JB_2018
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AIDS-Koordinator*innen-Stelle in Duisburg. Und das<br />
ist gut so! Da heißt es doch wieder „Gemeinsam gegen<br />
AIDS“! Einsam blieben wir dagegen weiterhin im Kreis<br />
Wesel (s.o.).<br />
Positive Auswirkungen sind auch bei der wichtigen<br />
Netzwerkarbeit – zumindest in Duisburg zu verzeichnen,<br />
wie etwa beim Arbeitskreis Prävention Duisburg,<br />
wo wir die Koordinationsarbeit abtreten konnten. Hier<br />
ist auch schon im Berichtsjahr eine Stabilisierung durch<br />
die aktive Mitarbeit des Gesundheitsamtes der Stadt<br />
Duisburg zu verzeichnen.<br />
Intensiviert haben wir unsere Kooperation mit dem<br />
Suchthilfeverbund Duisburg e.V. durch einen intensivierten<br />
Austausch.<br />
„Unser“ Duisburger Aktionsbündnis gegen AIDS erfuhr<br />
eine Neuausrichtung und Erweiterung der Thematik<br />
und heißt seit <strong>2018</strong> nun „Duisburger Aktionsbündnis<br />
für Gesundheit und Gerechtigkeit“. Die sexuelle Gesundheit<br />
und natürlich auch HIV/AIDS bleiben allerdings<br />
eindeutig im Portfolio.<br />
Neu hinzugekommen ist ein Engagement im Rahmen<br />
der „Initiativgruppe Männergesundheit“ der Kommunalen<br />
Gesundheitskonferenz der Stadt Duisburg, die erstaunlich<br />
effektiv wirkt u.a.m.<br />
Leider waren wir im Berichtsjahr erneut mit zum Teil<br />
heftigen Diskriminierungsfällen beschäftigt. In der<br />
Regel irrationale Ängste, aber auch klare Ausgrenzungen<br />
scheinen eher wieder zu- als abzunehmen. Als<br />
„Dauerbrenner“ sind hier insbesondere wiederkehrende<br />
Probleme mit Zahnarztpraxen hervorzuheben. Besonders<br />
heftig war aber auch die Erteilung eines Hausverbotes<br />
einer Duisburger Klinik für eine Klientin, weil<br />
sie nicht bei jeder Vorstellung offensiv ihren HIV-Status<br />
erklärt hat. Zum einen ist dieser in ihren Akten erfasst,<br />
zum anderen handelte es sich um eine rein orthopädische<br />
Behandlung. Der „Runde Tisch zur HIV-Versorgung“<br />
(s.o.) hat mit einer gemeinsam gefassten Stellungnahme<br />
sehr deutlich reagiert!<br />
Wir hatten eine Zeit lang den Eindruck, wir hätten die<br />
80er Jahre überwunden, doch das scheint nicht überall<br />
im Gesundheitssystem der Fall zu sein. Hier wartet<br />
noch viel und wohl auch kontinuierliche Arbeit auf uns.<br />
Hinzu kamen über das gesamte Jahr rege Korrespondenzen<br />
und Gespräche mit den kommunalen Strukturen<br />
durch unsere Aufstockungsanträge, Gespräche<br />
und Gesprächsangebote / -versuche mit der Kreispolitik,<br />
die Bewerbung und Publikmachung unseres neuen<br />
Angebotes des Betreuten Wohnens (SELF Duisburg /<br />
Kreis Wesel), die intensive Beschäftigung mit der Umsetzung<br />
der am 25.05.<strong>2018</strong> in Kraft tretenden Datenschutz-Grundverordnung<br />
(DS-GVO), die insgesamt<br />
betrachtet ganz überwiegend gut ist, aber eben auch<br />
zusätzlichen bürokratischen Aufwand (und Kosten!)<br />
mit sich gebracht hat und bringt. Dass wir an dieser<br />
Stelle allerdings schon recht gut aufgestellt waren, ist<br />
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nicht zuletzt dem Engagement unseres treuen IT-Supporters,<br />
Vicente Diaz Fernandez, zu verdanken, der<br />
uns ganz viele seiner Leistungen ehrenamtlich zur Verfügung<br />
stellt. Ganz großer Dank!<br />
Es deutet einiges darauf hin, dass unser Haushaltsabschluss<br />
für <strong>2018</strong> erneut ein etwas kleineres Defizit<br />
ausweisen wird, als es die Planung befürchten ließ.<br />
Letztlich haben wir unser Überleben im Berichtsjahr<br />
allerdings einer unverhofft eingegangenen Erbschaft<br />
zu verdanken, die uns schlichtweg gerettet hat, weil<br />
unsere vorzuhaltende Betriebsmittelrücklage im Laufe<br />
des Jahres aufgebraucht war, weil sich die kommunalen<br />
Zuwendungsgeber über drei Jahre trotz unserer Anträge<br />
nicht bewegt haben.<br />
Eigentlich hätten wir mit dem Segen dieser Erbschaft<br />
unsere Rücklage zumindest in Teilen wieder aufbauen<br />
müssen, aber die laufenden Kosten ließen dies nicht<br />
zu.<br />
Natürlich waren wir auch in diesem Jubiläumsjahr wieder<br />
„auf der Straße“ mit Infoständen und Aktionen im<br />
Sommer und boten ein umfangreiches Programm zum<br />
Welt-AIDS-Tag 2016 (s. 4.4.).<br />
„Klappern gehört zum Handwerk“.<br />
Unsere Arbeit und unsere Aktionen werden wahrgenommen<br />
– wir können nicht behaupten, dass wir keine<br />
Lobby hätten. Allerdings möchten wir an dieser Stelle<br />
eingestehen, dass der stete Kampf für den Erhalt der<br />
Strukturen immer wieder auch demotiviert und Kraft<br />
raubt.<br />
Einmal mehr erfreulich war diesbezüglich allerdings im<br />
Berichtsjahr das Medieninteresse und die Unterstützung<br />
durch Funk und Fernsehen – und auch einzelne<br />
Printmedien haben uns im Berichtsjahr wieder mehr<br />
Beachtung geschenkt.<br />
Zivilgesellschaftliches Engagement ist immer noch<br />
und nicht nur vor dem Hintergrund rückläufiger öffentlicher<br />
Förderung immer mehr gefragt. Diesbezüglich<br />
können wir einmal mehr auf ein Jahr mit zum Teil wirklich<br />
großartiger Unterstützung zurückblicken (s. 4.).<br />
Insbesondere im Zusammenhang mit dem diesjährigen<br />
Welt-AIDS-Tags-Geschehen erlebten wir viel Engagement<br />
von verschiedensten Gruppen und Einzelpersonen.<br />
Stellvertretend möchten wir hier schon mal auf<br />
die WAT-Aktionen an einigen Schulen unserer Region<br />
sowie die hervorragende mediale Unterstützung durch<br />
das Duisburger Lokalfernsehen „Studio47“ wie auch<br />
der WDR-Lokalzeitredaktion verweisen.<br />
Besonders bemerkenswert ist auch das treue Engagement<br />
der Alpener Gastronomen, Wolfgang Gödeke und<br />
Frank Stieger und Ihrem Team der „Burgschänke“, die<br />
uns abermals das hervorragende Essen für die Weihnachtsfeier<br />
am Heiligen Abend spendeten. Dieses ist