rhymer,die bei dem Filmfest<br />

ihreWeltpremierefeierte.Maya<br />

Erskine und Jack Quaid spielen darin<br />

Freunde,die vereinbaren, bei allen<br />

Hochzeitseinladungen gemeinsam<br />

zu erscheinen und sich als Partner<br />

auszugeben. DerPublikumspreis für<br />

die beste Dokumentation ging an<br />

„Gay Chorus Deep South“, über die<br />

Reise vonschwulen Sängernaus San<br />

Francisco,die im US-Süden auftreten,<br />

dortwollen sie mit ihrer Musik<br />

Vorurteile abbauen. (dpa)<br />

Auszeichnungen für<br />

„Systemsprenger“<br />

DasDrama „Systemsprenger“ der<br />

deutschen Regisseurin Nora Fingscheidt<br />

ist der große Gewinner des<br />

29. Filmkunstfestes Mecklenburg-<br />

Vorpommern. DerFilm gewann den<br />

mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis<br />

„Fliegender Ochse“, den Kritikerpreis<br />

und den Förderpreis der<br />

Defa-Stiftung. Damit setzte„Systemsprenger“<br />

seinen Erfolgszug bei<br />

deutschen Festivals fort. Aufder<br />

diesjährigen Berlinale hatte der Film<br />

einen Silbernen Bären erhalten. Er<br />

handelt voneinem gewalttätigen<br />

Mädchen, das voneiner Unterbringung<br />

in die nächste geschoben wird<br />

und das Jugendhilfe-System an seine<br />

Grenzen bringt. (dpa)<br />

Benni (Helena Zengel) bricht radikal jede<br />

Regel.<br />

KINEO/WEYDEMANN BROS./YUNUS ROY


22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

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Feuilleton<br />

In einer anderen Dimension<br />

Das Staatsballett brilliert in der Staatsoper mit dem dreiteiligen Ballettabend „Balanchine /Forsythe /Siegal“<br />

VonMichaela Schlagenwerth<br />

Endlich! Fast bis zum Ende der<br />

Spielzeit hat es gedauert. Nun<br />

hat sich Daniil Simkin, der größte<br />

neue Star des Staatsballetts, dem<br />

<strong>Berliner</strong> Publikum in einer Premiere<br />

vorstellen können. Nicht spektakulär<br />

in einem großen, abendfüllenden<br />

Handlungsballett wie ursprünglich<br />

geplant, das fiel verletzungsbedingt<br />

aus. Aber jetzt, seit der dreiteiligen,<br />

„Balanchine /Forsythe /Siegal“ betitelten<br />

Ballettpremiereinder Staatsoper<br />

Unter den Linden weiß man:<br />

Dervom NewYorker American Ballet<br />

Theatre nach Berlin gewechselte<br />

Simkin ist tatsächlich so aufregend,<br />

wie erhofft. Ein anmutiger Ballettprinz<br />

mit enormer Bühnenpräsenz<br />

und schwebend leichten Sprüngen.<br />

EinTänzer voneinem Format wie er<br />

in Berlin lange gefehlt hat –und ein<br />

Grund mehr um ins Staatsballett zu<br />

pilgern, das unter neuer Leitung<br />

auch mit dieser letzten Premiereder<br />

Spielzeit Furore macht.<br />

Dieser Abend macht Sinn<br />

Elektrisierende Präsenz der Tänzer:Szene aus „Oval“, der zeitgenössischen Choreographie von Richard Siegal.<br />

Daniil Simkin und Maria Kochetkovaindem Ballett-Einakter von George Balanchine.IMAGO<br />

Eigentlich hatte man sich ein wenig<br />

geärgert als die frischgebackenen<br />

neuen Staatsballettchefs, Johannes<br />

Öhman und Sasha Waltz, vor einem<br />

guten Jahr einen dreiteiligen Ballettabend<br />

ankündigten, wie man ihn eigentlich<br />

schon bis zum Überdruss<br />

kennt. Etwas Klassisches mit Glitzer<br />

und Tutu für den konservativeren Geschmack<br />

und darunter gemischt modernes<br />

Ballett, von dem man glaubt,<br />

dass es allein das Haus nicht füllt.<br />

Aber abgesehen davon, dass sich<br />

in diesem Jahr mit Sharon Eyals<br />

Techno-Ballett „Half Life“ schon erwiesen<br />

hat, dass sich in Berlin ein<br />

Opernhaus problemlos auch mit radikal<br />

zeitgenössischem Tanz füllen<br />

lässt: Dieser Abend macht in seiner<br />

Zusammenstellung Sinn. Nicht nur,<br />

weil George Balanchine in der ersten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts der bedeutendste<br />

Revolutionär der klassischen<br />

Ballettsprache war und William<br />

Forsythe in der zweiten.<br />

Balanchines „Theme and Variations“<br />

zur Musik von Peter I. Tschaikowsky<br />

und Forsythes „The Second<br />

Detail“ weisen einige Parallelen auf<br />

in ihrer Struktur,ihren Fragen an den<br />

Raum. In gewisser Weise öffnet und<br />

schärft Balanchines Arbeit den Blick<br />

für das, was in Forsythes „The Second<br />

Detail“ passiert. Sehr elegant<br />

sind Balanchines „Theme and Variations“<br />

in dem in einem durch drei<br />

große Kristalllüster angedeuteten<br />

Ballsaal zunächst ein Corps de ballet<br />

vonzwölf Tänzerinnen um eine Ballerina<br />

(Maria Kochetkova)und einen<br />

Premier Danseur (Daniil Simkin) arrangiertist.<br />

Ausschlichten ersten Bewegungen<br />

ergeben sich im Laufe des<br />

Stücks immer komplexereMuster.<br />

Ähnliches geschieht, wenn auch<br />

auf ganz andere Weise, in„The Second<br />

Detail“. Schon allein der Titel<br />

hat etwas Detektivisches, weist auf<br />

Verborgenes hin, ebenso wie das<br />

Schild mit einem rätselhaften<br />

„THE“, das für die Dauer des Stücks<br />

an der Rampe aufgestellt ist. Ja, das<br />

was? In den 80er und 90er Jahren<br />

Wiliam Forsythes „The Second Detail“ wardas meist umjubelte Werk des Abends. IMAGO<br />

IMAGO<br />

hat Forsythe erfunden, was heute<br />

längst Kanon geworden ist, das Zerbrechen<br />

der geraden Linien, das<br />

Aufsprengen der Diagonalen, der<br />

Raumordnung. In „The Second Detail“<br />

kippen die Beine der Tänzer<br />

zum Xzusammen, verschieben sich<br />

unaufhörlich die Achsen, wird aus<br />

einem kleinen Detail eine Unendlichkeit<br />

an Möglichkeiten. Bis am<br />

Ende eine barfüßige Ausdruckstänzerin(in<br />

einem weißen Kleid vonIssey<br />

Miyake) noch einmal alles furios<br />

auflöst in einen reinen, wilden Fluss<br />

der Bewegung.<br />

Im Programmheft berichtet Dana<br />

Caspersen, Partnerin und frühere<br />

Tänzerin Forsythes, wie sie bei der<br />

Entwicklung des Stücks mit dem<br />

Blick gearbeitet haben. In den vorherigen<br />

Arbeiten ist der Blick noch all<br />

den vielen neuen Linien gefolgt, den<br />

die Körper da auf einmal in den<br />

Raum zeichneten und den sie so verlängerten.<br />

In „The Second Detail“<br />

wird das noch weiter radikalisiert.<br />

Der Blick kippt nach innen und in<br />

andere Richtungen. Er erweitert die<br />

Vorstellung davon, was ein Körper<br />

im Raum sein kann noch einmal<br />

weiter um eine Multiperspektivität,<br />

die nicht länger den einzelnen Tänzerins<br />

Zentrum setzt. Einwenig enttäuscht<br />

ist man hier allerdings von<br />

den Staatsballett-Tänzern, die sowohl<br />

bei Balanchine als auch bei der<br />

Uraufführung von Richard Siegals<br />

„Oval“ brillieren. Aber ausgerechnet<br />

hier fehlt das Vibrierende, elektrisierend<br />

Aufgeladene und gestochen<br />

Scharfe mit dem in Forsythe-Stücken<br />

die Luft regelrecht durchschnitten<br />

wird. Einigen der eingesetzten<br />

Tänzer fehlt auch schlicht das technische<br />

Niveau um das komplexe,<br />

hochvirtuose Stück zu meistern.<br />

Nichtsdestotrotz war „The Second<br />

Detail“ zu Recht das zumeist umjubelte<br />

Werk des Abends, Forsythes<br />

Werk hat auch dreißig Jahrenach seiner<br />

Entstehung nichts von seiner<br />

Größe und Radikalität eingebüßt.<br />

Ballettchef Öhman ist mit seiner<br />

klugen Zusammenstellung des Programms<br />

zu verdanken, dass sich das<br />

doch weitgehend ältere, konservative<br />

Premierenpublikum für Forsythe<br />

sogar noch mehr begeistern<br />

konnte als für Balanchine. Dass an<br />

diesem Abend das Orchester nur für<br />

zwanzig Minuten zum Einsatz<br />

kommt, sei ihm dafür verziehen.<br />

Elektronische Musik vonAlvaNoto<br />

Bei dem durch die Forsythe-Schule<br />

gegangenen Richard Siegal ist es<br />

dann da, dieses Vibrierende, gestochen<br />

Scharfe, elektrisierend Präsente<br />

der Tänzer.Wie von outerspace<br />

wirkt „Oval“, das die Bühne der<br />

Staatsoper kurz ineine andere Zeitdimension<br />

katapultiert. Siegal setzt<br />

sich in seinen Stücken schon lange<br />

mit neuen Technologien auseinander.Ein<br />

vonMatthias Singer mit Led-<br />

Licht bespieltes Oval schwebt wie<br />

eine ArtRaumschiff über den Köpfen<br />

der zwölf Tänzer –fast wie ein eigenes,<br />

intelligentes, blinkend mit der<br />

elektronischen Musik von Alva Noto<br />

und mit den Tänzern kommunizierendes<br />

Wesen. Unaufhörlich werden<br />

durch die Tänzer-Körper die treibenden<br />

elektronischen Sounds gejagt. Es<br />

gibt eine unaufhörliche,soghafte Abfolge<br />

von Duetten und Gruppenformationen.<br />

Einwenig SM angehaucht<br />

wirken die Tänzer in ihren Ganzkörper-Kostümen<br />

und ein wenig als<br />

seien sie gerade einer Mission aus einem<br />

„Avenger“-Film entsprungen<br />

und zu einem kurzen Aufenthalt auf<br />

der Bühne der Staatsoper gelandet.<br />

Aber anders als bei Balanchine und<br />

Forsythe weiß man nicht wirklich<br />

wozu. Als Kommentar, als Reflexion<br />

über Balanchine und Forsythe war<br />

„Oval“ angekündigt. Aber daskonnte<br />

man bei allem großen Effekt nicht<br />

recht erkennen.<br />

Michaela Schlagenwerth<br />

war zunächst verärgert,<br />

dann sehr angetan.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 23<br />

· ·<br />

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Feuilleton<br />

Eine<br />

Einladung zum<br />

Umdenken<br />

Andrew Manze<br />

dirigiert das DSO<br />

VonGerald Felber<br />

Als Andrew Manzevor Jahren vom<br />

Geiger zum Dirigenten mutierte,<br />

hat er aus der Alten Musik, die damals<br />

sein Hauptfeld war, nicht nur<br />

das Wissen um die Mittel der musikalischen<br />

Rhetorik mitgenommen.<br />

Er gewann auch die Erkenntnis,dass<br />

sich klangliche Kommunikation besser<br />

vermittelt, wenn sie nicht als gelehrter<br />

Vortrag, sondern als lebendige<br />

Wechselrede zwischen dem<br />

Mann am Pult und seinem Ensemble<br />

zu den Hörern kommt. Sein Konzert<br />

mit dem Deutschen Symphonie-Orchester<br />

am Sonnabend bewies, wie<br />

souverän und lustvoll er das inzwischen<br />

mit Werken ganz verschiedener<br />

Epochen ausleben kann.<br />

In Carl Nielsens sperriger 4. Sinfonie<br />

versuchen ständig Gegenreden<br />

und Bruchlinien die erwarteten Entwicklungen<br />

zu unterhöhlen und<br />

müssen integriert werden. Dieses<br />

mächtige Stück nahm Manze tatsächlich<br />

als brodelnd aktiven, geradezu<br />

rauflustigen Prozess hoch aufkochender<br />

Auseinandersetzungen,<br />

in dem wenig vorplanbar scheint.<br />

Wenn Fortissimo-Überfälle schockartig<br />

hereinplatzen, geht es zu wie<br />

manchmal im Unterhaus von Manzes<br />

Herkunftsland –nur dass einem<br />

hier das GanzeamEnde nicht um die<br />

Ohren fliegt, sondern sich letztlich<br />

zu einer gewaltigen gemeinsamen<br />

Kraftanstrengung zusammenrappelt.<br />

„Das Unauslöschliche“ hat der<br />

Däne Nielsen sein hoch ambitioniertes<br />

Werk genannt, und wenn schon<br />

nicht unauslöschlich: Sehr stark war<br />

der Eindruck auch bei dieser Aufführung.<br />

Auch wenn bei einigen zurückgenommenen<br />

Passagen die Spannung<br />

nachließ und dann manchmal<br />

die vertrackten rhythmischen<br />

Schichtungen nicht mehr ganz<br />

punktgenau kamen.<br />

Bereits in Beethovens 4. Klavierkonzertvor<br />

der Pause machte der Dirigent<br />

das Orchester zu einem nicht<br />

nur sekundierenden, sondern<br />

höchst aktiv mitredenden Partner.<br />

Besonders die Streicher wechselten<br />

dabei Affekte und Ansprachen mit<br />

AndrewManze, ursprünglich Geiger,ist<br />

heute ein gefragter Dirigent.<br />

NDR<br />

theaterhafter Verwandlungskunst:<br />

warm aufblühend im Kopfsatz, rüde<br />

herausfordernd im Andante, zackig<br />

militant im Finale.All jene,die dieses<br />

G-Dur-Konzert bisher vor allem als<br />

lyrisches Stück von „zartem, duftigen<br />

Zauber“ schätzten, brachte Martin<br />

Helmchen als Solist zum Umdenken.<br />

Er wollte am Klavier nicht nur<br />

den still-behutsamen, glückssatten<br />

Legato-Sänger geben.<br />

Helmchen zeigte schon bald nach<br />

den milden Eingangstakten eine offensive<br />

Lust an der Ausstellung gerade<br />

jener virtuos-extrovertierten Seiten<br />

des Stückes,die natürlich ebenso<br />

in ihm stecken, doch nur selten derart<br />

betont werden: Klavierspiel nicht als<br />

inniger Seelenaustausch, sondern<br />

anstrengend-vergnügte Arbeit. Nicht<br />

jedermanns Sache, aber in sich<br />

schlüssig –und dass er auch anders<br />

kann, zeigten dann die leise verhaltenen,<br />

geradezu schüchternen Antworten<br />

auf die orchestralen Anschnauzer<br />

im Mittelsatz. Man<br />

konnte sich dran gewöhnen.<br />

Lass uns noch einmal darüber reden<br />

Rod Stewart unterhielt in der Mercedes-Benz-Arena wie gewohnt seine Fans und verweigerte Größeres<br />

VonHarry Nutt<br />

Das Schlimmste sind die<br />

Ohrwürmer danach. Rod<br />

Stewart hat sich mit seinen<br />

zum Teil 50 Jahre alten<br />

Hits der Tonspuren im Kopf bemächtigt<br />

und will nicht mehr weichen.<br />

Das ist, man möge es nicht<br />

falsch verstehen, keine Missfallensbekundung.<br />

Man kann gar nicht anders,<br />

als das Gedächtnis für Melodien<br />

zu befragen und mit der eigenen<br />

Erinnerung abzugleichen. Der<br />

britische Popsänger RodStewartwar<br />

da, und hat seinen zahlreichen, mit<br />

ihm gealterten Fans –die Mehrzahl<br />

weiblich –mit klanglichen Süßwaren<br />

beschenkt.<br />

Manche Jungs haben einfach<br />

Glück. „Some Guys Have All The<br />

Luck“ macht den Anfang, der 74-jährige<br />

Rod Stewart hat sich in ein glamourös<br />

schimmerndes Bühnenoutfit<br />

gezwängt, enge, nach unten zulaufende<br />

Hosen werden auch im<br />

weiteren Verlauf des Abends bevorzugt.<br />

DieVideowand gibt alles. Zum<br />

besungenen Glück werden Casinobilder<br />

eingespielt, Rod Stewart im<br />

Las-Vegas-Ambiente. Aber gerade<br />

mit der Technik hapertesinder Mercedes-Benz-Arena<br />

noch ein wenig,<br />

gleich mehrfach muss Rod Stewart<br />

sich für Ungereimtheiten im Ablauf<br />

und den miesen Anfangssound entschuldigen.<br />

Manbefinde sich erst am<br />

Beginn einer fünf Monate dauernden<br />

Tournee. Das wird schon. Wenn unterm<br />

Hallendach ein Luftballon vor<br />

dem Zeitpunkt seiner choreografischen<br />

Bestimmung zerplatzt, hält<br />

Stewart mitten im Lied den Atem an<br />

und lacht dabei herzlich. Der Mann<br />

versteht etwas von Shows, aber<br />

wenn etwas schiefgeht, dann weiß er<br />

das Misslingen in Charme umzumünzen.<br />

Die Leute haben ihn dafür<br />

gern. Aber er mag sie ja auch.<br />

Ein bisschen komisch ist es dann<br />

aber doch, wenn er in „Young Turks“<br />

jungen Herzen dazu rät, sich heute<br />

Nacht ganz frei zu fühlen. In vielen<br />

der vorgetragenen Lieder geht es<br />

darum, den Augenblick festzuhalten.<br />

„Forever Young“. Rod Stewart,<br />

dessen Tanzbewegungen bisweilen<br />

ein wenig in Stocken geraten, wirkt<br />

dann wie derVertreter einer Gesundheitsversicherung,<br />

der Bonuspunkte<br />

für besondereFitnessaktivitäten verspricht.<br />

Herz und Seele, Heart and<br />

Soul, werden geradezu inflationär<br />

aufgerufen, besonders gefällig in<br />

„The First Cut IsThe Deepest“ von<br />

Cat Stevens. Das empfindsame Organ<br />

wird gestohlen oder gebrochen,<br />

und wo der Ozean auf den Horizont<br />

trifft, wirdgesegelt, nicht nur in dem<br />

Stück „Rhythm of My Heart“, sondern<br />

auch später beim obligatorischen<br />

Abräumer „Sailing“. Die Fans<br />

Rod Stewart in einem seiner glamourösen Anzüge.<br />

ROLAND OWSNITZKIX<br />

Dieses Kratzen an der Wand<br />

von Rod Stewart wissen, was sie von<br />

ihm bekommen, und er zahlt den<br />

Betrag vollständig aus, auch wenn<br />

die vielen Showgimmicks ein wenig<br />

überladen wirken, etwas weniger<br />

wäreauch okay gewesen.<br />

Es ist viel los auf der Bühne, zwei<br />

Violinistinnen und eine Harfenspielerin<br />

werden von drei tanzenden<br />

Sängerinnen begleitet, Saxophon,<br />

zwei Schlagzeuge und zwei Gitarren<br />

sorgen für ein kräftiges Soundspektakel,<br />

das erst im Verlauf des Abends<br />

ordentlich abgemischt ertönt. Rod<br />

Stewart reiht dass alles unter mehrfachem<br />

Kostümwechsel, den er<br />

selbstironisch kommentiert, hübsch<br />

aneinander.Amschönsten gerät dabei<br />

ein akustisches Mittelstück im<br />

Lounge-Stil, in dem Allzeitfavoriten<br />

wie „Maggie May“ und „I don’t Want<br />

To Talk About It“ erklingen. Rod Stewart<br />

setzt dabei auf die Mitsingzwänge,esklappt<br />

mal mehr oder weniger<br />

gut, und ich gestehe: Ich habe<br />

es auch getan.<br />

Unddoch ist es ein wenig schade,<br />

dass Rod Stewart außer der Gewissheit,<br />

auf angemessenem Niveau zu<br />

unterhalten, so wenig von seinem<br />

beachtlichen Material will. Eineinziges<br />

Malwirddie Hitmaschine voneiner<br />

persönlichen Erinnerung unterbrochen.<br />

Stewart berichtet von einem<br />

schwulen Freund, für den er<br />

den Song „The Killing of Georgie<br />

(Part Iand II)“ geschrieben hat, den<br />

sich die BBC aber seit 1976 zu spielen<br />

weigere, weil darin das Wort „schwul“<br />

vorkomme. Ein Album von Stewart<br />

heißt „Every Picture Tells A Story“,<br />

„The Killing of Georgie“ bleibt an diesem<br />

Abend das einzige Stück, das<br />

jenseits der Verpflichtung zur guten<br />

Laune etwas zu erzählen hat.<br />

Einige Male richtet Stewart sich<br />

an das <strong>Berliner</strong> Publikum. Schön,<br />

dass Sie dasind, wer weiß, wie oft<br />

man sich noch sieht. Rod Stewart ist<br />

unbestritten ein großer Unterhaltungsmusiker,der<br />

sich seinerVerwurzelung<br />

im Rhythm &Blues bewusst<br />

geblieben ist.Wahr ist aber auch, dass<br />

die Massenbegeisterung für ihn wohl<br />

nie so groß geworden wäre, wenn er<br />

die musikalischen Grundlagen seiner<br />

Herkunftsgeschichte mit den Faces<br />

nicht poliert und geschliffen hätte.<br />

Wohl auch, um seine Stimme noch<br />

besser zur Geltung zu bringen, die<br />

das Rohe und Kantige der frühen<br />

Jahrerepräsentiert. „DaYaThink I’m<br />

Sexy?“ Ja,schon.<br />

Zum guten Ende aber wäre eine<br />

Rückbesinnung auf die ruppigen Anfänge<br />

nicht schlecht. „Mutter, erkennst<br />

du deinen Sohn nicht mehr?“<br />

hieß es einmal in dem Faces-Song<br />

„Bad n’ Ruin“. Es bräuchte vielleicht<br />

ein klein wenig mehr als die bloße<br />

Bereitschaft, die Strapazen einer langen<br />

Tournee auf sich zu nehmen.<br />

Die Österreicherin Laura Freudenthaler erzählt wortkarg, aber wirkungsvoll eine „Geistergeschichte“<br />

VonJudith von Sternburg<br />

Dieser Roman ist karg, aber auch<br />

knusprig, woran man sehen<br />

kann, dass die Autorin Laura Freudenthaler<br />

in ihrem dritten Buch<br />

mehr riskiert, als es zunächst den<br />

Anschein hat. Eine kleine Geschichte,<br />

inder vielleicht nicht viel<br />

passiert. Sofern eseinem nicht eklatant<br />

vorkommt, dass eine 50-jährige<br />

Frau –deutlich älter als die österreichische<br />

Schriftstellerin, Jahrgang<br />

1984 –sich von ihrem Mann und ihremLeben<br />

entfremdet hat. AusSicht<br />

der Frau ist es jedenfalls die titelgebende<br />

„Geistergeschichte“, die mit<br />

Beginn des Romans und ihres Sabbatjahres<br />

einsetzt. Beim Lesen hingegen<br />

werden mindestens drei Möglichkeiten<br />

angeboten.<br />

Erstens: DieFranzösin Anne,Klavierlehrerin,<br />

verliert den Boden unter<br />

den Füßen und stellt sich im Zuge<br />

dessen vor, ihr vielbeschäftigter österreichischer<br />

Mann Thomas habe<br />

eine Affäre mit einer viel jüngeren<br />

Frau, die Anne nur „ein Mädchen“<br />

und dann „das Mädchen“ nennt.<br />

Zweitens: Anne verliertzwar den Boden<br />

unter den Füßen, aber nicht zuletzt<br />

deshalb,weil Thomas in der Tat<br />

mit einer viel jüngeren Frau eine Affärehat.<br />

Drittens: In Annes und Thomas’Wohnung<br />

spukt es, ungeachtet<br />

der Frage, was in der sogenannten<br />

Wirklichkeit passiert. „In der Wohnung<br />

ist es still. Das Huschen und<br />

Wispern beginnt erst, wenn Anne<br />

Schuhe und Mantel ausgezogen hat.<br />

Das Mädchen weiß, dass Anne es<br />

nicht leiden kann, damit begrüßt zu<br />

werden, und deshalb bisweilen<br />

gleich wieder gegangen ist.“<br />

Freudenthaler ist nicht nur wortkarg,<br />

was Erklärungen betrifft, sie erzählt<br />

auch karg. Anne, deren Perspektive<br />

sie in weiten Teilen einnimmt,<br />

um überraschenderweise<br />

zwischendurch zum Mädchen zu<br />

wechseln, ist irritierter, herausgeschleuderter,<br />

als ihr bewusst ist. Die<br />

Autorin baut Hinweise ein, zarte,aber<br />

von einer Klarheit, die dem Fortgang<br />

eine eindrucksvolle Plastizität gibt:<br />

von der Sehnsucht nach der Mutter<br />

und Trauerfällen der Vergangenheit<br />

bis zur wirtschaftlichen Abhängigkeit<br />

vonThomas; vomRückgang der Klavierschülerzahl<br />

bis zur Fremdheit<br />

der Sprache: „Gespräche, die sie in<br />

der einen Sprache geführt hat, entfallen<br />

ihr oft in der anderen.“ Dass<br />

Thomas mit ihr Hochdeutsch sprechen<br />

muss und dass sie also nicht<br />

„seine persönlichste Sprache“ (den<br />

Dialekt) teilen, ist nicht tragisch,<br />

aber schön ist es auch nicht.<br />

Freudenthaler überlässt es aber<br />

uns, festzustellen, in welchem Aufmaß<br />

Anne einsam und seltsam ist.<br />

Anne wollte im „Freijahr“ ein Lehrbuch<br />

zur Klavierpädagogik schreiben.<br />

Stattdessen fängt sie an, immer<br />

größereWanderungen durch die da-<br />

bei immer fremder werdende Stadt<br />

zu unternehmen, im Kaffeehaus Espresso<br />

zu trinken und im Notizbuch<br />

sachfremde Dinge niederzuschreiben.Thomas<br />

fragt zwischendurch, ob<br />

sie sich überlastet fühlt und ob sie<br />

eine Putzfrau engagieren sollen. Ister<br />

ein gemeiner Mensch? Istersoarglos<br />

(dumm), nicht zu merken, dass seine<br />

Frau die Übersicht über das Leben<br />

verliert? Erzählt Freudenthaler von<br />

ausschließlich inneren Turbulenzen?<br />

DieFriktion, der Riss durchWahrnehmung<br />

und Beziehung – unterschiedliche<br />

Ansichten über das Wetter<br />

und die Notwendigkeit, eine<br />

Mütze („Haube“) zu tragen –wird<br />

vonder Autorin so hauchfein gefasst,<br />

dass die „Geistergeschichte“ oft Gefahr<br />

läuft, harmlos und zu alltäglich<br />

zu wirken. Dann kratzt aber wieder<br />

das Mädchen fordernd an der Wand.<br />

LauraFreudenthaler:Geistergeschichte. Roman.Droschl,<br />

Graz/Wien 2019. 168 S.,20Euro.<br />

Plötzlicher<br />

Verlust des<br />

Vertrauens<br />

Leiter der Prager<br />

Nationalgalerie entlassen<br />

VonMichael Heitmann<br />

D<br />

ie Prager Nationalgalerie hat<br />

sich in den letzten Jahren auch<br />

international einen Namen gemacht.<br />

Der chinesische Künstler Ai Weiwei<br />

stellte hier ebenso aus wie Gerhard<br />

Richter,einer der bedeutendsten zeitgenössischen<br />

deutschen Künstler.<br />

Die plötzliche Abberufung des langjährigen<br />

Direktors der Galerie, Jiri<br />

Fajt, ist im In-und Ausland auf Unverständnis<br />

und Kritik gestoßen.<br />

Als eine der Ersten erfuhr Marion<br />

Ackermann, die Generaldirektorin<br />

der Staatlichen Kunstsammlungen<br />

Dresden, von der Entlassung des 59-<br />

Jährigen. „Ich war total schockiert<br />

darüber“, sagt die Kunsthistorikerin.<br />

Fajt habe die Modernisierung des<br />

Museums in gigantischen Schritten<br />

vorangebracht, indem er internationale<br />

Gegenwartskunst sichtbarer gemacht,<br />

sie aber zugleich mit jungen<br />

tschechischen Positionen verwoben<br />

habe. Sie habe eng mit ihm zusammenarbeitet.<br />

Wenige ahnten, dass die Ära Fajt<br />

enden würde, als Kulturminister Antonin<br />

Stanek kurz vor Ostern vor die<br />

Fernsehkameras trat. Der Galeriedirektor<br />

habe sein Vertrauen verloren,<br />

sagte der Sozialdemokrat, warf Fajt<br />

schlechte Haushaltsführung vor und<br />

drohte mit Strafanzeige.Konkret kritisierte<br />

er eine Honorarzahlung an Fajt<br />

über umgerechnet rund 46 000 Euro.<br />

Fajt selbst sieht darin nur einen<br />

Vorwand. Neben seiner Tätigkeit als<br />

Manager habe er kreativeund künstlerische<br />

Arbeiten ausgeführt, wie eine<br />

Multimediashow mit Werken des Fotografen<br />

Josef Koudelka zum Sowjeteinmarsch<br />

von 1968 oder ein neues<br />

Ausstellungskonzept für den Salm-<br />

Palais auf dem Prager Hradschin.<br />

„Dafür war mir ein Honorar zugesagt<br />

worden“, sagt der Kunsthistoriker der<br />

Deutschen Presse-Agentur. Er sieht<br />

hinter seiner Abberufung Druck von<br />

ganz oben. Präsident Milos Zeman<br />

habe seit Jahren versucht, bei den<br />

wechselnden Ministernseine Entlassung<br />

zu erreichen. Er habe seinerzeit<br />

Zemans Gegenkandidaten im Wahlkampf<br />

unterstützt. „Zudem stehe ich<br />

manchen Ansichten des Präsidenten<br />

Zeman sehr kritisch gegenüber, so<br />

seiner pragmatischen Gläubigkeit einem<br />

sogenannten Partner China gegenüber,seinem<br />

offenkundigen Anti-<br />

Islamismus,nicht zuletzt auch seiner<br />

doppelbödigen Kritik an der EU.“<br />

Statt auf Kuschelkurs mit dem<br />

Staatsoberhaupt zu gehen, empfing<br />

Fajt den Dalai Lama, in der Nationalgalerie<br />

und lud Ai Weiwei ein. „Es<br />

folgte eine Schmutzkampagne sondergleichen,<br />

die stets meine wissenschaftliche<br />

Arbeit in Frage zu stellen<br />

versuchte“, kritisiert Fajt. Als die<br />

Karls-Universität ihn zum Professor<br />

ernennen wollte, verweigerte Zeman<br />

seine Unterschrift.<br />

Inzwischen haben mehr als 30<br />

Museumsdirektoren eine Protestnote<br />

gegen Fajts Abberufung unterzeichnet,<br />

darunter Maria Balshaw von der<br />

Tate Britain in London und MaxHollein<br />

vomMetropolitan Museum of Art<br />

in NewYork. (dpa)<br />

TOP 10<br />

Sonnabend, 4.Mai<br />

1 Tagesschau ARD 6,87 26 %<br />

2 Die Diplomatin ARD 6,41 22 %<br />

3 Sportschau 18:30 ARD 4,63 21 %<br />

4 Donna Leon ARD 4,22 17 %<br />

5 Carmen Nebel ZDF 3,81 14 %<br />

6 heute-journal ZDF 2,96 13 %<br />

7 Jauch-usw.-Show ARD 2,95 12 %<br />

8 heute ZDF 2,91 13%<br />

9 Sportschau 18:00 ARD 2,79 16 %<br />

10 Dr.Klein ZDF 2,56 10 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

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Tagestipp<br />

KALENDER<br />

BÜHNE<br />

Ballhaus Ost (✆ 44 03 91 68)<br />

20.00: Cabinet of Cool (Marc Bausback feat.Daniela<br />

Dröscher,Dirk Dresselhaus, Schröder &Statkus)<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (✆ 28 40 81 55)<br />

19.30: Die Blechtrommel<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (✆ 47 99 74 88)<br />

20.00: Passagier 23<br />

Deutsches Theater (✆ 28 44 12 25)<br />

20.00: CryBaby<br />

DT-Kammerspiele (✆ 28 44 12 25)<br />

19.00: Verirrten sich im Wald (Junges DT)<br />

19.30: Die Umsiedlerin<br />

HAU1(✆25 90 04 27)<br />

19.00: Ainvenção da maldade (Die Erfindung der<br />

Boshaftigkeit) (Demolition Inc.)<br />

Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (✆ 25 48 91 00)<br />

20.00: Theatertreffen: GirlFrom The Fog Machine<br />

Factory<br />

Komische Oper Berlin (✆ 47 99 74 00)<br />

19.30: Petruschka /L’Enfant et les Sortilèges<br />

Maxim Gorki Theater (✆ 20 22 11 15)<br />

20.30 Studio: Papa liebt Dich<br />

Renaissance-Theater (✆ 312 42 02)<br />

20.00: Ewig Jung<br />

Schaubühne (✆ 89 00 23)<br />

20.00 Saal A: Null<br />

Schlosspark Theater (✆ 78 95 66 71 00)<br />

20.00: SonnyBoys<br />

Staatsoper Unterden Linden (✆ 20 35 45 55)<br />

19.30: Balanchine |Forsythe |Siegal<br />

Theaterforum Kreuzberg (✆ 70 07 17 10)<br />

20.00: Patchwork Festival 2019: Triptych (Gastspiel<br />

AM ST eurythmy (Sankt Petersburg,Russland)<br />

ufaFabrik (✆ 75 50 30)<br />

20.00: Chen Hsi-Huang Traditional Glove Puppet<br />

Troupe<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

1820 Bar (Rosa-Luxemburg-Str.41)<br />

20.15: Cosmic ComedyBerlin Open-Mic –English<br />

Comedy(Dharmander Singh, Neil Numb u. a.)<br />

Bar jeder Vernunft (✆ 883 15 82)<br />

20.00: Mein erstes Mal (Florian Wagner)<br />

<strong>Berliner</strong> Schnauze –MundArt&Comedy Theater<br />

(✆ 017 95 34 66 96) 20.00: April, April –alles nur<br />

Rum-Eierei (MargaBach)<br />

BKA (✆ 202 20 07)<br />

20.00: TheatersportBerlin: Das Match<br />

Distel (✆ 204 47 04)<br />

19.30 Studio: Die Zukunft istkeinPonyhof (Studio-Ensemble)<br />

20.00: Zwei Zimmer,Küche: Staat!<br />

Wühlmäuse (✆ 30 67 30 11)<br />

20.00: Sieben auf einen Streich (Ole Lehmann, Mod.,<br />

Lieblingsfarbe Schokolade, Osan Yaran, FEE, Andreas<br />

Weber,Jokah Tululu, Beier &Hang)<br />

Zimmer 16 (✆ 48 09 68 00)<br />

19.30: Offene Bühne<br />

KLASSIK<br />

Deutsche Oper Berlin (✆ 34 38 43 43)<br />

21.00 Foyer: TangoLoungemit Akademisten des<br />

Orchesters der Deutschen Oper Berlin, Omar Massa<br />

(Bandoneon), Tanz: Juliana Aparicio &Santiago<br />

Hernández –Kompositionen vonManuel de Falla und<br />

Astor Piazzolla<br />

Humboldt-Bibliothek (✆ 43 73 68 -0)<br />

19.30: Manfred Kullmann Trio, Klassik trifft Jazz<br />

Konzerthaus Berlin (✆ 203 09 21 01)<br />

20.00 Werner-Otto-Saal: Ensemble GU100ED90,<br />

Zum 100. Geburtstag vonGalina Ustwolskaja und 90.<br />

Geburtstag vonEdison Denisso<br />

Zwingli-Kirche (Rudolfstr.14)<br />

18.00: Peter Gößwein (Erzähler) Sabine Oehring<br />

(Gitarre), Gedanken und Musik zu einem ungeliebten<br />

Wochentag –Kammermusik und Erzählungen<br />

KINDER<br />

Atze Musiktheater (✆ 81 79 91 88)<br />

10.00 Studio: Hans im Glück (ab 6bis 10 J.)<br />

10.30: Die Ministerpräsidentin (ab 9J.)<br />

Botanischer Volkspark Blankenfelde-Pankow<br />

(Blankenfelder Chaussee 5) 10.00: Fartz2019: YEW:<br />

kids, Open-Air-Performance (ab 3J.)<br />

Computerspielemuseum (✆ 60 98 85 77)<br />

10.00: Aufschlag Games. Wiedigitale Spiele in unser<br />

Leben traten, Videogames<br />

Die Wiesenburg (Wiesenstr.55)<br />

10.00, 16.00: Paired [Paarweise], KUDU Productions,<br />

Performance (ab 2J.)<br />

Grips Podewil (✆ 39 74 74 77)<br />

10.00: Vier sind hier (ab 2J.)<br />

JugendmuseumSchöneberg (✆ 902 77 61 63)<br />

14.00: Heimat Berlin, Projektschau und Aktionsraum<br />

14.00: Villa Global. The Next Generation<br />

14.00: Wunderkammern–Wunderkisten<br />

14.00: Welcome to diversCITY! Queer in Schöneberg<br />

und anderswo<br />

Labyrinth Kindermuseum (✆ 800 93 11 50)<br />

9.00:1,2,3,Kultummel –Die Ausstellung mit dem<br />

Vielfalter,Lernvielspaß für Mitmachkinder (ab 3bis<br />

11 J.)<br />

Puppentheater Firlefanz (✆ 283 35 60)<br />

10.00: Das tapfere Schneiderlein, Märchen-Puppentheater<br />

(ab 4bis 8J.)<br />

Schwartzsche Villa (✆ 902 99 22 12)<br />

10.30: Die fantastische Geschichte vomfliegenden<br />

Bären, Teatro Baraonda (ab 3J.)<br />

Staatsoper Unterden Linden (✆ 20 35 45 55)<br />

11.00: Kinderchor und Opernkinderorchester,Rolando<br />

Villazón (Tenor), Serena Sáenz Molinero (Sopran),<br />

Ltg.Daniel Barenboim, Max Renne, Werkevon Mozart,<br />

Humperdinck, Prokofjew(ab 8J.)<br />

Theater Lichterfelde (✆ 84 31 46 46)<br />

10.00: Der kleine Angsthase, artisanen, Puppentheater<br />

(ab 3J.). Anm.erf.<br />

Theater o.N. (✆ 440 92 14)<br />

11.30: Future Beats,Performance für Babys ab 6<br />

Monate und ihre Erwachsenen<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Akademie der Künste am Pariser Platz<br />

(✆ 200 57 10 00) 20.00: „Handstreiche“ und „Die<br />

Verlagerung des geheimen Punkts. Schriften und<br />

Reden“, Volker Braun, Buchpremiere, Moderation:<br />

Lothar Müller<br />

Deutsches Theater (✆ 28 44 12 25)<br />

20.00: Die Zauberlehrlinge, Buchvorstellung und<br />

Diskussion mit Stephan Detjen, Maximilian Steinbeis,<br />

Philipp Amthor,Dana Schmalz, Moderation: Maike<br />

Albath<br />

European School of Management and Technology<br />

(✆ 212 31 -0) 11.00: Europe can do better –how<br />

our continent finds newstrength. Awake-up call from<br />

business, Book presentation. Anm. erf.<br />

Italienisches Kulturinstitut (✆ 26 99 41 -0)<br />

19.00: Den Himmel finden,ErriDeLuca, Lesung und<br />

Gespräch<br />

Literaturhaus Berlin (✆ 88 72 86 -0)<br />

19.30: Aufdem Gipfel der Welt –Eine Geschichtenreise<br />

durch Südamerika auf den Spuren Alexander<br />

vonHumboldts, mit Christine Lander und Daniel Topo<br />

Gioia (Musik)<br />

21.00: Wortservierung: Wasesist –ErichFried zum<br />

Achtundneunzigsten, mit Richard Burger<br />

ocelot, not just another bookstore<br />

(✆ 97 89 45 92) 18.00: 11.Internationaler Literaturpreis<br />

–Bekanntgabe der Shortlist<br />

Periplaneta Kreativzentrum (✆ 44 67 34 33)<br />

20.00: Lesebühne: Vision &Wahn „Muttitasking“,<br />

Thomas Manegold, Marion Alexa Müller,Robert<br />

Rescue, Susanne Riedel, Mathias Wildenbruch<br />

Pfefferberg Theater (✆ 939 35 85 55)<br />

20.00: Literatur Live: Sag demAbenteuer,ich komme,<br />

Lea Rieck<br />

Vorgeburtstag<br />

Volker Brauns<br />

Handstreiche<br />

und Essays<br />

Esstimmt etwas im Ganzen<br />

nicht“, sagte Volker Braun<br />

in seiner Kamenzer Rede von<br />

2018; „und worüber wir uns<br />

den Mund zerreißen, das zerreißt<br />

die Gesellschaft.“ Er<br />

nahm Bezug auf die brodelnde<br />

Stimmung in Sachsen und<br />

warnte: „Ein Volk gibt sich auf,<br />

das sich nicht in die Welt<br />

stellt.“ DieRede kann man wie<br />

viele andere Schriften zur Zeit<br />

und über Dichter nachlesen in<br />

dem Buch „Verlagerung des<br />

geheimen Punkts“. Braun ist<br />

erkennbar als Zeitzeuge, dessen<br />

Blick durch Literatur und<br />

Geschichte geschärft ist. Das<br />

Buch erschien jetzt neben dem<br />

Band „Handstreiche“ mit Kürzestgeschichten<br />

und Notaten<br />

pünktlich zum 80. Geburtstag<br />

des Autors am 7. Mai. Dieses<br />

Ereignis wirdvorgefeiertheute<br />

in der Akademie der Künste;<br />

mit Volker Braun spricht der<br />

Literaturkritiker Lothar Müller.<br />

Cornelia Geißler<br />

Buchpremiere mit Volker Braun20Uhr,<br />

Akademie der Künste,Pariser Platz,<br />

6/ erm. 4Euro, Tel.:2005710 00<br />

Der Schriftsteller László Földenyi übersetzte auch Heiner Müller und Max Frisch ins Ungarische.<br />

Vor ein paar Wochen hatten<br />

mich Freunde in ein Gute-<br />

Laune-Konzertmitgenommen,<br />

bei dem die meisten<br />

Besucher nach wenigen Minuten<br />

wild mithüpften. Ich fand es unterhaltsam,<br />

beschränkte mich aber auf<br />

die Pose des stillen Genießens. Irgendwann<br />

fasste mir eine nicht<br />

mehr junge Frau auf die Schulter<br />

und rief mir wegen der dröhnenden<br />

Musik laut ins Ohr: „Falscher Ort für<br />

schlechte Stimmung“.<br />

Ich winkte wortlos ab, alles okay.<br />

Meine Zurückhaltung schien sie als<br />

eine ArtBedrohung aufgefasst zu haben.<br />

Der Melancholiker sieht sich<br />

seit jeher mit der Befürchtung konfrontiert,<br />

dass seine Weltabgewandtheit<br />

ansteckend sein könnte. Es<br />

scheint für die anderen kaum erträglich,<br />

dass sich die Melancholie jeglicher<br />

Erklärung entzieht. Am einfachsten<br />

hat das natürlich Heinrich<br />

Heine zum Ausdruck gebracht: „Ich<br />

weiß nicht, was soll es bedeuten/<br />

dass ich so traurig bin“. VonWalther<br />

vonderVogelweide bis zu David Foster<br />

Wallace wurde darüber geschrieben,<br />

Caspar David Friedrich und Edvard<br />

Munch haben den Zustand zu<br />

Harry Nutt<br />

findet, dass es keine richtigen<br />

und falschen Orte für Stimmungen<br />

gibt –erst recht nicht im weiten<br />

Feld der Literatur.<br />

malen versucht, und Woody Allen<br />

hat gewitzte Filmbilder zum Stimmungsbild<br />

der Melancholie beigesteuert.<br />

Künstlerische Anstrengungen<br />

aller Arthaben jedoch nichts dagegen<br />

ausrichten können, dass die<br />

Menschen seit jeher bemüht sind,<br />

ein Ziel oder irgendeine SorteSinn in<br />

das Nichts hineinzuschmuggeln. Es<br />

ist einfach sehr schwer auszuhalten,<br />

dass ein abgerissener Hemdknopf,<br />

wie László Földenyi schreibt, hinreichend<br />

sei „zur Einsicht in die Sinnlosigkeit<br />

des Daseins“.<br />

Der ungarische Schriftsteller und<br />

Philosoph László Földenyi hat bereits<br />

Ende der 80er-Jahre ein viel<br />

beachtetes Buch über Melancholie<br />

geschrieben, in dem er die einzigartige<br />

Gefühlslage vor gesellschaftlichen<br />

Charakterisierungen zu retten<br />

versucht. Siegmund Freud etwa<br />

schrieb der Melancholie starkselbstzerstörerische<br />

Tendenzen zu. Sie sei<br />

seelisch ausgezeichnet „durch eine<br />

tiefe schmerzliche Verstimmung,<br />

eine Aufhebung des Interesses für<br />

die Außenwelt, durch denVerlust der<br />

Liebesfähigkeit, durch die Hemmung<br />

jeder Leistung und die Herabsetzung<br />

des Selbstgefühls,die sich in<br />

KINO<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 8551) Der Fall Collini<br />

15.00,17.45, 20.30<br />

Cinema Paris (✆ 881 3119) Der Flohmarkt von<br />

Madame Claire –La derniere folie de Claire Darling<br />

(OmU) 13.30; Van Gogh: An der Schwelle zur<br />

Ewigkeit 15.45, 20.30; Der Flohmarkt von Madame<br />

Claire 18.15<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 1026) Der Flohmarkt<br />

vonMadameClaire 15.40,20.30; Monsieur Claude<br />

II 18.00<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Atlas 13.30,<br />

15.50, 18.10, 20.30; Avengers: Endgame (OF)<br />

16.15, 20.00; Das schönste Paar 13.45, 16.00,<br />

18.20, 20.40; Liebesfilm 15.00, 19.30, 21.30;<br />

Border 14.30, 19.00, 21.30; Tea with the Dames:<br />

Ein unvergesslicher Nachmittag –Nothing Like a<br />

Dame (OmU) 17.00; Van Gogh: An der Schwelle<br />

zur Ewigkeit 13.40, 18.30; Fighting with MyFamily<br />

(OmU) 16.00, 21.00; Christo –Walking on Water<br />

(OmU) 14.15,16.30; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft (OmU) 18.45; Mid90s (OmU) 21.30<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53)Zujeder Zeit:Lernwege<br />

in der Pflege –Dechaque instant (OmU) 17.45;<br />

Ein letzter Job 20.00; AMan of Integrity: Ein integerer<br />

Mann –Lerd (OmU) 18.00; Goliath96 20.15<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Monsieur Claude II<br />

15.50, 18.10, 20.30; Royal Corgi: Der Liebling der<br />

Queen 14.10, 16.10; Ein Gauner & Gentleman<br />

18.15, 20.30; Tea with the Dames: Ein unvergesslicher<br />

Nachmittag 14.50,16.50,18.50; The Favourite<br />

–Intrigen und Irrsinn 20.50; Die Berufung: Ihr<br />

Kampf für Gerechtigkeit 14.45, 20.00; Vice –Der<br />

zweite Mann 17.15; Wie ich lernte, bei mir selbst<br />

Kind zu sein 14.20, 20.00; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 17.15<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 2966) 3D: Avengers:<br />

Endgame 12.30, 16.30,20.30; 3D: Avengers: Endgame<br />

13.30, 19.30; Avengers: Endgame 12.15,<br />

16.10, 20.00; 3D: Captain Marvel 14.10; Der<br />

Fall Collini 17.00, 19.45; 3D: Avengers: Endgame<br />

22.35; Dumbo 13.50; 3D: Avengers: Endgame<br />

(OF) 16.20, 20.15; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 12.15; Willkommen im Wunder Park<br />

15.00; After Passion 17.15, 19.45; Avengers: Endgame<br />

22.15; Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit<br />

12.30, 15.00, 20.15;Ein letzter Job17.40; Der<br />

Fall Collini 22.50<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Birds Of Passage:<br />

DasgrüneGold der Wayuu –Pajarosdeverano<br />

(OmU) 11.00; La casa lobo–Das Wolfshaus (OmU)<br />

13.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen 14.15,<br />

17.15; Willkommen im Wunder Park 15.45; Berlin<br />

Bouncer (OmenglU) 18.45; Border 20.15; Der Goldene<br />

Handschuh 22.10; OfFathers and Sons –Die<br />

Kinder des Kalifats (OmU) 11.00; Hi, AI –Liebesgeschichten<br />

aus der Zukunft (OmU) 12.45; Weil Du<br />

nur einmal lebst –Die Toten Hosen auf Tour 14.15;<br />

Beautiful Boy (OmU) 16.00; Ein letzter Job 18.00;<br />

Das schönste Paar 19.50; One Cut of the Dead –<br />

Kameraotomeruna! (OmU) 21.40;Die Wiese–Ein<br />

Paradies nebenan 11.00; Vice –Der zweite Mann<br />

(OmU) 12.30; Der Junge muss an die frische Luft<br />

14.50; Green Book –Eine besondere Freundschaft<br />

(OmU) 16.30; Free Solo (OmU) 18.45; Van Gogh:<br />

An der Schwelle zur Ewigkeit –At Eternity‘s Gate<br />

(OmU) 20.30; The Hole in the Ground 22.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 8129) Christo –Walking<br />

on Water (OmU) 16.00; Free Solo (OmU)<br />

18.00; Roma (OmU) 20.00; Border –Gräns (OmU)<br />

22.30; Spreeland. Fontane 16.10; Familie Brasch<br />

17.45;RBG –Ein Leben fürdie Gerechtigkeit (OmU)<br />

19.45; Winter inHavanna (OmU) 21.40<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz IMAX 3D: Wildes<br />

Madagaskar: Die Insel der Lemuren 13.45; Dumbo<br />

13.45, 16.30; Die Goldfische 13.45; Willkommen<br />

im Wunder Park 14.00; 3D: Avengers: Endgame<br />

14.00,16.15,18.30, 20.30; Royal Corgi: Der Liebling<br />

der Queen 14.15; 3D: Avengers: Endgame (OF)<br />

14.30,18.45; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

14.30; Shazam! 14.40; IMAX 3D: Avengers:<br />

Endgame 15.00, 19.00; Avengers: Endgame<br />

15.15, 16.30, 19.30,19.45;Der Fall Collini 15.30,<br />

17.40, 20.30; Die sagenhaften Vier –Marnies Welt<br />

15.45;After Passion 15.50,18.30,21.15; Im Netz<br />

der Versuchung 16.45, 19.30; 3D: Royal Corgi: Der<br />

Liebling der Queen 17.00; Wenn du König wärst<br />

18.00; 3D: Captain Marvel 18.20; Monsieur Claude<br />

II 19.30;Avengers: Endgame (OF) 20.00; Sneak<br />

Preview 20.30; Captain Marvel 20.50; The Hole in<br />

the Ground 21.10<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 861079) #Female Pleasure<br />

(OmU) 18.00; Berlin Bouncer (OmU) 20.00;<br />

Der Goldene Handschuh (DFmenglU) 21.45;Asche<br />

ist reinesWeiß –Ash Is PurestWhite (OmU) 18.00;<br />

Liebesfilm 20.30; One Cut of the Dead –Kamera o<br />

tomeru na! (OmU) 22.10<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers:<br />

Endgame 16.00, 20.15; Avengers: Endgame 16.30,<br />

19.45; 3D: Shazam! 16.50; Der Fall Collini 16.50,<br />

20.00; Willkommen im Wunder Park 17.00; After<br />

Passion 17.20,20.20; Royal Corgi: Der Liebling der<br />

Queen 17.40; 3D: Captain Marvel 19.40; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 19.50; Monsieur Claude II 20.15<br />

Kino Kiste (✆ 9987481) DieWiese –Ein Paradies<br />

nebenan 14.00; Rocca verändert die Welt 16.00;<br />

Monsieur Claude II18.00; Gundermann 20.00<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 4109) 3D: Avengers:<br />

Endgame 14.00, 16.20, 20.00; Unheimlich perfekte<br />

Freunde 14.10; Wenn du König wärst 14.20;<br />

Royal Corgi: Der Liebling der Queen 14.20, 17.15;<br />

Dumbo 14.40,17.00; Willkommen imWunder Park<br />

14.45, 17.40; Die sagenhaften Vier –Marnies Welt<br />

14.50; Avengers: Endgame 15.00, 16.30, 19.45;<br />

Alfons Zitterbacke –Das Chaos ist zurück 15.10;<br />

AfterPassion 17.10; Fighting withMyFamily17.20,<br />

19.50; Die Goldfische 17.30; Captain Marvel<br />

19.30; Der Fall Collini 19.40; Friedhof der Kuscheltiere<br />

19.50; Lloronas Fluch20.00; MonsieurClaude<br />

II 20.10; The Hole in the Ground 20.20<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A Van Gogh: An der<br />

Schwelle zur Ewigkeit –At Eternity‘s Gate (OmU)<br />

17.00,19.30, 22.00; B Atlas 16.45, 19.00, 21.15<br />

fsk amOranienplatz (✆ 614 24 64) Zu jeder Zeit:<br />

Lernwege in der Pflege –De chaque instant (OmU)<br />

18.00; AMan of Integrity: Ein integerer Mann –Lerd<br />

(OmU) 19.15; Streik – Statschka (OmU) 20.15;<br />

First Reformed (OmU) 21.30<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) TheHole in theGround<br />

(OmU) 14.00, 18.15, 20.30, 22.45; Checker Tobi<br />

und das Geheimnis unseres Planeten 16.15; Alfons<br />

Zitterbacke –Das Chaos ist zurück 10.00, 16.45;<br />

Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 12.15; Die<br />

sagenhaften Vier –Marnies Welt 14.30; Monsieur<br />

Claude II –Qu‘est-ce qu‘on aencore fait auBon<br />

Dieu? (OmU) 19.00; Zujeder Zeit: Lernwege in der<br />

Pflege–Dechaqueinstant (OmU) 21.15; ColdWar:<br />

Der Breitengrad der Liebe –Zimna wojna (OmenglU)<br />

23.30; Monsieur Claude II–Qu‘est-ce qu‘on a<br />

encore fait auBon Dieu? (OmU) 10.45; Border –<br />

Gräns (OmU) 13.00, 20.00; Unheimlich perfekte<br />

Freunde 15.30; Of Fathers and Sons –Die Kinder<br />

des Kalifats (OmU) 17.45; The Favourite –Intrigen<br />

und Irrsinn (OmU) 22.30<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Die große Illusion<br />

–Lagrande illusion (OmU) 20.30<br />

Sputnik (✆ 694 1147) Der illegale Film (OmU)<br />

18.00; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man &<br />

the Gun (OmU) 19.45; Birds Of Passage: Das grüne<br />

Gold der Wayuu –Pajaros deverano (OmU) 21.30;<br />

Free Solo (OmU) 18.00; Can You Ever Forgive Me?<br />

(OmU) 19.45; Bohemian Rhapsody (OmU) 21.45;<br />

Kinobar im Sputnik Berlin Bouncer 21.00<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Royal Corgi: Der Liebling<br />

der Queen 15.30; Van Gogh: Ander Schwelle zur<br />

Ewigkeit 17.30, 20.00; New Der Flohmarkt von<br />

Madame Claire 14.30, 18.50; Monsieur Claude II<br />

16.40,21.00<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Royal Corgi: Der<br />

Liebling der Queen 14.00, 16.00; Avengers: Endgame<br />

14.00, 19.45; Willkommen im Wunder Park<br />

14.45; Alfons Zitterbacke –Das Chaos ist zurück<br />

14.45; 3D: Avengers: Endgame 15.30, 16.45,<br />

19.30; Der Fall Collini 17.00, 20.15; After Passion<br />

17.45; Monsieur Claude II18.00, 20.15; Die<br />

Goldfische 20.30<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Van Gogh:<br />

An der Schwelle zur Ewigkeit 13.00; Ein letzter Job<br />

13.00,15.30;Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

13.30; Niemandsland –The Aftermath<br />

15.30; 3D: Avengers: Endgame 15.30, 19.30; Free<br />

Solo 17.45; Tea with the Dames: Ein unvergesslicher<br />

Nachmittag 18.00; Der Flohmarkt von Madame<br />

Claire 20.00; Der illegale Film 20.15<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60)<br />

Wenn du König wärst 14.00; 3D: Avengers: Endgame<br />

14.00, 16.15, 18.30, 20.30; Shazam! 14.10;<br />

Dumbo 14.15, 17.00; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

3: Die geheime Welt 14.15; Royal Corgi:<br />

Der Liebling der Queen 14.30; Avengers: Endgame<br />

15.15, 19.30; Die Goldfische 16.45; The Hole in<br />

the Ground17.00; 3D: RoyalCorgi: DerLiebling der<br />

Queen 17.00; Captain Marvel 17.10, 20.00; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 20.00; Der Fall Collini 20.00;<br />

After Passion 20.00; Monsieur Claude II 20.15<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) Die sagenhaften Vier –Marnies<br />

Welt 17.00; Der illegale Film (OmU; m. Gast u.<br />

Gespräch) 19.00; Der Fall Sarah &Saleem –The<br />

Reports on Sarah and Saleem (OmU) 21.00; Die<br />

Wiese –Ein Paradies nebenan 18.00; Die Maske<br />

–Twarz (OmU) 19.45;Another Day ofLife –Jeszcze<br />

dzien zycia (OmU) 21.30<br />

Babylon (✆ 242 59 69) Spain inaWeek: Kiki, el<br />

amor se hace –Kiki,Love to Love (OmenglU)17.45;<br />

Spain in aWeek: Viaje al cuarto de una madre<br />

(OmenglU) 18.00; Internationales Literaturfestival<br />

Berlin: Human Flow 20.00; Preview: Ink of Yam (m.<br />

Gast u.Gespräch) 20.00; Spain in aWeek: Carmen<br />

&Lola (OmenglU) 20.00; Spain in aWeek: Diana<br />

(OmenglU) 22.00; Spain inaWeek: Petra (OmenglU)<br />

22.00<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) The<br />

Hole in the Ground (OmU) 14.00, 18.15; Alfons<br />

Zitterbacke –Das Chaos ist zurück 16.00; Border –<br />

Gräns (OmU) 20.30; Das schweigende Klassenzimmer<br />

9.30; Checker Tobi und das Geheimnis unseres<br />

Planeten 12.45; Monsieur Claude II – Qu‘est-ce<br />

qu‘on aencore fait au Bon Dieu? (OmU) 14.30,<br />

19.00; Border –Gräns (OmU) 16.30; The Hole in<br />

the Ground (OmU) 21.15<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Royal Corgi:<br />

Der Liebling der Queen 11.00, 13.15, 15.00;<br />

Mascha und der Bär –Die neuen Abenteuer 11.00;<br />

3D: Avengers: Endgame 11.00, 12.00, 14.30,<br />

16.00, 19.00, 20.00, 22.20; 3D: Dumbo 11.10;<br />

3D: Willkommen im Wunder Park 11.30; Alfons<br />

Zitterbacke – Das Chaos ist zurück 11.45; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3:Die geheime Welt<br />

11.50;Asterixund dasGeheimnisdes Zaubertranks<br />

12.20; Avengers: Endgame 13.00, 17.00, 21.00;<br />

Fighting with MyFamily 13.50,16.30,19.50;Wenn<br />

du König wärst 14.00; After Passion 14.10, 17.20,<br />

20.00, 23.00; Willkommen imWunder Park 14.40;<br />

Monsieur Claude II15.30, 18.00; Der Fall Collini<br />

16.50, 19.20; Captain Marvel 16.50; Shazam!<br />

17.00; Sneak Preview 20.00; Im Netz der Versuchung20.20,<br />

23.15; TheHole in the Ground20.30,<br />

23.00;Wir 22.30; Friedhof der Kuscheltiere 22.40;<br />

Lloronas Fluch 23.15<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Niemandsland<br />

–The Aftermath (OmU) 14.45; Das schönste<br />

Paar 17.00, 19.00; Atlas 21.00; Berlin Babylon<br />

(Omdt+englU) 14.30; Van Gogh: An der Schwelle<br />

zur Ewigkeit –At Eternity‘s Gate (OmU) 16.30,<br />

19.00; Ayka (OmU) 21.15; Der Funktionär 14.30;<br />

Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein 16.15,<br />

19.15; Green Book –Eine besondere Freundschaft<br />

(OmU) 22.15; Christo –Walking onWater (OmU)<br />

15.15; Der Flohmarkt von Madame Claire –Laderniere<br />

folie de Claire Darling (OmU) 17.30, 19.30;<br />

Free Solo (OmU) 21.30; Berlin Bouncer (OmU)<br />

15.00, 21.30; Auch Leben ist eine Kunst –Der Fall<br />

Max Emden 17.00; Streik –Enguerre (OmU) 19.00<br />

Z-inema (✆ 28 38 91 21) Fernsehfriedhof (Bares<br />

für radikal Würdeloses) 20.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />

Wenn du König wärst 14.10; Misfit 14.10; Willkommen<br />

im Wunder Park 14.15, 16.50; Rafadan Tayfa:<br />

Dehliz Macerasi (OmU) 14.15; Dumbo 14.15,<br />

16.50; Royal Corgi: Der Liebling der Queen 14.30;<br />

Avengers: Endgame 14.30, 15.00, 18.30, 19.00,<br />

19.45; 3D: Avengers: Endgame 16.00, 20.00;<br />

Shazam! 16.25; Monsieur Claude II 16.30; Der<br />

Fall Collini 16.40; After Passion 17.00; Hababam<br />

sinifi yeniden (OmU) 19.15; The Hole inthe Ground<br />

19.30;Avengers: Endgame (OF) 19.45; Sneak Preview<br />

(OF) 20.00; Sneak Preview 20.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Free Solo (OmU) 10.00;<br />

AMan of Integrity: Ein integerer Mann –Lerd (OmU)<br />

11.50; Streik –Enguerre (OmenglU) 14.00; Border<br />

–Gräns (OmU) 16.15; Der Funktionär (DFmenglU)<br />

18.20;BirdsOfPassage: Dasgrüne Gold der Wayuu<br />

–Pajaros de verano (OmU) 19.45; Van Gogh: An<br />

der Schwelle zur Ewigkeit –AtEternity‘s Gate (OmU)<br />

22.00<br />

NeuesOff (✆ 62 70 95 50)Fighting with My Family<br />

(OmU) 16.30,19.00, 21.30<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Das schönste Paar<br />

16.00,18.15, 20.30; Wie ich lernte,bei mir selbst<br />

Kind zusein 17.10; Border 20.30; Atlas 17.40,<br />

20.00; Liebesfilm 16.00,18.00, 20.00<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Avengers: Endgame<br />

(OF)16.00, 19.45; Avengers: Endgame(OF)17.30,<br />

21.15; Tea with the Dames: Ein unvergesslicher<br />

Nachmittag –Nothing Like aDame (OmU) 16.00;<br />

TheHole in the Ground (OF)18.00, 22.20;The Hole<br />

in the Ground (OmU) 20.10; Im Netz der Versuchung<br />

–Serenity (OmU) 17.00, 19.20, 21.40; Free<br />

Solo (OF) 17.15; Border –Gräns (OmU) 20.10; Wir<br />

–Us(OF) 22.30<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) 3D:<br />

Avengers: Endgame 14.15, 16.15, 18.30, 20.30;<br />

Dumbo 14.30; Royal Corgi: Der Liebling der Queen<br />

14.40; Willkommen im Wunder Park 14.50; Avengers:<br />

Endgame 15.15,19.30;Der Fall Collini 17.00,<br />

20.00; Shazam! 17.10; 3D: Royal Corgi: Der Liebling<br />

der Queen 17.30; Sneak Preview 20.15; After<br />

Passion 20.15<br />

Wolf (✆ 921 039333) Liebesfilm (OF) 12.00,<br />

21.10; Birds Of Passage: Das grüne Gold der Wayuu<br />

–Pajaros de verano (OmU) 12.10; AMan of<br />

Integrity: Ein integerer Mann (OmU) 13.40, 21.00;<br />

Bildbuch –Lelivre d‘image(OmenglU) 14.30; Kommissar<br />

Gordon &Buffy 16.00; Supa Modo 16.20;<br />

Mid90s (OmU) 17.20; Border – Gräns (OmU)<br />

18.50; Zujeder Zeit: Lernwege inder Pflege –De<br />

chaque instant (OmU) 19.00


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 25<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

Die Rettung der<br />

Sinnlosigkeit<br />

László Földenyi will die Melancholie<br />

nicht aufgeben, Regina Scheer beugt<br />

LESUNGEN<br />

László Földenyi: „Lob der Melancholie“<br />

Montag,6.Mai, 19 Uhr,Literaturladen<br />

Wist, Potsdam, Dortustraße 17,<br />

Tel.: 0331 280 04 52<br />

Human Flow Montag,6.Mai, 20 Uhr,<br />

Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße 30,<br />

Eintritt 6Euro<br />

Regina Scheer:„Gott wohnt im<br />

Wedding“ Dienstag,7.Mai, 20 Uhr,<br />

Buchladen Pankebuch, Wilhelm-Kuhr-<br />

Straße 5, Tel.: 48 47 90 13<br />

vor mit Bewegungsfreude<br />

LIBRI.HU<br />

Selbstvorwürfen und Selbstbeschimpfungen<br />

äußert und bis zur<br />

wahnhaften Erwartung der Strafe<br />

steigert.“ Wenn dem ausschließlich<br />

so wäre, dann stellte sie auch<br />

eine Gefahr für die wirtschaftliche<br />

Leistungskraft dar, und es ist wohl<br />

nicht von der Hand zu weisen,<br />

dass das diffuse Krankheitsbild<br />

Burn-Out gerade deshalb mit großer<br />

medialer Aufmerksamkeit bedacht<br />

wird.<br />

Mit seinem Essay „Lob der Melancholie“<br />

(Matthes &Seitz) greift<br />

László Földenyi sein Thema noch<br />

einmal auf. Nichts ist überholt,<br />

manches bedarf jedocheiner Aktualisierung,<br />

und noch immer gilt es,<br />

die verschwiegene und verdrängte<br />

Geschichte der Melancholie zu erzählen.<br />

Wenn es stimmt, dass körperliche<br />

Bewegung gegen lähmende Gefühle<br />

hilfreich ist, dann ist die <strong>Berliner</strong><br />

Schriftstellerin Regina Scheer nicht<br />

gefährdet. Ihre Romane und Biografien<br />

leben geradezu von einer sorgsam<br />

abgeschrittenen Topografie.Am<br />

eindrucksvollsten hat Scheer dieses<br />

Verfahren inihrer opulenten Familiengeschichte<br />

der Liebermanns vorgeführt,<br />

in deren Zentrumder Maler<br />

Max Liebermann steht. Dessen Vorfahren<br />

waren aus Schlesien nach<br />

Berlin gekommen und hatten große<br />

Bedeutung inder preußischen Textilindustrie<br />

erlangt. An einer Stelle<br />

durchbricht Scheer dabei das Prinzip<br />

der chronologisch erzählten Biografie<br />

und durchschreitet die heutige<br />

Köpenicker Straße,uminihr die vielfältigen<br />

Spuren der Geschichte der<br />

Liebermanns aufzusuchen.<br />

Topografische Genauigkeit ist<br />

auch ein Merkmal ihres kürzlich erschienenen<br />

Romans „Gott wohnt im<br />

Wedding“, in dem Scheer die Lebensgeschichte<br />

von Menschen erzählt<br />

und deren Schicksal mit dem<br />

einmal als „roter Wedding“ bezeichneten<br />

Stadtteil verknüpft.<br />

Begegnungen an ganz anderen<br />

Orten schildert der Film „Human<br />

Flow“, für den ein Kamerateam den<br />

Künstler Ai Weiwei durch 23 Länder<br />

begleitet hat, die zuletzt von der Ankunft<br />

und dem Transit vonFlüchtlingen<br />

berührt wurden. Der Film zeigt<br />

Szenen aus Afghanistan, Bangladesch,<br />

Frankreich, Griechenland,<br />

Deutschland und vielen weiteren<br />

Ländern.<br />

Auf der Couch<br />

Wenn der<br />

Himmel ohne<br />

Farben ist<br />

Niemand wirdvon Adel Tawil<br />

behaupten, dass er<br />

sich auf einem anderen Stern<br />

befinde. Der in Berlin-Siemensstadt<br />

geborene Musiker<br />

ist alles andere als prätentiös,<br />

und in Charlottenburgkann es<br />

passieren, dass man ihn samt<br />

seiner Familie bei seinem<br />

Lieblingsitaliener antrifft. Adel<br />

Tawil ist keiner, der sich in<br />

Hinterzimmernversteckt,deswegen<br />

ist er für unseren Kollegen<br />

Andreas Kurtz auf dessen<br />

Wintergarten-Couch ein ergiebiger<br />

Gesprächspartner.<br />

Die Sache mit dem Stern verlief<br />

natürlich auch ganz anders.<br />

„Wir sind vom selben<br />

Stern“ war der größte Hit von<br />

Ich +Ich, zusammen mit der<br />

kongenialen Produzentin Annette<br />

Humpe bildete er ein<br />

musikalisches Gespann, das<br />

dem Popmit deutschenTexten<br />

eine ganz eigene Note verlieh.<br />

Andreas Kurtz wird ihm aber<br />

noch ganz andereDinge entlocken.<br />

HarryNutt<br />

Adel Tawilund Andreas Kurtz 20 Uhr,<br />

Wintergarten, Potsdamer Straße 96<br />

Schwartzsche Villa (✆ 902 99 22 12)<br />

20.00 Kl. Salon: Autorenforum: Lesen –Zuhören –<br />

Diskutieren, Vorlesen unveröffentlichter Texte<br />

FÜHRUNG<br />

Ansichtssachen (✆ 99 54 80 53)<br />

11.00: Reichstag&Regierungsviertel: Mit Plenarsaal,<br />

Dachterrasse und Kuppel, Treff: Brandenburger Tor, vor<br />

der Touristeninformation. Anm. erf.<br />

14.30: Kreuzberg SO 36: Schillerndster Bezirk<br />

Berlins, Treff: U-Bhf. Kottbusser Tor, Adalbertstr.unterm<br />

Brückenhochhaus. Anm. erf.<br />

14.30: EhemaligeStalinallee: Rundgang mit Dachbegehung,Treff:<br />

U-Bhf. Weberwiese, Ausg.Str.der Pariser<br />

Kommune. Anm. erf.<br />

Berlinische Galerie (✆ 78 90 26 00)<br />

14.00: Kurator*innenführung mit DGS: Lotte Laserstein,<br />

Dr.Annelie Lütgens<br />

Bärentouren (✆ 46 06 37 88)<br />

14.00: Bunker und Botanik im Humboldthain –<br />

Geschichts- und Biologieführung im Stadtbiotop vom<br />

2. Weltkrieg bis heute, Treff: Eing.S-Bhf. Humboldthain,<br />

Hochstr.. Anm. erf.<br />

14.00: Berlin on theSecond View –Berlin insider<br />

tour to famous historical sights, Meeting point:<br />

‚Granitschale’ (big stone bowl), Lustgarten, Führung in<br />

engl. Spr.. Anm. erf.<br />

16.00: Berlin zur Zeit derRomantik –Literaturführung<br />

vonE.T.A. Hoffmann über die Brüder Grimm bis<br />

AdalbertChamisso, Treff: Schillerdenkmal, Gendarmenmarkt.<br />

Anm. erf.<br />

20.00: Fledermaustour –Alt-<strong>Berliner</strong> Sagen und<br />

Anekdoten: Romantiktour zwischen Hackeschem<br />

Markt und Klosterviertel, Treff: Klosterruine –Klosterstr./Grunerstr.(Nähe<br />

U-Bhf. Klosterstraße). Anm. erf.<br />

22.00: Nachtwächtertour –Auf denSpuren vonSagenund<br />

GespensternimNikolaiviertel und Alt-Berlin,<br />

Treff: Eing.Nikolaikirche, Propststr.. Anm.erf.<br />

Dalí Berlin (✆ 07 00 32 54 23)<br />

12.30, 14.00, 15.30, 17.00, 18.30: Dalí–Die Ausstellung<br />

am Potsdamer Platz, Treff: Im Museum<br />

Deutsches Historisches Museum (✆ 20 30 40)<br />

10.00: Demokratie-Labor,Führungen für Schulklassen<br />

und Gruppen. Anm. erf.<br />

12.00: Highlighttour:German HistoryinImages and<br />

Artifacts, in engl. Spr.<br />

13.00: Das exotischeLand. Fotoreportagen von<br />

Stefan Moses (in englischer Sprache), Treff: Ausstellungshalle<br />

14.00: Weimar:Vom Wesen und Wert der Demokratie,<br />

Treff: Ausstellungshalle<br />

15.00: Deutsche Geschichte im Blick,Treff: Zeughaus<br />

15.00: Demokratie-Labor, Treff: Ausstellungshalle<br />

Meyers Stadtgänge (✆ 442 32 31)<br />

14.00: Brennpunkt Babylon. Kämpfe, Kino, Kräche.<br />

Morde. VomJahrhundertortRosa-Luxemburg-Platz<br />

zum Soho, Bernd S. Meyer, Treff: Eing.Volksbühne<br />

Olympiastadion (✆ 30 68 86 18)<br />

11.00, 13.00, 15.00: Tour durchs Olympiastadion<br />

11.30, 13.30, 15.30: Tour durchs Olympiastadion<br />

(in English)<br />

Stadt im Ohr (✆ 20 07 88 41)<br />

9.00:HörspaziergangFriedenau –Eine Reise durch<br />

15 Dekaden deutscher Geschichte, stadt im ohr,Treff:<br />

Süßkramdealer,Varziner Str.4<br />

11.00: Zwischen Schlangeund Schwan. Audiospaziergang<br />

über das Leben in DDR-Baudenkmälern, stadt<br />

im ohr,Treff: Concierge,Platz der Vereinten Nationen 1<br />

11.00: Wege nach Queertopia. Gehen, wie wir<br />

leben wollen, Treff: Café Blume an der Hasenheide,<br />

Fontanestr.32<br />

12.00: Audiotour Mitte-Schritte–Hörspaziergang<br />

durch Berlins historisches Zentrum, stadt im ohr,Treff:<br />

ausberlin –Kaufhaus für Berlinprodukte, Karl-Liebknecht-Str.9<br />

16.00: Hörspaziergang Friedrichshain, Der Hörspaziergang<br />

Friedrichshain ist ausleihbar im CafeSibylle,<br />

Karl-Marx-Allee 72<br />

KONZERT<br />

b-flat (✆ 283 31 23)<br />

21.00: Lina Allemano’sOhrenschmaus<br />

Badehaus (✆ 95 59 27 76)<br />

21.00: TuneUP Session<br />

Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />

21.00: Duo Stiehler/Lucaciu<br />

Cassiopeia (✆ 47 38 59 49)<br />

20.00: The Toasters, Tora Bora Allstars<br />

Max-Schmeling-Halle (✆ 44 30 44 30)<br />

20.00: GeorgeEzra<br />

Musik &Frieden (Falckensteinstr.48)<br />

20.00 Blaues Zimmer:Lily &Madeleine<br />

20.00 Schwarzes Zimmer:RhysLewis<br />

PrivatClub (✆ 61 67 59 62)<br />

20.00: RizLaVie<br />

Silent Green Kulturquartier (✆ 46 06 73 24)<br />

20.00: Nathan Ball<br />

Tempodrom (✆ 69 53 38 85)<br />

20.00: Anne-Marie, support: Lennon Stella<br />

20.00 Kl. Arena: Lucy Rose, support: Samantha Crain<br />

CLUB<br />

KitKat/Sage-Club (Köpenicker Str.76)<br />

23.00: Electric Monday, Ole Niedermauntel, Jamira<br />

Estrada, Frankie Flowerz<br />

Suicide Circus (Revaler Str.99)<br />

23.00: Force Of Attraction, Filippo Moscatello aka<br />

Dj Naughty,Skipson, Oliver Raumklang,Marie Midori,<br />

RobertDeckstar<br />

BALLROOM<br />

Clärchens Ballhaus (✆ 282 92 95)<br />

21.00: Salsa, Flori, Wilbert, Naudy<br />

MUSEEN<br />

Brücke-Museum (✆ 831 20 29)<br />

11.00: Flucht in die Bilder?Die Künstler der Brücke<br />

im Nationalsozialismus, Mi-Mo 11-17Uhr<br />

Deutsches Historisches Museum (✆ 20 30 40)<br />

10.00: Deutsche Geschichte in Bildernund Zeugnissen<br />

10.00: Das exotische Land. Fotoreportagen von<br />

Stefan Moses<br />

10.00: Weimar:Vom Wesen und Wert der Demokratie,<br />

tgl. 10-18 Uhr<br />

Museum für Film und Fernsehen (✆ 300 90 30)<br />

10.00: 120 JahreDeutsche Filmgeschichte und<br />

FernsehgeschichteinWestund Ost, Di-So 10-18, Do<br />

10-20 Uhr<br />

Neues Museum (✆ 266 42 42 42)<br />

10.00: ÄgyptischesMuseum und Papyrussammlung<br />

10.00: Museum für Vor- und Frühgeschichtemit<br />

Objekten der Antikensammlung<br />

10.00: Zurück! Steinzeit.Bronzezeit. Eisenzeit.<br />

10.00: Schätze aus dem Rhein–Der Barbarenschatz<br />

vonNeupotz<br />

10.00: Die Krone vonKertsch. Schätze aus Europas<br />

Frühzeit<br />

10.00: Cinderella, Sindbad &Sinuhe, tgl./Feiert.<br />

10-18, Do 10-20 Uhr<br />

NGBK (✆ 616 51 30)<br />

12.00: In the Blink of ABird, Berk Asal, Fatma Belkıs,<br />

Gümüs Özdes, Kristina Kramer,Özgür Atlagan, Safak<br />

Çatalbas, Selda Asal, Yasemin Nur,tgl. 12-18, Fr<br />

12-20 Uhr<br />

Pergamonmuseum (✆ 266 42 42 42)<br />

10.00: Transkulturelle Beziehungen, globale Biografien<br />

–islamische Kunst<br />

10.00: Antikensammlung<br />

10.00: Museumfür Islamische Kunst (Steinfassade<br />

vonMschatta)<br />

10.00: Vorderasiatisches Museum (Ischtar-Tor)<br />

10.00 Museum für Islamische Kunst: Traum und<br />

Trauma. Wiedereröffnung der Teppichsäle<br />

10.00: Kulturlandschaft Syrien, tgl./Feiert. 10-18,<br />

Do 10-20 Uhr<br />

KINO<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Royal<br />

Corgi: Der Liebling der Queen 13.45, 15.45; Der<br />

Flohmarkt von Madame Claire 16.00, 17.45; Van<br />

Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit 20.00; Alfons<br />

Zitterbacke –Das Chaos ist zurück 14.00; Monsieur<br />

Claude II 18.15, 20.30<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Avengers:<br />

Endgame (OmU) 16.15, 20.00; Atlas 15.00,<br />

17.20, 19.40; Sneak Preview 22.00; Royal Corgi:<br />

Der Liebling der Queen 14.15, 16.15; Liebesfilm<br />

19.00; Fighting with MyFamily (OmU) 21.15; Das<br />

schönste Paar 14.00, 16.45, 21.00; Der Flohmarkt<br />

von Madame Claire 14.30, 19.00; Alfons Zitterbacke<br />

–Das Chaos ist zurück 14.30; Van Gogh: An<br />

der Schwelle zur Ewigkeit 16.30, 20.30; Monsieur<br />

Claude II 18.15<br />

Kino inder Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Royal Corgi: Der Liebling der Queen 13.45, 15.50;<br />

Dumbo (OmU) 13.45; Ein letzter Job – King of<br />

Thieves (OmU) 14.20; Das schönste Paar 14.20,<br />

19.00; Die Goldfische 14.30; Alfons Zitterbacke –<br />

Das Chaos ist zurück 14.30; Monsieur Claude II–<br />

Qu‘est-ce qu‘on aencore fait auBon Dieu? (OmU)<br />

14.50, 20.15; Avengers: Endgame (OmU) 15.30,<br />

17.00, 19.45, 21.00; Der Fall Collini 16.30,22.40;<br />

Der Flohmarkt von Madame Claire –Laderniere folie<br />

de Claire Darling (OmU) 16.40, 19.30; Shazam!<br />

(OmU) 17.15; Van Gogh: An der Schwelle zur<br />

Ewigkeit –AtEternity‘s Gate (OmU) 17.20, 20.00,<br />

22.00; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man<br />

&the Gun (OmU) 17.30; Tea with the Dames: Ein<br />

unvergesslicher Nachmittag –Nothing Like aDame<br />

(OmU)18.00; Sneak Preview20.00; Border–Gräns<br />

(OmU) 20.20; Im Netz der Versuchung –Serenity<br />

(OmU) 21.20, 23.00; Wir –Us (OmU) 22.40; Berlin<br />

Bouncer 23.00<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Der Funktionär 17.45;<br />

Vom Lokführer, der die Liebe suchte (m. Gast)<br />

19.00; Ayka (OmU) 21.00<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Der Schnee am<br />

Kilimandscharo 17.30; Luft zum Atmen –40Jahre<br />

Opposition bei Opel inBochum 19.15; Streik<br />

–Statschka (OmU) 20.30; Merci patron! (OmU)<br />

22.30<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00)<br />

Shazam! 14.15; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks 14.15; Monsieur Claude II 14.20,<br />

19.35; Alfons Zitterbacke –Das Chaos ist zurück<br />

14.20; After Passion 14.20, 16.55, 19.55; Royal<br />

Corgi: Der Liebling der Queen 14.25; ,<br />

Willkommen im Wunder Park 14.30; Dumbo 14.35;<br />

3D: Avengers: Endgame 14.45, 16.15, 18.45,<br />

20.15, 22.30; Avengers: Endgame 15.30, 19.45;<br />

Der Fall Collini 16.35, 19.30; Wenn du König wärst<br />

16.40; 3D: Royal Corgi: Der Liebling der Queen<br />

16.45; Im Netz der Versuchung 16.55, 19.40,<br />

22.35; Captain Marvel 17.10; Fighting with My Family17.15,19.55;Die<br />

Goldfische 19.40; Avengers:<br />

Endgame (OF) 20.00; Hellboy –Call OfDarkness<br />

22.35; Friedhof der Kuscheltiere 22.35; 3D: Captain<br />

Marvel 22.35; The Hole in the Ground 22.40;<br />

Lloronas Fluch 22.45<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 0200) Shazam!<br />

13.30; Avengers: Endgame 13.30, 16.45, 20.15;<br />

After Passion13.40, 16.30, 19.20; RoyalCorgi: Der<br />

Liebling der Queen 13.45, 17.30; Wenn duKönig<br />

wärst 14.00; Die Goldfische 14.00;Willkommen im<br />

Wunder Park 14.50;3D: Avengers: Endgame15.15,<br />

16.00, 18.30, 19.30; Dumbo 15.40; Fighting with<br />

My Family 16.50, 19.50; Der Fall Collini 17.00,<br />

19.40; Monsieur Claude II17.15, 19.45; Sneak<br />

Preview 20.00; The Hole in the Ground 20.45<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema amWalther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04)<br />

Die Goldfische 15.30; Ein letzter Job 18.00; Green<br />

Book –Eine besondere Freundschaft 20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Die Goldfische 18.00;<br />

Monsieur Claude II 20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Van Gogh: An der Schwelle<br />

zur Ewigkeit –AtEternity‘s Gate (OmU) 15.45,<br />

20.30; Der Flohmarkt von Madame Claire –La derniere<br />

folie deClaire Darling (OmU) 18.15<br />

Urania-Filmbühne (✆ 218 90 91) This Mountain<br />

Life –Die Magie der Berge (OmU) 16.30,19.00<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) RBG –Ein Leben für die<br />

Gerechtigkeit (OmU) 18.00;FreeSolo(OmU) 20.15<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 0211) Willkommen<br />

imWunder Park 10.00, 12.00, 14.00;<br />

Unheimlich perfekte Freunde 10.00; Royal Corgi:<br />

Der Liebling der Queen 10.00, 12.30, 14.30;<br />

Avengers: Endgame 10.00, 14.15, 15.00, 16.50,<br />

18.30, 19.00; Alfons Zitterbacke –Das Chaos ist<br />

zurück 10.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3:<br />

DiegeheimeWelt12.10; Asterixund dasGeheimnis<br />

des Zaubertranks 12.15; Dumbo 14.40; 3D: Avengers:<br />

Endgame 16.10, 20.15; After Passion 17.15;<br />

Sneak Preview 20.15; Monsieur Claude II 20.45<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81)<br />

Monsieur Claude II 14.15, 18.15; Ein Gauner &<br />

Gentleman 16.15; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 0711) Monsieur Claude II<br />

15.00, 17.40, 20.15<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20)<br />

Willkommen im Wunder Park 10.00, 12.00; Royal<br />

Corgi: Der Liebling derQueen 10.00, 12.30, 14.25;<br />

Rocca verändert die Welt 10.00, 12.20; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3: Die geheime Welt 10.00,<br />

12.00; Checker Tobi und das Geheimnis unseres<br />

Planeten 10.00; Avengers: Endgame 10.00, 14.00,<br />

15.00, 18.00, 19.00, 22.00; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 12.15; After Passion<br />

14.00, 17.25, 20.00, 23.00; Wenn du König wärst<br />

14.30; Dumbo 14.40; 3D: Avengers: Endgame<br />

16.15, 20.15, 23.00; Der Fall Collini 16.50, 19.45;<br />

Captain Marvel 17.15; Friedhof der Kuscheltiere<br />

20.15; Avengers: Endgame (OF) 20.30; Sneak Preview<br />

(OF) 23.00; Sneak Preview 23.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Royal Corgi:<br />

Der Liebling der Queen 14.45, 18.00; Avengers:<br />

Endgame 15.15, 19.00; Dumbo 15.30; Willkommen<br />

imWunder Park 15.45; 3D: Avengers: Endgame<br />

16.45, 20.30; Beale Street 18.00; Monsieur<br />

Claude II20.30; Der Fall Collini 20.30<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Commedia all‘italiana:<br />

Il boom –Der Boom (OmenglU) 20.00; DEFA-Stiftung:<br />

Palast der Republik: Haus desVolkes (u.a.; m.<br />

Gespräch) 19.00; DEFA-Stiftung: Spielplatz (u.a.)<br />

21.15<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69)<br />

Royal Corgi: Der Liebling der Queen 12.30, 15.00,<br />

17.30; Avengers: Endgame 12.30, 14.00, 16.30,<br />

19.15, 21.15, 22.15; Captain Marvel12.50, 16.20,<br />

20.40; DerFallCollini13.15, 16.20, 19.40, 22.50;<br />

Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit 13.20,<br />

16.20; Willkommen im Wunder Park 13.25, 14.10;<br />

Monsieur Claude II 13.30, 16.20, 19.30; Ein letzter<br />

Job 13.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3:<br />

Die geheime Welt 13.30; 3D: Avengers: Endgame<br />

13.30, 15.00, 16.15, 17.00, 18.00, 19.30, 20.30,<br />

21.00, 22.00; Die sagenhaften Vier –Marnies Welt<br />

13.35; Wenn du König wärst 13.40; Misfit 13.40;<br />

Alfons Zitterbacke –Das Chaos ist zurück 13.40;<br />

Dumbo 14.00, 16.40, 19.00; After Passion 14.20,<br />

17.20,19.40; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

15.50;<br />

Der Junge muss an die frische Luft 16.15; Shazam!<br />

16.20, 19.40; Fighting with My Family 16.40,<br />

19.45,22.50;Die Goldfische 16.40; Der Flohmarkt<br />

von Madame Claire 17.00, 19.50; The Hole inthe<br />

Ground 19.30, 22.20; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 19.30; Im Netz der Versuchung<br />

19.40, 22.40; Friedhof der Kuscheltiere 20.00,<br />

22.45; Bohemian Rhapsody 22.00; Wir 22.40;<br />

Hellboy –Call OfDarkness 22.50; Lloronas Fluch<br />

23.00; Escape Room 23.00<br />

CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Willkommen im Wunder Park –Wonder Park (OF)<br />

13.15; 3D: Avengers: Endgame (OF) 13.30, 15.40,<br />

16.45, 19.50, 21.00, 23.00; Green Book –Eine<br />

besondere Freundschaft (OF) 13.45; 3D: Captain<br />

Marvel (OF) 13.45; Shazam! (OF) 14.00; After<br />

Passion (OF) 14.00, 20.10; Dumbo (OF) 14.30;<br />

Avengers: Endgame (OF) 15.00, 19.20, 22.40;<br />

3D: Shazam! (OF) 16.50, 20.00; 3D: Dumbo (OF)<br />

17.00; Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit –At<br />

Eternity‘s Gate (OF) 17.10; Ein letzter Job –King of<br />

Thieves (OF) 17.20;Tea with the Dames: Ein unvergesslicher<br />

Nachmittag –Nothing Like aDame (OF)<br />

17.30; Friedhof der Kuscheltiere –Pet Sematary<br />

(OF) 19.50; Captain Marvel (OF) 20.00, 23.15;<br />

Wir –Us (OF) 20.15; Lloronas Fluch –The Curse of<br />

La Llorona (OF) 23.15; Hellboy –Call OfDarkness<br />

(OF) 23.15<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers:<br />

Endgame (OF) 10.00, 18.30, 22.45; 3D:<br />

Avengers: Endgame 14.10<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Berlin Bouncer<br />

(OmU) 18.00; One Cut of the Dead –Kamera o<br />

tomeru na! (OmU) 20.00;Wir –Us(OmU) 22.00<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Willkommen im Wunder Park<br />

14.00, 16.00; Royal Corgi: Der Liebling der Queen<br />

14.00; Avengers: Endgame 14.00, 16.00, 19.00;<br />

Alfons Zitterbacke –Das Chaos ist zurück 14.00;<br />

3D: Avengers: Endgame 15.00, 18.00, 20.15,<br />

22.00; Dumbo 15.45; Monsieur Claude II 18.00,<br />

20.15; Der Fall Collini 18.00, 20.30, 22.45; Hellboy–CallOfDarkness<br />

22.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />

23.00<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Monsieur Claude II<br />

16.15; Weil Du nur einmal lebst –Die Toten Hosen<br />

auf Tour 18.15; Ein Gauner &Gentleman 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Willkommen im Wunder Park 13.45; 3D: Avengers:<br />

Endgame 14.00, 15.30, 18.00, 19.30; Alfons Zitterbacke<br />

–Das Chaos ist zurück 14.15; Captain<br />

Marvel 14.20;After Passion 14.25, 17.15;<br />

Dumbo 14.30; Royal Corgi: Der Liebling der Queen<br />

14.40, 16.50; Fighting with My Family 14.40,<br />

17.15, 19.55; Avengers: Endgame 16.00, 20.00;<br />

Wenn du König wärst 16.40; Der Fall Collini 16.55,<br />

19.45; Monsieur Claude II 17.10,19.30; 3D: Captain<br />

Marvel 19.45; Sneak Preview 20.00; Friedhof<br />

der Kuscheltiere 20.10<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11)Rafadan<br />

Tayfa: Dehliz Macerasi (OmU) 14.00, 16.10; Willkommen<br />

im Wunder Park 14.10,16.50; RoyalCorgi:<br />

Der Liebling der Queen 14.15; Avengers: Endgame<br />

14.15, 15.00, 18.20, 19.00; Dumbo 14.20,16.30;<br />

3D: Avengers: Endgame 16.00, 20.15; Shazam!<br />

16.30; After Passion 18.15; Avengers: Endgame<br />

(OF) 19.20; Sneak Preview 20.00; Sneak Preview<br />

(OF) 20.10; The Hole inthe Ground 20.45<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 40 01) Auch Leben ist eine<br />

Kunst –Der Fall Max Emden (OmU) 18.00; Streik –<br />

En guerre (OmU) 19.45; Border (OmU) 21.45<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Der Fall Collini<br />

13.30; Der Flohmarkt von Madame Claire 16.00,<br />

18.15, 20.30; Der Flohmarkt von Madame Claire<br />

11.00; Asterix unddas Geheimnisdes Zaubertranks<br />

13.15; Alfons Zitterbacke –Das Chaos ist zurück<br />

15.15; Monsieur Claude II 17.30; Der Fall Collini<br />

19.45<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Das Haus am<br />

Meer 15.30; Monsieur Claude II 18.00; Van Gogh:<br />

An der Schwelle zur Ewigkeit 20.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Royal Corgi:<br />

Der Liebling der Queen 13.15, 15.30; Tea with the<br />

Dames: Ein unvergesslicher Nachmittag 17.45; Der<br />

Fall Collini 20.15<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 46 78) Can You Ever Forgive Me?<br />

18.00;Asche ist reinesWeiß 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Van Gogh: An der Schwelle<br />

zur Ewigkeit 15.45, 20.30; Der Flohmarkt von Madame<br />

Claire 18.15<br />

FREILUFTKINOS<br />

Freiluftkino Kreuzberg Bad Times atthe El Royale<br />

(OmU) 21.15<br />

Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />

Rafiki (OmU) 21.00<br />

POTSDAM<br />

ThaliaPotsdam (✆ 03 31/743 70 20) Der Fall Collini<br />

13.00, 15.30, 20.30; Monsieur ClaudeII(OmU)<br />

14.00, 16.00, 21.15; Tea with the Dames: Ein unvergesslicher<br />

Nachmittag (OmU) 14.15; Border<br />

–Gräns (OmU) 14.30; Das schönste Paar 16.15,<br />

20.45;Atlas 17.00; Van Gogh: An der Schwelle zur<br />

Ewigkeit –At Eternity‘s Gate (OmU) 18.00, 21.00;<br />

Ostatniarodzina –The Last Family: Die letzte Familie<br />

(OmU) 18.00; AMan of Integrity (OmU) 18.20; Der<br />

Flohmarkt von Madame Claire –La derniere folie de<br />

Claire Darling (OmU) 19.00<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />

After Passion 13.45, 16.45,19.45;Willkommen im<br />

Wunder Park 13.50; 3D: Avengers: Endgame14.00,<br />

16.00, 18.30, 20.00, 20.30; Dumbo 14.15; Royal<br />

Corgi: Der Liebling der Queen 14.30; Avengers:<br />

Endgame 14.30, 15.15, 16.10, 19.30, 20.15; 3D:<br />

Royal Corgi: Der Liebling der Queen 16.50; Monsieur<br />

Claude II 17.15; Der Fall Collini 20.00;Friedhof<br />

der Kuscheltiere 20.15<br />

UMLAND<br />

ALA Falkensee (✆ 033 22/279 8877) Dumbo<br />

15.00; Willkommen im Wunder Park 17.40; Der<br />

Flohmarkt von Madame Claire 20.00<br />

CineStar Wildau (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers:<br />

Endgame 16.00, 19.30; 3D: Shazam! 16.45;<br />

Royal Corgi: Der Liebling der Queen 16.45; Ostwind<br />

4–Aris Ankunft 16.50; Avengers: Endgame 17.00,<br />

20.00; Monsieur Claude II 17.20, 20.00; Fighting<br />

with My Family17.30,20.20; Der Fall Collini 17.30,<br />

19.50; After Passion 17.40, 20.30; 3D: Dumbo<br />

17.50; Die Goldfische 19.50; Im Netz der Versuchung<br />

20.15; 3D: Captain Marvel 20.20; The Hole<br />

in the Ground 20.50<br />

Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Alfons<br />

Zitterbacke –Das Chaos istzurück14.30; Avengers:<br />

Endgame 15.00, 19.00; Royal Corgi: Der Liebling<br />

der Queen 15.30; 3D: Avengers: Endgame 16.30,<br />

20.30; Beale Street 17.45; Monsieur Claude II<br />

20.30<br />

Filmpalast Oranienburg (✆ 033 01/70 4828)<br />

3D: Avengers: Endgame 14.00, 16.15,20.00;Willkommen<br />

im Wunder Park 14.15; Dumbo 14.30;<br />

Royal Corgi: Der Liebling der Queen 15.30, 17.30;<br />

Avengers: Endgame 17.00, 19.30; Monsieur Claude<br />

II 17.45; Lloronas Fluch 19.45; Die Blüte des<br />

Einklangs 20.30<br />

Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Monsieur<br />

Claude II 14.00, 18.30; Dumbo 15.45; 3D: Avengers:<br />

Endgame 16.15,20.00; Friedhof der Kuscheltiere<br />

20.45


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Spreewild<br />

Klartext<br />

Lasst uns<br />

über Sex reden<br />

VonAnnalena Schwobe, 20 Jahre<br />

ObinZeitschriften, Büchernoder<br />

mit den eigenen Eltern, es gibt<br />

viele Möglichkeiten, seine Fragen<br />

zum Thema Sex zuklären. Doch natürlich<br />

ist das heute meistgenutzte<br />

Mittel das Internet –allerdings mit<br />

oft nicht verlässlichen Informationen.<br />

Ich habe das Gefühl, dass viele<br />

Jugendliche deshalb noch zu unsicher<br />

oder sogar verängstigt sind, um<br />

offen und selbstbewusstüber Sexzu<br />

sprechen. Dabei<br />

wäredas doch eigentlich<br />

gar nicht<br />

nötig.<br />

Eine Studie<br />

der Uni Glasgow<br />

ermittelte jüngst,<br />

wie Jugendliche<br />

bei ihrer Recherche<br />

zu Sex-Fra-<br />

Für Annalena ist es<br />

kein Tabu, über Sex<br />

zu sprechen.<br />

RAUFELD<br />

gen vorgehen.<br />

Viele der Befragten<br />

gaben dabei<br />

an, Schwierigkeiten<br />

damit zu haben, Websites mit<br />

verlässlichen Informationen zu finden.<br />

Siesagten auch, dass die vorgefundenen<br />

Texte zu lang oder unverständlich<br />

seien und dass es ihnen<br />

sogar peinlich sei, im Internet nach<br />

solchen Themen zu suchen. Ob die<br />

Ergebnisse dieser Studie auf alle Jugendlichen<br />

übertragbar sind, ist<br />

fraglich, da die Forscher lediglich<br />

49 Personen befragten.<br />

Sex kommt in der Schule zu kurz<br />

Doch so oder so: Meiner Meinung<br />

nach ist Sex kein Thema, das einem<br />

peinlich sein müsste. ImGegenteil!<br />

Es ist etwas ganz Natürliches. Und<br />

deshalb ist es wichtig, dass wir darüber<br />

auch offen mit unseren Eltern<br />

und Freunden reden können.<br />

Werdennoch das Internet bevorzugt,<br />

kann auf viele Seiten bauen, auf<br />

denengut verständliche Informationen<br />

zu finden sind. So zumBeispiel –<br />

altbekannt –Dr. Sommer oder Pro<br />

Familia. Aber auch YouTuber wie<br />

„Auf Klo“ und Nora Wunderwald gehen<br />

regelmäßig auf Fragen rund um<br />

die Sexualitätein.<br />

Wichtig wäre esauch, dass auch<br />

Lehrer ihre Schüler auf solche Websites<br />

aufmerksam machen. Denn oft<br />

werden Sex,Verhütung und das erste<br />

Mal imUnterricht viel zu kurz und<br />

ungenau angeschnitten.<br />

Sex und Verhütung sollten keine<br />

Tabu-Themen sein, sondern etwas,<br />

worüber man frei und ohne Scham<br />

sprechen können sollte. Wenn euch<br />

etwas unklar ist, dann fragt! Habt<br />

keine Angst, vonanderen ausgelacht<br />

oder schief angeguckt zu werden.<br />

Früher oder später wird esuns alle<br />

mal betreffen. Also traut euch!<br />

MELDUNG<br />

Digitalkonferenz re:publica<br />

offen für Jugendliche<br />

Die re:publica und ihr Jugendableger<br />

Tincon finden in diesem Jahr<br />

erstmals gemeinsam statt. Vom<br />

6. bis zum 8. Mai dreht sich in der<br />

Station Berlin bei der Tincon alles<br />

um junge Digitalthemen: Games,<br />

Code, Medien, Netzpolitik, Aktivismus<br />

und vieles mehr. Rund<br />

100 Sprecherinnen und Sprecher<br />

sind angekündigt, der Eintritt ist<br />

frei –und zwar ausschließlich für<br />

13- bis 21-Jährige. Und die dürfen<br />

auch rüber zur re:publica. SW<br />

So geht’s: Landestrainer Heiko Czach gibt seinem Team Anweisungen.<br />

Auf dem Sprung nach ganz oben<br />

Wenn Spieler in der Basketballnationalmannschaft landen, ist das oft das Resultat gezielter Förderung<br />

Von Hannah Pieper, 14 Jahre<br />

Talent ist das eine. Aber wer<br />

in einer Sportart gut werden<br />

will, muss viel trainieren.<br />

Da kommt niemand<br />

drum herum. Und wer richtig gut<br />

werden will, braucht eine Extraportion<br />

Förderung. Derzeit werden etwas<br />

weniger als 300 Mädchen und<br />

Jungen der Jahrgänge 2004 und 2005<br />

bis 2008 vom <strong>Berliner</strong> Basketball<br />

Verband unterstützt. Das heißt, sie<br />

erhalten kostenloses zusätzliches<br />

Training, fahren zusammen zu Turnieren<br />

und sie gehören zum Kader,<br />

auch Auswahl genannt, vonBerlin.<br />

Nicht alle können dabei sein.<br />

Landestrainer Heiko Czach erklärt:<br />

„Es gibt zwei unterschiedliche Sichtungsansätze.“<br />

Bei den Jungen gibt<br />

es ein Turnier. Aus den Spielern,<br />

die dabei besonders auffallen, wird<br />

dann eine Trainingsgruppe mit 50<br />

bis 60 Jungen gebildet. Die Anzahl<br />

der Jungen wird imLaufe der vier<br />

Förderungsjahre aber reduziert. Bei<br />

den Mädchen läuft die Sichtung anders<br />

ab,daesnicht genügend Mannschaften<br />

für ein Turnier gibt. „Ich<br />

schreibe die Vereine an und frage sie,<br />

VonHristo Lolovski, 21 Jahre<br />

Während ihre Eltern weg waren,<br />

hat sich der Opa umElsa<br />

gekümmert. Seine rechtsradikale<br />

Ideologie hat sie praktisch geerbt.<br />

Später tritt sie einer rechtsextremen<br />

Partei bei. Sieverliebtsich in ein Parteimitglied,<br />

mit dem sie zwei Kinder<br />

kriegt. Man kann sich denken, mit<br />

welchem Gedankengut die beiden<br />

aufwachsen werden.<br />

Elsa ist die Protagonistin von<br />

„Kleine Germanen“. Der Film soll<br />

Menschen zum Nachdenken anregen,<br />

„was Erziehung mit uns macht<br />

und wie es ist, in einem Land wie<br />

Deutschland oder Österreich aufzuwachsen<br />

–und trotzdem andere<br />

Menschen zu hassen“, sagt Mohammad<br />

Farokhmanesh, der gemeinsam<br />

mit Frank Geiger Regie<br />

geführt hat. Rechtsextrem könne<br />

nicht nur werden, wer an die falschen<br />

Freunde gerät, es könne auch<br />

wen sie aus ihren Mannschaften bei<br />

so einem Training sehen würden“,<br />

sagt Czach. Die Landestrainer seien<br />

aber immer offen für Quereinsteiger<br />

–vor allem für große.<br />

Talente werden früh gesichtet<br />

Die Förderung beginnt mit einem<br />

Training einmal im Monat. Auch in<br />

den Ferien gibt es Trainings oder<br />

Camps. Nach einem Jahr fahren<br />

die Kaderspieler mit ihrem Jahrgang<br />

auch zu Turnieren. Während<br />

der letzten beiden Jahre der Auswahl<br />

wird aus dem monatlichen<br />

ein wöchentliches Training. Bei der<br />

Abschlusssichtung des Deutschen<br />

Basketball Bundes, dem sogenannten<br />

Bundesjugendlager, entscheidet<br />

sich, wer indie Nationalmannschaft<br />

darf. Die Jungen sind am Ende der<br />

Förderung 13 oder 14, die Mädchen<br />

14 oder 15 Jahrealt.<br />

Für einige Spieler kann es sinnvoll<br />

sein, auf eine Sportschule zu<br />

wechseln. „Die Sportschule ist ein<br />

sehr gutes Instrument, um die Spieler<br />

zu fördern, weil da Schule und<br />

Sport Hand in Hand gehen und es<br />

natürlich noch mal zusätzliches<br />

Training gibt“, erklärtCzach.„Es gibt<br />

einen Klausur- und Prüfungsplan,<br />

der komplett auf den Jahresplan der<br />

Athleten abgestimmt ist. Zusätzlich<br />

gibt es sehr kleine Klassen sowie Teilungs-<br />

und Förderunterricht.“<br />

Die Sportschule für Basketballspieler<br />

in Berlin ist das Schul- und<br />

Leistungssportzentrum (SLZB) in<br />

Hohenschönhausen. Die Oberstufe<br />

absolvieren die Schüler verpflichtend<br />

in drei Jahren, damit sie mehr<br />

Zeit für das Training und die Nationalmannschaft<br />

haben.<br />

Viele gehen auf die Sportschule<br />

Aber Heiko Czach sagt auch, dass es<br />

nicht für alle Toptalente das Richtige<br />

ist, schon in der 7. Klasse auf<br />

die Sportschule zuwechseln. „Man<br />

muss abwägen, ob es aufgrund ihres<br />

Schulwegs sinnvoll ist.“ Essei zwar<br />

immer ihr Ziel, Talente frühestmöglich<br />

einzuschulen, aber manchmal<br />

solle man besser warten. „Wir halten<br />

uns auch immer noch mal Plätzefür<br />

Quereinsteiger offen“, sagt Trainer<br />

Czach.<br />

So eine Quereinsteigerin ist Leoni<br />

Gallus. Sie ist 15Jahre alt und wurde<br />

im Dezember für den Kader der<br />

U16-Nationalmannschaft gesichtet.<br />

Wenn Rechtsextreme Kinder kriegen<br />

Durch die Aktion „Größe zeigen!“ ist<br />

sie zum Basketball gekommen, weil<br />

sie das größte Mädchen ihres Jahrgangs<br />

war.Seitdem trainiertsie hart:<br />

„Ich habe siebenmal in der Woche<br />

Training, dreimal davon in der Schule.“<br />

Ihre Tage sind ziemlich voll.<br />

Das Gerücht, dass der Unterricht<br />

an Sportschulen schlechter und<br />

leichter sei, kann sie nicht verstehen.„Es<br />

ist alles einfach ein bisschen<br />

entspannter“, sagt sie. „Aber natürlich<br />

müssen wir auch Hausaufgaben<br />

machen.“ Siehabe auch gehört,<br />

dass man am SLZB keine Arbeiten<br />

schreiben müsse, wenn man vorher<br />

bei einem Turnier war.„Das stimmt<br />

natürlich nicht! Wir müssen auch<br />

während der Turniere etwas für die<br />

Schule machen und das nachholen,<br />

was wir verpasst haben.“<br />

Oft müssen sich Spitzensportler<br />

auf normalen Schulen irgendwann<br />

zwischen dem Sport und der Schule<br />

entscheiden. Doch ist es wirklich<br />

notwendig, auf eine Sportschule zu<br />

gehen? In den letztenJahrenhat sich<br />

zumindest herausgestellt, dass 80 bis<br />

90 Prozent der <strong>Berliner</strong>, die Nationalmannschaft<br />

spielen oder gespielt<br />

haben, auf der Sportschule waren.<br />

Der Dokumentarfilm „Kleine Germanen“ zeigt demokratiefeindliche Erziehung in Deutschland<br />

Ist da der Nikolaus zum Nazi geworden? Eine Szene aus „Kleine Germanen“.<br />

am familiären Umfeld liegen, sagt<br />

der Filmemacher.<br />

VonElsas Geschichte haben die<br />

Regisseure über Bekannte erfahren.<br />

Am Telefon haben sie sie über<br />

das Projekt informiert. „Wir haben<br />

eine wirkliche Überzeugungsarbeit<br />

LITTLE DREAM PICTURES<br />

BBV<br />

geleistet“, sagt Farokhmanesh. Da<br />

die Frau aber nicht vor laufender<br />

Kamera von ihrem Leben erzählen<br />

wollte, haben sie sich entschieden,<br />

denFilm zu animieren.<br />

In dem vonder Aussteigerorganisation<br />

Exit-Deutschlandunterstützten<br />

Film kommen viele Menschen<br />

vor, die die rechte Ideologie unterstützen.<br />

Beiden Interviews seien sie<br />

mehrfach mit den Worten „Herzlich<br />

willkommen, Lügenpresse“ begrüßt<br />

worden, erzählt Farokhmanesh.<br />

Trotz aller Skepsis, ja, Ablehnung<br />

seien die Interviewten aber meist<br />

hilfsbereit gewesen.<br />

Seit der erste Trailer veröffentlicht<br />

wurde, hat der Film schon viel<br />

Kritik auf sich gezogen.Viele,die den<br />

Trailer kommentierthaben,sind der<br />

Meinung,der Film sei „antideutsche<br />

Hetze“. Von„linker Propaganda“ ist<br />

die Rede und davon, dass Islamistendoch<br />

viel schlimmer seien. Viele<br />

HasskommentareimNetzrichten<br />

sich auch an den iranischstämmigen<br />

Regisseur. Trotzdem hofft Farokhmanesh,<br />

dass das Werk weiter<br />

diskutiert wird und dass „Kleine<br />

Germanen“ die Menschen emotional<br />

erreicht. Am 9. Mai kommt der<br />

Film in die Kinos.<br />

Hier dürfen<br />

Minderjährige<br />

wählen gehen<br />

Die U18-Wahl ist nur für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Die Plakate an den Laternenmasten<br />

kündigen esschon an: Am<br />

26. Mai dürfen die volljährigen EU-<br />

Bürger ein neues Parlament wählen.<br />

Nur inÖsterreich und Malta haben<br />

schon 16-Jährige ein Wahlrecht, in<br />

Griechenland reicht es, dieses Jahr<br />

17 zu werden. Und alle anderen, die<br />

politisch interessiert sind? Für die<br />

gibt es die U18-Wahl am 17. Mai. Da<br />

dürfen alle Kinder und Jugendlichen<br />

ihre Stimme abgeben und damit ihrer<br />

politischen Haltung Ausdruck<br />

verleihen. Bisher sind 205 Wahllokale<br />

in Berlin angemeldet, weitere<br />

könnten folgen.<br />

In denkommenden Tagen stehen<br />

außerdem jede Menge U18-Aktionen<br />

an: unter anderem Diskussionen<br />

mit Politikern, Informationsveranstaltungen<br />

und auch Demonstrationen.<br />

Online-Tool hilft entscheiden<br />

Werwählen gehen will, sollte vorher<br />

Bescheid wissen, wofür die einzelnen<br />

Parteien stehen. In Deutschland<br />

stehen ganze 41Parteien und Vereinigungen<br />

auf dem Wahlzettel, da<br />

kann man leicht den Überblick verlieren.<br />

Neben den U18-Veranstaltungen<br />

hilft der Wahl-O-Mat der<br />

Bundeszentrale für politische Bildung<br />

(bpb). Das Online-Tool stellt<br />

den Usernpolitische Fragen, die mit<br />

„stimme zu“,„neutral“ oder„stimme<br />

nicht zu“ zu beantworten sind, und<br />

vergleicht sie mit den einzelnen Parteiprogrammen.<br />

Am Ende rechnet es<br />

aus, wie sehr man mit den Positionen<br />

der Parteien übereinstimmt. SW<br />

Mehr Infos zu Veranstaltungen,<br />

Wahllokalen und allem anderen<br />

rund um die U18-Wahl findet ihr<br />

auf u18.berlin.<br />

Leseprobe<br />

Lara Lavenza –Andromedas Fluch<br />

Der Titel samt Untertitel „Die<br />

Clans vonFaircrest“ bringt die ungewöhnlichsten<br />

Merkmale dieses Debütromans<br />

zusammen: Die Trübsal<br />

einer englischen Kleinstadt trifft auf<br />

den Zauber der griechischen Mythologie.<br />

Lizzie gehört zueiner der drei<br />

Großfamilien Faircrests. Das wäre<br />

nur halb so schlimm, würden die alljährlichen<br />

Festivitäten zu Ehren Andromedas,der<br />

Schöpferin der Stadt,<br />

nicht jedes Jahr auch ein Opfer fordern–ein<br />

Mitglied der Clans.<br />

DieSprache derAutorinist detailverliebt<br />

und bildhaft. DiePlaylist am<br />

Anfang des Buches lädt dazu ein, atmosphärisch<br />

in die Geschichte einzutauchen.<br />

Dass die Dialoge zwischen<br />

den Figuren manchmal arg<br />

überlegt wirken und nicht alle beschriebenen<br />

Situationen auch entscheidend<br />

zur Handlung beitragen,<br />

tut dem roten Faden keinen Abbruch.<br />

Aniko Schusterius<br />

Fazit Passt von der Grundstimmung besser in<br />

den Herbst. Für die mehr als 400 Seiten hat<br />

man dann vielleicht auch mehr Ruhe.<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Das Projekt „Spreewild“<br />

im Internet unter:<br />

Die Beiträge dieser Seite werden von<br />

Jugendlichen geschrieben.<br />

KONTAKT<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Jugendredaktion<br />

Telefon: 030/695 66 50<br />

blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de<br />

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twitter.com/Spreewild


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 27<br />

· ·<br />

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TV-Programm<br />

ARD<br />

5.30 (für HG) ZDF-Morgenmagazin 9.00 (für HG)<br />

Tagesschau 9.05 (für HG) LivenachNeun 9.55<br />

(für HG)Sturm der Liebe 10.45 (für HG) Meister<br />

des Alltags 11.15 (für HG) Werweiß denn sowas?<br />

12.00 (für HG) Tagesschau 12.15 (für HG)<br />

ARD-Buffet 13.00 (für HG) ARD-Mittagsmagazin<br />

14.00 (für HG) Tagesschau 14.10 (für HG) Rote<br />

Rosen 15.00 (für HG) Tagesschau 15.10 (für HG)<br />

Sturmder Liebe 16.00 (für HG) Tagesschau<br />

16.10 (für HG)Verrückt nach Meer. Sayonara<br />

Okinawa 17.00 (für HG) Tagesschau 17.15 (für<br />

HG) Brisant 18.00 (für HG)Quizduell 18.50 (für<br />

HG) Großstadtrevier. HarrysAngst. Krimiserie<br />

19.45 (für HG)Quizzen voracht 19.55 (für HG)<br />

Börse voracht 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Magisches Island<br />

Leben auf der größten Vulkaninsel der<br />

Welt<br />

21.00 (für HG) Hart aber fair<br />

Armdurch Arbeit, reich durch Immobilien:<br />

Keine Chance aufsozialen Aufstieg?<br />

22.15 (für HG) Tagesthemen<br />

22.45 (für HG) Europas Jugend –Europas<br />

Zukunft?<br />

23.30 (für HG) 1949 –Ein Jahr,zweimal<br />

Deutschland<br />

0.35 (für HG) Tatort Der gute Weg<br />

TV-Kriminalfilm, D2019<br />

RTL<br />

6.00 Guten Morgen Deutschland. Moderation:<br />

Wolfram Kons, Jennifer Knäble 8.30 (für HG)<br />

Gute Zeiten,schlechte Zeiten 9.00 Unter uns<br />

9.30 (für HG) Alles was zählt. Soap 10.00 Der<br />

Blaulicht-Report 11.00 Der Blaulicht-Report<br />

12.00 Punkt 12. Moderation: Katja Burkard<br />

14.00 Die Superhändler –4Räume, 1Deal<br />

15.00 Die Superhändler –4Räume, 1Deal<br />

16.00 Vorher Nachher –Dein großer Moment<br />

17.00 Freundinnen –Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie<br />

17.30 Unter uns. Daily Soap 18.00<br />

Explosiv –Das Magazin 18.30 Exclusiv –Das<br />

Star-Magazin 18.45 aktuell 19.05 (für HG)<br />

Alles was zählt. Soap 19.40 (für HG) Gute Zeiten,<br />

schlechte Zeiten. Daily Soap<br />

20.15 Wer wird Millionär?<br />

Das große Zocker-Special<br />

Quiz-Show. Moderation: Günther Jauch<br />

Mit seiner gewitzten Art hat der Moderator<br />

Günter Jauch schon so manchen<br />

Kandidaten aus der Fassung gebracht.<br />

22.15 Extra –Das RTL Magazin<br />

23.25 SpiegelTV<br />

Die Pleite-Republik /Von der Insolvenz<br />

zum Millionär<br />

0.00 Nachtjournal<br />

0.30 Die Alltagskämpfer –ÜberLeben in<br />

Deutschland Schweres Erbe!<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

Die Schulzeit ist die schönste Zeit! Dennoch<br />

istdie Freude beiden ehemaligenSchulfreunden<br />

Piet (RickKavanian, l.),<br />

Christian (Tom Beck, r.), Jochen, Lisa und<br />

Mariaeher verhalten, als sieerfahren, dass<br />

ihnennach20Jahrenihr Abitur aufgrund<br />

eines Formfehlersaberkannt wird.Den eins-<br />

MDR WDR tigenSchulkameraden bleibt nichts weiter Arte<br />

15.15 (für HG) Werweiß denn sowas? 16.00<br />

(für HG) MDR um vier 17.45 (für HG) Aktuell<br />

18.10 (für HG) Brisant 18.50 (für HG) Gedankenzum<br />

Ramadan 18.54 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />

Aktuell 19.50 (für HG) Mach dich ran! 20.15<br />

(für HG) Donna Leon. Endstation Venedig.TV-<br />

Kriminalfilm, D2006 21.45 (für HG) Aktuell<br />

22.05 (für HG) Fakt ist! 23.05 Max Manus. Drama,<br />

N/DK 2008 0.55 (für HG) Weißt du, wasich<br />

mir wünsche? Drama, D2012 1.10 MDR Kultur<br />

–Filmmagazin 1.25 (für HG) Fakt ist!<br />

Bayern<br />

16.15 (für HG) Wir inBayern 17.30 Regional<br />

18.00 (für HG) Abendschau 18.30 (für HG)<br />

Rundschau 19.00 (für HG) Querbeet 19.30<br />

(für HG) Dahoam is Dahoam 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Mein Job –Dein<br />

Job 21.00 (für HG)Von Höhen undTiefen –<br />

150 Jahre DeutscherAlpenverein 21.45 (für<br />

HG) Rundschau Magazin 22.00 (für HG) Lebenslinien<br />

22.45 Zur Freiheit 23.10 Zur Freiheit<br />

23.35 Schlachthof 0.25 Ringlstetter 1.10<br />

(für HG) Dahoam is Dahoam 1.40 (für HG) Wir<br />

in Bayern 2.55 Frankenschau aktuell<br />

Vox<br />

15.00 Shopping Queen 16.00 4Hochzeiten<br />

und eine Traumreise 17.00 Zwischen Tüll und<br />

Tränen 18.00 First Dates –Ein Tisch für zwei<br />

19.00 Das perfekte Dinner 20.00 Prominent!<br />

20.15 Guidos Masterclass. Aufgabe: „Sex<br />

Sells” 22.05 Goodbye Deutschland! Die Auswanderer.<br />

Brasilien: Ronald Schill,Familie Leonhardi<br />

und Familie Blankenhorn 0.10 nachrichten<br />

0.30 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Ungehörte<br />

Schreie 1.20 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Zahn umZahn<br />

Super RTL<br />

14.35 Bugs Bunny und LooneyTunes 15.00<br />

Dragons –Auf zu neuen Ufern 15.25 Tomund<br />

Jerry 15.50 Der gestiefelte Kater –Abenteuer in<br />

San Lorenzo 16.20 Ritter hoch 3 16.45 Die<br />

Nektons –Abenteurer der Tiefe 17.10 Barbie –<br />

Traumvilla-Abenteuer 17.40 Spirit: wild und frei<br />

18.10 Bugs Bunny und LooneyTunes 18.40<br />

Woozle Goozle 19.10 Tomund Jerry 19.45 Angelo!<br />

20.15 On the Case –Unter Mordverdacht<br />

21.15 On the Case –Unter Mordverdacht 22.15<br />

On the Case –Unter Mordverdacht 23.10 On<br />

the Case –Unter Mordverdacht<br />

Sport1<br />

14.30 Storage Wars –Die Geschäftemacher.<br />

Musik im Herzen 15.30 Storage Wars –Geschäfte<br />

in Texas. Wettrüsten 16.30 Lost &<br />

Sold. Pferdestärken 17.30 StorageWars –Die<br />

Geschäftemacher: Best of Barry. Daves Rückkehr<br />

18.00 Poker 19.00 Bundesliga aktuell.<br />

Die tägliche News-Sendung für Fußballfans<br />

19.25 Goooal! 19.55 Fußball: Regionalliga<br />

Bayern. Vorberichte 20.15 Fußball: Regionalliga<br />

Bayern. 32. Spieltag 22.15 Die Premier<br />

League Highlights 23.30 3. Liga pur<br />

5.30 (für HG) ZDF-Morgenmagazin 9.00 heute<br />

Xpress 9.05 Volle Kanne –Service täglich<br />

10.30 (für HG) Notruf Hafenkante. Schatzsuche<br />

11.15 (für HG) SOKO Stuttgart. Häuslebauer<br />

12.00 heute 12.10 drehscheibe 13.00<br />

(für HG) ARD-Mittagsmagazin 14.00 heute –in<br />

Deutschland 14.15 (für HG) Stadt, Land, Lecker<br />

15.00 (für HG) heute Xpress 15.05 (für<br />

HG) Bares für Rares 16.00 (für HG) heute –in<br />

Europa 16.10 (für HG) Die Rosenheim-Cops.<br />

Todinder Rikscha 17.00 (für HG) heute<br />

17.10 (für HG) hallo deutschland 17.45 (für<br />

HG) Leute heute 18.00 (für HG) SOKO 5113.<br />

Opfer.Krimiserie 19.00 (für HG) heute 19.21<br />

Parteien zur Europawahl 19.25 (für HG) WISO<br />

20.15 (für HG) Sarah Kohr –Das<br />

verschwundene Mädchen<br />

TV-Thriller,D2019<br />

Mit Lisa Maria Potthoff, Herbert Knaup,<br />

Golo Euler, Stipe Erceg u.a.<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 (für HG) Verräter wie wir<br />

Thriller,GB/F 2016<br />

Mit Ewan McGregor,Stellan Skarsgård,<br />

Damian Lewis u.a.<br />

23.55 heute+<br />

0.10 (für HG) Puppe, Icke &der Dicke<br />

Komödie, D2012<br />

5.30 Frühstücksfernsehen. Moderation: Alina<br />

Merkau, Matthias Killing 10.00 Im Namen der<br />

Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! 11.00 Im<br />

Namen der Gerechtigkeit –Wir kämpfen für<br />

Sie! Mit Alexander Hold, Stephan Lucas, Alexander<br />

Stephens, Isabella Schulien 12.00 Anwälte<br />

im Einsatz 13.00 Anwälte im Einsatz<br />

14.00 Auf Streife.Reportagereihe 15.00 Auf<br />

Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

16.00 Klinik am Südring 17.00 Klinik am<br />

Südring –Die Familienhelfer 17.30 Klinik am<br />

Südring –Die Familienhelfer 18.00 Endlich<br />

Feierabend! Moderation: Annett Möller,Daniel<br />

Boschmann 19.00 Genial daneben –Das Quiz<br />

19.55 Nachrichten<br />

20.15 Abi '97 –Gefühlt wie damals<br />

TV-Komödie, D2017<br />

Mit Axel Stein, Diana Amft, Rick Kavanian,<br />

Jana Pallaske, TomBeck, Christine<br />

Eixenberger,Kristina Dörfer u.a.<br />

Regie: Granz Henman<br />

22.15 Dating Alarm<br />

TV-Romanze, D2016<br />

Mit TomBeck, Friederike Kempter u.a.<br />

0.20 Abi '97 –Gefühlt wie damals<br />

TV-Komödie, D2017<br />

2.05 Criminal Minds<br />

Der leere Planet. Krimiserie<br />

14.55 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />

15.45 (für HG) Aktuell 16.05 Hier<br />

und heute 18.00 (für HG) aktuell /Lokalzeit<br />

18.15 (für HG) Servicezeit 18.45 (für HG) Aktuelle<br />

Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Phoenixsee 21.00<br />

(für HG) Phoenixsee 21.45 (für HG) Aktuell<br />

22.10 (für HG) Donya –Unterwegs im Westen<br />

22.40 (für HG) Westart 23.20 (für HG)<br />

Phoenixsee 0.05 (für HG) Phoenixsee 0.50<br />

(für HG) Carolin Kebekus: PussyTerror TV 1.35<br />

Erlebnisreisen 2.00 Lokalzeit aus Köln<br />

NDR<br />

14.15 (für HG) die nordstory 15.15 (für HG)<br />

Wer weiß denn sowas? 16.00 (für HG) aktuell<br />

16.20 (für HG) Mein Nachmittag 17.10 (für<br />

HG) Seehund,Puma &Co. 18.00 Ländermagazine<br />

18.15 (für HG) Die Nordreportage<br />

18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Markt 21.00 (für HG) Urlaubscheck 21.45 (für<br />

HG) aktuell 22.00 (für HG) 45 Min 22.45 (für<br />

HG) Kulturjournal 23.15 (für HG) Carol. Liebesmelodram,<br />

GB/AUS/USA 2015 1.05 Sass:<br />

So isst der Norden 1.35 (für HG) Urlaubscheck<br />

Kabel eins<br />

8.35 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />

9.30 Navy CIS: L.A. 10.25 Navy CIS 11.20<br />

Without aTrace 12.10 Numb3rs 13.10 Castle<br />

14.00 The Mentalist 14.55 Navy CIS: L.A.<br />

15.50 News 16.00 Navy CIS 16.55 Abenteuer<br />

Leben täglich 17.55 Mein Lokal, Dein Lokal –<br />

Der Profi kommt 18.55 Achtung Kontrolle!Wir<br />

kümmern uns drum 20.15 Mission: Impossible<br />

3. Actionthriller,USA/D/CHN/I 2006 22.50<br />

Im Fadenkreuz –Allein gegen alle. Actionfilm,<br />

USA 2001 0.45 Mission: Impossible 3. Actionthriller,USA/D/CHN/I<br />

2006 2.55 Late News<br />

RTL 2<br />

12.00 Die Geissens –Eine schrecklich glamouröse<br />

Familie! 13.00 Die Geissens –Eine<br />

schrecklich glamouröse Familie! 14.00 Die<br />

Wollnys –Eine schrecklich große Familie!<br />

15.00 Hilf mir! Jung,pleite, verzweifelt ...<br />

17.00 News 17.10 Krass Schule –Die jungen<br />

Lehrer 18.05 Köln 50667 19.05 Berlin –Tag<br />

&Nacht 20.15 Die Geissens –Eine schrecklich<br />

glamouröse Familie! 21.15 Die Geissens –<br />

Eine schrecklich glamouröse Familie! 22.15<br />

Höllische... 1.30 exklusiv –Die Reportage<br />

2.15 exklusiv –Die Reportage<br />

Eurosport 1<br />

8.30 Radsport: Tour de Romandie 9.45 Radsport:<br />

Tour de Yorkshire 11.00 Radsport: Giro<br />

d'Italia 12.00 Radsport: Tour de Romandie<br />

13.00 Snooker: WM. Finale 14.45 Snooker:<br />

WM. Finale (Best of 35) 18.00 Springreiten:<br />

Global Champions League 18.30 Polo Line<br />

19.00 Radsport: Tour de Yorkshire 19.20 Eurosport<br />

News 19.30 Snooker:Weltmeisterschaft.<br />

Finale (Best of 35) 22.55 Eurosport News<br />

23.05 Radsport: Tour de Romandie 0.15 Radsport:<br />

Tour de Yorkshire 1.30 Pause<br />

ZDF, 20.15 UHR TV-THRILLER<br />

Sarah Kohr<br />

Staatsanwalt Anton Mehringer(HerbertKnaup) bringtinErfahrung, dassder<br />

ukrainische WaffenschieberArtem Lasarew, dem er vorGerichtdas Handwerk<br />

legenwill,seinen wichtigsten Zeugen ermorden lassen will. Mehringer<br />

greift zu einer List und beauftragt die KommissarinSarah Kohr (LisaMaria<br />

Potthoff)durch ein gespieltesAttentat den Toddes Zeugen zu fingieren. Nach<br />

diesem spektakulären Fake glaubt Mehringerseinen Zeugen in Sicherheit zu<br />

wissen. Doch der Staatsanwalt unterschätzt den in Untersuchungshaft sitzenden<br />

Lasarew gewaltigund auch für Sarahwirdesbald lebensgefährlich.In<br />

„Sarah Kohr -Das verschwundeneMädchen“ schlüpft Lisa MariaPotthoff zum<br />

dritten Malindie Rolle der titelgebenden Polizistin. An einem vierten Teil der<br />

Reihe wird bereits gearbeitet.<br />

(Dtl./2019)<br />

Anzeige<br />

SAT.1, 20.15 UHR TV-KOMÖDIE<br />

160 km Mauer.<br />

Und derlangeWeg,<br />

sie zu stürzen.<br />

Abi '97 –Gefühlt wie damals<br />

SO SCHREIBT MAN BERLIN.<br />

berliner-zeitung.de<br />

Foto: ZDF<br />

SONDERAUSGABE<br />

30 JAHRE<br />

MAUERFALL<br />

DIEANFÄNGE<br />

AM 07.05.<br />

über,als erneut die Schulbank zu drücken<br />

und ihr Abinachzumachen. Nunheißtes<br />

für die bunteTruppe erneut pauken bis der<br />

Kopf raucht und wichtige Entscheidungen<br />

fürs Lebentreffen. Ensemblekomödie mit<br />

Axel Stein, DianaAmft,RickKavanian, Jana<br />

Pallaskeund TomBeckinden Hauptrollen.<br />

(Dtl./2017)<br />

Foto: Sat.1<br />

SUDOKU<br />

NORMALVARIANTE -mittel<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL<br />

5 6<br />

2 9<br />

7 3<br />

8 1 2<br />

7 6 9 8<br />

4<br />

5 2<br />

9 8 1<br />

6 3 7<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT DIAGONALEN –SCHWER<br />

5 2<br />

4<br />

9<br />

2 8<br />

3 1 5<br />

1 7<br />

4 1 6<br />

8<br />

3<br />

AUFLÖSUNG Auflösung<br />

VOM vom4./5. 4.5.2019<br />

MITTEL mittel<br />

2 3 5 4 1 9 6 7 8<br />

4 9 6 5 8 7 2 3 1<br />

7 8 1 2 6 3 4 5 9<br />

1 7 4 9 3 2 8 6 5<br />

9 2 3 6 5 8 1 4 7<br />

6 5 8 7 4 1 9 2 3<br />

8 4 2 3 9 5 7 1 6<br />

5 1 7 8 2 6 3 9 4<br />

3 6 9 1 7 4 5 8 2<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM<br />

vom<br />

4./5.<br />

4.5.2019<br />

5. 2019<br />

SCHWER schwer<br />

3 5 8 2 4 1 9 6 7<br />

7 2 9 8 6 3 1 5 4<br />

4 6 1 9 5 7 2 3 8<br />

5 3 2 7 9 6 8 4 1<br />

1 7 6 3 8 4 5 2 9<br />

8 9 4 1 2 5 6 7 3<br />

6 8 3 5 7 9 4 1 2<br />

2 4 7 6 1 8 3 9 5<br />

9 1 5 4 3 2 7 8 6<br />

7.30 Querbeet 8.00 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 8.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 9.00 In aller Freundschaft 9.45<br />

In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte 10.30<br />

Rote Rosen 11.20 Sturm der Liebe 12.10 Tierärztin<br />

Dr.Mertens 13.00 rbb24 13.10 Verrückt<br />

nach Meer 14.00 Lichters Schnitzeljagd 14.45<br />

Einfach genial 15.10 Landschleicher 15.15<br />

Gesichter imUrwald –Muriqui 16.00 rbb24<br />

16.15 Wer weiß denn sowas? 17.00 rbb24<br />

17.05 Giraffe, Erdmännchen &Co. 17.55<br />

Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 zibb. zuhause in berlin &brandenburg<br />

19.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Super.Markt<br />

Neues für Verbraucher<br />

Moderation: Janna Falkenstein<br />

21.00 Die Wahrheit über ...<br />

das Altwerden<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Tatort Im Schmerz geboren<br />

TV-Kriminalfilm, D2014<br />

Mit Ulrich Tukur,Barbara Philipp, Ulrich<br />

Matthes, Golo Euler u.a.<br />

23.30 Polizeiruf 110<br />

Traum des Vergessens<br />

TV-Kriminalfilm, DDR 1985<br />

ProSieben<br />

10.25 Mike &Molly 10.50 How IMet Your Mother<br />

11.45 2Broke Girls. Tarte ins Glück/Der<br />

erste Schultag.Comedyserie 12.40 Mom.<br />

Krebs und Katzen. Comedyserie 13.00 Twoand<br />

aHalf Men. Vorteil: Fettes, fliegendes Baby/<br />

Mittelschul-Mysterien/Neun Uhr vier von Pemberton.<br />

Comedyserie 14.20 The Middle. Das<br />

Vermächtnis/Die königliche Hochzeit. Comedyserie<br />

15.10 The Big Bang Theory. Das Eiersalat-Äquivalent/Man<br />

lernt nie aus/Willkommen<br />

in der Donnerkuppel/Spoileralarm! Comedyserie<br />

17.00 taff 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons.<br />

Marge macht mobil/Mörder,Zombies<br />

und Musik. Zeichentrickserie 19.05 Galileo.<br />

Moderation: Stefan Gödde<br />

20.15 The Big Bang Theory<br />

Das Juwel von Mumbai<br />

20.45 The Big Bang Theory Herz zwei<br />

21.15 Mom Die furchtbare Professorin<br />

21.45 The Big Bang Theory<br />

Der Zarnecki-Feldzug<br />

22.15 The Big Bang Theory<br />

Sag's nicht weiter.Comedyserie<br />

22.40 The Big Bang Theory<br />

Souvlaki statt Pizza. Comedyserie<br />

23.10 Late Night Berlin Toni Kroos<br />

Moderation: Klaas Heufer-Umlauf<br />

0.10 The Big Bang Theory Comedyserie<br />

13.45 (für HG) Die Faust im Nacken. Drama,<br />

USA 1954 15.30 Leben mit Vulkanen 16.00<br />

(für HG) Äquator –Die Linie des Lebens 16.50<br />

(für HG) X:enius 17.20 (für HG) Heiraten in<br />

Europa! 17.45 (für HG) Ach, Europa! 18.35<br />

Wenn Wildtiere denWald verlassen 19.20 Arte<br />

Journal 19.40 (für HG) Re: 20.10 Anderswo in<br />

Europa 20.15 (für HG) Sprich mit ihr. Drama,<br />

E2002 22.05 Frauen amRande des Nervenzusammenbruchs.<br />

Drama, E1988 23.30 Braguino<br />

0.20 Arte Journal 0.45 Die Erdzerstörer.<br />

Dokumentarfilm, F2019 2.25 Metropolis<br />

3Sat<br />

14.50 ZDF-History 15.35 ZDF-History 16.20<br />

Romantische Flüsse. Die eigenwillige Saar<br />

17.00 Romantische Flüsse. Der lebendige Neckar<br />

17.45 Romantische Flüsse. Der verwunschene<br />

Main 18.30 nano 19.00 (für HG) heute<br />

19.20 Kulturzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Universum 21.00 (für HG) Universum<br />

21.45 Zentralkalahari –Nur für Löwen?<br />

22.00 (für HG) ZIB 2 22.25 (für HG) Der geteilte<br />

Himmel. Liebesmelodram, DDR 1964<br />

0.15 (für HG) Trotz Arbeit keine Wohnung 0.45<br />

10vor10 1.10 (für HG) Willkommen Österreich<br />

Phoenix<br />

9.00 phoenix vor ort 9.30 phoenix plus 10.00<br />

phoenix vor ort 10.30 phoenix plus 12.00<br />

phoenix vor ort 12.45 phoenix plus 14.00<br />

phoenix vor ort 14.45 phoenix plus 16.00<br />

AnneWill 17.00 Aktuelle Reportage 17.30<br />

phoenix der tag 18.00 Aktuelle Reportage<br />

18.30 Länder –Menschen –Abenteuer 19.15<br />

Sri Lanka –Die leuchtende Insel 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau 20.15 Unsere Städte nach<br />

'45 21.45 (für HG) heute-journal 22.15 unter<br />

den linden 23.00 phoenix der tag 0.00 unter<br />

den linden 0.45 Unsere Städte nach '45<br />

Kika<br />

13.40 (für HG)Tiere bisunters Dach 14.10<br />

Schloss Einstein 15.00 (für HG)Dance Academy<br />

–Tanz deinen Traum! 15.50 (für HG) H2O –<br />

Abenteuer Meerjungfrau 16.40 Ein Fall für TKKG<br />

17.25 Kein Keks für Kobolde 17.50 (für HG)<br />

Mascha und der Bär 18.00 (für HG) WirKinder<br />

aus dem Möwenweg 18.10 (für HG) Der kleine<br />

Drache Kokosnuss 18.35 Zacki und die Zoobande<br />

18.50 Sandmann 19.00 Die Piratenvon nebenan<br />

19.25 (für HG) Wissen macht Ah! 19.50<br />

(für HG)logo! 20.00 (für HG)KiKA Live 20.10<br />

Das erste Mal ... Asien! 20.35 Die Mädchen-WG<br />

Dmax<br />

13.15 Yukon Men –Überleben in Alaska 14.15<br />

Ed Stafford: Das Survival-Duell 15.15 Coast<br />

GuardAlaska –Rettung aus der Luft 16.15<br />

Highway Patrol 17.15 Fast 'N' Loud 18.15 Fast<br />

'N' Loud 19.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />

20.15 Die Gebrauchtwagen-Profis<br />

21.15 Die Gebrauchtwagen-Profis 22.15 Bad<br />

Chad Customs 23.15 Las Vegas Hot Rods 0.15<br />

Mexicanicos –Die Schrauber von Guadalajara<br />

1.10 Bad Chad Customs 2.00 Combat Dealers<br />

–Ausrangiert und aufpoliert<br />

5.02 hessenschau 5.30 ZDF-Morgenmagazin 9.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 9.15 45 Min 10.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

10.15 Odysso 11.00 Tages<br />

schau-Nachrichten 13.00 ARD-Mittagsmagazin<br />

14.00 Tagesschau-Nachrichten 19.20 Weltspiegel<br />

20.00 Tagesschau 20.15 AnneWill 21.17 Extra<br />

21.30 Westpol.Politik in Nordrhein-Westfalen<br />

22.00 Markt 22.45 DieTagesschau vor20Jahren<br />

23.00 Tagesthemen 23.30 Am Schluss wird's<br />

bunt 0.15 MDRKultur –Filmmagazin 0.30 Europamagazin<br />

1.00 Nachtmagazin 1.20 Rabiat 2.05<br />

Rabiat 2.50 Extra 3.02 SWR LandesschauRheinland-Pfalz<br />

3.47 Extra 4.02 Abendschau 4.30 aktuellerbericht<br />

ONE<br />

11.00 In allerFreundschaft –Die jungenÄrzte<br />

11.50 Sturmder Liebe 12.35 Sturm derLiebe<br />

13.25 Um HimmelsWillen 14.15 Utta Danella –<br />

Schokolade im Sommer. TV-Liebesdrama, D2009<br />

15.45 In allerFreundschaft –Die jungen Ärzte<br />

16.35 Bezaubernde Jeannie 17.00 Bezaubernde<br />

Jeannie 17.20 Lindenstraße 17.50 DerDicke<br />

18.40 Sturmder Liebe 19.25 Sturmder Liebe<br />

20.15 Sherlock. DieHundevon Baskerville.TV-<br />

Kriminalfilm, GB/USA 2012 21.45 Nuhr im Ersten<br />

22.30 Clique 23.10 Clique 23.55 Trugspur–Der<br />

Usedom-Krimi. TV-Kriminalfilm, D2017 1.25 Lindenstraße<br />

1.55 Clique 2.40 Clique 3.20 DerDicke<br />

4.10 Lindenstraße 4.40 Um Himmels Willen<br />

ZDF NEO<br />

11.50 DieRettungsflieger 12.40 DieRettungsflieger<br />

13.25 Monk 14.05 Monk 14.50 Heldt 15.30<br />

DieRettungsflieger 16.20 DieRettungsflieger<br />

17.05 Monk 17.45 Monk 18.30 Baresfür Rares<br />

19.20 Baresfür Rares 20.15 (für HG)Inspector<br />

Barnaby. DasHausdes Satans.TV-Kriminalfilm,<br />

GB 2002 21.55 (fürHG) Inspector Barnaby. Unglücksvögel.<br />

TV-Kriminalfilm,GB2003 23.35 (für<br />

HG)Inspector Banks. Kalt wie das Grab. TV-Kriminalfilm,GB2011<br />

0.20 (fürHG) Inspector Banks.<br />

Kalt wiedas Grab.TV-Kriminalfilm, GB 2011 1.05<br />

Spooks–Im Visier desMI5 2.00 heute-show 2.30<br />

NeoMagazinRoyale 3.15 Shapira Shapira 3.45<br />

LetzteSpur Berlin<br />

ZDF INFO<br />

6.35 DeadlyIntelligence –WissenschaftlerimFadenkreuz<br />

9.30 SaddamHussein –Die letzten Tage<br />

eines Diktators 10.15 ZDF-History 11.00 Der11.<br />

September –Verschwörungauf dem Prüfstand<br />

11.45 Mafia –Die Patenvon Chicago 13.10 Mafia<br />

14.30 Mafia –Die Patenvon Chicago 15.55 Mafia–DiePaten<br />

vonChicago 17.20 Komplizendes<br />

Bösen 18.00 Komplizendes Bösen 18.45 Komplizen<br />

desBösen 19.30 Komplizendes Bösen<br />

20.15 Komplizendes Bösen 21.00 Komplizen des<br />

Bösen 21.40 Komplizendes Bösen 22.25 Komplizen<br />

desBösen 23.10 Komplizendes Bösen<br />

23.55 Komplizen des Bösen 0.35 (für HG)heutejournal<br />

1.05 Mysterien desWeltalls<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Alte Musik Mandolinenmusik aus der Barockzeit.<br />

Die Mandoline gehört nicht gerade zu den<br />

Musikinstrumenten, die man zwangsläufig mit<br />

Barockmusik verbindet. Dabei wurden im 17.<br />

und 18. Jahrhundert besonders in Italien zahlreiche<br />

Originalwerke für dieses Zupfinstrument<br />

komponiert, die eine große Virtuosität verlangen.<br />

In der Kombination mit anderen Soloinstrumenten<br />

sowie einem Streichorchester kann<br />

die Mandoline mit sehr reizvollen Klangkontrasten<br />

aufwarten., ca. 56 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Schöne Stimmen Alfredo Kraus. Er galt als der<br />

Aristokrat unter den Tenören: Die Reputation<br />

vonAlfredo Kraus beruhte ausschließlich auf<br />

seinen künstlerischen Leistungen. Er war sicher<br />

nicht der populärste Sänger seiner Generation,<br />

aber er gehörte dafür in Kennerkreisen<br />

zu den am meisten geschätztenTenören des<br />

20. Jahrhunderts., ca. 56 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Musik-Panorama Neue Deutschlandfunk-Produktionen.,<br />

ca. 105 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

14.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Wolf Biermann: „Barbara” (9/18). Es<br />

liest Manuel Soubeyrand,ca. 30 Minuten<br />

21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Harald” ,ca. 60 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Wolf Biermann: „Barbara” (9/18),<br />

ca. 31 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

9.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Kalenderblatt Vor 275 Jahren: Der schwedische<br />

Astronom und Physiker Anders Celsius<br />

gestorben, ca. 5Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Bobby Blue Bland., ca. 30 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

In Concert Suden Aika.Folkige Frauenpower<br />

aus Finnland. Mit Katariina Airas (vocals, mora<br />

harp, wooden flute), Karoliina Kantelinen (vocals,<br />

kantele, percussions, wooden flute), Liisa<br />

Matveinen (vocals, kantele), Veera Voima (vocals,<br />

percussions, low whistle). Moderation:<br />

Holger Beythien, ca. 87 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Neue Musik Musikalischer Maßstab.Unterwegs<br />

mit dem Musikperformer Sven-Åke Johansson.Von<br />

Beate Becker Im Kreuzberger<br />

Atelier von Sven-Åke Johansson hängt ein vergrößerter<br />

Stadtplan von Berlin., ca. 55 Min.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 103 · M ontag, 6. Mai 2019 – S eite 28 **<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

NACHRICHTEN<br />

Kaiser Naruhito (59) hat sich erstmals<br />

seit der Inthronisierung am Mittwoch<br />

der Öffentlichkeit gezeigt und<br />

sogleich bedeutende Wortegesprochen:<br />

Er hoffe auf Frieden in der<br />

Welt, erklärte der Monarch am Sonnabend<br />

vomverglasten Balkon des<br />

Chowa-Den-Palastes herab.Was für<br />

ein Tag, in Tokio schien die Sonne<br />

und Tausende Menschen waren gekommen,<br />

den Kaiser zu sehen und<br />

zu hören. Und, um das royale Stelldichein<br />

komplett zu machen, winkten<br />

Naruhitos Frau Masako (55) sowie<br />

sein jüngerer Bruder,Kronprinz<br />

Akishino (53), und dessen Frau,<br />

Kronprinzessin Kiko (52), sowie ihre<br />

beiden Töchter Mako (27) und Kako<br />

(24) hinter den Glasscheiben des Palastes<br />

fünf Minuten lang huldvoll der<br />

Menschenmenge zu.<br />

Antje Uhlig (32) freut sich über ihre<br />

neuen royalen, genauer gesagt: floralroyalenWürden:<br />

DieFinanzwirtin<br />

aus Leipzig wurde am Sonnabend auf<br />

dem Blütenfest in Mügeln –genauer<br />

gesagt: im dortselbst gelegenen Kloster<br />

Marienthal –zur neuen sächsischen<br />

Blütenkönigin gekürt. Antje I.<br />

wirdnun ein Jahr lang den Landesverband<br />

Sächsisches Obst repräsentieren.<br />

Allerdings,somusste ihreMajestät<br />

eingestehen, habe sie keine Ahnung<br />

vomObstbau und könne nur<br />

auf ihren„grünen Daumen“ verweisen,<br />

der sich immerhin schon„auf<br />

dem heimischen Balkon und im<br />

Schrebergarten“ bewährthabe.<br />

Cristiano Ronaldo (34) dürfen wir<br />

ohne jeden Zweifel als König des<br />

Fußballs bezeichnen. Jetzt wirddem<br />

Ausnahmespieler –erist Kapitän der<br />

portugiesischen Nationalmannschaft<br />

und zur Zeit Torjäger bei Juventus<br />

Turin–eine besondere<br />

Ehrezuteil: In dem Comic<br />

„Striker Force7“tritt er als<br />

Superheld auf und rettet<br />

die Menschheit vorAußerirdischen;<br />

Ronaldo<br />

beschießt und umdribbelt<br />

die Aliens mit einem<br />

Fußball, der einen tödlichen<br />

Plasma- oder Feuerschweif<br />

hinter sich herzieht.<br />

Na ja, ein neues<br />

Geschäft: DieComics<br />

kosten 5,95 Dollar pro<br />

Heft, Sondereditionen<br />

selbstverständlich<br />

mehr. (schl/mit dpa)<br />

König Fußball kämpft<br />

gegen Außerirdische.<br />

TWITTER/CRISTIANO RONALDO<br />

TIERE<br />

Ohne Wasser verweigertder Biber<br />

die Fortpflanzung. DPA/FELIX HEYDER<br />

Bäume fällen und Dämme bauen: Biber<br />

sind in Deutschland wieder heimisch<br />

geworden, nachdem sie im vorigen<br />

Jahrhundertfast ausgerottet<br />

waren. Nunsind sie erneut bedroht.<br />

In Sachsen etwa hat der Dürresommer<br />

2018 die Zahl der Biber in der Region<br />

um Torgau von160 im vergangenen<br />

Jahr auf 126 sinken lassen, erklärt<br />

uns jetzt der Naturschutzbund Nabu:<br />

DieTrockenheit verursache Stress<br />

beim Biber,und er pflanzesich nicht<br />

mehr fort; zudem trockneten Gewässer<br />

aus und böten dem Tier keine<br />

Rückzugsmöglichkeiten, um sich vor<br />

Fressfeinden zu verstecken. (schl.)<br />

Vordem König gehen alle in die Knie: Auch Suthida, die neue und mittlerweile vierte Ehefrau von Maha Vajiralongkorn, muss sich unterwerfen.<br />

Hier gibt es nichts zu lachen<br />

Die Thais haben wieder einen gekrönten König. Mit viel Pomp setzt sich Rama X. die Krone auf<br />

VonChristoph Sator,Bangkok<br />

Keine leichte Sache, soeine<br />

Krönung. In Thailand lässt<br />

sich sogar ziemlich genau<br />

sagen, wie schwer:7,3 Kilogramm.<br />

Zudem 66 Zentimeter hoch,<br />

aus purem Gold und bis oben mit<br />

Edelsteinen besetzt. Die „Goldene<br />

Krone des Sieges“ (auf Thai: Phra<br />

Maha Phichai Mongkut) sieht anders<br />

aus als die Kronen, die man<br />

aus Europa kennt. Eher ein hoher<br />

Kegel. König Maha Vajiralongkorn<br />

muss kämpfen, bis er sie<br />

oben hat. Zwischenzeitlich verheddertersich<br />

in einer Kette.<br />

Villa am Starnberger See<br />

Fast 70 Jahre ist es her, dass es in<br />

Bangkok zum letzten Maleine Krönung<br />

gab.Das war im Mai1950, der<br />

Vater des jetzigen Monarchen: König<br />

Bhumibol, auch bekannt als<br />

Rama IX.. DieZeremonie im Großen<br />

Palast ist für fast alle eine<br />

Premiere. Auch für die<br />

Hauptperson.<br />

Rama X., inzwischen 66, war damals<br />

noch gar nicht geboren. Seit<br />

dem Toddes Vaters ist er nun schon<br />

zweieinhalb Jahre König. Das Volk<br />

bekam ihn bislang nur wenig zu Gesicht.<br />

Viel Zeit verbrachte er in Bayern,<br />

in seiner Villa am Starnberger<br />

See, wo sich lockerer leben lässt als<br />

zu Hause. Aber in Bangkok gilt das<br />

strenge Protokoll des Hofes. Überall<br />

Aufpasser, bloß keine Fehler. Die<br />

Last der Geschichte.<br />

Seit Beginn der Chakri-Dynastie<br />

1782 haben erst neun Könige die<br />

Krone getragen. Von Rama VI., der<br />

vorhundertJahren noch mit absoluter<br />

Macht regierte,weiß man, dass er<br />

große Angst hatte,sie würde ihm bei<br />

der Krönung herunterfallen. Verständlich,<br />

dass der aktuelle Monarch<br />

sehr angestrengt wirkt.<br />

Maha Vajiralongkorn ist der einzige<br />

Sohn vonBhumibol und dessen<br />

Frau Sirikit. Seit jungen Jahren hat er<br />

einen Ruf als Lebemann: drei gescheiterte<br />

Ehen, sieben Kinder. Die<br />

meisten Thais kennen ihn als jemanden,<br />

der selten freundlich dreinschaut.<br />

Glücklich sieht er auch während<br />

der zweistündigen Krönung<br />

nicht aus. In manchen Momenten<br />

lässt sich das nachvollziehen. Zum<br />

Beispiel zu Beginn, als er von oben<br />

eine Dusche reinigendes Wasser über<br />

Gold und Gelb: So zeigen die Untertanen ihre Ergebenheit.<br />

Für das südostasiatische Land mit knapp<br />

70 Millionen Einwohnernist dies die erste<br />

Krönung seit fast sieben Jahrzehnten. Maha<br />

Vajiralongkornist erst der zehnte König seit<br />

Beginn der Chakri-Dynastie im Jahr 1782.<br />

Rama X. lautet sein Beiname. Durch einen<br />

königlichen Erlass wurden vorder Krönung<br />

mehr als 40000 Strafgefangene begnadigt.<br />

THAILANDS KÖNIG<br />

AFP/LILLIAN SUWANRUMPHA<br />

Nach dem Todseines Vaters bestieg Vajiralongkornerst<br />

zwei Monate später im Dezember<br />

2016 den Thron. Die Zeit bis zur Krönung<br />

nutzte er klug,umdie Palastgeschäfte neu zu<br />

organisieren: Bei einer Verfassungsreform<br />

setzte er neue Machtbefugnisse für sich<br />

durch und ließ sich zum alleinigen Besitzer<br />

des royalen Milliardenvermögens erklären.<br />

Mehr als 200000 Menschen wohnten der königlichen Prozession am Sonntag bei.<br />

AFP<br />

AFP/THAI ROYAL HOUSEHOLD BUREAU<br />

den Kopf bekommt. Er trägt dazu nur<br />

weiße Schlappen und weiße Toga –<br />

ungewohnt schulterfrei. Bei der Krönung<br />

hat er goldene Knickerbocker,<br />

einen goldenen Mantel und schwarze<br />

Lackschuhe an.<br />

Prozession in Gluthitze<br />

Im Saal sind praktisch nur Familie<br />

und andereThai-Elite dabei. An erster<br />

Stelle die neue Königin Suthida<br />

(40) sowie sein jüngster Sohn, Prinz<br />

Dipangkorn Rasmijoti. Der 14-Jährige,<br />

der in Bayern zur Schule geht,<br />

gilt als Thronfolger.Suthida arbeitete<br />

früher als Flugbegleiterin bei Thai<br />

Airways und begleitete den damaligen<br />

Kronprinzen dann als Leibwächterin.<br />

Am Tag seiner Thronbesteigung<br />

2016 wurde sie,die nicht adeliger<br />

Herkunft ist, zur Generalin ernannt.<br />

Erst drei Tage vor der<br />

Krönungszeremonie hatten Vajiralongkornund<br />

sie geheiratet.<br />

Am Sonntag zeigt sich der König<br />

zeigt dann auch dem Volk: Bei anfangs<br />

irrsinniger Hitze und praller<br />

Sonne lässt er sich sieben Kilometer<br />

durch die Stadt tragen, auf einer<br />

Sänfte mit goldenen Thron. Auf dem<br />

Kopf hat er keine Krone, sondern einen<br />

gefiederten Hut. Gelächelt wird<br />

auch jetzt nicht. Die Träger müssen<br />

schuften. Noch schlimmer sind die<br />

Soldaten mit Bärenfellmütze dran.<br />

Als einziges Land Südostasiens war<br />

Thailand nie Kolonie,aber einige unsinnige<br />

Dinge hat man sich trotzdem<br />

abgeschaut.<br />

Auch die mehr als 200 000 Leute<br />

am Straßenrand schwitzen. Fast alle<br />

in gelb, der Farbe des Königshauses,<br />

aber längst nicht alle freiwillig. Die<br />

Regierung hat viele Beamte dienstverpflichtet.<br />

Am Palast zeigt ein Ministerialbeamter<br />

die Aufforderung.<br />

Dann fügt er schnell hinzu:„Ich wäre<br />

aber auch so gekommen.“ Als der<br />

König vorbeigetragen wird, geht er<br />

so tief in die Knie wie alle anderen<br />

auch. So gehörtsich das hier.<br />

Alles in allem kosten die Feiern<br />

etwa 30 Millionen Euro –eine Kleinigkeit,<br />

wenn man mit geschätzt<br />

mehr als 35 Milliarden Euro zu den<br />

reichsten Monarchien der Welt gehört.<br />

An diesem Montag will sich der<br />

frisch gekrönte König noch vomBalkon<br />

aus ans Volk wenden, dann mit<br />

ein paar Worten mehr. Und, wer<br />

weiß? Vielleicht lächelt er dabei sogar<br />

kurz. (BLZ, dpa)<br />

Dutzende Tote nach<br />

Wirbelsturm„Fani“ in Indien<br />

Nach den schweren Verwüstungen<br />

durch Zyklon „Fani“ arbeiten Helfer<br />

an der Ostküste Indiens am Wiederaufbau<br />

der Region. Millionen von<br />

Menschen hatten noch am Sonntag<br />

weder Stromnoch sauberes Trinkwasser,wie<br />

der Katastrophenschutz<br />

im Bundesstaat Odisha mitteilte.<br />

Demnach waren bei dem Unwetter<br />

mindestens 30 Menschen ums Leben<br />

gekommen. Diemeisten vonihnen<br />

seien vonumfallenden Bäumen<br />

oder vonden Trümmerneinstürzender<br />

Häuser erschlagen worden. Es<br />

gab schwereÜberschwemmungen.<br />

Im Nachbarland Bangladesch wurden<br />

bisher vier Tote und 63 Verletzte<br />

gemeldet. (dpa)<br />

Flugzeug brennt: 41 Tote bei<br />

Notlandung in Moskau<br />

Beim Brand einer russischen Passagiermaschine<br />

am Moskauer Flughafen<br />

Scheremetjewo sollen 41 Menschen<br />

ums Leben gekommen sein,<br />

meldete AFP unter Berufung auf russische<br />

Ermittler am Sonntagabend.<br />

Vonden 78 Insassen der Aeroflot-<br />

Maschine seien 37 am Leben. Auch<br />

zwei Kinder seien darunter,hatte es<br />

bereits zuvor geheißen. Diegenaue<br />

Ursache des Brandes war zunächst<br />

unklar.Die Aeroflot-Maschine des<br />

Typs Suchoi Superjet-100 fing auf<br />

dem Wegnach Murmansk kurznach<br />

dem StartFeuer.Der Pilot kehrte<br />

zum Startflughafen zurück, die Maschine<br />

rollte in Flammen über die<br />

Landebahn. Viele Passagierehätten<br />

das Flugzeug über Notrutschen verlassen,<br />

teilte Aeroflot mit. (AFP,dpa)<br />

Karel Gott singt neues Duett<br />

mit seiner Tochter<br />

Er ist wieder da mit seinem lyrischer Tenor:Karel<br />

Gott.<br />

DPA(MICHAL KAMARYT<br />

Dertschechische Schlagerstar Karel<br />

Gott hat ein neues Duett mit seiner<br />

Tochter Charlotte Ella aufgenommen.<br />

DerTitel:„Srdce nehasnou“ –<br />

auf Deutsch„Herzenerlöschen<br />

nicht“. EinenVideoclip der Studioaufnahme<br />

hatten bis Sonntag mehr<br />

als 1,4 Millionen Menschen beiYou-<br />

Tube angesehen. Er sei stolz, mit welcher<br />

Professionalität die 13 Jahrealte<br />

Charlotte das Lied eingespielt habe,<br />

teilte Gott, 80, mit. DerKünstler,bekannt<br />

als Sänger vonHits wie„Biene<br />

Maja“ und„Babicka“, überstand<br />

nach eigenen Angaben vordreiJahreneine<br />

Krebserkrankung. (dpa)<br />

Zehn Jahre Haft für Youtuber<br />

wegen Nacktvideos<br />

Einamerikanischer Youtuber und<br />

Musiker,der junge Mädchen aufgeforderthatte,ihm<br />

Nacktvideos von<br />

sich zu schicken, ist zu zehn Jahren<br />

Haft verurteilt worden. EinRichter in<br />

Chicago verhängte am Freitag das<br />

Strafmaß gegen den 26-jährigen<br />

Austin Jones,wie der US-Sender<br />

CNN am Sonnabend berichtete.<br />

Jones war 2017 verhaftet und wegen<br />

Herstellung vonKinderpornografie<br />

angeklagt worden. Laut Anklage<br />

hatte er 14- und 15-jährige Mädchen<br />

damit gelockt, dass sie mit diesen<br />

Sex-Videos beweisen würden, seine<br />

größten Fans zu sein. (dpa)

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