2019/19 - unternehmen U67
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titelinterview <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Seit mehr als 40 Jahren Branchenpionier in Sachen Nachhaltigkeit<br />
Der Unternehmenssitz im Ulmer Donautal. Die Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung prüfen nicht nur die Qualität von<br />
Spachtelmassen, sondern analysieren auch die Rohstoffe. <br />
Fotos: Uzin Utz AG<br />
Mit Waschmittel, Schuhcreme und Bodenreinigungsmittel<br />
gründete der Urgroßvater<br />
von Julian und Philipp Utz, Georg, das<br />
Unternehmen in Wien. Das siedelte <strong>19</strong><strong>19</strong><br />
nach Ulm um und schuf mit der Marke Uzin<br />
<strong>19</strong>48 den Grundstein fürs Klebstoffgeschäft.<br />
Aus dem kleinen regionalen Anbieter von<br />
damals hat sich ein Komplettanbieter fürs<br />
bodenverlegende Handwerk entwickelt.<br />
<strong>19</strong>97 wandelte die Familie das Unternehmen<br />
in eine Aktiengesellschaft um. Uzin Utz ist in<br />
48 Ländern vertreten, davon in <strong>19</strong> Ländern<br />
mit eigenen Produktions- und/oder Vertriebsgesellschaften.<br />
Seit mehr als 40 Jahren<br />
engagierte sich das Unternehmen als<br />
Branchenpionier in Sachen Umweltschutz.<br />
2018 erwirtschaftete Uzin Utz mit 1268 Mitarbeitern<br />
(davon 658 im Inland) einen Rekordumsatz<br />
von 346 Millionen Euro. Das Ergebnis<br />
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
betrug 20,9 Mio. Euro (2017: 24,4 Mio. Euro).<br />
Wir füttern<br />
eine Datenbank<br />
mit Ideen,<br />
selbst wenn sie<br />
heute noch<br />
nicht umsetzbar<br />
sind.<br />
unsere Bauchemie-Expertise. Wir haben bei Uzin<br />
Utz eine erstklassige Anwendungstechnik, die oft<br />
schon bevor ein Produkt ausgewählt wird, mit den<br />
Kunden im Kontakt ist und über den optimalen Systemaufbau<br />
spricht. So können unsere Kunden ein<br />
bestmögliches Ergebnis erzielen – und vermeiden<br />
Reklamationen.<br />
Sind Reklamationen ein so kritisches Thema?<br />
Philipp Utz: Ja, weil kein Handwerker Zeit hat, zweimal<br />
auf eine Baustelle zu fahren. Die Betriebe haben<br />
keine Kapazität, keinen Puffer und kein Personal<br />
für so etwas. Sie brauchen Produkte, die in verschiedenen<br />
Kontexten tadellos funktionieren. Und<br />
kein Handwerker will Ärger mit seinen Kunden.<br />
Wie treiben Sie Produktinnovationen voran?<br />
Philipp Utz: Wir haben ein sehr großes Portfolio an<br />
Produkten. Von der Verlegung bis zur Pflege haben<br />
wir alles für bodenverlegende Handwerker im Sortiment<br />
– bis auf den Bodenbelag selbst. Unser Ziel<br />
ist, Bodenverlegern zum Erfolg zu verhelfen. In diesem<br />
Sinne haben wir verschiedene Innovationsstrategien<br />
entwickelt. Zum Beispiel das Innovationsmanagement<br />
von innen heraus, etwa mithilfe der<br />
Informationen, die unser Vertrieb liefert und der<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit ihren<br />
mehr als 100 Mitarbeitern weitergibt.<br />
Welchen Ansatz verfolgen Sie?<br />
Julian Utz: Wir fragen uns: Was brauchen die<br />
Handwerker? Welche Trends gibt es in Bezug auf<br />
Materialen und Verlegetechniken? Wie entwickelt<br />
sich der Markt und wie können wir uns positionieren?<br />
Außerdem können wir durch die verschiedenen<br />
Marken auf vielfältiges Know-how zurückgreifen<br />
und selbst Trendsetter werden. Ein gutes<br />
Beispiel ist unser neues Hydroblocksystem, eine<br />
ökologische Feuchtsperre. Damit bieten wir unseren<br />
Kunden einen Mehrwert, der zugleich den Endkunden<br />
mit einem System begeistert, dass so bislang<br />
nicht verfügbar war.<br />
Was tun Sie noch?<br />
Julian Utz: Wir füttern eine Datenbank mit Ideen<br />
und Informationen, selbst wenn eine Lösung aus<br />
heutiger Sicht noch nicht technisch umsetzbar ist.<br />
Im Rahmen von „Innovationstagen“ beschäftigen<br />
wir uns in regelmäßigen Abständen mit der Weiterentwicklung<br />
dieses Fundus. Wir diskutieren<br />
darüber, welche Ideen zielführend sind und welche<br />
wir mittel- und langfristig in Angriff nehmen.<br />
Darüber hinaus loten wir in verschiedenen Gremien<br />
mit Vorlieferanten und Kunden Machbarkeit<br />
und Marktchancen neuer Ideen aus.<br />
Sie haben auch einen Kundenbeirat.<br />
Philipp Utz: Wir haben einen Kundenbeirat pro<br />
Marke – also insgesamt vier Gremien. In Deutschland<br />
beteiligen wir so 100 Kunden an unseren Entwicklungsprojekten.<br />
Ihr Input und Feedback in<br />
sehr frühen Stadien ist uns wichtig. Sie helfen uns<br />
dabei, dass wir die Produkte bis zur Marktreife<br />
entwickeln.