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der gemeinderat_Ausgabe 02_2019

Die Februar-Ausgabe von der gemeinderat legt einen Schwerpunkt auf das Thema "Beleuchtung". Daneben enthält die Ausgabe den Top-Studienführer, ein Sonderprodukt zu berufsbegleitenden Masterstudienangeboten und Lehrgängen im öffentlichen Sektor.

Die Februar-Ausgabe von der gemeinderat legt einen Schwerpunkt auf das Thema "Beleuchtung". Daneben enthält die Ausgabe den Top-Studienführer, ein Sonderprodukt zu berufsbegleitenden Masterstudienangeboten und Lehrgängen im öffentlichen Sektor.

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STADT-<br />

GEO-<br />

Nr. 2/<strong>2019</strong><br />

8,50 Euro<br />

62. Jahrgang<br />

Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

FEBRUAR<br />

<strong>2019</strong><br />

BAUSPAREN<br />

Die Renaissance<br />

eines Klassikers<br />

TOP<br />

STUDIENFÜHRER<br />

Berufsbegleitende Masterstudienangebote und<br />

Lehrgänge für den öffentlichen Sektor<br />

PUBLIC<br />

MANAGEMENT<br />

MIGRATION<br />

ENERGIE-<br />

MANAGEMENT<br />

UMWELT<br />

SOZIALE<br />

ARBEIT<br />

FACILITY<br />

MANAGEMENT<br />

ENTWICKLUNG<br />

INFORMATION<br />

Vertiefte und umfassende Qualifizierung<br />

als Karrieresprung<br />

MIT TOP<br />

STUDIEN-<br />

FÜHRER<br />

E-PAYMENT<br />

Potemkinsche Dörfer<br />

in den Rathäusern<br />

KATASTROPHENSCHUTZ<br />

Für Extremschneefall<br />

besser gerüstet sein<br />

Evolution<br />

VERNETZTE LED-TECHNIK TREIBT<br />

DIE ENTWICKLUNG DER STADT VORAN


Editorial<br />

Schon gesehen?<br />

Unsere aktuelle<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe<br />

Son<strong>der</strong>heft<br />

Januar <strong>2019</strong><br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

„Wir lernen jetzt für die digitale<br />

Zukunft. Und das soll Schule machen.“<br />

För<strong>der</strong>n, was NRW bewegt.<br />

LED plus Digitalisierung gleich neue Möglichkeiten für die Kommunen. Auf<br />

diese einfache Formel lässt sich bringen, welche Wirkung mo<strong>der</strong>ne Lichttechnik<br />

entwickeln kann. Diese geht deutlich über die Einsparungen bei<br />

den Energie- und Instandhaltungskosten hinaus. Sie reicht auch viel weiter<br />

als das Thema „Lichtqualität“. Weil wir überall Licht benötigen, umgibt uns<br />

ein fein verästeltes Stromversorgungssystem – im öffentlichen Raum ebenso<br />

wie am Arbeitsplatz, in <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> im Kin<strong>der</strong>garten. Es speist die LED-<br />

Lampen und ist Träger des Datenstroms zu <strong>der</strong>en intelligenter Steuerung.<br />

In <strong>der</strong> neuen Welt <strong>der</strong> Beleuchtung werden die Lichtquellen selbst zum<br />

Sen<strong>der</strong>. Mit entsprechenden Sensoren ausgestattet, erkennen sie, ob Räume<br />

belegt sind, messen die Temperatur im Gebäudeinnern, erfassen die Intensität<br />

des einstrahlenden Sonnenlichts. Die Rückkopplung dieser Informationen<br />

an die Gebäudeleittechnik unterstützt den wirtschaftlichen Betrieb <strong>der</strong> Heizung<br />

und Kühlung. Sie hilft ebenso, bei <strong>der</strong> Beleuchtung Strom zu sparen.<br />

Und <strong>der</strong> Gebäudemanager kann die Analyse von Raumnutzungsdaten dazu<br />

heranziehen, die Flächenbelegung zu optimieren.<br />

Vernetzung lautet das Zauberwort. Was für die Innenbeleuchtung gilt,<br />

kommt auch in den Straßen zum Einsatz. Hier sind es Detektoren zur<br />

Verkehrszählung und zur Messung von Luftschadstoffen o<strong>der</strong> Bewegungsmel<strong>der</strong>,<br />

um Lampen energieeffizient zu betreiben. Auf Basis lokal erhobener<br />

Informationen lassen sich dann Smartphone-Apps mit laufend aktualisierten<br />

Hinweisen zur Verkehrssituation, zum lokalen Wetter o<strong>der</strong> zu Wartezeiten<br />

am Einlass ins Museum versorgen. Die Stadtplanung gewinnt durch solche<br />

Daten eine neue Qualität: Die Erfahrung ihrer Verantwortlichen wird angereichert<br />

mit Fakten aus neuester Zeit (Titel „Beleuchtung“, ab S. 24).<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> lesen Sie auch, wie Kandidaten für die Kommunalwahlen<br />

<strong>2019</strong> ihre Siegchancen erhöhen. Achim Moeller und Gwendolin Jungblut,<br />

Autoren unseres Ratgebers „Wahlen gewinnen“, zeigen in ihrem mehrteiligen<br />

Beitrag (Teil 1 auf S. 70 sowie auf Treffpunkt-Kommune.de) auf, warum<br />

es nicht genügt, im Wahlkampf lediglich einzelne (vermeintliche) Erfolgsrezepte<br />

anzuwenden. Gestaltungsmacht erfor<strong>der</strong>t Weitsicht. Und nur wer<br />

diese glaubwürdig verkörpert, kann bei den Wählern punkten.<br />

Herzlich, Ihr<br />

Als Beilage zum<br />

Februar-Heft und auf<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

> ONLINE-SPEZIAL > DIE BESTEN<br />

KONTAKT<br />

DIE BESTEN<br />

PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN FÜR KOMMUNEN <strong>2019</strong><br />

Sie haben Anmerkungen,<br />

Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />

Schreiben Sie mir!<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

Manfred vom Son<strong>der</strong>n, Chief Digital Officer von<br />

Gelsenkirchen, macht seine Heimatstadt zur<br />

digitalen Vorzeigekommune. Dazu gehören<br />

mo<strong>der</strong>n ausgestattete Schulen und Klassenzimmer<br />

mit interaktiven Whiteboards. Möglich gemacht<br />

mit dem Programm NRW.BANK.Gute Schule 2<strong>02</strong>0.<br />

Wolfram Markus, Chefredakteur<br />

Die ganze Geschichte unter: nrwbank.de/gelsenkirchen<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

3


Inhalt<br />

Inhalt<br />

In diesem Heft:<br />

Technik & Innovation<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Titel<br />

Beleuchtung: Intelligente Leuchten spielen<br />

eine Hauptrolle in <strong>der</strong> Smart City 24<br />

Solarleuchten: Stadtwerke Bamberg setzen<br />

auf die Kraft <strong>der</strong> Akkutechnik 26<br />

Vandalismus: Antivandalenleuchten trotzen<br />

sinnloser Zerstörungswut 28<br />

Innenbeleuchtung: Vernetzte Systeme liefern<br />

Licht genau nach Bedarf 30<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft:<br />

Spektakuläre Arenabeleuchtung 34<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Kommunalentwicklung: Die Rolle <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

<strong>der</strong> Daseinsvorsorge auf dem Land 8<br />

Vernetzte Beleuchtung in <strong>der</strong> Smart City<br />

24<br />

Das Leistungsvermögen von LED-Leuchten ist breit gefächert. Die Lichterzeugung<br />

wird ergänzt durch Funktionen rund um die Informationsübermittlung. Möglich<br />

macht dies die Vernetzung und zentrale Steuerung. Bei aller Begeisterung über die<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Smart City bleibt die Frage <strong>der</strong> Hoheit über die Daten.<br />

Foto: Kwanchaift/Adobe Stock<br />

Foto Titelseite: Metamorworks/Adobe Stock, Montage HSt<br />

72<br />

Ulrich Silberbach im<br />

Job-Interview<br />

Im Wettbewerb um Nachwuchs- und<br />

Fachkräfte müssen die öffentlichen<br />

Arbeitgeber attraktiver werden. Ulrich<br />

Silberbach, Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des<br />

DBB Beamtenbund und Tarifunion,<br />

for<strong>der</strong>t im Interview aber auch einen<br />

neuen Konsens darüber, was an staatlichen<br />

Leistungen in den Kommunen<br />

möglich ist – und was nicht.<br />

Informationstechnik: Das Rathaus auf dem<br />

Weg zum E-Payment 18<br />

Dokumentenmanagement: Einführung <strong>der</strong><br />

E-Akte bedarf guter Vorbereitung 20<br />

Kommunikation: Gemeinde Seeheim-Jugenheim<br />

publiziert digitales Amtsblatt 22<br />

Kommunaltechnik: Mit thermischen Verfahren<br />

gegen Wildkraut am Straßenrand 54<br />

Fahrzeugautomation: Die Technik für kommunale<br />

Anwendungen macht Fortschritte 56<br />

Extremschneefall: Bei <strong>der</strong> Prävention sollte<br />

nicht gespart werden 62<br />

Geschwindigkeitskontrolle: Mit Hightech<br />

gegen Raser im Verkehr 66<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: Schneelastsensoren<br />

und Verkehrsüberwachung 68<br />

Wahlkampf: Strategische Planung 70<br />

Job-Interview: Ulrich Silberbach, DBB Beamtenbund<br />

und Tarifunion, über den kommunalen<br />

Arbeitsmarkt 72<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Panorama 6<br />

TOP Stellenmarkt 74<br />

Produkte & Dienstleistungen 76<br />

Neuerscheinungen 80<br />

Was? Wann? Wo? 81<br />

Vorschau / Impressum 82<br />

Der Gesamtauflage dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen<br />

Prospekte <strong>der</strong> Umweltinstitut Offenbach GmbH,<br />

Offenbach, sowie <strong>der</strong> sipirit GmbH, Kandel, bei.<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Projekt IKF-Zinsmonitor: Datenpool vergleichbarer<br />

Kreditabschlüsse wächst 10<br />

Finanzierung: Öffentliche Pfandbriefe erleben<br />

ein Comeback 12<br />

Interview: Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> NRW-Bank, über den Markt <strong>der</strong> Kommunalfinanzierung<br />

16<br />

TOP Studienführer<br />

Daseinsvorsorge im digitalen Dorf 8<br />

Die Digitalisierung eröffnet <strong>der</strong> Daseinsvorsorge abseits von Ballungsräumen neue<br />

Möglichkeiten. Anwendungsfel<strong>der</strong> sind zum Beispiel die Telemedizin und die Nahversorgung.<br />

Die Landesregierungen von Bayern und Rheinland-Pfalz för<strong>der</strong>n entsprechende<br />

Projekte unter dem Schlagwort Digitale Dörfer.<br />

TOP Studienführer – aktuell 35<br />

Die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> unserer edition TOP Studienführer informiert über mo<strong>der</strong>nes<br />

Personalmarketing und betriebliches Gesundheitsmanagement. Weitere Themen<br />

sind die Qualifizierung für Leitungsfunktionen und die Standardisierung von Weiterbildungsangeboten<br />

im öffentlichen Sektor.<br />

Software leistungsstark,<br />

Partnerschaft<br />

langfristig<br />

– genau, was ich brauche.<br />

Zertifizierte<br />

Software nach<br />

den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

im öffentlichen<br />

Dienst<br />

Führungskräfte: Die Mitarbeit in politischen<br />

Gremien ist die Königsdisziplin 36<br />

Personalmarketing: Jobangebote sollten die<br />

Bewerber ansprechen 38<br />

Service: Masterstudiengänge und Weiterbildungen<br />

im Überblick 44<br />

Karriere: Aufstieg zum Verwaltungsfachwirt in<br />

Brandenburg 52<br />

62<br />

Foto: Photo 5000/Adobe Stock<br />

Erfolgreich im Kampf<br />

gegen den Schnee<br />

Wenn Schneemassen katastrophale Ausmaße<br />

annehmen wie jüngst in Südbayern,<br />

kommt es auf ein funktionierendes Krisenmanagement<br />

an. Zudem gewinnen Prognoseinstrumente<br />

und Frühwarnsysteme<br />

an Bedeutung. Sie helfen den Kommunen,<br />

rechtzeitig reagieren zu können.<br />

Für Kommunen und an<strong>der</strong>e öffentliche Einrichtungen ist DATEV <strong>der</strong> zukunftsweisende<br />

Digitalisierungspartner: mit mo<strong>der</strong>ner Standard-Software<br />

für Finanz- und Personalwesen sowie weitere Verwaltungsaufgaben. Flexibel<br />

anpassbar auf Ihre spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen, rechtssicher und<br />

zertifiziert. So bekommen Sie die ideale Lösung, die Sie für die Prozesse<br />

in Ihrer Verwaltung benötigen.<br />

www.datev.de/public-sector<br />

4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

5


Panorama<br />

NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />

Panorama<br />

Energieverbrauch <strong>der</strong> Software messen<br />

KURZ GEMELDET<br />

Wolfenbüttel<br />

gewinnt IT-Preis<br />

Die Stadt Wolfenbüttel ist die Gewinnerin<br />

des Innovationspreises 2018 des<br />

Softwareherstellers Axians Infoma. Die<br />

Auszeichnung erhielten die Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

für die Umsetzung eines digitalen<br />

Finanzmanagements auf Basis des<br />

Fachprogramms Newsystem.<br />

Geoinformation<br />

Die diesjährige Münchner GI-Runde<br />

zu aktuellen Fragen <strong>der</strong> Erfassung,<br />

Verarbeitung und Nutzung von Geoinformationen<br />

findet am 14. und<br />

15. März an <strong>der</strong> TU München statt. Zu<br />

den Themen <strong>der</strong> Konferenz des Runden<br />

Tisches GIS gehören das Monitoring<br />

und die Modellierung von Straßenräumen.<br />

Unternehmen stellen innovative<br />

Projekte vor. – www.run<strong>der</strong>tischgis.de<br />

Glasfasermesse<br />

Der IT-Branchenverband Breko<br />

veranstaltet am 27. und 28. März in<br />

Wiesbaden die Glasfasermesse „Fiberdays<br />

19“. Rund 200 Systemhersteller<br />

und Dienstleister präsentieren sich.<br />

Die Messeplattform Smart City Plaza<br />

richtet sich vor allem an Bürgermeister,<br />

kommunale Vertreter und Netzbetreiber.<br />

www. brekoverband.de<br />

Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />

Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />

was Ihre Kommune bewegt:<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

Bauingenieur: Mit <strong>der</strong> Wohnraumoffensive haben es sich <strong>der</strong> Bund, die Län<strong>der</strong> und die Kommunen<br />

zum Ziel gesetzt, dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu begegnen.<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />

Grund zum Bauen<br />

Die Kommunen können Grundstücke<br />

aus Bundeseigentum verbilligt<br />

erwerben. Voraussetzung: Nutzung <strong>der</strong><br />

Flächen für den Wohnungsbau.<br />

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />

(BImA) und die Kommunen<br />

wollen in <strong>der</strong> Wohnbauflör<strong>der</strong>ung<br />

enger kooperieren. Das Ziel ist<br />

es, möglichst schnell entbehrliche bundeseigene<br />

Flächen für den Wohnungsbau zu<br />

mobilisieren. Dafür haben die BImA sowie<br />

<strong>der</strong> Deutsche Städte- und Gemeindebund,<br />

<strong>der</strong> Deutsche Städtetag und <strong>der</strong> Deutsche<br />

Landkreistag ein gemeinsames Informationsschreiben<br />

unterzeichnet. Darin wird<br />

das Verfahren zum beschleunigten und<br />

verbilligten Kauf von Bundesimmobilien<br />

aufgezeigt.<br />

Kommunen und kommunale Wohnungsbauunternehmen<br />

können auf<br />

Grundlage <strong>der</strong> neuen Verbilligungsrichtlinie<br />

(VerbR 2018) bundeseigene Grundstücke<br />

erwerben und darauf neuen Wohnraum<br />

schaffen. Je neu geschaffener Sozialwohnung<br />

im Geschosswohnungsbau kann<br />

dann ein Preisnachlass in Höhe von 25 000<br />

Euro gewährt werden. Zudem gibt es für<br />

die Kommunen jetzt auch die Möglichkeit,<br />

verbilligt erworbene Liegenschaften<br />

ohne Rückzahlung des Preisnachlasses an<br />

private Dritte weiter zu veräußern, wenn<br />

diese sich verpflichten, den Verbilligungszweck<br />

zu erfüllen.<br />

Die Sprecher <strong>der</strong> kommunalen Spitzenverbände<br />

erklärten: „Wir unterstützen<br />

gemeinsam die auf dem Wohngipfel im<br />

Herbst 2018 beschlossene ,Gemeinsame<br />

Wohnraumoffensive von Bund, Län<strong>der</strong>n<br />

und Kommunen‘.“ Es gehe darum, den<br />

Wohnungsbau zu erleichtern, dem Mangel<br />

an Bauland zu begegnen und den Anstieg<br />

von Preisen bei Bauland, Baukosten und<br />

Mieten zu dämpfen. – Weitere Informationen<br />

zu den neuen Regelungen unter<br />

www.bundesimmobilien.de > Verkauf ><br />

Erstzugriff und Verbilligung<br />

Foto: Eunikas/Adobe Stock<br />

Software hat einen entscheidenden Anteil<br />

an <strong>der</strong> Ressourceneffizienz von IT-Hardware.<br />

So können Programme mit gleicher<br />

Funktion zum Beispiel deutlich unterschiedliche<br />

Stromverbräuche haben, je<br />

nachdem, wie sie programmiert sind. Um<br />

die Umweltverträglichkeit von Software<br />

zu messen, hat das Umweltbundesamt<br />

(UBA) nun eine Messmethode und unterstützende<br />

Werkzeuge entwickelt. Mit<br />

<strong>der</strong>en Hilfe ist es erstmalig möglich, den<br />

Anteil <strong>der</strong> Software am Energieverbrauch<br />

Gartensommer im Elb-Havel-Winkel<br />

IN 3 KLICKS ZU<br />

MEHR STADTGRÜN!<br />

För<strong>der</strong>ung einfach gemacht:<br />

www.gruen-in-die-stadt.de<br />

zu messen. Im Rahmen einer Studie wurden<br />

Einzelkriterien in drei Bereichen untersucht:<br />

Ressourceneffizienz, Einfluss<br />

auf die Dauer <strong>der</strong> Hardwarenutzung und<br />

Nutzungsautonomie, also zum Beispiel die<br />

Quelloffenheit <strong>der</strong> Software.<br />

Die Ergebnisse unterstützen bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

ressourceneffizienter Software<br />

und können Beschaffern beim Einkauf und<br />

bei Entwicklungsaufträgen von Software<br />

helfen. – Infos zur Studie: www.greensoftware-engineering.de<br />

> Downloads<br />

Der Elb-Havel-Winkel wird nach <strong>der</strong> Bundesgartenschau<br />

2015 im Juni <strong>2019</strong> erneut<br />

Ziel von Gartentouristen sein. Die Region<br />

bereitet die vom Lea<strong>der</strong>-Entwicklungsprogramm<br />

<strong>der</strong> EU geför<strong>der</strong>te Veranstaltungsreihe<br />

„Kunst im Gartensommer“ vor<br />

(www.lea<strong>der</strong>-elbe-havel.de). Koordiniert<br />

wird sie von <strong>der</strong> Gartenakademie Sachsen-Anhalt.<br />

„Wir planen eine Art ,Mini-<br />

Buga‘“, so <strong>der</strong> Havelberger Bürgermeister<br />

Bernd Poloski. Los geht’s am 1. Juni in<br />

Schönhausen/Elbe mit einer Vernissage<br />

zum Projekt „Kunst für Demokratie“. Der<br />

Elb-Havel-Winkel möchte mit <strong>der</strong> Ausrichtung<br />

des Gartensommers weiterhin für<br />

sich als sanfte Tourismusregion werben.<br />

59 %<br />

Landbewohner<br />

Das Land stärken<br />

Das Bundeslandwirtschaftsministerium,<br />

die kommunalen Spitzenverbände sowie<br />

Kammer- und Wirtschaftsverbände haben<br />

ihr Programm für das gemeinsame<br />

Aktionsbündnis „Leben auf dem Land“<br />

vorgestellt. Gemeinsam sollen Themen<br />

wie Digitalisierung, Nahversorgung und<br />

Fachkräftesicherung in ländlichen Räumen<br />

vorangetrieben werden. Ministerin Klöckner<br />

sagte, <strong>der</strong> ländliche Raum stecke voller<br />

Innovation und Dynamik. Vor allem sei er<br />

Heimat für die Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

57 Prozent <strong>der</strong> Deutschen wohnen auf<br />

dem Land.<br />

EINE SEITE –<br />

ALLE FÖRDERPROGRAMME! *<br />

6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

* Die Webseite enthält die wesentlichen Programme <strong>der</strong> Städtebauför<strong>der</strong>ung in Deutschland. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

7<br />

„GRÜN IN DIE STADT“ IST EINE INITIATIVE DES BUNDESVERBANDES GARTEN-, LANDSCHAFTS- UND SPORTPLATZBAU E. V.<br />

UNTERSTÜTZT VON


Politik & Gesellschaft<br />

Ländlicher Raum<br />

Politik & Gesellschaft<br />

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN<br />

Digitalisierungsprojekte für ländliche<br />

Regionen sind keine Selbstläufer. Doch<br />

wer die nachfolgenden Hinweise und<br />

Ratschläge beachtet, macht es sich als<br />

Verantwortlicher leichter.<br />

•<br />

Man braucht viel Geduld und Zeit, um<br />

digitale Anwendungen zum Erfolg zu<br />

führen.<br />

•<br />

Unerlässlich ist die Schulung aller<br />

Beteiligten, denn es gibt zahlreiche<br />

Bedenken, die diskutiert werden<br />

müssen.<br />

•<br />

Neben einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit<br />

über Medien und<br />

Veranstaltungen ist die persönliche<br />

Ansprache, etwa von Mitglie<strong>der</strong>n in<br />

Vereinen, sinnvoll.<br />

•<br />

Die Kommunalverwaltung und insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Bürgermeister müssen<br />

hinter dem Projekt stehen, aktiv mitwirken<br />

o<strong>der</strong> wenigstens dafür werben.<br />

•<br />

Bei allen digitalen Anwendungen ist<br />

auf Niedrigschwelligkeit und eine<br />

einfache Bedienbarkeit zu achten.<br />

•<br />

Gerade bei <strong>der</strong> Entwicklung von<br />

Kommunikationsangeboten ist es<br />

empfehlenswert, die örtliche Presse<br />

mit ins Boot zu nehmen.<br />

DIE AUTORIN<br />

Aufgegebenes Ladengeschäft:<br />

Wie lässt sich in<br />

ländlichen Regionen vor<br />

allem auch für die ältere<br />

Bevölkerung die Versorgung<br />

mit Waren des täglichen<br />

Bedarfs sichern?<br />

Michaela Allgeier, Moers, ist Autorin und<br />

Beraterin in den Themenfel<strong>der</strong>n Demografische<br />

Entwicklung und Gerontologie<br />

sowie Integration (michaela.allgeier@<br />

demografie-allgeier.de)<br />

Digitale Dörfer<br />

Dahoam 4.0<br />

Digitalisierung kann <strong>der</strong> Daseinsvorsorge auf dem Land neue Perspektiven<br />

eröffnen. Bayern und Rheinland-Pfalz för<strong>der</strong>n entsprechende Projekte. In<br />

digitalen Dörfern werden Modelle <strong>der</strong> Nahversorgung erprobt wie auch vernetztes<br />

bürgerschaftliches Engagement und kommunale Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Ländliche Regionen sind von <strong>der</strong> demografischen<br />

Entwicklung beson<strong>der</strong>s<br />

betroffen. Mancherorts kann<br />

dies zu einschneidenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />

führen. So gibt es Gemeinden, in denen<br />

Kita- und Schulplätze aufgrund eines<br />

sinkenden Bedarfs nach und nach verschwinden.<br />

Weitere Merkmale sind leerstehende<br />

Immobilien, Geschäftsaufgaben<br />

im Bereich des Einzelhandels und ein<br />

ausgedünntes Angebot des Öffentlichen<br />

Personennahverkehrs.<br />

Durch die Digitalisierung können sich für<br />

ländliche Räume neue Optionen ergeben,<br />

die zu einer Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

führen. Nachfolgend werden Beispiele<br />

für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

digitaler Anwendungen skizziert.<br />

TELEMEDIZIN<br />

Zu den größten Problemen <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />

gehört <strong>der</strong> drohende Ärztemangel.<br />

Große Hoffnungen ruhen daher<br />

auf <strong>der</strong> Telemedizin. Eine vielverspre-<br />

chende Anwendungsmöglichkeit ist die<br />

Kommunikation per Videosprechstunde<br />

o<strong>der</strong> Online-Chat, denn dies kann zu einer<br />

erheblichen Zeitersparnis für Patienten<br />

und Mediziner beitragen. Auch bei <strong>der</strong> Versorgung<br />

pflegebedürftiger Menschen lassen<br />

sich digitale Anwendungen einsetzen.<br />

ARBEITEN<br />

Das Leben auf dem Land wird dadurch erschwert,<br />

dass viele Menschen weite Wege<br />

zu ihrem Arbeitsplatz zurücklegen müssen.<br />

Sogenannte Coworking-Spaces (Bürogemeinschaften)<br />

könnten das ständige<br />

Pendeln zur Ausnahme werden lassen.<br />

Foto: Canimedia/Adobe Stock<br />

EHRENAMT<br />

Digitale Instrumente können dazu beitragen,<br />

ehrenamtliches Engagement, Nachbarschaftshilfe<br />

und damit die Gemeinschaft<br />

vor Ort zu stärken. Innerhalb des<br />

Modellprojekts „Bürger vernetzen Nachbarschaften“<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

erfuhren 14 Initiativen und Vereine, wie<br />

man digitale Instrumente in Stadtteilen,<br />

Quartieren und Dörfern nutzt, um bürgerschaftliches<br />

Engagement zu stärken und<br />

die Lebensqualität zu verbessern.<br />

Rheinland-Pfalz ist mit dem 2015 gestarteten<br />

Projekt „Digitale Dörfer“ (www.<br />

digitale-doerfer.de) zum Vorreiter bei <strong>der</strong><br />

Digitalisierung in ländlichen Regionen geworden.<br />

Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs<br />

wurden drei Verbandsgemeinden<br />

ausgewählt: Betzdorf-Gebhardshain im<br />

Kreis Altenkirchen mit rund 26 000 Einwohnern<br />

in 17 Gemeinden, Eisenberg mit<br />

rund 13 200 Einwohnern in drei Gemeinden,<br />

Göllheim mit rund 11 800 Einwohnern<br />

in 13 Gemeinden.<br />

In <strong>der</strong> ersten Projektphase stand vorrangig<br />

die Nahversorgung in Verbindung<br />

mit ehrenamtlichem Engagement auf <strong>der</strong><br />

Agenda. Bürger <strong>der</strong> drei Verbandsgemeinden<br />

konnten ihre Ideen in Arbeitskreisen<br />

(„LivingLabs“) einbringen. Als Ergebnis<br />

dieses Prozesses entstanden die Anwendungen<br />

„Bestellbar“ und „Lieferbar“.<br />

„Bestellbar“ kombiniert den Einkauf<br />

über einen Online-Shop mit dem Angebot<br />

primär regionaler Produkte. Bezahlt<br />

wird online o<strong>der</strong> per Rechnung. Können<br />

Kunden die Waren nicht selbst abholen,<br />

wird „Lieferbar“ aktiv, ein Lieferservice,<br />

<strong>der</strong> durch freiwillige Helfer erbracht wird.<br />

In <strong>der</strong> zweiten Projektphase von 2017 bis<br />

<strong>2019</strong> steht die bürgerorientierte Nutzung<br />

digitaler Instrumente in <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung<br />

im Zentrum. Jede <strong>der</strong> drei Verbandsgemeinden<br />

verfügt inzwischen mit<br />

den „Dorfnews“ über ein eigenes Nachrichtenportal.<br />

Lokale Ereignisse werden<br />

ebenso verbreitet wie Bekanntmachungen<br />

<strong>der</strong> Kommunalverwaltung o<strong>der</strong> Informationen<br />

zu Beschlüssen des Gemein<strong>der</strong>ats.<br />

Über die App „Dorffunk“ können die Bürger<br />

sich untereinan<strong>der</strong> vernetzen.<br />

PROJEKT „DIGITALES DORF“ IN BAYERN<br />

In Bayern hat die Staatsregierung das Projekt<br />

„Digitales Dorf“ (www.digitales-dorf.<br />

bayern) ins Leben gerufen. Es soll den<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> demografischen<br />

Entwicklung und <strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>ung von<br />

jungen und qualifizierten Menschen bebegegnen<br />

helfen.<br />

Den Aufschlag als Pilotregionen machten<br />

die Gemeindeverbünde Steinwald-Allianz<br />

in <strong>der</strong> Oberpfalz (37 100 Einwohner)<br />

und Spiegelau-Frauenau in Nie<strong>der</strong>bayern<br />

(3875 Einwohner in Spiegelau und 2697<br />

Einwohner in Frauenau).<br />

In <strong>der</strong> Steinwald-Allianz steht die Nahversorgung<br />

im Mittelpunkt. Die Anbieter<br />

von regionalen Produkten und Dienstleistungen<br />

sollen sich mit den Bürgern über<br />

einen digitalen Marktplatz vernetzen. Seit<br />

August 2018 versorgt <strong>der</strong> mobile Dorfladen<br />

in Gestalt eines Lastwagens zweimal pro<br />

Woche die Bürger und Direktvermarkter in<br />

ausgewählten Ortschaften <strong>der</strong> Steinwald-<br />

Allianz (Landkreis Tirschenreuth) mit Lebensmitteln.<br />

Das Sortiment umfasst rund<br />

200 Produkte. Als nächster Schritt ist geplant,<br />

dass Kunden die Waren über eine<br />

Online-Plattform bestellen und bezahlen.<br />

Qualifizierungen insbeson<strong>der</strong>e für ältere<br />

Menschen anzubieten, ist ein weiteres Ziel<br />

<strong>der</strong> Steinwald-Allianz. Zu diesem Zweck<br />

arbeiten die Projektpartner Fraunhofer-<br />

Arbeitsgruppe für Supply Chain Services<br />

(SCS), das Fraunhofer-Institut für Experimentelles<br />

Software Engineering (IESE)<br />

und die kommunale Wohnberatungsstelle<br />

des Kreises Tirschenreuth zusammen. Von<br />

Multiplikatoren – etwa Seniorenbeauftragte<br />

o<strong>der</strong> auch Beschäftigte aus sozialen<br />

Einrichtungen – werden inzwischen neue<br />

bedarfs- und praxisorientierte Bildungsangebote<br />

im Landkreis angeboten.<br />

Das umfangreiche Konzept des Gemeindeverbunds<br />

Spiegelau-Frauenau beinhaltet<br />

zentrale Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Daseinsvorsorge,<br />

darunter Medizin und Pflege,<br />

Mobilität und Bildung sowie Wohnen und<br />

Energie. Hinzu kommen Nachbarschaftshilfe<br />

und die digitale Verwaltung. Zu den<br />

Aktivitäten gehören <strong>der</strong> Aufbau eines medizinischen<br />

Netzwerkes ebenso wie telemedizinische<br />

Anwendungen, die überlastete<br />

Arztpraxen unterstützen sollen.<br />

Das Thema „Wohnen und digitale<br />

Assistenzsysteme“ entwickelte sich aufgrund<br />

seines großen Potenzials zu einem<br />

Schwerpunkt. Das Ziel ist, ältere Menschen<br />

mit <strong>der</strong> Nutzung digitaler Technik<br />

vertraut zu machen. Gleichzeitig soll ein<br />

niedrigschwelliger Zugang, etwa durch<br />

Nachbarschaftshilfe, geschaffen werden.<br />

Vielversprechende Ansätze und großen<br />

Nutzwert verspricht auch die „Digitale<br />

Verwaltung“. Über die App „Dahoam-4.0-<br />

Rathaus“, die von Frühjahr <strong>2019</strong> an allen<br />

Bürgern in den beiden Gemeinden zur Verfügung<br />

stehen soll, können die Einwohner<br />

nicht nur auf Daten und Dokumente<br />

zugreifen. Es lassen sich darüber auch<br />

Verbesserungsvorschläge, Informationen,<br />

etwa zur Gefahrenabwehr, o<strong>der</strong> auch Beschwerden<br />

direkt an die Gemeindevertreter<br />

schicken. Michaela Allgeier<br />

8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

9


Wirtschaft & Finanzen<br />

PROJEKT IKF ZINSMONITOR<br />

STIMMEN ZUM PROJEKT<br />

Was sagen Teilnehmer über den „Zinsmonitor“?<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at hat kommunale<br />

Finanzverantwortliche gefragt.<br />

Udo Dankemeier, Leiter Amt Finanzwesen<br />

<strong>der</strong> Stadt Wolfenbüttel (rd. 52 400<br />

Einwohner, Nie<strong>der</strong>sachsen) ist überzeugt<br />

vom Nutzen des Projekts: „Der Zinsmonitor<br />

ist ein interessantes Informationsinstrument<br />

zur Nachbetrachtung <strong>der</strong><br />

eigenen Abschlüsse. Ich kann an<strong>der</strong>e<br />

Kommunen nur ermuntern, sich ebenfalls<br />

zu beteiligen.“ Die für Wolfenbüttel<br />

ermittelten Ergebnisse lägen leicht über<br />

den Durchschnittswerten aller bisher<br />

analysierten Kreditabschlüsse, sagt<br />

Dankemeier, die Dateneingabe habe<br />

einfach und schnell funktioniert.<br />

Vitali Schlee, Schuldenmanager und<br />

stellvertreten<strong>der</strong> Verantwortlicher für die<br />

Finanzbuchhaltung <strong>der</strong> Stadt Bünde<br />

(rd. 46 400 Einwohner, Nordrhein-<br />

Westfalen) erwartet sich von den<br />

Erkenntnissen aus <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Kreditabschlüsse<br />

„eine Optimierung meiner<br />

Arbeit, das Tüpfelchen auf dem i.“ Mit<br />

Blick auf das Ergebnis für die eigenen<br />

Kreditabschlüsse meint er: „Möglicherweise<br />

müssen wir unter einem größeren<br />

Bewerberkreis ausschreiben.“<br />

Kreditkonditionen im Vergleich<br />

Weite Spanne<br />

Das Projekt „Zinsmonitor“ ist gut gestartet. Die Analyse <strong>der</strong> bisher betrachteten<br />

Kreditabschlüsse ergibt bereits erstes nützliches Wissen für die künftige<br />

Ausschreibung des Darlehensbedarfs. Weitere Erkenntnisse bringen die Zeit und<br />

die Austauschzirkel, an denen sich Teilnehmerkommunen beteiligen können.<br />

Kreditzins unter <strong>der</strong> Lupe: Der Spread ist abhängig von <strong>der</strong> Laufzeit des Darlehens. Steigt sie,<br />

geht auch <strong>der</strong> Aufschlag <strong>der</strong> Banken nach oben. Das ist eine Erkenntnis des „Zinsmonitors“.<br />

Foto: Nivens/Adobe Stock<br />

Liegen wir mit den Konditionen für<br />

unsere Darlehen richtig, also: zahlen<br />

wir nicht zu viel Zinsen? Auf diese<br />

Frage gibt <strong>der</strong> „Zinsmonitor“ Antwort, den<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at, die TU Chemnitz und<br />

Venbert Consulting aus Berlin im Oktober<br />

vergangenen Jahres initiierten. Mittlerweile<br />

haben rund 40 Kommunen Kreditabschlüsse<br />

gemeldet. Diese wurden auf<br />

den Markteinstandszins und den Spread<br />

analysiert. Jede Kommune erhielt vom<br />

Projektbüro ihre individuellen Berechnungsergebnisse<br />

und konnte die eigenen<br />

Kreditabschlüsse mit denen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Teilnehmer vergleichen.<br />

Auch wenn die Vergleichsbasis noch<br />

nicht repräsentativ ist, lassen sich aus <strong>der</strong><br />

Analyse erste Tendenzen ableiten: Der<br />

Spread ist abhängig von <strong>der</strong> Kreditlaufzeit.<br />

Das heißt: Nicht nur <strong>der</strong> Einstandszins ist<br />

bei längeren Laufzeiten <strong>der</strong> Zinsstrukturkurve<br />

höher – auch <strong>der</strong> Aufschlag <strong>der</strong> Banken<br />

steigt mehr o<strong>der</strong> weniger synchron mit<br />

<strong>der</strong> Laufzeit. Die Spreads sind von 2017 auf<br />

2018 um rund zehn Basispunkte gefallen<br />

(annähernd parallel für alle Laufzeiten).<br />

Die Spreads <strong>der</strong> analysierten Kreditabschlüsse<br />

liegen bei vergleichbaren Laufzeiten<br />

um bis zu 30 Basispunkte auseinan<strong>der</strong>.<br />

Vali<strong>der</strong>e Aussagen werden in den<br />

kommenden Monaten möglich sein, denn<br />

<strong>der</strong> Datenpool wächst täglich.<br />

NEU: AUSTAUSCHZIRKEL FÜR TEILNEHMER<br />

In den Gesprächen mit den bisherigen Teilnehmern<br />

zeigte sich, dass insbeson<strong>der</strong>e<br />

ein Austausch <strong>der</strong> Kommunen untereinan<strong>der</strong><br />

die Ergebnisse noch einmal aufwerten<br />

würde, weil sich dann auch <strong>der</strong> regionale<br />

Blick öffnet. Vor diesem Hintergrund bietet<br />

Venbert Consulting allen Teilnehmerkommunen<br />

die Möglichkeit, sich an Austauschzirkeln<br />

zu beteiligen, bei denen die<br />

anonymisierten Erkenntnisse im Detail<br />

vorgestellt werden und wo im vertraulichen<br />

Rahmen die Ergebnisse abgeglichen<br />

und diskutiert werden können.<br />

Start ist im April in Nie<strong>der</strong>sachsen, folgen<br />

werden die nördlichen Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Die Teilnahme an einem ersten Austausch<br />

ist abgesehen von einem Unkostenbeitrag<br />

kostenlos. Nähere Informationen<br />

unter an<strong>der</strong>em zu den Terminen und die<br />

Möglichkeit zur Anmeldung gibt es beim<br />

Zinsmonitor-Büro (Tel. 0 30/21 01 83 81,<br />

E-Mail: zinsmonitor@ikf-vergleich.de).<br />

Das Austauschzirkel-Konzept hat sich bereits<br />

in den rund 20 Kommunen bewährt,<br />

mit denen es seit 2014 umgesetzt wird.<br />

Mehr Informationen zum Projekt sowie<br />

den Link zum Projektportal unter<br />

www.treffpunkt-kommune.de > Online-<br />

Spezial > Projekt IKF Zinsmonitor<br />

<br />

Wolfram Markus<br />

„Die Thüga hat mit dem Smart-City-<br />

Projekt eine Plattform geschaffen, um<br />

Know-how und Erfahrungen aus verschiedenen<br />

Plusgesellschaften und<br />

<strong>der</strong> Thüga rund um die vernetzte Stadt<br />

zu bündeln. Unser Ziel ist es, ein Leistungsportfolio<br />

zu erarbeiten, aus dem<br />

die Stadtwerke fertige Produkt-Bausteine<br />

auswählen können. Ein Beispiel<br />

ist die LoRaWAN-Technik, die spannende<br />

Anwendungen für Städte und Versorger<br />

in <strong>der</strong> Smart City ermöglicht. Eine<br />

Technik mit großem Potenzial – und<br />

leicht einzusetzen!“<br />

Lea Treick, Business Development,<br />

E-MAKS GmbH & Co. KG<br />

Wie machen Sie aus Ihrer<br />

Kommune eine digitale Stadt?<br />

Mit dem Know-how von<br />

Smart-City-Pionieren.<br />

10 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

Erfahren Sie mehr über die Leistungen und Projekte <strong>der</strong> Thüga<br />

und ihrer rund 100 Partnerunternehmen im Bereich Smart City.<br />

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Finanzierung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Pfandbriefe<br />

Bewährte Finanzierungsform<br />

Öffentliche Pfandbriefe sind eine klassische Form <strong>der</strong> Kommunalfinanzierung.<br />

Gegenwärtig erleben sie ein Comeback. Dieser Beitrag zeigt auf, welche Arten<br />

von Finanzierungen über den Öffentlichen Pfandbrief refinanziert werden können<br />

und damit von Kommunalkreditkonditionen profitieren können.<br />

Pfandbriefe sind gedeckte, verzinsliche<br />

Schuldverschreibungen, die von<br />

Kreditinstituten auf Grundlage des<br />

deutschen Pfandbriefgesetzes (PfandBG)<br />

emittiert und am Kapitalmarkt platziert<br />

werden. Voraussetzung ist eine Erlaubnis<br />

<strong>der</strong> Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

zur Ausübung des Pfandbriefgeschäfts<br />

(Pfandbriefbanken). Der<br />

Pfandbrief dient Kreditinstituten zur Refinanzierung<br />

bestimmter – durch Grundpfandrechte,<br />

Schiffs- o<strong>der</strong> Flugzeughypotheken<br />

besicherter – Kredite sowie zur<br />

Refinanzierung von For<strong>der</strong>ungen gegen<br />

staatliche Stellen. Im Pfandbrief-Jargon<br />

werden diese Kredite auch als „Deckungswerte“<br />

bezeichnet. Die dagegen begebenen<br />

Pfandbriefe stellen je nach Art <strong>der</strong><br />

Besicherung Hypotheken-, Schiffs- und<br />

Flugzeugpfandbriefe o<strong>der</strong> Öffentliche<br />

Pfandbriefe dar. Neben den allgemeinen<br />

regulatorischen Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />

Bankgeschäft müssen Pfandbriefbanken<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen des PfandBG beachten.<br />

Die Norm für öffentliche Deckungswerte,<br />

Paragraf 20 PfandBG, definiert,<br />

welche Arten von Kommunal- und Staatsfinanzierungen<br />

über den Öffentlichen<br />

Pfandbrief refinanziert werden können<br />

und damit „deckungsfähiges“ Geschäft<br />

darstellen. Als öffentliche Deckungswerte<br />

können zum Beispiel (Schuldschein-)<br />

Darlehen an deutsche Bundeslän<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> Kommunen genutzt werden. Auch<br />

Schuldverschreibungen (Anleihen), beispielsweise<br />

jene des Bundes und <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>,<br />

kommen grundsätzlich für eine<br />

Pfandbriefrefinanzierung in Betracht.<br />

Von den Kommunalkreditkonditionen <strong>der</strong><br />

Pfandbriefbanken können jedoch nicht nur<br />

kommunale Gebietskörperschaften profitieren.<br />

Auch Finanzierungen kommunaler<br />

Stadtwerke, welche etwa als Anstalt des<br />

öffentlichen Rechts (AöR) organisiert sind,<br />

können deckungsfähiges Geschäft darstellen.<br />

Ebenso ist es denkbar, dass Darlehen<br />

an kommunale Zweckverbände, mit denen<br />

mehrere Gemeinden überörtliche Gemeinwohlaufgaben,<br />

etwa die Abwasserbeseitigung,<br />

gemeinsam bewältigen, über den Öffentlichen<br />

Pfandbrief refinanziert werden.<br />

Im Sinne des Pfandbriefgesetzes kommt<br />

es dann unter an<strong>der</strong>em darauf an, dass<br />

<strong>der</strong> Zweckverband als Körperschaft des<br />

öffentlichen Rechts (KöR) organisiert ist<br />

und dass er ein Abgabenerhebungsrecht<br />

aufweist, so zum Beispiel das Recht zur<br />

Erhebung von Gebühren. Damit wird sichergestellt,<br />

dass diesen kommunalen<br />

Kreditnehmern ausreichend Liquidität zur<br />

Verfügung steht, um ihren Darlehensverpflichtungen<br />

gegenüber <strong>der</strong> Bank nachkommen<br />

zu können.<br />

Fotovoltaik-Anlagen: Investitionen kommunaler<br />

Stadtwerke, die als Anstalt des<br />

öffentlichen Rechts organisiert sind,<br />

eignen sich zur Refinanzierung über den<br />

Öffentlichen Pfandbrief.<br />

Neben <strong>der</strong> „klassischen“ Kreditvergabe<br />

an Kommunen können unter bestimmten<br />

Voraussetzungen auch kommunale<br />

Infrastrukturfinanzierungen über den<br />

Pfandbrief refinanziert werden. Erfüllt ein<br />

kommunalverbürgtes Darlehen die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des § 20 PfandBG, hat dies zur<br />

Folge, dass ein privater Darlehensnehmer,<br />

also etwa eine kommunale GmbH, von<br />

Kommunalkreditkonditionen profitieren<br />

kann. Häufig ist im Vorfeld zu klären, ob<br />

die kommunalverbürgte Finanzierung aus<br />

Gründen des europäischen Beihilfenrechts<br />

gegenüber <strong>der</strong> EU-Kommission notifiziert<br />

werden muss.<br />

Wird gegen eine Notifizierungspflicht<br />

verstoßen, muss mit <strong>der</strong> Rückfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Beihilfe gerechnet werden, was auch die<br />

Wirksamkeit des Bürgschaftsverhältnisses<br />

gefährden kann. Für eine Pfandbriefbank<br />

könnte sich diese nachträgliche „Entwicklung“<br />

negativ auf die als Deckungswert<br />

für den Öffentlichen Pfandbrief genutzte<br />

und entsprechend „eingepreiste“ Finanzierung<br />

auswirken. Auch <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong><br />

„<br />

Öffentlich-Privaten Partnerschaft stellt für<br />

Pfandbriefbanken ein interessantes Geschäftsfeld<br />

dar: So sind Forfaitierungen<br />

mit Einredeverzicht grundsätzlich als öffentliche<br />

Deckungswerte geeignet, sofern<br />

<strong>der</strong> Einredeverzicht von <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand erklärt worden ist.<br />

Zwar lässt sich – aus Sicht einer Kommune<br />

– argumentieren, dass für Gebietskörperschaften<br />

in Deutschland, an<strong>der</strong>s<br />

als etwa für Kommunen in <strong>der</strong> Schweiz,<br />

eine Insolvenzfähigkeit nicht vorgesehen<br />

ist. Auch wird häufig angeführt, dass die<br />

jeweils höhere staatliche Ebene, also vor<br />

allem das Bundesland, einer Kommune<br />

bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten im<br />

Ergebnis „beistehen“ würde. Unter dieser<br />

Prämisse wie<strong>der</strong>um bräuchte die wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit des kommunalen<br />

Schuldners eigentlich für eine finanzierende<br />

Bank gar keine Rolle zu spielen.<br />

An<strong>der</strong>erseits ist aber – aus Sicht einer<br />

finanzierenden Bank – zu berücksichtigen,<br />

dass diese bei <strong>der</strong> Kreditvergabe grundlegende<br />

bankaufsichtsrechtliche Sorgfaltsund<br />

Prüfpflichten beachten muss. Dies gilt<br />

mit Blick auf private, aber auch bezogen<br />

auf kommunale Darlehensnehmer.<br />

BEURTEILUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT<br />

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken<br />

(VDP) hat daher vor einigen Jahren gemeinsam<br />

mit seinen Mitgliedsinstituten<br />

und <strong>der</strong> Tochtergesellschaft VDP-Expertise<br />

den sogenannten „vdpKommunalscore“<br />

entwickelt. Dieser enthält ausgewählte,<br />

rein quantitative Kriterien zur Beurteilung<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />

einer kommunalen Gebietskörperschaft<br />

für über 12000 deutsche Kommunen und<br />

Kreise. Die zugrundeliegende Datenbasis<br />

setzt sich aus durchweg öffentlich zugänglichen<br />

Daten zusammen. Vereinfacht<br />

kann man sagen, dass dieser Score für den<br />

Darlehensgeber einen grundlegenden von<br />

zahlreichen Aspekten darstellt, welche in<br />

die bankinterne Gesamtbeurteilung eines<br />

kommunalen Schuldners einfließen.<br />

<br />

Winnie Hartisch<br />

Überlassen Sie die Besetzung<br />

von Führungspositionen nicht dem Zufall …<br />

Foto: Thaut Images/Adobe Stock<br />

“ – Edmund Mastiaux, Inhaber<br />

PFANDBRIEFBANKEN<br />

Die im Verband deutscher Pfandbriefbanken<br />

(VDP) organisierten Institute<br />

wiesen im Jahr 2017 bei Krediten an<br />

inländische öffentliche Haushalte (ohne<br />

Wertpapiere) einen Darlehensbestand<br />

von 130 Milliarden Euro aus. Laut<br />

Bundesbankstatistik betrug <strong>der</strong> Kreditbestand<br />

an inländische öffentliche<br />

Haushalte zum Jahresende 2017 insgesamt<br />

284 Milliarden Euro. Mit einem<br />

Marktanteil von 46 Prozent stellen die<br />

im VDP organisierten Pfandbriefbanken<br />

damit auch für öffentliche Investitionsvorhaben<br />

deutscher Kommunen<br />

verlässliche Partner dar.<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Winnie Hartisch ist Syndikusrechtsanwältin<br />

beim Verband deutscher<br />

Pfandbriefbanken in Berlin; sie befasst<br />

sich dort mit Kommunal- und Staatsfinanzierungen<br />

als Grundlage für den<br />

Öffentlichen Pfandbrief (hartisch@<br />

pfandbrief.de)<br />

12 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

zfm • Seit 25 Jahren Personalberatung für Verwaltungen und kommunale Unternehmen • www.zfm-bonn.de<br />

13


Wirtschaft & Finanzen<br />

Finanzierung<br />

EIN ALLROUNDER BEI DEN<br />

EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />

Für Städte und Gemeinden gehen die<br />

Einsatzmöglichkeiten des Bausparens<br />

weit über die Schaffung von Wohnraum<br />

hinaus. Bausparverträge können zur<br />

Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen<br />

wie beispielsweise Kauf, Bau,<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung o<strong>der</strong> Sanierung von<br />

Verwaltungsgebäuden, Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten,<br />

Krankenhäusern o<strong>der</strong> Sportanlagen<br />

dienen, ohne dass die Kommune<br />

vom volatilen Kapitalmarkt abhängig<br />

ist. Auch ein Grundstückserwerb für<br />

diese Maßnahmen o<strong>der</strong> Investitionen in<br />

Versorgungseinrichtungen wie Wasser,<br />

Gas und Strom o<strong>der</strong> Einrichtungen zur<br />

Abwasser- und Müllbeseitigung sind mit<br />

einem Bauspardarlehen finanzierbar.<br />

Selbst Umschuldungen von älteren<br />

Darlehen für diese Zwecke kann <strong>der</strong><br />

Bausparvertrag ermöglichen. Nicht<br />

zuletzt ist auch die Übertragung von<br />

zinsgünstigen Darlehensanteilen an<br />

Mitarbeiter und Bürger <strong>der</strong> Kommune<br />

möglich.<br />

Kommunales Bausparen<br />

Renaissance eines<br />

Klassikers<br />

Städte und Gemeinden zeigen ein wachsendes Interesse am Bausparen. Es<br />

lockt <strong>der</strong> garantierte Niedrigzins, <strong>der</strong> gerade bei großvolumigen Bauabsichten<br />

im Wohnungssektor vorteilhaft ist. Die Bausparbranche stellt sich auf den<br />

größeren Finanzierungsbedarf <strong>der</strong> institutionellen Investoren ein.<br />

Bei vielen Kommunen erfreut sich<br />

Bausparen <strong>der</strong>zeit wachsen<strong>der</strong><br />

Beliebtheit. Das hat zwei Gründe:<br />

Einerseits ist für Städte und Gemeinden<br />

<strong>der</strong> Handlungsdruck hoch, <strong>der</strong> Wohnungsknappheit<br />

mit geeigneten Investitionen zu<br />

begegnen, an<strong>der</strong>erseits bewegen sich die<br />

Zinsen <strong>der</strong>zeit wie<strong>der</strong> im Bereich historischer<br />

Niedrigststände.<br />

Das Interesse spürt etwa die<br />

Wüstenrot Bausparkasse im baden-württembergischen<br />

Ludwigsburg. „Auf institutioneller<br />

Seite registrieren wir eine<br />

steigende Nachfrage nach großvolumigen<br />

Bausparverträgen, insbeson<strong>der</strong>e auch bei<br />

Kommunen, die diese zur Zinssicherung<br />

und Realisierung geplanter Projekte einsetzen“,<br />

sagt Wüstenrot-Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Bernd Hertweck.<br />

Die älteste private Bausparkasse in<br />

Deutschland und Erfin<strong>der</strong>in des Bausparens<br />

hat in ihrem neuen Tarif „Wohnsparen<br />

Spezial“ auf die erhöhten Finanzierungserfor<strong>der</strong>nisse<br />

reagiert, wie sie auch<br />

für die kommunalen Gebietskörperschaften<br />

kennzeichnend sind. Hier liegt die<br />

Mindestbausparsumme bei 250 000 Euro.<br />

Hinzu kommt für die hohen Investitionssummen<br />

<strong>der</strong> flexible Tilgungsbeitrag von<br />

4,5 bis 8 Promille <strong>der</strong> Bausparsumme. Dies<br />

bietet den Kommunen den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Freiraum bei <strong>der</strong> Rückzahlung.<br />

In Verbindung mit <strong>der</strong> Option <strong>der</strong> Sofortauffüllung<br />

des Bausparvertrags bieten sich<br />

gerade bei einem terminlich klar umrissenen<br />

Finanzierungsbedarf Vorteile. „Groß<br />

spart auch groß – kann man es auf den<br />

Punkt bringen. So kann leicht eine sehr<br />

deutliche Ersparnis bei den Finanzierungskosten<br />

gegenüber herkömmlichen Darlehen<br />

bewirkt werden“, macht Hertweck<br />

deutlich.<br />

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und schaffen mit <strong>der</strong> führenden Kommunikationstechnologie<br />

Perspektiven für Familien und Unternehmer.<br />

Bau von Wohnungen: Mit Bausparen sichern<br />

sich Kommunen für künftige Investitionen rund<br />

ums Wohnen bereits heute die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

zinsgünstigen Mittel.<br />

Foto: Ilkercelik/Adobe Stock<br />

Mit dem neuen Tarifangebot will man bewusst<br />

einen Anreiz für Städte und Gemeinden<br />

in angespannten Wohnungsmärkten<br />

geben, wenn diese sich <strong>der</strong> bedarfsgerechten<br />

Entwicklung des örtlichen Wohnungsangebots<br />

und <strong>der</strong> zugehörigen Infrastruktur<br />

zuwenden möchten. Beson<strong>der</strong>s<br />

lohnend ist die Zinssicherung, wenn es um<br />

hohe Investitionsvolumina im sechs- o<strong>der</strong><br />

siebenstelligen Euro-Bereich geht. Gerade<br />

in diesem Bereich sehen sich die Ludwigsburger<br />

Bausparexperten gut aufgestellt.<br />

„Wir bringen eine hohe professionelle<br />

Expertise für großvolumige Wohnbauprojekte<br />

ein. Langjährige Erfahrung in <strong>der</strong><br />

vertrieblichen Beratung, Abwicklung und<br />

weiteren Betreuung zählt dazu“, so Bernd<br />

Hertweck. <br />

Red.<br />

14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

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Wirtschaft & Finanzen<br />

Finanzierung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Interview<br />

„Wir wollen ein starker Partner sein“<br />

Für Kommunen mit knappen finanziellen<br />

Mitteln ist es schwierig, bei geför<strong>der</strong>ten Projekten<br />

die Kofinanzierung zu leisten. Gerade<br />

sie aber sind auf staatliche Zuschüsse<br />

angewiesen ...<br />

des Steuerzahlers. Die Kommunen stehen<br />

in diesem Punkt aber nicht alleine da. Sie<br />

können sich je<strong>der</strong>zeit an uns wenden.<br />

Unsere spezialisierten Beratungseinheiten<br />

unterstützen auch an dieser Stelle.<br />

Der Kommunalfinanzierungsmarkt zeigt sich ein Jahrzehnt nach <strong>der</strong> Finanzmarktkrise<br />

wie<strong>der</strong> stabil. Ausnahmen sind die langen Laufzeiten. Bei <strong>der</strong><br />

Finanzierung wie auch bei <strong>der</strong> Beratung kommen die För<strong>der</strong>banken ins Spiel.<br />

Ein Gespräch mit Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> NRW-Bank.<br />

Herr Forst, wie sieht <strong>der</strong> Markt für Kommunalfinanzierungen<br />

<strong>der</strong>zeit aus, von welchen<br />

Entwicklungen wird er geprägt?<br />

Forst: Insgesamt kann die Kreditversorgung<br />

<strong>der</strong> Kommunen aktuell als gesichert bezeichnet<br />

werden. Während es ausgelöst<br />

durch die Finanzmarktkrise des Jahres<br />

2008 Banken gab, die ihr Angebot für Kommunen<br />

reduziert o<strong>der</strong> ganz eingestellt hatten,<br />

sind einige von ihnen wie<strong>der</strong> zurück<br />

am Markt. In <strong>der</strong> jüngeren Vergangenheit<br />

haben auch an<strong>der</strong>e Anbieter wie zum Beispiel<br />

Lebensversicherungen das Kommunalkreditgeschäft<br />

für sich entdeckt. Die<br />

Finanzierungsbasis <strong>der</strong> Kommunen<br />

ist deutlich breiter als noch vor einigen<br />

Jahren. Das entlastet den Kreditmarkt.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e bei Liquiditätskrediten<br />

mit kurzen Laufzeiten<br />

sind sehr viele Anbieter am Markt<br />

– auch Banken aus dem Ausland,<br />

insbeson<strong>der</strong>e aus den Nie<strong>der</strong>landen.<br />

Außerdem hält die Nachfrage<br />

nach Schuldscheindarlehen<br />

von Kommunen an.<br />

Wie steht es bei langen Laufzeiten?<br />

Forst: Hier ist das Bild etwas differenzierter,<br />

denn mangels Möglichkeiten zu laufzeitkongruenten<br />

Refinanzierungen bieten viele<br />

Banken in diesem Segment nicht an. Da<br />

sind dann insbeson<strong>der</strong>e wir als För<strong>der</strong>bank<br />

für Nordrhein-Westfalen gefragt. Denn wir<br />

sind in <strong>der</strong> Lage, Kredite über lange Laufzeiten<br />

mit Zinsfestschreibung zur Verfügung<br />

zu stellen. Das entlastet die kommunalen<br />

Haushalte dauerhaft und zuverlässig.<br />

Welche Rolle spielt ein För<strong>der</strong>institut wie<br />

die NRW-Bank im Bereich <strong>der</strong> Kommunalfinanzierung<br />

generell?<br />

„Wir stellen För<strong>der</strong>darlehen<br />

zu guten Konditionen zur<br />

Verfügung und bieten<br />

zielgerichtete Beratung an“<br />

Eckhard Forst<br />

Foto: NRW-Bank/Otto<br />

Forst: Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen<br />

stehen vor vielfältigen Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

denn die aktuellen Megatrends<br />

Digitalisierung, Energiewende und demografischer<br />

Wandel verlangen ein zügiges<br />

Handeln. Kommunen müssen in diesem<br />

Kontext für passende und zukunftsorientierte<br />

Infrastrukturen sorgen. So wird<br />

schnelles Internet zunehmend zum entscheidenden<br />

Ansiedlungsfaktor, gleichzeitig<br />

muss die Infrastruktur mo<strong>der</strong>nisiert<br />

werden und im Thema Mobilität gleichermaßen<br />

auf klimafreundliche Techniken<br />

wie auf kundenorientierte Gestaltung geachtet<br />

werden. Bei all diesen Aufgaben unterstützen<br />

wir die Kommunen. So stellen<br />

wir zinsgünstige und bedarfsorientierte<br />

För<strong>der</strong>darlehen zu guten Konditionen zur<br />

Verfügung und bieten darüber hinaus auch<br />

zielgerichtete Beratung an.<br />

Was umfasst diese Beratung?<br />

Forst: Wir helfen etwa beim Identifizieren,<br />

Beantragen und Abwickeln von För<strong>der</strong>mitteln,<br />

unterstützen bei <strong>der</strong> Projektoptimierung<br />

und beim Aufbau eines zentralen<br />

För<strong>der</strong>managements. Dabei handelt<br />

es sich um eine spezialisierte Stelle in <strong>der</strong><br />

Kommune, die sich um alle Belange des<br />

Themas Zuschussför<strong>der</strong>ung kümmert. Unser<br />

Ziel ist, starker Partner <strong>der</strong> Kommunen<br />

in allen Finanzierungsfragen zu sein.<br />

Wie sieht für 2018 die Leistungsbilanz Ihrer<br />

Bank im Bereich <strong>der</strong> kommunalen Finanzierung<br />

aus?<br />

Forst: In den ersten neun Monaten haben<br />

wir 6,9 Milliarden Euro an För<strong>der</strong>mitteln<br />

vergeben. Auf das volumenstärkste<br />

För<strong>der</strong>feld „Infrastruktur/Kommunen“<br />

entfielen 3,1 Milliarden Euro –<br />

2017 waren es 4,1 Milliarden Euro.<br />

Nach einer außergewöhnlich hohen<br />

Kreditvergabe 2016 und 2017 erreichten<br />

die Programme dieses För<strong>der</strong>felds<br />

wie<strong>der</strong> das gute Niveau des Jahres 2015.<br />

Einen deutlichen Anstieg in <strong>der</strong> Nachfrage<br />

verzeichnete das Programm „NRW.BANK.<br />

Gute Schule 2<strong>02</strong>0“, dessen Mittel in die<br />

Sanierung und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> kommunalen<br />

Schulinfrastruktur fließen: In<br />

den ersten drei Quartalen 2018 haben die<br />

Kommunen 186 Millionen Euro abgerufen,<br />

47 Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem<br />

haben sie das für 2017 bereitgestellte Kontingent<br />

in Höhe von 500 Millionen Euro<br />

aus diesem Programm mit Ablauf des vergangenen<br />

Jahres vollständig ausgeschöpft.<br />

Auch unsere Programme „Kommunal<br />

Invest“, „Kommunal.Invest Plus“ und<br />

„Sportstätten“ werden von den Kommunen<br />

gerne in Anspruch genommen.<br />

Forst: In <strong>der</strong> Vergangenheit hat es Fälle gegeben,<br />

bei denen Kommunen den Eigenanteil<br />

für geför<strong>der</strong>te Projekte nicht aufbringen<br />

konnten, weil entsprechende Kreditermächtigungen<br />

nicht vorlagen. In dieser<br />

Frage hat sich nach unserer Beobachtung<br />

die Lage jedoch deutlich entspannt.<br />

Kommunen müssen sich für das Beantragen<br />

und Abrechnen von För<strong>der</strong>maßnahmen<br />

durch eine große Zahl von Regularien<br />

kämpfen. Angesichts von gleich mehreren<br />

Programmen in manchen Bereichen und einer<br />

knappen Personaldecke möglicherweise<br />

eine Zugangshürde. Gibt es zu viele Programme<br />

und zu detaillierte Vorschriften?<br />

Forst: Aus meiner Sicht trägt die Vielfalt<br />

<strong>der</strong> Programme eher den vielfältigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Rechnung, vor denen<br />

Kommunen stehen. Nicht umsonst haben<br />

wir uns als NRW-Bank auf die Fahnen geschrieben,<br />

für jeden Finanzierungsanlass<br />

das passende und von uns zugeschnittene<br />

Produkt zu bieten. Das ist aus unserer<br />

Sicht für jeden Kreditnehmer eine vorteilhafte<br />

Situation. Natürlich ist För<strong>der</strong>ung<br />

immer auch mit Regularien verbunden<br />

– das verhin<strong>der</strong>t letzten Endes auch eine<br />

Fehlallokation <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong>, ganz im Sinne<br />

Zukunft<br />

Raum.<br />

Bauen. Visionen erschaffen.<br />

Gemeinsam mit Ihnen, unseren Kunden,<br />

Partnern und Mitarbeitern, gestalten wir<br />

täglich ein Stück Zukunft – und das seit<br />

vielen Jahrzehnten. Dass wir die Zukunft<br />

des Bauens im Blick haben und innovativ<br />

gestalten, beweisen wir Ihnen auf:<br />

Sie sagen, För<strong>der</strong>ung ist mehr als <strong>der</strong> Zugang<br />

zu günstigen För<strong>der</strong>darlehen und<br />

erweitern Ihr Angebot im Bereich <strong>der</strong> Beratung.<br />

Bei welchen Themen besteht <strong>der</strong><br />

höchste Bedarf?<br />

Forst: Unsere Beratung umfasst alle Bereiche,<br />

in denen wir als För<strong>der</strong>bank helfen<br />

können. In den Kommunen sind wir in<br />

<strong>der</strong> Lage, unsere Beratung dem individuellen<br />

Bedarf anzupassen. In den vergangenen<br />

Jahren haben wir intensiv zu<br />

Fragestellungen <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit im<br />

Hochbau beraten. Aktuell prüfen wir, ob<br />

beziehungsweise wie diese Methodik und<br />

unsere Erfahrungen auf an<strong>der</strong>e Projekte<br />

übertragen werden können. In <strong>der</strong> jüngeren<br />

Vergangenheit haben wir Kommunen<br />

in Themen wie För<strong>der</strong>management, Creditor<br />

Relations o<strong>der</strong> allgemeines Risikomanagement<br />

begleitet. Wir sehen, dass sich<br />

gerade diese Themen sowohl sehr gut für<br />

die Kommunen selber als auch in Form<br />

von Lösungen mittels interkommunaler<br />

Zusammenarbeit anbieten. Zudem mo<strong>der</strong>ieren<br />

wir Gespräche und beraten Politik,<br />

Verwaltung und städtische Tochtergesellschaften<br />

dazu, welche Möglichkeiten sich<br />

auch in Bezug auf den Haushalt ergeben.<br />

<br />

Interview: Wolfram Markus<br />

ZUR PERSON<br />

Eckhard Forst (Jg. 1959) ist seit<br />

1. November 2016 Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> NRW-Bank in Düsseldorf. Der<br />

Rechtswissenschaftler war zuvor (seit<br />

2007) Mitglied des Vorstands <strong>der</strong> Norddeutschen<br />

Landesbank Girozentrale<br />

(Nord LB) in Hannover. Im Juni 2018<br />

wurde er als Vizepräsident des Europäischen<br />

Verbandes öffentlicher Banken<br />

(European Association of Public Banks,<br />

EAPB) bestätigt. Zur Nord LB war Forst<br />

von <strong>der</strong> Deutschen Bank in Bielefeld<br />

gewechselt, bei <strong>der</strong> er als Mitglied<br />

<strong>der</strong> Geschäftsleitung für den Bereich<br />

Corporate- und Investment-Banking<br />

zuständig war.<br />

ONLINE<br />

Die Langversion des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />

16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

zukunft-raum.info<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

17


Technik & Innovation<br />

Informationstechnik<br />

Technik & Innovation<br />

E-Payment<br />

Bezahlen im Rathaus? Bitte online!<br />

Ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung ist das bargeldlose<br />

Bezahlen. Wirkliche Vorteile entstehen für das Rathaus aber erst, wenn auch<br />

die nach gelagerten Abrechnungen digitalisiert sind. In Zukunft dürften zwei<br />

bargeldlose Bezahlvarianten dominieren: Giropay und Mobile Payment.<br />

E-Government ist ein facettenreicher<br />

und zäher Prozess. Doch er<br />

läuft. Die nächste Phase betrifft das<br />

Rechnungswesen und soll nächstes Jahr<br />

abgeschlossen werden. Noch bis zum<br />

18. April 2<strong>02</strong>0 haben Kommunen Zeit,<br />

ihren Zahlungsverkehr zu digitalisieren.<br />

Dann endet die Frist zur Umsetzung des<br />

E-Rechnungsgesetzes.<br />

Nach Umsetzung des Gesetzes wären<br />

alle Kommunen in <strong>der</strong> Lage, Versand<br />

und Verbuchung von Rechnungen digital<br />

zu erledigen. Doch nicht jedes Rathaus<br />

mit Breitbandanschluss schöpft aus dem<br />

Vollen <strong>der</strong> digitalen Möglichkeiten. Wie<br />

das Forschungsinstitut Ibi Research herausfand,<br />

bieten zwar vier Fünftel von<br />

befragten 270 Kommunen ihren Bürgern<br />

die Möglichkeit, Rechnungen online zu<br />

begleichen. Doch nur knapp 30 Prozent<br />

dieser digitalen Rathäuser können nach<br />

Eingang <strong>der</strong> Zahlung diese auch digital<br />

weiterverarbeiten.<br />

DOPPELAUFWAND VERMEIDEN<br />

In den restlichen Stadtkassen wird<br />

erst einmal <strong>der</strong> Papierdrucker bemüht,<br />

um die Zahlungsdaten <strong>der</strong> ausgedruckten<br />

Rechnungen anschließend in ein internes<br />

Abrechnungssystem zu überführen.<br />

Ein wi<strong>der</strong>sinniger Prozess mit hohem<br />

Aufwand. Laut Studie investiert das Personal<br />

für diese mühsame Kombination<br />

aus analogem und digitalem Workflow<br />

21 Arbeitsstunden pro Monat. Im Falle einer<br />

vollständigen Digitalisierung läge <strong>der</strong><br />

Aufwand bei gerade einmal neun Stunden<br />

– eine lukrative Verdienstmöglichkeit für<br />

Finanzunternehmen.<br />

An die Kooperation mit externen Anbietern<br />

haben sich die Rathäuser im Zuge<br />

des E-Government genannten Strukturwandels<br />

bereits gewöhnt. Die Vorzüge<br />

liegen nicht nur bei <strong>der</strong> Effizienzsteigerung<br />

interner Abläufe. Der Wegfall von<br />

Bargeld spart dessen Transport- und<br />

Aufbewahrungskosten, zudem geht <strong>der</strong><br />

Trend gesellschaftsweit zum bargeldlosen<br />

Bezahlen, wenn auch langsamer als gedacht.<br />

Zahlt <strong>der</strong> Bürger ohnehin mit seiner<br />

Smartphone-App, tut er das auch im<br />

Rathaus o<strong>der</strong> mit seinem Endgerät auf <strong>der</strong><br />

E-Payment: Die Bürger<br />

nutzen im Alltag<br />

vielerlei digitale Services.<br />

Sie erwarten die<br />

Möglichkeit des bargeldlosen<br />

Bezahlens<br />

daher auch von <strong>der</strong><br />

Verwaltung.<br />

Parkbank davor – die Überzeugungsarbeit<br />

zum Zahlen ohne Papierbeleg ist bereits<br />

geleistet worden.<br />

Zwei bargeldlose Bezahlvarianten dürften<br />

die Zukunft dominieren: Giropay und<br />

Mobile Payment. Schon heute wendet sich<br />

<strong>der</strong> Bürger an die Kommune, begleicht<br />

Rechnungen und tauscht Dokumente<br />

aus, ohne das Rathaus zu betreten o<strong>der</strong><br />

telefonisch Kontakt aufzunehmen. Eine<br />

bargeldlose Zukunft bedeutet für das<br />

E-Government daher eine Konzentration<br />

auf das mobile Bezahlen, Mobile Payment<br />

genannt. Erhält <strong>der</strong> Bürger eine Rechnung,<br />

findet er neben <strong>der</strong> Aktennummer auch ei-<br />

Foto: Radkov/Adobe Stock<br />

nen QR-Code. Mit seinem Smartphone liest<br />

er diesen aus, woraufhin er weitergeleitet<br />

wird auf die Seite eines Dienstleisters, die<br />

ihm verschiedene Bezahldienste offeriert.<br />

Der Bürger sucht sich denjenigen seiner<br />

Wahl heraus und bezahlt.<br />

Diesen Service verantworten allerdings<br />

nicht die Bezahldienste selber, etwa Paypal<br />

o<strong>der</strong> Giropay, son<strong>der</strong>n Anbieter wie Epay<br />

Kommunal o<strong>der</strong> Epay BL. Sie bieten Kommunen<br />

eine Software, die den gesamten<br />

Rechnungslauf zusammenfasst. Bis auf die<br />

Eingabe <strong>der</strong> relevanten Rechnungsdaten<br />

ist die Verwaltung dadurch entlastet. Das<br />

Versenden von Papierrechnungen entfällt<br />

ohnehin.<br />

Intern gewinnt die Struktur dazu: Die<br />

Zentralisierung <strong>der</strong> Verbuchungen und<br />

die Straffung <strong>der</strong> für die Erstellung des<br />

Haushaltsplans wichtigen Vorkontierung<br />

erledigt die Software. Der Sachbearbeiter<br />

kontrolliert und reagiert lediglich auf vom<br />

Programm angezeigte Unregelmäßigkeiten<br />

wie Zahlungsverzug o<strong>der</strong> fehlerhafte Dateneingabe.<br />

Umsonst gibt es das nicht. Die bundesweite<br />

Umsetzung <strong>der</strong> elektronischen<br />

Rechnungsstellung mit Implementierung<br />

des eigenen Dateiformats X-Rechnung<br />

verursacht laut Bundesinnenministerium<br />

Kosten von rund elf Millionen Euro. Und<br />

ziemlich genau dieser Betrag soll dann in<br />

Zukunft jedes Jahr eingespart werden. Auf<br />

jeden Fall gut für den Bürger, denn die anfallenden<br />

Entgelte <strong>der</strong> jeweiligen Bezahlanbieter<br />

dürfen laut E-Government-Gesetz<br />

nicht an ihn weitergegeben werden.<br />

UNKOMPLIZIERTES VERFAHREN<br />

Dieses Verfahren <strong>der</strong> Zentralisierung gewinnt<br />

langsam an Akzeptanz. Der Bürger<br />

schätzt die Nutzung vertrauter Bezahlmethoden<br />

durchaus, lässt sich aber noch bitten.<br />

Im <strong>der</strong> nordrhein-westfälischen Stadt<br />

Siegburg zum Beispiel können Parksün<strong>der</strong><br />

seit 2015 ihre Knöllchen per QR-Code und<br />

integriertem Bezahlverfahren begleichen,<br />

beson<strong>der</strong>s häufig wird Paypal genutzt.<br />

Von 3000 ausgestellten Zahlungsbescheiden<br />

werden etwa zehn Prozent<br />

über diesen Anbieter beglichen. Der<br />

US-Tech-Riese (s. Info rechts) hat allerdings<br />

alleine in Deutschland<br />

20,5 Millionen Kunden, die<br />

nicht nur online einkaufen,<br />

son<strong>der</strong>n irgendwann<br />

neben ihren<br />

Rechnungen auch<br />

diverse amtliche<br />

Zahlungen mit ihrem<br />

Account begleichen<br />

könnten.<br />

Der Vorteil liegt<br />

in <strong>der</strong> Unkompliziertheit:<br />

Selbst<br />

Giropay benötigt<br />

den Umweg über<br />

das eigene Konto<br />

inklusive TAN-Verfahren,<br />

auch wenn<br />

Beträge bis 30 Euro<br />

neuerdings ohne umständliches<br />

Zusenden<br />

einer TAN-Kennzahl beglichen<br />

werden können.<br />

Bei Paypal-Zahlungen<br />

hingegen genügt ein einziger<br />

Login, um beliebig<br />

viele Transaktionen durchzuführen.<br />

Till Röcke<br />

US-DIENSTE DOMINIEREN<br />

DAS KUNDENGESCHÄFT<br />

Nationale o<strong>der</strong> gar europäische Produktlösungen,<br />

um <strong>der</strong> Allmacht <strong>der</strong> US-<br />

Finanzindustrie entgegenzutreten, sind<br />

nicht in Sicht. Mit dem Bezahldienst<br />

Paydirekt wirtschaftet <strong>der</strong> Zusammenschluss<br />

namhafter Geldinstitute inklusive<br />

Sparkassen und Deutscher Bank<br />

im Promillebereich. Auf bescheidene<br />

40 000 Transaktionen pro Monat kommt<br />

die äußerst kleine Bezahlalternative, bei<br />

etwa 10 000 Möglichkeiten – Kommunen<br />

zählen neben Online-Shops auch<br />

dazu. Zum Vergleich: Paypal generiert im<br />

Monat zwischen 30 und 35 Millionen<br />

Bezahlvorgänge. Die Zahlen sind wie<br />

häufig in <strong>der</strong> Branche nicht offiziell bestätigt,<br />

beruhen aber auf seriösen Einschätzungen<br />

des Insi<strong>der</strong>-Blogs Finanz-<br />

Szene.de. Selbst Paydirekt räumt eine<br />

ausbleibende Marktwirkung indirekt ein,<br />

und musste gleich zum Jahresbeginn<br />

den Ausfall eines Zugtiers wie <strong>der</strong> Ing-<br />

Diba verkraften. Mit ihr werden sogar<br />

weitere Banken den Zusammenschluss<br />

verlassen, was das einst ambitioniert<br />

gestartete Projekt Paydirekt in ernste<br />

Schwierigkeiten bringen dürfte.<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

DER AUTOR<br />

Till Röcke, Remagen, ist Autor und freier<br />

Journalist (troecke@gehirntext.de)<br />

18<br />

19


Technik & Innovation<br />

Informationstechnik<br />

Technik & Innovation<br />

Dokumentenmanagement<br />

Keiner darf vergessen werden<br />

Der Umstieg von <strong>der</strong> Papierakte auf die elektronische Dokumentenbearbeitung<br />

ist ein komplexer Prozess. Damit „E statt P“ in <strong>der</strong> Verwaltung gelingt, ist eine<br />

gründliche technische und vor allem organisatorische Vorbereitung zu<br />

empfehlen. Dazu zählt die Bereitschaft, lieb gewonnene Abläufe aufzugeben.<br />

Es ist nicht von <strong>der</strong> Hand zu weisen:<br />

Die Prozesse und Arbeitsweisen in<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung werden<br />

immer digitaler. Der größte Teil <strong>der</strong> Dokumente<br />

liegt in den Verwaltungen von Städten<br />

und Gemeinden bereits digital vor. Es<br />

ist also nur konsequent, die elektronische<br />

Akte sowie die elektronische Akten- und<br />

Dokumentenbearbeitung einzuführen. So<br />

können PDF-Dateien aus Fachverfahren<br />

erzeugt und automatisiert direkt in elektronische<br />

Akten abgelegt werden. Nicht<br />

zu vergessen die Kommunikation mit den<br />

Bürgern über E-Mail und Mail-Anlagen.<br />

Diese Digitalisierung <strong>der</strong> Verwaltungsprozesse<br />

macht die übliche Papierakte eher<br />

„löchrig“, denn es wird auch schon einmal<br />

vergessen, eine E-Mail auszudrucken,<br />

zu tackern, zu lochen und in die entsprechende<br />

Akte abzulegen.<br />

Dennoch ist <strong>der</strong> Umstieg von <strong>der</strong> lieb<br />

gewonnenen Papierakte hin zur elektronischen<br />

Akte nicht immer einfach, obwohl<br />

die Arbeitsweisen dabei doch ziemlich<br />

ähnlich sind. Selbst wenn die Einführung<br />

einer elektronischen Dokumentenbearbeitung<br />

zum größten Teil eine organisatorische<br />

Aufgabe ist, darf die technische<br />

Seite nicht unberücksichtigt bleiben. Die<br />

nachfolgenden fünf Aspekte sollten in <strong>der</strong><br />

Verwaltung beachtet werden.<br />

KOMMUNIKATION<br />

Den Anwen<strong>der</strong>n muss <strong>der</strong> Wandel des<br />

Arbeitsprozesses erklärt und sinnvoll dargestellt<br />

werden. Die Ablage und Suche<br />

Schnittstelle analog/digital: Bei <strong>der</strong> Einführung<br />

<strong>der</strong> E-Akte sollte nicht versucht<br />

werden, die Papierprozesse eins zu eins in<br />

elektronische Prozesse umzusetzen.<br />

von elektronischen Unterlagen darf nicht<br />

länger dauern als in <strong>der</strong> gewohnten „alten“<br />

Papierakte. Die neue digitale Dokumentenarbeit<br />

muss also einen Vorteil für<br />

die Anwen<strong>der</strong> mit sich bringen und keine<br />

Aufwandserhöhung.<br />

VERÄNDERUNGSMANAGEMENT<br />

Mit <strong>der</strong> elektronischen Dokumentenbearbeitung<br />

sollen auch alle Vorteile einer solchen<br />

genutzt werden. Dieses ist aber häufig<br />

nur dann möglich, wenn bestehende<br />

Arbeitsprozesse umgestaltet (Change Management),<br />

also „alte Zöpfe“ abgeschnitten<br />

werden. In diesem Sinn sollte nicht<br />

versucht werden, die Papierprozesse eins<br />

zu eins in elektronische Prozesse umzusetzen.<br />

Laufmappen o<strong>der</strong> Frei-/Mitzeichnungen<br />

erfolgen mit elektronischer Unterschrift,<br />

indem <strong>der</strong> Frei- o<strong>der</strong> Mitzeichner auf einen<br />

Knopf klickt und sein Log-in sowie<br />

das Datum (Uhrzeit) mitprotokolliert wird.<br />

Frei-/Mitzeichnungsläufe geschehen nicht<br />

Foto: Legoschina/Adobe Stock<br />

mehr sequentiell, son<strong>der</strong>n parallel. Je<strong>der</strong><br />

im Prozess involvierte Anwen<strong>der</strong> sieht, wo<br />

<strong>der</strong> Prozess liegt und wer gerade daran<br />

arbeitet.<br />

EINFÜHRUNG<br />

Die Einführung <strong>der</strong> elektronischen<br />

Dokumentenbearbeitung<br />

ist eine<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

und erfor<strong>der</strong>t<br />

die<br />

Klärung <strong>der</strong><br />

Projektstruktur<br />

und des<br />

Projektteams. Je<br />

nach Verwaltungsgröße<br />

sollte sich eine Arbeitsgruppe<br />

o<strong>der</strong> zumindest eine Person um dieses<br />

Thema in Vollzeit kümmern. Es müssen<br />

Regeln o<strong>der</strong> Leitplanken definiert werden,<br />

damit je<strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> weiß, wie er mit<br />

dem neuen, digitalen Werkzeug umgehen<br />

soll und wie eine neue elektronische Dokumentenbearbeitung<br />

stattzufinden hat.<br />

Alle Anwen<strong>der</strong> müssen in den Einführungsprozess<br />

eingebunden werden (Personalrat,<br />

ggf. die Schwerbehin<strong>der</strong>tenvertretung,<br />

Fachdienste, Ämter). Ebenso sollte<br />

die Verwaltungsleitung hinter <strong>der</strong> elektronischen<br />

Dokumentenbearbeitung stehen<br />

und das Projektteam bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

unterstützen. Dazu zählen auch Themen<br />

wie eine Dienstvereinbarung zur digitalen<br />

Dokumentenbearbeitung, ein Handbuch<br />

zur richtigen Ablage und Suche von<br />

elektronischen Dokumenten, ein Support-<br />

Ansprechpartner für die Anwen<strong>der</strong>.<br />

RISIKOBEWERTUNG<br />

Es ist immer vorteilhaft, die Risiken in einem<br />

solchen Projekt im Vorfeld einzuschätzen.<br />

Also etwa: Wie reagiere ich, wenn<br />

<strong>der</strong> Projektleiter in <strong>der</strong> Verwaltung o<strong>der</strong><br />

auch beim Lieferanten längere Zeit nicht<br />

zur Verfügung steht? Was ist, wenn ich<br />

hybride Arbeitsweisen einführe, da doch<br />

nicht alle Papierunterlagen ausschließlich<br />

elektronisch geführt werden dürfen<br />

(z. B. Urkunden)? Nicht nur für das Projektteam,<br />

auch für die Verwaltungsleitung<br />

ist es vorteilhaft, einen Maßnahmenplan<br />

zu haben, falls im Projektablauf etwas Außergewöhnliches<br />

eintritt.<br />

WERKZEUG<br />

Nicht alle IT-Werkzeuge eignen sich für<br />

die Umsetzung einer elektronischen Akte<br />

o<strong>der</strong> einer elektronischen Dokumentenverwaltung.<br />

Die Umsetzung zum Beispiel<br />

von Aktenplänen mit Akte, Vorgang<br />

und Dokument in letzter Ausprägung ist<br />

bei vielen IT-Systemen nicht gegeben. In<br />

<strong>der</strong> Regel werden hierfür DMS-Lösungen<br />

(Dokumentenmanagement-Systeme) eingesetzt.<br />

Selbst bei diesen Lösungen unterscheiden<br />

sich die Funktionen und technischen<br />

Grundlagen sehr stark. Eine auf die<br />

Verwaltung ausgerichtete Systemauswahl<br />

ist hier zwingend notwendig, um die richtige<br />

Kombination aus Bedienbarkeit und<br />

Funktionalität <strong>der</strong> IT-Lösung zu ermitteln.<br />

<br />

Ulrich Gerke<br />

DIGITALER WANDEL<br />

DER VERWALTUNG<br />

Der Kongress „Staat & Verwaltung“ vom<br />

27. bis 29. Mai <strong>2019</strong> in Berlin widmet<br />

sich dem digitalen Wandel <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung (www.zukunftskongress.<br />

info). In Vorträgen, Diskussionen und<br />

Präsentationen greifen Experten aus<br />

Politik, Wirtschaft und Forschung aktuelle<br />

Probleme und Fragen <strong>der</strong> Bundes-,<br />

Landes- und Kommunalbehörden auf<br />

und stellen Lösungen vor. So referiert<br />

zum Beispiel Lars Algermissen (Picture)<br />

am 28. Mai über „Prozessmanagement<br />

als Hebel zur erfolgreichen Umsetzung<br />

von E-Akteeinführung, Onlinezugangsgesetz<br />

und Wissensmanagement“.<br />

Das Bundesinnenministerium hat die<br />

Schirmherrschaft <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

und beteiligt sich an eine Reihe von<br />

Programmpunkten.<br />

DER AUTOR<br />

Ulrich Gerke ist Seniorberater beim<br />

Organisations- und Technologieberatungsunternehmen<br />

Zöller & Partner in<br />

Lie<strong>der</strong>bach (www.zoeller.de)<br />

20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

21


Technik & Innovation<br />

Informationstechnik<br />

Technik & Innovation<br />

Kommunikation<br />

Amtsblatt online<br />

In Seeheim-Jugenheim optimiert eine Software-Lösung die Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Das Amtsblatt erscheint seit Mai 2018 parallel zur gedruckten <strong>Ausgabe</strong> in einer<br />

digitalen Version. Nun zieht die Gemeinde ein erstes Resümee.<br />

Die Gemeinde Seeheim-Jugenheim<br />

(rund 16 600 Einwohner, Hessen)<br />

befindet sich im Herzen eines <strong>der</strong><br />

bedeutendsten Wirtschaftsräume Europas.<br />

Wichtige Beschlüsse aus den Ratssitzungen<br />

werden den Bürgern und Journalisten<br />

über das Amtsblatt <strong>der</strong> Gemeinde kommuniziert.<br />

Neben <strong>der</strong> gedruckten <strong>Ausgabe</strong><br />

bietet die Kommune allen Interessierten<br />

nun auch eine digitale Version.<br />

Möglich macht dies die Software Abi-<br />

Net, über die Amtsblätter leicht per MS Office<br />

erstellt, bearbeitet und veröffentlicht<br />

werden können. Die einzelnen Dokumente<br />

werden dabei dezentral in einem Word-<br />

Formular erfasst und per Drag & Drop in<br />

das System übernommen. Die Software<br />

ist eine Entwicklung <strong>der</strong> Bielefel<strong>der</strong> Firma<br />

Sternberg und wird deutschlandweit eingesetzt.<br />

Marion Raabe, Fachdienstleiterin im Fachbereich<br />

Hauptverwaltung und Finanzen<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Seeheim-Jugenheim, erklärt:<br />

„Wir verwenden bereits sehr erfolgreich<br />

das Ratsinformationssystem SD-Net,<br />

das ebenfalls von Sternberg stammt, und<br />

wurden im Verlauf einer Hausmesse <strong>der</strong><br />

Firma auf das System Abi-Net aufmerksam.<br />

Die einfache Handhabung und die<br />

guten Erfahrungen mit dem Anbieter gaben<br />

den Ausschlag für den Erwerb des<br />

Systems.“<br />

Presse und interessierte Bürger werden<br />

seit <strong>der</strong> Implementierung <strong>der</strong> Software per<br />

Newsletter über eine neue <strong>Ausgabe</strong> des<br />

Amtsblattes benachrichtigt. Der Verteiler<br />

kann auf Wunsch jedes Mal aufs Neue<br />

angepasst werden. Einladungen zu den<br />

Ratssitzungen, Beschlüsse zu Bebauungsplanverfahren<br />

und Straßenbenennungen<br />

Rathaus Seeheim-Jugenheim: Das digitale Amtsblatt<br />

bietet Bürgern und Journalisten einen komfortablen<br />

Überblick über das kommunale Geschehen.<br />

finden so digital ihren Weg in das Amtsblatt.<br />

„Die Software ist intuitiv und durch<br />

die hohe Automatisierung sehr nutzerfreundlich“,<br />

sagt Marion Raabe. „Die Leser<br />

können ganz leicht in den verschiedenen<br />

<strong>Ausgabe</strong>n des Amtsblattes recherchieren<br />

und erhalten so schnell einen guten<br />

Überblick.“ Über eine Suchfunktion können<br />

sämtliche Bekanntmachungen nach<br />

Schlagworten gefiltert und die Fundstellen<br />

markiert werden.<br />

Auch ältere <strong>Ausgabe</strong>n sollten erfasst, digitalisiert<br />

und im Internet zur Verfügung<br />

gestellt werden. Der Softwarehersteller implementierte<br />

daher ein eigens entwickeltes<br />

Formular für den Import <strong>der</strong> Daten in<br />

das Programm. Obwohl die Software den<br />

Einsatz von Papier überflüssig macht, erscheint<br />

das Amtsblatt laut Vorschrift nach<br />

wie vor auch in einer gedruckten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

„Die bequeme und intuitive digitale Bearbeitung<br />

<strong>der</strong> <strong>Ausgabe</strong>n bedeutet aber eine<br />

erhebliche Optimierung wichtiger Prozesse<br />

für die Bürger, aber natürlich auch<br />

für uns“, erklärt Marion Raabe. Red.<br />

22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

Foto: Gemeinde Seeheim-Jugenheim/Kraft<br />

Digitale Unterschriftenlösung<br />

E-Akte löst die<br />

Handakte ab<br />

Der Landkreis Leer beweist seit Jahren Weitblick in<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung. In <strong>der</strong> Straßenverkehrsabteilung<br />

zum Beispiel werden 65 000 Kfz-Zulassungs -<br />

vorgänge jährlich per elektronischer Signatur über<br />

Unterschriftenpads abgeschlossen. Positiver<br />

Nebeneffekt: Hohe Einsparungen an Sachkosten.<br />

Die in Bußgeld- sowie Zulassungs- und Führerscheinstelle<br />

aufgeteilte Straßenverkehrsabteilung<br />

des Ordnungsamtes des nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Landkreises Leer wickelt jährlich 65000 An-, Ab- o<strong>der</strong><br />

Ummeldungen komplett elektronisch ab. Pro Tag gerechnet<br />

sind dies 200 Besucher mit rund 260 Vorgängen<br />

insgesamt. Auch die 142 000 im Bestand gelisteten Fahrzeuge<br />

werden ausschließlich digital verwaltet.<br />

Bei allen Zulassungsvorgängen wird großer Wert<br />

auf Digitalisierung gelegt. Handakten wurden schon<br />

lange durch die E-Akte abgelöst. So befindet sich an<br />

den Arbeitsplätzen <strong>der</strong> Sachbearbeiter neben einem Einzugsscanner<br />

zur digitalen Erfassung von Dokumenten<br />

wie Vertretungsvollmachten, Fahrzeugscheinen, Gutachten<br />

o<strong>der</strong> Bescheinigungen auch ein Unterschriftenpad<br />

zum Signieren aller Zulassungsvorgänge.<br />

Hierzu nutzt das Straßenverkehrsamt seit 2016 das<br />

Unterschriftenpad Signotec Delta, mit dem A4-Dokumente<br />

in Originalbreite angezeigt werden können. Zusätzlich<br />

ist auf dem Pad eine Diashow mit sechs Bil<strong>der</strong>n<br />

eingespielt, die dem Besucher Impressionen des<br />

Landkreises Leer vermitteln. Mit dem dazugehörigen<br />

Stift kann <strong>der</strong> Bürger nicht nur unterschreiben, son<strong>der</strong>n<br />

auch durch das Dokument scrollen. Die dann geleistete<br />

elektronische Unterschrift entspricht den Vorgaben <strong>der</strong><br />

EU-weit gültigen „eIDAS“-Verordnung.<br />

Technisch werden die Unterschriftenpads über die<br />

Schnittstelle „signoPAD-API“ an die Kfz-Verwaltungssoftware<br />

des Landkreises angeschlossen. Somit wird<br />

auch das unterschriebene Zulassungsdokument automatisch<br />

zur elektronischen Akte des jeweiligen Fahrzeuges<br />

o<strong>der</strong> Fahrzeughalters hinzugefügt. Die eingesparten<br />

Sach- und Personalkosten sind enorm: Zuvor wurde pro<br />

Monat eine Palette Papier verbraucht. Die Dokumente<br />

wurden zunächst ausgedruckt, dann unterschrieben,<br />

eingescannt und anschließend als „Datenmüll“ zur<br />

Verbrennung gebracht. „Innerhalb von sechs Monaten<br />

hatten sich die Anschaffungskosten <strong>der</strong> Unterschriftenpads<br />

schon amortisiert“, so Gerrit de Wall, Leiter <strong>der</strong><br />

Kfz-Zulassungsstelle de Wall.<br />

Red.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

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23


Titel<br />

Beleuchtung<br />

Titel<br />

TITEL BELEUCHTUNG<br />

Digital vernetzte Beleuchtungsanlagen<br />

lassen sich multifunktional einsetzen.<br />

Daher nehmen sie in Smart-City-<br />

Modellen eine herausragende Position<br />

ein. Die weiteren Fachbeiträge <strong>der</strong><br />

Titelstrecke „Beleuchtung“ in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> zeigen die Vielfalt des Themas:<br />

Solare und vandalismussichere Straßenleuchten,<br />

smarte Lichtkonzepte für<br />

Innenräume sowie Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Illumination des öffentlichen Raums.<br />

Außerdem stellen wir wie<strong>der</strong> neue<br />

LED-Leuchten vor.<br />

DER AUTOR<br />

Till Röcke, Remagen, ist Autor und freier<br />

Journalist (troecke@gehirntext.de)<br />

Datenstrom über <strong>der</strong> Stadt: Die Erfassung<br />

und vernetzte Auswertung<br />

von Daten steht technisch im Zentrum<br />

<strong>der</strong> Smart City. Intelligente Leuchten<br />

spielen dabei als Knotenpunkte eine<br />

Hauptrolle.<br />

LED-Straßenbeleuchtung<br />

Die Smart City strahlt<br />

LED-Leuchten werden schon bald als vorrangige Beleuchtungsquelle die<br />

Straßen und Plätze <strong>der</strong> Städte prägen. Ihr Leistungsvermögen ist riesig und<br />

Licht erzeugung nur eine ihrer vielen Eigenschaften. Wo einst ein paar Kabel plus<br />

Birne für schummriges Licht sorgten, sitzt in Zukunft komplexe Datentechnik.<br />

Keine neue Technologie ohne Bedenkenträger:<br />

Kaum hat sich die<br />

LED-Beleuchtung in den Kommunen<br />

europaweit etabliert, rückt das<br />

Thema Gesundheit in den Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Schon warnt eine Studie einer spanischen<br />

Universität vor dem Krebsrisiko des LEDtypischen<br />

Blaulichts. Doch viel mehr als<br />

die Feststellung, dass in Ballungsräumen<br />

mit flächendecken<strong>der</strong> LED-Versorgung die<br />

Zahl <strong>der</strong> Krebspatienten deutlich über <strong>der</strong><br />

in an<strong>der</strong>en, von herkömmlichen Natriumdampflampen<br />

versorgten Gegenden liegt,<br />

hat die Studie nicht zu bieten. Kritiker weisen<br />

darauf hin, dass die Zahl <strong>der</strong> Krebserkrankungen<br />

in Großstädten grundsätzlich<br />

höher sei als in dünn besiedelten Regionen<br />

– wegen diverser Faktoren.<br />

Ein konkreter Zusammenhang von LED-<br />

Leuchten und Krebsrisiko wird schließlich<br />

sogar von den Machern <strong>der</strong> Studie<br />

bezweifelt. Die Studie sorgt dennoch für<br />

Aufsehen, da sie die Krankheit Krebs mit<br />

<strong>der</strong> Verbreitung einer neuen Technologie<br />

in Verbindung bringt. Eins ist eindeutig:<br />

Das Thema LED-Straßenbeleuchtung hat<br />

einen festen Platz im Bewusstsein <strong>der</strong><br />

Menschen.<br />

Weitaus konkreter stellt sich das Risiko<br />

<strong>der</strong> Datenkrake hinter <strong>der</strong> smarten Kulisse<br />

dar. Noch nimmt sich <strong>der</strong> Ausbau deutscher<br />

Kommunen zu vollvernetzten Smart<br />

Citys verhalten aus, doch die Industrie<br />

und ihre Helfershelfer haben das Potenzial<br />

längst erkannt und gehen an<strong>der</strong>swo<br />

bereits daran, ihren Traum vom ungestörten<br />

Anzapfen und Verkaufen persönlicher<br />

Daten in die Tat umzusetzen.<br />

Eine gewichtige Rolle bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Smart City spielt die Straßenbeleuchtung.<br />

Mit ihrer gezielten Aussteuerung<br />

sollen Rathäuser bares Geld einsparen<br />

können. Sensoren melden Fußgänger und<br />

aktivieren die LED-Leuchten bedarfsweise.<br />

Ist <strong>der</strong> Spätheimkehrer vorübergegangen,<br />

erlischt die Beleuchtung unverzüglich. Das<br />

Foto: Kwanchaift/Adobe Stock<br />

Gleiche gilt für Straßenampeln an kaum<br />

frequentierten Kreuzungen.<br />

Die politischen Verantwortlichen sind –<br />

natürlich – begeistert. Derartige Innovationen<br />

des smarten Alltags gibt es allerdings<br />

nicht umsonst. In großzügiger Weise bietet<br />

ein Milliardenkonzern seine Unterstützung<br />

an. In Toronto möchte die Google-Tochter<br />

Sidewalk Labs einen Vorzeigestadtteil ganz<br />

nach ihren Wünschen schaffen. Ein altes<br />

Hafenquartier soll zum Leuchtturmprojekt<br />

einer visionären Smart City werden. Darin<br />

unterliegt jedes Fahrzeug, je<strong>der</strong> Fußgänger<br />

dem Tracking. Die daraus gewonnenen Daten<br />

sollen einen reibungslosen Alltag garantieren.<br />

Die Drohne bringt Pakete zum<br />

gewählten Zeitpunkt, die Straßenbahn<br />

kommt, wenn <strong>der</strong> Fahrgast sie braucht,<br />

und selbstverständlich kennt <strong>der</strong> Arzt den<br />

Tagesablauf seiner Patienten – schließlich<br />

muss er ja wissen, wann diese Zeit für<br />

einen Termin haben. Wo genau die Daten<br />

gespeichert und wie sie von Sidewalk<br />

Labs genutzt werden, bleibt Geschäftsgeheimnis.<br />

Dass <strong>der</strong> Mutterkonzern mit dem<br />

Handel von Daten seine exorbitanten Einnahmen<br />

erzielt, steht indes außer Frage.<br />

Kaum kritischer sieht es in Europa aus.<br />

Auch die EU pflegt ihre Vorzeigeprojekte in<br />

Sachen Smart City. Kein Wun<strong>der</strong>, schließlich<br />

hat Brüssel die Umstellung auf die<br />

LED-Technologie jahrelang geför<strong>der</strong>t und<br />

schließlich erreicht, dass sie geltendes<br />

Recht wurde (Ökodesign-Richtlinie seit<br />

2012, eine Übergangslösung für Halogen-<br />

Leuchtmittel lief am 1. September 2018<br />

aus). Im nordspanischen Santan<strong>der</strong> startete<br />

2010 eine große Kampagne, die den<br />

Bürgern <strong>der</strong> Hafenstadt die Vorzüge <strong>der</strong><br />

Vernetzung nahe bringen sollte – vor allem<br />

aber den privaten Dienstleistern. Deren<br />

Müllabfuhr etwa barg riesiges Einsparpotenzial,<br />

hieß es von offizieller Stelle.<br />

OPTIMIERTE ROUTENPLANUNG<br />

Durch den Einsatz von Sensoren an den<br />

Müllcontainern und <strong>der</strong> Arbeitskleidung<br />

<strong>der</strong> Müllwerker hätten die Routen optimiert<br />

und dadurch ein überflüssiges Anfahren<br />

nicht gefüllter Behälter eingespart<br />

werden können. Auf diesem Weg ließe<br />

sich auch bequem Personal einsparen.<br />

Die Begeisterung von Gewerkschaft und<br />

Mitarbeitern hielt sich in Grenzen. Zudem<br />

zeigt sich das gesponnene digitale Netz<br />

in Santan<strong>der</strong> bis heute immer wie<strong>der</strong> als<br />

störanfällig, weil die Wartung mangelhaft<br />

betrieben wird.<br />

Ein wichtiger Punkt für die Infrastruktur<br />

<strong>der</strong> Zukunft: Halten sich die politisch<br />

Verantwortlichen weiterhin aus <strong>der</strong> smarten<br />

Vernetzung ihrer Kommunen – bis<br />

auf öffentlichkeitswirksames Sponsoring<br />

– heraus, überlassen sie den privaten<br />

Dienstleistern das Feld. Inklusive <strong>der</strong> Zuständigkeit<br />

für Instandhaltung und Datenverarbeitung.<br />

Zweifel hin o<strong>der</strong> her, das Modell <strong>der</strong><br />

Smart City boomt, und mit ihr die LED-<br />

Branche. Gerade für das (noch) Autoland<br />

Deutschland ist eine Kombination aus<br />

LED-Straßenleuchte und Aufladestation<br />

für E-Autos von Bedeutung. Firmen wie<br />

Eluminocity treiben die Umrüstung <strong>der</strong><br />

Bestandsleuchten voran. Das Münchner<br />

Start-up konnte in BMW und Infineon renommierte<br />

Partner gewinnen.<br />

Das Thema „Mobilität ohne fossile<br />

Treibstoffe“ ruft die großen Unternehmen<br />

auf den Plan. Da man sich aber noch auf<br />

unbekanntem Terrain bewegt, bleiben die<br />

Entschei<strong>der</strong> vorsichtig und suchen sich<br />

in Start-ups risikofreudige Partner. Mit<br />

Innogy findet sich eine RWE-Tochter unter<br />

den Geldgebern von Eluminocity, die<br />

ebenfalls wie <strong>der</strong> Sauerlän<strong>der</strong> Leuchten-<br />

Hersteller Trilux 17,5 Prozent Anteile des<br />

Start-ups besitzt.<br />

Überall kommt es zu Synergien. Im<br />

Süden Deutschlands investiert <strong>der</strong> Stromkonzern<br />

EnBW in die Marke Smight Traffic.<br />

Als Partner fungiert die PTV Group,<br />

ein Softwareunternehmen aus Karlsruhe.<br />

Auch wenn es beim Thema Smart City<br />

nicht alleine um Beleuchtung geht, den<br />

LED-Straßenleuchten kommt dennoch<br />

eine bedeutende Rolle zu. Sie können dabei<br />

helfen, das „Neuland“ des Internets<br />

für das Alltagsleben <strong>der</strong> Menschen zu erschließen.<br />

In Zukunft dienen die smarten LED-<br />

Leuchten am Straßenrand nicht nur zusätzlich<br />

als Ladestation für E-Autos, son<strong>der</strong>n<br />

bilden untereinan<strong>der</strong> ein urbanes<br />

Breitbandnetz. Vodafone testet mit dem<br />

Berliner Start-up ICE Gateway bereits die<br />

Schaffung einer solchen Infrastruktur, die<br />

herkömmliche störanfällige und unsichere<br />

WLAN-Hotspots ersetzt. Till Röcke<br />

24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

25


Titel<br />

Beleuchtung<br />

Titel<br />

DER AUTOR<br />

Matthias Windfel<strong>der</strong> ist als Sachgebietsleiter<br />

Projektierung bei den<br />

Stadtwerken Bamberg tätig und verfolgt<br />

die Entwicklungen im Bereich Beleuchtungslösungen<br />

seit 14 Jahren<br />

(www.stadtwerke-bamberg.de)<br />

LEW-TECHNOLOGIEZENTRUM<br />

IN KÖNIGSBRUNN<br />

Das Technologiezentrum <strong>der</strong> Lechwerke<br />

(LEW) Augsburg (Bayern) bietet eine<br />

<strong>der</strong> größten Ausstellungen zu LED-<br />

Straßenleuchten in Süddeutschland. Auf<br />

<strong>der</strong> 13 000 Quadratmeter großen Parklandschaft<br />

in Königsbrunn werden die<br />

verschiedensten Leuchtenformen und<br />

-designs, Lichtfarben und Beleuchtungsstärken<br />

präsentiert. Insgesamt befinden<br />

sich rund 40 Objektbeleuchtungen<br />

sowie 60 verschiedene Straßenleuchten<br />

auf dem Gelände. Neben funktionellen<br />

Straßenbeleuchtungen sind auch dekorative<br />

Beleuchtungssysteme installiert.<br />

Um unterschiedliche Beleuchtungssituationen<br />

nachbilden zu können, sind alle<br />

Leuchten einzeln schalt- und dimmbar.<br />

Nach Vereinbarung bieten die Lechwerke<br />

(www.lew.de) Führungen für<br />

Kommunen, Geschäfts- o<strong>der</strong> Gewerbekunden<br />

durch das Technologiezentrum<br />

an. In <strong>der</strong> zweieinhalbstündigen Führung<br />

durch den LED-Leuchtenpark erfahren<br />

Besucher mehr zur LED-Technik und<br />

können die Tag- und Nachtwirkung <strong>der</strong><br />

Leuchten erleben.<br />

Solarleuchten<br />

Licht auch abseits<br />

des Stromnetzes<br />

Ohne Anschluss ans Stromnetz beleuchten drei Straßenlaternen in Bamberg<br />

den Wartebereich einer Haltestelle. Die Stadtwerke haben dort 2018<br />

drei wartungsarme Solarleuchten errichtet, die ihre benötigte Energie über<br />

ein Solarpanel selbst erzeugen – <strong>der</strong> aufwendige Leitungsbau entfällt.<br />

Solarleuchtenpark Herrnsdorf: Die Stadtwerke Bamberg testen verschiedene Modelle im praktischen<br />

Einsatz unter an<strong>der</strong>em auf die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Akkutechnik.<br />

Die mo<strong>der</strong>ne Solarleuchte ist eine<br />

wertvolle Ergänzung zur netzbetriebenen<br />

Straßenlaterne für die<br />

Beleuchtung von Fußwegen, Parkplätzen,<br />

Parks o<strong>der</strong> Ortsweilern. Überall dort, wo<br />

die Infrastruktur fehlt o<strong>der</strong> die Investition<br />

in eine herkömmliche Straßenlaterne unverhältnismäßig<br />

teuer ist, sehen wir das<br />

Einsatzgebiet <strong>der</strong> Solarleuchte. Gerade bei<br />

Kommunen stößt die Solarlaterne deshalb<br />

gegenwärtig auf großes Interesse.<br />

Ein weiterer Vorteil zeigt sich an Standorten<br />

in naturnahen Bereichen, in denen<br />

eine zusätzliche Lichtquelle zwar das<br />

Sicherheitsempfinden <strong>der</strong> Fuß- und Radfahrer<br />

erhöht, aber einen Stressfaktor für<br />

die Insektenwelt darstellt: Die Lichtstärke<br />

<strong>der</strong> LEDs kann bedarfsgerecht mit einer<br />

Fernbedienung geregelt werden. Wo nur<br />

zu bestimmten Zeiten Licht benötigt wird,<br />

kommen programmierbare Bewegungssensoren<br />

und vernetzte Radartechnologien<br />

zum Einsatz. Das Licht wird auf den auszuleuchtenden<br />

Bereich gelenkt und schont<br />

bei maximaler Lichtausbeute die Tier- und<br />

Insektenwelt, weil <strong>der</strong> UV-Anteil im Licht<br />

minimal ist.<br />

Die umweltfreundliche netzunabhängige<br />

Straßenlaterne kostet in <strong>der</strong> Anschaffung<br />

je nach Ausstattung zwischen 2000<br />

und 4000 Euro und damit in etwa so viel<br />

wie eine herkömmliche. Für die Installa-<br />

26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

Foto: Stadtwerke Bamberg<br />

Anzeige<br />

Synergy 21 goes IT<br />

Wir möchten die Vernetzung von Licht und Netzwerk<br />

vorantreiben. Seit 2008 beschäftigen wir<br />

uns mit innovativen Beleuchtungslösungen für<br />

den Einsatz in <strong>der</strong> Industrie, aber auch bei Ihnen<br />

zu Hause.<br />

Synergy 21 greift auf die fast 30 Jahre lange<br />

Erfahrung <strong>der</strong> ALLNET Gruppe im Bereich Netzwerk<br />

zurück, was eine tiefe und flexible Integration<br />

in zahlreiche ALLNET Gebäudesteuerungs-<br />

Lösungen ermöglicht.<br />

tion <strong>der</strong> Solarleuchten sind jedoch keine<br />

aufwendigen Grabungs- und Stromanschlussarbeiten<br />

notwendig.<br />

In den meisten Fällen können sie sogar<br />

ohne fremde Hilfe von den eigenen<br />

Bauhofmitarbeitern aufgestellt werden.<br />

Tagsüber erzeugt das Fotovoltaikmodul<br />

Sonnenstrom, den die Leuchte in einem<br />

leistungsstarken Akku im Fuß des Laternenmastes<br />

speichert. Nachts sorgt dann<br />

die intelligente Steuerung für bedarfsgerechtes<br />

Licht.<br />

Während des laufenden Betriebs fallen<br />

kaum Kosten an. Auch <strong>der</strong> Wartungsaufwand<br />

schlägt weniger zu Buche als bei<br />

herkömmlichen Lampen. Da <strong>der</strong> Akku mit<br />

einer sogenannten Schutzkleinspannung<br />

arbeitet, sind Prüfungen <strong>der</strong> Elektroanlagen<br />

überflüssig, die bei Straßenlaternen,<br />

die an das Stromnetz angeschlossen sind,<br />

vorgeschrieben sind. Die Lithium-Akkus,<br />

die rund 300 Euro kosten, haben eine Lebensdauer<br />

von bis zu zwölf Jahren und<br />

müssen frühestens alle acht Jahre ausgetauscht<br />

werden.<br />

Die Stadtwerke Bamberg verfolgen das<br />

Thema Solarleuchte schon seit einigen Jahren.<br />

Die geringe Anzahl an Sonnenstunden<br />

in <strong>der</strong> dunklen Jahreszeit verbunden mit<br />

<strong>der</strong> sinkenden Akkukapazität bei extremer<br />

Kälte stellte die Hersteller in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

vor beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Indem das Akkupaket in isolierendes Material<br />

verpackt und so im Mast verbaut ist,<br />

dass es unter <strong>der</strong> Erdoberfläche liegt, wird<br />

dieses Problem gelöst. Eine lange Leuchtdauer<br />

auch bei schwachem Tageslicht wird<br />

durch eine entsprechende Dimensionierung<br />

des Akkupakets sichergestellt.<br />

OPTIMALE ENERGIEAUFNAHME<br />

In <strong>der</strong> digitalen Welt spielt die intelligente Lichtsteuerung<br />

eine wichtige Rolle zur Verbesserung<br />

des smarten Wohnens.<br />

Der neue Synergy 21 Controller ermöglicht<br />

es, Licht über das Netzwerk zu steuern. Innovative<br />

Funktionen wie eine programm- o<strong>der</strong><br />

zeitabhängige Steuerung machen die Funktionalität<br />

des Synergy 21 Controllers einzigartig.<br />

Ein weiteres Highlight stellt die Modularität<br />

des Controllers dar, <strong>der</strong> als Master-Slave-System<br />

ausgelegt ist. Im Maximalausbau lassen<br />

sich die LED-Produkte mit einer Gesamtleistung<br />

von 5760 Watt betreiben. Pro Master können<br />

drei verschiedene Kanäle eingestellt werden.<br />

Je<strong>der</strong> Kanal wird mit einem Slave verbunden,<br />

an den ein Verbraucher mit bis zu fünf Farben<br />

(RGBWW) angeschlossen wird. Über einen zwischengeschalteten<br />

Hub lässt sich die maximale<br />

Anzahl pro Kanal auf acht Verbraucher erhöhen,<br />

wobei so maximal 24 Slaves zur Verfügung stehen.<br />

Der Master verwaltet alle drei Zonen zentral<br />

über seine Weboberfläche und ermöglicht<br />

so eine individuelle Steuerung.<br />

Darüber hinaus sind alle ALLNET Gebäudesteuerungsprodukte<br />

zum neuen Synergy 21<br />

Controller kompatibel. Damit können Sie nun<br />

Licht in Abhängigkeit <strong>der</strong> von <strong>der</strong> ALLNET MSR<br />

Die Solarleuchten von Photinus zum<br />

Beispiel kommen laut Angaben des Herstellers<br />

bis zu fünf Tage ohne Licht aus<br />

und bis zu 18 Tage ohne direkte Sonneneinstrahlung.<br />

Im Winter, wenn es über Wochen<br />

hinweg trüb und kalt ist, ermöglicht<br />

die vertikale Anordnung und die 360-Grad-<br />

Ausrichtung <strong>der</strong> Solarmodule eine uneingeschränkte<br />

Energieaufnahme, da we<strong>der</strong><br />

Schnee noch Laub die Fotovoltaikmodule<br />

bedecken können. Zudem wird bei diffusen<br />

Lichtverhältnissen das reflektierende<br />

Licht über die Module optimal aufgenommen.<br />

Das Konzept des Herstellers hat die<br />

Stadtwerke Bamberg überzeugt. In ihrem<br />

Solarleuchten-Musterpark in <strong>der</strong><br />

Gemeinde Herrnsdorf im Landkreis Bamberg<br />

haben sie entlang eines Fußweges<br />

im November 2018 vier unterschiedliche<br />

Laternenmodelle aufgestellt, damit sich<br />

einerseits interessierte Kommunen und<br />

Unternehmen die Technik im Realbetrieb<br />

anschauen können und die Stadtwerke<br />

an<strong>der</strong>erseits eigene Erfahrungen sammeln<br />

können.<br />

Indem die Techniker regelmäßig die<br />

Akkukapazität auslesen, die Absenkzeiten<br />

variieren und die Bestromung <strong>der</strong> LED-<br />

Module än<strong>der</strong>n, untersuchen sie, wann<br />

die Akkukapazität an ihre Grenzen stößt.<br />

Da <strong>der</strong> Wirkungsgrad <strong>der</strong> Solarleuchten<br />

standort- und nutzungsabhängig ist, empfehlen<br />

die Stadtwerke kostenbewussten<br />

Gemeinden, die Investition in eine Solarleuchte<br />

zu wagen und sie selbst auf ihre<br />

Praxistauglichkeit zu testen.<br />

<br />

Matthias Windfel<strong>der</strong><br />

Advertorial<br />

Sensorik gelieferten Werte steuern. Beispielsweise<br />

lassen sich Lichtszenarien durch die<br />

Aktivierung eines Bewegungsmel<strong>der</strong>s o<strong>der</strong><br />

Helligkeitssensors steuern. Ab einem gewissen<br />

Helligkeitswert wird Licht automatisch gedimmt,<br />

und anhand <strong>der</strong> Werte eines Temperatur- o<strong>der</strong><br />

Feuchtigkeitssensors schalten sich automatisierte<br />

Beleuchtungsprogramme, wie beispielsweise<br />

Warnleuchten, ein.<br />

Sie können auch mehrere Sensoren kombinieren,<br />

wie beispielsweise einen Bewegungsmel<strong>der</strong><br />

mit einem Dimmer. So lassen sich die<br />

Lampen im Erfassungsbereich des Bewegungsmel<strong>der</strong>s<br />

entsprechend Ihren Wünschen automatisch<br />

hoch- o<strong>der</strong> runterdimmen.<br />

Synergy 21 – Eine Marke <strong>der</strong> ALLNET GmbH<br />

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Titel<br />

Beleuchtung<br />

Titel<br />

„Angstraum“ Unterführung: Helles Licht schafft mehr Sicherheit an Orten,<br />

die manche Menschen aus Sorge, in gefährlichen Situationen zu geraten,<br />

nur ungern begehen. Dazu muss die Beleuchtungsanlage immer funktionieren.<br />

Foto: Norka<br />

als Street-Art bewun<strong>der</strong>t werden, sind das<br />

reine Taggen und Krakeleien ungern gesehen.<br />

Graffiti auf Leuchten können zudem<br />

die Sicherheit beeinträchtigen. Hilfe bieten<br />

hier Diffusoren mit einer Anti-Graffiti-<br />

Beschichtung.<br />

AUSGABEN FÜR ENERGIE UND WARTUNG<br />

Für die Anschaffung von Antivandalenleuchten<br />

müssen etwas höhere Kosten<br />

einkalkuliert werden als bei Standardmodellen.<br />

Aber Leuchten, die Vandalismus<br />

wi<strong>der</strong>stehen, ersparen natürlich eine teure<br />

Wie<strong>der</strong>beschaffung und vermeiden damit<br />

ärgerliche Mehrausgaben. Bei Leuchten<br />

sind in <strong>der</strong> Regel zudem gar nicht die Anschaffungskosten<br />

entscheidend, son<strong>der</strong>n<br />

die Gesamtbetriebskosten. Diese werden<br />

wesentlich von den <strong>Ausgabe</strong>n für Energie<br />

und Wartung geprägt. Lichtausbeute und<br />

Lebensdauer sind daher zentrale Kriterien.<br />

Die <strong>der</strong>zeit effizientesten und langlebigsten<br />

Lichtquellen sind LEDs. Lichtlösungen<br />

mit LED-Technologie entlasten<br />

den Haushalt einer Kommune spürbar und<br />

amortisieren sich innerhalb überschaubarer<br />

Zeiträume durch die niedrigeren Betriebskosten.<br />

Regelmäßige Lampenwechsel<br />

entfallen angesichts <strong>der</strong> langen LED-<br />

Lebensdauer ebenfalls.<br />

Mit einer sensorbasierten Lichtsteuerung<br />

lässt sich <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />

noch weiter reduzieren. Das ist vor allem<br />

für nur sporadisch genutzte Bereiche wie<br />

zum Beispiel Unterführungen interessant.<br />

Bei einem typischen Szenario werden die<br />

beiden Leuchten an den Zugängen mit einem<br />

Bewegungsmel<strong>der</strong> ausgestattet und<br />

sind als Master mit den übrigen Leuchten<br />

(Slaves) verknüpft.<br />

Detektieren die Sensoren eine Person,<br />

wird das gedimmte Licht aller Lichtpunkte<br />

hochgeregelt und sinkt nach einer definierten<br />

Nachlaufzeit wie<strong>der</strong> auf den gedimmten<br />

Level zurück. Wichtig ist für diese Anwendungen,<br />

dass auch die Sensoren gegen<br />

Zerstörung und Manipulation gesichert<br />

sind. Statt sie als zusätzliche Komponente<br />

<strong>der</strong> Installation hinzuzufügen, können dafür<br />

von vornherein Antivandalenleuchten<br />

mit integrierten Sensoren ausgewählt werden.<br />

Florian Schönfeld<br />

DER AUTOR<br />

Florian Schönfeld ist Geschäftsführer<br />

von Norka (Hamburg), einem Lösungsanbieter<br />

für technische Beleuchtung<br />

unter schwierigen Umgebungs -<br />

bedingungen (Kontakt über:<br />

marietta.kappler@norka.de)<br />

Vandalismussichere Leuchten<br />

Geschaffen für den Spezialeinsatz<br />

Antivandalenleuchten trotzen dank spezieller Materialauswahl und Bauart<br />

sinnloser Zerstörungswut. Diese Ausstattung schlägt sich zwar im<br />

Anschaffungspreis nie<strong>der</strong>, doch die Spezialleuchten ersparen eine teure<br />

Wie<strong>der</strong>beschaffung. Daher gilt es die Kosten ganzheitlich zu betrachten.<br />

Es gibt wohl keine Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde,<br />

die sich noch nicht mit<br />

Vandalismus an Schulen, in Kultureinrichtungen,<br />

Parks und Unterführungen<br />

sowie auf Straßen, Plätzen und Brücken<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen musste. Da es selbst<br />

bei aufwendigen präventiven Maßnahmen<br />

keinen 100-prozentigen Schutz gegen das<br />

Problem gibt, empfiehlt sich in beson<strong>der</strong>s<br />

gefährdeten o<strong>der</strong> sensiblen Bereichen <strong>der</strong><br />

Einsatz spezieller Technik, die gegen die<br />

sinnlose Zerstörungswut gewappnet ist.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s gilt dies für die Beleuchtung<br />

im öffentlichen Raum, denn während<br />

ein heruntergerissener Papierkorb einen<br />

verwahrlosten Eindruck macht, kann defektes<br />

Licht tatsächlich ein Sicherheitsrisiko<br />

darstellen.<br />

Dafür, dass trotz eines heftigen Tritts<br />

o<strong>der</strong> selbst Schlägen mit dem Baseballschläger<br />

das Licht weiter funktioniert,<br />

müssen Antivandalenleuchten beson<strong>der</strong>e<br />

Ausstattungsmerkmale in Material und<br />

Design aufweisen. Im Ergebnis erfüllen<br />

diese Leuchten den höchsten Stoßfestigkeitsgrad<br />

IK10 und ihr Gehäuse wi<strong>der</strong>steht<br />

bis zu 150 Joule Schlagenergie bei vollem<br />

Funktionserhalt. Das heißt, Leuchtengehäuse<br />

und -abdeckungen splittern o<strong>der</strong><br />

brechen selbst bei einem kräftigen Hieb<br />

mit dem Baseballschläger nicht. Gleichzeitig<br />

ist <strong>der</strong> Innenraum <strong>der</strong> Leuchten ausreichend<br />

groß dimensioniert, damit sich <strong>der</strong><br />

durch die plötzliche Energieeinwirkung<br />

aufbauende Überdruck verteilen kann<br />

und die Lichtquellen und Komponenten<br />

unbeschädigt bleiben.<br />

Manchmal müssen die Leuchten sich<br />

auch gegen mutwilliges Herumbasteln<br />

behaupten. Gegen Manipulationsversuche<br />

werden Antivandalenleuchten deshalb<br />

oft mit Son<strong>der</strong>schrauben ausgerüstet.<br />

Halbmond, Dreiloch o<strong>der</strong> Ellipse schützen<br />

vor unbefugtem Öffnen und eine rückwärtige,<br />

verdeckte Befestigung an Decke o<strong>der</strong><br />

Wand vor Demontage und Diebstahl. Die<br />

Kabel einführung auf <strong>der</strong> Rückseite sorgt<br />

zudem für eine sichere elektrische Installation.<br />

Wenn beson<strong>der</strong>s hoher Schutz<br />

gefragt ist, kann ein integrierter Meldekontakt<br />

beim unbefugten Öffnen <strong>der</strong> Leuchte<br />

sogar einen Alarm absetzen.<br />

Eine weitere Form des Vandalismus sind<br />

Schmierereien. Während manche Graffiti<br />

28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

Tagung<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

Retrofit-Lampen aus <strong>der</strong> Portokasse?<br />

Ja, warum nicht!<br />

• Stromverbrauch: LED-Retrofit = 22 € pro Jahr<br />

HQL/NAV = ca. 70 € (bei 0,20 €/kWh)<br />

• Amortisation: LED-Retrofit = 1 Jahr<br />

Neuer Lampenkopf = 6 - 10 Jahre<br />

LED Mini-Retrofits:<br />

• Keine Umbaukosten – einfaches Aus- und Eindrehen<br />

• Erhalt <strong>der</strong> Betriebserlaubnis – patentierte ESSB-Elektronik<br />

• 20 – 43 W, E27 / E40 Fassung • nur 250 g<br />

• Überspannungsschutz 6 o<strong>der</strong> 10 kV/kA<br />

• Herstellergarantie bis 10 Jahre<br />

Für was entscheiden Sie sich?<br />

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1/2 m<br />

breiter<br />

Im öffentlichen<br />

Raum<br />

zu Hause<br />

29


Beleuchtung<br />

Titel<br />

Neues Bürogebäude: Das Beleuchtungssystem <strong>der</strong> Zukunft kann weit mehr, als nur die Dunkelheit<br />

vertreiben. Es steuert die Gebäudetechnik und ist Teil des Kommunikationsnetzes.<br />

Smarte Innenbeleuchtung<br />

Licht für den Menschen<br />

LED-Technologie macht die Innenbeleuchtung von Gebäuden nicht nur sparsam.<br />

Sie ist vor allem die Voraussetzung für entscheidende Evolutionsschritte hin<br />

zum „intelligenten“ Licht. Vernetzte Systeme liefern Licht genau abgestimmt auf<br />

den Bedarf und mit hoher Qualität. Das dient dem Komfort und <strong>der</strong> Gesundheit.<br />

Foto: El Gaucho/Adobe Stock<br />

Licht ist ein elementarer Teil unseres<br />

Lebens. Es beeinflusst unsere Entwicklung<br />

und Gesundheit sowie<br />

unser Wohlbefinden. Licht schafft Atmosphäre<br />

– ob zu Hause o<strong>der</strong> im öffentlichen<br />

Raum. Licht ist Voraussetzung für<br />

das Sehen und die Wahrnehmung unserer<br />

Umwelt. Gut geplante intelligente Lichtlösungen<br />

mit mo<strong>der</strong>nen, effizienten Technologien<br />

und nachhaltig genutzte Beleuchtungssysteme<br />

för<strong>der</strong>n die Lebensqualität<br />

und am Arbeitsplatz die Konzentration<br />

und Leistungsfähigkeit. Und nicht zuletzt<br />

dienen sie auch dem Klimaschutz.<br />

Hier gibt es ein erhebliches Potenzial.<br />

Informationen <strong>der</strong> Beleuchtungsbrancheninitiative<br />

Licht.de zufolge werden<br />

die Anlagen zur Innenbeleuchtung von<br />

Gebäuden überwiegend noch von veralteter<br />

Technik bestimmt. Gerade einmal<br />

15 Prozent des Bestands sind demnach bisher<br />

saniert. Und die Erneuerung geht nur<br />

schleichend voran, bei gerade einmal vier<br />

Prozent jährlich liegt die Sanierungsrate.<br />

Dabei ist die Technik <strong>der</strong> Beleuchtung<br />

schon längst in Riesenschritten Richtung<br />

Zukunft unterwegs. Die Evolution <strong>der</strong> intelligenten<br />

Beleuchtung begann mit den<br />

Präsenz- und Bewegungsmel<strong>der</strong>n, die<br />

dafür sorgen, dass die Beleuchtung nicht<br />

zum Strom fressenden „Dauerbrenner“<br />

wird. Einen Schritt weiter geht die Entwicklung<br />

mit <strong>der</strong> Tageslichtsteuerung.<br />

Derartige Systeme passen die Leistung <strong>der</strong><br />

Lampen zur Raumbeleuchtung dynamisch<br />

an die Umgebungshelligkeit an.<br />

DIE BELEUCHTUNG DENKT MIT<br />

Das bedeutet den Einbau von Sensoren in<br />

die Beleuchtung und genau diese lassen<br />

sich auch zu weitaus mehr nutzen als nur<br />

zur Helligkeitssteuerung: In die Systeme<br />

des Gebäudemanagements integriert, übermitteln<br />

sie Daten zur Raumnutzung. Damit<br />

leistet die Beleuchtung nun auch einen<br />

Beitrag zur Kosten sparenden Beheizung<br />

o<strong>der</strong> auch zur Kühlung von Gebäuden,<br />

indem sie an einem sonnigen Sommertag<br />

rechtzeitig die Beschattungseinrichtungen<br />

an <strong>der</strong> Gebäudefassade aktiviert.<br />

Über seine visuelle Funktion hinaus hat<br />

Licht Bedeutung auch für das Wohlbefinden<br />

des Menschen und die Steuerung <strong>der</strong><br />

Körperfunktionen. Es wirkt über die Lichtfarbe,<br />

die sich beim Sonnenlicht über den<br />

Lauf des Tages verän<strong>der</strong>t, biologisch und<br />

emotional. Diesen Zusammenhang greift<br />

das Konzept des sogenannten Human Centric<br />

Lighting (HCL), des auf den Menschen<br />

angepassten Lichts auf. Auch hier ist die<br />

LED überhaupt die Voraussetzung, das<br />

künstliche Licht in seiner Farbtemperatur<br />

dem Licht <strong>der</strong> Sonnen nachzubilden. HCL<br />

macht nichts an<strong>der</strong>es, als die Lichtfarbe<br />

über den Tag dynamisch zu regeln: warme<br />

Tönen am Morgen und gegen Abend und<br />

eher bläuliche um die Mittagszeit. Das<br />

stabilisiert den Wach-Schlaf-Rhythmus,<br />

steigert die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

sowie <strong>der</strong>en Leistungsfähigkeit. Zudem<br />

wirkt es sich positiv auf das Wohlbefinden<br />

aus.<br />

Die aus heutiger Sicht höchste Stufe des<br />

Fortschritts ist aber mit <strong>der</strong> vernetzten Beleuchtung<br />

erreicht. Über die Sensorik <strong>der</strong><br />

Lichtsteuerung kann zusätzlich auch das<br />

Management von Räumen optimiert werden.<br />

Wenn <strong>der</strong>en Belegung in Echtzeit<br />

ersichtlich ist, sind im Büro <strong>der</strong> Zukunft<br />

beispielsweise flexible Arbeitsplatzmodelle<br />

deutlich einfacher realisierbar. Auch<br />

Sicherheitssysteme können durch die Sensorik<br />

<strong>der</strong> Beleuchtungsinfrastruktur in Gebäuden<br />

unterstützt werden. So zeigen sie<br />

zum Beispiel im Brandfall sichere Fluchtwege<br />

an o<strong>der</strong> unterstützen Einsatzkräfte<br />

bei <strong>der</strong> Lokalisierung von Personen, die<br />

sich noch im Gebäude aufhalten.<br />

In einem über das Lichtsystem vernetzten<br />

Gebäude eröffnen sich noch an<strong>der</strong>e<br />

Wege: Beleuchtungskörper werden zum<br />

Teil <strong>der</strong> Kommunikationsinfrastruktur. In<br />

den bisherigen Konzepten leisten dazu in<br />

den Lampen integrierte Wifi-Sen<strong>der</strong> ihren<br />

Beitrag, Mobilgeräte mit schnellen Datenströmen<br />

ins Internet einzubinden. Künftig<br />

wird die Funktechnik überflüssig sein,<br />

denn es wandelt sich in zukunftsweisenden<br />

Weiterentwicklungen das Licht selbst<br />

zum Träger <strong>der</strong> Information. Dazu schaltet<br />

das Sendesystem es ein und aus, dies allerdings<br />

mit einer extrem hohen Taktrate. So<br />

nehmen Auge und Gehirn des Menschen<br />

den Schaltvorgang nicht wahr. Genau in<br />

diesem Flackern aber wird – ähnlich dem<br />

Prinzip des Morsens – die Botschaft an den<br />

Empfänger, sprich das Smartphone o<strong>der</strong><br />

Tablet des Büroarbeiters übertragen.<br />

Die Digitalisierung macht also vor dem<br />

Licht nicht halt. Im Gegenteil bewirkt sie,<br />

dass Beleuchtung weitaus mehr kann<br />

als nur Dunkelheit beseitigen. Die LED-<br />

Technik ist hierfür grundlegend. Vernetzte<br />

Beleuchtungsanlagen reagieren selbstständig<br />

auf Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Umgebung,<br />

genauso kann <strong>der</strong> Nutzer sie nach seinen<br />

individuellen Bedürfnissen einstellen.<br />

GUTE PLANUNG IST WICHTIG<br />

Unabhängig davon, ob es sich in kommunalen<br />

Liegenschaften um „smarte“<br />

Lichttechnik o<strong>der</strong> Human Centric Lighting<br />

drehen soll: Die wichtigste Voraussetzung,<br />

das „neue Licht“ zu etablieren, sind fachgerechte<br />

Planung und fachgerechter Betrieb<br />

<strong>der</strong> Beleuchtungsanlagen.<br />

Sicher lässt sich im Gebäudebestand<br />

vieles nachrüsten, was <strong>der</strong> Markt an „intelligenter“<br />

Technik für die Beleuchtung<br />

und Vernetzung bietet. Um aber die Potenziale<br />

voll auszuschöpfen, die mit <strong>der</strong><br />

Licht(r)evolution verbunden sind, kommt<br />

es auf eine von A bis Z durchdachte Elektro-<br />

und Kommunikationstechnik an. Und<br />

es muss das Vertrauen wachsen, dass eine<br />

vernetzte Beleuchtung hinsichtlich Energieeffizienz<br />

und Erfüllung von Nutzeranfor<strong>der</strong>ungen<br />

deutlich mehr leisten kann<br />

als die beste Technik getrennter Überwachungs-<br />

und Steuerungssysteme.<br />

<br />

Wolfram Markus<br />

NEUE SCHEINWERFER-SERIE<br />

CENTUM°°<br />

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by WIBRE<br />

HUMAN CENTRIC LIGHTING<br />

Eine Publikation von Licht.de („Lichtwissen“,<br />

Heft 21) informiert über die<br />

Planung sowie Bedienung von Anlagen<br />

für das Human Centric Lighting (HCL).<br />

Der „Leitfaden Human Centric Lighting<br />

(HCL)“ erklärt auch, wie das für den<br />

Menschen gemachte Licht sich auf<br />

die Lern- und Arbeitsleistung und das<br />

Wohlbefinden auswirkt.<br />

Wer mehr über das Thema LED allgemein<br />

erfahren möchte, greift zu Heft 17<br />

in <strong>der</strong> Lichtwissen-Reihe (Titel: „LED:<br />

Grundlagen – Applikation – Wirkung“).<br />

Bezug: www.licht.de > Service > Publikationen<br />

und Downloads > Heftreihe<br />

„licht.wissen“<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema „Licht“ finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

LICHT UNTERWASSER. NEU DEFINIERT.<br />

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Titel<br />

Beleuchtung<br />

Titel<br />

Weihnachtsbeleuchtung<br />

Faktor <strong>der</strong> Imagebildung<br />

Gelungene Weihnachtsmärkte funktionieren wie das Wohnzimmer <strong>der</strong> Innenstadt:<br />

Sie bringen Menschen zusammen. Davon sind Marketingexperten<br />

überzeugt. Anregungen, wie sich die Kommune in <strong>der</strong> Adventszeit mit Licht<br />

inszenieren lässt, bot die Illuminationsbranche auf <strong>der</strong> Messe Christmasworld.<br />

Was haben Essen in Nordrhein-<br />

Westfalen, Celle in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

und Michelstadt in Hessen<br />

gemeinsam? Sie sind Deutschlands „Best<br />

Christmas Citys 2018“. Dies zumindest<br />

nach Auffassung <strong>der</strong> Fachjury des gleichnamigen<br />

Wettbewerbs, dessen Ergebnis im<br />

Januar im Rahmen <strong>der</strong> „Christmasworld“<br />

in Frankfurt am Main präsentiert wurde.<br />

Die Konsumgütermesse ist das jährliche<br />

Highlight <strong>der</strong> „Weihnachtsbranche“. Dort<br />

tritt auf, was im Bereich von Dekoration<br />

und Illumination für den privaten, gewerblichen<br />

und öffentlichen Abnehmer<br />

Rang und Namen hat. Der Termin gleich<br />

im neuen Jahr mag dem Unkundigen befremdlich<br />

erscheinen, ist doch Weihnachten<br />

schon vorbei und steht das nächste<br />

Christfest erst in elf Monaten an. Doch<br />

Hersteller und Einkäufer sind schon jetzt<br />

wie<strong>der</strong> aktiv, immerhin müssen rechtzeitig<br />

vor Beginn <strong>der</strong> nächsten Saison die<br />

neuen Ideen entworfen sein und dann die<br />

Aufträge unter Dach und Fach gebracht<br />

werden. Nach Weihnachten ist eben vor<br />

Weihnachten.<br />

Ein Wettbewerb wie „Best Christmas<br />

City“ hält dabei das Dekorations- und<br />

Illuminationsthema am Kochen. Insgesamt<br />

34 Kommunen hatten sich in den Kategorien<br />

Klein-, Mittel- und Großstadt um<br />

die Auszeichnung beworben. Sie wurde<br />

von <strong>der</strong> Messe und <strong>der</strong> kooperierenden<br />

Weihnachtliche Beleuchtung im sächsischen Zwickau: LED-Technik macht vieles möglich, was früher nicht o<strong>der</strong> nur mit Mühe zu realisieren war.<br />

Lichtschläuche mit Leuchtdioden etwa lassen grazile, auf das Quartier bezogene Schriftzüge über Straßen und Einkaufspassagen zu.<br />

Foto: Essert-Illuminationen<br />

Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing<br />

Deutschland (BCSD) zum fünften<br />

Mal vergeben. Die Gewinner zeichnet aus,<br />

dass sie mehr tun, als sich in <strong>der</strong> (Vor-)<br />

Weihnachtszeit beson<strong>der</strong>s zu schmücken.<br />

Stadt und Einzelhandel arbeiten in den<br />

drei Städten eng zusammen, wobei die<br />

einzelnen Beteiligten sich vernetzen und<br />

Besucher individuell ansprechen. So kann<br />

<strong>der</strong> urbane Raum lebendig bleiben und <strong>der</strong><br />

stationäre Handel gestärkt werden.<br />

MIT INDIVIDUELLEN THEMEN PUNKTEN<br />

Längst sind Weihnachtsmärkte zu einem<br />

Faktor <strong>der</strong> kommunalen Imagebildung<br />

und <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung geworden.<br />

Dabei komme es, sagt Karl-Heinz König<br />

von MK Illumination (Innsbruck), weniger<br />

darauf an, dass die Städte weihnachtlich<br />

dekoriert sind, son<strong>der</strong>n vielmehr, dass ein<br />

stimmungsvolles Erlebnis geschaffen wird.<br />

Entscheidend sei die richtige Inszenierung.<br />

Und für <strong>der</strong>en Erfolg ist nach Auffassung<br />

von Dr. Sebastian Zenker wie<strong>der</strong>um wichtig,<br />

dass die Kommunen ihren Markenkern<br />

stärken. „Das geht nur mit individualisierten<br />

Themen und einem starken lokalen Bezug“,<br />

so <strong>der</strong> Professor für Stadtmarketing<br />

an <strong>der</strong> Copenhagen Business School. Er<br />

empfiehlt, Orte zu wählen, die für die Stadt<br />

wichtig sind und Bil<strong>der</strong> anzubieten, die die<br />

Marke spiegeln. Kiel etwa sorgt mit seinem<br />

„Wichtel Kilian“, <strong>der</strong> in einer Kogge über<br />

den weihnachtlichen Marktplatz schwebt,<br />

für authentisch-maritime Momente. Einfallsreiche<br />

Lichtinstallationen, die vor<br />

allem immer wie<strong>der</strong> Themen und Motive<br />

<strong>der</strong> eigenen Stadt wi<strong>der</strong>spiegeln, bedeuten<br />

Selfie-Möglichkeiten für Einheimische und<br />

Besucher und regen dazu an, sich in sozialen<br />

Netzwerken positiv über die Stadt<br />

zu äußern.<br />

Der Markt bietet dafür technische Innovationen,<br />

die vor allem auf LED-Technik<br />

und Digitalisierung setzen. Sie wurden auf<br />

<strong>der</strong> Messe gezeigt. So versehen Leuchtdioden<br />

etwa ihren Dienst in Lichtschläuchen.<br />

Mit diesen lassen sich vielfältige Motive<br />

und Schriftzüge in <strong>der</strong> Weihnachtsillumination<br />

darstellen, wobei die klaren Linien,<br />

die brillante Leuchtwirkung und die flexiblen<br />

Einsatzmöglichkeit zu den bedeutendsten<br />

Merkmalen zählen. Essert-Illuminationen<br />

aus dem nordbayerischen Eichenbühl<br />

etwa fertigt individuelle Lösungen<br />

mit Bezeichnungen von Straßen o<strong>der</strong><br />

Einkaufspassagen. Der Kundenwunsch ist<br />

entscheidend dafür, was am Ende über den<br />

Köpfen <strong>der</strong> Besucher schwebt. Begrenzungen<br />

auf <strong>der</strong> gestalterischen Seite gibt es<br />

bei den Lichtschläuchen praktisch nicht.<br />

Zu sehen waren in Frankfurt unter an<strong>der</strong>em<br />

auch dreidimensionale Lichtmotive.<br />

Sie erfreuen sich bei Städten wachsen<strong>der</strong><br />

Beliebtheit und zeigen immer aufwändigere<br />

Entwürfe mit ausgeprägter Freude<br />

auch am Detail.<br />

Was oben leuchtet, muss von irgendwo<br />

her Strom beziehen – daran än<strong>der</strong>t die<br />

sparsame LED-Technik nichts. So lassen<br />

sich die Hersteller auch für die Anschlussstränge<br />

Neues einfallen. KM Concept aus<br />

Wien beispielsweise hat mit dem „LED<br />

Easy4Quick“ ein leicht zu installierendes,<br />

je<strong>der</strong>zeit erweiterbares Stecksystem zur<br />

Verbindung <strong>der</strong> Stromzuführungen entwickelt.<br />

Komplexe Lichtwelten lassen sich<br />

damit nicht nur einfacher planen, son<strong>der</strong>n<br />

auch ohne große Mühe aufbauen.<br />

Die einfache Montagemöglichkeit ist<br />

durchaus ein Aspekt, <strong>der</strong> ernst genommen<br />

werden sollte. Auch die schönste Illumination<br />

wird dem Bauhofpersonal nur<br />

Verdruss bereiten, wenn für das Befestigen<br />

<strong>der</strong> Lichtmotive und Kabel umständliche<br />

Fummelei vonnöten ist. Es sei denn, die<br />

Stadt überlässt dem Anbieter ihrer Weihnachtsbeleuchtung<br />

auch diesen Teil. Denn<br />

längst hat sich die Branche darauf eingestellt,<br />

ihre Abnehmer mit Komplettkonzepten<br />

und 360-Grad-Services zu bedienen.<br />

Das fängt bei <strong>der</strong> Planung nach kundenindividuellen<br />

Vorstellungen zunächst am<br />

Computer an, geht über die Bemusterung<br />

und die Produktion <strong>der</strong> Illumination bis<br />

hin zur Installation. Am Ende wird von<br />

den Unternehmen die Beleuchtung auch<br />

wie<strong>der</strong> abgebaut und professionell eingelagert.<br />

Die nächste Weihnachtszeit kann<br />

kommen.<br />

Wolfram Markus<br />

OVERKILL ODER AKZENTE?<br />

Weil nach Weihnachten vor Weihnachten<br />

ist und im Rathaus bald wie<strong>der</strong> die<br />

Vertriebsleute <strong>der</strong> Hersteller anklopfen<br />

werden, geben wir Anstöße zum Nachdenken<br />

über bedachtes Handeln bei <strong>der</strong><br />

städtischen Weihnachtsbeleuchtung.<br />

Technik: Um die LED kommt keine<br />

Kommune mehr herum. Sie ist extrem<br />

sparsam, entlastet das Energiebudget<br />

deutlich. Zudem lassen sich die Kosten<br />

auf <strong>der</strong> Instandhaltungsseite senken,<br />

denn Leuchtdioden sind robuster und<br />

halten länger durch als Glühlampen.<br />

Abfallvermeidung: Kein schlechter Gedanke<br />

ist es, Retrofitsysteme zu nutzen,<br />

wenn die Basis <strong>der</strong> Weihnachtsbeleuchtung<br />

noch intakt ist. Also: Lediglich die<br />

Glühbirnen gegen LED-Einsätze austauschen,<br />

dagegen Kabel, Verbindungselemente<br />

und Steuerungstechnik weiter<br />

verwenden. Das hält die Müllberge klein.<br />

Energieverbrauch: Die LED-Technik verleitet<br />

zum Beleuchtungs-Overkill. Jede<br />

kleinste Gasse wird nun illuminiert und<br />

zu den üblichen Lichterketten kommen<br />

noch üppige Leuchtdekorationen am<br />

Boden hinzu. Wenn aber die Beleuchtung<br />

erweitert wird und auch noch<br />

länger brennt, wird <strong>der</strong> Einspareffekt <strong>der</strong><br />

LED neutralisiert.<br />

Gestaltung: Weniger ist mehr. Ein Zuviel<br />

an Beleuchtung bewirkt eine Reizüberflutung,<br />

am Ende nimmt <strong>der</strong> Innenstadtund<br />

Weihnachtsmarktbesucher die<br />

Dekoration nicht mehr wahr. Also besser<br />

stimmungsvolle Akzente in überschaubarer<br />

Zahl setzen, dafür aber bei Technik<br />

und Motiven auf Qualität achten. Und:<br />

die Vielfalt <strong>der</strong> Möglichkeiten nutzen<br />

und nach ein paar Jahren Neues bieten.<br />

JT auf <strong>der</strong> RO-KA-TECH 08. - 10. Mai <strong>2019</strong>: 32. LINDAUER SEMINAR 14. / 15. März <strong>2019</strong><br />

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32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

33


Titel<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Arenabeleuchtung<br />

Spektakuläre Neuinszenierung<br />

Schierke möchte mehr Gäste in den<br />

Harz locken. Der am Fuße des<br />

Brockens gelegene Ortsteil von<br />

Wernigerode soll für Touristen und<br />

Wintersportler attraktiver werden. Mit<br />

<strong>der</strong> revitalisierten Feuerstein-Arena<br />

wurde ein „High-Light“ geschaffen.<br />

Die Arena ist seit ihrem Umbau<br />

2016 bis 2017 ein multifunktionales<br />

Veranstaltungsareal. Die 2400<br />

Quadratmeter große Dachkonstruktion des<br />

denkmalgeschützten ehemaligen Natureisstadions<br />

besteht aus einer Stahlbaukonstruktion,<br />

einem dazwischen gespannten<br />

Stahlseilnetz sowie einer Bespannung mit<br />

einer Glasfaser-Membran.<br />

Die an nur zwei Gebäudepunkten aufliegende<br />

Konstruktion scheint über <strong>der</strong> Arena<br />

zu schweben. Dieser Eindruck wird durch<br />

Individuelle Konzepte<br />

Was haben Trier, Hamburg, Meißen und<br />

Heilbronn gemeinsam? Wie in an<strong>der</strong>en<br />

Städten in Deutschland und Europa auch<br />

schafft dort die Beleuchtung zur Weihnachtszeit<br />

Atmosphäre. Fußgängerzonen,<br />

Straßen, Bäume und Fassaden sind die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

von Essert-Illuminationen,<br />

um zu zeigen, was LED-Beleuchtung gepaart<br />

mit kreativen Ideen kann.<br />

Durch eigene Produktion ist man bis<br />

kurz vor Weihnachten lieferfähig und es<br />

können Son<strong>der</strong>anfertigungen problemlos<br />

umgesetzt werden. Individuelle Beleuchtungskonzepte<br />

entsprechend den Kundenwünschen<br />

machen jede Stadt einzigartig.<br />

Die erstklassige Qualität <strong>der</strong> Produkte<br />

garantiert eine lange Nutzungsdauer und<br />

geringe Folgekosten. Die Beratung vor Ort<br />

und visuelle Präsentationen geben im Vorfeld<br />

Ideen für Lichtgestaltungen.<br />

Neu sind <strong>der</strong> Verkauf und die Vermietung<br />

von hochwertigen Markthütten mit<br />

Faltsystem – Aufbau in nur 15 Minuten!<br />

www.essert.de<br />

Spiegel-Werfer-Leuchten: Für Kommunen empfiehlt<br />

sich die Umrüstung auf LED-Technik.<br />

20 Jahre ohne Wechsel<br />

Altstädte, Stadtzentren, Parks und repräsentative<br />

Straßen und Plätze sind häufig<br />

mit Spiegel-Werfer-Leuchten ausgestattet.<br />

Die verbauten Halogenmetalldampflampen<br />

erfor<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Regel jedes dritte Jahr<br />

einen Austausch. Der hohe Wartungsaufwand<br />

schlägt in <strong>der</strong> Gemeindekasse zu<br />

Buche. Wenn wie<strong>der</strong> ein Austausch erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist, entscheiden sich daher viele<br />

Kommunen für eine LED-Umrüstung.<br />

eine dynamische, farbige Anstrahlung des<br />

Daches zu beson<strong>der</strong>en Anlässen nochmals<br />

verstärkt. Je fünf an den Stirnseiten installierte<br />

LED-Scheinwerfer FLC260-CC mit<br />

RGBW-Farbwechsler lassen die Unterseite<br />

in je<strong>der</strong> gewünschten Farbe erstrahlen.<br />

Die von We-Ef aus Bispingen entwickelten<br />

und auf die farbigen LEDs abgestimmten<br />

Linsen-Optiken <strong>der</strong> FLC-Farbwechsler-<br />

Serien ermöglichen eine homogene Farbmischung,<br />

sanfte Farbübergänge, hohe<br />

Wirkungsgrade und eine maximale Kontrolle<br />

des Lichts.<br />

www.we-ef.com<br />

34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

Foto: Laternix<br />

Als ob ein Ufo gelandet wäre: Die Schierker<br />

Feuerstein-Arena mit ihrem Dach, das sich<br />

in wechselnden Farben anstrahlen lässt.<br />

Laternix aus dem bayerischen Traunstein<br />

bietet energieeffiziente LED-Umrüstsätze<br />

speziell für solche Spiegel-Werfer-Leuchten.<br />

Somit ermöglicht das Unternehmen<br />

eine deutliche Reduzierung <strong>der</strong> Energieund<br />

Wartungskosten und eine Verringerung<br />

<strong>der</strong> CO 2 -Emissionen.<br />

Bei <strong>der</strong> Umrüstung einer Spiegel-Werfer-<br />

Leuchte mit zum Beispiel einem „LEDiKIT<br />

Streetlight SP1“ garantiert <strong>der</strong> Hersteller<br />

eine Wartungsfreiheit von 20 Jahren. Erst<br />

nach dieser Frist ist <strong>der</strong> Austausch <strong>der</strong><br />

Leuchtmittel erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis von über 20 Jahren Erfahrung<br />

in <strong>der</strong> Lichtindustrie entwickelt und<br />

fertigt Laternix LED-Umrüstlösungen für<br />

eine Vielzahl bestehen<strong>der</strong> Außenleuchtenmodelle.<br />

Des Weiteren bietet <strong>der</strong> Hersteller<br />

projektspezifische Individuallösungen.<br />

Bestmögliche Sehbedingungen zu erreichen<br />

und gleichzeitig den ursprünglichen<br />

Charakter <strong>der</strong> Bestandsleuchten zu erhalten,<br />

ist – neben <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit und<br />

Langlebigkeit <strong>der</strong> Produkte – <strong>der</strong> Anspruch<br />

des Unternehmens.<br />

www.laternix.de<br />

Foto: We-Ef<br />

TOP<br />

STUDIENFÜHRER<br />

Berufsbegleitende Masterstudienangebote und<br />

Lehrgänge für den öffentlichen Sektor<br />

FACILITY<br />

MANAGEMENT<br />

UMWELT<br />

PUBLIC<br />

MANAGEMENT<br />

STADT-<br />

ENTWICKLUNG<br />

MIGRATION<br />

SOZIALE<br />

ARBEIT<br />

GEO-<br />

INFORMATION<br />

Vertiefte und umfassende Qualifizierung<br />

als Karrieresprungbrett<br />

FEBRUAR<br />

<strong>2019</strong><br />

ENERGIE-<br />

MANAGEMENT


FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

Ratssitzung: „Schulwissen“ ist nur die Basis für eine Karriere als Führungskraft. Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung sind Spezialwissen und die Fähigkeit,<br />

mit politischen Gremien konstruktiv zusammenarbeiten zu können.<br />

DIE KÖNIGSDISZIPLIN<br />

Verwaltungsmitarbeitern mit Führungsambitionen sollte klar sein, dass es für<br />

das berufliche Fortkommen nicht genügt, sich theoretisches Basiswissen<br />

anzueignen. Erst die Bewährung in teilweise komplizierten Vorgängen – vor<br />

allem im politischen Raum – trennt „die Spreu vom Weizen“.<br />

Viele Berufseinsteiger, die soeben<br />

einen Universitäts- o<strong>der</strong> Fachhochschulabschluss<br />

erworben haben,<br />

starten mit hohen Erwartungen in ihren<br />

neuen Job. Ähnlich geht es Mitarbeitern<br />

von Kommunalverwaltungen, wenn sie<br />

mit dem Ziel des beruflichen Aufstiegs<br />

eine Weiterbildungsmaßnahme absolviert<br />

haben und nun an ihre Stelle im Rathaus<br />

zurückkehren. Mitunter reift dann die Erkenntnis,<br />

dass das erworbene „Schulwissen“<br />

lediglich die Basis für die persönliche<br />

Karriereplanung darstellt und letztlich eine<br />

praxisorientierte Know-how-Veredelung<br />

entscheidend für den weiteren beruflichen<br />

Werdegang sein muss. Fortan gilt es,<br />

sich deutlich erkennbar von den schulisch<br />

ebenfalls hoch qualifizierten potenziellen<br />

Mitbewerbern auf künftig freiwerdende<br />

Stellen in <strong>der</strong> Verwaltung abzuheben.<br />

Dabei kommt neben dem unabdingbaren<br />

theoretischen Basiswissen <strong>der</strong> guten<br />

Zusammenarbeit mit den politischen Gremien<br />

eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Denn<br />

die jeweilige Verwaltungsleitung wird bei<br />

<strong>der</strong> Auswahl zukünftiger Führungspersönlichkeiten<br />

hierauf in aller Regel ein<br />

beson<strong>der</strong>es Augenmerk legen und die potenziellen<br />

Nachwuchskräfte diesbezüglich<br />

beobachten.<br />

Die Teilnahme an Sitzungen politischer<br />

Gremien wird von vielen Nachwuchsführungskräften<br />

oftmals kritisch gesehen und<br />

daher gemieden. Der Hauptgrund dürfte<br />

sein, dass jede Rats- o<strong>der</strong> Ausschusssitzung<br />

einen für Verwaltungskräfte unerwarteten<br />

Verlauf nehmen kann. Die<br />

begründete Erwartung <strong>der</strong> Verwaltungsleitung<br />

auf einen zumindest aus Verwaltungssicht<br />

reibungslosen Sitzungsverlauf<br />

macht die konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit den politischen Gremien zur Königsdisziplin<br />

in Kommunalverwaltungen.<br />

Stresssituationen sind mitunter unvermeidlich<br />

und begleiten Führungskräfte in<br />

aller Regel ein Berufsleben lang.<br />

Allerdings gelingt <strong>der</strong> Umgang mit<br />

solchen Situationen mit wachsen<strong>der</strong> Erfahrung<br />

und Souveränität in <strong>der</strong> Regel<br />

zunehmend besser. Mitarbeiter, die einen<br />

Laufbahnaufstieg anstreben, sollten daher<br />

Foto: Dizfoto1973/Adobe Stock<br />

auf eine Mitarbeit im politischen Raum<br />

hinwirken und so früh wie möglich und so<br />

oft es geht über ihren Schatten springen.<br />

Gelingt dies in zunehmendem Maß bis<br />

zu hin zur Regelmäßigkeit, sind zusätzlich<br />

einige wichtige Aspekte zu beachten, um<br />

sich zielführend in Szene setzen zu können.<br />

Beson<strong>der</strong>s Führungskräfte, die laufend<br />

im politischen Raum agieren, sind auf<br />

die eigene hohe Fachkompetenz zwingend<br />

angewiesen. Differenziert zu betrachten<br />

sind hierbei Basiswissen und Spezialwissen.<br />

Basiswissen ist im klassischen Sinne<br />

erlernbar. Die Grundlagen schaffen Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildungen kombiniert mit<br />

einer stetigen selbstständigen Aktualisierung,<br />

da Basiswissen schnell veraltet.<br />

Dies erfor<strong>der</strong>t ein hohes Maß an Eigeninitiative.<br />

Es gilt, nicht nur die üblichen<br />

Informationsquellen zu nutzen,<br />

son<strong>der</strong>n auch Erfahrungen mit an<strong>der</strong>en<br />

Verwaltungskräften auszutauschen. Der<br />

persönliche Anspruch sollte sein, nahezu<br />

lückenloses und aktuelles Basiswissen<br />

vorzuhalten, um auf alle Eventualitäten<br />

im Sitzungsverlauf vorbereitet zu sein.<br />

Kommunikationsgeschick gehört an<strong>der</strong>erseits<br />

zum Spezialwissen. Die zielführende<br />

Aufbereitung von Vorlagen für<br />

die politischen Gremien wird hierbei zum<br />

Ausgangspunkt: Je vollständiger und verständlicher<br />

<strong>der</strong> jeweilige Sachverhalt den<br />

politischen Akteuren bereits vor Sitzungsbeginn<br />

vermittelt wird, desto weniger<br />

Rückfragen dürften in <strong>der</strong> Sitzung selbst<br />

an die Verwaltung gerichtet werden. Die<br />

Diskussion wird sich dann vornehmlich<br />

im politischen Raum bewegen. Die Verwaltung<br />

nimmt im Idealfall lediglich eine<br />

beobachtende Rolle ein und wird nur selten<br />

fachlich einschreiten müssen.<br />

FINGERSPITZENGEFÜHL GEFRAGT<br />

Wird ein Lenken <strong>der</strong> Diskussion unumgänglich,<br />

beispielsweise weil die Sachdarstellung<br />

zu offensichtlichen fachlichen<br />

Missverständnissen im politischen<br />

Gremium geführt hat, ist Fingerspitzengefühl<br />

gefragt. Es ist wichtig zu wissen,<br />

dass „die Politik“ grundlegend an<strong>der</strong>s als<br />

„die Verwaltung“ denkt und gänzlich an<strong>der</strong>e<br />

Schwerpunkte setzt. Nur so kann <strong>der</strong><br />

richtige Draht zur kommunalpolitischen<br />

Ebene entwickelt werden.<br />

Jede Verwaltungskraft dürfte als Privatperson<br />

eine mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> ausgeprägte<br />

persönliche politische Gesinnung haben.<br />

Sofern man jedoch nicht die Funktion eines<br />

Wahlbeamten ausfüllt, ist die eigene<br />

politische Meinung absolut irrelevant und<br />

im Beruf unbedingt auszublenden. Denn<br />

<strong>der</strong> Rat hat die Allzuständigkeit in den<br />

die Kommune betreffenden Fragen, seine<br />

politische Willensbildung ist zu akzeptieren,<br />

sofern sich nicht ein Verstoß gegen<br />

Recht und Gesetz andeutet. Missachtet<br />

ein Mitarbeiter das Gebot <strong>der</strong> politischen<br />

Neutralität <strong>der</strong> Verwaltung, versucht er<br />

gar die Willensbildung zu manipulieren,<br />

führt dies unweigerlich zu einem Vertrauensverlust<br />

im politischen Raum.<br />

SCHWIERIGE SITUATIONEN NICHT SCHEUEN<br />

Gelegentlich kommt es vor, dass Verwaltungskräfte<br />

zu einem Thema mit vielen<br />

Rückfragen konfrontiert werden. Auch<br />

wenn dies dem Mitarbeiter unter Umständen<br />

wie ein Kreuzverhör erscheinen mag,<br />

gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und<br />

Ruhe auszustrahlen. Denn ein politisches<br />

Gremium wird in aller Regel nicht das Ziel<br />

verfolgen, eine Verwaltungskraft bloßzustellen.<br />

Vor allem scharfe Oppositionspolitik<br />

gilt es in diesem Zusammenhang zu<br />

verstehen und richtig einzuordnen.<br />

Treffen Angriffe auf die Verwaltung<br />

vermeintlich einzelne Organisationseinheiten<br />

o<strong>der</strong> gar einzelne Mitarbeiter, sind<br />

diese in den seltensten Fällen persönlich<br />

gemeint. Vielmehr dürfte es in <strong>der</strong>artigen<br />

Fällen in aller Regel das Ziel sein, die Arbeit<br />

des Hauptverwaltungsbeamten infrage<br />

zu stellen.<br />

Bevorstehende Sitzungen, <strong>der</strong>en Verlauf<br />

trotz <strong>der</strong> Einholung möglichst vieler<br />

Informationen unvorhersehbar ist, verursachen<br />

bei stark involvierten und noch<br />

nicht sehr routinierten Verwaltungsmitarbeitern<br />

eine natürliche Unruhe. Gedankengänge<br />

rund um die Frage, wie die<br />

Ratsversammlung verlaufen könnte, kreisen<br />

dann auch in <strong>der</strong> Freizeit. Das sollte<br />

im Sinne notwendiger guter Erholung und<br />

<strong>der</strong> Psychohygiene kein Dauerzustand<br />

sein. Allerdings ist eine solche intensive<br />

Gedankenarbeit durchaus auch positiv zu<br />

bewerten, da es zu einer guten Sitzungsvorbereitung<br />

gehört, alternative Diskussionsverläufe<br />

durchzuspielen. Eine sich<br />

wie<strong>der</strong>holende Bewährung in schwierigen,<br />

vor allem unerwartet eintretenden Situationen<br />

lässt angehende Führungskräfte<br />

wachsen. Situationen, die einst negativen<br />

Stress auslösten, werden in <strong>der</strong> Folge zunehmend<br />

als weniger unangenehm empfunden.<br />

Markus van <strong>der</strong> Zee<br />

AUF DEM KARRIERESPRUNG –<br />

TOP STUDIENFÜHRER<br />

Die vorliegende Frühjahrsausgabe unserer<br />

edition TOP Studienführer bietet angehenden<br />

o<strong>der</strong> potenziellen Fach- und<br />

Führungskräften <strong>der</strong> Kommunalverwaltung<br />

vielfältige nutzwerte Informationen.<br />

Zu den Themen zählen die Qualifizierung<br />

für Leitungsfunktionen (S. 36/37),<br />

mo<strong>der</strong>nes Personalmarketing<br />

(S. 38/39), betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

(S. 42/43) o<strong>der</strong> auch die<br />

Standardisierung von Weiterbildungsangeboten<br />

im öffentlichen Sektor<br />

(S. 50–52). Zudem präsentieren wir<br />

ausgewählte berufsbegleitende Masterstudiengänge<br />

und Lehrgänge im Kurzprofil<br />

(S. 44/45). Diese komfortabel mit<br />

den Anbietern verlinkte Studiengangstabelle<br />

finden Sie auch auf unserem<br />

Serviceportal Treffpunkt-Kommune.de<br />

unter TOP Weiterbildung.<br />

DER AUTOR<br />

Markus van <strong>der</strong> Zee ist Kämmerer <strong>der</strong><br />

Gemeinde Neuenkirchen (Nordrhein-<br />

Westfalen) und ehemaliges Ratsmitglied<br />

seiner Heimatgemeinde Salzbergen in<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

(markus.van<strong>der</strong>zee@gmail.com)<br />

36 TOP Studienführer<br />

TOP Studienführer<br />

37


PERSONALMARKETING<br />

PERSONALMARKETING<br />

Foto: MK-Photo/Adobe Stock<br />

Wie ist die Unternehmenskultur? Was ist<br />

konkret damit gemeint, wenn von guter<br />

„Work-Life-Balance“ gesprochen wird?<br />

Bei <strong>der</strong> einen Behörde mag es die Möglichkeit<br />

sein, im Home-Office zu arbeiten,<br />

die an<strong>der</strong>e bietet Kin<strong>der</strong>betreuungsplätze<br />

im Betriebskin<strong>der</strong>garten an. Diese Unterscheidung<br />

hilft dabei, sich von <strong>der</strong> Konkurrenz<br />

abzuheben. Die Ausschreibungen<br />

dahingehend zu überarbeiten, kostet kein<br />

Geld, son<strong>der</strong>n nur ein wenig Verständnis<br />

für die Bedürfnisse <strong>der</strong> Bewerber.<br />

Neben <strong>der</strong> Stellenanzeige sind die Karriere-Homepage<br />

und <strong>der</strong> Bewerbungsweg<br />

Teil <strong>der</strong> „Visitenkarte“ des Arbeitgebers.<br />

Hier entscheidet <strong>der</strong> erste Eindruck mit.<br />

Also:<br />

Unbedingt Informationen über das Arbeiten<br />

in <strong>der</strong> Verwaltung bieten und<br />

diese auf keinen Fall tief in <strong>der</strong> Struktur<br />

<strong>der</strong> Homepage verstecken!<br />

In den Stellenanzeigen den Ansprechpartner<br />

für Jobkandidaten in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

nennen mit Foto, Telefonnummer<br />

und Xing-Profil!<br />

Bewerber nicht dazu zwingen, ihre Unterlagen<br />

aufwändig als PDF zusammenzustellen<br />

und ein Motivationsschreiben<br />

zu verfassen!<br />

Vorausgewählte Bewerber nicht mit<br />

Schreiben im Stil eines Bescheides zum<br />

Vorstellungsgespräch einladen!<br />

Viel zu oft herrscht in Personalabteilungen<br />

noch die Auffassung, Jobsuchende<br />

könnten froh sein, sich bewerben zu dürfen.<br />

Tatsächlich sind diese Zeiten vorbei.<br />

Kaum jemand will sich heute mehr als<br />

30 Minuten Zeit nehmen für seine Bewerbung.<br />

Das Anschreiben stellt hier die<br />

größte Hürde für Bewerber dar, obwohl es<br />

für die Beurteilung <strong>der</strong> Qualifikation des<br />

jeweiligen Stellenbewerbers und damit für<br />

die Bewerberauswahl bedeutungslos ist.<br />

Es gilt also, es dem künftigen Mitarbeiter<br />

so einfach wie möglich zu machen.<br />

Im Grunde reicht ein Link zum Profil in<br />

einem <strong>der</strong> Business-Netzwerke im Social<br />

Web, damit <strong>der</strong> Personalsachbearbeiter<br />

die Eignung überprüfen kann. Die restlichen<br />

Unterlagen lassen sich nachfor<strong>der</strong>n.<br />

Insgesamt geht es darum, sich auf Augenhöhe<br />

mit den potenziellen Bewerbern<br />

zu stellen und sich bewusst zu werden,<br />

dass in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

(auch) <strong>der</strong> Arbeitgeber sich bewerben<br />

muss und nicht allein <strong>der</strong> Jobkandidat.<br />

Diesbezüglich die Sichtweise zu än<strong>der</strong>n,<br />

kostet ebenfalls kein Geld, und den Bewerbern<br />

etwas mehr Wertschätzung entgegenzubringen,<br />

ist nicht allzu schwierig.<br />

Auf einen zentralen Aspekt sei noch<br />

hingewiesen: Der erfolgreichste Recruiting-Kanal<br />

ist die Weiterempfehlung. Allerdings<br />

muss es dazu in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

auch „stimmen“. Viele Führungskräfte<br />

sind sich sicher, dass ihre Kommune von<br />

den eigenen Mitarbeitern weiterempfohlen<br />

wird und werden dann durch die Ergebnisse<br />

von Mitarbeiterbefragungen eines<br />

Besseren belehrt. Solche Untersuchungen<br />

sind eine Chance. Denn ohne zu wissen,<br />

wo es hakt, können die Arbeitsverhältnisse<br />

auch nicht verbessert werden. Erst<br />

wenn sie gut sind, werden Mitarbeiter von<br />

sich aus die Verwaltung als Arbeitgeber<br />

empfehlen.<br />

Stefan Döring<br />

Stellenofferte: Viel zu oft<br />

herrscht in kommunalen Personalabteilungen<br />

noch die<br />

Auffassung, Jobsuchende<br />

könnten froh sein, sich bewerben<br />

zu dürfen. Entsprechend<br />

ist <strong>der</strong> Umgang mit Interessenten<br />

– wenn es solche<br />

überhaupt gibt.<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Stefan Döring, Vaterstetten, hat<br />

über 20 Jahre Erfahrung als Experte für<br />

Personalmanagement im Bereich des<br />

öffentlichen Dienstes; er arbeitet als<br />

Berater, Vortragsredner, Trainer und Autor<br />

und unterstützt Organisationen auf<br />

dem Weg zu professioneller Personalarbeit<br />

mit den Schwerpunkten Recruiting,<br />

Personalmarketing und Digitalisierung<br />

(www.stefandoering.net)<br />

BEWERBER IM BLICK<br />

Der Fachkräftemangel lässt sich nicht wegdiskutieren. Doch er ist nicht in jedem<br />

Fall <strong>der</strong> Grund, warum Rathäuser auf Stellenausschreibungen keine Resonanz<br />

bekommen. So manche Verwaltung steht sich selbst im Weg, weil sie beim<br />

Personalmarketing ungeschickt agiert und es Bewerbern unnötig schwer macht.<br />

Die Schwierigkeiten, die sich im öffentlichen<br />

Dienst bei <strong>der</strong> Personalgewinnung<br />

zeigen, treffen große und<br />

kleine Kommunen im gleichen Maße. Es<br />

liegt am Fachkräftemangel, heißt es dann<br />

schnell. Dieser lässt sich nicht wegdiskutieren,<br />

ist aber nicht immer ausschlaggebend<br />

dafür, dass ausgeschriebene Stellen<br />

unbesetzt bleiben. Nicht selten liegt es<br />

daran, dass Kommunalverwaltungen beim<br />

Recruiting von Anfang an falsch ansetzen.<br />

Dabei ist es gar nicht so schwer, als Arbeitgeber<br />

auch im ländlichen Raum von<br />

Fachkräften wahrgenommen zu werden.<br />

Und Wahrnehmung ist genau das<br />

Stichwort. Stellenanzeigen, die nicht gefunden<br />

o<strong>der</strong> gelesen werden, sind nutzlos.<br />

Eine Ausschreibung im PDF-Format ist in<br />

Zeiten, in denen sicher die Hälfte <strong>der</strong> Interessierten<br />

mit dem Smartphone und über<br />

Google nach einem neuen Job sucht, keine<br />

gute Idee. Denn Suchmaschinen stellen in<br />

ihrem Ranking PDF-Seiten nach hinten.<br />

Das heißt, diese Angebote tauchen nicht<br />

oben in den Suchergebnissen auf.<br />

Stellentitel mit internen Organisationseinheiten,<br />

Verfahrensnummern o<strong>der</strong><br />

nichtssagenden Begriffen wie „Mitarbeiter“<br />

o<strong>der</strong> „Sachbearbeiter“ sind nur wenig<br />

attraktiv. Zudem werden sie schlecht<br />

gefunden, denn wer operiert schon mit<br />

Kennziffern bei <strong>der</strong> Suche im Internet?<br />

Attraktiv wird ein Arbeitgeber zudem<br />

nicht mit juristisch einwandfreien Formulierungen,<br />

son<strong>der</strong>n dadurch, dass er einen<br />

Blick hinter die Kulissen möglich macht.<br />

Es ist wichtig, den potenziellen Bewerbern<br />

zu zeigen, wie die Verwaltung „tickt“.<br />

38 TOP Studienführer<br />

Foto: HMFZ<br />

Anzeige<br />

Masterstudiengang für angehende Führungskräfte<br />

An <strong>der</strong> Hochschule Meißen (FH) und Fortbildungszentrum<br />

wird zum Wintersemester<br />

<strong>2019</strong>/20 <strong>der</strong> nunmehr schon 4. Studentenjahrgang<br />

im berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />

„Public Governance“ immatrikuliert. Ziel des<br />

Studiengangs ist die Ausbildung von angehenden<br />

Führungskräften in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

mit dem akademischen Abschluss „Master<br />

of Science“.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Mitarbeiter in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung unterliegen ständigen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen und Reformen, beispielsweise<br />

durch „New Public Management“ o<strong>der</strong> das<br />

Zukunftskonzept „Verwaltung 4.0“. An diesem<br />

Punkt knüpft <strong>der</strong> Studiengang an. Er bietet<br />

eine interdisziplinäre Managementausbildung,<br />

verknüpft mit Prozessorientierung bezogen auf<br />

die öffentliche Verwaltung. Faktisch gibt es in<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik bisher nur ein begrenztes<br />

Angebot an Studienmöglichkeiten für diese<br />

Ausrichtung.<br />

Im Studiengang wird Fachwissen aus den Verwaltungs-,<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

vertieft und die Fähigkeit zur Anwendung<br />

geeigneter Instrumentarien aus <strong>der</strong> Informationstechnologie<br />

geschaffen. Aus den Rechtswissenschaften<br />

werden die Kenntnisse vermittelt,<br />

Studiengangsleiterin Prof. Dr. Isabelle Jänchen<br />

Advertorial<br />

ohne die eine rechtskonforme Umsetzung von<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsprozessen nicht möglich ist.<br />

Mit diesem Ansatz entwickeln die Absolventen<br />

eine interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise<br />

und können damit den Anfor<strong>der</strong>ungen an eine<br />

innovative Verwaltung gerecht werden.<br />

Die Erwartungshaltung <strong>der</strong> Gesellschaft an<br />

eine mo<strong>der</strong>ne Verwaltung impliziert die Bewältigung<br />

komplexer Prozesse. Der Masterstudiengang<br />

Public Governance schließt damit genau<br />

die Lücke zwischen den neuen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

aus <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung und den Möglichkeiten einer grundständigen<br />

Hochschulausbildung im Rahmen eines<br />

Bachelorstudiengangs.<br />

Der sechssemestrige Masterstudiengang<br />

wurde am 3. Juli 2017 ohne Auflagen akkreditiert.<br />

Die nächste Immatrikulation erfolgt zum<br />

26. August <strong>2019</strong>. Bewerbungsschluss ist <strong>der</strong><br />

16. April <strong>2019</strong>.<br />

Weitere Informationen stehen unter www.<br />

hsf.sachsen.de/studium/public-governance zur<br />

Verfügung.<br />

Hochschule Meißen (FH) und<br />

Fortbildungszentrum<br />

Herbert-Böhme-Str. 11<br />

01662 Meißen<br />

Tel. 0 35 21/4 73-6 42<br />

www.hsf.sachsen.de


ORGANISATIONSENTWICKLUNG<br />

ORGANISATIONSENTWICKLUNG<br />

DIE AUTORIN<br />

Doris Goossens, Traunstein, ist Kommunikationsberaterin<br />

und begleitet<br />

den Inqa-Auditprozess „Zukunftsfähige<br />

Unternehmenskultur“<br />

(goossens@teamchiemsee.com)<br />

IDEEN ENTWICKELN<br />

AM RUNDEN TISCH<br />

Führungsqualität, Chancengleichheit, Gesundheitsvorsorge und Wissenstransfer<br />

sind zentrale Handlungsfel<strong>der</strong> je<strong>der</strong> Organisation. Die Bearbeitung dieser<br />

Aspekte gibt Zeugnis über ihre Zukunftsfähigkeit. Die Initiative Neue Qualität<br />

<strong>der</strong> Arbeit unterstützt Kommunen bei <strong>der</strong> Entwicklung geeigneter Maßnahmen.<br />

Fachkräftemangel, Digitalisierung und<br />

Bürger, die immer schnellere und<br />

transparentere Dienstleistungen wollen:<br />

Bürgermeister, Stadt- und Landräte<br />

stehen vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Dazu kommt, dass selbstbewusste junge<br />

Fachkräfte in flachen Hierarchien arbeiten<br />

und Ideen einbringen wollen. Die Verwaltung<br />

<strong>der</strong> Zukunft ist daher eine lernende<br />

Organisation, die weiß, für welche Werte<br />

ihre Stadt beziehungsweise ihr Landkreis<br />

steht. So begreifen Mitarbeiter den Sinn<br />

ihres Tuns.<br />

Gleichzeitig verfolgen zukunftsfähige<br />

Kommunen eine flexible Strategie. Klassische<br />

Beamtenstrukturen werden überwunden,<br />

unterschiedliche Fachbereiche<br />

vernetzt. Es entsteht eine Mutkultur, in<br />

<strong>der</strong> die Meinung jedes Einzelnen ernst genommen<br />

wird, und es entsteht eine Fehlerkultur,<br />

die diese als Chance begreift und<br />

darauf reagiert.<br />

Mit dem Audit „Zukunftsfähige Unternehmenskultur“<br />

<strong>der</strong> Initiative Neue Qualität<br />

<strong>der</strong> Arbeit (INQA, www.inqa-audit.<br />

de) des Bundesministeriums für Arbeit<br />

und Soziales erhalten Verwaltungen eine<br />

strukturierte Antwort auf die Frage, wie<br />

sie in Richtung einer zukunftsfähigen Organisationskultur<br />

vorankommen. Das Audit<br />

basiert auf den vier wichtigen Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> lernenden Organisation:<br />

Führung, Chancengleichheit, Gesundheit<br />

und Wissenstransfer. Es holt Verwaltungen<br />

dort ab, wo sie stehen, es aktiviert<br />

eigene Kräfte, unterstützt durch professionelle<br />

Prozessbegleiter.<br />

WISSEN DER MITARBEITER NUTZEN<br />

Die Mitarbeiterbefragung zu Beginn des<br />

Audits zeigt exakt, wo die Organisation<br />

steht. Anschließend erarbeiten die Teilnehmer<br />

zusammen in den Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />

Maßnahmen, die ihre Verwaltung<br />

zukunftsfähig machen sollen. Es ist erstaunlich,<br />

wie viel Wissen und Ideen Mitarbeiter<br />

haben und wie sie sich mit den<br />

Maßnahmen identifizieren, wenn sie offen<br />

und vertrauensvoll miteinan<strong>der</strong> umgehen<br />

und die Umsetzung das Ergebnis aller ist.<br />

Eine am Audit teilnehmende Kommune<br />

kann große Themen, zum Beispiel<br />

Projekte in den Bereichen Rechtssicherheit<br />

o<strong>der</strong> Mitarbeiterführung angehen<br />

o<strong>der</strong> kleine wie einen standardisierten<br />

Prozess für serviceorientiertes Verhalten<br />

am Telefon. Alle vereinbarten Ziele werden<br />

innerhalb von zwei Jahren umgesetzt.<br />

Das unterscheidet das Audit „Zukunftsfähige<br />

Unternehmenskultur“ von<br />

an<strong>der</strong>en Analysen, <strong>der</strong>en Ergebnisse nicht<br />

verbindlich von einer hochrangigen Jury<br />

geprüft und freigegeben werden. Die Kommune<br />

kann das renommierte Zertifikat<br />

öffentlichkeitswirksam vermarkten und<br />

so <strong>der</strong> Verwaltung Strahlkraft gegenüber<br />

Bürgern und zukünftigen Fachkräften verleihen.<br />

Der Erfolg gibt dem Audit recht: An<strong>der</strong>s<br />

als bei üblichen Beratungsprozessen<br />

liegt die Abbrecherquote im einstelligen<br />

Prozentbereich, während die Nachhaltigkeit<br />

– also die Wirkungsdauer <strong>der</strong> umgesetzten<br />

Maßnahmen – die <strong>der</strong> üblichen<br />

Einzelberatungen bei Weitem übersteigt:<br />

Schließlich wurden die Maßnahmen<br />

durch die Mitarbeiter des Unternehmens<br />

selbst konzipiert und mit Unterstützung<br />

eines Profis eingeführt. Doris Goossens<br />

AUDIT „ZUKUNFTSFÄHIGE<br />

UNTERNEHMENSKULTUR“<br />

Das Audit „Zukunftsfähige Unternehmenskultur“<br />

unterstützt auch Verwaltungen<br />

in ihrer Entwicklung. Nachfolgend<br />

Stimmen von Teilnehmern:<br />

„Die Mitarbeiter sind das Kapital einer<br />

Kommune. Durch das Audit haben wir<br />

uns gut kennengelernt und Vertrauen<br />

gefestigt. Alle festgelegten Maßnahmen<br />

haben uns vorangebracht.“<br />

Steffi Trittel, Bürgermeisterin Gemeinde<br />

Hohe Börde, Sachsen-Anhalt<br />

„Wir haben interessante Ansätze gefunden,<br />

durch die wir unsere Entwicklung<br />

weiter vorantreiben werden. Jetzt fühlen<br />

wir uns gewappnet, zukünftig kontinuierlich<br />

weiterzumachen“.<br />

Gabriele Mahl, Fachbereichsleiterin<br />

<br />

Landratsamt München<br />

Foto: Katy Otto<br />

Anzeige<br />

Fernstudium: Master Public Administration<br />

Berufsbegleitendes Fernstudium an <strong>der</strong> Berlin Professional School.<br />

Mit dem international anerkannten Abschluss<br />

„Master of Public Administration“ vergrößern<br />

Sie Ihre beruflichen Möglichkeiten. Er<br />

qualifiziert Sie für den höheren Dienst und<br />

beinhaltet zudem das Promotionsrecht.<br />

Seit mehr als zehn Jahren begleiten wir an<br />

<strong>der</strong> Berlin Professional School berufserfahrene<br />

Mitarbeiter/-innen aus den öffentlichen<br />

Verwaltungen auf ihrem Weg in höhere Funktionsebenen<br />

mit komplexen Verwaltungs- und<br />

Führungsaufgaben. Zwei Aspekte sind uns dabei<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig: Durch unseren interdisziplinären<br />

Ansatz stellen wir sicher, dass Sie in<br />

den Kernbereichen des Verwaltungshandelns<br />

optimal auf die Erfüllung anspruchsvoller und<br />

vielfältiger Aufgaben vorbereitet werden.<br />

Als Blended Learning-Format, das mo<strong>der</strong>ne<br />

Online- mit klassischer Präsenzlehre verbindet,<br />

ist unser MPA zudem berufsbegleitend studierbar<br />

und ermöglicht Ihnen so größtmögliche<br />

Flexibilität.<br />

Advertorial<br />

Das sagt Absolventin Claudia Kinzel:<br />

„Mit <strong>der</strong> Mischung aus Präsenzlehre und Eigenstudium<br />

kam das Studienmodell des MPA<br />

meiner Prämisse des lebenslangen Lernens<br />

sehr entgegen. Es ermöglichte mir einen Masterabschluss<br />

bei voller Berufstätigkeit. Die freie<br />

Zeiteinteilung zur Absolvierung einzelner Studienabschnitte<br />

war hervorragend mit meinem<br />

Arbeitsleben vereinbar. Mit dem Master habe<br />

ich die Qualifikation, Aufgaben des höheren<br />

Dienstes zu übernehmen, damit sind mir viele<br />

Türen geöffnet.“<br />

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin<br />

Berlin Professional School<br />

Alt-Friedrichsfelde 60<br />

10315 Berlin<br />

Tel. 0 30/3 08 77-12 62<br />

bps@hwr-berlin.de<br />

www.berlin-professional-school.de<br />

Foto: Hochschule Kehl<br />

Anzeige<br />

Ein Sprungbrett für die Karriere –<br />

Der Master-Studiengang Public Management<br />

Eine mo<strong>der</strong>ne öffentliche Verwaltung braucht<br />

Führungskräfte, die fachliche und personelle<br />

Verantwortung übernehmen und sich beruflich<br />

und persönlich weiterentwickeln. Der<br />

Master-Studiengang Public Management,<br />

<strong>der</strong> parallel an <strong>der</strong> Hochschule für öffentliche<br />

Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und <strong>der</strong><br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />

angeboten wird, bereitet auf zukünftige Führungsaufgaben<br />

vor und gibt auch erfahrenen<br />

Führungskräften das nötige Handwerkszeug<br />

für die tägliche Arbeit.<br />

Der berufsbegleitende Master-Studiengang<br />

Public Management startet jährlich mit einer<br />

kleinen Gruppe von je 25 Studierenden zum<br />

Wintersemester an den Hochschulen in Kehl<br />

und in Ludwigsburg. Ziel des Studiums ist <strong>der</strong><br />

Erwerb und Ausbau von Führungskompetenzen.<br />

Der postgraduale Studiengang vermittelt künftigen<br />

als auch bereits erfahrenen Führungskräften<br />

aktuelles Fachwissen aus den Kommunikations-,<br />

Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

<strong>der</strong> Psychologie und Ethik sowie Handlungs-,<br />

Methoden- und Entscheidungskompetenzen<br />

für eine mo<strong>der</strong>ne Führungskraft. Der reakkreditierte<br />

Studiengang ist berufsbegleitend,<br />

praxisnah und interaktiv gestaltet. Er bietet<br />

neben <strong>der</strong> Vermittlung von Kenntnissen aus<br />

Forschung und Praxis eine hohe Lernflexibilität<br />

durch einen modularen Studienaufbau und<br />

den Wechsel von lernintensiven Präsenz- und<br />

Selbstlernphasen.<br />

Die Präsenzphasen sind speziell auf die Situation<br />

von berufstätigen Personen abgestimmt<br />

und finden daher überwiegend freitags und<br />

samstags statt. Nach fünf Semestern mit zehn<br />

Advertorial<br />

abgeschlossenen Modulen erhalten die TeilnehmerInnen<br />

ihren Master-Abschluss (M. A.) und<br />

damit auch die Bildungsvoraussetzung für den<br />

höheren Dienst in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung.<br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />

Philipp Bauer M.A. (Tel. 0 78 51/8 94-2 33)<br />

Mail: philipp.bauer@hs-kehl.de<br />

Website: www.mpm-kehl.de<br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung<br />

und Finanzen Ludwigsburg<br />

Eva Baum M. A. (Tel. 0 71 41/1 40-6 00)<br />

Mail: eva.baum@hs-ludwigsburg.de<br />

Website: www.hs-ludwigsburg.de/mpm


BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

Entspannt: Das gesamte betriebliche Gesundheitsmanagement in <strong>der</strong> Verwaltung ist zuallererst<br />

eine Führungsaufgabe. Wird dieselbe nicht stetig verfolgt, verkümmern erste Erfolge schnell.<br />

DIE BALANCE FINDEN<br />

Dem betrieblichen Gesundheitsmanagement in <strong>der</strong> Verwaltung kommt große<br />

Bedeutung zu. Im Mittelpunkt stehen zwei Aufgabenfel<strong>der</strong>: Prävention<br />

durch Anpassung von Arbeitsplatz und Arbeitsvorgängen sowie Reintegration<br />

von Langzeiterkrankten. Die Führungskräfte müssen für Kontinuität sorgen.<br />

Die Krankenstände in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

sind lei<strong>der</strong> deutlich höher als in <strong>der</strong><br />

freien Wirtschaft. Um die Größenordnungen<br />

zu veranschaulichen: In einer<br />

Berliner Bezirksverwaltung ist im Mittel<br />

je<strong>der</strong> Zehnte krank. Die hohe Zahl <strong>der</strong><br />

Ausfälle in sämtlichen Verwaltungen auf<br />

allen fö<strong>der</strong>alen Ebenen liegt aber nicht<br />

daran, dass die Zerrbil<strong>der</strong> vom faulen<br />

öffentlichen Dienst zutreffend wären.<br />

Vielmehr liegen die Ursachen in Überalterung,<br />

Überlastung und Personalmangel.<br />

Das sind Megaprobleme, die sich nur auf<br />

lange Sicht beheben lassen.<br />

Jedoch können auch im Istzustand<br />

Verbesserungen erzielt werden. Der<br />

Schlüssel ist ein funktionierendes Gesundheitsmanagement.<br />

Könnte hierdurch <strong>der</strong><br />

Krankenstand auf den bundesdeutschen<br />

Durchschnitt gesenkt werden, entspräche<br />

das im oben aufgeführten Beispiel schon<br />

einem Personalaufwuchs von etwa fünf<br />

Prozent – ohne jede Neueinstellung!<br />

Die Schlagkräftigkeit des Gesundheitsmanagements<br />

ist davon abhängig, ob es<br />

den Führungskräften des jeweiligen Verwaltungszweiges<br />

Lippenbekenntnis o<strong>der</strong><br />

Herzensangelegenheit ist. Häufig werden<br />

Initiativen schwungvoll gestartet, erlahmen<br />

aber bald wie<strong>der</strong>. Wie also sollte ein<br />

stetiges, nachhaltiges Gesundheitsmanagement<br />

aufgestellt sein? Im Kern hat die<br />

Aufgabe zwei Facetten: Prävention durch<br />

Anpassung von Arbeitsplatz und Arbeitsvorgängen<br />

sowie Reintegration von Langzeit-<br />

o<strong>der</strong> chronisch Erkrankten.<br />

Prävention muss die physische und<br />

psychische Gesundheit umfassen. So hat<br />

die Führungskraft Einfluss auf die Arbeitsbelastung<br />

und das Arbeitsklima. Das<br />

Pensum sollte so bemessen sein, dass die<br />

(noch) gesunden Mitarbeiter sich nicht<br />

verschleißen. Dabei gilt es, übermäßigen<br />

Druck in <strong>der</strong> vergleichsweise steilen Verwaltungshierarchie<br />

nicht einfach nach unten<br />

durchzureichen, son<strong>der</strong>n im Zweifelsfall<br />

<strong>der</strong> höheren Ebene auch<br />

einmal Kapazitätsgrenzen zu<br />

signalisieren.<br />

Sehr viel komplexer ist<br />

die Schaffung eines positiven<br />

Arbeitsklimas. Die Wege und<br />

Irrwege dahin sind schier unendlich<br />

und seit <strong>der</strong> Entstehung<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Arbeitswelt strittig.<br />

An dieser Stelle sei zumindest festgestellt,<br />

dass <strong>der</strong> Krankenstand sinkt,<br />

wenn die Arbeitszufriedenheit steigt –<br />

unabhängig vom Altersdurchschnitt <strong>der</strong><br />

Beschäftigten.<br />

ANGEBOTE FÜR DIE BESCHÄFTIGTEN<br />

Zu empfehlen ist außerdem eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Arbeitsschutz. Bestehende<br />

Regeln müssen angewandt und<br />

mit Leben gefüllt werden. Licht, Luft, ergonomische<br />

Möbel und Hilfsmittel, aber<br />

auch banale Dinge wie Lärmschutzwände<br />

o<strong>der</strong> ein Wasserspen<strong>der</strong> haben beträchtlichen<br />

Einfluss auf die Erhaltung <strong>der</strong> Mitarbeitergesundheit.<br />

Den Beschäftigten sind Angebote zu<br />

machen. Der Fantasie sind hier kaum<br />

Grenzen gesetzt. Klassisch sind Sportgruppen,<br />

Workshops und Informationsveranstaltungen.<br />

Mittlerweile gibt es aber<br />

zahlreiche originelle Ideen: Mancherorts<br />

kann privates Sporttreiben auf die Arbeitszeit<br />

angerechnet werden, Dienstfahrrä<strong>der</strong><br />

werden selbstverständlicher Teil des Fuhrparks,<br />

Software, die regelmäßig zu kleineren<br />

Übungen animiert, wird installiert.<br />

Ebenso anspruchsvoll wie die Präventionsarbeit<br />

ist indes die Reintegration von<br />

Langzeit- o<strong>der</strong> chronisch Erkrankten, die<br />

Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung. Lei<strong>der</strong> wird diese<br />

Aufgabe oft weit weniger enthusiastisch<br />

angegangen als die Prävention, obwohl sie<br />

nicht min<strong>der</strong> wichtig ist.<br />

Der im Folgenden geschil<strong>der</strong>te Fall ist<br />

in seiner Schwere glücklicherweise nicht<br />

symptomatisch, gleichwohl illustriert er,<br />

wie wichtig die Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung für<br />

ein gelungenes Gesundheitsmanagement<br />

in <strong>der</strong> Verwaltung ist. Betroffen war eine<br />

Sachbearbeiterin des allgemeinen nicht-<br />

42 TOP Studienführer<br />

Foto: Contrastwerkstatt/Adobe Stock<br />

technischen Verwaltungsdienstes, tätig<br />

auf einer Stelle, die sich vergleichsweise<br />

nicht durch außergewöhnliche Belastungen<br />

auszeichnet. Die Mitarbeiterin war<br />

mehrere Monate aufgrund einer psychischen<br />

Erkrankung ausgefallen, eine Springerkraft<br />

kam nicht zum Einsatz. Für die<br />

Kollegen bedeutete dies Mehrarbeit.<br />

Die Rückkehr <strong>der</strong> Frau wurde mustergültig<br />

behutsam geplant. Zunächst sollte<br />

sie nur wenige Stunden pro Woche lediglich<br />

ganz bestimmte leichtere Aufgaben<br />

übernehmen. Bei den Kollegen fand das<br />

alles wenig Verständnis, welches bei psychischen<br />

Erkrankungen bedauerlicherweise<br />

ohnehin oft fehlt. Das resultierende<br />

negative Arbeitsklima führte letztlich zum<br />

Scheitern <strong>der</strong> Reintegration, die betroffene<br />

Beamtin kehrte in die Dauererkrankung<br />

zurück. Die Situation kennt somit eigentlich<br />

nur Verlierer, denn auch für die Kollegen<br />

und den Dienstherren entsteht so<br />

selbstverständlich kein Mehrwert.<br />

An diesem Beispiel wird deutlich, dass<br />

auch hier das Geschick <strong>der</strong> Führung gefragt<br />

ist: Sie muss alle Beteiligten ins Boot<br />

holen und dem häufigen Unverständnis,<br />

Anzeige<br />

wenn jemand nur wenige Stunden arbeitet<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e „Extrawürste“ bekommt,<br />

entgegenwirken.<br />

Die Belastung für die Gesunden muss<br />

an dieser Stelle auch adressiert werden, es<br />

sollte nicht <strong>der</strong> Nächste wegen zusätzlicher<br />

Bürden ausfallen. Besteht keine Aussicht<br />

auf Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung, muss im<br />

Zweifel die Führungskraft bei <strong>der</strong> Suche<br />

nach einer an<strong>der</strong>en Stelle unterstützen.<br />

So ist das gesamte betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

zuallererst eine Führungsaufgabe. Wird<br />

dieselbe nicht stetig verfolgt, verkümmern<br />

erste Erfolge schnell. Übrig bleiben Routinen,<br />

die nicht ausreichend gelebt werden,<br />

um den Krankenstand auf lange Sicht zum<br />

Positiven zu wenden.<br />

Die Führungskraft muss daher jene<br />

motivieren, die noch nicht teilnehmen und<br />

dort Unterstützung leisten, wo sich schon<br />

für die Gesundheit engagiert wird. Natürlich<br />

darf daraus kein unausgesprochener<br />

Gruppenzwang entstehen, <strong>der</strong> selbst wie<strong>der</strong><br />

Probleme bereitet. Am besten ist es,<br />

die Führungskraft geht mit gutem Beispiel<br />

voran.<br />

Markus Karp<br />

Berufsbegleitende Master-Fernstudiengänge<br />

Weiterbildungen stärken nicht nur Ihre Berufsaussichten, son<strong>der</strong>n steigern auch Ihre Attraktivität für den<br />

Arbeitgeber. Die vielfältigen und neuen Aufgaben, die durch technische Innovationen und die Globalisierung<br />

entstehen, können besser bewältigt werden, wenn sich Mitarbeiter flexibel anpassen können.<br />

• Facility Management: Abschluss: „Master of Science (M.Sc.)“ – 120 ECTS<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen: Abschluss: „Master of Business Administration and Engineering<br />

(MBA Eng.)“ – 120 ECTS. Im 3. Semester ist 1 von 5 Schwerpunkten wählbar: Facility Management,<br />

Controlling, Marketing, Supply Chain Management o<strong>der</strong> Technikmanagement<br />

• Logistik: Abschluss „Master of Science (M.Sc.)“ – 120 ECTS. Im 3. Semester ist 1 von<br />

2 Schwerpunkten wählbar, interne o<strong>der</strong> externe Logistik<br />

Die berufsbegleitenden weiterbildenden Master-Fernstudiengänge des Fernstudienzentrums (FSZ)<br />

<strong>der</strong> Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) eröffnen den Zugang zum höheren öffentlichen<br />

Dienst o<strong>der</strong> zu einer entsprechenden Eingruppierung im öffentlichen Dienst. Alle Studiengänge können<br />

auch mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Studierende ohne ersten Hochschulabschluss<br />

können unter bestimmten Voraussetzungen durch eine erfolgreich absolvierte Eignungsprüfung zum<br />

Masterabschluss gelangen.<br />

Die Studiengänge sind für Fach- und Führungskräfte mit breiten Einsatzfel<strong>der</strong>n in Handels-,<br />

Dienstleistungs- und Industrieunternehmen sowie öffentlichen Verwaltungen konzipiert. Während<br />

des Studiums werden die notwendigen Fach-, Methoden- und Schnittstellenkompetenzen vermittelt.<br />

So läuft es: Die Fernstudien bestehen aus drei Semestern und einem Thesis-Semester. Sie lernen<br />

im Selbststudium und Präsenzstudium. Die Studienmaterialien haben Fachleute aus Hochschulen<br />

und Wirtschaft praxisorientiert verfasst und speziell auf das Fernlernen abgestimmt. Präsenzveranstaltungen<br />

finden meist samstags am Hochschulstandort in Friedberg/Hessen statt.<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Markus Karp ist Professor unter<br />

an<strong>der</strong>em für Personalmanagement und<br />

öffentliche Verwaltung an <strong>der</strong> Technischen<br />

Hochschule Wildau bei Berlin,<br />

Fachbereich Wirtschaft, Informatik, Recht<br />

(markus.karp@th-wildau.de)<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Parlament & Verwaltung<br />

Hochschulstandort Friedberg<br />

Wilhelm-Leuschner-Straße 13<br />

61169 Friedberg/Hessen<br />

Studienberatung: 06031-604-5620<br />

E-Mail: fsz@fsz.thm.de<br />

www.thm.de/fsz o<strong>der</strong> www.zfh.de<br />

Advertorial


Ausgewählte BERUFSBEGLEITENDE MASTERSTUDIENGÄNGE und WEITERBILDUNGEN im Überblick<br />

Universität/<br />

Hochschule<br />

Technische Hochschule<br />

Mittelhessen,<br />

Fernstudienzentrum,<br />

Friedberg<br />

Studiengang/<br />

Weiterbildung<br />

Universität Bonn Katastrophenvorsorge<br />

und<br />

Katastrophenmanagement<br />

(KaVoMa)<br />

Hochschule für<br />

öffentliche<br />

Verwaltung Kehl<br />

Abschluss Voraussetzungen<br />

Facility Management M.Sc. Erstes abgeschlossenes Hochschulstudium<br />

+ mind. 1 Jahr einschlägige Berufspraxis<br />

o<strong>der</strong> abgeschlossene Berufsausbildung +<br />

mind. 1 Jahr Berufspraxis (Masterabschluss<br />

über Eignungsprüfung bei Erfüllung <strong>der</strong><br />

Zulassungsvoraussetzungen möglich)<br />

Master of<br />

Disaster<br />

Management<br />

and Risk<br />

Governance<br />

Abgeschlossenes berufsqualifizierendes<br />

Hochschulstudium (mind. 180 ECTS) +<br />

3 Jahre fachspezifische Berufserfahrung in<br />

den Bereichen Katastrophenvorsorge und<br />

Katastrophenmanagement<br />

Public Management M.A. Überdurchschnittlich erfolgreicher<br />

Abschluss des Hochschulstudiums + 2<br />

Jahre Berufserfahrung<br />

Aufbau/<br />

Struktur<br />

Fernstudium<br />

mit 10 bis 12<br />

Präsenztagen pro<br />

Semester, meist<br />

samstags (freitags<br />

möglich)<br />

Berufsbegleitend,<br />

Blended Learning<br />

Studiengebühr<br />

Je 1500 € für 3 Studiensemester<br />

+ 2000 € für<br />

das Thesis-Semester.<br />

Urlaubssemester zu je<br />

120 € und Wie<strong>der</strong>holungssemester<br />

zu je<br />

400 € können gebucht<br />

werden<br />

9800 € + Kosten für<br />

Anfahrt zum Veranstaltungsort<br />

sowie Verpflegung<br />

und Unterkunft +<br />

Studierendenwerkbeitrag<br />

Blended Learning 500 € pro Semester +<br />

Umlage für Studentenwerk<br />

+ 10 € für<br />

Studierendenkarte<br />

3 Studiensemester<br />

+<br />

1 Thesissemester<br />

5–6 Semester,<br />

je nach<br />

Anrechnung<br />

von Ehrenamt<br />

/ Berufserfahrung<br />

Nächster<br />

Studienstart<br />

Sommersemester<br />

<strong>2019</strong><br />

Wintersemester<br />

<strong>2019</strong>/20<br />

Wintersemester<br />

<strong>2019</strong>/20<br />

Regelstudienzeit<br />

Bewerbungsschluss<br />

Sommersemester:<br />

15. Januar<br />

Wintersemester:<br />

15. Juli<br />

Homepage<br />

www.thm.de/fsz<br />

jeweils am 15. Juli www.kavoma.de<br />

5 Semester September 2<strong>02</strong>0 31. Oktober <strong>2019</strong> www.mpm-kehl.de<br />

Hochschule für<br />

öffentliche Verwaltung<br />

und Finanzen<br />

Ludwigsburg<br />

Public Management M.A Überdurchschnittlich erfolgreicher<br />

Abschluss des Hochschulstudiums + 2<br />

Jahre Berufserfahrung<br />

Blended Learning 500 € pro Semester +<br />

Studentenwerksbeitrag<br />

und Verwaltungskosten<br />

von insgesamt etwa 100 €<br />

5 Semester September <strong>2019</strong> jeweils am 10. Mai www.hs-ludwigsburg.de/<br />

mpm<br />

Hochschule Meißen<br />

und Fortbildungszentrum<br />

Public Governance M.Sc. Erster berufsqualifizieren<strong>der</strong> Studienabschluss<br />

+ mind. 1 Jahr Berufserfahrung<br />

Berufsbegleitend,<br />

120 ECTS-<br />

Leistungspunkte,<br />

1.-3. Semester<br />

Pflichtmodule,<br />

4. Semester<br />

Projektarbeit und<br />

Wahlmodule, 5.<br />

Semester Wahlmodule,<br />

6. Semester<br />

Masterarbeit<br />

5900 € 6 Semester 26. August <strong>2019</strong> 16. April <strong>2019</strong> www.hsf.sachsen.de<br />

Fachhochschule<br />

Potsdam<br />

Digitales Datenmanagement<br />

M.A. Erster berufsqualifizieren<strong>der</strong> Studienabschluss<br />

mit 180 ECTS-Punkten +<br />

12 Monate Berufspraxis<br />

Weiterbildend,<br />

berufsbegleitend,<br />

Blended Learning<br />

1975 € pro Semester 4 Semester Sommersemester<br />

<strong>2019</strong><br />

15. Februar <strong>2019</strong> www.ddm-master.de<br />

Berlin Professional<br />

School <strong>der</strong><br />

Hochschule für<br />

Wirtschaft und Recht<br />

Berlin (HWR Berlin)<br />

Public Administration MPA Hochschulabschluss + anschließende<br />

Berufserfahrung von mind. 1 Jahr<br />

Berufsbegleitendes<br />

Fernstudium<br />

im Blended-<br />

Learning-Format<br />

2100 € pro Semester<br />

(inkl. aller Gebühren)<br />

4 Semester April/Oktober 15. Januar/15. Juli www.berlin-professionalschool.de<br />

Hochschule<br />

Schmalkalden<br />

Leuphana Universität<br />

Lüneburg<br />

Hochschule Nordhausen<br />

Distance and<br />

Independent Studies<br />

Center (DISC) <strong>der</strong> TU<br />

Kaiserslautern<br />

Öffentliches Recht und<br />

Management (MPA)<br />

Nachhaltigkeitsrecht –<br />

Energie, Ressourcen,<br />

Umwelt<br />

Public Management &<br />

Governance<br />

Management von<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialeinrichtungen<br />

Universität Tübingen Zertifikatsstudium<br />

Geodatenmanager<br />

Master of<br />

Public Administration<br />

(MPA)<br />

Master of<br />

Laws (LL.M.)<br />

Master of<br />

Arts (M.A.)<br />

+ Zugang<br />

zum höheren<br />

Dienst und<br />

zur Promotion<br />

Master of Arts<br />

(M.A.)<br />

Diploma of<br />

Advanced<br />

Studies<br />

Abschluss eines Hochschulstudiums o<strong>der</strong><br />

ein abgeschlossenes Studium an einer<br />

Verwaltungsfachhochschule o<strong>der</strong> Berufsakademie<br />

+ einschlägige Berufserfahrungen<br />

von mind. 1 Jahr<br />

Ferner können Kandidaten nach Maßgabe<br />

von § 70 Abs. 3 ThürHG durch Ablegen<br />

einer Eignungsprüfung nach Maßgabe einer<br />

geson<strong>der</strong>ten Satzung zugelassen werden<br />

Abgeschlossenes Hochschulstudium <strong>der</strong><br />

Rechtswissenschaften, des Wirtschaftsrechts,<br />

<strong>der</strong> BWL/VWL, des Ingenieurwesens o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er<br />

fachnaher Studiengänge + mind. 1 Jahr<br />

relevante Berufserfahrung + grundlegende<br />

Englischkenntnisse<br />

Verwaltungs-, wirtschafts-, rechts- o<strong>der</strong><br />

sozialwissenschaftliches Erststudium mit<br />

mind. 180 ECTS-Credits + Abschluss des Erststudiums<br />

mit ECTS-Grade B o<strong>der</strong> besser o<strong>der</strong><br />

Nachweis <strong>der</strong> Zugehörigkeit zu den 35% <strong>der</strong><br />

Besten des Studiengangs o<strong>der</strong> Erreichen<br />

<strong>der</strong> Verfahrensnote 2,3 o<strong>der</strong> besser durch<br />

Auswahlverfahren<br />

Mit Hochschulabschluss o<strong>der</strong> berufstätig:<br />

mind. 1-jährige qualifizierte Berufserfahrung<br />

nach dem Erststudium erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Ohne ersten Hochschulabschluss:<br />

Bei mehrjähriger Berufserfahrung mit<br />

Eignungsprüfung muss mind. 3-jährige<br />

Berufserfahrung in Gesundheits- und<br />

Sozialeinrichtung(en) erworben worden sein<br />

Erster Hochschulabschluss o<strong>der</strong> Berufserfahrung<br />

Berufsbegleitendes<br />

Masterstudium<br />

Berufsbegleitend,<br />

am Wochenende<br />

Konsekutiv, stärker<br />

anwendungsorientiert<br />

keine 3 Semester,<br />

davon 2<br />

Präsenzsemester<br />

Berufsbegleitendes<br />

Fernstudium<br />

mit neun Modulen<br />

Modular aufgebaute<br />

Weiterbildung,<br />

besteht aus 13<br />

Modulen, Blended<br />

Learning, Arbeitsaufwand<br />

900 UE,<br />

Einzelbuchungen<br />

sind möglich<br />

2360 € pro Semester<br />

+ Semesterbeitrag<br />

8850 € + ca. 200 €<br />

Semesterbeiträge +<br />

mögliche Kosten für das<br />

Praxismodul; Kosten für<br />

ein Modul (Gasthörerschaft):<br />

1800 €<br />

5 Semester Wintersemester<br />

<strong>2019</strong>/20<br />

3 Semester<br />

(60 CP)<br />

1090 € pro Semester +<br />

Sozialbeitrag + Gebühr<br />

für Masterarbeit o<strong>der</strong><br />

sonstige Kosten<br />

31. Juli <strong>2019</strong><br />

Eine Bewerbung für<br />

die Teilnahme an <strong>der</strong><br />

Eignungsprüfung ist<br />

jeweils bis zum 31.<br />

Januar eines Jahres<br />

möglich.<br />

www.hs-schmalkalden.de/<br />

weiterbildung/oeffentlichesrecht<br />

Oktober <strong>2019</strong> 15. August <strong>2019</strong> www.leuphana.de/llmnachhaltigkeitsrecht<br />

Sommersemester<br />

1. April <strong>2019</strong><br />

Wintersemester<br />

1. Oktober <strong>2019</strong><br />

4 Semester Wintersemester<br />

<strong>2019</strong>/20<br />

1. Oktober<br />

1. März <strong>2019</strong><br />

und<br />

1. September <strong>2019</strong><br />

Mit Hochschulabschluss:<br />

31. August;<br />

Bewerbungsschluss<br />

für Eignungsprüfung<br />

(beruflich Qualifizierte):<br />

31. Januar<br />

www.hs-nordhausen.de<br />

www.zfuw.uni-kl.de<br />

7900 € 1,5 Jahre 22. März <strong>2019</strong> 15. März <strong>2019</strong> www.wissenschaftlicheweiterbildung.info<br />

Universität Tübingen Zertifikatsstudium<br />

Migration und Integration<br />

Certificate<br />

of Advanced<br />

Studies<br />

Erster Hochschulabschluss o<strong>der</strong> Berufserfahrung<br />

Modular aufgebaute<br />

Weiterbildung,<br />

besteht<br />

aus 6 Modulen,<br />

Arbeitsaufwand<br />

300 UE<br />

3600 € 1 Jahr 10. Mai <strong>2019</strong> 1. Mai <strong>2019</strong> www.wissenschaftlicheweiterbildung.info<br />

Akkon-Hochschule<br />

für Humanwissenschaften,<br />

Berlin<br />

Management in <strong>der</strong><br />

Gefahrenabwehr<br />

Schwerpunkt:<br />

Katastrophen- und/<br />

o<strong>der</strong> Rettungsdienstmanagement<br />

B.Sc. Allgemeine Hochschulreife/Fachhochschulreife<br />

o<strong>der</strong> fachgebunde einschlägige<br />

Ausbildung + drei Jahre Berufserfahrung im<br />

erlernten Beruf<br />

Berufsbegleitend,<br />

4–5 Blöcke à<br />

5 Tage pro<br />

Semester, keine<br />

Präsenzpflicht<br />

Keine Angabe 6–8 Semester<br />

Wintersemester/<br />

Sommersemester<br />

Keine Angabe www.akkon-hochschule.de<br />

Die Übersicht im Internet: www.treffpunkt-kommune.de > TOP Weiterbildung<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

44 TOP Studienführer<br />

TOP Studienführer<br />

45


NACHWUCHSKRÄFTE<br />

NACHWUCHSKRÄFTE<br />

MODERNE ZEITEN<br />

Die Generation Y <strong>der</strong> 16- bis 36-Jährigen gibt sich nicht mit traditionellen<br />

Führungsmustern zufrieden. Sie stellt die Frage nach dem Sinn <strong>der</strong> Arbeit und<br />

erwartet eine glaubhafte Kommunikation darüber. Das Personalmanagement<br />

sollte die Schaffung einer neuen Organisationskultur unterstützen.<br />

Viele Jahrzehnte ging es bei <strong>der</strong> Entscheidung<br />

für o<strong>der</strong> gegen eine Arbeitsstelle,<br />

beson<strong>der</strong>s aber bei Beför<strong>der</strong>ungen,<br />

um Geld, ein Auto, mehr<br />

Verantwortung. Umgekehrt waren Mitarbeiter<br />

bereit, dafür wesentlich mehr zu<br />

arbeiten, Ziele zu verfolgen, Führungsaufgaben<br />

zu übernehmen. An<strong>der</strong>s bei den<br />

16- bis 36-jährigen Vertretern <strong>der</strong> Generation<br />

Y (gesprochen Why), die vor allem<br />

in Aufstiegssituationen vermehrt Sinnfragen<br />

stellt: Warum sollte ich das tun? Was<br />

bringt mir das? Wie beeinflusst das meine<br />

Lebensqualität?<br />

Der Generation Y geht es nicht mehr<br />

um die „Work-Life-Balance“ – auch deshalb,<br />

weil für sie Trennung zwischen<br />

Arbeitszeit und Freizeit immer mehr verschwimmt.<br />

An<strong>der</strong>s als noch bei <strong>der</strong> Generation<br />

zuvor, geht es nicht nur um immer<br />

mehr Geld, son<strong>der</strong>n darum, den Sinn zu<br />

erkennen. Würdevoll soll ein Leben sein,<br />

egal ob für Mensch o<strong>der</strong> Tier. Mit diesem<br />

Satz könnte man die neue Denkhaltung<br />

zusammenfassen.<br />

Wollen wir also weiterhin in einer Art<br />

mo<strong>der</strong>nen Menschenmassenhaltung in<br />

Büros eingepfercht zwölf Stunden stark<br />

reglementiert arbeiten? Mit „eingepfercht“<br />

sind vor allem die Möglichkeiten <strong>der</strong> persönlichen<br />

Entfaltung gemeint. O<strong>der</strong> wollen<br />

wir lieber in einem angenehmen, kre-<br />

Tippen in Socken: Die junge<br />

Generation pflegt ein eher<br />

fließendes Verhältnis von<br />

Arbeit und Freizeit. Das ist<br />

auch für das kommunale<br />

Personalmanagement eine<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Foto: Eshana_blue/Adobe Stock<br />

ativen Umfeld so arbeiten dürfen, wie es<br />

uns entspricht?<br />

Fragt man die junge Generation, was<br />

sie über die alten Führungs- und Managementzöpfe<br />

denkt, erntet man oft nur ein<br />

mitleidiges Lächeln. Einmal im Jahr ein<br />

„wertschätzendes“ 15-minütiges Qualifikationsgespräch?<br />

Und <strong>der</strong> Mitarbeiter darf<br />

sich zuerst selber auf einer wissenschaftlich<br />

fundierten Skala bewerten? Fragt man<br />

unter vier Augen die Führungskräfte, ob<br />

das wirklich etwas bringt, erhält man oft<br />

die gleichen Antworten wie bei den befragten<br />

Mitarbeitern: „Naja, man muss es<br />

halt machen. Besser als nichts.“ Solche<br />

„Alibi-Maßnahmen“ werden nicht nur intern<br />

missbilligt, son<strong>der</strong>n immer öfter auch<br />

durch negative Kommentare (Facebook,<br />

Google und Bewertungsportale) nach außen<br />

getragen.<br />

Es bleibt also nichts an<strong>der</strong>es übrig:<br />

Organisationen sollten sich wirklich um<br />

die Mitarbeiter und <strong>der</strong>en Befindlichkeiten<br />

kümmern. Eine großartige, aber auch<br />

anspruchsvolle Entwicklung für beide<br />

Seiten. Denn wenn das Sinn macht, was<br />

man fünf Tage in <strong>der</strong> Woche tut, wird das<br />

Leben ganz einfach besser sein. Man wird<br />

zufriedener und glücklicher.<br />

Nicht die technische Revolution wird<br />

uns vor die größte Herausfor<strong>der</strong>ung stellen.<br />

Die wirkliche Herausfor<strong>der</strong>ung ist die<br />

geistige Revolution. Und den erhofften<br />

Fünf-Punkte-Plan für den sicheren Erfolg<br />

gibt es nicht. Wir müssen lernen, dass<br />

man mo<strong>der</strong>ne Führung nicht über digitale<br />

Prozesse und noch so viele Change-<br />

Projekte lösen kann.<br />

Vielmehr ist eine echte, authentische<br />

Kommunikation gefragt. Vieles, was wir<br />

einmal gelernt haben und noch vor wenigen<br />

Jahren absolut OK war, muss heute<br />

hinterfragt werden. Eine komplett neue<br />

Denkweise und damit auch eine neue<br />

Kultur müssen in den Unternehmen und<br />

Organisationen etabliert werden. Dies alles<br />

geht übrigens nicht über angeordnete<br />

Abläufe, son<strong>der</strong>n nur mittels Sensibilisierung.<br />

Nur so können wir ein aktualisiertes<br />

Bild von Arbeit erstellen, das wir in den<br />

nächsten Jahren sinnerfüllt umsetzen.<br />

<br />

Stefan Dudas<br />

DER AUTOR<br />

Stefan Dudas, Luzern (Schweiz) ist Coach,<br />

Autor und Business-Experte für Sinngebung<br />

(www.stefandudas.com)<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Katastrophenschutz: <strong>der</strong> Masterstudiengang „KaVoMa“<br />

Anzeige<br />

Zertifikatsstudium Geodatenmanager/-in<br />

Advertorial<br />

Übung zur raumplanerischen Vorsorge.<br />

Als untere Katastrophenschutzbehörden nehmen<br />

Kommunen die Aufgaben des Katastrophenschutzes<br />

wahr. Somit liegt sowohl die<br />

Vorsorge als auch die Bewältigung einer Krise<br />

o<strong>der</strong> Katastrophe in ihrer Verantwortung. Dieser<br />

Aufgabenbereich weist eine große Schnittmenge<br />

mit an<strong>der</strong>en Gebieten auf: Beispielsweise ist die<br />

Alterung <strong>der</strong> Gesellschaft deshalb ein relevantes<br />

Thema, weil sie den Rückgang von (Nachwuchs-)<br />

Kräften in Haupt- und Ehrenamt des Katastrophenschutzes<br />

bei steigen<strong>der</strong> Verwundbarkeit <strong>der</strong><br />

Foto: Anna Schoch<br />

Bevölkerung bedeutet. Auch gilt es die möglichen<br />

Auswirkungen extremer Wetterereignisse<br />

(z. B. Starkregen, Hitze) o<strong>der</strong> neuerer Gefährdungen<br />

(z. B. Cyberattacken) einzuschätzen,<br />

wenn zukunftsfähige Strategien für den Katastrophenschutz<br />

entwickelt werden.<br />

Vernetzt denken – vernetzt handeln<br />

Der berufsbegleitende Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge<br />

und -management“, kurz<br />

„KaVoMa“, bietet eine Weiterqualifizierung für<br />

Fach- und Führungskräfte, die im Katastrophenschutz<br />

tätig sind. Das Curriculum ist interdisziplinär<br />

ausgerichtet und bietet einen breiten<br />

Überblick: Es werden z. B. Grundlagen aus den<br />

Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Methoden<br />

und Maßnahmen <strong>der</strong> Vorsorge, Kernaspekte<br />

von Risiko- und Krisenkommunikation,<br />

Fragestellungen rund um das Thema „Führungskraft“<br />

und das Krisenmanagement präsentiert<br />

und diskutiert.<br />

Mo<strong>der</strong>nes „blended learning“<br />

Studiengangsleiter Prof. Dr. Lothar Schrott betont:<br />

„Wir legen Wert auf eine wissenschaftliche<br />

und anwendungsorientierte Weiterbildung, die<br />

auf die Bedarfe Berufstätiger zugeschnitten ist.<br />

Bewährt hat sich das ,blended learning‘-Konzept,<br />

um die Vereinbarkeit von Beruf, Familie<br />

und Studium zu ermöglichen.“ Die Präsenzwochenenden<br />

finden ca. alle zwei Monate an<br />

<strong>der</strong> Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung<br />

und Zivilschutz des Bundesamtes für<br />

Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />

(BBK) statt, mit dem die Universität Bonn seit<br />

Beginn des Masters im Jahr 2006 kooperiert.<br />

Haben Sie Fragen? Schreiben Sie uns gerne:<br />

kavoma@uni-bonn.de.<br />

Universität Bonn<br />

Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge und<br />

Katastrophenmanagement“ – KaVoMa<br />

www.kavoma.de, kavoma@uni-bonn.de<br />

Foto: privat<br />

Prof. Dr. Volker Hochschild, Professur für Physische<br />

Geographie mit Schwerpunkt GIS an <strong>der</strong><br />

Universität Tübingen<br />

Die fortschreitende Digitalisierung sowie die Abwicklung<br />

räumlicher Fragestellungen stellen die<br />

Kommunen vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Ob<br />

es um die Berücksichtigung des Klimawandels<br />

bei Stadtentwicklung und Bauplanung, die Verkehrssicherung<br />

durch ein aktuelles Baumkataster,<br />

die medizinische Versorgungslage o<strong>der</strong> die<br />

Qualitätskontrolle bei Baustellen geht, überall<br />

ist <strong>der</strong> zuverlässige Umgang mit Geodaten und<br />

<strong>der</strong> Aufbau einer lokalen Geodateninfrastruktur<br />

notwendig. Geobasisdaten wie digitale Orthophotos<br />

und Geländemodelle müssen fachübergreifend<br />

zur Verfügung stehen und erfor<strong>der</strong>n<br />

entsprechendes Know-how. Geodatenkataloge<br />

liefern die Metadaten zu auf Geodatenservern<br />

bereitgehaltenen digitalen Karten, auf die anhand<br />

von Geodiensten zugegriffen werden kann<br />

und <strong>der</strong>en Bearbeitung ermöglicht wird.<br />

In vielen Fällen ist <strong>der</strong> Umgang mit digitalen<br />

Geodaten und Datenbanken für Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung nicht Teil <strong>der</strong> Ausbildung,<br />

d.h. es fehlt an fachlicher Kompetenz.<br />

Hier bietet das Zertifikatsstudium zum/zur<br />

Geodatenmanager/-in des Tübinger Zentrums<br />

für wissenschaftliche Weiterbildung eine berufsbegleitende<br />

und praxisorientierte Möglichkeit,<br />

sich dieses Wissen softwareunabhängig<br />

anzueignen.<br />

Die Ausbildung richtet sich an Personen, die<br />

in ihrem beruflichen Alltag mit räumlichen Daten<br />

arbeiten bzw. in diesem Geschäftsfeld tätig<br />

sind. Es werden grundlegende und vertiefende<br />

Kenntnisse zu Geographischen Informationssystemen<br />

(GIS), zur Fernerkundung und zum<br />

Umgang mit Geodaten vermittelt. Durch den<br />

hohen Praxisanteil sind die Absolventen und<br />

Absolventinnen in <strong>der</strong> Lage, GIS-Projekte in<br />

Eigenverantwortung durchzuführen. Die Inhalte<br />

werden sowohl im Rahmen von Präsenztagen<br />

in Tübingen als auch in einer betreuten Onlinephase<br />

(Blended Learning) vermittelt.<br />

Die Ausbildung ist arbeitsmarktorientiert und<br />

im Baukastensystem modular aufgebaut und<br />

buchbar.<br />

Universität Tübingen<br />

Tübinger Zentrum für Wissenschaftliche<br />

Weiterbildung<br />

Wilhelmstraße 11<br />

72074 Tübingen<br />

Tel: 07071-2976837<br />

Fax: 07071-294259<br />

https://wissenschaftliche-weiterbildung.info


MOTIVATION<br />

MOTIVATION<br />

Daumen hoch: Anerkennung<br />

durch den Vorgesetzten<br />

wirkt motivierend.<br />

Führungskräfte sollten<br />

zudem ihren Mitarbeitern<br />

immer wie<strong>der</strong> den Sinn<br />

von Aufgaben vermitteln.<br />

Foto: Schule/Adobe Stock<br />

zur richtigen Führung und Motivation<br />

nicht geben kann. Aber eines ist klar: Erfolgreiche<br />

Führung ohne Motivation ist<br />

kaum machbar. Im Folgenden werden fünf<br />

Aspekte erläutert.<br />

SELBSTMOTIVATION<br />

Motivation kann nur auslösen, wer Motivation<br />

ausstrahlt. Um das zu können,<br />

muss man sie zwingend in sich selbst<br />

tragen. Der erste Schritt muss also immer<br />

sein, sich zu hinterfragen, ob man selbst<br />

top motiviert ist. Dabei gilt es zu beachten,<br />

dass ein Chef, gerade in Phasen des<br />

Wandels, selbst auf <strong>der</strong> Handlungsebene<br />

ist. Wer Verän<strong>der</strong>ungen initiiert, Neuerungen<br />

anstößt, aktiv ist, ist automatisch<br />

motivierter. Nur weil wir vielleicht selbst<br />

finden, dass ein Projekt toll ist, können<br />

wir nicht automatisch davon ausgehen,<br />

dass es alle an<strong>der</strong>en auch tun.<br />

SINN VERMITTELN<br />

Die Arbeit muss Sinn machen. Diesen<br />

Sinn muss je<strong>der</strong> einzelne für sich erkennen.<br />

Für den einen Mitarbeiter ist es<br />

<strong>der</strong> zufriedene, ja begeisterte Kunde, für<br />

den an<strong>der</strong>en vielleicht das Vertrauen des<br />

Chefs. Geduld, authentisches Handeln<br />

und Einfühlungsvermögen können dazu<br />

beitragen, Sinn zu vermitteln. Erlebter<br />

Sinn, vom einzelnen Mitarbeiter wahrgenommen<br />

und im Idealfall auf dessen Vorstellungswelt<br />

passend, motiviert.<br />

NICHT DEMOTIVIEREN<br />

Wer als Führungskraft annimmt, dass<br />

die eigenen Mitarbeiter motiviert werden<br />

müssen, setzt voraus, dass sie es nicht<br />

sind. Daraus lässt sich eine Haltung ableiten.<br />

Im Normalfall kommen die meisten<br />

Mitarbeiter durchaus motiviert an den<br />

Arbeitsplatz, erfahren dort aber „Demotivation“.<br />

Darum sollten die Mitarbeiter<br />

nicht durch zu starre Regeln, Voreingenommenheit<br />

o<strong>der</strong> überhöhte Ansprüche<br />

demotiviert werden. Dabei hilft oft schon<br />

die Überlegung, wie ein Mitarbeiter vielleicht<br />

einmal speziell und individuell unterstützt<br />

werden kann.<br />

FREIRÄUME ZULASSEN<br />

Die meisten Menschen schätzen Freiraum<br />

in <strong>der</strong> Gestaltung ihrer Arbeit. Hier gilt es<br />

anzusetzen. Führungskräfte sollten deshalb<br />

Ziele definieren und diese mitteilen.<br />

Alles an<strong>der</strong>e Operative wird dem Mitarbeiter<br />

überlassen.<br />

MITGESTALTUNG MOTIVIERT<br />

Wer selbst die Lösung eines Problems findet<br />

und diese erfolgreich umsetzen kann,<br />

ist stolz und somit motiviert. Wirkliche<br />

Mitgestaltung ist nachweislich einer <strong>der</strong><br />

wichtigsten Faktoren, Menschen bei <strong>der</strong><br />

Stange zu halten.<br />

Ist einer Führungskraft die Motivation <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter ebenso eine Herzensangelegenheit<br />

wie das Gedeihen des Unternehmens,<br />

überträgt sich das persönliche Engagement<br />

automatisch auf die Führung.<br />

Es gilt also: Motivation leben, Ziele sauber<br />

formulieren und Wege dazu frei lassen.<br />

Die Mitarbeiter werden sich darin und<br />

daran entwickeln. Stefan Häseli<br />

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Was zeichnet eine erfolgreiche<br />

Führungskraft aus? Welche Trends bestimmen<br />

das Personalmanagement <strong>der</strong><br />

öffentlichen Verwaltung? Wie entwickelt<br />

sich <strong>der</strong> Stellenmarkt im kommunalen<br />

Sektor? Antworten auf all diese Fragen<br />

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und Praxisberichte auf unserem<br />

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Themen > Parlament & Verwaltung<br />

DER AUTOR<br />

Stefan Häseli, Gossau (Schweiz), ist<br />

Autor, Redner und Berater mit Schwerpunkt<br />

Kommunikation (www.stefanhaeseli.com)<br />

DAS TÄGLICHE LOB<br />

Die Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter sollte für Führungskräfte eine Herzens angelegenheit<br />

sein. Wenn <strong>der</strong> Chef hingegen nur von seinem Engagement aus auf<br />

an<strong>der</strong>e schließt, wird er diese kaum von seinen Vorstellungen überzeugen<br />

können. Was zählt ist: Vorbild sein, Ziele formulieren und Wege dazu frei lassen.<br />

Der Chef brennt für das Unternehmen.<br />

Schließlich hat er es mit großem persönlichen<br />

Engagement aufgebaut<br />

und zu dem gemacht, was es heute ist. Die<br />

Inhaberin ist <strong>der</strong> Star des Geschäfts, erfolgreich<br />

und von Kunden hochgeschätzt.<br />

Doch lei<strong>der</strong> sind nicht immer alle Mitarbeiter<br />

genauso motiviert wie <strong>der</strong> Chef o<strong>der</strong><br />

die Chefin. Lässt sich das än<strong>der</strong>n? Und wie<br />

kann es in <strong>der</strong> Unternehmenspraxis gelingen,<br />

das eigene Engagement auf eine motivierende<br />

Führung zu übertragen?<br />

Die Hauptaufgabe eines Chefs liegt in<br />

<strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> verschiedenen Geschäftsbereiche<br />

und Abteilungen. Das Unternehmen<br />

muss laufen. Ganz nebenbei<br />

kommt dazu noch als weitere Aufgabe die<br />

Führung <strong>der</strong> Mitarbeiter. Diese zu motivieren,<br />

ist Teil einer guten Führung.<br />

Bedeutet Führen theoretisch schon<br />

die zielgerichtete Beeinflussung des Verhaltens<br />

und Erlebens von Personen innerhalb<br />

einer Gruppe, müssen bei <strong>der</strong> Motivation<br />

zusätzliche Aspekte betrachtet<br />

werden. Denn die Situationen, in denen<br />

Führungskräfte richtig handeln und entscheiden<br />

sollen, sind ebenso vielfältig wie<br />

die davon betroffenen Mitarbeiter.<br />

Immer besteht ein Zusammenhang<br />

aus Umgebung, Abhängigkeit und Befindlichkeit.<br />

Vor diesem Hintergrund wird<br />

schnell klar, warum es die eine Weisheit<br />

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WEITERBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

Junge Verwaltungsangestellte: Zur Eröffnung von Karrierewegen im öffentlichen Dienst empfehlen<br />

Experten die Durchlässigkeit zu beamtenrechtlichen Laufbahnen zu verbessern.<br />

Foto: Contrastwerkstat/Adobe Stock<br />

Sozialversicherungen, gibt eine Reihe von<br />

Empfehlungen:<br />

ATTRAKTIVITÄT STEIGERN<br />

Im Wettbewerb um geeignete Nachwuchskräfte<br />

muss sich <strong>der</strong> öffentliche<br />

Dienst (ÖD) als attraktiver Arbeitgeber<br />

positionieren. Dazu gehören eine transparente<br />

Karriereplanung, interessante<br />

Aufstiegsmöglichkeiten sowie eine horizontale<br />

und vertikale Durchlässigkeit <strong>der</strong><br />

Bildungsgänge. Es gilt, durch Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

Abwan<strong>der</strong>ungen<br />

vorzubeugen. Bindung von Personal ist<br />

dabei genauso wichtig wie Nachwuchsgewinnung.<br />

BERUFSBILDER NEU ORDNEN<br />

In den rund 20 Jahre alten Ausbildungsberufen<br />

des ÖD, zu denen unter an<strong>der</strong>em Sozialversicherungsfachangestellte,<br />

Fachangestellte<br />

für Medien- und Informationsdienste<br />

o<strong>der</strong> auch Justizfachangestellte<br />

gehören, deutet sich Novellierungsbedarf<br />

an. Hier sind die Verantwortlichen gefragt,<br />

sich verstärkt mit <strong>der</strong> Neuordnung ihrer<br />

Berufsbil<strong>der</strong> zu befassen.<br />

AUFSTIEGSKONZEPT SICHERSTELLEN<br />

Aufstiegsfortbildungen im ÖD, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Bereich <strong>der</strong> Fachwirte-Abschlüsse,<br />

entsprechen keinem durchformulierten<br />

Konzept. Das gilt beispielsweise im Hinblick<br />

auf Standards o<strong>der</strong> Angebotslücken,<br />

die zu beruflichen Sackgassen führen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Justizfachangestellten.<br />

DQR-ZUORDNUNGEN ANGEHEN<br />

Der Deutsche und <strong>der</strong> Europäische Qualifikationsrahmen<br />

(DQR/EQR) und die Zuordnung<br />

von Qualifikationen zu Niveaus<br />

unterstützen die bessere Sichtbarkeit <strong>der</strong><br />

Gleichwertigkeit und Unterschiede von<br />

Qualifikationen. Die Lernergebnisorientierung,<br />

die Qualitätssicherung und die<br />

Durchlässigkeit werden geför<strong>der</strong>t und das<br />

lebenslange Lernen gestärkt. Die Berufskonzepte<br />

des ÖD sollten entsprechend<br />

angepasst und zugeordnet werden.<br />

KARRIEREWEGE ERÖFFNEN<br />

Zur Positionierung als attraktiver Arbeitgeber<br />

gehören neben einer transparenten<br />

Karriereplanung und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

auch Durchlässigkeit <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Bildungsgänge im ÖD. Zur Eröffnung<br />

von Karrierewegen und für eine Durchlässigkeit<br />

<strong>der</strong> Bildungsgänge im ÖD ist insbeson<strong>der</strong>e<br />

eine Durchlässigkeit zu beamtenrechtlichen<br />

Laufbahnen weiter zu diskutieren.<br />

So könnten die Berufsabschlüsse<br />

zu Fachangestellten auch den Erwerb <strong>der</strong><br />

Laufbahnbefähigung im mittleren Dienst<br />

beinhalten.<br />

In Fragen <strong>der</strong> Berufsbildung stellt <strong>der</strong><br />

Projektbeirat des BBIB eine institutionelle<br />

Schwäche des öffentlichen Dienstes fest.<br />

Seinen verschiedenen Ebenen und Bereichen<br />

fehle eine institutionalisierte Kommunikationsplattform.<br />

Um gemeinsame<br />

Positionen formulieren zu können, solle<br />

eine solche geschaffen werden.<br />

Außerdem solle die Hochschulforschung<br />

sich stärker mit Themen <strong>der</strong> Berufsbildung<br />

im ÖD auseinan<strong>der</strong>setzen, um<br />

Erkenntnisse für eine Weiterentwicklung<br />

von Bildungskonzepten zu liefern. Hierzu,<br />

so die Empfehlung an die Experten,<br />

könnten im Rahmen einer „Forschungsinitiative“<br />

mehr Mittel zur Verfügung gestellt<br />

werden. <br />

Red.<br />

MESSE „ZUKUNFT PERSONAL“<br />

IN STUTTGART UND HAMBURG<br />

Die Messe „Zukunft Personal Süd“ am<br />

9. und 10. April in Stuttgart präsentiert<br />

Trends rund um die Arbeitswelt in<br />

Unternehmen und Organisationen. Die<br />

Plattform zeigt Produktinnovationen<br />

und Entwicklungen für alle relevanten<br />

Personalfragen – von Organisationsentwicklung<br />

und Führung über Personalsoftware,<br />

Recruiting, Weiterbildung<br />

bis hin zu Arbeitsrecht und neuen<br />

Personaldienstleistungen im digitalen<br />

Zeitalter. Knapp 330 Aussteller repräsentieren<br />

die gesamte Bandbreite an<br />

Produkten des Personalmanagements<br />

(www.sued.zukunft-personal.com). Der<br />

norddeutsche Messeableger „Zukunft<br />

Personal Nord“ findet am 7. und 8. Mai<br />

in Hamburg statt (www.nord.zukunftpersonal.com).<br />

AUF HÖHE DER ZEIT<br />

Im Wettbewerb um Nachwuchskräfte muss <strong>der</strong> öffentliche Dienst sich als<br />

attraktiver Arbeitgeber positionieren. Dazu zählen die zeitgemäße Profilierung<br />

von Berufsbil<strong>der</strong>n ebenso wie die Karriereför<strong>der</strong>ung. Die Berufsbildung muss<br />

mit den technologischen Entwicklungen und <strong>der</strong> Demografie Schritt halten.<br />

Die fortschreitende Digitalisierung <strong>der</strong><br />

Arbeitsabläufe in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung verän<strong>der</strong>t die Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten. Die<br />

Rahmenbedingungen wandeln sich durch<br />

Demografie sowie durch europäische und<br />

gesellschaftliche Entwicklungen hin zum<br />

Staat als transparent handelndem Dienstleister.<br />

Das Bundesinstitut für Berufsbildung<br />

(BIBB, www.bibb.de) hat aufgrund<br />

dessen nötige Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Berufsbildung<br />

im öffentlichen Dienst in einem<br />

Entwicklungsprojekt untersucht.<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage dieser Erkenntnisse<br />

hat <strong>der</strong> Projektbeirat des BBIB im vergangenen<br />

Jahr die „Bonner Empfehlungen<br />

zur Beruflichen Bildung im Öffentlichen<br />

Dienst“ ausgesprochen und damit Perspektiven<br />

zur Weiterentwicklung eröffnet.<br />

Die Empfehlungen des Gremiums sollen<br />

Fachministerkonferenzen, Fachgewerkschaften<br />

und die zuständigen Stellen nach<br />

dem Berufsbildungsgesetz und Berufsbildungsausschüssen<br />

anregen, sich verstärkt<br />

mit <strong>der</strong> zukünftigen Ausgestaltung<br />

<strong>der</strong> Berufsbildung im öffentlichen Dienst<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen. Der Beirat, besetzt<br />

mit Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern,<br />

von Verordnungsgebern,<br />

Universitäten und Instituten sowie mit<br />

Experten <strong>der</strong> Aus- und Fortbildungspraxis<br />

aus Bund, Län<strong>der</strong>n, Kommunen und<br />

50 TOP Studienführer<br />

Foto: Hochschule Nordhausen<br />

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Kommunale Herausfor<strong>der</strong>ungen besser bewältigen<br />

Studieren an einem ausgezeichneten Ort:<br />

Hochschule Nordhausen.<br />

Die Hochschule Nordhausen ist eine junge<br />

öffentliche Hochschule. Innovative Methoden<br />

sowie praxiserfahrene Professorinnen und<br />

Professoren und Lehrbeauftragte garantieren<br />

eine wissenschaftliche Ausbildung mit Praxisbezug<br />

auf hohem Niveau und bereiten die<br />

zukünftigen Fachkräfte auf die Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

des Arbeitsmarktes vor.<br />

Fachkräfte für den gehobenen<br />

nichttechnischen Verwaltungsdienst<br />

Öffentliche Betriebswirtschaft / Public Management<br />

(B.A.) ist ein innovativer Bachelorstudiengang,<br />

in dem berufliche Kompetenzen fachübergreifend<br />

vermittelt werden.<br />

Neben rechtswissenschaftlichen Studieninhalten<br />

lernen die Studierenden im Rahmen <strong>der</strong><br />

fünf theoriegeleiteten Semester den Umgang<br />

mit betriebswirtschaftlichen Managementmethoden.<br />

Zwei Praxissemester verknüpfen<br />

die Studieninhalte mit dem Berufsalltag. Wir<br />

kooperieren mit Praxispartnern, ermöglichen<br />

duale Studienmodelle und können inhalts- und<br />

niveaugleiche Vorleistungen anerkennen.<br />

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Führungskräfte<br />

für die zukunftsfähige Verwaltung<br />

Der interdisziplinär ausgerichtete Masterstudiengang<br />

vermittelt vertiefte wissenschaftliche<br />

und berufsqualifizierende Kenntnisse <strong>der</strong><br />

Theorie, Empirie und Methoden von Public Management<br />

und Public Governance.<br />

Studierende werden u. a. befähigt, Rechtsvorbereitungs-<br />

und Verwaltungsprozesse effizient<br />

sowie anspruchs- und interessensgruppengerecht<br />

zu gestalten und zu steuern sowie<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen wie die digitale Transformation<br />

und den Aufgabenwandel zielorientiert<br />

zu bewältigen.<br />

Public Management & Governance (M.A.)<br />

richtet sich an Interessierte verschiedener Professionen<br />

und ist aufgrund <strong>der</strong> kurzen Dauer<br />

(2 Präsenzsemester) bei Freistellung als Weiterqualifizierung<br />

bestehen<strong>der</strong> Beschäftigter<br />

geeignet. Der Abschluss des Studiums ermöglicht<br />

den Zugang zum höheren Dienst und zur<br />

Promotion.<br />

Hochschule Nordhausen<br />

Weinberghof 4<br />

99734 Nordhausen<br />

www.hs-nordhausen.de<br />

Studiendekan: Prof. Dr. Stefan Zahradnik<br />

zahradnik@hs-nordhausen.de


KARRIERE<br />

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Advertorial<br />

AUF EINER LINIE<br />

Verwaltungsfachangestellte können sich durch eine Aufstiegs fortbildung zum<br />

Verwaltungsfachwirt für höherwertige Tätigkeiten und Führungsaufgaben qualifizieren.<br />

In Brandenburg gelten dafür nun landesweit einheitliche Standards.<br />

Die Aufstiegsfortbildung zum Verwaltungsfachwirt<br />

im Land Brandenburg<br />

orientiert sich künftig an einheitlichen<br />

Standards. Die drei mit <strong>der</strong> Aus- und<br />

Fortbildung des Verwaltungspersonals in<br />

Brandenburg beauftragten Bildungsinstitute<br />

haben dazu einen gemeinsamen<br />

Rahmenplan entwickelt. Andreas Don<strong>der</strong>ski<br />

von <strong>der</strong> Landesakademie für öffentliche<br />

Verwaltung Brandenburg, Thomas<br />

Miltkau von <strong>der</strong> Brandenburgischen<br />

Kommunalakademie und Lars Gölz vom<br />

Nie<strong>der</strong>lausitzer Studieninsititut für kommunale<br />

Verwaltung stellten den Plan Mitte<br />

Januar vor. Der Berufsbildungsausschuss<br />

des Landes Brandenburg hatte im November<br />

2018 seine Zustimmung gegeben. Der<br />

Brandenburger Rahmenplan berücksichtigt<br />

die Kriterien, die im „Kompetenz-Rahmenplan<br />

für Aufstiegslehrgänge in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung – Verwaltungsfachwirte<br />

und Verwaltungslehrgänge II“ des<br />

Bundesverbands <strong>der</strong> Verwaltungsschulen<br />

und Studieninstitute festgelegt sind.<br />

Foto: NLSI<br />

Stellen den neuer Rahmenplan für<br />

Verwaltungsfachwirte in Brandenburg<br />

vor: (v.l.) Thomas Miltkau,<br />

Akademieleiter <strong>der</strong> Brandenburgischen<br />

Kommunalakademie,<br />

Andreas Don<strong>der</strong>ski, Leiter <strong>der</strong><br />

Landesakademie für öffentliche<br />

Verwaltung Brandenburg, und<br />

Lars Gölz, Studienleiter des Nie<strong>der</strong>lausitzer<br />

Studieninstituts für<br />

kommunale Verwaltung.<br />

Die Lehrinhalte <strong>der</strong> Aufstiegsfortbildung<br />

wurden aktuellen Erfor<strong>der</strong>nissen angepasst<br />

und neu strukturiert. Auch neue<br />

Themen seien dazugekommen, wie Thomas<br />

Miltkau erläutert. So zum Beispiel<br />

Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens,<br />

Datenschutz, E-Government o<strong>der</strong> interkulturelle<br />

Kompetenz. Im Vergleich zu<br />

den bisherigen Stoffplänen haben die Präsenzstunden<br />

um rund 70 Stunden zugenommen.<br />

Die Teilnehmer <strong>der</strong> Fortbildung<br />

haben nun insgesamt 970 Unterrichtsstunden<br />

zu bewältigen. Der bundesweite Rahmenplan<br />

verlangt als Mindestumfang für<br />

Präsenzunterricht 800 Stunden.<br />

TEILNEHMER TAUSCHEN SICH AUS<br />

Zur abweichenden Regelung in Brandenburg<br />

erklärt Lars Gölz: „Das kommt unseren<br />

Teilnehmern zugute. Präsenzunterricht<br />

ist die effektivste Unterrichtsform.“<br />

Zudem würden die Teilnehmer sich gegenseitig<br />

besser kennenlernen und private<br />

Lerngruppen bilden. Und nach <strong>der</strong> Fortbildung<br />

haben die Teilnehmer den „enormen<br />

Mehrwert“, so Gölz, „dass sie eine ganze<br />

Reihe neuer beruflicher Kontakte zu an<strong>der</strong>en<br />

Verwaltungen gewinnen“.<br />

Neben den Präsenzstunden weist <strong>der</strong><br />

Rahmenplan noch 390 Stunden aus, die<br />

die Teilnehmer für die Vor- und Nachbereitung<br />

des Unterrichtsstoffes aufwenden<br />

müssen. Erstmalig ist für Brandenburg<br />

nun festgeschrieben, über welches Vorwissen<br />

die Teilnehmer in den jeweiligen<br />

Bereichen verfügen müssen.<br />

Auch für die Prüfungen haben sich<br />

die drei Bildungsinstitute auf gemeinsame<br />

Standards geeinigt. So erwartet die Teilnehmer<br />

des neuen Verwaltungsfachwirt-<br />

Lehrgangs neben fünf schriftlichen Klausuren<br />

die Erstellung einer Hausarbeit und<br />

eine fachpraktische Prüfung o<strong>der</strong> Präsentation.<br />

Red.<br />

Fotos: contrastwerkstatt/Fotolia.com, privat<br />

MPA – Master im Fernstudium an <strong>der</strong> HS Schmalkalden<br />

Das New Public Management stellt Beschäftigte aus dem Öffentlichen Bereich vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

So müssen Führungs- und Führungsnachwuchskräfte zunehmend über juristische<br />

Kenntnisse und Management-Know-how verfügen.<br />

In fünf Semestern zum Master of Public Administration mit dem berufsbegleitenden Masterstudium<br />

„Öffentliches Recht und Management (MPA)“ <strong>der</strong> Hochschule Schmalkalden.<br />

Die Hochschule Schmalkalden hat gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Dualen Hochschule Gera-Eisenach<br />

das berufsbegleitende Studium „Öffentliches<br />

Recht und Management (MPA)“ entwickelt. Das<br />

Masterprogramm umfasst fünf Semester und<br />

schließt mit dem Master of Pub lic Administration<br />

ab. Vermittelt werden neben Themen des<br />

Öffentlichen Rechts auch Themen des Öffentlichen<br />

Managements. Im vierten Semester ist<br />

eine Spezialisierung durch verschiedene Wahlbereiche<br />

möglich. Zusätzlich bietet <strong>der</strong> Master-<br />

Abschluss den Studierenden die formale Zulassungsbefähigung<br />

für die Laufbahn des höheren<br />

Dienstes und eröffnet den Weg zur Promotion.<br />

Die Zulassung zum Studium kann über zwei<br />

Wege erfolgen. Zum einen über ein abgeschlossenes<br />

Hochschulstudium bzw. ein abgeschlossenes<br />

Studium an einer Verwaltungsfachhochschule<br />

o<strong>der</strong> Berufsakademie sowie einschlägigen<br />

Berufserfahrungen von mindestens einem<br />

Jahr. Wer über keinen ersten Studienabschluss,<br />

aber mindestens zwei Jahre einschlägige Berufspraxis<br />

verfügt, kann nach Maßgabe von<br />

§ 70 Abs. 3 ThürHG durch Bestehen einer Eignungsprüfung<br />

zugelassen werden. Für diesen<br />

Weg entschied sich auch Karola Möhring, Studentin<br />

des Studienkurses mit Studienstart zum<br />

Wintersemester 2017/2018. Frau Möhring ist<br />

Schulsachbearbeiterin eines Landratsamtes<br />

und erfüllte sich mit 49 Jahren den lang gehegten<br />

Wunsch zu studieren. „Für mich kam nur ein<br />

Studium in Frage, das auch mit Beruf und Familie<br />

vereinbar ist. Über eine Eignungsprüfung den<br />

Zugang zum Masterstudium zu erlangen, war<br />

für mich dabei auch ein wichtiger Aspekt“, so<br />

Möhring.<br />

In einem Interview<br />

sprachen wir mit Frau<br />

Möhring über die Eignungsprüfung,<br />

ihre<br />

bisherigen Studienerfahrungen<br />

und die Vereinbarkeit<br />

des Studiums<br />

mit Beruf und Familie.<br />

Frau Möhring, Sie wurden durch das erfolgreiche<br />

Bestehen einer Eignungsprüfung zum<br />

Masterstudium zugelassen, wie haben Sie<br />

sich auf die einzelnen Prüfungen vorbereitet?<br />

„Eine gute Grundlage für mich war <strong>der</strong> Besuch<br />

des Fortbildungslehrgangs II an <strong>der</strong><br />

Thüringer Verwaltungsschule. Um mein Wissen<br />

aufzufrischen und zu festigen, habe ich eine<br />

E-Learning-Plattform genutzt. Dabei war ich in<br />

meiner zeitlichen Planung frei und konnte mir<br />

die Angebote zu den einzelnen Themengebieten<br />

frei wählen.“<br />

Nach dem erfolgreichen Start Ihres Studiums<br />

liegen nun schon einige Präsenzphasen und<br />

Modulprüfungen hinter Ihnen, wie empfinden<br />

Sie den bisherigen Verlauf des Studiums?<br />

„Am Anfang des Studiums habe ich die bevorstehende<br />

Zeit wie einen riesigen Berg wahrgenommen.<br />

Mit je<strong>der</strong> Präsenzphase wurde dieser<br />

Berg kleiner. Die Modulprüfungen sind bisher<br />

alle gut verlaufen. Dank einer hohen Praxisorientierung<br />

in den Präsenzphasen und gut strukturierten<br />

Lehrbriefen kann man sich im Stoff<br />

schnell zurechtfinden.“<br />

Wie haben Sie es geschafft, in dieser Zeit<br />

Beruf, Studium und Privatleben „unter einen<br />

Hut zu bringen“?<br />

„Ganz wichtig ist es bei einem so zeitaufwendigen<br />

und wichtigen persönlichen Projekt, wie<br />

es ein berufsbegleitendes Studium ist, die<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Familie zu haben. Zeitlich<br />

lässt sich das berufsbegleitende Studium gut<br />

organisieren. Meine Vorbereitungen auf die Präsenzphasen,<br />

Prüfungen sowie das Anfertigen<br />

von Hausarbeiten und Referaten verlagern sich<br />

überwiegend auf die Abendstunden und die<br />

Wochenenden.“<br />

Würden Sie das Masterstudium<br />

weiterempfehlen?<br />

„Das Masterstudium kann ich nur weiterempfehlen.<br />

Es ist sehr praxisorientiert und ausgezeichnet<br />

organisiert. “<br />

Eine Bewerbung für die Teilnahme an <strong>der</strong> Eignungsprüfung<br />

ist jeweils bis zum 31. Januar<br />

eines Jahres möglich, ein Studienstart bei Bestehen<br />

dann erstmalig zum darauffolgenden<br />

Wintersemester. Bewerber mit erstem Studienabschluss<br />

können sich bis zum 31. Juli eines<br />

Jahres bewerben. Der nächste Studienstart ist<br />

für das Wintersemester <strong>2019</strong>/2<strong>02</strong>0 geplant.<br />

Hochschule Schmalkalden<br />

Zentrum für Weiterbildung<br />

Franziska Kemnitz<br />

Tel. 0 36 83/6 88-17 46<br />

f.kemnitz@hs-sm.de<br />

www.hs-schmalkalden.de/weiterbildung/<br />

oeffentliches-recht<br />

52 TOP Studienführer


Technik & Innovation<br />

Kommunaltechnik<br />

Technik & Innovation<br />

Schonende und großflächige<br />

Wildkrautbekämpfung:<br />

Heatweed-Heißwassergerät<br />

XL 140 auf dem Geräteträger<br />

Hol<strong>der</strong> C 250.<br />

DER AUTOR<br />

Matthias Röcke, Sinzig, ist freier<br />

Journalist mit Schwerpunkt Technik<br />

(m.roecke@t-online.de)<br />

Wildkrautbekämpfung<br />

Die Hitze macht’s<br />

Zur Grünpflege in Städten und Gemeinden zählt die Bekämpfung unerwünschten<br />

Bewuchses. Dem Bauhof stehen dafür verschiedene thermische und<br />

mechanische Verfahren zur Verfügung. Ein Kriterium bei <strong>der</strong> Wahl des richtigen<br />

Werkzeugs im Bauhof ist stets die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes.<br />

Zwei Dinge stehen fest: Das Unkraut<br />

muss weg, auch wenn manche glauben,<br />

dass jede Pflanze irgendwie<br />

nützlich ist. Wo Wege, Plätze und Flächen<br />

beschädigt o<strong>der</strong> unbenutzbar werden, gibt<br />

es kein Pardon, ob es nun Unkraut heißt<br />

o<strong>der</strong> Wildkraut o<strong>der</strong> Beikraut. Der zweite<br />

Punkt: Die Beseitigung muss umweltgerecht<br />

vonstattengehen. Und dafür gibt es<br />

interessante Lösungen.<br />

Abgesehen von <strong>der</strong> mechanischen<br />

Wildkrautbekämpfung konzentrieren sie<br />

sich auf den Umgang mit großer Hitze.<br />

Pestizide wie das viel besprochene Glyphosat<br />

sind kein Thema, da sie im öffentlichen<br />

Raum grundsätzlich verboten sind.<br />

HEISSWASSER<br />

Kochend heiß geht die Heißwassertechnik<br />

vor – die Temperatur des austretenden<br />

Wassers liegt bei 98 bis 99 Grad Celsius,<br />

beispielsweise bei Heatweed (www.heatweed.com/de),<br />

einem norwegischen Hersteller<br />

mit Nie<strong>der</strong>lassung in Deutschland.<br />

Das Heißwasser zeigt seine Wirkung an<br />

<strong>der</strong> Wurzel. Das ist nachhaltig, denn es<br />

fallen pro Jahr nur wenige Durchgänge an.<br />

Schon ab etwa 80 Grad wird Zellstoff und<br />

damit die Pflanze zerstört. Dazu kommt<br />

bei Heatweed ein sparsamer Umgang<br />

mit dem erhitzten Wasser. Die Sensoren<br />

ermitteln, wo Wildkraut steht, das Wasser<br />

wird punktuell ausgebracht. Für den<br />

Foto: Hol<strong>der</strong><br />

Einsatz ist eine Außentemperatur ab<br />

acht Grad aufwärts nötig. Gearbeitet<br />

wird mit Nie<strong>der</strong>druck. Auf Hochdruck<br />

umschalten lassen sich die Geräte<br />

zur Flächenreinigung o<strong>der</strong> zum Entfernen<br />

von Graffitis. Es gibt sie vom<br />

Handgerät bis zum Unimog-Aufbau<br />

und in einer Preisspanne von 10 000<br />

Euro bis 120 000 Euro.<br />

HEISSWASSERDAMPF<br />

Noch heißer wird es bei den Dampfgeräten<br />

wie bei denen von Keckex<br />

aus Österreich, in Deutschland vertrieben<br />

von Bertsche Kommunalgeräte<br />

(www.bertsche-online.de). Hier wird das<br />

Wasser auf 140 Grad Celsius gebracht, damit<br />

Dampf entsteht. Befürworter führen<br />

die eher sanfte Arbeitsweise gegenüber<br />

dem Heißwasser an, <strong>der</strong> Boden kann nicht<br />

ausgeschwemmt werden. Frost ist tabu, es<br />

genügen aber bereits niedrige Plusgrade<br />

für den Einsatz. Außerhalb <strong>der</strong> „Grünsaison“<br />

eignen sich die Geräte auch für<br />

Stein- o<strong>der</strong> Brunnenreinigung. Bertsche<br />

bietet als Energiequellen für die Aufheizung<br />

des Wassers Diesel, Heizöl o<strong>der</strong> bei<br />

Handgeräten auch elektrischen Strom aus<br />

<strong>der</strong> Batterie an. Am wirtschaftlichsten ist<br />

dabei <strong>der</strong> Heizölbetrieb. Der 110 Kilowatt<br />

starke Brenner braucht rund acht Liter in<br />

<strong>der</strong> Stunde. Anbaugeräte haben entwe<strong>der</strong><br />

einen Motor o<strong>der</strong> werden über die Fahrzeughydraulik<br />

betrieben.<br />

HEISSWASSER MIT SCHAUM<br />

Heiß und beson<strong>der</strong>s schonend – das versprechen<br />

die Hersteller <strong>der</strong> Methode, Heißwasser<br />

mit Schaum zu kombinieren, zum<br />

Beispiel Elmotherm (www.elmotherm.<br />

eu). Der Schaum hat die Aufgabe, die<br />

Hitze des fast kochenden Wassers an <strong>der</strong><br />

Pflanze zu isolieren und so die Temperatur<br />

länger hoch zu halten. Die Technik kommt<br />

ohne Druck aus, wichtig für empfindliche<br />

Böden. Und <strong>der</strong> Schaum? Keine Chemie<br />

im landläufigen Sinne, son<strong>der</strong>n biologisch<br />

abbaubare Kokos- und Maisstärke. Wie bei<br />

allen Heißwassersystemen lässt die Hitze<br />

das Eiweiß <strong>der</strong> Pflanze gerinnen, sie stirbt<br />

ab. Samen werden ebenfalls abgetötet.<br />

INFRAROT<br />

Ganz an<strong>der</strong>s arbeitet das Infrarot-System.<br />

Hier geht es um trockene, heiße Luft, die<br />

aus einem Gasbrenner stammt und über<br />

ein Edelstahlglühgitter gebündelt wird und<br />

ohne offene Flamme die Pflanze erreicht.<br />

Brennstoff ist LPG o<strong>der</strong> Propangas. Die<br />

Wirkung ist intensiv, Brennbares darf dem<br />

Gerät aber nicht in die Quere kommen.<br />

Wee<strong>der</strong> (www.infrawee<strong>der</strong>.ch) hat unter<br />

an<strong>der</strong>en das fahrbare Modell Master, das<br />

auch für große Flächen geeignet ist.<br />

ABFLÄMMEN<br />

Unkrautbrenner o<strong>der</strong> Abflammgeräte sind<br />

handgeführte, kleinere Maschinen und arbeiten<br />

in <strong>der</strong> Regel ebenfalls mit Gas. Das<br />

geschieht entwe<strong>der</strong> bei offener Flamme<br />

o<strong>der</strong> mit einem Hitzestrahl. Kleine Geräte<br />

heizen auch elektrisch auf. (Gloria Thermoflamm<br />

bio; www.gloriagarten.de).<br />

Was bleibt als Fazit? Umweltschonend sind<br />

alle Methoden <strong>der</strong> thermischen Wildkrautbekämpfung.<br />

Auch die Oberflächen werden<br />

nur wenig strapaziert. Einige Energie<br />

muss allerdings aufgewendet werden,<br />

meist über Verbrennung. Ein Nachkehren<br />

<strong>der</strong> Flächen steht in allen Fällen an, und<br />

in <strong>der</strong> Regel sind drei Runden o<strong>der</strong> mehr<br />

pro Vegetationsperiode notwendig. Aber<br />

damit lässt sich wohl leben angesichts<br />

<strong>der</strong> sprichwörtlichen Hartnäckigkeit des<br />

Unkrauts. <br />

Matthias Röcke<br />

MECHANISCH GEGEN DAS<br />

WILDKRAUT: SCHNELL SAUBER<br />

Neben allen thermischen Methoden<br />

existiert in großer Vielfalt das Segment<br />

<strong>der</strong> mechanischen Wildkrautbeseitigung.<br />

Handgeführt, als Einachser o<strong>der</strong> als<br />

Anbaugeräte für Trägerfahrzeuge finden<br />

sie Verwendung. Ihr großes Plus: Sie<br />

schaffen in kurzer Zeit große Flächen,<br />

gehen auch hoch gewachsene Pflanzen<br />

an und können, je nach Ausführung, das<br />

entfernte Grüngut gleich aufsammeln.<br />

Ein solches Säubern geht aber nicht<br />

ohne Kratzeffekte ab, die Oberflächen<br />

werden durchaus strapaziert, auch wenn<br />

es verschiedene Bürsten für verschiedene<br />

Einsatzzwecke gibt. Und eines<br />

kann die mechanische Beseitigung gar<br />

nicht: das Übel an <strong>der</strong> Wurzel packen.<br />

Algen, Moose, Samen und die Wurzeln<br />

selbst erreichen die Bürsten nicht.<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

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Technik & Innovation<br />

Kommunaltechnik<br />

Technik & Innovation<br />

Mensch und autonome Maschine im Dienst <strong>der</strong> Stadtreinigung: „Mini Sweeper“ heißt <strong>der</strong> Prototyp eines in Berlin entwickelten selbstfahrenden Kehrfahrzeugs.<br />

In Darmstadt wurde es 2018 im Rahmen eines Feldversuchs getestet.<br />

Fahrzeugautomation<br />

Kehren wie von Geisterhand<br />

Bei <strong>der</strong> Straßenreinigung, dem Sammeln von Hausmüll o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Absicherung<br />

von Wan<strong>der</strong>baustellen – Fahrzeugautomation kann in kommunalen Diensten<br />

großen Nutzen entfalten. Die Technik entwickelt sich rasch, Feldtests mit<br />

Prototypen laufen. Vor dem Realbetrieb sind noch rechtliche Fragen zu klären.<br />

Der Job von Bauhofmitarbeitern ist<br />

anstrengend und oft auch mit Gefahren<br />

für Leib und Leben verbunden.<br />

So sind Auffahrunfälle auf die Absicherungsfahrzeuge<br />

für Wan<strong>der</strong>baustellen<br />

des Straßenbetriebsdienstes nicht selten.<br />

Obwohl die auffällig kommunalorangen<br />

Fahrzeuge einen Anhänger mit meterhoher<br />

beleuchteter Warntafel hinter sich herziehen,<br />

werden sie übersehen o<strong>der</strong> zu spät<br />

erkannt, oft mit schwerwiegenden Folgen.<br />

Mit einer vollautomatisierten „Rückendeckung“<br />

lässt sich die Sicherheit für das<br />

Straßenpersonal erhöhen. Eine solche Lösung<br />

entwickelten MAN Truck & Bus und<br />

sieben weitere Partner aus Industrie, Forschung<br />

und Verwaltung im Projekt „aFAS“.<br />

Die Abkürzung steht für „Automatisch<br />

fahrerlos fahrendes Absicherungsfahrzeug<br />

für Arbeitsstellen auf Bundesautobahnen“<br />

und beschreibt den Prototyp eines Absicherungsfahrzeugs,<br />

das vollautomatisiert<br />

mobilen Baustellen folgen kann. Was im<br />

Rahmen eines Pilotvorhabens auf hessischen<br />

Autobahnen 2018 in <strong>der</strong> Praxis<br />

erprobt wurde, könnte wegweisend sein<br />

auch für die Absicherung von Wan<strong>der</strong>baustellen<br />

auf Bundes- und Landstraßen.<br />

Für die Versuche wurde ein MAN-Lkw<br />

TGM 18.340 mit Kameras und Radaren<br />

zur Umfeldwahrnehmung sowie diversen<br />

Assistenzsystemen ausgestattet. Eine<br />

Umgebungssensorik und eine integrierte<br />

Objekt- und Fahrstreifenerkennung ermöglichen<br />

es überdies, Daten zu Streckencharakteristik<br />

und Verkehrssituation<br />

zu analysieren. Die Datenkommunikation<br />

zwischen Arbeitsfahrzeug vorne und Absicherungsfahrzeug<br />

hinten erfolgt über<br />

W-LAN. Displays in beiden Fahrzeugen<br />

zeigen den Betriebszustand des fahrerlosen<br />

Fahrzeugs an. Dieses lenkt, beschleunigt<br />

und bremst eigenständig und folgt<br />

dem vorausfahrenden Fahrzeug in einem<br />

definierten Abstand. Bei Störungen bleibt<br />

<strong>der</strong> Lkw automatisch stehen. Für das Passieren<br />

von kritischen Stellen, wie Ein- o<strong>der</strong><br />

Ausfahrten, kann das Fahrzeug bis auf wenige<br />

Meter an das vor<strong>der</strong>e Fahrzeug herangeholt<br />

und digital „angekoppelt“ werden.<br />

Fahrzeugautomation wird in <strong>der</strong> Zukunft<br />

auch das Einsammeln von Hausabfällen<br />

vereinfachen. 2017 ließ Volvo<br />

Trucks gemeinsam mit dem schwedischen<br />

Foto: Enway<br />

Entsorgungsunternehmen Renova einen<br />

selbstfahrenden Lkw für die Hausmüllsammlung<br />

testweise rollen. Das Versuchsfahrzeug,<br />

ein Volvo FM, wurde beim ersten<br />

Einsatz in einer neuen Straße jeweils<br />

zunächst „trainiert“: Der Fahrer steuerte<br />

es von Hand, während das Bordsystem die<br />

Strecke permanent mit Hilfe von Sensoren<br />

und GPS-Technik kartierte. Beim nächsten<br />

Einsatz „wusste“ <strong>der</strong> Lkw, wie <strong>der</strong> Streckenverlauf<br />

aussieht und an welchen Abfallbehältern<br />

er anhalten muss.<br />

Interessant ist <strong>der</strong> Ablauf, den sich die<br />

Volvo-Entwickler für die jeweiligen Touren<br />

ausgedacht hatten: Denn das Fahrzeug<br />

steuerte die am Straßenrand stehenden<br />

Mülltonnen grundsätzlich in Rückwärtsfahrt<br />

an. Der Bediener läuft mit, hat alles<br />

im Blick, was hinter dem Sammelfahrzeug<br />

passiert und greift bei Gefahr mit einem<br />

Stoppbefehl selbst in das Bordsystem ein.<br />

Er kann zudem immer in <strong>der</strong> Nähe des Abfallverdichters<br />

bleiben und muss nicht am<br />

Fahrzeug entlang nach hinten laufen. Bei<br />

einer im Vorwärtsgang gefahrenen Sammeltour<br />

wäre dies unumgänglich.<br />

Wenn <strong>der</strong> Weg beispielsweise durch<br />

ein geparktes Auto versperrt ist, fährt das<br />

Entsorgungsfahrzeug automatisch um das<br />

Hin<strong>der</strong>nis herum. Die Tatsache, dass das<br />

automatisierte System auch das Schalten<br />

und Lenken und die Geschwindigkeit optimiert,<br />

senkt den Verbrauch und damit<br />

den CO 2 -Ausstoß.<br />

Was <strong>der</strong> Saugroboter heute schon im<br />

Haushalt ist, werden in <strong>der</strong> Stadt <strong>der</strong> Zukunft<br />

autonome Kehrmaschinen sein. Im<br />

Oktober 2018 wurde im hessischen Darmstadt<br />

ein solches Gerät in <strong>der</strong> Fußgängerzone<br />

getestet. Der 1,50 Meter lange und<br />

1,10 Meter breite „Mini Sweeper“ orientiert<br />

sich bei seinen Einsätzen mit Kameras,<br />

Lasermessung und einer 3-D-Karte<br />

im Raum. Mit gemächlichen zwei bis drei<br />

Stundenkilometern zieht <strong>der</strong> vom Berliner<br />

Startup Enway entwickelte Prototyp seine<br />

Bahnen und stoppt dank eingebauter Sicherheitseinrichtungen<br />

mit Abstand auch<br />

vor plötzlich auftauchenden Hin<strong>der</strong>nissen.<br />

DIE TECHNIK IST WEITER ALS DAS RECHT<br />

Bis Nutzfahrzeuge und Kommunalgeräte<br />

mit unterschiedlichen Automationsgraden<br />

im öffentlichen Raum ein vertrautes Bild<br />

sind, werden noch einige Jahre vergehen.<br />

Im Hinblick auf den Schutz von Fußgängern<br />

und Fahrzeugen vor Zusammenstößen<br />

ist die technische Entwicklung bereits<br />

weit vorangeschritten. Dafür warten<br />

aber rechtliche Fragen auf ihre Klärung.<br />

Ein vollständig autonomes Fahrzeug, bei<br />

dem <strong>der</strong> Benutzer keinerlei Einfluss auf<br />

das Steuerungsverhalten ausüben kann,<br />

darf nach aktueller Rechtslage nicht auf<br />

die Straße. Denn noch sehen Juristen den<br />

Menschen als denjenigen an, <strong>der</strong> – wenn<br />

die Sicherheitseinrichtungen versagen –<br />

Gefahren abwendend eingreifen muss.<br />

Und auch nur er kann haftbar gemacht<br />

werden, verletzt die autonome Kehrmaschine<br />

ein auf dem Marktplatz spielendes<br />

Kleinkind.<br />

Wolfram Markus<br />

AUTONOME FAHRZEUGE<br />

UND DAS RECHT<br />

Die wohl größte rechtliche Hürde für voll<br />

autonome Fahrzeuge ist das Wiener Abkommen<br />

über den Straßenverkehr von<br />

1968. Dieser völkerrechtlich bindende<br />

Vertrag sieht für die ratifizierenden Staaten<br />

keine solchen Fahrzeuge vor. Ein<br />

Fahrer muss weiterhin in <strong>der</strong> Lage sein,<br />

die das Fahrzeug führenden Systeme<br />

zu überstimmen und dadurch selbst die<br />

Führungsaufgabe zu übernehmen sowie<br />

die Systeme abzuschalten. Der Fahrer<br />

trägt also auch auf absehbare Zeit die<br />

Verantwortung für das Fahrzeug und<br />

muss die Systeme überwachen.<br />

Unabhängig davon stellt sich in<br />

Deutschland das Problem <strong>der</strong> Haftung.<br />

Sind momentan im Normalfall Fahrer<br />

und Halter in <strong>der</strong> Verantwortung, kann<br />

bei autonomen Fahrzeugen nicht<br />

zwingend <strong>der</strong> Betreiber für das falsche<br />

Verhalten herangezogen werden.<br />

Forstraupe Moritz Fr50<br />

Präsentiert als Fällhilfe ist <strong>der</strong> Moritz heute eine<br />

multifunktional einsetzbare Forstraupe. Das neue<br />

Fahrzeug überzeugt in anspruchsvollem Gelände<br />

und auf sensiblen Böden. Das geringe Gewicht und<br />

die kompakten Abmessungen ermöglichen einen<br />

einfachen Transport mit dem PKW-Anhänger.<br />

Neben <strong>der</strong> Seilwinde, die schwerpunktgünstig in<br />

das Fahrzeug integriert ist, können weitere Geräte<br />

an die Standard-Dreipunktaufnahme mit mechanischem<br />

Zapfwellenantrieb angebaut werden.<br />

Pfanzelt bietet hier neben einer Forstfräse auch<br />

einen Forstmulcher an.<br />

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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

57<br />

www.pfanzelt-maschinenbau.de


Technik & Innovation<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Technik & Innovation<br />

Winterdienst<br />

Kraftpakete mit Knick<br />

Neben Power braucht <strong>der</strong> Winterdienst meist auch Wendigkeit. Die Geräteträger<br />

von Hol<strong>der</strong> aus Reutlingen bieten beides. Fürs Räumen und Streuen empfehlen<br />

sich beson<strong>der</strong>s die Modelle <strong>der</strong> neuen S-Reihe. Multifunktional einsetzbar,<br />

unterstützen sie den Bauhof nicht nur in <strong>der</strong> kalten Jahreszeit.<br />

Schneeräumeinsatz: Mit den Geräteträgern von Hol<strong>der</strong>, im Bild <strong>der</strong> B 250, den Winter im Griff.<br />

Aebi Schmidt stärkt sich<br />

Ende März <strong>2019</strong> übernimmt die Aebi<br />

Schmidt Holding (ASH) mit Sitz in Zürich<br />

die beiden Geräteträger City Ranger<br />

3500 und City Ranger 3570 in ihr Kehrmaschinenportfolio<br />

auf. Mit dem Eigentümerwechsel<br />

schließt <strong>der</strong> Reinigungsgerätehersteller<br />

Nilfisk den Verkauf seiner<br />

Outdoorsparte ab. Gleichzeitig ergänzt<br />

die ASH Group ihr Produktportfolio und<br />

stärkt den deutschen Produktionsstandort<br />

in St. Blasien.<br />

Die Marktposition als ein führen<strong>der</strong> Anbieter<br />

von Produktsystemen und Dienstleistungen<br />

für Reinigung und Unterhalt<br />

von Verkehrs- und Grünflächen wird verbessert.<br />

Peter Spuhler, Präsident des Verwaltungsrates<br />

<strong>der</strong> Aebi Schmidt Holding:<br />

„Wir schließen damit eine wesentliche<br />

Lücke in unserem Kehrmaschinensortiment<br />

und können unseren Kunden nun<br />

alle Kehrmaschinengrößen anbieten.“ Die<br />

Produktion <strong>der</strong> City Ranger 3570 wird an<br />

das deutsche Werk in St. Blasien verlagert.<br />

www.aebi-schmidt.com<br />

Graffitientfernung: Das System Tornado ACS<br />

von Systeco aus Berlin stellt eine schonende,<br />

umweltfreundliche Reinigungsmethode dar.<br />

Foto: Systeco Foto: Hol<strong>der</strong><br />

Die S-Reihe besteht aus den Modellen<br />

S 100 (100 PS), S 115 (115 PS)<br />

sowie S 130 (130 PS) und ist für<br />

Einsätze konzipiert, bei denen die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Maschine enorm hoch<br />

sind. Die nie dagewesene Motorleistung in<br />

Kombination mit <strong>der</strong> mechanischen Frontzapfwelle<br />

und bis zu 120 l Hydraulikleistung<br />

macht die Modelle zu den stärksten<br />

Knicklenkern am Markt.<br />

Die hoch effektive Arbeitshydraulik verfügt<br />

über drei unabhängige hydraulische<br />

Geräteantriebe und zwei gleichzeitig bedienbare<br />

Proportionalfunktionen. Perfekte<br />

Arbeitsergebnisse werden zusätzlich durch<br />

die dreidimensionale Frontaushebung abgesichert.<br />

Dank <strong>der</strong> niedrigen Drehzahl<br />

werden <strong>der</strong> Kraftstoffverbrauch und das<br />

Vibrations- und Geräuschniveau deutlich<br />

verringert. Permanenter Allradantrieb,<br />

variable Kraftverteilung zwischen Vor<strong>der</strong>und<br />

Hinterachse, Dual-Drive, hydraulischer<br />

Radlastausgleich und die mechanische<br />

Differenzialsperre gewährleisten<br />

maximale Sicherheit und Bodenhaftung.<br />

www.max-hol<strong>der</strong>.com<br />

Mit dem Wirbelwind gegen Graffiti<br />

Ob Graffiti Kunst o<strong>der</strong> einfach nur Vandalismus<br />

ist, darüber gehen die Meinungen<br />

weit auseinan<strong>der</strong>. Tatsache ist jedoch, dass<br />

die Sprayer in den allerseltensten Fällen ermittelt<br />

werden und die Kosten für die Entfernung<br />

<strong>der</strong> unerwünschten Bil<strong>der</strong>, Schriftzüge<br />

o<strong>der</strong> Zeichen meist <strong>der</strong> Kommune o<strong>der</strong><br />

den Eigentümern überlassen bleiben. Das<br />

Berliner Unternehmen Systeco bietet eine<br />

effiziente Methode, um Graffitis mit dem patentierten<br />

mobilen Unterdruckstrahlsystem<br />

Tornado ACS ohne Hochdruck und Chemie<br />

von Oberflächen zu entfernen.<br />

Da die Reinigung über einen geschlossenen<br />

Kreislauf erfolgt und Schmutzstoffe<br />

innerhalb des Systems herausgefiltert und<br />

ausgesiebt werden, entfällt die Schmutzrückhaltung<br />

und Entsorgung von Wasser,<br />

Reinigungsmitteln o<strong>der</strong> Reststoffen. Spezielle<br />

Schutzkleidung ist nicht erfor<strong>der</strong>lich,<br />

und die Arbeiten können im Publikumsverkehr<br />

jeweils im Innen- o<strong>der</strong> Außenbereich<br />

erfolgen.<br />

www.sys-teco.de<br />

Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge<br />

Transporter<br />

Der packt was weg<br />

Der Fahrzeugbauer Schoon hat einen<br />

VW-Crafter Doppelkabine mit einem<br />

umfangreichen Aufbau versehen.<br />

Der Erfolg lässt sich sehen: Der<br />

Transporter bietet neben <strong>der</strong> hohen<br />

Nutzlast auch viel Stauraum.<br />

Das Komplettpaket umfasst eine<br />

Tiefpritsche mit Werkzeugkoffer<br />

hinter dem Fahrerhaus und elektrischem<br />

Säulendrehkran. Die Tiefpritsche<br />

ist rund 200 Millimeter niedriger und ermöglicht<br />

ein schnelles Be- und Entladen.<br />

Der Werkzeugkasten beinhaltet unter<br />

an<strong>der</strong>em zwei Schwerlastschubladen mit<br />

Teleskopauszug. Mit <strong>der</strong> Fahrwerkshöherlegung,<br />

Rocksli<strong>der</strong> (Flankenschutz) und<br />

einer Unterflur Aluminiumschutzplatte (5<br />

Millimeter) ist das Fahrzeug auch in unwegsamem<br />

Gelände gut unterwegs.<br />

Die Umbaulösung richtet sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch an Kommunen. Sie ist Bestandteil<br />

einer Rabattaktion von VW Nutzfahrzeuge<br />

für den Crafter 4 Motion.<br />

www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de<br />

Nützlich: VW-Crafter-Umbau von Schoon mit Tiefpritsche, Werkzeugkasten und Drehkran.<br />

Foto: Bema<br />

Flächenreinigung mit „E“: Die Kehrmaschine<br />

Bema 20 Dual E am E-Hoftrac von Weidemann.<br />

Elektrische Putzhilfen<br />

Gemäß dem Motto „Gut gerüstet für eine<br />

saubere Zukunft“ hat die Bema Maschinenfabrik<br />

in Kooperation mit <strong>der</strong> Firma<br />

Weidemann fürs Kehren eine zukunftsweisende<br />

Lösung aus Trägerfahrzeug und<br />

Anbaukehrmaschine parat. Die Kombination<br />

aus <strong>der</strong> elektrischen Kehrmaschine<br />

20 Dual E und dem E-Hoftrac arbeitet<br />

effizient und ganz ohne Wirkungsverluste,<br />

da eine Umwandlung von elektrischer<br />

in hydraulische Energie nicht mehr<br />

notwendig ist. Die Kehrmaschine wird<br />

über zwei Elektromotoren angetrieben,<br />

die mit <strong>der</strong> Batterie des Hoftrac verbunden<br />

sind. Durch die direkte Energieversorgung<br />

<strong>der</strong> Anbaugeräte kann bis zu<br />

60 Prozent mehr Laufzeit des La<strong>der</strong>s erzielt<br />

werden. Die Funktionen <strong>der</strong> Kehrmaschine<br />

werden vom Träger aus gesteuert.<br />

www.kehrmaschine.de<br />

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Technik & Innovation NEUES AUS DER WIRTSCHAFT Anzeige<br />

Advertorial<br />

Baumpflege<br />

Akkuwerkzeuge für „grüne“ Profis<br />

Sichern, halten, sägen – unter solchen<br />

Bedingungen Äste trennen und Kronen<br />

formen, das geht mit <strong>der</strong> Baumpflegeausrüstung<br />

von Pellenc. Mit dem<br />

Doppelakku am Gurt sind Baumschere<br />

und Handsäge immer einsatzbereit,<br />

ohne lästiges Umstecken.<br />

Als Ausstatter für professionelle<br />

Grünpflege hat Akkupionier<br />

Pellenc ein Rundum-Sorglos-Paket<br />

für die Baumpflege ins Rennen geschickt:<br />

Mit <strong>der</strong> Handsäge Selion M12 und <strong>der</strong> vielseitig<br />

einsetzbaren Akkuschere Prunion ist<br />

man am Stamm bestens gerüstet.<br />

Die Prunion ist dank unterschiedlicher<br />

Schneidmodi optimal für alle Arten von<br />

Schneidarbeiten geeignet. Geht es an größeres<br />

Gehölz, wechselt man einfach zur<br />

Pistolensäge Selion M12, die am Holster<br />

Winterdiensttechnik aus einer Hand<br />

Für die Wintersaison sind Kommunen mit<br />

Technik von Fiedler bestens ausgerüstet.<br />

Mit den Räumschil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Baureihen FRS<br />

als Einscharpflug (1,3 bis 2,6 m) und FKP<br />

als Keil-Variopflug (1,3 bis 1,9 m in Keilform)<br />

gibt es für nahezu jeden Fahrzeugtyp<br />

die passende Lösung.<br />

Die FFK 1310–1810 ist eine freikehrende<br />

Kehrmaschine mit und ohne Sammelbehälter<br />

mit 1,3 bis 1,8 m Kehrbreite. Automatisches<br />

Nachstellen des Abstandes <strong>der</strong><br />

Keil-Variopflug am Multicar: Für nahezu<br />

jeden Fahrzeugtyp hat Fiedler die passende<br />

Winterdienstlösung.<br />

Foto: Fiedler<br />

Leise, leicht und leistungsstark: Die Pistolenbaumsäge<br />

Selion von Pellenc im Einsatz.<br />

Behälteröffnung zur Kehrwalze gehören<br />

genauso wie die intelligente Anfahr- und<br />

Parkmechanik des Seitenbesens zu den<br />

Produkteigenschaften.<br />

Die Frontkehrmaschine FKM (Z) 1210–<br />

1510 ist mit Mittelantrieb als hydraulisch<br />

sowie mechanisch (Z) angetriebene Variante<br />

verfügbar. Beide Antriebsvarianten<br />

wurden für das professionelle Schnee- und<br />

Schmutzkehren entwickelt.<br />

Bei den Streuern gibt es eine Vielzahl<br />

von An- und Aufbaulösungen mit Walze<br />

und/o<strong>der</strong> Teller zur Ausbringung des Materials<br />

von 0,9 bis 6,0 m Breite. Beispielsweise<br />

die Flachsilostreuaufbauten FSS<br />

250–2000: Sie bieten Behältervolumen<br />

von 0,25 m³ bis 2,0 m³ für Feststoffe. Die<br />

Aufbaustreuer gibt es ebenfalls mit einem<br />

zusätzlichen Solebehälter mit 0,325 bis<br />

0,8 m³ (FFSS 850–2300). Wer gleich auf<br />

eine Soleanlage setzen will, kann diese als<br />

FSSA (Z) 275–17600 von 275 bis 17 600 l<br />

Solezuladung beziehen.<br />

www.fiedler-maschinenbau.de<br />

Foto: Pellenc<br />

hängt. Mit dem kompakten, im Beckengurt<br />

getragenen Akku ULiB 250 hat man gleichzeitig<br />

den Anschluss für den wechselnden<br />

Betrieb bei<strong>der</strong> Geräte.<br />

Die Lithium-Ionen-Technologie ermöglicht<br />

durchgehendes Arbeiten bis zu<br />

zwölf Stunden – und das leicht, leise und<br />

abgasfrei. Mit Blick darauf sind auch die<br />

Geräte auf dauerhaften Einsatz optimiert:<br />

Sie überzeugen mit Details wie Soft-Touch-<br />

Bediengriffen, die auch für Linkshän<strong>der</strong><br />

und unterschiedliche Handgrößen ausgelegt<br />

sind. Sensoren am Auslösehebel<br />

erkennen die Bewegung des Zeigefingers.<br />

So ist ein schneller Wechsel zwischen<br />

halber und vollständiger Klingenöffnung<br />

möglich. Durch diese Features lassen sich<br />

muskuläre Verspannungen reduzieren.<br />

www.pellenc.com<br />

Der Sherpa mäht<br />

Der AS 915 Enduro von AS-Motor wird<br />

innerhalb einer Modellaktualisierung zum<br />

AS 915 Sherpa 2WD – und das bedeutet:<br />

Willkommen in <strong>der</strong> Sherpa-Klasse! Mit<br />

surfendem Mähdeck, Kreuzmessersystem<br />

und stabilem umlaufenden Rohrrahmen<br />

lässt sich mit dem kleinsten Sherpa-Modell<br />

des Anbieters Gras und Gestrüpp auch an<br />

Hanglagen mähen. Auf den ersten Blick<br />

fällt <strong>der</strong> verzinkte Rammschutz auf, mit<br />

dem alle Aufsitzmäher von AS ab Frühjahr<br />

<strong>2019</strong> ausgestattet sind.<br />

Der Mäher vereint den Komfort und die<br />

Flächenleistung eines Rasentraktors mit<br />

<strong>der</strong> Schnittkraft und Geländetauglichkeit<br />

<strong>der</strong> AS-Aufsitzmäher. Mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 10,5 km/h vorwärts und<br />

bis zu 8,2 km/h rückwärts bringt es die<br />

Maschine auf eine Flächenleistung von<br />

etwa 9450 Quadratmetern pro Stunde.<br />

Für die notwendige Kraft beim Mähen am<br />

Hang sorgt ein Viertaktmotor von Briggs &<br />

Stratton mit Öl- und Benzinpumpe.<br />

www.as-motor.de<br />

Foto: IproTech<br />

Unkraut und Wildkräuter ohne Gift unter Kontrolle<br />

Mit dem patentierten HeißWasserSchaum-Verfahren erfolgreich und nachhaltig gegen Wildbewuchs.<br />

Für die Anwendung des herbizidfreien HWS-Systems ist keine Genehmigung erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Wildkrautregulierung mit dem HeissWasserSchaum-Verfahren von IproTech: Das Heißwasser und<br />

<strong>der</strong> Isolierschaum werden über bis zu 50 cm breite Handlanzen ausgebracht.<br />

Die Firma IproTech aus Iserlohn hat das patentierte<br />

HeissWasserSchaum (HWS)-Verfahren zur<br />

thermischen Wildkrautregulierung entwickelt<br />

und vertreibt seit mehr als 10 Jahren die dazu<br />

gehörenden Maschinen in drei verschiedenen<br />

Modellen sowie auch Son<strong>der</strong>anlagen für Großprojekte<br />

bei Bahngesellschaften, Flughäfen, Autobahnmeistereien<br />

und Militäranlagen.<br />

Bei diesem Verfahren wird Wasser ohne<br />

Druck mit einer Temperatur von 98°C über<br />

eine Ausbringlanze o<strong>der</strong> Ausbringeinheit auf<br />

die zu behandelnden Fläche ausgebracht.<br />

Parallel zur Wasserausgabe wird ein Schaum<br />

über das heiße Wasser gelegt, <strong>der</strong> als Wärmeisolator<br />

dient und sich nach einigen Minuten<br />

rückstandsfrei auflöst. Dieser Schaum verhin<strong>der</strong>t,<br />

dass das Wasser sich zu schnell abkühlen<br />

kann. Hierfür legt sich <strong>der</strong> Schaum wie ein<br />

isolieren<strong>der</strong> Teppich zeitgleich über die Fläche,<br />

die gerade mit dem heißen Wasser behandelt<br />

wird. Das verbessert die zellzerstörende Wirkung<br />

deutlich und verstärkt die Nachhaltigkeit<br />

des Verfahrens. Der verwendete Isolierschaum<br />

HWS 2000 ist ein Produkt auf Basis von milden<br />

Tensiden zur herbizidfreien thermischen<br />

Wildkrautregulierung. Der eingesetzte Schaumbil<strong>der</strong><br />

(Cocoamino propyl betain) wird ebenfalls<br />

in Shampoo und Duschgel eingesetzt. Er wird<br />

aus Kokos gewonnen. Der Isolierschaum HWS<br />

2000 ist in die Betriebsmittelliste für ökologischen<br />

Landbau des Forschungsinstituts für biologischen<br />

Landbau Deutschland aufgenommen.<br />

Für die Anwendung des HWS-Systems ist keine<br />

Genehmigung erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die Firma IproTech aus Iserlohn bietet Geräte in<br />

drei Leistungsstufen an. Sie werden mit Heizöl<br />

o<strong>der</strong> Diesel beheizt und besitzen neben dem<br />

Treibstofftank einen geson<strong>der</strong>ten Wasser- und<br />

Isolierschaumtank. Das Heißwasser und <strong>der</strong><br />

Isolierschaum werden über bis zu 50 cm breite<br />

Handlanzen ausgebracht. Für die Behandlung<br />

von tief wurzelnden Problemkräutern wie Bärenklau<br />

gibt es eine Stichlanze. Die Flächenleistung<br />

pro Stunde beträgt für die kleinste Maschine<br />

HWS 9 bis zu 250 m 2 , für die mittlere HWS<br />

18 bis zu 500 m 2 und für die HWS 28 bis zu<br />

800 m 2 . Son<strong>der</strong>anlagen mit Ausbringeinheiten<br />

an Fahrzeugen bis zu 3000 m 2 /Std.<br />

Die HWS 9 kann mobil betrieben werden, die<br />

größeren Geräte lassen sich auf Anhänger und<br />

Trägerfahrzeuge aufbauen. Die Maschinen sind<br />

käuflich o<strong>der</strong> im Leasing-Modell zu erwerben.<br />

Die HeissWasserSchaum-Methode <strong>der</strong> Firma<br />

IproTech verursacht weniger Lärm als an<strong>der</strong>e<br />

Methoden, wirkt gezielt auf das Unkraut ein und<br />

hat eine anhaltende Wirkung gegen erneuten<br />

Aufwuchs. Durch das in Richtung <strong>der</strong> Pflanzenwurzel<br />

fließende heiße Wasser werden nicht nur<br />

die grüne Pflanze, son<strong>der</strong>n auch die oberen<br />

Vegetationspunkte <strong>der</strong> Wurzel und die im Boden<br />

befindlichen Samen zerstört. Dadurch ist<br />

das Verfahren so nachhaltig. Aufgrund <strong>der</strong> Erschöpfung<br />

<strong>der</strong> Unkrautwurzeln wird die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Pflegedurchgänge im Laufe <strong>der</strong> Zeit immer<br />

weniger. Pro Saison und abhängig vom lokalen<br />

Wildkrautaufkommen bedarf es 2 bis 4 Pflegedurchgängen<br />

pro Jahr.<br />

Da die HWS-Methode mit niedrigem Druck<br />

arbeitet, kann sie auch auf empfindlichen Böden,<br />

wie alten Innenstadtpflasterungen, Kieswegen,<br />

Aschen- und Kunstrasenplätzen, eingesetzt<br />

werden. Positiv stellt sich neben <strong>der</strong> Wirkung<br />

und <strong>der</strong> Bodenschonung auch das bequeme<br />

und sichere Arbeiten des Personals dar.<br />

IproTech GmbH<br />

Teutoburger Straße 20<br />

58636 Iserlohn (Germany)<br />

Tel. 0 23 71/30 09 97-0<br />

Fax 0 23 71/30 09 97-9<br />

hws@iprogreen.de<br />

www.iprogreen.de<br />

60 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19


Technik & Innovation<br />

Extremschneefall<br />

Technik & Innovation<br />

Gefahrenvorsorge<br />

Die Stadt unter<br />

<strong>der</strong> Schneewalze<br />

Extreme Schneefälle gefährden die öffentliche Sicherheit. Neuralgische Punkte<br />

sind die Ausstattung <strong>der</strong> Winterdienste und die Standsicherheit von Gebäuden.<br />

Hier gilt es genau hinzuschauen und bei <strong>der</strong> Vorsorge nicht zu sparen.<br />

Als Folge <strong>der</strong> sich häufenden Extremwetterereignisse<br />

ist die Vorsorge<br />

gegen Starkregen seit einigen<br />

Jahren in den Fokus <strong>der</strong> Städteplaner<br />

Jetzt wird‘s eng: Große Regenmengen kann man bis zu einem gewissen Grad ableiten, extreme<br />

Schneemassen dagegen nicht. Sie blockieren Verkehrswege und belasten Gebäudedächer.<br />

Foto: Flucas/Adobe Stock<br />

wie auch <strong>der</strong> für den Katastrophenschutz<br />

Verantwortlichen gerückt. Doch was tun,<br />

wenn Regen in Kristallform, als Schnee,<br />

nie<strong>der</strong>geht – über Tage und Wochen hinweg?<br />

Das größte Problem: Schnee bleibt<br />

dort liegen, wo er hinfällt. Er lässt sich<br />

nicht ableiten, versickern o<strong>der</strong> in Pol<strong>der</strong>n<br />

speichern. Das bedeutet Stress vor allem<br />

zunächst einmal für die Winterdienste.<br />

Sie müssen den Verkehr als Rückgrat <strong>der</strong><br />

Versorgung <strong>der</strong> Städte und Gemeinden mit<br />

Gütern des täglichen Bedarfs sicherstellen.<br />

Gelingt ihnen das aufgrund extremer<br />

Schneemengen nicht mehr, wird es für die<br />

Bevölkerung schnell kritisch. In Bayern<br />

mussten im Januar gleich fünf Landkreise<br />

den Katastrophenfall ausrufen, weil man<br />

<strong>der</strong> Schneemassen nicht mehr Herr wurde.<br />

Dort und in den an<strong>der</strong>en vom Extremschneefall<br />

betroffenen Gebieten waren<br />

dann die Muskelkraft vieler Tausen<strong>der</strong><br />

Helfer gefragt, vor allem aber <strong>der</strong> Einsatz<br />

schweren Geräts: Schneefräsen, Radla<strong>der</strong>,<br />

Lkw und auch mal Bagger, um Verkehrswege<br />

freizuräumen und die bewegten<br />

Schneemassen einzusammeln und abzutransportieren.<br />

Wohl dem Bauhof, <strong>der</strong> über<br />

einen leistungsfähigen und einsatzbereiten<br />

Maschinenpark verfügt und, im Rahmen<br />

interkommunaler Zusammenarbeit, auch<br />

eben eine „Schneeschleu<strong>der</strong>“ einsetzen<br />

kann. Er kann den Kampf gegen den<br />

Schnee länger führen als die Kommune,<br />

die hier spart. Gute und vollständige Ausrüstung<br />

– dazu zählen unter an<strong>der</strong>em auch<br />

geeignete Arbeits- und Schutzbekleidung<br />

fürs Bauhofpersonal, stabiles Handarbeitsgerät,<br />

Heizgeräte zum Warmhalten<br />

<strong>der</strong> Fahrzeughallen sowie Schneezäune<br />

gegen Verwehungen an Straßen – sollte<br />

eine Selbstverständlichkeit sein.<br />

Gefahren drohen bei Wettersituationen,<br />

wie sie Anfang des Jahres <strong>der</strong> Alpenraum<br />

erlebte, noch von an<strong>der</strong>er Seite: Extreme<br />

Schneemengen bedrohen die Standsicherheit<br />

von privaten wie öffentlichen Gebäuden.<br />

Einen <strong>der</strong> dunkelsten Tage in seiner<br />

Geschichte erlebte Bad Reichenhall am 2.<br />

Januar 2006. Damals brach in <strong>der</strong> bayerischen<br />

Kommune das Dach <strong>der</strong> städtischen<br />

Eissporthalle unter enormen Schneelasten<br />

zusammen. Die herabstürzenden Deckenelemente<br />

begruben die Besucher <strong>der</strong> Anlage<br />

unter sich. 15 kamen zu Tode, die<br />

meisten von ihnen Kin<strong>der</strong>.<br />

Seither ist in den Rathäusern die Sensibilität<br />

für die Sicherheit von Gebäuden<br />

auch unter solchen Extrembedingungen<br />

gewachsen. Doch bis in alle Konsequenz<br />

verfolgt wird das Thema auch heute noch<br />

nicht. So gibt es jeweils dann, wenn große<br />

Schneemassen anfangen sich auf den Dächern<br />

von Sporthallen, Kin<strong>der</strong>gärten o<strong>der</strong><br />

Seniorenheimen aufzutürmen, eilig angeordnete<br />

Räumaktionen.<br />

HALTEN DIE HALLENDÄCHER STAND?<br />

Ob es im jeweiligen Fall tatsächlich geboten<br />

ist, Helfer zum Schneeschippen<br />

auf das Dach klettern zu lassen und sie<br />

<strong>der</strong> Absturzgefahr auszusetzen, bleibt im<br />

Unklaren. Denn wer kann ohne Weiteres<br />

zuverlässig abschätzen, ob die Konstruktion<br />

den aufliegenden Schnee noch<br />

mühelos trägt o<strong>der</strong> bereits kurz vor dem<br />

Kollabieren ist? Die Risikobewertung wird<br />

einfacher mit technischen Hilfsmitteln.<br />

Mit verschiedenen Verfahren ermitteln sie<br />

den auf das Dach wirkenden Druck und<br />

lösen – so das Versprechen ihrer Hersteller<br />

– rechtzeitig Alarm aus, sobald die Tragfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Konstruktion gefährdet ist. Das<br />

bringt wertvolle Zeit, um das Gebäude zu<br />

evakuieren und Maßnahmen zu ergreifen,<br />

die Schneelast zu reduzieren. Die Frühwarnsysteme<br />

widmen sich entwe<strong>der</strong> dem<br />

Schnee selbst, indem sie ihn wiegen, o<strong>der</strong><br />

sie überwachen die statisch tragenden<br />

Bauelemente <strong>der</strong> Dächer auf Verformung.<br />

Je nach Auslegung machen sie mit optischen<br />

und akustischen Signalen und per<br />

SMS o<strong>der</strong> E-Mail auf eine Überlastung<br />

aufmerksam. Dies auch bei Stauwasser,<br />

häufig ja ein Anschlussproblem am Ende<br />

schneereicher Winter, aber ebenso eine<br />

Gefahr bei Starkregen.<br />

Als Schnäppchen sind solche Systeme<br />

nicht zu haben. Der Blick in die Preislisten<br />

von Anbietern weist schon für ein kleines<br />

Komplettsystem – mit wenigen Detektoren<br />

und Remotezugang – Beträge ab dem<br />

fünfstelligen Bereich aus. Im Vergleich<br />

allein zum Sachschaden, <strong>der</strong> ent-<br />

INNOVATIVE TECHNIK für jede JAHRESZEIT<br />

„Ich bin zwar Einzelgänger.<br />

Aber ich will nicht <strong>der</strong> Einzige sein.“<br />

Hilf dem Schneeleoparden: wwf.de/wil<strong>der</strong>ei<br />

Dresdner Straße 76c<br />

01877 Schmölln-Putzkau<br />

Telefon 03594 74580 - 0<br />

Fax 03594 74580 - 44<br />

info@fiedler-gmbh.com<br />

WWF-Spendenkonto:<br />

IBAN DE06 55<strong>02</strong> 0500 <strong>02</strong>22 2222 22, Bank für Sozialwirtschaft.<br />

www.fiedler-maschinenbau.de<br />

62 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

63


Technik & Innovation<br />

Extremschneefall<br />

Technik & Innovation<br />

steht, wenn das Dach eines kommunalen<br />

Gebäudes zusammenbricht, allerdings ein<br />

Klacks. Gäbe es gar Verletzte o<strong>der</strong> Tote,<br />

müssten zudem die in <strong>der</strong> Kommunalverwaltung<br />

für die Bauwerksüberwachung<br />

Verantwortlichen und <strong>der</strong> Bürgermeister<br />

mit <strong>der</strong> moralischen Schuld leben, bei <strong>der</strong><br />

Risikovorsorge versagt zu haben.<br />

Die in den Landesbauordnungen lediglich<br />

empfohlene regelmäßige Überwachung<br />

<strong>der</strong> Standsicherheit kommunaler<br />

Gebäude sollte daher sehr ernstgenommen<br />

werden. Das insbeson<strong>der</strong>e in Regionen,<br />

in den üblicherweise mit einem hohen<br />

Schneeaufkommen zu rechnen ist. Wenngleich<br />

sie nur für Liegenschaften des Bundes<br />

verpflichtend ist, kann die Richtlinie<br />

zur Überwachung <strong>der</strong> Verkehrssicherheit<br />

von baulichen Anlagen des Bundes (RÜV)<br />

dabei die Grundlage für das rechtssichere<br />

Vorgehen sein. Das Gleiche gilt für die VDI-<br />

Richtlinie 6200. Sie wurde als technische<br />

Regel nicht zuletzt vor dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> Katastrophe in Bad Reichenhall entwickelt.<br />

Wo im Rathaus eigenes fachliches<br />

Know-how für die zuverlässige Beurteilung<br />

<strong>der</strong> Gebäudestandsicherheit fehlt,<br />

empfiehlt es sich, externe Sachverständige<br />

prüfen zu lassen.<br />

Rund um den Risikofaktor Dachschnee<br />

haben sich nicht nur technische Lösungen<br />

entwickelt. Spezialisierte Anbieter bieten<br />

Frühwarnsysteme an, kümmern sich aber<br />

genauso um die Gefährdungsbeurteilung<br />

einschließlich <strong>der</strong> regelmäßigen Standsicherheitsprüfung<br />

für das Bauwerk, legen<br />

gemeinsam mit den Gebäudebetreibern<br />

Alarmschwellenwerte fest und schauen<br />

danach, ob und wie Dächer ohne Gefährdung<br />

für die Helfer geräumt werden<br />

können.<br />

NÜTZLICHE UNWETTERWARNDIENSTE<br />

Ein gutes Stück vorher werden an<strong>der</strong>e<br />

Helfer aktiv, den Kommunen bei <strong>der</strong> Gefährdungseinschätzung<br />

und dem Einleiten<br />

notwendiger Maßnahmen Unterstützung<br />

zu geben: professionelle Wetterdienste beziehungsweise<br />

Unwetterwarnservices. Der<br />

Deutsche Wetterdienst (DWD) etwa stellt<br />

im Rahmen seiner Aufgaben als Bundesbehörde<br />

Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen<br />

Informationen bereit, die diese für die<br />

Aufgabenerfüllung im Bereich des Katastrophenschutzes<br />

benötigen.<br />

Die Zunahme <strong>der</strong> Wetterextreme hat<br />

dazu geführt, dass die Arbeit <strong>der</strong> Meteorologen<br />

stärker nachgefragt wird. Um<br />

die Wettervorhersage herum hat sich ein<br />

Markt entwickelt, <strong>der</strong> auch von privaten<br />

Dienstleistern bedient wird. Die Meteogroup<br />

o<strong>der</strong> Q-Met beispielsweise bieten<br />

Wettervorhersagen und ergänzende Services<br />

mit hoher regionaler Genauigkeit. Im<br />

Fokus stehen vornehmlich Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Privatwirtschaft und Medien, die Services<br />

können aber auch von Kommunen<br />

bezogen werden. Mit ihrer Hilfe lässt sich<br />

die Schlagkraft des Winterdienstes erhöhen,<br />

und in <strong>der</strong> kommunalen Planung<br />

helfen kleinräumige Wetterdaten, die Stadt<br />

auf extreme Wetterereignisse vorzubereiten.<br />

Zu Stürmen, Hochwasser und Sturzfluten<br />

wird sich hier womöglich als Folge<br />

des Klimawandels auch Dauerschneefall<br />

gesellen.<br />

Wolfram Markus<br />

Nothilfe<br />

Lieferdienst<br />

mit Unimog<br />

Feuerwehr und Unimog als Alleskönner<br />

in <strong>der</strong> Schneekatastrophe: Im bayerischen<br />

Jachenau wurde so die<br />

Lebensmittelversorgung gesichert.<br />

Zu Jahresbeginn hatte <strong>der</strong> Winter die<br />

Alpenregion fest im Griff – auch die<br />

kleine bayerische Gemeinde Jachenau.<br />

Deren 842 Einwohner mussten wegen<br />

des starken Schneefalls von außen<br />

versorgt werden. Hilfe kam durch die<br />

Feuerwehr Jachenau. Mit ihrem Mercedes-<br />

Benz-Unimog U 1550 L (Bj. 1992), <strong>der</strong> als<br />

Löschgruppenfahrzeug seit 27 Jahren im<br />

Foto: Daimler<br />

Feuerwehreinsatz einmal an<strong>der</strong>s: Der Dorfladen im Ortskern von Jachenau konnte trotz Schneekatastrophe<br />

dank <strong>der</strong> tatkräftigen Hilfe durch die Feuerwehr gut versorgt werden.<br />

Dienst steht, gewährleistete sie die Lebensmittelversorgung.<br />

Über zehn Mal fuhr man<br />

mit dem geländegängigen Veteranen ins<br />

35 Kilometer entfernte Krün und holte Lebensmittel<br />

und an<strong>der</strong>e Versorgungsgüter.<br />

Der an<strong>der</strong>e Unimog, ein Tanklöschfahrzeug<br />

auf Basis des U 1300 L (Bj. 1979),<br />

wurde zur Straßensperrung benötigt. Feuerwehrkommandant<br />

Andreas Demmel:<br />

„Die Entscheidung <strong>der</strong> Gemeinde, Unimog<br />

für uns anzuschaffen, hat sich schon in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit oft als richtig erwiesen.<br />

Wir konnten uns auch jetzt wie<strong>der</strong> zu<br />

100 Prozent auf sie verlassen.“ Red.<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Wenn Schnee zur Last wird<br />

Pulverschnee fühlt sich fe<strong>der</strong>leicht an. In Massen<br />

kann er jedoch gefährlich werden. Denn<br />

es geht um die Art des Schnees, nicht um die<br />

Höhe. Sammelt er sich auf dem Dach, wiegt er<br />

zehn Kilogramm pro Quadratmeter bei einer<br />

Schneehöhe von zehn Zentimetern. Wenn nun<br />

Regen einsetzt, erhöht sich das Gewicht um ein<br />

Vierfaches. Bei Gefrieren des Schnees wirkt die<br />

Eisschicht sogar mit <strong>der</strong> neunfachen Last auf<br />

das Dach.<br />

Diese Gefahr wird lei<strong>der</strong> oft unterschätzt. Ist<br />

das Dach überlastet, kann dies kostenintensive<br />

Ist das Dach überlastet, kann dies kostenintensive<br />

Folgen haben.<br />

Foto: Parilov/Adobe Stock<br />

und schwerwiegende Folgen haben – von Umsatzeinbußen<br />

bis hin zu Personenschäden durch<br />

Einsturz.<br />

Dieses Risiko haben einige Verantwortliche<br />

kommunaler und öffentlicher Einrichtungen erkannt<br />

und eine Lösung gefunden: Der Schneelastsensor<br />

„snowCHECK“ agiert als Frühwarnsystem<br />

für überhöhte Dachlasten aufgrund von<br />

Schnee und Stauwasser.<br />

Der „Allgäu Airport Memmingen“ nutzt den<br />

Sensor bereits seit mehreren Jahren. „Wir waren<br />

auf <strong>der</strong> Suche nach einem sicheren und<br />

wirtschaftlichen System zur Überwachung <strong>der</strong><br />

Dachkonstruktion bei Schneefällen. So können<br />

wir unnötige, kostenintensive und präventive<br />

Schneeräummaßnahmen vermeiden und unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Wettervoraussage erfor<strong>der</strong>liche<br />

Räumungsmaßnahmen ohne Hektik<br />

einleiten“, so Geschäftsführer Ralf Schmid.<br />

Erst letztes Jahr hat sich Frank Habermaier,<br />

ehemaliger Leiter <strong>der</strong> Feuerwehr Stadt Augsburg,<br />

für den Schneelastsensor entschieden<br />

– und das nicht nur um die eigene Halle zu<br />

schützen. „Vielmehr wollte ich Verantwortung<br />

übernehmen, indem ich faktenbasierte Werte<br />

<strong>der</strong> Schneelast für die ganze Region zur Verfügung<br />

stelle. In erster Linie geht es mir darum,<br />

Verantwortliche öffentlich genutzter Gebäude<br />

wie Eishallen o<strong>der</strong> Schwimmbä<strong>der</strong> rechtzeitig<br />

zu informieren, um die Sicherheit <strong>der</strong> Besucher<br />

zu gewährleisten. Auch können frühzeitig<br />

eingeleitete Schneeräumungsmaßnahmen<br />

Schließungen von Gebäuden des Einzelhandels<br />

o<strong>der</strong> Produktionshallen vorbeugen und somit<br />

Umsatzeinbußen vermieden werden. Essenziell<br />

dafür ist eine exakte Messung <strong>der</strong> Schneelast.<br />

Im Gegensatz zu konkurrierenden Produkten<br />

wird <strong>der</strong> ,snowCHECK‘ direkt in die Dämmebene<br />

eingebaut und misst direkt dort, wo die Last<br />

auftritt.“<br />

pro-micron GmbH<br />

Innovapark 20<br />

87600 Kaufbeuren<br />

Tel. + 49 83 41/91 64 10<br />

info@pro-micron.de<br />

www.pro-micron.de/snowcheck<br />

Die Winter werden immer<br />

unberechenbarer.<br />

Wir unterstützen Sie dabei, den Risikofaktor Dachschnee vollumfänglich in Ihre<br />

Gefahren- & Risikovorsorge zu integrieren. Unsere Lösungen schaffen einen sicheren<br />

rechtlichen Rahmen für alle Akteure und bringen nachhaltig mehr Sicherheit für Ihre<br />

Mitarbeiter, Kunden, Anlagen und Objekte.<br />

Risikoleitstelle<br />

Schneelasten<br />

Je<strong>der</strong>zeit. Deutschlandweit.<br />

schneelogistik.de<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

Schneelogistik GmbH * Fon 03741 / 2796 250 * kontakt@schneelogistik.de<br />

Sicherheit für<br />

Menschen, Prozesse<br />

und Werte.<br />

*<br />

*<br />

Systematische Schneelastüberwachung<br />

auf Dachflächen<br />

Alarm- & Grenzwerte als<br />

Entscheidungsgrundlage<br />

* Gefährdungsbeurteilung<br />

Dachschneeberäumung<br />

*<br />

*<br />

*<br />

*<br />

Beräumungsstrategien nach<br />

DGUV I 212-0<strong>02</strong><br />

Vermeidung unnötiger Dachschneeberäumung<br />

Planung, Einbau, Prüfung von<br />

Absturzsicherungssystemen<br />

Standsicherheitsprüfungen nach<br />

VDI 6200<br />

65


Verkehrsüberwachung<br />

Technik & Innovation<br />

Radarfalle: Die stationäre o<strong>der</strong> mobile Verkehrsüberwachung dient <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong> zulässigen<br />

Höchstgeschwindigkeit und mithin <strong>der</strong> Verkehrssicherheit.<br />

Foto: Fottoo/Adobe Stock<br />

ben des Herstellers zu keinem Zeitpunkt<br />

während <strong>der</strong> Messung Rückschlüsse auf<br />

das tatsächliche Fahrzeug o<strong>der</strong> personenbezogene<br />

Daten möglich sind. Auch eine<br />

Erkennung von Fahrzeuginsassen ist demnach<br />

nicht möglich, da die Fahrzeuge von<br />

hinten und in geringer Auflösung gescannt<br />

werden.<br />

Wenn die durchschnittliche Geschwindigkeit<br />

<strong>der</strong> Durchfahrt über <strong>der</strong> erlaubten<br />

Höchstgeschwindigkeit liegt, wird nach<br />

<strong>der</strong> Ausfahrt aus dem gemessenen Abschnitt<br />

ein herkömmliches hochaufgelöstes<br />

Frontbild mit Fahrererkennung erstellt.<br />

Das System dokumentiert die Daten zur<br />

Ahndung des Verstoßes wie Kennzeichen<br />

und Fahrerbild automatisch.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Abschnittskontrolle ist<br />

eine effektive und kosteneffiziente Überwachung<br />

des Tempolimits. Für die längere<br />

Strecke ist nur ein System nötig, und<br />

die Verkehrsteilnehmer halten sich über<br />

einen längeren Abschnitt hinweg an die<br />

vorgeschriebene Geschwindigkeitsbeschränkung.<br />

Dies harmonisiert auch den<br />

Verkehrsfluss, wodurch <strong>der</strong> Bildung von<br />

Staus vorgebeugt wird.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Geschwindigkeitskontrollen<br />

auf dem Hauptstraßennetz sind die<br />

Kommunen mit <strong>der</strong> Sicherung des sekundären<br />

Straßennetzes und <strong>der</strong> Gemeindestraßen<br />

konfrontiert. Um die Autofahrer<br />

am Ortseingang o<strong>der</strong> auf Durchgangsstraßen<br />

zu verlangsamen, haben sich seit<br />

einigen Jahren Geschwindigkeitsanzeigen<br />

etabliert.<br />

RUNTER VOM GAS<br />

Ihre Wirkung beruht auf dem optischen<br />

Appell an die Verantwortlichkeit <strong>der</strong><br />

Kraftfahrer. In städtischen Gebieten und<br />

Dörfern, in denen Unfälle hauptsächlich<br />

Fußgänger betreffen, ist die Einführung<br />

einer Geschwindigkeitsanzeige eine kostengünstige<br />

und effektive Lösung. Auch<br />

im Bereich von Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten und<br />

Senioreneinrichtungen werden <strong>der</strong>artige<br />

Anzeigetafeln installiert.<br />

Geschwindigkeitsanzeigen zum Beispiel<br />

von Elan City verfügen über eine extrem<br />

genaue Doppler-Radarantenne. Sie ermittelt<br />

die Geschwindigkeit eines heranfahrenden<br />

Autos bis zu einer Entfernung von<br />

rund 300 Metern mit einer Fehlerquote von<br />

unter einem Prozent. Der jede Sekunde<br />

neu berechnete Geschwindigkeitswert<br />

wird auf einem LED-Feld angezeigt, bei<br />

eingeschränkten Geschwindigkeiten gelb<br />

o<strong>der</strong> grün und bei überhöhter Geschwindigkeit<br />

rot. Dieses interaktive System („Ich<br />

nehme meinen Fuß vom Gas, um von Rot<br />

auf Grün zu wechseln“) sowie <strong>der</strong> soziale<br />

Aspekt („Je<strong>der</strong> sieht, mit welchem<br />

Tempo ich unterwegs bin“) erlauben es,<br />

die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu<br />

respektieren, ohne auf den allgemeinen<br />

Verkehrsfluss einzuwirken.<br />

Der Bremseffekt von Geschwindigkeitsanzeigen<br />

wurde mehrfach untersucht. Es<br />

zeigte sich, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

um bis zu 25 Prozent gesenkt<br />

wurde. Die Verwendung im Spion-<br />

Modus, bei dem Geschwindigkeiten aufgezeichnet<br />

werden können, ohne sie anzuzeigen<br />

und mit den Geschwindigkeiten<br />

einer zweiten Aufzeichnung mit Anzeige<br />

zu vergleichen, beweist in 100 Prozent<br />

<strong>der</strong> Fälle den Verzögerungseffekt <strong>der</strong> Geschwindigkeitsanzeigen.<br />

Red.<br />

Geschwindigkeitskontrolle<br />

Mehr Sicherheit im Verkehr<br />

Mit Hightech-Systemen zur Tempoüberwachung gehen die Behörden auf<br />

Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen gegen Raser vor. Vor allem in<br />

Kommunen werden zunehmend auch Geschwindigkeitsanzeigen eingesetzt.<br />

Sie appellieren an das Verantwortungsgefühl <strong>der</strong> Fahrer.<br />

Die Sicherheit im Straßenverkehr<br />

hängt direkt von drei Elementen<br />

ab: Zustand <strong>der</strong> Straßen, Fahrzeugprofile<br />

und Fahrerverhalten. Seit etlichen<br />

Jahren konzentriert sich die Straßenverkehrssicherheitspolitik<br />

in Deutschland vor<br />

allem auf den systematischen Kampf gegen<br />

überhöhte Geschwindigkeit. Der massive<br />

Einsatz automatisierter Geschwindigkeitskontrollen<br />

ist die Folge. Diese repressiven<br />

Überwachungssysteme werden meistens<br />

auf Hauptstraßen im Verkehrsnetz (Autobahnen,<br />

Bundesstraßen, städtische Großachsen,<br />

Tunnels) installiert.<br />

Möglich ist neben e einer stationären<br />

Geschwindigkeitskontrolle auch die abschnittsweise<br />

Überwachung. Eingesetzt<br />

wird dieses Verfahren <strong>der</strong> Abschnittskontrolle<br />

(Section Control) in einem Pilotprojekt<br />

in Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />

IM AUGE DER KAMERAS<br />

Nach einer kurzen Testphase startete Mitte<br />

MIETMODULE:<br />

Mobile und stationäre Januar <strong>2019</strong> <strong>der</strong> 18-monatige Messgeräte Live-Betrieb<br />

(mit ohne Personal) Mobile und stationäre Tagesmietpreis Messgeräte (mit & ohne Personal) o<strong>der</strong> / Fallpauschale Tagesmietpreis o<strong>der</strong> Fallpauschale /<br />

Mobile und stationäre auf <strong>der</strong> Bundesstraße Messgeräte 6. Innerhalb dieses<br />

(mit & ohne Personal) / Tagesmietpreis o<strong>der</strong> Fallpauschale /<br />

Arbeitnehmerüberlasssung<br />

Zeitraums werden jegliche Geschwindigkeitsverstöße<br />

von Autofahrern mit Bußgel<strong>der</strong>n<br />

sanktioniert.<br />

Anlagen führen<strong>der</strong> Hersteller: Mobile Eso, und stationäre Jenoptik Anlagen Robot, führen<strong>der</strong> Hersteller: Leivtec, Eso, Jenoptik VDS Robot, und Leivtec, Vitronic<br />

VDS und Vitronic<br />

Bei <strong>der</strong> Abschnittskontrolle Anlagen werden<br />

führen<strong>der</strong> Hersteller: Eso, Jenoptik Robot, Leivtec, VDS und Vitronic<br />

MESSSYSTEME:<br />

Fahrzeuge an einem Eingangs- und Aus-<br />

DATENERFASSUNG:<br />

nzelner Software älle zur inklusive Kontrolle und Protokollierung Schnittstelle einzelner Fälle zum inklusive Schnittstelle zum Rechenzentrum<br />

nzelner F<br />

älle inklusive Schnittstelle zum Rechenzentrum<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

67<br />

gangspunkt automatisch mit Kameras erfasst.<br />

Wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

eines Fahrzeugs über diese Strecke<br />

hinweg das Tempolimit überschreitet,<br />

dokumentiert das Überwachungssystem<br />

von Jenoptik alle für die Ahndung des<br />

Verkehrsverstoßes relevanten Daten. Dabei<br />

können verschiedene Fahrzeugklassen<br />

unterschieden werden.<br />

Für die Section Control wird eine Überwachungstechnik<br />

auf Basis von Laserscannern<br />

genutzt. Dabei wird die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

über eine längere<br />

Strecke hinweg mithilfe von Messsystemen<br />

und Kameras ermittelt. Jedes Fahrzeug<br />

wird an beiden Kontrollpunkten registriert<br />

und anhand des Kfz-Kennzeichens<br />

identifiziert.<br />

Diese Daten werden nach <strong>der</strong> Erfassung<br />

am Eingangspunkt anonymisiert und zusätzlich<br />

mit einem kryptologischen Verfahren<br />

so verschlüsselt, dass nach Anga-<br />

S E T Z E N S I E R A S E R N E I N L I M I T !<br />

S E T Z E N S I E R A S E R N E I N L I M I T !<br />

Wir unterstützen Kommunen und Behörden Wir im unterstützen Bereich Kommunen <strong>der</strong> und Behörden im Bereich <strong>der</strong> Verkehrsüberwachung<br />

Wir unterstützen Kommunen und Behörden im Bereich <strong>der</strong> Verkehrsüberwachung<br />

durch mietbare Messsysteme und Module* durch mietbare Messsysteme und Module*<br />

durch mietbare Messsysteme und Module*<br />

66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

*PTB-zertifi ziert in Deutschland<br />

76698 Ubstadt-Weiher radarrent GmbH T: 07253 / Brühlstr. 2 / 76698 95 Ubstadt-Weiher 90 969 / T: 07253 - 95 90 969 / www.radarrent.de<br />

2 / 76698 Ubstadt-Weiher / T: 07253 - 95 90 969 www.radarrent.de


Technik & Innovation<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Technik & Innovation<br />

Schneelastsensor<br />

Auf dem Dach alles unter Kontrolle<br />

Die automatisierte Kontrolle <strong>der</strong><br />

Schneelast auf dem Dach hilft<br />

Gebäudebetreibern, sicher durch den<br />

Winter zu kommen.<br />

Als Experten für drahtlose Sensorsysteme<br />

entwickelte Pro-Micron<br />

den Schneelastsensor „Snow-<br />

Check“. Dieser agiert als Frühwarnsystem<br />

für überhöhte Dachlasten aufgrund von<br />

Schnee und Stauwasser. Sammelt sich <strong>der</strong><br />

Schnee auf dem Dach an, wiegt er bereits<br />

zehn Kilogramm pro Quadratmeter bei<br />

einer Schneehöhe von zehn Zentimetern.<br />

Bleibt dieser dort liegen und Regen setzt<br />

ein, kann sich das Gewicht für die gleiche<br />

Schneemenge schon um ein Vierfaches<br />

erhöhen. Beson<strong>der</strong>s gefährlich wird es,<br />

wenn <strong>der</strong> Nassschnee gefriert. In diesem<br />

Sensor „SnowCheck“: Ermittelt permanent die<br />

Schneelast auf dem Dach.<br />

Foto: Pro-Micron<br />

Fall wirkt pro Quadratmeter die neunfache<br />

Last auf das Dach ein. Diese Gefahr wird<br />

oft unterschätzt. Das Dach kann dadurch<br />

erheblichen Schaden nehmen.<br />

Durch die individuell voreinstellbaren<br />

Alarmstufen warnt <strong>der</strong> Sensor zuverlässig<br />

und frühzeitig vor einer Überlastung und<br />

ermöglicht ein rechtzeitiges Handeln. Das<br />

Gerät ist vor allem für Flachdächer geeignet.<br />

Gerade öffentlich genutzte Gebäude<br />

wie Eissporthallen o<strong>der</strong> Schwimmbä<strong>der</strong><br />

profitieren von dem Lastensensor. Durch<br />

die permanente und stufenlose Überwachung<br />

kann die Sicherheit <strong>der</strong> Besucher<br />

stets gewährleistet werden. Auch Lagero<strong>der</strong><br />

Produktionshallen können mit dem<br />

Frühwarnsystem ausgerüstet werden.<br />

www.pro-micron.de<br />

Foto: Radarrent<br />

Dem Laser entgeht nichts<br />

Die stationäre Geschwindigkeitsmessung mit Poliscan Speed<br />

von Vitronic erfolgt aus dem eigens entwickelten City Design<br />

Housing heraus, das die Vorteile <strong>der</strong> LIDAR-Lasermesstechnik<br />

optimal unterstützt. Aufgebaut aus drehbaren Einzelsegmenten,<br />

ermöglicht die schlanke Säule die Überwachung sowohl<br />

von ankommendem wie auch abfließendem Verkehr. Die Säule<br />

kann bis zu zwei Mess- und Dokumentationseinheiten mit den<br />

zugehörigen Blitzen aufnehmen. Dadurch ist eine Verkehrsüberwachung<br />

in zwei Fahrtrichtungen von nur einem Standort<br />

aus möglich. Jedes Poliscan-Speed-System ist mit zwei hochauflösenden<br />

Digitalkameras ausgerüstet. Die Zuordnung des<br />

Geschwindigkeitsverstoßes unterstützt das System mit einem<br />

automatisch um das Kennzeichen gelegten Auswerterahmen.<br />

www.vitronic.de/verkehrstechnik<br />

Messtechnik zum Mieten<br />

Als einer <strong>der</strong> größten herstellerunabhängigen Vermieter von<br />

mobiler Messtechnik setzt Radarrent verstärkt semistationäre<br />

Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung ein. Diese Anlagen<br />

kombinieren die Vorteile von mobilen und stationären<br />

Geschwindigkeitsmessgeräten, indem die Messtechnik in einen<br />

speziell hierfür entwickelten Anhänger verbaut wird. Ausgestattet<br />

mit Panzerglas,<br />

Feuerlöschtechnik und<br />

Alarmanlage können diese<br />

Anhänger bis zu 14 Tage<br />

als stationäre Anlage an<br />

einem Standort betrieben<br />

werden, bevor die Akkus<br />

wie<strong>der</strong> aufgeladen werden<br />

müssen.<br />

Für die Kunden ergeben<br />

sich beim Einsatz dieser<br />

Technik eine Reihe von Vorteilen.<br />

So sind die Geräte<br />

nicht standortgebunden<br />

Semistationäre Geschwindigkeitskontrolle:<br />

Die Geräte können kurzfristig<br />

an an<strong>der</strong>en Gefahrenpunkten<br />

positioniert werden.<br />

und können kurzfristig an<br />

Gefahrenpunkten wie Baustellen<br />

und Kin<strong>der</strong>gärten<br />

eingesetzt werden. Auch<br />

reduziert sich <strong>der</strong> Personaleinsatz<br />

auf die Inbetriebnahme<br />

und den Abbau <strong>der</strong> Anlage. Die Messung führt die<br />

Technik selbstständig durch, 24 Stunden am Tag, sieben Tage<br />

die Woche, während sich das Personal an<strong>der</strong>en Aufgaben widmen<br />

kann. Das Angebot von Radarrent kommt an: Aufgrund <strong>der</strong><br />

großen Nachfrage or<strong>der</strong>t das Unternehmen im ersten Quartal<br />

<strong>2019</strong> einen weiteren semistationären Messanhänger.<br />

www.radarrent.de<br />

68 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

69


Parlament & Verwaltung<br />

Wahlkampf<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Wahlkampf<br />

Strategisch geplant zum Erfolg<br />

In diesem Jahr werden viele Kommunalparlamente neu besetzt. Wer Wahlen<br />

gewinnen will, muss sich von <strong>der</strong> Überzeugung verabschieden, dass einzelne<br />

Instrumente wahlentscheidend sind. Die Berater Achim Moeller und Gwendolin<br />

Jungblut zeigen in ihrem zweiteiligen Beitrag, worauf es wirklich ankommt.<br />

Direkte Ansprache:<br />

Im Wettbewerb um<br />

ein kommumales<br />

Führungsamt o<strong>der</strong><br />

Mandat zählen persönliche<br />

Glaubwürdigkeit<br />

und politischer<br />

Gestaltungswille.<br />

Wer nichts verän<strong>der</strong>n will, wird<br />

auch das noch verlieren, was<br />

er bewahren möchte.“ Wusste<br />

Gustav Heinemann damals schon, in<br />

welch’ schwierige Situation seine Partei<br />

einmal kommen würde? Wir betrachten<br />

diese Aussage weniger fatalistisch. Denn<br />

Heinemanns Satz liefert zugleich die Lösung:<br />

Gestaltungsmacht erfor<strong>der</strong>t Weitsicht.<br />

Und wer diese glaubwürdig verkörpert,<br />

kann Wahlen gewinnen.<br />

Die wichtigste Aufgabe eines Wahlkämpfers<br />

ist, persönliche Glaubwürdigkeit<br />

und politischen Gestaltungswillen in<br />

ein stimmiges Verhältnis zu setzen und<br />

an örtlichen Beson<strong>der</strong>heiten orientiert erkennbar<br />

zu machen. Das klingt nach einer<br />

Herkulesaufgabe? Richtig. Deshalb kann<br />

es auch nicht je<strong>der</strong>. Und deshalb erfor<strong>der</strong>t<br />

jede zielführende Wahlkampfkonzeption<br />

eine Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Realität<br />

und <strong>der</strong> zu erwartenden Zukunft.<br />

Unsere Gesellschaft befindet sich im<br />

Umbruch. Menschen erhoffen sich von<br />

<strong>der</strong> Politik Orientierung, eine Antwort auf<br />

die Frage, wie es mit <strong>der</strong> Gemeinde, <strong>der</strong><br />

Stadt, dem Land weitergehen soll. Eine<br />

gute Kampagne greift diese Bedürfnisse<br />

zumindest implizit auf und verpackt die<br />

Antworten in eingängige und sinnstiftende<br />

Botschaften. Dies setzt voraus, dass gesellschaftliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Großen wie<br />

im Kleinen bei <strong>der</strong> Konzeption des Wahlkampfes<br />

mitgedacht werden. Doch wie<br />

genau äußern sich diese Verän<strong>der</strong>ungen?<br />

Der Wandel beschleunigt sich und die<br />

Komplexität nimmt zu. Die Parteienlandschaft<br />

verän<strong>der</strong>t sich, die Gesellschaft differenziert<br />

sich aus im Hinblick auf soziale<br />

Positionen, Lebenslagen und Lebensstile.<br />

Der technologische Wandel und die Digitalisierung<br />

verän<strong>der</strong>n die Berufswelt. Der demografische<br />

Wandel wird – insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch zunehmenden Mangel an Ausbildungs-<br />

und Pflegekräften – in seinen ersten<br />

Ausprägungen spürbar. Das Grundversprechen<br />

<strong>der</strong> Demokratie auf Gestaltbarkeit<br />

verän<strong>der</strong>t sich zu <strong>der</strong> Sicht, dass <strong>der</strong><br />

Einfluss <strong>der</strong> Parlamente schrumpft, während<br />

die Macht einflussreicher Lobbygruppen<br />

und das Profitbedürfnis <strong>der</strong> Eigentümer<br />

großer Kapitalvermögen zuverlässig<br />

wächst.<br />

Die Unsicherheit greift um sich in Verbindung<br />

mit persönlichen Erwägungen:<br />

Kann ich meinen Lebensstandard halten?<br />

Behalte ich meinen Job, wenn alles digitalisiert<br />

wird? Wird meine Rente reichen?<br />

Die skizzierte Stimmungslage trifft nicht<br />

auf alle Teile <strong>der</strong> Bevölkerung zu, umfasst<br />

aber eine große Mehrheit <strong>der</strong> Menschen in<br />

Deutschland. Sie haben das Gefühl, dass<br />

nicht genug für sie getan wird. An<strong>der</strong>s<br />

ausgedrückt: Stimmungsverlust führt zu<br />

Stimmenverlust.<br />

In Anbetracht dieser Lage liegt auf <strong>der</strong><br />

Hand, dass Wahlkämpfe bisherigen Zuschnitts<br />

nicht mehr ausreichend sind. Die<br />

geäußerten Trends und Entwicklungen<br />

machen vor den Kommunen nicht<br />

halt. Zugleich genießt das kommunale<br />

Wirkungsfeld im Vergleich zu<br />

an<strong>der</strong>en politischen Ebenen ein<br />

hohes Ansehen, denn Ergebnisse<br />

sind im Alltag sichtbar, Verantwortliche<br />

sind ansprechbar,<br />

örtliche Lösungen machen Politik<br />

anschaulich und schaffen<br />

Vertrauen.<br />

Wer Wahlen gewinnen will,<br />

muss sich von <strong>der</strong> Überzeugung<br />

verabschieden, dass einzelne<br />

Instrumente o<strong>der</strong> Tools<br />

wahlentscheidend sind. Wir<br />

predigen keinesfalls <strong>der</strong>en<br />

Foto: DDRockstar/Adobe Stock<br />

Verzicht. Wir empfehlen allerdings, sich<br />

die Begrenztheit einzelner Wahlkampfmittel<br />

bewusst zu machen. In diesem Sinn<br />

werden im Folgenden verschiedene Mittel<br />

betrachtet und bewertet:<br />

INFORMATIONEN AUF PAPIER<br />

Immer wie<strong>der</strong> kommt <strong>der</strong> Hinweis, man<br />

sei schließlich eine Programmpartei.<br />

Menschen werden jedoch überflutet mit<br />

Informationen, selektieren unterbewusst<br />

und nehmen nur das wahr, was ihr Interesse<br />

weckt. In diesem Wettbewerb um<br />

Aufmerksamkeit haben umfangreiche Belehrungstexte<br />

das Nachsehen. Programme<br />

dienen in erster Linie <strong>der</strong> Verortung von<br />

Kandidaten sowie als Argumentationshilfe<br />

für Funktionäre und Wahlkampfhelfer. Als<br />

Werbemedium sind sie nur dann geeignet,<br />

wenn sie fokussiert, anschaulich und auf<br />

das Wesentliche konzentriert sind.<br />

MAILING-AKTIONEN<br />

Massenhaft versandte E-Mails allein gewinnen<br />

keine Wahlen. Angesichts einer<br />

regelrechten E-Mail-Flut eignen sich Mailings<br />

nur noch bedingt, um Wähler zu<br />

mobilisieren. Zudem haben sie häufig einen<br />

unpersönlichen Bittstellcharakter, aus<br />

dem sich zentrale politische Botschaften<br />

nur mit einer gehörigen Portion Fantasie<br />

herausdestillieren lassen.<br />

SOZIALE MEDIEN<br />

Die Kanäle <strong>der</strong> sozialen Medien werden<br />

auch von <strong>der</strong> politischen Konkurrenz<br />

genutzt. Diese inflationäre Überflutung<br />

schafft eine politische Unübersichtlichkeit,<br />

die eher verwirrt als aufklärt. Außerdem<br />

heißt angeklickt o<strong>der</strong> geliked nicht automatisch<br />

gewählt. Shares, Comments und<br />

Likes mögen den persönlichen Zahlenfetischismus<br />

befriedigen, sie bilden aber<br />

allenfalls einen kurzfristigen Gemütsausschnitt<br />

ab, <strong>der</strong> keinen Schluss auf die<br />

wirkliche Stimmungslage einer breiten<br />

Mehrheit zulässt.<br />

UMFRAGEN<br />

Wahltrendumfragen sind vergleichsweise<br />

teuer, bieten selten zusätzlichen Erkenntnisgewinn<br />

und vermitteln Scheinaktivität.<br />

Ketzerisch gefragt: Wenn schon Wahlnie<strong>der</strong>lagen<br />

als drastischste Form des Wählerzeugnisses<br />

nicht zur Verän<strong>der</strong>ung von<br />

Politik führen, welchen Nutzen sollen<br />

dann Befragungen haben? Häufig wird<br />

eingewandt, Umfragen dienten dazu, die<br />

Zukunftsvorstellungen <strong>der</strong> Menschen zu<br />

erfragen, um die eigene Politik danach<br />

auszurichten. Doch damit überschätzt<br />

man das Instrument und stellt zugleich<br />

die eigene Rolle unter den Scheffel. Warum<br />

sollten Wähler die Politik aus ihrer<br />

Aufgabe entlassen, Antworten und Lösungen<br />

zu finden? Politik ist Serviceaufgabe,<br />

gerade weil die Vorstellungskraft vieler<br />

Menschen über Handlungsoptionen und<br />

Entscheidungsspielräume begrenzter ist<br />

als bei Politikern, die sich täglich damit<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

WERBEAGENTUREN<br />

Es ist bemerkenswert, wie viel Geld Parteien<br />

für Wahlnie<strong>der</strong>lagen ausgeben und<br />

welche überteuerten und zuweilen überflüssigen<br />

Leistungen sie sich aufschwatzen<br />

lassen. Wenn Werbeagenturen die politischen<br />

Botschaften vorgeben, ist das ein<br />

Armutszeugnis für die Parteien. Geradezu<br />

grenzwertig wird es, wenn Werbeagenturen<br />

an <strong>der</strong> Entwicklung politischer Konzepte,<br />

die die Weichen für die Zukunft<br />

stellen, mitwirken. Wahlen und Parteien<br />

sind wesentliche Bestandteile unserer Demokratie,<br />

Werbeagenturen nicht. Sie sind<br />

allenfalls dazu da, politische Konzepte, die<br />

von einer Partei selbst entwickelt werden,<br />

professionell bildgebend umzusetzen.<br />

PARTEIEN<br />

Politischen Parteien wird immer weniger<br />

Glaubwürdigkeit zugeschrieben. Wenn die<br />

Glaubwürdigkeit schwindet, das Image<br />

diffuser und <strong>der</strong> Markenkern schwächer<br />

wird, gehen Rückhalt und Zustimmung<br />

in <strong>der</strong> Bevölkerung verloren. Wir erleben<br />

diese Entwicklung <strong>der</strong>zeit bei Sozialdemokraten<br />

beziehungsweise Sozialisten<br />

in Frankreich, den Nie<strong>der</strong>landen, Italien,<br />

Griechenland, Israel, in <strong>der</strong> Türkei und an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n. In Österreich nannte Sebastian<br />

Kurz seine ÖVP auf einmal „Bewegung“,<br />

in den USA konnte Donald Trump<br />

gegen seine eigene Partei zum Präsidenten<br />

gewählt werden. Personen, Stimmungen<br />

und Ideen haben eine wesentlich stärkere<br />

Zugkraft als Parteien. Die sinkende Zahl<br />

unbeirrbarer Stammwähler ist hierfür geradezu<br />

symptomatisch.<br />

Es wird also notwendig, Routinen zu hinterfragen<br />

und neue Antworten zu finden.<br />

Eine strategische Wahlkampfplanung blendet<br />

sich verän<strong>der</strong>nde gesellschaftliche Entwicklungen<br />

nicht aus, son<strong>der</strong>n trägt ihnen<br />

Rechnung.<br />

Gwendolin Jungblut / Achim Moeller<br />

DIE AUTOREN<br />

Achim Moeller und Gwendolin Jungblut<br />

sind Inhaber <strong>der</strong> Firma „The Lea<strong>der</strong>Ship<br />

– Agentur für Wahlen Führung Strategie“.<br />

Sie beraten Kandidaten, Fraktionen und<br />

politische sowie außerpolitische Organisationen<br />

(www.thelea<strong>der</strong>ship.de)<br />

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BEITRAG IN ZWEI TEILEN<br />

Die Langfassung von Teil 1 dieses<br />

Beitrags sowie weitere Tipps für einen<br />

erfolgreichen Wahlkampf finden Sie<br />

auf unserem Serviceportal<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Parlament & Verwaltung.<br />

Dort finden Sie auch Teil 2 des<br />

Beitrags unter dem Titel „Langfristige<br />

Entwicklung im Blick“.<br />

70<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

71


TOP Stellenmarkt<br />

TOP Stellenmarkt<br />

Job<br />

Interview<br />

Erzieherin: In kommunalen Kin<strong>der</strong>tagesstätten fehlen bundesweit rund 130 000 Fachkräfte. Arbeitgeber und Politik stehen in <strong>der</strong> Pflicht, dem<br />

Mangel mit konkreten Maßnahmen entgegenzutreten.<br />

„Spiegel <strong>der</strong> Gesellschaft“<br />

Der Wettbewerb um Nachwuchs- und Fachkräfte wird härter. Das bekommen<br />

auch die Kommunen zu spüren. Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des<br />

DBB Beamtenbund und Tarifunion, benennt im Interview die Bereiche, in denen<br />

die öffentlichen Arbeitgeber ihr Leistungsangebot verbessern müssen.<br />

Herr Silberbach, Sie sagen, über Jahre hinweg<br />

sei <strong>der</strong> öffentliche Dienst auf Kante<br />

genäht worden. Wie macht sich das, außer<br />

an <strong>der</strong> Zahl fehlen<strong>der</strong> Stellen, bemerkbar?<br />

Müssen die Bürger zum Beispiel Angebotsund<br />

Qualitätseinbußen bei den Leistungen<br />

und Services <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

hinnehmen?<br />

Silberbach: „Auf Kante genäht“ bedeutet<br />

nicht nur, dass Personal eingespart<br />

wurde. Son<strong>der</strong>n auch, dass zum Beispiel<br />

die Einkommen teilweise nicht so schnell<br />

gestiegen sind wie in <strong>der</strong> Privatwirtschaft.<br />

Dadurch – verstärkt durch den demografischen<br />

Wandel – fehlen nicht nur Stellen,<br />

son<strong>der</strong>n die vorhandenen bleiben oft<br />

unbesetzt. Natürlich hat das Folgen für<br />

Umfang und Qualität öffentlicher Dienstleistungen.<br />

Warteschlangen vor Bürgerämtern,<br />

Ausfall von Schulunterricht, Verfall<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur, Überlastung bei Polizei<br />

und Justiz, die Liste lässt sich fast beliebig<br />

fortsetzen. Das gefährdet sowohl den<br />

gesellschaftlichen Zusammenhalt als auch<br />

die wirtschaftliche Entwicklung.<br />

Wenn wir den kommunalen Sektor betrachten:<br />

Wie viel Personal fehlt dort und<br />

in welchen Berufsgruppen drückt <strong>der</strong> Schuh<br />

am stärksten?<br />

Silberbach: Im kommunalen Bereich gibt<br />

es den größten Bedarf ganz klar in den<br />

Kitas und im Bereich Alten- und Krankenpflege.<br />

Alleine in den Kitas gehen wir<br />

hier von einem zusätzlichen Bedarf von<br />

130 000 Fachkräften aus, wenn wir unseren<br />

selbstgesteckten Ansprüchen gerecht<br />

werden wollen.<br />

Was bedeuten Personalabbau, Stellenstreichungen<br />

und Besetzungssperren für die<br />

verbleibenden Mitarbeiter?<br />

Silberbach: Die Kollegen haben ein hohes<br />

Verantwortungsbewusstsein. Sie erledigen<br />

die Arbeit, die da ist – oft über die eigene<br />

Belastungsgrenze hinaus. Das ist natürlich<br />

Foto: RioPatuca Images/Adobe Stock<br />

bewun<strong>der</strong>nswert, hat aber unabsehbare<br />

Folgen für die psychische und physische<br />

Gesundheit. Eltern wollen im Bereich <strong>der</strong><br />

frühkindlichen Bildung sicher sein, dass<br />

ihre Kin<strong>der</strong> auf die Zukunft vorbereitet und<br />

nicht nur verwahrt werden. In <strong>der</strong> Pflege<br />

brauchen wir auf beiden Seiten des Bettes<br />

menschenwürdige und wertschätzende Bedingungen.<br />

Hier sehen wir die Arbeitgeber<br />

und Politik in <strong>der</strong> Pflicht, den vielen Sonntagsreden<br />

auch Taten folgen zu lassen.<br />

Trotz im Vergleich zur Privatwirtschaft teils<br />

attraktiverer Jobbedingungen gerade für<br />

Berufseinsteiger haben Kommunen Probleme,<br />

freiwerdende o<strong>der</strong> neu geschaffene<br />

Stellen zu besetzen. Was sind die Ursachen?<br />

Silberbach: Einerseits haben wir den demografischen<br />

Wandel, <strong>der</strong> die Zahl <strong>der</strong><br />

Fachkräfte begrenzt. Der Wettbewerb um<br />

Nachwuchs- und Fachkräfte wird also<br />

härter. Das gilt für bestimmte Berufsgruppen<br />

umso mehr, denken wir nur an Ärzte,<br />

Ingenieure und IT-Spezialisten. Aber es<br />

stimmt: Mit Blick auf die Sinnhaftigkeit<br />

<strong>der</strong> Arbeit und bestimmte Bedingungen,<br />

wie etwa Teilzeit-Möglichkeiten, steht <strong>der</strong><br />

öffentliche Dienst ganz gut da. An<strong>der</strong>erseits<br />

haben wir immer noch eine höhere<br />

Befristungsquote als die Privatwirtschaft,<br />

das ist Wahnsinn. Auch bei berufsbegleiten<strong>der</strong><br />

Qualifizierung und Karriereperspektiven<br />

müssen wir besser werden. Und<br />

natürlich auch bei den Gehältern.<br />

In welchem Maße kann die Einstellung<br />

von Migranten einen Beitrag leisten, um<br />

die Personalprobleme abzumil<strong>der</strong>n? Steht<br />

aus dieser Gruppe eine signifikante Zahl<br />

ausreichend qualifizierter Kandidaten für<br />

anspruchsvolle Fachaufgaben und eventuell<br />

auch Führungspositionen bereit?<br />

Silberbach: Der öffentliche Dienst sollte<br />

ein Spiegel <strong>der</strong> Gesellschaft sein. Insofern<br />

wäre es sinn- und wertvoll, wenn sich<br />

mehr Menschen mit Migrationshintergrund<br />

für einen Job im öffentlichen Dienst<br />

begeistern würden. Außerdem arbeiten<br />

Teams aus ganz unterschiedlichen Menschen<br />

– so legen es Studien zur Diversität<br />

nahe – deutlich kreativer, finden bessere<br />

Lösungen. Letztlich muss es im öffentlichen<br />

Dienst bei <strong>der</strong> Personalauswahl aber<br />

natürlich immer nach Eignung und Leistung<br />

gehen.<br />

Im Zuge des Stellenabbaus <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahre hat <strong>der</strong> Staat viele Leistungen<br />

ausgelagert. Er beschäftigt zum Beispiel externe<br />

Berater, beauftragt Architekten und<br />

Ingenieure mit Planungsleistungen o<strong>der</strong><br />

legt die Aufgabe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung in<br />

private Hände mit dann privat beschäftigtem<br />

Personal. Sie selbst sehen das kritisch.<br />

Warum?<br />

Silberbach: Die Maxime „Privat vor Staat“<br />

ist von vorgestern. Schauen Sie sich an,<br />

was <strong>der</strong> Bundesrechnungshof in <strong>der</strong> Regel<br />

zu den einst so hochgelobten Öffentlich-Privaten<br />

Partnerschaften (ÖPP) sagt.<br />

Gerade eben hat doch beispielsweise <strong>der</strong><br />

Bund beschlossen, die Lkw-Maut doch lieber<br />

selbst einzutreiben, weil neue, realistischere<br />

Berechnungen ergeben haben, dass<br />

das billiger wird als die Vergabe an Private.<br />

Ganz abgesehen von dem Flurschaden,<br />

den die hochbezahlten Berater gerne<br />

hinterlassen, wenn sie durch eine Behörde<br />

gefegt sind. Wir haben so viel Kompetenz<br />

im öffentlichen Dienst, <strong>der</strong> sollte die Politik<br />

vertrauen. Und wo sie fehlt, sollten<br />

wir sie im eigenen Haus aufbauen. Das<br />

ist auf Dauer immer billiger und vor allem<br />

nachhaltiger.<br />

Was muss in den Kommunen, seitens <strong>der</strong><br />

kommunalen Arbeitgeber getan werden,<br />

um den Personalkörper vernünftig aufzustellen?<br />

Pauschale Stellenanmeldungen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Abteilungen werden ja kaum<br />

die Lösung sein, wenn <strong>der</strong> Kämmerer sie<br />

zusammenstreicht und draußen, auf dem<br />

Arbeitsmarkt, nicht die Fachkräfte zur Verfügung<br />

stehen, um den Bedarf auch nur<br />

halbwegs zu decken ...<br />

Silberbach: Zunächst muss die Politik gegenüber<br />

den Bürgern ehrlich sagen: Welche<br />

staatlichen Dienstleistungen brauchen<br />

o<strong>der</strong> wollen wir? Und was kostet das?<br />

Wenn das geklärt ist, muss <strong>der</strong> öffentliche<br />

Dienst entsprechend aufgestellt werden.<br />

Also Stellen aufbauen, Stellen besetzen,<br />

Arbeitsbedingungen attraktiver machen.<br />

Das klingt so einfach, aber an dieser Aufgabenkritik<br />

scheitert die Politik seit Jahrzehnten.<br />

Stattdessen werden ständig neue<br />

Regeln aufgestellt und Leistungen erdacht,<br />

für die aber schlicht das Personal fehlt:<br />

Das führt zu Frust in <strong>der</strong> Bevölkerung und<br />

bei den Beschäftigten. Wir brauchen einen<br />

neuen Konsens, was möglich ist – und was<br />

nicht. Interview: Wolfram Markus<br />

Wir haben so viel<br />

Kompetenz im öffentlichen<br />

Dienst, <strong>der</strong> sollte die<br />

Politik vertrauen.<br />

Ulrich Silberbach<br />

ZUR PERSON<br />

Ulrich Silberbach (Jahrg. 1961) ist<br />

Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des DBB Beamtenbund<br />

und Tarifunion (www.dbb.de). Die<br />

Interessenvertretung für Beamte und<br />

Tarifbeschäftigte<br />

im öffentlichen<br />

Dienst und im<br />

privaten Dienstleistungssektor<br />

hat rund<br />

1,3 Millionen<br />

Mitglie<strong>der</strong>. Von<br />

2011 bis 2017<br />

war Silberbach<br />

Bundesvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fachgewerkschaft<br />

Komba, die Beschäftigte <strong>der</strong><br />

Kommunen vertritt. Von 2001 bis 2014<br />

war er Vorstandsmitglied des DBB Nordrhein-Westfalen<br />

und in dieser Funktion<br />

auch Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tarifkommission.<br />

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72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

73


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TOP Stellenmarkt für kommunale<br />

Das Karriereportal für den öffentlichen Dienst<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

Personalberatungen gibt es viele - aber wenn es um den<br />

öffentlichen Sektor geht, sind wir <strong>der</strong> Experte!<br />

Als spezialisierte Personalberatung suchen wir im Mandantenauftrag namhafter Kommunen fortlaufend verän<strong>der</strong>ungs willige<br />

Führungskräfte, die zukünftig als<br />

Übernehmen Sie Verantwortung für zwei neue Stadtquartiere!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />

Konversionsmanager/-in und Geschäftsführer/-in<br />

Beigeordneter / Dezernent (m/w/d)<br />

Amtsleiter (m/w/d)<br />

Fachbereichsleiter (m/w/d)<br />

Abteilungsleiter (m/w/d)<br />

Als Chief Innovation Officer gestalten Sie erfolgreiche Prozesse!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />

Leiter/-in „Smart City Münster“<br />

o<strong>der</strong> als<br />

Geschäftsführer (m/w/d) für kommunale Unternehmen<br />

tätig werden wollen o<strong>der</strong> planen, ihren Wirkungskreis zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Lassen Sie uns miteinan<strong>der</strong> auf einer neutralen und absolut vertraulichen Ebene ins Gespräch kommen, auch wenn Sie aktuell noch<br />

nicht über einen konkreten Wechsel nachdenken. Wir besprechen Ihre Karriereperspektiven, machen eine Bestandsaufnahme und<br />

suchen nach Chancen für einen beruflichen Neustart. Heute schon an morgen denken!<br />

Gestalten Sie Zukunft – schaffen Sie die Infrastruktur, die morgen zählt!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung des Amtes für Verkehr (m/w/d)<br />

Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen.<br />

Sie bringen uns mit Ihrer konzeptionellen Stärke voran!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Abteilungsleitung Verkehrsplanung und Straßen-<br />

verkehrsbehörde im Amt für Verkehr (m/w/d)<br />

Wir bauen auf Sie und Ihre technische und wirtschaftliche Kompetenz!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />

Erster Beigeordneter (m/w/d)<br />

Interessiert? Bewerben Sie sich direkt bei <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen<br />

Kontakt stehen Ihnen dort unter <strong>der</strong> Rufnummer <strong>02</strong>28/265004 unsere Beraterinnen<br />

Rebecca Engels, Sarah Jankowski und Barbara Morschhaeuser gerne zur Verfügung.<br />

Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />

Human Kapital<br />

als Erfolgsfaktor<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.zfm-bonn.de


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MARKT<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

Klärschlammvererdung<br />

Hygienisch einwandfrei<br />

Straßensanierung<br />

Mit Dünnschichtasphalt<br />

KURZ GEMELDET<br />

Gutes Design<br />

Der La<strong>der</strong>hersteller Weidemann<br />

erhält den German Design<br />

Award <strong>2019</strong> für seinen Radla<strong>der</strong><br />

9080/9080T sowie für den elektrisch<br />

angetriebenen 1160 eHoftrac. Die<br />

Jury urteilte, <strong>der</strong> Radla<strong>der</strong> 9080/9080T<br />

sei „ein formal und funktional<br />

beeindruckendes Nutzfahrzeug, das<br />

Industrieästhetik mit eigenem Stil toll<br />

verbindet“. Der ausgezeichnete Hoftrac<br />

lasse keinerlei Leistung o<strong>der</strong> gewohnte<br />

Nutzungseigenschaften früherer Modelle<br />

vermissen. – www.weidemann.de<br />

Ortungssystem<br />

Der weltweit agierende Telematik-Anbieter<br />

Ctrack erweitert sein Hardware-<br />

Portfolio um das batteriebetriebene<br />

Ortungssystem GPS Tracker BX 720.<br />

So zeigt Ctrack neben Fahrzeugen und<br />

Baumaschinen auch an<strong>der</strong>e mobile<br />

Objekte an wie Container mit Werkzeugen,<br />

Trailer, Generatoren, Pumpen o<strong>der</strong><br />

Schaltschränke. Dank ihrer leistungsstarken<br />

Batterie ortet die BX 720 bis zu<br />

sieben Jahre lang. – www.c-track.de<br />

Software<br />

IB&T entwickelt fachlich intelligente<br />

Software für Verkehrswegeplanung und<br />

-bau. Zu den Neuheiten <strong>der</strong> RZI-Tiefbau-<br />

Version 2018 zählen die Punktverwaltung,<br />

das Digitale Geländemodell, die<br />

Straßenplanung, die REB Abrechnungstools<br />

sowie das Stand-alone-Programm<br />

Kosten AKVS/elKe, das mit den neuen<br />

Preisdatenbanken und <strong>der</strong> OKSTRA-<br />

Schnittstelle 2.018 den Workflow im<br />

Bereich Kostenmanagement abrundet.<br />

www.card-1.com<br />

Kanalbauplanung in Nürnberg: Miriam Liß, Projektleiterin des Eigenbetriebes Stadtentwässerung<br />

und Umweltanalytik (SUN), erläutert den Verlauf <strong>der</strong> einzelnen Vortriebsstrecken.<br />

Kanalbau<br />

Qualität geht vor<br />

Das System Gütesicherung Kanalbau<br />

genießt Vertrauen bei mehr als<br />

3000 Vergabestellen. Diese setzen<br />

das Anfor<strong>der</strong>ungsniveau RAL-GZ 961<br />

bei ihren Vergaben voraus.<br />

Im Zusammenhang mit Bau und Sanierung<br />

<strong>der</strong> Abwassernetze hat das Thema<br />

Qualität herausragende Bedeutung, da<br />

entsprechende Investitionen üblicherweise<br />

auf eine sehr lange Nutzungsdauer<br />

ausgelegt sind. Netzbetreibern ist bewusst,<br />

dass von einer fachgerechten Ausführung<br />

auch Stadtkasse und Bürger profitieren –<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei mittel- bis langfristiger<br />

Betrachtung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />

Wenn qualitätsbewusste Auftraggeber<br />

auf fachkundige Planer und ausführende<br />

Unternehmen treffen, können entsprechende<br />

Maßnahmen in aller Regel in <strong>der</strong><br />

notwendigen Qualität realisiert werden.<br />

Auftraggeber prüfen daher vor <strong>der</strong> Vergabe<br />

die Eignung <strong>der</strong> Bieter und Dienstleister<br />

beson<strong>der</strong>s in Hinblick auf die Fachkunde.<br />

Seitens <strong>der</strong> Auftragnehmer ist dieser Nachweis<br />

eindeutig durch die Vergabe- und Vertragsordnung<br />

für Bauleistungen (VOB Teil<br />

A) gefor<strong>der</strong>t. Hier heißt es, dass Bauleistungen<br />

an „fachkundige, leistungsfähige<br />

und zuverlässige Unternehmen zu vergeben“<br />

sind und die „Fachkunde, Leistungsfähigkeit<br />

und Zuverlässigkeit“ zu prüfen<br />

ist. Bei dieser Aufgabe kann <strong>der</strong> Auftraggeber<br />

auf das System <strong>der</strong> RAL-Gütesicherung<br />

Kanalbau zurückgreifen.<br />

In Nürnberg zum Beispiel realisiert die<br />

Stadt eines ihrer größten Abwasserprojekte<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre. Das Sanierungsprojekt<br />

erstreckt sich über vier Stadtteile und soll<br />

das Kanalnetz hydraulisch verbessern. Zu<br />

den Baumanßnahmen zählt die Herstellung<br />

eines Stauraumkanals in gut zwölf<br />

Metern Tiefe im Rohrvortriebsverfahren.<br />

Unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung des Eigenbetriebes<br />

Stadtentwässerung und Umweltanalytik<br />

(SUN) <strong>der</strong> Stadt Nürnberg wird diese<br />

Baumaßnahme von den Bauunternehmen<br />

Brochier Infra-Vortriebstechnik und<br />

Scharnagl durchgeführt. Für die Vergabe<br />

<strong>der</strong> Vortriebsarbeiten for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> SUN von<br />

den Bietern einen Qualifikationsnachweis.<br />

Dieser konnte gemäß Güte- und Prüfbestimmungen<br />

RAL-GZ 961 von beiden Firmen<br />

erbracht werden.<br />

www.kanalbau.com<br />

Foto: Güteschutz Kanalbau<br />

Foto: Visioverdis<br />

Organische Dünger müssen hygienisch<br />

einwandfrei sein. In Kompostierungs- und<br />

Vergärungsanlagen geschieht das durch<br />

gesteuerte Wärmeentwicklung während<br />

des Rotteprozesses. Dies wird gemäß <strong>der</strong><br />

in Deutschland geltenden Bioabfallverordnung<br />

genau überprüft.<br />

In den Klärschlammvererdungsanlagen<br />

von Eko-Plant (Pauly Group) sorgt das Zusammenspiel<br />

von Schilfpflanzen, Entwässerung<br />

und Mikroorganismen während <strong>der</strong><br />

Vererdung dafür, dass nach sechs Monaten<br />

keine hygienisch relevanten Keimarten<br />

mehr vorhanden sind. Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen haben das bestätigt.<br />

www.the-pauly-group.de<br />

Stadtgrün<br />

Bäume an <strong>der</strong> Wand<br />

Das im bundesweiten KfW-Wettbewerb<br />

„Gründen 2018“ ausgezeichnete Unternehmen<br />

Visioverdis bietet Lösungen für<br />

ein besseres Mikroklima in Städten. Dazu<br />

hat es den „GraviPlant“ entwickelt. Die<br />

Innovation erlaubt es, kleine Bäume und<br />

Büsche horizontal an Fassaden wachsen<br />

zu lassen. Die Technologie ermöglicht es,<br />

neue, bisher nicht bewachsene Räume zu<br />

nutzen. Einer <strong>der</strong> Vorteile ist die deutliche<br />

Kühlung von Gebäuden.<br />

www.visioverdis.com/de<br />

Innovative Fassadenbegrünung: Die vertikal<br />

wachsenden Pflanzen kühlen das Gebäude im<br />

Sommer und isolieren im Winter.<br />

Foto: Iseki<br />

Aufsitzmäher SF 235: Iseki präsentiert seine<br />

neue Baureihe von Großflächenmähern<br />

mit Frontmähwerk und Mittenabsaugung.<br />

Grünpflege<br />

Große Flächen sind<br />

sein liebstes Terrain<br />

Mit dem SF 224 und dem SF 235 bietet<br />

Iseki-Maschinen eine neue Baureihe von<br />

Großflächenmähern mit Frontmähwerk<br />

und Mittenabsaugung. Die neuen Modelle<br />

sind eine Weiterentwicklung <strong>der</strong> Vorgänger<br />

SFH 220/240 und wurden insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Hinblick auf Mähleistung, Sicherheit und<br />

Optik optimiert. Beide Arbeitsmaschinen<br />

bieten eine hohe Flächenleistung bei gesteigertem<br />

Bedienkomfort und vergrößertem<br />

Behältervolumen.<br />

Die Mäher sind mit unterschiedlichen<br />

Frontmähwerken erhältlich. Der SF 224 ist<br />

mit einem 1,37 m breiten Hochleistungs-<br />

Mähdeck ausgestattet. Beim SF 235 kann<br />

auch ein 1,52 m breites Mähwerk mit pendelnden<br />

Messern zum Einsatz kommen.<br />

Bei beiden Frontmähwerken lässt sich die<br />

Schnitthöhe bequem über einen Handgriff<br />

verstellen, und über einen Vorwahltaster<br />

kann zwischen Mulch- und Aufnahmebetrieb<br />

gewechselt werden.<br />

Die Mäher sind mit Drei-Zylin<strong>der</strong>-Motoren<br />

mit 22 o<strong>der</strong> 33 PS ausgestattet. Der<br />

hydrostatische Fahrantrieb mit Zwei-Pedal-Steuerung<br />

sorgt für eine zuverlässige<br />

Kraftübertragung an die Antriebsrä<strong>der</strong>,<br />

mehr Steigfähigkeit und höhere Effizienz<br />

am Antriebsstrang. Für eine optimale<br />

Bodenhaftung wurde das Fahrwerk sehr<br />

spurstabil ausgelegt und <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />

des Grassammelcontainers abgesenkt. Die<br />

Fahrerplattform ermöglicht eine gute Übersicht<br />

über die Mähfläche.<br />

www.iseki.de<br />

Foto: VSI<br />

Asphaltdeckschichten sind als oberste<br />

Verschleißschicht des Straßenoberbaus<br />

<strong>der</strong> Witterung und dem immer stärker<br />

werdenden Verkehrsaufkommen ausgesetzt.<br />

Kennzeichen <strong>der</strong> Abnutzung sind<br />

Spurrinnen, Ausmagerungen und Frostaufbrüche.<br />

Bevor es hierzu kommt, sollte<br />

saniert werden.<br />

Eine schnelle und kostengünstige Sanierungsmethode<br />

ohne Austausch <strong>der</strong> Deckschicht<br />

ist <strong>der</strong> VSI-Dünnschichtasphalt.<br />

Dabei wird ein etwa ein Zentimeter starker<br />

Asphalt in Kaltbauweise auf die bestehende,<br />

gereinigte Fahrbahndecke aufgetragen.<br />

Nach Einbau ist die Strecke schon<br />

nach rund 15 Minuten wie<strong>der</strong> befahrbar.<br />

Durch den Überzug mit dem Dünnschichtasphalt<br />

werden die Oberflächeneigenschaften<br />

wie Dichtigkeit, Griffigkeit,<br />

Ebenheit im Querprofil schnell wie<strong>der</strong> hergestellt,<br />

und die Nutzungsdauer wird nach<br />

Angaben des Herstellers um Jahre verlängert.<br />

Im innerörtlichen Bereich entsteht<br />

demnach eine Kostenersparnis von bis zu<br />

70 Prozent gegenüber <strong>der</strong> konventionellen<br />

Fahrbahndeckenerneuerung.<br />

In <strong>der</strong> Konsequenz reduziert sich auch<br />

<strong>der</strong> Rohstoffbedarf durch die geringere<br />

Schichtstärke durchschnittlich um die<br />

Hälfte. Bundesweit werden daher diese<br />

Beläge immer öfter für die Erhaltung <strong>der</strong><br />

Straßen eingesetzt.<br />

www.vsi-gmbh.de<br />

Straßensanierung: Der in Kaltbauweise aufgebrachte<br />

VSI-Dünnschichtasphalt ist bereits<br />

nach 15 Minuten befahrbar.<br />

76 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

77


Firmenname für Schriftverkehr (Schriftart Arial) :<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

ANBIETER<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

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Tel. 09232-991546<br />

Fax 09232-991523<br />

markus@morgenroth.eu<br />

88499 Riedlingen<br />

Tel. (07371) 9318-0<br />

Fax (07371) 9318-10<br />

84094 Elsendorf<br />

Tel. (08753) 1516<br />

Fax (08753) 776<br />

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BWK-M 3/7 BETRACHTUNGEN<br />

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NATURSCHUTZ UND<br />

STRASSEN­ LANDSCHAFTSPFLEGE<br />

KANALSANIERUNG<br />

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FREMDWASSERBESEITIGUNGSKONZEPTE<br />

INFRASTRUKTUR­ UND TIEFBAUPLANUNGEN<br />

GENERALENTWÄSSERUNGSPLANUNG<br />

ENERGIEKONZEPTE/WÄRMECONTRACTING<br />

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Sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne:<br />

Ursula Fantz<br />

Sales Manager<br />

Telefon: 0791 95061-8317<br />

ursula.fantz@pro-vs.de<br />

Michael Wilhelm Blaser<br />

Leitung Sales Management<br />

Telefon: 0791 95061-8337<br />

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78<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

79


Service<br />

NEUERSCHEINUNGEN<br />

TERMINE<br />

Service<br />

Smart City. Digitalisierung in Stadt und<br />

Land,<br />

Wolf Hartmann u. a., Springer-Gabler,<br />

Heidelberg, 2018, 77 S., 44,99 Euro<br />

(ISBN 978-3-658-19045-3)<br />

Smart City Arnsberg<br />

Dieses Buch zeigt am Beispiel <strong>der</strong> Stadt<br />

Arnsberg, wie Kommunen die Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung nutzen und umsetzen<br />

können. Digitale Technologien helfen<br />

Städten und Gemeinden, effizienter zu arbeiten<br />

und noch attraktiver für Bürger und<br />

Unternehmen zu werden. Doch wie sieht<br />

die Stadt <strong>der</strong> Zukunft aus? Wie können<br />

wir möglichst angenehm, effizient und<br />

umweltbewusst in urbanen Räumen leben<br />

und arbeiten? Mit welchen Technologien,<br />

mit welchen Konzepten lassen sich die<br />

Teilbereiche Energie, Umwelt, Gebäude,<br />

Infrastrukturen und Verkehr klug zur intelligenten<br />

Stadt vernetzen? Diese Fragen<br />

beantwortet das vorliegende Werk.<br />

Landes- und Kommunalwahlrecht<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Klaus-Michael Glaser,<br />

Kommunal- und Schul-Verlag, Wiesbaden,<br />

Kommentar, 5. Auflage <strong>2019</strong>,<br />

482 S., 49 Euro<br />

(ISBN 978-3-8293-1437-4)<br />

Landleben digital<br />

Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Einwohner<br />

Deutschlands lebt auf dem Land, doch<br />

immer mehr zieht es in die Städte. Dieser<br />

Band zeigt auf, wie digitale Strategien<br />

ländliche Räume vitalisieren und attraktiv<br />

machen können. Die Autorin ist davon<br />

überzeugt, dass das Landleben gelingen<br />

kann, wenn digitale Konzepte Chancen<br />

für Teilhabe und gleichwertige Lebensverhältnisse<br />

eröffnen. Sie untersucht das Potenzial<br />

vieler neuer Strategien: Glas faser,<br />

offene Daten und Sensoren im Internet <strong>der</strong><br />

Dinge, smarte Mobilität, Roboter in <strong>der</strong><br />

Gesundheitsvorsorge und smarte Bürger.<br />

Anke Knop macht deutlich, wie wichtig<br />

es für ländliche Orte ist, sich <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Digitalisierung zu stellen, ohne<br />

dabei Traditionen und Eigenheiten aufzugeben.<br />

Denn ohne digitales Land ist kein<br />

Staat zu machen.<br />

Das neue digitale Landleben,<br />

Anke Knopp, Wochenschau-Verlag,<br />

Frankfurt am Main, <strong>2019</strong>, 184 S.,<br />

14,90 Euro (ISBN 978-3-7344-0732-1)<br />

Die gesunde Stadt<br />

Am gesellschaftlichen Einsatz für För<strong>der</strong>ung,<br />

Schutz und Wie<strong>der</strong>herstellung von<br />

Gesundheit sind im städtischen Leben<br />

zahlreiche Sektoren beteiligt. Während<br />

soziale Benachteiligungen von vielen Seiten<br />

als wichtige Größe wahrgenommen<br />

werden, ist die Aufmerksamkeit für ökologische<br />

Tragfähigkeit im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Gesundheit bisher viel geringer.<br />

In diesem Buch wird ein Konzept für eine<br />

sozial gerechte und ökologisch nachhaltige<br />

Stadtkultur vorgestellt. Leitprinzipien sind<br />

eine Blickfel<strong>der</strong>weiterung in Richtung Zukunftsvorsorge<br />

sowie ein „Brückenbau“<br />

zur Überwindung von Barrieren, die oft<br />

zwischen wissenschaftlichen Disziplinen<br />

und gesellschaftlichen Sektoren existieren.<br />

Grundlagen des Wahlrechts kommentiert<br />

Stadt <strong>der</strong> Zukunft – Gesund und<br />

nachhaltig,<br />

Rainer Fehr, Claudia Hornberg (Hrsg.),<br />

Oekom Verlag München, 2018, 384 S.,<br />

35 Euro (ISBN 978-3-96238-074-8)<br />

Mecklenburg-Vorpommern hat die bewährten<br />

Wahlsysteme im Landtagswahlrecht<br />

und im Kommunalwahlrecht im<br />

gemeinsamen Landes- und Kommunalwahlgesetz<br />

zusammengeführt. Dieser<br />

Entwicklung trägt <strong>der</strong> gemeinsame Kommentar<br />

Rechnung. Darin sind die Normen<br />

des Landes- und Kommunalwahlgesetzes<br />

mit Praxisbeispielen und Rechtsprechung<br />

auch aus an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n umfassend<br />

erläutert.<br />

Die das Gesetz ausfüllenden Vorschriften<br />

<strong>der</strong> Landes- und Kommunalwahlordnung<br />

werden jeweils am Ende <strong>der</strong> Erläuterungen<br />

angesprochen und, wenn sie<br />

materielle Regelungen enthalten, in die<br />

Kommentierung aufgenommen. Beispiele<br />

einer Wahlbekanntmachung, eines Ausschreibungstextes<br />

für die Wahl <strong>der</strong> hauptamtlichen<br />

Bürgermeister und einer Checkliste<br />

für die Wahlleiter zur Vollständigkeit<br />

<strong>der</strong> eingereichten Wahlunterlagen dienen<br />

als Erleichterung für die Praxis.<br />

Der Ratgeber richtet sich an alle mit <strong>der</strong><br />

Vorbereitung, Durchführung und Prüfung<br />

<strong>der</strong> Kommunalwahlen befassten Personen,<br />

die haupt- o<strong>der</strong> ehrenamtlich in Verwaltungen,<br />

Wahlorganen, Parteien und Wählergruppen<br />

die Wahlen durchzuführen<br />

haben.<br />

Der Autor, Klaus-Michael Glaser, ist<br />

Justiziar beim Städte- und Gemeindetag<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Zahlreiche<br />

Schulungen für Wahlleiter sowie Veröffentlichungen<br />

weisen ihn als profunden<br />

Kenner des Kommunalwahlrechts aus.<br />

Was? Wann? Wo?<br />

SEMINARE<br />

Sicherheit<br />

Kurzzeitige Eingriffe in den Straßenverkehr<br />

19. 3. Braunschweig<br />

Moravia-Akademie, Wiesbaden,<br />

Tel. 06 11/95 <strong>02</strong>-3 60,<br />

www.moravia-akademie.de<br />

Grundstücksentwässerung<br />

Fachgerechter Kanalbau<br />

21. 3. Kiel<br />

SAG-Akademie für berufliche Weiterbildung,<br />

Darmstadt, Tel. 0 61 51/1 01 55-0,<br />

www.sag-akademie.de<br />

Gewässerschutz<br />

Grundlagenschulung<br />

21. 3. Offenbach<br />

Umweltinstitut Offenbach,<br />

Tel. 0 69/81 06 79,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

Kommunalpolitik<br />

Vertrauen schaffen durch Bürgerbeteiligung<br />

23. 3. Wiesbaden<br />

Akademie für Kommunalpolitik (AfK),<br />

Wiesbaden, Tel. 06 11/9 99 77-34,<br />

www.afk-hessen.de<br />

Tourismus<br />

Wirtschaftlich agieren zwischen Kundenwünschen<br />

und Firmeninteressen<br />

2. 4. Boppard<br />

Kommunalakademie Rheinland-Pfalz,<br />

Mainz, Tel. 0 61 31/2 39 85 57,<br />

www.akademie-rlp.de<br />

Kommunikation<br />

Professionelles Networking<br />

5. – 7. 4. Berlin<br />

Akademie Management und Politik <strong>der</strong><br />

Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn,<br />

Tel. <strong>02</strong> 28/8 83-3 27,<br />

www.fes-mup.de<br />

Jugendhilfe<br />

Örtliche Zuständigkeit und Kostenerstattung<br />

– Grundlagen<br />

9. – 10. 4. Frankfurt am Main<br />

Kommunales Bildungswerk, Berlin,<br />

Tel. 0 30/29 33 50-0, www.kbw.de<br />

Finanzmanagement<br />

Baumaßnahmen im doppischen<br />

Haushalt<br />

11. 4. Chemnitz<br />

Bildungswerk für Kommunalpolitik<br />

Sachsen, Hoyerswerda,<br />

Tel. 0 35 71/40 72 17,<br />

www.bks-sachsen.de<br />

Energieliefer-Contracting<br />

Rechtliche Grundlagen<br />

6. – 7. 5. Hamburg<br />

Verband für Wärmelieferung,<br />

Hannover,<br />

Tel. 05 11/3 65 90-0,<br />

www.energiecontracting.de<br />

KONGRESSE<br />

32. Lindauer Seminar<br />

„Praktische Kanalisationstechnik –<br />

Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“<br />

14. – 15. 3. Lindau<br />

JT-Elektronik, Lindau, Tel. 0 83 82/<br />

9 67 36-0, www.jt-elektronik.de<br />

52. Essener Tagung für Wasserwirtschaft<br />

Wasser und Gesundheit<br />

20. – 22. 3. Essen<br />

Institut für Siedlungswasserwirtschaft<br />

<strong>der</strong> RWTH Aachen (ISA), Aachen,<br />

Tel. <strong>02</strong> 41/80-2 72 03,<br />

www.essenertagung.de<br />

22. Internationaler Altpapiertag<br />

21. 3. Düsseldorf<br />

Bundesverband Sekundärrohstoffe und<br />

Entsorgung (BVSE), Bonn,<br />

Tel. <strong>02</strong> 28/9 88 49-0, www.bvse.de<br />

Stadtplanung<br />

Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme<br />

21. 3. München<br />

Institut für Städtebau und Wohnungswesen,<br />

München, Tel. 0 89/54 27 06-0,<br />

www.isw-isb.de<br />

Modulbau <strong>2019</strong><br />

Kommunales Bauen mit Modulen<br />

25. – 26. 3. Frankfurt am Main<br />

Management Forum Starnberg,<br />

Tel. 0 81 51/27 19-0,<br />

www.management-forum-starnberg.de<br />

Der Bürgermeistertag <strong>2019</strong><br />

Kommunalsymposium<br />

27. – 28. 3. Dresden<br />

Vendoro, Susanne Schröter, Dresden,<br />

Tel. 03 51/2 79 88 06,<br />

www.<strong>der</strong>-buergermeistertag.de<br />

Sicherheit in Bildungseinrichtungen<br />

Krisenprävention an Schulen<br />

28. 3. Duisburg<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit,<br />

Bad Homburg v. d. Höhe,<br />

Tel. 0 61 72/9 81 85-85<br />

www.sicherheit-inbildungseinrichtungen.de<br />

Lärmkontor-Jahrestagung<br />

Stadt – Lärm – Luft<br />

28. – 29. 3. Hamburg<br />

Lärmkontor, Hamburg, Tel. 0 40/<br />

38 99 94-0, www.laermkontor.de<br />

MESSEN<br />

E-Mobility World<br />

Ausstellung für nachhaltige Mobilität<br />

20. – 24. 3. Friedrichshafen<br />

Messe Friedrichshafen,<br />

www.ibo-messe.de<br />

Forst live<br />

Forstwirtschaft – Forsttechnik –<br />

Erneuerbare Energien<br />

29. – 31. 3. Offenburg<br />

Forst live, Hermannsburg,<br />

www.forst-live.de<br />

TERMINHINWEISE AN:<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

Redaktion<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

80 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

81


Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/<strong>2019</strong><br />

Impulse für den kommunalen Wohnungsbau<br />

Um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten, ist die stärkere Aktivität <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand gefragt. Wir beleuchten, was Kommunen bei <strong>der</strong> Gründung von Wohnungsunternehmen<br />

in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht beachten müssen. Dies<br />

und weitere aktuelle Themen in unserem „EXTRA Wohnungsbau“ im März.<br />

Gemeinsam mobil<br />

Die Zukunft <strong>der</strong> Mobilität in Ballungsräumen<br />

liegt in <strong>der</strong> Vernetzung unterschiedlicher<br />

Verkehrsträger. Die Fahrgäste<br />

erwarten attraktive Tarife, harmonisierte<br />

Fahrpläne und aktuelle Informationen.<br />

Um diese Ziele zu erreichen, sollten die<br />

regionalen Aufgabenträger den Schulterschluss<br />

suchen. Wir stellen ein Projekt mit<br />

Beispielcharakter vor.<br />

Die nächste<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

erscheint am<br />

7. März<br />

Foto: Eyetronic/Adobe Stock<br />

Ressource Biomüll<br />

Für die getrennte Erfassung von Bioabfällen<br />

gibt es gute Gründe: Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Restmüllmenge, Grundlage für die<br />

Nutzung von Methangas, Erzeugung von<br />

hochwertigem Kompost. Innovative Konzepte<br />

und Lösungen für Sammlung, Störstoffkontrolle<br />

und Verwertung unterstützen<br />

die Kommunen dabei, dieses wertvolle<br />

Potenzial zu erschließen.<br />

Foto: Eunikas/Adobe Stock<br />

Foto: AVG<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

Das unabhängige Magazin für<br />

die kommunale Praxis<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />

Tilmann Distelbarth, Bernd Herzberger<br />

Chefredakteur Wolfram Markus<br />

Redaktion Jörg Benzing,<br />

Alexan<strong>der</strong> Liedtke, Louisa Holz (Volo.)<br />

Layout & Grafik HSt Medienproduktion<br />

Leitung Produkt- und Projektmanagement<br />

Beate Semmler<br />

Leitung Sales Management<br />

Michael Wilhelm Blaser<br />

Sales Management Ursula Fantz<br />

Vertrieb Natalie Toth<br />

(natalie.toth@pro-vs.de)<br />

Erscheinungsweise monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />

zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />

inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Es gelten die Mediadaten Nr. 42<br />

vom 1. Januar <strong>2019</strong><br />

Verlags- und Redaktions an schrift<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791 95061-8300<br />

Fax 0791 95061-188341<br />

info@pro-vs.de<br />

Konto<br />

Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />

IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Druck und Verlag GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />

Nachdruck und Vervielfältigung –<br />

auch auszugsweise – nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />

UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier<br />

aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />

Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />

Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel.<br />

ISSN 0723-8274<br />

Solarleuchte merkur<br />

– Die Außergewöhnliche für höchste Ansprüche –<br />

InnovatIon trIfft<br />

nachhaltIgkeIt<br />

DeSIgn UnD<br />

leUchtkraft<br />

aUf hÖchSteM<br />

nIveaU<br />

sipirit gmbh<br />

Elsässer Straße 40, D-76870 Kandel | www.sipirit.de<br />

Telefon +49 (0) 72 75 / 98 58 - 98 | E-Mail best@sipirit.de<br />

partner of<br />

82 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />

Weitere Informationen: Siehe Beilage


LEISER.<br />

SAUBERER.<br />

ELEKTRISCH.<br />

Unsere ersten vollelektrischen Lkw Volvo FE Electric und Volvo FL Electric<br />

sind ein Meilenstein auf unserem Weg zur emissionsfreien Mobilität<br />

und meistern die Herausfor<strong>der</strong>ungen von regionalen Transportaufgaben.<br />

Sie ermöglichen es, unsere Städte sauberer, leiser und stauärmer zu machen.<br />

Das Resultat: höhere Lebensqualität für uns alle.<br />

www.volvotrucks.de/elektro-lkw<br />

VOLVO ELECTRIC TRUCKs

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