der gemeinderat_Ausgabe 02_2019
Die Februar-Ausgabe von der gemeinderat legt einen Schwerpunkt auf das Thema "Beleuchtung". Daneben enthält die Ausgabe den Top-Studienführer, ein Sonderprodukt zu berufsbegleitenden Masterstudienangeboten und Lehrgängen im öffentlichen Sektor.
Die Februar-Ausgabe von der gemeinderat legt einen Schwerpunkt auf das Thema "Beleuchtung". Daneben enthält die Ausgabe den Top-Studienführer, ein Sonderprodukt zu berufsbegleitenden Masterstudienangeboten und Lehrgängen im öffentlichen Sektor.
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STADT-<br />
GEO-<br />
Nr. 2/<strong>2019</strong><br />
8,50 Euro<br />
62. Jahrgang<br />
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
FEBRUAR<br />
<strong>2019</strong><br />
BAUSPAREN<br />
Die Renaissance<br />
eines Klassikers<br />
TOP<br />
STUDIENFÜHRER<br />
Berufsbegleitende Masterstudienangebote und<br />
Lehrgänge für den öffentlichen Sektor<br />
PUBLIC<br />
MANAGEMENT<br />
MIGRATION<br />
ENERGIE-<br />
MANAGEMENT<br />
UMWELT<br />
SOZIALE<br />
ARBEIT<br />
FACILITY<br />
MANAGEMENT<br />
ENTWICKLUNG<br />
INFORMATION<br />
Vertiefte und umfassende Qualifizierung<br />
als Karrieresprung<br />
MIT TOP<br />
STUDIEN-<br />
FÜHRER<br />
E-PAYMENT<br />
Potemkinsche Dörfer<br />
in den Rathäusern<br />
KATASTROPHENSCHUTZ<br />
Für Extremschneefall<br />
besser gerüstet sein<br />
Evolution<br />
VERNETZTE LED-TECHNIK TREIBT<br />
DIE ENTWICKLUNG DER STADT VORAN
Editorial<br />
Schon gesehen?<br />
Unsere aktuelle<br />
Son<strong>der</strong>ausgabe<br />
Son<strong>der</strong>heft<br />
Januar <strong>2019</strong><br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
„Wir lernen jetzt für die digitale<br />
Zukunft. Und das soll Schule machen.“<br />
För<strong>der</strong>n, was NRW bewegt.<br />
LED plus Digitalisierung gleich neue Möglichkeiten für die Kommunen. Auf<br />
diese einfache Formel lässt sich bringen, welche Wirkung mo<strong>der</strong>ne Lichttechnik<br />
entwickeln kann. Diese geht deutlich über die Einsparungen bei<br />
den Energie- und Instandhaltungskosten hinaus. Sie reicht auch viel weiter<br />
als das Thema „Lichtqualität“. Weil wir überall Licht benötigen, umgibt uns<br />
ein fein verästeltes Stromversorgungssystem – im öffentlichen Raum ebenso<br />
wie am Arbeitsplatz, in <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> im Kin<strong>der</strong>garten. Es speist die LED-<br />
Lampen und ist Träger des Datenstroms zu <strong>der</strong>en intelligenter Steuerung.<br />
In <strong>der</strong> neuen Welt <strong>der</strong> Beleuchtung werden die Lichtquellen selbst zum<br />
Sen<strong>der</strong>. Mit entsprechenden Sensoren ausgestattet, erkennen sie, ob Räume<br />
belegt sind, messen die Temperatur im Gebäudeinnern, erfassen die Intensität<br />
des einstrahlenden Sonnenlichts. Die Rückkopplung dieser Informationen<br />
an die Gebäudeleittechnik unterstützt den wirtschaftlichen Betrieb <strong>der</strong> Heizung<br />
und Kühlung. Sie hilft ebenso, bei <strong>der</strong> Beleuchtung Strom zu sparen.<br />
Und <strong>der</strong> Gebäudemanager kann die Analyse von Raumnutzungsdaten dazu<br />
heranziehen, die Flächenbelegung zu optimieren.<br />
Vernetzung lautet das Zauberwort. Was für die Innenbeleuchtung gilt,<br />
kommt auch in den Straßen zum Einsatz. Hier sind es Detektoren zur<br />
Verkehrszählung und zur Messung von Luftschadstoffen o<strong>der</strong> Bewegungsmel<strong>der</strong>,<br />
um Lampen energieeffizient zu betreiben. Auf Basis lokal erhobener<br />
Informationen lassen sich dann Smartphone-Apps mit laufend aktualisierten<br />
Hinweisen zur Verkehrssituation, zum lokalen Wetter o<strong>der</strong> zu Wartezeiten<br />
am Einlass ins Museum versorgen. Die Stadtplanung gewinnt durch solche<br />
Daten eine neue Qualität: Die Erfahrung ihrer Verantwortlichen wird angereichert<br />
mit Fakten aus neuester Zeit (Titel „Beleuchtung“, ab S. 24).<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> lesen Sie auch, wie Kandidaten für die Kommunalwahlen<br />
<strong>2019</strong> ihre Siegchancen erhöhen. Achim Moeller und Gwendolin Jungblut,<br />
Autoren unseres Ratgebers „Wahlen gewinnen“, zeigen in ihrem mehrteiligen<br />
Beitrag (Teil 1 auf S. 70 sowie auf Treffpunkt-Kommune.de) auf, warum<br />
es nicht genügt, im Wahlkampf lediglich einzelne (vermeintliche) Erfolgsrezepte<br />
anzuwenden. Gestaltungsmacht erfor<strong>der</strong>t Weitsicht. Und nur wer<br />
diese glaubwürdig verkörpert, kann bei den Wählern punkten.<br />
Herzlich, Ihr<br />
Als Beilage zum<br />
Februar-Heft und auf<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
> ONLINE-SPEZIAL > DIE BESTEN<br />
KONTAKT<br />
DIE BESTEN<br />
PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN FÜR KOMMUNEN <strong>2019</strong><br />
Sie haben Anmerkungen,<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />
Schreiben Sie mir!<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
Manfred vom Son<strong>der</strong>n, Chief Digital Officer von<br />
Gelsenkirchen, macht seine Heimatstadt zur<br />
digitalen Vorzeigekommune. Dazu gehören<br />
mo<strong>der</strong>n ausgestattete Schulen und Klassenzimmer<br />
mit interaktiven Whiteboards. Möglich gemacht<br />
mit dem Programm NRW.BANK.Gute Schule 2<strong>02</strong>0.<br />
Wolfram Markus, Chefredakteur<br />
Die ganze Geschichte unter: nrwbank.de/gelsenkirchen<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
3
Inhalt<br />
Inhalt<br />
In diesem Heft:<br />
Technik & Innovation<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Titel<br />
Beleuchtung: Intelligente Leuchten spielen<br />
eine Hauptrolle in <strong>der</strong> Smart City 24<br />
Solarleuchten: Stadtwerke Bamberg setzen<br />
auf die Kraft <strong>der</strong> Akkutechnik 26<br />
Vandalismus: Antivandalenleuchten trotzen<br />
sinnloser Zerstörungswut 28<br />
Innenbeleuchtung: Vernetzte Systeme liefern<br />
Licht genau nach Bedarf 30<br />
Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft:<br />
Spektakuläre Arenabeleuchtung 34<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Kommunalentwicklung: Die Rolle <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
<strong>der</strong> Daseinsvorsorge auf dem Land 8<br />
Vernetzte Beleuchtung in <strong>der</strong> Smart City<br />
24<br />
Das Leistungsvermögen von LED-Leuchten ist breit gefächert. Die Lichterzeugung<br />
wird ergänzt durch Funktionen rund um die Informationsübermittlung. Möglich<br />
macht dies die Vernetzung und zentrale Steuerung. Bei aller Begeisterung über die<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> Smart City bleibt die Frage <strong>der</strong> Hoheit über die Daten.<br />
Foto: Kwanchaift/Adobe Stock<br />
Foto Titelseite: Metamorworks/Adobe Stock, Montage HSt<br />
72<br />
Ulrich Silberbach im<br />
Job-Interview<br />
Im Wettbewerb um Nachwuchs- und<br />
Fachkräfte müssen die öffentlichen<br />
Arbeitgeber attraktiver werden. Ulrich<br />
Silberbach, Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des<br />
DBB Beamtenbund und Tarifunion,<br />
for<strong>der</strong>t im Interview aber auch einen<br />
neuen Konsens darüber, was an staatlichen<br />
Leistungen in den Kommunen<br />
möglich ist – und was nicht.<br />
Informationstechnik: Das Rathaus auf dem<br />
Weg zum E-Payment 18<br />
Dokumentenmanagement: Einführung <strong>der</strong><br />
E-Akte bedarf guter Vorbereitung 20<br />
Kommunikation: Gemeinde Seeheim-Jugenheim<br />
publiziert digitales Amtsblatt 22<br />
Kommunaltechnik: Mit thermischen Verfahren<br />
gegen Wildkraut am Straßenrand 54<br />
Fahrzeugautomation: Die Technik für kommunale<br />
Anwendungen macht Fortschritte 56<br />
Extremschneefall: Bei <strong>der</strong> Prävention sollte<br />
nicht gespart werden 62<br />
Geschwindigkeitskontrolle: Mit Hightech<br />
gegen Raser im Verkehr 66<br />
Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: Schneelastsensoren<br />
und Verkehrsüberwachung 68<br />
Wahlkampf: Strategische Planung 70<br />
Job-Interview: Ulrich Silberbach, DBB Beamtenbund<br />
und Tarifunion, über den kommunalen<br />
Arbeitsmarkt 72<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
TOP Stellenmarkt 74<br />
Produkte & Dienstleistungen 76<br />
Neuerscheinungen 80<br />
Was? Wann? Wo? 81<br />
Vorschau / Impressum 82<br />
Der Gesamtauflage dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen<br />
Prospekte <strong>der</strong> Umweltinstitut Offenbach GmbH,<br />
Offenbach, sowie <strong>der</strong> sipirit GmbH, Kandel, bei.<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Projekt IKF-Zinsmonitor: Datenpool vergleichbarer<br />
Kreditabschlüsse wächst 10<br />
Finanzierung: Öffentliche Pfandbriefe erleben<br />
ein Comeback 12<br />
Interview: Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> NRW-Bank, über den Markt <strong>der</strong> Kommunalfinanzierung<br />
16<br />
TOP Studienführer<br />
Daseinsvorsorge im digitalen Dorf 8<br />
Die Digitalisierung eröffnet <strong>der</strong> Daseinsvorsorge abseits von Ballungsräumen neue<br />
Möglichkeiten. Anwendungsfel<strong>der</strong> sind zum Beispiel die Telemedizin und die Nahversorgung.<br />
Die Landesregierungen von Bayern und Rheinland-Pfalz för<strong>der</strong>n entsprechende<br />
Projekte unter dem Schlagwort Digitale Dörfer.<br />
TOP Studienführer – aktuell 35<br />
Die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> unserer edition TOP Studienführer informiert über mo<strong>der</strong>nes<br />
Personalmarketing und betriebliches Gesundheitsmanagement. Weitere Themen<br />
sind die Qualifizierung für Leitungsfunktionen und die Standardisierung von Weiterbildungsangeboten<br />
im öffentlichen Sektor.<br />
Software leistungsstark,<br />
Partnerschaft<br />
langfristig<br />
– genau, was ich brauche.<br />
Zertifizierte<br />
Software nach<br />
den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
im öffentlichen<br />
Dienst<br />
Führungskräfte: Die Mitarbeit in politischen<br />
Gremien ist die Königsdisziplin 36<br />
Personalmarketing: Jobangebote sollten die<br />
Bewerber ansprechen 38<br />
Service: Masterstudiengänge und Weiterbildungen<br />
im Überblick 44<br />
Karriere: Aufstieg zum Verwaltungsfachwirt in<br />
Brandenburg 52<br />
62<br />
Foto: Photo 5000/Adobe Stock<br />
Erfolgreich im Kampf<br />
gegen den Schnee<br />
Wenn Schneemassen katastrophale Ausmaße<br />
annehmen wie jüngst in Südbayern,<br />
kommt es auf ein funktionierendes Krisenmanagement<br />
an. Zudem gewinnen Prognoseinstrumente<br />
und Frühwarnsysteme<br />
an Bedeutung. Sie helfen den Kommunen,<br />
rechtzeitig reagieren zu können.<br />
Für Kommunen und an<strong>der</strong>e öffentliche Einrichtungen ist DATEV <strong>der</strong> zukunftsweisende<br />
Digitalisierungspartner: mit mo<strong>der</strong>ner Standard-Software<br />
für Finanz- und Personalwesen sowie weitere Verwaltungsaufgaben. Flexibel<br />
anpassbar auf Ihre spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen, rechtssicher und<br />
zertifiziert. So bekommen Sie die ideale Lösung, die Sie für die Prozesse<br />
in Ihrer Verwaltung benötigen.<br />
www.datev.de/public-sector<br />
4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
5
Panorama<br />
NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />
Panorama<br />
Energieverbrauch <strong>der</strong> Software messen<br />
KURZ GEMELDET<br />
Wolfenbüttel<br />
gewinnt IT-Preis<br />
Die Stadt Wolfenbüttel ist die Gewinnerin<br />
des Innovationspreises 2018 des<br />
Softwareherstellers Axians Infoma. Die<br />
Auszeichnung erhielten die Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
für die Umsetzung eines digitalen<br />
Finanzmanagements auf Basis des<br />
Fachprogramms Newsystem.<br />
Geoinformation<br />
Die diesjährige Münchner GI-Runde<br />
zu aktuellen Fragen <strong>der</strong> Erfassung,<br />
Verarbeitung und Nutzung von Geoinformationen<br />
findet am 14. und<br />
15. März an <strong>der</strong> TU München statt. Zu<br />
den Themen <strong>der</strong> Konferenz des Runden<br />
Tisches GIS gehören das Monitoring<br />
und die Modellierung von Straßenräumen.<br />
Unternehmen stellen innovative<br />
Projekte vor. – www.run<strong>der</strong>tischgis.de<br />
Glasfasermesse<br />
Der IT-Branchenverband Breko<br />
veranstaltet am 27. und 28. März in<br />
Wiesbaden die Glasfasermesse „Fiberdays<br />
19“. Rund 200 Systemhersteller<br />
und Dienstleister präsentieren sich.<br />
Die Messeplattform Smart City Plaza<br />
richtet sich vor allem an Bürgermeister,<br />
kommunale Vertreter und Netzbetreiber.<br />
www. brekoverband.de<br />
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />
Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />
was Ihre Kommune bewegt:<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
Bauingenieur: Mit <strong>der</strong> Wohnraumoffensive haben es sich <strong>der</strong> Bund, die Län<strong>der</strong> und die Kommunen<br />
zum Ziel gesetzt, dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu begegnen.<br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />
Grund zum Bauen<br />
Die Kommunen können Grundstücke<br />
aus Bundeseigentum verbilligt<br />
erwerben. Voraussetzung: Nutzung <strong>der</strong><br />
Flächen für den Wohnungsbau.<br />
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />
(BImA) und die Kommunen<br />
wollen in <strong>der</strong> Wohnbauflör<strong>der</strong>ung<br />
enger kooperieren. Das Ziel ist<br />
es, möglichst schnell entbehrliche bundeseigene<br />
Flächen für den Wohnungsbau zu<br />
mobilisieren. Dafür haben die BImA sowie<br />
<strong>der</strong> Deutsche Städte- und Gemeindebund,<br />
<strong>der</strong> Deutsche Städtetag und <strong>der</strong> Deutsche<br />
Landkreistag ein gemeinsames Informationsschreiben<br />
unterzeichnet. Darin wird<br />
das Verfahren zum beschleunigten und<br />
verbilligten Kauf von Bundesimmobilien<br />
aufgezeigt.<br />
Kommunen und kommunale Wohnungsbauunternehmen<br />
können auf<br />
Grundlage <strong>der</strong> neuen Verbilligungsrichtlinie<br />
(VerbR 2018) bundeseigene Grundstücke<br />
erwerben und darauf neuen Wohnraum<br />
schaffen. Je neu geschaffener Sozialwohnung<br />
im Geschosswohnungsbau kann<br />
dann ein Preisnachlass in Höhe von 25 000<br />
Euro gewährt werden. Zudem gibt es für<br />
die Kommunen jetzt auch die Möglichkeit,<br />
verbilligt erworbene Liegenschaften<br />
ohne Rückzahlung des Preisnachlasses an<br />
private Dritte weiter zu veräußern, wenn<br />
diese sich verpflichten, den Verbilligungszweck<br />
zu erfüllen.<br />
Die Sprecher <strong>der</strong> kommunalen Spitzenverbände<br />
erklärten: „Wir unterstützen<br />
gemeinsam die auf dem Wohngipfel im<br />
Herbst 2018 beschlossene ,Gemeinsame<br />
Wohnraumoffensive von Bund, Län<strong>der</strong>n<br />
und Kommunen‘.“ Es gehe darum, den<br />
Wohnungsbau zu erleichtern, dem Mangel<br />
an Bauland zu begegnen und den Anstieg<br />
von Preisen bei Bauland, Baukosten und<br />
Mieten zu dämpfen. – Weitere Informationen<br />
zu den neuen Regelungen unter<br />
www.bundesimmobilien.de > Verkauf ><br />
Erstzugriff und Verbilligung<br />
Foto: Eunikas/Adobe Stock<br />
Software hat einen entscheidenden Anteil<br />
an <strong>der</strong> Ressourceneffizienz von IT-Hardware.<br />
So können Programme mit gleicher<br />
Funktion zum Beispiel deutlich unterschiedliche<br />
Stromverbräuche haben, je<br />
nachdem, wie sie programmiert sind. Um<br />
die Umweltverträglichkeit von Software<br />
zu messen, hat das Umweltbundesamt<br />
(UBA) nun eine Messmethode und unterstützende<br />
Werkzeuge entwickelt. Mit<br />
<strong>der</strong>en Hilfe ist es erstmalig möglich, den<br />
Anteil <strong>der</strong> Software am Energieverbrauch<br />
Gartensommer im Elb-Havel-Winkel<br />
IN 3 KLICKS ZU<br />
MEHR STADTGRÜN!<br />
För<strong>der</strong>ung einfach gemacht:<br />
www.gruen-in-die-stadt.de<br />
zu messen. Im Rahmen einer Studie wurden<br />
Einzelkriterien in drei Bereichen untersucht:<br />
Ressourceneffizienz, Einfluss<br />
auf die Dauer <strong>der</strong> Hardwarenutzung und<br />
Nutzungsautonomie, also zum Beispiel die<br />
Quelloffenheit <strong>der</strong> Software.<br />
Die Ergebnisse unterstützen bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
ressourceneffizienter Software<br />
und können Beschaffern beim Einkauf und<br />
bei Entwicklungsaufträgen von Software<br />
helfen. – Infos zur Studie: www.greensoftware-engineering.de<br />
> Downloads<br />
Der Elb-Havel-Winkel wird nach <strong>der</strong> Bundesgartenschau<br />
2015 im Juni <strong>2019</strong> erneut<br />
Ziel von Gartentouristen sein. Die Region<br />
bereitet die vom Lea<strong>der</strong>-Entwicklungsprogramm<br />
<strong>der</strong> EU geför<strong>der</strong>te Veranstaltungsreihe<br />
„Kunst im Gartensommer“ vor<br />
(www.lea<strong>der</strong>-elbe-havel.de). Koordiniert<br />
wird sie von <strong>der</strong> Gartenakademie Sachsen-Anhalt.<br />
„Wir planen eine Art ,Mini-<br />
Buga‘“, so <strong>der</strong> Havelberger Bürgermeister<br />
Bernd Poloski. Los geht’s am 1. Juni in<br />
Schönhausen/Elbe mit einer Vernissage<br />
zum Projekt „Kunst für Demokratie“. Der<br />
Elb-Havel-Winkel möchte mit <strong>der</strong> Ausrichtung<br />
des Gartensommers weiterhin für<br />
sich als sanfte Tourismusregion werben.<br />
59 %<br />
Landbewohner<br />
Das Land stärken<br />
Das Bundeslandwirtschaftsministerium,<br />
die kommunalen Spitzenverbände sowie<br />
Kammer- und Wirtschaftsverbände haben<br />
ihr Programm für das gemeinsame<br />
Aktionsbündnis „Leben auf dem Land“<br />
vorgestellt. Gemeinsam sollen Themen<br />
wie Digitalisierung, Nahversorgung und<br />
Fachkräftesicherung in ländlichen Räumen<br />
vorangetrieben werden. Ministerin Klöckner<br />
sagte, <strong>der</strong> ländliche Raum stecke voller<br />
Innovation und Dynamik. Vor allem sei er<br />
Heimat für die Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />
57 Prozent <strong>der</strong> Deutschen wohnen auf<br />
dem Land.<br />
EINE SEITE –<br />
ALLE FÖRDERPROGRAMME! *<br />
6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
* Die Webseite enthält die wesentlichen Programme <strong>der</strong> Städtebauför<strong>der</strong>ung in Deutschland. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
7<br />
„GRÜN IN DIE STADT“ IST EINE INITIATIVE DES BUNDESVERBANDES GARTEN-, LANDSCHAFTS- UND SPORTPLATZBAU E. V.<br />
UNTERSTÜTZT VON
Politik & Gesellschaft<br />
Ländlicher Raum<br />
Politik & Gesellschaft<br />
HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN<br />
Digitalisierungsprojekte für ländliche<br />
Regionen sind keine Selbstläufer. Doch<br />
wer die nachfolgenden Hinweise und<br />
Ratschläge beachtet, macht es sich als<br />
Verantwortlicher leichter.<br />
•<br />
Man braucht viel Geduld und Zeit, um<br />
digitale Anwendungen zum Erfolg zu<br />
führen.<br />
•<br />
Unerlässlich ist die Schulung aller<br />
Beteiligten, denn es gibt zahlreiche<br />
Bedenken, die diskutiert werden<br />
müssen.<br />
•<br />
Neben einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit<br />
über Medien und<br />
Veranstaltungen ist die persönliche<br />
Ansprache, etwa von Mitglie<strong>der</strong>n in<br />
Vereinen, sinnvoll.<br />
•<br />
Die Kommunalverwaltung und insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Bürgermeister müssen<br />
hinter dem Projekt stehen, aktiv mitwirken<br />
o<strong>der</strong> wenigstens dafür werben.<br />
•<br />
Bei allen digitalen Anwendungen ist<br />
auf Niedrigschwelligkeit und eine<br />
einfache Bedienbarkeit zu achten.<br />
•<br />
Gerade bei <strong>der</strong> Entwicklung von<br />
Kommunikationsangeboten ist es<br />
empfehlenswert, die örtliche Presse<br />
mit ins Boot zu nehmen.<br />
DIE AUTORIN<br />
Aufgegebenes Ladengeschäft:<br />
Wie lässt sich in<br />
ländlichen Regionen vor<br />
allem auch für die ältere<br />
Bevölkerung die Versorgung<br />
mit Waren des täglichen<br />
Bedarfs sichern?<br />
Michaela Allgeier, Moers, ist Autorin und<br />
Beraterin in den Themenfel<strong>der</strong>n Demografische<br />
Entwicklung und Gerontologie<br />
sowie Integration (michaela.allgeier@<br />
demografie-allgeier.de)<br />
Digitale Dörfer<br />
Dahoam 4.0<br />
Digitalisierung kann <strong>der</strong> Daseinsvorsorge auf dem Land neue Perspektiven<br />
eröffnen. Bayern und Rheinland-Pfalz för<strong>der</strong>n entsprechende Projekte. In<br />
digitalen Dörfern werden Modelle <strong>der</strong> Nahversorgung erprobt wie auch vernetztes<br />
bürgerschaftliches Engagement und kommunale Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Ländliche Regionen sind von <strong>der</strong> demografischen<br />
Entwicklung beson<strong>der</strong>s<br />
betroffen. Mancherorts kann<br />
dies zu einschneidenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />
führen. So gibt es Gemeinden, in denen<br />
Kita- und Schulplätze aufgrund eines<br />
sinkenden Bedarfs nach und nach verschwinden.<br />
Weitere Merkmale sind leerstehende<br />
Immobilien, Geschäftsaufgaben<br />
im Bereich des Einzelhandels und ein<br />
ausgedünntes Angebot des Öffentlichen<br />
Personennahverkehrs.<br />
Durch die Digitalisierung können sich für<br />
ländliche Räume neue Optionen ergeben,<br />
die zu einer Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
führen. Nachfolgend werden Beispiele<br />
für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
digitaler Anwendungen skizziert.<br />
TELEMEDIZIN<br />
Zu den größten Problemen <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />
gehört <strong>der</strong> drohende Ärztemangel.<br />
Große Hoffnungen ruhen daher<br />
auf <strong>der</strong> Telemedizin. Eine vielverspre-<br />
chende Anwendungsmöglichkeit ist die<br />
Kommunikation per Videosprechstunde<br />
o<strong>der</strong> Online-Chat, denn dies kann zu einer<br />
erheblichen Zeitersparnis für Patienten<br />
und Mediziner beitragen. Auch bei <strong>der</strong> Versorgung<br />
pflegebedürftiger Menschen lassen<br />
sich digitale Anwendungen einsetzen.<br />
ARBEITEN<br />
Das Leben auf dem Land wird dadurch erschwert,<br />
dass viele Menschen weite Wege<br />
zu ihrem Arbeitsplatz zurücklegen müssen.<br />
Sogenannte Coworking-Spaces (Bürogemeinschaften)<br />
könnten das ständige<br />
Pendeln zur Ausnahme werden lassen.<br />
Foto: Canimedia/Adobe Stock<br />
EHRENAMT<br />
Digitale Instrumente können dazu beitragen,<br />
ehrenamtliches Engagement, Nachbarschaftshilfe<br />
und damit die Gemeinschaft<br />
vor Ort zu stärken. Innerhalb des<br />
Modellprojekts „Bürger vernetzen Nachbarschaften“<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
erfuhren 14 Initiativen und Vereine, wie<br />
man digitale Instrumente in Stadtteilen,<br />
Quartieren und Dörfern nutzt, um bürgerschaftliches<br />
Engagement zu stärken und<br />
die Lebensqualität zu verbessern.<br />
Rheinland-Pfalz ist mit dem 2015 gestarteten<br />
Projekt „Digitale Dörfer“ (www.<br />
digitale-doerfer.de) zum Vorreiter bei <strong>der</strong><br />
Digitalisierung in ländlichen Regionen geworden.<br />
Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs<br />
wurden drei Verbandsgemeinden<br />
ausgewählt: Betzdorf-Gebhardshain im<br />
Kreis Altenkirchen mit rund 26 000 Einwohnern<br />
in 17 Gemeinden, Eisenberg mit<br />
rund 13 200 Einwohnern in drei Gemeinden,<br />
Göllheim mit rund 11 800 Einwohnern<br />
in 13 Gemeinden.<br />
In <strong>der</strong> ersten Projektphase stand vorrangig<br />
die Nahversorgung in Verbindung<br />
mit ehrenamtlichem Engagement auf <strong>der</strong><br />
Agenda. Bürger <strong>der</strong> drei Verbandsgemeinden<br />
konnten ihre Ideen in Arbeitskreisen<br />
(„LivingLabs“) einbringen. Als Ergebnis<br />
dieses Prozesses entstanden die Anwendungen<br />
„Bestellbar“ und „Lieferbar“.<br />
„Bestellbar“ kombiniert den Einkauf<br />
über einen Online-Shop mit dem Angebot<br />
primär regionaler Produkte. Bezahlt<br />
wird online o<strong>der</strong> per Rechnung. Können<br />
Kunden die Waren nicht selbst abholen,<br />
wird „Lieferbar“ aktiv, ein Lieferservice,<br />
<strong>der</strong> durch freiwillige Helfer erbracht wird.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Projektphase von 2017 bis<br />
<strong>2019</strong> steht die bürgerorientierte Nutzung<br />
digitaler Instrumente in <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung<br />
im Zentrum. Jede <strong>der</strong> drei Verbandsgemeinden<br />
verfügt inzwischen mit<br />
den „Dorfnews“ über ein eigenes Nachrichtenportal.<br />
Lokale Ereignisse werden<br />
ebenso verbreitet wie Bekanntmachungen<br />
<strong>der</strong> Kommunalverwaltung o<strong>der</strong> Informationen<br />
zu Beschlüssen des Gemein<strong>der</strong>ats.<br />
Über die App „Dorffunk“ können die Bürger<br />
sich untereinan<strong>der</strong> vernetzen.<br />
PROJEKT „DIGITALES DORF“ IN BAYERN<br />
In Bayern hat die Staatsregierung das Projekt<br />
„Digitales Dorf“ (www.digitales-dorf.<br />
bayern) ins Leben gerufen. Es soll den<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> demografischen<br />
Entwicklung und <strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>ung von<br />
jungen und qualifizierten Menschen bebegegnen<br />
helfen.<br />
Den Aufschlag als Pilotregionen machten<br />
die Gemeindeverbünde Steinwald-Allianz<br />
in <strong>der</strong> Oberpfalz (37 100 Einwohner)<br />
und Spiegelau-Frauenau in Nie<strong>der</strong>bayern<br />
(3875 Einwohner in Spiegelau und 2697<br />
Einwohner in Frauenau).<br />
In <strong>der</strong> Steinwald-Allianz steht die Nahversorgung<br />
im Mittelpunkt. Die Anbieter<br />
von regionalen Produkten und Dienstleistungen<br />
sollen sich mit den Bürgern über<br />
einen digitalen Marktplatz vernetzen. Seit<br />
August 2018 versorgt <strong>der</strong> mobile Dorfladen<br />
in Gestalt eines Lastwagens zweimal pro<br />
Woche die Bürger und Direktvermarkter in<br />
ausgewählten Ortschaften <strong>der</strong> Steinwald-<br />
Allianz (Landkreis Tirschenreuth) mit Lebensmitteln.<br />
Das Sortiment umfasst rund<br />
200 Produkte. Als nächster Schritt ist geplant,<br />
dass Kunden die Waren über eine<br />
Online-Plattform bestellen und bezahlen.<br />
Qualifizierungen insbeson<strong>der</strong>e für ältere<br />
Menschen anzubieten, ist ein weiteres Ziel<br />
<strong>der</strong> Steinwald-Allianz. Zu diesem Zweck<br />
arbeiten die Projektpartner Fraunhofer-<br />
Arbeitsgruppe für Supply Chain Services<br />
(SCS), das Fraunhofer-Institut für Experimentelles<br />
Software Engineering (IESE)<br />
und die kommunale Wohnberatungsstelle<br />
des Kreises Tirschenreuth zusammen. Von<br />
Multiplikatoren – etwa Seniorenbeauftragte<br />
o<strong>der</strong> auch Beschäftigte aus sozialen<br />
Einrichtungen – werden inzwischen neue<br />
bedarfs- und praxisorientierte Bildungsangebote<br />
im Landkreis angeboten.<br />
Das umfangreiche Konzept des Gemeindeverbunds<br />
Spiegelau-Frauenau beinhaltet<br />
zentrale Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Daseinsvorsorge,<br />
darunter Medizin und Pflege,<br />
Mobilität und Bildung sowie Wohnen und<br />
Energie. Hinzu kommen Nachbarschaftshilfe<br />
und die digitale Verwaltung. Zu den<br />
Aktivitäten gehören <strong>der</strong> Aufbau eines medizinischen<br />
Netzwerkes ebenso wie telemedizinische<br />
Anwendungen, die überlastete<br />
Arztpraxen unterstützen sollen.<br />
Das Thema „Wohnen und digitale<br />
Assistenzsysteme“ entwickelte sich aufgrund<br />
seines großen Potenzials zu einem<br />
Schwerpunkt. Das Ziel ist, ältere Menschen<br />
mit <strong>der</strong> Nutzung digitaler Technik<br />
vertraut zu machen. Gleichzeitig soll ein<br />
niedrigschwelliger Zugang, etwa durch<br />
Nachbarschaftshilfe, geschaffen werden.<br />
Vielversprechende Ansätze und großen<br />
Nutzwert verspricht auch die „Digitale<br />
Verwaltung“. Über die App „Dahoam-4.0-<br />
Rathaus“, die von Frühjahr <strong>2019</strong> an allen<br />
Bürgern in den beiden Gemeinden zur Verfügung<br />
stehen soll, können die Einwohner<br />
nicht nur auf Daten und Dokumente<br />
zugreifen. Es lassen sich darüber auch<br />
Verbesserungsvorschläge, Informationen,<br />
etwa zur Gefahrenabwehr, o<strong>der</strong> auch Beschwerden<br />
direkt an die Gemeindevertreter<br />
schicken. Michaela Allgeier<br />
8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
9
Wirtschaft & Finanzen<br />
PROJEKT IKF ZINSMONITOR<br />
STIMMEN ZUM PROJEKT<br />
Was sagen Teilnehmer über den „Zinsmonitor“?<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at hat kommunale<br />
Finanzverantwortliche gefragt.<br />
Udo Dankemeier, Leiter Amt Finanzwesen<br />
<strong>der</strong> Stadt Wolfenbüttel (rd. 52 400<br />
Einwohner, Nie<strong>der</strong>sachsen) ist überzeugt<br />
vom Nutzen des Projekts: „Der Zinsmonitor<br />
ist ein interessantes Informationsinstrument<br />
zur Nachbetrachtung <strong>der</strong><br />
eigenen Abschlüsse. Ich kann an<strong>der</strong>e<br />
Kommunen nur ermuntern, sich ebenfalls<br />
zu beteiligen.“ Die für Wolfenbüttel<br />
ermittelten Ergebnisse lägen leicht über<br />
den Durchschnittswerten aller bisher<br />
analysierten Kreditabschlüsse, sagt<br />
Dankemeier, die Dateneingabe habe<br />
einfach und schnell funktioniert.<br />
Vitali Schlee, Schuldenmanager und<br />
stellvertreten<strong>der</strong> Verantwortlicher für die<br />
Finanzbuchhaltung <strong>der</strong> Stadt Bünde<br />
(rd. 46 400 Einwohner, Nordrhein-<br />
Westfalen) erwartet sich von den<br />
Erkenntnissen aus <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Kreditabschlüsse<br />
„eine Optimierung meiner<br />
Arbeit, das Tüpfelchen auf dem i.“ Mit<br />
Blick auf das Ergebnis für die eigenen<br />
Kreditabschlüsse meint er: „Möglicherweise<br />
müssen wir unter einem größeren<br />
Bewerberkreis ausschreiben.“<br />
Kreditkonditionen im Vergleich<br />
Weite Spanne<br />
Das Projekt „Zinsmonitor“ ist gut gestartet. Die Analyse <strong>der</strong> bisher betrachteten<br />
Kreditabschlüsse ergibt bereits erstes nützliches Wissen für die künftige<br />
Ausschreibung des Darlehensbedarfs. Weitere Erkenntnisse bringen die Zeit und<br />
die Austauschzirkel, an denen sich Teilnehmerkommunen beteiligen können.<br />
Kreditzins unter <strong>der</strong> Lupe: Der Spread ist abhängig von <strong>der</strong> Laufzeit des Darlehens. Steigt sie,<br />
geht auch <strong>der</strong> Aufschlag <strong>der</strong> Banken nach oben. Das ist eine Erkenntnis des „Zinsmonitors“.<br />
Foto: Nivens/Adobe Stock<br />
Liegen wir mit den Konditionen für<br />
unsere Darlehen richtig, also: zahlen<br />
wir nicht zu viel Zinsen? Auf diese<br />
Frage gibt <strong>der</strong> „Zinsmonitor“ Antwort, den<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at, die TU Chemnitz und<br />
Venbert Consulting aus Berlin im Oktober<br />
vergangenen Jahres initiierten. Mittlerweile<br />
haben rund 40 Kommunen Kreditabschlüsse<br />
gemeldet. Diese wurden auf<br />
den Markteinstandszins und den Spread<br />
analysiert. Jede Kommune erhielt vom<br />
Projektbüro ihre individuellen Berechnungsergebnisse<br />
und konnte die eigenen<br />
Kreditabschlüsse mit denen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Teilnehmer vergleichen.<br />
Auch wenn die Vergleichsbasis noch<br />
nicht repräsentativ ist, lassen sich aus <strong>der</strong><br />
Analyse erste Tendenzen ableiten: Der<br />
Spread ist abhängig von <strong>der</strong> Kreditlaufzeit.<br />
Das heißt: Nicht nur <strong>der</strong> Einstandszins ist<br />
bei längeren Laufzeiten <strong>der</strong> Zinsstrukturkurve<br />
höher – auch <strong>der</strong> Aufschlag <strong>der</strong> Banken<br />
steigt mehr o<strong>der</strong> weniger synchron mit<br />
<strong>der</strong> Laufzeit. Die Spreads sind von 2017 auf<br />
2018 um rund zehn Basispunkte gefallen<br />
(annähernd parallel für alle Laufzeiten).<br />
Die Spreads <strong>der</strong> analysierten Kreditabschlüsse<br />
liegen bei vergleichbaren Laufzeiten<br />
um bis zu 30 Basispunkte auseinan<strong>der</strong>.<br />
Vali<strong>der</strong>e Aussagen werden in den<br />
kommenden Monaten möglich sein, denn<br />
<strong>der</strong> Datenpool wächst täglich.<br />
NEU: AUSTAUSCHZIRKEL FÜR TEILNEHMER<br />
In den Gesprächen mit den bisherigen Teilnehmern<br />
zeigte sich, dass insbeson<strong>der</strong>e<br />
ein Austausch <strong>der</strong> Kommunen untereinan<strong>der</strong><br />
die Ergebnisse noch einmal aufwerten<br />
würde, weil sich dann auch <strong>der</strong> regionale<br />
Blick öffnet. Vor diesem Hintergrund bietet<br />
Venbert Consulting allen Teilnehmerkommunen<br />
die Möglichkeit, sich an Austauschzirkeln<br />
zu beteiligen, bei denen die<br />
anonymisierten Erkenntnisse im Detail<br />
vorgestellt werden und wo im vertraulichen<br />
Rahmen die Ergebnisse abgeglichen<br />
und diskutiert werden können.<br />
Start ist im April in Nie<strong>der</strong>sachsen, folgen<br />
werden die nördlichen Bundeslän<strong>der</strong>.<br />
Die Teilnahme an einem ersten Austausch<br />
ist abgesehen von einem Unkostenbeitrag<br />
kostenlos. Nähere Informationen<br />
unter an<strong>der</strong>em zu den Terminen und die<br />
Möglichkeit zur Anmeldung gibt es beim<br />
Zinsmonitor-Büro (Tel. 0 30/21 01 83 81,<br />
E-Mail: zinsmonitor@ikf-vergleich.de).<br />
Das Austauschzirkel-Konzept hat sich bereits<br />
in den rund 20 Kommunen bewährt,<br />
mit denen es seit 2014 umgesetzt wird.<br />
Mehr Informationen zum Projekt sowie<br />
den Link zum Projektportal unter<br />
www.treffpunkt-kommune.de > Online-<br />
Spezial > Projekt IKF Zinsmonitor<br />
<br />
Wolfram Markus<br />
„Die Thüga hat mit dem Smart-City-<br />
Projekt eine Plattform geschaffen, um<br />
Know-how und Erfahrungen aus verschiedenen<br />
Plusgesellschaften und<br />
<strong>der</strong> Thüga rund um die vernetzte Stadt<br />
zu bündeln. Unser Ziel ist es, ein Leistungsportfolio<br />
zu erarbeiten, aus dem<br />
die Stadtwerke fertige Produkt-Bausteine<br />
auswählen können. Ein Beispiel<br />
ist die LoRaWAN-Technik, die spannende<br />
Anwendungen für Städte und Versorger<br />
in <strong>der</strong> Smart City ermöglicht. Eine<br />
Technik mit großem Potenzial – und<br />
leicht einzusetzen!“<br />
Lea Treick, Business Development,<br />
E-MAKS GmbH & Co. KG<br />
Wie machen Sie aus Ihrer<br />
Kommune eine digitale Stadt?<br />
Mit dem Know-how von<br />
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und ihrer rund 100 Partnerunternehmen im Bereich Smart City.<br />
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Finanzierung<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Pfandbriefe<br />
Bewährte Finanzierungsform<br />
Öffentliche Pfandbriefe sind eine klassische Form <strong>der</strong> Kommunalfinanzierung.<br />
Gegenwärtig erleben sie ein Comeback. Dieser Beitrag zeigt auf, welche Arten<br />
von Finanzierungen über den Öffentlichen Pfandbrief refinanziert werden können<br />
und damit von Kommunalkreditkonditionen profitieren können.<br />
Pfandbriefe sind gedeckte, verzinsliche<br />
Schuldverschreibungen, die von<br />
Kreditinstituten auf Grundlage des<br />
deutschen Pfandbriefgesetzes (PfandBG)<br />
emittiert und am Kapitalmarkt platziert<br />
werden. Voraussetzung ist eine Erlaubnis<br />
<strong>der</strong> Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
zur Ausübung des Pfandbriefgeschäfts<br />
(Pfandbriefbanken). Der<br />
Pfandbrief dient Kreditinstituten zur Refinanzierung<br />
bestimmter – durch Grundpfandrechte,<br />
Schiffs- o<strong>der</strong> Flugzeughypotheken<br />
besicherter – Kredite sowie zur<br />
Refinanzierung von For<strong>der</strong>ungen gegen<br />
staatliche Stellen. Im Pfandbrief-Jargon<br />
werden diese Kredite auch als „Deckungswerte“<br />
bezeichnet. Die dagegen begebenen<br />
Pfandbriefe stellen je nach Art <strong>der</strong><br />
Besicherung Hypotheken-, Schiffs- und<br />
Flugzeugpfandbriefe o<strong>der</strong> Öffentliche<br />
Pfandbriefe dar. Neben den allgemeinen<br />
regulatorischen Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />
Bankgeschäft müssen Pfandbriefbanken<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen des PfandBG beachten.<br />
Die Norm für öffentliche Deckungswerte,<br />
Paragraf 20 PfandBG, definiert,<br />
welche Arten von Kommunal- und Staatsfinanzierungen<br />
über den Öffentlichen<br />
Pfandbrief refinanziert werden können<br />
und damit „deckungsfähiges“ Geschäft<br />
darstellen. Als öffentliche Deckungswerte<br />
können zum Beispiel (Schuldschein-)<br />
Darlehen an deutsche Bundeslän<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> Kommunen genutzt werden. Auch<br />
Schuldverschreibungen (Anleihen), beispielsweise<br />
jene des Bundes und <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>,<br />
kommen grundsätzlich für eine<br />
Pfandbriefrefinanzierung in Betracht.<br />
Von den Kommunalkreditkonditionen <strong>der</strong><br />
Pfandbriefbanken können jedoch nicht nur<br />
kommunale Gebietskörperschaften profitieren.<br />
Auch Finanzierungen kommunaler<br />
Stadtwerke, welche etwa als Anstalt des<br />
öffentlichen Rechts (AöR) organisiert sind,<br />
können deckungsfähiges Geschäft darstellen.<br />
Ebenso ist es denkbar, dass Darlehen<br />
an kommunale Zweckverbände, mit denen<br />
mehrere Gemeinden überörtliche Gemeinwohlaufgaben,<br />
etwa die Abwasserbeseitigung,<br />
gemeinsam bewältigen, über den Öffentlichen<br />
Pfandbrief refinanziert werden.<br />
Im Sinne des Pfandbriefgesetzes kommt<br />
es dann unter an<strong>der</strong>em darauf an, dass<br />
<strong>der</strong> Zweckverband als Körperschaft des<br />
öffentlichen Rechts (KöR) organisiert ist<br />
und dass er ein Abgabenerhebungsrecht<br />
aufweist, so zum Beispiel das Recht zur<br />
Erhebung von Gebühren. Damit wird sichergestellt,<br />
dass diesen kommunalen<br />
Kreditnehmern ausreichend Liquidität zur<br />
Verfügung steht, um ihren Darlehensverpflichtungen<br />
gegenüber <strong>der</strong> Bank nachkommen<br />
zu können.<br />
Fotovoltaik-Anlagen: Investitionen kommunaler<br />
Stadtwerke, die als Anstalt des<br />
öffentlichen Rechts organisiert sind,<br />
eignen sich zur Refinanzierung über den<br />
Öffentlichen Pfandbrief.<br />
Neben <strong>der</strong> „klassischen“ Kreditvergabe<br />
an Kommunen können unter bestimmten<br />
Voraussetzungen auch kommunale<br />
Infrastrukturfinanzierungen über den<br />
Pfandbrief refinanziert werden. Erfüllt ein<br />
kommunalverbürgtes Darlehen die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des § 20 PfandBG, hat dies zur<br />
Folge, dass ein privater Darlehensnehmer,<br />
also etwa eine kommunale GmbH, von<br />
Kommunalkreditkonditionen profitieren<br />
kann. Häufig ist im Vorfeld zu klären, ob<br />
die kommunalverbürgte Finanzierung aus<br />
Gründen des europäischen Beihilfenrechts<br />
gegenüber <strong>der</strong> EU-Kommission notifiziert<br />
werden muss.<br />
Wird gegen eine Notifizierungspflicht<br />
verstoßen, muss mit <strong>der</strong> Rückfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Beihilfe gerechnet werden, was auch die<br />
Wirksamkeit des Bürgschaftsverhältnisses<br />
gefährden kann. Für eine Pfandbriefbank<br />
könnte sich diese nachträgliche „Entwicklung“<br />
negativ auf die als Deckungswert<br />
für den Öffentlichen Pfandbrief genutzte<br />
und entsprechend „eingepreiste“ Finanzierung<br />
auswirken. Auch <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong><br />
„<br />
Öffentlich-Privaten Partnerschaft stellt für<br />
Pfandbriefbanken ein interessantes Geschäftsfeld<br />
dar: So sind Forfaitierungen<br />
mit Einredeverzicht grundsätzlich als öffentliche<br />
Deckungswerte geeignet, sofern<br />
<strong>der</strong> Einredeverzicht von <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Hand erklärt worden ist.<br />
Zwar lässt sich – aus Sicht einer Kommune<br />
– argumentieren, dass für Gebietskörperschaften<br />
in Deutschland, an<strong>der</strong>s<br />
als etwa für Kommunen in <strong>der</strong> Schweiz,<br />
eine Insolvenzfähigkeit nicht vorgesehen<br />
ist. Auch wird häufig angeführt, dass die<br />
jeweils höhere staatliche Ebene, also vor<br />
allem das Bundesland, einer Kommune<br />
bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten im<br />
Ergebnis „beistehen“ würde. Unter dieser<br />
Prämisse wie<strong>der</strong>um bräuchte die wirtschaftliche<br />
Leistungsfähigkeit des kommunalen<br />
Schuldners eigentlich für eine finanzierende<br />
Bank gar keine Rolle zu spielen.<br />
An<strong>der</strong>erseits ist aber – aus Sicht einer<br />
finanzierenden Bank – zu berücksichtigen,<br />
dass diese bei <strong>der</strong> Kreditvergabe grundlegende<br />
bankaufsichtsrechtliche Sorgfaltsund<br />
Prüfpflichten beachten muss. Dies gilt<br />
mit Blick auf private, aber auch bezogen<br />
auf kommunale Darlehensnehmer.<br />
BEURTEILUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT<br />
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken<br />
(VDP) hat daher vor einigen Jahren gemeinsam<br />
mit seinen Mitgliedsinstituten<br />
und <strong>der</strong> Tochtergesellschaft VDP-Expertise<br />
den sogenannten „vdpKommunalscore“<br />
entwickelt. Dieser enthält ausgewählte,<br />
rein quantitative Kriterien zur Beurteilung<br />
<strong>der</strong> wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />
einer kommunalen Gebietskörperschaft<br />
für über 12000 deutsche Kommunen und<br />
Kreise. Die zugrundeliegende Datenbasis<br />
setzt sich aus durchweg öffentlich zugänglichen<br />
Daten zusammen. Vereinfacht<br />
kann man sagen, dass dieser Score für den<br />
Darlehensgeber einen grundlegenden von<br />
zahlreichen Aspekten darstellt, welche in<br />
die bankinterne Gesamtbeurteilung eines<br />
kommunalen Schuldners einfließen.<br />
<br />
Winnie Hartisch<br />
Überlassen Sie die Besetzung<br />
von Führungspositionen nicht dem Zufall …<br />
Foto: Thaut Images/Adobe Stock<br />
“ – Edmund Mastiaux, Inhaber<br />
PFANDBRIEFBANKEN<br />
Die im Verband deutscher Pfandbriefbanken<br />
(VDP) organisierten Institute<br />
wiesen im Jahr 2017 bei Krediten an<br />
inländische öffentliche Haushalte (ohne<br />
Wertpapiere) einen Darlehensbestand<br />
von 130 Milliarden Euro aus. Laut<br />
Bundesbankstatistik betrug <strong>der</strong> Kreditbestand<br />
an inländische öffentliche<br />
Haushalte zum Jahresende 2017 insgesamt<br />
284 Milliarden Euro. Mit einem<br />
Marktanteil von 46 Prozent stellen die<br />
im VDP organisierten Pfandbriefbanken<br />
damit auch für öffentliche Investitionsvorhaben<br />
deutscher Kommunen<br />
verlässliche Partner dar.<br />
DIE AUTORIN<br />
Dr. Winnie Hartisch ist Syndikusrechtsanwältin<br />
beim Verband deutscher<br />
Pfandbriefbanken in Berlin; sie befasst<br />
sich dort mit Kommunal- und Staatsfinanzierungen<br />
als Grundlage für den<br />
Öffentlichen Pfandbrief (hartisch@<br />
pfandbrief.de)<br />
12 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
zfm • Seit 25 Jahren Personalberatung für Verwaltungen und kommunale Unternehmen • www.zfm-bonn.de<br />
13
Wirtschaft & Finanzen<br />
Finanzierung<br />
EIN ALLROUNDER BEI DEN<br />
EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />
Für Städte und Gemeinden gehen die<br />
Einsatzmöglichkeiten des Bausparens<br />
weit über die Schaffung von Wohnraum<br />
hinaus. Bausparverträge können zur<br />
Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen<br />
wie beispielsweise Kauf, Bau,<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung o<strong>der</strong> Sanierung von<br />
Verwaltungsgebäuden, Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten,<br />
Krankenhäusern o<strong>der</strong> Sportanlagen<br />
dienen, ohne dass die Kommune<br />
vom volatilen Kapitalmarkt abhängig<br />
ist. Auch ein Grundstückserwerb für<br />
diese Maßnahmen o<strong>der</strong> Investitionen in<br />
Versorgungseinrichtungen wie Wasser,<br />
Gas und Strom o<strong>der</strong> Einrichtungen zur<br />
Abwasser- und Müllbeseitigung sind mit<br />
einem Bauspardarlehen finanzierbar.<br />
Selbst Umschuldungen von älteren<br />
Darlehen für diese Zwecke kann <strong>der</strong><br />
Bausparvertrag ermöglichen. Nicht<br />
zuletzt ist auch die Übertragung von<br />
zinsgünstigen Darlehensanteilen an<br />
Mitarbeiter und Bürger <strong>der</strong> Kommune<br />
möglich.<br />
Kommunales Bausparen<br />
Renaissance eines<br />
Klassikers<br />
Städte und Gemeinden zeigen ein wachsendes Interesse am Bausparen. Es<br />
lockt <strong>der</strong> garantierte Niedrigzins, <strong>der</strong> gerade bei großvolumigen Bauabsichten<br />
im Wohnungssektor vorteilhaft ist. Die Bausparbranche stellt sich auf den<br />
größeren Finanzierungsbedarf <strong>der</strong> institutionellen Investoren ein.<br />
Bei vielen Kommunen erfreut sich<br />
Bausparen <strong>der</strong>zeit wachsen<strong>der</strong><br />
Beliebtheit. Das hat zwei Gründe:<br />
Einerseits ist für Städte und Gemeinden<br />
<strong>der</strong> Handlungsdruck hoch, <strong>der</strong> Wohnungsknappheit<br />
mit geeigneten Investitionen zu<br />
begegnen, an<strong>der</strong>erseits bewegen sich die<br />
Zinsen <strong>der</strong>zeit wie<strong>der</strong> im Bereich historischer<br />
Niedrigststände.<br />
Das Interesse spürt etwa die<br />
Wüstenrot Bausparkasse im baden-württembergischen<br />
Ludwigsburg. „Auf institutioneller<br />
Seite registrieren wir eine<br />
steigende Nachfrage nach großvolumigen<br />
Bausparverträgen, insbeson<strong>der</strong>e auch bei<br />
Kommunen, die diese zur Zinssicherung<br />
und Realisierung geplanter Projekte einsetzen“,<br />
sagt Wüstenrot-Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
Bernd Hertweck.<br />
Die älteste private Bausparkasse in<br />
Deutschland und Erfin<strong>der</strong>in des Bausparens<br />
hat in ihrem neuen Tarif „Wohnsparen<br />
Spezial“ auf die erhöhten Finanzierungserfor<strong>der</strong>nisse<br />
reagiert, wie sie auch<br />
für die kommunalen Gebietskörperschaften<br />
kennzeichnend sind. Hier liegt die<br />
Mindestbausparsumme bei 250 000 Euro.<br />
Hinzu kommt für die hohen Investitionssummen<br />
<strong>der</strong> flexible Tilgungsbeitrag von<br />
4,5 bis 8 Promille <strong>der</strong> Bausparsumme. Dies<br />
bietet den Kommunen den erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Freiraum bei <strong>der</strong> Rückzahlung.<br />
In Verbindung mit <strong>der</strong> Option <strong>der</strong> Sofortauffüllung<br />
des Bausparvertrags bieten sich<br />
gerade bei einem terminlich klar umrissenen<br />
Finanzierungsbedarf Vorteile. „Groß<br />
spart auch groß – kann man es auf den<br />
Punkt bringen. So kann leicht eine sehr<br />
deutliche Ersparnis bei den Finanzierungskosten<br />
gegenüber herkömmlichen Darlehen<br />
bewirkt werden“, macht Hertweck<br />
deutlich.<br />
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Perspektiven für Familien und Unternehmer.<br />
Bau von Wohnungen: Mit Bausparen sichern<br />
sich Kommunen für künftige Investitionen rund<br />
ums Wohnen bereits heute die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
zinsgünstigen Mittel.<br />
Foto: Ilkercelik/Adobe Stock<br />
Mit dem neuen Tarifangebot will man bewusst<br />
einen Anreiz für Städte und Gemeinden<br />
in angespannten Wohnungsmärkten<br />
geben, wenn diese sich <strong>der</strong> bedarfsgerechten<br />
Entwicklung des örtlichen Wohnungsangebots<br />
und <strong>der</strong> zugehörigen Infrastruktur<br />
zuwenden möchten. Beson<strong>der</strong>s<br />
lohnend ist die Zinssicherung, wenn es um<br />
hohe Investitionsvolumina im sechs- o<strong>der</strong><br />
siebenstelligen Euro-Bereich geht. Gerade<br />
in diesem Bereich sehen sich die Ludwigsburger<br />
Bausparexperten gut aufgestellt.<br />
„Wir bringen eine hohe professionelle<br />
Expertise für großvolumige Wohnbauprojekte<br />
ein. Langjährige Erfahrung in <strong>der</strong><br />
vertrieblichen Beratung, Abwicklung und<br />
weiteren Betreuung zählt dazu“, so Bernd<br />
Hertweck. <br />
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14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
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Finanzierung<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Interview<br />
„Wir wollen ein starker Partner sein“<br />
Für Kommunen mit knappen finanziellen<br />
Mitteln ist es schwierig, bei geför<strong>der</strong>ten Projekten<br />
die Kofinanzierung zu leisten. Gerade<br />
sie aber sind auf staatliche Zuschüsse<br />
angewiesen ...<br />
des Steuerzahlers. Die Kommunen stehen<br />
in diesem Punkt aber nicht alleine da. Sie<br />
können sich je<strong>der</strong>zeit an uns wenden.<br />
Unsere spezialisierten Beratungseinheiten<br />
unterstützen auch an dieser Stelle.<br />
Der Kommunalfinanzierungsmarkt zeigt sich ein Jahrzehnt nach <strong>der</strong> Finanzmarktkrise<br />
wie<strong>der</strong> stabil. Ausnahmen sind die langen Laufzeiten. Bei <strong>der</strong><br />
Finanzierung wie auch bei <strong>der</strong> Beratung kommen die För<strong>der</strong>banken ins Spiel.<br />
Ein Gespräch mit Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> NRW-Bank.<br />
Herr Forst, wie sieht <strong>der</strong> Markt für Kommunalfinanzierungen<br />
<strong>der</strong>zeit aus, von welchen<br />
Entwicklungen wird er geprägt?<br />
Forst: Insgesamt kann die Kreditversorgung<br />
<strong>der</strong> Kommunen aktuell als gesichert bezeichnet<br />
werden. Während es ausgelöst<br />
durch die Finanzmarktkrise des Jahres<br />
2008 Banken gab, die ihr Angebot für Kommunen<br />
reduziert o<strong>der</strong> ganz eingestellt hatten,<br />
sind einige von ihnen wie<strong>der</strong> zurück<br />
am Markt. In <strong>der</strong> jüngeren Vergangenheit<br />
haben auch an<strong>der</strong>e Anbieter wie zum Beispiel<br />
Lebensversicherungen das Kommunalkreditgeschäft<br />
für sich entdeckt. Die<br />
Finanzierungsbasis <strong>der</strong> Kommunen<br />
ist deutlich breiter als noch vor einigen<br />
Jahren. Das entlastet den Kreditmarkt.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e bei Liquiditätskrediten<br />
mit kurzen Laufzeiten<br />
sind sehr viele Anbieter am Markt<br />
– auch Banken aus dem Ausland,<br />
insbeson<strong>der</strong>e aus den Nie<strong>der</strong>landen.<br />
Außerdem hält die Nachfrage<br />
nach Schuldscheindarlehen<br />
von Kommunen an.<br />
Wie steht es bei langen Laufzeiten?<br />
Forst: Hier ist das Bild etwas differenzierter,<br />
denn mangels Möglichkeiten zu laufzeitkongruenten<br />
Refinanzierungen bieten viele<br />
Banken in diesem Segment nicht an. Da<br />
sind dann insbeson<strong>der</strong>e wir als För<strong>der</strong>bank<br />
für Nordrhein-Westfalen gefragt. Denn wir<br />
sind in <strong>der</strong> Lage, Kredite über lange Laufzeiten<br />
mit Zinsfestschreibung zur Verfügung<br />
zu stellen. Das entlastet die kommunalen<br />
Haushalte dauerhaft und zuverlässig.<br />
Welche Rolle spielt ein För<strong>der</strong>institut wie<br />
die NRW-Bank im Bereich <strong>der</strong> Kommunalfinanzierung<br />
generell?<br />
„Wir stellen För<strong>der</strong>darlehen<br />
zu guten Konditionen zur<br />
Verfügung und bieten<br />
zielgerichtete Beratung an“<br />
Eckhard Forst<br />
Foto: NRW-Bank/Otto<br />
Forst: Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen<br />
stehen vor vielfältigen Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
denn die aktuellen Megatrends<br />
Digitalisierung, Energiewende und demografischer<br />
Wandel verlangen ein zügiges<br />
Handeln. Kommunen müssen in diesem<br />
Kontext für passende und zukunftsorientierte<br />
Infrastrukturen sorgen. So wird<br />
schnelles Internet zunehmend zum entscheidenden<br />
Ansiedlungsfaktor, gleichzeitig<br />
muss die Infrastruktur mo<strong>der</strong>nisiert<br />
werden und im Thema Mobilität gleichermaßen<br />
auf klimafreundliche Techniken<br />
wie auf kundenorientierte Gestaltung geachtet<br />
werden. Bei all diesen Aufgaben unterstützen<br />
wir die Kommunen. So stellen<br />
wir zinsgünstige und bedarfsorientierte<br />
För<strong>der</strong>darlehen zu guten Konditionen zur<br />
Verfügung und bieten darüber hinaus auch<br />
zielgerichtete Beratung an.<br />
Was umfasst diese Beratung?<br />
Forst: Wir helfen etwa beim Identifizieren,<br />
Beantragen und Abwickeln von För<strong>der</strong>mitteln,<br />
unterstützen bei <strong>der</strong> Projektoptimierung<br />
und beim Aufbau eines zentralen<br />
För<strong>der</strong>managements. Dabei handelt<br />
es sich um eine spezialisierte Stelle in <strong>der</strong><br />
Kommune, die sich um alle Belange des<br />
Themas Zuschussför<strong>der</strong>ung kümmert. Unser<br />
Ziel ist, starker Partner <strong>der</strong> Kommunen<br />
in allen Finanzierungsfragen zu sein.<br />
Wie sieht für 2018 die Leistungsbilanz Ihrer<br />
Bank im Bereich <strong>der</strong> kommunalen Finanzierung<br />
aus?<br />
Forst: In den ersten neun Monaten haben<br />
wir 6,9 Milliarden Euro an För<strong>der</strong>mitteln<br />
vergeben. Auf das volumenstärkste<br />
För<strong>der</strong>feld „Infrastruktur/Kommunen“<br />
entfielen 3,1 Milliarden Euro –<br />
2017 waren es 4,1 Milliarden Euro.<br />
Nach einer außergewöhnlich hohen<br />
Kreditvergabe 2016 und 2017 erreichten<br />
die Programme dieses För<strong>der</strong>felds<br />
wie<strong>der</strong> das gute Niveau des Jahres 2015.<br />
Einen deutlichen Anstieg in <strong>der</strong> Nachfrage<br />
verzeichnete das Programm „NRW.BANK.<br />
Gute Schule 2<strong>02</strong>0“, dessen Mittel in die<br />
Sanierung und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> kommunalen<br />
Schulinfrastruktur fließen: In<br />
den ersten drei Quartalen 2018 haben die<br />
Kommunen 186 Millionen Euro abgerufen,<br />
47 Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem<br />
haben sie das für 2017 bereitgestellte Kontingent<br />
in Höhe von 500 Millionen Euro<br />
aus diesem Programm mit Ablauf des vergangenen<br />
Jahres vollständig ausgeschöpft.<br />
Auch unsere Programme „Kommunal<br />
Invest“, „Kommunal.Invest Plus“ und<br />
„Sportstätten“ werden von den Kommunen<br />
gerne in Anspruch genommen.<br />
Forst: In <strong>der</strong> Vergangenheit hat es Fälle gegeben,<br />
bei denen Kommunen den Eigenanteil<br />
für geför<strong>der</strong>te Projekte nicht aufbringen<br />
konnten, weil entsprechende Kreditermächtigungen<br />
nicht vorlagen. In dieser<br />
Frage hat sich nach unserer Beobachtung<br />
die Lage jedoch deutlich entspannt.<br />
Kommunen müssen sich für das Beantragen<br />
und Abrechnen von För<strong>der</strong>maßnahmen<br />
durch eine große Zahl von Regularien<br />
kämpfen. Angesichts von gleich mehreren<br />
Programmen in manchen Bereichen und einer<br />
knappen Personaldecke möglicherweise<br />
eine Zugangshürde. Gibt es zu viele Programme<br />
und zu detaillierte Vorschriften?<br />
Forst: Aus meiner Sicht trägt die Vielfalt<br />
<strong>der</strong> Programme eher den vielfältigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
Rechnung, vor denen<br />
Kommunen stehen. Nicht umsonst haben<br />
wir uns als NRW-Bank auf die Fahnen geschrieben,<br />
für jeden Finanzierungsanlass<br />
das passende und von uns zugeschnittene<br />
Produkt zu bieten. Das ist aus unserer<br />
Sicht für jeden Kreditnehmer eine vorteilhafte<br />
Situation. Natürlich ist För<strong>der</strong>ung<br />
immer auch mit Regularien verbunden<br />
– das verhin<strong>der</strong>t letzten Endes auch eine<br />
Fehlallokation <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong>, ganz im Sinne<br />
Zukunft<br />
Raum.<br />
Bauen. Visionen erschaffen.<br />
Gemeinsam mit Ihnen, unseren Kunden,<br />
Partnern und Mitarbeitern, gestalten wir<br />
täglich ein Stück Zukunft – und das seit<br />
vielen Jahrzehnten. Dass wir die Zukunft<br />
des Bauens im Blick haben und innovativ<br />
gestalten, beweisen wir Ihnen auf:<br />
Sie sagen, För<strong>der</strong>ung ist mehr als <strong>der</strong> Zugang<br />
zu günstigen För<strong>der</strong>darlehen und<br />
erweitern Ihr Angebot im Bereich <strong>der</strong> Beratung.<br />
Bei welchen Themen besteht <strong>der</strong><br />
höchste Bedarf?<br />
Forst: Unsere Beratung umfasst alle Bereiche,<br />
in denen wir als För<strong>der</strong>bank helfen<br />
können. In den Kommunen sind wir in<br />
<strong>der</strong> Lage, unsere Beratung dem individuellen<br />
Bedarf anzupassen. In den vergangenen<br />
Jahren haben wir intensiv zu<br />
Fragestellungen <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit im<br />
Hochbau beraten. Aktuell prüfen wir, ob<br />
beziehungsweise wie diese Methodik und<br />
unsere Erfahrungen auf an<strong>der</strong>e Projekte<br />
übertragen werden können. In <strong>der</strong> jüngeren<br />
Vergangenheit haben wir Kommunen<br />
in Themen wie För<strong>der</strong>management, Creditor<br />
Relations o<strong>der</strong> allgemeines Risikomanagement<br />
begleitet. Wir sehen, dass sich<br />
gerade diese Themen sowohl sehr gut für<br />
die Kommunen selber als auch in Form<br />
von Lösungen mittels interkommunaler<br />
Zusammenarbeit anbieten. Zudem mo<strong>der</strong>ieren<br />
wir Gespräche und beraten Politik,<br />
Verwaltung und städtische Tochtergesellschaften<br />
dazu, welche Möglichkeiten sich<br />
auch in Bezug auf den Haushalt ergeben.<br />
<br />
Interview: Wolfram Markus<br />
ZUR PERSON<br />
Eckhard Forst (Jg. 1959) ist seit<br />
1. November 2016 Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> NRW-Bank in Düsseldorf. Der<br />
Rechtswissenschaftler war zuvor (seit<br />
2007) Mitglied des Vorstands <strong>der</strong> Norddeutschen<br />
Landesbank Girozentrale<br />
(Nord LB) in Hannover. Im Juni 2018<br />
wurde er als Vizepräsident des Europäischen<br />
Verbandes öffentlicher Banken<br />
(European Association of Public Banks,<br />
EAPB) bestätigt. Zur Nord LB war Forst<br />
von <strong>der</strong> Deutschen Bank in Bielefeld<br />
gewechselt, bei <strong>der</strong> er als Mitglied<br />
<strong>der</strong> Geschäftsleitung für den Bereich<br />
Corporate- und Investment-Banking<br />
zuständig war.<br />
ONLINE<br />
Die Langversion des Interviews finden<br />
Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />
16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
zukunft-raum.info<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
17
Technik & Innovation<br />
Informationstechnik<br />
Technik & Innovation<br />
E-Payment<br />
Bezahlen im Rathaus? Bitte online!<br />
Ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung ist das bargeldlose<br />
Bezahlen. Wirkliche Vorteile entstehen für das Rathaus aber erst, wenn auch<br />
die nach gelagerten Abrechnungen digitalisiert sind. In Zukunft dürften zwei<br />
bargeldlose Bezahlvarianten dominieren: Giropay und Mobile Payment.<br />
E-Government ist ein facettenreicher<br />
und zäher Prozess. Doch er<br />
läuft. Die nächste Phase betrifft das<br />
Rechnungswesen und soll nächstes Jahr<br />
abgeschlossen werden. Noch bis zum<br />
18. April 2<strong>02</strong>0 haben Kommunen Zeit,<br />
ihren Zahlungsverkehr zu digitalisieren.<br />
Dann endet die Frist zur Umsetzung des<br />
E-Rechnungsgesetzes.<br />
Nach Umsetzung des Gesetzes wären<br />
alle Kommunen in <strong>der</strong> Lage, Versand<br />
und Verbuchung von Rechnungen digital<br />
zu erledigen. Doch nicht jedes Rathaus<br />
mit Breitbandanschluss schöpft aus dem<br />
Vollen <strong>der</strong> digitalen Möglichkeiten. Wie<br />
das Forschungsinstitut Ibi Research herausfand,<br />
bieten zwar vier Fünftel von<br />
befragten 270 Kommunen ihren Bürgern<br />
die Möglichkeit, Rechnungen online zu<br />
begleichen. Doch nur knapp 30 Prozent<br />
dieser digitalen Rathäuser können nach<br />
Eingang <strong>der</strong> Zahlung diese auch digital<br />
weiterverarbeiten.<br />
DOPPELAUFWAND VERMEIDEN<br />
In den restlichen Stadtkassen wird<br />
erst einmal <strong>der</strong> Papierdrucker bemüht,<br />
um die Zahlungsdaten <strong>der</strong> ausgedruckten<br />
Rechnungen anschließend in ein internes<br />
Abrechnungssystem zu überführen.<br />
Ein wi<strong>der</strong>sinniger Prozess mit hohem<br />
Aufwand. Laut Studie investiert das Personal<br />
für diese mühsame Kombination<br />
aus analogem und digitalem Workflow<br />
21 Arbeitsstunden pro Monat. Im Falle einer<br />
vollständigen Digitalisierung läge <strong>der</strong><br />
Aufwand bei gerade einmal neun Stunden<br />
– eine lukrative Verdienstmöglichkeit für<br />
Finanzunternehmen.<br />
An die Kooperation mit externen Anbietern<br />
haben sich die Rathäuser im Zuge<br />
des E-Government genannten Strukturwandels<br />
bereits gewöhnt. Die Vorzüge<br />
liegen nicht nur bei <strong>der</strong> Effizienzsteigerung<br />
interner Abläufe. Der Wegfall von<br />
Bargeld spart dessen Transport- und<br />
Aufbewahrungskosten, zudem geht <strong>der</strong><br />
Trend gesellschaftsweit zum bargeldlosen<br />
Bezahlen, wenn auch langsamer als gedacht.<br />
Zahlt <strong>der</strong> Bürger ohnehin mit seiner<br />
Smartphone-App, tut er das auch im<br />
Rathaus o<strong>der</strong> mit seinem Endgerät auf <strong>der</strong><br />
E-Payment: Die Bürger<br />
nutzen im Alltag<br />
vielerlei digitale Services.<br />
Sie erwarten die<br />
Möglichkeit des bargeldlosen<br />
Bezahlens<br />
daher auch von <strong>der</strong><br />
Verwaltung.<br />
Parkbank davor – die Überzeugungsarbeit<br />
zum Zahlen ohne Papierbeleg ist bereits<br />
geleistet worden.<br />
Zwei bargeldlose Bezahlvarianten dürften<br />
die Zukunft dominieren: Giropay und<br />
Mobile Payment. Schon heute wendet sich<br />
<strong>der</strong> Bürger an die Kommune, begleicht<br />
Rechnungen und tauscht Dokumente<br />
aus, ohne das Rathaus zu betreten o<strong>der</strong><br />
telefonisch Kontakt aufzunehmen. Eine<br />
bargeldlose Zukunft bedeutet für das<br />
E-Government daher eine Konzentration<br />
auf das mobile Bezahlen, Mobile Payment<br />
genannt. Erhält <strong>der</strong> Bürger eine Rechnung,<br />
findet er neben <strong>der</strong> Aktennummer auch ei-<br />
Foto: Radkov/Adobe Stock<br />
nen QR-Code. Mit seinem Smartphone liest<br />
er diesen aus, woraufhin er weitergeleitet<br />
wird auf die Seite eines Dienstleisters, die<br />
ihm verschiedene Bezahldienste offeriert.<br />
Der Bürger sucht sich denjenigen seiner<br />
Wahl heraus und bezahlt.<br />
Diesen Service verantworten allerdings<br />
nicht die Bezahldienste selber, etwa Paypal<br />
o<strong>der</strong> Giropay, son<strong>der</strong>n Anbieter wie Epay<br />
Kommunal o<strong>der</strong> Epay BL. Sie bieten Kommunen<br />
eine Software, die den gesamten<br />
Rechnungslauf zusammenfasst. Bis auf die<br />
Eingabe <strong>der</strong> relevanten Rechnungsdaten<br />
ist die Verwaltung dadurch entlastet. Das<br />
Versenden von Papierrechnungen entfällt<br />
ohnehin.<br />
Intern gewinnt die Struktur dazu: Die<br />
Zentralisierung <strong>der</strong> Verbuchungen und<br />
die Straffung <strong>der</strong> für die Erstellung des<br />
Haushaltsplans wichtigen Vorkontierung<br />
erledigt die Software. Der Sachbearbeiter<br />
kontrolliert und reagiert lediglich auf vom<br />
Programm angezeigte Unregelmäßigkeiten<br />
wie Zahlungsverzug o<strong>der</strong> fehlerhafte Dateneingabe.<br />
Umsonst gibt es das nicht. Die bundesweite<br />
Umsetzung <strong>der</strong> elektronischen<br />
Rechnungsstellung mit Implementierung<br />
des eigenen Dateiformats X-Rechnung<br />
verursacht laut Bundesinnenministerium<br />
Kosten von rund elf Millionen Euro. Und<br />
ziemlich genau dieser Betrag soll dann in<br />
Zukunft jedes Jahr eingespart werden. Auf<br />
jeden Fall gut für den Bürger, denn die anfallenden<br />
Entgelte <strong>der</strong> jeweiligen Bezahlanbieter<br />
dürfen laut E-Government-Gesetz<br />
nicht an ihn weitergegeben werden.<br />
UNKOMPLIZIERTES VERFAHREN<br />
Dieses Verfahren <strong>der</strong> Zentralisierung gewinnt<br />
langsam an Akzeptanz. Der Bürger<br />
schätzt die Nutzung vertrauter Bezahlmethoden<br />
durchaus, lässt sich aber noch bitten.<br />
Im <strong>der</strong> nordrhein-westfälischen Stadt<br />
Siegburg zum Beispiel können Parksün<strong>der</strong><br />
seit 2015 ihre Knöllchen per QR-Code und<br />
integriertem Bezahlverfahren begleichen,<br />
beson<strong>der</strong>s häufig wird Paypal genutzt.<br />
Von 3000 ausgestellten Zahlungsbescheiden<br />
werden etwa zehn Prozent<br />
über diesen Anbieter beglichen. Der<br />
US-Tech-Riese (s. Info rechts) hat allerdings<br />
alleine in Deutschland<br />
20,5 Millionen Kunden, die<br />
nicht nur online einkaufen,<br />
son<strong>der</strong>n irgendwann<br />
neben ihren<br />
Rechnungen auch<br />
diverse amtliche<br />
Zahlungen mit ihrem<br />
Account begleichen<br />
könnten.<br />
Der Vorteil liegt<br />
in <strong>der</strong> Unkompliziertheit:<br />
Selbst<br />
Giropay benötigt<br />
den Umweg über<br />
das eigene Konto<br />
inklusive TAN-Verfahren,<br />
auch wenn<br />
Beträge bis 30 Euro<br />
neuerdings ohne umständliches<br />
Zusenden<br />
einer TAN-Kennzahl beglichen<br />
werden können.<br />
Bei Paypal-Zahlungen<br />
hingegen genügt ein einziger<br />
Login, um beliebig<br />
viele Transaktionen durchzuführen.<br />
Till Röcke<br />
US-DIENSTE DOMINIEREN<br />
DAS KUNDENGESCHÄFT<br />
Nationale o<strong>der</strong> gar europäische Produktlösungen,<br />
um <strong>der</strong> Allmacht <strong>der</strong> US-<br />
Finanzindustrie entgegenzutreten, sind<br />
nicht in Sicht. Mit dem Bezahldienst<br />
Paydirekt wirtschaftet <strong>der</strong> Zusammenschluss<br />
namhafter Geldinstitute inklusive<br />
Sparkassen und Deutscher Bank<br />
im Promillebereich. Auf bescheidene<br />
40 000 Transaktionen pro Monat kommt<br />
die äußerst kleine Bezahlalternative, bei<br />
etwa 10 000 Möglichkeiten – Kommunen<br />
zählen neben Online-Shops auch<br />
dazu. Zum Vergleich: Paypal generiert im<br />
Monat zwischen 30 und 35 Millionen<br />
Bezahlvorgänge. Die Zahlen sind wie<br />
häufig in <strong>der</strong> Branche nicht offiziell bestätigt,<br />
beruhen aber auf seriösen Einschätzungen<br />
des Insi<strong>der</strong>-Blogs Finanz-<br />
Szene.de. Selbst Paydirekt räumt eine<br />
ausbleibende Marktwirkung indirekt ein,<br />
und musste gleich zum Jahresbeginn<br />
den Ausfall eines Zugtiers wie <strong>der</strong> Ing-<br />
Diba verkraften. Mit ihr werden sogar<br />
weitere Banken den Zusammenschluss<br />
verlassen, was das einst ambitioniert<br />
gestartete Projekt Paydirekt in ernste<br />
Schwierigkeiten bringen dürfte.<br />
ONLINE<br />
Die Langfassung des Beitrags finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Technik & Innovation<br />
DER AUTOR<br />
Till Röcke, Remagen, ist Autor und freier<br />
Journalist (troecke@gehirntext.de)<br />
18<br />
19
Technik & Innovation<br />
Informationstechnik<br />
Technik & Innovation<br />
Dokumentenmanagement<br />
Keiner darf vergessen werden<br />
Der Umstieg von <strong>der</strong> Papierakte auf die elektronische Dokumentenbearbeitung<br />
ist ein komplexer Prozess. Damit „E statt P“ in <strong>der</strong> Verwaltung gelingt, ist eine<br />
gründliche technische und vor allem organisatorische Vorbereitung zu<br />
empfehlen. Dazu zählt die Bereitschaft, lieb gewonnene Abläufe aufzugeben.<br />
Es ist nicht von <strong>der</strong> Hand zu weisen:<br />
Die Prozesse und Arbeitsweisen in<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung werden<br />
immer digitaler. Der größte Teil <strong>der</strong> Dokumente<br />
liegt in den Verwaltungen von Städten<br />
und Gemeinden bereits digital vor. Es<br />
ist also nur konsequent, die elektronische<br />
Akte sowie die elektronische Akten- und<br />
Dokumentenbearbeitung einzuführen. So<br />
können PDF-Dateien aus Fachverfahren<br />
erzeugt und automatisiert direkt in elektronische<br />
Akten abgelegt werden. Nicht<br />
zu vergessen die Kommunikation mit den<br />
Bürgern über E-Mail und Mail-Anlagen.<br />
Diese Digitalisierung <strong>der</strong> Verwaltungsprozesse<br />
macht die übliche Papierakte eher<br />
„löchrig“, denn es wird auch schon einmal<br />
vergessen, eine E-Mail auszudrucken,<br />
zu tackern, zu lochen und in die entsprechende<br />
Akte abzulegen.<br />
Dennoch ist <strong>der</strong> Umstieg von <strong>der</strong> lieb<br />
gewonnenen Papierakte hin zur elektronischen<br />
Akte nicht immer einfach, obwohl<br />
die Arbeitsweisen dabei doch ziemlich<br />
ähnlich sind. Selbst wenn die Einführung<br />
einer elektronischen Dokumentenbearbeitung<br />
zum größten Teil eine organisatorische<br />
Aufgabe ist, darf die technische<br />
Seite nicht unberücksichtigt bleiben. Die<br />
nachfolgenden fünf Aspekte sollten in <strong>der</strong><br />
Verwaltung beachtet werden.<br />
KOMMUNIKATION<br />
Den Anwen<strong>der</strong>n muss <strong>der</strong> Wandel des<br />
Arbeitsprozesses erklärt und sinnvoll dargestellt<br />
werden. Die Ablage und Suche<br />
Schnittstelle analog/digital: Bei <strong>der</strong> Einführung<br />
<strong>der</strong> E-Akte sollte nicht versucht<br />
werden, die Papierprozesse eins zu eins in<br />
elektronische Prozesse umzusetzen.<br />
von elektronischen Unterlagen darf nicht<br />
länger dauern als in <strong>der</strong> gewohnten „alten“<br />
Papierakte. Die neue digitale Dokumentenarbeit<br />
muss also einen Vorteil für<br />
die Anwen<strong>der</strong> mit sich bringen und keine<br />
Aufwandserhöhung.<br />
VERÄNDERUNGSMANAGEMENT<br />
Mit <strong>der</strong> elektronischen Dokumentenbearbeitung<br />
sollen auch alle Vorteile einer solchen<br />
genutzt werden. Dieses ist aber häufig<br />
nur dann möglich, wenn bestehende<br />
Arbeitsprozesse umgestaltet (Change Management),<br />
also „alte Zöpfe“ abgeschnitten<br />
werden. In diesem Sinn sollte nicht<br />
versucht werden, die Papierprozesse eins<br />
zu eins in elektronische Prozesse umzusetzen.<br />
Laufmappen o<strong>der</strong> Frei-/Mitzeichnungen<br />
erfolgen mit elektronischer Unterschrift,<br />
indem <strong>der</strong> Frei- o<strong>der</strong> Mitzeichner auf einen<br />
Knopf klickt und sein Log-in sowie<br />
das Datum (Uhrzeit) mitprotokolliert wird.<br />
Frei-/Mitzeichnungsläufe geschehen nicht<br />
Foto: Legoschina/Adobe Stock<br />
mehr sequentiell, son<strong>der</strong>n parallel. Je<strong>der</strong><br />
im Prozess involvierte Anwen<strong>der</strong> sieht, wo<br />
<strong>der</strong> Prozess liegt und wer gerade daran<br />
arbeitet.<br />
EINFÜHRUNG<br />
Die Einführung <strong>der</strong> elektronischen<br />
Dokumentenbearbeitung<br />
ist eine<br />
große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
und erfor<strong>der</strong>t<br />
die<br />
Klärung <strong>der</strong><br />
Projektstruktur<br />
und des<br />
Projektteams. Je<br />
nach Verwaltungsgröße<br />
sollte sich eine Arbeitsgruppe<br />
o<strong>der</strong> zumindest eine Person um dieses<br />
Thema in Vollzeit kümmern. Es müssen<br />
Regeln o<strong>der</strong> Leitplanken definiert werden,<br />
damit je<strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> weiß, wie er mit<br />
dem neuen, digitalen Werkzeug umgehen<br />
soll und wie eine neue elektronische Dokumentenbearbeitung<br />
stattzufinden hat.<br />
Alle Anwen<strong>der</strong> müssen in den Einführungsprozess<br />
eingebunden werden (Personalrat,<br />
ggf. die Schwerbehin<strong>der</strong>tenvertretung,<br />
Fachdienste, Ämter). Ebenso sollte<br />
die Verwaltungsleitung hinter <strong>der</strong> elektronischen<br />
Dokumentenbearbeitung stehen<br />
und das Projektteam bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
unterstützen. Dazu zählen auch Themen<br />
wie eine Dienstvereinbarung zur digitalen<br />
Dokumentenbearbeitung, ein Handbuch<br />
zur richtigen Ablage und Suche von<br />
elektronischen Dokumenten, ein Support-<br />
Ansprechpartner für die Anwen<strong>der</strong>.<br />
RISIKOBEWERTUNG<br />
Es ist immer vorteilhaft, die Risiken in einem<br />
solchen Projekt im Vorfeld einzuschätzen.<br />
Also etwa: Wie reagiere ich, wenn<br />
<strong>der</strong> Projektleiter in <strong>der</strong> Verwaltung o<strong>der</strong><br />
auch beim Lieferanten längere Zeit nicht<br />
zur Verfügung steht? Was ist, wenn ich<br />
hybride Arbeitsweisen einführe, da doch<br />
nicht alle Papierunterlagen ausschließlich<br />
elektronisch geführt werden dürfen<br />
(z. B. Urkunden)? Nicht nur für das Projektteam,<br />
auch für die Verwaltungsleitung<br />
ist es vorteilhaft, einen Maßnahmenplan<br />
zu haben, falls im Projektablauf etwas Außergewöhnliches<br />
eintritt.<br />
WERKZEUG<br />
Nicht alle IT-Werkzeuge eignen sich für<br />
die Umsetzung einer elektronischen Akte<br />
o<strong>der</strong> einer elektronischen Dokumentenverwaltung.<br />
Die Umsetzung zum Beispiel<br />
von Aktenplänen mit Akte, Vorgang<br />
und Dokument in letzter Ausprägung ist<br />
bei vielen IT-Systemen nicht gegeben. In<br />
<strong>der</strong> Regel werden hierfür DMS-Lösungen<br />
(Dokumentenmanagement-Systeme) eingesetzt.<br />
Selbst bei diesen Lösungen unterscheiden<br />
sich die Funktionen und technischen<br />
Grundlagen sehr stark. Eine auf die<br />
Verwaltung ausgerichtete Systemauswahl<br />
ist hier zwingend notwendig, um die richtige<br />
Kombination aus Bedienbarkeit und<br />
Funktionalität <strong>der</strong> IT-Lösung zu ermitteln.<br />
<br />
Ulrich Gerke<br />
DIGITALER WANDEL<br />
DER VERWALTUNG<br />
Der Kongress „Staat & Verwaltung“ vom<br />
27. bis 29. Mai <strong>2019</strong> in Berlin widmet<br />
sich dem digitalen Wandel <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung (www.zukunftskongress.<br />
info). In Vorträgen, Diskussionen und<br />
Präsentationen greifen Experten aus<br />
Politik, Wirtschaft und Forschung aktuelle<br />
Probleme und Fragen <strong>der</strong> Bundes-,<br />
Landes- und Kommunalbehörden auf<br />
und stellen Lösungen vor. So referiert<br />
zum Beispiel Lars Algermissen (Picture)<br />
am 28. Mai über „Prozessmanagement<br />
als Hebel zur erfolgreichen Umsetzung<br />
von E-Akteeinführung, Onlinezugangsgesetz<br />
und Wissensmanagement“.<br />
Das Bundesinnenministerium hat die<br />
Schirmherrschaft <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
und beteiligt sich an eine Reihe von<br />
Programmpunkten.<br />
DER AUTOR<br />
Ulrich Gerke ist Seniorberater beim<br />
Organisations- und Technologieberatungsunternehmen<br />
Zöller & Partner in<br />
Lie<strong>der</strong>bach (www.zoeller.de)<br />
20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
21
Technik & Innovation<br />
Informationstechnik<br />
Technik & Innovation<br />
Kommunikation<br />
Amtsblatt online<br />
In Seeheim-Jugenheim optimiert eine Software-Lösung die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Das Amtsblatt erscheint seit Mai 2018 parallel zur gedruckten <strong>Ausgabe</strong> in einer<br />
digitalen Version. Nun zieht die Gemeinde ein erstes Resümee.<br />
Die Gemeinde Seeheim-Jugenheim<br />
(rund 16 600 Einwohner, Hessen)<br />
befindet sich im Herzen eines <strong>der</strong><br />
bedeutendsten Wirtschaftsräume Europas.<br />
Wichtige Beschlüsse aus den Ratssitzungen<br />
werden den Bürgern und Journalisten<br />
über das Amtsblatt <strong>der</strong> Gemeinde kommuniziert.<br />
Neben <strong>der</strong> gedruckten <strong>Ausgabe</strong><br />
bietet die Kommune allen Interessierten<br />
nun auch eine digitale Version.<br />
Möglich macht dies die Software Abi-<br />
Net, über die Amtsblätter leicht per MS Office<br />
erstellt, bearbeitet und veröffentlicht<br />
werden können. Die einzelnen Dokumente<br />
werden dabei dezentral in einem Word-<br />
Formular erfasst und per Drag & Drop in<br />
das System übernommen. Die Software<br />
ist eine Entwicklung <strong>der</strong> Bielefel<strong>der</strong> Firma<br />
Sternberg und wird deutschlandweit eingesetzt.<br />
Marion Raabe, Fachdienstleiterin im Fachbereich<br />
Hauptverwaltung und Finanzen<br />
<strong>der</strong> Gemeinde Seeheim-Jugenheim, erklärt:<br />
„Wir verwenden bereits sehr erfolgreich<br />
das Ratsinformationssystem SD-Net,<br />
das ebenfalls von Sternberg stammt, und<br />
wurden im Verlauf einer Hausmesse <strong>der</strong><br />
Firma auf das System Abi-Net aufmerksam.<br />
Die einfache Handhabung und die<br />
guten Erfahrungen mit dem Anbieter gaben<br />
den Ausschlag für den Erwerb des<br />
Systems.“<br />
Presse und interessierte Bürger werden<br />
seit <strong>der</strong> Implementierung <strong>der</strong> Software per<br />
Newsletter über eine neue <strong>Ausgabe</strong> des<br />
Amtsblattes benachrichtigt. Der Verteiler<br />
kann auf Wunsch jedes Mal aufs Neue<br />
angepasst werden. Einladungen zu den<br />
Ratssitzungen, Beschlüsse zu Bebauungsplanverfahren<br />
und Straßenbenennungen<br />
Rathaus Seeheim-Jugenheim: Das digitale Amtsblatt<br />
bietet Bürgern und Journalisten einen komfortablen<br />
Überblick über das kommunale Geschehen.<br />
finden so digital ihren Weg in das Amtsblatt.<br />
„Die Software ist intuitiv und durch<br />
die hohe Automatisierung sehr nutzerfreundlich“,<br />
sagt Marion Raabe. „Die Leser<br />
können ganz leicht in den verschiedenen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n des Amtsblattes recherchieren<br />
und erhalten so schnell einen guten<br />
Überblick.“ Über eine Suchfunktion können<br />
sämtliche Bekanntmachungen nach<br />
Schlagworten gefiltert und die Fundstellen<br />
markiert werden.<br />
Auch ältere <strong>Ausgabe</strong>n sollten erfasst, digitalisiert<br />
und im Internet zur Verfügung<br />
gestellt werden. Der Softwarehersteller implementierte<br />
daher ein eigens entwickeltes<br />
Formular für den Import <strong>der</strong> Daten in<br />
das Programm. Obwohl die Software den<br />
Einsatz von Papier überflüssig macht, erscheint<br />
das Amtsblatt laut Vorschrift nach<br />
wie vor auch in einer gedruckten <strong>Ausgabe</strong>.<br />
„Die bequeme und intuitive digitale Bearbeitung<br />
<strong>der</strong> <strong>Ausgabe</strong>n bedeutet aber eine<br />
erhebliche Optimierung wichtiger Prozesse<br />
für die Bürger, aber natürlich auch<br />
für uns“, erklärt Marion Raabe. Red.<br />
22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
Foto: Gemeinde Seeheim-Jugenheim/Kraft<br />
Digitale Unterschriftenlösung<br />
E-Akte löst die<br />
Handakte ab<br />
Der Landkreis Leer beweist seit Jahren Weitblick in<br />
<strong>der</strong> Digitalisierung. In <strong>der</strong> Straßenverkehrsabteilung<br />
zum Beispiel werden 65 000 Kfz-Zulassungs -<br />
vorgänge jährlich per elektronischer Signatur über<br />
Unterschriftenpads abgeschlossen. Positiver<br />
Nebeneffekt: Hohe Einsparungen an Sachkosten.<br />
Die in Bußgeld- sowie Zulassungs- und Führerscheinstelle<br />
aufgeteilte Straßenverkehrsabteilung<br />
des Ordnungsamtes des nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Landkreises Leer wickelt jährlich 65000 An-, Ab- o<strong>der</strong><br />
Ummeldungen komplett elektronisch ab. Pro Tag gerechnet<br />
sind dies 200 Besucher mit rund 260 Vorgängen<br />
insgesamt. Auch die 142 000 im Bestand gelisteten Fahrzeuge<br />
werden ausschließlich digital verwaltet.<br />
Bei allen Zulassungsvorgängen wird großer Wert<br />
auf Digitalisierung gelegt. Handakten wurden schon<br />
lange durch die E-Akte abgelöst. So befindet sich an<br />
den Arbeitsplätzen <strong>der</strong> Sachbearbeiter neben einem Einzugsscanner<br />
zur digitalen Erfassung von Dokumenten<br />
wie Vertretungsvollmachten, Fahrzeugscheinen, Gutachten<br />
o<strong>der</strong> Bescheinigungen auch ein Unterschriftenpad<br />
zum Signieren aller Zulassungsvorgänge.<br />
Hierzu nutzt das Straßenverkehrsamt seit 2016 das<br />
Unterschriftenpad Signotec Delta, mit dem A4-Dokumente<br />
in Originalbreite angezeigt werden können. Zusätzlich<br />
ist auf dem Pad eine Diashow mit sechs Bil<strong>der</strong>n<br />
eingespielt, die dem Besucher Impressionen des<br />
Landkreises Leer vermitteln. Mit dem dazugehörigen<br />
Stift kann <strong>der</strong> Bürger nicht nur unterschreiben, son<strong>der</strong>n<br />
auch durch das Dokument scrollen. Die dann geleistete<br />
elektronische Unterschrift entspricht den Vorgaben <strong>der</strong><br />
EU-weit gültigen „eIDAS“-Verordnung.<br />
Technisch werden die Unterschriftenpads über die<br />
Schnittstelle „signoPAD-API“ an die Kfz-Verwaltungssoftware<br />
des Landkreises angeschlossen. Somit wird<br />
auch das unterschriebene Zulassungsdokument automatisch<br />
zur elektronischen Akte des jeweiligen Fahrzeuges<br />
o<strong>der</strong> Fahrzeughalters hinzugefügt. Die eingesparten<br />
Sach- und Personalkosten sind enorm: Zuvor wurde pro<br />
Monat eine Palette Papier verbraucht. Die Dokumente<br />
wurden zunächst ausgedruckt, dann unterschrieben,<br />
eingescannt und anschließend als „Datenmüll“ zur<br />
Verbrennung gebracht. „Innerhalb von sechs Monaten<br />
hatten sich die Anschaffungskosten <strong>der</strong> Unterschriftenpads<br />
schon amortisiert“, so Gerrit de Wall, Leiter <strong>der</strong><br />
Kfz-Zulassungsstelle de Wall.<br />
Red.<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
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23
Titel<br />
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ein. Die weiteren Fachbeiträge <strong>der</strong><br />
Titelstrecke „Beleuchtung“ in dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> zeigen die Vielfalt des Themas:<br />
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Innenräume sowie Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Illumination des öffentlichen Raums.<br />
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DER AUTOR<br />
Till Röcke, Remagen, ist Autor und freier<br />
Journalist (troecke@gehirntext.de)<br />
Datenstrom über <strong>der</strong> Stadt: Die Erfassung<br />
und vernetzte Auswertung<br />
von Daten steht technisch im Zentrum<br />
<strong>der</strong> Smart City. Intelligente Leuchten<br />
spielen dabei als Knotenpunkte eine<br />
Hauptrolle.<br />
LED-Straßenbeleuchtung<br />
Die Smart City strahlt<br />
LED-Leuchten werden schon bald als vorrangige Beleuchtungsquelle die<br />
Straßen und Plätze <strong>der</strong> Städte prägen. Ihr Leistungsvermögen ist riesig und<br />
Licht erzeugung nur eine ihrer vielen Eigenschaften. Wo einst ein paar Kabel plus<br />
Birne für schummriges Licht sorgten, sitzt in Zukunft komplexe Datentechnik.<br />
Keine neue Technologie ohne Bedenkenträger:<br />
Kaum hat sich die<br />
LED-Beleuchtung in den Kommunen<br />
europaweit etabliert, rückt das<br />
Thema Gesundheit in den Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Schon warnt eine Studie einer spanischen<br />
Universität vor dem Krebsrisiko des LEDtypischen<br />
Blaulichts. Doch viel mehr als<br />
die Feststellung, dass in Ballungsräumen<br />
mit flächendecken<strong>der</strong> LED-Versorgung die<br />
Zahl <strong>der</strong> Krebspatienten deutlich über <strong>der</strong><br />
in an<strong>der</strong>en, von herkömmlichen Natriumdampflampen<br />
versorgten Gegenden liegt,<br />
hat die Studie nicht zu bieten. Kritiker weisen<br />
darauf hin, dass die Zahl <strong>der</strong> Krebserkrankungen<br />
in Großstädten grundsätzlich<br />
höher sei als in dünn besiedelten Regionen<br />
– wegen diverser Faktoren.<br />
Ein konkreter Zusammenhang von LED-<br />
Leuchten und Krebsrisiko wird schließlich<br />
sogar von den Machern <strong>der</strong> Studie<br />
bezweifelt. Die Studie sorgt dennoch für<br />
Aufsehen, da sie die Krankheit Krebs mit<br />
<strong>der</strong> Verbreitung einer neuen Technologie<br />
in Verbindung bringt. Eins ist eindeutig:<br />
Das Thema LED-Straßenbeleuchtung hat<br />
einen festen Platz im Bewusstsein <strong>der</strong><br />
Menschen.<br />
Weitaus konkreter stellt sich das Risiko<br />
<strong>der</strong> Datenkrake hinter <strong>der</strong> smarten Kulisse<br />
dar. Noch nimmt sich <strong>der</strong> Ausbau deutscher<br />
Kommunen zu vollvernetzten Smart<br />
Citys verhalten aus, doch die Industrie<br />
und ihre Helfershelfer haben das Potenzial<br />
längst erkannt und gehen an<strong>der</strong>swo<br />
bereits daran, ihren Traum vom ungestörten<br />
Anzapfen und Verkaufen persönlicher<br />
Daten in die Tat umzusetzen.<br />
Eine gewichtige Rolle bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Smart City spielt die Straßenbeleuchtung.<br />
Mit ihrer gezielten Aussteuerung<br />
sollen Rathäuser bares Geld einsparen<br />
können. Sensoren melden Fußgänger und<br />
aktivieren die LED-Leuchten bedarfsweise.<br />
Ist <strong>der</strong> Spätheimkehrer vorübergegangen,<br />
erlischt die Beleuchtung unverzüglich. Das<br />
Foto: Kwanchaift/Adobe Stock<br />
Gleiche gilt für Straßenampeln an kaum<br />
frequentierten Kreuzungen.<br />
Die politischen Verantwortlichen sind –<br />
natürlich – begeistert. Derartige Innovationen<br />
des smarten Alltags gibt es allerdings<br />
nicht umsonst. In großzügiger Weise bietet<br />
ein Milliardenkonzern seine Unterstützung<br />
an. In Toronto möchte die Google-Tochter<br />
Sidewalk Labs einen Vorzeigestadtteil ganz<br />
nach ihren Wünschen schaffen. Ein altes<br />
Hafenquartier soll zum Leuchtturmprojekt<br />
einer visionären Smart City werden. Darin<br />
unterliegt jedes Fahrzeug, je<strong>der</strong> Fußgänger<br />
dem Tracking. Die daraus gewonnenen Daten<br />
sollen einen reibungslosen Alltag garantieren.<br />
Die Drohne bringt Pakete zum<br />
gewählten Zeitpunkt, die Straßenbahn<br />
kommt, wenn <strong>der</strong> Fahrgast sie braucht,<br />
und selbstverständlich kennt <strong>der</strong> Arzt den<br />
Tagesablauf seiner Patienten – schließlich<br />
muss er ja wissen, wann diese Zeit für<br />
einen Termin haben. Wo genau die Daten<br />
gespeichert und wie sie von Sidewalk<br />
Labs genutzt werden, bleibt Geschäftsgeheimnis.<br />
Dass <strong>der</strong> Mutterkonzern mit dem<br />
Handel von Daten seine exorbitanten Einnahmen<br />
erzielt, steht indes außer Frage.<br />
Kaum kritischer sieht es in Europa aus.<br />
Auch die EU pflegt ihre Vorzeigeprojekte in<br />
Sachen Smart City. Kein Wun<strong>der</strong>, schließlich<br />
hat Brüssel die Umstellung auf die<br />
LED-Technologie jahrelang geför<strong>der</strong>t und<br />
schließlich erreicht, dass sie geltendes<br />
Recht wurde (Ökodesign-Richtlinie seit<br />
2012, eine Übergangslösung für Halogen-<br />
Leuchtmittel lief am 1. September 2018<br />
aus). Im nordspanischen Santan<strong>der</strong> startete<br />
2010 eine große Kampagne, die den<br />
Bürgern <strong>der</strong> Hafenstadt die Vorzüge <strong>der</strong><br />
Vernetzung nahe bringen sollte – vor allem<br />
aber den privaten Dienstleistern. Deren<br />
Müllabfuhr etwa barg riesiges Einsparpotenzial,<br />
hieß es von offizieller Stelle.<br />
OPTIMIERTE ROUTENPLANUNG<br />
Durch den Einsatz von Sensoren an den<br />
Müllcontainern und <strong>der</strong> Arbeitskleidung<br />
<strong>der</strong> Müllwerker hätten die Routen optimiert<br />
und dadurch ein überflüssiges Anfahren<br />
nicht gefüllter Behälter eingespart<br />
werden können. Auf diesem Weg ließe<br />
sich auch bequem Personal einsparen.<br />
Die Begeisterung von Gewerkschaft und<br />
Mitarbeitern hielt sich in Grenzen. Zudem<br />
zeigt sich das gesponnene digitale Netz<br />
in Santan<strong>der</strong> bis heute immer wie<strong>der</strong> als<br />
störanfällig, weil die Wartung mangelhaft<br />
betrieben wird.<br />
Ein wichtiger Punkt für die Infrastruktur<br />
<strong>der</strong> Zukunft: Halten sich die politisch<br />
Verantwortlichen weiterhin aus <strong>der</strong> smarten<br />
Vernetzung ihrer Kommunen – bis<br />
auf öffentlichkeitswirksames Sponsoring<br />
– heraus, überlassen sie den privaten<br />
Dienstleistern das Feld. Inklusive <strong>der</strong> Zuständigkeit<br />
für Instandhaltung und Datenverarbeitung.<br />
Zweifel hin o<strong>der</strong> her, das Modell <strong>der</strong><br />
Smart City boomt, und mit ihr die LED-<br />
Branche. Gerade für das (noch) Autoland<br />
Deutschland ist eine Kombination aus<br />
LED-Straßenleuchte und Aufladestation<br />
für E-Autos von Bedeutung. Firmen wie<br />
Eluminocity treiben die Umrüstung <strong>der</strong><br />
Bestandsleuchten voran. Das Münchner<br />
Start-up konnte in BMW und Infineon renommierte<br />
Partner gewinnen.<br />
Das Thema „Mobilität ohne fossile<br />
Treibstoffe“ ruft die großen Unternehmen<br />
auf den Plan. Da man sich aber noch auf<br />
unbekanntem Terrain bewegt, bleiben die<br />
Entschei<strong>der</strong> vorsichtig und suchen sich<br />
in Start-ups risikofreudige Partner. Mit<br />
Innogy findet sich eine RWE-Tochter unter<br />
den Geldgebern von Eluminocity, die<br />
ebenfalls wie <strong>der</strong> Sauerlän<strong>der</strong> Leuchten-<br />
Hersteller Trilux 17,5 Prozent Anteile des<br />
Start-ups besitzt.<br />
Überall kommt es zu Synergien. Im<br />
Süden Deutschlands investiert <strong>der</strong> Stromkonzern<br />
EnBW in die Marke Smight Traffic.<br />
Als Partner fungiert die PTV Group,<br />
ein Softwareunternehmen aus Karlsruhe.<br />
Auch wenn es beim Thema Smart City<br />
nicht alleine um Beleuchtung geht, den<br />
LED-Straßenleuchten kommt dennoch<br />
eine bedeutende Rolle zu. Sie können dabei<br />
helfen, das „Neuland“ des Internets<br />
für das Alltagsleben <strong>der</strong> Menschen zu erschließen.<br />
In Zukunft dienen die smarten LED-<br />
Leuchten am Straßenrand nicht nur zusätzlich<br />
als Ladestation für E-Autos, son<strong>der</strong>n<br />
bilden untereinan<strong>der</strong> ein urbanes<br />
Breitbandnetz. Vodafone testet mit dem<br />
Berliner Start-up ICE Gateway bereits die<br />
Schaffung einer solchen Infrastruktur, die<br />
herkömmliche störanfällige und unsichere<br />
WLAN-Hotspots ersetzt. Till Röcke<br />
24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
25
Titel<br />
Beleuchtung<br />
Titel<br />
DER AUTOR<br />
Matthias Windfel<strong>der</strong> ist als Sachgebietsleiter<br />
Projektierung bei den<br />
Stadtwerken Bamberg tätig und verfolgt<br />
die Entwicklungen im Bereich Beleuchtungslösungen<br />
seit 14 Jahren<br />
(www.stadtwerke-bamberg.de)<br />
LEW-TECHNOLOGIEZENTRUM<br />
IN KÖNIGSBRUNN<br />
Das Technologiezentrum <strong>der</strong> Lechwerke<br />
(LEW) Augsburg (Bayern) bietet eine<br />
<strong>der</strong> größten Ausstellungen zu LED-<br />
Straßenleuchten in Süddeutschland. Auf<br />
<strong>der</strong> 13 000 Quadratmeter großen Parklandschaft<br />
in Königsbrunn werden die<br />
verschiedensten Leuchtenformen und<br />
-designs, Lichtfarben und Beleuchtungsstärken<br />
präsentiert. Insgesamt befinden<br />
sich rund 40 Objektbeleuchtungen<br />
sowie 60 verschiedene Straßenleuchten<br />
auf dem Gelände. Neben funktionellen<br />
Straßenbeleuchtungen sind auch dekorative<br />
Beleuchtungssysteme installiert.<br />
Um unterschiedliche Beleuchtungssituationen<br />
nachbilden zu können, sind alle<br />
Leuchten einzeln schalt- und dimmbar.<br />
Nach Vereinbarung bieten die Lechwerke<br />
(www.lew.de) Führungen für<br />
Kommunen, Geschäfts- o<strong>der</strong> Gewerbekunden<br />
durch das Technologiezentrum<br />
an. In <strong>der</strong> zweieinhalbstündigen Führung<br />
durch den LED-Leuchtenpark erfahren<br />
Besucher mehr zur LED-Technik und<br />
können die Tag- und Nachtwirkung <strong>der</strong><br />
Leuchten erleben.<br />
Solarleuchten<br />
Licht auch abseits<br />
des Stromnetzes<br />
Ohne Anschluss ans Stromnetz beleuchten drei Straßenlaternen in Bamberg<br />
den Wartebereich einer Haltestelle. Die Stadtwerke haben dort 2018<br />
drei wartungsarme Solarleuchten errichtet, die ihre benötigte Energie über<br />
ein Solarpanel selbst erzeugen – <strong>der</strong> aufwendige Leitungsbau entfällt.<br />
Solarleuchtenpark Herrnsdorf: Die Stadtwerke Bamberg testen verschiedene Modelle im praktischen<br />
Einsatz unter an<strong>der</strong>em auf die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Akkutechnik.<br />
Die mo<strong>der</strong>ne Solarleuchte ist eine<br />
wertvolle Ergänzung zur netzbetriebenen<br />
Straßenlaterne für die<br />
Beleuchtung von Fußwegen, Parkplätzen,<br />
Parks o<strong>der</strong> Ortsweilern. Überall dort, wo<br />
die Infrastruktur fehlt o<strong>der</strong> die Investition<br />
in eine herkömmliche Straßenlaterne unverhältnismäßig<br />
teuer ist, sehen wir das<br />
Einsatzgebiet <strong>der</strong> Solarleuchte. Gerade bei<br />
Kommunen stößt die Solarlaterne deshalb<br />
gegenwärtig auf großes Interesse.<br />
Ein weiterer Vorteil zeigt sich an Standorten<br />
in naturnahen Bereichen, in denen<br />
eine zusätzliche Lichtquelle zwar das<br />
Sicherheitsempfinden <strong>der</strong> Fuß- und Radfahrer<br />
erhöht, aber einen Stressfaktor für<br />
die Insektenwelt darstellt: Die Lichtstärke<br />
<strong>der</strong> LEDs kann bedarfsgerecht mit einer<br />
Fernbedienung geregelt werden. Wo nur<br />
zu bestimmten Zeiten Licht benötigt wird,<br />
kommen programmierbare Bewegungssensoren<br />
und vernetzte Radartechnologien<br />
zum Einsatz. Das Licht wird auf den auszuleuchtenden<br />
Bereich gelenkt und schont<br />
bei maximaler Lichtausbeute die Tier- und<br />
Insektenwelt, weil <strong>der</strong> UV-Anteil im Licht<br />
minimal ist.<br />
Die umweltfreundliche netzunabhängige<br />
Straßenlaterne kostet in <strong>der</strong> Anschaffung<br />
je nach Ausstattung zwischen 2000<br />
und 4000 Euro und damit in etwa so viel<br />
wie eine herkömmliche. Für die Installa-<br />
26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
Foto: Stadtwerke Bamberg<br />
Anzeige<br />
Synergy 21 goes IT<br />
Wir möchten die Vernetzung von Licht und Netzwerk<br />
vorantreiben. Seit 2008 beschäftigen wir<br />
uns mit innovativen Beleuchtungslösungen für<br />
den Einsatz in <strong>der</strong> Industrie, aber auch bei Ihnen<br />
zu Hause.<br />
Synergy 21 greift auf die fast 30 Jahre lange<br />
Erfahrung <strong>der</strong> ALLNET Gruppe im Bereich Netzwerk<br />
zurück, was eine tiefe und flexible Integration<br />
in zahlreiche ALLNET Gebäudesteuerungs-<br />
Lösungen ermöglicht.<br />
tion <strong>der</strong> Solarleuchten sind jedoch keine<br />
aufwendigen Grabungs- und Stromanschlussarbeiten<br />
notwendig.<br />
In den meisten Fällen können sie sogar<br />
ohne fremde Hilfe von den eigenen<br />
Bauhofmitarbeitern aufgestellt werden.<br />
Tagsüber erzeugt das Fotovoltaikmodul<br />
Sonnenstrom, den die Leuchte in einem<br />
leistungsstarken Akku im Fuß des Laternenmastes<br />
speichert. Nachts sorgt dann<br />
die intelligente Steuerung für bedarfsgerechtes<br />
Licht.<br />
Während des laufenden Betriebs fallen<br />
kaum Kosten an. Auch <strong>der</strong> Wartungsaufwand<br />
schlägt weniger zu Buche als bei<br />
herkömmlichen Lampen. Da <strong>der</strong> Akku mit<br />
einer sogenannten Schutzkleinspannung<br />
arbeitet, sind Prüfungen <strong>der</strong> Elektroanlagen<br />
überflüssig, die bei Straßenlaternen,<br />
die an das Stromnetz angeschlossen sind,<br />
vorgeschrieben sind. Die Lithium-Akkus,<br />
die rund 300 Euro kosten, haben eine Lebensdauer<br />
von bis zu zwölf Jahren und<br />
müssen frühestens alle acht Jahre ausgetauscht<br />
werden.<br />
Die Stadtwerke Bamberg verfolgen das<br />
Thema Solarleuchte schon seit einigen Jahren.<br />
Die geringe Anzahl an Sonnenstunden<br />
in <strong>der</strong> dunklen Jahreszeit verbunden mit<br />
<strong>der</strong> sinkenden Akkukapazität bei extremer<br />
Kälte stellte die Hersteller in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
vor beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Indem das Akkupaket in isolierendes Material<br />
verpackt und so im Mast verbaut ist,<br />
dass es unter <strong>der</strong> Erdoberfläche liegt, wird<br />
dieses Problem gelöst. Eine lange Leuchtdauer<br />
auch bei schwachem Tageslicht wird<br />
durch eine entsprechende Dimensionierung<br />
des Akkupakets sichergestellt.<br />
OPTIMALE ENERGIEAUFNAHME<br />
In <strong>der</strong> digitalen Welt spielt die intelligente Lichtsteuerung<br />
eine wichtige Rolle zur Verbesserung<br />
des smarten Wohnens.<br />
Der neue Synergy 21 Controller ermöglicht<br />
es, Licht über das Netzwerk zu steuern. Innovative<br />
Funktionen wie eine programm- o<strong>der</strong><br />
zeitabhängige Steuerung machen die Funktionalität<br />
des Synergy 21 Controllers einzigartig.<br />
Ein weiteres Highlight stellt die Modularität<br />
des Controllers dar, <strong>der</strong> als Master-Slave-System<br />
ausgelegt ist. Im Maximalausbau lassen<br />
sich die LED-Produkte mit einer Gesamtleistung<br />
von 5760 Watt betreiben. Pro Master können<br />
drei verschiedene Kanäle eingestellt werden.<br />
Je<strong>der</strong> Kanal wird mit einem Slave verbunden,<br />
an den ein Verbraucher mit bis zu fünf Farben<br />
(RGBWW) angeschlossen wird. Über einen zwischengeschalteten<br />
Hub lässt sich die maximale<br />
Anzahl pro Kanal auf acht Verbraucher erhöhen,<br />
wobei so maximal 24 Slaves zur Verfügung stehen.<br />
Der Master verwaltet alle drei Zonen zentral<br />
über seine Weboberfläche und ermöglicht<br />
so eine individuelle Steuerung.<br />
Darüber hinaus sind alle ALLNET Gebäudesteuerungsprodukte<br />
zum neuen Synergy 21<br />
Controller kompatibel. Damit können Sie nun<br />
Licht in Abhängigkeit <strong>der</strong> von <strong>der</strong> ALLNET MSR<br />
Die Solarleuchten von Photinus zum<br />
Beispiel kommen laut Angaben des Herstellers<br />
bis zu fünf Tage ohne Licht aus<br />
und bis zu 18 Tage ohne direkte Sonneneinstrahlung.<br />
Im Winter, wenn es über Wochen<br />
hinweg trüb und kalt ist, ermöglicht<br />
die vertikale Anordnung und die 360-Grad-<br />
Ausrichtung <strong>der</strong> Solarmodule eine uneingeschränkte<br />
Energieaufnahme, da we<strong>der</strong><br />
Schnee noch Laub die Fotovoltaikmodule<br />
bedecken können. Zudem wird bei diffusen<br />
Lichtverhältnissen das reflektierende<br />
Licht über die Module optimal aufgenommen.<br />
Das Konzept des Herstellers hat die<br />
Stadtwerke Bamberg überzeugt. In ihrem<br />
Solarleuchten-Musterpark in <strong>der</strong><br />
Gemeinde Herrnsdorf im Landkreis Bamberg<br />
haben sie entlang eines Fußweges<br />
im November 2018 vier unterschiedliche<br />
Laternenmodelle aufgestellt, damit sich<br />
einerseits interessierte Kommunen und<br />
Unternehmen die Technik im Realbetrieb<br />
anschauen können und die Stadtwerke<br />
an<strong>der</strong>erseits eigene Erfahrungen sammeln<br />
können.<br />
Indem die Techniker regelmäßig die<br />
Akkukapazität auslesen, die Absenkzeiten<br />
variieren und die Bestromung <strong>der</strong> LED-<br />
Module än<strong>der</strong>n, untersuchen sie, wann<br />
die Akkukapazität an ihre Grenzen stößt.<br />
Da <strong>der</strong> Wirkungsgrad <strong>der</strong> Solarleuchten<br />
standort- und nutzungsabhängig ist, empfehlen<br />
die Stadtwerke kostenbewussten<br />
Gemeinden, die Investition in eine Solarleuchte<br />
zu wagen und sie selbst auf ihre<br />
Praxistauglichkeit zu testen.<br />
<br />
Matthias Windfel<strong>der</strong><br />
Advertorial<br />
Sensorik gelieferten Werte steuern. Beispielsweise<br />
lassen sich Lichtszenarien durch die<br />
Aktivierung eines Bewegungsmel<strong>der</strong>s o<strong>der</strong><br />
Helligkeitssensors steuern. Ab einem gewissen<br />
Helligkeitswert wird Licht automatisch gedimmt,<br />
und anhand <strong>der</strong> Werte eines Temperatur- o<strong>der</strong><br />
Feuchtigkeitssensors schalten sich automatisierte<br />
Beleuchtungsprogramme, wie beispielsweise<br />
Warnleuchten, ein.<br />
Sie können auch mehrere Sensoren kombinieren,<br />
wie beispielsweise einen Bewegungsmel<strong>der</strong><br />
mit einem Dimmer. So lassen sich die<br />
Lampen im Erfassungsbereich des Bewegungsmel<strong>der</strong>s<br />
entsprechend Ihren Wünschen automatisch<br />
hoch- o<strong>der</strong> runterdimmen.<br />
Synergy 21 – Eine Marke <strong>der</strong> ALLNET GmbH<br />
www.synergy21.de<br />
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Titel<br />
Beleuchtung<br />
Titel<br />
„Angstraum“ Unterführung: Helles Licht schafft mehr Sicherheit an Orten,<br />
die manche Menschen aus Sorge, in gefährlichen Situationen zu geraten,<br />
nur ungern begehen. Dazu muss die Beleuchtungsanlage immer funktionieren.<br />
Foto: Norka<br />
als Street-Art bewun<strong>der</strong>t werden, sind das<br />
reine Taggen und Krakeleien ungern gesehen.<br />
Graffiti auf Leuchten können zudem<br />
die Sicherheit beeinträchtigen. Hilfe bieten<br />
hier Diffusoren mit einer Anti-Graffiti-<br />
Beschichtung.<br />
AUSGABEN FÜR ENERGIE UND WARTUNG<br />
Für die Anschaffung von Antivandalenleuchten<br />
müssen etwas höhere Kosten<br />
einkalkuliert werden als bei Standardmodellen.<br />
Aber Leuchten, die Vandalismus<br />
wi<strong>der</strong>stehen, ersparen natürlich eine teure<br />
Wie<strong>der</strong>beschaffung und vermeiden damit<br />
ärgerliche Mehrausgaben. Bei Leuchten<br />
sind in <strong>der</strong> Regel zudem gar nicht die Anschaffungskosten<br />
entscheidend, son<strong>der</strong>n<br />
die Gesamtbetriebskosten. Diese werden<br />
wesentlich von den <strong>Ausgabe</strong>n für Energie<br />
und Wartung geprägt. Lichtausbeute und<br />
Lebensdauer sind daher zentrale Kriterien.<br />
Die <strong>der</strong>zeit effizientesten und langlebigsten<br />
Lichtquellen sind LEDs. Lichtlösungen<br />
mit LED-Technologie entlasten<br />
den Haushalt einer Kommune spürbar und<br />
amortisieren sich innerhalb überschaubarer<br />
Zeiträume durch die niedrigeren Betriebskosten.<br />
Regelmäßige Lampenwechsel<br />
entfallen angesichts <strong>der</strong> langen LED-<br />
Lebensdauer ebenfalls.<br />
Mit einer sensorbasierten Lichtsteuerung<br />
lässt sich <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />
noch weiter reduzieren. Das ist vor allem<br />
für nur sporadisch genutzte Bereiche wie<br />
zum Beispiel Unterführungen interessant.<br />
Bei einem typischen Szenario werden die<br />
beiden Leuchten an den Zugängen mit einem<br />
Bewegungsmel<strong>der</strong> ausgestattet und<br />
sind als Master mit den übrigen Leuchten<br />
(Slaves) verknüpft.<br />
Detektieren die Sensoren eine Person,<br />
wird das gedimmte Licht aller Lichtpunkte<br />
hochgeregelt und sinkt nach einer definierten<br />
Nachlaufzeit wie<strong>der</strong> auf den gedimmten<br />
Level zurück. Wichtig ist für diese Anwendungen,<br />
dass auch die Sensoren gegen<br />
Zerstörung und Manipulation gesichert<br />
sind. Statt sie als zusätzliche Komponente<br />
<strong>der</strong> Installation hinzuzufügen, können dafür<br />
von vornherein Antivandalenleuchten<br />
mit integrierten Sensoren ausgewählt werden.<br />
Florian Schönfeld<br />
DER AUTOR<br />
Florian Schönfeld ist Geschäftsführer<br />
von Norka (Hamburg), einem Lösungsanbieter<br />
für technische Beleuchtung<br />
unter schwierigen Umgebungs -<br />
bedingungen (Kontakt über:<br />
marietta.kappler@norka.de)<br />
Vandalismussichere Leuchten<br />
Geschaffen für den Spezialeinsatz<br />
Antivandalenleuchten trotzen dank spezieller Materialauswahl und Bauart<br />
sinnloser Zerstörungswut. Diese Ausstattung schlägt sich zwar im<br />
Anschaffungspreis nie<strong>der</strong>, doch die Spezialleuchten ersparen eine teure<br />
Wie<strong>der</strong>beschaffung. Daher gilt es die Kosten ganzheitlich zu betrachten.<br />
Es gibt wohl keine Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde,<br />
die sich noch nicht mit<br />
Vandalismus an Schulen, in Kultureinrichtungen,<br />
Parks und Unterführungen<br />
sowie auf Straßen, Plätzen und Brücken<br />
auseinan<strong>der</strong>setzen musste. Da es selbst<br />
bei aufwendigen präventiven Maßnahmen<br />
keinen 100-prozentigen Schutz gegen das<br />
Problem gibt, empfiehlt sich in beson<strong>der</strong>s<br />
gefährdeten o<strong>der</strong> sensiblen Bereichen <strong>der</strong><br />
Einsatz spezieller Technik, die gegen die<br />
sinnlose Zerstörungswut gewappnet ist.<br />
Ganz beson<strong>der</strong>s gilt dies für die Beleuchtung<br />
im öffentlichen Raum, denn während<br />
ein heruntergerissener Papierkorb einen<br />
verwahrlosten Eindruck macht, kann defektes<br />
Licht tatsächlich ein Sicherheitsrisiko<br />
darstellen.<br />
Dafür, dass trotz eines heftigen Tritts<br />
o<strong>der</strong> selbst Schlägen mit dem Baseballschläger<br />
das Licht weiter funktioniert,<br />
müssen Antivandalenleuchten beson<strong>der</strong>e<br />
Ausstattungsmerkmale in Material und<br />
Design aufweisen. Im Ergebnis erfüllen<br />
diese Leuchten den höchsten Stoßfestigkeitsgrad<br />
IK10 und ihr Gehäuse wi<strong>der</strong>steht<br />
bis zu 150 Joule Schlagenergie bei vollem<br />
Funktionserhalt. Das heißt, Leuchtengehäuse<br />
und -abdeckungen splittern o<strong>der</strong><br />
brechen selbst bei einem kräftigen Hieb<br />
mit dem Baseballschläger nicht. Gleichzeitig<br />
ist <strong>der</strong> Innenraum <strong>der</strong> Leuchten ausreichend<br />
groß dimensioniert, damit sich <strong>der</strong><br />
durch die plötzliche Energieeinwirkung<br />
aufbauende Überdruck verteilen kann<br />
und die Lichtquellen und Komponenten<br />
unbeschädigt bleiben.<br />
Manchmal müssen die Leuchten sich<br />
auch gegen mutwilliges Herumbasteln<br />
behaupten. Gegen Manipulationsversuche<br />
werden Antivandalenleuchten deshalb<br />
oft mit Son<strong>der</strong>schrauben ausgerüstet.<br />
Halbmond, Dreiloch o<strong>der</strong> Ellipse schützen<br />
vor unbefugtem Öffnen und eine rückwärtige,<br />
verdeckte Befestigung an Decke o<strong>der</strong><br />
Wand vor Demontage und Diebstahl. Die<br />
Kabel einführung auf <strong>der</strong> Rückseite sorgt<br />
zudem für eine sichere elektrische Installation.<br />
Wenn beson<strong>der</strong>s hoher Schutz<br />
gefragt ist, kann ein integrierter Meldekontakt<br />
beim unbefugten Öffnen <strong>der</strong> Leuchte<br />
sogar einen Alarm absetzen.<br />
Eine weitere Form des Vandalismus sind<br />
Schmierereien. Während manche Graffiti<br />
28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
Tagung<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
Retrofit-Lampen aus <strong>der</strong> Portokasse?<br />
Ja, warum nicht!<br />
• Stromverbrauch: LED-Retrofit = 22 € pro Jahr<br />
HQL/NAV = ca. 70 € (bei 0,20 €/kWh)<br />
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1/2 m<br />
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Im öffentlichen<br />
Raum<br />
zu Hause<br />
29
Beleuchtung<br />
Titel<br />
Neues Bürogebäude: Das Beleuchtungssystem <strong>der</strong> Zukunft kann weit mehr, als nur die Dunkelheit<br />
vertreiben. Es steuert die Gebäudetechnik und ist Teil des Kommunikationsnetzes.<br />
Smarte Innenbeleuchtung<br />
Licht für den Menschen<br />
LED-Technologie macht die Innenbeleuchtung von Gebäuden nicht nur sparsam.<br />
Sie ist vor allem die Voraussetzung für entscheidende Evolutionsschritte hin<br />
zum „intelligenten“ Licht. Vernetzte Systeme liefern Licht genau abgestimmt auf<br />
den Bedarf und mit hoher Qualität. Das dient dem Komfort und <strong>der</strong> Gesundheit.<br />
Foto: El Gaucho/Adobe Stock<br />
Licht ist ein elementarer Teil unseres<br />
Lebens. Es beeinflusst unsere Entwicklung<br />
und Gesundheit sowie<br />
unser Wohlbefinden. Licht schafft Atmosphäre<br />
– ob zu Hause o<strong>der</strong> im öffentlichen<br />
Raum. Licht ist Voraussetzung für<br />
das Sehen und die Wahrnehmung unserer<br />
Umwelt. Gut geplante intelligente Lichtlösungen<br />
mit mo<strong>der</strong>nen, effizienten Technologien<br />
und nachhaltig genutzte Beleuchtungssysteme<br />
för<strong>der</strong>n die Lebensqualität<br />
und am Arbeitsplatz die Konzentration<br />
und Leistungsfähigkeit. Und nicht zuletzt<br />
dienen sie auch dem Klimaschutz.<br />
Hier gibt es ein erhebliches Potenzial.<br />
Informationen <strong>der</strong> Beleuchtungsbrancheninitiative<br />
Licht.de zufolge werden<br />
die Anlagen zur Innenbeleuchtung von<br />
Gebäuden überwiegend noch von veralteter<br />
Technik bestimmt. Gerade einmal<br />
15 Prozent des Bestands sind demnach bisher<br />
saniert. Und die Erneuerung geht nur<br />
schleichend voran, bei gerade einmal vier<br />
Prozent jährlich liegt die Sanierungsrate.<br />
Dabei ist die Technik <strong>der</strong> Beleuchtung<br />
schon längst in Riesenschritten Richtung<br />
Zukunft unterwegs. Die Evolution <strong>der</strong> intelligenten<br />
Beleuchtung begann mit den<br />
Präsenz- und Bewegungsmel<strong>der</strong>n, die<br />
dafür sorgen, dass die Beleuchtung nicht<br />
zum Strom fressenden „Dauerbrenner“<br />
wird. Einen Schritt weiter geht die Entwicklung<br />
mit <strong>der</strong> Tageslichtsteuerung.<br />
Derartige Systeme passen die Leistung <strong>der</strong><br />
Lampen zur Raumbeleuchtung dynamisch<br />
an die Umgebungshelligkeit an.<br />
DIE BELEUCHTUNG DENKT MIT<br />
Das bedeutet den Einbau von Sensoren in<br />
die Beleuchtung und genau diese lassen<br />
sich auch zu weitaus mehr nutzen als nur<br />
zur Helligkeitssteuerung: In die Systeme<br />
des Gebäudemanagements integriert, übermitteln<br />
sie Daten zur Raumnutzung. Damit<br />
leistet die Beleuchtung nun auch einen<br />
Beitrag zur Kosten sparenden Beheizung<br />
o<strong>der</strong> auch zur Kühlung von Gebäuden,<br />
indem sie an einem sonnigen Sommertag<br />
rechtzeitig die Beschattungseinrichtungen<br />
an <strong>der</strong> Gebäudefassade aktiviert.<br />
Über seine visuelle Funktion hinaus hat<br />
Licht Bedeutung auch für das Wohlbefinden<br />
des Menschen und die Steuerung <strong>der</strong><br />
Körperfunktionen. Es wirkt über die Lichtfarbe,<br />
die sich beim Sonnenlicht über den<br />
Lauf des Tages verän<strong>der</strong>t, biologisch und<br />
emotional. Diesen Zusammenhang greift<br />
das Konzept des sogenannten Human Centric<br />
Lighting (HCL), des auf den Menschen<br />
angepassten Lichts auf. Auch hier ist die<br />
LED überhaupt die Voraussetzung, das<br />
künstliche Licht in seiner Farbtemperatur<br />
dem Licht <strong>der</strong> Sonnen nachzubilden. HCL<br />
macht nichts an<strong>der</strong>es, als die Lichtfarbe<br />
über den Tag dynamisch zu regeln: warme<br />
Tönen am Morgen und gegen Abend und<br />
eher bläuliche um die Mittagszeit. Das<br />
stabilisiert den Wach-Schlaf-Rhythmus,<br />
steigert die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
sowie <strong>der</strong>en Leistungsfähigkeit. Zudem<br />
wirkt es sich positiv auf das Wohlbefinden<br />
aus.<br />
Die aus heutiger Sicht höchste Stufe des<br />
Fortschritts ist aber mit <strong>der</strong> vernetzten Beleuchtung<br />
erreicht. Über die Sensorik <strong>der</strong><br />
Lichtsteuerung kann zusätzlich auch das<br />
Management von Räumen optimiert werden.<br />
Wenn <strong>der</strong>en Belegung in Echtzeit<br />
ersichtlich ist, sind im Büro <strong>der</strong> Zukunft<br />
beispielsweise flexible Arbeitsplatzmodelle<br />
deutlich einfacher realisierbar. Auch<br />
Sicherheitssysteme können durch die Sensorik<br />
<strong>der</strong> Beleuchtungsinfrastruktur in Gebäuden<br />
unterstützt werden. So zeigen sie<br />
zum Beispiel im Brandfall sichere Fluchtwege<br />
an o<strong>der</strong> unterstützen Einsatzkräfte<br />
bei <strong>der</strong> Lokalisierung von Personen, die<br />
sich noch im Gebäude aufhalten.<br />
In einem über das Lichtsystem vernetzten<br />
Gebäude eröffnen sich noch an<strong>der</strong>e<br />
Wege: Beleuchtungskörper werden zum<br />
Teil <strong>der</strong> Kommunikationsinfrastruktur. In<br />
den bisherigen Konzepten leisten dazu in<br />
den Lampen integrierte Wifi-Sen<strong>der</strong> ihren<br />
Beitrag, Mobilgeräte mit schnellen Datenströmen<br />
ins Internet einzubinden. Künftig<br />
wird die Funktechnik überflüssig sein,<br />
denn es wandelt sich in zukunftsweisenden<br />
Weiterentwicklungen das Licht selbst<br />
zum Träger <strong>der</strong> Information. Dazu schaltet<br />
das Sendesystem es ein und aus, dies allerdings<br />
mit einer extrem hohen Taktrate. So<br />
nehmen Auge und Gehirn des Menschen<br />
den Schaltvorgang nicht wahr. Genau in<br />
diesem Flackern aber wird – ähnlich dem<br />
Prinzip des Morsens – die Botschaft an den<br />
Empfänger, sprich das Smartphone o<strong>der</strong><br />
Tablet des Büroarbeiters übertragen.<br />
Die Digitalisierung macht also vor dem<br />
Licht nicht halt. Im Gegenteil bewirkt sie,<br />
dass Beleuchtung weitaus mehr kann<br />
als nur Dunkelheit beseitigen. Die LED-<br />
Technik ist hierfür grundlegend. Vernetzte<br />
Beleuchtungsanlagen reagieren selbstständig<br />
auf Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Umgebung,<br />
genauso kann <strong>der</strong> Nutzer sie nach seinen<br />
individuellen Bedürfnissen einstellen.<br />
GUTE PLANUNG IST WICHTIG<br />
Unabhängig davon, ob es sich in kommunalen<br />
Liegenschaften um „smarte“<br />
Lichttechnik o<strong>der</strong> Human Centric Lighting<br />
drehen soll: Die wichtigste Voraussetzung,<br />
das „neue Licht“ zu etablieren, sind fachgerechte<br />
Planung und fachgerechter Betrieb<br />
<strong>der</strong> Beleuchtungsanlagen.<br />
Sicher lässt sich im Gebäudebestand<br />
vieles nachrüsten, was <strong>der</strong> Markt an „intelligenter“<br />
Technik für die Beleuchtung<br />
und Vernetzung bietet. Um aber die Potenziale<br />
voll auszuschöpfen, die mit <strong>der</strong><br />
Licht(r)evolution verbunden sind, kommt<br />
es auf eine von A bis Z durchdachte Elektro-<br />
und Kommunikationstechnik an. Und<br />
es muss das Vertrauen wachsen, dass eine<br />
vernetzte Beleuchtung hinsichtlich Energieeffizienz<br />
und Erfüllung von Nutzeranfor<strong>der</strong>ungen<br />
deutlich mehr leisten kann<br />
als die beste Technik getrennter Überwachungs-<br />
und Steuerungssysteme.<br />
<br />
Wolfram Markus<br />
NEUE SCHEINWERFER-SERIE<br />
CENTUM°°<br />
by WIBRE<br />
by WIBRE<br />
HUMAN CENTRIC LIGHTING<br />
Eine Publikation von Licht.de („Lichtwissen“,<br />
Heft 21) informiert über die<br />
Planung sowie Bedienung von Anlagen<br />
für das Human Centric Lighting (HCL).<br />
Der „Leitfaden Human Centric Lighting<br />
(HCL)“ erklärt auch, wie das für den<br />
Menschen gemachte Licht sich auf<br />
die Lern- und Arbeitsleistung und das<br />
Wohlbefinden auswirkt.<br />
Wer mehr über das Thema LED allgemein<br />
erfahren möchte, greift zu Heft 17<br />
in <strong>der</strong> Lichtwissen-Reihe (Titel: „LED:<br />
Grundlagen – Applikation – Wirkung“).<br />
Bezug: www.licht.de > Service > Publikationen<br />
und Downloads > Heftreihe<br />
„licht.wissen“<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema „Licht“ finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Technik & Innovation<br />
LICHT UNTERWASSER. NEU DEFINIERT.<br />
30 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
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Titel<br />
Beleuchtung<br />
Titel<br />
Weihnachtsbeleuchtung<br />
Faktor <strong>der</strong> Imagebildung<br />
Gelungene Weihnachtsmärkte funktionieren wie das Wohnzimmer <strong>der</strong> Innenstadt:<br />
Sie bringen Menschen zusammen. Davon sind Marketingexperten<br />
überzeugt. Anregungen, wie sich die Kommune in <strong>der</strong> Adventszeit mit Licht<br />
inszenieren lässt, bot die Illuminationsbranche auf <strong>der</strong> Messe Christmasworld.<br />
Was haben Essen in Nordrhein-<br />
Westfalen, Celle in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
und Michelstadt in Hessen<br />
gemeinsam? Sie sind Deutschlands „Best<br />
Christmas Citys 2018“. Dies zumindest<br />
nach Auffassung <strong>der</strong> Fachjury des gleichnamigen<br />
Wettbewerbs, dessen Ergebnis im<br />
Januar im Rahmen <strong>der</strong> „Christmasworld“<br />
in Frankfurt am Main präsentiert wurde.<br />
Die Konsumgütermesse ist das jährliche<br />
Highlight <strong>der</strong> „Weihnachtsbranche“. Dort<br />
tritt auf, was im Bereich von Dekoration<br />
und Illumination für den privaten, gewerblichen<br />
und öffentlichen Abnehmer<br />
Rang und Namen hat. Der Termin gleich<br />
im neuen Jahr mag dem Unkundigen befremdlich<br />
erscheinen, ist doch Weihnachten<br />
schon vorbei und steht das nächste<br />
Christfest erst in elf Monaten an. Doch<br />
Hersteller und Einkäufer sind schon jetzt<br />
wie<strong>der</strong> aktiv, immerhin müssen rechtzeitig<br />
vor Beginn <strong>der</strong> nächsten Saison die<br />
neuen Ideen entworfen sein und dann die<br />
Aufträge unter Dach und Fach gebracht<br />
werden. Nach Weihnachten ist eben vor<br />
Weihnachten.<br />
Ein Wettbewerb wie „Best Christmas<br />
City“ hält dabei das Dekorations- und<br />
Illuminationsthema am Kochen. Insgesamt<br />
34 Kommunen hatten sich in den Kategorien<br />
Klein-, Mittel- und Großstadt um<br />
die Auszeichnung beworben. Sie wurde<br />
von <strong>der</strong> Messe und <strong>der</strong> kooperierenden<br />
Weihnachtliche Beleuchtung im sächsischen Zwickau: LED-Technik macht vieles möglich, was früher nicht o<strong>der</strong> nur mit Mühe zu realisieren war.<br />
Lichtschläuche mit Leuchtdioden etwa lassen grazile, auf das Quartier bezogene Schriftzüge über Straßen und Einkaufspassagen zu.<br />
Foto: Essert-Illuminationen<br />
Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing<br />
Deutschland (BCSD) zum fünften<br />
Mal vergeben. Die Gewinner zeichnet aus,<br />
dass sie mehr tun, als sich in <strong>der</strong> (Vor-)<br />
Weihnachtszeit beson<strong>der</strong>s zu schmücken.<br />
Stadt und Einzelhandel arbeiten in den<br />
drei Städten eng zusammen, wobei die<br />
einzelnen Beteiligten sich vernetzen und<br />
Besucher individuell ansprechen. So kann<br />
<strong>der</strong> urbane Raum lebendig bleiben und <strong>der</strong><br />
stationäre Handel gestärkt werden.<br />
MIT INDIVIDUELLEN THEMEN PUNKTEN<br />
Längst sind Weihnachtsmärkte zu einem<br />
Faktor <strong>der</strong> kommunalen Imagebildung<br />
und <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung geworden.<br />
Dabei komme es, sagt Karl-Heinz König<br />
von MK Illumination (Innsbruck), weniger<br />
darauf an, dass die Städte weihnachtlich<br />
dekoriert sind, son<strong>der</strong>n vielmehr, dass ein<br />
stimmungsvolles Erlebnis geschaffen wird.<br />
Entscheidend sei die richtige Inszenierung.<br />
Und für <strong>der</strong>en Erfolg ist nach Auffassung<br />
von Dr. Sebastian Zenker wie<strong>der</strong>um wichtig,<br />
dass die Kommunen ihren Markenkern<br />
stärken. „Das geht nur mit individualisierten<br />
Themen und einem starken lokalen Bezug“,<br />
so <strong>der</strong> Professor für Stadtmarketing<br />
an <strong>der</strong> Copenhagen Business School. Er<br />
empfiehlt, Orte zu wählen, die für die Stadt<br />
wichtig sind und Bil<strong>der</strong> anzubieten, die die<br />
Marke spiegeln. Kiel etwa sorgt mit seinem<br />
„Wichtel Kilian“, <strong>der</strong> in einer Kogge über<br />
den weihnachtlichen Marktplatz schwebt,<br />
für authentisch-maritime Momente. Einfallsreiche<br />
Lichtinstallationen, die vor<br />
allem immer wie<strong>der</strong> Themen und Motive<br />
<strong>der</strong> eigenen Stadt wi<strong>der</strong>spiegeln, bedeuten<br />
Selfie-Möglichkeiten für Einheimische und<br />
Besucher und regen dazu an, sich in sozialen<br />
Netzwerken positiv über die Stadt<br />
zu äußern.<br />
Der Markt bietet dafür technische Innovationen,<br />
die vor allem auf LED-Technik<br />
und Digitalisierung setzen. Sie wurden auf<br />
<strong>der</strong> Messe gezeigt. So versehen Leuchtdioden<br />
etwa ihren Dienst in Lichtschläuchen.<br />
Mit diesen lassen sich vielfältige Motive<br />
und Schriftzüge in <strong>der</strong> Weihnachtsillumination<br />
darstellen, wobei die klaren Linien,<br />
die brillante Leuchtwirkung und die flexiblen<br />
Einsatzmöglichkeit zu den bedeutendsten<br />
Merkmalen zählen. Essert-Illuminationen<br />
aus dem nordbayerischen Eichenbühl<br />
etwa fertigt individuelle Lösungen<br />
mit Bezeichnungen von Straßen o<strong>der</strong><br />
Einkaufspassagen. Der Kundenwunsch ist<br />
entscheidend dafür, was am Ende über den<br />
Köpfen <strong>der</strong> Besucher schwebt. Begrenzungen<br />
auf <strong>der</strong> gestalterischen Seite gibt es<br />
bei den Lichtschläuchen praktisch nicht.<br />
Zu sehen waren in Frankfurt unter an<strong>der</strong>em<br />
auch dreidimensionale Lichtmotive.<br />
Sie erfreuen sich bei Städten wachsen<strong>der</strong><br />
Beliebtheit und zeigen immer aufwändigere<br />
Entwürfe mit ausgeprägter Freude<br />
auch am Detail.<br />
Was oben leuchtet, muss von irgendwo<br />
her Strom beziehen – daran än<strong>der</strong>t die<br />
sparsame LED-Technik nichts. So lassen<br />
sich die Hersteller auch für die Anschlussstränge<br />
Neues einfallen. KM Concept aus<br />
Wien beispielsweise hat mit dem „LED<br />
Easy4Quick“ ein leicht zu installierendes,<br />
je<strong>der</strong>zeit erweiterbares Stecksystem zur<br />
Verbindung <strong>der</strong> Stromzuführungen entwickelt.<br />
Komplexe Lichtwelten lassen sich<br />
damit nicht nur einfacher planen, son<strong>der</strong>n<br />
auch ohne große Mühe aufbauen.<br />
Die einfache Montagemöglichkeit ist<br />
durchaus ein Aspekt, <strong>der</strong> ernst genommen<br />
werden sollte. Auch die schönste Illumination<br />
wird dem Bauhofpersonal nur<br />
Verdruss bereiten, wenn für das Befestigen<br />
<strong>der</strong> Lichtmotive und Kabel umständliche<br />
Fummelei vonnöten ist. Es sei denn, die<br />
Stadt überlässt dem Anbieter ihrer Weihnachtsbeleuchtung<br />
auch diesen Teil. Denn<br />
längst hat sich die Branche darauf eingestellt,<br />
ihre Abnehmer mit Komplettkonzepten<br />
und 360-Grad-Services zu bedienen.<br />
Das fängt bei <strong>der</strong> Planung nach kundenindividuellen<br />
Vorstellungen zunächst am<br />
Computer an, geht über die Bemusterung<br />
und die Produktion <strong>der</strong> Illumination bis<br />
hin zur Installation. Am Ende wird von<br />
den Unternehmen die Beleuchtung auch<br />
wie<strong>der</strong> abgebaut und professionell eingelagert.<br />
Die nächste Weihnachtszeit kann<br />
kommen.<br />
Wolfram Markus<br />
OVERKILL ODER AKZENTE?<br />
Weil nach Weihnachten vor Weihnachten<br />
ist und im Rathaus bald wie<strong>der</strong> die<br />
Vertriebsleute <strong>der</strong> Hersteller anklopfen<br />
werden, geben wir Anstöße zum Nachdenken<br />
über bedachtes Handeln bei <strong>der</strong><br />
städtischen Weihnachtsbeleuchtung.<br />
Technik: Um die LED kommt keine<br />
Kommune mehr herum. Sie ist extrem<br />
sparsam, entlastet das Energiebudget<br />
deutlich. Zudem lassen sich die Kosten<br />
auf <strong>der</strong> Instandhaltungsseite senken,<br />
denn Leuchtdioden sind robuster und<br />
halten länger durch als Glühlampen.<br />
Abfallvermeidung: Kein schlechter Gedanke<br />
ist es, Retrofitsysteme zu nutzen,<br />
wenn die Basis <strong>der</strong> Weihnachtsbeleuchtung<br />
noch intakt ist. Also: Lediglich die<br />
Glühbirnen gegen LED-Einsätze austauschen,<br />
dagegen Kabel, Verbindungselemente<br />
und Steuerungstechnik weiter<br />
verwenden. Das hält die Müllberge klein.<br />
Energieverbrauch: Die LED-Technik verleitet<br />
zum Beleuchtungs-Overkill. Jede<br />
kleinste Gasse wird nun illuminiert und<br />
zu den üblichen Lichterketten kommen<br />
noch üppige Leuchtdekorationen am<br />
Boden hinzu. Wenn aber die Beleuchtung<br />
erweitert wird und auch noch<br />
länger brennt, wird <strong>der</strong> Einspareffekt <strong>der</strong><br />
LED neutralisiert.<br />
Gestaltung: Weniger ist mehr. Ein Zuviel<br />
an Beleuchtung bewirkt eine Reizüberflutung,<br />
am Ende nimmt <strong>der</strong> Innenstadtund<br />
Weihnachtsmarktbesucher die<br />
Dekoration nicht mehr wahr. Also besser<br />
stimmungsvolle Akzente in überschaubarer<br />
Zahl setzen, dafür aber bei Technik<br />
und Motiven auf Qualität achten. Und:<br />
die Vielfalt <strong>der</strong> Möglichkeiten nutzen<br />
und nach ein paar Jahren Neues bieten.<br />
JT auf <strong>der</strong> RO-KA-TECH 08. - 10. Mai <strong>2019</strong>: 32. LINDAUER SEMINAR 14. / 15. März <strong>2019</strong><br />
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32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
33
Titel<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Arenabeleuchtung<br />
Spektakuläre Neuinszenierung<br />
Schierke möchte mehr Gäste in den<br />
Harz locken. Der am Fuße des<br />
Brockens gelegene Ortsteil von<br />
Wernigerode soll für Touristen und<br />
Wintersportler attraktiver werden. Mit<br />
<strong>der</strong> revitalisierten Feuerstein-Arena<br />
wurde ein „High-Light“ geschaffen.<br />
Die Arena ist seit ihrem Umbau<br />
2016 bis 2017 ein multifunktionales<br />
Veranstaltungsareal. Die 2400<br />
Quadratmeter große Dachkonstruktion des<br />
denkmalgeschützten ehemaligen Natureisstadions<br />
besteht aus einer Stahlbaukonstruktion,<br />
einem dazwischen gespannten<br />
Stahlseilnetz sowie einer Bespannung mit<br />
einer Glasfaser-Membran.<br />
Die an nur zwei Gebäudepunkten aufliegende<br />
Konstruktion scheint über <strong>der</strong> Arena<br />
zu schweben. Dieser Eindruck wird durch<br />
Individuelle Konzepte<br />
Was haben Trier, Hamburg, Meißen und<br />
Heilbronn gemeinsam? Wie in an<strong>der</strong>en<br />
Städten in Deutschland und Europa auch<br />
schafft dort die Beleuchtung zur Weihnachtszeit<br />
Atmosphäre. Fußgängerzonen,<br />
Straßen, Bäume und Fassaden sind die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
von Essert-Illuminationen,<br />
um zu zeigen, was LED-Beleuchtung gepaart<br />
mit kreativen Ideen kann.<br />
Durch eigene Produktion ist man bis<br />
kurz vor Weihnachten lieferfähig und es<br />
können Son<strong>der</strong>anfertigungen problemlos<br />
umgesetzt werden. Individuelle Beleuchtungskonzepte<br />
entsprechend den Kundenwünschen<br />
machen jede Stadt einzigartig.<br />
Die erstklassige Qualität <strong>der</strong> Produkte<br />
garantiert eine lange Nutzungsdauer und<br />
geringe Folgekosten. Die Beratung vor Ort<br />
und visuelle Präsentationen geben im Vorfeld<br />
Ideen für Lichtgestaltungen.<br />
Neu sind <strong>der</strong> Verkauf und die Vermietung<br />
von hochwertigen Markthütten mit<br />
Faltsystem – Aufbau in nur 15 Minuten!<br />
www.essert.de<br />
Spiegel-Werfer-Leuchten: Für Kommunen empfiehlt<br />
sich die Umrüstung auf LED-Technik.<br />
20 Jahre ohne Wechsel<br />
Altstädte, Stadtzentren, Parks und repräsentative<br />
Straßen und Plätze sind häufig<br />
mit Spiegel-Werfer-Leuchten ausgestattet.<br />
Die verbauten Halogenmetalldampflampen<br />
erfor<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Regel jedes dritte Jahr<br />
einen Austausch. Der hohe Wartungsaufwand<br />
schlägt in <strong>der</strong> Gemeindekasse zu<br />
Buche. Wenn wie<strong>der</strong> ein Austausch erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist, entscheiden sich daher viele<br />
Kommunen für eine LED-Umrüstung.<br />
eine dynamische, farbige Anstrahlung des<br />
Daches zu beson<strong>der</strong>en Anlässen nochmals<br />
verstärkt. Je fünf an den Stirnseiten installierte<br />
LED-Scheinwerfer FLC260-CC mit<br />
RGBW-Farbwechsler lassen die Unterseite<br />
in je<strong>der</strong> gewünschten Farbe erstrahlen.<br />
Die von We-Ef aus Bispingen entwickelten<br />
und auf die farbigen LEDs abgestimmten<br />
Linsen-Optiken <strong>der</strong> FLC-Farbwechsler-<br />
Serien ermöglichen eine homogene Farbmischung,<br />
sanfte Farbübergänge, hohe<br />
Wirkungsgrade und eine maximale Kontrolle<br />
des Lichts.<br />
www.we-ef.com<br />
34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
Foto: Laternix<br />
Als ob ein Ufo gelandet wäre: Die Schierker<br />
Feuerstein-Arena mit ihrem Dach, das sich<br />
in wechselnden Farben anstrahlen lässt.<br />
Laternix aus dem bayerischen Traunstein<br />
bietet energieeffiziente LED-Umrüstsätze<br />
speziell für solche Spiegel-Werfer-Leuchten.<br />
Somit ermöglicht das Unternehmen<br />
eine deutliche Reduzierung <strong>der</strong> Energieund<br />
Wartungskosten und eine Verringerung<br />
<strong>der</strong> CO 2 -Emissionen.<br />
Bei <strong>der</strong> Umrüstung einer Spiegel-Werfer-<br />
Leuchte mit zum Beispiel einem „LEDiKIT<br />
Streetlight SP1“ garantiert <strong>der</strong> Hersteller<br />
eine Wartungsfreiheit von 20 Jahren. Erst<br />
nach dieser Frist ist <strong>der</strong> Austausch <strong>der</strong><br />
Leuchtmittel erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Auf <strong>der</strong> Basis von über 20 Jahren Erfahrung<br />
in <strong>der</strong> Lichtindustrie entwickelt und<br />
fertigt Laternix LED-Umrüstlösungen für<br />
eine Vielzahl bestehen<strong>der</strong> Außenleuchtenmodelle.<br />
Des Weiteren bietet <strong>der</strong> Hersteller<br />
projektspezifische Individuallösungen.<br />
Bestmögliche Sehbedingungen zu erreichen<br />
und gleichzeitig den ursprünglichen<br />
Charakter <strong>der</strong> Bestandsleuchten zu erhalten,<br />
ist – neben <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit und<br />
Langlebigkeit <strong>der</strong> Produkte – <strong>der</strong> Anspruch<br />
des Unternehmens.<br />
www.laternix.de<br />
Foto: We-Ef<br />
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Lehrgänge für den öffentlichen Sektor<br />
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FEBRUAR<br />
<strong>2019</strong><br />
ENERGIE-<br />
MANAGEMENT
FÜHRUNGSKRÄFTE<br />
FÜHRUNGSKRÄFTE<br />
Ratssitzung: „Schulwissen“ ist nur die Basis für eine Karriere als Führungskraft. Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung sind Spezialwissen und die Fähigkeit,<br />
mit politischen Gremien konstruktiv zusammenarbeiten zu können.<br />
DIE KÖNIGSDISZIPLIN<br />
Verwaltungsmitarbeitern mit Führungsambitionen sollte klar sein, dass es für<br />
das berufliche Fortkommen nicht genügt, sich theoretisches Basiswissen<br />
anzueignen. Erst die Bewährung in teilweise komplizierten Vorgängen – vor<br />
allem im politischen Raum – trennt „die Spreu vom Weizen“.<br />
Viele Berufseinsteiger, die soeben<br />
einen Universitäts- o<strong>der</strong> Fachhochschulabschluss<br />
erworben haben,<br />
starten mit hohen Erwartungen in ihren<br />
neuen Job. Ähnlich geht es Mitarbeitern<br />
von Kommunalverwaltungen, wenn sie<br />
mit dem Ziel des beruflichen Aufstiegs<br />
eine Weiterbildungsmaßnahme absolviert<br />
haben und nun an ihre Stelle im Rathaus<br />
zurückkehren. Mitunter reift dann die Erkenntnis,<br />
dass das erworbene „Schulwissen“<br />
lediglich die Basis für die persönliche<br />
Karriereplanung darstellt und letztlich eine<br />
praxisorientierte Know-how-Veredelung<br />
entscheidend für den weiteren beruflichen<br />
Werdegang sein muss. Fortan gilt es,<br />
sich deutlich erkennbar von den schulisch<br />
ebenfalls hoch qualifizierten potenziellen<br />
Mitbewerbern auf künftig freiwerdende<br />
Stellen in <strong>der</strong> Verwaltung abzuheben.<br />
Dabei kommt neben dem unabdingbaren<br />
theoretischen Basiswissen <strong>der</strong> guten<br />
Zusammenarbeit mit den politischen Gremien<br />
eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Denn<br />
die jeweilige Verwaltungsleitung wird bei<br />
<strong>der</strong> Auswahl zukünftiger Führungspersönlichkeiten<br />
hierauf in aller Regel ein<br />
beson<strong>der</strong>es Augenmerk legen und die potenziellen<br />
Nachwuchskräfte diesbezüglich<br />
beobachten.<br />
Die Teilnahme an Sitzungen politischer<br />
Gremien wird von vielen Nachwuchsführungskräften<br />
oftmals kritisch gesehen und<br />
daher gemieden. Der Hauptgrund dürfte<br />
sein, dass jede Rats- o<strong>der</strong> Ausschusssitzung<br />
einen für Verwaltungskräfte unerwarteten<br />
Verlauf nehmen kann. Die<br />
begründete Erwartung <strong>der</strong> Verwaltungsleitung<br />
auf einen zumindest aus Verwaltungssicht<br />
reibungslosen Sitzungsverlauf<br />
macht die konstruktive Zusammenarbeit<br />
mit den politischen Gremien zur Königsdisziplin<br />
in Kommunalverwaltungen.<br />
Stresssituationen sind mitunter unvermeidlich<br />
und begleiten Führungskräfte in<br />
aller Regel ein Berufsleben lang.<br />
Allerdings gelingt <strong>der</strong> Umgang mit<br />
solchen Situationen mit wachsen<strong>der</strong> Erfahrung<br />
und Souveränität in <strong>der</strong> Regel<br />
zunehmend besser. Mitarbeiter, die einen<br />
Laufbahnaufstieg anstreben, sollten daher<br />
Foto: Dizfoto1973/Adobe Stock<br />
auf eine Mitarbeit im politischen Raum<br />
hinwirken und so früh wie möglich und so<br />
oft es geht über ihren Schatten springen.<br />
Gelingt dies in zunehmendem Maß bis<br />
zu hin zur Regelmäßigkeit, sind zusätzlich<br />
einige wichtige Aspekte zu beachten, um<br />
sich zielführend in Szene setzen zu können.<br />
Beson<strong>der</strong>s Führungskräfte, die laufend<br />
im politischen Raum agieren, sind auf<br />
die eigene hohe Fachkompetenz zwingend<br />
angewiesen. Differenziert zu betrachten<br />
sind hierbei Basiswissen und Spezialwissen.<br />
Basiswissen ist im klassischen Sinne<br />
erlernbar. Die Grundlagen schaffen Aus-,<br />
Fort- und Weiterbildungen kombiniert mit<br />
einer stetigen selbstständigen Aktualisierung,<br />
da Basiswissen schnell veraltet.<br />
Dies erfor<strong>der</strong>t ein hohes Maß an Eigeninitiative.<br />
Es gilt, nicht nur die üblichen<br />
Informationsquellen zu nutzen,<br />
son<strong>der</strong>n auch Erfahrungen mit an<strong>der</strong>en<br />
Verwaltungskräften auszutauschen. Der<br />
persönliche Anspruch sollte sein, nahezu<br />
lückenloses und aktuelles Basiswissen<br />
vorzuhalten, um auf alle Eventualitäten<br />
im Sitzungsverlauf vorbereitet zu sein.<br />
Kommunikationsgeschick gehört an<strong>der</strong>erseits<br />
zum Spezialwissen. Die zielführende<br />
Aufbereitung von Vorlagen für<br />
die politischen Gremien wird hierbei zum<br />
Ausgangspunkt: Je vollständiger und verständlicher<br />
<strong>der</strong> jeweilige Sachverhalt den<br />
politischen Akteuren bereits vor Sitzungsbeginn<br />
vermittelt wird, desto weniger<br />
Rückfragen dürften in <strong>der</strong> Sitzung selbst<br />
an die Verwaltung gerichtet werden. Die<br />
Diskussion wird sich dann vornehmlich<br />
im politischen Raum bewegen. Die Verwaltung<br />
nimmt im Idealfall lediglich eine<br />
beobachtende Rolle ein und wird nur selten<br />
fachlich einschreiten müssen.<br />
FINGERSPITZENGEFÜHL GEFRAGT<br />
Wird ein Lenken <strong>der</strong> Diskussion unumgänglich,<br />
beispielsweise weil die Sachdarstellung<br />
zu offensichtlichen fachlichen<br />
Missverständnissen im politischen<br />
Gremium geführt hat, ist Fingerspitzengefühl<br />
gefragt. Es ist wichtig zu wissen,<br />
dass „die Politik“ grundlegend an<strong>der</strong>s als<br />
„die Verwaltung“ denkt und gänzlich an<strong>der</strong>e<br />
Schwerpunkte setzt. Nur so kann <strong>der</strong><br />
richtige Draht zur kommunalpolitischen<br />
Ebene entwickelt werden.<br />
Jede Verwaltungskraft dürfte als Privatperson<br />
eine mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> ausgeprägte<br />
persönliche politische Gesinnung haben.<br />
Sofern man jedoch nicht die Funktion eines<br />
Wahlbeamten ausfüllt, ist die eigene<br />
politische Meinung absolut irrelevant und<br />
im Beruf unbedingt auszublenden. Denn<br />
<strong>der</strong> Rat hat die Allzuständigkeit in den<br />
die Kommune betreffenden Fragen, seine<br />
politische Willensbildung ist zu akzeptieren,<br />
sofern sich nicht ein Verstoß gegen<br />
Recht und Gesetz andeutet. Missachtet<br />
ein Mitarbeiter das Gebot <strong>der</strong> politischen<br />
Neutralität <strong>der</strong> Verwaltung, versucht er<br />
gar die Willensbildung zu manipulieren,<br />
führt dies unweigerlich zu einem Vertrauensverlust<br />
im politischen Raum.<br />
SCHWIERIGE SITUATIONEN NICHT SCHEUEN<br />
Gelegentlich kommt es vor, dass Verwaltungskräfte<br />
zu einem Thema mit vielen<br />
Rückfragen konfrontiert werden. Auch<br />
wenn dies dem Mitarbeiter unter Umständen<br />
wie ein Kreuzverhör erscheinen mag,<br />
gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und<br />
Ruhe auszustrahlen. Denn ein politisches<br />
Gremium wird in aller Regel nicht das Ziel<br />
verfolgen, eine Verwaltungskraft bloßzustellen.<br />
Vor allem scharfe Oppositionspolitik<br />
gilt es in diesem Zusammenhang zu<br />
verstehen und richtig einzuordnen.<br />
Treffen Angriffe auf die Verwaltung<br />
vermeintlich einzelne Organisationseinheiten<br />
o<strong>der</strong> gar einzelne Mitarbeiter, sind<br />
diese in den seltensten Fällen persönlich<br />
gemeint. Vielmehr dürfte es in <strong>der</strong>artigen<br />
Fällen in aller Regel das Ziel sein, die Arbeit<br />
des Hauptverwaltungsbeamten infrage<br />
zu stellen.<br />
Bevorstehende Sitzungen, <strong>der</strong>en Verlauf<br />
trotz <strong>der</strong> Einholung möglichst vieler<br />
Informationen unvorhersehbar ist, verursachen<br />
bei stark involvierten und noch<br />
nicht sehr routinierten Verwaltungsmitarbeitern<br />
eine natürliche Unruhe. Gedankengänge<br />
rund um die Frage, wie die<br />
Ratsversammlung verlaufen könnte, kreisen<br />
dann auch in <strong>der</strong> Freizeit. Das sollte<br />
im Sinne notwendiger guter Erholung und<br />
<strong>der</strong> Psychohygiene kein Dauerzustand<br />
sein. Allerdings ist eine solche intensive<br />
Gedankenarbeit durchaus auch positiv zu<br />
bewerten, da es zu einer guten Sitzungsvorbereitung<br />
gehört, alternative Diskussionsverläufe<br />
durchzuspielen. Eine sich<br />
wie<strong>der</strong>holende Bewährung in schwierigen,<br />
vor allem unerwartet eintretenden Situationen<br />
lässt angehende Führungskräfte<br />
wachsen. Situationen, die einst negativen<br />
Stress auslösten, werden in <strong>der</strong> Folge zunehmend<br />
als weniger unangenehm empfunden.<br />
Markus van <strong>der</strong> Zee<br />
AUF DEM KARRIERESPRUNG –<br />
TOP STUDIENFÜHRER<br />
Die vorliegende Frühjahrsausgabe unserer<br />
edition TOP Studienführer bietet angehenden<br />
o<strong>der</strong> potenziellen Fach- und<br />
Führungskräften <strong>der</strong> Kommunalverwaltung<br />
vielfältige nutzwerte Informationen.<br />
Zu den Themen zählen die Qualifizierung<br />
für Leitungsfunktionen (S. 36/37),<br />
mo<strong>der</strong>nes Personalmarketing<br />
(S. 38/39), betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
(S. 42/43) o<strong>der</strong> auch die<br />
Standardisierung von Weiterbildungsangeboten<br />
im öffentlichen Sektor<br />
(S. 50–52). Zudem präsentieren wir<br />
ausgewählte berufsbegleitende Masterstudiengänge<br />
und Lehrgänge im Kurzprofil<br />
(S. 44/45). Diese komfortabel mit<br />
den Anbietern verlinkte Studiengangstabelle<br />
finden Sie auch auf unserem<br />
Serviceportal Treffpunkt-Kommune.de<br />
unter TOP Weiterbildung.<br />
DER AUTOR<br />
Markus van <strong>der</strong> Zee ist Kämmerer <strong>der</strong><br />
Gemeinde Neuenkirchen (Nordrhein-<br />
Westfalen) und ehemaliges Ratsmitglied<br />
seiner Heimatgemeinde Salzbergen in<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
(markus.van<strong>der</strong>zee@gmail.com)<br />
36 TOP Studienführer<br />
TOP Studienführer<br />
37
PERSONALMARKETING<br />
PERSONALMARKETING<br />
Foto: MK-Photo/Adobe Stock<br />
Wie ist die Unternehmenskultur? Was ist<br />
konkret damit gemeint, wenn von guter<br />
„Work-Life-Balance“ gesprochen wird?<br />
Bei <strong>der</strong> einen Behörde mag es die Möglichkeit<br />
sein, im Home-Office zu arbeiten,<br />
die an<strong>der</strong>e bietet Kin<strong>der</strong>betreuungsplätze<br />
im Betriebskin<strong>der</strong>garten an. Diese Unterscheidung<br />
hilft dabei, sich von <strong>der</strong> Konkurrenz<br />
abzuheben. Die Ausschreibungen<br />
dahingehend zu überarbeiten, kostet kein<br />
Geld, son<strong>der</strong>n nur ein wenig Verständnis<br />
für die Bedürfnisse <strong>der</strong> Bewerber.<br />
Neben <strong>der</strong> Stellenanzeige sind die Karriere-Homepage<br />
und <strong>der</strong> Bewerbungsweg<br />
Teil <strong>der</strong> „Visitenkarte“ des Arbeitgebers.<br />
Hier entscheidet <strong>der</strong> erste Eindruck mit.<br />
Also:<br />
Unbedingt Informationen über das Arbeiten<br />
in <strong>der</strong> Verwaltung bieten und<br />
diese auf keinen Fall tief in <strong>der</strong> Struktur<br />
<strong>der</strong> Homepage verstecken!<br />
In den Stellenanzeigen den Ansprechpartner<br />
für Jobkandidaten in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
nennen mit Foto, Telefonnummer<br />
und Xing-Profil!<br />
Bewerber nicht dazu zwingen, ihre Unterlagen<br />
aufwändig als PDF zusammenzustellen<br />
und ein Motivationsschreiben<br />
zu verfassen!<br />
Vorausgewählte Bewerber nicht mit<br />
Schreiben im Stil eines Bescheides zum<br />
Vorstellungsgespräch einladen!<br />
Viel zu oft herrscht in Personalabteilungen<br />
noch die Auffassung, Jobsuchende<br />
könnten froh sein, sich bewerben zu dürfen.<br />
Tatsächlich sind diese Zeiten vorbei.<br />
Kaum jemand will sich heute mehr als<br />
30 Minuten Zeit nehmen für seine Bewerbung.<br />
Das Anschreiben stellt hier die<br />
größte Hürde für Bewerber dar, obwohl es<br />
für die Beurteilung <strong>der</strong> Qualifikation des<br />
jeweiligen Stellenbewerbers und damit für<br />
die Bewerberauswahl bedeutungslos ist.<br />
Es gilt also, es dem künftigen Mitarbeiter<br />
so einfach wie möglich zu machen.<br />
Im Grunde reicht ein Link zum Profil in<br />
einem <strong>der</strong> Business-Netzwerke im Social<br />
Web, damit <strong>der</strong> Personalsachbearbeiter<br />
die Eignung überprüfen kann. Die restlichen<br />
Unterlagen lassen sich nachfor<strong>der</strong>n.<br />
Insgesamt geht es darum, sich auf Augenhöhe<br />
mit den potenziellen Bewerbern<br />
zu stellen und sich bewusst zu werden,<br />
dass in Zeiten des Fachkräftemangels<br />
(auch) <strong>der</strong> Arbeitgeber sich bewerben<br />
muss und nicht allein <strong>der</strong> Jobkandidat.<br />
Diesbezüglich die Sichtweise zu än<strong>der</strong>n,<br />
kostet ebenfalls kein Geld, und den Bewerbern<br />
etwas mehr Wertschätzung entgegenzubringen,<br />
ist nicht allzu schwierig.<br />
Auf einen zentralen Aspekt sei noch<br />
hingewiesen: Der erfolgreichste Recruiting-Kanal<br />
ist die Weiterempfehlung. Allerdings<br />
muss es dazu in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
auch „stimmen“. Viele Führungskräfte<br />
sind sich sicher, dass ihre Kommune von<br />
den eigenen Mitarbeitern weiterempfohlen<br />
wird und werden dann durch die Ergebnisse<br />
von Mitarbeiterbefragungen eines<br />
Besseren belehrt. Solche Untersuchungen<br />
sind eine Chance. Denn ohne zu wissen,<br />
wo es hakt, können die Arbeitsverhältnisse<br />
auch nicht verbessert werden. Erst<br />
wenn sie gut sind, werden Mitarbeiter von<br />
sich aus die Verwaltung als Arbeitgeber<br />
empfehlen.<br />
Stefan Döring<br />
Stellenofferte: Viel zu oft<br />
herrscht in kommunalen Personalabteilungen<br />
noch die<br />
Auffassung, Jobsuchende<br />
könnten froh sein, sich bewerben<br />
zu dürfen. Entsprechend<br />
ist <strong>der</strong> Umgang mit Interessenten<br />
– wenn es solche<br />
überhaupt gibt.<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Stefan Döring, Vaterstetten, hat<br />
über 20 Jahre Erfahrung als Experte für<br />
Personalmanagement im Bereich des<br />
öffentlichen Dienstes; er arbeitet als<br />
Berater, Vortragsredner, Trainer und Autor<br />
und unterstützt Organisationen auf<br />
dem Weg zu professioneller Personalarbeit<br />
mit den Schwerpunkten Recruiting,<br />
Personalmarketing und Digitalisierung<br />
(www.stefandoering.net)<br />
BEWERBER IM BLICK<br />
Der Fachkräftemangel lässt sich nicht wegdiskutieren. Doch er ist nicht in jedem<br />
Fall <strong>der</strong> Grund, warum Rathäuser auf Stellenausschreibungen keine Resonanz<br />
bekommen. So manche Verwaltung steht sich selbst im Weg, weil sie beim<br />
Personalmarketing ungeschickt agiert und es Bewerbern unnötig schwer macht.<br />
Die Schwierigkeiten, die sich im öffentlichen<br />
Dienst bei <strong>der</strong> Personalgewinnung<br />
zeigen, treffen große und<br />
kleine Kommunen im gleichen Maße. Es<br />
liegt am Fachkräftemangel, heißt es dann<br />
schnell. Dieser lässt sich nicht wegdiskutieren,<br />
ist aber nicht immer ausschlaggebend<br />
dafür, dass ausgeschriebene Stellen<br />
unbesetzt bleiben. Nicht selten liegt es<br />
daran, dass Kommunalverwaltungen beim<br />
Recruiting von Anfang an falsch ansetzen.<br />
Dabei ist es gar nicht so schwer, als Arbeitgeber<br />
auch im ländlichen Raum von<br />
Fachkräften wahrgenommen zu werden.<br />
Und Wahrnehmung ist genau das<br />
Stichwort. Stellenanzeigen, die nicht gefunden<br />
o<strong>der</strong> gelesen werden, sind nutzlos.<br />
Eine Ausschreibung im PDF-Format ist in<br />
Zeiten, in denen sicher die Hälfte <strong>der</strong> Interessierten<br />
mit dem Smartphone und über<br />
Google nach einem neuen Job sucht, keine<br />
gute Idee. Denn Suchmaschinen stellen in<br />
ihrem Ranking PDF-Seiten nach hinten.<br />
Das heißt, diese Angebote tauchen nicht<br />
oben in den Suchergebnissen auf.<br />
Stellentitel mit internen Organisationseinheiten,<br />
Verfahrensnummern o<strong>der</strong><br />
nichtssagenden Begriffen wie „Mitarbeiter“<br />
o<strong>der</strong> „Sachbearbeiter“ sind nur wenig<br />
attraktiv. Zudem werden sie schlecht<br />
gefunden, denn wer operiert schon mit<br />
Kennziffern bei <strong>der</strong> Suche im Internet?<br />
Attraktiv wird ein Arbeitgeber zudem<br />
nicht mit juristisch einwandfreien Formulierungen,<br />
son<strong>der</strong>n dadurch, dass er einen<br />
Blick hinter die Kulissen möglich macht.<br />
Es ist wichtig, den potenziellen Bewerbern<br />
zu zeigen, wie die Verwaltung „tickt“.<br />
38 TOP Studienführer<br />
Foto: HMFZ<br />
Anzeige<br />
Masterstudiengang für angehende Führungskräfte<br />
An <strong>der</strong> Hochschule Meißen (FH) und Fortbildungszentrum<br />
wird zum Wintersemester<br />
<strong>2019</strong>/20 <strong>der</strong> nunmehr schon 4. Studentenjahrgang<br />
im berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />
„Public Governance“ immatrikuliert. Ziel des<br />
Studiengangs ist die Ausbildung von angehenden<br />
Führungskräften in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
mit dem akademischen Abschluss „Master<br />
of Science“.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Mitarbeiter in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung unterliegen ständigen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen und Reformen, beispielsweise<br />
durch „New Public Management“ o<strong>der</strong> das<br />
Zukunftskonzept „Verwaltung 4.0“. An diesem<br />
Punkt knüpft <strong>der</strong> Studiengang an. Er bietet<br />
eine interdisziplinäre Managementausbildung,<br />
verknüpft mit Prozessorientierung bezogen auf<br />
die öffentliche Verwaltung. Faktisch gibt es in<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik bisher nur ein begrenztes<br />
Angebot an Studienmöglichkeiten für diese<br />
Ausrichtung.<br />
Im Studiengang wird Fachwissen aus den Verwaltungs-,<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
vertieft und die Fähigkeit zur Anwendung<br />
geeigneter Instrumentarien aus <strong>der</strong> Informationstechnologie<br />
geschaffen. Aus den Rechtswissenschaften<br />
werden die Kenntnisse vermittelt,<br />
Studiengangsleiterin Prof. Dr. Isabelle Jänchen<br />
Advertorial<br />
ohne die eine rechtskonforme Umsetzung von<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsprozessen nicht möglich ist.<br />
Mit diesem Ansatz entwickeln die Absolventen<br />
eine interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise<br />
und können damit den Anfor<strong>der</strong>ungen an eine<br />
innovative Verwaltung gerecht werden.<br />
Die Erwartungshaltung <strong>der</strong> Gesellschaft an<br />
eine mo<strong>der</strong>ne Verwaltung impliziert die Bewältigung<br />
komplexer Prozesse. Der Masterstudiengang<br />
Public Governance schließt damit genau<br />
die Lücke zwischen den neuen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
aus <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung und den Möglichkeiten einer grundständigen<br />
Hochschulausbildung im Rahmen eines<br />
Bachelorstudiengangs.<br />
Der sechssemestrige Masterstudiengang<br />
wurde am 3. Juli 2017 ohne Auflagen akkreditiert.<br />
Die nächste Immatrikulation erfolgt zum<br />
26. August <strong>2019</strong>. Bewerbungsschluss ist <strong>der</strong><br />
16. April <strong>2019</strong>.<br />
Weitere Informationen stehen unter www.<br />
hsf.sachsen.de/studium/public-governance zur<br />
Verfügung.<br />
Hochschule Meißen (FH) und<br />
Fortbildungszentrum<br />
Herbert-Böhme-Str. 11<br />
01662 Meißen<br />
Tel. 0 35 21/4 73-6 42<br />
www.hsf.sachsen.de
ORGANISATIONSENTWICKLUNG<br />
ORGANISATIONSENTWICKLUNG<br />
DIE AUTORIN<br />
Doris Goossens, Traunstein, ist Kommunikationsberaterin<br />
und begleitet<br />
den Inqa-Auditprozess „Zukunftsfähige<br />
Unternehmenskultur“<br />
(goossens@teamchiemsee.com)<br />
IDEEN ENTWICKELN<br />
AM RUNDEN TISCH<br />
Führungsqualität, Chancengleichheit, Gesundheitsvorsorge und Wissenstransfer<br />
sind zentrale Handlungsfel<strong>der</strong> je<strong>der</strong> Organisation. Die Bearbeitung dieser<br />
Aspekte gibt Zeugnis über ihre Zukunftsfähigkeit. Die Initiative Neue Qualität<br />
<strong>der</strong> Arbeit unterstützt Kommunen bei <strong>der</strong> Entwicklung geeigneter Maßnahmen.<br />
Fachkräftemangel, Digitalisierung und<br />
Bürger, die immer schnellere und<br />
transparentere Dienstleistungen wollen:<br />
Bürgermeister, Stadt- und Landräte<br />
stehen vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Dazu kommt, dass selbstbewusste junge<br />
Fachkräfte in flachen Hierarchien arbeiten<br />
und Ideen einbringen wollen. Die Verwaltung<br />
<strong>der</strong> Zukunft ist daher eine lernende<br />
Organisation, die weiß, für welche Werte<br />
ihre Stadt beziehungsweise ihr Landkreis<br />
steht. So begreifen Mitarbeiter den Sinn<br />
ihres Tuns.<br />
Gleichzeitig verfolgen zukunftsfähige<br />
Kommunen eine flexible Strategie. Klassische<br />
Beamtenstrukturen werden überwunden,<br />
unterschiedliche Fachbereiche<br />
vernetzt. Es entsteht eine Mutkultur, in<br />
<strong>der</strong> die Meinung jedes Einzelnen ernst genommen<br />
wird, und es entsteht eine Fehlerkultur,<br />
die diese als Chance begreift und<br />
darauf reagiert.<br />
Mit dem Audit „Zukunftsfähige Unternehmenskultur“<br />
<strong>der</strong> Initiative Neue Qualität<br />
<strong>der</strong> Arbeit (INQA, www.inqa-audit.<br />
de) des Bundesministeriums für Arbeit<br />
und Soziales erhalten Verwaltungen eine<br />
strukturierte Antwort auf die Frage, wie<br />
sie in Richtung einer zukunftsfähigen Organisationskultur<br />
vorankommen. Das Audit<br />
basiert auf den vier wichtigen Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> lernenden Organisation:<br />
Führung, Chancengleichheit, Gesundheit<br />
und Wissenstransfer. Es holt Verwaltungen<br />
dort ab, wo sie stehen, es aktiviert<br />
eigene Kräfte, unterstützt durch professionelle<br />
Prozessbegleiter.<br />
WISSEN DER MITARBEITER NUTZEN<br />
Die Mitarbeiterbefragung zu Beginn des<br />
Audits zeigt exakt, wo die Organisation<br />
steht. Anschließend erarbeiten die Teilnehmer<br />
zusammen in den Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />
Maßnahmen, die ihre Verwaltung<br />
zukunftsfähig machen sollen. Es ist erstaunlich,<br />
wie viel Wissen und Ideen Mitarbeiter<br />
haben und wie sie sich mit den<br />
Maßnahmen identifizieren, wenn sie offen<br />
und vertrauensvoll miteinan<strong>der</strong> umgehen<br />
und die Umsetzung das Ergebnis aller ist.<br />
Eine am Audit teilnehmende Kommune<br />
kann große Themen, zum Beispiel<br />
Projekte in den Bereichen Rechtssicherheit<br />
o<strong>der</strong> Mitarbeiterführung angehen<br />
o<strong>der</strong> kleine wie einen standardisierten<br />
Prozess für serviceorientiertes Verhalten<br />
am Telefon. Alle vereinbarten Ziele werden<br />
innerhalb von zwei Jahren umgesetzt.<br />
Das unterscheidet das Audit „Zukunftsfähige<br />
Unternehmenskultur“ von<br />
an<strong>der</strong>en Analysen, <strong>der</strong>en Ergebnisse nicht<br />
verbindlich von einer hochrangigen Jury<br />
geprüft und freigegeben werden. Die Kommune<br />
kann das renommierte Zertifikat<br />
öffentlichkeitswirksam vermarkten und<br />
so <strong>der</strong> Verwaltung Strahlkraft gegenüber<br />
Bürgern und zukünftigen Fachkräften verleihen.<br />
Der Erfolg gibt dem Audit recht: An<strong>der</strong>s<br />
als bei üblichen Beratungsprozessen<br />
liegt die Abbrecherquote im einstelligen<br />
Prozentbereich, während die Nachhaltigkeit<br />
– also die Wirkungsdauer <strong>der</strong> umgesetzten<br />
Maßnahmen – die <strong>der</strong> üblichen<br />
Einzelberatungen bei Weitem übersteigt:<br />
Schließlich wurden die Maßnahmen<br />
durch die Mitarbeiter des Unternehmens<br />
selbst konzipiert und mit Unterstützung<br />
eines Profis eingeführt. Doris Goossens<br />
AUDIT „ZUKUNFTSFÄHIGE<br />
UNTERNEHMENSKULTUR“<br />
Das Audit „Zukunftsfähige Unternehmenskultur“<br />
unterstützt auch Verwaltungen<br />
in ihrer Entwicklung. Nachfolgend<br />
Stimmen von Teilnehmern:<br />
„Die Mitarbeiter sind das Kapital einer<br />
Kommune. Durch das Audit haben wir<br />
uns gut kennengelernt und Vertrauen<br />
gefestigt. Alle festgelegten Maßnahmen<br />
haben uns vorangebracht.“<br />
Steffi Trittel, Bürgermeisterin Gemeinde<br />
Hohe Börde, Sachsen-Anhalt<br />
„Wir haben interessante Ansätze gefunden,<br />
durch die wir unsere Entwicklung<br />
weiter vorantreiben werden. Jetzt fühlen<br />
wir uns gewappnet, zukünftig kontinuierlich<br />
weiterzumachen“.<br />
Gabriele Mahl, Fachbereichsleiterin<br />
<br />
Landratsamt München<br />
Foto: Katy Otto<br />
Anzeige<br />
Fernstudium: Master Public Administration<br />
Berufsbegleitendes Fernstudium an <strong>der</strong> Berlin Professional School.<br />
Mit dem international anerkannten Abschluss<br />
„Master of Public Administration“ vergrößern<br />
Sie Ihre beruflichen Möglichkeiten. Er<br />
qualifiziert Sie für den höheren Dienst und<br />
beinhaltet zudem das Promotionsrecht.<br />
Seit mehr als zehn Jahren begleiten wir an<br />
<strong>der</strong> Berlin Professional School berufserfahrene<br />
Mitarbeiter/-innen aus den öffentlichen<br />
Verwaltungen auf ihrem Weg in höhere Funktionsebenen<br />
mit komplexen Verwaltungs- und<br />
Führungsaufgaben. Zwei Aspekte sind uns dabei<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig: Durch unseren interdisziplinären<br />
Ansatz stellen wir sicher, dass Sie in<br />
den Kernbereichen des Verwaltungshandelns<br />
optimal auf die Erfüllung anspruchsvoller und<br />
vielfältiger Aufgaben vorbereitet werden.<br />
Als Blended Learning-Format, das mo<strong>der</strong>ne<br />
Online- mit klassischer Präsenzlehre verbindet,<br />
ist unser MPA zudem berufsbegleitend studierbar<br />
und ermöglicht Ihnen so größtmögliche<br />
Flexibilität.<br />
Advertorial<br />
Das sagt Absolventin Claudia Kinzel:<br />
„Mit <strong>der</strong> Mischung aus Präsenzlehre und Eigenstudium<br />
kam das Studienmodell des MPA<br />
meiner Prämisse des lebenslangen Lernens<br />
sehr entgegen. Es ermöglichte mir einen Masterabschluss<br />
bei voller Berufstätigkeit. Die freie<br />
Zeiteinteilung zur Absolvierung einzelner Studienabschnitte<br />
war hervorragend mit meinem<br />
Arbeitsleben vereinbar. Mit dem Master habe<br />
ich die Qualifikation, Aufgaben des höheren<br />
Dienstes zu übernehmen, damit sind mir viele<br />
Türen geöffnet.“<br />
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin<br />
Berlin Professional School<br />
Alt-Friedrichsfelde 60<br />
10315 Berlin<br />
Tel. 0 30/3 08 77-12 62<br />
bps@hwr-berlin.de<br />
www.berlin-professional-school.de<br />
Foto: Hochschule Kehl<br />
Anzeige<br />
Ein Sprungbrett für die Karriere –<br />
Der Master-Studiengang Public Management<br />
Eine mo<strong>der</strong>ne öffentliche Verwaltung braucht<br />
Führungskräfte, die fachliche und personelle<br />
Verantwortung übernehmen und sich beruflich<br />
und persönlich weiterentwickeln. Der<br />
Master-Studiengang Public Management,<br />
<strong>der</strong> parallel an <strong>der</strong> Hochschule für öffentliche<br />
Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und <strong>der</strong><br />
Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />
angeboten wird, bereitet auf zukünftige Führungsaufgaben<br />
vor und gibt auch erfahrenen<br />
Führungskräften das nötige Handwerkszeug<br />
für die tägliche Arbeit.<br />
Der berufsbegleitende Master-Studiengang<br />
Public Management startet jährlich mit einer<br />
kleinen Gruppe von je 25 Studierenden zum<br />
Wintersemester an den Hochschulen in Kehl<br />
und in Ludwigsburg. Ziel des Studiums ist <strong>der</strong><br />
Erwerb und Ausbau von Führungskompetenzen.<br />
Der postgraduale Studiengang vermittelt künftigen<br />
als auch bereits erfahrenen Führungskräften<br />
aktuelles Fachwissen aus den Kommunikations-,<br />
Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
<strong>der</strong> Psychologie und Ethik sowie Handlungs-,<br />
Methoden- und Entscheidungskompetenzen<br />
für eine mo<strong>der</strong>ne Führungskraft. Der reakkreditierte<br />
Studiengang ist berufsbegleitend,<br />
praxisnah und interaktiv gestaltet. Er bietet<br />
neben <strong>der</strong> Vermittlung von Kenntnissen aus<br />
Forschung und Praxis eine hohe Lernflexibilität<br />
durch einen modularen Studienaufbau und<br />
den Wechsel von lernintensiven Präsenz- und<br />
Selbstlernphasen.<br />
Die Präsenzphasen sind speziell auf die Situation<br />
von berufstätigen Personen abgestimmt<br />
und finden daher überwiegend freitags und<br />
samstags statt. Nach fünf Semestern mit zehn<br />
Advertorial<br />
abgeschlossenen Modulen erhalten die TeilnehmerInnen<br />
ihren Master-Abschluss (M. A.) und<br />
damit auch die Bildungsvoraussetzung für den<br />
höheren Dienst in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung.<br />
Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />
Philipp Bauer M.A. (Tel. 0 78 51/8 94-2 33)<br />
Mail: philipp.bauer@hs-kehl.de<br />
Website: www.mpm-kehl.de<br />
Hochschule für öffentliche Verwaltung<br />
und Finanzen Ludwigsburg<br />
Eva Baum M. A. (Tel. 0 71 41/1 40-6 00)<br />
Mail: eva.baum@hs-ludwigsburg.de<br />
Website: www.hs-ludwigsburg.de/mpm
BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />
BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />
Entspannt: Das gesamte betriebliche Gesundheitsmanagement in <strong>der</strong> Verwaltung ist zuallererst<br />
eine Führungsaufgabe. Wird dieselbe nicht stetig verfolgt, verkümmern erste Erfolge schnell.<br />
DIE BALANCE FINDEN<br />
Dem betrieblichen Gesundheitsmanagement in <strong>der</strong> Verwaltung kommt große<br />
Bedeutung zu. Im Mittelpunkt stehen zwei Aufgabenfel<strong>der</strong>: Prävention<br />
durch Anpassung von Arbeitsplatz und Arbeitsvorgängen sowie Reintegration<br />
von Langzeiterkrankten. Die Führungskräfte müssen für Kontinuität sorgen.<br />
Die Krankenstände in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
sind lei<strong>der</strong> deutlich höher als in <strong>der</strong><br />
freien Wirtschaft. Um die Größenordnungen<br />
zu veranschaulichen: In einer<br />
Berliner Bezirksverwaltung ist im Mittel<br />
je<strong>der</strong> Zehnte krank. Die hohe Zahl <strong>der</strong><br />
Ausfälle in sämtlichen Verwaltungen auf<br />
allen fö<strong>der</strong>alen Ebenen liegt aber nicht<br />
daran, dass die Zerrbil<strong>der</strong> vom faulen<br />
öffentlichen Dienst zutreffend wären.<br />
Vielmehr liegen die Ursachen in Überalterung,<br />
Überlastung und Personalmangel.<br />
Das sind Megaprobleme, die sich nur auf<br />
lange Sicht beheben lassen.<br />
Jedoch können auch im Istzustand<br />
Verbesserungen erzielt werden. Der<br />
Schlüssel ist ein funktionierendes Gesundheitsmanagement.<br />
Könnte hierdurch <strong>der</strong><br />
Krankenstand auf den bundesdeutschen<br />
Durchschnitt gesenkt werden, entspräche<br />
das im oben aufgeführten Beispiel schon<br />
einem Personalaufwuchs von etwa fünf<br />
Prozent – ohne jede Neueinstellung!<br />
Die Schlagkräftigkeit des Gesundheitsmanagements<br />
ist davon abhängig, ob es<br />
den Führungskräften des jeweiligen Verwaltungszweiges<br />
Lippenbekenntnis o<strong>der</strong><br />
Herzensangelegenheit ist. Häufig werden<br />
Initiativen schwungvoll gestartet, erlahmen<br />
aber bald wie<strong>der</strong>. Wie also sollte ein<br />
stetiges, nachhaltiges Gesundheitsmanagement<br />
aufgestellt sein? Im Kern hat die<br />
Aufgabe zwei Facetten: Prävention durch<br />
Anpassung von Arbeitsplatz und Arbeitsvorgängen<br />
sowie Reintegration von Langzeit-<br />
o<strong>der</strong> chronisch Erkrankten.<br />
Prävention muss die physische und<br />
psychische Gesundheit umfassen. So hat<br />
die Führungskraft Einfluss auf die Arbeitsbelastung<br />
und das Arbeitsklima. Das<br />
Pensum sollte so bemessen sein, dass die<br />
(noch) gesunden Mitarbeiter sich nicht<br />
verschleißen. Dabei gilt es, übermäßigen<br />
Druck in <strong>der</strong> vergleichsweise steilen Verwaltungshierarchie<br />
nicht einfach nach unten<br />
durchzureichen, son<strong>der</strong>n im Zweifelsfall<br />
<strong>der</strong> höheren Ebene auch<br />
einmal Kapazitätsgrenzen zu<br />
signalisieren.<br />
Sehr viel komplexer ist<br />
die Schaffung eines positiven<br />
Arbeitsklimas. Die Wege und<br />
Irrwege dahin sind schier unendlich<br />
und seit <strong>der</strong> Entstehung<br />
<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Arbeitswelt strittig.<br />
An dieser Stelle sei zumindest festgestellt,<br />
dass <strong>der</strong> Krankenstand sinkt,<br />
wenn die Arbeitszufriedenheit steigt –<br />
unabhängig vom Altersdurchschnitt <strong>der</strong><br />
Beschäftigten.<br />
ANGEBOTE FÜR DIE BESCHÄFTIGTEN<br />
Zu empfehlen ist außerdem eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Arbeitsschutz. Bestehende<br />
Regeln müssen angewandt und<br />
mit Leben gefüllt werden. Licht, Luft, ergonomische<br />
Möbel und Hilfsmittel, aber<br />
auch banale Dinge wie Lärmschutzwände<br />
o<strong>der</strong> ein Wasserspen<strong>der</strong> haben beträchtlichen<br />
Einfluss auf die Erhaltung <strong>der</strong> Mitarbeitergesundheit.<br />
Den Beschäftigten sind Angebote zu<br />
machen. Der Fantasie sind hier kaum<br />
Grenzen gesetzt. Klassisch sind Sportgruppen,<br />
Workshops und Informationsveranstaltungen.<br />
Mittlerweile gibt es aber<br />
zahlreiche originelle Ideen: Mancherorts<br />
kann privates Sporttreiben auf die Arbeitszeit<br />
angerechnet werden, Dienstfahrrä<strong>der</strong><br />
werden selbstverständlicher Teil des Fuhrparks,<br />
Software, die regelmäßig zu kleineren<br />
Übungen animiert, wird installiert.<br />
Ebenso anspruchsvoll wie die Präventionsarbeit<br />
ist indes die Reintegration von<br />
Langzeit- o<strong>der</strong> chronisch Erkrankten, die<br />
Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung. Lei<strong>der</strong> wird diese<br />
Aufgabe oft weit weniger enthusiastisch<br />
angegangen als die Prävention, obwohl sie<br />
nicht min<strong>der</strong> wichtig ist.<br />
Der im Folgenden geschil<strong>der</strong>te Fall ist<br />
in seiner Schwere glücklicherweise nicht<br />
symptomatisch, gleichwohl illustriert er,<br />
wie wichtig die Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung für<br />
ein gelungenes Gesundheitsmanagement<br />
in <strong>der</strong> Verwaltung ist. Betroffen war eine<br />
Sachbearbeiterin des allgemeinen nicht-<br />
42 TOP Studienführer<br />
Foto: Contrastwerkstatt/Adobe Stock<br />
technischen Verwaltungsdienstes, tätig<br />
auf einer Stelle, die sich vergleichsweise<br />
nicht durch außergewöhnliche Belastungen<br />
auszeichnet. Die Mitarbeiterin war<br />
mehrere Monate aufgrund einer psychischen<br />
Erkrankung ausgefallen, eine Springerkraft<br />
kam nicht zum Einsatz. Für die<br />
Kollegen bedeutete dies Mehrarbeit.<br />
Die Rückkehr <strong>der</strong> Frau wurde mustergültig<br />
behutsam geplant. Zunächst sollte<br />
sie nur wenige Stunden pro Woche lediglich<br />
ganz bestimmte leichtere Aufgaben<br />
übernehmen. Bei den Kollegen fand das<br />
alles wenig Verständnis, welches bei psychischen<br />
Erkrankungen bedauerlicherweise<br />
ohnehin oft fehlt. Das resultierende<br />
negative Arbeitsklima führte letztlich zum<br />
Scheitern <strong>der</strong> Reintegration, die betroffene<br />
Beamtin kehrte in die Dauererkrankung<br />
zurück. Die Situation kennt somit eigentlich<br />
nur Verlierer, denn auch für die Kollegen<br />
und den Dienstherren entsteht so<br />
selbstverständlich kein Mehrwert.<br />
An diesem Beispiel wird deutlich, dass<br />
auch hier das Geschick <strong>der</strong> Führung gefragt<br />
ist: Sie muss alle Beteiligten ins Boot<br />
holen und dem häufigen Unverständnis,<br />
Anzeige<br />
wenn jemand nur wenige Stunden arbeitet<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e „Extrawürste“ bekommt,<br />
entgegenwirken.<br />
Die Belastung für die Gesunden muss<br />
an dieser Stelle auch adressiert werden, es<br />
sollte nicht <strong>der</strong> Nächste wegen zusätzlicher<br />
Bürden ausfallen. Besteht keine Aussicht<br />
auf Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung, muss im<br />
Zweifel die Führungskraft bei <strong>der</strong> Suche<br />
nach einer an<strong>der</strong>en Stelle unterstützen.<br />
So ist das gesamte betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
zuallererst eine Führungsaufgabe. Wird<br />
dieselbe nicht stetig verfolgt, verkümmern<br />
erste Erfolge schnell. Übrig bleiben Routinen,<br />
die nicht ausreichend gelebt werden,<br />
um den Krankenstand auf lange Sicht zum<br />
Positiven zu wenden.<br />
Die Führungskraft muss daher jene<br />
motivieren, die noch nicht teilnehmen und<br />
dort Unterstützung leisten, wo sich schon<br />
für die Gesundheit engagiert wird. Natürlich<br />
darf daraus kein unausgesprochener<br />
Gruppenzwang entstehen, <strong>der</strong> selbst wie<strong>der</strong><br />
Probleme bereitet. Am besten ist es,<br />
die Führungskraft geht mit gutem Beispiel<br />
voran.<br />
Markus Karp<br />
Berufsbegleitende Master-Fernstudiengänge<br />
Weiterbildungen stärken nicht nur Ihre Berufsaussichten, son<strong>der</strong>n steigern auch Ihre Attraktivität für den<br />
Arbeitgeber. Die vielfältigen und neuen Aufgaben, die durch technische Innovationen und die Globalisierung<br />
entstehen, können besser bewältigt werden, wenn sich Mitarbeiter flexibel anpassen können.<br />
• Facility Management: Abschluss: „Master of Science (M.Sc.)“ – 120 ECTS<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen: Abschluss: „Master of Business Administration and Engineering<br />
(MBA Eng.)“ – 120 ECTS. Im 3. Semester ist 1 von 5 Schwerpunkten wählbar: Facility Management,<br />
Controlling, Marketing, Supply Chain Management o<strong>der</strong> Technikmanagement<br />
• Logistik: Abschluss „Master of Science (M.Sc.)“ – 120 ECTS. Im 3. Semester ist 1 von<br />
2 Schwerpunkten wählbar, interne o<strong>der</strong> externe Logistik<br />
Die berufsbegleitenden weiterbildenden Master-Fernstudiengänge des Fernstudienzentrums (FSZ)<br />
<strong>der</strong> Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) eröffnen den Zugang zum höheren öffentlichen<br />
Dienst o<strong>der</strong> zu einer entsprechenden Eingruppierung im öffentlichen Dienst. Alle Studiengänge können<br />
auch mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Studierende ohne ersten Hochschulabschluss<br />
können unter bestimmten Voraussetzungen durch eine erfolgreich absolvierte Eignungsprüfung zum<br />
Masterabschluss gelangen.<br />
Die Studiengänge sind für Fach- und Führungskräfte mit breiten Einsatzfel<strong>der</strong>n in Handels-,<br />
Dienstleistungs- und Industrieunternehmen sowie öffentlichen Verwaltungen konzipiert. Während<br />
des Studiums werden die notwendigen Fach-, Methoden- und Schnittstellenkompetenzen vermittelt.<br />
So läuft es: Die Fernstudien bestehen aus drei Semestern und einem Thesis-Semester. Sie lernen<br />
im Selbststudium und Präsenzstudium. Die Studienmaterialien haben Fachleute aus Hochschulen<br />
und Wirtschaft praxisorientiert verfasst und speziell auf das Fernlernen abgestimmt. Präsenzveranstaltungen<br />
finden meist samstags am Hochschulstandort in Friedberg/Hessen statt.<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Markus Karp ist Professor unter<br />
an<strong>der</strong>em für Personalmanagement und<br />
öffentliche Verwaltung an <strong>der</strong> Technischen<br />
Hochschule Wildau bei Berlin,<br />
Fachbereich Wirtschaft, Informatik, Recht<br />
(markus.karp@th-wildau.de)<br />
ONLINE<br />
Die Langfassung des Beitrags finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Parlament & Verwaltung<br />
Hochschulstandort Friedberg<br />
Wilhelm-Leuschner-Straße 13<br />
61169 Friedberg/Hessen<br />
Studienberatung: 06031-604-5620<br />
E-Mail: fsz@fsz.thm.de<br />
www.thm.de/fsz o<strong>der</strong> www.zfh.de<br />
Advertorial
Ausgewählte BERUFSBEGLEITENDE MASTERSTUDIENGÄNGE und WEITERBILDUNGEN im Überblick<br />
Universität/<br />
Hochschule<br />
Technische Hochschule<br />
Mittelhessen,<br />
Fernstudienzentrum,<br />
Friedberg<br />
Studiengang/<br />
Weiterbildung<br />
Universität Bonn Katastrophenvorsorge<br />
und<br />
Katastrophenmanagement<br />
(KaVoMa)<br />
Hochschule für<br />
öffentliche<br />
Verwaltung Kehl<br />
Abschluss Voraussetzungen<br />
Facility Management M.Sc. Erstes abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
+ mind. 1 Jahr einschlägige Berufspraxis<br />
o<strong>der</strong> abgeschlossene Berufsausbildung +<br />
mind. 1 Jahr Berufspraxis (Masterabschluss<br />
über Eignungsprüfung bei Erfüllung <strong>der</strong><br />
Zulassungsvoraussetzungen möglich)<br />
Master of<br />
Disaster<br />
Management<br />
and Risk<br />
Governance<br />
Abgeschlossenes berufsqualifizierendes<br />
Hochschulstudium (mind. 180 ECTS) +<br />
3 Jahre fachspezifische Berufserfahrung in<br />
den Bereichen Katastrophenvorsorge und<br />
Katastrophenmanagement<br />
Public Management M.A. Überdurchschnittlich erfolgreicher<br />
Abschluss des Hochschulstudiums + 2<br />
Jahre Berufserfahrung<br />
Aufbau/<br />
Struktur<br />
Fernstudium<br />
mit 10 bis 12<br />
Präsenztagen pro<br />
Semester, meist<br />
samstags (freitags<br />
möglich)<br />
Berufsbegleitend,<br />
Blended Learning<br />
Studiengebühr<br />
Je 1500 € für 3 Studiensemester<br />
+ 2000 € für<br />
das Thesis-Semester.<br />
Urlaubssemester zu je<br />
120 € und Wie<strong>der</strong>holungssemester<br />
zu je<br />
400 € können gebucht<br />
werden<br />
9800 € + Kosten für<br />
Anfahrt zum Veranstaltungsort<br />
sowie Verpflegung<br />
und Unterkunft +<br />
Studierendenwerkbeitrag<br />
Blended Learning 500 € pro Semester +<br />
Umlage für Studentenwerk<br />
+ 10 € für<br />
Studierendenkarte<br />
3 Studiensemester<br />
+<br />
1 Thesissemester<br />
5–6 Semester,<br />
je nach<br />
Anrechnung<br />
von Ehrenamt<br />
/ Berufserfahrung<br />
Nächster<br />
Studienstart<br />
Sommersemester<br />
<strong>2019</strong><br />
Wintersemester<br />
<strong>2019</strong>/20<br />
Wintersemester<br />
<strong>2019</strong>/20<br />
Regelstudienzeit<br />
Bewerbungsschluss<br />
Sommersemester:<br />
15. Januar<br />
Wintersemester:<br />
15. Juli<br />
Homepage<br />
www.thm.de/fsz<br />
jeweils am 15. Juli www.kavoma.de<br />
5 Semester September 2<strong>02</strong>0 31. Oktober <strong>2019</strong> www.mpm-kehl.de<br />
Hochschule für<br />
öffentliche Verwaltung<br />
und Finanzen<br />
Ludwigsburg<br />
Public Management M.A Überdurchschnittlich erfolgreicher<br />
Abschluss des Hochschulstudiums + 2<br />
Jahre Berufserfahrung<br />
Blended Learning 500 € pro Semester +<br />
Studentenwerksbeitrag<br />
und Verwaltungskosten<br />
von insgesamt etwa 100 €<br />
5 Semester September <strong>2019</strong> jeweils am 10. Mai www.hs-ludwigsburg.de/<br />
mpm<br />
Hochschule Meißen<br />
und Fortbildungszentrum<br />
Public Governance M.Sc. Erster berufsqualifizieren<strong>der</strong> Studienabschluss<br />
+ mind. 1 Jahr Berufserfahrung<br />
Berufsbegleitend,<br />
120 ECTS-<br />
Leistungspunkte,<br />
1.-3. Semester<br />
Pflichtmodule,<br />
4. Semester<br />
Projektarbeit und<br />
Wahlmodule, 5.<br />
Semester Wahlmodule,<br />
6. Semester<br />
Masterarbeit<br />
5900 € 6 Semester 26. August <strong>2019</strong> 16. April <strong>2019</strong> www.hsf.sachsen.de<br />
Fachhochschule<br />
Potsdam<br />
Digitales Datenmanagement<br />
M.A. Erster berufsqualifizieren<strong>der</strong> Studienabschluss<br />
mit 180 ECTS-Punkten +<br />
12 Monate Berufspraxis<br />
Weiterbildend,<br />
berufsbegleitend,<br />
Blended Learning<br />
1975 € pro Semester 4 Semester Sommersemester<br />
<strong>2019</strong><br />
15. Februar <strong>2019</strong> www.ddm-master.de<br />
Berlin Professional<br />
School <strong>der</strong><br />
Hochschule für<br />
Wirtschaft und Recht<br />
Berlin (HWR Berlin)<br />
Public Administration MPA Hochschulabschluss + anschließende<br />
Berufserfahrung von mind. 1 Jahr<br />
Berufsbegleitendes<br />
Fernstudium<br />
im Blended-<br />
Learning-Format<br />
2100 € pro Semester<br />
(inkl. aller Gebühren)<br />
4 Semester April/Oktober 15. Januar/15. Juli www.berlin-professionalschool.de<br />
Hochschule<br />
Schmalkalden<br />
Leuphana Universität<br />
Lüneburg<br />
Hochschule Nordhausen<br />
Distance and<br />
Independent Studies<br />
Center (DISC) <strong>der</strong> TU<br />
Kaiserslautern<br />
Öffentliches Recht und<br />
Management (MPA)<br />
Nachhaltigkeitsrecht –<br />
Energie, Ressourcen,<br />
Umwelt<br />
Public Management &<br />
Governance<br />
Management von<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialeinrichtungen<br />
Universität Tübingen Zertifikatsstudium<br />
Geodatenmanager<br />
Master of<br />
Public Administration<br />
(MPA)<br />
Master of<br />
Laws (LL.M.)<br />
Master of<br />
Arts (M.A.)<br />
+ Zugang<br />
zum höheren<br />
Dienst und<br />
zur Promotion<br />
Master of Arts<br />
(M.A.)<br />
Diploma of<br />
Advanced<br />
Studies<br />
Abschluss eines Hochschulstudiums o<strong>der</strong><br />
ein abgeschlossenes Studium an einer<br />
Verwaltungsfachhochschule o<strong>der</strong> Berufsakademie<br />
+ einschlägige Berufserfahrungen<br />
von mind. 1 Jahr<br />
Ferner können Kandidaten nach Maßgabe<br />
von § 70 Abs. 3 ThürHG durch Ablegen<br />
einer Eignungsprüfung nach Maßgabe einer<br />
geson<strong>der</strong>ten Satzung zugelassen werden<br />
Abgeschlossenes Hochschulstudium <strong>der</strong><br />
Rechtswissenschaften, des Wirtschaftsrechts,<br />
<strong>der</strong> BWL/VWL, des Ingenieurwesens o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er<br />
fachnaher Studiengänge + mind. 1 Jahr<br />
relevante Berufserfahrung + grundlegende<br />
Englischkenntnisse<br />
Verwaltungs-, wirtschafts-, rechts- o<strong>der</strong><br />
sozialwissenschaftliches Erststudium mit<br />
mind. 180 ECTS-Credits + Abschluss des Erststudiums<br />
mit ECTS-Grade B o<strong>der</strong> besser o<strong>der</strong><br />
Nachweis <strong>der</strong> Zugehörigkeit zu den 35% <strong>der</strong><br />
Besten des Studiengangs o<strong>der</strong> Erreichen<br />
<strong>der</strong> Verfahrensnote 2,3 o<strong>der</strong> besser durch<br />
Auswahlverfahren<br />
Mit Hochschulabschluss o<strong>der</strong> berufstätig:<br />
mind. 1-jährige qualifizierte Berufserfahrung<br />
nach dem Erststudium erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Ohne ersten Hochschulabschluss:<br />
Bei mehrjähriger Berufserfahrung mit<br />
Eignungsprüfung muss mind. 3-jährige<br />
Berufserfahrung in Gesundheits- und<br />
Sozialeinrichtung(en) erworben worden sein<br />
Erster Hochschulabschluss o<strong>der</strong> Berufserfahrung<br />
Berufsbegleitendes<br />
Masterstudium<br />
Berufsbegleitend,<br />
am Wochenende<br />
Konsekutiv, stärker<br />
anwendungsorientiert<br />
keine 3 Semester,<br />
davon 2<br />
Präsenzsemester<br />
Berufsbegleitendes<br />
Fernstudium<br />
mit neun Modulen<br />
Modular aufgebaute<br />
Weiterbildung,<br />
besteht aus 13<br />
Modulen, Blended<br />
Learning, Arbeitsaufwand<br />
900 UE,<br />
Einzelbuchungen<br />
sind möglich<br />
2360 € pro Semester<br />
+ Semesterbeitrag<br />
8850 € + ca. 200 €<br />
Semesterbeiträge +<br />
mögliche Kosten für das<br />
Praxismodul; Kosten für<br />
ein Modul (Gasthörerschaft):<br />
1800 €<br />
5 Semester Wintersemester<br />
<strong>2019</strong>/20<br />
3 Semester<br />
(60 CP)<br />
1090 € pro Semester +<br />
Sozialbeitrag + Gebühr<br />
für Masterarbeit o<strong>der</strong><br />
sonstige Kosten<br />
31. Juli <strong>2019</strong><br />
Eine Bewerbung für<br />
die Teilnahme an <strong>der</strong><br />
Eignungsprüfung ist<br />
jeweils bis zum 31.<br />
Januar eines Jahres<br />
möglich.<br />
www.hs-schmalkalden.de/<br />
weiterbildung/oeffentlichesrecht<br />
Oktober <strong>2019</strong> 15. August <strong>2019</strong> www.leuphana.de/llmnachhaltigkeitsrecht<br />
Sommersemester<br />
1. April <strong>2019</strong><br />
Wintersemester<br />
1. Oktober <strong>2019</strong><br />
4 Semester Wintersemester<br />
<strong>2019</strong>/20<br />
1. Oktober<br />
1. März <strong>2019</strong><br />
und<br />
1. September <strong>2019</strong><br />
Mit Hochschulabschluss:<br />
31. August;<br />
Bewerbungsschluss<br />
für Eignungsprüfung<br />
(beruflich Qualifizierte):<br />
31. Januar<br />
www.hs-nordhausen.de<br />
www.zfuw.uni-kl.de<br />
7900 € 1,5 Jahre 22. März <strong>2019</strong> 15. März <strong>2019</strong> www.wissenschaftlicheweiterbildung.info<br />
Universität Tübingen Zertifikatsstudium<br />
Migration und Integration<br />
Certificate<br />
of Advanced<br />
Studies<br />
Erster Hochschulabschluss o<strong>der</strong> Berufserfahrung<br />
Modular aufgebaute<br />
Weiterbildung,<br />
besteht<br />
aus 6 Modulen,<br />
Arbeitsaufwand<br />
300 UE<br />
3600 € 1 Jahr 10. Mai <strong>2019</strong> 1. Mai <strong>2019</strong> www.wissenschaftlicheweiterbildung.info<br />
Akkon-Hochschule<br />
für Humanwissenschaften,<br />
Berlin<br />
Management in <strong>der</strong><br />
Gefahrenabwehr<br />
Schwerpunkt:<br />
Katastrophen- und/<br />
o<strong>der</strong> Rettungsdienstmanagement<br />
B.Sc. Allgemeine Hochschulreife/Fachhochschulreife<br />
o<strong>der</strong> fachgebunde einschlägige<br />
Ausbildung + drei Jahre Berufserfahrung im<br />
erlernten Beruf<br />
Berufsbegleitend,<br />
4–5 Blöcke à<br />
5 Tage pro<br />
Semester, keine<br />
Präsenzpflicht<br />
Keine Angabe 6–8 Semester<br />
Wintersemester/<br />
Sommersemester<br />
Keine Angabe www.akkon-hochschule.de<br />
Die Übersicht im Internet: www.treffpunkt-kommune.de > TOP Weiterbildung<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
44 TOP Studienführer<br />
TOP Studienführer<br />
45
NACHWUCHSKRÄFTE<br />
NACHWUCHSKRÄFTE<br />
MODERNE ZEITEN<br />
Die Generation Y <strong>der</strong> 16- bis 36-Jährigen gibt sich nicht mit traditionellen<br />
Führungsmustern zufrieden. Sie stellt die Frage nach dem Sinn <strong>der</strong> Arbeit und<br />
erwartet eine glaubhafte Kommunikation darüber. Das Personalmanagement<br />
sollte die Schaffung einer neuen Organisationskultur unterstützen.<br />
Viele Jahrzehnte ging es bei <strong>der</strong> Entscheidung<br />
für o<strong>der</strong> gegen eine Arbeitsstelle,<br />
beson<strong>der</strong>s aber bei Beför<strong>der</strong>ungen,<br />
um Geld, ein Auto, mehr<br />
Verantwortung. Umgekehrt waren Mitarbeiter<br />
bereit, dafür wesentlich mehr zu<br />
arbeiten, Ziele zu verfolgen, Führungsaufgaben<br />
zu übernehmen. An<strong>der</strong>s bei den<br />
16- bis 36-jährigen Vertretern <strong>der</strong> Generation<br />
Y (gesprochen Why), die vor allem<br />
in Aufstiegssituationen vermehrt Sinnfragen<br />
stellt: Warum sollte ich das tun? Was<br />
bringt mir das? Wie beeinflusst das meine<br />
Lebensqualität?<br />
Der Generation Y geht es nicht mehr<br />
um die „Work-Life-Balance“ – auch deshalb,<br />
weil für sie Trennung zwischen<br />
Arbeitszeit und Freizeit immer mehr verschwimmt.<br />
An<strong>der</strong>s als noch bei <strong>der</strong> Generation<br />
zuvor, geht es nicht nur um immer<br />
mehr Geld, son<strong>der</strong>n darum, den Sinn zu<br />
erkennen. Würdevoll soll ein Leben sein,<br />
egal ob für Mensch o<strong>der</strong> Tier. Mit diesem<br />
Satz könnte man die neue Denkhaltung<br />
zusammenfassen.<br />
Wollen wir also weiterhin in einer Art<br />
mo<strong>der</strong>nen Menschenmassenhaltung in<br />
Büros eingepfercht zwölf Stunden stark<br />
reglementiert arbeiten? Mit „eingepfercht“<br />
sind vor allem die Möglichkeiten <strong>der</strong> persönlichen<br />
Entfaltung gemeint. O<strong>der</strong> wollen<br />
wir lieber in einem angenehmen, kre-<br />
Tippen in Socken: Die junge<br />
Generation pflegt ein eher<br />
fließendes Verhältnis von<br />
Arbeit und Freizeit. Das ist<br />
auch für das kommunale<br />
Personalmanagement eine<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Foto: Eshana_blue/Adobe Stock<br />
ativen Umfeld so arbeiten dürfen, wie es<br />
uns entspricht?<br />
Fragt man die junge Generation, was<br />
sie über die alten Führungs- und Managementzöpfe<br />
denkt, erntet man oft nur ein<br />
mitleidiges Lächeln. Einmal im Jahr ein<br />
„wertschätzendes“ 15-minütiges Qualifikationsgespräch?<br />
Und <strong>der</strong> Mitarbeiter darf<br />
sich zuerst selber auf einer wissenschaftlich<br />
fundierten Skala bewerten? Fragt man<br />
unter vier Augen die Führungskräfte, ob<br />
das wirklich etwas bringt, erhält man oft<br />
die gleichen Antworten wie bei den befragten<br />
Mitarbeitern: „Naja, man muss es<br />
halt machen. Besser als nichts.“ Solche<br />
„Alibi-Maßnahmen“ werden nicht nur intern<br />
missbilligt, son<strong>der</strong>n immer öfter auch<br />
durch negative Kommentare (Facebook,<br />
Google und Bewertungsportale) nach außen<br />
getragen.<br />
Es bleibt also nichts an<strong>der</strong>es übrig:<br />
Organisationen sollten sich wirklich um<br />
die Mitarbeiter und <strong>der</strong>en Befindlichkeiten<br />
kümmern. Eine großartige, aber auch<br />
anspruchsvolle Entwicklung für beide<br />
Seiten. Denn wenn das Sinn macht, was<br />
man fünf Tage in <strong>der</strong> Woche tut, wird das<br />
Leben ganz einfach besser sein. Man wird<br />
zufriedener und glücklicher.<br />
Nicht die technische Revolution wird<br />
uns vor die größte Herausfor<strong>der</strong>ung stellen.<br />
Die wirkliche Herausfor<strong>der</strong>ung ist die<br />
geistige Revolution. Und den erhofften<br />
Fünf-Punkte-Plan für den sicheren Erfolg<br />
gibt es nicht. Wir müssen lernen, dass<br />
man mo<strong>der</strong>ne Führung nicht über digitale<br />
Prozesse und noch so viele Change-<br />
Projekte lösen kann.<br />
Vielmehr ist eine echte, authentische<br />
Kommunikation gefragt. Vieles, was wir<br />
einmal gelernt haben und noch vor wenigen<br />
Jahren absolut OK war, muss heute<br />
hinterfragt werden. Eine komplett neue<br />
Denkweise und damit auch eine neue<br />
Kultur müssen in den Unternehmen und<br />
Organisationen etabliert werden. Dies alles<br />
geht übrigens nicht über angeordnete<br />
Abläufe, son<strong>der</strong>n nur mittels Sensibilisierung.<br />
Nur so können wir ein aktualisiertes<br />
Bild von Arbeit erstellen, das wir in den<br />
nächsten Jahren sinnerfüllt umsetzen.<br />
<br />
Stefan Dudas<br />
DER AUTOR<br />
Stefan Dudas, Luzern (Schweiz) ist Coach,<br />
Autor und Business-Experte für Sinngebung<br />
(www.stefandudas.com)<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Katastrophenschutz: <strong>der</strong> Masterstudiengang „KaVoMa“<br />
Anzeige<br />
Zertifikatsstudium Geodatenmanager/-in<br />
Advertorial<br />
Übung zur raumplanerischen Vorsorge.<br />
Als untere Katastrophenschutzbehörden nehmen<br />
Kommunen die Aufgaben des Katastrophenschutzes<br />
wahr. Somit liegt sowohl die<br />
Vorsorge als auch die Bewältigung einer Krise<br />
o<strong>der</strong> Katastrophe in ihrer Verantwortung. Dieser<br />
Aufgabenbereich weist eine große Schnittmenge<br />
mit an<strong>der</strong>en Gebieten auf: Beispielsweise ist die<br />
Alterung <strong>der</strong> Gesellschaft deshalb ein relevantes<br />
Thema, weil sie den Rückgang von (Nachwuchs-)<br />
Kräften in Haupt- und Ehrenamt des Katastrophenschutzes<br />
bei steigen<strong>der</strong> Verwundbarkeit <strong>der</strong><br />
Foto: Anna Schoch<br />
Bevölkerung bedeutet. Auch gilt es die möglichen<br />
Auswirkungen extremer Wetterereignisse<br />
(z. B. Starkregen, Hitze) o<strong>der</strong> neuerer Gefährdungen<br />
(z. B. Cyberattacken) einzuschätzen,<br />
wenn zukunftsfähige Strategien für den Katastrophenschutz<br />
entwickelt werden.<br />
Vernetzt denken – vernetzt handeln<br />
Der berufsbegleitende Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge<br />
und -management“, kurz<br />
„KaVoMa“, bietet eine Weiterqualifizierung für<br />
Fach- und Führungskräfte, die im Katastrophenschutz<br />
tätig sind. Das Curriculum ist interdisziplinär<br />
ausgerichtet und bietet einen breiten<br />
Überblick: Es werden z. B. Grundlagen aus den<br />
Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Methoden<br />
und Maßnahmen <strong>der</strong> Vorsorge, Kernaspekte<br />
von Risiko- und Krisenkommunikation,<br />
Fragestellungen rund um das Thema „Führungskraft“<br />
und das Krisenmanagement präsentiert<br />
und diskutiert.<br />
Mo<strong>der</strong>nes „blended learning“<br />
Studiengangsleiter Prof. Dr. Lothar Schrott betont:<br />
„Wir legen Wert auf eine wissenschaftliche<br />
und anwendungsorientierte Weiterbildung, die<br />
auf die Bedarfe Berufstätiger zugeschnitten ist.<br />
Bewährt hat sich das ,blended learning‘-Konzept,<br />
um die Vereinbarkeit von Beruf, Familie<br />
und Studium zu ermöglichen.“ Die Präsenzwochenenden<br />
finden ca. alle zwei Monate an<br />
<strong>der</strong> Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung<br />
und Zivilschutz des Bundesamtes für<br />
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />
(BBK) statt, mit dem die Universität Bonn seit<br />
Beginn des Masters im Jahr 2006 kooperiert.<br />
Haben Sie Fragen? Schreiben Sie uns gerne:<br />
kavoma@uni-bonn.de.<br />
Universität Bonn<br />
Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge und<br />
Katastrophenmanagement“ – KaVoMa<br />
www.kavoma.de, kavoma@uni-bonn.de<br />
Foto: privat<br />
Prof. Dr. Volker Hochschild, Professur für Physische<br />
Geographie mit Schwerpunkt GIS an <strong>der</strong><br />
Universität Tübingen<br />
Die fortschreitende Digitalisierung sowie die Abwicklung<br />
räumlicher Fragestellungen stellen die<br />
Kommunen vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Ob<br />
es um die Berücksichtigung des Klimawandels<br />
bei Stadtentwicklung und Bauplanung, die Verkehrssicherung<br />
durch ein aktuelles Baumkataster,<br />
die medizinische Versorgungslage o<strong>der</strong> die<br />
Qualitätskontrolle bei Baustellen geht, überall<br />
ist <strong>der</strong> zuverlässige Umgang mit Geodaten und<br />
<strong>der</strong> Aufbau einer lokalen Geodateninfrastruktur<br />
notwendig. Geobasisdaten wie digitale Orthophotos<br />
und Geländemodelle müssen fachübergreifend<br />
zur Verfügung stehen und erfor<strong>der</strong>n<br />
entsprechendes Know-how. Geodatenkataloge<br />
liefern die Metadaten zu auf Geodatenservern<br />
bereitgehaltenen digitalen Karten, auf die anhand<br />
von Geodiensten zugegriffen werden kann<br />
und <strong>der</strong>en Bearbeitung ermöglicht wird.<br />
In vielen Fällen ist <strong>der</strong> Umgang mit digitalen<br />
Geodaten und Datenbanken für Mitarbeiter<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung nicht Teil <strong>der</strong> Ausbildung,<br />
d.h. es fehlt an fachlicher Kompetenz.<br />
Hier bietet das Zertifikatsstudium zum/zur<br />
Geodatenmanager/-in des Tübinger Zentrums<br />
für wissenschaftliche Weiterbildung eine berufsbegleitende<br />
und praxisorientierte Möglichkeit,<br />
sich dieses Wissen softwareunabhängig<br />
anzueignen.<br />
Die Ausbildung richtet sich an Personen, die<br />
in ihrem beruflichen Alltag mit räumlichen Daten<br />
arbeiten bzw. in diesem Geschäftsfeld tätig<br />
sind. Es werden grundlegende und vertiefende<br />
Kenntnisse zu Geographischen Informationssystemen<br />
(GIS), zur Fernerkundung und zum<br />
Umgang mit Geodaten vermittelt. Durch den<br />
hohen Praxisanteil sind die Absolventen und<br />
Absolventinnen in <strong>der</strong> Lage, GIS-Projekte in<br />
Eigenverantwortung durchzuführen. Die Inhalte<br />
werden sowohl im Rahmen von Präsenztagen<br />
in Tübingen als auch in einer betreuten Onlinephase<br />
(Blended Learning) vermittelt.<br />
Die Ausbildung ist arbeitsmarktorientiert und<br />
im Baukastensystem modular aufgebaut und<br />
buchbar.<br />
Universität Tübingen<br />
Tübinger Zentrum für Wissenschaftliche<br />
Weiterbildung<br />
Wilhelmstraße 11<br />
72074 Tübingen<br />
Tel: 07071-2976837<br />
Fax: 07071-294259<br />
https://wissenschaftliche-weiterbildung.info
MOTIVATION<br />
MOTIVATION<br />
Daumen hoch: Anerkennung<br />
durch den Vorgesetzten<br />
wirkt motivierend.<br />
Führungskräfte sollten<br />
zudem ihren Mitarbeitern<br />
immer wie<strong>der</strong> den Sinn<br />
von Aufgaben vermitteln.<br />
Foto: Schule/Adobe Stock<br />
zur richtigen Führung und Motivation<br />
nicht geben kann. Aber eines ist klar: Erfolgreiche<br />
Führung ohne Motivation ist<br />
kaum machbar. Im Folgenden werden fünf<br />
Aspekte erläutert.<br />
SELBSTMOTIVATION<br />
Motivation kann nur auslösen, wer Motivation<br />
ausstrahlt. Um das zu können,<br />
muss man sie zwingend in sich selbst<br />
tragen. Der erste Schritt muss also immer<br />
sein, sich zu hinterfragen, ob man selbst<br />
top motiviert ist. Dabei gilt es zu beachten,<br />
dass ein Chef, gerade in Phasen des<br />
Wandels, selbst auf <strong>der</strong> Handlungsebene<br />
ist. Wer Verän<strong>der</strong>ungen initiiert, Neuerungen<br />
anstößt, aktiv ist, ist automatisch<br />
motivierter. Nur weil wir vielleicht selbst<br />
finden, dass ein Projekt toll ist, können<br />
wir nicht automatisch davon ausgehen,<br />
dass es alle an<strong>der</strong>en auch tun.<br />
SINN VERMITTELN<br />
Die Arbeit muss Sinn machen. Diesen<br />
Sinn muss je<strong>der</strong> einzelne für sich erkennen.<br />
Für den einen Mitarbeiter ist es<br />
<strong>der</strong> zufriedene, ja begeisterte Kunde, für<br />
den an<strong>der</strong>en vielleicht das Vertrauen des<br />
Chefs. Geduld, authentisches Handeln<br />
und Einfühlungsvermögen können dazu<br />
beitragen, Sinn zu vermitteln. Erlebter<br />
Sinn, vom einzelnen Mitarbeiter wahrgenommen<br />
und im Idealfall auf dessen Vorstellungswelt<br />
passend, motiviert.<br />
NICHT DEMOTIVIEREN<br />
Wer als Führungskraft annimmt, dass<br />
die eigenen Mitarbeiter motiviert werden<br />
müssen, setzt voraus, dass sie es nicht<br />
sind. Daraus lässt sich eine Haltung ableiten.<br />
Im Normalfall kommen die meisten<br />
Mitarbeiter durchaus motiviert an den<br />
Arbeitsplatz, erfahren dort aber „Demotivation“.<br />
Darum sollten die Mitarbeiter<br />
nicht durch zu starre Regeln, Voreingenommenheit<br />
o<strong>der</strong> überhöhte Ansprüche<br />
demotiviert werden. Dabei hilft oft schon<br />
die Überlegung, wie ein Mitarbeiter vielleicht<br />
einmal speziell und individuell unterstützt<br />
werden kann.<br />
FREIRÄUME ZULASSEN<br />
Die meisten Menschen schätzen Freiraum<br />
in <strong>der</strong> Gestaltung ihrer Arbeit. Hier gilt es<br />
anzusetzen. Führungskräfte sollten deshalb<br />
Ziele definieren und diese mitteilen.<br />
Alles an<strong>der</strong>e Operative wird dem Mitarbeiter<br />
überlassen.<br />
MITGESTALTUNG MOTIVIERT<br />
Wer selbst die Lösung eines Problems findet<br />
und diese erfolgreich umsetzen kann,<br />
ist stolz und somit motiviert. Wirkliche<br />
Mitgestaltung ist nachweislich einer <strong>der</strong><br />
wichtigsten Faktoren, Menschen bei <strong>der</strong><br />
Stange zu halten.<br />
Ist einer Führungskraft die Motivation <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter ebenso eine Herzensangelegenheit<br />
wie das Gedeihen des Unternehmens,<br />
überträgt sich das persönliche Engagement<br />
automatisch auf die Führung.<br />
Es gilt also: Motivation leben, Ziele sauber<br />
formulieren und Wege dazu frei lassen.<br />
Die Mitarbeiter werden sich darin und<br />
daran entwickeln. Stefan Häseli<br />
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Was zeichnet eine erfolgreiche<br />
Führungskraft aus? Welche Trends bestimmen<br />
das Personalmanagement <strong>der</strong><br />
öffentlichen Verwaltung? Wie entwickelt<br />
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Themen > Parlament & Verwaltung<br />
DER AUTOR<br />
Stefan Häseli, Gossau (Schweiz), ist<br />
Autor, Redner und Berater mit Schwerpunkt<br />
Kommunikation (www.stefanhaeseli.com)<br />
DAS TÄGLICHE LOB<br />
Die Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter sollte für Führungskräfte eine Herzens angelegenheit<br />
sein. Wenn <strong>der</strong> Chef hingegen nur von seinem Engagement aus auf<br />
an<strong>der</strong>e schließt, wird er diese kaum von seinen Vorstellungen überzeugen<br />
können. Was zählt ist: Vorbild sein, Ziele formulieren und Wege dazu frei lassen.<br />
Der Chef brennt für das Unternehmen.<br />
Schließlich hat er es mit großem persönlichen<br />
Engagement aufgebaut<br />
und zu dem gemacht, was es heute ist. Die<br />
Inhaberin ist <strong>der</strong> Star des Geschäfts, erfolgreich<br />
und von Kunden hochgeschätzt.<br />
Doch lei<strong>der</strong> sind nicht immer alle Mitarbeiter<br />
genauso motiviert wie <strong>der</strong> Chef o<strong>der</strong><br />
die Chefin. Lässt sich das än<strong>der</strong>n? Und wie<br />
kann es in <strong>der</strong> Unternehmenspraxis gelingen,<br />
das eigene Engagement auf eine motivierende<br />
Führung zu übertragen?<br />
Die Hauptaufgabe eines Chefs liegt in<br />
<strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> verschiedenen Geschäftsbereiche<br />
und Abteilungen. Das Unternehmen<br />
muss laufen. Ganz nebenbei<br />
kommt dazu noch als weitere Aufgabe die<br />
Führung <strong>der</strong> Mitarbeiter. Diese zu motivieren,<br />
ist Teil einer guten Führung.<br />
Bedeutet Führen theoretisch schon<br />
die zielgerichtete Beeinflussung des Verhaltens<br />
und Erlebens von Personen innerhalb<br />
einer Gruppe, müssen bei <strong>der</strong> Motivation<br />
zusätzliche Aspekte betrachtet<br />
werden. Denn die Situationen, in denen<br />
Führungskräfte richtig handeln und entscheiden<br />
sollen, sind ebenso vielfältig wie<br />
die davon betroffenen Mitarbeiter.<br />
Immer besteht ein Zusammenhang<br />
aus Umgebung, Abhängigkeit und Befindlichkeit.<br />
Vor diesem Hintergrund wird<br />
schnell klar, warum es die eine Weisheit<br />
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WEITERBILDUNG<br />
WEITERBILDUNG<br />
Junge Verwaltungsangestellte: Zur Eröffnung von Karrierewegen im öffentlichen Dienst empfehlen<br />
Experten die Durchlässigkeit zu beamtenrechtlichen Laufbahnen zu verbessern.<br />
Foto: Contrastwerkstat/Adobe Stock<br />
Sozialversicherungen, gibt eine Reihe von<br />
Empfehlungen:<br />
ATTRAKTIVITÄT STEIGERN<br />
Im Wettbewerb um geeignete Nachwuchskräfte<br />
muss sich <strong>der</strong> öffentliche<br />
Dienst (ÖD) als attraktiver Arbeitgeber<br />
positionieren. Dazu gehören eine transparente<br />
Karriereplanung, interessante<br />
Aufstiegsmöglichkeiten sowie eine horizontale<br />
und vertikale Durchlässigkeit <strong>der</strong><br />
Bildungsgänge. Es gilt, durch Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
Abwan<strong>der</strong>ungen<br />
vorzubeugen. Bindung von Personal ist<br />
dabei genauso wichtig wie Nachwuchsgewinnung.<br />
BERUFSBILDER NEU ORDNEN<br />
In den rund 20 Jahre alten Ausbildungsberufen<br />
des ÖD, zu denen unter an<strong>der</strong>em Sozialversicherungsfachangestellte,<br />
Fachangestellte<br />
für Medien- und Informationsdienste<br />
o<strong>der</strong> auch Justizfachangestellte<br />
gehören, deutet sich Novellierungsbedarf<br />
an. Hier sind die Verantwortlichen gefragt,<br />
sich verstärkt mit <strong>der</strong> Neuordnung ihrer<br />
Berufsbil<strong>der</strong> zu befassen.<br />
AUFSTIEGSKONZEPT SICHERSTELLEN<br />
Aufstiegsfortbildungen im ÖD, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Bereich <strong>der</strong> Fachwirte-Abschlüsse,<br />
entsprechen keinem durchformulierten<br />
Konzept. Das gilt beispielsweise im Hinblick<br />
auf Standards o<strong>der</strong> Angebotslücken,<br />
die zu beruflichen Sackgassen führen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei Justizfachangestellten.<br />
DQR-ZUORDNUNGEN ANGEHEN<br />
Der Deutsche und <strong>der</strong> Europäische Qualifikationsrahmen<br />
(DQR/EQR) und die Zuordnung<br />
von Qualifikationen zu Niveaus<br />
unterstützen die bessere Sichtbarkeit <strong>der</strong><br />
Gleichwertigkeit und Unterschiede von<br />
Qualifikationen. Die Lernergebnisorientierung,<br />
die Qualitätssicherung und die<br />
Durchlässigkeit werden geför<strong>der</strong>t und das<br />
lebenslange Lernen gestärkt. Die Berufskonzepte<br />
des ÖD sollten entsprechend<br />
angepasst und zugeordnet werden.<br />
KARRIEREWEGE ERÖFFNEN<br />
Zur Positionierung als attraktiver Arbeitgeber<br />
gehören neben einer transparenten<br />
Karriereplanung und Aufstiegsmöglichkeiten<br />
auch Durchlässigkeit <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Bildungsgänge im ÖD. Zur Eröffnung<br />
von Karrierewegen und für eine Durchlässigkeit<br />
<strong>der</strong> Bildungsgänge im ÖD ist insbeson<strong>der</strong>e<br />
eine Durchlässigkeit zu beamtenrechtlichen<br />
Laufbahnen weiter zu diskutieren.<br />
So könnten die Berufsabschlüsse<br />
zu Fachangestellten auch den Erwerb <strong>der</strong><br />
Laufbahnbefähigung im mittleren Dienst<br />
beinhalten.<br />
In Fragen <strong>der</strong> Berufsbildung stellt <strong>der</strong><br />
Projektbeirat des BBIB eine institutionelle<br />
Schwäche des öffentlichen Dienstes fest.<br />
Seinen verschiedenen Ebenen und Bereichen<br />
fehle eine institutionalisierte Kommunikationsplattform.<br />
Um gemeinsame<br />
Positionen formulieren zu können, solle<br />
eine solche geschaffen werden.<br />
Außerdem solle die Hochschulforschung<br />
sich stärker mit Themen <strong>der</strong> Berufsbildung<br />
im ÖD auseinan<strong>der</strong>setzen, um<br />
Erkenntnisse für eine Weiterentwicklung<br />
von Bildungskonzepten zu liefern. Hierzu,<br />
so die Empfehlung an die Experten,<br />
könnten im Rahmen einer „Forschungsinitiative“<br />
mehr Mittel zur Verfügung gestellt<br />
werden. <br />
Red.<br />
MESSE „ZUKUNFT PERSONAL“<br />
IN STUTTGART UND HAMBURG<br />
Die Messe „Zukunft Personal Süd“ am<br />
9. und 10. April in Stuttgart präsentiert<br />
Trends rund um die Arbeitswelt in<br />
Unternehmen und Organisationen. Die<br />
Plattform zeigt Produktinnovationen<br />
und Entwicklungen für alle relevanten<br />
Personalfragen – von Organisationsentwicklung<br />
und Führung über Personalsoftware,<br />
Recruiting, Weiterbildung<br />
bis hin zu Arbeitsrecht und neuen<br />
Personaldienstleistungen im digitalen<br />
Zeitalter. Knapp 330 Aussteller repräsentieren<br />
die gesamte Bandbreite an<br />
Produkten des Personalmanagements<br />
(www.sued.zukunft-personal.com). Der<br />
norddeutsche Messeableger „Zukunft<br />
Personal Nord“ findet am 7. und 8. Mai<br />
in Hamburg statt (www.nord.zukunftpersonal.com).<br />
AUF HÖHE DER ZEIT<br />
Im Wettbewerb um Nachwuchskräfte muss <strong>der</strong> öffentliche Dienst sich als<br />
attraktiver Arbeitgeber positionieren. Dazu zählen die zeitgemäße Profilierung<br />
von Berufsbil<strong>der</strong>n ebenso wie die Karriereför<strong>der</strong>ung. Die Berufsbildung muss<br />
mit den technologischen Entwicklungen und <strong>der</strong> Demografie Schritt halten.<br />
Die fortschreitende Digitalisierung <strong>der</strong><br />
Arbeitsabläufe in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung verän<strong>der</strong>t die Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten. Die<br />
Rahmenbedingungen wandeln sich durch<br />
Demografie sowie durch europäische und<br />
gesellschaftliche Entwicklungen hin zum<br />
Staat als transparent handelndem Dienstleister.<br />
Das Bundesinstitut für Berufsbildung<br />
(BIBB, www.bibb.de) hat aufgrund<br />
dessen nötige Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Berufsbildung<br />
im öffentlichen Dienst in einem<br />
Entwicklungsprojekt untersucht.<br />
Auf <strong>der</strong> Grundlage dieser Erkenntnisse<br />
hat <strong>der</strong> Projektbeirat des BBIB im vergangenen<br />
Jahr die „Bonner Empfehlungen<br />
zur Beruflichen Bildung im Öffentlichen<br />
Dienst“ ausgesprochen und damit Perspektiven<br />
zur Weiterentwicklung eröffnet.<br />
Die Empfehlungen des Gremiums sollen<br />
Fachministerkonferenzen, Fachgewerkschaften<br />
und die zuständigen Stellen nach<br />
dem Berufsbildungsgesetz und Berufsbildungsausschüssen<br />
anregen, sich verstärkt<br />
mit <strong>der</strong> zukünftigen Ausgestaltung<br />
<strong>der</strong> Berufsbildung im öffentlichen Dienst<br />
auseinan<strong>der</strong>zusetzen. Der Beirat, besetzt<br />
mit Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern,<br />
von Verordnungsgebern,<br />
Universitäten und Instituten sowie mit<br />
Experten <strong>der</strong> Aus- und Fortbildungspraxis<br />
aus Bund, Län<strong>der</strong>n, Kommunen und<br />
50 TOP Studienführer<br />
Foto: Hochschule Nordhausen<br />
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Kommunale Herausfor<strong>der</strong>ungen besser bewältigen<br />
Studieren an einem ausgezeichneten Ort:<br />
Hochschule Nordhausen.<br />
Die Hochschule Nordhausen ist eine junge<br />
öffentliche Hochschule. Innovative Methoden<br />
sowie praxiserfahrene Professorinnen und<br />
Professoren und Lehrbeauftragte garantieren<br />
eine wissenschaftliche Ausbildung mit Praxisbezug<br />
auf hohem Niveau und bereiten die<br />
zukünftigen Fachkräfte auf die Erfor<strong>der</strong>nisse<br />
des Arbeitsmarktes vor.<br />
Fachkräfte für den gehobenen<br />
nichttechnischen Verwaltungsdienst<br />
Öffentliche Betriebswirtschaft / Public Management<br />
(B.A.) ist ein innovativer Bachelorstudiengang,<br />
in dem berufliche Kompetenzen fachübergreifend<br />
vermittelt werden.<br />
Neben rechtswissenschaftlichen Studieninhalten<br />
lernen die Studierenden im Rahmen <strong>der</strong><br />
fünf theoriegeleiteten Semester den Umgang<br />
mit betriebswirtschaftlichen Managementmethoden.<br />
Zwei Praxissemester verknüpfen<br />
die Studieninhalte mit dem Berufsalltag. Wir<br />
kooperieren mit Praxispartnern, ermöglichen<br />
duale Studienmodelle und können inhalts- und<br />
niveaugleiche Vorleistungen anerkennen.<br />
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Führungskräfte<br />
für die zukunftsfähige Verwaltung<br />
Der interdisziplinär ausgerichtete Masterstudiengang<br />
vermittelt vertiefte wissenschaftliche<br />
und berufsqualifizierende Kenntnisse <strong>der</strong><br />
Theorie, Empirie und Methoden von Public Management<br />
und Public Governance.<br />
Studierende werden u. a. befähigt, Rechtsvorbereitungs-<br />
und Verwaltungsprozesse effizient<br />
sowie anspruchs- und interessensgruppengerecht<br />
zu gestalten und zu steuern sowie<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen wie die digitale Transformation<br />
und den Aufgabenwandel zielorientiert<br />
zu bewältigen.<br />
Public Management & Governance (M.A.)<br />
richtet sich an Interessierte verschiedener Professionen<br />
und ist aufgrund <strong>der</strong> kurzen Dauer<br />
(2 Präsenzsemester) bei Freistellung als Weiterqualifizierung<br />
bestehen<strong>der</strong> Beschäftigter<br />
geeignet. Der Abschluss des Studiums ermöglicht<br />
den Zugang zum höheren Dienst und zur<br />
Promotion.<br />
Hochschule Nordhausen<br />
Weinberghof 4<br />
99734 Nordhausen<br />
www.hs-nordhausen.de<br />
Studiendekan: Prof. Dr. Stefan Zahradnik<br />
zahradnik@hs-nordhausen.de
KARRIERE<br />
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AUF EINER LINIE<br />
Verwaltungsfachangestellte können sich durch eine Aufstiegs fortbildung zum<br />
Verwaltungsfachwirt für höherwertige Tätigkeiten und Führungsaufgaben qualifizieren.<br />
In Brandenburg gelten dafür nun landesweit einheitliche Standards.<br />
Die Aufstiegsfortbildung zum Verwaltungsfachwirt<br />
im Land Brandenburg<br />
orientiert sich künftig an einheitlichen<br />
Standards. Die drei mit <strong>der</strong> Aus- und<br />
Fortbildung des Verwaltungspersonals in<br />
Brandenburg beauftragten Bildungsinstitute<br />
haben dazu einen gemeinsamen<br />
Rahmenplan entwickelt. Andreas Don<strong>der</strong>ski<br />
von <strong>der</strong> Landesakademie für öffentliche<br />
Verwaltung Brandenburg, Thomas<br />
Miltkau von <strong>der</strong> Brandenburgischen<br />
Kommunalakademie und Lars Gölz vom<br />
Nie<strong>der</strong>lausitzer Studieninsititut für kommunale<br />
Verwaltung stellten den Plan Mitte<br />
Januar vor. Der Berufsbildungsausschuss<br />
des Landes Brandenburg hatte im November<br />
2018 seine Zustimmung gegeben. Der<br />
Brandenburger Rahmenplan berücksichtigt<br />
die Kriterien, die im „Kompetenz-Rahmenplan<br />
für Aufstiegslehrgänge in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung – Verwaltungsfachwirte<br />
und Verwaltungslehrgänge II“ des<br />
Bundesverbands <strong>der</strong> Verwaltungsschulen<br />
und Studieninstitute festgelegt sind.<br />
Foto: NLSI<br />
Stellen den neuer Rahmenplan für<br />
Verwaltungsfachwirte in Brandenburg<br />
vor: (v.l.) Thomas Miltkau,<br />
Akademieleiter <strong>der</strong> Brandenburgischen<br />
Kommunalakademie,<br />
Andreas Don<strong>der</strong>ski, Leiter <strong>der</strong><br />
Landesakademie für öffentliche<br />
Verwaltung Brandenburg, und<br />
Lars Gölz, Studienleiter des Nie<strong>der</strong>lausitzer<br />
Studieninstituts für<br />
kommunale Verwaltung.<br />
Die Lehrinhalte <strong>der</strong> Aufstiegsfortbildung<br />
wurden aktuellen Erfor<strong>der</strong>nissen angepasst<br />
und neu strukturiert. Auch neue<br />
Themen seien dazugekommen, wie Thomas<br />
Miltkau erläutert. So zum Beispiel<br />
Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens,<br />
Datenschutz, E-Government o<strong>der</strong> interkulturelle<br />
Kompetenz. Im Vergleich zu<br />
den bisherigen Stoffplänen haben die Präsenzstunden<br />
um rund 70 Stunden zugenommen.<br />
Die Teilnehmer <strong>der</strong> Fortbildung<br />
haben nun insgesamt 970 Unterrichtsstunden<br />
zu bewältigen. Der bundesweite Rahmenplan<br />
verlangt als Mindestumfang für<br />
Präsenzunterricht 800 Stunden.<br />
TEILNEHMER TAUSCHEN SICH AUS<br />
Zur abweichenden Regelung in Brandenburg<br />
erklärt Lars Gölz: „Das kommt unseren<br />
Teilnehmern zugute. Präsenzunterricht<br />
ist die effektivste Unterrichtsform.“<br />
Zudem würden die Teilnehmer sich gegenseitig<br />
besser kennenlernen und private<br />
Lerngruppen bilden. Und nach <strong>der</strong> Fortbildung<br />
haben die Teilnehmer den „enormen<br />
Mehrwert“, so Gölz, „dass sie eine ganze<br />
Reihe neuer beruflicher Kontakte zu an<strong>der</strong>en<br />
Verwaltungen gewinnen“.<br />
Neben den Präsenzstunden weist <strong>der</strong><br />
Rahmenplan noch 390 Stunden aus, die<br />
die Teilnehmer für die Vor- und Nachbereitung<br />
des Unterrichtsstoffes aufwenden<br />
müssen. Erstmalig ist für Brandenburg<br />
nun festgeschrieben, über welches Vorwissen<br />
die Teilnehmer in den jeweiligen<br />
Bereichen verfügen müssen.<br />
Auch für die Prüfungen haben sich<br />
die drei Bildungsinstitute auf gemeinsame<br />
Standards geeinigt. So erwartet die Teilnehmer<br />
des neuen Verwaltungsfachwirt-<br />
Lehrgangs neben fünf schriftlichen Klausuren<br />
die Erstellung einer Hausarbeit und<br />
eine fachpraktische Prüfung o<strong>der</strong> Präsentation.<br />
Red.<br />
Fotos: contrastwerkstatt/Fotolia.com, privat<br />
MPA – Master im Fernstudium an <strong>der</strong> HS Schmalkalden<br />
Das New Public Management stellt Beschäftigte aus dem Öffentlichen Bereich vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
So müssen Führungs- und Führungsnachwuchskräfte zunehmend über juristische<br />
Kenntnisse und Management-Know-how verfügen.<br />
In fünf Semestern zum Master of Public Administration mit dem berufsbegleitenden Masterstudium<br />
„Öffentliches Recht und Management (MPA)“ <strong>der</strong> Hochschule Schmalkalden.<br />
Die Hochschule Schmalkalden hat gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Dualen Hochschule Gera-Eisenach<br />
das berufsbegleitende Studium „Öffentliches<br />
Recht und Management (MPA)“ entwickelt. Das<br />
Masterprogramm umfasst fünf Semester und<br />
schließt mit dem Master of Pub lic Administration<br />
ab. Vermittelt werden neben Themen des<br />
Öffentlichen Rechts auch Themen des Öffentlichen<br />
Managements. Im vierten Semester ist<br />
eine Spezialisierung durch verschiedene Wahlbereiche<br />
möglich. Zusätzlich bietet <strong>der</strong> Master-<br />
Abschluss den Studierenden die formale Zulassungsbefähigung<br />
für die Laufbahn des höheren<br />
Dienstes und eröffnet den Weg zur Promotion.<br />
Die Zulassung zum Studium kann über zwei<br />
Wege erfolgen. Zum einen über ein abgeschlossenes<br />
Hochschulstudium bzw. ein abgeschlossenes<br />
Studium an einer Verwaltungsfachhochschule<br />
o<strong>der</strong> Berufsakademie sowie einschlägigen<br />
Berufserfahrungen von mindestens einem<br />
Jahr. Wer über keinen ersten Studienabschluss,<br />
aber mindestens zwei Jahre einschlägige Berufspraxis<br />
verfügt, kann nach Maßgabe von<br />
§ 70 Abs. 3 ThürHG durch Bestehen einer Eignungsprüfung<br />
zugelassen werden. Für diesen<br />
Weg entschied sich auch Karola Möhring, Studentin<br />
des Studienkurses mit Studienstart zum<br />
Wintersemester 2017/2018. Frau Möhring ist<br />
Schulsachbearbeiterin eines Landratsamtes<br />
und erfüllte sich mit 49 Jahren den lang gehegten<br />
Wunsch zu studieren. „Für mich kam nur ein<br />
Studium in Frage, das auch mit Beruf und Familie<br />
vereinbar ist. Über eine Eignungsprüfung den<br />
Zugang zum Masterstudium zu erlangen, war<br />
für mich dabei auch ein wichtiger Aspekt“, so<br />
Möhring.<br />
In einem Interview<br />
sprachen wir mit Frau<br />
Möhring über die Eignungsprüfung,<br />
ihre<br />
bisherigen Studienerfahrungen<br />
und die Vereinbarkeit<br />
des Studiums<br />
mit Beruf und Familie.<br />
Frau Möhring, Sie wurden durch das erfolgreiche<br />
Bestehen einer Eignungsprüfung zum<br />
Masterstudium zugelassen, wie haben Sie<br />
sich auf die einzelnen Prüfungen vorbereitet?<br />
„Eine gute Grundlage für mich war <strong>der</strong> Besuch<br />
des Fortbildungslehrgangs II an <strong>der</strong><br />
Thüringer Verwaltungsschule. Um mein Wissen<br />
aufzufrischen und zu festigen, habe ich eine<br />
E-Learning-Plattform genutzt. Dabei war ich in<br />
meiner zeitlichen Planung frei und konnte mir<br />
die Angebote zu den einzelnen Themengebieten<br />
frei wählen.“<br />
Nach dem erfolgreichen Start Ihres Studiums<br />
liegen nun schon einige Präsenzphasen und<br />
Modulprüfungen hinter Ihnen, wie empfinden<br />
Sie den bisherigen Verlauf des Studiums?<br />
„Am Anfang des Studiums habe ich die bevorstehende<br />
Zeit wie einen riesigen Berg wahrgenommen.<br />
Mit je<strong>der</strong> Präsenzphase wurde dieser<br />
Berg kleiner. Die Modulprüfungen sind bisher<br />
alle gut verlaufen. Dank einer hohen Praxisorientierung<br />
in den Präsenzphasen und gut strukturierten<br />
Lehrbriefen kann man sich im Stoff<br />
schnell zurechtfinden.“<br />
Wie haben Sie es geschafft, in dieser Zeit<br />
Beruf, Studium und Privatleben „unter einen<br />
Hut zu bringen“?<br />
„Ganz wichtig ist es bei einem so zeitaufwendigen<br />
und wichtigen persönlichen Projekt, wie<br />
es ein berufsbegleitendes Studium ist, die<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Familie zu haben. Zeitlich<br />
lässt sich das berufsbegleitende Studium gut<br />
organisieren. Meine Vorbereitungen auf die Präsenzphasen,<br />
Prüfungen sowie das Anfertigen<br />
von Hausarbeiten und Referaten verlagern sich<br />
überwiegend auf die Abendstunden und die<br />
Wochenenden.“<br />
Würden Sie das Masterstudium<br />
weiterempfehlen?<br />
„Das Masterstudium kann ich nur weiterempfehlen.<br />
Es ist sehr praxisorientiert und ausgezeichnet<br />
organisiert. “<br />
Eine Bewerbung für die Teilnahme an <strong>der</strong> Eignungsprüfung<br />
ist jeweils bis zum 31. Januar<br />
eines Jahres möglich, ein Studienstart bei Bestehen<br />
dann erstmalig zum darauffolgenden<br />
Wintersemester. Bewerber mit erstem Studienabschluss<br />
können sich bis zum 31. Juli eines<br />
Jahres bewerben. Der nächste Studienstart ist<br />
für das Wintersemester <strong>2019</strong>/2<strong>02</strong>0 geplant.<br />
Hochschule Schmalkalden<br />
Zentrum für Weiterbildung<br />
Franziska Kemnitz<br />
Tel. 0 36 83/6 88-17 46<br />
f.kemnitz@hs-sm.de<br />
www.hs-schmalkalden.de/weiterbildung/<br />
oeffentliches-recht<br />
52 TOP Studienführer
Technik & Innovation<br />
Kommunaltechnik<br />
Technik & Innovation<br />
Schonende und großflächige<br />
Wildkrautbekämpfung:<br />
Heatweed-Heißwassergerät<br />
XL 140 auf dem Geräteträger<br />
Hol<strong>der</strong> C 250.<br />
DER AUTOR<br />
Matthias Röcke, Sinzig, ist freier<br />
Journalist mit Schwerpunkt Technik<br />
(m.roecke@t-online.de)<br />
Wildkrautbekämpfung<br />
Die Hitze macht’s<br />
Zur Grünpflege in Städten und Gemeinden zählt die Bekämpfung unerwünschten<br />
Bewuchses. Dem Bauhof stehen dafür verschiedene thermische und<br />
mechanische Verfahren zur Verfügung. Ein Kriterium bei <strong>der</strong> Wahl des richtigen<br />
Werkzeugs im Bauhof ist stets die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes.<br />
Zwei Dinge stehen fest: Das Unkraut<br />
muss weg, auch wenn manche glauben,<br />
dass jede Pflanze irgendwie<br />
nützlich ist. Wo Wege, Plätze und Flächen<br />
beschädigt o<strong>der</strong> unbenutzbar werden, gibt<br />
es kein Pardon, ob es nun Unkraut heißt<br />
o<strong>der</strong> Wildkraut o<strong>der</strong> Beikraut. Der zweite<br />
Punkt: Die Beseitigung muss umweltgerecht<br />
vonstattengehen. Und dafür gibt es<br />
interessante Lösungen.<br />
Abgesehen von <strong>der</strong> mechanischen<br />
Wildkrautbekämpfung konzentrieren sie<br />
sich auf den Umgang mit großer Hitze.<br />
Pestizide wie das viel besprochene Glyphosat<br />
sind kein Thema, da sie im öffentlichen<br />
Raum grundsätzlich verboten sind.<br />
HEISSWASSER<br />
Kochend heiß geht die Heißwassertechnik<br />
vor – die Temperatur des austretenden<br />
Wassers liegt bei 98 bis 99 Grad Celsius,<br />
beispielsweise bei Heatweed (www.heatweed.com/de),<br />
einem norwegischen Hersteller<br />
mit Nie<strong>der</strong>lassung in Deutschland.<br />
Das Heißwasser zeigt seine Wirkung an<br />
<strong>der</strong> Wurzel. Das ist nachhaltig, denn es<br />
fallen pro Jahr nur wenige Durchgänge an.<br />
Schon ab etwa 80 Grad wird Zellstoff und<br />
damit die Pflanze zerstört. Dazu kommt<br />
bei Heatweed ein sparsamer Umgang<br />
mit dem erhitzten Wasser. Die Sensoren<br />
ermitteln, wo Wildkraut steht, das Wasser<br />
wird punktuell ausgebracht. Für den<br />
Foto: Hol<strong>der</strong><br />
Einsatz ist eine Außentemperatur ab<br />
acht Grad aufwärts nötig. Gearbeitet<br />
wird mit Nie<strong>der</strong>druck. Auf Hochdruck<br />
umschalten lassen sich die Geräte<br />
zur Flächenreinigung o<strong>der</strong> zum Entfernen<br />
von Graffitis. Es gibt sie vom<br />
Handgerät bis zum Unimog-Aufbau<br />
und in einer Preisspanne von 10 000<br />
Euro bis 120 000 Euro.<br />
HEISSWASSERDAMPF<br />
Noch heißer wird es bei den Dampfgeräten<br />
wie bei denen von Keckex<br />
aus Österreich, in Deutschland vertrieben<br />
von Bertsche Kommunalgeräte<br />
(www.bertsche-online.de). Hier wird das<br />
Wasser auf 140 Grad Celsius gebracht, damit<br />
Dampf entsteht. Befürworter führen<br />
die eher sanfte Arbeitsweise gegenüber<br />
dem Heißwasser an, <strong>der</strong> Boden kann nicht<br />
ausgeschwemmt werden. Frost ist tabu, es<br />
genügen aber bereits niedrige Plusgrade<br />
für den Einsatz. Außerhalb <strong>der</strong> „Grünsaison“<br />
eignen sich die Geräte auch für<br />
Stein- o<strong>der</strong> Brunnenreinigung. Bertsche<br />
bietet als Energiequellen für die Aufheizung<br />
des Wassers Diesel, Heizöl o<strong>der</strong> bei<br />
Handgeräten auch elektrischen Strom aus<br />
<strong>der</strong> Batterie an. Am wirtschaftlichsten ist<br />
dabei <strong>der</strong> Heizölbetrieb. Der 110 Kilowatt<br />
starke Brenner braucht rund acht Liter in<br />
<strong>der</strong> Stunde. Anbaugeräte haben entwe<strong>der</strong><br />
einen Motor o<strong>der</strong> werden über die Fahrzeughydraulik<br />
betrieben.<br />
HEISSWASSER MIT SCHAUM<br />
Heiß und beson<strong>der</strong>s schonend – das versprechen<br />
die Hersteller <strong>der</strong> Methode, Heißwasser<br />
mit Schaum zu kombinieren, zum<br />
Beispiel Elmotherm (www.elmotherm.<br />
eu). Der Schaum hat die Aufgabe, die<br />
Hitze des fast kochenden Wassers an <strong>der</strong><br />
Pflanze zu isolieren und so die Temperatur<br />
länger hoch zu halten. Die Technik kommt<br />
ohne Druck aus, wichtig für empfindliche<br />
Böden. Und <strong>der</strong> Schaum? Keine Chemie<br />
im landläufigen Sinne, son<strong>der</strong>n biologisch<br />
abbaubare Kokos- und Maisstärke. Wie bei<br />
allen Heißwassersystemen lässt die Hitze<br />
das Eiweiß <strong>der</strong> Pflanze gerinnen, sie stirbt<br />
ab. Samen werden ebenfalls abgetötet.<br />
INFRAROT<br />
Ganz an<strong>der</strong>s arbeitet das Infrarot-System.<br />
Hier geht es um trockene, heiße Luft, die<br />
aus einem Gasbrenner stammt und über<br />
ein Edelstahlglühgitter gebündelt wird und<br />
ohne offene Flamme die Pflanze erreicht.<br />
Brennstoff ist LPG o<strong>der</strong> Propangas. Die<br />
Wirkung ist intensiv, Brennbares darf dem<br />
Gerät aber nicht in die Quere kommen.<br />
Wee<strong>der</strong> (www.infrawee<strong>der</strong>.ch) hat unter<br />
an<strong>der</strong>en das fahrbare Modell Master, das<br />
auch für große Flächen geeignet ist.<br />
ABFLÄMMEN<br />
Unkrautbrenner o<strong>der</strong> Abflammgeräte sind<br />
handgeführte, kleinere Maschinen und arbeiten<br />
in <strong>der</strong> Regel ebenfalls mit Gas. Das<br />
geschieht entwe<strong>der</strong> bei offener Flamme<br />
o<strong>der</strong> mit einem Hitzestrahl. Kleine Geräte<br />
heizen auch elektrisch auf. (Gloria Thermoflamm<br />
bio; www.gloriagarten.de).<br />
Was bleibt als Fazit? Umweltschonend sind<br />
alle Methoden <strong>der</strong> thermischen Wildkrautbekämpfung.<br />
Auch die Oberflächen werden<br />
nur wenig strapaziert. Einige Energie<br />
muss allerdings aufgewendet werden,<br />
meist über Verbrennung. Ein Nachkehren<br />
<strong>der</strong> Flächen steht in allen Fällen an, und<br />
in <strong>der</strong> Regel sind drei Runden o<strong>der</strong> mehr<br />
pro Vegetationsperiode notwendig. Aber<br />
damit lässt sich wohl leben angesichts<br />
<strong>der</strong> sprichwörtlichen Hartnäckigkeit des<br />
Unkrauts. <br />
Matthias Röcke<br />
MECHANISCH GEGEN DAS<br />
WILDKRAUT: SCHNELL SAUBER<br />
Neben allen thermischen Methoden<br />
existiert in großer Vielfalt das Segment<br />
<strong>der</strong> mechanischen Wildkrautbeseitigung.<br />
Handgeführt, als Einachser o<strong>der</strong> als<br />
Anbaugeräte für Trägerfahrzeuge finden<br />
sie Verwendung. Ihr großes Plus: Sie<br />
schaffen in kurzer Zeit große Flächen,<br />
gehen auch hoch gewachsene Pflanzen<br />
an und können, je nach Ausführung, das<br />
entfernte Grüngut gleich aufsammeln.<br />
Ein solches Säubern geht aber nicht<br />
ohne Kratzeffekte ab, die Oberflächen<br />
werden durchaus strapaziert, auch wenn<br />
es verschiedene Bürsten für verschiedene<br />
Einsatzzwecke gibt. Und eines<br />
kann die mechanische Beseitigung gar<br />
nicht: das Übel an <strong>der</strong> Wurzel packen.<br />
Algen, Moose, Samen und die Wurzeln<br />
selbst erreichen die Bürsten nicht.<br />
ONLINE<br />
Die Langfassung des Beitrags finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Technik & Innovation<br />
54 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
55
Technik & Innovation<br />
Kommunaltechnik<br />
Technik & Innovation<br />
Mensch und autonome Maschine im Dienst <strong>der</strong> Stadtreinigung: „Mini Sweeper“ heißt <strong>der</strong> Prototyp eines in Berlin entwickelten selbstfahrenden Kehrfahrzeugs.<br />
In Darmstadt wurde es 2018 im Rahmen eines Feldversuchs getestet.<br />
Fahrzeugautomation<br />
Kehren wie von Geisterhand<br />
Bei <strong>der</strong> Straßenreinigung, dem Sammeln von Hausmüll o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Absicherung<br />
von Wan<strong>der</strong>baustellen – Fahrzeugautomation kann in kommunalen Diensten<br />
großen Nutzen entfalten. Die Technik entwickelt sich rasch, Feldtests mit<br />
Prototypen laufen. Vor dem Realbetrieb sind noch rechtliche Fragen zu klären.<br />
Der Job von Bauhofmitarbeitern ist<br />
anstrengend und oft auch mit Gefahren<br />
für Leib und Leben verbunden.<br />
So sind Auffahrunfälle auf die Absicherungsfahrzeuge<br />
für Wan<strong>der</strong>baustellen<br />
des Straßenbetriebsdienstes nicht selten.<br />
Obwohl die auffällig kommunalorangen<br />
Fahrzeuge einen Anhänger mit meterhoher<br />
beleuchteter Warntafel hinter sich herziehen,<br />
werden sie übersehen o<strong>der</strong> zu spät<br />
erkannt, oft mit schwerwiegenden Folgen.<br />
Mit einer vollautomatisierten „Rückendeckung“<br />
lässt sich die Sicherheit für das<br />
Straßenpersonal erhöhen. Eine solche Lösung<br />
entwickelten MAN Truck & Bus und<br />
sieben weitere Partner aus Industrie, Forschung<br />
und Verwaltung im Projekt „aFAS“.<br />
Die Abkürzung steht für „Automatisch<br />
fahrerlos fahrendes Absicherungsfahrzeug<br />
für Arbeitsstellen auf Bundesautobahnen“<br />
und beschreibt den Prototyp eines Absicherungsfahrzeugs,<br />
das vollautomatisiert<br />
mobilen Baustellen folgen kann. Was im<br />
Rahmen eines Pilotvorhabens auf hessischen<br />
Autobahnen 2018 in <strong>der</strong> Praxis<br />
erprobt wurde, könnte wegweisend sein<br />
auch für die Absicherung von Wan<strong>der</strong>baustellen<br />
auf Bundes- und Landstraßen.<br />
Für die Versuche wurde ein MAN-Lkw<br />
TGM 18.340 mit Kameras und Radaren<br />
zur Umfeldwahrnehmung sowie diversen<br />
Assistenzsystemen ausgestattet. Eine<br />
Umgebungssensorik und eine integrierte<br />
Objekt- und Fahrstreifenerkennung ermöglichen<br />
es überdies, Daten zu Streckencharakteristik<br />
und Verkehrssituation<br />
zu analysieren. Die Datenkommunikation<br />
zwischen Arbeitsfahrzeug vorne und Absicherungsfahrzeug<br />
hinten erfolgt über<br />
W-LAN. Displays in beiden Fahrzeugen<br />
zeigen den Betriebszustand des fahrerlosen<br />
Fahrzeugs an. Dieses lenkt, beschleunigt<br />
und bremst eigenständig und folgt<br />
dem vorausfahrenden Fahrzeug in einem<br />
definierten Abstand. Bei Störungen bleibt<br />
<strong>der</strong> Lkw automatisch stehen. Für das Passieren<br />
von kritischen Stellen, wie Ein- o<strong>der</strong><br />
Ausfahrten, kann das Fahrzeug bis auf wenige<br />
Meter an das vor<strong>der</strong>e Fahrzeug herangeholt<br />
und digital „angekoppelt“ werden.<br />
Fahrzeugautomation wird in <strong>der</strong> Zukunft<br />
auch das Einsammeln von Hausabfällen<br />
vereinfachen. 2017 ließ Volvo<br />
Trucks gemeinsam mit dem schwedischen<br />
Foto: Enway<br />
Entsorgungsunternehmen Renova einen<br />
selbstfahrenden Lkw für die Hausmüllsammlung<br />
testweise rollen. Das Versuchsfahrzeug,<br />
ein Volvo FM, wurde beim ersten<br />
Einsatz in einer neuen Straße jeweils<br />
zunächst „trainiert“: Der Fahrer steuerte<br />
es von Hand, während das Bordsystem die<br />
Strecke permanent mit Hilfe von Sensoren<br />
und GPS-Technik kartierte. Beim nächsten<br />
Einsatz „wusste“ <strong>der</strong> Lkw, wie <strong>der</strong> Streckenverlauf<br />
aussieht und an welchen Abfallbehältern<br />
er anhalten muss.<br />
Interessant ist <strong>der</strong> Ablauf, den sich die<br />
Volvo-Entwickler für die jeweiligen Touren<br />
ausgedacht hatten: Denn das Fahrzeug<br />
steuerte die am Straßenrand stehenden<br />
Mülltonnen grundsätzlich in Rückwärtsfahrt<br />
an. Der Bediener läuft mit, hat alles<br />
im Blick, was hinter dem Sammelfahrzeug<br />
passiert und greift bei Gefahr mit einem<br />
Stoppbefehl selbst in das Bordsystem ein.<br />
Er kann zudem immer in <strong>der</strong> Nähe des Abfallverdichters<br />
bleiben und muss nicht am<br />
Fahrzeug entlang nach hinten laufen. Bei<br />
einer im Vorwärtsgang gefahrenen Sammeltour<br />
wäre dies unumgänglich.<br />
Wenn <strong>der</strong> Weg beispielsweise durch<br />
ein geparktes Auto versperrt ist, fährt das<br />
Entsorgungsfahrzeug automatisch um das<br />
Hin<strong>der</strong>nis herum. Die Tatsache, dass das<br />
automatisierte System auch das Schalten<br />
und Lenken und die Geschwindigkeit optimiert,<br />
senkt den Verbrauch und damit<br />
den CO 2 -Ausstoß.<br />
Was <strong>der</strong> Saugroboter heute schon im<br />
Haushalt ist, werden in <strong>der</strong> Stadt <strong>der</strong> Zukunft<br />
autonome Kehrmaschinen sein. Im<br />
Oktober 2018 wurde im hessischen Darmstadt<br />
ein solches Gerät in <strong>der</strong> Fußgängerzone<br />
getestet. Der 1,50 Meter lange und<br />
1,10 Meter breite „Mini Sweeper“ orientiert<br />
sich bei seinen Einsätzen mit Kameras,<br />
Lasermessung und einer 3-D-Karte<br />
im Raum. Mit gemächlichen zwei bis drei<br />
Stundenkilometern zieht <strong>der</strong> vom Berliner<br />
Startup Enway entwickelte Prototyp seine<br />
Bahnen und stoppt dank eingebauter Sicherheitseinrichtungen<br />
mit Abstand auch<br />
vor plötzlich auftauchenden Hin<strong>der</strong>nissen.<br />
DIE TECHNIK IST WEITER ALS DAS RECHT<br />
Bis Nutzfahrzeuge und Kommunalgeräte<br />
mit unterschiedlichen Automationsgraden<br />
im öffentlichen Raum ein vertrautes Bild<br />
sind, werden noch einige Jahre vergehen.<br />
Im Hinblick auf den Schutz von Fußgängern<br />
und Fahrzeugen vor Zusammenstößen<br />
ist die technische Entwicklung bereits<br />
weit vorangeschritten. Dafür warten<br />
aber rechtliche Fragen auf ihre Klärung.<br />
Ein vollständig autonomes Fahrzeug, bei<br />
dem <strong>der</strong> Benutzer keinerlei Einfluss auf<br />
das Steuerungsverhalten ausüben kann,<br />
darf nach aktueller Rechtslage nicht auf<br />
die Straße. Denn noch sehen Juristen den<br />
Menschen als denjenigen an, <strong>der</strong> – wenn<br />
die Sicherheitseinrichtungen versagen –<br />
Gefahren abwendend eingreifen muss.<br />
Und auch nur er kann haftbar gemacht<br />
werden, verletzt die autonome Kehrmaschine<br />
ein auf dem Marktplatz spielendes<br />
Kleinkind.<br />
Wolfram Markus<br />
AUTONOME FAHRZEUGE<br />
UND DAS RECHT<br />
Die wohl größte rechtliche Hürde für voll<br />
autonome Fahrzeuge ist das Wiener Abkommen<br />
über den Straßenverkehr von<br />
1968. Dieser völkerrechtlich bindende<br />
Vertrag sieht für die ratifizierenden Staaten<br />
keine solchen Fahrzeuge vor. Ein<br />
Fahrer muss weiterhin in <strong>der</strong> Lage sein,<br />
die das Fahrzeug führenden Systeme<br />
zu überstimmen und dadurch selbst die<br />
Führungsaufgabe zu übernehmen sowie<br />
die Systeme abzuschalten. Der Fahrer<br />
trägt also auch auf absehbare Zeit die<br />
Verantwortung für das Fahrzeug und<br />
muss die Systeme überwachen.<br />
Unabhängig davon stellt sich in<br />
Deutschland das Problem <strong>der</strong> Haftung.<br />
Sind momentan im Normalfall Fahrer<br />
und Halter in <strong>der</strong> Verantwortung, kann<br />
bei autonomen Fahrzeugen nicht<br />
zwingend <strong>der</strong> Betreiber für das falsche<br />
Verhalten herangezogen werden.<br />
Forstraupe Moritz Fr50<br />
Präsentiert als Fällhilfe ist <strong>der</strong> Moritz heute eine<br />
multifunktional einsetzbare Forstraupe. Das neue<br />
Fahrzeug überzeugt in anspruchsvollem Gelände<br />
und auf sensiblen Böden. Das geringe Gewicht und<br />
die kompakten Abmessungen ermöglichen einen<br />
einfachen Transport mit dem PKW-Anhänger.<br />
Neben <strong>der</strong> Seilwinde, die schwerpunktgünstig in<br />
das Fahrzeug integriert ist, können weitere Geräte<br />
an die Standard-Dreipunktaufnahme mit mechanischem<br />
Zapfwellenantrieb angebaut werden.<br />
Pfanzelt bietet hier neben einer Forstfräse auch<br />
einen Forstmulcher an.<br />
56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
57<br />
www.pfanzelt-maschinenbau.de
Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Technik & Innovation<br />
Winterdienst<br />
Kraftpakete mit Knick<br />
Neben Power braucht <strong>der</strong> Winterdienst meist auch Wendigkeit. Die Geräteträger<br />
von Hol<strong>der</strong> aus Reutlingen bieten beides. Fürs Räumen und Streuen empfehlen<br />
sich beson<strong>der</strong>s die Modelle <strong>der</strong> neuen S-Reihe. Multifunktional einsetzbar,<br />
unterstützen sie den Bauhof nicht nur in <strong>der</strong> kalten Jahreszeit.<br />
Schneeräumeinsatz: Mit den Geräteträgern von Hol<strong>der</strong>, im Bild <strong>der</strong> B 250, den Winter im Griff.<br />
Aebi Schmidt stärkt sich<br />
Ende März <strong>2019</strong> übernimmt die Aebi<br />
Schmidt Holding (ASH) mit Sitz in Zürich<br />
die beiden Geräteträger City Ranger<br />
3500 und City Ranger 3570 in ihr Kehrmaschinenportfolio<br />
auf. Mit dem Eigentümerwechsel<br />
schließt <strong>der</strong> Reinigungsgerätehersteller<br />
Nilfisk den Verkauf seiner<br />
Outdoorsparte ab. Gleichzeitig ergänzt<br />
die ASH Group ihr Produktportfolio und<br />
stärkt den deutschen Produktionsstandort<br />
in St. Blasien.<br />
Die Marktposition als ein führen<strong>der</strong> Anbieter<br />
von Produktsystemen und Dienstleistungen<br />
für Reinigung und Unterhalt<br />
von Verkehrs- und Grünflächen wird verbessert.<br />
Peter Spuhler, Präsident des Verwaltungsrates<br />
<strong>der</strong> Aebi Schmidt Holding:<br />
„Wir schließen damit eine wesentliche<br />
Lücke in unserem Kehrmaschinensortiment<br />
und können unseren Kunden nun<br />
alle Kehrmaschinengrößen anbieten.“ Die<br />
Produktion <strong>der</strong> City Ranger 3570 wird an<br />
das deutsche Werk in St. Blasien verlagert.<br />
www.aebi-schmidt.com<br />
Graffitientfernung: Das System Tornado ACS<br />
von Systeco aus Berlin stellt eine schonende,<br />
umweltfreundliche Reinigungsmethode dar.<br />
Foto: Systeco Foto: Hol<strong>der</strong><br />
Die S-Reihe besteht aus den Modellen<br />
S 100 (100 PS), S 115 (115 PS)<br />
sowie S 130 (130 PS) und ist für<br />
Einsätze konzipiert, bei denen die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Maschine enorm hoch<br />
sind. Die nie dagewesene Motorleistung in<br />
Kombination mit <strong>der</strong> mechanischen Frontzapfwelle<br />
und bis zu 120 l Hydraulikleistung<br />
macht die Modelle zu den stärksten<br />
Knicklenkern am Markt.<br />
Die hoch effektive Arbeitshydraulik verfügt<br />
über drei unabhängige hydraulische<br />
Geräteantriebe und zwei gleichzeitig bedienbare<br />
Proportionalfunktionen. Perfekte<br />
Arbeitsergebnisse werden zusätzlich durch<br />
die dreidimensionale Frontaushebung abgesichert.<br />
Dank <strong>der</strong> niedrigen Drehzahl<br />
werden <strong>der</strong> Kraftstoffverbrauch und das<br />
Vibrations- und Geräuschniveau deutlich<br />
verringert. Permanenter Allradantrieb,<br />
variable Kraftverteilung zwischen Vor<strong>der</strong>und<br />
Hinterachse, Dual-Drive, hydraulischer<br />
Radlastausgleich und die mechanische<br />
Differenzialsperre gewährleisten<br />
maximale Sicherheit und Bodenhaftung.<br />
www.max-hol<strong>der</strong>.com<br />
Mit dem Wirbelwind gegen Graffiti<br />
Ob Graffiti Kunst o<strong>der</strong> einfach nur Vandalismus<br />
ist, darüber gehen die Meinungen<br />
weit auseinan<strong>der</strong>. Tatsache ist jedoch, dass<br />
die Sprayer in den allerseltensten Fällen ermittelt<br />
werden und die Kosten für die Entfernung<br />
<strong>der</strong> unerwünschten Bil<strong>der</strong>, Schriftzüge<br />
o<strong>der</strong> Zeichen meist <strong>der</strong> Kommune o<strong>der</strong><br />
den Eigentümern überlassen bleiben. Das<br />
Berliner Unternehmen Systeco bietet eine<br />
effiziente Methode, um Graffitis mit dem patentierten<br />
mobilen Unterdruckstrahlsystem<br />
Tornado ACS ohne Hochdruck und Chemie<br />
von Oberflächen zu entfernen.<br />
Da die Reinigung über einen geschlossenen<br />
Kreislauf erfolgt und Schmutzstoffe<br />
innerhalb des Systems herausgefiltert und<br />
ausgesiebt werden, entfällt die Schmutzrückhaltung<br />
und Entsorgung von Wasser,<br />
Reinigungsmitteln o<strong>der</strong> Reststoffen. Spezielle<br />
Schutzkleidung ist nicht erfor<strong>der</strong>lich,<br />
und die Arbeiten können im Publikumsverkehr<br />
jeweils im Innen- o<strong>der</strong> Außenbereich<br />
erfolgen.<br />
www.sys-teco.de<br />
Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge<br />
Transporter<br />
Der packt was weg<br />
Der Fahrzeugbauer Schoon hat einen<br />
VW-Crafter Doppelkabine mit einem<br />
umfangreichen Aufbau versehen.<br />
Der Erfolg lässt sich sehen: Der<br />
Transporter bietet neben <strong>der</strong> hohen<br />
Nutzlast auch viel Stauraum.<br />
Das Komplettpaket umfasst eine<br />
Tiefpritsche mit Werkzeugkoffer<br />
hinter dem Fahrerhaus und elektrischem<br />
Säulendrehkran. Die Tiefpritsche<br />
ist rund 200 Millimeter niedriger und ermöglicht<br />
ein schnelles Be- und Entladen.<br />
Der Werkzeugkasten beinhaltet unter<br />
an<strong>der</strong>em zwei Schwerlastschubladen mit<br />
Teleskopauszug. Mit <strong>der</strong> Fahrwerkshöherlegung,<br />
Rocksli<strong>der</strong> (Flankenschutz) und<br />
einer Unterflur Aluminiumschutzplatte (5<br />
Millimeter) ist das Fahrzeug auch in unwegsamem<br />
Gelände gut unterwegs.<br />
Die Umbaulösung richtet sich insbeson<strong>der</strong>e<br />
auch an Kommunen. Sie ist Bestandteil<br />
einer Rabattaktion von VW Nutzfahrzeuge<br />
für den Crafter 4 Motion.<br />
www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de<br />
Nützlich: VW-Crafter-Umbau von Schoon mit Tiefpritsche, Werkzeugkasten und Drehkran.<br />
Foto: Bema<br />
Flächenreinigung mit „E“: Die Kehrmaschine<br />
Bema 20 Dual E am E-Hoftrac von Weidemann.<br />
Elektrische Putzhilfen<br />
Gemäß dem Motto „Gut gerüstet für eine<br />
saubere Zukunft“ hat die Bema Maschinenfabrik<br />
in Kooperation mit <strong>der</strong> Firma<br />
Weidemann fürs Kehren eine zukunftsweisende<br />
Lösung aus Trägerfahrzeug und<br />
Anbaukehrmaschine parat. Die Kombination<br />
aus <strong>der</strong> elektrischen Kehrmaschine<br />
20 Dual E und dem E-Hoftrac arbeitet<br />
effizient und ganz ohne Wirkungsverluste,<br />
da eine Umwandlung von elektrischer<br />
in hydraulische Energie nicht mehr<br />
notwendig ist. Die Kehrmaschine wird<br />
über zwei Elektromotoren angetrieben,<br />
die mit <strong>der</strong> Batterie des Hoftrac verbunden<br />
sind. Durch die direkte Energieversorgung<br />
<strong>der</strong> Anbaugeräte kann bis zu<br />
60 Prozent mehr Laufzeit des La<strong>der</strong>s erzielt<br />
werden. Die Funktionen <strong>der</strong> Kehrmaschine<br />
werden vom Träger aus gesteuert.<br />
www.kehrmaschine.de<br />
58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
59
Technik & Innovation NEUES AUS DER WIRTSCHAFT Anzeige<br />
Advertorial<br />
Baumpflege<br />
Akkuwerkzeuge für „grüne“ Profis<br />
Sichern, halten, sägen – unter solchen<br />
Bedingungen Äste trennen und Kronen<br />
formen, das geht mit <strong>der</strong> Baumpflegeausrüstung<br />
von Pellenc. Mit dem<br />
Doppelakku am Gurt sind Baumschere<br />
und Handsäge immer einsatzbereit,<br />
ohne lästiges Umstecken.<br />
Als Ausstatter für professionelle<br />
Grünpflege hat Akkupionier<br />
Pellenc ein Rundum-Sorglos-Paket<br />
für die Baumpflege ins Rennen geschickt:<br />
Mit <strong>der</strong> Handsäge Selion M12 und <strong>der</strong> vielseitig<br />
einsetzbaren Akkuschere Prunion ist<br />
man am Stamm bestens gerüstet.<br />
Die Prunion ist dank unterschiedlicher<br />
Schneidmodi optimal für alle Arten von<br />
Schneidarbeiten geeignet. Geht es an größeres<br />
Gehölz, wechselt man einfach zur<br />
Pistolensäge Selion M12, die am Holster<br />
Winterdiensttechnik aus einer Hand<br />
Für die Wintersaison sind Kommunen mit<br />
Technik von Fiedler bestens ausgerüstet.<br />
Mit den Räumschil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Baureihen FRS<br />
als Einscharpflug (1,3 bis 2,6 m) und FKP<br />
als Keil-Variopflug (1,3 bis 1,9 m in Keilform)<br />
gibt es für nahezu jeden Fahrzeugtyp<br />
die passende Lösung.<br />
Die FFK 1310–1810 ist eine freikehrende<br />
Kehrmaschine mit und ohne Sammelbehälter<br />
mit 1,3 bis 1,8 m Kehrbreite. Automatisches<br />
Nachstellen des Abstandes <strong>der</strong><br />
Keil-Variopflug am Multicar: Für nahezu<br />
jeden Fahrzeugtyp hat Fiedler die passende<br />
Winterdienstlösung.<br />
Foto: Fiedler<br />
Leise, leicht und leistungsstark: Die Pistolenbaumsäge<br />
Selion von Pellenc im Einsatz.<br />
Behälteröffnung zur Kehrwalze gehören<br />
genauso wie die intelligente Anfahr- und<br />
Parkmechanik des Seitenbesens zu den<br />
Produkteigenschaften.<br />
Die Frontkehrmaschine FKM (Z) 1210–<br />
1510 ist mit Mittelantrieb als hydraulisch<br />
sowie mechanisch (Z) angetriebene Variante<br />
verfügbar. Beide Antriebsvarianten<br />
wurden für das professionelle Schnee- und<br />
Schmutzkehren entwickelt.<br />
Bei den Streuern gibt es eine Vielzahl<br />
von An- und Aufbaulösungen mit Walze<br />
und/o<strong>der</strong> Teller zur Ausbringung des Materials<br />
von 0,9 bis 6,0 m Breite. Beispielsweise<br />
die Flachsilostreuaufbauten FSS<br />
250–2000: Sie bieten Behältervolumen<br />
von 0,25 m³ bis 2,0 m³ für Feststoffe. Die<br />
Aufbaustreuer gibt es ebenfalls mit einem<br />
zusätzlichen Solebehälter mit 0,325 bis<br />
0,8 m³ (FFSS 850–2300). Wer gleich auf<br />
eine Soleanlage setzen will, kann diese als<br />
FSSA (Z) 275–17600 von 275 bis 17 600 l<br />
Solezuladung beziehen.<br />
www.fiedler-maschinenbau.de<br />
Foto: Pellenc<br />
hängt. Mit dem kompakten, im Beckengurt<br />
getragenen Akku ULiB 250 hat man gleichzeitig<br />
den Anschluss für den wechselnden<br />
Betrieb bei<strong>der</strong> Geräte.<br />
Die Lithium-Ionen-Technologie ermöglicht<br />
durchgehendes Arbeiten bis zu<br />
zwölf Stunden – und das leicht, leise und<br />
abgasfrei. Mit Blick darauf sind auch die<br />
Geräte auf dauerhaften Einsatz optimiert:<br />
Sie überzeugen mit Details wie Soft-Touch-<br />
Bediengriffen, die auch für Linkshän<strong>der</strong><br />
und unterschiedliche Handgrößen ausgelegt<br />
sind. Sensoren am Auslösehebel<br />
erkennen die Bewegung des Zeigefingers.<br />
So ist ein schneller Wechsel zwischen<br />
halber und vollständiger Klingenöffnung<br />
möglich. Durch diese Features lassen sich<br />
muskuläre Verspannungen reduzieren.<br />
www.pellenc.com<br />
Der Sherpa mäht<br />
Der AS 915 Enduro von AS-Motor wird<br />
innerhalb einer Modellaktualisierung zum<br />
AS 915 Sherpa 2WD – und das bedeutet:<br />
Willkommen in <strong>der</strong> Sherpa-Klasse! Mit<br />
surfendem Mähdeck, Kreuzmessersystem<br />
und stabilem umlaufenden Rohrrahmen<br />
lässt sich mit dem kleinsten Sherpa-Modell<br />
des Anbieters Gras und Gestrüpp auch an<br />
Hanglagen mähen. Auf den ersten Blick<br />
fällt <strong>der</strong> verzinkte Rammschutz auf, mit<br />
dem alle Aufsitzmäher von AS ab Frühjahr<br />
<strong>2019</strong> ausgestattet sind.<br />
Der Mäher vereint den Komfort und die<br />
Flächenleistung eines Rasentraktors mit<br />
<strong>der</strong> Schnittkraft und Geländetauglichkeit<br />
<strong>der</strong> AS-Aufsitzmäher. Mit einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 10,5 km/h vorwärts und<br />
bis zu 8,2 km/h rückwärts bringt es die<br />
Maschine auf eine Flächenleistung von<br />
etwa 9450 Quadratmetern pro Stunde.<br />
Für die notwendige Kraft beim Mähen am<br />
Hang sorgt ein Viertaktmotor von Briggs &<br />
Stratton mit Öl- und Benzinpumpe.<br />
www.as-motor.de<br />
Foto: IproTech<br />
Unkraut und Wildkräuter ohne Gift unter Kontrolle<br />
Mit dem patentierten HeißWasserSchaum-Verfahren erfolgreich und nachhaltig gegen Wildbewuchs.<br />
Für die Anwendung des herbizidfreien HWS-Systems ist keine Genehmigung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Wildkrautregulierung mit dem HeissWasserSchaum-Verfahren von IproTech: Das Heißwasser und<br />
<strong>der</strong> Isolierschaum werden über bis zu 50 cm breite Handlanzen ausgebracht.<br />
Die Firma IproTech aus Iserlohn hat das patentierte<br />
HeissWasserSchaum (HWS)-Verfahren zur<br />
thermischen Wildkrautregulierung entwickelt<br />
und vertreibt seit mehr als 10 Jahren die dazu<br />
gehörenden Maschinen in drei verschiedenen<br />
Modellen sowie auch Son<strong>der</strong>anlagen für Großprojekte<br />
bei Bahngesellschaften, Flughäfen, Autobahnmeistereien<br />
und Militäranlagen.<br />
Bei diesem Verfahren wird Wasser ohne<br />
Druck mit einer Temperatur von 98°C über<br />
eine Ausbringlanze o<strong>der</strong> Ausbringeinheit auf<br />
die zu behandelnden Fläche ausgebracht.<br />
Parallel zur Wasserausgabe wird ein Schaum<br />
über das heiße Wasser gelegt, <strong>der</strong> als Wärmeisolator<br />
dient und sich nach einigen Minuten<br />
rückstandsfrei auflöst. Dieser Schaum verhin<strong>der</strong>t,<br />
dass das Wasser sich zu schnell abkühlen<br />
kann. Hierfür legt sich <strong>der</strong> Schaum wie ein<br />
isolieren<strong>der</strong> Teppich zeitgleich über die Fläche,<br />
die gerade mit dem heißen Wasser behandelt<br />
wird. Das verbessert die zellzerstörende Wirkung<br />
deutlich und verstärkt die Nachhaltigkeit<br />
des Verfahrens. Der verwendete Isolierschaum<br />
HWS 2000 ist ein Produkt auf Basis von milden<br />
Tensiden zur herbizidfreien thermischen<br />
Wildkrautregulierung. Der eingesetzte Schaumbil<strong>der</strong><br />
(Cocoamino propyl betain) wird ebenfalls<br />
in Shampoo und Duschgel eingesetzt. Er wird<br />
aus Kokos gewonnen. Der Isolierschaum HWS<br />
2000 ist in die Betriebsmittelliste für ökologischen<br />
Landbau des Forschungsinstituts für biologischen<br />
Landbau Deutschland aufgenommen.<br />
Für die Anwendung des HWS-Systems ist keine<br />
Genehmigung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die Firma IproTech aus Iserlohn bietet Geräte in<br />
drei Leistungsstufen an. Sie werden mit Heizöl<br />
o<strong>der</strong> Diesel beheizt und besitzen neben dem<br />
Treibstofftank einen geson<strong>der</strong>ten Wasser- und<br />
Isolierschaumtank. Das Heißwasser und <strong>der</strong><br />
Isolierschaum werden über bis zu 50 cm breite<br />
Handlanzen ausgebracht. Für die Behandlung<br />
von tief wurzelnden Problemkräutern wie Bärenklau<br />
gibt es eine Stichlanze. Die Flächenleistung<br />
pro Stunde beträgt für die kleinste Maschine<br />
HWS 9 bis zu 250 m 2 , für die mittlere HWS<br />
18 bis zu 500 m 2 und für die HWS 28 bis zu<br />
800 m 2 . Son<strong>der</strong>anlagen mit Ausbringeinheiten<br />
an Fahrzeugen bis zu 3000 m 2 /Std.<br />
Die HWS 9 kann mobil betrieben werden, die<br />
größeren Geräte lassen sich auf Anhänger und<br />
Trägerfahrzeuge aufbauen. Die Maschinen sind<br />
käuflich o<strong>der</strong> im Leasing-Modell zu erwerben.<br />
Die HeissWasserSchaum-Methode <strong>der</strong> Firma<br />
IproTech verursacht weniger Lärm als an<strong>der</strong>e<br />
Methoden, wirkt gezielt auf das Unkraut ein und<br />
hat eine anhaltende Wirkung gegen erneuten<br />
Aufwuchs. Durch das in Richtung <strong>der</strong> Pflanzenwurzel<br />
fließende heiße Wasser werden nicht nur<br />
die grüne Pflanze, son<strong>der</strong>n auch die oberen<br />
Vegetationspunkte <strong>der</strong> Wurzel und die im Boden<br />
befindlichen Samen zerstört. Dadurch ist<br />
das Verfahren so nachhaltig. Aufgrund <strong>der</strong> Erschöpfung<br />
<strong>der</strong> Unkrautwurzeln wird die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Pflegedurchgänge im Laufe <strong>der</strong> Zeit immer<br />
weniger. Pro Saison und abhängig vom lokalen<br />
Wildkrautaufkommen bedarf es 2 bis 4 Pflegedurchgängen<br />
pro Jahr.<br />
Da die HWS-Methode mit niedrigem Druck<br />
arbeitet, kann sie auch auf empfindlichen Böden,<br />
wie alten Innenstadtpflasterungen, Kieswegen,<br />
Aschen- und Kunstrasenplätzen, eingesetzt<br />
werden. Positiv stellt sich neben <strong>der</strong> Wirkung<br />
und <strong>der</strong> Bodenschonung auch das bequeme<br />
und sichere Arbeiten des Personals dar.<br />
IproTech GmbH<br />
Teutoburger Straße 20<br />
58636 Iserlohn (Germany)<br />
Tel. 0 23 71/30 09 97-0<br />
Fax 0 23 71/30 09 97-9<br />
hws@iprogreen.de<br />
www.iprogreen.de<br />
60 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19
Technik & Innovation<br />
Extremschneefall<br />
Technik & Innovation<br />
Gefahrenvorsorge<br />
Die Stadt unter<br />
<strong>der</strong> Schneewalze<br />
Extreme Schneefälle gefährden die öffentliche Sicherheit. Neuralgische Punkte<br />
sind die Ausstattung <strong>der</strong> Winterdienste und die Standsicherheit von Gebäuden.<br />
Hier gilt es genau hinzuschauen und bei <strong>der</strong> Vorsorge nicht zu sparen.<br />
Als Folge <strong>der</strong> sich häufenden Extremwetterereignisse<br />
ist die Vorsorge<br />
gegen Starkregen seit einigen<br />
Jahren in den Fokus <strong>der</strong> Städteplaner<br />
Jetzt wird‘s eng: Große Regenmengen kann man bis zu einem gewissen Grad ableiten, extreme<br />
Schneemassen dagegen nicht. Sie blockieren Verkehrswege und belasten Gebäudedächer.<br />
Foto: Flucas/Adobe Stock<br />
wie auch <strong>der</strong> für den Katastrophenschutz<br />
Verantwortlichen gerückt. Doch was tun,<br />
wenn Regen in Kristallform, als Schnee,<br />
nie<strong>der</strong>geht – über Tage und Wochen hinweg?<br />
Das größte Problem: Schnee bleibt<br />
dort liegen, wo er hinfällt. Er lässt sich<br />
nicht ableiten, versickern o<strong>der</strong> in Pol<strong>der</strong>n<br />
speichern. Das bedeutet Stress vor allem<br />
zunächst einmal für die Winterdienste.<br />
Sie müssen den Verkehr als Rückgrat <strong>der</strong><br />
Versorgung <strong>der</strong> Städte und Gemeinden mit<br />
Gütern des täglichen Bedarfs sicherstellen.<br />
Gelingt ihnen das aufgrund extremer<br />
Schneemengen nicht mehr, wird es für die<br />
Bevölkerung schnell kritisch. In Bayern<br />
mussten im Januar gleich fünf Landkreise<br />
den Katastrophenfall ausrufen, weil man<br />
<strong>der</strong> Schneemassen nicht mehr Herr wurde.<br />
Dort und in den an<strong>der</strong>en vom Extremschneefall<br />
betroffenen Gebieten waren<br />
dann die Muskelkraft vieler Tausen<strong>der</strong><br />
Helfer gefragt, vor allem aber <strong>der</strong> Einsatz<br />
schweren Geräts: Schneefräsen, Radla<strong>der</strong>,<br />
Lkw und auch mal Bagger, um Verkehrswege<br />
freizuräumen und die bewegten<br />
Schneemassen einzusammeln und abzutransportieren.<br />
Wohl dem Bauhof, <strong>der</strong> über<br />
einen leistungsfähigen und einsatzbereiten<br />
Maschinenpark verfügt und, im Rahmen<br />
interkommunaler Zusammenarbeit, auch<br />
eben eine „Schneeschleu<strong>der</strong>“ einsetzen<br />
kann. Er kann den Kampf gegen den<br />
Schnee länger führen als die Kommune,<br />
die hier spart. Gute und vollständige Ausrüstung<br />
– dazu zählen unter an<strong>der</strong>em auch<br />
geeignete Arbeits- und Schutzbekleidung<br />
fürs Bauhofpersonal, stabiles Handarbeitsgerät,<br />
Heizgeräte zum Warmhalten<br />
<strong>der</strong> Fahrzeughallen sowie Schneezäune<br />
gegen Verwehungen an Straßen – sollte<br />
eine Selbstverständlichkeit sein.<br />
Gefahren drohen bei Wettersituationen,<br />
wie sie Anfang des Jahres <strong>der</strong> Alpenraum<br />
erlebte, noch von an<strong>der</strong>er Seite: Extreme<br />
Schneemengen bedrohen die Standsicherheit<br />
von privaten wie öffentlichen Gebäuden.<br />
Einen <strong>der</strong> dunkelsten Tage in seiner<br />
Geschichte erlebte Bad Reichenhall am 2.<br />
Januar 2006. Damals brach in <strong>der</strong> bayerischen<br />
Kommune das Dach <strong>der</strong> städtischen<br />
Eissporthalle unter enormen Schneelasten<br />
zusammen. Die herabstürzenden Deckenelemente<br />
begruben die Besucher <strong>der</strong> Anlage<br />
unter sich. 15 kamen zu Tode, die<br />
meisten von ihnen Kin<strong>der</strong>.<br />
Seither ist in den Rathäusern die Sensibilität<br />
für die Sicherheit von Gebäuden<br />
auch unter solchen Extrembedingungen<br />
gewachsen. Doch bis in alle Konsequenz<br />
verfolgt wird das Thema auch heute noch<br />
nicht. So gibt es jeweils dann, wenn große<br />
Schneemassen anfangen sich auf den Dächern<br />
von Sporthallen, Kin<strong>der</strong>gärten o<strong>der</strong><br />
Seniorenheimen aufzutürmen, eilig angeordnete<br />
Räumaktionen.<br />
HALTEN DIE HALLENDÄCHER STAND?<br />
Ob es im jeweiligen Fall tatsächlich geboten<br />
ist, Helfer zum Schneeschippen<br />
auf das Dach klettern zu lassen und sie<br />
<strong>der</strong> Absturzgefahr auszusetzen, bleibt im<br />
Unklaren. Denn wer kann ohne Weiteres<br />
zuverlässig abschätzen, ob die Konstruktion<br />
den aufliegenden Schnee noch<br />
mühelos trägt o<strong>der</strong> bereits kurz vor dem<br />
Kollabieren ist? Die Risikobewertung wird<br />
einfacher mit technischen Hilfsmitteln.<br />
Mit verschiedenen Verfahren ermitteln sie<br />
den auf das Dach wirkenden Druck und<br />
lösen – so das Versprechen ihrer Hersteller<br />
– rechtzeitig Alarm aus, sobald die Tragfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Konstruktion gefährdet ist. Das<br />
bringt wertvolle Zeit, um das Gebäude zu<br />
evakuieren und Maßnahmen zu ergreifen,<br />
die Schneelast zu reduzieren. Die Frühwarnsysteme<br />
widmen sich entwe<strong>der</strong> dem<br />
Schnee selbst, indem sie ihn wiegen, o<strong>der</strong><br />
sie überwachen die statisch tragenden<br />
Bauelemente <strong>der</strong> Dächer auf Verformung.<br />
Je nach Auslegung machen sie mit optischen<br />
und akustischen Signalen und per<br />
SMS o<strong>der</strong> E-Mail auf eine Überlastung<br />
aufmerksam. Dies auch bei Stauwasser,<br />
häufig ja ein Anschlussproblem am Ende<br />
schneereicher Winter, aber ebenso eine<br />
Gefahr bei Starkregen.<br />
Als Schnäppchen sind solche Systeme<br />
nicht zu haben. Der Blick in die Preislisten<br />
von Anbietern weist schon für ein kleines<br />
Komplettsystem – mit wenigen Detektoren<br />
und Remotezugang – Beträge ab dem<br />
fünfstelligen Bereich aus. Im Vergleich<br />
allein zum Sachschaden, <strong>der</strong> ent-<br />
INNOVATIVE TECHNIK für jede JAHRESZEIT<br />
„Ich bin zwar Einzelgänger.<br />
Aber ich will nicht <strong>der</strong> Einzige sein.“<br />
Hilf dem Schneeleoparden: wwf.de/wil<strong>der</strong>ei<br />
Dresdner Straße 76c<br />
01877 Schmölln-Putzkau<br />
Telefon 03594 74580 - 0<br />
Fax 03594 74580 - 44<br />
info@fiedler-gmbh.com<br />
WWF-Spendenkonto:<br />
IBAN DE06 55<strong>02</strong> 0500 <strong>02</strong>22 2222 22, Bank für Sozialwirtschaft.<br />
www.fiedler-maschinenbau.de<br />
62 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
63
Technik & Innovation<br />
Extremschneefall<br />
Technik & Innovation<br />
steht, wenn das Dach eines kommunalen<br />
Gebäudes zusammenbricht, allerdings ein<br />
Klacks. Gäbe es gar Verletzte o<strong>der</strong> Tote,<br />
müssten zudem die in <strong>der</strong> Kommunalverwaltung<br />
für die Bauwerksüberwachung<br />
Verantwortlichen und <strong>der</strong> Bürgermeister<br />
mit <strong>der</strong> moralischen Schuld leben, bei <strong>der</strong><br />
Risikovorsorge versagt zu haben.<br />
Die in den Landesbauordnungen lediglich<br />
empfohlene regelmäßige Überwachung<br />
<strong>der</strong> Standsicherheit kommunaler<br />
Gebäude sollte daher sehr ernstgenommen<br />
werden. Das insbeson<strong>der</strong>e in Regionen,<br />
in den üblicherweise mit einem hohen<br />
Schneeaufkommen zu rechnen ist. Wenngleich<br />
sie nur für Liegenschaften des Bundes<br />
verpflichtend ist, kann die Richtlinie<br />
zur Überwachung <strong>der</strong> Verkehrssicherheit<br />
von baulichen Anlagen des Bundes (RÜV)<br />
dabei die Grundlage für das rechtssichere<br />
Vorgehen sein. Das Gleiche gilt für die VDI-<br />
Richtlinie 6200. Sie wurde als technische<br />
Regel nicht zuletzt vor dem Hintergrund<br />
<strong>der</strong> Katastrophe in Bad Reichenhall entwickelt.<br />
Wo im Rathaus eigenes fachliches<br />
Know-how für die zuverlässige Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Gebäudestandsicherheit fehlt,<br />
empfiehlt es sich, externe Sachverständige<br />
prüfen zu lassen.<br />
Rund um den Risikofaktor Dachschnee<br />
haben sich nicht nur technische Lösungen<br />
entwickelt. Spezialisierte Anbieter bieten<br />
Frühwarnsysteme an, kümmern sich aber<br />
genauso um die Gefährdungsbeurteilung<br />
einschließlich <strong>der</strong> regelmäßigen Standsicherheitsprüfung<br />
für das Bauwerk, legen<br />
gemeinsam mit den Gebäudebetreibern<br />
Alarmschwellenwerte fest und schauen<br />
danach, ob und wie Dächer ohne Gefährdung<br />
für die Helfer geräumt werden<br />
können.<br />
NÜTZLICHE UNWETTERWARNDIENSTE<br />
Ein gutes Stück vorher werden an<strong>der</strong>e<br />
Helfer aktiv, den Kommunen bei <strong>der</strong> Gefährdungseinschätzung<br />
und dem Einleiten<br />
notwendiger Maßnahmen Unterstützung<br />
zu geben: professionelle Wetterdienste beziehungsweise<br />
Unwetterwarnservices. Der<br />
Deutsche Wetterdienst (DWD) etwa stellt<br />
im Rahmen seiner Aufgaben als Bundesbehörde<br />
Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen<br />
Informationen bereit, die diese für die<br />
Aufgabenerfüllung im Bereich des Katastrophenschutzes<br />
benötigen.<br />
Die Zunahme <strong>der</strong> Wetterextreme hat<br />
dazu geführt, dass die Arbeit <strong>der</strong> Meteorologen<br />
stärker nachgefragt wird. Um<br />
die Wettervorhersage herum hat sich ein<br />
Markt entwickelt, <strong>der</strong> auch von privaten<br />
Dienstleistern bedient wird. Die Meteogroup<br />
o<strong>der</strong> Q-Met beispielsweise bieten<br />
Wettervorhersagen und ergänzende Services<br />
mit hoher regionaler Genauigkeit. Im<br />
Fokus stehen vornehmlich Unternehmen<br />
<strong>der</strong> Privatwirtschaft und Medien, die Services<br />
können aber auch von Kommunen<br />
bezogen werden. Mit ihrer Hilfe lässt sich<br />
die Schlagkraft des Winterdienstes erhöhen,<br />
und in <strong>der</strong> kommunalen Planung<br />
helfen kleinräumige Wetterdaten, die Stadt<br />
auf extreme Wetterereignisse vorzubereiten.<br />
Zu Stürmen, Hochwasser und Sturzfluten<br />
wird sich hier womöglich als Folge<br />
des Klimawandels auch Dauerschneefall<br />
gesellen.<br />
Wolfram Markus<br />
Nothilfe<br />
Lieferdienst<br />
mit Unimog<br />
Feuerwehr und Unimog als Alleskönner<br />
in <strong>der</strong> Schneekatastrophe: Im bayerischen<br />
Jachenau wurde so die<br />
Lebensmittelversorgung gesichert.<br />
Zu Jahresbeginn hatte <strong>der</strong> Winter die<br />
Alpenregion fest im Griff – auch die<br />
kleine bayerische Gemeinde Jachenau.<br />
Deren 842 Einwohner mussten wegen<br />
des starken Schneefalls von außen<br />
versorgt werden. Hilfe kam durch die<br />
Feuerwehr Jachenau. Mit ihrem Mercedes-<br />
Benz-Unimog U 1550 L (Bj. 1992), <strong>der</strong> als<br />
Löschgruppenfahrzeug seit 27 Jahren im<br />
Foto: Daimler<br />
Feuerwehreinsatz einmal an<strong>der</strong>s: Der Dorfladen im Ortskern von Jachenau konnte trotz Schneekatastrophe<br />
dank <strong>der</strong> tatkräftigen Hilfe durch die Feuerwehr gut versorgt werden.<br />
Dienst steht, gewährleistete sie die Lebensmittelversorgung.<br />
Über zehn Mal fuhr man<br />
mit dem geländegängigen Veteranen ins<br />
35 Kilometer entfernte Krün und holte Lebensmittel<br />
und an<strong>der</strong>e Versorgungsgüter.<br />
Der an<strong>der</strong>e Unimog, ein Tanklöschfahrzeug<br />
auf Basis des U 1300 L (Bj. 1979),<br />
wurde zur Straßensperrung benötigt. Feuerwehrkommandant<br />
Andreas Demmel:<br />
„Die Entscheidung <strong>der</strong> Gemeinde, Unimog<br />
für uns anzuschaffen, hat sich schon in<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit oft als richtig erwiesen.<br />
Wir konnten uns auch jetzt wie<strong>der</strong> zu<br />
100 Prozent auf sie verlassen.“ Red.<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Wenn Schnee zur Last wird<br />
Pulverschnee fühlt sich fe<strong>der</strong>leicht an. In Massen<br />
kann er jedoch gefährlich werden. Denn<br />
es geht um die Art des Schnees, nicht um die<br />
Höhe. Sammelt er sich auf dem Dach, wiegt er<br />
zehn Kilogramm pro Quadratmeter bei einer<br />
Schneehöhe von zehn Zentimetern. Wenn nun<br />
Regen einsetzt, erhöht sich das Gewicht um ein<br />
Vierfaches. Bei Gefrieren des Schnees wirkt die<br />
Eisschicht sogar mit <strong>der</strong> neunfachen Last auf<br />
das Dach.<br />
Diese Gefahr wird lei<strong>der</strong> oft unterschätzt. Ist<br />
das Dach überlastet, kann dies kostenintensive<br />
Ist das Dach überlastet, kann dies kostenintensive<br />
Folgen haben.<br />
Foto: Parilov/Adobe Stock<br />
und schwerwiegende Folgen haben – von Umsatzeinbußen<br />
bis hin zu Personenschäden durch<br />
Einsturz.<br />
Dieses Risiko haben einige Verantwortliche<br />
kommunaler und öffentlicher Einrichtungen erkannt<br />
und eine Lösung gefunden: Der Schneelastsensor<br />
„snowCHECK“ agiert als Frühwarnsystem<br />
für überhöhte Dachlasten aufgrund von<br />
Schnee und Stauwasser.<br />
Der „Allgäu Airport Memmingen“ nutzt den<br />
Sensor bereits seit mehreren Jahren. „Wir waren<br />
auf <strong>der</strong> Suche nach einem sicheren und<br />
wirtschaftlichen System zur Überwachung <strong>der</strong><br />
Dachkonstruktion bei Schneefällen. So können<br />
wir unnötige, kostenintensive und präventive<br />
Schneeräummaßnahmen vermeiden und unter<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> Wettervoraussage erfor<strong>der</strong>liche<br />
Räumungsmaßnahmen ohne Hektik<br />
einleiten“, so Geschäftsführer Ralf Schmid.<br />
Erst letztes Jahr hat sich Frank Habermaier,<br />
ehemaliger Leiter <strong>der</strong> Feuerwehr Stadt Augsburg,<br />
für den Schneelastsensor entschieden<br />
– und das nicht nur um die eigene Halle zu<br />
schützen. „Vielmehr wollte ich Verantwortung<br />
übernehmen, indem ich faktenbasierte Werte<br />
<strong>der</strong> Schneelast für die ganze Region zur Verfügung<br />
stelle. In erster Linie geht es mir darum,<br />
Verantwortliche öffentlich genutzter Gebäude<br />
wie Eishallen o<strong>der</strong> Schwimmbä<strong>der</strong> rechtzeitig<br />
zu informieren, um die Sicherheit <strong>der</strong> Besucher<br />
zu gewährleisten. Auch können frühzeitig<br />
eingeleitete Schneeräumungsmaßnahmen<br />
Schließungen von Gebäuden des Einzelhandels<br />
o<strong>der</strong> Produktionshallen vorbeugen und somit<br />
Umsatzeinbußen vermieden werden. Essenziell<br />
dafür ist eine exakte Messung <strong>der</strong> Schneelast.<br />
Im Gegensatz zu konkurrierenden Produkten<br />
wird <strong>der</strong> ,snowCHECK‘ direkt in die Dämmebene<br />
eingebaut und misst direkt dort, wo die Last<br />
auftritt.“<br />
pro-micron GmbH<br />
Innovapark 20<br />
87600 Kaufbeuren<br />
Tel. + 49 83 41/91 64 10<br />
info@pro-micron.de<br />
www.pro-micron.de/snowcheck<br />
Die Winter werden immer<br />
unberechenbarer.<br />
Wir unterstützen Sie dabei, den Risikofaktor Dachschnee vollumfänglich in Ihre<br />
Gefahren- & Risikovorsorge zu integrieren. Unsere Lösungen schaffen einen sicheren<br />
rechtlichen Rahmen für alle Akteure und bringen nachhaltig mehr Sicherheit für Ihre<br />
Mitarbeiter, Kunden, Anlagen und Objekte.<br />
Risikoleitstelle<br />
Schneelasten<br />
Je<strong>der</strong>zeit. Deutschlandweit.<br />
schneelogistik.de<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
Schneelogistik GmbH * Fon 03741 / 2796 250 * kontakt@schneelogistik.de<br />
Sicherheit für<br />
Menschen, Prozesse<br />
und Werte.<br />
*<br />
*<br />
Systematische Schneelastüberwachung<br />
auf Dachflächen<br />
Alarm- & Grenzwerte als<br />
Entscheidungsgrundlage<br />
* Gefährdungsbeurteilung<br />
Dachschneeberäumung<br />
*<br />
*<br />
*<br />
*<br />
Beräumungsstrategien nach<br />
DGUV I 212-0<strong>02</strong><br />
Vermeidung unnötiger Dachschneeberäumung<br />
Planung, Einbau, Prüfung von<br />
Absturzsicherungssystemen<br />
Standsicherheitsprüfungen nach<br />
VDI 6200<br />
65
Verkehrsüberwachung<br />
Technik & Innovation<br />
Radarfalle: Die stationäre o<strong>der</strong> mobile Verkehrsüberwachung dient <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong> zulässigen<br />
Höchstgeschwindigkeit und mithin <strong>der</strong> Verkehrssicherheit.<br />
Foto: Fottoo/Adobe Stock<br />
ben des Herstellers zu keinem Zeitpunkt<br />
während <strong>der</strong> Messung Rückschlüsse auf<br />
das tatsächliche Fahrzeug o<strong>der</strong> personenbezogene<br />
Daten möglich sind. Auch eine<br />
Erkennung von Fahrzeuginsassen ist demnach<br />
nicht möglich, da die Fahrzeuge von<br />
hinten und in geringer Auflösung gescannt<br />
werden.<br />
Wenn die durchschnittliche Geschwindigkeit<br />
<strong>der</strong> Durchfahrt über <strong>der</strong> erlaubten<br />
Höchstgeschwindigkeit liegt, wird nach<br />
<strong>der</strong> Ausfahrt aus dem gemessenen Abschnitt<br />
ein herkömmliches hochaufgelöstes<br />
Frontbild mit Fahrererkennung erstellt.<br />
Das System dokumentiert die Daten zur<br />
Ahndung des Verstoßes wie Kennzeichen<br />
und Fahrerbild automatisch.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Abschnittskontrolle ist<br />
eine effektive und kosteneffiziente Überwachung<br />
des Tempolimits. Für die längere<br />
Strecke ist nur ein System nötig, und<br />
die Verkehrsteilnehmer halten sich über<br />
einen längeren Abschnitt hinweg an die<br />
vorgeschriebene Geschwindigkeitsbeschränkung.<br />
Dies harmonisiert auch den<br />
Verkehrsfluss, wodurch <strong>der</strong> Bildung von<br />
Staus vorgebeugt wird.<br />
Angesichts <strong>der</strong> Geschwindigkeitskontrollen<br />
auf dem Hauptstraßennetz sind die<br />
Kommunen mit <strong>der</strong> Sicherung des sekundären<br />
Straßennetzes und <strong>der</strong> Gemeindestraßen<br />
konfrontiert. Um die Autofahrer<br />
am Ortseingang o<strong>der</strong> auf Durchgangsstraßen<br />
zu verlangsamen, haben sich seit<br />
einigen Jahren Geschwindigkeitsanzeigen<br />
etabliert.<br />
RUNTER VOM GAS<br />
Ihre Wirkung beruht auf dem optischen<br />
Appell an die Verantwortlichkeit <strong>der</strong><br />
Kraftfahrer. In städtischen Gebieten und<br />
Dörfern, in denen Unfälle hauptsächlich<br />
Fußgänger betreffen, ist die Einführung<br />
einer Geschwindigkeitsanzeige eine kostengünstige<br />
und effektive Lösung. Auch<br />
im Bereich von Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten und<br />
Senioreneinrichtungen werden <strong>der</strong>artige<br />
Anzeigetafeln installiert.<br />
Geschwindigkeitsanzeigen zum Beispiel<br />
von Elan City verfügen über eine extrem<br />
genaue Doppler-Radarantenne. Sie ermittelt<br />
die Geschwindigkeit eines heranfahrenden<br />
Autos bis zu einer Entfernung von<br />
rund 300 Metern mit einer Fehlerquote von<br />
unter einem Prozent. Der jede Sekunde<br />
neu berechnete Geschwindigkeitswert<br />
wird auf einem LED-Feld angezeigt, bei<br />
eingeschränkten Geschwindigkeiten gelb<br />
o<strong>der</strong> grün und bei überhöhter Geschwindigkeit<br />
rot. Dieses interaktive System („Ich<br />
nehme meinen Fuß vom Gas, um von Rot<br />
auf Grün zu wechseln“) sowie <strong>der</strong> soziale<br />
Aspekt („Je<strong>der</strong> sieht, mit welchem<br />
Tempo ich unterwegs bin“) erlauben es,<br />
die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu<br />
respektieren, ohne auf den allgemeinen<br />
Verkehrsfluss einzuwirken.<br />
Der Bremseffekt von Geschwindigkeitsanzeigen<br />
wurde mehrfach untersucht. Es<br />
zeigte sich, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
um bis zu 25 Prozent gesenkt<br />
wurde. Die Verwendung im Spion-<br />
Modus, bei dem Geschwindigkeiten aufgezeichnet<br />
werden können, ohne sie anzuzeigen<br />
und mit den Geschwindigkeiten<br />
einer zweiten Aufzeichnung mit Anzeige<br />
zu vergleichen, beweist in 100 Prozent<br />
<strong>der</strong> Fälle den Verzögerungseffekt <strong>der</strong> Geschwindigkeitsanzeigen.<br />
Red.<br />
Geschwindigkeitskontrolle<br />
Mehr Sicherheit im Verkehr<br />
Mit Hightech-Systemen zur Tempoüberwachung gehen die Behörden auf<br />
Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen gegen Raser vor. Vor allem in<br />
Kommunen werden zunehmend auch Geschwindigkeitsanzeigen eingesetzt.<br />
Sie appellieren an das Verantwortungsgefühl <strong>der</strong> Fahrer.<br />
Die Sicherheit im Straßenverkehr<br />
hängt direkt von drei Elementen<br />
ab: Zustand <strong>der</strong> Straßen, Fahrzeugprofile<br />
und Fahrerverhalten. Seit etlichen<br />
Jahren konzentriert sich die Straßenverkehrssicherheitspolitik<br />
in Deutschland vor<br />
allem auf den systematischen Kampf gegen<br />
überhöhte Geschwindigkeit. Der massive<br />
Einsatz automatisierter Geschwindigkeitskontrollen<br />
ist die Folge. Diese repressiven<br />
Überwachungssysteme werden meistens<br />
auf Hauptstraßen im Verkehrsnetz (Autobahnen,<br />
Bundesstraßen, städtische Großachsen,<br />
Tunnels) installiert.<br />
Möglich ist neben e einer stationären<br />
Geschwindigkeitskontrolle auch die abschnittsweise<br />
Überwachung. Eingesetzt<br />
wird dieses Verfahren <strong>der</strong> Abschnittskontrolle<br />
(Section Control) in einem Pilotprojekt<br />
in Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />
IM AUGE DER KAMERAS<br />
Nach einer kurzen Testphase startete Mitte<br />
MIETMODULE:<br />
Mobile und stationäre Januar <strong>2019</strong> <strong>der</strong> 18-monatige Messgeräte Live-Betrieb<br />
(mit ohne Personal) Mobile und stationäre Tagesmietpreis Messgeräte (mit & ohne Personal) o<strong>der</strong> / Fallpauschale Tagesmietpreis o<strong>der</strong> Fallpauschale /<br />
Mobile und stationäre auf <strong>der</strong> Bundesstraße Messgeräte 6. Innerhalb dieses<br />
(mit & ohne Personal) / Tagesmietpreis o<strong>der</strong> Fallpauschale /<br />
Arbeitnehmerüberlasssung<br />
Zeitraums werden jegliche Geschwindigkeitsverstöße<br />
von Autofahrern mit Bußgel<strong>der</strong>n<br />
sanktioniert.<br />
Anlagen führen<strong>der</strong> Hersteller: Mobile Eso, und stationäre Jenoptik Anlagen Robot, führen<strong>der</strong> Hersteller: Leivtec, Eso, Jenoptik VDS Robot, und Leivtec, Vitronic<br />
VDS und Vitronic<br />
Bei <strong>der</strong> Abschnittskontrolle Anlagen werden<br />
führen<strong>der</strong> Hersteller: Eso, Jenoptik Robot, Leivtec, VDS und Vitronic<br />
MESSSYSTEME:<br />
Fahrzeuge an einem Eingangs- und Aus-<br />
DATENERFASSUNG:<br />
nzelner Software älle zur inklusive Kontrolle und Protokollierung Schnittstelle einzelner Fälle zum inklusive Schnittstelle zum Rechenzentrum<br />
nzelner F<br />
älle inklusive Schnittstelle zum Rechenzentrum<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
67<br />
gangspunkt automatisch mit Kameras erfasst.<br />
Wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
eines Fahrzeugs über diese Strecke<br />
hinweg das Tempolimit überschreitet,<br />
dokumentiert das Überwachungssystem<br />
von Jenoptik alle für die Ahndung des<br />
Verkehrsverstoßes relevanten Daten. Dabei<br />
können verschiedene Fahrzeugklassen<br />
unterschieden werden.<br />
Für die Section Control wird eine Überwachungstechnik<br />
auf Basis von Laserscannern<br />
genutzt. Dabei wird die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
über eine längere<br />
Strecke hinweg mithilfe von Messsystemen<br />
und Kameras ermittelt. Jedes Fahrzeug<br />
wird an beiden Kontrollpunkten registriert<br />
und anhand des Kfz-Kennzeichens<br />
identifiziert.<br />
Diese Daten werden nach <strong>der</strong> Erfassung<br />
am Eingangspunkt anonymisiert und zusätzlich<br />
mit einem kryptologischen Verfahren<br />
so verschlüsselt, dass nach Anga-<br />
S E T Z E N S I E R A S E R N E I N L I M I T !<br />
S E T Z E N S I E R A S E R N E I N L I M I T !<br />
Wir unterstützen Kommunen und Behörden Wir im unterstützen Bereich Kommunen <strong>der</strong> und Behörden im Bereich <strong>der</strong> Verkehrsüberwachung<br />
Wir unterstützen Kommunen und Behörden im Bereich <strong>der</strong> Verkehrsüberwachung<br />
durch mietbare Messsysteme und Module* durch mietbare Messsysteme und Module*<br />
durch mietbare Messsysteme und Module*<br />
66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
*PTB-zertifi ziert in Deutschland<br />
76698 Ubstadt-Weiher radarrent GmbH T: 07253 / Brühlstr. 2 / 76698 95 Ubstadt-Weiher 90 969 / T: 07253 - 95 90 969 / www.radarrent.de<br />
2 / 76698 Ubstadt-Weiher / T: 07253 - 95 90 969 www.radarrent.de
Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Technik & Innovation<br />
Schneelastsensor<br />
Auf dem Dach alles unter Kontrolle<br />
Die automatisierte Kontrolle <strong>der</strong><br />
Schneelast auf dem Dach hilft<br />
Gebäudebetreibern, sicher durch den<br />
Winter zu kommen.<br />
Als Experten für drahtlose Sensorsysteme<br />
entwickelte Pro-Micron<br />
den Schneelastsensor „Snow-<br />
Check“. Dieser agiert als Frühwarnsystem<br />
für überhöhte Dachlasten aufgrund von<br />
Schnee und Stauwasser. Sammelt sich <strong>der</strong><br />
Schnee auf dem Dach an, wiegt er bereits<br />
zehn Kilogramm pro Quadratmeter bei<br />
einer Schneehöhe von zehn Zentimetern.<br />
Bleibt dieser dort liegen und Regen setzt<br />
ein, kann sich das Gewicht für die gleiche<br />
Schneemenge schon um ein Vierfaches<br />
erhöhen. Beson<strong>der</strong>s gefährlich wird es,<br />
wenn <strong>der</strong> Nassschnee gefriert. In diesem<br />
Sensor „SnowCheck“: Ermittelt permanent die<br />
Schneelast auf dem Dach.<br />
Foto: Pro-Micron<br />
Fall wirkt pro Quadratmeter die neunfache<br />
Last auf das Dach ein. Diese Gefahr wird<br />
oft unterschätzt. Das Dach kann dadurch<br />
erheblichen Schaden nehmen.<br />
Durch die individuell voreinstellbaren<br />
Alarmstufen warnt <strong>der</strong> Sensor zuverlässig<br />
und frühzeitig vor einer Überlastung und<br />
ermöglicht ein rechtzeitiges Handeln. Das<br />
Gerät ist vor allem für Flachdächer geeignet.<br />
Gerade öffentlich genutzte Gebäude<br />
wie Eissporthallen o<strong>der</strong> Schwimmbä<strong>der</strong><br />
profitieren von dem Lastensensor. Durch<br />
die permanente und stufenlose Überwachung<br />
kann die Sicherheit <strong>der</strong> Besucher<br />
stets gewährleistet werden. Auch Lagero<strong>der</strong><br />
Produktionshallen können mit dem<br />
Frühwarnsystem ausgerüstet werden.<br />
www.pro-micron.de<br />
Foto: Radarrent<br />
Dem Laser entgeht nichts<br />
Die stationäre Geschwindigkeitsmessung mit Poliscan Speed<br />
von Vitronic erfolgt aus dem eigens entwickelten City Design<br />
Housing heraus, das die Vorteile <strong>der</strong> LIDAR-Lasermesstechnik<br />
optimal unterstützt. Aufgebaut aus drehbaren Einzelsegmenten,<br />
ermöglicht die schlanke Säule die Überwachung sowohl<br />
von ankommendem wie auch abfließendem Verkehr. Die Säule<br />
kann bis zu zwei Mess- und Dokumentationseinheiten mit den<br />
zugehörigen Blitzen aufnehmen. Dadurch ist eine Verkehrsüberwachung<br />
in zwei Fahrtrichtungen von nur einem Standort<br />
aus möglich. Jedes Poliscan-Speed-System ist mit zwei hochauflösenden<br />
Digitalkameras ausgerüstet. Die Zuordnung des<br />
Geschwindigkeitsverstoßes unterstützt das System mit einem<br />
automatisch um das Kennzeichen gelegten Auswerterahmen.<br />
www.vitronic.de/verkehrstechnik<br />
Messtechnik zum Mieten<br />
Als einer <strong>der</strong> größten herstellerunabhängigen Vermieter von<br />
mobiler Messtechnik setzt Radarrent verstärkt semistationäre<br />
Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung ein. Diese Anlagen<br />
kombinieren die Vorteile von mobilen und stationären<br />
Geschwindigkeitsmessgeräten, indem die Messtechnik in einen<br />
speziell hierfür entwickelten Anhänger verbaut wird. Ausgestattet<br />
mit Panzerglas,<br />
Feuerlöschtechnik und<br />
Alarmanlage können diese<br />
Anhänger bis zu 14 Tage<br />
als stationäre Anlage an<br />
einem Standort betrieben<br />
werden, bevor die Akkus<br />
wie<strong>der</strong> aufgeladen werden<br />
müssen.<br />
Für die Kunden ergeben<br />
sich beim Einsatz dieser<br />
Technik eine Reihe von Vorteilen.<br />
So sind die Geräte<br />
nicht standortgebunden<br />
Semistationäre Geschwindigkeitskontrolle:<br />
Die Geräte können kurzfristig<br />
an an<strong>der</strong>en Gefahrenpunkten<br />
positioniert werden.<br />
und können kurzfristig an<br />
Gefahrenpunkten wie Baustellen<br />
und Kin<strong>der</strong>gärten<br />
eingesetzt werden. Auch<br />
reduziert sich <strong>der</strong> Personaleinsatz<br />
auf die Inbetriebnahme<br />
und den Abbau <strong>der</strong> Anlage. Die Messung führt die<br />
Technik selbstständig durch, 24 Stunden am Tag, sieben Tage<br />
die Woche, während sich das Personal an<strong>der</strong>en Aufgaben widmen<br />
kann. Das Angebot von Radarrent kommt an: Aufgrund <strong>der</strong><br />
großen Nachfrage or<strong>der</strong>t das Unternehmen im ersten Quartal<br />
<strong>2019</strong> einen weiteren semistationären Messanhänger.<br />
www.radarrent.de<br />
68 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
69
Parlament & Verwaltung<br />
Wahlkampf<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Wahlkampf<br />
Strategisch geplant zum Erfolg<br />
In diesem Jahr werden viele Kommunalparlamente neu besetzt. Wer Wahlen<br />
gewinnen will, muss sich von <strong>der</strong> Überzeugung verabschieden, dass einzelne<br />
Instrumente wahlentscheidend sind. Die Berater Achim Moeller und Gwendolin<br />
Jungblut zeigen in ihrem zweiteiligen Beitrag, worauf es wirklich ankommt.<br />
Direkte Ansprache:<br />
Im Wettbewerb um<br />
ein kommumales<br />
Führungsamt o<strong>der</strong><br />
Mandat zählen persönliche<br />
Glaubwürdigkeit<br />
und politischer<br />
Gestaltungswille.<br />
Wer nichts verän<strong>der</strong>n will, wird<br />
auch das noch verlieren, was<br />
er bewahren möchte.“ Wusste<br />
Gustav Heinemann damals schon, in<br />
welch’ schwierige Situation seine Partei<br />
einmal kommen würde? Wir betrachten<br />
diese Aussage weniger fatalistisch. Denn<br />
Heinemanns Satz liefert zugleich die Lösung:<br />
Gestaltungsmacht erfor<strong>der</strong>t Weitsicht.<br />
Und wer diese glaubwürdig verkörpert,<br />
kann Wahlen gewinnen.<br />
Die wichtigste Aufgabe eines Wahlkämpfers<br />
ist, persönliche Glaubwürdigkeit<br />
und politischen Gestaltungswillen in<br />
ein stimmiges Verhältnis zu setzen und<br />
an örtlichen Beson<strong>der</strong>heiten orientiert erkennbar<br />
zu machen. Das klingt nach einer<br />
Herkulesaufgabe? Richtig. Deshalb kann<br />
es auch nicht je<strong>der</strong>. Und deshalb erfor<strong>der</strong>t<br />
jede zielführende Wahlkampfkonzeption<br />
eine Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Realität<br />
und <strong>der</strong> zu erwartenden Zukunft.<br />
Unsere Gesellschaft befindet sich im<br />
Umbruch. Menschen erhoffen sich von<br />
<strong>der</strong> Politik Orientierung, eine Antwort auf<br />
die Frage, wie es mit <strong>der</strong> Gemeinde, <strong>der</strong><br />
Stadt, dem Land weitergehen soll. Eine<br />
gute Kampagne greift diese Bedürfnisse<br />
zumindest implizit auf und verpackt die<br />
Antworten in eingängige und sinnstiftende<br />
Botschaften. Dies setzt voraus, dass gesellschaftliche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen im Großen wie<br />
im Kleinen bei <strong>der</strong> Konzeption des Wahlkampfes<br />
mitgedacht werden. Doch wie<br />
genau äußern sich diese Verän<strong>der</strong>ungen?<br />
Der Wandel beschleunigt sich und die<br />
Komplexität nimmt zu. Die Parteienlandschaft<br />
verän<strong>der</strong>t sich, die Gesellschaft differenziert<br />
sich aus im Hinblick auf soziale<br />
Positionen, Lebenslagen und Lebensstile.<br />
Der technologische Wandel und die Digitalisierung<br />
verän<strong>der</strong>n die Berufswelt. Der demografische<br />
Wandel wird – insbeson<strong>der</strong>e<br />
durch zunehmenden Mangel an Ausbildungs-<br />
und Pflegekräften – in seinen ersten<br />
Ausprägungen spürbar. Das Grundversprechen<br />
<strong>der</strong> Demokratie auf Gestaltbarkeit<br />
verän<strong>der</strong>t sich zu <strong>der</strong> Sicht, dass <strong>der</strong><br />
Einfluss <strong>der</strong> Parlamente schrumpft, während<br />
die Macht einflussreicher Lobbygruppen<br />
und das Profitbedürfnis <strong>der</strong> Eigentümer<br />
großer Kapitalvermögen zuverlässig<br />
wächst.<br />
Die Unsicherheit greift um sich in Verbindung<br />
mit persönlichen Erwägungen:<br />
Kann ich meinen Lebensstandard halten?<br />
Behalte ich meinen Job, wenn alles digitalisiert<br />
wird? Wird meine Rente reichen?<br />
Die skizzierte Stimmungslage trifft nicht<br />
auf alle Teile <strong>der</strong> Bevölkerung zu, umfasst<br />
aber eine große Mehrheit <strong>der</strong> Menschen in<br />
Deutschland. Sie haben das Gefühl, dass<br />
nicht genug für sie getan wird. An<strong>der</strong>s<br />
ausgedrückt: Stimmungsverlust führt zu<br />
Stimmenverlust.<br />
In Anbetracht dieser Lage liegt auf <strong>der</strong><br />
Hand, dass Wahlkämpfe bisherigen Zuschnitts<br />
nicht mehr ausreichend sind. Die<br />
geäußerten Trends und Entwicklungen<br />
machen vor den Kommunen nicht<br />
halt. Zugleich genießt das kommunale<br />
Wirkungsfeld im Vergleich zu<br />
an<strong>der</strong>en politischen Ebenen ein<br />
hohes Ansehen, denn Ergebnisse<br />
sind im Alltag sichtbar, Verantwortliche<br />
sind ansprechbar,<br />
örtliche Lösungen machen Politik<br />
anschaulich und schaffen<br />
Vertrauen.<br />
Wer Wahlen gewinnen will,<br />
muss sich von <strong>der</strong> Überzeugung<br />
verabschieden, dass einzelne<br />
Instrumente o<strong>der</strong> Tools<br />
wahlentscheidend sind. Wir<br />
predigen keinesfalls <strong>der</strong>en<br />
Foto: DDRockstar/Adobe Stock<br />
Verzicht. Wir empfehlen allerdings, sich<br />
die Begrenztheit einzelner Wahlkampfmittel<br />
bewusst zu machen. In diesem Sinn<br />
werden im Folgenden verschiedene Mittel<br />
betrachtet und bewertet:<br />
INFORMATIONEN AUF PAPIER<br />
Immer wie<strong>der</strong> kommt <strong>der</strong> Hinweis, man<br />
sei schließlich eine Programmpartei.<br />
Menschen werden jedoch überflutet mit<br />
Informationen, selektieren unterbewusst<br />
und nehmen nur das wahr, was ihr Interesse<br />
weckt. In diesem Wettbewerb um<br />
Aufmerksamkeit haben umfangreiche Belehrungstexte<br />
das Nachsehen. Programme<br />
dienen in erster Linie <strong>der</strong> Verortung von<br />
Kandidaten sowie als Argumentationshilfe<br />
für Funktionäre und Wahlkampfhelfer. Als<br />
Werbemedium sind sie nur dann geeignet,<br />
wenn sie fokussiert, anschaulich und auf<br />
das Wesentliche konzentriert sind.<br />
MAILING-AKTIONEN<br />
Massenhaft versandte E-Mails allein gewinnen<br />
keine Wahlen. Angesichts einer<br />
regelrechten E-Mail-Flut eignen sich Mailings<br />
nur noch bedingt, um Wähler zu<br />
mobilisieren. Zudem haben sie häufig einen<br />
unpersönlichen Bittstellcharakter, aus<br />
dem sich zentrale politische Botschaften<br />
nur mit einer gehörigen Portion Fantasie<br />
herausdestillieren lassen.<br />
SOZIALE MEDIEN<br />
Die Kanäle <strong>der</strong> sozialen Medien werden<br />
auch von <strong>der</strong> politischen Konkurrenz<br />
genutzt. Diese inflationäre Überflutung<br />
schafft eine politische Unübersichtlichkeit,<br />
die eher verwirrt als aufklärt. Außerdem<br />
heißt angeklickt o<strong>der</strong> geliked nicht automatisch<br />
gewählt. Shares, Comments und<br />
Likes mögen den persönlichen Zahlenfetischismus<br />
befriedigen, sie bilden aber<br />
allenfalls einen kurzfristigen Gemütsausschnitt<br />
ab, <strong>der</strong> keinen Schluss auf die<br />
wirkliche Stimmungslage einer breiten<br />
Mehrheit zulässt.<br />
UMFRAGEN<br />
Wahltrendumfragen sind vergleichsweise<br />
teuer, bieten selten zusätzlichen Erkenntnisgewinn<br />
und vermitteln Scheinaktivität.<br />
Ketzerisch gefragt: Wenn schon Wahlnie<strong>der</strong>lagen<br />
als drastischste Form des Wählerzeugnisses<br />
nicht zur Verän<strong>der</strong>ung von<br />
Politik führen, welchen Nutzen sollen<br />
dann Befragungen haben? Häufig wird<br />
eingewandt, Umfragen dienten dazu, die<br />
Zukunftsvorstellungen <strong>der</strong> Menschen zu<br />
erfragen, um die eigene Politik danach<br />
auszurichten. Doch damit überschätzt<br />
man das Instrument und stellt zugleich<br />
die eigene Rolle unter den Scheffel. Warum<br />
sollten Wähler die Politik aus ihrer<br />
Aufgabe entlassen, Antworten und Lösungen<br />
zu finden? Politik ist Serviceaufgabe,<br />
gerade weil die Vorstellungskraft vieler<br />
Menschen über Handlungsoptionen und<br />
Entscheidungsspielräume begrenzter ist<br />
als bei Politikern, die sich täglich damit<br />
auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />
WERBEAGENTUREN<br />
Es ist bemerkenswert, wie viel Geld Parteien<br />
für Wahlnie<strong>der</strong>lagen ausgeben und<br />
welche überteuerten und zuweilen überflüssigen<br />
Leistungen sie sich aufschwatzen<br />
lassen. Wenn Werbeagenturen die politischen<br />
Botschaften vorgeben, ist das ein<br />
Armutszeugnis für die Parteien. Geradezu<br />
grenzwertig wird es, wenn Werbeagenturen<br />
an <strong>der</strong> Entwicklung politischer Konzepte,<br />
die die Weichen für die Zukunft<br />
stellen, mitwirken. Wahlen und Parteien<br />
sind wesentliche Bestandteile unserer Demokratie,<br />
Werbeagenturen nicht. Sie sind<br />
allenfalls dazu da, politische Konzepte, die<br />
von einer Partei selbst entwickelt werden,<br />
professionell bildgebend umzusetzen.<br />
PARTEIEN<br />
Politischen Parteien wird immer weniger<br />
Glaubwürdigkeit zugeschrieben. Wenn die<br />
Glaubwürdigkeit schwindet, das Image<br />
diffuser und <strong>der</strong> Markenkern schwächer<br />
wird, gehen Rückhalt und Zustimmung<br />
in <strong>der</strong> Bevölkerung verloren. Wir erleben<br />
diese Entwicklung <strong>der</strong>zeit bei Sozialdemokraten<br />
beziehungsweise Sozialisten<br />
in Frankreich, den Nie<strong>der</strong>landen, Italien,<br />
Griechenland, Israel, in <strong>der</strong> Türkei und an<strong>der</strong>en<br />
Län<strong>der</strong>n. In Österreich nannte Sebastian<br />
Kurz seine ÖVP auf einmal „Bewegung“,<br />
in den USA konnte Donald Trump<br />
gegen seine eigene Partei zum Präsidenten<br />
gewählt werden. Personen, Stimmungen<br />
und Ideen haben eine wesentlich stärkere<br />
Zugkraft als Parteien. Die sinkende Zahl<br />
unbeirrbarer Stammwähler ist hierfür geradezu<br />
symptomatisch.<br />
Es wird also notwendig, Routinen zu hinterfragen<br />
und neue Antworten zu finden.<br />
Eine strategische Wahlkampfplanung blendet<br />
sich verän<strong>der</strong>nde gesellschaftliche Entwicklungen<br />
nicht aus, son<strong>der</strong>n trägt ihnen<br />
Rechnung.<br />
Gwendolin Jungblut / Achim Moeller<br />
DIE AUTOREN<br />
Achim Moeller und Gwendolin Jungblut<br />
sind Inhaber <strong>der</strong> Firma „The Lea<strong>der</strong>Ship<br />
– Agentur für Wahlen Führung Strategie“.<br />
Sie beraten Kandidaten, Fraktionen und<br />
politische sowie außerpolitische Organisationen<br />
(www.thelea<strong>der</strong>ship.de)<br />
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Eine Leseprobe sowie das Inhaltsverzeichnis<br />
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BEITRAG IN ZWEI TEILEN<br />
Die Langfassung von Teil 1 dieses<br />
Beitrags sowie weitere Tipps für einen<br />
erfolgreichen Wahlkampf finden Sie<br />
auf unserem Serviceportal<br />
www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Parlament & Verwaltung.<br />
Dort finden Sie auch Teil 2 des<br />
Beitrags unter dem Titel „Langfristige<br />
Entwicklung im Blick“.<br />
70<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
71
TOP Stellenmarkt<br />
TOP Stellenmarkt<br />
Job<br />
Interview<br />
Erzieherin: In kommunalen Kin<strong>der</strong>tagesstätten fehlen bundesweit rund 130 000 Fachkräfte. Arbeitgeber und Politik stehen in <strong>der</strong> Pflicht, dem<br />
Mangel mit konkreten Maßnahmen entgegenzutreten.<br />
„Spiegel <strong>der</strong> Gesellschaft“<br />
Der Wettbewerb um Nachwuchs- und Fachkräfte wird härter. Das bekommen<br />
auch die Kommunen zu spüren. Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des<br />
DBB Beamtenbund und Tarifunion, benennt im Interview die Bereiche, in denen<br />
die öffentlichen Arbeitgeber ihr Leistungsangebot verbessern müssen.<br />
Herr Silberbach, Sie sagen, über Jahre hinweg<br />
sei <strong>der</strong> öffentliche Dienst auf Kante<br />
genäht worden. Wie macht sich das, außer<br />
an <strong>der</strong> Zahl fehlen<strong>der</strong> Stellen, bemerkbar?<br />
Müssen die Bürger zum Beispiel Angebotsund<br />
Qualitätseinbußen bei den Leistungen<br />
und Services <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
hinnehmen?<br />
Silberbach: „Auf Kante genäht“ bedeutet<br />
nicht nur, dass Personal eingespart<br />
wurde. Son<strong>der</strong>n auch, dass zum Beispiel<br />
die Einkommen teilweise nicht so schnell<br />
gestiegen sind wie in <strong>der</strong> Privatwirtschaft.<br />
Dadurch – verstärkt durch den demografischen<br />
Wandel – fehlen nicht nur Stellen,<br />
son<strong>der</strong>n die vorhandenen bleiben oft<br />
unbesetzt. Natürlich hat das Folgen für<br />
Umfang und Qualität öffentlicher Dienstleistungen.<br />
Warteschlangen vor Bürgerämtern,<br />
Ausfall von Schulunterricht, Verfall<br />
<strong>der</strong> Infrastruktur, Überlastung bei Polizei<br />
und Justiz, die Liste lässt sich fast beliebig<br />
fortsetzen. Das gefährdet sowohl den<br />
gesellschaftlichen Zusammenhalt als auch<br />
die wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Wenn wir den kommunalen Sektor betrachten:<br />
Wie viel Personal fehlt dort und<br />
in welchen Berufsgruppen drückt <strong>der</strong> Schuh<br />
am stärksten?<br />
Silberbach: Im kommunalen Bereich gibt<br />
es den größten Bedarf ganz klar in den<br />
Kitas und im Bereich Alten- und Krankenpflege.<br />
Alleine in den Kitas gehen wir<br />
hier von einem zusätzlichen Bedarf von<br />
130 000 Fachkräften aus, wenn wir unseren<br />
selbstgesteckten Ansprüchen gerecht<br />
werden wollen.<br />
Was bedeuten Personalabbau, Stellenstreichungen<br />
und Besetzungssperren für die<br />
verbleibenden Mitarbeiter?<br />
Silberbach: Die Kollegen haben ein hohes<br />
Verantwortungsbewusstsein. Sie erledigen<br />
die Arbeit, die da ist – oft über die eigene<br />
Belastungsgrenze hinaus. Das ist natürlich<br />
Foto: RioPatuca Images/Adobe Stock<br />
bewun<strong>der</strong>nswert, hat aber unabsehbare<br />
Folgen für die psychische und physische<br />
Gesundheit. Eltern wollen im Bereich <strong>der</strong><br />
frühkindlichen Bildung sicher sein, dass<br />
ihre Kin<strong>der</strong> auf die Zukunft vorbereitet und<br />
nicht nur verwahrt werden. In <strong>der</strong> Pflege<br />
brauchen wir auf beiden Seiten des Bettes<br />
menschenwürdige und wertschätzende Bedingungen.<br />
Hier sehen wir die Arbeitgeber<br />
und Politik in <strong>der</strong> Pflicht, den vielen Sonntagsreden<br />
auch Taten folgen zu lassen.<br />
Trotz im Vergleich zur Privatwirtschaft teils<br />
attraktiverer Jobbedingungen gerade für<br />
Berufseinsteiger haben Kommunen Probleme,<br />
freiwerdende o<strong>der</strong> neu geschaffene<br />
Stellen zu besetzen. Was sind die Ursachen?<br />
Silberbach: Einerseits haben wir den demografischen<br />
Wandel, <strong>der</strong> die Zahl <strong>der</strong><br />
Fachkräfte begrenzt. Der Wettbewerb um<br />
Nachwuchs- und Fachkräfte wird also<br />
härter. Das gilt für bestimmte Berufsgruppen<br />
umso mehr, denken wir nur an Ärzte,<br />
Ingenieure und IT-Spezialisten. Aber es<br />
stimmt: Mit Blick auf die Sinnhaftigkeit<br />
<strong>der</strong> Arbeit und bestimmte Bedingungen,<br />
wie etwa Teilzeit-Möglichkeiten, steht <strong>der</strong><br />
öffentliche Dienst ganz gut da. An<strong>der</strong>erseits<br />
haben wir immer noch eine höhere<br />
Befristungsquote als die Privatwirtschaft,<br />
das ist Wahnsinn. Auch bei berufsbegleiten<strong>der</strong><br />
Qualifizierung und Karriereperspektiven<br />
müssen wir besser werden. Und<br />
natürlich auch bei den Gehältern.<br />
In welchem Maße kann die Einstellung<br />
von Migranten einen Beitrag leisten, um<br />
die Personalprobleme abzumil<strong>der</strong>n? Steht<br />
aus dieser Gruppe eine signifikante Zahl<br />
ausreichend qualifizierter Kandidaten für<br />
anspruchsvolle Fachaufgaben und eventuell<br />
auch Führungspositionen bereit?<br />
Silberbach: Der öffentliche Dienst sollte<br />
ein Spiegel <strong>der</strong> Gesellschaft sein. Insofern<br />
wäre es sinn- und wertvoll, wenn sich<br />
mehr Menschen mit Migrationshintergrund<br />
für einen Job im öffentlichen Dienst<br />
begeistern würden. Außerdem arbeiten<br />
Teams aus ganz unterschiedlichen Menschen<br />
– so legen es Studien zur Diversität<br />
nahe – deutlich kreativer, finden bessere<br />
Lösungen. Letztlich muss es im öffentlichen<br />
Dienst bei <strong>der</strong> Personalauswahl aber<br />
natürlich immer nach Eignung und Leistung<br />
gehen.<br />
Im Zuge des Stellenabbaus <strong>der</strong> vergangenen<br />
Jahre hat <strong>der</strong> Staat viele Leistungen<br />
ausgelagert. Er beschäftigt zum Beispiel externe<br />
Berater, beauftragt Architekten und<br />
Ingenieure mit Planungsleistungen o<strong>der</strong><br />
legt die Aufgabe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung in<br />
private Hände mit dann privat beschäftigtem<br />
Personal. Sie selbst sehen das kritisch.<br />
Warum?<br />
Silberbach: Die Maxime „Privat vor Staat“<br />
ist von vorgestern. Schauen Sie sich an,<br />
was <strong>der</strong> Bundesrechnungshof in <strong>der</strong> Regel<br />
zu den einst so hochgelobten Öffentlich-Privaten<br />
Partnerschaften (ÖPP) sagt.<br />
Gerade eben hat doch beispielsweise <strong>der</strong><br />
Bund beschlossen, die Lkw-Maut doch lieber<br />
selbst einzutreiben, weil neue, realistischere<br />
Berechnungen ergeben haben, dass<br />
das billiger wird als die Vergabe an Private.<br />
Ganz abgesehen von dem Flurschaden,<br />
den die hochbezahlten Berater gerne<br />
hinterlassen, wenn sie durch eine Behörde<br />
gefegt sind. Wir haben so viel Kompetenz<br />
im öffentlichen Dienst, <strong>der</strong> sollte die Politik<br />
vertrauen. Und wo sie fehlt, sollten<br />
wir sie im eigenen Haus aufbauen. Das<br />
ist auf Dauer immer billiger und vor allem<br />
nachhaltiger.<br />
Was muss in den Kommunen, seitens <strong>der</strong><br />
kommunalen Arbeitgeber getan werden,<br />
um den Personalkörper vernünftig aufzustellen?<br />
Pauschale Stellenanmeldungen<br />
<strong>der</strong> einzelnen Abteilungen werden ja kaum<br />
die Lösung sein, wenn <strong>der</strong> Kämmerer sie<br />
zusammenstreicht und draußen, auf dem<br />
Arbeitsmarkt, nicht die Fachkräfte zur Verfügung<br />
stehen, um den Bedarf auch nur<br />
halbwegs zu decken ...<br />
Silberbach: Zunächst muss die Politik gegenüber<br />
den Bürgern ehrlich sagen: Welche<br />
staatlichen Dienstleistungen brauchen<br />
o<strong>der</strong> wollen wir? Und was kostet das?<br />
Wenn das geklärt ist, muss <strong>der</strong> öffentliche<br />
Dienst entsprechend aufgestellt werden.<br />
Also Stellen aufbauen, Stellen besetzen,<br />
Arbeitsbedingungen attraktiver machen.<br />
Das klingt so einfach, aber an dieser Aufgabenkritik<br />
scheitert die Politik seit Jahrzehnten.<br />
Stattdessen werden ständig neue<br />
Regeln aufgestellt und Leistungen erdacht,<br />
für die aber schlicht das Personal fehlt:<br />
Das führt zu Frust in <strong>der</strong> Bevölkerung und<br />
bei den Beschäftigten. Wir brauchen einen<br />
neuen Konsens, was möglich ist – und was<br />
nicht. Interview: Wolfram Markus<br />
Wir haben so viel<br />
Kompetenz im öffentlichen<br />
Dienst, <strong>der</strong> sollte die<br />
Politik vertrauen.<br />
Ulrich Silberbach<br />
ZUR PERSON<br />
Ulrich Silberbach (Jahrg. 1961) ist<br />
Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des DBB Beamtenbund<br />
und Tarifunion (www.dbb.de). Die<br />
Interessenvertretung für Beamte und<br />
Tarifbeschäftigte<br />
im öffentlichen<br />
Dienst und im<br />
privaten Dienstleistungssektor<br />
hat rund<br />
1,3 Millionen<br />
Mitglie<strong>der</strong>. Von<br />
2011 bis 2017<br />
war Silberbach<br />
Bundesvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fachgewerkschaft<br />
Komba, die Beschäftigte <strong>der</strong><br />
Kommunen vertritt. Von 2001 bis 2014<br />
war er Vorstandsmitglied des DBB Nordrhein-Westfalen<br />
und in dieser Funktion<br />
auch Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tarifkommission.<br />
ONLINE<br />
Laufend neue Stellenausschreibungen:<br />
Der TOP Stellenmarkt auf<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
73
In Kooperation mit<br />
TOP Stellenmarkt für kommunale<br />
Das Karriereportal für den öffentlichen Dienst<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
Personalberatungen gibt es viele - aber wenn es um den<br />
öffentlichen Sektor geht, sind wir <strong>der</strong> Experte!<br />
Als spezialisierte Personalberatung suchen wir im Mandantenauftrag namhafter Kommunen fortlaufend verän<strong>der</strong>ungs willige<br />
Führungskräfte, die zukünftig als<br />
Übernehmen Sie Verantwortung für zwei neue Stadtquartiere!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />
Konversionsmanager/-in und Geschäftsführer/-in<br />
Beigeordneter / Dezernent (m/w/d)<br />
Amtsleiter (m/w/d)<br />
Fachbereichsleiter (m/w/d)<br />
Abteilungsleiter (m/w/d)<br />
Als Chief Innovation Officer gestalten Sie erfolgreiche Prozesse!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />
Leiter/-in „Smart City Münster“<br />
o<strong>der</strong> als<br />
Geschäftsführer (m/w/d) für kommunale Unternehmen<br />
tätig werden wollen o<strong>der</strong> planen, ihren Wirkungskreis zu verän<strong>der</strong>n.<br />
Lassen Sie uns miteinan<strong>der</strong> auf einer neutralen und absolut vertraulichen Ebene ins Gespräch kommen, auch wenn Sie aktuell noch<br />
nicht über einen konkreten Wechsel nachdenken. Wir besprechen Ihre Karriereperspektiven, machen eine Bestandsaufnahme und<br />
suchen nach Chancen für einen beruflichen Neustart. Heute schon an morgen denken!<br />
Gestalten Sie Zukunft – schaffen Sie die Infrastruktur, die morgen zählt!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung des Amtes für Verkehr (m/w/d)<br />
Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen.<br />
Sie bringen uns mit Ihrer konzeptionellen Stärke voran!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Abteilungsleitung Verkehrsplanung und Straßen-<br />
verkehrsbehörde im Amt für Verkehr (m/w/d)<br />
Wir bauen auf Sie und Ihre technische und wirtschaftliche Kompetenz!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />
Erster Beigeordneter (m/w/d)<br />
Interessiert? Bewerben Sie sich direkt bei <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen<br />
Kontakt stehen Ihnen dort unter <strong>der</strong> Rufnummer <strong>02</strong>28/265004 unsere Beraterinnen<br />
Rebecca Engels, Sarah Jankowski und Barbara Morschhaeuser gerne zur Verfügung.<br />
Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />
Human Kapital<br />
als Erfolgsfaktor<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.zfm-bonn.de
Produkte & Dienstleistungen<br />
MARKT<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
Klärschlammvererdung<br />
Hygienisch einwandfrei<br />
Straßensanierung<br />
Mit Dünnschichtasphalt<br />
KURZ GEMELDET<br />
Gutes Design<br />
Der La<strong>der</strong>hersteller Weidemann<br />
erhält den German Design<br />
Award <strong>2019</strong> für seinen Radla<strong>der</strong><br />
9080/9080T sowie für den elektrisch<br />
angetriebenen 1160 eHoftrac. Die<br />
Jury urteilte, <strong>der</strong> Radla<strong>der</strong> 9080/9080T<br />
sei „ein formal und funktional<br />
beeindruckendes Nutzfahrzeug, das<br />
Industrieästhetik mit eigenem Stil toll<br />
verbindet“. Der ausgezeichnete Hoftrac<br />
lasse keinerlei Leistung o<strong>der</strong> gewohnte<br />
Nutzungseigenschaften früherer Modelle<br />
vermissen. – www.weidemann.de<br />
Ortungssystem<br />
Der weltweit agierende Telematik-Anbieter<br />
Ctrack erweitert sein Hardware-<br />
Portfolio um das batteriebetriebene<br />
Ortungssystem GPS Tracker BX 720.<br />
So zeigt Ctrack neben Fahrzeugen und<br />
Baumaschinen auch an<strong>der</strong>e mobile<br />
Objekte an wie Container mit Werkzeugen,<br />
Trailer, Generatoren, Pumpen o<strong>der</strong><br />
Schaltschränke. Dank ihrer leistungsstarken<br />
Batterie ortet die BX 720 bis zu<br />
sieben Jahre lang. – www.c-track.de<br />
Software<br />
IB&T entwickelt fachlich intelligente<br />
Software für Verkehrswegeplanung und<br />
-bau. Zu den Neuheiten <strong>der</strong> RZI-Tiefbau-<br />
Version 2018 zählen die Punktverwaltung,<br />
das Digitale Geländemodell, die<br />
Straßenplanung, die REB Abrechnungstools<br />
sowie das Stand-alone-Programm<br />
Kosten AKVS/elKe, das mit den neuen<br />
Preisdatenbanken und <strong>der</strong> OKSTRA-<br />
Schnittstelle 2.018 den Workflow im<br />
Bereich Kostenmanagement abrundet.<br />
www.card-1.com<br />
Kanalbauplanung in Nürnberg: Miriam Liß, Projektleiterin des Eigenbetriebes Stadtentwässerung<br />
und Umweltanalytik (SUN), erläutert den Verlauf <strong>der</strong> einzelnen Vortriebsstrecken.<br />
Kanalbau<br />
Qualität geht vor<br />
Das System Gütesicherung Kanalbau<br />
genießt Vertrauen bei mehr als<br />
3000 Vergabestellen. Diese setzen<br />
das Anfor<strong>der</strong>ungsniveau RAL-GZ 961<br />
bei ihren Vergaben voraus.<br />
Im Zusammenhang mit Bau und Sanierung<br />
<strong>der</strong> Abwassernetze hat das Thema<br />
Qualität herausragende Bedeutung, da<br />
entsprechende Investitionen üblicherweise<br />
auf eine sehr lange Nutzungsdauer<br />
ausgelegt sind. Netzbetreibern ist bewusst,<br />
dass von einer fachgerechten Ausführung<br />
auch Stadtkasse und Bürger profitieren –<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei mittel- bis langfristiger<br />
Betrachtung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />
Wenn qualitätsbewusste Auftraggeber<br />
auf fachkundige Planer und ausführende<br />
Unternehmen treffen, können entsprechende<br />
Maßnahmen in aller Regel in <strong>der</strong><br />
notwendigen Qualität realisiert werden.<br />
Auftraggeber prüfen daher vor <strong>der</strong> Vergabe<br />
die Eignung <strong>der</strong> Bieter und Dienstleister<br />
beson<strong>der</strong>s in Hinblick auf die Fachkunde.<br />
Seitens <strong>der</strong> Auftragnehmer ist dieser Nachweis<br />
eindeutig durch die Vergabe- und Vertragsordnung<br />
für Bauleistungen (VOB Teil<br />
A) gefor<strong>der</strong>t. Hier heißt es, dass Bauleistungen<br />
an „fachkundige, leistungsfähige<br />
und zuverlässige Unternehmen zu vergeben“<br />
sind und die „Fachkunde, Leistungsfähigkeit<br />
und Zuverlässigkeit“ zu prüfen<br />
ist. Bei dieser Aufgabe kann <strong>der</strong> Auftraggeber<br />
auf das System <strong>der</strong> RAL-Gütesicherung<br />
Kanalbau zurückgreifen.<br />
In Nürnberg zum Beispiel realisiert die<br />
Stadt eines ihrer größten Abwasserprojekte<br />
<strong>der</strong> letzten Jahre. Das Sanierungsprojekt<br />
erstreckt sich über vier Stadtteile und soll<br />
das Kanalnetz hydraulisch verbessern. Zu<br />
den Baumanßnahmen zählt die Herstellung<br />
eines Stauraumkanals in gut zwölf<br />
Metern Tiefe im Rohrvortriebsverfahren.<br />
Unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung des Eigenbetriebes<br />
Stadtentwässerung und Umweltanalytik<br />
(SUN) <strong>der</strong> Stadt Nürnberg wird diese<br />
Baumaßnahme von den Bauunternehmen<br />
Brochier Infra-Vortriebstechnik und<br />
Scharnagl durchgeführt. Für die Vergabe<br />
<strong>der</strong> Vortriebsarbeiten for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> SUN von<br />
den Bietern einen Qualifikationsnachweis.<br />
Dieser konnte gemäß Güte- und Prüfbestimmungen<br />
RAL-GZ 961 von beiden Firmen<br />
erbracht werden.<br />
www.kanalbau.com<br />
Foto: Güteschutz Kanalbau<br />
Foto: Visioverdis<br />
Organische Dünger müssen hygienisch<br />
einwandfrei sein. In Kompostierungs- und<br />
Vergärungsanlagen geschieht das durch<br />
gesteuerte Wärmeentwicklung während<br />
des Rotteprozesses. Dies wird gemäß <strong>der</strong><br />
in Deutschland geltenden Bioabfallverordnung<br />
genau überprüft.<br />
In den Klärschlammvererdungsanlagen<br />
von Eko-Plant (Pauly Group) sorgt das Zusammenspiel<br />
von Schilfpflanzen, Entwässerung<br />
und Mikroorganismen während <strong>der</strong><br />
Vererdung dafür, dass nach sechs Monaten<br />
keine hygienisch relevanten Keimarten<br />
mehr vorhanden sind. Wissenschaftliche<br />
Untersuchungen haben das bestätigt.<br />
www.the-pauly-group.de<br />
Stadtgrün<br />
Bäume an <strong>der</strong> Wand<br />
Das im bundesweiten KfW-Wettbewerb<br />
„Gründen 2018“ ausgezeichnete Unternehmen<br />
Visioverdis bietet Lösungen für<br />
ein besseres Mikroklima in Städten. Dazu<br />
hat es den „GraviPlant“ entwickelt. Die<br />
Innovation erlaubt es, kleine Bäume und<br />
Büsche horizontal an Fassaden wachsen<br />
zu lassen. Die Technologie ermöglicht es,<br />
neue, bisher nicht bewachsene Räume zu<br />
nutzen. Einer <strong>der</strong> Vorteile ist die deutliche<br />
Kühlung von Gebäuden.<br />
www.visioverdis.com/de<br />
Innovative Fassadenbegrünung: Die vertikal<br />
wachsenden Pflanzen kühlen das Gebäude im<br />
Sommer und isolieren im Winter.<br />
Foto: Iseki<br />
Aufsitzmäher SF 235: Iseki präsentiert seine<br />
neue Baureihe von Großflächenmähern<br />
mit Frontmähwerk und Mittenabsaugung.<br />
Grünpflege<br />
Große Flächen sind<br />
sein liebstes Terrain<br />
Mit dem SF 224 und dem SF 235 bietet<br />
Iseki-Maschinen eine neue Baureihe von<br />
Großflächenmähern mit Frontmähwerk<br />
und Mittenabsaugung. Die neuen Modelle<br />
sind eine Weiterentwicklung <strong>der</strong> Vorgänger<br />
SFH 220/240 und wurden insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Hinblick auf Mähleistung, Sicherheit und<br />
Optik optimiert. Beide Arbeitsmaschinen<br />
bieten eine hohe Flächenleistung bei gesteigertem<br />
Bedienkomfort und vergrößertem<br />
Behältervolumen.<br />
Die Mäher sind mit unterschiedlichen<br />
Frontmähwerken erhältlich. Der SF 224 ist<br />
mit einem 1,37 m breiten Hochleistungs-<br />
Mähdeck ausgestattet. Beim SF 235 kann<br />
auch ein 1,52 m breites Mähwerk mit pendelnden<br />
Messern zum Einsatz kommen.<br />
Bei beiden Frontmähwerken lässt sich die<br />
Schnitthöhe bequem über einen Handgriff<br />
verstellen, und über einen Vorwahltaster<br />
kann zwischen Mulch- und Aufnahmebetrieb<br />
gewechselt werden.<br />
Die Mäher sind mit Drei-Zylin<strong>der</strong>-Motoren<br />
mit 22 o<strong>der</strong> 33 PS ausgestattet. Der<br />
hydrostatische Fahrantrieb mit Zwei-Pedal-Steuerung<br />
sorgt für eine zuverlässige<br />
Kraftübertragung an die Antriebsrä<strong>der</strong>,<br />
mehr Steigfähigkeit und höhere Effizienz<br />
am Antriebsstrang. Für eine optimale<br />
Bodenhaftung wurde das Fahrwerk sehr<br />
spurstabil ausgelegt und <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />
des Grassammelcontainers abgesenkt. Die<br />
Fahrerplattform ermöglicht eine gute Übersicht<br />
über die Mähfläche.<br />
www.iseki.de<br />
Foto: VSI<br />
Asphaltdeckschichten sind als oberste<br />
Verschleißschicht des Straßenoberbaus<br />
<strong>der</strong> Witterung und dem immer stärker<br />
werdenden Verkehrsaufkommen ausgesetzt.<br />
Kennzeichen <strong>der</strong> Abnutzung sind<br />
Spurrinnen, Ausmagerungen und Frostaufbrüche.<br />
Bevor es hierzu kommt, sollte<br />
saniert werden.<br />
Eine schnelle und kostengünstige Sanierungsmethode<br />
ohne Austausch <strong>der</strong> Deckschicht<br />
ist <strong>der</strong> VSI-Dünnschichtasphalt.<br />
Dabei wird ein etwa ein Zentimeter starker<br />
Asphalt in Kaltbauweise auf die bestehende,<br />
gereinigte Fahrbahndecke aufgetragen.<br />
Nach Einbau ist die Strecke schon<br />
nach rund 15 Minuten wie<strong>der</strong> befahrbar.<br />
Durch den Überzug mit dem Dünnschichtasphalt<br />
werden die Oberflächeneigenschaften<br />
wie Dichtigkeit, Griffigkeit,<br />
Ebenheit im Querprofil schnell wie<strong>der</strong> hergestellt,<br />
und die Nutzungsdauer wird nach<br />
Angaben des Herstellers um Jahre verlängert.<br />
Im innerörtlichen Bereich entsteht<br />
demnach eine Kostenersparnis von bis zu<br />
70 Prozent gegenüber <strong>der</strong> konventionellen<br />
Fahrbahndeckenerneuerung.<br />
In <strong>der</strong> Konsequenz reduziert sich auch<br />
<strong>der</strong> Rohstoffbedarf durch die geringere<br />
Schichtstärke durchschnittlich um die<br />
Hälfte. Bundesweit werden daher diese<br />
Beläge immer öfter für die Erhaltung <strong>der</strong><br />
Straßen eingesetzt.<br />
www.vsi-gmbh.de<br />
Straßensanierung: Der in Kaltbauweise aufgebrachte<br />
VSI-Dünnschichtasphalt ist bereits<br />
nach 15 Minuten befahrbar.<br />
76 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
77
Firmenname für Schriftverkehr (Schriftart Arial) :<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
ANBIETER<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
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78<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
79
Service<br />
NEUERSCHEINUNGEN<br />
TERMINE<br />
Service<br />
Smart City. Digitalisierung in Stadt und<br />
Land,<br />
Wolf Hartmann u. a., Springer-Gabler,<br />
Heidelberg, 2018, 77 S., 44,99 Euro<br />
(ISBN 978-3-658-19045-3)<br />
Smart City Arnsberg<br />
Dieses Buch zeigt am Beispiel <strong>der</strong> Stadt<br />
Arnsberg, wie Kommunen die Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Digitalisierung nutzen und umsetzen<br />
können. Digitale Technologien helfen<br />
Städten und Gemeinden, effizienter zu arbeiten<br />
und noch attraktiver für Bürger und<br />
Unternehmen zu werden. Doch wie sieht<br />
die Stadt <strong>der</strong> Zukunft aus? Wie können<br />
wir möglichst angenehm, effizient und<br />
umweltbewusst in urbanen Räumen leben<br />
und arbeiten? Mit welchen Technologien,<br />
mit welchen Konzepten lassen sich die<br />
Teilbereiche Energie, Umwelt, Gebäude,<br />
Infrastrukturen und Verkehr klug zur intelligenten<br />
Stadt vernetzen? Diese Fragen<br />
beantwortet das vorliegende Werk.<br />
Landes- und Kommunalwahlrecht<br />
Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Klaus-Michael Glaser,<br />
Kommunal- und Schul-Verlag, Wiesbaden,<br />
Kommentar, 5. Auflage <strong>2019</strong>,<br />
482 S., 49 Euro<br />
(ISBN 978-3-8293-1437-4)<br />
Landleben digital<br />
Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Einwohner<br />
Deutschlands lebt auf dem Land, doch<br />
immer mehr zieht es in die Städte. Dieser<br />
Band zeigt auf, wie digitale Strategien<br />
ländliche Räume vitalisieren und attraktiv<br />
machen können. Die Autorin ist davon<br />
überzeugt, dass das Landleben gelingen<br />
kann, wenn digitale Konzepte Chancen<br />
für Teilhabe und gleichwertige Lebensverhältnisse<br />
eröffnen. Sie untersucht das Potenzial<br />
vieler neuer Strategien: Glas faser,<br />
offene Daten und Sensoren im Internet <strong>der</strong><br />
Dinge, smarte Mobilität, Roboter in <strong>der</strong><br />
Gesundheitsvorsorge und smarte Bürger.<br />
Anke Knop macht deutlich, wie wichtig<br />
es für ländliche Orte ist, sich <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
Digitalisierung zu stellen, ohne<br />
dabei Traditionen und Eigenheiten aufzugeben.<br />
Denn ohne digitales Land ist kein<br />
Staat zu machen.<br />
Das neue digitale Landleben,<br />
Anke Knopp, Wochenschau-Verlag,<br />
Frankfurt am Main, <strong>2019</strong>, 184 S.,<br />
14,90 Euro (ISBN 978-3-7344-0732-1)<br />
Die gesunde Stadt<br />
Am gesellschaftlichen Einsatz für För<strong>der</strong>ung,<br />
Schutz und Wie<strong>der</strong>herstellung von<br />
Gesundheit sind im städtischen Leben<br />
zahlreiche Sektoren beteiligt. Während<br />
soziale Benachteiligungen von vielen Seiten<br />
als wichtige Größe wahrgenommen<br />
werden, ist die Aufmerksamkeit für ökologische<br />
Tragfähigkeit im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Gesundheit bisher viel geringer.<br />
In diesem Buch wird ein Konzept für eine<br />
sozial gerechte und ökologisch nachhaltige<br />
Stadtkultur vorgestellt. Leitprinzipien sind<br />
eine Blickfel<strong>der</strong>weiterung in Richtung Zukunftsvorsorge<br />
sowie ein „Brückenbau“<br />
zur Überwindung von Barrieren, die oft<br />
zwischen wissenschaftlichen Disziplinen<br />
und gesellschaftlichen Sektoren existieren.<br />
Grundlagen des Wahlrechts kommentiert<br />
Stadt <strong>der</strong> Zukunft – Gesund und<br />
nachhaltig,<br />
Rainer Fehr, Claudia Hornberg (Hrsg.),<br />
Oekom Verlag München, 2018, 384 S.,<br />
35 Euro (ISBN 978-3-96238-074-8)<br />
Mecklenburg-Vorpommern hat die bewährten<br />
Wahlsysteme im Landtagswahlrecht<br />
und im Kommunalwahlrecht im<br />
gemeinsamen Landes- und Kommunalwahlgesetz<br />
zusammengeführt. Dieser<br />
Entwicklung trägt <strong>der</strong> gemeinsame Kommentar<br />
Rechnung. Darin sind die Normen<br />
des Landes- und Kommunalwahlgesetzes<br />
mit Praxisbeispielen und Rechtsprechung<br />
auch aus an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n umfassend<br />
erläutert.<br />
Die das Gesetz ausfüllenden Vorschriften<br />
<strong>der</strong> Landes- und Kommunalwahlordnung<br />
werden jeweils am Ende <strong>der</strong> Erläuterungen<br />
angesprochen und, wenn sie<br />
materielle Regelungen enthalten, in die<br />
Kommentierung aufgenommen. Beispiele<br />
einer Wahlbekanntmachung, eines Ausschreibungstextes<br />
für die Wahl <strong>der</strong> hauptamtlichen<br />
Bürgermeister und einer Checkliste<br />
für die Wahlleiter zur Vollständigkeit<br />
<strong>der</strong> eingereichten Wahlunterlagen dienen<br />
als Erleichterung für die Praxis.<br />
Der Ratgeber richtet sich an alle mit <strong>der</strong><br />
Vorbereitung, Durchführung und Prüfung<br />
<strong>der</strong> Kommunalwahlen befassten Personen,<br />
die haupt- o<strong>der</strong> ehrenamtlich in Verwaltungen,<br />
Wahlorganen, Parteien und Wählergruppen<br />
die Wahlen durchzuführen<br />
haben.<br />
Der Autor, Klaus-Michael Glaser, ist<br />
Justiziar beim Städte- und Gemeindetag<br />
Mecklenburg-Vorpommern. Zahlreiche<br />
Schulungen für Wahlleiter sowie Veröffentlichungen<br />
weisen ihn als profunden<br />
Kenner des Kommunalwahlrechts aus.<br />
Was? Wann? Wo?<br />
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Sicherheit<br />
Kurzzeitige Eingriffe in den Straßenverkehr<br />
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Grundstücksentwässerung<br />
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21. 3. Kiel<br />
SAG-Akademie für berufliche Weiterbildung,<br />
Darmstadt, Tel. 0 61 51/1 01 55-0,<br />
www.sag-akademie.de<br />
Gewässerschutz<br />
Grundlagenschulung<br />
21. 3. Offenbach<br />
Umweltinstitut Offenbach,<br />
Tel. 0 69/81 06 79,<br />
www.umweltinstitut.de<br />
Kommunalpolitik<br />
Vertrauen schaffen durch Bürgerbeteiligung<br />
23. 3. Wiesbaden<br />
Akademie für Kommunalpolitik (AfK),<br />
Wiesbaden, Tel. 06 11/9 99 77-34,<br />
www.afk-hessen.de<br />
Tourismus<br />
Wirtschaftlich agieren zwischen Kundenwünschen<br />
und Firmeninteressen<br />
2. 4. Boppard<br />
Kommunalakademie Rheinland-Pfalz,<br />
Mainz, Tel. 0 61 31/2 39 85 57,<br />
www.akademie-rlp.de<br />
Kommunikation<br />
Professionelles Networking<br />
5. – 7. 4. Berlin<br />
Akademie Management und Politik <strong>der</strong><br />
Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn,<br />
Tel. <strong>02</strong> 28/8 83-3 27,<br />
www.fes-mup.de<br />
Jugendhilfe<br />
Örtliche Zuständigkeit und Kostenerstattung<br />
– Grundlagen<br />
9. – 10. 4. Frankfurt am Main<br />
Kommunales Bildungswerk, Berlin,<br />
Tel. 0 30/29 33 50-0, www.kbw.de<br />
Finanzmanagement<br />
Baumaßnahmen im doppischen<br />
Haushalt<br />
11. 4. Chemnitz<br />
Bildungswerk für Kommunalpolitik<br />
Sachsen, Hoyerswerda,<br />
Tel. 0 35 71/40 72 17,<br />
www.bks-sachsen.de<br />
Energieliefer-Contracting<br />
Rechtliche Grundlagen<br />
6. – 7. 5. Hamburg<br />
Verband für Wärmelieferung,<br />
Hannover,<br />
Tel. 05 11/3 65 90-0,<br />
www.energiecontracting.de<br />
KONGRESSE<br />
32. Lindauer Seminar<br />
„Praktische Kanalisationstechnik –<br />
Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“<br />
14. – 15. 3. Lindau<br />
JT-Elektronik, Lindau, Tel. 0 83 82/<br />
9 67 36-0, www.jt-elektronik.de<br />
52. Essener Tagung für Wasserwirtschaft<br />
Wasser und Gesundheit<br />
20. – 22. 3. Essen<br />
Institut für Siedlungswasserwirtschaft<br />
<strong>der</strong> RWTH Aachen (ISA), Aachen,<br />
Tel. <strong>02</strong> 41/80-2 72 03,<br />
www.essenertagung.de<br />
22. Internationaler Altpapiertag<br />
21. 3. Düsseldorf<br />
Bundesverband Sekundärrohstoffe und<br />
Entsorgung (BVSE), Bonn,<br />
Tel. <strong>02</strong> 28/9 88 49-0, www.bvse.de<br />
Stadtplanung<br />
Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme<br />
21. 3. München<br />
Institut für Städtebau und Wohnungswesen,<br />
München, Tel. 0 89/54 27 06-0,<br />
www.isw-isb.de<br />
Modulbau <strong>2019</strong><br />
Kommunales Bauen mit Modulen<br />
25. – 26. 3. Frankfurt am Main<br />
Management Forum Starnberg,<br />
Tel. 0 81 51/27 19-0,<br />
www.management-forum-starnberg.de<br />
Der Bürgermeistertag <strong>2019</strong><br />
Kommunalsymposium<br />
27. – 28. 3. Dresden<br />
Vendoro, Susanne Schröter, Dresden,<br />
Tel. 03 51/2 79 88 06,<br />
www.<strong>der</strong>-buergermeistertag.de<br />
Sicherheit in Bildungseinrichtungen<br />
Krisenprävention an Schulen<br />
28. 3. Duisburg<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit,<br />
Bad Homburg v. d. Höhe,<br />
Tel. 0 61 72/9 81 85-85<br />
www.sicherheit-inbildungseinrichtungen.de<br />
Lärmkontor-Jahrestagung<br />
Stadt – Lärm – Luft<br />
28. – 29. 3. Hamburg<br />
Lärmkontor, Hamburg, Tel. 0 40/<br />
38 99 94-0, www.laermkontor.de<br />
MESSEN<br />
E-Mobility World<br />
Ausstellung für nachhaltige Mobilität<br />
20. – 24. 3. Friedrichshafen<br />
Messe Friedrichshafen,<br />
www.ibo-messe.de<br />
Forst live<br />
Forstwirtschaft – Forsttechnik –<br />
Erneuerbare Energien<br />
29. – 31. 3. Offenburg<br />
Forst live, Hermannsburg,<br />
www.forst-live.de<br />
TERMINHINWEISE AN:<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Redaktion<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
80 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
81
Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/<strong>2019</strong><br />
Impulse für den kommunalen Wohnungsbau<br />
Um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten, ist die stärkere Aktivität <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Hand gefragt. Wir beleuchten, was Kommunen bei <strong>der</strong> Gründung von Wohnungsunternehmen<br />
in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht beachten müssen. Dies<br />
und weitere aktuelle Themen in unserem „EXTRA Wohnungsbau“ im März.<br />
Gemeinsam mobil<br />
Die Zukunft <strong>der</strong> Mobilität in Ballungsräumen<br />
liegt in <strong>der</strong> Vernetzung unterschiedlicher<br />
Verkehrsträger. Die Fahrgäste<br />
erwarten attraktive Tarife, harmonisierte<br />
Fahrpläne und aktuelle Informationen.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, sollten die<br />
regionalen Aufgabenträger den Schulterschluss<br />
suchen. Wir stellen ein Projekt mit<br />
Beispielcharakter vor.<br />
Die nächste<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
erscheint am<br />
7. März<br />
Foto: Eyetronic/Adobe Stock<br />
Ressource Biomüll<br />
Für die getrennte Erfassung von Bioabfällen<br />
gibt es gute Gründe: Reduzierung<br />
<strong>der</strong> Restmüllmenge, Grundlage für die<br />
Nutzung von Methangas, Erzeugung von<br />
hochwertigem Kompost. Innovative Konzepte<br />
und Lösungen für Sammlung, Störstoffkontrolle<br />
und Verwertung unterstützen<br />
die Kommunen dabei, dieses wertvolle<br />
Potenzial zu erschließen.<br />
Foto: Eunikas/Adobe Stock<br />
Foto: AVG<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Das unabhängige Magazin für<br />
die kommunale Praxis<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />
Tilmann Distelbarth, Bernd Herzberger<br />
Chefredakteur Wolfram Markus<br />
Redaktion Jörg Benzing,<br />
Alexan<strong>der</strong> Liedtke, Louisa Holz (Volo.)<br />
Layout & Grafik HSt Medienproduktion<br />
Leitung Produkt- und Projektmanagement<br />
Beate Semmler<br />
Leitung Sales Management<br />
Michael Wilhelm Blaser<br />
Sales Management Ursula Fantz<br />
Vertrieb Natalie Toth<br />
(natalie.toth@pro-vs.de)<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />
inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Es gelten die Mediadaten Nr. 42<br />
vom 1. Januar <strong>2019</strong><br />
Verlags- und Redaktions an schrift<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. 0791 95061-8300<br />
Fax 0791 95061-188341<br />
info@pro-vs.de<br />
Konto<br />
Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />
IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />
Druck und Herstellung<br />
Möller Druck und Verlag GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />
Nachdruck und Vervielfältigung –<br />
auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />
UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier<br />
aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />
Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />
Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel.<br />
ISSN 0723-8274<br />
Solarleuchte merkur<br />
– Die Außergewöhnliche für höchste Ansprüche –<br />
InnovatIon trIfft<br />
nachhaltIgkeIt<br />
DeSIgn UnD<br />
leUchtkraft<br />
aUf hÖchSteM<br />
nIveaU<br />
sipirit gmbh<br />
Elsässer Straße 40, D-76870 Kandel | www.sipirit.de<br />
Telefon +49 (0) 72 75 / 98 58 - 98 | E-Mail best@sipirit.de<br />
partner of<br />
82 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/19<br />
Weitere Informationen: Siehe Beilage
LEISER.<br />
SAUBERER.<br />
ELEKTRISCH.<br />
Unsere ersten vollelektrischen Lkw Volvo FE Electric und Volvo FL Electric<br />
sind ein Meilenstein auf unserem Weg zur emissionsfreien Mobilität<br />
und meistern die Herausfor<strong>der</strong>ungen von regionalen Transportaufgaben.<br />
Sie ermöglichen es, unsere Städte sauberer, leiser und stauärmer zu machen.<br />
Das Resultat: höhere Lebensqualität für uns alle.<br />
www.volvotrucks.de/elektro-lkw<br />
VOLVO ELECTRIC TRUCKs