Ausgabe 02-2019
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Fit für die Jugendarbeit<br />
Juleica 21+ Schulung im SGV-Jugendhof<br />
DWJ<br />
Blick in den von Hordeler SGVern gebauten Luftschutzstollen<br />
Die Juleica 21+ Schulung der Deutschen Wanderjugend<br />
Landesverband NRW fand an zwei Wochenenden im SGV-<br />
Jugendhof in Arnsberg statt. Durch die Teilnahme an einem<br />
Wochenende bekamen die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre<br />
Juleica zu verlängern und durch die Teilnahme an beiden Wochenenden erwarben die Ehrenamtlichen die<br />
Qualifikationen für die Beantragung einer Juleica.<br />
Das Ende des deutschen<br />
Steinkohle-Bergbaus<br />
SGV-Abteilung Hordel-Bochum blickt<br />
auf die Anfänge zurück<br />
Hart an der Grenze zu Wanne-Eickel in Bochum-<br />
Hordel liegt ein Juwel: die Kolonie Dahlhauser<br />
Heide, im Volksmund auch „Kappskolonie“<br />
genannt. Die Anfang des 20. Jahrhunderts von der<br />
Familie Krupp gebaute Bergarbeitersiedlung wurde<br />
1975 unter Denkmalschutz gestellt, nachdem die<br />
Stadt Bochum die Sanierung der Siedlung begonnen<br />
hatte. Heute stellt die Kolonie ein schmuckes<br />
Wohngebiet dar.<br />
In den Mauern dieser Kolonie und dem benachbarten<br />
Eickel fanden sich einige junge Männer<br />
zusammen, überwiegend auf den nahegelegenen<br />
Zechen Hannover, Hannibal und Carolinenglück<br />
beschäftigt, und gründeten einen Wanderverein, die<br />
heutige SGV-Abteilung. Sie wurde zum Sammelbecken<br />
vieler Bergleute aus der Gegend und erlebte<br />
im Zeichen des Bergbaus einen lebhaften Auftrieb.<br />
Dank der Eigenarten der Bergleute – Zusammenhalt,<br />
gegenseitige Unterstützung, Hilfsbereitschaft,<br />
Solidarität – und mit Unterstützung der Kruppschen<br />
Verwaltung entwickelte sich eine vielbeachtete<br />
Abteilung im ganzen SGV.<br />
Während des 2. Weltkrieges hat sich die Abteilung<br />
besonders hervorgetan. Als die Gewalt des Krieges<br />
zunahm, litt die Zivilbevölkerung immer mehr unter<br />
den Bombenangriffen der Alliierten. Weil man den<br />
Angriffen wehrlos ausgesetzt war, reifte unter den<br />
männlichen Mitgliedern, die weitgehend bergmännisch<br />
geschult waren, der Plan, in der Kolonie<br />
Dahlhauser Heide einen Luftschutzstollen für die<br />
Zivilbevölkerung zu bauen. Dank der Hilfe und Unterstützung<br />
der Kruppschen Verwaltung wurde 1943<br />
der Bau in Angriff genommen. Der Stollen bot dank<br />
der bergmännischen Fähigkeiten der Mitglieder in<br />
12 Metern Tiefe etwa 1.200 Menschen Schutz vor<br />
Bomben. Bei Fliegeralarm stand er selbstverständlich<br />
nicht nur den Vereinsmitgliedern, sondern der<br />
ganzen Bevölkerung zur Verfügung – ein Angebot,<br />
das von den Bewohnern der Kolonie dankend angenommen<br />
wurde. Wie sich zeigte, eine Handlungsweise,<br />
die sich später als nutzbringend erwies.<br />
46 KREUZ&QUER 2/19<br />
Lore vor dem SGV-Wanderheim in Bochum-Hordel<br />
zusammengetragen von Wolfgang Haarmann<br />
Die Abteilung Hordel, eng verbunden mit dem<br />
Kohlebergbau, hat diese Verbundenheit in<br />
Festumzügen des SGV durch Präsentation als<br />
Bergarbeitergemeinschaft in Bergmannsuniformen<br />
dokumentiert und ist stets mit großem Applaus<br />
empfangen worden. Ein Transparent, getragen<br />
von Bergleuten der Abteilung und als Beweis für<br />
das breite Band vielseitig vertretener Berufe, ist<br />
präsent. „Bergleute, Techniker, Leute vom Bau –<br />
alle wandern im SGV“.<br />
Die Hordeler sind stolze Besitzer eines eigenen<br />
Wanderheims ganz in der Nähe der Siedlung<br />
Hordeler Heide. Dank der großzügigen Unterstützung<br />
der Kruppschen Verwaltung wurde das Haus<br />
in Eigenhilfe 1933 errichtet und in den folgenden<br />
Jahren erheblich erweitert. Nach Stilllegung der<br />
Bochumer Zechen Hannover und Hannibal bekamen<br />
die Hordeler die Möglichkeit, zur Erinnerung<br />
an den größten Arbeitgeber vor dem Wanderheim<br />
zwei Loren dieser Zechen, die dem Kohletransport<br />
dienten, aufzustellen – zum steten Gedenken an<br />
die jetzt zu Ende gegangene Bergbauzeit.<br />
Ein weiteres Zeichen der Verbundenheit mit dem<br />
Bergbau kommt von der alten SGV-Abteilung<br />
Bochum, die jetzt mit den Hordelern zusammen<br />
die SGV-Abteilung Hordel-Bochum darstellt. Das<br />
Vereinsleben spielte sich weitgehend im Barbaraheim,<br />
einem früheren Betriebsgebäude der Zeche<br />
Barbara an der Kemnader Brücke in Bochum-Stiepel,<br />
ab. Nachdem das Haus nicht mehr genutzt<br />
wird, steht ein weiteres Symbol zur Verfügung.<br />
Ein Bergmann in Stein, ein dreidimensionales<br />
Relief, jetzt in Holz gerahmt, wird demnächst einen<br />
Ehrenplatz im Hordeler Wanderheim bekommen.<br />
Eine gehaltvolle Geschichte aus Hordel um<br />
den deutschen Bergbau ist allerdings die um<br />
die heilige Barbara, Patronin der Bergleute. Die<br />
Verankerung der oberschlesischen Tradition der<br />
Barbara-Verehrung im Ruhrgebiet 1947 ist der<br />
„Vereinigung der Freunde für Kunst und Kultur<br />
im Bergbau“ zu verdanken. Beteiligt war der<br />
Bergwerksdirektor der Zechen Hannover/Hannibal,<br />
Dr. Fritz Lange, Mitglied der<br />
SGV-Abteilung Hordel. Die<br />
hiesigen Bergleute bekamen<br />
mit der heiligen Barbara eine<br />
Identifikationsfigur. Ihrem<br />
grausamen Schicksal und ihrer<br />
Standhaftigkeit im Glauben<br />
verdankt sie ihre Verehrung.<br />
Bergleute von der SGV-Abteilung Hordel<br />
im Festumzug beim SGV-Fest in Lüdenscheid<br />
Die Verwaltung der Kruppschen<br />
Zechen hatte ganz in<br />
der Nähe des Hordeler Wanderheims ein neues<br />
Casino errichtet. Das Haus bekam ein besonderes<br />
Barbara-Zimmer mit dementsprechender Ausrichtung<br />
und diente der Verehrung der heiligen<br />
Barbara.<br />
Die Hordeler sind sich ihrer Bedeutung als herausragende<br />
Bergarbeiter-Abteilung durchaus bewusst<br />
und blicken voller Stolz auf die jetzt ausklingende<br />
Zeit zurück. Anderseits ist der Blick nach vorn gerichtet.<br />
Heute besteht die Mitgliedschaft aus vielen<br />
Berufen, die die Zukunft sichert. Der Bergmannsruf<br />
„Glück auf“ verhallt immer mehr. Der Wanderergruß<br />
„Frisch auf!“ tritt wieder in den Vordergrund.<br />
Industriemuseum Zeche<br />
Hannover zeigt Fotos vom<br />
Wandel im Ruhrgebiet<br />
Die Barbara an der Halde der<br />
Zeche Prosper Haniel, Bottrop<br />
Bochum. „Was von der Zeche bleibt“– das zeigen großformatige<br />
Schwarzweiß- und Farbbilder des Fotografen Bernd<br />
Langmack aus den vergangenen drei Jahrzehnten. Mit der<br />
Fotoausstellung hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
(LWL) am 29. März die diesjährige Saison in seinem LWL-<br />
Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum eröffnet.<br />
Im Fokus steht der langsame Rückzug des Bergbaus aus<br />
dem Ruhrrevier seit den 1980er-Jahren. Der Essener Arzt<br />
und Fotograf Langmack hat die Überreste alter Anlagen, aber<br />
auch die Umgestaltung der Umgebung eingefangen. Langmack<br />
ist Mitglied des „Pixelprojekt Ruhrgebiet“. Zu sehen ist<br />
die Ausstellung bis zum 30. Juni. Infos unter www.lwl.org<br />
An beiden Wochenenden wurden Themen rund um die Kinder- und Jugendarbeit behandelt. Ein wichtiger<br />
Bestandteil der Themen war das Präventionskonzept FAIR.STARK.MITEINANDER. der Wanderjugend. Anhand<br />
des Präventionskonzeptes wurden bereits erlebte und fiktive Grenzerfahrungen besprochen. Die Grundzüge<br />
des Konzeptes wurden näher erläutert, wofür die Vertrauenspersonen stehen und in welchen Situationen sie<br />
angerufen werden können. Am ersten Schulungswochenende lag der Schwerpunkt auf dem Thema Recht.<br />
Am Samstag wurden durch einen Juristen viele Rechtsfragen, die für die Jugendverbandsarbeit wichtig sind,<br />
bearbeitet. Am zweiten Wochenende wurde durch eine Referentin<br />
vom Roten Kreuz der Erste-Hilfe-Kurs durchgeführt, der für<br />
die Beantragung der Juleica Voraussetzung ist.<br />
Die Landschaft rund um den Jugendhof lud dazu ein, kleine<br />
Wanderungen mit den Teilnehmenden zu unternehmen. Am<br />
Abend wurde die Altstadt von Arnsberg erkundet, wo die Abende<br />
gemütlich ausklingen konnten. Am Ende der beiden Wochenenden<br />
erwarben insgesamt 15 Ehrenamtliche der Wanderjugend<br />
die Jugendleiter*innen- Karte. Somit sind sie jetzt fit für die<br />
Kinder- und Jugendarbeit und bereit für viele spannende neue<br />
Aktionen.<br />
Landesweites Tanztreffen<br />
unter dem Motto „Musical“<br />
5. bis 7. Juli <strong>2019</strong> in der Jugendherberge Winterberg<br />
In diesem Jahr hat das landesweite Tanztreffen einige Besonderheiten. Es findet in der Jugendherberge<br />
Winterberg statt und damit parallel zum Deutschen Wandertag <strong>2019</strong>, der in der ganzen Region um<br />
Schmallenberg und Winterberg veranstaltet wird. Das Programm wird, wie in den Jahren zuvor, für alle<br />
Tanzbegeisterten sein, die Freude am Tanzen haben oder diese noch finden möchten. Mit einer Auswahl<br />
an unterschiedlichen Tanzworkshops werden die verschiedenen Tanzstile abgedeckt. Da ist für jeden etwas<br />
dabei.<br />
In den Workshops wird eine komplette Choreographie einstudiert. Schon einstudierte Tänze, die z.B. in den<br />
Gruppenstunden entstanden sind, können mitgebracht und dem tanzbegeisterten Publikum vorgeführt werden.<br />
Und auch das Highlight aus dem letzten Jahr – den Tanzflashmob – soll es wieder geben. Außerdem ist<br />
geplant, als große Gruppe beim Festumzug am Sonntag mitzugehen.<br />
Infos und Anmeldung<br />
auf www.wanderjugend-nrw.de<br />
unter „Großveranstaltungen“<br />
oder per E-Mail info@wanderjugend-nrw.de.<br />
Datum: 5. bis 7. Juli <strong>2019</strong><br />
Ort:<br />
Alter:<br />
Jugendherberge Winterberg<br />
ab 8 Jahren<br />
Teilnehmerzahl: max. 130 Personen<br />
Kosten: 45 €<br />
Leistungen:<br />
Unterkunft, Verpflegung,<br />
Tanzworkshop-Angebot<br />
Ihr Urlaubsziel im<br />
herrlichen Sauerland<br />
· Biergarten<br />
· Sehr ruhige Lage<br />
· Wunderschöne gezeichnete Wanderwege<br />
· Direkt am Premiumwanderweg<br />
„Sauerland Höhenflug“<br />
5 Tage HP 215,- € p.P.<br />
– sonntags bis freitags –<br />
HP 44,- € p.P. und Tag DZ<br />
Appartement 49,- € p. Tag<br />
Landgasthof-Pension<br />
Rademacher<br />
Faulebutter 2 · 57413 Finnentrop<br />
Tel. (<strong>02</strong>724) 215 · Fax 8491<br />
info@landgasthof-rademacher.de<br />
www.landgasthof-rademacher.de<br />
Gerne senden wir Ihnen unseren<br />
Hausprospekt zu.<br />
KREUZ&QUER 2/19<br />
47