Berghofer Blick 2019-2
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2<br />
HILFE & SERVICE<br />
Herzlich willkommen<br />
im BackCafé<br />
Grobe<br />
www.baeckerei-grobe.de<br />
Genießen Sie<br />
erfrischende Momente<br />
<strong>Berghofer</strong> Str. 141<br />
44269 Dortmund-Berghofen<br />
Mo. – Fr.: 6.00 – 18.30 Uhr<br />
Sa.: 6.00 – 16.30 Uhr<br />
Sonn- u. Feiertag:<br />
7.30 – 17.00 Uhr
VORWORT<br />
3 3<br />
Benjamin <strong>Blick</strong> meint ...<br />
... es ist erfreulich, LIEBE LESERINNEN UND LIEBE LESER, dass unser Maibaum-Fest wieder so rege<br />
Beteiligung gefunden hat. Wir danken allen Besuchern und besonders allen, die zum Gelingen des Festes<br />
beigetragen haben.<br />
... es geht gut weiter mit der Interessengemeinschaft der <strong>Berghofer</strong> Gewerbetreibenden e. V.<br />
Ein am 22. Februar <strong>2019</strong> neu gewählter Vorstand sorgt für Kontinuität und neue Ideen:<br />
„Bewährtes bleibt, Neues wird in Angriff genommen!“<br />
Dafür stehen:<br />
... eine angenehme Sommer- und Ferienzeit wünscht Ihnen<br />
IHR BENJAMIN BLICK<br />
Herausgeber: Interessengemeinschaft <strong>Berghofer</strong> Gewerbetreibende e.V. • 1. Vorsitzender Carsten Freiheit • <strong>Berghofer</strong> Str. 149a • 44269 Dortmund<br />
Telefon 0231 395 22 33 • www.ibg-do.de • info@ibg-do.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Vorstand IBG e.V. (V.i.S.d.P)<br />
Gestaltung & Satz: <strong>Berghofer</strong> Fotoservice • <strong>Berghofer</strong> Straße 149a • 44269 Dortmund • Telefon 0231 3952233<br />
Druck: Uwe Nolte • Im Kurzen Busch 7 • 58740 Iserlohn • Telefon 02371 9765-30<br />
Fotos: <strong>Berghofer</strong> Fotoservice • <strong>Berghofer</strong> Straße 149a • 44269 Dortmund • Telefon 0231 3952233<br />
Der nächste BB erscheint am 15.08.<strong>2019</strong> • Druckauflage / verteilte Auflage 15.000 Exemplare / ISSN Nr. 1861-9304<br />
Der Anzeigenschluss für die Ausgaben ist jeweils 30 Tage vorher!<br />
Ihre Anzeigen und Texte senden Sie bitte per E-Mail an: info@ibg-do.de
4<br />
GESUNDHEIT<br />
Magenschleimhautentzündung –<br />
mehr als nur Bauchschmerzen?<br />
Eine Entzündung der Magenschleimhaut kann viele Ursachen<br />
haben: Stress, falsche Ernährung oder auch die Einnahme einer<br />
großen Anzahl (notwendiger) Medikamente. Aber auch ein Bakterium<br />
mit dem Namen Helicobacter pylori kann der Auslöser sein.<br />
Meist beginnt alles recht harmlos: es zieht, drückt oder kneift im<br />
Oberbauch (unterhalb des Brustbeins). Schnell steigern sich die<br />
Beschwerden im Lauf von Stunden in Übelkeit, Magenschmerzen,<br />
Sodbrennen oder Appetitlosigkeit. Manche Patienten klagen auch<br />
„nur“ über Rückenschmerzen, was durchaus auch mit einer Magenschleimhautentzündung<br />
in Verbindung stehen kann.<br />
Was geschieht in unserem Magen? Normalerweise ist das Innere<br />
des Magens mit einer Schleimschicht überdeckt, der den Magen<br />
vor dem Angriff der aggressiven Magensäure schützt. Wird der<br />
Magen z.B. durch Stress, falsche Ernährung oder durch Medikamente<br />
dauerhaft gereizt, produziert der Körper immer mehr<br />
Magensäure. Der Schleim kann seine Schutzfunktion nicht mehr<br />
ausführen, sodass der Magen angegriffen wird. Es kommt zu<br />
den o.g. Beschwerden. Manchmal ist die Entzündung so stark,<br />
dass es zu Blutungen oder nach Jahren schlimmstenfalls zu Magenkrebs<br />
kommen kann. Man sollte die Beschwerden also nicht<br />
dauerhaft auf die leichte Schulter nehmen, sondern einen Arzt<br />
aufsuchen.<br />
Wir haben das „Zuviel“ an Magensäure als Auslöser erkannt. Insofern<br />
zielt jegliche Therapie des Arztes oder auch die Vorschläge<br />
des Apothekers immer darauf, die Säureproduktion zu senken um<br />
die Verschlimmerung zu verhindern.<br />
In der Behandlung kommen z.B. Wirkstoffe zum Einsatz, die die<br />
Produktion von Magensäure nahezu komplett blockieren (Omeprazol,<br />
Pantoprazol, etc.).<br />
Mit diesen Stoffen wird<br />
eine schnelle Besserung erreicht. Sie haben den Vorteil, dass sie<br />
recht lange wirken (ca. 24. Std), aber den Nachteil, dass die Wirkung<br />
langsam eintritt (nach einigen Stunden).<br />
Eine andere Möglichkeit ist, die überschüssige Säure zu binden<br />
oder zu neutralisieren. Hierzu kommen Präparate wie Talcid ã , Maloxan<br />
ã oder Riopan ã oder das lange bekannte Rennie ã (etc.) zum<br />
Einsatz. Diese Medikamente haben den Vorteil, sehr schnell zu<br />
wirken (binnen Minuten) aber nur solange, bis sie den Magen<br />
wieder verlassen (einige Stunden). Insofern kann hiermit nur eine<br />
kurzfristige Lösung erreicht werden.<br />
Auch pflanzliche Tropfen wie z.B. Iberogast ã (Auszüge aus neun<br />
verschiedenen Heilpflanzen) sind in Studien getestet und wirken.<br />
Mutter Natur hält auch verschiedene Tees mit z.B. Süßholzwurzel<br />
für uns Menschen bereit. In der Homöopathie wird gerne Nux Vomica<br />
eingesetzt. Diese und viele andere natürliche Arzneimittel<br />
zeigen gute Wirkung.<br />
Die genannten Medikamente helfen – beseitigen bei den meisten<br />
Menschen die Beschwerden aber nicht dauerhaft. Meistens<br />
ist das Problem leider „hausgemacht“. Eine magenfreundliche<br />
Ernährung (leichtverdauliches, mageres Essen, Verzicht auf Genussmittel<br />
wie Kaffee, Alkohol, Süßes oder Zigaretten), genug<br />
Erholungszeiten, Entspannung, Stressreduktion durch z.B. Sport,<br />
autogenes Training oder Yoga sind der nachhaltigere Weg zur Beschwerdefreiheit.<br />
Hören Sie auf Ihren Bauch und bleiben Sie gesund!<br />
Martin Kemper mit allen Mitarbeitern<br />
Beide<br />
Apotheken sind<br />
durchgehend<br />
geöffnet!<br />
APOTHEKE AUF DEM HÖCHSTEN<br />
Wittbräucker Straße 370<br />
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T 0231 9483050 | F 0231 94830530<br />
orion.apotheke@gemeinsam-gesuender.de
HILFE & SERVICE<br />
5 5
6<br />
HILFE & SERVICE<br />
Umzug der<br />
Praxis für Lerntherapie<br />
Seit genau 2 Jahren bin ich nun in Berghofen selbstständig mit<br />
der Praxis für Lerntherapie und die Nachfrage war inzwischen so<br />
groß, dass ich mich zu einem neuen Schritt entschieden habe:<br />
Die Praxis bekommt Zuwachs!<br />
Ab Juli arbeitet Sarah Daas als neue Kollegin mit in der Praxis<br />
und gemeinsam konnten wir in den Osterferien auch den lang<br />
ersehnten Umzug in die neuen Räumlichkeiten durchführen.<br />
Sie finden uns nun unter der folgenden Adresse:<br />
Praxis für Lerntherapie Franke und Daas<br />
Schüruferstr. 4<br />
44269 Dortmund<br />
Tel: 0231 – 42775584<br />
Mail: info@lerntherapie-franke.de<br />
Wir freuen uns darauf, Sie nun in den neuen Räumen begrüßen<br />
zu können!
HILFE & SERVICE<br />
7 7<br />
LVM-Versicherungsagentur<br />
Dipl.-Betriebswirt Jörg Kneer<br />
<strong>Berghofer</strong> Str. 184<br />
44269 Dortmund<br />
Telefon 0231 55 88 42 4<br />
info@kneer.lvm.de<br />
https://kneer.lvm.de
8<br />
GESUNDHEIT<br />
Die Wechseljahreein<br />
Wechselbad der Gefühle<br />
Die Wechseljahre der Frau, auch Klimakterium genannt,<br />
beschreiben eine Phase des hormonellen Wandels. Die<br />
Symptome können nicht ,,nur“ aus Hitzewallungen bestehen,<br />
sondern gehen auch in einigen Fällen mit körperlichen<br />
und seelischen Veränderungen einher.<br />
Die Begleiterscheinungen der Wechseljahre sind vielseitig.<br />
Zu den klassischen Hitzewallungen kommen häufig<br />
auch Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen<br />
und Schleimhauttrockenheit hinzu.<br />
Leider verändert sich auch der Knochen- und Fettstoffwechsel<br />
in dieser Zeit. Einige Frauen beobachten eine<br />
Gewichtszunahme, obwohl es früher keine Gewichtsprobleme<br />
gab. Hier ist es wichtig den Stoffwechsel zu<br />
optimieren und eine individuell angepasste Ernährung<br />
anzustreben.<br />
Ab welchem Alter dies nun geschieht, ist unterschiedlich.<br />
Die Zeitspanne liegt zwischen dem 45. und 55.<br />
Lebensjahr. Die Wechseljahre bezeichnen das allmähliche<br />
Absinken des weiblichen Hormonspiegels, bis zum<br />
Anja Pearce, Heilpraktikerin<br />
endgültigen Erlöschen der<br />
Östrogenproduktion in den<br />
Eierstöcken ca. um das 65.<br />
Lebensjahr herum.<br />
Wichtig in dieser Lebensphase ist auch eine positive Einstellung.<br />
Die körperlichen Veränderungen, die in dieser<br />
Lebensphase stattfinden, sind ein natürlicher Prozess<br />
und keine Krankheit.<br />
Fühlen sich die Frauen durch die Stärke der Symptome in<br />
ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, ist es durchaus sinnvoll<br />
eine sanfte Therapie in Anspruch zu nehmen.<br />
Die Naturheilkunde bietet ein breites Angebot an Therapiemöglichkeiten.<br />
Es geht bei der naturheilkundlichen<br />
Behandlung um Verbesserung der typischen Wechseljahresbeschwerden<br />
wie Hitzewallungen, Schlafstörungen,<br />
Stimmungsschwankungen, Schleimhauttrockenheit und<br />
Gewichtszunahme.<br />
Habe ich Ihr Interesse geweckt? Ich stehe Ihnen gern für<br />
ein persönliches Gespräch zur Verfügung.<br />
Ihre Naturheilpraxis Anja Pearce
HILFE & SERVICE<br />
9 9<br />
liebe<br />
@Kuhbar<br />
www.kuhbar.com
10<br />
HILFE & SERVICE<br />
Imbiss in Berghofen neu eröffnet!<br />
Die liebevoll eingerichteten Räumlichkeiten des Grillrestaurant<br />
SERRES GRILL haben die Betreiber Nektarios Bogatinis und seine<br />
Partnerin Natascha bereits seit 15. Januar <strong>2019</strong> für die Kunden<br />
geöffnet.<br />
Mit etwa 50 Sitzplätzen im Innenbereich lädt das Grillrestaurant<br />
im Herzen von Dortmund-Berghofen zum gemütlichen Essen mit<br />
Freunden und der ganzen Familie ein.<br />
Dementsprechend findet man neben den traditionellen griechischen<br />
Spezialitäten in der Speisekarte auch eine Party-Platte für<br />
10 Personen. Alle Speisen werden natürlich auch fachgerecht<br />
zum Mitnhemen eingepackt.<br />
Natürlich darf in der "Bierstadt" Dortmund ein frischgezapftes<br />
Pils vom Faß nicht fehlen.<br />
Der gelernte Koch und Betreiber des Grillrestaurant, Nektarios<br />
Bogatinis und seine Partnerin Natascha verfügen über mehr als<br />
16 Jahren Erfahrung in der Gastronomiebranche und freuen sich<br />
auf euren Besuch.<br />
Mitnahme-Service verfügbar<br />
Parken Sie ganz bequem auf unseren kostenlosen Parkplätzen.<br />
Am besten reservieren Sie heute noch einen Tisch.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Geben Sie uns Ihre Reservierung bitte einfach per Telefon unter<br />
023196738330 oder E-Mail unter Lessel827@gmail.com durch.<br />
Sie können unsere Speisen auch zum Mitnehmen bestellen.<br />
Montag ist bei uns Ruhetag.<br />
An allen anderen Tagen bedienen wir Sie gerne.<br />
Ihr Team vom
HILFE & SERVICE<br />
11 11
12<br />
HILFE & SERVICE<br />
<strong>Berghofer</strong> Straße 166<br />
(Zufahrt über Ostkirchstraße)<br />
44269 Dortmund<br />
Tel.: 02 31/48 23 76<br />
Fax: 02 31/48 34 04<br />
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Info@glas-hilf.de<br />
Bleiverglasung<br />
Restaurierung von Kirchenfenstern<br />
Neu- und Reparaturverglasung<br />
Ganzglastüren und Anlagen<br />
Schaufensterverglasung<br />
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Glasschmelztechnik<br />
Malerwerkstatt Haselhoff<br />
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44269 Dortmund<br />
Telefon 0231 / 47 79 7430<br />
Fax 0231 / 47 79 7431<br />
Mobil 0176 / 38 81 4334<br />
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Malerwerkstatt-Haselhoff@gmx.de<br />
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• Anstricharbeiten<br />
• Lackierarbeiten<br />
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• Kreative Maltechniken<br />
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VEREINSLEBEN<br />
13 13<br />
2018 im Rathaus: Unsere Mitte Steigerturm e. V. erhält den ersten Preis in der Kategorie „Engagement im Quartier“.<br />
Unsere Mitte Steigerturm ist nominiert:<br />
DeutscheR Engagementpreis <strong>2019</strong><br />
Bereits im letzten Jahr hat Unsere Mitte Steigerturm e.V. im Rahmen des<br />
Wettbewerbs „Engagement anerkennen 2018“ den 1. Preis in der Kategorie<br />
„Engagement im Quartier“ erreicht. Dieser Preis ist eine Auszeichnung für<br />
Projekte, die mit ihrem Engagement das gesellschaftliche Leben im Quartier<br />
im besonderen Maße bereichern.<br />
Nun geht der Verein ins Rennen um den bundesweiten Preis der Preise für freiwilliges<br />
Engagement und erfährt durch die Nominierung eine weitere hochrangige Anerkennung.<br />
Der Deutsche Engagementpreis ist der Dachpreis für bürgerschaftliches Engagement in<br />
Deutschland. Er würdigt das freiwillige Engagement der Menschen in unserem Land.<br />
Ziel ist es, die Anerkennungskultur in Deutschland zu stärken und mehr Menschen für<br />
freiwilliges Engagement zu begeistern.<br />
TERMINE <strong>2019</strong><br />
im Steigerturm<br />
17. Mai, 19:00 Uhr<br />
UnArt-Konzert<br />
31. Mai, 19:00 Uhr<br />
Oldies und Goldies<br />
zum Mitsingen<br />
21. Juni, 19:00 Uhr<br />
UnArt-Konzert<br />
30. Juni, 17:00 Uhr<br />
Klassik im Steigerturm<br />
07. Juli, 11:30 Uhr<br />
4. <strong>Berghofer</strong> Sommerfest<br />
19. Juli, 19:00 Uhr<br />
UnArt-Konzert<br />
16. August, 19:00 Uhr<br />
UnArt-Konzert<br />
www.deutscher-engagementpreis.de<br />
Initiator und Träger<br />
des Deutschen Engagementpreises ist das<br />
Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss<br />
der großen Dachorganisationen der<br />
Zivilgesellschaft in Deutschland. Förderer sind<br />
das Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie<br />
und die Deutsche Bahn Stiftung<br />
Beliebt über Berghofen hinaus:<br />
Z.B. Klassik im Steigerturm<br />
7. Juli <strong>2019</strong><br />
Das letzte Sommerfest, veranstaltet von<br />
Unsere Mitte Steigerturm e.V., war ein<br />
großartiges Fest mit Besucherrekord, tollen<br />
Attraktionen und schönstem Wetter.<br />
Mit der Hilfe vieler fleißiger Unterstützer am<br />
Steigerturm freuen wir uns erneut auf ein<br />
fröhliches Miteinander von <strong>Berghofer</strong> Bürgern,<br />
Künstlern, örtlichen Vereinen und Institutionen.<br />
Bei hoffentlich gutem Wetter beginnt das Fest um<br />
11:30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst<br />
und setzt sich fort bis spät in den Sonntag-Nachmittag<br />
bei Musik, Spaß und Unterhaltung.<br />
<strong>Berghofer</strong> Sommerfest 2018<br />
Unsere Mitte Steigerturm e.V.<br />
Vorsitzender: Winfried Liebig<br />
Vikar-Kleffmann-Weg 6<br />
44267 Dortmund<br />
info@steigerturm.de<br />
Spenden<br />
Unsere Mitte Steigerturm e.V.<br />
IBAN:<br />
DE03 4405 0199 0101 0295 49<br />
Zweck: Spende Steigerturm<br />
Weitere Informationen<br />
zum Steigerturm, seinem Verein<br />
und zum Stand der Planungen<br />
finden Sie auf<br />
www.steigerturm.de<br />
Werden Sie jetzt Mitglied und<br />
unterstützen Sie die Entwicklung<br />
Berghofens. Jedes Engagement und<br />
Ihre Mitsprache sind auch ohne<br />
Mitgliedschaft herzlich willkommen.<br />
Die Interessengemeinschaft <strong>Berghofer</strong> Gewerbetreibende ermöglicht uns, regelmäßig über den Stand unseres Projektes zu informieren. Vielen Dank!
14<br />
HILFE & SERVICE<br />
Mitglieder der Interessengemeinschaft <strong>Berghofer</strong> Gewerbetreibende e.V.<br />
<strong>Berghofer</strong> Straße 149 a, Carsten Freiheit, Geschäftsführender Vorstand, Tel.: 0231 - 3952233, Fax: 0231 - 4080469<br />
Ehrenmitglieder Robert Lettermann; Günter Schulte †; Frank Trabert<br />
Apotheke<br />
Orion Apotheke Claudia Kemper & Martin Kemper<br />
<strong>Berghofer</strong> Str. 155; E-Mail: orion.apotheke@gemeinsam-gesuender.de<br />
Telefon: 948305-0<br />
Telefax: 948305-30<br />
Arne Ulrich Telefon: 487202<br />
Kötter<br />
Overgünne 89;E-Mail: info@bestattungen-koetter.de<br />
Telefon: 48955-57<br />
Telefax: 488531<br />
Telefon: 9413000<br />
Telefax: 94130020<br />
Telefon: 464276<br />
Telefax: 464337<br />
Telefon: 02304 80350<br />
Dachdecker Telefon: 3952746<br />
Telefax: 3952747<br />
Lischke Bedachungen Fasanenweg 62; E-Mail info@lischke-bedachungen.de Telefon: 28053950<br />
;<br />
Telefon: 4469779<br />
Telefax: 4469780<br />
Telefon: 4257534<br />
Telefon: 484762<br />
Telefax: 948012<br />
Andreas Stockx Elektroservice Ruhfusstr. 26; E-Mail info@stockx.de Telefon: 42784455<br />
Telefon: 813782<br />
Fahrradfachgeschäft Reuber Bike Inh. Frank Reuber; Wellinghofer Amtsstr. 2; E-Mail: schreibe@reuberbike.de Telefon: 487461<br />
; Telefon: 48944<br />
Jörg Bachstein Telefon 481388<br />
;<br />
Telefon: 3952233<br />
Telefax: 4080469<br />
<strong>Berghofer</strong> Haarstudio Faina Bagajeva; Busenbergstr. 33 Telefon: 4960840<br />
Telefon: 482060<br />
Telefon: 484649<br />
Hausmeisterservice Mobil: 0173 7006465<br />
Gärtnerei/Blumen Dirk Scholz Wittbräucker Str. 282; E-Mail: dirkscholzgarten@aol.com Telefon: 480932<br />
Glaserei<br />
Glas Hilf Inh. Michael Siepen<br />
Telefon: 482376<br />
<strong>Berghofer</strong> Str. 166; (Zufahrt über Ostkirchstr.); E-Mail: info@glas-hilf.de; www.glas-hilf.de Telefax: 483404<br />
Heilpraktiker für<br />
Psychotherapie<br />
Inkassounternehmer<br />
Jérôme Gobet<br />
<strong>Berghofer</strong> Str. 144; E-Mail: info@heilpraxis-gobet.de; www.heilpraxis-gobet.de<br />
; info@spieker-immobilien.de<br />
bapa finance<br />
Inh. Bastian Patrakscht; Hirschweg 11; E-Mail: b.patrakscht@bapafinance.de; www.bapafinance.de<br />
Telefon: 017621674112<br />
Telefax: 53226708<br />
Telefon: 48921/-22<br />
Telefax: 488710<br />
Telefon: 981090-0<br />
Telefon: 95485650<br />
Mobil: 015204948408<br />
Kreditinstitute Telefon: 18322621<br />
Telefax: 485980<br />
Telefon: 54025070<br />
Telefax: 54025089<br />
Lerntherapie Katharina Franke Ostkirchstr. 107; E-Mail: info@lerntherapie-franke.de Telefon: 42775584<br />
Lotto Ute Foster <strong>Berghofer</strong> Str. 152, www.lotto-foster.de; E-Mail: info@lotto-foster.de Telefon: 487707
HILFE & SERVICE<br />
15 15<br />
Malerwerkstatt<br />
Partyservice<br />
24h Seniorenbetreuung<br />
Physiotherapie<br />
Osteopathie<br />
Osteopathie/<br />
Heilpraktiker<br />
Thorsten Haselhoff<br />
Gansmannshof 1; E-Mail: malerwerkstatt-haselhoff@gmx.de; www.malerwerkstatt-haselhoff.de<br />
HILFE & SERVICE<br />
Telefon: 47797430<br />
Telefax: 47797431<br />
Medizintechnik Dipl.-Ing. Heise Vertriebs-GmbH Telefon: 488445<br />
Telefax: 482298<br />
Anja Pearce Telefon: 53226709<br />
Telefax: 53226708<br />
Beate Weigand Orthopädieschuhmachermeisterin Telefon: 4080591<br />
Hannuschka<br />
Inh. Dr. Werner Wetekamp, <strong>Berghofer</strong> Str. 168; E-Mail: ha@party-partner.de; www.party-partner.de<br />
AAu.K Amb. Alten- und Krankenpflege<br />
Alfred-Trappen-Str. 9; E-Mail: aauk@gmx.de; AAu.K Pflege GmbH Einhaus<br />
SHD Seniorenhilfe Dortmund GmbH<br />
<strong>Berghofer</strong> Str. 176; E-Mail: info@shd-dortmund.de; www.shd-dortmund.de<br />
Betz & Pohl Inh. Sebastian Betz u. Oliver Pohl<br />
<strong>Berghofer</strong> Str. 179; E-Mail: info@betz-pohl.de; www.betz-pohl.de<br />
Maik Schlüter<br />
<strong>Berghofer</strong> Str. 144; E-Mail: info@osteopathie-schlueter.de; www. osteopathie-schlueter.de<br />
Telefax: 4080593<br />
Telefon: 481842<br />
Telefax: 4948024<br />
Telefon: 430044<br />
Telefax: 417383<br />
Telefon: 58979880<br />
Telefon: 9414491<br />
Telefax: 9414492<br />
Telefon: 13070272<br />
mobil: 017657783319<br />
Radio Schaaf Telefon: 482178<br />
Telefax: 484166<br />
Kornelia und Klaus Urban Telefon: 485841<br />
Telefax: 482344<br />
Telefon: 53200539<br />
Telefon: 482636<br />
Pizzeria bei Perino Inh. Selliah Perinpanathan <strong>Berghofer</strong> Str. 163 Telefon: 4940221<br />
Haus Heimsoth Telefon: 3952999<br />
Restaurant „Pfeffermühle“ Telefon: 9486648<br />
Gaststätte „Zum Steigerturm“ Telefon: 480687<br />
Serres Grill; <strong>Berghofer</strong> Str. 166 Telefon: 96738330<br />
Inh. Silvia Lehr; Kleine <strong>Berghofer</strong> Str. 3; E-Mail: zur-waldesruh@arcor.de Telefon: 481680<br />
Elisabeth Windau Telefon: 482230<br />
SWM Steuerberatungsgesellschaft<br />
Wittbräucker Str. 401; E-Mail: mail@swm-stb.de; www.swm-stb.de<br />
Telefon: 5677090<br />
bft-Tankstelle Helmand Naserie; <strong>Berghofer</strong> Str. 180 Telefon: 485370<br />
Textilpflege T&H Textilpflege <strong>Berghofer</strong> Str. 163; textilpflege-th@gmx.de Telefon: 72960228<br />
Umzüge/Möbeltransporte<br />
Küchenmontagen<br />
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Futtermittelvertrieb Pfötchen Bistro<br />
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Alfred Pawlowicz Wilmsmannstr. 14<br />
E-Mail: ap-umzug@t-online.de; www.ap-umzug.de<br />
Both & Barcinski GbR<br />
Busenbergstr. 116; E-Mail: info@asse24.de; www.asse24.de<br />
Versicherungsbüro Renneke<br />
Emsenstr. 41; E-Mail: joerg.renneke@arcor.de<br />
Rohde & Partner GmbH<br />
Untermarkstr. 44; E-Mail: makler@rohde-partner.de<br />
Telefon: 53223062<br />
Telefon: 485240<br />
Telefon: 483141<br />
Mobil: 0172 2701066<br />
Telefon: 485126<br />
Telefax: 487352<br />
Telefon: 488999<br />
Telefax: 487417<br />
Versicherungen LVM-Versicherungsagentur, Jörg Kneer; Telefon: 5588424<br />
Wohnmobilvermietung<br />
Schultis Wohnmobile Tobias Schulte;<br />
<strong>Berghofer</strong> Str. 141; E-Mail: kontakt@schultis-wohnmobil.de<br />
Telefon: 4440763<br />
Telefax: 4440764<br />
Telefon: 481261<br />
Telefon: 4948228<br />
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Mit Vollgas in die neue Saison<br />
Reuberbike gewährt aktuell Rabatte auf Trekking-Räder von bis zu 22 Prozent.<br />
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Radfahrern mit Rad, Rat und Tat zur Seite. Sie schätzen an<br />
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der Werkstatt.<br />
Gerade zum Beginn der<br />
neuen Saison lohn sich ein<br />
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finden sowohl Mountainbiker<br />
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ist außerdem ein umfassender<br />
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Frank Reuber. Dabei<br />
werden nicht nur die<br />
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„Im Anschluss sind Rad und Fahrer dann bereit, mit Vollgas<br />
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zu starten“, sagt der Fachmann.
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SEIT 1970
18<br />
HISTORISCHES<br />
Vor mehr als zwei Jahrzehnten – in der ersten Ausgabe des <strong>Berghofer</strong> <strong>Blick</strong>s 1998<br />
– folgten wir in einem Artikel den Spuren Alfred Schmidts zur Fußballweltmeisterschaft<br />
des Jahres 1958. Eine Ansichtskarte, die der Fußballer an seine alte Schule,<br />
die Busenbergschule in Berghofen, zu Händen des Lehrers Gravert sandte, war der<br />
Anlass des damaligen Artikels, der eine erstaunliche Verbreitung unter den Fans<br />
des BVB ebenso fand, wie er unter Anhängern der Nationalmannschaft bekannt<br />
wurde. Aus Würzburg erhielten wir nun das Angebot, eine weitere Karte von einem<br />
Länderspiel mit Beteiligung Alfred Schmidts präsentieren zu können. Wir machen<br />
gern davon Gebrauch, auch um an den bekanntesten Sportler aus Berghofen zu<br />
erinnern, der leider am 11. November 2016 verstorben ist. Zu seinem 80. Geburtstag<br />
am 5. September 2015 verfasste Fritz Lünschermann unter dem Titel „Die<br />
Erzählungen des Aki Schmidt“ ein eindrucksvolles Erinnerungsbuch, das nun zu<br />
einem Vermächtnis geworden ist.<br />
Gern erinnerte sich Alfred Schmidt an sein erstes von 25 Länderspielen am 3. April<br />
1957 in Amsterdam gegen die Niederlande, denn er erzielte in der 75. Minute den<br />
2:1-Siegtreffer. Wieder im Aufgebot stand er am 22. Mai 1957, als es in Stuttgart<br />
gegen Schottland zu spielen galt. Die Ansichtskarte, auf deren Rückseite sich die<br />
Unterschriften der Akteure befinden, zeigt auf der Vorderseite das hoch über der<br />
Stadt liegende Schloss Solitude, von 16 Stuttgarter Sehenswürdigkeiten eingerahmt.<br />
Die Karte schrieb Erich Deuser, der als Masseur und „Medizinmann“ die<br />
Nationalmannschaft viele Jahre lang begleitete.<br />
Die Jahre nach dem legendären<br />
„Wunder von Bern“ mit<br />
dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft<br />
1954 waren<br />
für die Nationalmannschaft<br />
nicht einfach. Die Weltmeister<br />
spielten nie wieder zusammen<br />
– sieht man von einem<br />
Benefizspiel 1969 ab – und<br />
viele Spieler des Weltmeisterkaders<br />
hatten die besten<br />
Jahre ihrer Laufbahn hinter<br />
sich. Der Weltmeister durfte<br />
damals seinen Titel ohne weitere<br />
Qualifikation verteidigen.<br />
Der Ernst der Ausscheidungsspiele<br />
musste also durch eine<br />
intensive Vorbereitung ersetzt<br />
werden, aber die wenigen internationalen<br />
Begegnungen<br />
jener Jahre reichten dazu<br />
Erich Deuser massiert Bundestrainer<br />
Sepp Herberger während der<br />
Fußballweltmeisterschaft 1958 in Schweden.<br />
kaum aus. Eine Reihe verletzungs- und berufsbedingter<br />
Absagen verengte die Möglichkeiten<br />
der Mannschaftsaufstellung für Bundestrainer<br />
Sepp Herberger im Mai des Jahres 1957 für das<br />
Freundschaftsspiel gegen Schottland. Junge<br />
Spieler sollten getestet werden, und die Mannschaft<br />
sollte sich allmählich einspielen.<br />
Deusers Grußkarte mit den Unterschriften der Spieler und des Herberger-Assistenten Helmut Schön<br />
Als Ersatzspieler, die aber nicht zum Einsatz<br />
kamen, waren gegen Schottland nominiert:<br />
Torwart Albert Görtz (12), der niemals in einen<br />
A-Länderspiel-Einsatz kam, Läufer Hansi Sturm<br />
(13), der mit zum Weltmeisterschaftsaufgebot<br />
1958 gehörte, und Stürmer Rolf Geiger (14), der<br />
es bis 1964 auf acht Einsätze in der A-Nationalmannschaft<br />
brachte. Es spielten: Hans Tilkowski<br />
(1) – Willi Gerdau (2), Erich Juskowiak<br />
(3) – Georg Stollenwerk (4), Heinz Wewers (5),<br />
Horst Szymaniak (6) – Mannschaftskapitän<br />
Helmut Rahn (7), Willi Schröder (8), Alfred Kelbassa<br />
(9), Alfred Schmidt (10) und Gerd Siedl<br />
(11); zudem unterschrieb auch Helmut Schön<br />
(15), Herbergers Assistent und späterer Nachfolger,<br />
die Grußkarte.
HISTORISCHES<br />
19 19<br />
Die Ersatzspieler: Albert Görtz, Hansi Sturm, Rolf Geiger<br />
Die Mannschaftsaufstellungen des Fußball-Länderspiels am 22. Mai 1957<br />
Mit Spannung wurde das Spiel erwartet;<br />
es war erst die dritte Begegnung<br />
der beiden Teams. 1929 hatte<br />
man sich in Berlin 1:1 unentschieden<br />
getrennt, und 1936 ging die zweite<br />
Begegnung in Glasgow 0:2 verloren. –<br />
Eindrucksvoll hatten sich die Schotten<br />
am Sonntag zuvor in Basel mit einem<br />
2:1 Sieg über die Schweiz für die Weltmeisterschaft<br />
in Schweden qualifiziert.<br />
Großen Respekt hatten die Deutschen<br />
schon im Vorfeld des Spieles, man erwartete<br />
harte, körperlich überlegene<br />
Profis, deren Flachpass-Spiel legendär<br />
war und die darauf brannten, den<br />
Weltmeister zu besiegen. Allerdings<br />
mussten sie dabei auf ihren Mittelläufer<br />
„Wolkenkratzer“ Young verzichten.<br />
Helmut Schön und Sepp Herberger im<br />
Gespräch<br />
Man hielt die Nominierung von Dortmunds Mittelstürmer Alfred Kelbassa für einen<br />
geeigneten Schachzug, galt er doch als ebenso körperbetonter Spieler, wie es die<br />
Schotten waren, und er stand dem Ersatzmann Evans gegenüber. So titelten die<br />
Ruhr-Nachrichten am 22. Mai 1957: „Kelbassas Bewährung“ und betonten das<br />
Vertrauen, das Bundestrainer Herberger in die Fußballer der Oberliga West hatte,<br />
die acht von elf Spielern stellten. Freilich aus der Berner Weltmeistermannschaft<br />
stand einzig Rechtsaußen Rahn im Aufgebot. Sein erstes Länderspiel bestritt Willi<br />
Gerdau, und mit Tilkowski, Kelbassa, Schmidt und Siedl standen gleich vier Spieler<br />
in der Mannschaft, die erst ihr zweites Spiel absolvierten.<br />
Als der Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst am 22. Mai 1957 um 17 Uhr das<br />
dritte Länderspiel Deutschlands gegen Schottland anpfiff, waren die Hoffnungen<br />
auf ein hochklassiges Spiel zweier Mannschaften groß. – Doch dann gleich in der<br />
ersten Minute trifft Gerdau mit einem Volleyschuss seinen Mannschaftskameraden<br />
Stollenwerk im Gesicht, so dass das Gesichtsfeld des Kölner Abwehrspielers<br />
eine Viertelstunde lang eingeschränkt ist. Dennoch, in den ersten 15 Minuten wirkt<br />
das Spiel ausgeglichen, und in der 15. Minute ist sie da, die Chance, in Führung<br />
zu gehen: Dochertys gefährliche und leichtsinnige Kopfballrückgabe landet vor<br />
Siedls Füßen, vor die sich, den Ball unter sich begrabend, Torwart Younger wirft.<br />
Zwei Minuten später misslingt es Rahn, den Ball zu stoppen, so erhält Ring unversehens<br />
freie Bahn, seine Flanke aber schießt Mudie knapp neben den Pfosten.<br />
Rahn, durch seinen Fehler angespornt, stürmt Sekunden später nach vorn, flankt<br />
– und diese Flanke verfehlt den ungedeckten Siedl nur um einen Schritt. Dann in<br />
der 18. Minute sieht es so aus, als habe Aki Schmidt das Führungstor auf dem<br />
Fuß, aber Torwart Younger kommt bei dem Acht-Meter-Schuss mit der Faust doch<br />
noch an den Ball und kann ihn über die Latte lenken.<br />
Allmählich wird es deutlich, die Schotten spielen überlegen, zu leicht macht es<br />
die deutsche Abwehr ihren Gegnern: In der 20. Minute schlägt Rechtsaußen Scott<br />
einen hohen Flankenball vor das deutsche Tor, Gerdau und Wewers springen gemeinsam<br />
hoch, hindern sich gegenseitig und stoßen zusammen. Der Ball fliegt<br />
weiter zu Linksaußen Ring, der sofort flach flankt, Szymaniak rutscht aus, stoppt<br />
den Ball am Boden liegend mit der Brust. Doch ehe Szymaniak aufspringen kann,<br />
ist Collins zur Stelle und schießt aus sechs Metern Entfernung scharf und flach,<br />
unhaltbar für Tilkowski, ins Tor; es steht 0:1.<br />
Das Gegentor macht die ohnehin wenig sicheren Abwehrspieler noch nervöser, so<br />
überspielt Ring in der 27. Minute nacheinander Gerdau und Wewers im Strafraum,<br />
doch Juskowiak wirft sich Ring energisch entgegen und kann die Situation klären.<br />
Drei Minuten später foult Stollenwerk, Bairds hart geschossener Freistoß kracht an<br />
die Querlatte, und Torwart Tilkowski kann aufatmen. Aber den deutschen Spielern<br />
gelingt wenig. In der 34. Minute passen Ring und Mudie einander im Sprintertempo<br />
mehrfach den Ball zu und überspielen dabei Gerdau und Stollenwerk. Wewers<br />
stürmt heran, greift Ring an, der sich mit geschickter Körpertäuschung vorbeiwindet<br />
und flankt, als sich ihm Tilkowski entgegenwirft, zu Mudie, der aus fünf Metern<br />
den Ball ins nun leere Tor zum 0:2 schiebt.<br />
Rahn wirkt allzu eigensinnig an diesem Tag, doch in der 40. Minute klappt endlich<br />
das Zusammenspiel mit Kelbassa. Rahn flankt von der Torlinie aus zu Schröder,<br />
der gerade zum Torschuss ausholen will, da pfeift Gottfried Dienst, der Schweizer<br />
Schiedsrichter, ab. Rahns Flanke kam aus dem „Aus“. Bis zur Pause ergeben sich<br />
dann keine Chancen mehr.<br />
Gern wüsste man, was Sepp Herberger seiner doch eher zusammengewürfelten<br />
Mannschaft mit auf den Weg in die zweite Halbzeit gibt, die dann durchaus motiviert<br />
beginnt. Frisch aus der Kabine kommend, spielt sich Schmidt in der 46.<br />
Minute auf Linksaußen durch, flankt weich vor das schottische Tor, aber Siedl<br />
und Rahn verfehlen. Rahn aber erläuft sich doch noch den Ball, flankt zu Siedl,<br />
der erreicht den Ball nicht, aber Schröder erwischt das Leder; er schießt, doch<br />
der Ball fliegt über das Tor. Später, in der 49. Minute, hat Aki Schmidt eine ideale<br />
Schussmöglichkeit vom Elfmeterpunkt aus; er müsste schießen, aber er sucht<br />
„Boß“ Rahn, doch die Flanke wird von den Schotten abgefangen. Ganz anders<br />
macht es Collins in der 58. Minute, er treibt den Ball von der Mittellinie aus in<br />
Richtung Strafraum, wird nicht angegriffen, sieht aber seine Mitspieler gedeckt,<br />
so riskiert er einen Schuss aus 25 Metern Entfernung. Tilkowski ist – trotz freier<br />
Sicht – überrascht, reagiert zu spät, genau im Dreieck trifft der Schütze zum 0:3<br />
Fünf Minuten später lähmt die Deutschen ein weiterer Schock: Baird und Mudie<br />
dringen in den Strafraum, Mudie schießt und erzielt ein Abseitstor. Im Gegenzug in<br />
der 64. Minute überrennt Rahn Hewie, er schießt aus spitzem Winkel und trifft das<br />
Außennetz. Die 71. Minute ist angebrochen, die Schotten sind nicht mehr so hoch<br />
konzentriert. Endlich läuft der Ball, wie man sich einen Angriff vorstellt: Schröder<br />
zu Kelbassa, und der setzt Siedl ein. Siedl täuscht Evans und Caldow, schießt hoch<br />
in die linke Ecke und erzielt den Ehrentreffer zum 1:3. Der Anschlusstreffer wirkt<br />
befreiend, schon in der 72. Minute kommt Rahn wieder zum Flanken, Siedl erreicht<br />
die Flanke im Fallen, doch der Ball geht über die Querlatte. Aber die Schotten,<br />
durch das Gegentor wieder aufmerksamer geworden, spielen ihre Überlegenheit<br />
erneut aus; in der 76. Minute ist Collins wieder frei vor Tilkowski, nur der Abseitspfiff<br />
des Schiedsrichters rettet die Situation. Nur noch einmal in der 87. Minute<br />
ergibt sich die Chance für die deutsche Mannschaft, den Anschlusstreffer zu erzielen:<br />
Schröder kommt zum Schuss, aber der wird zur Ecke abgelenkt.<br />
Ein gellendes Pfeifkonzert der mehr als 75.000 enttäuschten Zuschauer im Stuttgarter<br />
Neckarstadion begleitet die deutschen Spieler, die mit hängenden Köpfen<br />
in die Kabine schleichen. Gelobt wurde einzig die Fairness des Spiels. – „Schotten<br />
erteilen Fußball-Lektion – Schwache Gesamtleistung der deutschen Nationalelf<br />
führte zu einer verdienten 1:3 Niederlage“ berichtete die Westfälische Rundschau<br />
am 23. Mai 1957. Noch kritischer sahen es die Ruhr-Nachrichten am gleichen<br />
Tage: „Neuer Schwarzer Tag für Deutschlands Fußball“. Im „Kicker“ vom 27. Mai<br />
1957 stellte Dr. Friedbert Becker fest: „Trotz der Siege von Köln [gegen Belgien],<br />
Wien und Amsterdam haben wir den Anschluß nach ,oben´ noch nicht gefunden“.<br />
Schon vor dem Spiel hatte Bundestrainer Sepp Herberger seine Forderung nach<br />
einer Bundesliga erneuert: „Auch die Schotten werden uns beweisen, daß wir ohne<br />
die Bundesliga immer mehr aus den vorderen Rängen des internationalen Wettbewerbs<br />
ausscheiden!“ Nach dem Spiel ergänzte er: „Die anderen sind heute bereits<br />
so weit, daß wir ihnen vielleicht auch nach Einführung einer modernen Spielordnung<br />
ohne den Berufssport nicht mehr folgen können.“ (In Deutschland gab es<br />
noch keine oberste Spielklasse, man spielte in vier Oberliegen mit insgesamt 64<br />
Mannschaften, dazu kam noch die Berliner Liga, so stellten viele Begegnungen für
20<br />
HISTORISCHES<br />
die gering bezahlten Vertragsspieler keine wirkliche Herausforderung dar. Schon<br />
1954 war der Bundestrainer darauf angewiesen gewesen, dass die für die Weltmeisterschaft<br />
nominierten Spieler sich durch individuelles Training zusätzlich in<br />
Form brachten.)<br />
Nun, Testspiele sind dazu da, dass man aus ihnen Folgerungen zieht, so wurde für<br />
manchen Akteur der Auftritt im Schottland-Spiel zu einem wahren Schicksalsspiel.<br />
Hans Tilkowski: Ein Torwart sollte nicht nur die Ruhe<br />
bewahren, er sollte sie auch ausstrahlen. Das dritte<br />
Tor wurde von allen Seiten als haltbar eingestuft, und<br />
auch eine Mitschuld am zweiten Tor wurde Tilkowski<br />
zugewiesen. Obwohl ihn Herberger, der das große<br />
Talent Tilkowskis früh erkannt hatte, noch in drei<br />
weiteren Nationalspielen vor der Weltmeisterschaft<br />
in Schweden einsetzte, berief er Fritz Herkenrath und<br />
Heinrich Kwiatkowski als Torhüter in den WM-Kader<br />
für 1958. Tilkowski war dann für Chile 1962 als Nummer<br />
1 nominiert, aber Herberger entschied sich im<br />
Turnier für Wolfgang Fahrian. Erst bei der Weltmeisterschaft<br />
in England 1966 war Tilkowski dann der<br />
Hans Tilkowski<br />
Erfolgsgarant im deutschen Tor. Im Endspiel sah er<br />
den Schiedsrichter des Schottland-Spieles wieder, der<br />
das bis heute umstrittene „Wembley-Tor“ zum 3:2 für<br />
die englische Mannschaft anerkannte. Es lohnt sich,<br />
noch einmal alle Perspektiven des Tores im Deutschen<br />
Fußballmuseum in Dortmund anzuschauen!<br />
Willi Gerdau: Der rechte Verteidiger „bot eine Leistung,<br />
die dazu verleiten könnte, die Akte über seine<br />
Länderspielreife zu schließen... Der Norddeutsche war<br />
dem Linksaußen [Ring] aber auch in keiner Beziehung<br />
gewachsen. Über Gerdau wurde unsere ganze Abwehr<br />
Willi Gerdau aus den Angeln gehoben.“ So wie Dr. F. Weilenmann<br />
im „Kicker“ formulierte, sah es wohl auch der Bundestrainer,<br />
der Gerdau nicht wieder in die Mannschaft<br />
berief.<br />
Erich Juskowiak: Der linke Verteidiger bewährte<br />
sich nicht nur im Kampf gegen Rechtsaußen Scott,<br />
sondern kam immer wieder auch seinen bedrängten<br />
Kameraden zu Hilfe, fiel durch erstklassiges Kopfballspiel<br />
auf und war der „besonnene, selbst in kritischen<br />
Situationen noch aufs Zuspiel bedachte Verteidiger<br />
internationalen Zuschnitts“ (Weilenmann). Der „Hammer“<br />
- wie ihn Mitspieler und Fans nannten, gehörte<br />
Erich Juskowiak als rechter Verteidiger zur ersten Wahl des WM-Aufgebots<br />
1958, wurde dann aber im Hexenkessel von<br />
Stockholm im Halbfinale gegen Schweden wegen<br />
eines Revanchefouls des Feldes verwiesen. Diese<br />
Schwächung der deutschen Mannschaft war wohl ein<br />
Hauptgrund für die dann folgende Niederlage; aber<br />
danach konnte Juskowiak seine Länderspielkarriere<br />
noch einige Zeit fortsetzen.<br />
Georg Stollenwerk: Als rechter Läufer im Schottlandspiel<br />
eingesetzt, war er ein Spieler, der grundsätzlich<br />
auf allen Positionen spielen konnte. Es ist nicht klar,<br />
ob er, der in Köln als Mittelläufer – also „Stopper“,<br />
wie man damals sagte – Spielende, seine Rolle richtig<br />
interpretierte, indem er von Beginn an Impulse<br />
Georg Stollenwerk<br />
für den Angriff gab, dabei aber die ohnehin schon<br />
desolate Abwehr schwächte. Später machte er dann<br />
den Eindruck des von Schotte zu Schotte gehetzten<br />
Abwehrspielers. Seiner Karriere tat das keinen Abbruch.<br />
Bei der WM in Schweden als linker Verteidiger<br />
eingesetzt, bewährte er sich in allen sechs Spielen.<br />
Da Einwechselungen bei WM-Spielen noch verboten<br />
waren, hätte Stollenwerk, bei Verletzung des Torwarts,<br />
ins Tor gehen können.<br />
Heinz Wewers: Die Kritik gestand dem Mittelläufer<br />
zu, dass er unter besonderer beruflicher Belastung<br />
stand und sich daher in einem Formtief befand, aber<br />
seine schwache Leistung im Schottlandspiel trug<br />
Heinz Wewers<br />
wohl wesentlich zur Niederlage bei. Er gehörte dennoch<br />
als Ersatzspieler zum WM-Kader von 1958. Sein<br />
Einsatz im Spiel um den dritten Platz gegen Frankreich,<br />
das mit 3:6 verloren wurde, beendete dann seine<br />
Länderspielkarriere.<br />
Horst Szymaniak: Über den linken Läufer sagte<br />
Schottlands Selektionär Gordon: „Für mich blieb der<br />
Außenläufer Szymaniak der beste Spieler unseres<br />
Gegners.“ Ganz so positiv sah den durch eine Erkältung<br />
Geschwächten die deutsche Kritik nicht, da er<br />
vorwiegend den Verteidigern beispringen musste und<br />
eher Abwehrlücken stopfte und das Spiel des Gegners<br />
zerstörte, als zum Aufbau beizutragen. Aber der<br />
Schotte hatte wohl erkannt, dass Szymaniak ein Weltklasse-Spieler<br />
war, der 1958 und 1962 zu den besten<br />
Horst Szymaniak<br />
Spielern im WM-Aufgebot gehörte.<br />
Helmut Rahn: Der Rechtsaußen und Spielführer der<br />
deutschen Mannschaft fand – bei beachtlichen Solo-Einlagen<br />
– keine Bindung zu seinen Mitspielern<br />
und traf mit seinen Verzweiflungsschüssen das Tor<br />
nicht. Für den effektivsten deutschen Stürmer seiner<br />
Zeit war es ein schwarzer Tag, allerdings wähnte<br />
man, der zweifache Torschütze des Berner Endspiels<br />
von 1954 habe seinen WM-Einsatz in Schweden<br />
sicher. Dort wurde er mit sechs Treffern der torgefährlichste<br />
deutsche Stürmer. – Oftmals kleinlich<br />
Helmut Rahn bei Verstößen gegen die Disziplin, war Herberger<br />
bei Rahn großzügig; ihm verzieh er Trunkenheit am<br />
Steuer, Widerstand gegen die Staatsgewalt und die<br />
daraus resultierenden 14 Tage Gefängnis. Nach einer<br />
vom DFB verhängten Sperre diktierte er Rahn einen<br />
unterwürfigen Brief an DFB-Chef Dr. Peco Bauwens<br />
und bekam seinen Schützling für den WM-Kader.<br />
Willi Schröder: Der Halbrechte der deutschen Mannschaft<br />
war Motor und Gestalter des Spiels seiner Elf.<br />
Er half im Strafraum aus, dribbelte durch einen Vier-<br />
Mann-Pulk der Schotten hindurch. Fast jeder Angriff<br />
ging über ihn oder ging sogar von ihm aus. In der<br />
Willi Schröder ersten Halbzeit versuchte er es mit einem eher engeren<br />
Kombinationsspiel; im zweiten Durchgang<br />
setzte er immer wieder Kelbassa und Rahn ein. Besonders auffällig war seine<br />
unermüdliche Kampfkraft. So dass die deutsche Presse urteilte „Willi Schröders<br />
bestes Länderspiel“. Aber nur noch einmal spielte Schröder, ebenfalls 1957, in<br />
der Nationalmannschaft. Herberger sah, dass Schröder zum Spielmacher taugte,<br />
aber, so glaubte er, es fehle ihm Geist und Sinn für Mannschaftsspiel und Kameradschaft.<br />
Sepp Herberger hatte sich entschieden, der Kapitän der Weltmeistermannschaft<br />
Fritz Walter war wieder fit und zum<br />
Rücktritt vom Rücktritt aus der Nationalmannschaft<br />
bereit. Er sollte bei der Weltmeisterschaft wieder sein<br />
verlängerter Arm auf dem Rasen sein – und dieses<br />
Konzept ging auf.<br />
Alfred Kelbassa: Es war nicht der Tag des Mittelstürmers,<br />
der seine besten Leistungen erbrachte, wenn er<br />
nach links oder rechts auswich. Eng gedeckt sprang<br />
ihm oft der Ball vom Fuß, wurden technische Mängel<br />
offenbar. Er gehörte dennoch zum WM-Kader 1958,<br />
aber Uwe Seeler war nun erste Wahl und bestritt fünf<br />
der sechs WM-Spiele als Mittelstürmer.<br />
Alfred Kelbassa<br />
Alfred Schmidt<br />
Alfred Schmidt: Der Halblinke „wird seinen Weg machen.<br />
Allerdings, so meinen wir, als Läufer. Zu umständlich<br />
der Stürmer Schmidt. Keine Ballannahme<br />
ohne Drehung um die eigene Achse, kein Direktspiel.<br />
Aber ein Ackerer, ein wertvoller Mittelfeldschlepper.<br />
Überraschend ausgerechnet mit seinem Klubkameraden<br />
Kelbassa mangelte es am Verständnis.“ Nun,<br />
was den ersten Satz angeht, sollte Weilenmann recht<br />
behalten, aber Schmidt schaffte es doch als Halbstürmer<br />
in das WM-Aufgebot des Jahres 1958 und<br />
gehörte zu den Stützen der deutschen Elf.
HISTORISCHES<br />
21 21<br />
Gerd Siedl: Der Linksaußen galt weder als talentierter<br />
Flankengeber noch als robuster Stürmer, so dass<br />
sein Einsatz gerade gegen die Schotten überraschte.<br />
Sein Treffer zum 1:3 war sicher seine beste Leistung<br />
im Spiel. Zur Weltmeisterschaft nach Schweden fuhr<br />
er, obwohl er 1958 noch viermal eingesetzt worden<br />
war, nicht mit. Als Linksaußen griff Herberger auf<br />
den Weltmeister Hans Schäfer zurück, und zu dessen<br />
Vertretung nahm er Hans Cieslarczyk mit.<br />
Niederlagen sind dazu da, um aus ihnen zu lernen,<br />
nur weiß man nie genau, ob man auch das Richtige<br />
aus ihnen lernt. Herberger besann sich für die<br />
Gerd Siedl Weltmeisterschaft in Schweden auf etliche Spieler<br />
des WM-Aufgebots von 1954: Heinrich Kwiatkowski,<br />
Horst Eckel, Herbert Erhardt, Helmut Rahn, Fritz Walter, Hans Schäfer und Berni<br />
Klodt waren wieder dabei. Fritz Herkenrath, Georg Stollenwerk, Erich Juskowiak,<br />
Horst Szymaniak, Alfred Schmidt, Uwe Seeler, Karl-Heinz Schnellinger, Heinz Wewers,<br />
Hansi Sturm, Alfred Kelbassa und Hans Cieslarczyk vervollständigten das<br />
Aufgebot. – Das Testspiel gegen Schottland hatte die Zuschauer frustriert, die<br />
Presse zu energischer Kritik angeregt, vor allem dem Bundestrainer wurde die unerfahrene<br />
Mannschaft angelastet; aber Herberger wäre nicht Herberger gewesen,<br />
wenn er nicht energisch an der Verbesserung der Leistung gearbeitet hätte. Als die<br />
Mannschaft zur Weltmeisterschaft fuhr, waren die Spieler austrainiert, hochmotiviert,<br />
kraftvoll und taktisch brilliant eingestellt – auch ohne Bundesliga – und<br />
konnten hinter Brasilien, Gastgeber Schweden und Frankreich einen ansehnlichen<br />
vierten Platz belegen. – Schottland schied in der Vorrunde mit einem Unentschieden<br />
gegen Jugoslawien und Niederlagen gegen Paraguay und Frankreich aus.<br />
Für <strong>Berghofer</strong> hat Aket Schmidt, wie ihn die Freunde im Ort nannten, am 22. Mai<br />
1957 eindeutig in der falschen Mannschaft gespielt, denn der legendäre Deutsche<br />
im englischen Tor, der es 1956 auf der Insel zum Fußballer des Jahres gebracht<br />
hatte, Bernd Trautmann, war an jenem Abend mit seinem Club Manchester<br />
City in Dortmund zu Gast. „Länderspielstimmung in Dortmund – Volksmeinung<br />
im Stadion Rote Erde: ,Besser als Deutschland gegen Schottland am Bildschirm´“<br />
meldete die Westfälische Rundschau am Tag nach dem Spiel. 20.000 begeisterte<br />
Zuschauer sahen einen 4:1-Erfolg ihrer Mannschaft, die wegen des Länderspiels<br />
mit Schmidt und Kelbassa auf zwei ihrer „vier Alfredos“ verzichten musste. Die<br />
anderen beiden, Preißler und Niepieklo, führten ihre Mannschaft auch mit den<br />
Nachwuchsspielern Berning, Meyer und Simmer zu einem eindrucksvollen Sieg.<br />
Bei diesem Spiel nahm der 14-fache Nationalspieler Erich Schanko Abschied von<br />
Borussia Dortmund und vom Fußball.<br />
Am 14. Mai 2016 – 50 Jahre nach dem Sieg im „Europapokal der Pokalsieger“ –<br />
feierten die Dortmunder Fans im Stadion noch einmal die Mitglieder ihrer Mannschaft<br />
und in ihrem Kreis besonders den langjährigen Fan-Beauftragten Alfred<br />
Schmidt. Es war der letzte Auftritt eines der ganz Großen der Borussia, der ein<br />
<strong>Berghofer</strong> Sportidol bleiben wird.<br />
(Viele Jahrzehnte später über ein Fußballspiel des Jahres 1957 zu berichten war<br />
nur möglich, indem die Tageszeitungen Westfälische Rundschau, Ruhr-Nachrichten<br />
und Westdeutsche Allgemeine Zeitung ebenso herangezogen wurden wie die<br />
Fußballzeitung „Kicker“. Verfilmt stehen die Publikationen im Dortmunder Zeitungsforschungsinstitut<br />
im Gebäude der Stadt- und Landesbibliothek dem Interessierten<br />
zur Verfügung. Ingo Fiedler)<br />
Zwei Stationen im Leben<br />
des Alfred Schmidt:<br />
1954/55 bei der Spielvereinigung<br />
1912<br />
Dortmund-Berghofen<br />
und 1958 bei der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
in Schweden
22<br />
HILFE & SERVICE<br />
Einkommensteuererklärung 2018:<br />
Wissenswerte Neuerungen für Arbeitnehmer im Überblick<br />
Nichts ist beständiger als der Wandel. Dieses Sprichwort<br />
trifft in besonderer Weise auf das deutsche Steuerrecht zu,<br />
denn kein Jahr vergeht ohne Änderungen. So gibt es auch<br />
bei der Einkommensteuererklärung 2018 wieder zahlreiche<br />
Neuerungen im Arbeitnehmerbereich zu beachten, auf die<br />
nun das Landesamt für Steuern Rheinland-Pfalz hingewiesen<br />
hat. Die wichtigsten Punkte im Überblick:<br />
•<br />
Verspätungszuschläge: Neuerdings steht es grundsätzlich nichtmehr<br />
im Ermessen des Finanzamts, ob ein Verspätungszuschlag gegen den<br />
Steuerzahler festgesetzt wird. Der Zuschlag wird nun automatisch festgesetzt,<br />
wenn eine Erklärung verspätet abgegeben wird. Er beträgt mindestens<br />
25 EUR für jeden angefangenen Monat der Verspätung.<br />
•<br />
Keine Belege: Steuerzahler müssen ihrer Steuererklärung grundsätzlich<br />
keine Belege mehr beifügen. Das Finanzamt fordert diese nur noch bei<br />
Bedarf nachträglich an. Steuerzahler müssen ihre Belege aber bis zum<br />
Ablauf der einmonatigen Einspruchsfrist aufbewahren; bei Bescheinigungen<br />
für Spenden und Mitgliedsbeiträge an gemeinnützige Vereine<br />
und Einrichtungen gilt eine einjährige Aufbewahrungsfrist.<br />
•<br />
Grundfreibetrag: Der steuerfreie Grundfreibetrag ist 2018 um 180 EUR<br />
auf 9.000 EUR gestiegen (bei zusammen veranlagten Paaren um 360<br />
EUR auf 18.000 EUR). Der Grundfreibetrag wird vom Finanzamt automatisch<br />
bei der Steuerberechnung berücksichtigt.<br />
•<br />
Unterhaltshöchstbetrag: Auch der Höchstbetrag für Unterhaltsleistungen<br />
an bedürftige Personen wurde auf 9.000 EUR angehoben.<br />
•<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter: Arbeitnehmer können ihre Arbeitsmittel<br />
(z.B. Werkzeug, Computer, Büromöbel) ab dem Jahr 2018 in voller Höhe<br />
im Jahr der Kaufpreiszahlung absetzen, wenn die Anschaffungskosten<br />
einen Nettobetrag von 800 EUR nicht überschritten haben.<br />
Bislang galt für diese Sofortabschreibung von geringwertigen Wirtschaftsgütern<br />
eine Wertgrenze von 410 EUR netto. Ist das Wirtschaftsgut<br />
teurer, muss es über dessen betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer<br />
abgeschrieben werden.<br />
•<br />
Außergewöhnliche Belastungen: Kosten für Zahnersatz, Medikamente<br />
usw. wirken sich in der Steuererklärung 2018 schneller steuermindernd<br />
aus, weil der Bundesfinanzhof mit einem Urteil aus 2017 für eine steuerzahlerfreundlichere<br />
Berechnung der zumutbaren Eigenbelastung gesorgt<br />
hat. Der selbst zu tragende Eigenanteil bei außergewöhnlichen<br />
Belastungen wird nun schneller überschritten.
HILFE & SERVICE<br />
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24<br />
HILFE & SERVICE
VEREINSLEBEN<br />
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„Die Freunde, die in der Heimat wohnen,<br />
die suchst du vergebens in fernen Zonen.“<br />
Siegfried August Mahlmann (1771-1826)<br />
Der <strong>Berghofer</strong> „Rück-<strong>Blick</strong>“<br />
1) Am Dienstag, 26. Februar <strong>2019</strong>, lud der HVB um 19 Uhr alle<br />
<strong>Berghofer</strong> Vereine und das Aplerbecker Stadtbezirksmarketing ins „Haus<br />
Heimsoth“ ein. Es sollten die Weichen für das Fest zum 800-jährigen<br />
Bestehen Berghofens gestellt werden. Die regelmäßigen Feste und<br />
Feiern im Jahresablauf sollen ja wie gewohnt, aber auch im Zeichen des<br />
Ortsjubiläums statt finden. Vom 21. bis 23. August 2020 aber wird<br />
es ein ganz besonderes Festwochenende geben. Das fand allgemeine<br />
Zustimmung und etliche Vereinsvertreter sagten mit konkreten<br />
Vorschlägen schon ihre Teilnahme zu. In Verbindung mit Patrick Arens<br />
vom Schaustellerverband ist ein kleiner historischer Jahrmarkt geplant.<br />
2) Der Vorstand traf sich am 12. März um 19 Uhr bei der AWO, um die<br />
Themen Neues Wappen?, Neues Zelt?, Mitgliederversammlung am 22.03.<br />
und Ortsjubiläum 800 Jahre Berghofen zu behandeln.<br />
3) Am 22. März fand um 19 Uhr im großen Saal von Haus<br />
Heimsoth die satzungsgemäße Jahreshauptversammlung mit<br />
Vorstandswahlen statt. Zunächst legten die Vorsitzende C. Konter ihren<br />
Jahres- und Geschäftsbericht und die Schatzmeisterin G. Tillmann ihren<br />
Kassenbericht vor. Die Rechnungsprüfer bestätigten die ordnungsgemäße<br />
Kassenführung. Der geschäftsführende Vorstand wurde bei Enthaltung<br />
der Betroffenen einstimmig entlastet. Die Neuwahl erbrachte dann<br />
die folgenden Ergebnisse: Die Vorsitzende Cornelia Konter und ihre<br />
beiden Stellvertreter Dieter Tillmann und Susanne Schneider<br />
wurden in ihren Ämtern bestätigt. Zum neuen Schatzmeister wurde Udo<br />
Reppin gewählt und Brigitte Reppin erneut zur Stellvertreterin. Neuer<br />
Schriftführer wurde Eberhard Hesse, Dolores Jäger als Stellvertreterin<br />
wiedergewählt. Die vier Beisitzer sind Uwe Dörsing, Helga Fuhrmann<br />
(neu), Monika Rekos und Berndt Schmidt. E. Schumacher und<br />
Dr. Th. Hügging übernahmen wieder die Aufgabe als Rechnungsprüfer.<br />
Als geselliger Abschluss folgte die Filmvorführung „Auf ins Ruhrgebiet“<br />
über junge Arbeitsmigranten der 1950er Jahre. – In der anschließenden<br />
Konstituierenden Sitzung des Vorstandes wurden die Ausführungen von<br />
Dr. Fiedler anhand verschiedener Vorlagen zu einer eventuellen Änderung<br />
des bisher verwendeten Vereinswappens diskutiert.<br />
4) Der Erweiterte Vorstand traf sich mit relativ geringer Beteiligung<br />
am 9. April um 19 Uhr im Lokal „Zum Steigerturm“, um das diesjährige<br />
Maifest und das 800-Jahre-Jubiläum 2020 weiter vorzubereiten und die<br />
Anschaffung eines neuen Pavillons zu diskutieren.<br />
5) Das traditionelle <strong>Berghofer</strong> Maifest wurde am Mittwoch, dem<br />
1.5.<strong>2019</strong>, dem „Tag der Arbeit“, der es für die aktiv Beteiligten nun<br />
wahrlich auch ist, wie gewohnt auf dem REWE-Vorplatz im Ortszentrum<br />
begangen. Dieses Mal verzichteten wir auf die von manchen Teilnehmern<br />
als zu laut oder auch vom Stil her zuweilen kritisierte Musikuntermalung,<br />
nicht zuletzt wegen der erheblich gestiegenen GEMA-Gebühren, vom<br />
DJ-Honorar ganz abgesehen. Statt dessen trug dank Dolores Jägers<br />
fleißigem Akkordeonspiel das fröhliche „Rudel-Singen“ sehr zur<br />
ausgezeichneten Stimmung bei. Das sonnige Wetter bescherte uns eine<br />
große Besucherzahl, die den von der Feuerwehr schon am Vortag<br />
aufgezogenen Maikranz begrüßten und die Angebote der Vereine eifrig<br />
nutzten. Der Vorstand dankt allen Beteiligten ganz herzlich.<br />
Der 34. „Ein-<strong>Blick</strong>“ in die „Plattdütsche Sproake“<br />
Auch in dieser Ausgabe stellen wir wieder einige plattdeutsche<br />
sprichwortähnliche Redewendungen vor, die „op Haugdütsch“<br />
eher seltener oder gar nicht zu hören sind: 1) „Wat drei wiettet,<br />
dat wiettet boall hunnert.“ – 2) „Muorgenriängen un oalle<br />
Wiewerdänze duert nit lange.“ – 3) „Kinner, Blagen un<br />
besuoppene Lüe segget de Waorheit.“ – 4) „Hä hiett Späuke<br />
op‘t Dak sitten.“ – 5) „Aohne Giärwen giett en kän goutt<br />
Liär.“ – 6) „De Büörger maut liäwen vam Putz un de Buer<br />
vam Schmutz.“ – 7) „Schliäge batt bi Menschen un Väih.“<br />
Der <strong>Berghofer</strong> „Aus-<strong>Blick</strong>“<br />
1) Der „PLATTDEUTSCHE STAMMTISCH“ trifft sich auch im nächsten<br />
Quartal wieder an jedem ersten Mittwoch unter dem Motto „Wu geit et? -<br />
Plattdütsch küern!“. Das 133., 134. und 135. Treffen der „Frünne van de<br />
plattdütsche Sproake“ findet am 5. Juni, am 3. Juli und am 7. August<br />
ab 17 Uhr im „Haus Heimsoth“ oder im Lokal „Zum Steigerturm“ statt.<br />
Bitte die Pressemitteilungen beachten! Am Ende der Sitzungen werden<br />
wieder plattdeutsche Lieder mit Akkordeonbegleitung gesungen.<br />
Neue Interessenten sind zu den offenen Treffen jederzeit willkommen.<br />
– Außerdem plant unser Plattdeutscher Stammtisch aufgrund von<br />
entsprechenden Einladungen jeweils ein kleines Bühnenprogramm mit<br />
Dönekes und Liedern beim Seniorentag in Aplerbeck am 6. Juli<br />
sowie beim <strong>Berghofer</strong> Sommerfest von „Unsere Mitte Steigerturm“<br />
am 7. Juli am alten Feuerwehrgerätehaus. Darüber hinaus gibt es eine<br />
Anfrage zur Beteiligung an dem Gottesdienst „Plattdütsch in de Kerk“ in<br />
der Georgskirche beim Evangelischen Kirchentag.<br />
2) Die nächste Sitzung des Erweiterten Vorstandes wird am Dienstag,<br />
27. August, um 19 Uhr im Lokal „Zum Steigerturm“ statt finden. Termin<br />
bitte vormerken.<br />
3) Auch im 2. Halbjahr wird der HVB wieder zu seinen traditionellen<br />
Veranstaltungen einladen: am 17. November wollen wir die<br />
<strong>Berghofer</strong> Jugendlichen zur aktiven Teilnahme an der Gedenkfeier zum<br />
Volkstrauertag einladen und am Samstag vor dem 1. Advent, am<br />
30. 11., wird ab 12 Uhr wieder der <strong>Berghofer</strong> Adventsmarkt am<br />
gewohnten Ort durchgeführt werden.<br />
Besuchen Sie uns bitte auch auf unserer neu gestalteten<br />
Internet-Seite mit der Adresse:<br />
www.heimatverein-berghofen.de<br />
Dieter K. Tillmann
26<br />
HILFE & SERVICE<br />
Trauernde einfühlsam begleiten<br />
125 Jahre alt wird das Bestattungshaus Lategahn im Mai dieses Jahres. Jahrzehnte, in denen sich viel<br />
getan hat. Inzwischen wird von der Vorsorge über die Trauerrede bis zur Bestattung und auch der Zeit<br />
danach ein weites Spektrum angeboten.<br />
Das Lategahn-Team (v. l.): René Dietzel, Anke Dickhöfer, Anika Bobb, Susanne Lategahn, Bernd Lategahn,<br />
Raphaela Kernspecht-Schletter, Dagmar Plötzner, Alexander Lategahn, Julia Fialek, Bettina Kirschbaum, Martina Heinze.<br />
Im Jahr 1894 warb in einer Zeitungsanzeige der Schreinermeister<br />
Karl Lategahn, genannt „Meister Blitz“, mit ausgesucht höflichen<br />
Worten um Kunden für seinen neuen Betrieb: „Den geehrten Einwohnern<br />
von Hörde und Umgebung zeige ich ergebenst an, dass<br />
ich in hiesiger Stadt eine Bau- und Möbelschreinerei verbunden<br />
mit Sargmagazin eröffnet habe.“ Um geneigten Zuspruch bat<br />
der Firmengründer zum Schluss noch. Und die Hörder, damals<br />
noch in ihrer eigenen Stadt lebend, nahmen das Angebot dankbar<br />
an. Susanne Lategahn ist heute noch ein wenig ergriffen,<br />
wenn sie die Anzeige vor Augen hat, die der Firmengründer und<br />
Vorfahr ihres Mannes, des heutigen Inhabers Bernd Lategahn, in<br />
die Zeitung brachte. Denn was Karl Lategahn damals begonnen<br />
hat, wird in diesem Jahr im Mai 125 Jahre alt. Gemeinsam mit<br />
ihrem Ehemann Bernd, einst jüngster Schreinermeister in NRW<br />
und Bestattermeister, führt sie das Bestattungshaus nunmehr<br />
in vierter Generation. Die fünfte steht bereits in den Startlöchern:<br />
„Unser Sohn wird nach seinem im Sommer <strong>2019</strong> abgeschlossenen<br />
BWL-Studium zu uns in die Firma kommen“, freut sie sich.<br />
Der schönste Beruf der Welt<br />
Susanne Lategahn liebt ihren Beruf,<br />
er sei „der schönste der Welt“.<br />
Vieles hat sich geändert seit den Tagen von Meister Blitz. Nicht<br />
nur, dass es neben Filialen in Aplerbeck und Berghofen eine erfolgreiche<br />
Dependance in der Nachbarstadt Schwerte gibt. Eines<br />
aber ist geblieben. Die Grundeinstellung, der sich jeder Einzelne<br />
im Haus verpflichtet fühle: „Jeder Kunde wird hier behandelt, als<br />
sei er der einzige – und immer der wichtigste“, sagt sie. Dass
HILFE & SERVICE<br />
27 27<br />
Susanne Lategahn ihren Beruf – für sie schlicht „der schönste<br />
der Welt“ – mit Hingabe ausübt, zeigt auch, dass sie seit vielen<br />
Jahren universitätszertifizierte Trauerbegleiterin und Trauerrednerin<br />
ist. Etwa zweimal in der Woche spricht sie die letzten<br />
Worte für Verstorbene, Anfragen gibt es deutlich mehr, aber das<br />
kann sie ohne Qualitätsverlust nicht leisten. Und sie spricht über<br />
den mehr zufälligen Beginn dieses Teils ihres Berufes: „Vor vielen<br />
Jahren hatte ich engeren Kontakt zur Tochter einer Frau, die<br />
nebenan im Seniorenheim lebte. Als die alte Dame starb, fragte<br />
die Tochter, ob ich nicht die Trauerrede halten könnte“, erinnert<br />
sie sich. Susanne Lategahn sagte zu. Und bekam am Ende so<br />
viel Zuspruch und neue Anfragen, dass sie sich entschied, diesen<br />
Dienst auch anderen Trauernden anzubieten.<br />
Mit Erfolg. Wenn sie selbst nicht kann, übernimmt ein Kollege,<br />
den sie schon lange kennt und schätzt: „Der Wunsch nach weltlichen<br />
Abschiedsreden ist heute eher die Regel als die Ausnahme“,<br />
so ihre Einschätzung.<br />
Empathie sei neben der fachlichen, qualifizierten Ausbildung<br />
schlicht die wichtigste Eigenschaft für einen Bestatter, ist die<br />
Fachfrau überzeugt: „Wir sind Ausbildungsbetrieb und legen<br />
großen Wert auf Nachwuchsförderung. Natürlich ist man sich<br />
täglich bewusst, dass es nicht das eigene Familienmitglied ist,<br />
das man auf seinem letzten Weg begleitet. Aber Empathie, die<br />
Fähigkeit, sich vorzustellen, wie es dem Gegenüber gehen mag,<br />
das ist essenziell. Das soll immer so bleiben bei uns.“<br />
Trauernden Eltern Beistand zu leisten sei eine besonders schwere<br />
Verpflichtung, der man sich stellen müsse, auch wenn es die<br />
richtigen Worte für das Unbegreifliche wohl nicht gibt. Dennoch<br />
würde Karl Lategahn sicher staunen, wenn er mit Stolz sähe,<br />
was aus seinem Geschäft an der Hochofenstraße geworden ist.<br />
„Früher haben die Menschen hier den Sarg ausgesucht und den<br />
Bestatter die eine oder andere Formalität erledigen lassen.“<br />
Mit dem Einsatz der Sargträger endete sein Engagement dann<br />
meist. Heute gibt es im Bestattungshaus Lategahn ein Rundum-Angebot,<br />
das weit über den Tag des Abschieds hinausgeht,<br />
beschreibt Susanne Lategahn.<br />
Die Regel als die Ausnahme<br />
Eine Trauerhalle steht ebenso zur Verfügung wie zwei Cafés mit<br />
dem bewusst gewählten Namen BEGEGNUNG für das Miteinander<br />
danach: „Ein großer Vorteil daran ist sicherlich, dass ältere<br />
Menschen keine langen Wege zu bewältigen haben und wir hier<br />
bei den Trauerfeierlichkeiten keinerlei Zeitdruck haben.“ Wer<br />
mag, kann seine Angehörigen aber auch bei Lategahn bestatten<br />
lassen. Im „Kolumbarium“, das seit 2015 in Hörde und bereits<br />
seit dem Jahr 2010 in Schwerte im Bestattungshaus besteht,<br />
einzigartig in Dortmund und Schwerte. Vorausgesetzt, die Hinterbliebenen<br />
oder der Verstorbene haben sich im Vorfeld für eine<br />
Feuerbestattung entschieden. Und das ist inzwischen eher die<br />
Regel als die Ausnahme: „Früher haben die Menschen zu mehr<br />
als 75 Prozent auf einer<br />
Sargbestattung bestanden. Heute ist das Verhältnis nahezu umgekehrt.“<br />
Nur noch etwa ein Viertel der Kunden wünsche sich<br />
eine Erdbestattung. Unter anderem, weil das die Grabpflege für<br />
die Angehörigen erheblich erleichtert – „ein Thema, das vielen<br />
Menschen in Zeiten beruflicher Dauerbelastung immer wichtiger<br />
wird. Man möchte auch nach seinem Tod niemandem zur Last<br />
fallen“, weiß die Expertin.<br />
Wer sich für das Kolumbarium entscheidet, erhält eine Chipkarte<br />
und somit von morgens bis abends dauerhaft Zutritt zur<br />
Begräbnisstätte. Natürlich auch am Wochenende. Ordnungsamt,<br />
Bezirksregierung und nicht zuletzt der kirchliche Träger haben<br />
ihren Segen für die Einrichtung gegeben, die von der altkatholischen<br />
Kirche getragen und vom Bestattungshaus betrieben<br />
wird. „Das Genehmigungsverfahren für unser erstes Kolumbarium<br />
in Schwerte war kompliziert und langwierig“, erinnert sich<br />
Lategahn. Das Kolumbarium ist religionsunabhängig; jeder kann<br />
einen der 500 Plätze buchen, von denen bereits ein großer Teil belegt<br />
ist. „Das Modell ist so erfolgreich, dass wir in Hörde bereits<br />
erweitern müssen und werden“, sagt Susanne Lategahn.<br />
Auch am Tag unseres Besuches sind Trauernde zu Gast im Kolumbarium<br />
und werden von der Inhaberin selbstverständlich mit<br />
Namen angesprochen. Man kennt sich. Wer mag, kann sich während<br />
der stummen Zwiesprache mit dem Verstorbenen in einen<br />
Sessel setzen und im geschützten Raum Zwiesprache halten. Susanne<br />
Lategahn hat aber noch weiter gedacht und schon vor fast<br />
20 Jahren das Trauercafé „Wege zurück ins<br />
Leben“ gegründet, in dem sich Hinterbliebene mit anderen Betroffenen<br />
austauschen und ihre sehr persönliche Art der Trauerbewältigung<br />
entwickeln können: „Kostenlos und für jeden<br />
Trauernden, nicht an die Inanspruchnahme unseres Hauses<br />
gebunden“, wie die 66-Jährige betont. Es sei der samaritische<br />
Gedanke, der zu solchen Angeboten im Haus führe.<br />
Eine Beerdigung hat ihren Preis<br />
Ein Thema liegt Susanne Lategahn noch am Herzen: Vorsorge.<br />
Immer öfter kämen Menschen, um schon zu Lebzeiten zu regeln,<br />
was nach ihrem Tod passieren soll. Häufig wird sie von den unterschiedlichsten<br />
Organisationen eingeladen zum Thema Vorsorge,<br />
aber auch zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Die<br />
Nachfrage nach Vorsorgeverträgen sei in den vergangenen Jahren<br />
„explosionsartig gestiegen“.<br />
Die Beratung ist zunächst kostenlos. Eine Bezahlung wird erst<br />
für konkrete Maßnahmen fällig. „Eine Beerdigung hat ihren Preis,<br />
aber muss nicht extrem teuer sein“, weiß die Expertin. Und wer<br />
finanziell sehr schlecht gestellt ist, bekommt im Bestattungshaus<br />
Lategahn auch Informationen darüber, welche Kostenträger<br />
er oder sie ansprechen kann.<br />
„Würde darf keine Frage des Preises sein“, auch das ist ein Credo<br />
im Hause Lategahn. „Wir sind ein Team, nur mit unseren engagierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir stark und<br />
leistungsfähig“, bekräftigen Bernd und Susanne Lategahn den<br />
Wert des Miteinanders.<br />
erschienen in Ruhr Nachrichten am 09.04.<strong>2019</strong>
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