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<strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />
BREMER SPORT<br />
MAGAZIN DES LANDESSPORTBUNDES FÜR BREMEN & BREMERHAVEN<br />
Andreas Vroom<br />
Über die Bedeutung des LSB<br />
Wahlhearing<br />
Diskussion mit Politikern<br />
Sportgala<br />
Viel Prominenz im GOP<br />
Exklusiv-Interview mit Florian Wellbrock<br />
Sportler des Jahres
e-Bikes kauft man<br />
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2
EDITORIAL<br />
IMPRESSUM<br />
BREMER SPORT<br />
MAGAZIN FÜR BREMEN & BREMERHAVEN<br />
Herausgeber & Verlag:<br />
Landessportbund Bremen (LSB)<br />
Auf der Muggenburg 30<br />
28217 Bremen<br />
0421 / 7928723<br />
info@lsb-bremen.de<br />
WESER-KURIER Mediengruppe<br />
Magazinverlag Bremen GmbH,<br />
Martinistraße 43, 28195 Bremen<br />
04 21 / 36 71-4990<br />
info@magazinverlag-bremen.de<br />
Redaktion:<br />
Martin Märtens (V.i.S.d.P.),<br />
Kristina Wiede, Jennifer Fahrenholz,<br />
Boris Butschkadoff (LSB)<br />
Grafik/Layout:<br />
B.O. Beckmann<br />
Anzeigen:<br />
Volker Schleich (verantwortlich),<br />
Anne Zeidler, Susanne Franke, Dieter Kück,<br />
Yvonne Bittner<br />
Druck:<br />
Bonifatius GmbH Druck - Buch - Verlag<br />
Karl-Schurz-Straße 26<br />
33100 Paderborn<br />
Urheberrechte:<br />
Der Nachdruck von<br />
Beiträgen ist nur mit<br />
Genehmigung des Verlages<br />
und mit Quellenangabe gestattet.<br />
Titelbild:<br />
Deutscher Schwimm-Verband e. V. / Jo Kleindl<br />
Dankeschön!<br />
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde<br />
in Bremen und Bremerhaven, über einen<br />
Zeitraum von fast 30 Jahren war das Bremer<br />
Sport Magazin offizielles Presseorgan des Landessportbundes<br />
Bremen.<br />
Grund genug, um ein Dankeschön an alle<br />
diejenigen auf den Weg zu bringen, die dazu beigetragen<br />
haben, dass nicht nur die Mitglieder<br />
des Landessportbundes Bremen, sondern auch<br />
alle anderen Sportinteressierten sich über die<br />
Geschehnisse in unserem Dachverband und bei<br />
unseren Mitgliedsorganisationen informieren<br />
konnten.<br />
Man könnte meinen, dass diese Worte nach<br />
Abschied klingen. Aber der Eindruck täuscht.<br />
Es ist nur ein kleines „Tschüss“, verbunden mit<br />
einem starken „Moin“.<br />
Der Landessportbund hat mit der Neuausschreibung<br />
seines Sport Magazins in Bremen<br />
und Bremerhaven, aber auch bundesweit, viel<br />
Interesse geweckt. Die Zahl der Bewerber war<br />
entsprechend groß. Aus den interessierten Verlagen<br />
und Medienagenturen haben wir uns nach<br />
reiflicher Überlegung für den zur Mediengruppe<br />
des Weser Kurier gehörenden Magazinverlag<br />
Bremen entschieden und freuen uns, Ihnen<br />
mit dieser Ausgabe den neuen BREMER SPORT<br />
präsentieren zu können.<br />
Der BREMER SPORT wird quartalsweise<br />
bei unseren Mitgliedsorganisationen und über<br />
verschiedene Verteilerstellen in Bremen und<br />
Bremerhaven flächendeckend rund um den<br />
Sport im Lande Bremen informieren. Selbstverständlich<br />
werden auch die Nutzer des E-Papers<br />
das Magazin wie gewohnt weiterlesen können.<br />
Beim Relaunch haben wir festgestellt, dass sich<br />
das E-Paper einer immer größeren Beliebtheit<br />
erfreut.<br />
Aus diesem Grund legen wir allen Leserinnen<br />
und Lesern auch die Online-Version des<br />
BREMER SPORT ans Herz. Das E-Paper wird<br />
Monika Wöhler, Vizepräsidentin des Landessportbundes<br />
Bremen. <br />
Foto: LSB<br />
direkt auf der Startseite der LSB-Homepage<br />
verlinkt und abrufbar sein und zudem über die<br />
Social-Media-Kanäle des LSB auf Facebook und<br />
Twitter verbreitet.<br />
Der BREMER SPORT wird künftig über die<br />
Angebote, Dienstleistungen und vielfältigen<br />
Aufgaben des Landessportbundes berichten.<br />
Auch wichtige Sportereignisse und Termine in<br />
Bremen und Bremerhaven kommen natürlich<br />
nicht zu kurz. Darüber hinaus geben wir unseren<br />
Mitgliedsorganisationen mehr Raum, um das<br />
rege Vereinsleben in Bremen und Bremerhaven<br />
im Rahmen einer erweiterten Vereinsrubrik abzubilden.<br />
Wir dürfen uns auf die bunte Palette<br />
der sportlichen Aktivitäten im Land Bremen<br />
ganz sicher freuen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre<br />
der ersten Ausgabe und hoffe, dass Ihnen unser<br />
neues Magazin gefällt.<br />
Mit sportlichen Grüßen,<br />
Ihre Monika Wöhler<br />
Drei Punkte für<br />
Ihre Büroeinrichtung<br />
www.bmk-online.de - info@bmk-online.de - 0 42 02 / 764 08-100<br />
3
INHALT<br />
STORY<br />
Sportler des Jahres 24<br />
Florian Wellbrock, Lina Goncharenko, Grün-Gold-Club und andere<br />
Interview mit Finn Lemke<br />
09<br />
AKTUELLES<br />
Kinder laufen für Kinder 7<br />
Spenden sammeln für soziale Projekte<br />
Vom HC Bremen zu den Füchsen 8<br />
Handball: Miro Schluroff will in Berlin zum Bundesligaspieler reifen<br />
Mehr als Laufen, Werfen, Springen 14<br />
Saisonstart für das Deutsche Sportabzeichen<br />
Sportförderung ist zu niedrig 16<br />
LSB-Präsident Andreas Vroom im Interview<br />
Was kann der Verein tun? 19<br />
Sportjugend rückt das Thema sexualisierte Gewalt in den Fokus<br />
Ehrungen im Rathaus<br />
22<br />
BREMER SPORTGRÖSSEN<br />
Für Profis und Amateure 12<br />
Jonny Otten über Werder, Flo Mega und seinen neuen Job<br />
Gute Trainingsmöglichkeiten 20<br />
Der Bremer Radrennprofi Lennard Kämna im Interview<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
HFV-Pfingst-Cup 40<br />
Großes Jugendturnier als Fest für die ganze Familie<br />
Legende Bert Trautmann 44<br />
Neue Ausstellung bei TURA Bremen<br />
RUBRIKEN<br />
4<br />
Fotos: Klahn, LSB, Meister<br />
Sportgala im GOP 28<br />
Editorial 3<br />
Impressum 3<br />
Fitnesstipps 50
„Bewegung gegen Krebs“<br />
Vereinswettbewerb geht bereits in die fünfte Auflage<br />
Gemeinsam mehr Menschen zu Bewegung<br />
und einem lebenslangen Sporttreiben<br />
animieren – dazu rufen der<br />
Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und<br />
die Deutsche Krebshilfe mit dem bundesweiten<br />
Vereinswettbewerb „Bewegung gegen Krebs“<br />
auf. Bis zum 31. Dezember <strong>2019</strong> können sich<br />
Sportvereine dem Wettbewerb um den kreativsten<br />
Aktionstag stellen und dabei tolle Preise<br />
gewinnen. Nach Ablauf der Wettbewerbsfrist<br />
werden die besten eingesendeten Veranstaltungsdokumentationen<br />
von einer unabhängigen<br />
Jury ausgezeichnet.<br />
Mit einem Rekord von fast 90 Anmeldungen<br />
und sechs glücklichen Gewinnervereinen ging<br />
der letzte Vereinswettbewerb zu Ende. Die ersten<br />
drei Plätze wurden mit einem Sport-Thieme<br />
Gutschein für Vereinszwecke im Wert von<br />
2.500,- Euro und die Plätze vier bis sechs mit jeweils<br />
zwei Gutscheinen für Übungsleiterausbildungen<br />
im Wert von 500,- Euro ausgezeichnet.<br />
„Die Preise sind auch dieses Jahr wieder zu gewinnen<br />
und sollten zusätzlicher Ansporn sein,<br />
eine dreistellige Anmeldezahl zu erreichen“, sagt<br />
DOSB-Ressortleiter für Präventionspolitik und<br />
Gesundheitsmanagement Dr. Mischa Kläber.<br />
„Damit die positive Auswirkung von Sport und<br />
Bewegung in der Krebsprävention sowie in der<br />
Nachsorge im Bewusstsein der Bevölkerung<br />
weiter zunimmt.“<br />
Im ersten Schritt wird das Online-Anmeldeformular<br />
ausgefüllt. Teilnehmende Vereine<br />
erhalten nach Anmeldung eine „Aktionsbox“<br />
mit Gymbags, T-Shirts, Thera-Bändern und<br />
weiteren Überraschungen, Ideen zu Veranstaltungen<br />
und Umsetzung sowie Unterstützung bei<br />
ihrer Öffentlichkeitsarbeit durch den DOSB.<br />
Sport macht Spaß und wirkt ganz nebenbei<br />
präventiv auf viele Erkrankungen. Regelmäßige<br />
Bewegung kann beispielsweise das Risiko, an<br />
bestimmten Krebsarten zu erkranken, deutlich<br />
senken. Etwa ein Drittel der rund 500.000 jährlichen<br />
Neuerkrankungen lassen sich durch eine<br />
gesunde Lebensweise vermeiden. Die Deutsche<br />
Krebshilfe und der DOSB klären seit 2014<br />
mit der Bewegungsoffensive „Bewegung gegen<br />
Krebs“ über Möglichkeiten in der Krebsprävention<br />
auf und tragen die Botschaft gemeinsam<br />
mit den Vereinen an die dort organisierten<br />
Menschen.<br />
Weitere Informationen zur Bewegungsoffensive im<br />
Internet unter www.bewegung-gegen-krebs.de.<br />
Maßstäbe gesetzt<br />
International Judo Masters in Bremen in der ÖVB-Arena<br />
Foto: BGK<br />
Die 34. Auflage der „International Masters<br />
Bremen“ in der ÖVB Arena hat wieder einmal<br />
Maßstäbe gesetzt. Für die über achthundert Judo-Athleten<br />
aus über zwanzig Nationen (Altersklassen<br />
U18/21) war das Turnier ein wichtiges<br />
Kräftemessen und Sprungbrett in die Weltelite<br />
bis hin zu möglichen Olympia-Ehren. „In diesen<br />
Klassen bieten wir das größte Turnier“, so Organisator<br />
Norbert Specker. Der Vorsitzende des<br />
Bremer Judo-Verbandes (BJV) und Bundes-Jugendleiter<br />
im Deutschen Judo-Bund (DJB), sorgte<br />
mit seinem Helfer-Team für einen optimalen<br />
Verlauf der Veranstaltung.<br />
Das würdigte auch Bremens Sport-Senatorin<br />
Anja Stahmann, die das Masters „als eine riesige<br />
Werbung für Bremen“ hervorhob. Nebenbei<br />
flüsterte sie, vor langer Zeit in Bremerhaven Judo<br />
betrieben und sogar den gelben wie auch orangenen<br />
Gürtel erworben zu haben. Zudem haben<br />
sich auch Ingelore Rosenkötter und Mustafa Kemal<br />
Ötztürk als Vertreter der Bremer Sport-Deputation<br />
einen Überblick über das Wettkampfgeschehen.<br />
Besonders stark präsentierten sich in Bremen<br />
die Judokas aus Brasilien, Belgien, Frankreich<br />
und den Niederlanden. Das mussten auch<br />
die Kämpfer aus dem Judo-Mutterland Japan zur<br />
Kenntnis nehmen. Mit insgesamt sieben Akteuren<br />
hat der Bremer Judo-Verband ebenso viele<br />
Kämpfer zu dieser Mammut-Veranstaltung geschickt<br />
wie im Vorjahr. Neben dem SC Panthera<br />
(drei Athleten) hatten der JC Asahi, der TV<br />
Eiche-Horn, Bremen 1860 und der TSV Bassum<br />
jeweils einen Aktiven gemeldet.<br />
Das unmittelbar nach den Judo Masters angesetzte,<br />
dreitägige Trainings-Camp führte länderübergreifend<br />
Sieger und Besiegte sowie viele<br />
hundert motivierte Judokas zusammen. Trotz der<br />
an den Vortagen gebotenen Spitzenleistungen<br />
versprühten die Athleten neuen Ehrgeiz und hinterließen<br />
ordentlich Schweiß auf den zuvor noch<br />
trockenen Matten.<br />
Klappradrennen<br />
German Folding Bike Open /<br />
Rabatte für Vereinsmitglieder<br />
Bereits zum vierten Mal finden in diesem Jahr<br />
die „German Folding Bike Open“ (GFBO) in Bremen<br />
statt – ein Klapp- und Faltradrennen für jedermann.<br />
Neben dem Hauptrennen, welches auf<br />
einer Strecke rund um den Wall stattfindet, steht<br />
der weltweit einzige „100m-DFB-Pokal-Klappradsprint“<br />
auf dem Programm. 16 ausgeloste<br />
Sprinter treten dabei in Eins-gegen-Eins-100m-<br />
Sprints in vier Durchläufen auf zwei identischen<br />
vom Veranstalter gestellten Klapprädern gegeneinander<br />
an. Der Sieger erhält ein exklusives<br />
Siegerfoto mit dem original DFB-Pokal aus der<br />
Bremer Silberwaren-Manufaktur und Pokalschmiede,<br />
Koch & Bergfeld Corpus. Der Dresscode<br />
– von ‚Very British‘ bis zu ‚Skurril mit Stil‘.<br />
Die GFBO findet am 16. Juni Am Wall auf Höhe<br />
Bischofsnadel statt.<br />
Ablauf am 16. Juni:<br />
XX<br />
10.00 Uhr: Akkreditierung<br />
XX<br />
10.30 Uhr: Testrunde<br />
XX<br />
12.00 Uhr: Hauptrennen<br />
XX<br />
13.30 Uhr: DFB-Pokal Sprint<br />
XX<br />
15.00 Uhr: Siegerehrung<br />
AKTUELLES<br />
Rennteilnehmer: maximal 111,<br />
Startplatz: 25 Euro, Startplatz für Vereinsmitglieder:<br />
15 Euro (Nachweis: Vereinsangabe<br />
plus Mitgliedsnummer),<br />
Anmeldung online unter:<br />
foldingbike-race.de<br />
Fotos: GFBO<br />
5
AKTUELLES<br />
Sportpolitisches Wahlhearing<br />
Der Landessportbund fühlt der Bremer Politik auf den Zahn<br />
Beim Wahlhearing standen die Herausforderungen und die Probleme des organisierten Sports im Mittelpunkt. <br />
Fotos: LSB Bremen<br />
6<br />
Das sportpolitische Wahlhearing des Landessportbundes<br />
(LSB) Bremen ist auf<br />
großes Interesse gestoßen. Zweieinhalb<br />
Stunden lang diskutierten LSB-Präsident Andreas<br />
Vroom und Moderator Axel Pusitzky mit<br />
sieben Politikerinnen und Politikern über die<br />
Herausforderungen und Probleme des organisierten<br />
Sports in Bremen und Bremerhaven.<br />
Alle Parteien betonten, dass die Bedeutung des<br />
Sports enorm sei und die Vereine wichtige Aufgaben<br />
im gesellschaftlichen und gesundheitlichen<br />
Bereich übernehmen. Konkrete Zusagen<br />
mit Blick auf die Bürgerschaftswahl am 26. Mai<br />
machte allerdings keiner.<br />
„Für die Vereine und Mitglieder, aber auch<br />
um dem großen gesellschaftlichen Wert des<br />
Sports gerecht zu werden, brauchen wir die nötige<br />
Infrastruktur und eine bessere finanzielle<br />
Unterstützung. Alle schönen Worte sind im<br />
Grunde mit der zentralen Forderung des Landessportbundes<br />
an die Bremer Politik zu begleichen:<br />
Der Verdopplung des Sportetats von 7,5<br />
auf 15 Millionen Euro“, sagte Vroom unter dem<br />
Beifall des Publikums. Die Frage, ob der Sport<br />
bei der Durchsetzung seiner Forderungen an<br />
die Politik möglicherweise nicht laut genug sei,<br />
verneinte der LSB-Präsident. Gute Argumente<br />
brauchen keine Lautstärke, so Vroom. Entscheidend<br />
sei, dass man sich an den richtigen Stellen<br />
mit klaren und strukturierten Botschaften Gehör<br />
verschaffe.<br />
Gleich zu Beginn der Podiumsdiskussion<br />
ging es um die Abschaffung des Sportstudiengangs<br />
an der Universität Bremen. Diese Entscheidung,<br />
bedauerte Sportsenatorin Anja<br />
Stahmann (Grüne), sei ein Fehler gewesen, der<br />
korrigiert werden müsse. „Bremen ist aktuell<br />
das einzige Bundesland ohne einen Sportstudiengang“,<br />
kritisierte Stahmann. Die sportpolitische<br />
Sprecherin der SPD, Ingelore Rosenkötter,<br />
gestand ein, dass sie über die Entscheidung<br />
ihrer Partei damals schockiert gewesen sei. „Wir<br />
hätten lauter sein und die Abschaffung des Studiengangs<br />
Sport verhindern müssen“, so Rosenkötter.<br />
Zumindest die politischen Weichen für<br />
eine Wiederaufnahme der Sportlehrerausbildung<br />
an der Uni Bremen seien aber gestellt.<br />
Auch die Themen Bäderkonzept, Leistungssport,<br />
E-Sport, Bildung und Infrastruktur kamen<br />
beim Wahlhearing zur Sprache. Fragen aus dem<br />
Publikum waren dabei ausdrücklich erwünscht.<br />
LSB-Präsident Vroom appellierte angesichts der<br />
Zustände in den Sportstätten an die Politik. „Wir<br />
begrüßen es, dass die Sportdeputation und Immobilien<br />
Bremen mit dem Sporthallen-Kataster<br />
für Bremen endlich die Hosen runtergelassen<br />
haben“, so Vroom. Das Bekenntnis, den katastrophalen<br />
Sanierungsstau von rund 100 Millionen<br />
abzubauen, sei da. Auch wenn es noch kein konkretes<br />
Zeitfenster gebe. „Wir hoffen, dass dieses<br />
Bekenntnis auch nach den Bürgerschaftswahlen<br />
noch Bestand hat und der erhebliche Sanierungsbedarf<br />
bei der kommenden Haushaltsaufstellung<br />
berücksichtigt wird.“<br />
Bewegung könnte demnächst auch in die<br />
dringend notwendige Instandsetzung der maroden<br />
Sportanlagen an der Bremer Uni kommen.<br />
Sie sollen laut Senat modernisiert werden,<br />
sobald die geplante Wiederaufnahme des<br />
Sportlehrer-Studiengangs endgültig beschlossen<br />
sei.<br />
Einig waren sich die Politiker, darunter<br />
Marco Lübke (CDU), Peter Zenner (FDP), Cindi<br />
Tuncel (Linke), Hinrich Lührssen (BIW) und<br />
Frank Magnitz (Af D), darüber, das Ehrenamt<br />
aufzuwerten und eine bessere Unterstützung<br />
für Übungsleiter zu gewährleisten. Alle Parteien<br />
sprachen sich in diesem Zusammenhang für<br />
eine Erhöhung der Übungsleiterzuschüsse aus.<br />
Konkrete Zusagen an den organisierten Sport<br />
blieben jedoch auch an dieser Stelle aus.<br />
„Es gibt noch viele offene Fragen, die beim<br />
Wahlhearing leider nicht beantwortet werden<br />
konnten. Aber der Landessportbund Bremen<br />
wird nicht müde, den Dialog mit der Politik<br />
fortzusetzen. Wir wünschen uns glaubwürdige,<br />
verbindliche und zuverlässige Politiker, die den<br />
Stellenwert des Sports erkennen und darum<br />
kämpfen“, sagte Gastgeber Andreas Vroom zum<br />
Abschluss der Veranstaltung. Gleichzeitig forderte<br />
er die Zuschauer auf, ihr Wahlrecht zu nutzen<br />
und bei der Bürgerschaftswahl am 26. Mai<br />
ihre Stimme abzugeben.
AKTUELLES<br />
Vereinsapp<br />
DOSB fördert Sportvereine<br />
Foto: Jan Rathke<br />
Kinder laufen für Kinder<br />
Spenden sammeln für soziale Projekte<br />
Bereits zum fünften Mal gehen Kinder<br />
und Jugendliche aus Bremer Schulen<br />
und Kindertagesstätten am 16. Mai <strong>2019</strong><br />
für die gute Sache auf die Laufstrecke in der<br />
Pauliner Marsch.<br />
Start für den Benefizlauf ist um 9.30 Uhr<br />
am Bremer Sportgarten. Den Startschuss gibt<br />
erstmalig Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, die<br />
Schirmherrschaft für „Kinder laufen für Kinder“<br />
hat die Senatorin für Kinder und Bildung, Frau<br />
Dr. Claudia Bogedan, übernommen. Die Kinder<br />
und Jugendlichen gehen, laufen und rennen<br />
Runde um Runde, um Spenden für soziale Projekte<br />
in Bremen, Deutschland und der Welt zu<br />
sammeln.<br />
Ablauf:<br />
Von den erlaufenen Spenden können die<br />
teilnehmenden Schulen und Kitas 10 Prozent<br />
für eigene Zwecke behalten. Eine Hälfte<br />
der weiteren Spendensumme bleibt in Bremen.<br />
Über ihre Verwendung entscheidet in<br />
diesem Jahr erstmalig der „Kinder laufen für<br />
Kinder“-Kinderbeirat, bestehend aus Schülerinnen<br />
und Schülern der teilnehmenden<br />
Schulen und der Juniorbotschafterinnen und<br />
-botschaftern der Aktion. Die andere Hälfte<br />
der verbleibenden Spenden kommt Projekten<br />
zu den Themen Gesundheit, Bildung und Soziales<br />
zugute.<br />
Infos unter www.kinder-laufen-fuer-kinder.de<br />
X X<br />
9.00 Uhr: Registrierung der Schulen und Ausgabe Laufmaterial<br />
X X<br />
9.15 Uhr: Startmoderation und Warm-up<br />
X X<br />
9.30 Uhr: offizieller Startschuss – Start aber jederzeit zwischen 9.30 und 12.00 Uhr<br />
möglich<br />
X X<br />
9.00 – 14.00 Uhr: sportliches Rahmenprogramm<br />
X X<br />
12.00 Uhr: große Verlosungsaktion<br />
X X<br />
14.00 Uhr: Ende der Veranstaltung<br />
Anmeldeformulare und weitere Informationen rund um die Aktion unter<br />
www.kinder-laufen-fuer-kinder.de oder telefonisch unter 089-2189 653 60.<br />
Der DOSB fördert interessierte Sportvereine<br />
und -verbände bei der Entwicklung und Einführung<br />
einer eigenen Vereinsapp. In Kooperation<br />
mit dem Softwareunternehmen vmapit GmbH<br />
hilft die App als praktisches Service- und Kommunikationsmedium<br />
bei der Zusammenarbeit<br />
mit Mitgliedern, Sponsoren, Fans und der Öffentlichkeit.<br />
Mit der Aktion „Sportdeutschland<br />
– Die Vereinsapp“ wird seit mehr als drei Jahren<br />
die tägliche Vereins- und Verbandsarbeit unterstützt.<br />
Die Vielzahl der App-Funktionen lässt<br />
sich in den unterschiedlichsten Situationen anwenden.<br />
So können aktuelle Vereinsnews publiziert,<br />
Mannschaften und Abteilungen vorgestellt oder<br />
Social-Media-Kanäle und Sponsorenplattformen<br />
eingebunden werden. Der Versand von<br />
Push-Nachrichten ist ebenfalls im Leistungspaket<br />
enthalten. Zudem erfolgt eine ständige<br />
Weiterentwicklung bestehender sowie die Entwicklung<br />
neuer Funktionen, welche jederzeit<br />
kostenlos in die jeweilige Vereinsapp integriert<br />
werden können. Mit den neuesten Modulen haben<br />
Vereine und Verbände die Möglichkeit, die<br />
Abrechnung mit Übungsleitern direkt in der<br />
Vereinsapp durchzuführen und das Terminmanagement<br />
von Veranstaltungen oder sportlichen<br />
Wettkämpfen inklusive Anmeldefunktion und<br />
Anfahrtsnavigation einzubinden.<br />
Foto: DOSB<br />
Auch im Jahr <strong>2019</strong> werden weiterhin alle Kosten<br />
für Beratung, Konzeption, Entwicklung und<br />
individuellem Design der eigenen Vereinsapp<br />
durch den DOSB und vmapit übernommen.<br />
Nach Veröffentlichung der Vereinsapp sind lediglich<br />
die laufenden technischen Betriebs- und<br />
Updatekosten selbst zu tragen. Jeder Verein und<br />
Verband kann sich über die Vereinsapp-Webseite<br />
an den DOSB wenden und sein Interesse<br />
bekunden.<br />
Alle Informationen zur „Aktion Sportdeutschland –<br />
Die Vereinsapp des DOSB“ sind unter<br />
vereinsapp.sportdeutschland.de im Internet<br />
abzurufen.<br />
7
AKTUELLES<br />
8<br />
„Auf jeden Fall alles versuchen“<br />
Der 18-jährige Bremer Miro Schluroff will es in die Handball-Bundesliga schaffen<br />
2018<br />
wurde Miro Schluroff Europameister<br />
im Beachhandball. Im<br />
gleichen Jahr machte der 18-Jährige linke Rückraumspieler<br />
vom A-Junioren-Bundesligisten<br />
HC Bremen sein Abitur. Auf 142 Tore bringt es<br />
der 1,98-Meter-Hüne in der laufenden Saison –<br />
kein Wunder, dass auch Bundesligisten auf den<br />
gebürtigen Habenhauser aufmerksam wurden.<br />
Im Interview erzählt Miro Schluroff, wie es zum<br />
Wechsel nach Berlin kam und was er sich von<br />
seiner sportlichen Zukunft erhofft.<br />
Hallo Miro, du bist eigentlich recht spät zum<br />
Handball gekommen, oder?<br />
Das stimmt. Ich hatte vorher Fußball und Tennis<br />
gespielt. Dann bin ich als Zehn- oder Elfjähriger<br />
mal mit zum Training beim ATSV Habenhausen<br />
gegangen – und es hat irgendwie gleich funktioniert.<br />
Seitdem spiele ich Handball.<br />
Jetzt geht es zu den Füchsen nach Berlin. Wie<br />
kam es zu der Entscheidung?<br />
Ich kenne Manager Bob Hanning schon länger.<br />
Bei Sichtungsturnieren hatte er schon Kontakt<br />
zu mir aufgenommen. In diesem Jahr spiele ich<br />
eine ganz gute Serie und bei unserem Heimspiel<br />
gegen Berlin kam Bob auf mich zu und sagte,<br />
dass er gerne mit mir arbeiten möchte und mich<br />
gerne in Berlin hätte. Ich bin dann nach Berlin<br />
gefahren, habe mir vor Ort alles angeguckt und<br />
vom Gefühl passte es sofort. Zudem läuft es dort<br />
zweigleisig, das heißt, ich fange auch gleich im<br />
Verein eine Ausbildung als Sportkaufmann an.<br />
Wie sieht bei dir eine Trainingswoche aus?<br />
Am Montag geht es in den Kraftraum. Ich mache<br />
in der Regel dann aber nur eine Einheit,<br />
da das Wochenende immer sehr anstrengend<br />
ist. Dienstags ist abends Training. Mittwochs<br />
bin ich in Wilhelmshaven, da ist morgens eine<br />
Kraft- und abends eine Halleneinheit, Donnerstag<br />
und Freitag stehen jeweils eine Einheit auf<br />
dem Programm und am Wochenende wird dann<br />
wieder gespielt.<br />
Du sprachst Wilhelmshaven an …<br />
Ja, ich habe in dieser Saison ein Doppelspielrecht.<br />
So kann ich mich langsam an den Profihandball<br />
gewöhnen.<br />
Machst Du auch Spiele für Wilhelmshaven?<br />
Anfangs schon, aber da Wilhelmshaven in der<br />
2. Bundesliga gegen den Abstieg spielt, sind in<br />
der Winterpause noch ein paar Kräfte dazugeholt<br />
worden und ich sitze zumeist auf der Bank.<br />
Dafür habe ich im Testspiel gegen den SC Magdeburg<br />
gegen den dänischen Weltmeister-Torwart<br />
Jannik Green getroffen. Ein super Gefühl.<br />
Wie ist der Unterschied zwischen A-Junioren-Bundesliga<br />
und der Zweiten Liga?<br />
Ich finde, dass es im technischen Bereich gar<br />
keine großen Unterschiede gibt. Da haben wir in<br />
Bremen von unseren Trainern schon so einiges<br />
mitbekommen. Aber körperlich liegen Welten<br />
dazwischen. Vor allem das Abwehrspiel ist gerade<br />
in der 2. Liga ein völlig anderes als bei uns.<br />
Foto: R. Scheitz
AKTUELLES<br />
„Trainieren, trainieren und<br />
nochmals trainieren!“<br />
Finn Lemke im Kurzinterview<br />
Die Parallelen zu Miro Schluroff sind augenscheinlich: Auch Finn<br />
Lemke wechselte 2011 zu einem Bundesligisten, der ein Team in der<br />
dritten Liga hatte und machte nebenbei eine Ausbildung. Der Nationalspieler<br />
rät jungen Spielern, sich nicht zu verstellen, freut sich<br />
auf den Dextra FM Cup in Halle 7 und wünscht sich einen Handball-Bundesligisten<br />
für Bremen.<br />
Sie sind 2011 von der HSG Schwanewede/Neuenkirchen nach<br />
Lemgo gewechselt. Warum?<br />
Ich wusste nach dem Abitur nicht genau, wo es hingehen soll. Als<br />
ich dann ein Angebot von Lemgo II bekam, welches auch eine Ausbildung<br />
beinhaltete, entschied ich mich dafür. Lemgo hatte das<br />
beste Förderkonzept, eine Mannschaft in der ersten und eine in der<br />
dritten Liga. Zudem ist es der Partnerverein von meinem Heimatverein.<br />
Aufgrund des Gesamtkonstrukts hatte ich so drei Jahre Zeit,<br />
den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.<br />
Voll in Aktion: Miro Schluroff. <br />
Foto: K. Klama<br />
Die Körperlichkeit, die Schnelligkeit und das andere System sind die größten<br />
Unterschiede.<br />
Fällt es Dir schwer, Bremen zu verlassen?<br />
Ja, ich bin ein Familienmensch. Aber ich will auf jeden Fall alles versuchen.<br />
Wenn ich das nicht täte, würde ich es mir am Ende vielleicht vorwerfen.<br />
Du hast für zwei Jahre in Berlin für die 2. Mannschaft unterschrieben.<br />
Das Ziel ist aber Bundesliga, oder?<br />
Natürlich, die erste oder zweite Bundesliga sollte es dann schon sein. Ich<br />
glaube, dass ich in Berlin dafür aber auch die idealen Voraussetzungen<br />
habe. Ich kann mich in der dritten Liga zeigen und immer mal wieder bei<br />
der ersten reinschnuppern. Jetzt liegt es an mir. Und sollte es nicht klappen,<br />
habe ich ja immer noch die Ausbildung.<br />
Was musst du persönlich machen, um deine Ziele zu verwirklichen?<br />
Vor allem meine Athletik und meine Kraft verbessern. Ich war früher<br />
immer eher die Kategorie „Langer Lulatsch“. Das ist zwar durch das vermehrte<br />
Krafttraining schon besser geworden, aber in dem Bereich kann<br />
ich noch einiges machen.<br />
Wenn du ganz weit in die Zukunft gucken würdest, was wäre dein Ziel?<br />
Ganz klar: die erste Bundesliga!<br />
Gibt es Vorbilder?<br />
Vielleicht Fabian Wiede und Paul Drux, die es auch über die Füchse in die<br />
Bundesliga geschafft haben. Und als Bremer natürlich Finn Lemke. (MÄR)<br />
Nach Ihnen verlässt jetzt auch Miro Schluroff seine Heimat,<br />
um im Handball richtig durchzustarten. Würden Sie sich einen<br />
Bundesligisten für Bremen wünschen?<br />
Bei den Damen gibt es mit<br />
Werder ja zumindest eine<br />
Mannschaft in der zweiten<br />
Liga. Aber natürlich ist es<br />
schade, dass es hier im Herrenbereich<br />
nicht zumindest<br />
einen etablierten Zweitligisten<br />
gibt. Man sieht aber auch,<br />
dass hier durchaus ein Markt<br />
existiert und vielleicht passiert<br />
in den kommenden Jahren<br />
ja etwas in diese Richtung.<br />
Was können Sie jemandem<br />
wie Miro Schluroff raten,<br />
der es auf einem ganz ähnlichen<br />
Weg wie Sie versucht?<br />
Trainieren, trainieren und<br />
nochmals trainieren. Und<br />
sich nicht zu verstellen. Dann<br />
wird er sicherlich irgendwann<br />
seine Chance bekommen und<br />
dann muss er bereit sein.<br />
Sie kommen im August zum Dextra FM Cup nach Bremen. Etwas<br />
Besonderes für Sie, vor „heimischen Publikum“ zu spielen?<br />
Natürlich. So kann meine gesamte Familie dabei sein. Melsungen,<br />
wo ich mittlerweile spiele, ist 300 Kilometer von Bremen entfernt.<br />
Setzen Sie sich im Anschluss von der Mannschaft ab und übernachten<br />
zu Hause?<br />
(lacht) Nein, das geht leider nicht. Ich muss auch ins Mannschaftshotel.<br />
Aber es wird sicherlich mal ein paar Minuten zum Reden geben.<br />
Ich freue mich jedenfalls drauf, mal wieder in Bremen zu sein<br />
und zu spielen. (MÄR)<br />
Foto: Klahn<br />
9
AKTUELLES<br />
Handball rockt<br />
in Bremen<br />
Dextra-FM-Cup in Halle 7 /<br />
Angebote für Vereine<br />
Sterne des Sports<br />
Bewerbungsphase läuft bis zum 30. Juni<br />
Fotos: DOSB / LSB<br />
10<br />
Finn Lemke (hier noch im Trikot des TBV Lemgo)<br />
kommt mit Melsungen in die Halle 7. <br />
Foto: F.T. Koch<br />
MT Melsungen, Frisch Auf! Göppingen, TSV<br />
Hannover-Burgdorf, Bergischer HC – ein hochklassiges<br />
Bundesliga-Startfeld tritt beim dextra-<br />
FM-Cup <strong>2019</strong> in der Halle 7 in Bremen an.<br />
Nach drei Jahren Pause kehrt das Vorbereitungsturnier<br />
nach Bremen zurück. „Ich freue<br />
mich auf das Turnier, Spiele machen immer<br />
mehr Spaß als Training“, sagte Handballnationalspieler<br />
Finn Lemke Anfang <strong>April</strong> im Rahmen<br />
einer Pressekonferenz im Weserstadi0n. „Es ist<br />
die Möglichkeit, kurz vor Saisonbeginn noch<br />
einmal auf höchstem Niveau zu testen“, so Lemke<br />
weiter.<br />
Beim Turnier treffen vier Teams aufeinander,<br />
die alle noch Möglichkeiten auf die Teilnahme<br />
an einem internationalen Wettbewerb haben.<br />
Neben den Nationalspielern Sebastian Heymann<br />
(Göppingen), Schlussmann Christopher<br />
Rudeck (BHC), Julius Kühn (Melsungen) und<br />
Rechtsaußen Timo Kastening werden mit Weltmeister<br />
Morten Olsen (Hannover), Arnor Gunnarson<br />
(Löwen) sowie Ivan Sliskovic auch einige<br />
internationale Stars auf dem Parkett stehen.<br />
Axel Geerken, Vorstand von MT Melsungen:<br />
„Wir freuen uns, dass das Turnier nach einer<br />
Pause wieder stattfindet und wir Teil der hochkarätigen<br />
Veranstaltung sein dürfen. Dass mit<br />
Finn Lemke ein echter Bremer in unserem Team<br />
steht, ist ein schöner Nebeneffekt.“<br />
10. und 11. August in Halle 7. Für Vereine gibt es<br />
gesonderte Angebote.<br />
Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement<br />
in Sportvereinen ist für viele Millionen<br />
Menschen selbstverständlich. Sie<br />
leisten – über den reinen Sportbetrieb hinaus –<br />
wertvolle Arbeit für die Gesellschaft: Inklusion,<br />
Integration, Umweltschutz, Angebote für Kinder<br />
und Jugendliche, Familien oder Senioren. Mit<br />
dem bundesweiten Vereinswettbewerb „Sterne<br />
des Sports“ würdigen der Deutsche Olympische<br />
Sportbund (DOSB) und die deutschen Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken dieses Engagement<br />
und fördern somit den sozialen Zusammenhalt<br />
in unserer Gesellschaft.<br />
Seit 1. <strong>April</strong> sind die Vereine in Bremen,<br />
Bremerhaven und ganz Sportdeutschland wieder<br />
aufgerufen, sich für den „Oscar des Breitensports“<br />
<strong>2019</strong> zu bewerben und mit ihren Angeboten<br />
ins Rennen zu gehen. Zuletzt erhielt der<br />
TV Erlangen 1848 bei der Preisverleihung in<br />
Berlin den „Großen Stern des Sports“ in Gold aus<br />
den Händen von Bundespräsident Frank-Walter<br />
Steinmeier. Die Erlangener sehen den demographischen<br />
Wandel als Zukunftsthema und gleichzeitig<br />
als Chance. Mit „Rollatorsport für Hochbetagte“<br />
schafft der Verein die Voraussetzung,<br />
dass seine Mitglieder auch in hohem Alter und<br />
mit gesundheitlichen Einschränkungen am Vereinsleben<br />
teilnehmen können. Innovativ ist dabei<br />
der eingerichtete Fahrdienst, der den älteren<br />
Menschen die Teilnahme am Vereinsangebot ermöglicht.<br />
„Die „Sterne des Sports“ sind unser bedeutendster<br />
Wettbewerb im Breitensport, mit dem<br />
das vorbildliche gesellschaftliche Engagement<br />
in den rund 90.000 Vereinen in Sportdeutschland<br />
gewürdigt wird“, sagt DOSB-Präsident<br />
Alfons Hörmann. „Nur mithilfe der wertvollen<br />
ehrenamtlichen Arbeit von mehr als 8 Millionen<br />
Menschen in den Vereinen ist es möglich, dass<br />
der Sport aktiv Brücken für ein gutes Miteinander<br />
in unserer Gesellschaft baut. Und zwar von<br />
Grund auf: Kinder und Jugendliche können in<br />
den Vereinen durch den Sport fürs Leben lernen<br />
– vom Fairplay, Respekt und Miteinander bis hin<br />
zum guten Umgang mit Niederlagen.“<br />
„Wir unterstützen das ehrenamtliche Engagement<br />
der Sportvereine sehr gern“, erklärt Marija<br />
Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der<br />
Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
(BVR). „Der Gedanke, vor Ort füreinander da zu<br />
sein, ist noch immer modern und aktuell und als<br />
regional verankerte und engagierte genossenschaftliche<br />
Banken passt diese Haltung perfekt<br />
zu uns“, so Kolak weiter. Bereits im 15. Jahr, seit<br />
2004, schreiben der DOSB und die Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken die „Sterne des Sports“ aus.<br />
Durch die Prämierung auf Regional-, Landesund<br />
Bundesebene flossen den teilnehmenden<br />
Vereinen bisher rund 6,4 Millionen Euro zugunsten<br />
ihres gesellschaftlichen Engagements zu.<br />
Online Bewerben – digital,<br />
schnell und einfach:<br />
Der Bewerbungsprozess für den Wettbewerb<br />
erfolgt digital. Auf den Websites der teilnehmenden<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
finden die Vereine das entsprechende<br />
Online-Formular. Die teilnehmenden Banken<br />
können unter www.sterne-des-sports.de/<br />
vereine/bankensuche abgerufen werden. Für die<br />
Sportvereine in der Stadt Bremen ist ab sofort die<br />
Bremische Volksbank (www.BremischeVB.de/<br />
Sterne-des-Sports) zuständig. Vereine aus Bremen-Nord<br />
finden bei der Volksbank Bremen-<br />
Nord eG den richtigen Ansprechpartner für die<br />
„Sterne des Sports“ (www.vbbremennord.de/<br />
Sterne-des-Sports). Die Sportvereine aus Bremerhaven<br />
können ihre Bewerbung über das folgende<br />
Online-Bewerbungsformular einreichen:<br />
www.sterne-des-sports.de/vereine/bewerbung.<br />
Bundesweiter Bewerbungsschluss ist am<br />
30. Juni <strong>2019</strong>. Mitmachen können alle Sportvereine,<br />
die unter dem Dach des DOSB organisiert<br />
sind, also in einem Landessportbund/Landessportverband,<br />
in einem Spitzenverband oder<br />
einem Sportverband mit besonderen Aufgaben.
11. August <strong>2019</strong><br />
V O L K S T R I AT H L O N S TA F F E LT R I AT H L O N<br />
O LY M P I C T R I AT H L O N D M A K S P R I N T T R I AT H L O N<br />
Infos und Anmeldung: www.gewoba-citytriathlon-bremen.de<br />
11
BREMER SPORTGRÖSSEN<br />
Bei „Jonny Otten Werbetechnik“ werden ebenso Trikots für die Profis wie für Amateure beflockt. <br />
Foto: MÄR<br />
Vom Profifußballer zum Rapperidol<br />
Ex-Werderstar Jonny Otten beflockt heute Trikots und Trainingsanzüge für Vereine<br />
12<br />
In Hagen im Bremischen geboren, machte<br />
Jonny Otten seine ersten Schritte als Fußballer<br />
beim ortsansässigen Hagener SV. Dort<br />
gelang ihm auch der Sprung in die DFB-A-Juniorennationalmannschaft,<br />
für die der Linksfuß<br />
17 Länderspiele bestritt, bevor er als 18-Jähriger<br />
zur Saison 1979/1980 zum SV Werder Bremen<br />
wechselte. Schnell erarbeitete er sich einen Platz<br />
in der Profimannschaft, stieg aber zugleich in<br />
seiner ersten Saison mit Werder in die 2. Fußball-Bundesliga<br />
ab. Nachdem im Folgejahr der<br />
sofortige Wiederaufstieg geschafft wurde, spielte<br />
sich der Linksverteidiger sogar bis in den<br />
Kreis der Nationalmannschaft (sechs Länderspiele).<br />
Jonny Otten avancierte zum Kultkicker,<br />
wurde mit den Grün-Weißen Deutscher Meister<br />
(1988), Deutscher Pokalsieger (1991) und gewann<br />
den Europacup der Pokalsieger (1992).<br />
Nicht wenige sehen in ihm bis heute den besten<br />
Linksverteidiger der Grün-Weißen. Vielleicht<br />
war auch das ein Grund, warum ihm der Bremer<br />
„Soulman“ Flo Mega einen Song auf dem „120<br />
Lauter Werder“-Album widmete.<br />
Viele sagen, sie waren der beste Linksverteidiger<br />
bei Werder. Bei Werder scheint man<br />
nach vielen Jahren mit Ludwig Augustinsson<br />
endlich eine Lösung für diese Position gefunden<br />
zu haben. Warum ist es so schwer, geeignete<br />
Linksverteidiger zu finden?<br />
(lacht) Weil sie mindestens genauso schnell<br />
wie ich damals die Linie rauf und runter wetzen<br />
müssen. Nein im Ernst, die Aufgaben, die man<br />
auf der linken Seiten erfüllen muss, sind heutzutage<br />
sehr vielfältig: defensiv gut stehen, das<br />
Spiel von hinten aufbauen und vorne die Vorlagen<br />
geben. Ich denke, dass man vor allem über<br />
einen guten linken Fuß verfügen sollte, denn die<br />
Zeit, die früher zum Beispiel ein Bernd Wehmeyer<br />
hatte, wenn er sich den Ball auf rechts legte,<br />
die gibt es im modernen Fußball nicht mehr.<br />
Wie hat sich der Fußball im Vergleich zu Ihrer<br />
Zeit verändert?<br />
Er ist vor allem viel schneller geworden. Wenn<br />
ich an früher denke, als mit Rune Bratseth und<br />
mir zwei schnelle Spieler bei Werder verteidigten<br />
und wir uns per Blick abgestimmt haben,<br />
wer den durchgebrochenen Stürmer jetzt abläuft<br />
– so etwas ist heute doch undenkbar. Auch taktisch<br />
sind die Spieler heute viel weiter. Zudem<br />
gibt es so gut wie keine Manndeckung mehr, alles<br />
passiert im Raum und jeder einzelne Akteur<br />
wird für sich auch immer perfekter.<br />
Haben Sie noch Kontakt zu den alten Kollegen?<br />
Es laufen ja noch genug bei Werder rum: Thomas<br />
Wolter, Mirko Votava, Dieter Eilts oder Marco<br />
Bode – die treffe ich ja fast schon zwangsläufig.<br />
Mit Günter Hermann habe ich durch meine<br />
Werbeagentur regelmäßig Kontakt. Aber auch<br />
zu Rune Bratseth, Rigobert Gruber und Manfred<br />
Bockenfeld habe ich immer mal wieder Kontakt.<br />
Und in letzter Zeit war „Kiwi“ (Wynton Rufer,<br />
Anm. d. Red.) ja auch öfter wieder da.<br />
Warum hat es eigentlich nur zu sechs Länderspielen<br />
bei Ihnen gereicht?<br />
Ich hatte damals eine schwere Verletzung. In der<br />
Zeit übernahm Franz Beckenbauer die DFB-Elf<br />
von Jupp Derwall. Plötzlich war ich draußen und<br />
es war auch sehr schwer, an Andi Brehme und<br />
Hans-Peter Briegel vorbeizukommen.<br />
Kicken Sie eigentlich noch ab und zu selbst?<br />
Das geht leider gar nicht mehr. Es hat den anderen<br />
ja auch immer nicht gepasst, wenn ich zu hart<br />
rangegangen bin. Aber ich kann nur richtig oder<br />
gar nicht (lacht). Tatsächlich habe ich große Probleme<br />
mit meinem Knie und man sieht mich in der<br />
Reha, aber nicht auf dem Sportplatz, leider.
BREMER SPORTGRÖSSEN<br />
Fotos: C. Kuhaupt / FR<br />
Jonny Otten mit Flo Mega (links) und in Action auf einer Autogrammkarte aus den 80er Jahren. <br />
Was glauben Sie, wo landet Werder am Ende<br />
der Saison?<br />
Es ist jetzt viel möglich. Das Pokalhalbfinale<br />
gegen Bayern München ist eine Supersache, obwohl<br />
es natürlich sehr schwer wird. Noch zwei<br />
Siege und man spielt nächste Saison wieder<br />
international. Aber das ist ja auch in der Liga<br />
noch mehr als nur möglich. Die Mannschaft hat<br />
sich toll stabilisiert und befindet sich auf einem<br />
sehr guten Weg, dem Werder Weg sozusagen.<br />
Was genau meinen Sie damit?<br />
Bei Werder wird viel Wert auf die Nachwuchsarbeit<br />
gelegt. Und das trägt jetzt Früchte. Mit<br />
Philip Bargfrede sowie Johannes und Maximillian<br />
Eggestein haben es richtige Werderaner in<br />
die erste Mannschaft geschafft. Und eigentlich<br />
gehören ja auch Max Kruse und Martin Harnik<br />
dazu. Die beiden sind praktisch auf Umwegen<br />
wieder bei Werder gelandet. Das ist fast eine<br />
halbe Startelf. Welcher Bundesligaklub kann<br />
so etwas schon vorweisen? Zudem stehen mit<br />
Jean-Manuel Mbom, Luca Plogmann oder Julian<br />
Rieckmann weitere große Talente an der<br />
Schwelle zu den Profis. Dass mit Frank Baumann,<br />
Marco Bode und Florian Kohfeldt drei<br />
weitere Werderaner an den wichtigsten Stellen<br />
des Vereins das Gesamtbild des Klubs vervollständigen,<br />
kann eigentlich nur zur Identifikation<br />
mit Werder beitragen.<br />
Was machen Sie zurzeit eigentlich beruflich?<br />
Ich bin selbstständig im Sportmarketing tätig.<br />
Nach meiner Profi-Karriere hatte ich zunächst<br />
ein Sportgeschäft. Damals habe ich auch viele<br />
Fußballcamps gemacht. Dann fing es langsam<br />
mit dem Marketing an. Meine aktuelle Firma,<br />
Jonny Otten Werbetechnik, läuft seit mittlerweile<br />
14 Jahren.<br />
Arbeiten Sie noch mit Werder zusammen?<br />
Ja, sehr eng sogar. Wir machen beispielsweise<br />
die Beflockung der Trikots und der Trainingsbekleidung.<br />
Aber es geht auch weit über Werder<br />
hinaus bis in den Amateurbereich hinein.<br />
Wir sind als Partner für die Vereine da – egal ob<br />
es um Trikots, Trainingsanzüge, Taschen oder<br />
andere Textilien geht. Und wir machen auch<br />
Werbebanner, Werbeschilder oder Fahrzeugbeschriftungen.<br />
Wenn etwas möglich ist, machen<br />
wir das auch. Vom (Ex)-Profi für den Breitensport<br />
sozusagen.<br />
Und rappen tun Sie mittlerweile auch?<br />
(lacht) Nein, das machen andere für mich. In dem<br />
Fall Flo Mega. Er kann das auch deutlich besser<br />
als ich. In dem Fall ist er eindeutig der Profi.<br />
Wie ist es zu dem Song „Jonny Otten“ gekommen?<br />
Soweit ich weiß, ist Flo Mega gefragt wurden, ob<br />
er nicht ein Lied für das „120 Lauter Werder“-Album<br />
machen wolle. Dass er dann eines über<br />
mich macht, finde ich natürlich super. Ich habe<br />
den Song zum ersten Mal gehört, als er bereits<br />
fertig war. Und ich habe auch Flo dann erst kennengelernt.<br />
So konnte ich auch nichts zum Lied<br />
beitragen – wahrscheinlich ist es deswegen auch<br />
so gut geworden (lacht). (MÄR)<br />
Im Herzen<br />
Grün-Weiß!<br />
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AUF DIE NÄCHSTEN 120 TORREICHEN JAHRE!<br />
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13
AKTUELLES<br />
Mehr als nur Laufen, Werfen und Springen<br />
Das Deutsche Sportabzeichen: Spannende Alternative jenseits der klassischen Disziplinen<br />
14<br />
Jedes Jahr von Mai bis Oktober holen viele<br />
Sportbegeisterte in Bremen und Bremerhaven<br />
ihre Sportklamotten heraus,<br />
um das Deutsche Sportabzeichen<br />
zu erwerben. Manche von ihnen<br />
schon zum 50. Mal, andere zum<br />
ersten Mal. Was sie vereint, ist das<br />
Interesse am Sport. Viele verbinden<br />
mit dem Sportabzeichen jedoch nur<br />
Laufen, Werfen und Springen – die<br />
klassischen Disziplinen der Leichtathletik.<br />
Doch es gibt spannende<br />
Alternativen. Anstelle des klassischen<br />
Ausdauerlaufs besteht etwa<br />
die Möglichkeit, zu Schwimmen, zu<br />
Walken oder auch Fahrrad zu fahren.<br />
Ebenso kann eine Schnelligkeitsdisziplin<br />
im Wasser (25 m) oder mit dem<br />
Fahrrad (200 m Sprint) abgelegt werden.<br />
Wer sich eher im Turnen zuhause<br />
fühlt, kann in allen Disziplingruppen außer<br />
Ausdauer alternativ seine Turnkünste unter Beweis<br />
stellen. Dabei gilt es je nach Altersstufe<br />
unterschiedliche Elemente zu meistern. Außerdem<br />
werden vereinzelnd Verbandsabzeichen<br />
wie das Tischtennis-Sportabzeichen, Fußballabzeichen<br />
oder Schwimmabzeichen anerkannt.<br />
Dadurch können viele verschiedene Abteilungen<br />
in den Vereinen angesprochen werden.<br />
Aber warum sollte man das Deutsche Sportabzeichen<br />
eigentlich erwerben? Darauf gibt es<br />
mehrere Antworten. Für den Sportleistungskurs<br />
in der Schule ist das Deutsche Sportabzeichen in<br />
Silber Pflicht, ebenso ist es eine Voraussetzung,<br />
um sich bei Polizei und Zoll oder für bestimmte<br />
Sportstudiengänge zu bewerben. Allgemein<br />
gilt das Deutsche Sportabzeichen als eine gute<br />
Möglichkeit für Jung<br />
und Alt, um die eigene körperliche Leistungsfähigkeit<br />
zu testen. Für Familien besteht<br />
die Möglichkeit, eine Familienurkunde (min.<br />
Hintergrund:<br />
2 Generationen) oder eine Generationsurkunde<br />
(min. 3 Generationen) zu erwerben.<br />
Mitmachen lohnt sich in jedem<br />
Fall. Bei der Abnahme des Sportabzeichens<br />
stehen Lockerheit und der<br />
Spaß an der Bewegung im Vordergrund.<br />
Und auch für die Gesundheit<br />
ist etwas dabei, denn die Krankenkassen<br />
unterstützen den Erwerb<br />
des Sportabzeichens mit ihren<br />
Bonusprogrammen.<br />
Für weitere Informationen zum<br />
Deutschen Sportabzeichen und<br />
den verschiedenen Möglichkeiten<br />
und Terminen in Bremen<br />
und Bremerhaven besuchen Sie die<br />
Homepage des Landessportbundes<br />
Bremen www.lsb-bremen.de.<br />
Auskünfte zum Sportabzeichen können auch telefonisch<br />
unter 0421/7928730 sowie per E-Mail<br />
(sportabzeichen@lsb-bremen.de) eingeholt werden.<br />
Das Deutsche Sportabzeichen ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />
(DOSB). Es ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports und wird<br />
als Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit<br />
verliehen. Jede(r) kann es machen, auch Nicht-Mitglieder von Sportvereinen. In den<br />
vier Disziplingruppen: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination muss jeweils eine<br />
Disziplin aus den Sportarten Leichtathletik, Radfahren, Schwimmen oder Geräteturnen absolviert<br />
werden. Die Leistungen sind nach Alter und Geschlecht gestaffelt. Der Nachweis der<br />
Schwimmfähigkeit ist Voraussetzung für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens.
Ausschreibung der Spielbälle<br />
Qualitätsbeurteilung vom Bremer Badminton Verband<br />
AKTUELLES<br />
Foto: Fotolia<br />
Das Präsidium des Bremer Badminton Verbandes<br />
muss in jedem Jahr veröffentlichen, welche<br />
Naturfeder- bzw. Kunststoffbälle für die jeweilige<br />
Saison innerhalb des Landesverbandes<br />
Bremen zugelassen sind. Dies setzt eine erfolgreiche<br />
Qualitätsbeurteilung im Rahmen<br />
eines Balltestverfahrens voraus. Im Balltestverfahren<br />
wird geprüft, ob die Spielbälle<br />
den erforderlichen Eigenschaften gerecht<br />
werden, um einen ordnungsgemäßen und<br />
spielregelgerechten Wettkampf zu gewährleisten.<br />
Der Bremer Badminton Verband<br />
e.V. benötigt für die Tests vom Ballanbieter<br />
je Fabrikat und Sorte drei Dutzend Naturfederbälle<br />
bzw. ein Dutzend Kunststoffbälle.<br />
Für dieses Zulassungsverfahren ist eine Gebühr<br />
fällig. Sie beträgt je Fabrikat und Sorte 150 Euro für<br />
Naturfederbälle bzw. 50 Euro für Kunststoffbälle. Die<br />
Gebühr wird entsprechend in Rechnung gestellt.<br />
Der Trainingsbetrieb in den Vereinen unterliegt nicht dem Zwang,<br />
nur zugelassene Bälle zu verwenden. Im Mannschaftsspielbetrieb<br />
dürfen die Vereine aus der Zulassungsliste den<br />
Ball auswählen. Für die Einzelwettbewerbe unter<br />
der Obhut des Landesverbandes wird vom Präsidium<br />
der Spielball festgelegt, der jedoch in der<br />
Zulassungsliste aufgeführt sein muss. Ähnlich<br />
wird der Kreisverband Bremerhaven<br />
dies für seine Einzelwettbewerbs-Veranstaltungen<br />
durchführen.<br />
Damit die Planung seitens des Verbandes<br />
fristgerecht durchgeführt werden kann,<br />
müssen die interessierten Firmen dem<br />
Bremer Badminton Verband e.V. bis zum<br />
30. <strong>April</strong> <strong>2019</strong> mitteilen, ob und welche ihrer<br />
Spielbälle für die Saison <strong>2019</strong>/2020 zugelassen<br />
werden sollen.<br />
Der Zulassungsantrag und die Testbälle sind kostenfrei<br />
zu senden an den Vizepräsidenten Leistungssport des Bremer<br />
Badminton Verbandes: Tim Lehr, Bredaer Str. 80, 28259 Bremen<br />
Wir sind Ihr Ansprechpartner in Sachen,<br />
Textilveredelung, Fahrzeugbeschriftung,<br />
Schilder, Banner u.v.m.<br />
Tel: 0421- 59 66 272 Insterburger Str. 9A 28207 Bremen<br />
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15
„Die Förderung ist<br />
deutlich zu niedrig“<br />
LSB-Präsident Andreas Vroom im Interview<br />
Fotos: Sven Peter / LSB<br />
16<br />
Der Landessportbund (LSB) ist mit mehr<br />
als 150.000 Mitgliedern die größte Personenvereinigung<br />
im Land Bremen. Im<br />
Interview spricht LSB-Präsident Andreas Vroom<br />
über die Bedeutung des organisierten Sports für<br />
den einzelnen, die Stadt und die Gesellschaft als<br />
Ganze.<br />
Herr Vroom, wie schätzen Sie den Stellenwert<br />
des organisierten Sports in Bremen und<br />
Bremerhaven im Jahr <strong>2019</strong> ein?<br />
Ich schätze die gesellschaftliche und volkswirtschaftliche<br />
Bedeutung des täglich stattfindenden<br />
organisierten Sports extrem hoch ein.<br />
Allerdings wird die Relevanz dieser gemeinschaftlichen<br />
Bewegung von vielen Seiten stark<br />
unterschätzt, unzureichend gewürdigt und<br />
unterstützt.<br />
Sportvereine erfüllen vielfältige und wichtige<br />
Aufgaben. Können Sie kurz darstellen,<br />
was der organisierte Sport alles für die Gesellschaft<br />
leistet?<br />
Der Sport leistet unter dem Aspekt Spiel und<br />
Bewegung einen wesentlichen Baustein zu einer<br />
gesunden und leistungsfähigen Gesellschaft.<br />
Seele, Geist und Körper benötigen in jeder Altersphase<br />
aus gesundheitlicher und entwicklungstechnischer<br />
Sicht Training und Ausbildung.<br />
Sport verbindet Spiel, Spaß und Bewegung<br />
und fördert die Gesundheit. Darüber hinaus tragen<br />
Sportvereine zur Vermittlung gesellschaftlicher<br />
Werte und zur Integration sowie zum Gemeinwohl<br />
bei. In den Vereinen engagieren sich<br />
Menschen mit viel Einsatz und Leidenschaft für<br />
andere Menschen – und das ganz ohne monetäres<br />
Gewinnstreben.<br />
Bei der diesjährigen Bremer Sportgala wurde<br />
mehrfach Kritik an der städtischen Sportförderung<br />
laut. Ist der Sport und speziell der<br />
Leistungssport der Bremer Politik nicht genug<br />
wert?<br />
Aus Sicht der Mitgliedsorganisationen des<br />
organisierten Sports ist die Förderung deutlich<br />
zu niedrig und vor dem Hintergrund der<br />
aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
nicht mehr zeitgemäß. Das Land Bremen<br />
fördert den Leistungssport in allen leistungsorientierten<br />
Sportfachverbänden mit 107.500<br />
Euro pro Jahr. Olympiateilnehmerin Kea Kühnel<br />
aus Bremerhaven teilte jüngst mit, dass sie für<br />
Wettbewerbsteilnahmen und Ausrüstung im<br />
Jahr 30.000 Euro privat beisteuern muss. Diese<br />
beiden Zahlen zeigen, wie gering die politische<br />
Anerkennung für den Leistungssport in Bremen<br />
ist. Sicherlich gibt es in Bremen und Bremerhaven<br />
weitere kommunale Mittel, die auch beim<br />
Leistungssport ankommen, aber eine Förderung<br />
der Spitze hat über die Landesfachverbände zu<br />
erfolgen.<br />
Die Insolvenz des TSV Hastedt hat Ende vergangenen<br />
Jahres viele Vereine aufgeschreckt.<br />
Wie gut oder schlecht ist es aktuell um die<br />
Sportvereine in Bremen und Bremerhaven<br />
bestellt?<br />
Die knapp 400 Sportvereine im Land Bremen<br />
sind sehr unterschiedlich aufgestellt. Einigen<br />
Vereinen geht es auf allen Ebenen gut, anderen<br />
mangelt es erheblich an finanziellen und humanen<br />
Ressourcen. Insgesamt hat sich ein erheblicher<br />
finanzieller Bedarf zum Erhalt und Ausbau<br />
der Sportinfrastruktur durch jahrzehntelange<br />
Unterfinanzierung aufgestaut.<br />
Auf welche Herausforderungen müssen sich<br />
die Vereine in den kommenden Jahren einstellen?<br />
Es geht zum einen um den Erhalt und Ausbau<br />
der Mitgliederanzahl. Die Vereine müssen auf<br />
den demografischen Wandel, die Ganztagsschulen,<br />
einen stärkeren Individualismus und den<br />
kommerziellen Sportanbieterwettbewerb reagieren.<br />
Eine weitere große Herausforderung ist,<br />
eine ausreichende Anzahl an motivierten und<br />
ausgebildeten Übungsleiter*innen und Trainer*innen<br />
für den Vereinssport zu finden und<br />
diese auch zu halten.<br />
Der Landessportbund fordert in seinen Prüfsteinen<br />
zur Bürgerschaftswahl <strong>2019</strong> unter<br />
anderem eine Verdopplung des Sporthaushalts<br />
von 7,5 auf 15 Millionen Euro. Angenommen,<br />
Sie bekommen von der Politik<br />
wirklich doppelt so viel Geld wie bisher. Was<br />
würden Sie vorrangig damit machen?<br />
Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Ganz oben<br />
auf der Liste steht der Abbau des Sanierungsstaus<br />
in den vereinseigenen und städtischen<br />
Sportanlagen, was jedoch nicht in den Summen<br />
inkludiert ist. Wir müssen die defizitären<br />
Bereiche des Landessportbundes, dazu gehören<br />
das Bildungswerk, die Bremer Sportjugend<br />
und der Bereich Soziale Arbeit, ausgleichen.<br />
Die Beratungs-, Service- und Unterstützungsleistungen<br />
für die Mitgliedsorganisationen des<br />
LSB müssen zur Entlastung des Ehrenamtes<br />
dringend ausgeweitet werden. Dafür müssen die<br />
personellen Ressourcen im Sportamt und beim<br />
LSB ausgebaut werden. Darüber hinaus gilt es,<br />
den Leistungssport angemessen zu fördern, die<br />
Übungsleiterausbildung stärker zu subventio-
LSB<br />
nieren, neue Sportanlagen zu bauen und die<br />
Ehrenamtsgewinnung im Erwachsenen-, aber<br />
vor allen Dingen auch im Jugendbereich zu intensivieren.<br />
Im Bereich Sportinfrastruktur fordert der<br />
LSB unter anderem ein Kataster über den<br />
Sanierungsbedarf der Bremer Sportstätten,<br />
insbesondere den Schulsporthallen. Gibt es<br />
Schätzungen, wie groß der Sanierungsstau<br />
derzeit ist?<br />
Auf der Sportdeputationssitzung Anfang März<br />
ist das langersehnte Kataster vorgestellt worden.<br />
Für 172 Schulsporthallen und 20 Sportamtshallen<br />
beträgt der Sanierungsbedarf laut<br />
Immobilien Bremen 98 Millionen Euro zuzüglich<br />
35 Millionen Euro Baunebenkosten. Dabei<br />
ist zu bedenken, dass die Sanierungsarbeiten<br />
in dieser Höhe nicht alle sofort fällig, sondern<br />
zunächst rein buchhalterisch sind. Wir müssen<br />
jetzt prüfen, wie realitätsnah die Bewertungen<br />
von Immobilien Bremen tatsächlich sind und<br />
inwieweit sie sich mit den Eindrücken der Vereine<br />
bzw. Hallennutzer decken. Meine persönliche<br />
Schätzung ist, dass in den Hallen ein Sanierungsbedarf<br />
von 40 Millionen Euro innerhalb<br />
der nächsten 5 Jahre besteht. In Bremerhaven<br />
arbeitet die Verwaltung ebenfalls an der Erstellung<br />
eines Sportstättenkatasters.<br />
Aktuell gibt es Diskussionen um den maroden<br />
Zustand der Sportstätten an der Universität<br />
Bremen. Ist Ihre Forderung nach einer<br />
Wiederbelebung des Sportstudiengangs<br />
angesichts der drohenden Schließung von<br />
Uni-Sportstätten noch realistisch?<br />
Die Wiederaufnahme des Studiengangs Sport<br />
ist endlich im Wissenschaftsplan 2020/2025 beschlossen<br />
und wird zügig angestrebt. Wir hoffen<br />
inständig, dass es bereits 2021 losgehen kann.<br />
Damit ist die politische Sünde der Abschaffung<br />
eingestanden und perspektivisch behoben worden.<br />
Die Unisporthallen werden für die umliegenden<br />
Schulen, den Vereins-, Leistungs- und<br />
Hochschulsport genauso dringend benötigt wie<br />
für die Praxis im Sportstudiengang. Ich hoffe, die<br />
drei betroffenen Ressorts zuzüglich Immobilien<br />
Bremen und dem Finanzressort beenden endlich<br />
ihr Versteckspiel um die Zuständigkeiten<br />
und beginnen kurzfristig mit den umfangreichen<br />
Reparaturarbeiten an den Sporthallen.<br />
Die Wahlforderungen des Landessportbundes<br />
überschneiden sich zum Teil mit denen<br />
von 2015. Täuscht der Eindruck oder hat sich<br />
in Sachen Sportpolitik in den vergangenen<br />
vier Jahren wirklich so wenig getan?<br />
Ich denke und hoffe jeden Tag, dass das Wirken<br />
der Vereine und Verbände, des Landessportbundes<br />
und letztendlich mein Wirken in den Köpfen<br />
der Verwaltung und Politiker mehr Früchte getragen<br />
hat, als aus der tatsächlichen Umsetzung<br />
bisher erkennbar ist. Wir können alle nur hoffen,<br />
dass die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen,<br />
wie auch im Sportentwicklungsbericht<br />
2018 festgehalten, bisher lediglich am zwanghaften<br />
Sparkurs gescheitert ist. Jetzt gilt es,<br />
ausreichend finanzielle Mittel im kommenden<br />
Haushalt zu veranschlagen und anschließend<br />
die besprochenen und notwendigen Maßnahmen<br />
umzusetzen.<br />
„Jetzt gilt es, ausreichend<br />
finanzielle Mittel im kommenden<br />
Haushalt zu veranschlagen<br />
und anschließend die besprochenen<br />
und notwendigen<br />
Maßnahmen umzusetzen“<br />
Der Landessportbund hat sich kürzlich öffentlich<br />
an die Seite des Landesschwimmverbandes<br />
gestellt und gefordert, in Sachen<br />
Bäderkonzept endlich zu handeln. Was genau<br />
fordern Sie?<br />
Das Bäderkonzept ist 2014 nach jahrelanger Diskussion<br />
von allen Beteiligten in einem aufwendigen<br />
Mitnahmeprozess verabschiedet worden.<br />
Es gibt mittlerweile die notwendigen Senatsbeschlüsse<br />
hierzu. Wir wünschen uns ein zuverlässiges<br />
und zügiges Abarbeiten, bevor die instabile<br />
Bäderlandschaft zusammenbricht. Der akut sanierungsbedürftige<br />
Zustand einiger Schwimmhallen<br />
kann jederzeit dazu führen, dass eines der<br />
Bremer Bäder kurzfristig geschlossen werden<br />
muss. Das wäre für den Vereins- aber auch für<br />
den Schulsport der „Super-Gau“. Unabhängig<br />
von der zügigen Umsetzung des Bäderkonzeptes<br />
sind weitere Investitionen in die Sportinfrastruktur<br />
und Bäderlandschaft sinnvoll und auch<br />
notwendig.<br />
Die Frage, ob der sogenannte E-Sport als<br />
Sportart anerkannt werden soll oder nicht,<br />
wird seit Monaten kontrovers diskutiert.<br />
Wie steht der Landessportbund Bremen zu<br />
diesem Thema?<br />
Wir haben uns voll und ganz der umfangreichen<br />
Positionierung und Stellungnahme des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes angeschlossen,<br />
der zwischen E-Gaming und virtuellen Sportarten<br />
wie Fußball, Bogenschießen, Segeln, Basketball<br />
oder Tennis unterscheidet. Diese virtuellen<br />
Sportarten haben die nötige Nähe zu den klassischen<br />
Sportarten und die jeweiligen Fachverbände<br />
sind gefordert, diese virtuellen Sportsimulationen<br />
als Unterart ihrer Sportart anzuerkennen.<br />
Computerspiele wie „Counter Strike“ und Co.<br />
zählen ausdrücklich nicht zu den virtuellen Sportarten.<br />
Sie sind nach unserer Auffassung nicht mit<br />
den Grundsätzen und Werten des organisierten<br />
Sports vereinbar. Wir verwehren uns in diesem<br />
Zusammenhang strikt gegen den Eingriff der<br />
Politik in die Autonomie des Sports. Für mich persönlich<br />
gilt folgender Grundsatz: Wer gewaltverherrlichende<br />
Ballerspiele als Pseudo-E-Sport auf<br />
die gleiche Förderebene und Sinnhaftigkeit wie<br />
Babyschwimmen oder Kinderturnen stellen will,<br />
hat den gesellschaftlichen Stellenwert des organisierten<br />
Sports nicht ansatzweise verstanden.<br />
Sie selbst gelten als leidenschaftlicher Sportler,<br />
üben neben Ihrer ehrenamtlichen Präsidententätigkeit<br />
beim LSB, in Ihrem Heimatverein<br />
und in der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Arsten aber noch einen selbstständigen Beruf<br />
aus. Bleibt da überhaupt noch Zeit, um<br />
Ihren sportlichen Hobbys zu frönen?<br />
Die Zeit schaufele ich mir drei bis viermal die<br />
Woche frei und auch jeder Urlaub ist ein Aktivurlaub.<br />
Sporttreiben ist für mich wie die Luft<br />
zum Atmen und ein unverzichtbarer Ausgleich.<br />
Ohne eigene sportliche Aktivität hätte ich keine<br />
körperliche und mentale Energie für Job und Ehrenamt<br />
und wäre viel ärmer an echten Freunden.<br />
Zur Person<br />
Andreas Vroom wurde am 17. Februar<br />
1968 in Bremen geboren. Er arbeitet<br />
selbstständig. Neben seinem Amt als Präsident<br />
des Landessportbundes Bremen ist<br />
er auch 1. Vorsitzender beim TuS Komet<br />
Arsten. Andreas Vroom ist verheiratet<br />
und hat zwei Kinder.<br />
17
AKTUELLES<br />
Für besondere Verdienste<br />
Maleike Schubert bekommt ersten Bremer Sport-Inklusionspreis<br />
Zum ersten Mal wurde der Bremer Inklusionspreis<br />
im traditionsreichen Bremer<br />
Rathaus durch den Präsidenten des Senats,<br />
Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, übergeben.<br />
Der Preis wird für besondere Verdienste bei<br />
der Inklusion behinderter Menschen in unserer<br />
Gesellschaft vergeben. Die erste Preisträgerin ist<br />
Maleike Schubert, die seit 2016 als Projektleiterin<br />
des Projektes Inklusion im Sport im Amt für<br />
Menschen mit Behinderung des Magistrats der<br />
Stadt Bremerhaven beschäftigt ist.<br />
Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro möchte<br />
Schubert in Sportprojekte investieren: „Ich bin<br />
überzeugt davon, dass die Sportvereine einen<br />
wichtigen Beitrag leisten können, damit Inklusion<br />
gelingen kann. Sport kennt keine Grenzen“,<br />
sagt die ausgebildete Rettungsschwimmerin.<br />
Ihre Arbeit war bislang so erfolgreich, dass der<br />
Deutsche Behindertensportverband Bremerhaven<br />
als eine von zehn bundesweiten Modellregionen<br />
für das Projekt „Mehr Inklusion für alle“<br />
(MIA) ausgesucht hat. Höhepunkt des Projekts<br />
war die Woche des inklusiven Sports Ende März.<br />
„Wir sind sehr stolz darauf, dass Maleike<br />
Schubert als erste im Bundesland Bremen<br />
diesen Preis nach Bremerhaven geholt hat“, so<br />
Stadtrat Uwe Parpart als Dezernent des Amtes<br />
für Menschen mit Behinderung. Der Bremerhavener<br />
Oberbürgermeister Melf Grantz gratuliert<br />
der Magistratsmitarbeiterin ebenso und sagt:<br />
„Maleike Schubert ist mit ihrem beeindruckenden<br />
Engagement ein Vorbild und ermutigt auch<br />
Menschen mit Behinderung, die positive Wirkung<br />
von Sport wahrzunehmen.“<br />
Maleike Schubert wurde 1989 auf Mauritius<br />
geboren, ihr Vater war in Madagaskar als Entwicklungshelfer<br />
tätig. Die von Geburt an erblindete<br />
junge Frau studierte in Marburg Geschichte<br />
sowie Konflikt- und Friedensforschung und<br />
schloss mit dem Master ab. Ihr Leitspruch lautet:<br />
„Nicht ich bin behindert, sondern die Umwelt<br />
schafft Behinderungen.“ Schubert möchte<br />
erreichen, dass sich die Behinderung in unseren<br />
Köpfen für mehr Inklusion öffnet.<br />
Ihre Leidenschaft ist Reiten. In Marburg, wo<br />
sie studierte, waren auch Ausritte in der Landschaft<br />
möglich, im Reitverein Bremerhaven, in<br />
dem sie aktiv ist, wird in der Halle geritten. Auf<br />
die Frage, wie denn ein blinder Mensch reiten<br />
könne, bemerkt Schubert: „Das Pferd ist ja nicht<br />
blind“.<br />
Im letzten Jahr hat sich Maleike Schubert<br />
einen großen Wunsch erfüllt. Nach einer Bewerbung<br />
bei einer Blindenführhundeschule in den<br />
USA bekam sie ihren Blindenführhund Maci.<br />
Sie will weiter dafür arbeiten, dass mehr Sportvereine<br />
Angebote für Menschen mit und ohne<br />
Behinderungen anbieten. Dass sie sich auf dem<br />
richtigen Weg befindet, belegt die Auszeichnung<br />
mit dem ersten Bremer Inklusionspreis.<br />
Foto: LSB<br />
18<br />
Integration<br />
durch Sport<br />
DOSB: Bundesprogramm feiert<br />
30-jähriges Jubiläum<br />
Die integrative Kraft des Sports nutzen – diese<br />
Strategie entspringt einer Zeit großer Umbrüche,<br />
in der der Kalte Krieg endete und die innerdeutsche<br />
Mauer fiel. Nicht zufällig also war das Jahr<br />
1989 zugleich Auftakt für das Bundesprogramm<br />
„Integration durch Sport“, das vor dem Hintergrund<br />
dieser politischen und gesellschaftlichen<br />
Veränderungen vom damaligen Bundesinnenminister<br />
Wolfgang Schäuble und dem Präsidenten<br />
des Deutschen Sportbundes (DSB), Hans<br />
Hansen, aus der Taufe gehoben wurde, damals<br />
noch unter dem Namen „Sport für alle – Sport<br />
für Aussiedler“. In diesem Jahr feiert das Bundesprogramm<br />
sein 30-jähriges Jubiläum.<br />
Drei Dekaden, in denen aus einem Projekt<br />
ein Programm entstand und sich neben<br />
dem Namen auch das Integrationsverständnis<br />
grundlegend verändert hat: von der einseitigen<br />
Anpassung zur interkulturellen Öffnung<br />
und einer Begegnung der Menschen mit und<br />
ohne Migrationshintergrund auf Augenhöhe.<br />
Seit Beginn der Initiative haben deutschlandweit<br />
knapp 10.000 Sportvereine und mehrere<br />
hunderttausend Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />
Unterstützung durch<br />
das Bundesprogramm erhalten und von der<br />
interkulturellen Expertise seiner Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter profitiert. Der DOSB verantwortet<br />
das Bundesprogramm konzeptionell<br />
und steuert dessen Umsetzung in den sechzehn<br />
Landessportbünden, darunter auch der Landessportbund<br />
Bremen.<br />
Gefördert wird „Integration durch Sport“<br />
durch das Bundesministerium des Innern, für<br />
Bau und Heimat (BMI) und das Bundesamt für<br />
Migration und Flüchtlinge (BAMF). Derzeit beträgt<br />
die Förderung der Programmarbeit 11,4<br />
Millionen Euro pro Jahr. In den vergangenen<br />
Jahren hat sich die inhaltliche Ausrichtung kontinuierlich<br />
strategisch weiterentwickelt und die<br />
Integrationsarbeit der beteiligten Vereine wurde<br />
systematisch unterstützt. Welchen integrativen<br />
Beitrag der organisierte Sport mit seiner Expertise,<br />
seinem Netzwerk und dem freiwilligen Engagement<br />
vieler Menschen beisteuern kann, hat<br />
er besonders eindrucksvoll in den vergangenen<br />
Jahren des verstärkten Zuzugs von Geflüchteten<br />
bewiesen.<br />
Mehr unter integration.dosb.de
Was kann mein<br />
Verein tun?<br />
Bremer Sportjugend will das Thema<br />
sexualisierte Gewalt stärker in den Fokus<br />
rücken<br />
AKTUELLES<br />
Die Bremer Sportjugend (BSJ) blickt auf einen gelungenen Fachtag<br />
zum Thema „Sportlich aktiv – Für den Schutz vor sexualisierter<br />
Gewalt“ zurück. Die Veranstaltung im LSB-Veranstaltungscenter,<br />
die in Kooperation mit der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration<br />
und Sport als Vorsitzende der Sportministerkonferenz und dem<br />
Kinderschutzbund Bremen ausgerichtet wurde, stieß auf gute Resonanz.<br />
Neben Führungskräften aus verschiedenen Sportvereinen setzten sich<br />
beim Fachtag auch Trainer und Übungsleiter mit diesem wichtigen Thema<br />
auseinander.<br />
Diplom-Psychologe Henning Lueken vom Kinderschutzbund Bremen<br />
präsentierte aktuelle Informationen und Zahlen zum Thema sexualisierte<br />
Gewalt. Lueken wies in seinem Vortrag darauf hin, dass sexualisierte Gewalt<br />
am häufigsten im unmittelbaren sozialen Umfeld von Kindern und<br />
Jugendlichen stattfinde. Dazu gehörten auch die Sportvereine.<br />
Im Anschluss an den Fachvortrag standen verschiedene Workshops<br />
auf dem Programm, die zum Ziel hatten, die Teilnehmenden für das Thema<br />
zu sensibilisieren und ihnen Hilfestellung sowie konkrete Handlungsempfehlungen<br />
für den Umgang mit sexualisierter Gewalt mit auf den Weg<br />
zu geben. In Kleingruppen wurden unter anderem Fragen wie „Wie kann<br />
ich junge Menschen im Verein und auch mich schützen?“, „Was kann mein<br />
Verein tun, um präventiv entgegen zu wirken?“ und „Wie verhalte ich mich,<br />
wenn ich etwas beobachte und wo bekomme ich Hilfe?“ diskutiert und<br />
aufgearbeitet.<br />
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen spielt für die Bremer Sportjugend<br />
eine zentrale Rolle. Ziel ist es, das Thema sexualisierte Gewalt im<br />
Sport noch stärker in den Fokus der Vereine zu rücken und sie dabei zu<br />
unterstützen, das Thema proaktiv anzugehen.<br />
Weitere Informationen zum Thema sexualisierte Gewalt im Sport sind online<br />
unter www.bremer-sportjugend.de/Themen/Kinderschutz/Index.aspx und über<br />
den Link www.lsb-bremen.de/getfile.aspx?id=7299 abrufbar.<br />
Foto: LSB<br />
Sicher auf dem Wasser<br />
Wassersportler tauschen sich zum Thema<br />
Sicherheit aus – Neue Ansprechpartnerin bei<br />
der Wasserschutzpolizei<br />
Voll besetzte Ränge bei der Neuauflage der Sicherheitsschulung für Wassersportler/innen<br />
in den Räumen des Landessportbundes Bremen (LSB).<br />
Der Einladung der Wassersportkommission des Landessportbundes Bremen<br />
waren rund 70 Gäste aus dem Kanu- und Rudersport sowie dem Segel-,<br />
Motorboot- und Angelsport gefolgt. Das Treffen diente dem direkten<br />
Austausch zwischen den Teilnehmern. Das Ziel: Verständnis unter den<br />
verschiedenen Wassersportgruppen schaffen, die zum Teil sehr unterschiedliche<br />
Bedürfnisse haben.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der praxisnahe Informationsaustausch<br />
mit Kapitänin Esrin Korff-Avunc, der neuen Kontaktpolizistin<br />
für die Bremer Wassersportler. Korff-Avunc berichtete unter anderem<br />
über die Gewässereinordnung (Seeschifffahrts-/Binnenschifffahrtstraßen<br />
sowie untergeordnete Gewässer, die regionalen Regelungen unterliegen)<br />
und über sicherheitsrelevante Maßnahmen für Wassersportler. Dazu gehören<br />
die Einhaltung der Verkehrsregeln auf dem Wasser, das Verhalten in<br />
Schleusen, der Einsatz von Funkgeräten, die Verwendung von Rettungswesten<br />
und Kleidung, die sichtbar macht (helle, besser noch reflektierende<br />
Farben, Beleuchtung bei Fahrten in der Dunkelheit) sowie Aufmerksamkeit<br />
und Rücksicht auf andere Wassersportler.<br />
Für den Fall, dass auf dem Wasser etwas passiert, ist nicht selten Erste<br />
Hilfe notwendig. Dr. René Behrensdorf vom Landesverband Bremen der<br />
Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) berichtete über geeignete<br />
Maßnahmen und stellte den Umgang mit dem automatisierten ex-<br />
ternen Defibrillator (AED) vor, einem auch für Laien nutzbaren Gerät zur<br />
Reanimation.<br />
Bei Zwischenfällen auf dem Wasser steht die Wasserschutzpolizei<br />
unter der Bremer Rufnummer 0421/362 98 500 rund um die Uhr als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung. Darüber hinaus können sich Wassersportler<br />
auch per E-Mail an lagezentrum@polizei.bremen.de wenden und über<br />
den Sachverhalt berichten. In diesem Fall kann auch im Nachgang eine<br />
Klärung herbeigeführt werden.<br />
Dass die Sicherheitsschulung für Wassersportler/innen stattfinden<br />
konnte, ist nicht zuletzt dem Einsatz der LSB-Wasserschutzkommission<br />
zu verdanken. Vor einem Jahr wurde die Dienstgruppe Sportschifffahrt<br />
der Wasserschutzpolizei Bremen aufgelöst, die bis dahin wertvolle Präventionsarbeit<br />
in den Wassersportvereinen geleistet hatte. In zahlreichen<br />
Beratungsrunden zwischen LSB-Wassersportkommission und der Polizei<br />
wurde die Sinnhaftigkeit der Informationstreffen unterstrichen und eine<br />
Neuauflage vereinbart. Eine Fortführung der Präventionstreffen ist geplant,<br />
künftig auch wieder in den Bootshäusern der Wassersportvereine.<br />
(KAROLA LAMPE)<br />
Foto: Inge Voigt-Köhler<br />
19
BREMER SPORTGRÖSSEN<br />
„In Bremen kann ich wunderbar trainieren“<br />
Radrennprofi Lennard Kämna im Interview<br />
20<br />
Fotos: Sun<strong>web</strong>
BREMER SPORTGRÖSSEN<br />
Er gehört zu den erfolgreichsten Nachwuchstalenten<br />
des deutschen Radsports:<br />
Lennard Kämna. Erst 22 Jahre alt, kann der<br />
Sun<strong>web</strong>-Athlet aus Fischerhude schon zahlreiche<br />
sportliche Erfolge verzeichnen. So nahm er<br />
unter anderem 2017 am populären Etappenrennen<br />
„Vuelta a España“ teil. Im Interview sprach<br />
er unter anderem über seinen persönlichen<br />
Bezug zum Sechstagerennen, seine gesundheitlich<br />
bedingte Auszeit und verriet, warum er das<br />
Fahrrad im Alltag gerne mal stehen lässt.<br />
Herr Kämna, wie sind Sie zum Radrennsport<br />
gekommen?<br />
Lennard Kämna: Daran waren hauptsächlich<br />
mein Vater und mein Bruder beteiligt. Mein Vater<br />
hat damals in seinen Zwanzigern angefangen, den<br />
Sport zu betreiben, und hat dabei immer eine Leidenschaft<br />
vermittelt, die sehr ansteckend war. Als<br />
mein Bruder dann auch begann, den Sport leistungsorientiert<br />
auszuüben, hatte ich auch Lust.<br />
Ich war damals um die zehn oder elf Jahre alt.<br />
Hatten Sie als Kind ein sportliches Vorbild<br />
und haben es vielleicht immer noch?<br />
Früher war ich ein großer Fan von Jens Voigt. Ein<br />
wirklich guter Radsportler, der auch lange gefahren<br />
ist. Mittlerweile gibt es eigentlich keine<br />
bestimmte Person mehr, die ich als mein sportliches<br />
Vorbild benennen würde.<br />
Ihr erster Verein war die Radrenngemeinschaft<br />
Bremen. Bietet die Stadt angesichts<br />
seiner flachen Landschaft überhaupt gute<br />
Bedingungen für den Sport?<br />
Ja, das mit der Landschaft ist an sich kein großes<br />
Problem. Gerade für Trainingseinheiten im<br />
Winter ist es eigentlich ganz angenehmen und<br />
völlig okay. Wenn man speziell in die Berge fahren<br />
möchte, muss man halt ausweichen. Aber<br />
grundsätzlich würde ich sagen, kann man auch<br />
in Bremen wunderbar trainieren.<br />
Sie haben 2017 an der „Vuelta“ in Spanien<br />
teilgenommen, eines der größten Etappenrennen<br />
überhaupt. Wie haben Sie dieses Ereignis<br />
in Erinnerung?<br />
Das ist schwierig zu beschreiben. Das Rennen<br />
war auf jeden Fall eine schöne und spannende<br />
Erfahrung für mich. Was die Aufmachung<br />
betrifft, ist es natürlich deutlich größer und<br />
spektakulärer als die kürzeren Radrennen. Man<br />
merkt auf jeden Fall: Da geht es um Profisport.<br />
Obwohl es mir viel Spaß gemacht hat, muss ich<br />
auch gestehen, dass es super anstrengend war.<br />
Apropos anstrengend: Wie bereitet man sich<br />
auf so ein großes Rennen vor, sowohl körperlich<br />
als auch mental?<br />
Auf die „Vuelta“ hatte ich mich im Vorfeld<br />
eigentlich weder körperlich noch mental übermäßig<br />
speziell vorbereitet. Ich bin ja auch nicht<br />
als Leader ins Rennen gegangen, sondern als<br />
Helfer mitgefahren. Den Großteil meiner Vorbereitung<br />
habe ich damals in Wörth absolviert.<br />
Mental bin ich einfach locker an die Sache rangegangen.<br />
Das hat letztendlich ganz gut funktioniert.<br />
Gibt es bei Ihnen so etwas wie eine mentale<br />
Vorbereitung überhaupt?<br />
Jein. Natürlich gucke ich mir das Rennen vorher<br />
an und verschaffe mir einen Eindruck von dem<br />
Parcours, um zu wissen, was auf mich zukommt.<br />
Aber das war’s dann eigentlich auch schon.<br />
Sind Sie vor Beginn eines Rennens nervös?<br />
Nein, eigentlich nicht mehr. Natürlich ist man<br />
ab und an immer noch aufgeregt, vor Zeitfahren<br />
oder Mannschaftszeitfahren, wenn die Rennen<br />
deutlich kürzer sind. Erstrecken sich die Rennen<br />
dagegen über vier bis fünf Stunden, ist der Start<br />
deutlich gemächlicher. Dann bin ich auch nicht<br />
wirklich aufgeregt, weil ich weiß, es geht ohnehin<br />
erst einmal locker los.<br />
Sie haben sich 2018 krankheitsbedingt einige<br />
Monate aus dem Radsport zurückgezogen.<br />
Damals hieß es, Sie wollen über Ihre langfristigen<br />
Karriereziele nachdenken. Können Sie<br />
diese mittlerweile benennen?<br />
Ich glaube, der Satz mit den langfristigen Karrierezielen<br />
hat zu Missverständnissen geführt.<br />
Ich war einfach gesundheitlich angeschlagen<br />
und habe gemerkt, dass es an der Zeit für mich<br />
ist, eine Pause einzulegen, auch um gedanklich<br />
einfach mal abschalten zu können. Über meine<br />
sportliche Zukunft habe ich mir während meiner<br />
Pause eigentlich keine großartigen Gedanken<br />
gemacht. Mir war immer klar, dass ich weiter<br />
Rad fahren will.<br />
Sie sind 2017 zu Sun<strong>web</strong>, einem UCI World-<br />
Team gewechselt. Was bedeutet dieser Wechsel<br />
für Sie?<br />
Das kann ich jetzt tatsächlich noch gar nicht so<br />
richtig sagen. Es war ein guter Schritt, Teil von<br />
Sun<strong>web</strong> zu werden und ich konnte seither wieder<br />
eine Menge dazulernen. Natürlich habe ich<br />
auch einen neuen Einblick in den Profisport bekommen.<br />
In welcher Rolle sieht man Sie im Sun<strong>web</strong><br />
Team?<br />
Ich glaube, es gibt bisher noch keine feste Rolle,<br />
die ich einnehme. Das liegt vor allem daran, dass<br />
ich, bedingt durch meine Pause, lange nicht dabei<br />
war. Als ich wieder eingestiegen bin, wurde<br />
ich meistens für die Helferrolle eingeteilt. Das<br />
ist nachvollziehbar und völlig in Ordnung.<br />
Können Sie zum jetzigen Zeitpunkt Ihrer<br />
Karriere schon sagen, welcher Typ Rennfahrer<br />
Sie sind?<br />
Ich hoffe, mich langfristig zum Bergfahrer entwickeln<br />
zu können. Ich denke, dafür habe ich die<br />
richtigen Anlagen, muss allerdings noch hart<br />
an mir arbeiten. Im Moment möchte ich mich<br />
eigentlich noch in allen Bereichen verbessern.<br />
Eine letzte Frage: Spielt das Rad in Bezug auf<br />
Mobilität im Alltag für Sie auch eine Rolle?<br />
Da muss ich ehrlich sein: Im Alltag benutze ich<br />
oft das Auto. Nach dem Training habe ich meistens<br />
keine große Lust, mich wieder aufs Rad zu<br />
setzen. Im Sommer fahre ich aber auch gerne<br />
mal mit dem Fahrrad zum See. Vorausgesetzt,<br />
ich habe nicht im Vorfeld schon fünf Stunden<br />
draufgesessen. (JF)<br />
21
AKTUELLES<br />
Ehrung im Rathaus<br />
LSB und Senat würdigen Sportlerinnen und Sportler, Vereine und Ehrenamtliche<br />
Fotos: LSB<br />
22<br />
Bei der Senatsehrung in der Oberen Rathaushalle<br />
hat Staatsrat Jan Fries herausragende<br />
Bremer Sportlerinnen und Sportler<br />
ausgezeichnet, die im Jahr 2018 Spitzenplatzierungen<br />
bei Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften<br />
errungen haben. Außerdem wurden<br />
die Medaillengewinner der Special Olympics<br />
in Kiel, zehn ehrenamtliche Vertreterinnen und<br />
Vertreter aus dem organisierten Sport und drei<br />
Vereine aus Bremen und Bremerhaven geehrt.<br />
Vertreten waren bei der Senatsehrung die<br />
Sportarten Kanusport, Rudern sowie Ergometerrudern,<br />
Segeln, Teakwondo, HipHop,<br />
Line Dance, Tanzen, Schwimmen, Badminton,<br />
Castingsport (eine Disziplin des Angelsports),<br />
Ultraleichtfliegen, Rhythmische Sportgymnastik,<br />
Leichtathletik und Cricket. Erstmals dabei<br />
waren auch die Medaillengewinnerinnen und<br />
-gewinner der Special Olympics in Kiel aus den<br />
Sportarten Tischtennis, Schwimmen, Zweirad,<br />
Dreirad, Boccia, Weitsprung, Judo und Handball<br />
Mixed dabei.<br />
Traditionell werden bei der Senatsehrung die<br />
Spitzensportler mit Top-Platzierungen in Deutschen<br />
und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet.<br />
Nach den „Richtlinien für hervorragende<br />
Leistungen im Sport“ des Senats der Freien<br />
Hansestadt Bremen sind das Sportlerinnen und<br />
Sportler, Einzelpersonen und Mannschaften aus<br />
Bremen und Bremerhaven, die einen deutschen<br />
Meistertitel errungen haben, einen deutschen<br />
Hochschulmeistertitel oder die Platzierungen<br />
eins bis drei bei Olympischen Spielen, Weltoder<br />
Europameisterschaften sowie einer Universiade<br />
in der jeweiligen Hauptklasse.<br />
Stütze der Gesellschaft<br />
LSB-Vizepräsident Thomas Trenz betonte in<br />
seinem Grußwort die Wichtigkeit und den immensen<br />
Stellenwert des organisierten Sports im<br />
Land Bremen. „Der organisierte Sport ist eine<br />
tragende Stütze der Gesellschaft. Wir stehen<br />
jedoch in einer starken Abhängigkeit von politischen<br />
Entscheidungen. Aktuell sehen wir eine<br />
besondere Verantwortung Bremens als Vorsitzland<br />
der Sportministerkonferenz, um mit gutem<br />
Beispiel bei den Themen Infrastrukturerhalt<br />
und Verbesserung der sportlichen Rahmenbedingungen<br />
voranzugehen“, so Trenz. Er verwies<br />
in diesem Zusammenhang auf die sportpolitischen<br />
Forderungen des Landessportbundes<br />
Bremen anlässlich der Bürgerschaftswahl <strong>2019</strong>.<br />
„Unter anderem fordern wir die Verdopplung<br />
des Sporthaushaltes von 7,5 auf 15 Millionen<br />
Euro“, sagte Trenz unter dem Beifall der Sportler<br />
und Funktionäre.<br />
Neben der Würdigung sportlich herausragender<br />
Leistungen lenkt der Jahresempfang<br />
des Bremer Sports den Blick bewusst auf die<br />
vielen Aktiven in den Vereinen, die das Umfeld<br />
für sportliche Spitzenleistungen überhaupt erst<br />
schaffen. Dazu gehören Trainerinnen und Trainer,<br />
Jugendwarte, Übungsleiterinnen und Übungsleiter,<br />
aber auch Schatzmeister. Diese Akteure,<br />
die unersetzliche Arbeit leisten, aber nur selten<br />
im Rampenlicht stehen, widmen oftmals den<br />
Großteil ihrer Freizeit dem Verein und dem organisierten<br />
Sport. Daher werden auch verdiente<br />
ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Sportvereine und -verbände geehrt.
Anerkennung, Wertschätzung und Leistungsbereitschaft<br />
Jugendehrung im Bremer Rathaus: Rund 250 Kinder und Jugendliche ausgezeichnet<br />
AKTUELLES<br />
Fotos: LSB<br />
Einmal im Jahr lädt die Bremer Sportjugend in die Obere Rathaushalle<br />
in Bremen ein, um Kinder und Jugendliche aus Bremen und Bremerhaven<br />
für herausragende sportliche Erfolge auf norddeutscher, nationaler<br />
und internationaler Ebene zu ehren. Bei der diesjährigen Jugendehrung<br />
wurden auf festlicher Bühne rund 250 Nachwuchsathletinnen und<br />
-athleten für ihre im Sportjahr 2018 erbrachten Leistungen ausgezeichnet.<br />
Die Ehrungen wurden vorgenommen von der Senatorin für Soziales, Jugend,<br />
Frauen, Integration und Sport, Anja Stahmann, dem Präsidenten des<br />
Landessportbundes (LSB) Bremen, Andreas Vroom, und dem BSJ-Vorsitzenden<br />
Bernd Giesecke. Torsten Nimz von der Sparkasse Bremen zeichnete<br />
darüber hinaus drei Vereine für ihre herausragende Jugendarbeit aus.<br />
Geehrt wurden der Turn- und Rasensportverein Bremen, der Vegesacker<br />
Ruderverein und der FC Sparta Bremerhaven.<br />
Senatorin Anja Stahmann freute sich über die große Zahl der anwesenden<br />
Nachwuchs-Sportlerinnen und -Sportler. Stahmann stellte die<br />
Leistungen und die Leistungsbereitschaft der jungen Menschen heraus<br />
und dankte in diesem Zusammenhang auch den Trainer/innen und Eltern<br />
als wichtige Grundlage für die sportlichen Erfolge. Die Senatorin wünschte<br />
den Kindern und Jugendlichen weiterhin viel Spaß und Freude am Sport<br />
und würdigte ihre Rolle als Botschafter für das Land Bremen.<br />
LSB-Präsident Andreas Vroom sprach mit Blick auf die prall gefüllte<br />
Rathaushalle von einem tollen sportlichen Jahr. Die Anerkennung des<br />
Nachwuchs-Leistungssports im Rahmen der Jugendehrung sei wichtig<br />
und wertvoll, betonte Vroom. Genauso wichtig aber seien die Rahmenbedingungen<br />
und die finanzielle Förderung der Sportlerinnen und Sportler.<br />
„Ihr wisst genauso wie eure Eltern, dass Leistungssport Geld kostet und<br />
teuer ist. Deshalb werben wir auf Landesebene unverändert dafür, dass<br />
deutlich mehr Geld für den Leistungssport zur Verfügung gestellt wird.<br />
Das, was Bremen bisher leistet, ist nicht ausreichend, um auf Dauer in der<br />
Spitze mithalten zu können“, mahnte Vroom.<br />
Der BSJ-Vorsitzende Bernd Giesecke wies in seiner Rede auf die Besonderheit<br />
und Bedeutung der Veranstaltung hin. „Bei der heutigen Ehrung<br />
geht es auch um Anerkennung, Wertschätzung und Leistungsbereitschaft.<br />
Das sind Tugenden, die man sich immer wieder vor Augen führen<br />
sollte, um zu wissen, welche Ziele man hat. Das gilt im Sport genauso wie<br />
im normalen Leben“, so Giesecke. Er ermunterte die anwesenden Jugendlichen<br />
mit Blick auf die bevorstehende Bürgerschaftswahl – so sie denn die<br />
Möglichkeit haben – von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und für<br />
ihre Meinung einzutreten.<br />
Im Anschluss an die Grußworte wurden die Nachwuchssportler/innen<br />
unter der Moderation von Lynn Heitmann und Torven Schröder für ihre<br />
herausragenden sportlichen Leistungen im Jahr 2018 geehrt. Ein von der<br />
Sparkasse Bremen und der AOK Bremen/Bremerhaven zur Verfügung gestelltes<br />
Sportler-Buffet rundete die Veranstaltung ab.<br />
Großer Bahnhof beim<br />
Magistratsempfang<br />
Bremerhaven kürt die Sportler des Jahres<br />
Von links nach rechts: Alex Friesen, Fedor Kolupajlo, Denise Meyer und Will Weber.<br />
Premiere für die erst 13 Jahre alte Denise Meyer: Die amtierende Europameisterin<br />
und deutsche Meisterin im Solo Electric Boogie (Hip-Hop) wurde<br />
zum Bremerhavener „Sportler des Jahres“ 2018 gekürt. Das Tanz-Talent<br />
aus der Seestadt war überwältigt von der Auszeichnung, will sich aber keinesfalls<br />
auf dem bisher Erreichten ausruhen. <strong>2019</strong> warten gleich mehrere<br />
spannende Wettkämpfe auf die 13-Jährige. Die norddeutschen und deutschen<br />
Meisterschaften, die Europameisterschaft und im Oktober dann die<br />
Heim-WM in der Stadthalle Bremerhaven.<br />
Auch die Eishockey-Cracks der Fischtown Pinguins haben in der<br />
Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch lange nicht genug. Nachdem Coach<br />
Thomas Popiesch auf Landesebene zum „Trainer des Jahres“ gewählt wurde,<br />
holten sich seine Schützlinge in Bremerhaven den Titel „Mannschaft<br />
des Jahres“. Für die erfolgsverwöhnten Pinguine war es bereits die fünfte<br />
Auszeichnung in Folge.<br />
Die Ehrung der Bremerhavener „Sportler des Jahres“ fand im Rahmen<br />
des traditionellen Magistratsempfangs in der Tanzschule Behr statt und<br />
dokumentierte die gesamte Bandbreite des Bremerhavener Sports. Insgesamt<br />
103 Aktive haben im vergangenen Jahr bei deutschen Meisterschaften,<br />
Welt- und Europameisterschaften einen der der ersten drei Plätze belegt<br />
– das ist die Voraussetzung, um vom Magistrat geehrt zu werden.<br />
Ob Segler, Kegler, Ruderer oder Trampolin-Turner – alle Sportler wurden<br />
mit einer Urkunde und Medaille für ihre herausragenden Leistungen<br />
ausgezeichnet. Die für den Sport im Land Bremen zuständige Sozialsenatorin<br />
Anja Stahmann freute sich über die Erfolge und hob den Stellenwert<br />
der Bremerhavener Spitzensportler hervor. „Sie alle sind Botschafterinnen<br />
und Botschafter des Landes Bremen und der Stadt Bremerhaven“, sagte<br />
Stahmann.<br />
Foto: L. Scheschonka<br />
23
TITEL<br />
„Die Nervosität ist jetzt eine andere“<br />
Bremer Sportler des Jahres 2018: Schwimmeuropameister Florian Wellbrock im Interview<br />
24<br />
Er gilt als vielversprechendstes Talent des<br />
deutschen Schwimmsports: Florian Wellbrock.<br />
Im Jahr 2018 durfte der gebürtige<br />
Bremer, der seinen sportlichen Lebensmittelpunkt<br />
mittlerweile nach Magdeburg verlagert<br />
hat, bei der WM in Glasgow nicht nur einen<br />
ganzen Medaillensatz mit nach Hause nehmen.<br />
Es gelang ihm auch, den Rekord über 1500 Meter<br />
Freistil zu brechen. Erfolge, die im März zu einer<br />
besonderen Auszeichnung führten. So wurde<br />
Florian Wellbrock bei der Sportgala im GOP-<br />
Theater zum Bremer Sportler des Jahres gekürt.<br />
Im Interview spricht der 21-jährige Europameister<br />
über den bisherigen Verlauf seiner Karriere,<br />
seine zukünftigen Ziele und erklärt, weshalb er<br />
Bremen den Rücken gekehrt hat.<br />
Herr Wellbrock, wie sind Sie zum Schwimmen<br />
gekommen?<br />
Meine Anfänge gehen auf meine Kindheitsjahre<br />
zurück. Meine Eltern wollten damals, dass ich<br />
schwimmen lerne. Je mehr Berührungen ich mit<br />
dem Wasser hatte, desto begeisterter war ich –<br />
und bin dann einfach dran geblieben. Und heute<br />
stehe ich nun da, wo ich bin.<br />
Hatten Sie als Kind ein Vorbild oder haben es<br />
vielleicht immer noch?<br />
Mittlerweile tatsächlich nicht mehr, da ich einfach<br />
zu sehr auf mich selbst fokussiert bin. Als<br />
Kind, so um das Jahr 2008 rum, habe ich Marcus<br />
Herbst sehr bewundert. Er war damals der<br />
„Überschwimmer“ schlechthin.<br />
2014 sind Sie nach Magdeburg ins Sportinternat<br />
gezogen und schwimmen seit einigen<br />
Jahren beim SC Magdeburg. Aus welchem<br />
Grund haben Sie Bremen den Rücken<br />
gekehrt?<br />
Die sportlichen Infrastrukturen sind in Magdeburg<br />
einfach deutlich besser als in Bremen. Ich<br />
kann hier ein ganz anderes Trainingspensum<br />
absolvieren, das einfach Voraussetzung für den<br />
Erfolg ist, den man einfahren möchte.<br />
Was für sportliche Infrastrukturen sind das?<br />
Ich kann in Magdeburg zum Beispiel elf Trainingseinheiten<br />
wöchentlich machen. In Bremen<br />
waren es soweit ich weiß, sechs. Auch wenn man<br />
die Distanzen vergleicht, die ich wöchentlich<br />
schwimme und geschwommen bin, ist ein deutlicher<br />
Unterschied erkennbar. In Bremen waren<br />
es 30 bis 40 Kilometer die Woche. Hier schaffe<br />
ich rund 80 Kilometer wöchentlich.<br />
Gibt es klassische Kriterien, die ein Verein<br />
und Standort erfüllen muss, damit er für Sie<br />
als Leistungsschwimmer attraktiv ist?<br />
Ja. Ein Kriterium sind vor allem die Wasserzeiten.<br />
Es muss mir möglich sein, täglich jeweils<br />
morgens und nachmittags zwei Stunden zu<br />
trainieren. Außerdem ist mir eine starke Trainingsgruppe<br />
sehr wichtig, die mich motiviert.<br />
Es macht nicht so viel Spaß alleine vorne weg zu<br />
schwimmen. Ich habe immer ganz gerne auch<br />
Teamkollegen, die links und rechts neben mir<br />
schwimmen.<br />
Sind Sie noch oft in Bremen?<br />
Was heißt oft? Ich würde sagen, so einmal im<br />
Quartal. Und Weihnachten verbringe ich natürlich<br />
auch immer zu Hause bei meiner Familie.<br />
Können Sie sich vorstellen, irgendwann wieder<br />
nach Bremen zurückzukehren?<br />
Ja. Tatsächlich aber erst nach meiner sportlichen<br />
Karriere.<br />
Wie bereiten Sie sich innerlich auf ein Rennen<br />
vor? Gibt es bei Ihnen so etwas wie eine<br />
mentale Vorbereitung?<br />
Also, ich bin vor Wettkämpfen schon sehr konzentriert<br />
und versuche, mich in die Situation, die<br />
mich erwartet, hineinzuversetzen. Dazu gehört<br />
natürlich auch, sich bewusst zu machen, welche<br />
Athleten neben mir schwimmen. Ich visualisiere<br />
praktisch immer das Rennen. Unmittelbar davor<br />
höre ich dann immer Musik und gehe in mich.<br />
Laut Medienberichten steht Deutschrap dabei<br />
ganz oben auf Ihrer Playlist.<br />
(lacht) Ja, stimmt. Das ist tatsächlich immer<br />
noch aktuell. Deutschrap pusht mich in der Hinsicht<br />
ganz gut.<br />
Merkt man während eines Rennens überhaupt,<br />
was rechts und links neben einem<br />
selbst passiert?<br />
Ja, das bekommt man schon mit. Gerade auf 1500<br />
Metern hat man ja im Wettkampf relativ viel Zeit<br />
nachzudenken – anders als zum Beispiel auf 100
TITEL<br />
Würde gerne eine olympische Medaille gewinnen und in seine Heimat zurückkehren: Florian Wellbrock. <br />
Fotos: DSV/Joe Kleindl<br />
Metern Kraulen. Ich würde sagen, man hat einen<br />
ganz guten Überblick, was auf den benachbarten<br />
Bahnen passiert. Wie es dagegen auf der anderen<br />
Beckenseite läuft sieht man dann natürlich<br />
nicht mehr.<br />
Sind Sie vor einem Rennen aufgeregt oder<br />
hat sich das mittlerweile gelegt?<br />
Sagen wir mal so: Die Nervosität ist jetzt eine<br />
andere. Ich kann damit deutlich besser umgehen<br />
als früher. Man muss ja auch bedenken, dass eine<br />
gesunde Nervosität auch wichtig ist, um optimale<br />
Leistungen zu erzielen.<br />
Sie wurden im März als Bremer Sportler des<br />
Jahres ausgezeichnet. Wie war das für Sie?<br />
Das kam tatsächlich sehr überraschend und ich<br />
hatte es ehrlich gesagt überhaupt nicht auf dem<br />
Schirm. Ich habe ja auch, wie gesagt, gar nicht<br />
mehr so viel mit Bremen zu tun. Natürlich war<br />
es trotzdem sehr schmeichelhaft und ich habe<br />
mich gefreut. Ich hätte es aber auch anderen<br />
Bremer Sportlern gegönnt.<br />
Bei der EM 2018 in Glasgow durften Sie einen<br />
ganzen Medaillensatz mit nach Hause nehmen.<br />
Ein Erfolg, den Sie genießen oder der<br />
Sie unter Druck setzt?<br />
Ich genieße es tatsächlich mehr. Unter Druck<br />
setzen lasse ich mich in der Regel nicht. Deswegen<br />
staple ich vor Wettkämpfen immer tief, was<br />
solche Medaillenprognosen betrifft. Mir war vor<br />
der EM klar, dass drei Medaillen durchaus möglich<br />
sind. Trotzdem wäre ich auch mit einer zufrieden<br />
gewesen.<br />
Kann man als Schwimmer schon während<br />
eines Rennens erahnen, wie es für einen läuft?<br />
Man kann sowas eigentlich immer ganz gut anhand<br />
der Konkurrenz abschätzen. Ich weiß in der<br />
Regel, was die Sportler, die neben mir schwimmen,<br />
können und welche Zeiten Sie im Schnitt<br />
schwimmen. Wenn ich dann, übertrieben gesagt,<br />
eine Bahn vorweg schwimme, weiß man<br />
schon, dass es gerade gut läuft.<br />
Sie machen nebenbei eine Ausbildung<br />
zum Immobilienkaufmann. Ist das für Sie<br />
eine Absicherung für die Zeit nach Ihrer<br />
Schwimmkarriere oder wollten Sie sich nicht<br />
nur aufs Schwimmen konzentrieren?<br />
Es ist für mich definitiv eine Absicherung. Mir<br />
war im Vorfeld allerdings auch wichtig, etwas<br />
zu machen, an dem ich auch wirklich Interesse<br />
habe. Irgendeinen beliebigen Ausbildungsberuf<br />
zu erlernen, nur um mich abzusichern, kam für<br />
mich nicht in Frage. Das wäre einfach Zeitverschwendung.<br />
Ich habe im Vorfeld bereits Praktika<br />
in der Immobilienbrache absolviert und so<br />
gemerkt, dass mich der Bereich interessiert.<br />
Sind Ausbildung und Schwimmkarriere<br />
denn zeitlich miteinander vereinbar?<br />
Ja. Ich habe einen sehr kulanten Arbeitgeber, der<br />
mich für alles freistellt, was im Rahmen meiner<br />
Schwimmtätigkeit wichtig ist. Ob ein mehrwöchiges<br />
Trainingslager oder eine Wettkampftour:<br />
Das alles ist kein Problem. In der Berufsschule<br />
ist das genauso. Dort kann ich jeden Morgen die<br />
ersten beiden Stunden ausfallen lassen, um zu<br />
trainieren.<br />
Was wünschen Sie sich für Ihre sportliche<br />
Zukunft?<br />
Das Non-Plus-Ultra wäre natürlich eine olympische<br />
Medaille. Wenn die dann auch noch Gold<br />
sein sollte, habe ich eigentlich alles erreicht, was<br />
zu erreichen ist. Da gehört natürlich auch jedes<br />
Mal ein bisschen Glück dazu. Aber wenn das<br />
klappen sollte, wäre das schon super!<br />
Das Interview führte Jennifer Fahrenholz.<br />
Zur Person<br />
Florian Wellbrock wurde am 19.08.1997<br />
in Bremen geboren. Seine Karriere begann<br />
mit einem Schwimmkurs im Tenever-<br />
Bad.<br />
Bevor der 1,92 Meter große Athlet 2015<br />
zum SC Magdeburg wechselte, besuchte er<br />
die sportbetonte Schule Ronzelenstraße.<br />
Wellbrock nahm an den Olympischen<br />
Spielen 2016 in Rio de Janeiro teil und<br />
wurde 2018 in Glasgow über 1500 Meter<br />
Freistil Europameister.<br />
25
SPORTLER DES JAHRES<br />
Sportlerin des Jahres:<br />
Lina Goncharenko (Rollkunstlauf)<br />
Fotos: Heckel (2), Hoyer (2), Koch (2), FR (2), Kuhaupt<br />
Lina Goncharenko zählt zu den besten Rollkunstläuferinnen der Welt. 2018 wurde sie<br />
Europameisterin in der Pflicht und qualifizierte sich für die Weltmeisterschaften im<br />
französischen La Roche-sur-Yon. Dort belegte Goncharenko den sechsten Platz. Zudem<br />
holte sie 2018 Bronze in der Kür bei den Deutschen Rollkunstlauf-Meisterschaften.<br />
Goncharenko studiert mittlerweile molekulare Medizin in Freiburg, läuft aber weiterhin<br />
für ihren Heimatverein ERC Bremerhaven auf.<br />
Nachwuchssportler des Jahres:<br />
Julian Hoyer (Volleyball)<br />
Der Nachwuchsförderpreis im Einzel ging an den 16-jährigen Volleyballer<br />
Julian Hoyer, der mit der U18-Nationalmannschaft sensationell Europameister<br />
wurde.<br />
Betriebssport des Jahres:<br />
Atlas / Rheinmetall<br />
26<br />
Der Firmenverbund Rheinmetall Electronics, RTP, Atlas Elektronik und Airborne<br />
Solutions wurde als Betriebssportgemeinschaft des Jahres ausgezeichnet. Insgesamt<br />
werden in den Firmen 14 verschiedene Sportarten angeboten, die BSG umfasst mehr<br />
als 200 Mitglieder. Anfallende Gebühren für die Aufnahme oder auch Grund- und Zusatzbeiträge<br />
übernimmt der Arbeitgeber. Die aktive Mitgliedschaft wird von vielen<br />
Krankenkassen als Bonusmodell anerkannt.
Behindertensportler des Jahres:<br />
Christophe Schuler (Golf)<br />
Christophe Schuler erhielt die Auszeichnung als Behinderten-Sportler des Jahres<br />
2018. Der 30-Jährige mit Down-Syndrom spielt erfolgreich Golf beim Klub<br />
in Lilienthal. Im März hat er in Abu Dhabi an den diesjährigen Special Olympics<br />
teilgenommen. Schuler war einer von vier Deutschen – zwei Frauen und zwei<br />
Männer – die bei den Sommerspielen im Golfen aktiv waren.<br />
SPORTLER DES JAHRES<br />
Trainer des Jahres:<br />
Thomas Popiesch (Eishockey)<br />
Bremer<br />
Sportler des Jahres<br />
Thomas Popiesch wurde als<br />
Trainer der Jahres 2018 ausgezeichnet.<br />
Seit drei Jahren<br />
ist der 53-jährige Coach bei<br />
den Fischtown Pinguins und<br />
wurde 2018 zum Trainer des<br />
Jahres in der deutschen Eishockey-Liga<br />
(DEL) gewählt.<br />
Unter Popieschs Führung<br />
erreichten die Bremerhavener<br />
zwei Mal das DEL Playoff-Viertelfinale.<br />
Mannschaft des Jahres:<br />
Grün-Gold-Formation (Tanzen)<br />
Die Bremer Lateinformation hat 2018 so ziemlich alles abgeräumt, was es zu gewinnen gab: Die<br />
Tänzerinnen und Tänzer wurden Deutsche Meister, Europameister und Weltmeister. Absolutes<br />
Highlight waren die Titelkämpfe in China. Dort gewann die Formation um Trainer Roberto Albanese<br />
ihren neunten WM-Titel. Mit ihrer Choreographie „This is me“ begeisterten die Bremer die Zuschauer<br />
im In- und Ausland.<br />
27
SPORTGALA<br />
Foto: Marco Meister<br />
28
29
SPORTGALA<br />
Fotos: Marco Meister (17), Agentur Sportplatz (17), C. Kuhaupt<br />
Impressionen von der Sportgala<br />
Mit einer feierlichen Galaveranstaltung<br />
in der Bremer Überseestadt hat<br />
das Bundesland Bremen seine besten<br />
Sportler und Mannschaften des Jahres 2018<br />
geehrt. Der Erlös der traditionellen Sportgala<br />
in Höhe von rund 30.000 Euro soll der Nachwuchs-Leistungssportförderung<br />
in Bremen und<br />
Bremerhaven zu Gute kommen. Die alljährliche<br />
Sportgala wird initiiert von der Sportstiftung<br />
Bremen, dem Landessportbund (LSB) und der<br />
Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG).<br />
„Die Sportler sind auf die Unterstützung<br />
durch Spendengelder angewiesen. Die Vereine<br />
können es nicht leisten und von Stadt und Land<br />
dürfte es deutlich mehr Förderung sein“, konnte<br />
sich LSB-Präsident Andreas Vroom einen Seitenhieb<br />
in Richtung Politik nicht<br />
verkneifen. Vroom prangerte bei der Sportgala<br />
ebenso wie Oliver Rau von der Deutschen Olympischen<br />
Gesellschaft den mangelnden Stellenwert<br />
des Sports im Land Bremen an. „Der Sport<br />
muss in Bremen endlich die Rolle bekommen,<br />
die er verdient. Das gilt besonders für den Bereich<br />
der Leistungssportförderung“, sagte Rau.<br />
Das mit rund 400 Besuchern gut gefüllte<br />
GOP Varieté-Theater wird einmal im Jahr zur<br />
Schaubühne für den Bremer Sport. Der Sportstiftung-Vorsitzende<br />
Peter Gagelmann freute<br />
sich über zahlreiche Gäste aus Sport, Politik und<br />
Wirtschaft. Erstmals mit dabei war Bremens<br />
Bürgermeister Carsten Sieling, der immerhin<br />
andeutete, dass er sich für das geplante „Haus<br />
der Athleten“ in Bremen stark machen will.<br />
Kulturell abgerundet wurde der Gala-Abend<br />
– in dessen Mittelpunkt neben den Ehrungen<br />
und der Spendenaktion der persönliche<br />
Austausch unter den Gästen stand – mit<br />
Vorführungen durch das Ensemble des<br />
GOP Varieté-Theaters.<br />
30
SPORTGALA<br />
▶<br />
31
32<br />
SPORTGALA
Und nu Butter<br />
bei die Fische!<br />
Ihr Helden!<br />
33
AUSSERGEWÖHNLICHE SPORTARTEN<br />
Auf die Besen, fertig, los!<br />
Quidditch, der Harry-Potter-Sport, wird in Bremen beim ATS Buntentor gepielt<br />
34<br />
Quaffel, Schnatz und Hoop – wer diese<br />
Worte zum ersten Mal zu hören bekommt,<br />
denkt wohlmöglich an eine<br />
Fantasiesprache und liegt damit nicht falsch.<br />
Ausgedacht hat sie sich Harry-Potter-Autorin Joanne<br />
K. Rowling, als sie ihre Fantasy-Roman-Figuren<br />
beim Quidditch antreten ließ. Entgegen der<br />
fiktiven Sportart müssen sich Quidditch-Aktive<br />
in der realen Welt mit der Schwerkraft arrangieren.<br />
Sie können nicht wie Hermine, Harry und Co.<br />
auf ihren Besen durch die Luft sausen.<br />
Die fliegenden Schlüssel<br />
Der Faszination für das Spiel tut das aber keinen<br />
Abbruch: Bundesweit „reiten“ in bereits 40<br />
Städten Spielerinnen und Spieler auf ihren Besen<br />
über den Platz, werfen und fangen insgesamt<br />
vier Bälle und jagen abschließend den Schnatz,<br />
einen unparteiischen Spieler. Auch in Bremen<br />
erfreut sich der Kontaktsport zunehmender Beliebtheit.<br />
Seit 2016 wird Quidditch in der Hansestadt<br />
auf Vereinsebene gespielt. Die Portkeys,<br />
deren Teamname sowohl mit dem Romaninhalt<br />
als auch dem maritimen Bremen verbunden ist,<br />
zählen etwa 30 Mitglieder und trainieren zweimal<br />
pro Woche beim ATS Buntentor. Ihr Logo<br />
zeigt einen geflügelten Bremer Schlüssel.<br />
Roman vs. Realität<br />
Franziska Wagner ist eine von ihnen und seit<br />
dem vergangenen Sommer Teil des Teams. Eine<br />
Verletzung macht ihr zu schaffen, die sie sich<br />
beim Training zugezogen hat. Bis sie sich erholt<br />
hat, macht sie während des Trainings nur das<br />
Aufwärmen und jene Übungen mit, die ihr Knie<br />
nicht zu stark belasten. Die 22-Jährige, die im<br />
Team „Franky“ genannt wird, ist ein begeisterter<br />
Harry-Potter-Fan. „Ich bin ein echter Nerd, was<br />
das angeht“, sagt sie, doch das sei längst nicht<br />
bei allen so. „Andere aus dem Team haben nicht<br />
einmal die Bücher gelesen“. Bis auf ein paar Elemente<br />
habe Quidditch jedoch wenig mit der Romanvorlage<br />
gemein, erklärt sie am Spielfeldrand<br />
stehend, während die übrigen Spielerinnen und<br />
Spieler das Tackeln üben, das Zu-Boden-Bringen<br />
eines Ballträgers, und dabei regelmäßig<br />
auf dem Rasen landen. „Der Hauptunterschied<br />
zum Quidditch im Roman ist natürlich, dass wir<br />
nicht fliegen können.“ Besen, Bälle, Hoops und<br />
Schnatz wurden als spielerische Elemente übernommen<br />
und zum Teil an die Realität angepasst.<br />
Portkeys-Spielerin Franziska Wagner.<br />
Fotos: KW
AUSSERGEWÖHNLICHE SPORTARTEN<br />
Kleine Quidditch-Kunde<br />
Ein Gender-gemischtes Team besteht aus<br />
sieben Mitgliedern. Die Positionen der<br />
Spielenden sind durch farbige Stirnbänder<br />
gekennzeichnet. Unter anderem gibt<br />
es drei (Tor-)Jäger und einen (Tor-)Hüter<br />
sowie zwei Treiber, die den Spielfluss des<br />
gegnerischen Teams stören.<br />
Der Besen, eine leichte PVC-Stange,<br />
muss während des Spiels die ganze Zeit<br />
zwischen den Beinen sein. Er kann eingeklemmt<br />
oder mit den Händen gehalten<br />
werden.<br />
Die Quidditch-Community<br />
Was auf den ersten Blick wie eine amüsante<br />
Hommage an eine Kinderbuchreihe wirkt, hat es<br />
auf den zweiten Blick in sich. „Zuerst belächeln<br />
viele das Spiel, aber beim Quidditch geht es ganz<br />
schön zur Sache“, sagt Franky. Ein Mundschutz<br />
ist deshalb Pflicht. Der Mannschaftssport vereint<br />
Elemente aus Handball, Rugby und Völkerball<br />
und erfordert vollen Körpereinsatz. „Wer<br />
die Regeln nicht kennt, versteht erst einmal gar<br />
nicht, was da auf dem Feld genau passiert, es ist<br />
verwirrend“, so die Spielerin.<br />
Um die gegnerischen Spielerinnen und<br />
Spieler zu bezwingen, werden diese zu Boden<br />
gebracht, mit Bällen „ausgeknockt“ oder in der<br />
Anzahl der erzielten Punkte übertroffen. Seit der<br />
Saison 2016/17 treffen die Liga-Teams an regelmäßigen<br />
Spieltagen aufeinander, um Spielpraxis<br />
zu sammeln, neue Taktiken auszuprobieren und<br />
sich mit anderen Teams auszutauschen. So entwickelt<br />
sich das Level des Sports in Deutschland<br />
permanent weiter, das Regelwerk wird komplexer<br />
und die Quidditch-Community kann sich<br />
vernetzen. In der Nordliga stehen die Portkeys<br />
derzeit auf Platz drei.<br />
Gemeinschaft und<br />
Gender-Aspekt<br />
Rund 1000 Aktive zählt die Quidditch-Gemeinschaft<br />
aktuell in Deutschland. „Zu den anderen<br />
Teams aus dem Norden haben wir guten Kontakt.<br />
Man kennt sich, weil die Gemeinschaft eng vernetzt<br />
ist“, erklärt Franky. Der Umgang sei insgesamt<br />
sehr locker, auch innerhalb des gemischtgeschlechtlichen<br />
Teams. Das Regelwerk besagt, dass<br />
sich bei einer Partie maximal vier Team-Mitglieder<br />
einem Geschlecht zugehörig fühlen. So ist der<br />
Deutsche Quidditchbund in speziellen Arbeitsgruppen<br />
engagiert, um Strukturen zu schaffen, damit<br />
sich alle willkommen fühlen – auch außerhalb<br />
des binären Systems von weiblich/männlich.<br />
Der Gender-Aspekt ist auch für die Spielerin<br />
Franky ein reizvoller Bestandteil der Sportart.<br />
„Wenn ich es schaffe, einen männlichen<br />
Spieler, der größer und stärker ist, zu Boden zu<br />
bringen, fühlt sich das schon gut an“.<br />
Nun hofft sie, ihr Team bei der Deutschen<br />
Meisterschaft im Juni wieder voll unterstützen<br />
zu können, wenn die Worte „Brooms up“ die<br />
Spiele beginnen lassen. (KW)<br />
Es gibt drei verschiedene Bälle: Der<br />
Quaffel ist ein Volleyball. Damit machen<br />
die Spielenden Tore, indem sie ihn<br />
durch einen der drei Ringe werfen, die<br />
Hoops heißen. Mit den Klatschern, weichen<br />
Dodgebällen, können Spielende des<br />
gegnerischen Teams abgeworfen werden.<br />
Wer getroffen wird, muss vom Besen absteigen<br />
und darf erst wieder mitspielen,<br />
wenn ein Ring des eigenen Teams berührt<br />
wurde. Der Schnatz ist unparteiisch und<br />
kommt erst nach der 18. Minute ins Spiel.<br />
An seinem hinteren Hosenbund ist eine<br />
Art Socke befestigt, in der ein Tennisball<br />
steckt. Wer es schafft, dem Schnatz diesen<br />
Ball abzuluchsen, gewinnt Punkte für<br />
das eigene Team und beendet das Spiel<br />
mit diesem Manöver.<br />
INFOS UND TERMINE<br />
Deutsche Quidditch Meisterschaft:<br />
Samstag und Sonntag, 8. und 9. Juni,<br />
in Tornesch bei Hamburg.<br />
Portkeys Trainingszeiten: mittwochs<br />
17.45 bis 20 Uhr und samstags 9.45 bis<br />
12 Uhr. Wer ein Probetraining machen<br />
will, kann sich anmelden unter<br />
facebook.com/QuidditchBremen/<br />
oder spontan vorbeikommen.<br />
35
SPORTMEDIZIN<br />
„Gesundheitsfördernd und lebensrettend“<br />
Dr. Götz Dimanski vom RehaZentrum empfiehlt Bewegung im Wasser auf dem Weg<br />
zur Genesung sowie zum Erhalt der Gesundheit<br />
Mit schmerzhaften Funktionsstörungen des Bewegungsapparats haben sportliche und weniger<br />
aktive Menschen gleichermaßen zu kämpfen. Das Spezialistenteam im RehaZentrum Bremen<br />
versorgt jährlich mehr als 3000 Patienten in der ambulanten Rehabilitation. Ihr Ärztlicher<br />
Geschäftsführer, Dr. Götz Dimanski, erklärt im Interview, welche Effekte Bewegung im Wasser<br />
auf die Gesundheit hat.<br />
36<br />
Herr Dimanski, welchen Ansatz verfolgen<br />
Sie als Ärztlicher Leiter des RehaZentrums?<br />
Dr. Götz Dimanski: Wir verfolgen einen sportbezogenen<br />
Stil. Das bedeutet, auf ein bestimmtes<br />
Ziel hinzuarbeiten, ohne die Patienten zu überfordern.<br />
Ich habe diesen Ansatz von meinem<br />
Vorgänger, Dr. Peter Hirschfeld, übernommen,<br />
der das SporThep Werder bis 1991 leitete und die<br />
Fußballprofis betreute. Nun stützt sich unsere<br />
Arbeit im RehaZentrum auf diesen Ansatz.<br />
Im RehaZentrum ist Bewegung im Wasser<br />
eine der physiotherapeutischen Maßnahmen.<br />
Was genau passiert da aus sportmedizinischer<br />
Sicht auf dem Weg zur Genesung?<br />
Die Bewegung im warmen Wasser bietet mehrere<br />
Vorteile. Erstens: Der hydrostatische Druck<br />
des Elements Wasser gibt dem Körper Auftrieb,<br />
nimmt also Gewicht. In Phasen der Rehabilitation,<br />
zum Beispiel bei Verletzungen im Bereich<br />
der unteren Extremitäten, können die Patienten<br />
im Wasser schon früh mit Übungen beginnen, die<br />
sie sonst nicht machen könnten. Auch Schwellungen<br />
gehen aufgrund des Drucks zurück und<br />
das 32 Grad warme Wasser fördert die Beweglichkeit.<br />
Das Bewegungsbad bietet den Patienten<br />
eine sehr schonende und entlastende Möglichkeit<br />
zur Kräftigung.<br />
Dr. med. Götz Dimanski, Ärztlicher Geschäftsführer<br />
des RehaZentrum Bremen.<br />
Fotos: RehaZentrum<br />
Welche Beschwerden werden im Bewegungsbad<br />
therapiert?<br />
Das können Frakturen sein oder Verletzungen<br />
an der Achillessehne. Im RehaZentrum stellen<br />
wir auch die Nachsorge für Operationen, etwa<br />
wenn ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk eingesetzt<br />
wird. Im Bewegungsbad wird dann weniger<br />
geschwommen, sondern es geht vor allem<br />
um gezielte Übungen, welche die postoperative<br />
Rehabilitation fördern. Schwimmen als Sportart<br />
wiederum hat andere positive Auswirkungen auf<br />
die Gesundheit.<br />
Ist das Bewegungsbad auch für aktive Sportler<br />
empfehlenswert?<br />
Ja, ich empfehle Sportlern im Profibereich insbesondere<br />
die Unterwasserdruckstrahlmassage<br />
zur Muskelentspannung und Regeneration. Die<br />
Wärme und der Druck regen den sogenannten<br />
Rückstrom an, Stoffwechselendprodukte werden<br />
schneller aus dem Muskel abtransportiert und<br />
durch neue Energiespeicher ersetzt. Verhärtete<br />
Muskeln werden so wieder weich.<br />
Sie erwähnten soeben die gesundheitsfördernden<br />
Aspekte des Schwimmsports.<br />
Welche sind das?<br />
Zur Erhaltung und Steigerung der Fitness ist<br />
Schwimmen optimal, da es den ganzen Körper<br />
und alle großen Muskelgruppen anspricht. Auch<br />
auf die Beweglichkeit der Wirbelsäule hat es<br />
günstige Auswirkungen, besonders dann, wenn
SPORTMEDIZIN<br />
die unterschiedlichen Schwimmstile im Wechsel<br />
ausgeübt werden. Nehmen wir die Halswirbel<br />
als Beispiel: Sie werden beim Brust- und Rückenschwimmen<br />
sowie dem Kraulen in unterschiedliche<br />
Richtungen gestreckt und gedreht.<br />
Das hält die obere Wirbelsäule geschmeidig. Die<br />
Schwimmarten abzuwechseln ist demnach meine<br />
dringende Empfehlung, um einseitige Belastungen<br />
auszuschließen.<br />
Gilt das auch für ältere Menschen, die erst<br />
spät mit dem Schwimmen beginnen?<br />
Unbedingt! Schwimmen ist als schonende und<br />
regenerative Art der Bewegung auch ideal für ältere<br />
Menschen, die ihre Gesundheit erhalten oder<br />
wiederherstellen möchten. Der Landessportbund<br />
informiert über Kurse im Schwimmverein für<br />
Anfänger, und auch bei den Bremer Bädern gibt<br />
es ein umfangreiches Kursangebot. Wer sich die<br />
Beiträge nicht leisten kann, sollte sich beim Landessportbund<br />
ruhig nach Fördermöglichkeiten<br />
erkundigen.<br />
Was empfehlen Sie zum Trainingsstart?<br />
Für ältere Menschen ist es in jedem Fall ratsam, vor<br />
dem Trainingsbeginn eine ärztliche Untersuchung<br />
durchführen zu lassen, um das Herzkreislaufsystem<br />
einmal durchchecken zu lassen. Ab einem<br />
bestimmten Alter treten Erkrankungen in diesem<br />
Bereich häufiger auf. Besondere Vorsichtsmaßnahmen<br />
gelten zudem etwa für offene Wunden<br />
oder andere Hautprobleme. Auch Personen, die<br />
ein Loch im Trommelfell haben, das zum Beispiel<br />
durch ein Knalltrauma entstanden ist und nicht<br />
operativ behandelt wurde, sollten mit Wasser vorsichtig<br />
sein. In diesen Fällen geben die entsprechenden<br />
Mediziner die jeweils nötige Beratung.<br />
Welche allgemeinen Risiken birgt das<br />
Schwimmen?<br />
Man darf die eigene Schwimmfähigkeit nicht<br />
überschätzen, denn wenn die Kräfte schwinden,<br />
kann das Wasser schnell lebensbedrohlich sein.<br />
Beim Schwimmen in natürlichen Gewässern – ob<br />
See oder Meer – sollte man daher ausschließlich<br />
an bewachten Stellen ins Wasser gehen. Darüber<br />
hinaus gilt: Die Wassertemperatur checken und<br />
niemals mit vollem Magen ins Wasser gehen!<br />
Wie wirkt sich ein voller Magen eigentlich<br />
auf den schwimmenden Körper aus?<br />
Der Druck des Wassers und der volle Magen drücken<br />
auf die Lungen. Das schränkt die Atmung<br />
ein und der Körper ist folglich weniger leistungsfähig.<br />
Zudem kann es passieren, dass der volle<br />
Magen dem Druck des Wassers nicht standhält<br />
und sich seines Inhalts entledigt.<br />
Welches Alter ist ideal, um mit dem Schwimmen<br />
zu beginnen?<br />
Je früher, desto besser. Die Eltern sollten mit ihren<br />
Kindern so früh wie möglich ans und ins Wasser<br />
gehen, um ihnen die Scheu vor diesem Element zu<br />
nehmen. Auch hier verweise ich an den Landessportbund,<br />
der die Initiative „Kids in die Bäder“<br />
anbietet, um junge Menschen ans Schwimmen<br />
heranzuführen. Man darf nicht vergessen, dass<br />
Schwimmen nicht nur den Körper trainiert, sondern<br />
auch eine lebenserhaltende Fähigkeit darstellt,<br />
sollte man ins Wasser fallen. Dieser Sport<br />
ist gesundheitsfördernd und lebensrettend.<br />
Welche Auswirkungen hat regelmäßiges<br />
Schwimmen auf die Gesundheit?<br />
Es hat Untersuchungen an der Gruppe der sogenannten<br />
„Frühschwimmer“ gegeben, die sehr<br />
diszipliniert jeden Morgen zur selben Uhrzeit<br />
ihre Bahnen ziehen. Die Studien ergaben, dass sie<br />
länger leben als der Durchschnitt. Das mag zum<br />
einen an der Mentalität liegen, sich insgesamt<br />
mehr um sich selbst zu kümmern, kann zum anderen<br />
aber auch Folge der regelmäßigen körperlichen<br />
Betätigung selbst sein.<br />
Die Auswirkungen warmen Wassers auf den<br />
Bewegungsapparat haben Sie bereits beschrieben.<br />
Wie sieht es mit Schwimmen in<br />
kaltem Wasser aus?<br />
Kaltes Wasser setzt Energie frei und es werden<br />
Stresshormone freigesetzt. Das hört sich zunächst<br />
nach einem negativen Effekt an. Die Kehrseite<br />
von Stress ist jedoch Entspannung, die sich<br />
anschließend an das Schwimmen im kalten Wasser<br />
einstellt. Derjenige ist gesünder, der sein Leben<br />
in Amplituden gestaltet, also Ausschläge in<br />
beide Richtungen provoziert. Dazu zählt auch der<br />
Wechsel von warm und kalt, um das ganze Regulationssystem<br />
einmal aus dem Gleichgewicht zu<br />
bringen. So bleibt der Körper aktiv.<br />
Das Interview führte Kristina Wiede.<br />
AMBULANT. NICHT OPERATIV. SPORTMEDIZIN. ORTHOPÄDIE. KARDIOLOGIE.<br />
Schmerzende Gelenke, Muskeln, Sehnen? Steifer Nacken? Hexenschuss?<br />
Dr. Dimanski und sein Team! – Über 30 Jahre Erfahrung in Leistungssport und Praxis.<br />
Chronischer Schmerz, Stress, Übergewicht, Bewegungsmangel, Raucher? Erwerbsfähigkeit bedroht?<br />
RehaZentrum Bremen! – Über 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Rehabilitation.<br />
RehaZentrum Bremen GmbH | Senator-Weßling-Straße 1 | 28277 Bremen | Tel. +49 (0) 421 / 80 60 6 -3 | Fax +49 (0) 421 / 80 60 6 -459<br />
info@rehazentrum-bremen.de | www.rehazentrum-bremen.de<br />
37
BILDUNG<br />
Ausgewählte Fortbildungen<br />
des LSB-Bildungswerks<br />
26.04.<strong>2019</strong> | Bremen<br />
Hüfte: Häufige orthopädische<br />
Beschwerdebilder<br />
Die Hüfte ist neben dem Knie das größte Gelenk des Körpers und gerade<br />
im Alter zunehmend von Beschwerden betroffen. Insbesondere Arthrose<br />
und ein daraus resultierender Gelenkersatz kommen häufig vor.<br />
Das Seminar will einen Überblick über die Anatomie des gesamten Becken-Hüft-Komplexes<br />
geben sowie über grundlegende Beschwerdebilder,<br />
ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, inklusive des Iliosacralgelenks<br />
(ISG).<br />
Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem theoretischen Hintergrundwissen,<br />
es werden aber auch praktische Übungen für den Einsatz im Training oder<br />
zu Hause vermittelt.<br />
XX<br />
Welche Beschwerdebilder gibt es?<br />
XX<br />
Was ist da im Hüftgelenk los?<br />
(Mechanismus, Symptome ...)<br />
XX<br />
Worauf muss ich beim Training achten?<br />
XX<br />
Welche Übungen kann ich machen?<br />
05.07.<strong>2019</strong> - 20.07.<strong>2019</strong> | Bremen<br />
Übungsleiter/innen-<br />
Ausbildung <strong>2019</strong><br />
Kompaktlehrgang ÜL-C Ausbildung<br />
120 Lerneinheiten (LE) – 1 LE = 45 Minuten.<br />
Foto: Fotolia<br />
27.04.<strong>2019</strong> | Bremen<br />
Sportpsychologisches<br />
Coaching – Verletzungsmanagement<br />
Verletzungen im Sport bedeuten oftmals einen tiefen Einschnitt in den Lebensrhythmus<br />
eines Sportlers mit unklaren Folgen für die weitere körperliche<br />
Leistungsfähigkeit. Zudem kann es zu psychischen Problemen wie<br />
Angst, Frustration, Abkapselung und Depression kommen. Häufig werden<br />
dadurch Karrieren beendet, weil die Betroffenen nicht mehr ihre optimale<br />
sportliche Leistungsfähigkeit wiedererlangen. Daher ist es in der Rehabilitation<br />
nach Sportverletzungen immens wichtig, neben medizinischen und<br />
physiotherapeutischen Maßnahmen auch die psychischen Aspekte zu berücksichtigen.<br />
In dieser Fortbildung lernen die Teilnehmer/innen in der Zeit während der<br />
Rehabilitationsphase Methoden kennen, wie sie sich sportpsychologisch<br />
auf die Trainings- und Wettkampfphase vorbereiten können und welche<br />
Hilfestellungen der Trainer geben kann.<br />
Übungsleiter/innen planen und führen regelmäßige Sport- und Bewegungsangebote<br />
mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Älteren im<br />
Breitensport durch. Sie können – je nach Rahmenbedingung des Vereins<br />
– auch für die Planung und Durchführung von überfachlichen Vereinsaktivitäten<br />
oder für die Beratung, Betreuung und Interessenvertretung<br />
von Sporttreibenden zuständig sein. Die Übungsleiter/innen sind pädagogisch<br />
tätig und tragen in dieser Rolle dazu bei, die Sporttreibenden in<br />
ihrer sportlichen, persönlichen und sozialen Entwicklung anzuleiten und<br />
zu unterstützen sowie Selbstständigkeit, Teilhabe und selbstbestimmtes<br />
Lernen jeder/s Einzelnen zu fördern.<br />
18.05.<strong>2019</strong> | Bremen<br />
Bewegung in<br />
Krebssportgruppen<br />
In diesem Fortbildungsseminar werden neben den theoretischen Grundlagen<br />
spezielle Bewegungsprogramme für die Zeit nach einer Krebserkrankung<br />
vorgestellt. Die Lehreinheiten finden sowohl im In- und Outdoor<br />
Bereich statt.<br />
Eine Übersicht mit allen Fortbildungen des LSB-Bildungswerks gibt es online unter www.lsb-bremen.de/bildung.aspx?id=567747.<br />
Dort ist auch die Anmeldung möglich.<br />
INFORMATION UND BERATUNG<br />
Landessportbund Bremen – Abteilung Bildung und Sportentwicklung<br />
Telefon: 0421-7 92 87 17/36<br />
E-Mail: bildungswerk@lsb-bremen.de<br />
38
FRAUENPOWER IM SPORT<br />
Mal<br />
so richtig<br />
abtauchen<br />
Foto: Thomas Hinte<br />
Birte Habel, Referentin für<br />
Umweltfragen im<br />
Landestauchsport-Verband<br />
In dieser Rubrik stellt der Ausschuss<br />
Frauen und Gleichstellung<br />
des Landessportbundes Bremen<br />
Frauen vor, die in ihrem Sportverein<br />
ehrenamtlich aktiv sind und oftmals<br />
unbemerkt von der Öffentlichkeit<br />
wertvolle Arbeit leisten.<br />
Mal so richtig abtauchen – das tut Birte<br />
nicht nur im Urlaub, sondern fast jede<br />
Woche: Sie ist Taucherin. Als Wasserbegeisterte<br />
kam sie vor sieben Jahren nach Bremen<br />
zurück und war auf der Suche nach einem<br />
gemeinsamen Sport mit ihrem Mann. Sie kamen<br />
schnell auf Tauchen und begannen ihre Ausbildung<br />
im Tauchsportclub Bremen. Den trockenen<br />
Meeresboden kennt Birte schon sehr viel länger.<br />
Als Umweltpädagogin an der nordfriesischen<br />
Küste war das Watt mit seinen Pflanzen und Tieren,<br />
Gezeiten und Strömungen ihr Arbeitsplatz.<br />
In der Tauchausbildung lernt man zunächst,<br />
sich im Wasser zu bewegen, mit Schnorchel,<br />
Maske, Flossen, Blei und dem eigenen Atem<br />
umzugehen und dies in verschiedenen Wassertiefen.<br />
Dazu kommen dann Strecken- und Zeittauchen<br />
sowie Bergung aus größerer Tiefe. Das<br />
ist nur im Schwimmbad sinnvoll möglich, wenn<br />
man die deutschen Ausbildungs- und Sicherheitsstandards<br />
einhalten will. Diese Ausbildung<br />
ist der Grundstein für sicheres Tauchen im<br />
freien Wasser.<br />
In Biokursen geht es um Gewässeruntersuchungen,<br />
Süßwasser- und Meeresbiologie sowie<br />
Ozeanologie. Birte organisiert ein bis zwei Biokurse<br />
pro Jahr. Der Landestauchsportverband<br />
(LTV) teilt sich mit den Surfern einen ehemaligen<br />
Baggersee in der Nähe von Uthlede – oben<br />
Surfen, unten Tauchen. Die hohe Wasserqualität<br />
und ausreichende Tiefe und Fläche bieten gute<br />
Trainingsmöglichkeiten für alle Tauchausbildungsstufen.<br />
Die Unterwasserwelt ist nicht nur Sportumgebung,<br />
sondern konfrontiert ganz direkt mit der<br />
Umwelt, mit ihren Schönheiten und Schattenseiten.<br />
Man bekommt Einblicke in eine andere<br />
Welt, erfasst den See als Ganzes. Zu viele Algen?<br />
Verschmutztes Wasser? Müll auf dem Seegrund?<br />
Das enge Zusammenwirken vielfältiger<br />
Faktoren wird sichtbar, beim Tauchen wird man<br />
Teil dieses komplexen Ganzen. Birte zitiert gern<br />
ihren Kollegen auf der Bundesebene: „Eigentlich<br />
sind alle ca. 80.000 im VDST organisierten<br />
Taucher*innen auch als Umweltschützer*innen<br />
unterwegs!“ Das verpflichtet natürlich.<br />
Birtes immense Sachkenntnis aus ihrer Berufstätigkeit<br />
kam schnell auch dem Tauchsport<br />
zugute. Sie übernahm kurz nach ihrer eigenen<br />
Grundausbildung erste Schulungen und hat<br />
dann das Amt von ihrem Vorgänger angeboten<br />
bekommen. Als kurz darauf der Landestauchsportverband<br />
eine Umweltreferentin suchte,<br />
hat Birte erstmal nach dem Zeitaufwand gefragt.<br />
Mehrere Treffen pro Jahr, eine Mitgliederversammlung,<br />
ein Bundestreffen, mehrere<br />
Schulungen anbieten, langfristig abgestimmte<br />
Termine, kein Stress, das hörte sich machbar an.<br />
„Taucher sind entspannte Menschen“, sagt Birte<br />
und vermutet, dass es mit den Bewegungen beim<br />
Sport zu tun hat. „Das Ruhige verbindet“. Das<br />
macht sich auch im aktuell gewählten Vorstand<br />
mit drei Frauen und vier Männern bemerkbar.<br />
Birte gestaltet zusammen mit den anderen<br />
Vorstandsmitgliedern die Verbandspolitik,<br />
überlegt, was der Verband seinen Vereinen bieten<br />
kann. Gerade auch für kleinere Tauchvereine<br />
gilt es, die Standards der Sicherheits- und Ökologieausbildung<br />
abzusichern.<br />
Birte war schon als Jugendliche ehrenamtlich<br />
aktiv. In Gremien arbeiten, Sitzungen organisieren<br />
und leiten, vor Publikum reden – diese<br />
Fähigkeiten haben ihr im Berufsleben geholfen<br />
und kommen ihr jetzt auch wieder als Umweltreferentin<br />
im Tauchsport zugute. Was Birte am<br />
Herzen liegt: Sie kann inhaltlich etwas bewegen<br />
und Wissen vermitteln. Dazu gehören manchmal<br />
auch so nette Begebenheiten wie Taucher*innen<br />
beim Bestimmen von neu entdeckten Tieren<br />
oder Pflanzen zu helfen.<br />
Neben den Schulungen im Verband und in<br />
ihrem eigenen Verein beteiligt sich Birte mittlerweile<br />
auch an der Leitung des Trainings. Diese<br />
Aufgabe ist im Verein auf viele Schultern verteilt,<br />
so dass es für die Einzelne nicht viel Arbeit<br />
ist und für die Teilnehmenden immer wieder<br />
Abwechslung bringt. Es gibt sogar eine Unterwasser-Rugby-Mannschaft<br />
der Damen, die in<br />
der ersten UWR-Bundesliga spielt. Sie braucht<br />
für ihr Training mindestens 3,5 m Wassertiefe in<br />
einer Sprunggrube, die für 12 Spielerinnen Platz<br />
hat (mind. 8 x 12 m).<br />
„Ehrenamt ist ein persönlicher Gewinn“, findet<br />
Birte, „Raum, sich auszuprobieren. Man wird<br />
nicht an Vorgaben gemessen, kann sich Freiheiten<br />
nehmen, das anpacken, was einem Spaß macht<br />
und Werte vermitteln“. (INGE VOIGT-KÖHLER)<br />
Weitere Infos unter www.ltv-bremen.de<br />
39
AUS DEN VEREINEN<br />
Vereins- und Verbandsberichte im Bremer Sport<br />
Gerne veröffentlichen wir in unserem Magazin Meldungen und interessante Neuigkeiten aus den Bremer und<br />
Bremerhavener Sportvereinen und -verbänden. Das können zum Beispiel besondere sportliche Leistungen,<br />
Ehrungen, Jubiläums-Veranstaltungen oder die Einweihung einer neuen Sportstätte sein.<br />
Schicken Sie Ihre Texte bitte per E-Mail mit einem entsprechenden, druckfähigen Bild an pr@lsb-bremen.de.<br />
Die nächste Ausgabe des Bremer Sport ist für Mitte Juni geplant.<br />
Bitte beachten: Wir versuchen, möglichst viele Artikel aus den Vereinen und Verbänden im Magazin zu berücksichtigen.<br />
Einen Anspruch auf Veröffentlichung gibt es allerdings nicht.<br />
HFV Pfingst-Cup<br />
Großes Jugendturnier als Familienfest<br />
HFV Pfingst-Cup<br />
Großes Jugendturnier als Familienfest<br />
40<br />
Einmal im Jahr wird es so richtig voll beim Habenhauser FV am<br />
Bunnsackerweg: Beim HFV-Pfingst-Cup gehen in zwölf Turnieren<br />
mehr als 70 Mannschaften von den G- bis zu den C-Junioren san<br />
den Start.<br />
800 Spieler sowie insgesamt bis zu 1500 Menschen erwarten die Macher<br />
des Turniers an den beiden Tagen. „Die Teilnehmerzahl ist jährlich<br />
gestiegen, so dass wir jetzt eine natürliche Grenze erreicht haben“, sagt<br />
Sebastian Götz, 2. Jugendleiter des Vereins und Organisator des Pfingst-<br />
Cups. „Es ist nicht nur ein Fußballturnier, sondern immer mehr zu einem<br />
Familienfest geworden“, so der 33-Jährige weiter.<br />
Da ein solch umfangreiches Turnier auch viel Organisation und Planung<br />
bedarf, ist man von Seiten des HFV stolz, dass sich so viele Eltern<br />
und Freiwillige bei dem Event engagieren. „Sonst wäre die Veranstaltung<br />
für uns gar nicht realisierbar“, sagt Götz.<br />
Traditionell gehört zum Turnier auch ein großes Rahmenprogramm.<br />
Neben der bekannten kulinarischen Verpflegung mit Bratwurst & Co gibt<br />
es auch wieder ein Kuchenzelt mit von den Eltern selbst gebackenen Kuchen,<br />
eine Hüpfburg, eine Torwand und einen Soccer-Court. Besonders<br />
viel Aufmerksamkeit erlangt zudem in jedem Jahr die große Tombola. Die<br />
Unterstützung in Form von Sachspenden war in den vergangenen Jahren<br />
überragend.<br />
Samstag, 8., und Sonntag, 9. Juni, Habenhauser FV, Sportplatz am Bunnsackerweg,<br />
jeweils ab 9:30 Uhr
Steigende Mitgliederzahlen<br />
DJK Arminia mit erweitertem Angebot / Bernhard Venhofen erhält Ehrenmitgliedschaft<br />
Die DJK Arminia Bremerhaven e. V. blickt nach<br />
bangen Monaten, in denen die Weiternutzung<br />
der Alfred-Delp-Halle als Sportstätte ungewiss<br />
war, wieder zuversichtlich nach vorne. Der Verein<br />
kann sich damit weiter der Aufgabe widmen,<br />
im Brennpunkt-Stadtteil Lehe sein ausgewogenes<br />
Sportprogramm aufrecht zu erhalten und<br />
sozial Schwächeren eine sportliche Heimat zu<br />
bieten. Die ohnehin sehr niedrigen Mitgliedsbeiträge<br />
bei der DJK Arminia bleiben unangetastet.<br />
Der DJK-Vorstand ist glücklich, dass Sarah<br />
Ackermann nun das Trainerteam verstärkt. Sie<br />
bietet Turnen für Kinder ab 7 Jahren an. Sämtliche<br />
Gruppen laufen gut bis sehr gut, die Mitgliederzahl<br />
liegt inzwischen über 300. Investiert<br />
hatte der Verein im Herbst in eine Spiegelwand<br />
für Zumba und die Gymnastikgruppen.<br />
Auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung<br />
wurde Bernhard Venhofen die Ehrenmitgliedschaft<br />
verliehen, er unterstützt<br />
seinen Verein seit Jahrzehnten als Gönner und<br />
<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
Mäzen. Auch Gerhard Tiborski wurde Ehrenmitglied,<br />
seit 60 Jahren ist er Armine. Auf 40<br />
Jahre Mitgliedschaft blickt Anita Masuhr zurück,<br />
Hans-Jürgen von Aspern sogar auf 50.<br />
25 Jahre sind Rudi Bednar und Hans-Jürgen<br />
Venhofen dabei.<br />
Großes Jubiläum<br />
Krebssport beim TV Eiche Horn seit drei Jahrzehnten<br />
TuS Huchting<br />
goes Latin<br />
Tolle Erfolge in Hannover<br />
Die Krebssportgruppe des TV Eiche Horn hat ihr<br />
30-jähriges Jubiläum gefeiert. Reha-Sport-Abteilungsleiter<br />
Hermann Heuke begrüßte bei der<br />
Jubiläumsveranstaltung in der Vereinsgaststätte<br />
Panorama 1899 unter anderem Elfriede Heidkamp,<br />
die Gründerin der Krebssportgruppe.<br />
Dr. Margret Heider, Gynäkologin und beratende<br />
Ärztin der Bremer Krebsgesellschaft, informierte<br />
in ihrem Vortrag über heutigem Kenntnisstand<br />
in Sachen Krebssport. So empfehlen die<br />
Ärztinnen und Ärzte, sofort nach der Diagnose,<br />
eventuell bereits während der Chemotherapie<br />
und auch nach einer möglichen OP, mit Bewegung<br />
und Sport zu beginnen.<br />
Eine große Rolle beim Krebssport spielt die<br />
Zusammenkunft mit betroffenen Gleichgesinnten<br />
zur Bewältigung von physischen und psychischen<br />
Belastungen. Die Stärkung der psychosozialen<br />
Gesundheitsressource, die die kognitiven, emotionalen<br />
und sozialen Potentiale des Menschen<br />
betreffen, ist enorm wichtig, da sie zur Erhaltung<br />
oder Wiederherstellung der Gesundheit beiträgt.<br />
Margret Heider führte weitere positive Beispiele<br />
für Bewegung und Sport in der Krebsnachsorge<br />
an. Sie erwähnte ausdrücklich, wie<br />
wichtig die „Mitarbeit“ der Patientin bei eventuell<br />
Gewichtsreduktion, gesunder angepasster<br />
Ernährung und regelmäßiger Bewegung ist.<br />
Mit tollen Ergebnissen kehrten zwei junge Paare<br />
des TuS Huchting aus Hannover zurück. Dort fanden<br />
die Turniere um die Hannover 96 Pokale statt.<br />
Den Anfang machten Maxim Melnik und<br />
Lia Samarin beim Turnier der Junioren II B-Latein.<br />
Das junge Paar startete erstmals nach dem<br />
Aufstieg in dieser höchsten deutschen Juniorenklasse.<br />
Nach einer guten Vorrunde konnten sich<br />
Maxim und Lia problemlos für das Finale qualifizieren.<br />
Am Ende belegten sie den 5. Platz.<br />
Ebenfalls in Hannover am Start waren<br />
Dennis Wottschel und Karolina Merkel. Diese<br />
Beiden starteten in der Jugend A-Latein und erreichten<br />
dort einen tollen 3. Platz, wobei Ihnen<br />
nur eine Platzziffer für Platz 2 gefehlt hat. „Eine<br />
tolle Leistung beider Paare und ich bin mir sicher,<br />
dass wir von ihnen noch einiges mehr sehen<br />
werden“, so Trainerin Julia Schanz.<br />
41
AUS DEN VEREINEN<br />
Neuer Vorsitzender<br />
Segelclub Niedersachsen-Werder<br />
Zeitenwende bei einem der traditionsreichsten Segel- und Motorbootvereine<br />
Bremens: Der Segelclub Niedersachsen-Werder (SCNW) bekommt<br />
mit Boris Runge einen neuen Vorsitzenden. Sein Vorgänger Nils Kollert<br />
trat nach 14 Jahren Vorsitz auf der Jahreshauptversammlung des Vereins<br />
nicht wieder zur Wahl an. Kollert gab seinen Chefposten beim SCNW ab,<br />
weil er zum Vorsitzenden des Dachverbandes der Bremer Segelsportler,<br />
dem Fachverband Segeln Bremen (FSB) gewählt wurde. Der 56-jährige<br />
wird nun die Interessen der Segelsportler aus ganz Bremen bundesweit<br />
vertreten.<br />
Nils Kollert hat die Geschicke des SCNW mit Sitz und Sportboothafen<br />
mitten in Bremen neben dem Café Sand über viele Jahre bestimmt. Er ist<br />
seit 43 Jahren Mitglied beim SCNW. Erst aktiv in der Jugendabteilung, zuletzt<br />
viele Jahre als deren Jugendwart. Dann seglerisch unterwegs mit den<br />
Eltern auf deren Yacht und seit vielen Jahren Eigner einer Fahrtenyacht,<br />
mit der er und seine Familie die Gewässer von Weser, Nord- und Ostsee<br />
bereist haben. 14 Jahre als SCNW-Vorsitzender schlossen sich an. Kollert<br />
folgt beim FSB auf Jochen Nagell, der den Fachverband 18 Jahre lang als<br />
Vorsitzender geführt hat und nun als Ehrenvorsitzender an Bord bleibt.<br />
Ehrungen und Neuwahlen<br />
Sportfischer-Verein Blumenthal<br />
42<br />
Basketball-Meister<br />
SVGO-Basketball-Mädchen holen Titel<br />
Das U18-Team vom Sportverein Grambke-Oslebshausen ist Basketball-Meister<br />
in der Saison 2018/19. Nach der regulären Saison belegte das<br />
Team den zweiten Platz in der Bezirksliga. Souverän auf Platz eins stand<br />
Zur Jahreshauptversammlung im Vereinslokal „Hotel Union“ hat der Vorstand<br />
des Sportfischer-Vereins Blumenthal und Umgebung e. V. alle Vereinsmitglieder<br />
eingeladen. Auf der Tagesordnung standen Ehrungen und<br />
Neuwahlen des gesamten Vorstandes. Bruno Langer stellte sich für das<br />
Amt des 1. Vorsitzenden zur Verfügung und wurde einstimmig wiedergewählt.<br />
Das Amt des 2. Vorsitzenden übernahm Günter Rohmann, der viele<br />
Jahre als Kassenwart für den Verein tätig war. Dietmar Strauß wurde einstimmig<br />
zum 1. Kassenwart gewählt.<br />
Jerzy Scisly wurde für seinen besonderen Einsatz im Verein mit der<br />
silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Für besondere Verdienste um die Fischerei<br />
verlieh der Vertreter des Landesfischereiverbandes e. V., Rolf Libertin,<br />
den Mitgliedern Maike Niesel, Dietmar Strauß und Armin Zurek das<br />
silberne Verbandsehrenzeichen. Reinhard Baumann wurde das bronzene<br />
Verbandsehrenzeichen verliehen. Klaus Niesel wurde in Anerkennung besonders<br />
hoher Verdienste um die Fischerei vom Deutschen Angelfischerverband<br />
e. V. das silberne Ehrenzeichen verliehen. Der Verein plant im<br />
Frühjahr einige Arbeitsdienste, um die Teiche sowie die Grünflächen für<br />
die Angel-Saison <strong>2019</strong> in einen guten Zustand zu bringen.<br />
der Vf L Stade, der die gesamte Spielserie ungeschlagen blieb. Auch im direkten<br />
Duell mit dem SVGO blieb Stade zweimal siegreich. Doch über die<br />
Meisterschaft in dieser Spielklasse entschieden in diesem Jahr zwei Playoffs-Spiele.<br />
Das erste Spiel fand in Oslebshausen statt. Die SVGO-Verantwortlichen<br />
hatten sich hierfür eine Menge einfallen lassen. So gab es einen Hallensprecher,<br />
einen großen Fanblock und eine kleine Pausenshow durch<br />
den Zirkus Fiffix. Mehr als 150 Zuschauer veranstalteten mit Pauken und<br />
Trommeln ein wahres Spektakel.<br />
Angetrieben durch diese tolle Atmosphäre siegten die Gastgeberinnen<br />
deutlich mit 55:29. Der erste Schritt zum Titel war getan. Eine<br />
Woche später ging es zum Rückspiel nach Stade. Die Oslebshauser hatten<br />
extra einen Bus gechartert und entsprechend groß war die Zahl der<br />
mitgereisten Fans. Doch das erste Viertel war ein Debakel, denn Stade<br />
lag mit 18:1 Punkten in Führung und der komfortable Vorsprung aus<br />
dem Hinspiel war fast schon aufgebraucht. Mit Leidenschaft und großer<br />
Moral kämpfte sich die Mannschaft zurück ins Spiel. Am Ende verloren<br />
die SVGOerinnen zwar knapp mit 43:46, doch die Meisterschaft war<br />
perfekt.
Bremer Geschichte<br />
auf der Spur!<br />
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43
AUS DEN VEREINEN<br />
Legende Bert Trautmann<br />
Neue Ausstellung bei TURA Bremen<br />
Seit fünf Jahren heißt der Platz vor dem Vereinszentrum von TURA Bremen<br />
„Bert-Trautmann-Platz“. Die Benennung erfolgte am 11. März 2014<br />
nach dem am 19. Juli 2013 verstorbenen Weltklasse-Torhüter von Manchester<br />
City.<br />
Der Name Bert Trautmann ist in aller Munde. Im März erfolgte der<br />
bundesweite Kinostart des Films „Trautmann“. Tura Bremen erlebte in diesem<br />
Zusammenhang zahlreiche Medienanfragen zu den Bremer Ursprüngen<br />
seines berühmtesten Sportlers aller Zeiten. Anlässlich der Jahreshauptversammlung<br />
konzipierten Wolfgang Zimmermann und Ekkehard<br />
Lentz eine Ausstellung über Bert Trautmann. Eine eigene Facebook-Seite<br />
„Bert-Trautmann-Platz Bremen“ ist im Netz geschaltet.<br />
Trautmann wurde in Bremen-Walle geboren. Tura Bremen (vormals<br />
V.S.K.) war sein erster Verein, in den er mit acht Jahren eintrat. „Umso naheliegender<br />
der Gedanke, den Platz vor dem Tura-Vereinszentrum nach<br />
Bert Trautmann zu benennen und die Torhüter-Legende damit posthum<br />
besonders zu würdigen“, erklärt Tura-Pressesprecher Ekkehard Lentz, der<br />
sich schon zu Lebzeiten von Trautmann dafür einsetzte, den Namen und<br />
die Geschichte dieser großen Sportler-Persönlichkeit lebendig zu erhalten.<br />
Jahrgangsmeister<br />
Bremen 10: Fabio Röpe siegt<br />
Es war das Wochenende der langen Schwimmstrecken in der Elbe-<br />
Schwimmhalle in Magdeburg. Mit dabei über 400 Meter Lagen: Fabio<br />
Röpe vom Verein Bremen 10.<br />
Fabio startete auf der schnellsten Bahn und baute auf den ersten 100<br />
Metern über seine Lieblingsdisziplin Schmetterling bereits einen kleinen<br />
Vorsprung auf. Auf der Bruststrecke setzte er sich weiter ab. Dann hieß es,<br />
alles geben und die letzten zwei Bahnen Freistil im Sprint schwimmen.<br />
Mit einer Endzeit von 4:54,77 Min wurde Fabio Röpe neuer Norddeutscher<br />
Jahrgangsmeister über 400 m Lagen – und das mit 2 Sekunden Vorsprung<br />
auf den Zweitplatzierten. In der offenen Wertung langte es für Platz 13<br />
unter 95 Startern.<br />
Auch die Ergebnisse von Joshua Runge konnten sich sehen lassen.<br />
Auch wenn es leider nicht zum Sprung aufs Podium reichte, hat Runge mit<br />
seinem 5. Platz über 1.500 m Freistil in 18:59,55 Minuten die Qualifikation<br />
für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin geschafft. Der<br />
8. Platz über 400 m Lagen in 5:33,96 Min. ist ebenfalls ein respektables<br />
Ergebnis.<br />
Jugendehrung<br />
BGC Bremen: Großer Tag für Liana und Sarah<br />
44<br />
Der BGC Bremen ist ein Minigolf-Sportverein, der 2017 sein 50-jähriges<br />
Jubiläum gefeiert hat. Einen ganz besonderen Höhepunkt bescherten Liana<br />
Klaus und Sarah Gefreyer dem Verein im Jahr 2018. Die beiden Jugendlichen<br />
erkämpften sich bei den Deutschen Minigolf-Jugendmeisterschaften auf<br />
der Kombianlage in Hannover jeweils den Titel Deutsche Meisterin. Liana<br />
Klaus erspielte sich den Titel auf den 12 m langen Betonbahnen. Sarah Gefreyer<br />
freute sich über den Deutschen Meistertitel auf den kleinen Eternitbahnen.<br />
Auch in der Kombinationswertung belegten beide vordere Plätze.<br />
Der Lohn für die beiden Meistertitel war eine Einladung zur Jugendehrung<br />
der Bremer Sportjugend in der Oberen Rathaushalle in Bremen.<br />
Leider konnte Sarah Gefreyer aus Krankheitsgründen bei der Ehrung nicht<br />
persönlich anwesend sein. Ihre Vereinskollegin Liana Klaus und Jugendtrainer<br />
Sebastian Peffer brachten ihr daher Urkunde und Medaille mit.
Große Herausforderungen<br />
DLRG Bremen-Nord: Sorgen um die Nordbremer<br />
Bäderlandschaft<br />
Der neu gewählte Vorstand der DLRG Bremen-Nord steht vor einer Amtszeit<br />
voller Herausforderungen. So muss der überalterte Fuhrpark des<br />
Taucheinsatzzuges dringend erneuert werden. Die Finanzierung und damit<br />
die Spendenakquise wird eine der Hauptaufgaben des neuen Vorstandes<br />
um Bezirksleiter Heye Walter sein.<br />
„Die DLRG leistet im Stadtteil einen erheblichen Beitrag zur Sicherheit.<br />
Es werden jährlich nicht nur dutzende neue Schwimmer ausgebildet,<br />
sondern die ehrenamtlichen Helfer sichern im Taucheinsatzzug, im Bootsdienst<br />
und als Strömungsretter die gesamten Bremen-Norder Gewässer“,<br />
sagte der stellvertretende Bezirksleiter Uwe Köhnken bei der Mitgliederversammlung.<br />
Mit Sorge beobachtet die DLRG Bremen-Nord die jüngsten Entwicklungen<br />
in der Nordbremer Bäderlandschaft. Die Zukunft des Sportbades<br />
Grohn ist weiterhin unklar und beim Schwimmbad Vegesack ist ein Neubau<br />
im Gespräch. „Nach der Schließung des Heidbergbades ist nun wichtig,<br />
dass die Schwimmbadkapazitäten in Bremen-Nord erhalten bleiben<br />
und die Schwimmausbildung nicht durch lange Sanierungsmaßnahmen in<br />
den Bädern behindert wird“, fordert Bezirksleiter Walter.<br />
<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
Der DLRG Bezirk Bremen-Nord hat fast 900 Mitglieder und stellt<br />
die Wasserrettung in Bremen-Nord sicher. Der Taucheinsatzzug Bremen-Nord<br />
ist die einzige Taucheinheit im Nordbremer Rettungsdienst<br />
und trägt so erheblich zur Einhaltung der Hilfsfrist bei. Alle Aktivitäten<br />
werden ehrenamtlich geleistet.<br />
Neue aktive und passive Mitglieder werden gesucht. Informationen<br />
unter www.bremen-nord.dlrg.de oder Telefon 0421/ 666 169.<br />
150 Jahre Vereinsgeschichte<br />
Turnverein Lehe feiert Jubiläum<br />
Seit 150 Jahren besteht der Turnverein Lehe als ältester Sportverein im<br />
Stadtteil Bremerhaven-Lehe. Das Jubiläum soll in diesem Jahr mit verschiedenen<br />
Veranstaltungen gefeiert werden. Am 8. <strong>April</strong> 1869 traten insgesamt<br />
18 Männer zur Gründungsversammlung zusammen und legten<br />
den Grundstein für die 150 folgenden Jahre Vereinsgeschichte. Anfangs<br />
war der TVL ein reiner Männerverein, der nur Männern und Jugendlichen<br />
ab 15 Jahren zugänglich war. Erst 1898 durften erstmals auch Frauen und<br />
Kinder am Turnbetrieb teilnehmen.<br />
Zwei Brände machten dem TV Lehe schwer zu schaffen. 1891 brannte<br />
es in Breyer’s Saal, wo teilweise der Turnbetrieb stattfand. Dabei wurde ein<br />
großer Teil der Vereinsunterlagen, die Vereinsfahne und diverse Sportgeräte<br />
zerstört. Als dann 1977 der zweite Brand in der Georg-Hunger-Halle<br />
ausbrach, musste die komplette Turnhalle saniert werden.<br />
Ein kompletter Wiederaufbau der Vereinsturnhalle musste auch nach<br />
dem zweiten Weltkrieg stattfinden, da die Halle durch die Besatzungsmächte<br />
als Lichtspieltheater verpachtet wurde. Aber nicht nur die Turnhalle<br />
in der Batteriestraße 22 war Sportstätte. 1934 wurde die Jahnwiese<br />
als Sportplatz des TV Lehe feierlich eingeweiht. Maßgebliche Antriebskraft<br />
für dieses Vorhaben war Georg Hunger, der zweimal erster Vorsitzender<br />
des TV Lehe (1931-1945 und 1963-1969) war. Nach Hungers Tod im<br />
Jahr 1985 wurde die Turnhalle zu seinen Ehren in „Georg-Hunger-Halle“<br />
umbenannt.<br />
Sportakademie boomt<br />
8. Bremer Schuleishockeyturnier<br />
Beim 8. Schuleishockeyturnier des Bremer Sportgartens ging es spannend<br />
zu: Die OS Roter Sand und die Gesamtschule Mitte (GSM) Brokstraße lieferten<br />
sich ein packendes Duell im Finale der U 13, bei den U 16 dominierte<br />
ebenfalls das Team der GSM. Die OS Helgolander Straße belegte den<br />
zweiten Rang.<br />
15 Schulteams aus allen vier Bremer Regionen hatten sich für das Turnier<br />
gemeldet, davon die Hälfte aus den Klassenstufen fünf bis sieben.<br />
Unterstützt und ermöglicht wurde die Veranstaltung von der Deutschen<br />
Kindergeldstiftung, der Bürgerstiftung, den Weserstars Bremen, dem Hockeyshop<br />
Forster, sowie den beteiligten Schulen.<br />
140 motivierte Jungen und Mädchen konnte der Sportgarten zum 8.<br />
Turnier begrüßen. Insgesamt organisiert das Projekt Sportakademie – ein<br />
freiwilliger Zusammenschluss von elf Bremer Sportvereinen – wöchentlich<br />
70 Angebote an 16 Bremer Schulen und fördert die Bewegung und<br />
Gesundheit von mehr als 1200 Kindern. Die überwiegend geschlechtergemischten<br />
Teams, Jungen und Mädchen spielten aus freien Stücken zusammen,<br />
zeigten fünf Stunden vollen Einsatz, erzielten dabei 140 Tore und<br />
blieben dabei bis zum Ende stets fair.<br />
45
AUS DEN VEREINEN<br />
Landesmeisterschaften<br />
Skirennfahrer in Steinach am Brenner<br />
Bremens Skirennfahrer haben sich wieder die Pisten der Bergeralm in<br />
Steinach am Brenner heruntergestürzt, um bei den 25. Bremer Ski-Landesmeisterschaften<br />
ihre Meister zu ermitteln. 105 Läufer aus vielen<br />
DSV-Vereinen hatten sich für das Riesenslalom-Rennen gemeldet.<br />
Novum der Titelkämpfe war die mit 25 Personen angegliederte Übungsleiter-Aus-<br />
und -Fortbildung des Landesskiverbandes Bremen.<br />
Bei anhaltendem Schneefall gab es nach zwei Durchläufen im Riesenslalom<br />
sehr knappe Entscheidungen in der Damenwertung over all: Neele<br />
Kühnel, Studentin, vom SC Bremerhaven siegte mit der Zeit 45,91 Sekunden<br />
hauchdünn vor Bremens erst 15 Jahre alten Nachwuchs-Skitalent Friederike<br />
Huber und Hanna Lührs. Bei den Herren siegte Jan-Krischan Zahn vor Douglas<br />
Weber-Steinhaus und Michael Zimpel (alle Bremer Ski-Club). Beim<br />
„Super-Slalom“ der Frauen setzte sich Julia Katenkamp vor Hanna Lührs und<br />
Dorothee Bleeker durch. Beim Super-Slalom der Herren dominiert Jan-Krischan<br />
Zahn vor Douglas Weber-Steinhaus und Michael Zimpel. Die Kombinationswertung<br />
ging in diesem Jahr an Jan-Krischan Zahn und Hanna Lührs.<br />
Rosi und Renate<br />
Die Turnomis von Bremen 1860<br />
Rosi und Renate – wer kennt sie nicht? Die beiden Turnerinnen aus Bremen<br />
rissen mit ihren 81 und 78 Jahren schon die Zuschauer von Dieter<br />
Bohlen von den Plätzen. Nun waren sie zur Jubiläums-Gala zum 150. Bestehen<br />
des TV Lauingen (Bayern) eingeladen. Gemeinsam mit Kunsturner<br />
Andreas Toba und dem Weltmeister im Kunstradfahren, Lukas Kohl,<br />
traten die Turnomis in der Gala-Show auf. Auch eine Gruppe aus Korea,<br />
die Taekwando in höchster Perfektion zeigte, und viele andere Sportler<br />
waren dabei.<br />
Rosi und Renate, die bei Bremen 1860 trainieren, zeigten zuerst ihr<br />
Synchronturnen auf einer Bank nach der Musik der „Ungarischen Tänze“.<br />
Mit ihren Rollen auf der Bank, Kopfstand, Handstand und Spagat lösten<br />
sie im Publikum einen Beifallsturm aus. Danach ging es zu ihrem Parade<br />
Gerät, dem Stützbarren nach der Musik „Time To Say Goodbye“. Schon<br />
Sylvie Meis, Bruce Darnell und Dieter Bohlen waren von dieser Synchronübung<br />
begeistert. Mit ihrer frischen und fröhlichen Art eroberten Rosi und<br />
Renate die Herzen der Zuschauer. Im Mai fahren die beiden Bremerinnen<br />
zu den Deutschen Seniorenmeisterschaften nach Brühl. Renate Recknagel<br />
wird dort ihren Deutschen Meistertitel verteidigen müssen und Roswitha<br />
Wahl ihren Vizemeister-Titel.<br />
Goldregen im Muay Thai<br />
Kampfsportler holen sieben Medaillen<br />
46<br />
Von den deutschen Meisterschaften im Muay Thai (olympisches Thaiboxen/IFMA)<br />
mit 64 teilnehmenden Vereinen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
kehrten die Sportlerinnen und Sportler vom Leon Fight Club 12 e. V.<br />
aus Bremen schwer bepackt mit insgesamt fünf Gold- und zwei Silbermedaillen<br />
zurück.<br />
Nachdem der Verein um Trainer und Organisator Ferhat Sönmez 2018<br />
selbst die deutschen Meisterschaften im Thaiboxen ausgerichtet hatte,<br />
konnten sich die Bremer Kampfsportler in diesem Jahr als Gäste in der<br />
voll besetzten Donnersberghalle in Rockenhausen (Rheinland-Pfalz) feiern<br />
lassen. Auf dem Gruppenfoto freuen sich Aliimran Sönmez, Muhamed<br />
Kord, Ibrahim Elsayet, Siyar Karabulut, Rümeysa Sönmez, Hamid Azimi,<br />
Cihat Sönmez und Cheftrainer Ferhat Sönmez über die erfolgreiche Teilnahme<br />
an den diesjährigen deutschen Meisterschaften.
82<br />
2 Ilmenau<br />
Gewässer.<br />
ser.<br />
5 0m<br />
MARDORF<br />
360<br />
HAGENBURG<br />
STEINHUDE<br />
STRAND<br />
WINZLAR KLEIN<br />
HEIDORN<br />
bis wir an unserem Start- und Zielbahnhof<br />
Neustadt am Rübenberge sind, wo wir schon<br />
vom Zugfenster aus den namensgebenden<br />
Anhang, den „Rübenberge“, suchen. Umsonst.<br />
Von einem Berg aus Rüben keine Spur.<br />
Vielleicht hä te man der Stadt besser und<br />
passenderweise den Zusatz „an der Leine“<br />
Aber gut – es gibt einen Berg bei Neustadt –<br />
den weithin sichtbaren, als „Kalimandscharo“<br />
verniedlichten weißen Kali-Abraum bei<br />
Wunstorf. Der ist mit ungefähr 140 Meter<br />
Höhe wirklich schon fast ein Berg und wird<br />
währen der Rundfahrt um das Steinhuder<br />
Meer immer mal wieder leuchtend zu sehen<br />
sein. Vielleicht leicht hat der Dichter Robert Gernhardt<br />
(1937 – 2006) in seiner Trilogie „Hannover-Bremen.<br />
Eine Winterreise“ reise“ (Fischer,<br />
2008) ja ihn gemeint, als er sich während<br />
einer Zugreise Gedanken über Mit-oderohne-Berg-Neustadt<br />
machte:<br />
41<br />
ALTENHAGEN<br />
45<br />
STEINHUDER<br />
MEER<br />
BADEINSEL<br />
Länge: 55,2 km<br />
dass er jene Stadt verzwerge,<br />
347<br />
31535 Neustadt am Rübenberge<br />
31535 Neustadt am Rübenberge<br />
31<br />
32<br />
Schwierigkeit:<br />
442<br />
Kindertauglichkeit:<br />
34<br />
WUNSTORF<br />
Anhängertauglichkeit:<br />
Sehenswürdigkeiten:<br />
441<br />
442<br />
344<br />
ist. Wenn in einigen Jahren die letzten Genehmigungen<br />
für den Torfabbau ablaufen,<br />
3<br />
6<br />
Rauf auf den Sattel!<br />
36 37<br />
TOUR 8 NEUSTADT<br />
TOUR 8<br />
WEISSER<br />
BERG<br />
AM RÜBENBERGE<br />
4<br />
3<br />
WILHELMSTEIN<br />
1<br />
POGGENHAGEN<br />
2<br />
V<br />
on Bremen schne l mal ans Meer<br />
– das geht, auch wenn es nicht<br />
die Nordsee wird für diese Tour.<br />
Wir brauchen mit der Bahn eine<br />
knappe Stunde – nicht nach Nordwesten,<br />
sondern nach Südosten. Wir fahren durch<br />
Verden, überqueren die A ler, weiter durch<br />
Eystrup und Nienburg, sehen Kiefernwälder,<br />
Spargelfelder und Wiesenlandschaften,<br />
Anfang: B a h n h o f N e u s t a d t / R b g e .<br />
An der Eisenbahn<br />
Ende: B a h n h o f N e u s t a d t / R b g e .<br />
Ost-Seite<br />
TOUR 8<br />
„Aufsteigt da ein Hügel riesig,<br />
134 Seiten<br />
Eine Meerumrundung<br />
Von Neustadt am Rübenberge geht es über Steinhude und<br />
Mardorf fast ausschließlich durch naturgeschützte Landschaft<br />
TOUR 19<br />
geben so len – denn da stark mäandernde<br />
Flüsschen dieses Namens bindet Neustadt<br />
tatsächlich an seinen Verlauf.<br />
die zu schaun ich nie erträumte<br />
,Neustadt‘, sprich: ,Am Rübenberge‘“.<br />
Aber wir suchen ja keine Berge, sondern<br />
wo len ans Meer. Also raus aus dem Zug und<br />
aus Neustadt. Gleich hinter dem Bahnhof<br />
geht’s auf der alten Moorbahntrasse ganz<br />
beschaulich durch ruhige Wohngebiete.<br />
Nach den letzten Häusern beginnt die Moorlandschaft:<br />
zur Linken birkendurchsetzter<br />
Kiefernwald, zur Rechten ein großes Torfabbaugebiet,<br />
das zum Toten Moor gehört: eine<br />
2300 Hektar große Fläche Hochmoor, die<br />
teilweise noch industrie l abgetorft wird, zu<br />
großen Teilen aber schon Naturschutzgebiet<br />
wi l die Region Hannover auch diesen Teil<br />
renaturieren. Man könnte dann mit einer<br />
Fläche von mehr als 3300 Hektar stolz auf<br />
das größte Naturschutzgebiet in der Region<br />
und das viertgrößte Niedersachsens sein.<br />
Ungefähr sieben Kilometer fahren wir ent-<br />
lang der Straße auf einem streckenweise<br />
etwas holprigen Radweg durch die zweigeteilte<br />
Landschaft, bevor es links ab geht<br />
– richtig hinein ins Moor. Der Weg ist nicht<br />
nur für Radfahrer da, weshalb man – wie übrigens<br />
häufig auf der Meerumrundung – an<br />
Sonn- und Feiertagen wirklich umsichtig<br />
fahren muss. Wir haben an einem Werktag<br />
freie Fahrt. Mehrere gut ausgebaute Bohlenwege<br />
führen zu Aussichtspla tformen,<br />
und man sollte lte sich die Zeit nehmen, zu-<br />
82 83<br />
TIPPS<br />
1 Café Samocca<br />
Menschen mit Behinderungen und Menschen<br />
mit psychischen Erkrankungen<br />
arbeiten mit. Das Café ist ein Standort<br />
und Außenstelle le der Werkstatt t Arbeit &<br />
Produktion. Ob Frühstück, Mi tag oder<br />
Café, die Speisekarte ist vielfältig. Eine<br />
Auszeit, hier im Herzen der Stadt, ist<br />
empfehlenswert. Das Café verfügt über<br />
eine eigene Rösterei, in der die angebotenen<br />
Ka feesorten vor Ort geröstet<br />
werden. Daneben bietet das Samo ca<br />
eine kleine, feine Auswahl an Speisen<br />
und Getränken, die sich vom üblichen<br />
Angebot abhebt.<br />
Veerßer Straße 2, 29525 Uelzen<br />
9,80 €<br />
Der Flu s schlängelt sich durch Wiesen<br />
und Weideflächen, vorbei an Baumreihen,<br />
Sümpfen, durch kleine Orte und<br />
größere Städte. Die Ilmenau entsteht<br />
südlich von Uelzen aus dem Zusammenflu<br />
s der Gerdau und Stederau. Sie<br />
mündet kurz vor Hamburg bei Hoopte in<br />
die Elbe. Gut 100 Kilometer lang ist der<br />
Fluss, s, der mit den Bächen Lebensraum<br />
für zahlreiche schützenswerte Tier- und<br />
Pflanzenarten bietet. Der Ilmenauradweg<br />
mit 31 Natur-Informationspunkten<br />
führt an ihm entlang.<br />
In einem Abschni t von Uelzen bis Lüneburg<br />
bietet die Ilmenau auch für Paddler<br />
ein besonderes abwechslungsreiches<br />
3 St.-Nicolai-Kirche, Holdenstedt<br />
In der Nähe des Schlo ses liegt die<br />
evangelisch-lutherische St.-Nicolai-Kirche.<br />
Sie ist eine der ältesten Kirchen in<br />
der Region und die früheste urkund-<br />
liche Erwähnung liegt im Jahr 1266. Das<br />
Kirchenschi f wurde 1690 an den erhal-<br />
tenen gotischen Chor barock verbreitert<br />
und neu angebaut. Dabei entstand der<br />
wuchtige Westbau des Turms in romani-<br />
schen Formen.<br />
4 Suderburg<br />
Der Ort hat rund 5000 Einwohner,<br />
darunter viele Studenten. An der Ostfalia-Hochschule<br />
für angewandte Wi senschaften<br />
bieten sich eine Vielzahl von<br />
Studienangeboten an. Von Angewandte<br />
Informatik über Soziale Arbeit bis hin<br />
zum Wasser- und Bodenmanagement<br />
(Umweltingenieurwesen).<br />
5 Hö seringen<br />
Ein besonderer Tipp ist der Besuch der<br />
alten Dorfschule, die auch bis 1975 als<br />
Schule genutzt wurde. Jetzt ist es ein<br />
kleines Café, in dem Erinnerungen an<br />
die Schule früher geweckt werden. Nicht<br />
nur das Café mit Bistro bietet ein to les<br />
hausgemachtes Angebot. Hingucker ist<br />
der Tante-Emma-Laden im anliegenden<br />
zweiten Kla senzimmer. Mischung<br />
von Waren mit Kindheitserinnerungen<br />
(Liebesmarken, besondere Lo lies), aber<br />
auch ein Angebot an Bio- und Regionalwaren<br />
sind zu haben.<br />
Nach der Stadtbesichtigung in Uelzen geht es<br />
aufs Land. An der Strecke gibt es in Suderburg die<br />
„Radfahrer-Kirche“ St. Remigius. Wer den weiten<br />
Überblick sucht, findet ihn auf dem Au sichts-<br />
turm bei Hö seringen, und wer sich für das Leben<br />
seiner Vorfahren intere siert, wird im Museums-Museums<br />
dorf vielfach fündig.<br />
rüche des Waldes, dann und wann landwirtschaftliche<br />
Motorgeräusche. Nach wenigen<br />
Kilometern entdecke ich ein He renhaus,<br />
das Schloss Holdenstedt, das seit 1985 als<br />
Heimatmuseum und Veranstaltungsort von<br />
verschiedenen kulture len Vereinigungen<br />
genutzt wird. Weiter geht es, durch kleine<br />
Dörfer mit alten Fachwerkbauernhäusern,<br />
das Niedersachsenpferd auf dem Dach.<br />
Schafgeblöke. Treckertuckern. Und wieder<br />
Wald. Sogar Heide, die im Herbst sicherlich<br />
mit ihrer leicht viole ten Farbe to le Farbkleckse<br />
bildet.<br />
Ich weiß, dass ein wenig abseits des Weges<br />
noch Besonderes zu sehen ist. In dieser idyllischen<br />
Landschaft liegt der 80000 Quadratmeter<br />
große Hardausee. Ein Kleinod zum<br />
Baden, Bootfahren, Angeln und am Strand in<br />
der Sonne liegen. Der Kinderspielplatz so l<br />
beliebter Tre fpunkt für die Kleinen sein.<br />
Ich e reiche Suderburg. Am Ortsrand liegt<br />
die St.-Remigius-Kirche mit ihrem fast 1000<br />
Jahre alten ursprünglichen Wehrturm. Weiter<br />
geht es Richtung Hösseringen. Nein, kein<br />
Stopp im Dorf-Café. Noch nicht. Ein paar<br />
Kilometer noch. Zwischen dem Dorf Räber<br />
und Hösseringen ragt ein Aussichtsturm<br />
aus dem Grün, der einen to len Blick in die<br />
Landschaft erlaubt. In 32 Meter Höhe ist die<br />
Aussichtspla tform.<br />
Ich radle weiter nach Hösseringen und noch<br />
ein schönes Stückchen weiter in den tiefen<br />
Wald. Natürlich auf Sand. Mi ten im Wald<br />
liegt am Landtagsplatz des ehemaligen Fürstentums<br />
Lüneburg das Freilichtmuseum der<br />
Lüneburger Heide. 1975 ist es als Museumsdorf<br />
auf einer zwölf Hektar großen Fläche<br />
entstanden: Dort sind 26 Gebäud e richtet<br />
worden. Imponierend ist das Niederdeutsche<br />
Ha lenhaus, der Brümmerhof. Darin<br />
ist etwas über das ländliche Wohnen und<br />
Arbeiten früherer Zeiten bis 1900 zu sehen<br />
TOUR 19<br />
und erfahren und davor ein wunderschöner,<br />
üppig blühender Bauerngarten der Zeit um<br />
1900 bis 1930. Aus dem Prospekt lese ich<br />
über besondere Veranstaltungen, werde auf<br />
die Dauerausste lungen zur Imkerei, Schafhaltung,<br />
Schmiede, Spinnen und Weben verwiesen.<br />
Doch mich zieht es ins schöne „Haus<br />
am Landtagsplatz“.<br />
Ich freue mich auf ein Stückchen frisch gebackener<br />
Torte und habe die Qual der Wahl.<br />
Ich genieße und lasse die bereichernden<br />
letzten Stunden Revue passieren. Schön<br />
war’s. Diese Tour und die folgenden drei<br />
lassen sich gut hintereinander kombinieren!<br />
Ute Bautsch<br />
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47
AUS DEN VEREINEN<br />
Weltmeistertitel im Duathlon<br />
Bremen 1860 würdigt sportliche Höchstleistungen und langjährige Mitglieder<br />
Titelträger aus 2018 und langjährige Mitglieder hat das Präsidium von Bremen<br />
1860 in seiner Ehrungsmatinee gewürdigt. Dabei hatte das Präsidium<br />
mehr zu tun als noch ein Jahr zuvor, denn einige Sparten, wie zum Beispiel<br />
Judo und Basketball, haben nach einer längeren Phase der Titellosigkeit<br />
mal wieder gepunktet. Andere, etwa die Rhythmische Sportgymnastik,<br />
die Turner und die Roll- und Eiskunstläufer, konnten erneut gute Leistungen<br />
abrufen und waren wieder mit dabei. Heraus stach Bernd Rennies mit<br />
seinem Weltmeistertitel im Duathlon. Neben Bernd Rennies ist auch Jörg<br />
Oswald einer, der im gestandenen Altern noch nach Höherem strebt. Der<br />
Leichtathlet hat den Triathlon für sich entdeckt und ist bei seinem ersten<br />
Wettkampf gleich Landesmeister in der Altersklasse M55 geworden.<br />
Voll wurde es, als die Rhythmischen Sportgymnastinnen auf die Bühne<br />
kamen: Wie jedes Jahr füllt die Liste der Erfolge mehrere Seiten im Ehrungsbuch.<br />
Eine stach allerdings heraus: Mit ihrer WM-Teilnahme in Sofia<br />
quasi in letzter Minute schuf sich Julia Stavickaja selbst unvergessliche<br />
Momente und wurde dafür vom Präsidium besonders hervorgehoben.<br />
Bei den Jubilaren hob Moderator Axel Pusitzky besonders Ehrenmitglied<br />
Hartmut Schabacker hervor. Seit 70 Jahren setzt sich der Jubilar<br />
schon für den Verein ein, war ein zuverlässiger Partner der Turnsparte und<br />
sorgte mit dafür, dass Horst Neumann als Kunstturntrainer 1976 nach<br />
Bremen kam. Als eines von vier Geschwistern kam auch Inge Schmidt<br />
vor 70 Jahren zu Bremen 1860. Ganze 60 Jahre hält Adelheid Middendorff<br />
schon 1860 die Treue.<br />
Nach dem offiziellen Teil frönten die geehrten Mitglieder einer anderen<br />
Leidenschaft: dem Klönen, dem Austausch und dem Sich-Kennenlernen.<br />
Ganz so wie es sich für einen Sportverein gehört.<br />
Tischtennis<br />
Justin Gomez neuer Landesmeister<br />
48<br />
Bei den diesjährigen Bremer Landesmeisterschaften im Fachverband<br />
Tischtennis Bremen e. V. (FTTB) setzte sich Justin Gomez vom ATSV Habenhausen<br />
in einem spannenden Finale gegen Timo Hillebrand (TuRa<br />
Bremen) mit 4:2 Sätzen durch. Als Bremer Landesmeister hat er sich damit<br />
für die Norddeutschen Meisterschaften qualifiziert.<br />
24 Teilnehmer aus elf Bremer Vereinen lieferten sich in der Sporthalle<br />
Hohweg des TV Bremen-Walle 1875 e.V. interessante, teilweise sogar dramatische<br />
Spiele mit vielen hochklassigen Ballwechseln. Es wurde über vier<br />
Gewinnsätze gespielt, zunächst in sechs Gruppen.<br />
Besonders die Halbfinal-Partien gestalteten sich hochdramatisch,<br />
beide gingen über sieben spannende Sätze. Und beide endeten mit einem<br />
unerwarteten Sieger. Timo Hillebrand (TuRa Bremen) konnte sich gegen<br />
Rene Reißig (Neurönnebecker TV) durchsetzen und Justin Gomez gewann<br />
gegen Stefan Dörr-Kling (SV Werder Bremen). In einem erbitterten<br />
Schlagabtausch erkämpfte sich der spätere Landesmeister mit 12:10 Punkten<br />
im siebten Satz den Einzug ins Finale.
Radball<br />
Wahlen beim RV Schorf-Oberneuland<br />
Bei der Jahreshauptversammlung des Radballvereins RV Schorf-Oberneuland<br />
standen Wahlen auf der Tagesordnung. Die Aufgaben des langjährigen<br />
Vorsitzenden Wilfried Gerken übernimmt der bisherige Sportwart<br />
Thomas Weßel. In ihren Ämtern bestätigt wurden Jens Schwarzkopf<br />
(2. Vorsitzender), Thorsten Schomaker (Schriftführer und Schatzmeister)<br />
und Gerätewart Sven Lackmann.<br />
Wilfried Gerken war seit 1965 im Vorstand des Vereins tätig. 44 Jahre<br />
lang war er Chef des Bremer Radballvereins. In den letzten 15 Jahren fand<br />
er tatkräftige Unterstützung durch seine Ehefrau Christa, die die Finanzen<br />
des Vereins betreute, in diesem Jahr aber ebenfalls nicht mehr kandidierte.<br />
Mit der Ernennung Wilfried Gerkens zum Ehrenmitglied bedanke sich der<br />
Verein bei seinem scheidenden Vorsitzenden.<br />
„Ich werde dem Verein weiterhin treu bleiben. Mein Herz hängt<br />
sehr am Radball in Oberneuland. Das operative Geschäft werden jetzt<br />
andere übernehmen“, sagte Gerken. Der scheidende Vorsitzende ist seit<br />
60 Jahren Mitglied im Bremer Radsport Verband, davon 50 Jahre im<br />
Vorstand.<br />
<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
Jugendliche mit Topleistung<br />
Findorffer Schnellschachturnier<br />
Jung jagt alt. So lässt sich das Ergebnis des traditionellen Schnelldenker-Turniers<br />
der Findorffer Schachfreunde zusammenfassen, bei dem<br />
75 Spieler im ehemaligen Kellogg’s-Verwaltungsgebäude in der Bremer<br />
Überseestadt antraten. Am Ende langte es für die beiden etablierten Favoriten<br />
zum Titelgewinn, aber die Meister von morgen waren ihnen dicht<br />
auf den Fersen.<br />
Nur 15 Minuten Bedenkzeit hatten die Spieler zu Beginn jeder der<br />
neun Partien auf der Uhr. Hinzu kamen drei Sekunden Bonus für jeden<br />
Zug. Erwartungsgemäß verteidigte der russische Schachgroßmeister Vladimir<br />
Epishin vom Schachverein Lingen mit acht Punkten aus den neun<br />
Partien seinen Titel als Gesamtsieger. Da zugleich die „Offene Bremer<br />
Schnellschach-Einzelmeisterschaft“ ausgetragen wird, erhielt auch der<br />
beste Spieler des Landesschachbundes Bremen einen Titel. Und so wurde<br />
der Internationale Meister Tobias Jugelt von den Schachfreunden Lilienthal<br />
Bremer Schnellschachmeister <strong>2019</strong>.<br />
Für Aufsehen sorgten der erst 14-jährige Collin Colbow und der 2003<br />
geborene Nikolas Wachinger (beide Werder Bremen). Sie belegten mit je<br />
6,5 Zählern nicht nur die Plätze vier und fünf, sondern sie waren auch die<br />
einzigen Spieler, die Großmeister Epishin Paroli bieten konnten.<br />
Weichen gestellt<br />
Jahreshauptversammlung beim<br />
Bremer Karate Verband<br />
Der Bremer Karate Verband e. V. (BKV) hat die Weichen für die kommenden<br />
vier Jahre gestellt: Die Mitgliederversammlung hat das bisherige Präsidium<br />
im Amt bestätigt. Wechsel gab es in einigen Fachressorts, Präsident<br />
Reiner Zimbalski bleibt mit 26 Amtsjahren dienstältester Präsident<br />
eines Karate-Landesverbandes in Deutschland.<br />
„Wir haben eine gute Mannschaft und sind solide aufgestellt“, sagt<br />
Reiner Zimbalski. Mit dem bewährten Präsidium (Schatzmeister Horst<br />
Kaireit und Sportdirektor Tobias Nickel) sowie den erfahrenen und neuen<br />
Vorstandsmitgliedern wolle er mit dem Verband sowohl nach innen<br />
als auch nach außen weiterhin für das Karate in seiner ganzen Bandbreite<br />
arbeiten.<br />
Auf den BKV kommen wichtige Aufgaben zu: Nach dem Karate-Auftritt<br />
bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio konzentriert sich die Verbandsarbeit<br />
auf die erfolgreiche Nachwuchsausbildung – aktuell stellt der<br />
BKV speziell im Bereich Schüler, Jugend, Junioren mehrere deutsche Meister<br />
– als auch auf den Breitensport. Mit dem ATSV Buntentor (Shokado<br />
Bremen) und dem TV Lehe Bremerhaven konnte der BKV zuletzt gleich<br />
zwei neue Mitgliedsvereine aufnehmen.<br />
49
FITNESSTIPP<br />
Foto: Fotolia<br />
Fitnesstipp: Warum Joggen so gesund ist<br />
„Wer sich stets zu viel geschont hat, der kränkelt zuletzt an seiner Schonung.“<br />
Dieser Satz von Friedrich Nietsche hat an Aktualität nichts verloren. Keine Lust mehr auf der<br />
Couch herum zu liegen und eine ruhige Kugel zu schieben? Stattdessen etwas für die eigene<br />
Fitness und Gesundheit tun? Okay, dann gilt es den inneren Schweinhund zu überwinden<br />
und Joggen zu gehen! Wir erklären warum Bewegung für den Körper elementar ist. Besonders<br />
wichtig ist der erste Schritt, nämlich der Schritt vor die Tür. Wie langsam die Schritte<br />
dabei sind, spielt keine Rolle.<br />
50<br />
Drei Tipps für das Lauftraining:<br />
1. Individualität beachten<br />
Jeder Körper ist individuell und nimmt Belastungen unterschiedlich wahr.<br />
Deshalb gilt es auf seinen Körper zu hören und selbst zu entscheiden,<br />
welcher Beanspruchung er ausgesetzt ist. Manchmal reicht regelmäßiges<br />
Spazieren im fortgeschrittenen Alter aus. Nordic Walking ist oft eine gute<br />
Alternative bei Gelenkschmerzen. Intervallläufe eignen sich auch für Einsteiger.<br />
Es geht darum, den eigenen Körper kennenzulernen und eine individuelle<br />
Belastung auszuwählen!<br />
2. Abwechslung<br />
Neue Strecken bringen Abwechslung in den Laufalltag. Das Entdecken<br />
neuer Orte sowie das Setzten abwechslungsreicher Ziele erhöht den Spaßfaktor.<br />
3. Laufbuddy<br />
Um motiviert zu bleiben, sollte man sich Personen suchen, die mit einem<br />
spazieren, walken oder joggen gehen. So pflegt man gleichzeitig soziale<br />
Kontakte und bleibt aktiv.<br />
Interessante Fakten zum Thema Joggen:<br />
XX<br />
regelmäßige Laufeinheiten sind gut fürs Immunsystem. Gerade das<br />
Joggen bei kühleren Temperaturen trägt dazu bei, dass sich die Antikörper<br />
im Blut vermehren und so vor Infekten schützen.<br />
XX<br />
regelmäßiges Lauftraining regt den Stoffwechsel an und fördert das<br />
Muskelwachstum. Muskelwachstum führt langfristig zu einer Körperfettreduktion.<br />
Parallel zur Muskelmasse nimmt auch die Knochenfestigkeit<br />
zu. Die Osteoporose-Gefahr wird dadurch reduziert.<br />
XX<br />
die Herzfunktion wird durchs Laufen ebenfalls positiv beeinflusst. Der<br />
Ruhepuls nimmt ab, das Herz arbeitet ökonomischer. Regelmäßiger<br />
Ausdauersport weitet die Gefäße und beugt so Bluthochdruck und Arteriosklerose<br />
vor.<br />
Sind Sie auf den Geschmack gekommen und suchen nach geeigneten Laufangeboten<br />
in Ihrer Nachbarschaft? Kein Problem. In vielen Bremer und Bremerhavener<br />
Sportvereinen gibt es eigene Lauf- oder Walkinggruppen – auch für<br />
Anfänger.
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Ob Virus oder Hacker-Angriff: Der ARAG CyberSchutz für Sportvereine<br />
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51
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