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AUTOINSIDE Ausgabe 6 – Juni 2019

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AUSGABE 6 <strong>–</strong> JUNI <strong>2019</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

«Zusammen stark»<br />

Umsatzrekord: ESA reitet auf<br />

der Erfolgswelle<br />

Seiten 38 <strong>–</strong> 41<br />

Kulturwandel<br />

Hostettler Group: Der<br />

Familienbetrieb wandelt sich<br />

zum Konzern.<br />

Seiten 28 <strong>–</strong> 30<br />

Antriebe<br />

Empa-Antriebsforscher<br />

Christian Bach blickt für die<br />

Garagisten in die Zukunft.<br />

Seiten 48 <strong>–</strong> 51<br />

World Skills<br />

Damian Schmid holt sich<br />

bei einem Weltmeister den<br />

letzten Schliff für Kazan.<br />

Seiten 56 <strong>–</strong> 57


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Kulturwandel<br />

Hostettler Group: Der<br />

Familienbetrieb wandelt sich<br />

zum Konzern.<br />

Seiten 28 <strong>–</strong> 30<br />

Antriebe<br />

Empa-Antriebsforscher<br />

Christian Bach blickt für die<br />

Garagisten in die Zukunft.<br />

Seiten 48 <strong>–</strong> 51<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

World Skills<br />

Damian Schmid holt sich<br />

bei einem Weltmeister den<br />

letzten Schliff für Kazan.<br />

Seiten 56 <strong>–</strong> 57<br />

INHALT<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

5 Editorial<br />

6 Kurz notiert<br />

Betriebswirtschaft<br />

8 Zu Besuch bei der Langenloh<br />

Automobile Flückiger AG<br />

14 Darum lohnt sich eine<br />

Garantieversicherung<br />

18 Das neue Waschportal des Porsche<br />

Zentrums Zürich<br />

20 Die Ermittlung des Restwerts war<br />

noch nie so einfach<br />

22 Richtige Software hilft Garagisten<br />

24 Der neue Figas-Branchenspiegel<br />

Handel & Aftersales<br />

38 Alles rund um die GV der ESA<br />

40 Markus Hutter und Giorgio<br />

Feitknecht im Gespräch<br />

Politik und Recht<br />

42 FDP-Präsidentin Petra Gössi sagt,<br />

weshalb man ihre Partei wählen soll<br />

44 Neues Gutachten hilft Garagisten<br />

46 Zweiter Anlauf für Abgasprüfung<br />

Technik & Umwelt<br />

48 Christian Bach von der Empa gibt<br />

Tipps bezüglich Antriebe<br />

52 Urner Garagisten sind fleissige<br />

AEC-Anbieter<br />

Bildung<br />

54 Fahrzeugrestauratoren erhalten<br />

Diplom<br />

56 Damian Schmid vor den World Skills<br />

58 Betriebswirte gesucht<br />

60 Jetzt Fotos einsenden<br />

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Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

28 Hostettler Group: Vom<br />

Familienbetrieb zum Konzern<br />

32 Wo Garagisten einen Mehrwert<br />

für neue Kunden finden<br />

34 Darum hat Autoscout24 eine<br />

Bewertungsfunktion<br />

36 So reagiert man auf Reklamationen<br />

61 Dank Schule zum einzigartigen Töff<br />

62 AGVS Business Academy<br />

64 Regionale Weiterbildungskurse<br />

AUSGABE 6 <strong>–</strong> JUNI <strong>2019</strong><br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Verband & Sektionen<br />

66 Jubiläum für Pierre Daniel Senn …<br />

68 … und René Degen<br />

70 Rocket Air in Thun<br />

72 GV der Sektion Aargau<br />

73 GV der Sektion Berner Oberland<br />

«Zusammen stark»<br />

Umsatzrekord: ESA reitet auf<br />

der Erfolgswelle<br />

Seiten 38 <strong>–</strong> 41<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Titelseite:<br />

Markus Hutter und<br />

Giorgio Feitknecht<br />

an der ESA-GV.<br />

(Bild abi)<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

74 Carbesa-Hausmesse in Moudon<br />

76 Garagenwelt<br />

78 Grafik des Monats,<br />

Vorschau & Impressum<br />

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EDITORIAL<br />

Politik findet auch im Kleinen statt<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Am 20. Oktober, also in etwas mehr als<br />

vier Monaten, wird das eidgenössische<br />

Parlament neu bestellt. Aktuell liegen<br />

die Mehrheiten sowohl im Ständerat<br />

wie auch im Nationalrat bei den<br />

bürgerlichen Parlamentarierinnen und<br />

Parlamentariern. Bei den kürzlich ausgetragenen<br />

kantonalen Wahlgängen<br />

gewannen Grüne und Grünliberale<br />

erhebliche Stimmenanteile dazu.<br />

Dies zeigt deutlich, dass für die bürgerlichen<br />

Parteien eine politische Schlechtwetterfront<br />

aufzieht. Bei den nationalen<br />

Wahlen im Herbst geht es darum, diesen<br />

Trend zu stoppen. Dazu braucht es das<br />

Engagement von jedem von uns. Der<br />

AGVS wird sich zusammen mit den<br />

Partnerorganisationen Schweizerischer<br />

Gewerbeverband, Astag, Auto-Schweiz<br />

und unter Einbezug der AGVS-Sektionen<br />

sowie der AGVS-Medien im Wahlkampf<br />

stark engagieren.<br />

Mit der Botschaft «Bei den Bürgerlichen<br />

bist du in Verkehrs- und Gewerbethemen<br />

gut aufgehoben» wollen wir<br />

Kandidatinnen und Kandidaten unterstützen,<br />

die sich für die Auto- und<br />

Transportbranche sowie für möglichst<br />

optimale wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

einsetzen. Im Vordergrund<br />

stehen die Gleichbehandlung<br />

des privaten und des öffentlichen<br />

Verkehrs, der rasche Ausbau der<br />

Strasseninfrastruktur und damit die<br />

Engpassbeseitigung auf dem National-<br />

«Wer nicht Politik macht, mit<br />

dem wird Politik gemacht.<br />

Und dies wohl nicht immer in<br />

seinem Interesse.»<br />

strassennetz. Dazu kommen eine<br />

vernünftige und vor allem finanziell<br />

tragbare Um welt politik unter Einbezug<br />

aller Fahrzeugantriebsarten,<br />

keine unnötigen und kostentreibenden<br />

Regulierungen mit übertriebenem<br />

ökologischen Aktionismus, die Aufrechterhaltung<br />

der Bildungsquoten im<br />

Gewerbe sowie die nachhaltige Sicherstellung<br />

der Altersvorsorge.<br />

In den nächsten vier Monaten geht es<br />

also darum, dass sich jede und jeder<br />

einzelne, der mit der Auto- und Transportbranche<br />

verbunden ist, im Wahlkampf<br />

für unsere Kandidatinnen und<br />

Kandidaten engagiert.<br />

Dazu gibt es zahllose Möglichkeiten.<br />

Politik findet auch im Kleinen statt:<br />

im Sportverein, am Stammtisch, bei<br />

Freunden und Bekannten, in der Arbeitspause,<br />

beim gemeinsamen Picknick etc.<br />

Das Interesse der AGVS-Mitglieder wird<br />

ohne Zweifel besser wahrgenommen,<br />

wenn es gelingt, die bürgerliche Mehrheit<br />

im Parlament zu erhalten. Wobei<br />

ich nicht ausschliesse, dass sich auch<br />

einzelne Politiker aus dem links-grünen<br />

Spektrum für unternehmerische Anliegen<br />

und eine sinnvolle Umweltpolitik<br />

aussprechen. So oder so müssen wir<br />

uns eines bewusst sein: Wer nicht Politik<br />

macht, mit dem wird Politik gemacht.<br />

Und dies wohl nicht immer in seinem<br />

Interesse. So funktioniert die Demokratie.<br />

Für Ihr Interesse an einer unternehmerfreundlichen<br />

und ökologisch sinnvollen<br />

Politik danke ich Ihnen genauso wie<br />

für die Unterstützung der bürgerlichen<br />

Kräfte bei den eidgenössischen Wahlen.<br />

Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte und<br />

beste Gesundheit.<br />

Urs Wernli<br />

Zentralpräsident<br />

Alles für Sicherheit und<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Peter Schmid wird E-Mobilitätsexperte<br />

bei Audi<br />

Nach fast zweieinhalb<br />

Jahren als Brand Director Volkswagen<br />

hat Peter Schmid die<br />

Marke auf Ende April <strong>2019</strong> verlassen,<br />

um eine neue Herausforderung<br />

innerhalb der Amag<br />

anzunehmen. Peter Schmid wird<br />

neuer E-Mobilitätsexperte der<br />

Marke Audi. Am 1. Mai <strong>2019</strong><br />

übernahm er in dieser Funktion<br />

Peter Schmid ist neu bei Audi.<br />

die Geschäftsführung des Audi<br />

E-Tron Experience Center am<br />

Utoquai in Zürich.<br />

In eigener Sache: Verstärkung<br />

für das AGVS-Medien-Team<br />

Tina Bickel.<br />

Das Team der AGVS-Medien<br />

hat seit dem 1. Mai zwei neue<br />

Mitglieder. Jürg A. Stettler<br />

war mehr als 15 Jahren für die<br />

Bärtschi Media AG tätig <strong>–</strong><br />

zuletzt als stellvertretender<br />

Geschäftsführer <strong>–</strong> und verantwortete<br />

in dieser Funktion<br />

massgeblich die Auto-Berichterstattung<br />

der Ringier-Produkte<br />

Blick, Sonntags-Blick und<br />

Schweizer Illustrierte. Seit 2.<br />

Mai ist er als Leitender Redaktor<br />

Mobilität für die Print- und<br />

Online-Produkte der AGVS-<br />

Medien zuständig und verstärkt<br />

das Redaktionsteam mit Sandro<br />

Compagno, André Bissegger<br />

und Sascha Rhyner. Tina Bickel<br />

organisiert als neue Leiterin<br />

des Verlagsinnendiensts das<br />

Backoffice für den Bereich<br />

Vermarktung und hilft mit,<br />

dass die AGVS-Medien auch<br />

kommerziell erfolgreich sind.<br />

Neues Info-Portal zur CNG-<br />

Mobilität<br />

CNG-Fahrzeuge können für<br />

Kunden, die nach einer umweltfreundlichen<br />

Antriebslösung<br />

suchen, eine spannende<br />

Alternative sein. Das neue<br />

Portal cng-mobility.ch will<br />

bestehende Wissensdefizite<br />

über CNG als Treibstoff abbauen.<br />

Es bietet dem Garagisten,<br />

aber auch interessierten<br />

Kunden eine Fülle an Hintergrundinformationen<br />

genauso<br />

wie einen Überblick über die<br />

aktuelle CNG-Fahrzeugpalette.<br />

cng-mobility.ch ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Regionalgesellschaften<br />

der Schweizer<br />

Gasbranche. Ökologisch bewegt<br />

sich ein CNG-Fahrzeug, das mit<br />

Biogas fährt, auf Augenhöhe mit<br />

einem Elektrofahrzeug, das mit erneuerbarem<br />

Strom geladen wird.<br />

Kathrin Kaltenbrunner wird<br />

PR-Managerin Audi<br />

Kathrin Kaltenbrunner.<br />

Kathrin Kaltenbrunner trat<br />

am 1. Mai <strong>2019</strong> die Nachfolge<br />

von Katja Cramer als PR-<br />

Managerin Audi in der Schweiz<br />

an. Die 31-jährige Österreicherin<br />

verfügt über einen Magister-<br />

Abschluss in Publizistik und<br />

Kommunikationswissenschaften<br />

und spricht neben<br />

Englisch auch Italienisch,<br />

Spanisch und Französisch.<br />

Nach verschiedenen Tätigkeiten<br />

in Wien war sie zuletzt<br />

drei Jahre bei FCA Switzerland<br />

als Assistentin des Managing<br />

Directors tätig. Kathrin Kaltenbrunner<br />

konnte in dieser<br />

Funktion bereits Erfahrungen<br />

im Kommunikations- und<br />

Medienbereich sammeln.<br />

Iljas Kasami verstärkt das<br />

Sikkens-Team<br />

Das Sikkens-Team in der<br />

Schweiz bekommt Zuwachs in<br />

der Anwendungstechnik: Iljas<br />

Kasami kümmert sich künftig<br />

um Kunden in der Deutschschweiz.<br />

Der 23-Jährige ist seit<br />

2011 im Lackierhandwerk tätig<br />

und freut sich auf die neue Aufgabe<br />

und die unmittelbare Nähe<br />

zum Kunden. Dank mehrjähriger<br />

Tätigkeit in renommierten<br />

Betrieben konnte der gelernte<br />

Carrosserie-Lackierer sich<br />

umfangreiches Know-how<br />

aneignen, mit dem er schnell<br />

Verantwortung als Leiter<br />

Lackierung übernahm.<br />

Jürg A. Stettler.<br />

Gegen Wissensdefizite: Das neue CNG-Portal.<br />

Iljas Kasami.<br />

Das partnerschaftliche<br />

Garagenkonzept Ihrer ESA


KURZ NOTIERT<br />

Renault «Dealer of the Year» (von links nach rechts): Claude Gregorini, Country<br />

Operations Director Renault Suisse SA; Didier Goyens, Generaldirektor RRG<br />

Suisse SA; Benoit Treilhou, Geschäftsführer RRG Zürich; Zakaria Zeghari,<br />

Sales & Network Director Europe Groupe Renault; Gabriel Galliker, CEO Garage<br />

Galliker Gruppe; Yves Dubacher, Vertriebsdirektor Renault und Dacia Garage<br />

Galliker Gruppe; Olivier Wittmann, Managing Director Renault Suisse SA.<br />

Vertreter der Piaggio Group und der Ofrag Vertriebsgesellschaft (von links<br />

nach rechts): Massimiliano Gerbi, Piaggio, Marco Borghesi, OFRAG, Maurizio<br />

Carletti, Piaggio, Thomas Frey, Ofrag, Sergio Mosca, Piaggio, Stefano Fondelli,<br />

Piaggio, Moreno Stiz, Ofrag, Domenico Danieli, Ofrag, Richard Schmidlin, Store<br />

Manager «Ofrag Retail».<br />

Schweizer Renault-Händler<br />

sind spitze<br />

Die Renault Gruppe zeichnete<br />

die Besten der Besten aus<br />

dem globalen Händlernetz aus.<br />

93 Händler aus 36 Ländern<br />

konnten im April in Paris die<br />

Auszeichnung als «Dealer of<br />

the Year 2018» aus den Händen<br />

von Olivier Murguet, Executive<br />

Vice President Sales & Regions<br />

der Renault Gruppe, entgegennehmen.<br />

Mit der Garage<br />

Galliker AG ehrt Renault eine<br />

Garagen-Gruppe, die den Spagat<br />

zwischen den traditionellen<br />

Werten eines Familienbetriebs<br />

und den Ansprüchen an eine<br />

moderne Garagengruppe<br />

schafft. RRG Suisse SA (Zürich)<br />

wiederum, als hundertprozentige<br />

Tochtergesellschaft der Renault<br />

Gruppe, verschafft dem Unternehmen<br />

den direkten Kontakt zu<br />

den Endkunden und zum Markt.<br />

Audi Twin Cup ihre Beratungskompetenz<br />

und ihr technisches<br />

Wissen unter Beweis gestellt.<br />

Am besten konnte<br />

dies die Garage Gautschi AG<br />

umsetzen und holt sich den<br />

Titel «Schweizer Meister im<br />

Audi Twin Cup». Damit qualifiziert<br />

sich dieses Team für die<br />

Weltmeisterschaft, die <strong>2019</strong><br />

in Deutschland stattfinden<br />

wird. Die Central-Garage<br />

H. Böckmann AG kam auf<br />

Platz zwei, gefolgt von Auto<br />

Inderbitzin AG auf Platz drei.<br />

Die Einzelwertung im Bereich<br />

Technik gewann das Audi Team<br />

der Amag Schinznach-Bad.<br />

Im Bereich Service konnte die<br />

Garage Heinz Stern AG die<br />

Wertung für sich entscheiden.<br />

Schweizer Première: Eröffnung<br />

Motoplex-Store<br />

Motoplex <strong>–</strong> das ist die Welt<br />

der Piaggio Group-Marken<br />

Piaggio, Vespa, Aprilia und<br />

Moto Guzzi. Weltweit stehen<br />

Motoplex Stores an so<br />

prominenten Standorten wie<br />

Bangkok, Buenos Aires, Peking,<br />

Sydney, Wien, Mailand und<br />

Paris. Der erste Motoplex Store<br />

der Schweiz wurde Anfang Mai<br />

beim Schweizer Importeur der<br />

Piaggio-Marken, der Ofrag Vertriebsgesellschaft,<br />

in Lupfig eröffnet.<br />

Im neuen Motoplex Store<br />

eröffnet sich dem Besucher eine<br />

eigentliche Erlebniswelt. Von<br />

der legendären Kultvespa zum<br />

City-chic von Piaggio über die<br />

epischen Moto Guzzi-Abenteuer<br />

bis zum Adrenalin der Aprilia-<br />

Superbikes.<br />

Forderung nach vernünftigem<br />

Mass für CO 2<br />

-Regulierung<br />

Im Rahmen der Generalversammlung<br />

von Auto-Schweiz<br />

hat Präsident François Launaz<br />

die Politik im Bezug auf die<br />

künftige CO 2<br />

-Gesetzgebung für<br />

neue Fahrzeuge zur Vernunft<br />

gemahnt. Die Unterstützung<br />

eines Referendums zum neuen<br />

CO 2<br />

-Gesetz ab 2021 durch Auto-<br />

Schweiz sei nicht mehr ausgeschlossen,<br />

wenn darin schier<br />

unerreichbare Ziele vorgegeben<br />

würden.<br />

Garage Gautschi AG gewinnt<br />

Schweizer Meisterschaft<br />

Die besten Technik- und<br />

Serviceteams der Audi-<br />

Partnerbetriebe haben bei der<br />

Schweizer Meisterschaft des<br />

Gewinner des Audi Twin Cup (von links nach rechts): Simona Candrian<br />

(Coordinator Aftersales Marketing Audi), Viktor Boljancu, Samidin Elshani,<br />

Hervé Pedrosa, Matthias Lack, Marco Borer (alle Garage Gautschi AG), Philipp<br />

Lüchinger (Head of Aftersales Audi).<br />

François Launaz.<br />

Die Marke Ihrer Wahl


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Langenloh Automobile Flückiger AG<br />

«Viel mehr als scheitern<br />

können wir nicht!»<br />

Nathalie (33) und ihr Bruder Michael Flückiger (32) haben vor vier Jahren begonnen, die Geschicke und<br />

Verantwortung in ihrem Familienbetrieb in Rüfenacht BE zu übernehmen. Der Generationenwechsel war<br />

nicht einfach, aber bringt viel frischen Wind in den Garagenbetrieb. Jürg A. Stettler<br />

Das «Blaue Bähnli» aus dem legendären Schweizer Sketch «Dr<br />

schnällscht Wäg nach Worb» von Ernst Mischler hält zwar gleich<br />

vor der Langenloh Automobile Flückiger AG in Rüfenacht, doch die<br />

meisten Kunden kommen logischerweise mit dem Auto zur Mitsubishi-Vertretung.<br />

Der kleine, bereits 1925 gegründete Familienbetrieb<br />

wird nach einem Generationenwechsel von den Geschwistern<br />

Michael und Nathalie Flückiger geführt. Ihr Onkel Bruno Flückiger (63)<br />

agiert als Technischer Leiter und kümmert sich in Gümligen, dem zweiten<br />

Standort der Langenloh Flückiger Automobile AG, vor allem um<br />

Oldtimer. Was hat die beiden Jungunternehmer bewogen, den Familienbetrieb<br />

in einer für Garagisten nicht einfachen Zeit zu übernehmen?<br />

«Wir sind damit aufgewachsen», erklärt Michael Flückiger (32) schlicht.<br />

Und seine Schwester Nathalie (33) doppelt nach: «Das ist eine Familientradition.<br />

Wir sind nun die vierte Generation, die diesen Betrieb führt.»<br />

8<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Das Team der Langenloh Automobile Flückiger AG mit Alban Gjyrevic (24),<br />

Giuliano Giorgevic (21) sowie Bruno (63), Michael (32) und Nathalie Flückiger<br />

(33) <strong>–</strong> nicht auf dem Bild der Auszubildende Hannes Häberli (27).<br />

Vor allem im Frühling und Herbst ist in der Werkstatt des 1925 gegründeten und<br />

nun in vierter Generation geführten Familienbetriebs sehr viel los.<br />

Bruno Flückiger (63) hat während seiner jahrelangen, äusserst erfolgreichen<br />

Tätigkeit im Rennsport viele Erinnerungsstücke gesammelt.<br />

Zudem habe es sich bis zu einem gewissen Grad so ergeben, nachdem<br />

ihr Bruder die Lehre als Mechatroniker absolviert und sie das KV gemacht<br />

habe. «Wir versuchen es, viel mehr als scheitern können wir<br />

nicht», verrät der 32-jährige Geschäftsführer zuversichtlich.<br />

Den Grundstein für die Langenloh Automobile Flückiger AG<br />

setzte einst Urgrossvater Adolf Flückiger 1925. Er bewies in der<br />

Zwischenkriegszeit viel Mut und Unternehmergeist und gründete<br />

die erste Autogarage in Gümligen BE. Neben dem Werkstattbetrieb<br />

ergänzte er sein Angebot bald um eine Transportabteilung.<br />

Mit zwei Lastwagen lieferten die Mitarbeiter Güter und Lebensmittel<br />

<strong>–</strong> u.a. für die Migros <strong>–</strong> in die Region. Und um das steigende Mobilitätsbedürfnis<br />

in Gümligen zu decken, kam nach dem zweiten<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>9


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Michael Flückiger, der gerne im Verkauf tätig ist, vor einem<br />

Mitsubishi Eclipse Cross, dem aktuellen Bestseller der<br />

Mitsubishi-Vertretung in Rüfenacht.<br />

Nathalie Flückiger kümmert sich primär um<br />

Finanzen, HR und Termine und schätzt vor allem<br />

die Vielfalt an ihrem Job.<br />

Bruno Flückiger überprüft die Daten des Plugin-Hybridantriebes<br />

eines Mitsubishi Outlanders,<br />

bevor dieser an den Kunden zurück geht.<br />

Weltkrieg ein achtplätziges Chevrolet-Taxi zur Firmenflotte dazu. 1951<br />

übernahm dann Sohn Hans Flückiger den Betrieb. Er fokussierte sich<br />

nach schwierigen Jahren voll auf den Garagenbetrieb und gab den<br />

Taxi- und Transportsektor daher wieder auf. 1972 wurde er offizieller<br />

Gebietsvertreter der russischen Marke Lada, deren robuste<br />

und zuverlässige Allzweckfahrzeuge den Berner Garagisten überzeugt<br />

hatten. 1976 trat mit Beat Flückiger die dritte Familiengeneration in den<br />

elterlichen Betrieb ein. Mit der Übernahme der Mitsubishi-Vertretung<br />

1990 setzen Vater und Sohn Flückiger einen weiteren Meilenstein<br />

in der Firmengeschichte. Nach einer umfassenden Rennovation samt<br />

Ausbau mit eigenem Bremsprüfstand, Abgasabsauge- und Abwasserreinigungsanlage<br />

sowie Tankstelle 1988 begann zwei Jahre später auch<br />

Beats Bruder Bruno, ein gelernter Automechaniker, für die Automobile<br />

Flückiger AG zu arbeiten.<br />

Passion für den Rennsport<br />

Bruno Flückiger brachte viel Erfahrung aus dem Motorsport mit.<br />

Denn 1978 war er als lediglich 22-Jähriger über ein simples Zeitungsinserat<br />

<strong>–</strong> heute kaum zu glauben <strong>–</strong> zu einem Engagement als Rennmechaniker<br />

fürs Formel-2-Team des Deutschen Manfred Cassani gekommen.<br />

Bruno Flückiger hatte ein Gespür für schnelle Boliden und der von ihm<br />

betreute BMW M1 mit F1-Pilot Hans-Joachim Stuck am Steuer gewann<br />

1979 die legendäre Procar-Serie. In den 1980er-Jahren betreute er fürs<br />

deutsch-englische Team ATS die F1-Wagen von Jan Lammers und Marc<br />

Surer. Mit dem Schweizer F1-Pilot wechselte er weiter zu Ensign und<br />

Theodore, wo er zum Chefmechaniker aufstieg. Es folgten erfolgreiche<br />

Stationen bei Brun Motorsport, wo sich der vom Berner Chefmechaniker<br />

betreute Porsche 956 <strong>–</strong> sogar vor allen Werksteams! <strong>–</strong> den WM-Titel sicherte.<br />

Ein absolutes Highlight in der Karriere Flückigers. 1989 folgte mit<br />

dem Sieg des von ihm als Fahrzeugingenieur betreuten Sauber Mercedes<br />

C9 am legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans ein weiteres.<br />

F1-Stars gratulieren zum Jubiläum<br />

Um das enorme Fachwissen aus dem Motorsport weiter zu nutzen,<br />

gründeten die beiden Brüder 1998 den Tuninganbieter BF-Sporting.<br />

Und zum 75-Jahre-Jubiläum der damaligen Tannacker-Garage Flückiger<br />

+ Co gabs zur Jahrtausendwende auch diverse Glückwünsche aus dem<br />

Motorsport. Rennfahrer Mike Thackwell, der über lange Zeit jüngste<br />

F1-Pilot, gratulierte genauso wie McLaren-Teamchef Ron Dennis und<br />

die F1-Cracks Mika Häkkinen und David Coulthard. 2006 übernahm<br />

die Familie Flückiger die Garage Schmid in Rüfenacht und gründete die<br />

heutige Langenloh Automobile Flückiger AG mit Filialen in Rüfenacht<br />

und Gümligen. Und im Dezember 2010 durfte der kleine Familienbetrieb<br />

gar schweizweit das erste Elektroauto der Neuzeit an den Berner<br />

Energie- und Infrastrukturdienstleister BKW ausliefern, einen Mitsubishi<br />

MiEV. Bruno Flückiger erinnert sich: «Wir waren der erste Betrieb der<br />

Schweiz, der neben der Frey Gruppe autorisiert und zertifiziert war, Elektroautos<br />

und Hybride zu verkaufen. Diese Auslieferung war sicherlich ein<br />

Meilenstein in unserer Garagengeschichte.»<br />

Der 63-Jähriger sieht in der Elektromobilität gleichzeitig eine gewaltige<br />

Herausforderung fürs Garagengewerbe. «Der Elektrohype wird<br />

für Kleinbetriebe wie unseren für die längerfristige Zukunft zu einem<br />

Problem», ist er sich sicher. «Wir werden nie die Anzahl an Neuwagen<br />

verkaufen können, um die Ausfälle in der Werkstatt zu decken.»<br />

Mit dem Ersetzen von Bremsen habe ein Garagist früher viel Umsatz<br />

gemacht, doch Elektroautos hätten lediglich noch einen Viertel des<br />

bisherigen Verschleisses. Auch der Ölwechsel als gutes Geschäft fehle<br />

oder werde immer weniger. Bei diesen Entwicklungen müsse man<br />

schon aufpassen und weitsichtig sein. Eine spannende Aufgabe für die<br />

vierte Generation der Familie.<br />

Die Vorteile einer Kleingarage<br />

Michael Flückiger, Geschäftsführer und zuständig für den Verkauf,<br />

erklärt: «Uns ist durchaus bewusst, dass wir auch scheitern könnten.<br />

Nur: Im Autogewerbe weiss im Moment keiner, in welche Richtung in<br />

den nächsten zehn Jahren die Reise geht. Das fängt bei den verschiedenen<br />

Antriebstechnologien an. Dadurch weiss man auch nicht, was<br />

man als Garagist alles an Werkzeugen und Maschinen braucht. Und<br />

ob es sich noch lohnt, eine kleine Garage in der Region zu führen, oder<br />

ob sich alles auf Grossbetreibe in Zentrumsnähe konzentrieren wird.»<br />

Ein kleiner Betrieb wie die Langenloh Automobile Flückiger AG hat<br />

trotzdem auch ihre Vorteile. «Klar, wir sind persönlicher. Das fängt<br />

bei der Begrüssung an. Wir kennen unsere Kunden und haben sehr oft<br />

schon eine Idee, wieso sie bei uns vorfahren, da wir die Vorgeschichte<br />

ihres Fahrzeugs kennen», erläutert Nathalie Flückiger, Geschäftsführerin<br />

und zuständig für Finanzen. Ihr Bruder ergänzt: «Ein Kunde ist<br />

nicht einfach ein grosses Dollarzeichen. Wir versuchen das Beste für<br />

ihn rauszuholen und nicht das teuerste. Klar müssen wir am Schluss<br />

überleben können, aber wir nehmen schon eher eine beratende Funktion<br />

für den Kunden ein.»<br />

10<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Bruno Flückiger erörtert zusammen mit Alban Gjyrevci das weitere Vorgehen bei<br />

einer Reparatur eines Kundenfahrzeugs.<br />

Michael Flückiger überprüft im Reifenlager der Langenloh Automobile Flückiger AG, für<br />

welches Kundenfahrzeug die neuen Pneus bestimmt sind.<br />

Geschwister bringen frischen Wind<br />

Frischer Wind und auch frische Farbe haben in Rüfenacht schon<br />

Einzug gehalten. Die jungen Chefs haben optisch mit keckem Grün<br />

erste Akzente gesetzt. Was sind ihre weiteren Pläne? «Wir wollen sicher<br />

noch weitere Wände anstreichen», lacht Michael Flückiger, «bei der<br />

Optik soll es nicht bleiben. Wir warten hier auch die Vorgaben für den<br />

Markenauftritt von Mitsubishi-Händler ab. Auch interne Umstellungen<br />

und Umstrukturierungen sind geplant.»<br />

Seine Schwester will im administrativen Bereich und bei der Terminplanung<br />

klare Modernisierungen vornehmen. «Für uns momentan<br />

die grösste Mission ist die Umstrukturierung und die Überführung der<br />

bisherigen Strukturen ins Online-Zeitalter», erläutert die 33-Jährige.<br />

«Wir versuchen, da unsere Eltern weiterhin im Betrieb tätig sind, Lösungen<br />

zu finden, die für beide Generationen stimmen, aber eben doch<br />

in unsere Richtung gehen.» Der Generationenwechsel hat bei der Langenloh<br />

Automobile Flückiger AG bereits vor vier Jahren begonnen. Nathalie<br />

Flückiger präzisiert: «Konkret eher zwei. Zuvor haben wir immer<br />

noch sagen können, dass muss dann Vater entscheiden. Jetzt müssen<br />

wir diese Entscheide fällen.» Ihr Bruder Michael wirft ein: «Dürfen die<br />

Entscheide fällen!» Seine Schwester lacht: «Ja, je nachdem um welche<br />

Entscheidung es sich handelt.»<br />

Punktuelle Weiterbildung gemacht<br />

Wie haben sich die Geschwister auf diese Übernahme vorbereitet?<br />

Michael Flückiger absolvierte die Handelsschule, um neben dem technischen<br />

auch das wirtschaftliche Rüstzeug für die Geschäftsführung<br />

zu erhalten und hat sich auch sprachlich weitergebildet. Für Mitsubishi<br />

Japanisch gelernt? «Nein, Englisch», winkt der 32-Jähirge ab, «zudem<br />

habe ich eine Weltreise gemacht, was meinen Horizont erweiterte und<br />

mir in gewissen Situationen klar mehr Selbstvertrauen verleiht.» Seine<br />

Schwester besuchte beim AGVS einen Kurs, um das Auto als solches<br />

besser zu verstehen. Eine spezifische Weiterbildung drängte sich für die<br />

33-Jährige nicht auf: «Meine Position beinhaltet zu viele verschiedene<br />

Aspekte. Ich hole Teile, kümmere mich um die Lagerbewirtschaftung,<br />

ums HR sowie Löhne. Dort besitze ich überall ein gutes Basiswissen<br />

und bei Problemfällen muss ich eh externe Experte zu Rate ziehen.<br />

Doch genau diese Vielfalt reizt mich an meinem Job.»<br />

Dem pflichtet ihr Bruder bei: «Mitarbeiterführung und Arbeitseinteilung,<br />

dann Radwechseln und am Nachmittag ein Auto polieren, das<br />

ich vor ein paar Wochen verkaufen konnte und nun ausgeliefert wird:<br />

Alles dies zu machen, ist schon cool!» Am meisten Spass habe er sicherlich<br />

am Verkauf, aber auch daran, die Firmen zu führen und zu<br />

entscheiden, in welche Richtung man künftig gehen wolle.<br />

Herausforderungen beim Wechsel<br />

«Ein Generationenwechsel ist kein einfacher Prozess», sagt der<br />

32-Jährige, «vor allem der mentale Unterschied ist nicht zu unterschätzen.»<br />

Seine Schwester ergänzt: «Wir haben neue Ideen, hätten gerne<br />

andere Abläufe <strong>–</strong> nur dies birgt schon Konfliktpotenzial.» Das beginne<br />

bei den Umstellungen auf Software-Lösungen und gehe weiter bis zu<br />

modernen Arbeitszeitaufassungen wie beispielsweise keine Sechstageswoche<br />

mehr. «Es ist nicht einfach, wenn man dies seinen Eltern vermitteln<br />

muss. Nathalie und ich sagen dann eben: Dies sei nun der heutige<br />

Zeitgeist!» Auf der anderen Seite ist sich der Verkaufsspezialist durchaus<br />

bewusst, dass Kunden heute ihre Probleme sofort und am besten auch<br />

noch am Sonntag erledigt haben wollen. Seit dem Wegfall der obligatorischen<br />

Abgaswartung würden sich die Kundenbesuche eh auf die zwei<br />

Hauptzeiten zum Reifenwechsel (Frühling und Herbst) konzentrieren.<br />

«Da ersticken wir fast in Arbeit. Gleichzeitig ist im Sommer und Winter<br />

so wenig los, dass wir fast schon einen Mitarbeiter entlassen müssten»,<br />

analysiert Michael Flückiger.<br />

Tipps für den Generationenwechsel<br />

Gibt es von den Geschwistern noch einen Tipp für andere Betriebe<br />

für einen erfolgreichen Generationenwechsel? Der 32-Jährige lacht<br />

und meint: «Kämpfen! Wir mussten viel auf die Zähne beissen und<br />

manchmal auch über den eigenen Schatten springen.» Ein Wechsel in<br />

grösseren Betrieben sei vielleicht sogar einfacher als bei einem kleinen<br />

Familienbetrieb, da man dies dort professioneller angehe, aber<br />

gleichzeitig für teures Geld Berater für die Übergangsregelung oder als<br />

Schlichtungsstelle engagiere.<br />

Und Nathalie ergänzt: «Man muss dabei auch Grenzen aufzeigen.<br />

Das fällt uns selbst nach vier Jahren noch nicht leicht!» Und wo wollen<br />

die beiden Junggaragisten in sechs Jahren, zum 100-Jahre-Jubiläum<br />

des Familienbetriebs sein? Michael Flückiger spontan: «Immer noch<br />

hier! Wir wollen als Familienbetrieb weiterhin in ähnlichem Rahmen<br />

funktionieren und Zusatzwissen in unserem Erfahrungsrucksack haben.<br />

Und wenn Neuerungen von der Marke herkommen, sollten wir<br />

mitziehen und up to date bleiben. Aber das Rad neu zu erfinden, bringt<br />

als kleiner Familienbetrieb nichts!» <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>11


SPONSORED CONTENT<br />

Partnerschaft AGVS und Groupe Mutuel<br />

Was tun bei Stress<br />

in der Garage?<br />

Arbeitsausfälle durch Stress und psychische Belastungen gehen auch Garagisten an, denn sie sind zunehmend ein<br />

Kosten faktor. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss der Unternehmer wissen, worum es geht. Im Rahmen ihrer<br />

Taggeldversicherungen bietet die Groupe Mutuel Unterstützung bei der Ist-Analyse und effektiven Massnahmen zur<br />

Produktivitätssteigerung. Christian Feldhausen, Groupe Mutuel<br />

Das Frühjahr und der Herbst bringen viele<br />

Kunden in die Garagen. Der Reifenwechsel<br />

und das Fitmachen der Fahrzeuge auf die<br />

kommende Saison stellen die Organisation in<br />

der Werkstatt auf die Probe. Laufkundschaft<br />

und überraschende Anrufe von Stammkunden,<br />

die sich bisher nicht um einen Termin<br />

gekümmert haben, setzen die Mitarbeitenden<br />

bei der Werkstattplanung unter rechten<br />

Druck. Aber auch Unfallserien, Feiertage und<br />

die Sommerferien bringen viele kurzfristige<br />

Terminanfragen und -änderungen.<br />

Wie geht man mit diesem Stress um?<br />

Neben den logistischen und betriebswirtschaftlichen<br />

Abläufen spielen die Kommunikation<br />

unter den Mitarbeitenden und die<br />

Einstellung zu häufigen Programmänderungen<br />

eine grosse Rolle dafür, wieviel Stress<br />

beim Einzelnen entsteht und ab welcher Belastung<br />

sich Arbeitsfehler oder gar Absenzen<br />

durch Unfälle, generelle Erschöpfung oder<br />

Krankheiten häufen. Wie kann hier der Taggeldversicherer<br />

Unterstützung bieten?<br />

Woran liegt es?<br />

«Unser Reporting bietet den Kunden<br />

genau aufgeschlüsselt nach den Ursachen und<br />

der Dauer von Absenzen präzise Hinweise, wo<br />

der eigene Betrieb im Vergleich zum Benchmark<br />

steht», erklärt Willy Lerjen, langjähriger Key<br />

Account Manager der Groupe Mutuel und verantwortlich<br />

für die Rahmenvereinbarung mit<br />

dem AGVS. Im zweiten Schritt kommt das Betriebliche<br />

Gesundheitsmanagement (BGM) der<br />

Groupe Mutuel ins Spiel. Die BGM-Spezialisten<br />

können anhand einer Ist-Analyse innerhalb<br />

kurzer Zeit Vorschläge für konkrete<br />

Massnahmen zur Reduktion der Absenzen<br />

und zur Steigerung der Produktivität machen.<br />

15 Minuten Befragung pro<br />

Mitarbeitenden<br />

Dazu setzen sie das Befragungstool Job-<br />

Stress-Analysis ein, dessen Grundlagen wissenschaftlich<br />

validiert sind. Die Fragen sind<br />

zielgerichtet, geben umfassende Hinweise,<br />

um Verbesserungen herbeizuführen, und<br />

lassen sich innerhalb von 15 Minuten beantworten.<br />

«Das Tool hilft bei der Analyse der<br />

Arbeitsbedingungen und der Erkennung der<br />

Stressfaktoren im betrieblichen Alltag. Auch<br />

Informationen zur physischen Gesundheit,<br />

Zufriedenheit und Einstellung werden erfragt»,<br />

beschreibt Martin Romang die Zielsetzungen.<br />

Als BGM-Spezialist setzt er unter<br />

anderem Job-Stress-Analysis ein, für das er<br />

zertifizierter Berater ist. «Man erkennt sofort,<br />

wo Handlungsbedarf besteht.»<br />

Einfache Auswertung und klare<br />

Hinweise für Massnahmen<br />

Jeder Teilnehmer erhält eine individuelle<br />

persönliche Auswertung der Resultate, das<br />

Unternehmen eine anonymisierte Zusammenfassung<br />

mit Auswertung entsprechend<br />

Funktionen und Tätigkeiten. Die grafische<br />

Darstellung zeigt auf einen Blick, wo sein<br />

Personal im Vergleich zu anderen Organisationen<br />

steht. «Wir besprechen anschliessend<br />

gemeinsam, welche Massnahmen wo geeignet<br />

sind. Oft sind es kleine organisatorische<br />

Änderungen, die rasch Wirkung zeigen»,<br />

meint Martin Romang. Denkbar sind auch<br />

Stressworkshops oder Führungsschulungen.<br />

«Idealerweise werden die konkreten Massnahmen<br />

zusammen mit Verantwortlichen<br />

und Beteiligten erarbeitet. Dies trägt entscheidend<br />

zur Akzeptanz und damit zum<br />

Erfolg bei.» <<br />

Anfragen leicht gemacht<br />

Willy Lerjen, Key Account Manager,<br />

nimmt Fragen der AGVS-Mitglieder gerne<br />

unter Tel. 058 758 31 80 oder per E-Mail:<br />

wlerjen@groupemutuel.ch entgegen.<br />

Weitere Informationen zu Unternehmensversicherungen<br />

der Groupe Mutuel:<br />

www.groupemutuel.ch/unternehmen<br />

12<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TUTTOBENE<br />

DIE MOTORFAHRZEUGVERSICHERUNG DES AGVS<br />

In Zusammenarbeit mit der Allianz Suisse<br />

ERFOLGSFAKTOR KUNDENSERVICE<br />

UND KUNDENNÄHE<br />

Nur wer die Kundenanliegen ernst nimmt, dem Kunden<br />

bedarfsgerechte Produkte offeriert und darüber hinaus<br />

erstklassigen Service anbietet, kann sich im Markt erfolgreich<br />

behaupten.<br />

Die Kooperation zwischen dem Auto Gewerbe Verband<br />

Schweiz (AGVS) und der Allianz Suisse wird intensiviert.<br />

Dadurch entsteht für Sie als regional gut verankerten<br />

Garagisten sowie für Ihre Kundinnen und Kunden echter<br />

Mehrwert, denn passende Versicherungsdienstleistungen<br />

werden kundennah am richtigen Ort angeboten. Bei<br />

Ihnen als tuttobene-Partner.<br />

WAS IST TUTTOBENE UND WELCHEN<br />

MEHRWERT HABEN SIE UND IHRE KUNDEN?<br />

tuttobene ist nicht einfach eine weitere Autoversicherung,<br />

sondern die eigene Versicherung der AGVS-Garagisten.<br />

Sie sind für Ihre Kundschaft der vertraute und persönliche<br />

Ansprechpartner rund ums Auto und pflegen einen regelmässigen<br />

Kontakt. Und im Sinne einer idealen Ergänzung<br />

der «üblichen» Arbeiten wie Radwechsel, Service und Inspektionen<br />

können Sie Ihren Kunden als tuttobene-Vermittler<br />

auch Offerten für die Autoversicherung unterbreiten.<br />

Dank einer derart erweiterten Beziehung bleiben Sie auch<br />

<strong>–</strong> und vor allem <strong>–</strong> im Schadenfall einziger Ansprechpartner<br />

Ihres Kunden: der tuttobene-Garagist, zuständig für die<br />

Erledigung der tuttobene-Schadenfälle.<br />

EINIGE VORTEILE IM EINZELNEN<br />

Ihre tuttobene-Kunden profitieren bei der Vollkasko von einem<br />

reduzierten Selbstbehalt von CHF 500.<strong>–</strong>, bei der Teilkasko<br />

sogar vom gänzlichen Wegfall eines Selbstbehaltes.<br />

Vor allem aber können sie sich auf die vertraute Betreuung<br />

und die hohe Reparaturqualität in Ihrer Garage verlassen.<br />

Sie als tuttobene-Partner werden für die Kundenvermittlung<br />

auf mehrfache Art belohnt. So steuern wir insbesondere<br />

die Kundenfahrzeuge bei einem Schadenereignis<br />

aktiv in Ihre Garage zurück. Das generiert nicht nur zusätzliche<br />

Werkstattaufträge, sondern stellt auch sicher, dass<br />

der Kundenkontakt nicht unterbrochen wird. Ausserdem<br />

erhalten Sie beim Abschluss eine attraktive Provision.<br />

DIE ZONENMANAGER DER ALLIANZ<br />

BEANTWORTEN GERNE IHRE FRAGEN<br />

Alain Stebler<br />

Zonenmanager West<br />

BE (f), GE, FR (f), VS (f), VD, NE, JU<br />

Tel. 058 358 30 79, alain.stebler@allianz.ch<br />

Urs Schmutz<br />

Zonenmanager Mitte<br />

AG, BE (d), BL, BS, FR (d), LU, SO, VS (d)<br />

Tel. 058 358 30 86, urs.schmutz@allianz.ch<br />

Mauro Perenzin<br />

Zonenmanager Nord<br />

GL, NW, OW, SH, SZ, UR, ZG, ZH<br />

Tel. 058 358 30 85, mauro.perenzin@allianz.ch<br />

Valentino Maccariello<br />

Zonenmanager Ost & Tessin<br />

AI, AR, GR, SG, TG, TI<br />

Tel. 058 358 30 75, valentino.maccariello@allianz.ch<br />

ZÖGERN SIE NICHT UND REGISTRIEREN<br />

SIE SICH JETZT GLEICH<br />

agvs-upsa.ch/de/tuttobene


BETRIEBSWIRTSCHAFT FOKUS<br />

Garantieversicherungen<br />

«Kein Fahrzeugverkauf<br />

ohne Garantie!»<br />

Die Garantieversicherung als betriebswirtschaftliche Notwendigkeit: Quality 1 und Car Garantie sind die beiden<br />

Platzhirsche auf dem Markt für Garantieversicherungen. <strong>AUTOINSIDE</strong> fühlt Marc Kesser (Quality 1) und<br />

Marcus Söldner (Car Garantie) auf den Zahn. Sandro Compagno<br />

Marc Kessler, CEO Quality 1 AG:<br />

Wir beobachten diesen Transformationsprozess<br />

natürlich sehr aufmerksam. Die Quali-<br />

1.<br />

ty 1 AG ist dank zahlreicher Kooperationspartner<br />

gut vernetzt, ebenso können wir vom internationalen<br />

und nationalen Know-how der Allianz profitieren.<br />

Fakt ist, dass niemand in der Automobilindustrie<br />

weiss, was genau auf uns zukommt. Was wir<br />

als Garantieversicherer tun können, ist die eigene<br />

Transformation im Digitalbereich voranzutreiben<br />

und unsere IT-Systeme auf dem neusten Stand zu<br />

halten. Somit bleiben wir in der Lage, schnell auf<br />

neue Entwicklungen reagieren zu können. Quality<br />

1 ist eine KMU im besten Sinne: Unsere Grösse<br />

und unsere schlanken Strukturen sorgen für ausgesprochene<br />

Flexibilität und Kundennähe.<br />

2.<br />

Wir sind überzeugt, dass das Kundenbedürfnis<br />

für Garantie weiterhin bestehen wird,<br />

auch wenn wir künftig möglicherweise in vernetzten,<br />

autonom verkehrenden Fahrzeugen mit alternativen<br />

Antriebstechniken sitzen werden. Aber<br />

natürlich müssen wir unsere Produkte und Prozesse<br />

laufend hinterfragen und den Marktbedürfnissen<br />

anpassen. Die Elektromobilität beispielsweise<br />

kennt andere Schadenbilder als Fahrzeuge mit konventionellen<br />

Antriebssystemen. Um ein Beispiel<br />

zu nennen: Was machen wir mit den Batterien der<br />

Elektrofahrzeuge? Aktuell sind Defekte an Motor<br />

und Getriebe die kostenintensivsten Schäden. Bei<br />

den Elektrofahrzeugen wird die Batterie diese Rolle<br />

übernehmen. Wie decken und versichern wir die<br />

Batterie, die ja rund einen Drittel der Fahrzeugkosten<br />

ausmacht? Wir sehen in den neuen Technologien<br />

vor allem Chancen, zusätzliche Geschäftsfelder<br />

über die Garantieversicherung zu erschliessen.<br />

Ich denke hier an Finanzdienstleistungen oder<br />

Services im Flottenmanagement. Aber es wird sich<br />

nicht alles verändern: Es gibt auch in E-Fahrzeugen<br />

Navigations- und Infotainmentsysteme, die ausfallen<br />

können, oder Schliessmechanismen, die nicht<br />

mehr funktionieren.<br />

3.<br />

Ein grosser Vorteil ist sicher unsere Agilität.<br />

Wir verfügen über ein starkes Team von<br />

Fach- und IT-Experten an unserem Sitz in Bubikon,<br />

das uns ermöglicht, unser Angebot flexibel den<br />

Marktbedürfnissen anzupassen. Das versetzt uns<br />

in die Lage, sehr schnell individuelle Lösungen für<br />

die Schweizer Importeure und Garagisten zu erstellen.<br />

Wir verfügen aufgrund unserer Performance<br />

in den letzten Jahren über eine aussergewöhnlich<br />

starke Marktposition und sind in der Lage, stetig<br />

in unsere Produktlandschaft zu investieren <strong>–</strong> dies<br />

zum Vorteil unserer Partner und Kunden.<br />

4.<br />

Man muss immer unterscheiden, welche<br />

Schäden gedeckt werden und welche nicht.<br />

Das Gros der Hersteller bietet heute Garantiezeiten<br />

von drei Jahren an. Einige Hersteller bieten eine Anschlussgarantie<br />

an, diese wird grösstenteils über Garantieanbieter<br />

wie die Quality 1 AG als sogenanntes<br />

«White-Label» erstellt und durch den Importeur/<br />

Garagist dem Fahrzeughalter angeboten. Dem Endkunden<br />

fällt das oft gar nicht auf, weil der Garantieanbieter<br />

nur im Kleingedruckten vorkommt. Dieses<br />

Feld sehen wir also nicht als Bedrohung, sondern<br />

als weitere Chance, dass noch mehr Kunden von<br />

unserem Produkt profitieren können und damit geschützt<br />

sind von ärgerlichen Reparaturkosten.<br />

5.<br />

Indem wir ihn auf unsere Hauptbotschaft<br />

hinweisen: Kein Fahrzeugverkauf ohne<br />

Garantieversicherung! Hier geht es immer um das<br />

Vertrauen vom Kunden zu seinem Garagisten. Dass<br />

wir ein verlässlicher Partner der Garagisten sind und<br />

bleiben, hat mit unserer Dienstleistungsqualität<br />

zu tun. Wir sind in der Lage, einen Schadenfall<br />

innert wenigen Minuten abzuwickeln <strong>–</strong><br />

und zwar in drei Sprachen. Quality 1 ist als<br />

Label sehr stark verankert, wir verstehen<br />

unseren Namen als Verpflichtung. Unser<br />

Vertriebsteam mit rund zehn Mitarbeitern<br />

macht rund 10 000 Kundenbesuche pro<br />

Jahr <strong>–</strong> immer mit dem Ziel, unsere Dienstleistungsqualität<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

den Garagisten weiter zu verbessern. <<br />

5 Fragen an Marc Kessler<br />

Die Automobil wirtschaft befindet<br />

1. sich in einem gewaltigen Transformationsprozess.<br />

Welche Entwicklung<br />

beschäftigt Sie am meisten?<br />

Welche Auswirkungen haben<br />

2. neue Technologien wie autonomes<br />

Fahren, alternative Antriebstechniken,<br />

Inter net of Things auf Ihr<br />

Geschäftsmodell?<br />

Wo sehen Sie in den nächsten<br />

3. Jahren die grösste Chance für<br />

Ihr Unternehmen?<br />

Marc Kessler,<br />

CEO Quality 1 AG<br />

14<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

und Marcus Söldner<br />

Der Trend seitens der Hersteller<br />

4. geht zu immer längeren Garantiezeiten.<br />

Bedrohen diese 7-Jahres-<br />

Garantien Ihr Geschäftsmodell?<br />

Zwischen Ihnen und dem Kunden<br />

5. steht fast immer der Garagist.<br />

Wie bewegen Sie ihn dazu, Ihre Versicherungsprodukte<br />

aktiv anzubieten?<br />

Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender<br />

CG Car-Garantie Versicherungs-AG:<br />

Die Digitalisierung ist in der gesamten Autobranche<br />

und insbesondere an der Kunden-<br />

1.<br />

schnittstelle ein ganz zentrales Thema. Wir arbeiten<br />

daher gerade an einem Digitalisierungsprojekt,<br />

um unsere internen Abläufe weiter zu automatisieren<br />

und entwickeln dafür neue IT-Funktionalitäten.<br />

Zudem werden wir damit zahlreiche Prozesse<br />

weiter beschleunigen können, beispielsweise bei<br />

Produktanlage, Schadenabwicklung und Reporting.<br />

Die durch Automatisierung frei werdenden<br />

Ressourcen investieren wir in die Betreuung unserer<br />

Kunden und Partner. Im Zuge dessen prüfen wir<br />

auch weitere Convenience-Produkte und Services<br />

für unsere Partner. Partnerschaft und die Nähe<br />

zum Handel sind die entscheidenden Eckpfeiler,<br />

die den Unternehmensgeist, den Servicegedanken<br />

und die Ausrichtung von Car Garantie prägen.<br />

2.<br />

So gut wie keine. Die Menschen benötigen<br />

auch weiterhin ihre individuelle Mobilität.<br />

Und solange Fahrzeuge auf der Strasse sind, benötigen<br />

die Fahrzeuge auch eine Garantie. Das ist völlig<br />

unabhängig von der Antriebstechnologie. Car Garantie<br />

hat sich als Spezialversicherer schon immer<br />

als Dienstleister und Partner des Fachhandels verstanden.<br />

Diese Ausrichtung werden wir genauso<br />

weiterverfolgen wie auch die Fokussierung auf die<br />

Bereiche Automobil und Zweiräder. Wir verfolgen<br />

die erweiterten Geschäftsmodelle des Handels<br />

und der Hersteller und bieten dort ebenso entsprechend<br />

massgeschneiderte Lösungen an.<br />

3.<br />

Dr. Marcus Söldner,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />

Künftig werden wir weitere Loyalisierungsprodukte<br />

mit zusätzlichen Leistungskomponenten<br />

sehen, wie Räder- und Reifenschutz, sowie<br />

neue Produkte in Verbindung mit Finanzierung<br />

und Leasing. Wir sehen die Potenziale insbesondere<br />

da, wo die Autofahrer kalkulierbare Fahrzeugkosten<br />

wünschen. Fahrzeuge werden heute<br />

nicht nur vorwiegend finanziert oder geleast;<br />

der Kunde will auch planbare Reparatur- und<br />

Wartungskosten über die gesamte Vertragslaufzeit<br />

haben. Exakt in dieser Kopplung von<br />

Finanzierung mit Garantie und<br />

weiteren Serviceprodukten sehen<br />

wir Wachstumschancen für<br />

unser Unternehmen.<br />

4.<br />

Wir sehen noch genügend<br />

Potenzial im<br />

Bereich der Anschlussgarantie<br />

und der Garantieverlängerung.<br />

Ausserdem<br />

wird neben dem<br />

weiteren Ausbau unserer Dienstleistungen auch<br />

die Weiterentwicklung des Angebotes im Bereich<br />

zusätzlicher Mobilitätsprodukte im Mittelpunkt<br />

stehen. Für den Hersteller ist es einfacher, wenn<br />

ein Versicherer das Garantiegeschäft übernimmt.<br />

Car Garantie ist nicht nur Spezialist in diesem<br />

Sektor, sondern verfügt mit rund 50 Jahren Erfahrung<br />

und 2,1 Millionen Garantievereinbarungen<br />

im Bestand über eine enorme Kompetenz in allen<br />

Prozessen rund um die Garantie. Ob es sich dabei<br />

um die rechtliche Sicherheit, die marktgerechte<br />

Einpreisung einer Garantie oder die Schadenabwicklung<br />

handelt <strong>–</strong> diesen Know-how-Vorsprung<br />

selbst aufzubauen, erfordert wirtschaftlich und<br />

personaltechnisch enorme Ressourcen. Zudem ist<br />

diese Kompetenz nur über einen langen Zeitraum<br />

zu generieren. Sogar bei Herstellerpartnern, die<br />

selbst die Garantie versichern, agiert Car Garantie<br />

als Third Party Administrator (TPA) <strong>–</strong> quasi als Abwickler<br />

für alle Garantieprozesse.<br />

5.<br />

Car Garantie agiert als Schnittstelle zwischen<br />

dem Garagisten und dem Kunden<br />

und hat spezielle Produkte und Dienstleistungen<br />

geschaffen, die dem Garagisten die Garantievergabe<br />

sehr einfach machen. Ausserdem beraten und<br />

trainieren wir den Handel und haben ein eigenes<br />

Callcenter. Als Zusatzangebot realisiert Car Garantie<br />

für seine Partner individuelle Kundenkontakt-<br />

Programme im Namen und Design der Garage. Der<br />

Kunde wird regelmässig kontaktiert und hat die<br />

Möglichkeit, eine Anschlussgarantie abzuschliessen<br />

oder die vorhandene Garantie immer wieder zu<br />

verlängern. Hierbei erreichen wir Abschlussraten<br />

zwischen 20 und 30 Prozent. Car Garantie entwirft<br />

zudem für die Garage das Marketingmaterial rund<br />

um das Garantieprodukt: Werbematerialien wie<br />

Flyer, Nummernschildeinleger, Aufkleber, Poster,<br />

Fahnen sowie Dokumentenhüllen für die Garantieunterlagen<br />

und Kundenkarten unterstreichen den<br />

professionellen Auftritt des Garagisten am Point of<br />

Sale und ermöglichen eine optimale Vermarktung<br />

des Garantieproduktes. Auf Wunsch werden alle<br />

Dokumente im hersteller- oder händlereigenen Design<br />

erstellt und erhöhen so die Identifikation des<br />

Autokäufers mit der jeweiligen Marke beziehungsweise<br />

der Garage. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>15


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Schadenstatistik<br />

Reparaturkosten erneut<br />

stark angestiegen<br />

Die Tendenz zu höheren Reparaturkosten setzt sich fort. Im Jahr 2018 stiegen die durchschnittlichen Reparaturkosten von<br />

601 auf 615 Franken. Dies zeigt die Auswertung der Versicherungsbestände des Garantieversicherers CG Car Garantie.<br />

pd. Nachdem der durchschnittliche Schadenbedarf jahrelang zwar<br />

kontinuierlich, aber moderat anstieg, sind seit zwei Jahren deutliche<br />

Sprünge zu beobachten. Bereits 2017 war mit einem Anstieg von 586<br />

auf 601 Franken ein besonders hoher Zuwachs zu verzeichnen. 2018<br />

zeigt sich, dass dies keine Ausnahme war. In diesem Jahr stiegen die<br />

durchschnittlichen Reparaturkosten auf 615 Franken.<br />

CG Car Garantie führt diesen Anstieg auf die steigenden Ansprüche<br />

der Autokäufer und die dadurch immer höhere technische<br />

Komplexität und die umfangreichere Ausstattung der Fahrzeuge zurück.<br />

Motor verantwortlich für die teuersten Schäden<br />

Im Occasionsbereich zeigt sich der Kostenanteil der einzelnen<br />

Bauteile nahezu unverändert. Wie im Vorjahr ist auch diesmal der<br />

zum Vorjahr. Obwohl der Motor sowohl bei Occasionen als auch bei<br />

Neuwagen für die meisten Kosten verantwortlich ist, liegt er bei der<br />

Schadenhäufigkeit mit 10,8 Prozent nur auf Platz 3 (Occasionen, Abbildung<br />

3) beziehungsweise mit 8,7 Prozent auf Platz 4 (Neuwagen).<br />

Bei Neuwagen ist wie schon im Vorjahr die Komfortelektrik auf Platz<br />

3 (9,5 %, + 0,7 %).<br />

Auf Platz 2 folgt bei Occasionen und Neuwagen unverändert die<br />

elektrische Anlage (Occasionen: 17,4 %, Neuwagen: 17,8 %) mit ähnlichen<br />

Werten wie im Vorjahr. Ebenfalls wie im Vorjahr liegt die<br />

Kraftstoffanlage inklusive Turbolader auf Platz 1 mit einem Anteil<br />

von 19,9 Prozent (Occasionen) beziehungsweise 21,5 Prozent (Neuwagen).<br />

Die Kraftstoffanlage ist bei beiden Fahrzeugarten also für<br />

rund ein Fünftel aller Schäden verantwortlich.<br />

Motor<br />

Kraftstoffanlage (inkl.Turbolader)<br />

Getriebe<br />

Elektrische Anlage<br />

Klimaanlage<br />

Komfortelektrik<br />

Kühlsystem<br />

Lenkung<br />

Kraftübertragung<br />

Abgasanlage<br />

Bremsanlage<br />

Sicherheits-Systeme<br />

Karosserie/Innenraum<br />

Differential<br />

Fahrwerk<br />

Fahrdynamik<br />

Elektroantrieb<br />

Hybridsystem<br />

SCHADENREGULIERUNGSSUMME OCCASIONEN<br />

Schäden treten etwas später ein<br />

Nachdem das letzte Jahr einen Anstieg der frühen Schadeneintritte<br />

verzeichnete, hat sich das Bild 2018 geringfügig verändert. Bei<br />

Occasionen treten noch 30,1 Prozent der Schäden (2017: 33,2 %) innerhalb<br />

der ersten 5000 Kilometer nach Haftungsbeginn auf. Weiterhin<br />

treten mehr als vier Fünftel der Schäden (2018: 83,3 %, 2017: 85,3 %)<br />

während der ersten 25 000 Kilometer nach Haftungsbeginn auf. Ein ähnlicher,<br />

geringfügiger Rückgang lässt sich bei den Neuwagen erkennen:<br />

Hier tritt rund ein Viertel der Schäden (2018: 27 %, 2017: 30,3 %) im<br />

Laufe der ersten 25 000 km auf.<br />

Auch bei der Verteilung der Schäden nach Tagen zeigen sich Unterschiede<br />

zum Vorjahr: Während des ersten Jahres nach Haftungsbeginn<br />

müssen 2018 80,9 Prozent der Occasionen (2017: 83,3 %) und 46,7 Prozent<br />

der Neuwagen (2017: 54,9 %) Garantieleistungen in Anspruch nehmen. <<br />

Abbildung 1: Schadenregulierungssumme Occasionen.<br />

Motor für die meisten Kosten verantwortlich (2017: 24,2 %, 2018:<br />

23,6 %: Abbildung 1), gefolgt von der Kraftstoffanlage inklusive<br />

Turbolader und Getriebe. Die Kraftstoffanlage verzeichnet dabei<br />

einen geringen Anstieg von 0,5 auf 18,2 Prozent, das Getriebe einen<br />

marginalen Rückgang um 0,1 auf 11,6 Prozent.<br />

Bei den Neuwagen zeigt sich eine andere Reihenfolge: War im<br />

Vorjahr noch die Kraftstoffanlage für die meisten Kosten verantwortlich,<br />

liegt 2018 auch hier der Motor auf Platz 1 <strong>–</strong> mit einem Zuwachs<br />

von einem Prozent auf 21,3 Prozent. Die Kraftstoffanlage folgt mit<br />

21 Prozent auf Platz 2 (2017: 20,3 %), die elektrische Anlage, die 2017<br />

noch auf Platz 4 lag, folgt 2018 auf Platz 3.<br />

Motor bei der Schadenhäufigkeit auf Platz 3 und 4<br />

Der Anteil der Schadenhäufigkeit zeigt kaum Veränderungen<br />

Kraftstoffanlage (inkl.Turbolader)<br />

SCHADENHÄUFIGKEIT OCCASIONEN<br />

Elektrische Anlage<br />

Motor<br />

Komfortelektrik<br />

Kühlsystem<br />

Klimaanlage<br />

Getriebe<br />

Bremsanlage<br />

Kraftübertragung<br />

Abgasanlage<br />

Lenkung<br />

Sicherheits-Systeme<br />

Karosserie/Innenraum<br />

Fahrwerk<br />

Differential<br />

Fahrdynamik<br />

Elektroantrieb<br />

Hybridsystem<br />

Abbildung 3: Schadenhäufigkeit Occasionen.<br />

16<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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JobCloud<br />

Jobinserat veröffentlicht <strong>–</strong> was<br />

Sie danach tun sollten<br />

Sie sind gerade auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden für Ihre Garage und haben vor kurzem ein Stelleninserat publiziert?<br />

Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung erfolgreiche Rekrutierung. Aber damit ist es nicht getan. Erfahren Sie, was Sie als<br />

nächstes tun können, um das Potenzial eines Jobinserates voll auszunutzen.<br />

# Nicht einfach warten<br />

Nach der Veröffentlichung des Jobinserats<br />

geht es mit dem Rekrutierungsprozess so richtig<br />

los. Warten Sie nicht einfach ab. Teilen Sie<br />

das Stellenangebot auf den sozialen Netzwerken<br />

und informieren Sie die Mitarbeitenden,<br />

denn auch Mitarbeiterempfehlungen können<br />

zu einer Einstellung führen.<br />

# Stelleninserat gegebenenfalls anpassen<br />

Melden sich wenige oder nur unpassende<br />

Kandidaten auf Ihr Stelleninserat? Der Fachkräftemangel<br />

kann ein Grund dafür sein.<br />

Sehen Sie sich nochmals genau den Inhalt<br />

des Stelleninserats an. Ist der Stellentitel so<br />

formuliert, wie er gewöhnlich auf Google<br />

oder Jobportalen gesucht wird? Können die<br />

Anforderungen klarer formuliert werden und<br />

können Elemente rausgenommen werden,<br />

die Kandidaten vielleicht abschrecken? Gibt<br />

es unnötige Füllwörter und Floskeln, die das<br />

Stelleninserat schwer lesbar machen? Versuchen<br />

Sie, Ihr Stelleninserat nochmals zu optimieren,<br />

um so mehr passende Bewerbungen<br />

zu erhalten.<br />

# Bewerbungen sortieren<br />

Sortieren Sie alle Bewerbungen, sobald Sie<br />

diese erhalten. Es macht Sinn, Bewerbungen<br />

nach A (Einladung zum Bewerbungsgespräch),<br />

B (Reserve-Kandidaten) und C (nicht passend)<br />

zu ordnen. B-Kandidaten sind jene Personen,<br />

die eventuell noch für ein Interview in Frage<br />

kommen könnten, wenn sich aus der ersten<br />

Interview-Runde keine Anstellung ergibt.<br />

Kandidaten können Sie auch in Ihrem Kandidaten-Pool<br />

für zukünftige Stellen in Evidenz<br />

halten, allerdings müssen Sie sich dafür das<br />

Einverständnis der Kandidaten einholen.<br />

# Passende Bewerbende zum Jobinterview<br />

einladen<br />

Wenn Sie genug Kandidaten haben, sollten<br />

circa fünf Bewerbende zu einem ersten<br />

Jobinterview eingeladen werden und höchstens<br />

zwei bis drei Personen zu einem zweiten<br />

Gespräch, wo den Kandidaten eine Aufgabe<br />

gestellt werden kann.<br />

Tipp: Vor allem, wenn Sie eine schwierig<br />

zu besetzende Stelle haben und eine gute Bewerbung<br />

erhalten, sollten Sie sich innerhalb<br />

von 48 Stunden <strong>–</strong> am besten telefonisch<br />

<strong>–</strong> melden, um den Kandidaten nicht an ein<br />

anderes Automobilunternehmen zu verlieren.<br />

# Antwort an alle Kandidaten<br />

Jobsuchende sollen optimal betreut werden<br />

und einen guten Eindruck von Ihrem<br />

Unternehmen erhalten <strong>–</strong> egal, ob die Kandidaten<br />

passen oder nicht. So können Sie einen<br />

guten Ruf als Arbeitgeber aufbauen. Idealerweise<br />

sollen alle Bewerbenden innerhalb von<br />

einer Woche eine Antwort erhalten. Verwenden<br />

Sie verschiedene Antwort-Vorlagen, je<br />

nachdem ob die Kandidaten wenig passend<br />

oder ziemlich passend sind. Wenn die Entscheidungsphase<br />

etwas länger dauert als zwei<br />

Wochen, dann senden Sie Ihren Kandidaten<br />

eine Benachrichtigung und bitten Sie um etwas<br />

mehr Geduld. <<br />

JobCloud<br />

JobCloud ist das führende Unternehmen im<br />

digitalen Stellenmarkt der Schweiz mit mehr<br />

als 20 Jahren Erfahrung und betreibt unter<br />

anderem jobs.ch sowie jobup.ch, die beliebtesten<br />

Jobportale der Deutsch- beziehungsweise<br />

der Westschweiz.<br />

Weitere Informationen auf www.jobcloud.ch/<br />

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und Beiträge zum Thema Rekrutierung und<br />

Personalpolitik erscheinen.<br />

Unsere Tipps: die kostenlosen Whitepaper<br />

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Acquisition» und «Knackpunkte im Arbeitsrecht<br />

<strong>–</strong> rechtliche Grundlagen und nützliche Tipps für<br />

Arbeitgeber»<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>17


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Grossinvestition Waschanlage<br />

«Man schaut das an<br />

und denkt: clever»<br />

Wer sein Auto in die Garage bringt, erwartet es nachher sauber(er) zurück <strong>–</strong> egal ob Reifenwechsel, Service oder<br />

Reparatur. Weshalb sich die Investition in eine gut funktionierende Waschanlage lohnt und nach welchen Kriterien beispielsweise<br />

das Porsche Zentrum Zürich sein Waschportal auswählte, erklärt Projektleiter Alex Schelling. Sascha Rhyner<br />

Es ist früher Nachmittag. Die Sonne scheint. Hinter dem Porsche Zentrum<br />

in Zürich, diesem prächtigen Bau an der Bernerstrasse in Schlieren, läuft<br />

die Waschanlage auf Hochtouren. «Am Mittwoch- und am Freitagnachmittag<br />

ist besonders viel los», sagt Alex Schelling, Projektleiter der Amag<br />

First AG. Der angegliederte Carrosserie-Betrieb, der Classic-Partner sowie<br />

die VW-Garage und weitere Betriebe in der Nachbarschaft waschen ihre<br />

Fahrzeuge ebenfalls in den beiden Portalanlagen.<br />

Erfahrungen von Kollegen sind wichtig<br />

Mit den bisherigen Anlagen war Schelling nicht zufrieden:<br />

«Wir hatten immer wieder Betriebsunterbrüche und zusätzlich zum<br />

Wartungsvertrag Unterhaltskosten von mehreren Tausend Franken<br />

<strong>–</strong> pro Monat», erklärt er. Eine einwandfrei funktionierende Waschanlage<br />

ist für das Porsche Zentrum auch wirtschaftlich wichtig. Deshalb<br />

fiel der Entscheid, die Anlagen vorzeitig zu ersetzen. «Eigentlich<br />

wäre vorgesehen gewesen, dass die Anlage noch vier Jahre mehr<br />

in Betrieb ist.» Als das Amag-Mutterhaus vor rund zwei Jahren eine<br />

Analyse verschiedener Anbieter machte, spielte dies Schelling in die<br />

Karten. «Es war ein umfassender Vergleich über alle Bereiche inklusive<br />

Kosten-Nutzenrechnung», erinnert er sich. «Drei Anbieter erreichten<br />

80 Prozent des Bestwerts und kamen in die engere Auswahl.»<br />

Klare Anforderung des Porsche Zentrums: «Wichtig ist, dass die<br />

Anlage läuft <strong>–</strong> und zuverlässig läuft.» Das Verhältnis zwischen Waschqualität<br />

und Zeit spielt eine wichtige Rolle. «Die aufgerechneten<br />

Mannstunden schlagen wirtschaftlich zu Buch», hält Schelling fest.<br />

Und: «Unsere Kunden erwarten ein sauberes Auto, wenn es aus der<br />

Werkstatt kommt.» Es sei auch der Bau einer Waschstrasse geprüft, aber<br />

wieder verworfen worden: «Es fehlt schlicht und ergreifend der Platz.»<br />

In der engeren Auswahl war auch eine Anlage von Kärcher.<br />

Schelling erkundigte sich bei Berufskollegen, die Erfahrungen mit<br />

dem Hersteller hatten. «Wie funktioniert die Zusammenarbeit und<br />

wie ist der Service, will heissen die Reaktionszeit», wollte er wissen.<br />

Im Verlaufe des letzten Jahres unterbreitete Marcel Beljean, Projektleiter<br />

Wash System Deutschschweiz, eine Offerte für ein Portal. An<br />

der Uniti Waschausstellung im Mai präsentierte Kärcher seine Weltneuheit:<br />

die «Klean!Star iQ». Die intelligenten, segmentierten Seitenbürsten<br />

gaben den Ausschlag zugunsten von Kärcher: «Man schaut<br />

das an und denkt: clever.»<br />

Ein Hindernis blieb: «Marcel Beljean sagte mir, dass die Anlage<br />

mit den segmentierten Bürsten erst im März <strong>2019</strong> lieferbar sei», berichtet<br />

Schelling und schaut den Kärcher-Mann lachend an. «Ich<br />

sagte ihm: Daran arbeiten wir noch.» Nun lacht auch Beljean.<br />

Er kontaktierte das Mutterhaus und irgendwie gelang es, dass<br />

bereits im November 2018 die erste «Klean!Star iQ» in der Schweiz<br />

in Betrieb genommen werden konnte. Im März <strong>2019</strong> folgte die<br />

zweite <strong>–</strong> mit einer anderen Höhe. Das Kärcher-Waschportal ist in<br />

drei Stahlbauhöhen lieferbar und pro Höhe ist die Dachbürste in drei<br />

Stufen verstellbar. Weil ein Autovermieter die Anlage mitbenutzt, ist<br />

eine Waschhöhe von 2,90 Meter nötig.<br />

18<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Innovation als Kaufargument<br />

Die Anlagen laufen in Schlieren ohne Probleme. «Wir rechnen mit<br />

rund 40 bis 50 Autos pro Tag und Anlage», erklärt Schelling. Und er<br />

hat festgestellt: «Der Wasserverbrauch ist gesunken und wir brauchen<br />

auch weniger Chemikalien.» Nach dem Einbau der neuen Anlage<br />

wechselte die Amag First AG auch den Lieferanten der Chemie.<br />

Michael Hagen, ebenfalls Projektleiter Wash System Deutschschweiz<br />

bei Kärcher, stellt aber klar: «Wir schreiben nicht vor, welcher Lieferant<br />

zu berücksichtigen ist.» Wichtig sei aber, dass Portalhersteller und<br />

Chemielieferant eng zusammenarbeiten. Nur so ergäbe sich ein gutes<br />

Waschergebnis <strong>–</strong> und eine schnelle Trocknung.<br />

«Es ist stets ein Kompromiss zwischen Qualität und Zeit», sagt Alex<br />

Schelling. «Eine Anlage kann nicht schneller laufen, also ist es nur mit<br />

Innovation möglich, eine Verbesserung zu erzielen. Deshalb fiel unsere<br />

Wahl auf die neue Anlage von Kärcher.» Die segmentierte Seitenbürste<br />

erlaube es, mit nur einem Durchlauf das Auto sauber zu waschen und<br />

im Rücklauf zu trocknen, weil sich die Bürstensegmente der jeweiligen<br />

Fahrzeugkontur anpassen. «Wegen den Plastikteilen an den Autos<br />

können die Bürsten nicht zu viel Druck ausüben. Das spricht für das<br />

neue Patent von Kärcher», argumentiert Schelling. Die Seitenbürsten<br />

lassen sich um 15 Grand neigen und ermöglichen so auch eine optimale<br />

Heckreinigung; «K!Back iQ» nennt Kärcher seine Innovation.<br />

Die Zeit ist fortgeschritten. Mittwoch, später Nachmittag. Auto<br />

um Auto geht durch die Waschanlage. «Obwohl es sich um ein<br />

innovatives Premiumprodukt handelt, hat es finanziell gepasst.<br />

Der Unterschied zu den anderen Offerten war nicht so gross, wie<br />

vielleicht vermutet werden könnte», ist Alex Schelling mit der Investition<br />

sehr zufrieden. Denn letztlich muss sich eine Investition<br />

in dieser Grössenordnung betriebswirtschaftlich rechnen. <<br />

Clevere Weiterentwicklung: Die Räderwäsche von Kärcher.<br />

Betriebswirtschaftlich lohnend<br />

Den Kärcher-Vertretern ist der Stolz anzusehen. «Die Entwickler<br />

haben den Nagel auf den Kopf getroffen», strahlt Hagen.<br />

Neben den revolutionären Seitenbürsten wurde auch die patentierte<br />

Radwaschanlage «K!Wheel iQ» mit den drei rotierenden Bürsten<br />

weiterentwickelt. Denn mit den Autos wuchsen ebenso die Räder.<br />

Der Planetenradwäscher bewegt sich in einer Art Parabelbewegung<br />

Richtung Rad, um den verschiedenen Radgrössen gerecht zu werden.<br />

Integriert ist auch eine Radkastenreinigung. So werden selbst hartnäckige<br />

Verschmutzungen gereinigt.<br />

Hagen erinnert sich, wie er mit einer gewissen Skepsis in den<br />

Kurs fuhr, in dem die «Klean!Star iQ» vorgestellt wurde: «Als ich<br />

die Anlage zum ersten Mal sah, dachte ich: Wahnsinn, was die<br />

kann.» Allerdings stellten Beljean und Hagen auch fest, dass die<br />

Innovationsbegeisterung im Markt nicht überall gleich gross ist wie<br />

in Schlieren: «Neue Technologie wecken eine gewisse Skepsis, was<br />

die Lebensdauer angeht.» Im Porsche Zentrum wusch die Anlage bisher<br />

rund 1000 Autos pro Monat und funktioniert einwandfrei.<br />

Alex Schelling (v. l.), Projektleiter Porsche Zentrum Zürich, mit den Kärcher-<br />

Projektleitern Marcel Beljean und Michael Hagen.<br />

Überzeugende Innovation: Die intelligenten segmentierten Seitenbürsten passen sich der Fahrzeugkontur an und ermöglichen eine effizientere Autowäsche.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>19


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Occasionsmarkt<br />

In vier Klicks zum Marktpreis<br />

Carauktion hat eine neue App für die Ermittlung des Fahrzeugrestwerts entwickelt. «ValueCheck» zeigt den Händlern keine<br />

theoretischen Berechnungen, sondern reale Marktpreise für ihre Occasionen an. André Bissegger<br />

Die neue «ValueCheck»-App von Carauktion führt in vier Schritten zum Restwert. Dabei kann beispielsweise auch die gewünschte Gewinn-Marge hinterlegt und der<br />

Fahrzeugzustand erfasst werden.<br />

Das Occasionsgeschäft wird für den Garagisten<br />

betriebswirtschaftlich immer wichtiger.<br />

Allein im ersten Quartal <strong>2019</strong> wechselten<br />

laut Eurotax über 210 000 Gebrauchtwagen<br />

den Besitzer <strong>–</strong> ein schöner Kuchen, von dem<br />

sich die Garagisten auch wegen den Margen<br />

gerne ein Stück abschneiden möchten. Die<br />

grösste Krux dabei: Zu welchem Preis biete<br />

ich den Gebrauchtwagen zum Verkauf an?<br />

Anhaltspunkte bieten Onlineportale, Gespräche<br />

mit Kollegen, eigene Erfahrungswerte<br />

oder Berechnungen von Automarken<br />

und Datenspezialisten. Nun greift der B2B-<br />

Marktplatz Carauktion ins Geschäft mit der<br />

Restwertberechnung ein. Die Auktionsplattform<br />

verspricht mit ihrer neuen App<br />

«ValueCheck», die im Spätsommer <strong>2019</strong><br />

lanciert wird, «effektive Marktpreise und<br />

keine Berechnungen», wie Daniel Hablützel,<br />

Geschäftsführer der Carauktion AG, sagt.<br />

«Wir stellen im Vergleich zwischen den Be-<br />

20<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Betriebswirtschaft und Dealer Management Systeme<br />

«Wir wollen das Kerngeschäft<br />

produktiver machen»<br />

Jeder Garagist kennt die Herausforderung: Wenn das Geschäft erfolgreich laufen soll, muss er täglich eine Vielzahl<br />

unterschiedlichster Betriebsabläufe optimal organisieren und steuern. Ein Dealer Management System (DMS) unterstützt<br />

ihn dabei. Stephan Rissi, Leiter Marketing und Verkauf bei der Stieger Software AG, weiss wie. André Bissegger<br />

Herr Rissi, weshalb macht eine Garagensoftware betriebswirtschaftlich<br />

Sinn?<br />

Stephan Rissi: Im Mittelpunkt steht sicher, dass sie dem Garagisten<br />

hilft, im wahrsten Sinne des Wortes besser zu wirtschaften.<br />

Zentral dabei sind die Prozessoptimierungen anhand beschleunigter<br />

und sicher geführter Abläufe, was nachweislich eine Leistungs- und<br />

Effizienzsteigerung zur Folge hat. Mehr Effizienz bedeutet in aller<br />

Regel auch eine höhere Rentabilität. Denn wo Betriebsressourcen<br />

dank DMS optimal eingesetzt und gesteuert werden können, stellt<br />

sich auch ein positiver Wertschöpfungsbeitrag für den Betrieb ein.<br />

Generell geht es also darum, das Kerngeschäft eines Garagenbetriebs<br />

produktiver zu machen. Und dieses dreht sich nun mal um den<br />

Kunden. Bei der Administration eingesparte Zeit kann der Garagist<br />

gewinnbringend in seine Kunden investieren. Dank eines DMS liegen<br />

ihm auf Knopfdruck auch wertvolle Kennzahlen über seinen Betrieb<br />

vor. Das sind wichtige Steuerungselemente, die ihm helfen, langfristig<br />

konkurrenzfähig und erfolgreich zu bleiben. Weitere Gründe können<br />

die Hersteller-, Importeur- oder Gesetzesvorgaben sein, die mit<br />

einem DMS zu bewältigen sind.<br />

Auf was sollte ein Garagist bei der Suche nach der für ihn richtigen<br />

Software achten?<br />

Stehen alle für ihn relevanten Schnittstellen zur Verfügung? Lässt<br />

sich die Software schrittweise modular aufbauen, sodass der Garagist<br />

flexibel bleibt in Bezug auf zukünftige betriebliche Änderungen?<br />

Deckt das Herstellerangebot eigene Zusatzmodule wie Werkstattplaner,<br />

Zeiterfassung, Pneuhotel und Online-Planer ab? Sind diese voll<br />

integrierbar ins DMS und intelligent untereinander vernetzt? Denn<br />

nur das garantiert ihm, Daten nicht mehrfach erfassen zu müssen und<br />

über einen durchgängigen Datenfluss zu verfügen. Bietet der Hersteller<br />

einen professionellen, mehrsprachigen Support? Wie innovativ ist er,<br />

seit wann gibt es ihn, verfügt er über fundierte Kenntnisse des Schweizer<br />

Marktes, der buchhalterischen sowie gesetzlichen Vorgaben und<br />

stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis? Auch die «Chemie» zwischen<br />

dem Software-Hersteller und dem Garagisten sollte passen.<br />

Wenn der Garagist sein bestehendes System ausbauen möchte,<br />

muss er dann seinem bisherigen Anbieter treu bleiben oder lassen<br />

sich auch fremde Software-Lösungen miteinander verbinden?<br />

Von einem System-Mix raten wir definitiv ab. Software-Erweiterungen<br />

sollten nur innerhalb der Marke erfolgen, da die Integration<br />

fremder Lösungen den reibungslosen Datenfluss und somit die System-Effizienz<br />

gefährden kann. Auch Probleme beim Support wären<br />

vorprogrammiert. Mit ein Grund, warum Stieger-Kunden bei uns<br />

alles aus einer Hand erhalten. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

stieger.ch<br />

Muss ein Garagenbetrieb eine gewisse Grösse haben, damit sich<br />

zusätzliche Softwarelösungen für beispielsweise Zeiterfassung,<br />

Werkstattplanung, Lohnbuchhaltung oder Pneuhotel überhaupt<br />

lohnen?<br />

Die Grösse ist nicht entscheidend. Solche Zusatzmodule machen<br />

immer dann Sinn, wenn ein entsprechender Bedarf seitens der Kunden<br />

oder aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen des Garagisten<br />

<strong>–</strong> Stichwort Prozessoptimierung <strong>–</strong> besteht. Auch wenn er den Digitalisierungsgrad<br />

im Betrieb vorantreiben will. Oder es gibt externe Vorgaben,<br />

beispielsweise wenn der Hersteller/Importeur den Einsatz eines<br />

Online-Planers oder die elektronische Zeiterfassung vorschreibt.<br />

Stephan Rissi ist Leiter Marketing und<br />

Verkauf bei der Stieger Software AG.<br />

22<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


echnungen und den effektiv bezahlten Preisen<br />

jeweils eine Differenz von plus/minus 20<br />

Prozent fest.»<br />

Daniel Hablützel,<br />

Geschäftsführer<br />

Carauktion AG.<br />

Datenbank mit breitem<br />

Fahrzeugmix<br />

Die 2004 gegründete<br />

Carauktion aus<br />

Tuggen SZ verfügt<br />

über einen sehr grossen<br />

Erfahrungsschatz.<br />

So werden im Jahr<br />

<strong>2019</strong> von den 7800<br />

Usern schätzungsweise<br />

über 21 000 Fahrzeuge ver- und ersteigert.<br />

Die Plattform wächst jedes Jahr um rund<br />

zehn Prozent. «Dabei nimmt auch der Anteil<br />

der Händler zu, die ihre Gebrauchtwagen<br />

einstellen», sagt Hablützel.<br />

Inzwischen stammt knapp jedes fünfte<br />

Fahrzeug von einem Garagisten. Es handelt<br />

sich beispielsweise um Eintauschfahrzeuge,<br />

die nicht zum restlichen Angebot der Garage<br />

passen. Die Händler sind damit die drittgrösste<br />

Kundengruppe nach dem Flotten- und<br />

Retail-Leasing. Weitere sind unter anderem<br />

Flottenbesitzer oder Behörden wie Staatsanwaltschaften.<br />

Entsprechend abwechslungsreich<br />

ist auch das Angebot, wenn zu einer der<br />

knapp 100 Online-Auktionen pro Jahr aufgerufen<br />

wird.<br />

«Wir haben jeweils einen breiten Fahrzeugmix<br />

im Angebot <strong>–</strong> vom Jungauto bis hin<br />

zum beispielsweise zwölfjährigen Behördenfahrzeug.<br />

Das gibt uns eine gute Grundlage<br />

für die Datenbank, auf die die App zugreift»,<br />

sagt Hablützel. «Aufgrund der Transaktionspreise<br />

wissen wir, über welchen Restwert ein<br />

Fahrzeug zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

verfügt und können somit mit unserer App<br />

effektive Transaktionsdaten anzeigen und<br />

keine theoretischen Berechnungen.»<br />

Die Vorteile für die Garagisten liegen auf<br />

der Hand: Schnelle und reale Wertermittlung,<br />

ein zusätzlicher Wert, auf den sich die Garagisten<br />

stützen können, mehr Transparenz<br />

und die Abhängigkeit zum Zwischenhandel<br />

wird minimiert. Damit bleibt die Marge des<br />

Zwischenhändlers beim Garagisten. Kurz: Die<br />

App vereinfacht das Garagistenleben.<br />

erfolgt die Basis-Restwertermittlung, indem<br />

die rechte Seite des Fahrzeugausweises fotografiert<br />

und so automatisch eine VIN-Abfrage<br />

gestartet wird. Zusätzlich wird manuell der<br />

Kilometerstand ergänzt. «Die App vergleicht<br />

dann, zu welchem Preis dieses Fahrzeug bisher<br />

gehandelt wurde, und gibt den Restwert<br />

an», sagt Hablützel.<br />

Danach wird der bereinigte Restwert ermittelt:<br />

Der Zustand beziehungsweise die<br />

Schäden werden dokumentiert und die geschätzten<br />

Instandstellungskosten berücksichtigt.<br />

Dazu können die Benutzer auch<br />

gleich Fotos hochladen. Zusätzlich kann eine<br />

gewünschte Marge hinterlegt werden. «In<br />

einem optionalen dritten Schritt hat dann<br />

beispielsweise der Verkaufsleiter die Möglichkeit,<br />

den Preis freizugeben, anzupassen,<br />

die Marge zu erhöhen und so weiter.» Es gibt<br />

zwei Ansichten: Eine für die Kunden mit verdeckter<br />

Marge und eine interne, bei der alle<br />

Details ersichtlich sind.<br />

Zum Abschluss erfolgt der Datenexport<br />

zu Carauktion. «Wir stehen zudem in Verhandlungen<br />

mit Partnern für zusätzliche<br />

Schnittstellen», verrät Hablützel. Kurz: Mit<br />

wenigen Klicks erfasst der Garagist das Occasionsfahrzeug,<br />

verfügt sofort über den effektiven<br />

Marktpreis und kann das Fahrzeug<br />

gleich online zum Verkauf anbieten.<br />

15 Monate Entwicklungszeit<br />

Entwickelt wurde «ValueCheck» von Carit<br />

Services, der in eine eigene Firma ausgelagerten<br />

IT-Abteilung von Carauktion. «Damit<br />

kann sie auch Drittanfragen beispielsweise<br />

für eigene Verkaufsplattformen verwirklichen.»<br />

Die Entwicklungszeit betrug 15 Monate.<br />

Dabei entpuppte sich das automatische<br />

Auslesen des Fahrzeugausweises als grösste<br />

Schwierigkeit.<br />

Mit der App habe man auf ein Bedürfnis<br />

der Garagisten reagiert, betont Hablützel.<br />

«Sie wollen den Zwischenhandel nicht auf<br />

dem Platz und schnell über einen effektiven<br />

Restwert verfügen.» Während die App selbst<br />

kostenlos ist, wird pro Abfrage zwischen 6<br />

und 8 Franken bezahlt. Alles was man dazu<br />

braucht, ist ein Carauktion-Login. <<br />

Parameter ohne Ende<br />

E989-19-13<br />

Kursdaten:<br />

06.07.<strong>2019</strong> in Reiden<br />

Jeweils von 08.30 <strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />

Fahrassistenzsysteme ADAS<br />

E989-19-14<br />

Kursdaten:<br />

06.09.<strong>2019</strong> in Reiden<br />

07.09.<strong>2019</strong> in Reiden<br />

Jeweils von 08.30 <strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />

Energiemanagementsysteme<br />

E989-19-15<br />

Kursdaten:<br />

24.10.<strong>2019</strong> in Reiden<br />

26.10.<strong>2019</strong> in Reiden<br />

Jeweils von 08.30 <strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />

Kundenbindung und Produktivitätssteigerung<br />

in der Werkstatt<br />

E989-19-19<br />

Kursdaten:<br />

23.09.<strong>2019</strong> in Gossau<br />

24.09.<strong>2019</strong> in Buttisholz<br />

Jeweils von 09.00<strong>–</strong> 17.00 Uhr<br />

Kommunikation in der Werkstatt<br />

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Jetzt Training buchen!<br />

Kursdaten:<br />

08.10.<strong>2019</strong> in Buttisholz<br />

10.10.<strong>2019</strong> in Gossau<br />

Jeweils von 09.00<strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />

Fahrzeugausweis fotografieren<br />

«ValueCheck», die für Android und iOS<br />

angeboten wird, ist logisch aufgebaut und<br />

führt in vier Schritten zum Restwert. «Ganz<br />

grundsätzlich gilt: Die App ist nicht nur ein<br />

Restwertermittlungs-, sondern auch ein Datenerfassungstool»,<br />

betont Hablützel. Zuerst<br />

Weitere Infos unter:<br />

carauktion.ch<br />

Online-Anmeldung<br />

wwww.autotechnik.ch/training<br />

Hostettler Autotechnik AG<br />

Telefon 041 926 62 35<br />

E-Mail info@autotechnik.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


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Swica<br />

Guter Schlaf als Basis für<br />

Gesundheit und Wohlbefinden<br />

Laut dem Bundesamt für Statistik hat bereits jeder Vierte Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Auf Dauer kann dies<br />

krank machen. Erfahren Sie, wie man mit effektiven Tipps zu einem guten Schlaf zurückfindet. Ausserdem können Absenzen,<br />

die professionell gemanagt werden, um bis zu 20 Prozent gesenkt werden.<br />

Unregelmässige Arbeitszeiten, Stress und<br />

Leistungsdruck können mögliche Gründe für<br />

Schlafstörungen sein. Häufige Begleiterscheinungen<br />

sind Reizbarkeit, Kopfschmerzen,<br />

Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungsabfall.<br />

Auf lange Sicht kann Schlafmangel<br />

krank machen. Da unsere heutige<br />

Leistungsgesellschaft dem Schlaf meist zu<br />

wenig Priorität einräumt, wird das Krankheitsrisiko<br />

oftmals unterschätzt.<br />

Tipps für einen guten Schlaf<br />

Wer unter Ein- oder Durchschlafstörungen<br />

leidet, kann sich mit einfachen, aber effektiven<br />

Tipps neue Gewohnheiten aneignen:<br />

• Die Schlafenszeit eher verkürzen und immer<br />

zur selben Zeit schlafen gehen (auch<br />

am Wochenende), um den Schlafdruck<br />

kontinuierlich aufzubauen.<br />

• Lange Schlafzeiten am Tag vermeiden.<br />

• Den Wecker ausser Sichtweite stellen,<br />

um sich nicht nervös zu machen, wenn<br />

man nicht einschlafen kann oder erwacht.<br />

• Aufstehen, wenn die Wachphasen länger<br />

andauern.<br />

• Tagsüber aktiv bleiben und sich täglich<br />

an der frischen Luft und im Tageslicht<br />

bewegen.<br />

• Am Abend mit einem Entspannungsritual<br />

langsam zur Ruhe kommen.<br />

• Kaffee, Schwarztee, Fruchtsäfte oder<br />

andere anregende Getränke vor dem<br />

Schlafen meiden.<br />

• Vor dem Zubettgehen sollte ein aktivierender<br />

Medienkonsum am Handy oder<br />

im Internet vermieden werden.<br />

Absenzenmanagement reduziert<br />

Ausfälle<br />

Absenzen infolge Krankheit oder Unfall<br />

kosten Unternehmen viel Geld: Das SECO<br />

schätzt die Kosten auf durchschnittlich<br />

1100 Franken pro Tag. Fehlen Mitarbeitende<br />

Vorteile für Unternehmen<br />

Als AGVS-Mitglied profitiert Ihr Unternehmen<br />

von verschiedenen Vorteilen:<br />

• Finanzielle Sicherheit und massgeschneiderte<br />

Lösungen: Krankentaggeld-,<br />

Unfall und Krankenpflegeversicherung<br />

• Betriebliches Gesundheitsmanagement:<br />

Unsere Spezialisten analysieren die<br />

Gesundheitsrisiken im Betrieb und<br />

schlagen Ihnen individuelle Massnahmen<br />

gegen Ursachen für Absenzen vor.<br />

• Betreuung von erkrankten oder verunfallten<br />

Mitarbeitenden: Mehr als 85<br />

erfahrene Care Manager kümmern sich<br />

um die optimale medizinische Behandlung<br />

Ihrer Mitarbeitenden sowie deren Rückkehr<br />

in den Arbeitsprozess.<br />

• Attraktive Paketlösung in der kollektiven<br />

Personenversicherung<br />

Mehr Informationen zu den Vorteilen für Ihr<br />

Unternehmen unter swica.ch/de/agvs-upsa<br />

am Arbeitsplatz, bedeutet das mehr Arbeit<br />

für die Kollegen. Dem Unternehmen entstehen<br />

deswegen hohe Kosten. Denn auf<br />

jeden Franken Lohnausfallkosten kommen<br />

nochmals ein bis zwei Franken zusätzliche<br />

Kosten, zum Beispiel für Qualitätseinbussen,<br />

Überstunden der anwesenden Mitarbeitenden,<br />

Wissensverlust sowie Erhöhung der Versicherungsprämien.<br />

Ein professionelles Absenzenmanagement<br />

lässt Führungskräfte gesundheitliche Probleme<br />

frühzeitig erkennen. Dadurch werden<br />

Fehlzeiten reduziert oder sogar verhindert.<br />

Setzen Unternehmen diese Prozesse konsequent<br />

um, können die Ausfälle um bis zu<br />

20 Prozent gesenkt werden.<br />

SWICA unterstützt ihre Unternehmenskunden<br />

darin, ein Absenzenmanagement<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>23


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Figas-Branchenspiegel<br />

«Es bestehen grosse Unterschiede<br />

zwischen den einzelnen Garagen»<br />

Der Figas-Branchenspiegel attestiert den Markenhändlern ein solides Geschäftsjahr 2018. Jvan Hutter, Ökonom und Leiter<br />

Business Management bei der Figas Autogewerbe-Treuhand der Schweiz, im Interview über Renditen, Elektromobilität und<br />

die Schwierigkeiten für mittelgrosse Betriebe. Sandro Compagno<br />

Herr Hutter, wie geht es dem Schweizer Garagisten heute?<br />

Jvan Hutter, Leiter Business Management Figas: Generell hat sich<br />

das Schweizer Autogewerbe trotz der starken Wettbewerbssituation<br />

<strong>–</strong> bedingt durch die grosse Modellvielfalt, die hohe Fahrzeugdichte,<br />

veränderte rechtliche Rahmenbedingungen, die voranschreitende<br />

Digitalisierung oder ganz allgemein Strukturveränderungen, um einige<br />

Beispiele zu nennen <strong>–</strong> recht gut im Markt gehalten. Wie in den meisten<br />

anderen Branchen besteht jedoch eine grosse Bandbreite, abhängig<br />

von Faktoren wie Betriebsgrösse oder Kostenstruktur. Bei zahlreichen<br />

Garagen führt die zunehmende Thematik der Digitalisierung und<br />

Elektrifizierung sowie bevorstehende Nachfolgeregelungen zu gewissen<br />

Unsicherheiten betreffend der zukünftigen strategischen Positionierung.<br />

Im Figas-Branchenspiegel ist nachzulesen, dass die Eigenkapitalrendite<br />

der Markenhändler durchschnittlich 4,9 Prozent erreicht hat.<br />

Ist das aus Ihrer Sicht ein zufriedenstellender Wert?<br />

Wir haben in den letzten fünf Jahren eine Steigerung von 2,6 auf 4,9<br />

Prozent erlebt. Diese Entwicklung geht sicher in die richtige Richtung.<br />

Der Wert ist solid, doch auch hier gibt es grosse Unterschiede zwischen<br />

den einzelnen Unternehmen. Die Rentabilität konnte im Schnitt verbessert<br />

werden, das Ergebnis des einzelnen Betriebs hängt jedoch teils<br />

stark von der Erreichung der Zielvorgaben der Importgesellschaften<br />

ab. Tendenziell haben die mittelgrossen Betriebe zurzeit am meisten<br />

zu kämpfen. Die grösseren Betriebe können mit Massnahmen wie beispielsweise<br />

Zentralisierung der Administration oder dank besseren<br />

Einkaufskonditionen ihre Kostenstruktur verbessern. Kleinere Betriebe<br />

haben oft eine sehr schlanke Organisation, was ebenfalls einen<br />

positiven Effekt auf die Rentabilität hat. Dennoch ist die Renditefrage<br />

Kurs: Finanzielle Führung in Garagenbetrieben<br />

Kennen Sie die Finanzzahlen in Ihrem Unternehmen und wissen Sie, wie Sie<br />

diese beurteilen müssen? Dieser Kurs der AGVS Business Academy richtet<br />

sich an Inhaber, Geschäftsführer und Finanzverantwortliche von Garagenbetrieben,<br />

die ihre Kompetenz in Finanz- und Controlling-Fragen auffrischen<br />

oder vertiefen wollen. Sie lernen wichtige Finanzentscheide im Betrieb zu<br />

beurteilen, vorzubereiten und durchzuführen.<br />

Referenten:<br />

André Frey (dipl. Wirtschaftsprüfer, Geschäftsführer Figas)<br />

David Regli (dipl. Wirtschaftsprüfer, Leiter Wirtschaftsprüfung Figas).<br />

Datum/Ort:<br />

Dienstag, 5. November <strong>2019</strong>, in der Mobilcity in Bern<br />

Mittwoch, 6. November <strong>2019</strong>, im AGVS Ausbildungszentrum in St. Gallen<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/agvs-business-academy<br />

sehr individuell zu beurteilen und hängt von verschiedenen Faktoren<br />

ab: beispielsweise die Forderungen der Hersteller an die Standards oder<br />

einzelne Investitionsentscheidungen des Händlers. Entscheidend für<br />

Erfolg oder Misserfolg sind nicht zuletzt die Mitarbeitenden.<br />

Was raten Sie Garagen mit ungenügender Eigenkapitalrendite?<br />

Eine Möglichkeit, diese zu verbessern, besteht in der Reduktion<br />

des Eigenkapitals, sei dies durch Dividendenbezüge oder Kapitalrückzahlungen.<br />

Eine Verbesserung ist auf diese Weise aber nur möglich,<br />

wenn die Fremdkapitalkosten tiefer sind als die Gesamtkapitalkosten.<br />

Ferner ist darauf zu achten, dass Eigen- und Fremdkapital in einem<br />

gesunden Verhältnis bleiben, damit es bei den Kreditkonditionen<br />

keine bösen Überraschungen gibt. Auch im Hinblick auf eine Nachfolgeregelung<br />

kann es unter Umständen Sinn ergeben, das Eigenkapital<br />

zu reduzieren, damit der dadurch tiefere Unternehmenswert<br />

für einen Käufer besser finanzierbar wird.<br />

Die Daten im Figas-Branchenspiegel stammen aus Betrieben, die im<br />

Verkauf einen direkten Verkaufsvertrag mit einem Importeur haben.<br />

Was bedeutet der Branchenspiegel für die freien Garagen und die<br />

Betriebe, die sich einem Garagenkonzept angeschlossen haben?<br />

Ihnen dient der Branchenspiegel als Informationsinstrument, in<br />

welcher Bandbreite sich die Branche bewegt. Diese Vergleichsmöglichkeit<br />

bietet keine andere Publikation der Branche. Der Branchenspiegel<br />

unterstützt die Garagisten darin, den eigenen Betrieb kritisch zu<br />

durchleuchten, die eigenen Stärken und Schwächen zu analysieren<br />

und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Wir stellen immer<br />

wieder fest, dass besonders bei den kleineren Betrieben oft entsprechende<br />

Controlling-Instrumente fehlen.<br />

Eine grundsätzliche Frage zum Branchenspiegel: Sie bieten eine Fülle an<br />

Zahlen für jeden betriebswirtschaftlichen Bereich in einer Garage. Was<br />

aber fängt der einzelne Garagist mit diesen Durchschnittszahlen an?<br />

Für das strategische Management und den nachhaltigen Erfolg<br />

eines Unternehmens ist es wichtig, die Entwicklungen und finanzwirtschaftlich<br />

wichtigen Zahlen zu kennen und zu analysieren. Der<br />

Branchenspiegel ermöglicht den Vergleich des eigenen Betriebs mit<br />

den Durchschnittswerten der Mitbewerber. Wir empfehlen, die Analysen<br />

mit einem Fachmann zu besprechen und die entsprechende<br />

Positionierung sowie die Umsetzung im eigenen Betrieb festzulegen.<br />

Das Autogewerbe befindet sich in einem fundamentalen Wandel.<br />

Welche Betriebe werden überleben und welche werden in den<br />

nächsten Jahren in Schwierigkeiten geraten?<br />

Einerseits wird es für die kleinen Betriebe voraussichtlich<br />

schwieriger, mit dem rasanten technischen Wandel Schritt zu halten.<br />

24<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Andererseits wird der dominierende Anteil der Fahrzeuge nach wie<br />

vor mit Verbrennungsmotoren ausgerüstet sein, die gewartet werden<br />

müssen. Dies wiederum ist eine Chance für die kleineren und freien<br />

Garagisten. Bereits heute suchen Besitzer von älteren Fahrzeugen nicht<br />

mehr zwingend den Markenhändler auf, sondern oft freie Garagisten<br />

oder solche, die sich einem Konzept angeschlossen haben. Grundsätzlich<br />

wird es für jene Betriebe schwierig, denen es nicht gelingt, geeignete<br />

Fachkräfte zu finden beziehungsweise der Aus- und Weiterbildung<br />

zu wenig Beachtung schenken.<br />

Im Neuwagenhandel rät die Figas zu «vereinten Anstrengungen»,<br />

um die Volumenvorgaben der Importeure zu erreichen. Wird der<br />

Konzentrationsprozess im Schweizer Autogewerbe weitergehen?<br />

Der Neuwagenanteil liegt seit über 30 Jahren auf konstantem Niveau.<br />

Das Automobilgewerbe wird sich jedoch voraussichtlich nachdrücklicher<br />

und schneller verändern als in der Vergangenheit. Man kann<br />

diese Entwicklung als «dynamisches Umfeld» beschreiben oder auch<br />

das Kind beim Namen «Verdrängungsmarkt» nennen. Es wird immer<br />

wichtiger werden, die Vorgaben der Hersteller zu erfüllen. Dadurch<br />

ist es denkbar beziehungsweise absehbar, dass sich die Konzentration<br />

auf grosse Händlergruppen weiter fortsetzen wird. Ich meine damit<br />

regionale Kompetenzzentren in Bereichen wie Elektrifizierung,<br />

Verwaltung, Ausbildung oder Logistik. Neuerdings ist auch festzustellen,<br />

dass ausländische Investoren im Automobilgewerbe in der<br />

Schweiz aktiv werden. Für die kleineren und mittleren Betriebe besteht<br />

hier sicher die Herausforderung die notwendigen Investitionen selber<br />

aufzubauen oder sich einem Verbund anzuschliessen, um an den Synergieeffekten<br />

zu partizipieren. Kleinbetriebe dürften sich über kurz<br />

oder lang aus dem Neuwagenverkauf zurückziehen und sich einem<br />

Werkstattkonzept anschliessen.<br />

der verfügbaren Stromversorgung, der Verkehrspolitik und von<br />

politischen Lenkungsmassnahmen. Die Tendenz zur Elektromobilität<br />

wird sich in absehbarer Zeit sicher beschleunigen, allerdings werden<br />

wir neben rein elektrisch betriebenen auch eine zunehmende Zahl<br />

von Hybridfahrzeugen erleben. Diese Fahrzeuge sind parallel zum<br />

Elektromotor immer noch mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet.<br />

Wir gehen davon aus, dass der Verbrennungsmotor voraussichtlich<br />

noch lange die dominierende Technologie bleiben wird. Ob und wann<br />

es allenfalls zu einer kompletten Wende zur E-Mobilität kommt, lässt<br />

sich heute unmöglich vorhersagen. Trotzdem wird die grosse Herausforderung<br />

der Garagisten darin liegen, die notwendigen Anpassungen<br />

umzusetzen und die entsprechenden Fachleute sicherzustellen. Mit<br />

der zunehmenden Elektrifizierung fallen heute relevante Margenträger<br />

wie Motorenöle sowie diverse Ersatzteile<br />

weg und müssen durch neue<br />

Geschäftsfelder kompensiert<br />

werden. Bevor wir soweit sind,<br />

spielen Themen wie Kostenreduktion<br />

und Optimierung<br />

der Einkaufs- und Verkaufsstrukturen<br />

weiterhin eine<br />

deutlich wichtigere Rolle. <<br />

Jvan Hutter ist Leiter Business<br />

Management bei der Figas.<br />

Die Umsätze bei den Werkstattarbeiten konnten seit 2014 kontinuierlich<br />

gesteigert werden. Auch die Bruttogewinne im Aftersales<br />

sind angestiegen. Wann wird hier die Elektrifizierung zu einer<br />

Abschwächung führen?<br />

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, aber natürlich in<br />

erster Linie von der Entwicklung des Marktanteils der elektrisch<br />

angetriebenen Fahrzeuge. Und die wiederum wird beeinflusst von<br />

Der B2B Marktplatz der Schweiz<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>25


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Mentaltraining: Stark im<br />

Sport <strong>–</strong> erfolgreich im Beruf<br />

Mentaltraining umfasst eine Vielzahl psychologischer Methoden, mit denen die kognitiven Fähigkeiten, die Belastbarkeit<br />

oder das Selbstvertrauen eines Menschen gefördert und gesteigert werden können. Ziel ist es, mentale Stärke zu erlangen,<br />

also mit Druck, herausfordernden Situationen und Misserfolgen besser umgehen zu können. Das grundlegende Prinzip ist<br />

das Training: Werden gezielt und regelmässig Reize auf mentaler Ebene gesetzt, sind die Effekte auch auf körperlicher und<br />

emotionaler Ebene wirksam und spürbar. Mentaltraining funktioniert also nicht von heute auf morgen. Doch mittel- und<br />

längerfristig lohnt sich der Aufwand umso mehr.<br />

Und wie funktioniert Mentaltraining?<br />

Mentaltraining baut darauf auf, dass unser<br />

Gehirn nicht zwischen realen und imaginären<br />

Situationen unterscheidet. Das ist der<br />

Grund, warum uns beim Gedanken an unser<br />

Lieblingsessen das Wasser im Mund zusammenläuft<br />

oder warum es uns die Nackenhaare<br />

aufstellt, wenn wir uns vorstellen, durch<br />

ein dunkles Fenster beobachtet zu werden.<br />

So können wir unser Verhalten und die daraus<br />

resultierenden Emotionen in herausfordernden,<br />

bedrohlichen oder anstrengenden<br />

Situationen so lange in unserer Vorstellung<br />

trainieren, bis sich die gewünschte Reaktion<br />

darauf auch im realen Leben einstellt.<br />

Wer wendet Mentaltraining an?<br />

Sportlerinnen und Sportler wenden Mentaltraining<br />

schon seit Jahrzehnten an. Ursprünglich<br />

ging es primär darum, bestimmte<br />

Bewegungsabläufe mental zu trainieren und<br />

damit das körperliche Training zu ergänzen.<br />

Heute wird im Profisport das gesamte Spektrum<br />

an Techniken und Methoden angewendet,<br />

um im entscheidenden Moment das volle<br />

Leistungspotenzial abrufen und gesteckte<br />

Ziele erreichen zu können. Wenn sich Stan<br />

Wawrinka nach einem gelungenen Schlag<br />

mit dem Zeigefinger an die Schläfe tippt, Lara<br />

Gut vor dem Rennstart mit geschlossenen<br />

Augen mental durch die Slalomstangen fährt<br />

oder die neuseeländischen Rugbyspieler auf<br />

dem Platz ihren Haka-Tanz aufführen, dann<br />

sind das keine spontanen Handlungen, sondern<br />

sorgsam eingeübte Verhaltensweisen,<br />

die einen positiven Effekt auf die psychische<br />

und physische Leistungsfähigkeit haben.<br />

Auch im Bereich der Regeneration gibt es<br />

Methoden des Mentaltrainings, die im Sport<br />

und im Berufsalltag praktiziert werden. Sehr<br />

verbreitet ist etwa das autogene Training,<br />

ein auf Autosuggestion beruhendes Entspannungsverfahren.<br />

Kann man Mentaltraining auch im<br />

Beruf anwenden?<br />

Natürlich, und diese Erkenntnis setzt<br />

sich in der Arbeitswelt immer stärker durch.<br />

Als Arbeitnehmende/-r ist man ja gewissermassen<br />

ein Athlet im Dienste des Arbeitgebers.<br />

Auch im Berufsalltag gilt es, zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt die bestmögliche<br />

Leistung abrufen zu können, also den Anforderungen<br />

und Herausforderungen seiner<br />

beruflichen Stellung gerecht zu werden. Viele<br />

der mentalen Strategien, die Profisportler<br />

nutzen, können auch von beruflich (oder privat)<br />

stark engagierten Menschen erfolgreich<br />

und effektiv angewendet werden.<br />

Welche Techniken gibt es, und wie<br />

wendet man sie an?<br />

Die Auswahl an Methoden und Techniken<br />

des Mentaltrainings ist gross. Das<br />

nachfolgende Beispiele ist weit verbreitet<br />

und findet sowohl im Sport als auch in der<br />

Arbeitswelt Anwendung.<br />

Die Ankertechnik<br />

Bei der Ankertechnik geht es darum,<br />

einen positiven inneren Gefühlszustand mit<br />

einem «Anker» gewissermassen im Hirn<br />

festzumachen. Beim Anker kann es sich um<br />

ein Wort oder eine Geste handeln, aber auch<br />

um ein Musikstück, eine Farbe oder einen<br />

Ort. Beim Mentaltraining holt man nun innerlich<br />

dieses positive Gefühl zurück und<br />

verbindet es bewusst mit einem passenden<br />

Anker. Sitzt dieser fest genug, funktionieren<br />

die neuronalen Verbindungen in beide Richtungen:<br />

Jetzt löst der Anker das Gefühl aus.<br />

Beispiel aus dem Sport<br />

Als der deutsche Profiboxer Henry Maske<br />

2007 nach mehr als zehn Jahren Wettkampfpause<br />

ein letztes Mal für einen WM-Kampf in<br />

den Ring stieg, wählte er eine Melodie als Einlaufmusik,<br />

die er Jahre zuvor auf einer Achterbahnfahrt<br />

im Europa-Park Rust gehört hatte.<br />

Die Musik rief ein derart starkes positives Gefühl<br />

hervor, dass Maske die Melodie wählte,<br />

um für den Kampf in Stimmung zu kommen.<br />

Es klappte: Im Alter von 43 Jahren wurde<br />

Maske ein letztes Mal Box-Weltmeister.<br />

Anwendung im Beruf<br />

Ob für den perfekten Start in den Arbeitstag<br />

oder gezielt vor einem wichtigen Meeting<br />

oder einer Präsentation: Anker erzeugen<br />

positive Gefühle und helfen, in die richtige<br />

Stimmung zu kommen, um Leistung abrufen<br />

zu können. Oft reicht schon eine diskrete<br />

Geste, ein Wort oder der Gedanke an einen<br />

bestimmten Ort.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>27


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Kulturwandel<br />

Von der Familienkapelle<br />

zum Rock-Orchester<br />

Die Hostettler Group vollzieht momentan den Wandel vom Familienbetrieb in einen Konzern. Dies hat grosse Auswirkungen<br />

auf die Firmenkultur. André Bissegger<br />

«Sehr komplexe Phase», «enorme Herausforderung»,<br />

«durchgeschüttelt», «Konflikte»,<br />

«Spagat», «riesige Chance». Wenn Peter Hostettler,<br />

operativ tätiger Mitbesitzer der Surseer<br />

Hostettler Group, über die vergangenen Jahre<br />

spricht, sprudelt es nur so aus ihm heraus.<br />

Er und das Unternehmen haben viel durchgemacht.<br />

«Wir wandeln uns momentan von<br />

einem grossen Familienbetrieb mit über 700<br />

Mitarbeitern in einen kleinen Konzern. Das<br />

ist eine riesige Challenge <strong>–</strong> sowohl für die Mitarbeiter<br />

und Kunden als auch für mich persönlich»,<br />

sagt der 57-Jährige, der seit 41 Jahren im<br />

Unternehmen tätig ist. 28 Jahren davon leitete<br />

er den Bereich Bike und Sport.<br />

Zentralschweizer Traditionsfirma<br />

Die Hostettler Group ist eine der Traditionsfirmen<br />

der Zentralschweiz. 1906 als Familienbetrieb<br />

gegründet, wuchs die Gruppe<br />

stetig <strong>–</strong> heute gehören 13 Unternehmen dazu.<br />

Sie ist international und in den Bereichen Motorrad,<br />

Automobil, Gartengeräte, Consumer<br />

Electronics und Fahrrad tätig. Bezüglich Organisation<br />

konnte das Unternehmen mit der Entwicklung<br />

jedoch nicht immer ganz mithalten.<br />

«Wir hatten viel Erfolg, weil wir früher<br />

vieles richtig gemacht hatten. Aber wir hatten<br />

auch den Bezug zu den Kunden etwas verloren.<br />

Uns war klar, dass wir den nächsten<br />

Schritt machen müssen», betont Hostettler.<br />

«Das war nicht einfach und es gab Konflikte.»<br />

Heute sei der Wandel zu 80 Prozent abgeschlossen,<br />

die Firma schneller, jünger und<br />

flexibler und quasi «geupdatet». Er freue sich<br />

nun auf das, was noch komme.<br />

Peter Hostettler, operativ tätiger Mitbesitzer der Hostettler Group, sammelt Zeitzeugen der Rockgeschichte.<br />

Flexible und weniger flexible Mitarbeiter<br />

Begonnen hat der Wandel mit dem Tod<br />

seines Vaters 2013. «Eine Woche später habe<br />

ich zusammen mit meinem Cousin Christian<br />

Hostettler übernommen. Wir konnten uns<br />

nicht vorbereiten; es ging alles so schnell»,<br />

sagt er. Seither hat sich in der Hostettler<br />

Group viel geändert: 2015/16 gab es beispielsweise<br />

ein neues Betriebssystem, im Moment<br />

wird die Logistik neu ausgerichtet und das<br />

Yamaha-Händlernetz bereinigt. Auch eine<br />

Online-Strategie existierte damals nur im Bereich<br />

Bike und Sport und das Unternehmen<br />

stieg 2016 selbst ins Retail-Geschäft ein. Die<br />

IT-Abteilung beispielsweise wuchs von zwei<br />

auf heute 14 Personen. Mit Pascal Lütolf wurde<br />

2016 erstmals ein familienexterner Group-<br />

CEO ernannt. Christian Hostettler ist leider<br />

Anfang 2018 verstorben.<br />

«Rockmusik und Motorräder»<br />

Ebenfalls neu: flexible Arbeitszeiten.<br />

«Diese mussten wir einführen, sonst hätten<br />

wir nur schwer Mitarbeiter gefunden», sagt<br />

Hostettler, der nach eigenen Angaben für<br />

«Rockmusik und Motorräder» lebt. In seinem<br />

Büro stehen Gitarren von Eric Clapton, Led<br />

Zeppelin oder AC/DC, an den Wänden hängen<br />

von berühmten Sängern auf Papier gekritzelte<br />

Songtexte. Seine neuste Errungenschaft: ein Mikrofon<br />

von Elvis Presley. Wer durch den topmo-<br />

28<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

dernen und erst kürzlich neu eröffneten Yamaha-Flagshipstore<br />

im Untergeschoss schlendert,<br />

stösst auf seltene Motorräder und Accessoires.<br />

«Ich bin von Sternzeichen Eichhörnchen», sagt<br />

der Patron lachend über seine Sammelwut.<br />

Während sich die meisten Mitarbeiter<br />

rasch an die flexiblen Arbeitszeiten gewöhnten<br />

und Freude daran haben, stiessen andere<br />

Veränderungen auf weniger Gegenliebe.<br />

Teilweise gab es falsche Erwartungen. Das<br />

Unternehmen hat laut Hostettler viel unternommen,<br />

um die Mitarbeiter abzuholen: Sie<br />

konnten in altersdurchmischten Arbeitsgruppen<br />

aktiv mitarbeiten und wurden in die<br />

Prozesse integriert. Dabei habe er festgestellt,<br />

dass das körperliche und das mentale Alter<br />

nicht immer gleich sei. «Einige Junge waren<br />

teilweise weniger flexibel als ältere.»<br />

Neue Funktionen und Trennung<br />

«Die Umstellung kann man nur mit einem<br />

Mix aus Alt und Jung schaffen», erklärt Hostettler.<br />

Die Jungen seien in der Regel offen,<br />

risikofreudiger, hätten Know-how und spürten<br />

Trends. «Die älteren Mitarbeiter braucht<br />

es aber auch <strong>–</strong> wegen ihrer Erfahrung und<br />

Ruhe.» Trotzdem wollten oder konnten nicht<br />

alle Mitarbeiter den Schritt machen und verliessen<br />

die Firma oder mussten sie verlassen.<br />

Das sei teilweise «dramatisch» gewesen, da<br />

es sich auch um langjährige Kollegen handelte.<br />

«Wir haben allen eine Chance gegeben und versucht,<br />

die beste Lösung zu finden. Aber wenn<br />

sie nicht wollten, dann ging es halt nicht. Heute<br />

kann man wegen dem grossen Druck nicht<br />

mehr lange zuschauen.» Wieder andere erhielten<br />

durch die Umstellung neue Funktionen.<br />

«Flexibilität ist das, was wir von den Mitarbeitern<br />

verlangen», betont Hostettler.<br />

Keine externe Hilfe<br />

«Unsere grösste Schwierigkeit war, dass<br />

alles gleichzeitig passieren musste», sagt er.<br />

Es sei wie eine Lawine gewesen: Ein Schritt<br />

habe sofort weitere Schritte ausgelöst. Hostettler<br />

wurde «kräftig durchgeschüttelt», sagt<br />

der passionierte Motorradfahrer. «Zum Glück<br />

konnten wir es uns finanziell leisten.»<br />

Der Treuhänder seines Vaters habe sie vorgewarnt:<br />

«’Das wird ganz heftig’, sagte er zu<br />

uns. ‘Versuchen Sie nicht, die Bratwurst quer<br />

zu essen’.» Man habe die Tendenz, alles ändern<br />

zu wollen. Das sei aber gar nicht möglich.<br />

Zudem müsse man akzeptieren, dass es<br />

Fehlentscheide und -besetzungen gebe.<br />

Den Wandel hätten sie schliesslich zusammen<br />

mit langjährigen Mitarbeitern geschafft.<br />

Auf externe Hilfe verzichteten sie jedoch.<br />

«Wir hatten einmal drei Berater. Aber das<br />

ging nicht gut», sagt Hostettler. «Einen Familienbetrieb<br />

in dieser Grösse kann ein externer<br />

Berater gar nicht nachvollziehen.» Dazu komme,<br />

dass Hostettler keine einfache Kultur<br />

habe. «Bei uns steckt viel Familie drin. Damit<br />

können die modernen Manager nur schwer<br />

umgehen.» Gleichzeitig gibt es einen Spagat<br />

zwischen teilweise noch sehr konservativen<br />

Kunden und sehr digitalaffinen, liberalen.<br />

«Wir passen in kein Schema.»<br />

«Charme nicht verlieren»<br />

Für Hostettler war wichtig, die Traditionen<br />

dort beizubehalten, wo es ging <strong>–</strong> aber auch<br />

den Mut zu haben, mit ihnen zu brechen,<br />

wenn es notwendig war. «Man muss die Dinge<br />

in Frage stellen.»<br />

Auch die eigene Nachfolge muss schon<br />

bald eingeleitet werden. Hostettler sieht hier<br />

zwei Möglichkeiten für die Zukunft des Unternehmens:<br />

den Übergang in einen managementgeführten<br />

Familienbetrieb oder den Verkauf<br />

der kompletten Gruppe. Dabei favorisiert<br />

Fortsetzung Seite 30<br />

Marcel Stocker, René Köchlin, Tobias Graf und Simon Stöckli (v. l.) haben den Wandel miterlebt und geprägt.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>29


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

er klar ersteres. «Das Unternehmen darf den<br />

Charme nicht verlieren. Bei einem Verkauf<br />

verliert es meistens seine Seele.» Die wichtigste<br />

Frage sei sowieso, was die beste Lösung<br />

für die Mitarbeiter sei.<br />

«Von Stoffhosen zu Jeans»<br />

Die Mitarbeiter liegen Hostettler am Herzen.<br />

Sie waren es auch, die den Umbruch<br />

hautnah miterlebten. «Am Anfang war es<br />

turbulent, die Verunsicherung gross und der<br />

Wandel enorm», blickt Simon Stöckli zurück.<br />

Er ist seit seiner Ausbildung im Jahr 2007 im<br />

Betrieb und heute Teamleiter des Einkaufs.<br />

«Quasi von Stoffhosen und Siezen zu Jeans<br />

und Duzis.» Sie hätten klassisch wie in der<br />

Theorie die sieben Phasen der Veränderung<br />

durchgespielt <strong>–</strong> Schock, Verneinung, Einsicht,<br />

Akzeptanz, Ausprobieren, Erkenntnis und Integration.<br />

Allerdings betont auch er, dass der<br />

Umbruch mit neuem Blut und frischen Ideen<br />

notwendig gewesen sei, «um den Tunnelblick<br />

wegzubringen.»<br />

Dies bestätigt Marcel Stocker, Leiter Automotive.<br />

Er arbeitete während sechs Jahren<br />

bei Hostettler, ging dann weg und kam im<br />

vergangenen September zurück <strong>–</strong> also mitten<br />

im Prozess. «Ich habe das Unternehmen<br />

schon noch wiedererkannt. Aber früher war<br />

es eine andere Welt. Es gab beispielsweise fast<br />

keine Management-Strukturen», sagt er. Alle<br />

hätten mit viel Herzblut und gesundem Menschenverstand<br />

gearbeitet, darum habe es auch<br />

funktioniert. «Jetzt haben wir Prozesse und<br />

Strukturen <strong>–</strong> und können schneller reagieren.»<br />

Eigenschaften wie Kundennähe, Bodenständigkeit,<br />

eine gewisse Hemdsärmeligkeit<br />

und Flexibilität hätten sie zudem bewahren<br />

können. Dies auch, weil viele langjährige<br />

Mitarbeiter dem Betrieb treu geblieben seien.<br />

Hostettler werde als Arbeitgeber geschätzt,<br />

die Loyalität sei gross. «Gegangen sind eher<br />

diejenigen, die direkt während dem Prozess<br />

zum Unternehmen kamen.»<br />

Verunsicherung und Unmut<br />

Zwei, die mitten im Umbruch dazukamen<br />

und geblieben sind, sind Tobias Graf, Leiter Verkauf,<br />

und René Köchli, Leiter Category Management.<br />

Sie erlebten eine intensive Zeit, die Leute<br />

seien teilweise geschockt gewesen und die Verunsicherung<br />

spürbar. Er habe viele Einzelgespräche<br />

geführt und versucht, die Leute mit ins Boot<br />

zu holen, sagt Köchli. «Das war sehr spannend.»<br />

«Teilweise habe ich auch Unmut gespürt.<br />

Aber die Mitarbeiter haben schnell gemerkt,<br />

dass die Leute, die von Aussen kamen, es gut<br />

meinen», ergänzt Graf. Es habe sich rasch eingespielt<br />

und man habe ihnen Vertrauen entgegengebracht.<br />

«Es war aber nicht einfach:<br />

Einige haben der guten alten Zeit nachgetrauert.»<br />

Inzwischen sei die Stimmung viel offener<br />

und Leute untereinander näher als noch<br />

vor zwei Jahren.<br />

Dies sieht auch Stocker so. «Jetzt ist Ruhe<br />

eingekehrt», sagt er. Es gebe zwar noch einige<br />

Baustellen und benötige teilweise noch<br />

Fine-Tuning, aber die Mitarbeiter würden<br />

mitziehen und hätten noch immer Kraft und<br />

Ausdauer. «Wir haben natürlich noch Potenzial,<br />

aber es geht uns gut. Das Wichtigste: Wir<br />

haben es geschafft, wichtige und fundamentale<br />

Veränderungen umzusetzen und sind<br />

schlussendlich als Unternehmen wie auch als<br />

Team gestärkt daraus hervor gegangen», fasst<br />

er zusammen. <<br />

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30<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Neue Wege in verändertem Umfeld: Gregor Eckert. stellvertretender Geschäftsführer der NS Autoersatzteile AG und Präsident der UGS.<br />

Autogewerbe im Wandel<br />

Neue Ideen, wenn das<br />

Kerngeschäft harzt<br />

Wachstum bei der Elektromobilität, zunehmende Digitalisierung, steigende Auflagen der Importeure: Das Leben der Schweizer<br />

Garagisten wird härter. Welche Möglichkeiten bleiben, wenn die Umsätze im Kerngeschäft rückläufig sind? Sandro Compagno<br />

Mit dieser Frage beschäftigt sich die Diplomarbeit, die Gregor<br />

Eckert im September 2018 der Universität St. Gallen (HSG) vorlegte.<br />

Eckert ist stellvertretender Geschäftsführer der NS Autoersatzteile AG<br />

in Langendorf SO und Präsident der Union der freien Fahrzeugteile-<br />

Grossisten (UGS). Seine Diplomarbeit war Teil seiner Ausbildung zum<br />

diplomierten Vertriebsleiter HSG.<br />

«Der Automobilmarkt verändert sich rasant», erklärt Gregor Eckert<br />

im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. «Meine Arbeit beschäftigt sich mit<br />

der Fragestellung, welche Kompetenzen dem Unternehmen bleiben,<br />

sofern man das Kerngeschäft ausblendet, und ob sich aus dem Verbleibenden<br />

ein neues Kerngeschäft generieren lässt.» Ziel sei das<br />

Aufspüren von neuen Geschäftsfeldern, in denen man seine teilweise<br />

während Jahrzehnten erworbenen Kernkompetenzen gewinnbringend<br />

und zukunftsträchtig einbringen kann.<br />

«Wo finde ich einen Mehrwert oder Zusatznutzen?»<br />

Eckert ist seit 17 Jahren im Autogewerbe tätig. Entsprechend floss<br />

viel von seiner Erfahrung in die Diplomarbeit ein <strong>–</strong> exemplarisch auf<br />

einen Autoersatzteil-Grossisten gemünzt. Doch das Modell ist auf<br />

jede Branche und jeden Geschäftsbereich anwendbar: «Auf den freien<br />

32<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Garagisten bezogen könnte die Fragestellung in etwa lauten: Die Erlöse<br />

im Kerngeschäft Reparatur und Wartung stagnieren oder sind rückläufig.<br />

Was kann ich tun? Wo finde ich einen Mehrwert beziehungsweise<br />

Zusatznutzen für bestehende und potenziell neue Kunden?»<br />

Die Gründe für wirtschaftliche Probleme eines Garagenbetriebs<br />

können mannigfaltig sein: stetig längere Garantiefristen bei Neuwagen,<br />

längere Service-Intervalle, ein Rückgang der Unterhaltsarbeiten<br />

mit dem Aufkommen der Elektromobilität oder auch<br />

erodierende Margen im Neuwagenverkauf, um nur einige zu nennen.<br />

Natürlich hat man als Unternehmer die Möglichkeit, neue Produkte<br />

in ein bestehendes Angebot aufzunehmen. Aber das sind oft operative<br />

Entscheide. Eckerts Modell geht weiter: Er richtet in seiner 69 Seiten<br />

umfassenden Arbeit den Fokus auf mittel- bis langfristige Transformation.<br />

Die Arbeit lehnt sich an das «Customer Value»-Modell von<br />

Professor Christian Belz von der HSG an.<br />

Vierstufiger Phasenplan<br />

Ein wesentlicher Teil der Arbeit ist der von Eckert entwickelte<br />

Phasenplan. In der ersten Phase werden die bestehenden Kernkompetenzen<br />

aus dem Leistungsangebot ausgeklammert, Eckert<br />

nennt diesen Prozess «Extrahieren». «Damit sollen erste Ideen für<br />

ein allfälliges neues Kerngeschäft generiert werden.»<br />

In der zweiten Phase werden die erwähnten Kernkompetenzen<br />

neutral, also branchenunabhängig, umformuliert und zusammengefasst.<br />

In der dritten Phase geht es darum, die neutral formulierten<br />

Begriffe einem allfällig neuen Bedarf gegenüberzustellen. Grundlage<br />

dafür ist eine umfassende Marktanalyse. Eckert: «Diese Analyse<br />

basiert einerseits auf statistischen Daten, aber auch auf verschiedenen<br />

Experteninterviews.» Ob sich durch das neue Kerngeschäft zusätzlich<br />

eine USP, ein Alleinstellungsmerkmal, ergibt, wird am Schluss der<br />

Analyse ersichtlich.<br />

Stimmen die Kernkompetenzen mit dem Marktbedarf überein,<br />

wird in einer abschliessenden vierten Phase das neue Kerngeschäft<br />

definiert. Eckert nennt diese Phase «Interkalation» und erklärt das ungewohnte<br />

Fremdwort mit einem Schmunzeln: «Es hat mich einiges<br />

an Rechercheaufwand gekostet, bis ich den passenden Begriff gefunden<br />

habe.» Der Begriff Interkalation stammt aus dem Lateinischen<br />

(intercalare = einschieben) und beschreibt den chemischen Prozess,<br />

bei dem Moleküle, Ionen (seltener auch Atome) in chemische Verbindungen<br />

eingeschoben werden, ohne deren Struktur wesentlich zu<br />

verändern.<br />

Eckert: «Und genau darum geht es: Die Kernkompetenzen werden<br />

aus dem bestehenden Kerngeschäft in ein neues verschoben.» Die<br />

Kernkompetenz des Unternehmens wird dabei nicht verändert.<br />

«Customer Value»<br />

Der «Customer Value» ist der von einem Kunden beim Kaufentscheid<br />

tatsächlich wahrgenommene Nutzen. Es gilt: Ein Kunde entscheidet<br />

sich unter Wettbewerbsbedingungen immer für den Anbieter, der ihm<br />

den höchsten von ihm tatsächlich wahrgenommenen Nutzen bietet.<br />

Der Kundennutzen ist damit eine der zentralen Orientierungsgrössen<br />

des Marketings.<br />

Die im Modell dargestellten Massnahmen und Empfehlungen<br />

basieren auf verschiedenen Kontrollfragen:<br />

Kunden: Welche Kundengruppen sind zu unterscheiden? Welche<br />

aktuellen und zukünftigen Ansprüche stellen die gewählten Kunden?<br />

Welche Zusammenarbeit lässt sich mit Kunden verwirklichen?<br />

Konfiguration: Wie lassen sich Leistungssysteme konfigurieren, um<br />

spezifische Vorteile für Kunden und Anbieter zu schaffen?<br />

Kommerzialisierung: Wie werden Finanzierungen durchgesetzt?<br />

Wie werden Erträge generiert? Welche Wachstumsstrategien sind<br />

sinnvoll?<br />

Kompetenz: Wie definieren wir die erforderlichen Kernkompetenzen?<br />

Wie gewinnen und binden wir qualifizierte Mitarbeitende? Welche<br />

(eigenen und fremden) Infrastrukturen sind erforderlich?<br />

Kooperation: Mit welchen Kooperationspartnern arbeiten wir zusammen?<br />

Kommunikation: Wie lässt sich über das Geschäftsmodell mit<br />

wichtigen Anspruchsgruppen kommunizieren?<br />

Eckert: «Beste Voraussetzungen»<br />

Die Schweizer Garagisten seien prädestiniert für solche Veränderungsprozesse,<br />

ist Eckert überzeugt: «Garagisten sind intelligente,<br />

vernetzt denkende und kundenorientierte Persönlichkeiten. Sie besitzen<br />

die besten Voraussetzungen, ihre bestehenden Kernkompetenzen<br />

in ein allfällig neues Kerngeschäft zu interkalieren.» Er denke<br />

da an Themen wie den Wandel weg von Reparatur- und Schadenbewirtschaftungen<br />

hin zur Etablierung als regionaler Mobilitätspartner<br />

(«Das schliesst Reparaturen von Fahrzeugen nicht aus.»),<br />

wie Sharing-Lösungen oder wie den Ausbau von Kooperationen<br />

mit Institutionen wie Versicherungen und Behörden.<br />

Das schönste Konzept bleibt ein Papiertiger, wenn daraus kein<br />

Massnahmenplan entsteht und keine Umsetzung erfolgt. Als stellvertretender<br />

Geschäftsführer der NS Autoersatzteile hat Eckert die<br />

Arbeit in der eigenen Unternehmung einem Praxischeck unterzogen.<br />

Ausgehend von den NS-Kernkompetenzen Logistik und Distribution<br />

bietet der Autoersatzteilhändler neu seine Dienste als regionaler<br />

Logistik-Dienstleister an. Erste Resultate sind ermutigend. <<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>33


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Online-Bewertungen<br />

«Ein Schaufenster für die<br />

eigenen Dienstleistungen»<br />

12 500 Bewertungen haben Kunden von Schweizer Garagisten auf Autoscout24 hinterlassen. Die allermeisten davon seien<br />

positiv, sagt Pierre-Alain Regali. Der Director der grössten Fahrzeugplattform der Schweiz über die neue Funktion:<br />

«Konsumenten suchen nach Orientierung und Unterstützung». Sandro Compagno<br />

Herr Regali, seit Herbst 2018 haben Kunden von Autoscout24 die<br />

Möglichkeit, ihre Garage zu bewerten. Welches erste Fazit ziehen Sie?<br />

Pierre-Alain Regali, Director Autoscout24: Im August letzten<br />

Jahres haben wir die Anbieterbewertung lanciert und mittlerweile<br />

bereits über 12 500 Bewertungen auf unserer Plattform gesammelt.<br />

Damit kommen wir unserem Ziel <strong>–</strong> ein möglichst transparentes Bild<br />

des Automobilmarktes aus Kundensicht darzustellen <strong>–</strong> immer näher.<br />

Aber das ist jetzt erst der Anfang. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich<br />

die Anbieterbewertung auf Autoscout24 dynamisch weiterentwickelt.<br />

Wie gut sind unsere Garagen?<br />

Sehr gut sind sie! Die über 12 500 Bewertungen liegen durchschnittlich<br />

bei 4,6 von 5 Sternen und sind somit sehr gut. Ich bin<br />

mir sicher, dass die meisten Händler erkannt haben, dass die Bewertungen<br />

ein Schaufenster für die eigenen Dienstleistungen sind<br />

und ihre Glaubwürdigkeit weiter stärken können.<br />

Was waren die Beweggründe seitens Autoscout24 für die Einführung<br />

dieser Bewertungsfunktion?<br />

Konsumenten suchen heute im Internet nach Orientierung und<br />

Unterstützung für ihre Kaufentscheidungen. Online-Feedbacks oder<br />

Bewertungen spielen hier eine immer wichtigere Rolle. Mit der Anbieterbewertung<br />

unterstützen wir die Automobilbetriebe weiter bei<br />

der direkten und digitalen Kundenkommunikation und schaffen für<br />

alle Marktteilnehmer einheitliche und faire Rahmenbedingungen.<br />

Es fällt auf, dass auch einige grosse Händler die Funktion<br />

deaktiviert haben. Kennen Sie die Gründe?<br />

Die Anbieterbewertung wurde bei der Einführung standardmässig<br />

für alle Händler aktiviert. Wir haben beobachtet, dass hauptsächlich<br />

Anbieter, die sich einer grossen Gruppe angeschlossen haben, dazu<br />

neigen, die Funktion zu deaktivieren. Ihnen ist es vor allem wichtig,<br />

die Bewertungen in ihre Systeme einbinden und verwalten zu können.<br />

Wir arbeiten daher eng mit diesen Partnern zusammen, um ihnen die<br />

benötigten Schnittstellen zur Verfügung zu stellen.<br />

Erkennen Sie Muster, wer der neuen Funktion offener gegenübersteht<br />

und wer sie eher ablehnt? Anders gefragt: Gibt es Unterschiede<br />

zwischen den Sprachregionen, Stadt/Land, kleinen und<br />

grossen Betrieben?<br />

In den Feedbacks, die wir erhalten haben, konnten wir keine<br />

speziellen Muster feststellen. Bei jenen Partnern, die sich negativ<br />

geäussert haben, war oft die Sorge vor ungerechtfertigten oder<br />

schlechten Bewertungen ausschlaggebend. Diese Partner kann ich nur<br />

dazu ermuntern, etwas Zeit verstreichen zu lassen und Bewertungen<br />

zu sammeln. Je mehr Bewertungen vorhanden sind, desto mehr<br />

relativieren sich schlechte oder ungerechtfertigte Bewertungen.<br />

Wie versuchen Sie mehr Garagen von der neuen Funktion zu überzeugen?<br />

Planen Sie Aktionen oder Incentives, um mehr Händler<br />

davon zu überzeugen, die Funktion zu aktivieren?<br />

Für uns geht es vor allem darum, die Händler davon zu überzeugen,<br />

dass die Anbieterbewertung für sie eine Chance darstellt. Es<br />

ist sehr wichtig für Anbieter, auf Bewertungen einzugehen und diese<br />

konstruktiv zu beantworten, auch wenn sie vielleicht emotional sind.<br />

Eine konstruktive Antwort demonstriert Initiative des Händlers und<br />

kann so sein Image, seine Transparenz und seine Glaubwürdigkeit<br />

verbessern. Selbstverständlich unterstützen wir die Anbieter bei der<br />

Beantwortung ihrer Fragen.<br />

Auf Plattformen wie Amazon oder eBay sind positive Bewertungen<br />

der Käufer wichtig für den Verkaufserfolg. Aber die funktionieren<br />

anders: Wenn ich ein Buch bei Amazon bestelle, mache ich damit<br />

nicht zuerst eine Probefahrt. Braucht es die Bewertungen auf<br />

Autoscout24 überhaupt?<br />

Wir leben in einer digitalen Welt, in der Transparenz eine enorm<br />

wichtige Rolle spielt und Vertrauen schafft. Menschen suchen auf alle<br />

möglichen Fragen Antworten im Internet, so auch beim Entscheid,<br />

ein Auto zu kaufen oder in den Service zu bringen. Dabei sorgen Bewertungen<br />

für Transparenz und schaffen Glaubwürdigkeit. Es kommt<br />

also gar nicht so sehr darauf an, ob jemand ein Auto bei einem Händler<br />

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BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

nur Probe fährt, kauft oder in den Service bringt. Wichtig ist, dass<br />

derjenige, der die Bewertung abgibt, überhaupt mit dem Händler in<br />

Kontakt war. Das ist für unsere Bewertungen Voraussetzung. Genau<br />

das hebt die Anbieterbewertung beispielsweise von Bewertungen<br />

auf Google oder Facebook ab und sorgt für eine faire und vertrauenswürdige<br />

Übersicht.<br />

Und wie reagieren Sie auf Klagen von schlecht bewerteten Händlern?<br />

Wir haben im Vorfeld der Lancierung und auch kurz nach der Einführung<br />

einige Rückmeldungen aus der Branche erhalten. Darunter<br />

waren auch kritische Stimmen, die wir selbstverständlich sehr ernst<br />

nehmen. Was mir dabei auffällt ist, dass hier vor allem eine Unsicherheit<br />

im Umgang mit ungerechtfertigten Bewertungen besteht. Das<br />

kann ich gut verstehen. Wer gut arbeitet, will und soll nicht negativ<br />

bewertet werden. Solche ungerechtfertigten Bewertungen<br />

relativieren sich jedoch mit der steigenden Anzahl<br />

Bewertungen.<br />

Wie kann sich ein Händler gegen ungerechtfertigte<br />

Bewertungen schützen?<br />

Ich kann verstehen, dass sich Händler vor<br />

ungerechtfertigten schlechten Bewertungen<br />

fürchten. Gerade am Anfang, wenn noch<br />

nicht viele Bewertungen abgegeben wurden,<br />

können diese auffallen. Wir empfehlen<br />

Händlern deshalb, ihre Kunden aktiv auf die<br />

Anbieterbewertung anzusprechen und darüber<br />

zu informieren. Je mehr Bewertungen ein Händler<br />

hat, desto glaubwürdiger wird sein Profil,<br />

was wiederum ein Differenzierungsmerkmal<br />

gegenüber Mitbewerbern<br />

sein kann. Sollte<br />

eine Bewertung also ungerechtfertigt<br />

sein, wird<br />

sie schnell in den anderen,<br />

guten Bewertungen untergehen.<br />

Ich traue den<br />

Usern von heute zu, dass<br />

sie solche Bewertungen<br />

einordnen können.<br />

So reagieren Sie auf Bewertungen:<br />

Kommentieren Sie die Bewertung. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre<br />

Argumente konstruktiv, fair und sachlich schreiben.<br />

Sehen Sie die Bewertung als Chance. Hier haben Sie noch einmal die<br />

Möglichkeit, mit einem Kunden in Kontakt zu treten.<br />

Verstösst die Bewertung gegen die Regeln der Anbieterbewertungen,<br />

können Sie diese melden. Das Autoscout24-Team überprüft manuell,<br />

ob gegen die Regeln verstossen wurde. Ist dies der Fall, wird die<br />

Bewertung durch Autoscout24 gelöscht.<br />

sie weiter überprüft <strong>–</strong> verletzt sie die Regeln, wird sie gelöscht. Es ist<br />

auch im Sinne von Autoscout24, dass Bewertungen fair sind, damit<br />

überhaupt eine transparente und aussagekräftige Marktübersicht<br />

möglich ist. Gerade deshalb dürfen bei uns auch nur Bewertungen<br />

abgegeben werden, wenn der Kunde wirklich<br />

mit einem Betrieb direkten Kontakt hatte. <<br />

«Die Schweizer Garagen sind sehr<br />

gut!»: Pierre-Alain Regali, Director<br />

von Autoscout24.<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoscout24.ch<br />

Wer sichtet die<br />

Bewertungen, bevor<br />

sie online gehen?<br />

Alle Bewertungen<br />

werden in einem ersten<br />

Schritt von Autoscout24<br />

kontrolliert. Ist eine Bewertung<br />

auffällig, wird<br />

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BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Kundenreklamationen<br />

Eine Reklamation ist<br />

immer auch eine Chance<br />

In einem Garagenbetrieb gibt es viel zu tun. Fahrzeuge verkaufen, eine Wartung oder Reparatur durchführen <strong>–</strong> der<br />

vielleicht sogar eine umfangreiche Diagnose vorangegangen ist <strong>–</strong>, bis zum Bestellen sowie Verkaufen von Ersatzteilen.<br />

Da kann manchmal einiges schiefgehen. Markus Gübeli, auto & wissen<br />

Der Komplexität der Aufgabenstellung im Bereich Automobiltechnik und<br />

den Anforderungen der Hersteller sowie Importeure bezüglich einer gestiegenen<br />

Administration gerecht zu werden, gestaltet sich schwierig. Zudem<br />

gilt es rechtliche Aspekte im Auge zu behalten. Dem steht ein geändertes<br />

Kaufverhalten einer vielschichtigen Gesellschaft <strong>–</strong> mit zum Teil<br />

überhöhten Ansprüchen <strong>–</strong> gegenüber. Die Aufgabenstellung im Tagesgeschäft<br />

ist extrem herausfordernd und zeigt auf, dass hier Potenzial zur<br />

Mitbewerberdifferenzierung besteht. Haben wir unsere Prozesse im Griff?<br />

Sind wir technisch auf der Höhe der Zeit? Kennen unsere Mitarbeiter die<br />

Kniffe im Umgang mit Kunden? Entspricht der (erste) Eindruck unserer<br />

Infrastruktur einem modernen Garagenbetrieb? Können wir diese Fragen<br />

mit Ja beantworten, dann sollten doch alle Zutaten vorhanden sein, um<br />

dem Kunden ein «perfektes Menü» servieren zu können.<br />

Ein klassisches Beispiel hierfür: Ein Kunde beschwert sich, dass sein<br />

Fahrzeug nicht sauber abgeliefert worden ist. Was bedeutet sauber? Ist<br />

sein Fahrzeug wirklich dreckiger abgeliefert worden, als es sich bei der<br />

Annahme zeigte? Falls dem so war, dann kann das nur damit zu tun<br />

haben, dass hier für beide Parteien ersichtlich ein Fehler seitens der<br />

Garage unterlaufen ist, der gegenwärtig einer Korrektur bedarf.<br />

Aber wie ist es nun im Falle einer einseitigen (Kunden-)Definition<br />

eines sauberen Wagens? Vielleicht war die Fahrzeugreinigung gar nicht<br />

Teil des Auftrags? Oder gehört das automatisch dazu? Wir sehen also<br />

nicht unbedingt ein, hier etwas Falsches getan zu haben. Und trotzdem<br />

sind wir als Profis im Fehler: Kannten wir die Bedürfnisse und Erwartungen<br />

des Kunden bei Auftragsannahme? Wusste der Kunde, was<br />

im Preis inbegriffen ist und was nicht? Haben wir den Auftraggeber<br />

Hundertprozentige Kundenzufriedenheit<br />

Die Erwartungen der Kunden jederzeit und immer zu erfüllen, sie<br />

vielleicht sogar zu übertreffen, gelingt wohl keinem Unternehmer. Es<br />

wäre sogar ein unternehmerischer Strategiefehler. Dazu eine gängige<br />

Aussage: «Eine hundertprozentige Kundenzufriedenheit führt direkt<br />

zum Betreibungsamt respektive in den Ruin». Eine weitere Weisheit, die<br />

nicht neu ist: «Wo gearbeitet wird, passieren schon mal Fehler». Dazu<br />

kommen allerdings die eingangs erwähnten Kundenerwartungen.<br />

Dies bedeutet, dass aus unserer Sicht gar kein Fehler vorliegen muss<br />

und ein Kunde trotzdem nicht zufrieden sein kann. Das Resultat<br />

aus dieser Unzufriedenheit nennen wir «Reklamation» <strong>–</strong> also per<br />

Definition eine vom Kunden ausgedrückte, aber nicht erfüllte, das<br />

heisst enttäuschte Erwartung. Ob sie dann dem Dienstleister gegenüber<br />

geäussert wird oder vielleicht dazu führt, dass der Kunde die<br />

«Faust im Sack» macht, lassen wir hier mal so stehen.<br />

Erwartungen nicht erfüllt <strong>–</strong> wo setzen wir die Messlatte?<br />

X=<br />

«Bei Anruf Service...»<br />

«Qualifizierte Reparatur<br />

und Instandsetzung...»<br />

«Kurze Standzeiten,<br />

hohe Fahrzeug-<br />

Verfügbarkeit...»<br />

«Teileschnelldienst mit<br />

Auslieferung innert 24 h...»<br />

«Mehr Freiraum fürs<br />

Kerngeschäft...»<br />

Die Messlatte für die Erwartungshaltung.<br />

36<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

über allfällige Zusatzarbeiten ins Bild gesetzt? Hier wäre eine Fehlerkorrektur<br />

angezeigt und hat wiederum Potenzial zur Differenzierung.<br />

Kundenreklamationen als Chance<br />

Weshalb ist es sinnvoll, Kundenreklamationen als Chance oder<br />

eben als Differenzierungspotenzial zu betrachten? Mit einer kleinen<br />

Reise auf hoher See kann diese Frage erläutert werden. Jemand<br />

wird auf dem Meer von A nach B chauffiert. Keine besonderen Vorkommnisse<br />

auf hoher See, kein Wellengang, nichts. Am Ende der<br />

Reise bei B angekommen, wird der Passagier nach den Qualitäten<br />

des Kapitäns gefragt. Die Reaktion wird bei neun von zehn Fällen<br />

ein Achselzucken sein. Nun fährt die gleiche Person bei Sturm und<br />

extremem Wellengang von A nach B und denkt, niemals mehr bei B<br />

anzukommen. Der Kapitän lenkt sein Boot mit Können an die Hafenmauer<br />

von B. Der Passagier geht schwankend, aber weil er die Überfahrt<br />

überlebt hat, mehr als zufrieden von Bord und wird jetzt mit<br />

derselben Frage konfrontiert. Die Antwort wird ganz anders ausfallen:<br />

positiver, euphorischer, über den Erwartungen liegend, weil der Kapitän<br />

seine ganze Kunst des Bootsführens zeigen konnte.<br />

Als Konsequenz aus obiger Erklärung wäre somit festzuhalten,<br />

dass ein sich beschwerender Kunde davon überzeugt werden kann,<br />

dass er sich bei uns, trotz allem für ihn Negativen, in guten Händen<br />

befindet. Somit vermögen wir den Dingen, die sich emotional negativ<br />

darstellen, doch eine positive Komponente abzuringen. Der Fehler ist<br />

schon passiert. Versuchen wir also, mit dem Kunden zusammen die<br />

beste aller Lösungen zu finden. Hier liegt in vielen Fällen der Unterschied<br />

in der Kundenbetreuung!<br />

Dazu gehört aber eine Kommunikationskultur zwischen uns und<br />

den Auftraggebern, die das «auf den Tisch legen einer Beschwerde»<br />

erst ermöglichen. Wissen wir nicht, dass wir die Erwartungen nicht<br />

erfüllt haben, jemand also unzufrieden mit uns ist, dann können wir<br />

auch nichts unternehmen und etwas korrigieren.<br />

Wie werden Kundenbeschwerden behandelt? Nebst der vorgängig<br />

bereits erwähnten, positiven Einstellung zur «Herausforderung<br />

Kundenreklamation» gibt es einige Grundsätze.<br />

• Schnell: Es ist wie bei einem Feuer. Je eher die Brandbekämpfung<br />

in Angriff genommen wird, desto weniger Aufwand braucht es<br />

für dessen Eindämmung. Je länger man zuwartet, desto mehr<br />

kann sich das kleine Feuer zu einem Flächenbrand entwickeln.<br />

• Kompetent: Es liegt ein Fehler vor und jemand ist unzufrieden.<br />

Was der unzufriedene Mensch sicher nicht<br />

mehr braucht, sind Ausflüchte und Ausreden. Fakten<br />

sowie Lösungen müssen jetzt auf den Tisch.<br />

• Unbürokratisch: Nicht hinter Ausdrücken wie: «Da kann ich leider<br />

nichts machen» oder «Da habe ich keine Möglichkeiten und<br />

keine Entscheidungskompetenzen» und so weiter verstecken.<br />

Deshalb die Faktenlage analysieren, den Einzelfall definieren sowie<br />

entsprechende Lösungen aufzeigen und klar kommunizieren.<br />

Grundsätzliches zur Reklamationsbehandlung<br />

Schnell<br />

(Reklamationen haben Vorrang)<br />

Kompetent<br />

(fachkundig, verbindlich, verlässlich)<br />

Unbürokratisch<br />

(individuell, auf den Einzelfall bezogen)<br />

Die korrekte Reklamationsbehandlung.<br />

Kommunikation eignet sich nur bedingt zum guten, gegenseitigen Verständnis<br />

<strong>–</strong> allerhöchstens ein Anruf, um möglichst rasch einen Besprechungstermin<br />

zu vereinbaren.<br />

Was beide Kommunikationsarten negativ belasten wird, ist die Tatsache,<br />

dass schriftlich wie telefonisch die «non-verbale Kommunikation»<br />

nicht oder nur ungenügend zum Tragen kommt.<br />

Es gibt Mitmenschen und Mitarbeitende, die können einfach<br />

besser zuhören als andere. Wie sollen die Bedürfnisse der Kunden<br />

abgeholt werden, wenn ich nicht weiss, wie die Person, der Kunde,<br />

«funktioniert»? Diese Eigenschaft wird gebraucht, um die Emotionen<br />

der Kunden auf ein erträgliches Mass senken zu können. Hören wir<br />

ihnen also zu und kümmern wir uns anschliessend um die Fakten.<br />

• Einfühlungsvermögen: Wenigstens so viel wie es braucht,<br />

um die ganze Geschichte zu kennen. Dies kann nötig sein, um<br />

nicht vorschnell zu urteilen und den letzten Punkt anzugehen.<br />

• Lösungsorientiert: Es sind Lösungen vorzuschlagen<br />

und zu kommunizieren, die der unzufriedene Kunde<br />

als solche erkennen kann. Klar, eindeutig, ohne Wenn<br />

und Aber. Dies ganz im Sinne des Statements von<br />

Henry Ford: «Suche nicht Fehler. Suche Lösungen!»<br />

Mit diesen paar wenigen Grundsätzen sollten wir in der Lage sein,<br />

die meisten Reklamationen nach der Art von guten, partnerschaftlichen<br />

(Geschäfts-) Beziehungen lösen zu können.<br />

Natürlich wird es nicht immer gelingen. Kundenerwartungen können<br />

sich allenfalls weit jenseits unserer zur Verfügung stehenden Mittel befinden.<br />

Besteht in diesen Fällen eine Kompromissbereitschaft beider<br />

Parteien, wird es funktionieren. Fehlt diese, dann ist der Moment einer<br />

Auflösung der geschäftlichen Beziehung möglicherweise gekommen.<br />

Wer weiss aber, ob bei «professionellem Reklamationsmanagement» der<br />

verlorene Kunde nicht eines Tages wieder an die Tür klopft?<br />

Ein gut funktionierendes Reklamationsmanagement wird früher<br />

oder später zum guten Image des eigenen Betriebs beitragen. Eine Investition<br />

in dieses Gebiet wird sich auszahlen <strong>–</strong> gelebtes Marketing! <<br />

Mangelnde Kommunikation<br />

Auswertungen unterschiedlichster Reklamationen in unserer<br />

«Autowelt» haben ergeben, dass bis zu 80 Prozent der Kundenreklamationen<br />

eine mangelnde Kommunikation zugrunde liegt. Und<br />

dies geht dann in vielen Fällen so weiter <strong>–</strong> auch bei der Reklamationsbehandlung.<br />

Dazu gibt es einige Grundregeln:<br />

Die Angelegenheit sollte zusammen an einem Tisch besprochen<br />

werden. Ein ausschliesslich schriftlicher Weg ist zu vermeiden,<br />

das Risiko von Missverständnissen ist viel zu gross. Die telefonische<br />

Möchten Sie noch mehr Lesestoff in dieser<br />

Richtung? Dann sind Sie bei der Fachzeitschrift<br />

«auto&wissen» an der richtigen Adresse.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>37


HANDEL & AFTERSALES<br />

88. Generalversammlung der ESA<br />

Eindrückliches Wachstum<br />

und Umsatzrekord<br />

Wachstum und Kostendisziplin lauteten die Schlagworte an der 88. Generalversammlung der ESA in Interlaken.<br />

CEO Giorgio Feitknecht verkündete mit Stolz den neuen Umsatzrekord von 371,3 Millionen Franken.<br />

Sandro Compagno, André Bissegger und Jürg A. Stettler<br />

Die ESA legte im 89. Jahr ihres Bestehens ein eindrückliches Wachstum<br />

an den Tag: Um satte 4,1 Prozent stieg der Bruttoertrag <strong>–</strong> «dank<br />

gestiegener Absatzmengen und Erhöhung der Marktanteile», wie<br />

Giorgio Feitknecht zufrieden feststellte.<br />

Die ESA präsentiert sich gut aufgestellt und sie zeigt Selbstvertrauen.<br />

Als Ausdruck dieses Selbstvertrauens darf das Zitat von Verwaltungsratspräsident<br />

Markus Hutter interpretiert werden: «Die ESA<br />

ist grösser und stärker geworden. Sie hat ihren Marktanteil ausgebaut<br />

und ihre Position gestärkt. Wir sind zu einer der grössten und bedeutendsten<br />

Genossenschaften in der Schweiz herangewachsen.»<br />

1000 Mitinhaber und Gäste in Interlaken<br />

In Zeiten der allgemeinen Verunsicherung, des Preis- und Margendrucks<br />

gelingt das nur mit Kostendisziplin. «Der Markt hat sich einigermassen<br />

stabil entwickelt. Unser Wachstum beweist einmal mehr,<br />

dass unsere Produkte und Dienstleistungen von Kunden und Mitinhabern<br />

geschätzt werden und die ESA im Markt gut positioniert ist»,<br />

meinte CEO Feitknecht an die rund 1000 Mitinhaber und Gäste in<br />

Interlaken gerichtet.<br />

Der Umsatzrekord erlaubte der ESA, Abschreibungen weit über<br />

dem betriebswirtschaftlich Notwendigen vorzunehmen. Unter dem<br />

Strich resultierte ein Gewinn von knapp 8 Millionen Franken. Die<br />

Verzinsung des Genossenschaftskapitals von 2,5 Prozent wurde von<br />

den knapp 500 Genossenschaftern einstimmig gutgeheissen <strong>–</strong> diese<br />

Einigkeit und Solidarität gilt für sämtliche traktandierten Geschäfte.<br />

2,5 Prozent seien in heutigen Zeiten eine sehr gute Verzinsung,<br />

meinte VR-Präsident Hutter. Die hohen Abschreibungen und die Äufnung<br />

der Reserven um 100 000 Franken würden der ESA auch in Zukunft<br />

Investitionen und ein gesundes Wachstum ermöglichen.<br />

Plus 3 Prozent im Reifengeschäft<br />

Gut lief das für die ESA wichtige Reifengeschäft, das 2018 um drei<br />

Prozent gesteigert werden konnte. Feitknecht: «Hätten wir in den<br />

letzten drei Monaten etwas winterlichere Verhältnisse gehabt, hätte<br />

dies den Garagisten noch grössere Umsätze verschafft.» Zuversichtlich<br />

blicken die ESA-Verantwortlichen auch auf das Reifenjahr <strong>2019</strong>:<br />

Am Auto-Salon wurde der neue ESA Tecar-Sommerreifen präsentiert,<br />

im September folgt der ESA Tecar-Winterreifen <strong>–</strong> beide sind Umsatztreiber<br />

in diesem so wichtigen Bereich. «Für Garagen bleibt das Reifengeschäft<br />

ein entscheidendes Instrument zur Kundenbindung», rief<br />

Feitknecht den anwesenden Garagisten in Erinnerung.<br />

Bei den Service- und Verschleissteilen erhöhte die ESA ihr Sortiment<br />

und die Bevorratung um 20 Prozent. Leicht unter dem Vor-<br />

Parallelen zwischen Orchester und Werkstatt<br />

In schlanken 65 Minuten führte VR-Präsident Markus Hutter durch die<br />

Generalversammlung. Jahresbericht, Jahresrechnung und Konzernrechnung<br />

wurden einstimmig genehmigt. Als neue Vorstandsmitglieder<br />

wurden ebenso einstimmig Matthias Galliker (Garage Galliker AG, Kriens)<br />

und Patrick Schönenberger (Auto Eberle AG, Wil) gewählt.<br />

Anschliessend erlebten die knapp 1000 Mitinhaber und Gäste ein unterhaltsames<br />

und inspirierendes Referat von Christian Gansch. Der eloquente und<br />

charmante Österreicher ist als Produzent und Dirigent in den Studios und<br />

Orchestergräben dieser Welt zuhause, erzählte von seinen Erfahrungen<br />

aus der Welt der Musik und spannte dabei den Bogen bis ins Autogewerbe.<br />

«Professionalität, Handwerk, Disziplin, Präzision», lauten seine Tugenden für<br />

ein Orchester. Das kann durchaus auf die Werkstatt übertragen werden.<br />

Danach folgte der Apéro und das traditionelle Znacht im Kursaal von<br />

Interlaken <strong>–</strong> abgeschlossen wie immer mit einem feinen und nicht weniger<br />

traditionellen Vacheringlacé.<br />

38<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

jahr blieb die Einkaufsgenossenschaft bei<br />

den übrigen Verbrauchsgütern wie Zubehör,<br />

Schmiermittel, Batterie und Carrosserie. Insbesondere<br />

die Nachfrage nach Schneeketten<br />

und Chemie war rückläufig; es sind Produkte,<br />

die stark vom Wetter abhängen. Ein positives<br />

Absatzresultat vermeldete Feitknecht dafür<br />

bei den Garageneinrichtungen: «Wir konnten<br />

mehr als 50 Projekte im hart umkämpften<br />

Autowaschmarkt verwirklichen.»<br />

Doch in Interlaken wurde nicht nur in die<br />

Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft<br />

geblickt. Feitknecht kündigte den neuen ESA<br />

E-Shop an: «Wir werden ihn in einigen Wochen<br />

einführen. Er wird Ihnen allen erlauben,<br />

schneller, einfacher und effizienter online<br />

zu bestellen.»<br />

Irfan (links) und Bahri Karadagli von der<br />

Star Immo-Car GmbH in Safnern BE: «Die ESA ist<br />

eine gute Sache für beide Seiten und bietet uns<br />

viele Vorteile. Zudem haben wir einen sehr guten<br />

Aussendienstmitarbeiter, der uns seit über 30 Jahren<br />

perfekt betreut.»<br />

«Tradition allein ist keine<br />

Existenzgarantie»<br />

«Wir können zuversichtlich in die Zukunft<br />

blicken», sagte VR-Präsident Markus Hutter.<br />

«Aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen.<br />

Die Veränderungen in der Automobilindustrie<br />

sind schnell und heftig. Wir werden alles<br />

unternehmen, um das Geschäft der ESA sowie<br />

ihrer Mitinhaber und Kunden erfolgreich<br />

weiterzuführen.» Als Beispiele für die Veränderungen<br />

nannte Hutter die immer komplexere<br />

Fahrzeugelektronik, digitale Kanäle,<br />

aber auch den Auto-Salon in Genf, der in den<br />

letzten Jahren unter rückläufigen Besucherzahlen<br />

und ausbleibenden Herstellern litt:<br />

«Gerade Messen zeigen, dass Tradition allein<br />

noch keine Existenzgarantie ist.» <<br />

Markus Aegerter (links) und Olivier Maeder von der<br />

AGVS-Geschäftsleitung: «Die ESA ist ein Teil des<br />

AGVS und aus ihm heraus entstanden. Sie hat daher<br />

eine grosse Bedeutung für uns und wir pflegen einen<br />

regen Austausch. Wir haben schliesslich auch die<br />

gleichen Ansprechpartner und Kunden.»<br />

Urs Wernli: Grusswort und<br />

Wahlempfehlung<br />

In seinem Grusswort gratulierte AGVS-<br />

Zentralpräsident Urs Wernli zum hervorragenden<br />

Ergebnis der ESA. Wernli erinnerte<br />

an den rasanten Wandel, in dem sich die Autoindustrie<br />

befindet. Dabei sei die Elektromobilität<br />

nicht die grösste Herausforderung für das<br />

Gewerbe: «Das Wissen um Elektromobilität<br />

wird in unserer Aus- und Weiterbildung vermittelt.<br />

Das Autogewerbe ist bereit für diese<br />

Technologie.»<br />

Wernli nannte Fragen, die das Autogewerbe<br />

beschäftigen: «Wie verkaufen wir die Autos in<br />

Zukunft? Immer noch in der Garage oder im<br />

Internet? Kaufen die Kunden noch Autos oder<br />

nutzen sie Sharing? Haben wir Zugang zu den<br />

Fahrzeugdaten? Verfügen wir auch in Zukunft<br />

über qualifizierte Fachkräfte?» Der AGVS verfolge<br />

die Entwicklungen ganz genau, sagte der<br />

Zentralpräsident des Schweizer Garagistenverbandes<br />

und verwies auf die grossen<br />

Anstrengungen des Verbands und seiner<br />

Sektionen in der Bildung: «Es gelingt uns <strong>–</strong> mit<br />

Ihnen als Garagisten <strong>–</strong> jedes Jahr 3000 Lehrstellen<br />

zu besetzen.» Das sei kein Selbstläufer,<br />

so Wernli: «Aber der Nachwuchs ist der beste<br />

Garant für eine erfolgreiche Zukunft.» Weitere<br />

8000 Mitarbeitende befinden sich laufend in<br />

einer Weiterbildung.<br />

Wernli schloss seine kurze Botschaft mit einem<br />

Ausblick auf die eidgenössischen Wahlen<br />

vom 20. Oktober und nutzte den Anlass, die<br />

rund 1000 Anwe senden auf die Bedeutung des<br />

Urnengangs hinzuweisen. Der AGVS engagiere<br />

sich auch politisch und werde jene Kandidaten<br />

unterstützen, die sich in Verkehrs- und<br />

Gewerbethemen für die Autobranche einsetzen.<br />

Matti Heinrich, Matti 4+2 Rad GmbH in Saanen BE (rechts), und<br />

Kurt Aeschlimann, Inhaber Autohaus Thun-Nord AG.<br />

Hanspeter von Rotz, Präsident<br />

AGVS-Sektion St. Gallen.<br />

Sandra und Dominik Bader, Bader + Co., Biberist.<br />

Cédric und Jolanda Fuchs, Zorro’s Garage, Krauchthal.<br />

Reto Zwahlen (links) und Alain Rindlisbacher von der Gantrisch<br />

Garage Zwahlen in Mamishaus BE: «Die ESA ist für uns vor allem ein<br />

Lieferant, wohl unser grösster. Und als Mitglied profitieren wir zudem<br />

noch von einem Rabatt, was für uns wichtig ist beim Einkauf.»<br />

Hubert Waeber, CEO AHG-<br />

Group und ESA-Verwaltungsrat:<br />

«Die ESA ist entscheidend,<br />

um Kräfte zu bündeln und<br />

günstiger einzukaufen.»<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>39


HANDEL & AFTERSALES<br />

Die ESA ist in Form<br />

Feitknecht: «Wichtig für<br />

anstehende Investitionen»<br />

Ein neuer Umsatzrekord und ein sehr positives Ergebnis. ESA-CEO Giorgio Feitknecht blickt auf ein erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr zurück. Sandro Compagno<br />

Herr Feitknecht, ein neuer Umsatzrekord, ein sehr positives Ergebnis.<br />

Wie zufrieden ist der CEO mit dem ESA-Geschäftsjahr 2018?<br />

Giorgio Feitknecht, CEO der ESA: Wir sind sehr zufrieden. Wir<br />

konnten einen neuen Umsatzrekord erzielen und dank konsequenter<br />

Kostendisziplin auch ein sehr positives Ergebnis. Das erlaubt uns, die<br />

Anteilscheine weiterhin mit einem attraktiven Zins zu verzinsen und<br />

die gesunde Finanzsubstanz der ESA auf bereits hohem Niveau zusätzlich<br />

auszubauen. Dies ist sehr erfreulich und sehr wichtig, um anstehende<br />

und zukünftige Investitionen und Entwicklungen weiterhin<br />

selbst finanzieren zu können.<br />

Sie haben auch gesagt, dass die ESA ihre Position im Markt weiter<br />

stärken konnte. Können Sie das etwas konkretisieren?<br />

Wir haben praktisch in allen Sortimenten im Vorjahresvergleich<br />

zugelegt und wir wissen, dass die Marktnachfrage im Schnitt aufgrund<br />

der technischen Fortschritte, der grösseren Zuverlässigkeit<br />

der Fahrzeuge und der längeren Serviceintervalle stabil oder sogar<br />

rückläufig ist. Stabil ist die Marktnachfrage beispielsweise im Reifengeschäft,<br />

rückläufig bei den Service- und Verschleissteilen. Also<br />

können wir davon ausgehen, dass wir Marktanteile gewonnen haben.<br />

Megatrends wie autonomes Fahren, alternative Antriebe oder Internet<br />

of Things prägen eine Industrie im Wandel. Wie haben Sie diese<br />

Transformation in den letzten zwölf Monaten gespürt?<br />

Die durch Sie erwähnten Megatrends habe ich in den letzten zwölf<br />

Monaten noch nicht richtig «gespürt», sondern vor allem viel davon gehört<br />

und gelesen. Es ist aber unbestritten, dass diese Trends eintreffen<br />

werden. Wichtige Fragen sind aber noch offen, wie zum Beispiel welche<br />

Ausprägung diese Transformationen haben werden, wer sie in welcher<br />

Form vorantreiben wird, welche Opportunitäten respektive Risiken sie für<br />

wen bedeuten können und ab wann sie eintreten werden. Wir als KMU<br />

müssen dies intensiv beobachten.<br />

Erneut haben rund 1000 Genossenschafter den Weg an die GV nach<br />

Interlaken gefunden. Wie erklären Sie sich den nach wie vor grossen<br />

Aufmarsch an diesem sehr analogen Anlass in der heutigen von der<br />

Digitalisierung immer stärker geprägten Zeit?<br />

Es gibt meines Erachtens drei Gründe dafür. Erstens: Sehr viele ESA-<br />

Mitinhaber haben eine grosse Verbundenheit zur ESA, interessieren sich<br />

deshalb auch für die ESA und nehmen aktiv am ESA-Leben teil. Dazu<br />

gehört auch die GV als sehr wichtiger Anlass. Zweitens bietet die ESA-<br />

GV neben dem statutarischen auch immer einen unterhaltsamen und/<br />

oder informativen Teil mit Persönlichkeiten, die nicht gerade jeden Tag in<br />

der Nähe gesehen werden können. Der diesjährige Vortrag von Christian<br />

Gansch zum Beispiel war sehr informativ, interessant und unterhaltsam.<br />

Der dritte und sehr wichtige Grund ist sicher das gesellige Zusammensein,<br />

der Austausch mit Branchenkollegen und Freunden in einem sehr<br />

schönen und angenehmen Rahmen. Gerade in der von der Digitalisierung<br />

stark geprägten Zeit stellen wir ein verstärktes Bedürfnis fest, sich im<br />

Rahmen eines solchen Anlasses persönlich zu treffen und auszutauschen.<br />

Sie haben vorhin das Reifengeschäft erwähnt, das für die ESA von<br />

grosser Bedeutung ist. Welchen Einfluss hatte der zwar heftige, aber<br />

relativ späte Wintereinbruch um Weihnachten und das Ausbleiben<br />

von Schnee im Flachland auf Ihre Zahlen?<br />

Wir hatten im 2018 ein positives Reifengeschäft. Wäre der Schnee<br />

im Flachland im vierten Quartal nicht ausgeblieben, hätten die<br />

Garagen und damit auch die ESA mit Sicherheit eine noch bessere<br />

Reifensaison gehabt. Erfahrungsgemäss ist Schnee vor Weihnachten<br />

bis ins Flachland ein starkes Signal und die Automobilisten rüsten<br />

um. Wenn der Schnee nicht eintrifft, sinkt erfahrungsgemäss die Umrüstquote,<br />

was dann auch zu etwas weniger Reifenverkäufen führt.<br />

Was bedeutet der Klimawandel für diesen Geschäftsbereich der ESA?<br />

Reifen, in welcher Form auch immer, braucht es heute und wird es<br />

auch in Zukunft brauchen. In diesem Sinn kann der Klimawandel zu Anpassungen<br />

der Produkteigenschaften und des Kundenverhaltens führen,<br />

stellt aber sicher nicht das Produkt in Frage. Die Garagen werden deshalb<br />

auch in Zukunft bemüht sein, das wichtige Reifengeschäft, als optimales<br />

Kundenbindungsinstrument professionell anzubieten und zu fördern. Die<br />

ESA wird sie dabei weiterhin unterstützen. <<br />

40<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Klartext der ESA<br />

Hutter: «Wir melden uns für<br />

die gesamte Salon-Dauer an»<br />

An der ESA-GV in Interlaken liess Markus Hutter die Katze aus dem Sack: Die ESA wird auch am Auto-Salon 2020 während<br />

der gesamten Dauer ausstellen. Sandro Compagno<br />

Erfolgreiche ESA-Führung:<br />

CEO Giorgio Feitknecht<br />

und Verwaltungsratspräsident<br />

Markus Hutter<br />

an der Generalversammlung<br />

in Interlaken.<br />

Sie sind ja auch Garagist und vertreten mit BMW eine Marke, die<br />

schon seit einigen Jahren reinelektrisch betriebene Fahrzeuge<br />

produziert. Sehen Sie in diesem Wandel mehr Chancen oder mehr<br />

Risiken für das Autogewerbe und damit für die ESA?<br />

Jeder Wandel birgt Chancen, aber natürlich auch Risiken. Gelingt<br />

es dem Autogewerbe, sich mit entsprechenden Weiterentwicklungen,<br />

neuen Herausforderungen und Dienstleistungen auf diesen Wandel<br />

einzustellen, ergeben sich dadurch absolut Chancen, als Garagist<br />

und Carrossier auch in Zukunft weiterhin erfolgreich zu sein. Und<br />

dasselbe gilt auch für die ESA.<br />

Blicken wir auf 2020: Was plant die ESA am Auto-Salon?<br />

An der SAA-Hauptversammlung vom 7. Mai hat Olivier Rihs,<br />

Direktor der Geneva International Motor Show, angekündigt, dass die<br />

GIMS-Tech, wie die Messe in der Halle 7 heissen wird, im 2020 eine<br />

Kurzmesse sein wird. Aussteller aber, die über die gesamte Salondauer<br />

teilnehmen wollen, können sich auch so anmelden. Diese Option entspricht<br />

den Bedürfnissen der ESA und die ESA wird sich entsprechend<br />

für die gesamte Dauer der GIMS, in der Halle 7, anmelden. <<br />

Herr Hutter, die ESA freut sich über ein erneut sehr gutes Jahresergebnis<br />

2018. Zum Zeitpunkt dieses Interviews ist bereits wieder<br />

mehr als ein Drittel des Jahres <strong>2019</strong> vorbei. Lässt sich schon etwas<br />

über dieses Geschäftsjahr sagen?<br />

Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident der ESA: Das <strong>2019</strong> ist in<br />

der Kontinuität des 2018 angelaufen und wir sind mit dem ersten Quartal<br />

zufrieden. Neun Monate und das sehr wichtige saisonale Herbst/Wintergeschäft<br />

<strong>2019</strong> liegen aber noch vor uns. Wenn es der ESA gelingt, ihre<br />

Werte von Qualität, Kundennähe und gutem Preis-/Leistungsverhältnis<br />

zu bewahren, wird das gute Geschäftsjahr 2018 für die ESA kein Einzelfall<br />

bleiben, sondern sich auch in Zukunft wiederholen.<br />

Die automobile Welt steckt in einem fundamentalen Wandel. Im<br />

März dieses Jahres war mit dem Tesla 3 erstmals ein reinelektrisch<br />

betriebenes Fahrzeug das meistverkaufte Auto der Schweiz. Wie<br />

bereiten Sie die ESA auf eine postfossile Zukunft vor?<br />

Wir als KMU-Unternehmen haben eine rollende Strategie mit<br />

einem Zeithorizont von drei bis fünf Jahren. Weiter hinaus gelegene<br />

Entwicklungen antizipieren zu wollen, ist in dieser schnelllebigen<br />

Zeit unseres Erachtens nicht möglich. In den anstehenden drei bis<br />

fünf Jahren werden wir in der Schweiz ganz sicher einen starken Aufschwung<br />

der Elektro- und Hybridfahrzeuge erleben, aber nicht den<br />

Wandel in eine postfossile Zukunft. Der Verbrennungsmotor wird<br />

noch lange die dominierende Technologie sein. Entsprechend beschäftigt<br />

sich natürlich auch die ESA mit diesen Entwicklungen.<br />

«Flexibilität» heisst: zwei Wochen Messedauer<br />

kro. Gefragt, wie er seine aktuelle Befindlichkeit<br />

auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten<br />

würde, zögert er keinen Moment. «Zehn», sagt<br />

GIMS-Direktor Olivier Rihs. Er lässt sich den<br />

Druck nicht anmerken, unter dem er steht. Aber<br />

auch er weiss: Am 2. Juli muss er liefern, was<br />

er bei seinem Antritt als Ziel formuliert hat. 70<br />

Aussteller sollen die GIMS-Tech, wie die Halle 7<br />

früher hiess, zu neuem Leben erwecken. Zur<br />

Erinnerung: 45 waren es <strong>2019</strong> <strong>–</strong> und da sind<br />

Olivier Rihs, neuer<br />

Direktor des Auto-Salon.<br />

die Aussteller von Schnellklebern, T-Shirts und<br />

Ledertaschen mitgezählt. Und der Stahlkünstler<br />

ebenfalls. Eine Herkulesaufgabe, das weiss<br />

auch Rihs.<br />

Mit Spannung wartet die Branche darauf, wie Rihs den seit Jahren andauernden<br />

Clinch zwischen der wachsenden Fraktion, die nur während einer<br />

Woche ausstellen will, und jenen, die auf einer Zweiwochen-Präsenz bestehen,<br />

lösen wird. Ein Hinweis ist sein Satz: «Wir werden für jeden Aussteller<br />

die beste Lösung finden.» Flexibilität sei angesagt. Offiziell bestätigen will Rihs<br />

das (noch) nicht, aber es zeichnet sich die pragmatischste aller Lösungen ab:<br />

Die Fachmesse für das Autogewerbe wird auch 2020 sowohl kurz als auch<br />

lang gehen <strong>–</strong> unter dem Titel GIMS-Tech allerdings nur die erste Woche.<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/gims-tech<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>41


POLITIK & RECHT<br />

Eidgenössische Wahlen <strong>2019</strong><br />

«Wir sind für den Ausbau<br />

auf sechs Spuren»<br />

Bürokratie, MIV und CO 2<br />

-arme Mobilität: Petra Gössi, Präsidentin der FDP Schweiz, erklärt im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong>,<br />

weshalb die AGVS-Mitglieder bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst ihre Partei wählen sollen. Die Schwyzerin pocht<br />

auf liberale Lösungen. André Bissegger<br />

Frau Gössi, weshalb sollen die Garagisten des AGVS im Herbst<br />

FDP wählen?<br />

Petra Gössi, Präsidentin FDP Schweiz: Gerade KMU, welche im<br />

kleinen Team innovativ und flexibel bleiben müssen, werden durch<br />

eine hohe administrative Last enorm gebremst. Deshalb haben wir<br />

uns den Kampf gegen die Bürokratie auf die Fahne geschrieben. Wir<br />

wollen einen starken, aber schlanken Staat. Wir kämpfen für die Eindämmung<br />

der regulatorischen Kosten für die Wirtschaft.<br />

Wo steht Ihre Partei aktuell in Verkehrsfragen?<br />

Wir haben eine erfolgreiche Kampagne für den NAF geführt. Er<br />

sichert die Finanzierbarkeit der Investitionen ins Strassennetz sowie<br />

dessen Wartung. Nun muss es mit den Ausbauprojekten rasch vorwärtsgehen<br />

<strong>–</strong> vor allem dort, wo bereits heute Engpässe bestehen.<br />

Dafür setzen wir uns in der Beratung der Finanzierungsvorlage zum<br />

nächsten Ausbauschritt 2020-2023 für die Nationalstrassen ein. So sind<br />

wir zum Beispiel für den vor Kurzem vom Bund vorgeschlagenen Ausbau<br />

auf sechs Spuren.<br />

Die Garagisten stehen zunehmend unter Druck, leiden unter Regeln<br />

und administrativem Aufwand und beklagen, dass sie ihre unternehmerische<br />

Freiheit immer mehr verlieren. Wie hilft die FDP?<br />

Wir haben gerade erst in der Frühlingssession eine Regulierungsbremse<br />

zum Erfolg gebracht: Neue Gesetze und Regulierungen, die viel<br />

kosten, müssen in Zukunft nämlich eine höhere Hürde im Parlament<br />

überwinden. Wir setzen uns auch für den Einheitssatz bei der Mehrwertsteuer<br />

ein. Der Mehrwertsteuer-Dschungel mit verschiedenen Sätzen<br />

kostet die Unternehmen in der Schweiz jährlich 1,76 Milliarden Franken.<br />

Mit einem Einheitssatz sparen wir zugunsten der Wirtschaft Kosten von<br />

mehreren 100 Millionen Franken ein. Zudem fordern wir weiter eine<br />

Vereinfachung bei der Zulassung <strong>–</strong> beispielsweise über die Anerkennung<br />

der EU-Normen oder eine verstärkte digitale Erfassung der Formulare.<br />

Die Klima-Diskussion beschäftigt nicht nur Ihre Partei, sondern auch<br />

die Garagisten: Sie sorgen sich wegen neuen Verboten, Abgaben<br />

und politischen Hindernissen. Was sagen Sie den Garagisten?<br />

Das Thema Umwelt und Klima ist im Sorgenbarometer der Bevölkerung<br />

weit nach oben gerutscht. Wir müssen alle unsere Verantwortung<br />

übernehmen, denn wir wollen den nächsten Generationen<br />

intakte Lebensräume hinterlassen. Aber keine Angst, die FDP wird<br />

nicht plötzlich Verbrennungsmotoren verbieten, wie das die Linken<br />

fordern. Das widerspricht unserem liberalen Kompass und unserem<br />

Glauben an die Innovation und den Fortschritt in allen Branchen.<br />

Die FDP-Basis hat sich in einer Umfrage dafür ausgesprochen, dass<br />

sich Ihre Partei in Zukunft generell mehr für Klima- und Umweltschutzthemen<br />

einsetzen soll. Sie selbst haben diesen Kurs angestossen.<br />

Hat das Autogewerbe in dieser Politik überhaupt noch eine<br />

Berechtigung respektive einen Platz?<br />

Ja, natürlich. Wir wollen nicht einzelne Teile der Wirtschaft oder<br />

42<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

der Bevölkerung gegeneinander ausspielen. Das gilt auch für die<br />

unterschiedlichen Mobilitätsformen. Wenn wir die Strasse gegen die<br />

Schiene ausspielen, dann gewinnen wir gar nichts, sondern verursachen<br />

nur Mehrverkehr auf der Schiene. Wir wollen die freisinnige<br />

Umwelt- und Klimapolitik stärker herausarbeiten. Dabei werden wir<br />

uns aber an liberalen Grundwerten wie Eigenverantwortung, Innovation<br />

und Herstellung von Kostenwahrheit orientieren. Wir werden<br />

also nicht wie die Grünen auf Verbote und teure Regulierung setzen,<br />

sondern auf liberale Lösungen.<br />

Stehen Klima- und Umweltschutz im Widerspruch zum MIV?<br />

Weshalb ja oder nein?<br />

Nein, der MIV widerspricht dem Klima- und Umweltschutz überhaupt<br />

nicht. Es geht aber darum, dass man den MIV weniger abhängig<br />

von fossilen Treibstoffen macht und neue Technologien vorantreibt,<br />

die eine CO 2<br />

-arme Mobilität ermöglichen.<br />

Hand aufs Herz: Ist die grüne Welle schlicht zu gross geworden und<br />

die FDP muss auf die Thematik aufspringen oder versprechen Sie<br />

sich tatsächlich nachhaltige Lösungen?<br />

Ich verspreche mir nicht nur nachhaltige, sondern auch liberale<br />

Lösungen. Denn eines ist klar: Wenn wir jetzt nicht für liberale Lösungen<br />

sorgen, leben wir in 20 Jahren in einer Welt voller Verbote<br />

und ohne Eigenverantwortung. <<br />

Petra Gössi<br />

Petra Gössi sitzt seit 2011 im Nationalrat und ist seit 2016 Präsidentin<br />

der FDP Schweiz. Davor war die 43-Jährige unter anderem Parteipräsidentin<br />

der FDP Kanton Schwyz und amtete von 2004 bis 2011 als<br />

Kantonsrätin. Die Schwyzerin ist Juristin und arbeitet bei einem<br />

Zürcher Beratungsunternehmen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>43


POLITIK & RECHT<br />

Kartellrecht<br />

«Gespannt, ob das ZHAW-<br />

Gutachten Gerichten bei der<br />

Beurteilung dient»<br />

Der Strom ist seit Jahren unverändert konstant: Alleine in den Jahren 2017 und 2018 gingen bei der Wettbewerbskommission<br />

(Weko) insgesamt rund 100 Anfragen und Anzeigen ein, die den Automobilsektor betreffen. Dies bestätigt<br />

das Sekretariat auf Anfrage von <strong>AUTOINSIDE</strong>. Ein neues vom AGVS in Auftrag gegebenes Gutachten soll die Chancen der<br />

Garagisten vor Gericht erhöhen. Reinhard Kronenberg<br />

«Die Anfragen beziehen sich beispielsweise<br />

auf die Verweigerung von Garantieleistungen<br />

des Herstellers, Kündigungen von Händlerund/oder<br />

Serviceverträgen, die Behinderung<br />

von Parallel- und/oder Direktimporten und<br />

den Zugang zu technischen Informationen»,<br />

gibt Carla Beuret, Referentin im Dienst Produktemärkte<br />

beim Sekretariat der Weko<br />

einen Einblick.<br />

Die meisten Anfragen konnten anhand der<br />

in der KFZ-Bekanntmachung festgehaltenen<br />

Grundsätze beantwortet werden. Den Grossteil<br />

der Anzeigen hat das Sekretariat im Rahmen<br />

von Marktbeobachtungen und Vorabklärungen<br />

abgeklärt und sich bei der Beurteilung<br />

an den Grundsätzen in der KFZ-Bekanntmachung<br />

orientiert.<br />

Mit Ausnahme der Verfügung in Sachen<br />

«BMW» und des Schlussberichts in Sachen<br />

«Amag Vertriebsnetz» seien die entsprechenden<br />

Beurteilungen allerdings nicht publiziert<br />

worden, weil sie laut Beuret im Rahmen einer<br />

Marktbeobachtung erfolgten und keine Anhaltspunkte<br />

für eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung<br />

im Sinne von Artikel 27<br />

des Kartellgesetzes ergaben. Damit seien<br />

die Voraussetzungen für die Eröffnung einer<br />

Untersuchung nicht gegeben gewesen. Oder<br />

aber, so Beuret weiter, es seien zwar gewisse<br />

Anhaltspunkte vorhanden gewesen, diese<br />

hätten aber im Rahmen der Marktbeobachtung<br />

einfach beseitigt werden können.<br />

Einfache Anfrage oder Anzeige<br />

Grundsätzlich kommt es laut Carla Beuret<br />

darauf an, ob es sich um eine einfache Anfrage<br />

oder eine Anzeige handelt. «Einfache<br />

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern oder<br />

Marktteilnehmern kann das Sekretariat in<br />

der Regel ohne weitere Abklärungen gestützt<br />

Carla Beuret ist Referentin beim Sekretariat der Wettbewerbskommission.<br />

auf das Gesetz sowie auf die in der KFZ-Bekanntmachung<br />

der Weko enthaltene Praxis<br />

der Weko und der Gerichte beantworten».<br />

Werden hingegen möglicherweise unzulässige<br />

Wettbewerbsbeschränkungen angezeigt, so<br />

kläre das Sekretariat den Sachverhalt in der<br />

Regel im Rahmen einer Marktbeobachtung<br />

oder in einer Vorabklärung ab.<br />

In diesem Rahmen wird beurteilt, ob eine<br />

kartellrechtliche Untersuchung zu eröffnen<br />

sei. Wenn Anhaltspunkte für eine unzulässige<br />

Wettbewerbsbeschränkung bestehen, eröffnet<br />

das Sekretariat im Einvernehmen mit<br />

einem Mitglied des Präsidiums eine Untersuchung<br />

nach Artikel 27 des Kartellgesetzes.<br />

Marktbeherrschende Stellung<br />

Die Zürcher Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften (ZHAW) hat im Auftrag<br />

des AGVS soeben einen wichtigen Punkt in<br />

44<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

diesem Zusammenhang geklärt: Im Gegensatz<br />

zur provisorischen Beurteilung des Sekretariats<br />

der Wettbewerbskommission im<br />

Schlussbericht in Sachen «Amag Vertriebsnetz»<br />

betrachten einzelne Gerichte in der<br />

Schweiz <strong>–</strong> darunter auch das Handelsgericht<br />

Zürich <strong>–</strong> das Autogewerbe als einen umfassenden<br />

Markt, in welchem der Wettbewerb<br />

spielt. Klagen von Garagisten hatten vor diesem<br />

Hintergrund schlechte Chancen.<br />

In ihrer Studie, zu der das Meinungsforschungsinstitut<br />

Link sowohl Garagisten als auch<br />

Konsumenten befragt hat, kommt die ZHAW<br />

jedoch eindeutig zum Schluss: Die typische Tätigkeit<br />

des Garagisten spielt sich pro Marke auf<br />

verschiedenen Märkten ab <strong>–</strong> einem für «Sales»,<br />

einem für «Aftersales» und einem für «Ersatzteile».<br />

Damit ist <strong>–</strong> erstmals überhaupt <strong>–</strong> wissenschaftlich<br />

nachgewiesen: Im Aftersales verfügt<br />

der Importeur regelmässig über eine marktbeherrschende<br />

Stellung und muss sich deshalb an<br />

die Vorgaben des Kartellgesetzes halten.<br />

Separate Verträge statt Koppelung<br />

Mit dem Gutachten werde die Beweisführung<br />

für einen Händler erleichtert, heisst es<br />

bei der ZHAW. Es sei ein sehr gutes empirisches<br />

Beweismittel, mit welchem vor einer<br />

Behörde aufgezeigt werden könne, dass der<br />

Importeur für jeden einzelnen Markt separate<br />

Verträge anbieten müsse und diese nicht<br />

miteinander koppeln dürfe. Die Chancen für<br />

Garagisten, ihre kartellrechtlichen Ansprüche<br />

vor Zivilgerichten durchzusetzen, seien mit<br />

dem Gutachten «deutlich verbessert worden».<br />

Festgehalten werden müsse allerdings,<br />

dass das Gutachten für Gerichte nicht verbindlich<br />

ist. «Aber», relativieren die Autoren,<br />

«ein Gericht muss begründen, wenn es ein<br />

Argument oder ein Beweismittel verwirft».<br />

«Sind gespannt»<br />

Und auch das Sekretariat der Weko lässt<br />

in diesem Zusammenhang mitteilen: Die Erfolgsaussichten<br />

von kartellzivilrechtlichen<br />

Klagen nach Art. 12 ff. des Kartellgesetzes<br />

würden im Wesentlichen von der Erfüllung<br />

der formellen Prozessvoraussetzungen und<br />

von der materiellen Begründetheit des eingeklagten<br />

Anspruchs aus einer Wettbewerbsbehinderung<br />

abhängen. «Wir sind gespannt, ob<br />

das Gutachten der ZHAW den Gerichten bei<br />

der Beurteilung der materiellen Begründetheit<br />

dienen wird», sagt Carla Beuret.<br />

In juristische Power investieren<br />

Das Gutachten der ZHAW wurde am<br />

20. März im Rahmen der Vortragsreihe «Atelier<br />

de la Concurrence» vorgestellt. Gastreferent<br />

an diesem Abend war unter anderem<br />

der Garagist Gabriel Galliker, der in seinem<br />

Referat sehr deutliche Worte für das zunehmend<br />

angespannte Verhältnis zwischen Garagist<br />

und Importeur fand und schilderte, unter<br />

welchem Druck der Handel oftmals steht. Galliker<br />

ist überzeugt, dass sich die Tendenz der<br />

Hersteller, immer weniger Ansprechpartner<br />

im Handel zu haben, in den nächsten Jahren<br />

noch verstärken werde.<br />

Wie sich seine Gruppe auf die härtere<br />

Gangart und die vermehrt auftretenden juristischen<br />

Herausforderungen einstellt, illustrierte<br />

der Garagist wie folgt: Habe die Galliker-Gruppe<br />

in den vergangenen Jahren in verschiedene<br />

Kommunikationskanäle wie Website, Newsletter<br />

und Social Media investiert, sei sie in<br />

diesem Jahr dazu übergegangen, auch in andere<br />

Power zu investieren <strong>–</strong> die Gruppe lässt<br />

sich neu durch einen spezialisierten Anwalt<br />

eng begleiten und beraten. <<br />

« Die Schulungen der hostettler autotechnik<br />

ag sind top und im Tagesgeschäft kann<br />

ich auf professionelle Unterstützung und<br />

Informationen zurückgreifen. »<br />

Stefan Wüest<br />

Garage Wüest AG in Ettiswil<br />

« Für unsere Kunden erarbeite ich jedes<br />

Jahr ein aktuelles und praxisbezogenes<br />

Schulungsprogramm. »<br />

Franz Wey<br />

Product Manager Diagnostics<br />

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POLITIK & RECHT<br />

Abgasprüfung<br />

Moser reicht Motion für<br />

Abgaskontrolle erneut ein<br />

GLP-Nationalrätin Tiana Moser hat ihre Motion zur Wiedereinführung der<br />

periodischen Abgaskontrolle erneut eingereicht. Ihr Ziel: Defekte Diesel-Fahrzeuge<br />

sollen erkannt und kantonale Feinstaub-Fahrverbote verhindert werden.<br />

André Bissegger<br />

Nachdem ihr erster Vorstoss aus dem Jahr<br />

2017 abgeschrieben worden war, reichte die<br />

Zürcher Nationalrätin Ende März eine neue<br />

Motion ein. Ihr erneuter Vorstoss stiess auf<br />

Interesse, denn statt wie beim ersten Mal<br />

von sieben wurde er diesmal gleich von 19<br />

Parlamentariern mit unterschiedlichen Parteibüchlein<br />

mitunterzeichnet. Darunter befinden<br />

sich beispielsweise Rosmarie Quadranti<br />

(BDP), Thomas Ammann (CVP), Kurt<br />

Fluri (FDP), Thomas Hardegger (SP), Lorenzo<br />

Quadri (Lega) oder Michael Töngi (Grüne).<br />

Hintergrund der Motion ist die 2013 vom<br />

Bundesrat abgeschaffte periodische Abgasüberprüfung<br />

für PW-Besitzer mit einem<br />

elektronischen Abgasüberwachungssystem<br />

im Auto, der On-Board-Diagnose (OBD). Das<br />

System zeigt den Lenkern automatisch Fehlfunktionen<br />

an <strong>–</strong> ein Abgastest war daher für<br />

den Bundesrat nicht mehr notwendig.<br />

Damit ist Moser nicht einverstanden.<br />

«Gemäss Messungen des Kantons Zürich<br />

sind 10 Prozent der Dieselpersonenwagen<br />

mit defektem Partikelfilter unterwegs, ohne<br />

dass das OBD-System dies erkennt», schreibt<br />

die GLP-Nationalrätin in ihrem Vorstoss.<br />

Für sie ist daher klar: «Dieses elektronische<br />

Überwachungssystem erkennt defekte Partikelfilter<br />

häufig nicht.»<br />

Die von ihr geforderte periodische Abgasprüfung<br />

soll deshalb sicherstellen, «dass die<br />

Nachbehandlung der Abgase durch Katalysatoren<br />

und Filter nicht nur bei der Typengenehmigung,<br />

sondern während der gesamten<br />

Betriebsdauer des Fahrzeugs ordnungsgemäss<br />

funktioniert.» Damit sollen defekte,<br />

ausgebaute und nachträglich manipulierte<br />

Abgasreinigungssysteme erkannt werden.<br />

Autofahrer schützen<br />

Sie denkt dabei durchaus auch an die<br />

Autofahrer, die für Defekte an ihrem Auto<br />

zur Verantwortung gezogen werden. «Ohne<br />

periodische Abgasprüfung hat der Autofahrer<br />

keine Möglichkeit festzustellen, ob sein<br />

Partikelfilter funktioniert», schreibt sie in<br />

der Begründung. Deshalb hätten Deutschland,<br />

die Niederlande und Belgien die Kontrollen<br />

wieder eingeführt.<br />

Ausserdem will sie Fahrverbote wegen<br />

Feinstaub verhindern. Diese müssen die<br />

Kantone bei zu hoher Feinstaubbelastung<br />

erlassen. «Die vom Feinstaub verursachten<br />

Gesundheitskosten werden auf 3,3 Milliarden<br />

pro Jahr geschätzt.» Für Moser ist daher<br />

klar: «Defekte Partikelfilter erkennen und ersetzen<br />

ist vergleichsweise günstig und sinnvoller<br />

als kantonale Fahrverbote.»<br />

In der ersten Motion betonte Moser auch<br />

die mögliche Rolle der Schweizer Garagisten.<br />

«Ein Teil der notwendigen Infrastruktur<br />

wie auch das Know-how sind bereits bei<br />

den Prüflaboren (z.B. Empa, Fachhochschulen),<br />

den Strassenverkehrsämtern oder den<br />

Schweizer Garagen gegeben. Automechaniker<br />

sind in der Schweiz für Abgasmessungen<br />

wie auch Reparaturen ausgebildet und<br />

können diese niederschwellig vornehmen»,<br />

schrieb sie 2017.<br />

«Falscher Weg»<br />

Der Bundesrat lehnte die ursprüngliche<br />

Motion damals ab. Er bezeichnete die Wiedereinführung<br />

der periodischen Abgaskontrolle<br />

als «falscher Weg», um die Manipulationen<br />

aufzudecken. Die Prüfung würde sich nach der<br />

heute gängigen Praxis und Technik bei manipulierten<br />

Fahrzeugen als wirkungslos erweisen.<br />

«Sie würde ausserdem den Bestrebungen<br />

des Bundesrates zum Abbau von Überregulierungen<br />

entgegenlaufen und hätte negative<br />

Auswirkungen auf die Volkswirtschaft.»<br />

Zur neuen Motion hat sich der Bundesrat<br />

noch nicht geäussert. <<br />

46<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

Suva<br />

Gute Wahl: die Unternehmensversicherung<br />

der Suva<br />

Ein Unfall kann Selbstständigerwerbende in ihrer Existenz bedrohen. Die Unternehmerversicherung der Suva bietet<br />

einen ausgezeichneten Schutz bei Unfällen und Berufskrankheiten. Dank ihr kann Markus Dittli wieder optimistisch in<br />

die Zukunft schauen.<br />

Es war ein Grümpelturnier wie so viele in der<br />

Schweiz. Garagier Markus Dittli aus Edlibach<br />

ZG half als Torhüter in der Mannschaft von<br />

Freunden aus. «Die Teilnahme hat Tradition<br />

<strong>–</strong> und ich machte das ja immer gerne»,<br />

erzählt Dittli rückblickend. Während des<br />

dritten Spiels war das «Grümpi» für ihn aber<br />

plötzlich vorbei. Beim Abwehren eines Balls<br />

knickte ihm die linke Hand nach hinten. Die<br />

Hand schwoll an, Sanitäter legten Eis auf und<br />

Dittli meinte, dass er sich «die Hand halt einfach<br />

stark verstaucht» habe.<br />

Er irrte sich. Als die Schmerzen auch nach<br />

drei Wochen nicht nachliessen, ging Markus<br />

Dittli zum Arzt. Die Diagnose: Bruch des<br />

Handgelenks. Immerhin musste er die Hand<br />

nicht operieren lassen und dank einer Schiene<br />

verheilte die Sache mit etwas Geduld<br />

dann doch noch gut.<br />

Dennoch fiel Markus Dittli während gut<br />

Beispiele: So funktioniert<br />

die Unternehmensversicherung<br />

der Suva in der Praxis<br />

Deckung von Arzt- und Spitalkosten<br />

Beim Fussballspielen reisst sich Ueli Müller<br />

das vordere Kreuzband. Sein Spitalaufenthalt<br />

und alle Arztrechnungen werden direkt von<br />

der Suva bezahlt.<br />

Sicherung des Einkommens<br />

Peter Huber fällt vom Dach. Während sieben<br />

Monaten kann er nicht arbeiten. Bei einem<br />

versicherten Verdienst von 70 000 Franken<br />

erhält er jeden Tag 153.40 Franken, auch am<br />

Samstag und Sonntag.<br />

Absicherung der Familie<br />

Jacqueline Moser ist seit zwei Jahren Witwe.<br />

Sie erhält ihr Leben lang eine Witwenrente.<br />

Für jedes ihrer Kinder erhält sie einen zusätzlichen<br />

Betrag.<br />

Weitere Infos<br />

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oder bei Ihrer Suva-Agentur (Telefonnummer<br />

0848 820 820). AGVS-Mitglieder erhalten<br />

einen exklusiven Rabatt von rund 10 Prozent.<br />

eineinhalb Monaten aus. Während dieser<br />

Zeit hat die Unternehmerversicherung der<br />

Suva ein Taggeld in der Höhe von 80 Prozent<br />

seines versicherten Verdiensts an Dittli ausbezahlt.<br />

«Wer ein eigenes Geschäft führt, ist<br />

natürlich froh, wenn in einem solchen Fall<br />

eine Versicherung unter die Arme greift»,<br />

erzählt Dittli. «Denn meine beiden Angestellten<br />

konnten meinen Ausfall natürlich<br />

nicht vollends kompensieren.» Heute ist<br />

Markus Dittli wieder fit und voller Energie<br />

in seinem Betrieb tätig. Und er weiss, dass<br />

sich die Unternehmerversicherung der Suva<br />

absolut lohnt.<br />

Markus Dittli, warum haben Sie sich gerade<br />

für die Unternehmerversicherung der Suva<br />

entschieden?<br />

Ich wollte eigentlich schon vor Jahren zur<br />

Suva, landete dann aber bei einem anderen<br />

Versicherer. Dort lief es nach einem Unfall gar<br />

nicht gut. Ich hatte stets das Gefühl, möglichst<br />

weitergeleitet zu werden. Einfach so, dass sich<br />

niemand richtig zuständig fühlte für mich. Danach<br />

wechselte ich ganz bewusst zur Suva.<br />

Wie wurden Sie nach Ihren Unfall durch die<br />

Unternehmerversicherung betreut?<br />

Sehr gut, wirklich. Kurz nach dem Unfall<br />

hat man per Telefon nachgefragt, wie es mir<br />

geht und was an Behandlungen ansteht. Alles<br />

lief sehr unkompliziert. Ich erhielt ohne Probleme<br />

mein Taggeld, die nötige Ergotherapie<br />

wurde übernommen und die Verantwortlichen<br />

der Suva unterstützten mich, wo sie konnten.<br />

Auch deshalb konnten Sie recht bald in den<br />

Betrieb zurückkehren?<br />

Ja, am Anfang war ich zu 100 Prozent<br />

arbeitsunfähig, danach kehrte ich schrittweise<br />

zurück. Ich konnte mein Pensum im eigenen<br />

Betrieb also langsam wieder steigern. So<br />

wurde auch meine verletzte Hand nicht zu<br />

stark wieder belastet.<br />

Was hat Sie besonders gefreut?<br />

Ich bin ja sonst nicht der Schnellste, was<br />

Lob angeht <strong>–</strong> erst recht bei Versicherungen<br />

(lacht). Aber ich kann die Unternehmerversicherung<br />

wirklich nur weiterempfehlen! Es<br />

hat alles prima geklappt. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>47


TECHNIK & UMWELT<br />

Antriebe<br />

«Für den Garagisten wird<br />

die Zukunft anspruchsvoller,<br />

aber auch spannender»<br />

Falsch eingesetzte Elektromobilität wird zum Bumerang, der Diesel wird noch lange nicht sterben und an Wasserstoff führt<br />

in Zukunft kein Weg vorbei: Im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> erklärt Antriebsforscher Christian Bach von der Empa, warum<br />

Garagisten sich noch stärker auf den Beratungsaspekt beim jeweiligen Antrieb fokussieren sollten. Reinhard Kronenberg<br />

Wir erleben eine Neuauflage der Klimadiskussion, Schüler<br />

streiken und selbst die FDP springt auf den grünen Zug auf. Was<br />

passiert hier gerade?<br />

Christian Bach: Die Problematik der Klimaveränderung ist offensichtlich<br />

in der breiten Bevölkerung angekommen. Das kann auch<br />

Auswirkungen auf den Fahrzeugmarkt haben, weil als Treiber des<br />

Wandels neben der Gesetzgebung und der technischen Möglichkeiten<br />

der Hersteller zusätzlich die Veränderung des Konsumentenverhaltens<br />

dazukommen kann.<br />

Im Zug der aktuellen Klimadebatte bekommen Kräfte Auftrieb, die<br />

das Autofahren generell unattraktiver machen und den öffentlichen<br />

Verkehr auf Kosten des Autos ausbauen wollen. Ist der motorisierte<br />

Individualverkehr in Gefahr?<br />

Das glaube ich nicht. Die aktuelle politische Diskussion relativiert<br />

sich, wenn Sie die Marktanteile betrachten: 80 bis 90 Prozent im<br />

Personentransport läuft über den MIV, weshalb sich die Dominanz<br />

selbst dann nicht wesentlich ändern würde, wenn die Kapazität des<br />

ÖV verdoppelt würde. Andererseits ist aber auch klar, dass der Verkehr<br />

an bestimmten Punkten an seine Kapazitätsgrenze stösst <strong>–</strong> oder<br />

sogar darüber hinaus gekommen ist. Schlussendlich braucht es beides<br />

und es braucht wohl auch etwas mehr Verzicht.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Nehmen wir das Beispiel Plug-in-Hybride. Diese Fahrzeuge haben<br />

auf dem Papier einen sehr tiefen CO 2<br />

-Normwert, produzieren in der<br />

Realität aber deutlich höhere Emissionen. Ähnliches gilt bei Elektrofahrzeugen,<br />

die für Fahrzeughersteller mit null CO 2<br />

in die Rechnung<br />

eingehen. Bei beiden Antriebsformen wird die CO 2<br />

-Reduktion<br />

überschätzt. Eigentlich wäre der richtige Weg, die tatsächlichen<br />

Emissionen zu bewerten. Es droht sonst die Ironie, dass wir die Antriebstechnologie<br />

zu hohen Kosten umstellen, aber nur minimale Verbesserungen<br />

erreichen <strong>–</strong> falls überhaupt. Damit droht die Gefahr, das<br />

Vertrauen der Konsumenten zu verspielen.<br />

Basis der Diskussion ist das Klimagas CO 2<br />

. Es ist schon heute<br />

absehbar, dass Hersteller und Importeure den Grenzwert von 95<br />

Gramm pro Kilometer per Ende 2022 nicht einhalten können und<br />

deshalb erhebliche Bussen fällig werden. Wie würden Sie das<br />

Problem lösen?<br />

Das Problem ist bei den Herstellern und Importeuren erkannt.<br />

Man setzt jetzt auf das, was zumindest auf dem Papier am meisten<br />

zur Reduktion beiträgt. Ob das in der Realität dann zu einer ähnlichen<br />

CO 2<br />

-Reduktion führt, ist allerdings eine andere Frage.<br />

Christian Bach ist Abteilungsleiter<br />

Fahrzeugantriebssysteme bei der Empa.<br />

48<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

an Elektro- und Plug-in-Fahrzeugen bis 2020 auf zehn Prozent<br />

bei den Neuzulassungen zu steigern. Halten Sie das für realistisch?<br />

Ja, das halte ich für realistisch. Und zwar deshalb, weil die ersten<br />

zehn Prozent sicher die einfachsten Prozente sind. Zudem glaube ich,<br />

dass viele Benzin- und Dieselfahrzeuge, die primär für Kurzstrecken-,<br />

Stadt- und Pendlerfahrten eingesetzt werden, sehr einfach auf Elektrofahrzeuge<br />

umgestellt werden könnten. Schon nur deshalb, weil<br />

Kurzstreckenfahrten verbrennungsmotorisch angetriebenen Fahrzeugen<br />

überproportional schaden.<br />

Christian Bach hat den Durchblick mit den Antriebskonzepten.<br />

Warum ist das in der ganzen Diskussion kein Thema?<br />

Ich vermute, weil befürchtet wird, dass bestimmte Technologien<br />

hinsichtlich CO 2<br />

-Emissionen dann nicht mehr so positiv dastehen.<br />

Meiner Meinung stellt die Betrachtung nur eines Teils der Emissionen<br />

ein ähnliches gesetzliches Schlupfloch dar, wie es auch im Rahmen<br />

des Diesel-Skandals bestand. Das führt dazu, dass die Emissionsstatistik<br />

auf dem Papier gut aussieht, in der Realität aber kaum Verbesserungen<br />

bringt. Ich meinerseits befürchte, dass wir primär auf dem<br />

Papier eine CO 2<br />

-Reduktion erzielen werden und nicht in der Realität.<br />

Aufgrund der höheren Kaufkraft haben wir in der Schweiz in der<br />

Regel besser motorisierte und ausgerüstete Fahrzeuge und aufgrund<br />

der Topographie auch einen höheren Allradanteil als im übrigen<br />

Europa. Wird die Schweiz beim CO 2<br />

für ihren Wohlstand abgestraft?<br />

Nein, aber es ist eine logische Konsequenz. Hier könnten Garagisten<br />

mehr Aufklärung leisten: Braucht der Kunde wirklich ein Allradfahrzeug,<br />

einen 250 PS-Motor oder ein SUV? Beginnen wir damit<br />

gleich bei mir: Ich habe ein Auto gekauft, mit dem ich einen Wohnwagen<br />

ziehen kann, obwohl ich dies nur 2 bis 4 Wochen pro Jahr<br />

gemacht habe. Heisst: 48 Wochen im Jahr fuhr ich eigentlich ein zu<br />

grosses Auto.<br />

Was hat der Garagist damit zu tun?<br />

Würde er mein Mobilitätsbedürfnis kennen, könnte er mir ein entsprechendes<br />

Angebot machen: Für 48 Wochen ein kostengünstiges<br />

kleineres Auto, das meine allgemeinen Transportzwecke gut erfüllt.<br />

Und für die anderen vier Wochen, also für meine Ferienzeit, zu guten<br />

Konditionen ein grösseres Auto, das einen Wohnwagen ziehen kann<br />

oder Allradantrieb aufweist. Damit könnte er mich als Kunden zufriedenstellen<br />

<strong>–</strong> und CO 2<br />

wäre damit auch noch eingespart.<br />

Die Elektromobiliät kommt nur langsam in Fahrt. Woran liegt das?<br />

Wir können das mit anderen Produkten vergleichen, bei denen ein<br />

Wechsel stattgefunden hat. Nehmen wir das Smartphone als Beispiel.<br />

Es hat sich gegenüber dem Mobiltelefon sehr schnell durchgesetzt,<br />

weil es einfach viel mehr kann. Die neuen Antriebe haben diesen<br />

Vorteil noch nicht, im Gegenteil: Sie verfügen über weniger Reichweite,<br />

sind in der Handhabung etwas komplizierter und man kann<br />

sie nicht überall kaufen oder warten. Ausserdem haben sie weniger<br />

Nutzlast, können oftmals weder einen Anhänger noch einen Wohnwagen<br />

ziehen und es gibt sie kaum als Allradfahrzeug. Es ist deshalb<br />

überhaupt nicht trivial, Benzin- und Dieselfahrzeuge durch andere<br />

Antriebskonzepte zu ersetzen.<br />

Mit dem Programm «10/20» zielt Auto-Schweiz darauf ab, den Anteil<br />

Das Thema Elektromobilität ist sehr kontrovers: Auf der einen Seite<br />

stehen die Fundamentalisten, für die es gar nichts anderes gibt.<br />

Auf der anderen Seite sind die Zweifler, für die Elektromobilität<br />

keinen Sinn macht, wenn man sich alle Aspekte des Themas vor<br />

Augen führt. Wie stehen Sie dazu?<br />

Wie alles hat auch die Elektromobilität Vor- und Nachteile. Diese<br />

muss man kennen, um beispielsweise gute Beratungen machen zu<br />

können. Werden Elektrofahrzeuge falsch eingesetzt, kann dies zum<br />

Bumerang werden. Wenn Personen zum Beispiel auf ein Elektrofahrzeug<br />

wechseln, damit aber nicht mehr in die Ferien fahren können,<br />

sondern neu fliegen müssen, wird der Umwelt definitiv kein Dienst<br />

erwiesen. Meine Meinung ist, dass wir die Elektromobilität brauchen,<br />

um die Emissionen bei Kurz- und Mittelstreckenanwendungen zu reduzieren.<br />

Als Ersatz für Mittel- und Langstreckenanwendungen gibt<br />

es aber geeignetere und ökologischere Antriebe wie den Gasantrieb<br />

oder längerfristig Wasserstofffahrzeuge.<br />

Fortsetzung Seite 50<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>49


TECHNIK & UMWELT<br />

Neben der Produktion und Entsorgung der Batterien und dem<br />

Strommix im Betrieb ist eine der grossen Schwächen von Elektrofahrzeugen<br />

nach wie vor deren Restwert.<br />

Hier müssen sich die Märkte erst entwickeln. Sobald sich Elektroautos<br />

auf dem Gebrauchtwagenmarkt etablieren können, werden die<br />

Restwerte steigen. Mittelfristig werden die Kosten der Elektromobilität<br />

sinken und diejenigen von Benzin- und Dieselfahrzeugen steigen.<br />

Wann der «Break-even» erreicht wird, hängt von verschiedenen Faktoren<br />

ab.<br />

Über alles gesehen ist ein Elektrofahrzeug heute im Betrieb<br />

nach wie vor teurer als eines mit Verbrennungsmotor, korrekt?<br />

Ja. Erstbesitzer tragen im Moment noch einen hohen Abschreiber,<br />

weshalb ein Elektrofahrzeug in den meisten Fällen nicht günstiger<br />

ist als ein Benzin- oder Dieselfahrzeug. Die Unterschiede werden sich<br />

aber angleichen und in vielen Fällen sind die Unterschiede vergleichsweise<br />

gering.<br />

Wie schätzen Sie Wasserstoffantriebe ein?<br />

Bei Wasserstoffantrieben muss der Kunde sein Verhalten nur<br />

mini mal anpassen, was ein grosser Vorteil ist. Allerdings sind Wasserstofffahrzeuge<br />

und auch der Aufbau der Wasserstofferzeugungs-,<br />

Transport- und Betankungsinfrastruktur teuer. Wir denken, dass<br />

man an Wasserstoff schlicht nicht vorbeikommen wird, wenn das<br />

Energiesystem auf erneuerbare Basis umgestellt wird. Deshalb sollte<br />

man die direkte energetische Nutzung von Wasserstoff schon auch<br />

genau anschauen. Ich glaube allerdings, dass sich Wasserstoffantriebe<br />

zuerst im Nutzfahrzeugbereich etablieren werden und erst etwas<br />

später im Personenwagenbereich.<br />

Als einzige Alternative zu Benzin und Diesel gilt in den Medien<br />

oftmals die Elektromobilität. Gasfahrzeuge werden in diesem<br />

Rahmen praktisch nicht erwähnt, auch seitens der Behörden nicht.<br />

Warum ist das aus Ihrer Sicht so?<br />

Die heutige CO 2<br />

-Gesetzgebung berücksichtigt die Vorteile von Gasfahrzeugen<br />

nur zu einem geringen Ausmass. Deshalb sind sie fast nur<br />

für Spezialisten sichtbar. Beispielsweise weisen mit Biogas betriebene<br />

Fahrzeuge vergleichbare CO 2<br />

-Lebenszyklusemissionen auf wie mit erneuerbarer<br />

Elektrizität betriebene Elektrofahrzeuge. Kann man solche<br />

Vergleiche nicht selber erstellen, erkennt man das aber nicht. Hätten<br />

wir eine technologieneutrale CO 2<br />

-Gesetzgebung für Fahrzeuge, wäre<br />

dies offensichtlicher. Trotzdem: Weltweit nehmen die Gasfahrzeuge<br />

bei Flotten, Nutzfahrzeugen und Bussen stark zu.<br />

«Die heutige CO 2<br />

-Gesetzgebung<br />

berücksichtigt die Vorteile<br />

von Gasfahrzeugen nur<br />

zu einem geringen Ausmass.»<br />

Auf Basis der Entwicklung bei den Antriebstechnologien:<br />

Wie beurteilen Sie die Auswirkungen auf den Aftersales-Bereich?<br />

Für den Garagisten wird es sicher anspruchsvoller, aber auch<br />

spannender: Nicht nur die Antriebskonzepte sind im Wandel, das<br />

Fahrzeug entwickelt sich zunehmend in einen rollenden Computer.<br />

Der Einfluss der Informatik wird immer grösser. Wer es schafft, mit<br />

dieser Technologie Schritt zu halten, wird künftig in einem interes-<br />

Christian Bach informiert sich vor Ort über neue Modelle und die Trends der Autohersteller.<br />

50<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


santeren Umfeld arbeiten als früher, wo es primär<br />

darum ging, die «Hardware» in Schuss zu halten.<br />

Ich glaube, dass das Geschäftsmodell «Auto<br />

kommt in den Service, Auto braucht eine grössere<br />

Reparatur und der Besitzer irgendwann ein neues<br />

Auto» auslaufen wird. Es wird neue, auf die unterschiedlichen<br />

Mobilitätsbedürfnisse der Kunden<br />

angepasste Modelle brauchen. Da muss man mit<br />

der neuen Technik schon einigermassen Schritt<br />

halten können, ansonsten wird man abgehängt.<br />

Muss der Diesel als nach wie vor willkommene<br />

Hilfe zur CO 2<br />

-Reduktion definitiv abgeschrieben<br />

werden?<br />

Nein. Im Langstreckenbereich und bei den<br />

Nutzfahrzeugen ist es schlicht nicht denkbar, dass<br />

er verschwindet. Aber auch der Diesel muss CO 2<br />

-<br />

arm werden. Auf heutiger Basis, also mit fossilem<br />

Diesel, ist die CO 2<br />

-Belastung klar zu hoch. Dies<br />

ist durch weitere Wirkungsgradsteigerungen und<br />

dem Umstieg von fossilem auf erneuerbaren Dieseltreibstoff<br />

möglich. Wir arbeiten beispielsweise<br />

an einem Lastwagenmotor, der einen Wirkungsgrad<br />

von 50 Prozent erreichen soll, und an einem<br />

aus überschüssigem Strom hergestellten flüssigen<br />

Treibstoff als Dieselersatz. Solche Konzepte können<br />

sehr CO 2<br />

-arm sein.<br />

Wenn Sie Garagist und nicht Forscher wären,<br />

was würden Sie diesen Leuten sagen?<br />

Ich würde versuchen, besser zu erfassen, was<br />

der Kunde tatsächlich braucht und will, um ihm<br />

dann in einem fundierten Beratungsgespräch die<br />

Vor- und Nachteile der verschiedenen Antriebskonzepte<br />

darzulegen. Der Kunde sollte am Schluss des<br />

Gesprächs den Eindruck haben, dass er mehr weiss<br />

als vorher. Es wird für den Autohändler in Zukunft<br />

sicher noch wichtiger werden, im Antriebsbereich<br />

über die relevanten Informationen zu verfügen und<br />

sie adäquat vermitteln zu können. Das ist auch ein<br />

Appell für die Weiterbildung.<br />

Aber möchte ich als Garagist dem Kunden<br />

nicht das verkaufen, was ich im Angebot habe?<br />

Das ist zwar naheliegend, aber meines Erachtens<br />

zu kurz gedacht. Wenn Sie beispielsweise als<br />

Toyota-Händler einem Kunden sagen, dass ein<br />

Hybridfahrzeug für ihn die ideale Lösung ist, der<br />

gleiche Kunde beim Nissan-Händler dann aber<br />

den Elektroantrieb, beim BMW-Händler den Plugin-Hybriden,<br />

beim Skoda-Händler das Gasfahrzeug<br />

und schliesslich beim Hyundai-Händler das<br />

Wasserstofffahrzeug als beste Lösung geraten bekommt,<br />

sorgt das bei diesem Kunden wohl eher für<br />

Verwirrung, als dass es hilft.<br />

Das komplette Marderabwehrprogramm<br />

aus einer Hand!<br />

Es ist also nicht zu erwarten, dass Hersteller ihre<br />

Investitionen in die Dieseltechnologie beenden?<br />

Auch hier sage ich klar Nein. Die Dieseltechnologie<br />

wird zwar in kleineren Fahrzeugsegmenten<br />

ziemlich sicher aussterben, weil es dort mit<br />

Hybrid-, Gas- oder Elektrofahrzeugen geeignetere<br />

Technologien gibt. Aber in grösseren Fahrzeugen<br />

und insbesondere für Langstreckenanwendungen<br />

hat er definitiv eine Zukunft. Mit den kommenden<br />

Abgasvorschriften und der damit verbundenen aufwendigen<br />

Reinigungstechnik wird er aber definitiv<br />

kein Schnäppchen sein.<br />

Bach ist auch ein gefragter Referent.<br />

Vorbehandlung<br />

Ultraschallabwehr<br />

Duftabwehr<br />

Hochspannungsabwehr<br />

Bei Neuwagen sinkt der Diesel-Anteil seit<br />

Jahren kontinuierlich, im Occasionsbereich hat<br />

er sich erholt. Wie beurteilen Sie die aktuelle<br />

Marktlage?<br />

Die Verunsicherung ist nach wie vor da. Das bekommen<br />

wir mittels Anfragen von verunsicherten<br />

Fahrzeugkäufern immer wieder zu spüren.<br />

Weil zu wenig gefragt wird, was der Kunde eigentlich<br />

braucht und welcher Antrieb für ihn passt?<br />

Genau. Wie wäre es denn, wenn der Toyota-<br />

Händler einem Neuwagenkäufer sagen würde: Für<br />

Ihre Bedürfnisse passt ein Elektroauto besser, gehen<br />

Sie zu meinem Kollegen in der Garage nebenan.<br />

Mechanischer<br />

Schutz<br />

Zubehör<br />

Inwiefern?<br />

Wir erhalten fast täglich Anfragen von Personen,<br />

die ein neues Auto kaufen wollen, aber nicht<br />

wissen, auf welchen Antrieb sie setzen sollen. Oftmals<br />

sind das Leute, die einen umweltfreundlichen<br />

Antrieb suchen, aber von stark divergierenden Informationen<br />

verunsichert werden.<br />

Aber dann verliert er einen Kunden.<br />

Aber er gewinnt mit Sicherheit das Vertrauen des<br />

Kunden, der dies dann auch weitererzählt. Ich bin<br />

überzeugt, dass das schliesslich honoriert wird. <<br />

G<br />

JAHRE<br />

EWÄHRLEISTUNG<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

www.stop-go.de


TECHNIK & UMWELT<br />

Susi und Franz Gisler von der Post-Garage<br />

in Altdorf führen den AEC bei ihren Kunden<br />

einmal pro Jahr beim Service durch.<br />

AutoEnergieCheck<br />

«Wer schlechten Service<br />

bietet, verliert Kunden»<br />

Die Garagenbetriebe des Kantons Uri sind besonders aktiv: Sie unterziehen die Autos ihrer Kunden dem<br />

AutoEnergieCheck AEC <strong>–</strong> aus Überzeugung. André Bissegger<br />

«Der AEC ist für die Kunden eine gute Sache.<br />

Wir können ihnen zeigen, wie sie Benzin und<br />

damit CO 2<br />

einsparen können», sagt Reto Gisler,<br />

Kundendienstberater in der Garage Welti<br />

in Schattdorf UR. Seine Garage führt bei jedem<br />

Auto mit einer Auftragskarte immer den AEC<br />

und den Reifenoptimierungstest ROP durch <strong>–</strong><br />

kostenlos. Ab einem Service von mindestens<br />

100 Franken wird das Auto zudem innen und<br />

aussen gereinigt. Vor allem Mechaniker und<br />

Servicetechniker Sepp Theiler halte hier den<br />

Finger drauf, sagt Reto Gisler lachend. «Sein<br />

Ziel ist, dass wir beim AEC irgendwann die<br />

Nummer 1 werden.»<br />

Die Garage Welti, eine Renault- und Dacia-Vertretung,<br />

führt mehrere Gründe an,<br />

weshalb die Tests und das Reinigen bei ihr<br />

zum Service gehört. «Für uns ist es quasi ein<br />

Give-away», sagt Reto Gisler. «Da alle sparen,<br />

gibt es sonst nichts mehr, das wir abgeben<br />

können.» Für seine Garage ist guter Service<br />

überlebenswichtig. «In unserer Region gibt es<br />

so viele Garagen. Wir können uns nur dank<br />

unserem Service abheben.» Ausserdem habe<br />

Renault «trotz sensationellen Produkten zu<br />

Unrecht noch immer ein schlechtes Image.<br />

Das versuchen wir auf unsere Art wieder geradezubiegen.»<br />

Kunden sensibilisieren<br />

Doch es gibt noch weitere Gründe für die<br />

Dienstleistungsaffinität der Garage Welti:<br />

«Unsere Flotte ist bereits sehr elektrisch. Deshalb<br />

können wir unsere Kunden mit dem AEC<br />

schon jetzt etwas sensibilisieren.» Diese würden<br />

den Service sehr schätzen <strong>–</strong> und immer<br />

wieder kommen. Stichwort Kundenbindung.<br />

«Es ist viel gratis Arbeit, aber das ist es uns<br />

wert», betont Reto Gisler. «Es ist ja auch ein<br />

Nutzen für uns, wenn wir ihnen wieder etwas<br />

verkaufen können.» Deshalb ist für die Garage<br />

Welti klar: Sie wird ihren Service auch in<br />

Zukunft beibehalten. «Wer schlechten Service<br />

bietet, verliert Kunden.» Man müsse zu denen<br />

schauen, die man habe.<br />

Die Garage Welti beschäftig zwölf Mitarbeiter,<br />

fünf davon sind in Ausbildung.<br />

Ausserdem gehört zum Unternehmen ein<br />

eigener Carrosseriebetrieb <strong>–</strong> das helfe beim<br />

Diversifizieren, erklärt Reto Gisler. Er windet<br />

zudem Karl Baumann, der beim AGVS für<br />

Arbeitssicherheit & Umwelt zuständig ist, ein<br />

Kränzchen: «Er hilft uns weiter und motiviert<br />

uns sehr».<br />

52<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

«Wollen Interesse wecken»<br />

Dass Karl Baumann im Kanton Uri eine<br />

treibende Kraft hinter dem AEC ist, bestätigt<br />

auch Franz Gisler, Inhaber der Post-Garage in<br />

Altdorf <strong>–</strong> eine Peugeot-Vertretung. Seine Garage<br />

testet die Autos der Kunden ebenfalls<br />

weiterhin auf das Energie- und Kosteneinsparpotenzial<br />

<strong>–</strong> jeweils einmal pro Jahr beim<br />

Service. «Der Aufwand wäre sonst zu gross»,<br />

erklärt er. Seine Garage führt den kostenlosen<br />

AEC jeweils auf der Rechnung auf. «Dann wird<br />

er auch eher angeschaut», sagt Franz Gisler, dessen<br />

Garage von Anfang an beim AEC dabei ist.<br />

Franz Gisler äussert sich bezüglich AEC<br />

zwar nicht ganz so euphorisch wie sein Kollege<br />

aus dem Nachbardorf, doch auch er findet<br />

den Check eine gute Sache, um die Kunden<br />

zu sensibilisieren. «Das ist der Hauptgrund,<br />

weshalb wir noch immer mitmachen», sagt er.<br />

«Wir wollen das Interesse des Kunden wecken<br />

und ihm zeigen, dass er selbst etwas zum Sparen<br />

beim Verbrauch beitragen kann.»<br />

«Ein guter Beitrag»<br />

Das gelinge manchmal besser, manchmal<br />

schlechter. «Viele nehmen es einfach zur<br />

Kenntnis, andere interessiert es gar nicht. Die,<br />

die ein grosses und schweres Auto fahren wollen,<br />

denen ist es sowieso egal», betont er. Andere<br />

zeigten sich durchaus interessiert. «Wie<br />

viel dann tatsächlich umgesetzt wird, bleibt jedoch<br />

offen.» Er schielt daher auch nicht auf die<br />

Rangliste. «Das ist nicht unsere Motivation. Es<br />

ist einfach ein guter Beitrag und der Aufwand<br />

ist angemessen.» Wenn sich dann noch Zusatzverkäufe<br />

realisieren lassen <strong>–</strong> umso besser.<br />

Mehr Hoffnungen auf die Sensibilisierung<br />

der Kunden setzt Franz Gisler, der den Betrieb<br />

1985 von seinem Vater übernommen hat und<br />

drei Mechaniker beschäftigt, ganz generell in<br />

die Modellpalette der Hersteller. «Mit dem<br />

Hybrid von Peugeot ist es uns tatsächlich gelungen,<br />

die Leute so zu sensibilisieren, dass<br />

sie auf ihren Verbrauch achten», sagt er.<br />

Die Post-Garage aus Altdorf und die Garage<br />

Welti aus Schattdorf <strong>–</strong> nur zwei der Urner<br />

Garagen, die die AEC-Fahne im Kanton nach<br />

wie vor hochhalten. <<br />

Das Team der Garage Welti aus Schattdorf ist besonders aktiv beim AEC.<br />

AGVS Garantie<br />

erfolgreich seit 2005<br />

by Quality1 AG<br />

AGVS Garantie<br />

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Die AGVS Garantie by Quality1 AG ist bereits seit über 10 Jahren erfolgreich am Markt und hilft Ihnen, die Kundenbindung und -zufriedenheit zu steigern.<br />

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© Quality1 AG, Bubikon 2/2017


BILDUNG<br />

Fachausweise für Fahrzeugrestauratoren<br />

Altes Blech als Chance für die<br />

Ein traumhaft eleganter Lancia Flavia erzählt vom Dolce Vita vergangener Tage, ein liebevoll restaurierter VW Käfer erholt sich<br />

von der langen Autobahnfahrt, daneben glänzen zwei angejahrte Jaguars in der Abendsonne: Wenn die frischgebackenen<br />

Fahrzeugrestauratoren ihre eidgenössischen Fachausweise entgegennehmen, beginnt die Show schon auf dem Parkplatz.<br />

Sandro Compagno<br />

Dieses Jahr war es die Autobau Erlebniswelt in Romanshorn, die den<br />

stimmungsvollen Rahmen für die Fachausweisübergabe an acht Fahrzeugrestauratoren<br />

bildete. «Mein Herz lacht, wenn ich diese wunderbaren<br />

Autos auf dem Parkplatz stehen sehe», begrüsste Autobau-Geschäftsführer<br />

Fredy Lienhard die Absolventen und rund 50 Gäste. «Oldtimer<br />

sind Emotion pur. Man ist nie sicher, ob ein Oldtimer am Morgen anspringt<br />

oder zuverlässig sein Ziel findet. Aber das ist Teil der Faszination.<br />

Und wenn man selbst Hand anlegen kann, dann ist das perfekt.»<br />

«Ein Virus, der dich nicht mehr loslässt»<br />

Selbst Hand anlegen kann beispielsweise Kevin Frey, frischgebackener<br />

Fahrzeugrestaurator bei der Autowelt Bachmann in Inwil<br />

LU, die sich auf Oldtimer der Marken VW und Audi spezialisiert hat.<br />

«Oldtimer sind wie ein Virus, der dich nicht mehr loslässt», beschreibt<br />

Frey seine Beziehung zu den Klassikern. Livio Arquint <strong>–</strong> er arbeitet bei<br />

British Classic Cars in Knonau ZH <strong>–</strong> pflichtet bei: «Die alten Autos<br />

klingen und riechen ganz anders als die modernen Fahrzeuge.»<br />

Als Teenager habe er an seinem Töffli geschraubt, jetzt sind es<br />

Fahrzeuge britischer Provenienz.<br />

Insgesamt zehn junge Fachleute haben die Weiterbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen. Gastgeber Fredy Lienhard gratulierte den acht<br />

in Romanshorn anwesenden Absolventen in zweifacher Hinsicht:<br />

«Erstens für den bestandenen Abschluss, zweitens für die Branche, die<br />

ihr gewählt habt. Sie hat Zukunft.» Erst zum zweiten Mal fand dieser<br />

feierliche Event statt <strong>–</strong> die Weiterbildung zum Fahrzeugrestaurator<br />

bzw. -restauratorin ist die jüngste des AGVS. Der Garagistenverband<br />

hat sich mit dem Schweizerischen Carrossierverband (VSCI) und<br />

der Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IgFS)<br />

zusammengeschlossen, um diesen Lehrgang anzubieten. Während<br />

vor einem Jahr ausschliesslich Absolventen der Fachrichtung Automobiltechnik<br />

ausgezeichnet wurden, waren am Freitag in Romanshorn<br />

erstmals auch zwei Fahrzeugrestauratoren der Fachtechnik<br />

Carrosseriespenglerei unter den Diplomanden: Bruno Buchwalder und<br />

Christian Zbinden.<br />

«Das Marktpotenzial besteht», erklärte IgFS-Präsident Christian<br />

Ackermann, «die Zahl an 30- und 40-jährigen Autos wächst kontinuierlich.»<br />

Diese Aussage lässt sich mit Zahlen belegen: 1991 waren erst 20 000<br />

Autos älter als 30 Jahre, heute wird diese Zahl auf 80 000 geschätzt.<br />

54<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Fachleute für Oldtimer (v.l.): Thomas Jäggi (AGVS), Christian Zbinden, Bruno<br />

Buchwalder (beide Fachrichtung Carrosseriespenglerei), Luca Dosch, Roger von<br />

Allmen, Livio Arquint, Dominik Kocher, Kevin Frey, Angelo Tenore (alle Fachrichtung<br />

Automobiltechnik) und Bruno Sinzig, Präsident der Prüfungskommission.<br />

BILDUNG<br />

Emmen LU mit der Note 5,1 obenaus. Der Präsident der Prüfungskommission,<br />

Bruno Sinzig, der Buchwalder und seinen erfolgreichen<br />

Kollegen die Fachausweise übergeben durfte, ermunterte jene<br />

Kandidaten, welche die Prüfung nicht bestanden hatten, in einem Jahr<br />

einen neuerlichen Anlauf zu nehmen.<br />

«Altes Blech und doch zukunftsweisend»<br />

«Obwohl wir hier über alte Technik und altes Blech sprechen, so ist<br />

diese Weiterbildung zukunftsweisend», sagte Olivier Maeder und erwähnte<br />

die grossen Anstrengungen, welche die Schweizer Garagisten<br />

unternehmen, um Fachkräfte zu finden, die qualitativ und quantitativ<br />

genügen: «Erfreulich ist, dass die Lehreintritte in unserem Gewerbe in<br />

den letzten vier Jahren stabil sind. Aber wir unternehmen jedes Jahr<br />

mehr, um dieses Ziel zu erreichen.» Diese Stabilität, so Maeder, sei<br />

auch wichtig für die Fahrzeugrestauratoren: «Denn die jungen Leute,<br />

die heute ihre berufliche Grundbildung beginnen, sind die Fahrzeugrestauratoren<br />

von morgen.» Ein breites und attraktives Weiterbildungsangebot<br />

sei wichtig für die Branche: «Und dieser Lehrgang<br />

ergänzt das Programm perfekt <strong>–</strong> ironischerweise ist es unser jüngster<br />

Lehrgang, der sich um die ältesten Fahrzeuge dreht.» <<br />

Zukunft<br />

Note 5,1: Bruno Sinzig beglückwünscht Kevin Frey...<br />

Viele der erfolgreichen Absolventen arbeiten in kleinen,<br />

spezialisierten Oldtimer-Werkstätten. «Die Branche lebt auch von<br />

Ein-Mann-Betrieben», sagte Fredy Lienhard und ermutigte die frischgebackenen<br />

Fahrzeugrestauratoren, den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

zu wagen. «Der Oldtimer- und Youngtimermarkt ist ein Wachstumsmarkt»,<br />

ergänzte Olivier Maeder, Geschäftsleiter Bildung im AGVS.<br />

«Wir brauchen Fahrzeugrestauratoren.» Viele ältere Mechaniker, die<br />

sich mit den alten Fahrzeugen noch auskennen, stehen kurz vor der<br />

Pensionierung. Es ist wichtig, dass das Wissen erhalten bleibt.<br />

Entsprechend anspruchsvoll waren sowohl Lehrgang wie auch<br />

Prüfung. Während von den elf Teilnehmern in der Fachrichtung Automobiltechnik<br />

immerhin acht ihren Fachausweis erwerben konnten,<br />

war die Quote bei den Carrosseriespenglern deutlich tiefer: Acht<br />

waren vor zwei Jahren gestartet, drei stiegen während des Lehrgangs<br />

aus und von den fünf Prüfungsteilnehmern nahmen lediglich zwei<br />

die Hürde. Die Herausforderung: Von den Kandidaten war in jeder<br />

Disziplin eine genügende Note gefordert. «Es war anspruchsvoll»,<br />

erzählte Bruno Buchwalder, «an der Prüfung ist mir die Zeit davongelaufen.<br />

Ich konnte nicht die Qualität bieten, die ich gerne gehabt hätte.»<br />

Dafür ging die Bestnote des Jahrgangs an einen Carrosseriespengler:<br />

Christian Zbinden aus Schwarzenburg BE erreichte die hervorragende<br />

Durchschnittsnote 5,5. In der Fachrichtung Automobiltechnik<br />

schwangen Kevin Frey aus Rickenbach LU und Angelo Tenore aus<br />

... und Angelo Tenore zu ihren Abschlusszeugnissen.<br />

Die ausgezeichneten Fahrzeugrestauratoren<br />

Fachrichtung Automobiltechnik:<br />

Kevin Frey, Rickenbach LU<br />

Roger von Allmen, Gwatt BE<br />

Andreas Jäger, Balgach SO<br />

Livio Arquint, Schwyz<br />

Dominik Kocher, Selzach<br />

Sandro Schäpper, Mühlehorn GL<br />

Luca Dosch, Masein GR<br />

Angelo Tenore, Emmen<br />

Fachrichtung Carrosseriespenglerei:<br />

Bruno Buchwalder, Wolfwil SO<br />

Christian Zbinden,<br />

Schwarzenburg BE<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>55


BILDUNG<br />

Damian Schmid vor den World Skills<br />

Fehlersuche für Kazan<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> hat dem 19-jährigen Automobil-Mechatroniker Damian Schmid bei seinen Vorbereitungen auf die<br />

Berufsweltmeisterschaften in Kazan über die Schulter geschaut. Jürg A. Stettler<br />

Momentan arbeitet World-Skills-Teilnehmer Damian Schmid (l.) in der Garage von Flavio Helfenstein in Hildisrieden LU und holt sich dort den letzten Schliff für Kazan.<br />

Die Berufsweltmeisterschaften rücken immer näher. Mit dabei vom<br />

22. bis 27. August an den World Skills im russischen Kazan ist auch<br />

der 19-jährige Damian Schmid aus Nesslau SG. Der Automobil-Mechatroniker<br />

gehört zur rund 100 Personen umfassenden Schweizer<br />

Delegation an den 45. Berufsweltmeisterschaften. In den letzten Monaten<br />

hat er sich akribisch darauf vorbereitet, zuletzt im Betrieb<br />

von Flavio Helfenstein, dem Weltmeister von 2011, im malerischen<br />

Hildisrieden LU. Wie viele Stunden hat er wöchentlich in ein erfolgreiches<br />

Abschneiden investiert? «Eine Quantifizierung ist schwer»,<br />

erklärt der Nesslauer, während er noch eine Schraube anzieht, «jede<br />

Stunde, die ich hier im Betrieb arbeite, ist ja im weitesten Sinn eine<br />

Stunde, die ich in die Vorbereitung investiere.»<br />

Dem pflichtet auch Coach Flavio Helfenstein bei: «Eigentlich ist<br />

das ganze Jahr vor den World Skills eine Vorbereitung auf den grossen<br />

Event und zwar 24 Stunden am Tag. Denn auch das Mentale,<br />

das Darübernachdenken ist ein Teil der Vorbereitung. Wenn man<br />

nur Dienst nach Vorschrift schiebt, kommt man eh nie so weit, wie<br />

Damian bereits heute gekommen ist.» Helfenstein weiss, wovon<br />

er spricht. Schliesslich sicherte er sich vor bald zehn Jahren im Beruf<br />

Automobiltechnik in London die Goldmedaille. Er erläutert: «In<br />

unserem Beruf kann man nicht einfach zig Stunden investieren und<br />

dadurch ein bestimmtes Niveau erreichen.» Die Herausforderungen<br />

seien sehr komplex, hätten sehr viele, auch psychologische Aspekte.<br />

In der Automobiltechnik gelte es, Fehler zu suchen. Dazu müsse man<br />

der Typ sein. Und Damian Schmid ist wohl der richtige Typ für Kazan.<br />

Er schätzt die Vorbereitung mit Weltmeister Helfenstein sehr.<br />

«Grösster Vorteil: Wenn ich eine Frage habe, kann er mir eine Antwort<br />

geben und vor allem eine Antwort, die für die WM spezifisch ist», analysiert<br />

der 19-Jährige, «und wenn wir mal eine freie Minute haben, können<br />

wir etwas auch vertieft anschauen. Das wäre sonst nicht möglich.» Und<br />

wie schätzt denn sein derzeitiger Trainer die Chancen seines Schützlings<br />

ein? «Das ist immer eine sehr heikle Frage. Man weiss nie, welches<br />

Niveau die Konkurrenz hat», erklärt Helfenstein. «Ich schätze Damians<br />

Chancen sehr gut ein. Er hat ein sehr gutes Grundfachwissen und eine<br />

gute Fehlersuchstrategie. Es bleibt aber schwierig, abzuschätzen, wie viel<br />

gute Mechatroniker es dieses Jahr in Kazan hat. Unser Ziel ist, mit der<br />

Weltspitze mitzuhalten, unter die Top Ten zu kommen und eine Spitzenplatzierung<br />

zu realisieren.»<br />

Inzwischen viel dazugelernt<br />

Hohe Erwartungen, die der Coach da stellt. Was sind denn Schmids<br />

Ziele? Der Toggenburger zeigt auf Helfensteins-Goldmedaille im Showroom<br />

und erklärt selbstsicher: «Mein Ziel ist es schon, hier eine zweite<br />

Gold-Medaille daneben zu legen. Wobei ich die Medaille ja nicht hier im<br />

Showroom, sondern bei mir zuhause aufhängen will!» Für dieses Ziel verschob<br />

Schmid nach den Swiss Skills gar seine Berufsmatura. Der 19-Jährige<br />

dazu nüchtern: «Das musste ich tun, sonst könnte ich nun nicht hier sein.»<br />

Bei den Swiss Skills in Bern hatte der 19-Jährige als Automobil-Mechatroniker<br />

aus dem Bereich Nutzfahrzeuge zudem beim Posten Fahrzeugelektrik<br />

mit einem elektrischen Cabrio-Verdeck noch Mühe gehabt. Diese Scharte<br />

ist inzwischen ausgewetzt. «Ich hatte damals in meinem Lehrbetrieb, der<br />

Altherr Nutzfahrzeuge AG in Nesslau, noch nicht viel mit Personenwagen<br />

zu tun. Das Verdeck war also Neuland für mich», erklärt Schmid. «Beim<br />

Messen, aber auch bei der Fehlersuche habe ich in der Zwischenzeit viel<br />

56<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

dazugelernt. Dennoch muss ich sicherlich bei den Themen mechanisches<br />

Messen und Arbeiten weiter fleissig üben.»<br />

Welche grosse Herausforderungen bleiben ihm sonst noch bis zu<br />

den World Skills im August? Etwa Russisch lernen? Der junge Automobilmechatroniker<br />

lacht: «Das muss ich zum Glück nicht! Die grösste<br />

Herausforderung ist eher, die Anforderungen von Flavio zu erfüllen!»<br />

Hat Schmid eigentlich eine Lieblingsdisziplin? «Ja, elektrische Motorstörungen<br />

suchen», kommt die prompte Antwort. «Da fühle ich mich auch<br />

am sichersten. Das mache ich am liebsten. Es geht um einen Motor und<br />

ein Motor ist immer etwas Spannendes. Und bei einem Auto geht ohne<br />

Motor nichts.» Dieses Jahr wird der Fokus an den World Skills beim<br />

Thema Motor auf Benzin- und Hybridaggregaten liegen, doch Schmid<br />

muss auch elektrische und mechanische Störungen in den Bereichen<br />

Antrieb, Fahrwerk sowie Carosserieelektrik an einem Fahrzeuge finden<br />

und unter Zeitdruck beheben.<br />

Wie bereitet sich Damian Schmid eigentlich auf den Wettkampfdruck<br />

in Kazan vor? Steht da abends Flavio Helfenstein mit der Stoppuhr neben<br />

ihm und meint «So, nun noch zehn Minuten Zeit, um drei Fehler zu finden.»?<br />

Bevor der junge Toggenburger darauf antworten kann, sagt sein<br />

Coach lachend: «Das kommt schon noch! Den Wettkampfdruck als solches<br />

kann man aber nur bis zu einem bestimmten Grad simulieren, weil<br />

er einfach von so vielen äusseren Faktoren abhängt.» Helfenstein fährt<br />

fort: «Man ist in einem anderen Land, mit anderem Essen und anderen<br />

Leuten. Das setzt recht hohe Anforderungen an den mentalen Bereich.<br />

Als Experte/Coach von Damian kann ich ihm sicherlich aufzeigen, welche<br />

Aspekte heikel werden könnten, aber eine Baisse muss er selbst<br />

überwinden.» Wie wichtig ist diese World-Skills-Teilnahme von Damian<br />

Schmid eigentlich fürs Renommée der Schweizer Berufsbildung und der<br />

Ausbildung beim AGVS? «Ein gutes Abschneiden ist schon ein internationaler<br />

Gradmesser, der aufzeigt, wo die Ausbildung in der Schweiz<br />

steht. Es ist zudem ein Motivationsfaktor für junge Leute, mehr zu machen,<br />

sich dementsprechend auch mehr in der Lehre einzusetzen», führt<br />

Flavio Helfenstein aus. Er sieht die Berufsweltmeisterschaft im weitesten<br />

Sinn auch als Begabtenförderung.<br />

Pläne für die Zeit nach der WM<br />

Hat Schmid schon Pläne für die Zeit nach Kazan? «Zuerst einmal<br />

ein halbes Jahr arbeiten, dann ins Militär. Im September 2020<br />

will ich nach Biel, um meine Ausbildung zum Fahrzeugingenieur zu<br />

starten», wird der 19-Jährige hier sehr konkret. Da in der Garage<br />

seines Coachs auch ein Leistungsprüfstand steht und Wagen und<br />

Zweiräder für den Einsatz im Motosport bearbeitet werden, wäre<br />

vielleicht gar ein Abstecher in den Rennsport eine Überlegung wert.<br />

Sofort beginnen die Augen des Toggenburgers zu leuchten: «Motorsport<br />

reizt fast jeden ‹Mech›! Bei Personenwagen sind viele Arbeiten<br />

vom Hersteller genau vorgegeben. Im Motorsport hat man noch<br />

klar mehr Freiräume. Man baut einen Motor auf, muss das System<br />

als Ganzes kennen. Da gibt es keine Handbücher und Unterlagen<br />

zum Nachschlagen <strong>–</strong> das ist das Spannende daran.» Und mit Edelmetall<br />

aus Kazan in der Tasche könnten sich ja gewisse Türe öffnen,<br />

oder täuscht das? Weltmeister Helfenstein erinnert sich: «Klar hat<br />

mir mein Titel Türen geöffnet. Aber man steht als Weltmeister nun<br />

auch nicht am Morgen auf und es wird einem die Tür eingerannt.»<br />

Und mit vielsagendem Blick auf seinen Schützling ergänzt er, «eine<br />

Teilnahme an den World Skills gibt sicher etwas zurück, aber man<br />

muss es auch zu nutzen wissen!» <<br />

World Skills <strong>2019</strong> in Kazan<br />

Vom 22. bis 27. August startet die Schweiz mit einer<br />

gut 100 Personen umfassenden Delegation an den<br />

45. Berufsweltmeisterschaften in Kazan. Neben den<br />

42 Wettkämpferinnen und Wettkämpfern reisen auch 43 Expertinnen und<br />

Experten in die rund 3500 Kilometer entfernte Hauptstadt der russischen<br />

Republik Tatarstan zu den World Skills. Die jungen Schweizer Berufsleute<br />

treten in 40 verschiedenen Berufen gegen über 1500 weitere Teilnehmende<br />

aus über 60 Nationen an. Automobiltechniker Damian Schmid hat<br />

sich in den letzten Monaten dank der Bildungspartner Renault Suisse,<br />

Toyota Schweiz, Kia Schweiz, der STFW in Winterthur, dem AGVS Ausbildungscenter<br />

in St. Gallen sowie dem AGVS Schweiz, Mobilcity in Bern,<br />

intensiv auf seinen Einsatz vorbereitet.<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.worldskills.org<br />

Damian Schmid zeigt auf die Goldmedaille seines Coach Flavio Helfenstein, welche<br />

dieser an der Berufsweltmeisterschaft 2011 in London errungen hat.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


BILDUNG<br />

Kurse für Betriebswirte im Automobilgewerbe<br />

Solide Zukunftsbasis schaffen<br />

Als Betriebswirt hat man das perfekte Know-how, um einen Betrieb zu führen. Bei den speziell auf die Autobranche ausgerichteten<br />

Kursen mit diversen Vorteilen für angehende Garagenführungskräfte hält sich die Nachfrage erstaunlicherweise<br />

in Grenzen. <strong>AUTOINSIDE</strong> klärt wieso. Jürg A. Stettler<br />

Als diplomierter Betriebswirt im Automobilgewerbe hat man die<br />

perfekten Voraussetzungen, um einen Garagenbetrieb oder Teile<br />

davon mit all den dazugehörenden Dienstleistungen zu leiten. Eine<br />

äusserst spannende und vielfältige Herausforderung. Die Absolventen<br />

erarbeiten sich während dem zweijährigen Lehrgang das Rüstzeug,<br />

um Unternehmensstrategien festzulegen, die Finanzen und<br />

das Controlling ihrer Garage zu steuern, Produkte und Dienstleistungen<br />

zu positionieren, den Infrastrukturbedarf (inklusive EDV)<br />

zu analysieren, das interne Pflichtenheft zu verfassen, die Prozesse<br />

im Unternehmen zu managen und Erfolgskontrollen durchzuführen.<br />

Erstaunlicherweise ist das Interesse an dieser Weiterbildung zum diplomierten<br />

Betriebswirt im Automobilgewerbe nicht sehr hoch. «Wir<br />

haben immer wieder sehr viele Personen, die sich an den Infoabenden<br />

für eine solche Weiterbildung interessieren. Aber schlussendlich<br />

sind es dann doch recht wenige, die sich tatsächlich für einen Kurs<br />

anmelden», gesteht Beat Geissbühler, Leiter Fahrzeugtechnik an der<br />

Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur (STFW).<br />

Flut von Kursangeboten<br />

Grundsätzlich ist die Nachfrage für den Lehrgang zum diplomierten<br />

Betriebswirt im Autogewerbe schweizweit und somit auch an anderen<br />

Schulen gering. Besteht etwa ausgerechnet in der Zeit des Wandels<br />

und der fortschreitenden Digitalisierung in der Autobranche kein<br />

Interesse, am Puls der Zeit zu bleiben? Geissbühler verneint und erläutert:<br />

«Eines unserer grössten Probleme besteht darin, dass die STFW<br />

längst nicht die einzige Ausbildungsstätte ist, die Betriebswirt-Lehrgänge<br />

anbietet.» Unter den unendlich vielen Angeboten im Internet<br />

mit ihrem Kurs hervorzustechen, ist für die STFW trotz intensivierten<br />

Werbebemühungen keine einfache Sache. «Zudem entscheiden sich<br />

viele auch für eine branchenunabhängige Betriebswirt-Ausbildung.<br />

Dort ist das Angebot sogar noch vielfältiger!» Wieso denn das? Beat<br />

Geissbühler verrät: «Viele sagen sich wohl: Ich weiss ja noch nicht,<br />

was ich in fünf bis zehn Jahren mache. Für uns mit speziellem Fokus<br />

aufs Autogewerbe ist dies natürlich sehr schade. Dabei haben wir den<br />

einst noch recht technischen Aspekt des Kurses längst angepasst und<br />

modernisiert.»<br />

Schrecken Kosten ab?<br />

Könnten denn die auf den ersten Blick vielleicht doch recht hohen<br />

Kosten von fast 13 000 Franken abschrecken? «Nein, das denke<br />

ich nicht», sagt Geissbühler, «wir sind an der STFW nicht teurer als<br />

andernorts und liegen zudem absolut im Rahmen für solche Weiterbildungen.»<br />

Und was viele Interessierte meist nicht bedenken oder<br />

wissen: Vom Bund erhält man substanzielle, finanzielle Unterstützung<br />

für sein Weiterbildungsengagement. Wird der Antrag nach absolvierter<br />

eidg. Prüfung gestellt, werden 50 Prozent der Kurskosten<br />

zurückerstattet. (Infos dazu unter: www.sbfi.admin.ch). Auch die<br />

Angst, bei einem allfälligen Scheitern an der eidgenössischen Prüfung<br />

nach zwei Jahren Weiterbildung und rund 630 Lektionen plötzlich<br />

alleine im Regen zu stehen, ist weitgehend unbegründet. «Wir haben<br />

58<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

inzwischen einen Wiederholungskurs für Leute im Angebot, die es<br />

im ersten Anlauf nicht geschafft haben», sagt Geissbühler dazu, «und<br />

ausserdem haben wir diverse Beispiele von erfolgreichen Kursabsolventen,<br />

die in ihren Betrieben nun die Verantwortung tragen.»<br />

Nur positive Erfahrungen gemacht<br />

Einer davon ist Corsin Rietiker, der den<br />

Kurs zum diplomierten Betriebswirt im<br />

Automobilgewerbe 2018 abschloss. Der<br />

heutige Inhaber und Geschäftsführer der<br />

Industriegarage AG in Winterthur bestätigt:<br />

«Für jeden, der sich in eine solche Position<br />

hineinbewegt oder bewegen will, ist der<br />

Kurs die solide Basis und ein gutes Sprungbrett<br />

in eine erfolgreiche Zukunft.» Wieso<br />

Corsin Rietiker,<br />

erfolgreicher Absolvent.<br />

hat er sich damals für die speziell aufs Autogewerbe ausgerichtete<br />

Ausbildung entschieden und nicht ein allgemeines Betriebswirt-Diplom<br />

angestrebt? «Ich habe zum einen meinen ganzen beruflichen<br />

Werdegang über Kurse des STFW bestritten», erläutert Rietiker, «und<br />

zum anderen versucht die STFW vor allem auf Experten zu setzen,<br />

welche die verschiedenen Ausbildungspunkte auf konkrete Aspekte<br />

fürs Autogewerbe und aus dessen Blickwinkel vermitteln. Das fand<br />

ich sehr positiv.» Er ergänzt: «Meine Weiterbildung ist parallel mit<br />

der Übernahme meines heutigen Betriebs gelaufen. So konnte ich<br />

viele Elemente, die ich in der Schule in der Theorie vermittelt bekam,<br />

gleich in der Praxis umsetzen und anwenden <strong>–</strong> das war sehr hilfreich<br />

Kursangebote, -starts und Infoabende<br />

Der nächste Kurs für angehende Diplom-Betriebswirte im Automobilgewerbe<br />

an der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur<br />

(STFW) beginnt bereits diesen Herbst. Wer sich für die am 21. August<br />

<strong>2019</strong> startende, gut zweijährige Ausbildung interessiert, kann sich<br />

unter www.stfw.ch oder am 12. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> beim nächsten Infoabend<br />

genauer informieren. Weitere Kurse bieten unter anderem auch die<br />

Technische Berufsschule Zürich (www.tbz.ch <strong>–</strong> Kursstart am 23. August<br />

<strong>2019</strong>), die Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern (www.gibb.ch <strong>–</strong><br />

Kursstart am 16. August <strong>2019</strong>) oder das Centre Patronal in Paudex<br />

(www.centrepatronal.ch <strong>–</strong> nächster Infoabend am 26. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> und<br />

Kursstart am 5. September <strong>2019</strong>) an.<br />

In den modernen Räumlichkeiten der Schweizerischen Technischen Fachschule<br />

Winterthur werden die Garagisten von morgen ausgebildet.<br />

und spannend.» .» Als einen der grössten Vorteile des STFW-Kurses sieht<br />

Rietiker, dass ihm nicht nur viel Wissen auf den Weg gegeben, sondern<br />

auch eine neue Sichtweise vermittelt wurde. So hat er<br />

nun einen Blick für wirtschaftliche Aspekte, die<br />

er zuvor gar nicht wahrnahm. «Ich kann nun<br />

eine Bilanz interpretieren und wirtschaftliche<br />

Aspekte beurteilen, die fürs Überleben eines<br />

Betriebs entscheidend sind», erläutert Rietiker.<br />

Und wie stand es eigentlich um die Belastung<br />

durch die Ausbildung neben dem Job? «Die sollte<br />

man sicherlich nicht unterschätzen. Ich hatte<br />

zudem den Vorteil, noch keine Familie und<br />

Kinder zu haben. Denn auf gewisse Modulprüfungen<br />

haben wir schon das ganze<br />

Wochenende intensiv gebüffelt <strong>–</strong> den<br />

Druck sollte man also nicht verkennen»,<br />

erklärt Corsin Rietiker, der<br />

rückblickend die Weiterbildung<br />

aber auch heute wieder in Angriff<br />

nehmen würde. <<br />

Beat Geissbühler, Leiter Fahrzeugtechnik<br />

an der STFW, freut<br />

sich auf weitere Anmeldungen.<br />

Uns bewegt<br />

MOBILITÄT<br />

Wenn es um die Zukunft von<br />

Garagen geht, ist Bosch der<br />

richtige Partner.<br />

boschcarservice.ch<br />

Uns bewegt, was Sie bewegt.


BILDUNG<br />

Mit dem AGVS und Yokohama zum FC Chelsea<br />

Schickt uns eure Werkstatt-Bilder!<br />

Ob knifflige Probleme oder alltägliche Begebenheiten: In einer Garage ist immer etwas los. Schickt uns Fotos eurer Arbeit<br />

und mit etwas Glück seht ihr den FC Chelsea live.<br />

sco. 39 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den rund 4000<br />

dem AGVS angeschlossenen Betrieben beschäftigt. Ihr Arbeitsalltag<br />

ist manchmal hektisch, oft stressig, aber immer auch geprägt von<br />

Kollegialität, von gemeinsamen Problemlösungen und sicher auch<br />

von witzigen Begebenheiten.<br />

Hast du im Betrieb etwas gesehen, dass es wert ist, mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen in der ganzen Schweiz zu teilen? Das kann<br />

etwas Aussergewöhnliches oder auch ganz Alltägliches sein. Hast<br />

du dein Handy rechtzeitig gezückt und die Begebenheit fotografisch<br />

festgehalten?<br />

Dann sende deine Bilder jetzt an myfuture@agvs-upsa.ch. Dazu<br />

gehört auch ein kurzer Beschrieb, wer auf dem Foto zu sehen ist<br />

und wo es gemacht wurde. Die besten Fotos werden in den AGVS-<br />

Medien veröffentlicht.<br />

Unter allen Einsendungen bis Ende <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> verlosen wir in<br />

Zusammenarbeit mit Yokohama einen tollen Preis: 2 Tickets für<br />

ein Premier-League-Spiel des FC Chelsea der Saison <strong>2019</strong>/20 an der<br />

Stamford Bridge in London!<br />

Also: Knipsen, einsenden und vielleicht schon bald die «Blues»<br />

live sehen! Mach mit! <<br />

Bildrecht<br />

Der Teilnehmer überträgt mit dem Einsenden des Bildes dem Auto Gewerbe Verband<br />

Schweiz (AGVS) das volle Urheberrecht. Der Teilnehmer gestattet dem AGVS die Verwendung<br />

seines Namens und seines Bildes. Dabei gestattet er dem AGVS ausdrücklich<br />

die Erstveröffentlichung in deren oder auch fremden Medien. Insbesondere willigt<br />

der Teilnehmer in folgende Nutzung seines Bildes ein: Hochladen des Bildes auf den<br />

AGVS-Social-Media-Kanälen sowie den Internetseiten agvs-upsa.ch mit Angabe des<br />

Vornamens, Namens und Ortschaft. Der Teilnehmer bestätigt, dass er sämtliche Rechte<br />

am eingeschickten Bildmaterial besitzt. Er versichert ausdrücklich, dass eventuell darauf<br />

abgebildete Personen vor dem Hochladen über den Umfang der Nutzung gemäss den vorliegenden<br />

Teilnahmebedingungen informiert worden sind und sich damit ausdrücklich<br />

einverstanden erklärt haben. Der Teilnehmer bestätigt, dass sein hochgeladenes<br />

Foto auch in sonstiger Weise keine Rechte Dritter, insbesondere keine Marken-, Urheberund<br />

Persönlichkeitsrechte verletzt und dass das Foto keine jugendgefährdenden,<br />

pornografischen, rassistischen, gewaltverherr lichenden oder anderen gesetzwidrigen<br />

oder anderweitig anstössigen Inhalte aufweist. Sollte das Bildmaterial trotz dieser<br />

Zusicherung Rechte Dritter verletzen und der AGVS dadurch einen Schaden erleiden,<br />

so kann diese Regressansprüche gegen den Teilnehmer geltend machen. Falls dem<br />

Teilnehmer nachträglich bekannt werden sollte, dass das Foto möglicherweise gegen<br />

die vorstehenden Absätze verstösst, meldet er dies dem AGVS unverzüglich per E-Mail<br />

an scompagno@viva.ch. Der AGVS behält sich das Recht vor, das hochgeladene Foto auf<br />

die Einhaltung der Teilnahmebedingungen zu prüfen und allenfalls ohne Vorankündigung<br />

bzw. Begründung abzulehnen oder zu löschen.<br />

60<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Vertiefungsarbeit<br />

Weltweit einzigartiger Töff<br />

Die angehende Automobil-Mechatronikerin Sabrina Gisler aus Spiringen UR besitzt ein weltweit einzigartiges Motorrad.<br />

Die 19-Jährige hat für ihre Abschlussarbeit ihre Honda umgebaut. André Bissegger<br />

«Vom 08/15-Töff zum Unikat». So lautete der<br />

Titel ihrer Abschlussarbeit. «Ich wollte meine<br />

Honda XRF 450 Supermoto so ändern, dass<br />

sie mir besser gefällt», erklärt Sabrina Gisler<br />

die Grundidee hinter ihrer Schularbeit. «Sie<br />

war mir zu weiss.» Der Gedanke dazu kam<br />

ihr, als sie auf der Suche nach einem Thema<br />

aus dem Küchenfenster auf ihr im vergangenen<br />

Sommer gekauftes Motorrad blickte.<br />

Die junge Urnerin aus dem Schächental<br />

musste die Arbeit im Rahmen ihrer Lehrabschlussprüfung<br />

abliefern. Sie steht kurz vor<br />

dem Abschluss ihrer vierjährigen Ausbildung<br />

zur Automobil-Mechatronikerin. Vier Monate<br />

schraubte sie in ihrer Freizeit am Motorrad.<br />

Unterstützung erhielt sie dabei von ihrem<br />

Lehrbetrieb, der Klausengarage von Kilian<br />

Lagnaz in Spiringen: Sie durfte die Räumlichkeiten<br />

und Werkzeuge benutzen. «Meine<br />

Kollegen halfen mir zudem manchmal,<br />

wenn vier Hände besser waren als zwei <strong>–</strong><br />

beispielsweise beim Radwechsel oder Tankausbau»,<br />

betont sie. «Sonst habe ich alles<br />

selbst gemacht.» Gerade die mechanischen<br />

Arbeiten wie der Ausbau des Tanks oder das<br />

Lackieren der Teile seien für sie dank ihrer<br />

Ausbildung Routine gewesen, betont die<br />

19-Jährige. «Diese Arbeiten kenne ich aus der<br />

Garage.»<br />

Ihre umgebaute Honda ist nun kaum mehr<br />

wiederzuerkennen: Sämtliche Folien sind neu,<br />

die Felgen wurden geändert und sind jetzt<br />

zweifarbig und pulverbeschichtet. Diverse<br />

Teile wie der Tank oder der Ständer glänzen<br />

in neuen Farben, die Maschine ist tiefergelegt<br />

und verfügt jetzt über Spiegel. «Das Dekor<br />

habe ich selbst designt und dann bestellt», erklärt<br />

Gisler. «Damit ist mein Motorrad weltweit<br />

einzigartig.»<br />

Ganz ohne Probleme verliefen die Umbauarbeiten<br />

nicht. «Beispielsweise haben gewisse<br />

Teile erst nicht gepasst.» Jetzt aber sehe ihre<br />

Honda super aus; sie sei sehr zufrieden. Und<br />

fast noch wichtiger: «Auch meine Lehrer sind<br />

zufrieden», sagt sie lachend. Auch sonst erhalte<br />

sie nur positive Rückmeldungen.<br />

«Will auf Beruf bleiben»<br />

Für die 19-Jährige, die die Berufsschule in<br />

Altdorf besucht, beginnt schon bald ein neuer<br />

Lebensabschnitt. Wie und wo sie in Zukunft<br />

arbeiten wird, ist noch nicht ganz klar. «Ich<br />

will aber auf dem Beruf bleiben», sagt sie.<br />

Die angehende Automobil-Mechatronikerin<br />

mag vor allem die mechanischen Arbeiten,<br />

bei denen auch der Kopf gebraucht wird.<br />

Beispielsweise beim Auseinandernehmen von<br />

Getriebe oder Kupplung.<br />

Für Gisler war immer klar, dass sie nie<br />

in einem Büro sitzen möchte. «Ich konnte in<br />

einer Garage schnuppern und es hat mir gleich<br />

gefallen», erklärt sie ihre Berufswahl. Sie entschied<br />

sich dann <strong>–</strong> «wenn schon, denn schon»<br />

<strong>–</strong> gleich für die vierjährige Ausbildung zur<br />

Automobil-Mechatronikerin. «Ich habe es nie<br />

bereut und würde es wieder machen.» Zwar<br />

sei die Lehre schulisch anspruchsvoll und in<br />

den ersten zwei Jahren vor allem auch körperlich<br />

anstrengend <strong>–</strong> «aber wenn man sich<br />

Mühe gibt, geht’s schon.» <<br />

Sabrina Gisler umrahmt von Kilian Lagnaz (links) und Beat Müller<br />

von der Klausengarage.<br />

Vorher und nachher: Sabrina Gisler hat im Rahmen ihrer<br />

Vertiefungsarbeit ihre Honda zu einem Unikat umgebaut.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>61


BILDUNG<br />

Grundlagen Flottenverkauf<br />

TIPP!<br />

Fahrzeugflotten in Unternehmen<br />

zu bewirtschaften,<br />

erfordert von den Verantwortlichen<br />

umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten.<br />

Lernen Sie in diesem Kurs den<br />

Flottenmarkt und dessen Bewirtschaftungsformen<br />

kennen!<br />

> > 12. September <strong>2019</strong>, Bern<br />

Facebook, Xing, Twitter und WhatsApp<br />

im Autoverkauf<br />

Der Workshop zeigt neuartige Möglichkeiten<br />

auf, wie Sie die verschiedenen Plattformen<br />

für sich selber einsetzen können um noch<br />

erfolgreicher zu verkaufen. Dieser Workshop<br />

ist speziell für die Automobilbranche<br />

konzipiert.<br />

> > 23. September <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />

> > 11. November <strong>2019</strong>, Horw<br />

Cours d’introduction «Orfo 2012<br />

employé-es de commerce»<br />

Information pour les personnes<br />

responsables de la formation des<br />

employé-es de commerce.<br />

> > 24 septembre <strong>2019</strong>, Yverdon<br />

> > 27 septembre <strong>2019</strong>, Yverdon<br />

Videotraining im Autoverkauf<br />

> > 24. September <strong>2019</strong>, Horw<br />

> > 12. November <strong>2019</strong>, Winterthur<br />

OKTOBER<br />

Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />

Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />

Einführung in die Umsetzung der kaufmännischen<br />

Grundbildung im Automobil-<br />

Gewerbe.<br />

> > 10. Oktober <strong>2019</strong>, Bern<br />

> > 15. und 22. Oktober <strong>2019</strong>, Winterthur<br />

NOVEMBER<br />

Finanzielle Führung in Garagenbetrieben<br />

Kennen Sie die Finanzzahlen in Ihrem<br />

Unternehmen und wissen Sie, wie Sie diese<br />

beurteilen müssen? Dieser Kurs richtet sich<br />

an Inhaber, Geschäftsführer und Finanzverantwortliche<br />

von Garagenbetrieben, welche<br />

ihre Kompetenz in Finanz- und Controlling-<br />

Fragen auffrischen oder vertiefen wollen.<br />

Sie lernen wichtige Finanzentscheide im<br />

Betrieb zu beurteilen, vorzubereiten und<br />

durchzuführen.<br />

> > 5. November <strong>2019</strong>, Bern<br />

> > 6. November <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />

Séminaire de gestion des occasions<br />

Les participants apprennent comment<br />

bie gérer leurs véhicules d’occasion. La<br />

presentation, le processus de reprise et<br />

la stratégie dynamique de prix en font<br />

partie.<br />

> > 7 novembre <strong>2019</strong> à Paudex<br />

Direction financière de garages <strong>–</strong> ce qu’il<br />

faut savoir<br />

> > 19 novembre <strong>2019</strong>, Paudex<br />

AGVS DIDAKTIKMODULE<br />

Der Besuch dieser Weiterbildung ist für<br />

alle Berufsbildner der technischen Grundbildungen<br />

in den Betrieben, die über keinen<br />

tertiären Abschluss verfügen, bis Ende 2020<br />

obligatorisch.<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Les cours sont proposés dans la langue<br />

correspondante. D’autres cours seront proposés<br />

ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

«Die Instrumente der BiVo 2018 kompetent<br />

einsetzen»<br />

> > 8. Oktober <strong>2019</strong>, Mülenen<br />

> > 4. Dezember <strong>2019</strong>, Horw<br />

> > 10. Dezember <strong>2019</strong>, Goldau<br />

> > 12. Dezember <strong>2019</strong>, Bern<br />

«Lernende selektieren»<br />

> > 4. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, Winterthur<br />

> > 10. September <strong>2019</strong>, Sissach<br />

> > 19. November <strong>2019</strong>, Bern<br />

> > 10. Dezember <strong>2019</strong> St. Gallen<br />

> > 9. Januar 2020, Goldau<br />

Weitere Daten und Orte jeweils online.<br />

MODULES DIDACTIQUES DE L’UPSA<br />

Jusqu’à fin 2020, la participation à cette<br />

formation est obligatoire pour tous les<br />

formateurs professionnels des formations<br />

techniques de base en entreprise qui<br />

ne disposent pas d’un diplôme du degré<br />

tertiaire.<br />

«Utiliser avec compétence les<br />

instruments des nouvelles ordonnances<br />

de formation»<br />

> > 12 septembre <strong>2019</strong>, Yverdon<br />

«Sélectionner les personnes en<br />

formation»<br />

> > 26 septembre <strong>2019</strong>, Yverdon<br />

Diese und weitere interessante Themen<br />

finden Sie online in der Business Academy.<br />

Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />

dans la Business Academy en ligne.<br />

agvs-upsa.ch, Rubrik :<br />

Berufsbildung/AGVS Business Academy<br />

6. und 7. September <strong>2019</strong><br />

im Forum Fribourg<br />

www.swiss-automotive-show.ch


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

JUNI<br />

MwSt.-Grundkurs<br />

> > 11. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, Horw<br />

> > 18. September <strong>2019</strong>, Bern<br />

Lehrgang DAB+<br />

UKW wird in nächster Zeit von DAB+<br />

abgelöst. Der Radioempfang im Auto<br />

wird nur noch über DAB+ möglich sein.<br />

Alle Fahrzeuge, die noch keinen DAB+-<br />

Radio installiert haben, müssen auf DAB+<br />

umrüsten. In Zusammenarbeit mit der<br />

Schweizer-Radiobranche, DAB+-Experten<br />

der SRG sowie DAB+-Fahrzeug-Spezialisten<br />

wurde ein DAB+-Lehrgang mit AGVS<br />

Kompetenzausweis entwickelt. Das Marktpotenzial<br />

ist erheblich. Die Schätzungen<br />

gehen von rund 3,5 Millionen Fahrzeugen<br />

aus, die in absehbarer Zeit umgerüstet<br />

werden müssen.<br />

> > 13. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, Horw<br />

> > 1. Oktober <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />

Occasionsmanagement<br />

Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre<br />

Occasionsfahrzeuge richtig bewirtschaften.<br />

Dazu gehören unter anderem<br />

die Präsentation, der Eintauschprozess<br />

und die dynamische Preisstrategie.<br />

> > 6. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />

> > 6. November <strong>2019</strong>, Bern<br />

MwSt.-Fortsetzungs- und Vertiefungskurs<br />

Der Fortsetzungs- und Vertiefungskurs<br />

MwSt. soll bei den Teilnehmenden die<br />

korrekte Anwendung der MwSt. fördern.<br />

Anhand von kurzen praxisbezogenen Fallbeispielen<br />

und im Dialog mit dem Referenten<br />

kann das Wissen vertieft werden. Voraussetzung:<br />

Grundkurs.<br />

> > 18. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, Horw<br />

> > 25. September <strong>2019</strong>, Bern<br />

Formation vidéo dans la vente automobile<br />

mise en œuvre pratique et simple<br />

Cet atelier est spécialement conçu pour<br />

la branche automobile. L’accent est mis<br />

sur les points suivants : les idées, la<br />

production et l’utilisation de vidéos dans<br />

la vente automobile.<br />

> > 24 juin <strong>2019</strong> à Yverdon<br />

JULI<br />

Das Google Basics Training<br />

für den Autohandel<br />

In diesem Training erfahren Sie, wie Sie<br />

Google MyBusiness, Google SEO und<br />

Google SEA zielgerichtet und erfolgreich<br />

für Ihr Autohaus einsetzen. Der Google<br />

Basics Einsteigerkurs gibt einen Einblick<br />

in die wichtigsten Werkzeuge und Massnahmen<br />

für eine verbesserte Sichtbarkeit in<br />

Google. Sie lernen, wie Sie Ihr Unternehmen<br />

dort optimal präsentieren und mögliche<br />

Marketingangebote wie Google Adwords<br />

selbst steuern können.<br />

> > 22. Juli <strong>2019</strong>, Bern<br />

> > 2. September <strong>2019</strong>, Horw<br />

AUGUST<br />

Basisseminar für<br />

Automobil-Verkaufsberater<br />

Während zehn Tagen werden die jungen<br />

oder angehenden Automobil-Verkaufsberater/innen<br />

im Detail mit den eigentlichen<br />

Verkaufsbelangen (Verkaufspsychologie,<br />

Kommunikation, Verkaufsmethodik) auf ihre<br />

tägliche Arbeit vorbereitet.<br />

> > Start: 12. August <strong>2019</strong>, Bern<br />

Automobil-Verkaufsberater/in<br />

mit eidg. Fachausweis<br />

Verkaufsberater sind gefordert. Sie wirken<br />

als Mobilitäts- und Finanzberater in einer<br />

Person. Eine persönliche Weiterbildung<br />

ist deshalb unabdingbar. Diese branchenspezifische<br />

Weiterbildung unterstützt Sie<br />

dabei, in der täglichen Arbeit verkaufs-,<br />

marktorientiert und betriebswirtschaftlich<br />

zu denken und zu handeln. Der Lehrgang<br />

umfasst acht Module, die einzeln<br />

abgeschlossen werden. Sind alle Module<br />

erfolgreich bestanden, steht der Weg<br />

offen, den eidgenössischen Fachausweis<br />

zu erlangen.<br />

> > Start Lehrgang: 22. August <strong>2019</strong> in Bern,<br />

Dauer: drei Semester, berufsbegleitend<br />

SEPTEMBER<br />

Dialog <strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch<br />

Für (zukünftige) Führungsverantwortliche,<br />

die ihre Mitarbeitergespräche effizienter<br />

und erfolgreicher gestalten wollen und<br />

bereit sind, sich intensiv mit der wirksamen<br />

Mitarbeiterentwicklung auseinander zu<br />

setzen.<br />

> > 11. September <strong>2019</strong>, Bern<br />

WO PRAXIS<br />

SCHULE MACHT.<br />

> Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />

> Automobildiagnostiker PW / NFZ<br />

> Werkstattkoordinator<br />

> Kundendienstberater<br />

> Automobil-Verkaufsberater<br />

www.stfw.ch | Tel. 052 260 28 01<br />

INFO-VERANSTALTUNG<br />

Mi, 12.06.<strong>2019</strong>, 19.00 Uhr<br />

Anmelden: stfw.ch/info<br />

62<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Aktuelle regionale Veranstaltungen zur Aus- und<br />

Weiterbildung im Automobilgewerbe<br />

LEHRGANG FAHRZEUGRESTAURATOR<br />

Fachrichtung Automobiltechnik<br />

Informationsabende:<br />

Donnerstag, 13. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 18.30 Uhr<br />

Mittwoch, 4. September <strong>2019</strong>, 18.30 Uhr<br />

Ort: AGVS Ausbildungscenter Sektion<br />

Solothurn, Gerolag Center Olten, Industriestrasse<br />

78, Olten<br />

Start Lehrgang: Februar 2020<br />

> > fahrzeugrestaurator.ch<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker<br />

Informationsabend:<br />

Dienstag, 18. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 4. September <strong>2019</strong><br />

Ort : Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />

> > wbzlenzburg.ch<br />

Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />

Ort: Handelsschule KV Aarau<br />

> > hkvaarau.ch<br />

BERN<br />

Automobil-Verkaufsberater/in<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 6. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />

Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />

Ort: Mobilcity, Bern<br />

> > agvs-upsa.ch<br />

Automobildiagnostiker/in BP<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 14. August <strong>2019</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Betriebswirt/in im Automobilgewerbe HFP<br />

Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Werkstattkoordinator/in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 6. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 19 Uhr,<br />

Berufsschulareal 1, Ziegelbrücke<br />

Start Lehrgang: August 2020<br />

ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

> > ibw.ch<br />

HORW<br />

Automobildiagnostiker/in und<br />

Automobil-Werkstattkoordinator<br />

Start Vorbereitungskurs: August <strong>2019</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum, Horw<br />

> > agvs-zs.ch<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum, St. Gallen<br />

> > agvs-abz.ch<br />

THURGAU<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Start Lehrgang: 13. August <strong>2019</strong><br />

Ort : Gewerbliches Bildungszentrum,<br />

Weinfelden<br />

> > gbw.ch<br />

WINTERTHUR<br />

Informationsanlass Weiterbildungen<br />

im Automobilgewerbe<br />

Mittwoch, 12. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />

Montag, 21. Oktober <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />

Ort : Schweizerische Technische Fachschule<br />

Winterthur (STFW)<br />

> > stfw.ch/info<br />

Kundendienstberater im Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: Januar 2020<br />

Ort: STFW<br />

> > stfw.ch/akb<br />

Automobil-Verkaufsberater<br />

Start Lehrgang: 20. August <strong>2019</strong><br />

Ort: STFW<br />

> > stfw.ch/aavb<br />

Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 21. August <strong>2019</strong><br />

Ort: STFW<br />

> > stfw.ch/abwa<br />

Automobildiagnostiker<br />

Automobil-Werkstattkoordinator<br />

Start Lehrgang: 2./3. September <strong>2019</strong><br />

Ort: STFW<br />

> > stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />

Weniger Sorgen<br />

für Selbstständige.<br />

Jetzt Offerte<br />

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Die Unternehmerversicherung der Suva bietet Selbstständigerwerbenden<br />

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und Freizeit sowie bei Berufskrankheiten. Übrigens: Auch<br />

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64<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

ZÜRICH<br />

Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 23. August <strong>2019</strong>,<br />

berufsbegleitend, jeweils freitags<br />

Ort: TBZ<br />

> > tbz.ch<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/in BP<br />

und mit Zertifikat AGVS<br />

Start: 16. September <strong>2019</strong>, berufsbegleitend<br />

(montags ganztägig oder dienstag- und<br />

donnerstagabends)<br />

Ort: TBZ, Zürich<br />

> > tbz.ch<br />

SUISSE ROMANDE<br />

Restaurateur automobile<br />

Séance d’information : 18 juin <strong>2019</strong>, 18h30<br />

Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />

> > www.fahrzeugrestaurator.ch<br />

Diplôme fédéral de gestionnaire<br />

d’entreprise de la branche automobile<br />

Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />

Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />

> > romandieformation.ch<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />

Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />

> > romandieformation.ch<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Prochaine session : novembre <strong>2019</strong><br />

Lieu :Centre de formation UPSA, Genève<br />

> > formation-upsa-ge.ch<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Prochaine session : Janvier 2020<br />

Lieu : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />

Yverdon-les-Bains<br />

> > formation.upsa-vd.ch<br />

VALAIS<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Prochaine session : Automne <strong>2019</strong><br />

Lieu : Ecole Professionnelle Technique et<br />

des Métiers (EPTM), Sion<br />

> > formationcontinuevalais.ch<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

Prochain session : Automne <strong>2019</strong><br />

Lieu : EPTM, Sion<br />

> > formationcontinuevalais.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

melden Sie uns bitte Ihre Daten zu den<br />

aktuellen Infoveranstaltungen und<br />

Lehrgängen im Automobilgewerbe an<br />

myfuture@agvs-upsa.ch.<br />

Informationen zu allen<br />

Weiter bildungen erhalten<br />

Sie unter agvs-upsa.ch/de/<br />

berufsbildung/hoehereberufsbildung.<br />

PK MOBIL ist die Pensionskasse der Berufsverbände AGVS ASTAG 2rad Schweiz VSCI<br />

Unsere Scheinwerfer<br />

sind aufs Mobilitätsgewerbe<br />

gerichtet.<br />

Als Vorsorge-Profis kennen wir die Bedürfnisse der Branche wie keine andere<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>65


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Jubiläum <strong>–</strong> Interview mit Pierre Daniel Senn<br />

«Von Pionieren zu<br />

Unternehmern geworden»<br />

Seit 25 Jahren ist Vizepräsident Pierre Daniel Senn im Zentralvorstand des AGVS tätig. Der Neuenburger sieht den Verband<br />

als Türöffner und sprach mit <strong>AUTOINSIDE</strong> über den Wandel des Garagisten vom Pionier zum Unternehmer und sein<br />

Engagement für den AGVS. Jürg A.Stettler<br />

Sie sind nun 25 Jahre im Zentralvorstand des AGVS, wie würden<br />

Ihre Kollegen Sie beschreiben?<br />

Ich hoffe, sie würden Positives über mich erzählen. Urs Wernli hat<br />

beim kleinen Jubiläumsapéro gesagt, dass er meinen Humor sehr schätze<br />

und die gute Zusammenarbeit. Ich habe in den letzten 25 Jahren natürlich<br />

viele Kollegen gehabt. Ich kannte sogar alle Zentralpräsidenten<br />

des AGVS. Wenn ich das nun erzähle, merke ich erst, wie viel Zeit ich<br />

schon für den AGVS investiert habe.<br />

Haben Sie nie Amtsmüdigkeit verspürt?<br />

Nein, nie. Für mich war der AGVS immer eine Tür, die mir den<br />

Blick auf andere Gebiete öffnete. Mein Vater und Grossvater waren Garagisten,<br />

mein Urgrossvater hat sich als Hufschmied ebenfalls um die<br />

Mobilitätsbedürfnisse der Menschen gekümmert. Als junger Mensch<br />

sieht man die Welt durch ihre Augen, dank des AGVS habe ich einen<br />

weiteren Blickwinkel erhalten. Diese Fülle an Erfahrungen ist sehr bereichernd<br />

und erfrischend und genau das fasziniert mich auch nach 25<br />

Jahren immer noch. Zudem hat sich die Welt um uns herum komplett<br />

verändert, auch die Garagenwelt.<br />

Was waren die grössten Veränderungen?<br />

Bis 2000 hatten wir einen wachsenden Markt. Jede neu eröffnete<br />

Garage hat funktioniert. Es gab eine enorme Nachfrage nach Autos.<br />

Ab 2000 war der Markt gesättigt und unser Job hat sich komplett verändert.<br />

Als Garagist sind wir vom Pionier plötzlich zum Unternehmer<br />

geworden. Neue Technologien, neue Systeme, neue Managementideen<br />

oder auch die Informatik hat für einen kompletten Wandel gesorgt. Als<br />

ich vor 25 Jahren zum AGVS stiess, gab es nur stellenweise Informatik.<br />

Das Internet war kaum bekannt <strong>–</strong> heute unvorstellbar!<br />

Ist das Geschäft für Garagen in den 25 Jahren schwieriger geworden?<br />

Es ist anders geworden. Bei kleinen Garagen mit direkten beruflichen<br />

Kompetenzen, einem exzellenten Mechaniker oder Verkäufer,<br />

kann es immer noch super laufen. Genauso wie bei Grossgaragen, wo<br />

sie als Unternehmer agieren, aber gleichzeitig durch perfekten Kundenkontakt<br />

mit guten Verkäufern und Mechanikern aufwarten. Liegt<br />

die Garage irgendwo dazwischen, wird es heute sehr schwierig. Vor<br />

20 Jahren war genau dieser Garagentyp am weitesten verbreitet. Sie<br />

mussten sich entscheiden, ob sie kleiner, spezialisierter werden oder<br />

wachsen wollten. Wenn sie diesen Wandel verpassten, ist der Zug nun<br />

wohl abgefahren.<br />

Pierre Daniel Senn setzt sich bereits seit 25 Jahren für die Belange der Schweizer<br />

Garagisten ein.<br />

An welche Spezialisierungen denken Sie beispielsweise?<br />

Es gibt diverse und auch teilweise ganz originelle Möglichkeiten. Ich<br />

persönlich kenne beispielsweise einen Kollegen, der sich darauf spezialisiert<br />

hat, die Elektronik aus alten Exportautos, die nach Afrika verschifft<br />

werden, zu entfernen. Auf dem Gebiet der Oldtimer gibt es dank<br />

der recht liberalen Schweizer Gesetzgebung auch neue Geschäftsmodelle.<br />

So entsteht ein ganzer Zweig von Garagen, die Oldtimer restaurieren<br />

und reparieren. Inzwischen gibt es zudem bereits Youngtimer,<br />

für die man ebenfalls Spezialisten braucht. Auch im Occasionsmarkt<br />

und betreffend Serviceleistungen gibt es meiner Meinung nach diverse<br />

Chancen für clevere Garagisten.<br />

Was hat sich innerhalb des AGVS und des Zentralvorstands in<br />

25 Jahren alles geändert?<br />

(Lacht) Dreimal der Präsident! Die Stile der Präsidenten waren unterschiedlich<br />

und haben den Verband jeweils auf andere Weise vorangebracht.<br />

Abgesehen davon?<br />

Vor 25 Jahren waren wir ein Club von Garagisten, die sich trafen.<br />

Wir fühlten uns alle als Pioniere. Unser Businessmodell war bekannt<br />

und lief blendend. Dann kam der Wandel. Wir wurden zu Unternehmern<br />

und der Zentralvorstand musste daher neu aus Spezialisten sowie<br />

Experten für die unterschiedlichen Belange unserer Branche zusammengesetzt<br />

sein. Als Anwalt habe mich dabei häufig um juristische<br />

66<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Fragen, aber auch interne Belange wie Organisation und Finanzen<br />

gekümmert. Und seit rund zehn Jahren auch um Politisches. Ich vertrete<br />

unsere Branche im Schweizer Gewerbeverband (SGV), der Dachorganisation<br />

der Schweizer KMU. Der AGVS hat dort einen Sitz und<br />

kann so auf einem höheren Niveau und mit ganz andrem Gewicht mit<br />

politischen Entscheidungsträgern verhandeln.<br />

Sind die Beziehungen zur Politik schwieriger geworden?<br />

Das hängt stark von den jeweiligen Bundesräten ab. Für Moritz<br />

Leuenberger gab es nur ein Thema: den Gotthard-Basistunnel für die<br />

Eisenbahn. Alle Themen rund ums Auto waren nicht zu vermitteln<br />

und die Zusammenarbeit schwierig. Danach kam Doris Leuthard, mit<br />

ihr haben wir gewisse Erfolge erzielt und etwa den Infrastrukturfond<br />

für die Strasse oder die zweite Gotthardröhre umsetzen können. Die<br />

Zusammenarbeit hat sich verbessert. In welche Richtung es mit Simonetta<br />

Sommaruga geht, wird sich noch weisen.<br />

im Zentrum der Beziehungen zwischen Staat, Zulieferer wie Banken,<br />

Versicherungen oder auch Importeure sowie Mitarbeiter und Kunden<br />

auch künftig die besten Voraussetzungen hat.<br />

Gibt es Projekte, die Sie beim AGVS noch anstossen wollen?<br />

Die Bürokratie hat enorm zugenommen und nimmt weiter zu. Hier<br />

müssen wir die Position des Garagisten weiter verbessern. Zudem wird<br />

die Schweiz öfter als Teil eines viel grösseren Absatzmarktes und nicht<br />

als alleinstehender wahrgenommen. Das erschwert es dem AGVS auch,<br />

gute Voraussetzungen und gute Beziehungen aufzubauen. Ausserdem<br />

haben wir ein enormes Potenzial bei der Berufsbildung und -wahl. Wir<br />

brauchen junge Lernende, die motiviert sind und unseren Beruf toll<br />

finden. Wir müssen aufzeigen, wie vielseitig unser Gewerbe ist und<br />

welche Aufstiegschance es bietet. Sehr schade: Mädchen fassen das<br />

Autogewerbe bei ihrer Berufswahl spontan kaum ins Auge. Ein Punkt,<br />

auf den ich bislang noch keine Antwort gefunden habe. <<br />

Gibt es erste Tendenzen?<br />

Sie geht wohl in die Richtung tiefere CO 2<br />

-Werte. Wir müssen ihr dabei<br />

verständlich machen, dass man dem Kunden die freie Wahl lassen<br />

muss. Es liegt nicht am Garagisten, ihm ein Diesel-, Benzin-, Elektro-,<br />

Hybrid- oder Gas-Auto aufs Auge zu drücken. Unserer Meinung nach<br />

ist im Moment sowieso Biogas die interessanteste Alternative. Es ist<br />

komplett erneuerbar und verursacht kein CO 2<br />

. Es ist eine topaktuelle<br />

Technik, die funktioniert und die Biogas-Produktion würde Schweizer<br />

Bauern sogar eine weitere Einnahmequelle bieten.<br />

Was war die grösste Errungenschaft in Ihrer Verbandstätigkeit?<br />

Ein Projekt, das ich massgeblich auf den Weg gebracht habe, ist die<br />

Ausbildung zum eidgenössisch diplomierten Fahrzeug-Restaurator.<br />

Beim AGVS ist aber alles stets eine Teamarbeit und keine Einzelleistung.<br />

Das gilt auch im SGV. Zufrieden bin ich auch über die Studien,<br />

die wir beim BAK in Auftrag gegeben haben. Diese Voraussagen, Statistiken<br />

und Branchenspiegel sind für Garagisten wichtige Entscheidungsmittel<br />

und -hilfen. Denn der Garagist bleibt selbst verantwortlich<br />

für sein Unternehmen. Beim AGVS wollen wir stets die Position des<br />

Garagisten als freier Unternehmer stärken. Und dafür sorgen, dass er<br />

Pierre Daniel Senn (56) persönlich:<br />

Ihr erstes Auto war…<br />

… wahrscheinlich ein VW Polo. Er war in schlimmem Zustand, unverkäuflich.<br />

Mit 0,9-Liter-Motörchen hatte er nicht mal genügend Kraft, um in die<br />

oberen Stadtteile von Neuenburg zu fahren. Woran ich mich besser erinnere,<br />

ist, wie ich Auto fahren und parkieren lernte. Für eine Ausstellung<br />

meines Vaters musste ich kurz nach der Fahrprüfung 40 bis 50 Autos<br />

umparken und schön in einer Reihe platzieren <strong>–</strong> das war lehrreich!<br />

Habe Sie ein Traumauto?<br />

Ich schätze schöne Autos und ihre ausgereifte Technik, habe aber<br />

kein bestimmtes Traumauto.<br />

Haben Sie eine Traumroute, die Sie gerne fahren?<br />

Im Sommer ist es sehr angenehm, mit einem Cabrio durch den Jura zu<br />

cruisen. Die Schönheit der Natur zu geniessen und dann in einem einfachen<br />

Gasthaus beispielsweise eine Wurst-Käse-Platte zu essen. Nur<br />

komme ich viel zu selten dazu.<br />

Könnten Sie im Pannenfall ein Rad wechseln oder<br />

etwas reparieren?<br />

Überhaupt nicht! Ich rufe bei der Garage oder dem Pannendienst um<br />

Hilfe! Mein Vater war Autoingenieur und er hat meiner Frau einst einen<br />

Trick gezeigt, als ihr VW Golf II nicht mehr ansprang. Mit dem konnte sie<br />

beim gleichen Problem später ihre Kollegen beeindrucken. Was meine<br />

Frau damals schaffte, bleibt für mich noch immer ein Buch mit sieben<br />

Siegeln.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>67


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Jubiläum<br />

«Der AGVS hat sich geöffnet»<br />

AEC, Tuttobene oder Quality1: René Degen sitzt seit 20 Jahren im AGVS-Zentralvorstand und war an zahlreichen neuen<br />

Dienstleistungen für die Garagisten direkt beteiligt. Zum Jubiläum blickt der Inhaber der Gorenmatt Garage in Binningen BL<br />

zurück. André Bissegger<br />

Aller Anfang ist schwer. Dies galt auch für<br />

den bald 63-jährigen René Degen, als er vor<br />

20 Jahren in den Zentralvorstand gewählt<br />

wurde. «Die Verbandsarbeit kennenzulernen<br />

und das entsprechende Netzwerk aufzubauen,<br />

war anspruchsvoll», sagt er. «Aber<br />

ich liess mir nichts anmerken und gab Vollgas.»<br />

Von diesem Nichtlockerlassen konnte<br />

er schliesslich profitieren: «Ich habe immer<br />

mehr Freude an der Aufgabe bekommen und<br />

MIDLAND.CH<br />

sehr viel gelernt <strong>–</strong> beispielsweise auf politischer<br />

Ebene, aber auch Dinge, die ich für die<br />

Führung meines Betriebs im Alltag gebrauchen<br />

kann.» Dies sei ein Grund, weshalb er<br />

noch immer im Zentralvorstand (ZV) sei.<br />

Ein weiterer Grund sind die Treffen mit<br />

seinen Vorstandskollegen. «Ich bin immer<br />

frisch motiviert, wenn ich aus den Sitzungen<br />

komme», sagt er. Dadurch könne er die<br />

Mitglieder in der AGVS-Sektion beider Basel<br />

ebenfalls motivieren und schöpfe Freude für<br />

seinen Arbeitsalltag.<br />

Braucht der passionierte Segler einen zusätzlichen<br />

Motivationsschub, dann zieht er<br />

sich in sein «Segelzimmer» in der Garage<br />

zurück. Der gemütliche Raum ist gefüllt mit<br />

Segelbildern, Zeitungsausschnitten und Modellen<br />

von Segelschiffen.<br />

Weitere Kraftorte, um abzuschalten und<br />

sich neu zu motivieren, seien sein Segelschiff<br />

auf dem Thunersee und seine Familie. Nur<br />

dank deren Unterstützung und den «tollen<br />

Mitarbeitern wie Werkstattleiter Michel<br />

Froehlich habe ich den Freiraum für die Verbandsarbeit».<br />

Auch aus der Lehrlingsausbildung kann<br />

der ehemalige Gewerbeschullehrer Kraft<br />

schöpfen. «Das macht einfach Spass und<br />

man bekommt von den jungen Leuten so viel<br />

zurück», betont er. «Ich kann meine Kollegen<br />

nur motivieren, selbst Lehrlinge auszubilden.»<br />

Aktuell beschäftigt sein Betrieb drei<br />

Auszubildende <strong>–</strong> einen Automobil-Fachmann<br />

sowie zwei Automobil-Assistenten. Insgesamt<br />

hat Degen ungefähr 40 junge Berufsleute<br />

ausgebildet.<br />

Wichtige Beziehung zur Zentrale<br />

In den ZV sei er gekommen «wie die Jungfrau<br />

zum Kind», sagt Degen, der seine ganze berufliche<br />

Laufbahn im Autogewerbe verbrachte. Lange<br />

war ihm der AGVS gar nicht wirklich bekannt.<br />

«Erst als ich mit 27 Jahren Prüfungsexperte wurde,<br />

habe ich den Namen AGVS gehört.»<br />

68<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Als die Sektion beider Basel einen neuen Mann für Bern suchte,<br />

kam er zum Handkuss: Daniel Riedo <strong>–</strong> Degens ehemaliger Gewerbeschullehrer,<br />

Mentor und Wegbegleiter <strong>–</strong> schlug ihn für das Amt im<br />

ZV vor. «Unsere Sektion wollte wieder jemanden im Zentralvorstand<br />

haben. Denn die Beziehung zur Zentrale ist sehr wichtig.»<br />

Degen wurde in den Sektions- und gleich danach <strong>–</strong> im <strong>Juni</strong> 1999 <strong>–</strong> in<br />

den Zentralvorstand gewählt.<br />

Dort präsidiert er die Kommission «Service, Technik, Umwelt», die<br />

KSTU. «Umwelt habe ich an den Namen angehängt. Ich dachte vor<br />

zehn Jahren, dass dies zum Thema wird», sagt er nicht ohne Stolz.<br />

Degen ist ein Visionär und als solcher in der Kommission an der<br />

Entwicklung vieler Dienstleistungen direkt mitbeteiligt. Dazu zählen<br />

beispielsweise der AEC, Tuttobene oder die AGVS Garantie by Quality1<br />

AG <strong>–</strong> alles Meilensteine für den AGVS, wie er betont. «Unsere<br />

Kommission ist effizient, wir haben eine gute Kollegialität und immer<br />

wieder neue Ideen.» Dabei werden sie auch von den AGVS-Kundenberatern<br />

unterstützt, die ihnen von den Anliegen der Garagisten berichten<br />

und Rückmeldungen liefern.<br />

Diese seien durchwegs positiv. Ein Grund dafür: Die Kommission<br />

ist kritisch, wenn Vorschläge für neue Dienstleistungen kommen.<br />

«Wir sind stark, weil wir ‹Frontschweine› sind und wissen, was es<br />

braucht», sagt Degen. «Wir schmettern auch einmal einen Vorschlag<br />

ab, wenn wir nicht überzeugt sind.» Ein Kränzchen windet er auch<br />

der Zentrale in Bern, die tatkräftig mithilft und die Ideen der KSTU<br />

schliesslich umsetzt.<br />

Aktuell beschäftigt sich die Kommission mit Dienstleistungen im<br />

Bereich «Digitalisierung» <strong>–</strong> die Mitglieder sollen weiter sensibilisiert<br />

werden. «Eine Frage ist beispielsweise, wie es für die Garagisten weitergeht,<br />

wenn die Elektroautos vermehrt auf den Markt kommen»,<br />

sagt Degen. «Das wird rasch passieren. Wir müssen bereit sein für<br />

den Wandel und uns mit der Situation anfreunden.» Degen weiss, von<br />

was er spricht. Als Nissan-Händler ist er mit dem Leaf schon länger<br />

am E-Auto-Markt vertreten.<br />

Näher am Garagisten und Kunden<br />

Nicht nur in der Kommission ist viel passiert, auch der AGVS hat<br />

sich in den vergangenen 20 Jahren verändert. «Der Verband hat sich<br />

nach Aussen geöffnet und wurde moderner», sagt Degen, der noch<br />

keine Amtsmüdigkeit spürt. «Heute wird der AGVS auch von der Politik<br />

wahrgenommen.» Gleichzeitig sei der AGVS näher am Garagisten<br />

und den Kunden. «Obwohl der AGVS nicht stark beworben wird,<br />

nimmt der Kunde den AGVS-Garagisten mehr wahr. Der AGVS ist<br />

für den Kunden Garant, dass er mit ehrlicher und guter Arbeit bedient<br />

wird.»<br />

Für den AGVS sieht er in Zukunft keine Probleme <strong>–</strong> im Gegenteil.<br />

«Der Verband ist sowohl für die Berufsbildung als auch für die Mitglieder<br />

sehr wichtig», ist er überzeugt. «Je härter es wird, desto näher<br />

rücken wir zusammen.» Das zeige sich auch in der erfolgreichen<br />

Akquisition von Neumitgliedern. Für ihn ist klar: «Das Bedürfnis für<br />

den Verband ist da.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

gorenmatt.ch<br />

René Degen mit seinem Team von der Gorenmatt Garage in Binningen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>69


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Die Schülerinnen und Schüler konnten<br />

am AGVS-Stand ihr Wissen testen.<br />

Swatch Rocket Air<br />

Waghalsige Tricks<br />

und wissbegierige Schüler<br />

Dieses Jahr fand das Swatch Rocket Air zum zehnten Mal am 3. und 4. Mai in der Eishalle Grabengut in Thun statt.<br />

Die besten Fahrer der Freestyle Mountainbike-Szene kämpften dabei um Ruhm, Ehre und Preisgeld <strong>–</strong> und zeigten in<br />

der ausverkauften Eishalle die waghalsigsten Tricks. Arjeta Berisha, AGVS<br />

Auch die AGVS-Sektion Bern war mit einem<br />

Stand an diesem Gold-Event mit dabei. Am<br />

Freitagnachmittag konnten Schülerinnen und<br />

Schüler in Begleitung ihrer Klassenlehrer und<br />

-lehrerinnen neben dem Geschehen auf den<br />

Slopes ihr Wissen und Geschick für die Autoberufe<br />

unter Beweis stellen.<br />

Zuerst wurden Gruppen gebildet und ein<br />

passender Gruppenname ausgesucht. Bereits<br />

dies war für die einen oder anderen eine Herausforderung<br />

<strong>–</strong> nicht zuletzt auch für die<br />

Schreiber und ihre Grammatik-Kenntnisse!<br />

Zwei Gruppen traten jeweils gegeneinander<br />

an. Unter Zeitdruck mussten die Schülerinnen<br />

und Schüler das «Autoberufe haben<br />

Zukunft»-Riesenpuzzle richtig zusammensetzen.<br />

Einige von ihnen schienen das Logo<br />

bereits gut zu kennen <strong>–</strong> und sie konnten das<br />

Puzzle in wenigen Minuten lösen.<br />

Interaktives Quiz<br />

Was macht ein Tempomat im Auto? Ach<br />

ja, er hält die Geschwindigkeit gleichmässig.<br />

Bei der zweiten Aufgabe konnten die Schülerinnen<br />

und Schüler ihr Wissen bei einem<br />

interaktiven Quiz testen. Sie beantworteten<br />

als Gruppe Fragen über Thun, die Farbenlehre<br />

und weitere Themen rund um das Automobil.<br />

Das AGVS-Team staunte nicht schlecht, wie<br />

gut die Schülerinnen und Schüler die Fragen<br />

beantworten konnten.<br />

Bei der nächsten Challenge ging es um<br />

Kraft und Kondition. Die Teams traten gegeneinander<br />

bei einem Carrera-Bahn-Rennen an.<br />

Ihre Muskelkraft benötigten die Schüler beim<br />

Antrieb der Rennautos: Es fuhr nur so schnell,<br />

wie sie auf dem Fahrrad pedalten. Nicht nur<br />

anstrengend war es, es hat auch ziemlich viel<br />

Spass gemacht.<br />

Gewichte richtig schätzen<br />

Beim letzten Posten mussten die Teams entscheiden,<br />

wie viel ein Anlasser, ein Turbo, eine<br />

Aluminiumfelge, ein Alternator und ein Radlager<br />

eines Lastwagens wiegen. Diese Aufgabe<br />

war alles andere als leicht <strong>–</strong> die Schätzungen<br />

gingen weit auseinander.<br />

Sobald der Ticketverkauf am Nachmittag<br />

startete, konnten Schüler und Schülerinnen<br />

zwischen 12 und 15 Jahren beim AGVS-Stand<br />

gegeneinander antreten und ein Kahoot-Quiz<br />

spielen. Der oder die Sieger/in erhielt von autoberufe.ch<br />

ein heiss begehrtes Ticket für‘s Rocket<br />

Air. Das Standpersonal wurde durch Lernende<br />

aus AGVS-Betrieben aus der Region ergänzt. <<br />

70<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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VERBAND & SEKTIONEN<br />

Evelyne Binsack begeisterte die Garagisten<br />

> GV der AGVS-Sektion Aargau in Meisterschwanden<br />

crc. Nach den ordentlichen Geschäften der 93. GV liessen sich Mitglieder<br />

und Gäste der AGVS-Sektion Aargau, von der Extremsportlerin<br />

Evelyne Binsack inspirieren.<br />

Über 130 Personen nahmen an der GV vom Donnerstag, 9. Mai, im<br />

Seehotel «Delphin» in Meisterschwanden teil. Martin Sollberger, der<br />

Präsident der AGVS-Sektion Aargau, erwähnte in seinem Jahresrückblick<br />

die Höhen und Tiefen, welche die Garagisten erleben, wenn sie<br />

die Verkaufszahlen erreichen wollen, die ihnen von den Importeuren<br />

vorgegebenen werden: «Wer die Ziele erreicht, freut sich wohl so wie<br />

Evelyne Binsack, wenn sie einen 8000er bezwungen hat.»<br />

Gemäss Martin Sollberger «lag die Zahl der verkauften Autos im<br />

letzten Jahr etwas unter den Erwartungen, doch unter den gegebenen<br />

wirtschaftlichen Umständen, war kein besseres Resultat zu erwarten».<br />

Der Trend zu einem höheren Marktanteil bei den Elektrofahrzeugen<br />

war im Jahr 2018 noch nicht so stark zu spüren wie erwartet.<br />

Der Präsident wies jedoch darauf hin, dass im ersten Quartal <strong>2019</strong><br />

deutlich mehr Autos mit Alternativantrieb <strong>–</strong> inklusive Elektrofahrzeugen<br />

<strong>–</strong> verkauft wurden als je zuvor: «Hersteller, Importeure und<br />

Garagisten, die sich noch nicht auf diese Veränderungen eingestellt<br />

haben, müssen jetzt handeln. Auch ein Alpinist muss sich anders<br />

verhalten, wenn sich die Wettersituation ändert, damit er sicher und<br />

gesund am Ziel ankommt.»<br />

Bildungsobmann André Hoffmann informierte über die Berufsbildung:<br />

«Zurzeit bilden wir 653 Lernende im ÜK-Zentrum in Lenzburg<br />

aus. Dies ist eine Kernaufgabe unseres Verbands, sind doch diese<br />

Jugendlichen Ihre Mitarbeiter der Zukunft!» Die Rechnung 2018 und<br />

das Budget <strong>2019</strong> wurden von Thomas Kaiser, Sekretär, präsentiert<br />

und von den Mitgliedern einstimmig genehmigt.<br />

Wahlen: Kontinuität im Vorstand<br />

Tagespräsident Walter Hasler führte die Wahlen durch. Die Versammlung<br />

bestätigte den gesamten Vorstand in seinem Amt: Martin<br />

Sollberger (Präsident), Hansueli Bächli (Vizepräsident), André Hoffmann<br />

(Berufsbildungsobmann), Jörg Geissmann (Mitglied), Marco<br />

Emmenegger (Mitglied), André Tinner (Mitglied), Heinz Frei (Mitglied)<br />

und Toni Mancino (Mitglied).<br />

Spannende Grenzgänge mit Evelyne Binsack<br />

Evelyne Binsack sprach bei ihrem Motivationsreferat über Freude,<br />

Freiheit und Verantwortung als Extremsportlerin <strong>–</strong> aber auch als<br />

Ihr 4x4 Spezialist<br />

für Getriebe, Lenkungen und Achsen.<br />

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Toni Mancino, André Tinner, Heinz Frei, Jörg Geissmann, Marco Emmenegger,<br />

Martin Sollberger, André Hoffmann und Thomas Kaiser (v. l.) posieren mit Extremsportlerin<br />

Evelyne Binsack.<br />

Unternehmerin. Sie erzählte über die Erlebnisse bei ihren Expeditionen<br />

zu zwei exponierten Polen der Welt: Auf den höchsten Punkt<br />

der Erde, den Gipfel des Mount Everest, und in 105 Expeditions-Tagen<br />

bis zum nördlichsten Punkt, dem Nordpol. Binsack wies die Zuhörer<br />

darauf hin, wie wichtig es ist, die Gefahren zu erkennen: «Auch wenn<br />

das angepeilte Ziel nicht mehr weit weg ist, muss man manchmal<br />

schweren Herzens den Rückzug antreten. Natürlich ist es in diesem<br />

Moment ein harter, aber notwendiger Entscheid, um das eigene Überleben<br />

zu sichern.»<br />

Den Abschluss des Abends machten eine Schiffsfahrt mit Apéro<br />

auf dem Hallwilersee und ein feines Diner im Seehotel «Delphin»,<br />

bei dem die Eindrücke des Referats von Evelyne Binsack und die Veränderungen<br />

in der Autobranche diskutiert wurden. <<br />

Ehrungen<br />

Folgende Betriebe wurden für ihre langjährige<br />

Mitgliedschaft mit einer Urkunde geehrt:<br />

25 Jahre<br />

Schoren-Garage, Schafisheim<br />

Südwestgarage Lenzburg AG, Lenzburg<br />

Caprez-Motorsport, Bremgarten (AG)<br />

Garage Hagenbuch AG, Oberlunkhofen<br />

Garage K. Trottmann, Rudolfstetten<br />

40 Jahre<br />

Mercedes-Benz Automobil AG, Aarau Rohr<br />

50 Jahre<br />

Epper Zofingen, Zofingen<br />

Garage Küng AG, Gebenstorf<br />

Garage Matter AG, Neuenhof<br />

Hube Automobile AG, Mellingen<br />

75 Jahre<br />

Garage Hess AG, Ennetbaden<br />

Autocenter Baschnagel AG, Wettingen<br />

Autohaus AG Sarmenstorf, Sarmenstorf<br />

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<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Nicht nur im Bereich Weiterbildung gut aufgestellt<br />

> 26. Mitgliederversammlung der AGVS-Sektion Berner Oberland<br />

bsi. An der Hauptversammlung der Untersektion<br />

Berner Oberland des Bernischen Autogewerbeverbandes,<br />

die zum ersten Mal im<br />

Ausflugsrestaurant «Chemihütte» in Aeschiried<br />

durchgeführt wurde, konnte Präsident<br />

Martin Wildhaber auf ein für die Branche<br />

doch recht erfolgreiches Jahr zurückblicken.<br />

In seinem Jahresbericht rief er der stattlichen<br />

Anzahl Mitglieder und Gästen in Erinnerung,<br />

dass sich gemäss der Auto-Studie<br />

von Tamedia 70 Prozent der Automobilisten<br />

vor dem Kauf eines neuen Fahrzeugs primär<br />

vom Garagisten beraten lassen und 95 Prozent<br />

von ihnen dann das Auto auch bei ihm<br />

kaufen würden. Das Fazit des Sektionspräsidenten:<br />

Wir Garagisten machen einen hervorragenden<br />

Job, dürfen mit Recht stolz auf<br />

unsere Arbeit, unsere Mitarbeitenden und<br />

auch auf unsere Kunden sein.<br />

Problemlose Erledigung der<br />

Traktanden<br />

Dass die Sektion Berner Oberland in jeder<br />

Hinsicht bestens auf Kurs ist, zeigte sich<br />

auch am Umstand, dass alle statutarischen<br />

Geschäfte <strong>–</strong> wie gewohnt <strong>–</strong> in rekordverdächtigem<br />

Tempo abgearbeitet werden konnten.<br />

Da keine Demissionen zu vermelden waren,<br />

wurden der Präsident und der gesamte<br />

übrige Vorstand mit Akklamation für eine<br />

weitere Amtsdauer wiedergewählt.<br />

Wichtige Aus- und Weiterbildung<br />

In Abwesenheit von Stefan Gasser, dem<br />

Die an der Mitgliederversammlung anwesenden, frisch gekürten Betriebswirte im Automobilgewerbe, Automobildiagnostiker,<br />

Automobil-Werkstattkoordinatoren und Teilnehmenden an den SwissSkills, flankiert von Präsident<br />

Martin Wildhaber (links) und Urs Dubach (rechts).<br />

Obmann der Berufsbildungskommission,<br />

konnte Urs Dubach, der Leiter des Ausbildungszentrums<br />

Mülenen, insgesamt elf<br />

jungen Berufsleuten zum erfolgreichen Abschluss<br />

ihrer Weiterbildung gratulieren und<br />

ein Präsent überreichen (siehe Kasten). Er<br />

konnte zudem mit Stolz erwähnen, dass drei<br />

der vier Berner-Kandidaten, welche an den<br />

SwissSkills im Berufsfeld «Automobilmechatroniker/in<br />

EFZ» teilnahmen, im Sektionsgebiet<br />

Berner Oberland ausgebildet wurden.<br />

Sowohl Sina Bolognesi <strong>–</strong> als einzige Dame<br />

unter den 15 SwissSkills-Teilnehmenden <strong>–</strong>,<br />

wie Benjamin Goerler und Luca Lüthi erhielten<br />

ebenfalls ein Präsent.<br />

Für 15 Jahre Tätigkeit als Instruktor im<br />

AZ Mülenen konnte auch Christof Müller ein<br />

Geschenk entgegennehmen. <<br />

Erfolgreiche Absolventen<br />

Die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen<br />

haben, als …<br />

Betriebswirt im Automobilgewerbe:<br />

Nicolas Hauswirth, Thomas Kaufmann und<br />

Marco Peverelli<br />

Automobildiagnostiker:<br />

Marco Gurtner, Daniel Hofer, Tomislav Patjak,<br />

Reto Thierstein und Dennis Wolf<br />

Automobil-Werkstattkoordinator:<br />

Stefan Schmid und Manuel Wenger


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Carbesa-Fachmesse in Moudon<br />

Kundenpflege «par excellence»<br />

Die Firma Carbesa, der führende Anbieter von Marken-Verbrauchsprodukten für das Carrosserie-Gewerbe, präsentierte in<br />

Moudon an einer Fachmesse Produkte, Neuigkeiten und aktuelle Markentrends. Angesprochen waren vorab die Carbesa-<br />

Kunden aus der Romandie sowie die Mitglieder der Fédération des Carrossiers Romands (FCR). Bruno Sinzig<br />

Unter dem Motto «Besuchen Sie uns, es lohnt<br />

sich» bot die Carbesa den Carrosserie-Spezialisten<br />

aus der französischen Schweiz die<br />

Möglichkeit, die vielfältige Angebotspalette<br />

der Firma in lockerer Atmosphäre (noch<br />

besser) kennenzulernen. Mit den Räumlichkeiten<br />

des Ausbildungszentrums des waadtländischen<br />

Carrosseriegewerbes (Centre de<br />

Weitere Fachmesse<br />

in Winterthur<br />

Eine weitere Fachmesse findet am 8. November<br />

<strong>2019</strong> (16 bis 21.30 Uhr) an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule (STF) in Winterthur<br />

statt. Es empfiehlt sich, diesen Termin in der<br />

Agenda vorzumerken. Eine Anmeldung ist<br />

bereits jetzt unter www.carbesa.ch/fach<br />

messen möglich.<br />

Formation des Carrossiers Vaudois) fanden<br />

die Verantwortlichen der Carbesa, einem<br />

Unternehmen der Glas Trösch AG, optimale<br />

Voraussetzungen für den Anlass.<br />

Höhepunkte der Messe waren, neben den<br />

Produkten der Schwestergesellschaft Trösch<br />

Autoglas, Maschinen, Geräte, Werkzeuge,<br />

Schweisstechnik, Reparatursysteme, Lacksysteme,<br />

Lackier- und Trocknungskabinen<br />

sowie alle Arten von Verbrauchs- und Kleinmaterialien.<br />

Mehr als Lieferanten<br />

Viele Partner der Carbesa <strong>–</strong> Matthias Dufaux,<br />

der stellvertretende Geschäftsführer,<br />

legt Wert darauf, dass es sich um Partner und<br />

nicht nur um Lieferanten handelt <strong>–</strong> liessen<br />

es sich nicht nehmen, ihre Produkte durch<br />

eigene Spezialisten zu präsentieren und vorzuführen.<br />

Dem ständigen Wandel der Reparaturtechnik<br />

entsprechend, konnten neben den<br />

bereits bekannten Verbrauchs- und Einrichtungsgütern<br />

auch einige Neuheiten begutachtet<br />

werden.<br />

Im Hinblick auf den unerlässlichen und<br />

äusserst wertvollen Kundenkontakt, wurde<br />

das Fachpublikum von den Produktspezialisten<br />

der Carbesa optimal betreut. Als<br />

zusätzlicher Anreiz konnte bei einem Verkaufsabschluss<br />

von einem Messerabatt profitiert<br />

werden.<br />

Dass den Carbesa-Verantwortlichen der<br />

Bereich Ausbildung sehr am Herzen liegt,<br />

wurde durch die Ausstellung von Arbeiten<br />

von Lernenden dokumentiert. Zusätzlich<br />

SETZEN SIE IN IHREM BETRIEB DIE<br />

GESETZLICHEN VORSCHRIFTEN<br />

ZUR ARBEITSICHERHEIT UM?<br />

Die BAZ unterstützt Sie!<br />

Nehmen Sie Ihre Verantwortung gegenüber Ihren Mitarbeitenden<br />

in der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz wahr?<br />

Machen Sie den ersten Schritt und melden Sie sich an unter:<br />

www.safetyweb.ch<br />

Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />

Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, Postfach 64, 3000 Bern 22<br />

Gratisnummer 0800 229 229<br />

E-Mail info@safetyweb.ch, www.safetyweb.ch<br />

be safe!<br />

74<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Reparieren statt neue Teile montieren: An der Carbesa-Fachmesse wurde demonstriert, wie es geht.<br />

Höchste Konzentration bei Aurélie Fawer.<br />

konnte Lernenden bei ihrer Arbeit über die<br />

Schulter geschaut werden.<br />

World Skills in Kazan im Visier<br />

Als Attraktion trat am Anlass auch die<br />

aus Chavannes-le-Chêne stammende Aurélie<br />

Fawer in Aktion. Die junge Carrosserielackiererin,<br />

die in der Carrosserie Baudat in Yvonand<br />

ausgebildet wurde, hat sich nach dem<br />

Sieg an der Regionalmeisterschaft der Romandie<br />

auch den ersten Rang an der Schweizer<br />

Meisterschaft der Carrosserielackierer in<br />

Langenthal erkämpft. Die Schweizer Meisterin<br />

wird Ende August im russischen Kazan<br />

die Schweiz in der Sparte «Car Painting»<br />

vertreten. In Moudon demonstrierte sie ihr<br />

Können, wobei sie die Lacke des Herstellers<br />

DeBeer verwendete, die durch die Firma<br />

Carbesa vertrieben werden. Dank der hohen<br />

Qualität der zum Einsatz kommenden Lacke<br />

und Arbeitsgeräte sowie der Fertigkeit der<br />

Schweizer Meisterin durfte sich das Endprodukt<br />

sehen lassen.<br />

Networking und Verpflegung<br />

Eine der Zielsetzungen der Messe bestand<br />

auch darin, dass alle Anwesenden bei spannender<br />

Unterhaltung und genussvoller Verpflegung<br />

wertvolle persönliche Kontakte vertiefen<br />

oder neue Kontakte knüpfen konnten. <<br />

ArbeitszeitManager.ch<br />

Zeiterfassung für KMU <strong>–</strong><br />

kostengünstig, rechtskonform und einfach.<br />

Ein unkompliziertes und intuitiv bedienbares Zeiterfassungssystem<br />

für Sie und Ihre Mitarbeiter, welches alle gesetzlichen Vorgaben<br />

zur Zeiterfassung erfüllt:<br />

• Zeiterfassung, Absenzen- und Ferienplanung<br />

• Einfacher E-Mail-Workflow für Anfragen und Bewilligungen<br />

• Plausibilisierung aller Daten gemäss Arbeitsgesetz<br />

basierend auf 4 verbreiteten Standard-Modellen<br />

• Standardisierte Auswertungen<br />

• Sichere Cloud<br />

• Regelmässige Software-Updates<br />

• Mobile App (optional)<br />

• Zeiterfassungs-Terminal (optional)<br />

Jetzt 45 Tage<br />

kostenlos testen!<br />

Bereits ab CHF 2.50<br />

pro Mitarbeiter und Monat!


GARAGENWELT<br />

André Koch AG<br />

andrekoch.ch<br />

> Mit Vollgas gegen den Fachkräftemangel<br />

pd. Es ist kein Geheimnis,<br />

Ziel der Offensive war es,<br />

dass es Carrosserie- und gute Mitarbeiter für ihr Engagement<br />

Lackierbetrieben zunehmend<br />

zu belohnen und so die<br />

an Fachkräften mangelt. Die Loyalität zum Unternehmen zu<br />

Bewerberzahlen sinken, gut stärken. Mit Erfolg, denn die<br />

ausgebildete Mitarbeiter in Aktion kam gut an. Für Laura<br />

wirtschaftsstarken Regionen Sitte von der Georg Ebert KG<br />

lockt es häufig in die Industrie. Fachbetrieb Fahrzeuglackierung<br />

Daher gewinnt das Thema Mitarbeiterbindung<br />

in Bebra war es das erste Mal,<br />

immer mehr an dass sie etwas gewonnen hat<br />

Bedeutung. Standox weiss um <strong>–</strong> und dann direkt ein Auto. Sie<br />

dieses Problem und hat gemeinsam<br />

nutzt den Fünftürer vor allem<br />

mit der Innovation Group für private Zwecke: «Ich habe<br />

eine Aktion zur Nachwuchskräfteförderung<br />

von meiner Familie und meinen<br />

im Carrosserie- und Freunden schon viele Kompli-<br />

Lackierbetrieb gestartet: 20 mente für den kleinen Cityflitzer<br />

junge Fachkräfte erhielten auf bekommen», erzählt sie stolz.<br />

dem Autohaus-Schadenforum Die Offensive «Nachwuchskräfte-Förderung<br />

im Rahmen des Galaabends<br />

im K&L-Be-<br />

jeweils für ein Jahr ein Elektro- trieb» ist übrigens nicht die einzige<br />

Hybrid Fahrzeug von Toyota<br />

Massnahme, die Standox im<br />

inklusive sämtlicher Kosten. Bereich der Mitarbeiterbindung<br />

Lediglich um die Tankfüllung anbietet. Das bereits seit<br />

muss sich der Berufsnachwuchs Jahren fest etablierte Programm<br />

selbst kümmern.<br />

«Next Generation» hat sich<br />

dem Thema «Betriebsübergabe»<br />

angenommen und bereitet<br />

potenzielle Nachfolger intensiv<br />

auf den Generationswechsel<br />

vor. Im Sommer <strong>2019</strong> startet<br />

die mittlerweile vierte Staffel.<br />

Weitere Informationen zu «Next<br />

Generation» gibt es im Repanet<br />

Service-Center auf repanet.de. <<br />

Laura Sitte von der Georg Ebert KG Fachbetrieb Fahrzeuglackierung in Bebra ist stolz<br />

auf ihren Cityflitzer.<br />

Audatex Schweiz GmbH<br />

audatex.ch<br />

> Digitale Schadenaufnahme legt Basis für den Gesamtnutzen in der Schadenabwicklung<br />

pd. Unabhängig davon, ob der<br />

Kunde den Schaden bei der<br />

Versicherung oder bei seiner<br />

«Vertrauens-Garage» meldet,<br />

die Erstaufnahme des Schadens<br />

wird digital erfasst. Audatex<br />

bietet dazu ein Produktportfolio,<br />

welches bei Endkunden,<br />

Garagen oder Versicherungen<br />

eingesetzt werden kann. Um die<br />

Akzeptanz beim Endkunden zu<br />

erhöhen, kommt die Schadenaufnahme<br />

ganz ohne fest<br />

installierte APP aus. Ein SMS<br />

mit einem Weblink genügt.<br />

Alle Produkte basieren auf<br />

einer einheitlichen Datenstruktur<br />

und haben als Input Fotos,<br />

Fragen zur Beschädigung oder<br />

manuelle Eingaben und als Output<br />

eine Schadenschätzung.<br />

Liegen die Daten in digitaler<br />

Form vor, so kann sowohl die<br />

Versicherung als auch die<br />

Garage diese an das beauftragte<br />

Carrosserie-Unternehmen<br />

übermitteln. Dort können<br />

weitere Verfeinerungen mit<br />

der Schadenerfassungs-Software<br />

durchgeführt werden.<br />

Als Resultat liegen die finalen<br />

Reparaturwege/-methoden und<br />

der Warenkorb für die Ersatzteile<br />

vor.<br />

Das Schadenmanagement-<br />

Tool der Audatex <strong>–</strong> Qapter <strong>–</strong> ist<br />

mit Global InPart, der einzigartigen<br />

Bestellplattform für<br />

Carrosserie-Unternehmen, verbunden.<br />

Anschliessend an die<br />

Schadenberechnung werden<br />

die Daten an die<br />

Plattform übertragen,<br />

das System wählt<br />

über Regeln<br />

den jeweiligen<br />

Lieferanten aus<br />

und präsentiert<br />

die Teileverfügbarkeit<br />

und den<br />

Preis. Dies alles in Echtzeit.<br />

Die Ausführung der Bestellung<br />

erfolgt durch einen Mausklick.<br />

Will ein Garagist verständlicherweise<br />

die Teile selbst<br />

bestellen, damit dieser in den<br />

Verhandlungen mit dem Importeur<br />

durch den Teileumsatz<br />

eine bessere Position hat, so<br />

muss dieser die Teile selbst erfassen.<br />

Unnötig, meint Audatex!<br />

Das Carrosserie-Unternehmen<br />

bestellt im Auftrag der Garage,<br />

der auch die Umsätze gutgeschrieben<br />

werden. Und das<br />

ohne Aufwand.<br />

Die Digitalisierung der<br />

Schadenabwicklung ergibt<br />

einen besonders hohen<br />

Nutzen in praktisch jedem<br />

der Prozessschritte. <<br />

76<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Motiondata Vector Schweiz GmbH<br />

motiondata-vector.ch<br />

> Motiondata DMS <strong>–</strong> viel mehr als nur eine Software!<br />

pd. Das Motiondata DMS ist<br />

nicht nur eine Softwarekomplettlösung,<br />

sondern bietet darüber<br />

hinaus weitere kompatible<br />

«State of the Art»-Produkte.<br />

Das Motiondata DMS der<br />

Motiondata Vector Gruppe<br />

bietet den Kunden aus der<br />

Garagen-Branche nicht nur eine<br />

effektive und wirtschaftlich<br />

sinnvolle IT- Softwarelösung,<br />

die den Alltag und Workflow<br />

einer jeden Garage erleichtert.<br />

Mit zahlreichen Schnittstellen,<br />

neuen Features und Funktionen<br />

lässt sich das DMS einfach und<br />

individuell auf jeden Garagen-<br />

Betrieb und dessen Bedürfnisse<br />

anpassen.<br />

Apps sind die Zukunft eines<br />

jeden modernen Garagen-Betriebes<br />

und ermöglichen eine<br />

Effizienzsteigerung in vielen<br />

Arbeitsprozessen und bieten<br />

ausserdem innovativen Kundenservice.<br />

Die komfortable ortsund<br />

zeitunabhängige Bedienung<br />

auf allen Devices, wie zum<br />

Beispiel dem Smartphone oder<br />

Tablet, stellen eine optimale<br />

Ergänzung zum bestehenden<br />

Motiondata DMS dar.<br />

Mit dem Web-Portfolio von<br />

Motiondata haben Garagisten<br />

die Sicherheit, Produkte auf<br />

dem neuesten technischen<br />

Stand in Benutzung zu haben:<br />

Der Sales Manager sorgt unter<br />

anderem mit seiner intuitiven<br />

Bedienung und modernen<br />

Masken für motivierte Arbeiter<br />

und unterstützt alle wichtigen<br />

Vertriebs- und Marketingprozesse.<br />

Mit dem Modul der<br />

Fahrzeugverwaltung hat man<br />

immer und überall den Überblick<br />

über seine Fahrzeuge. Man kann<br />

mit dieser Lösung Angebote<br />

und Kaufverträge erstellen,<br />

Stammdaten oder das eigene<br />

Preismanagement verwalten.<br />

Man vereinbart einfach und<br />

unkompliziert Probefahrten mit<br />

dem Probefahrten-Modul und<br />

erstellt dazu alle nötigen Verträge<br />

und Dokumente.<br />

Mit den Apps erreichen die<br />

Garagisten ihre Kunden dort, wo<br />

sich diese am häufigsten aufhalten:<br />

am Smartphone!<br />

Mit der Foto-App hinterlegt<br />

man in drei einfachen<br />

Schritten alle Fotos<br />

im Kundenstamm<br />

oder Auftrag. Ein<br />

weiteres Highlight<br />

der App-Welt wird<br />

die Mobil-App sein<br />

(Verkaufsstart des<br />

Produkts im zweiten<br />

Halbjahr <strong>2019</strong>). Durch<br />

die 24/7-Einsetzbarkeit<br />

können Kundenbindung,<br />

Auslastung<br />

und Verkauf gesteigert<br />

werden. Das gesamte<br />

Fahrzeugangebot wird in einer<br />

App ersichtlich sein und die<br />

Garagisten werden volle Verfügbarkeit<br />

über Fahrzeugakten und<br />

-daten haben. Die Kommunikation<br />

zu den Kunden kann mit News,<br />

Chat -und Messagetools modernisiert<br />

werden. <<br />

Mewa Service AG<br />

mewa.ch<br />

> Putztücher in Miete: von robust bis sanft<br />

pd. Die Grundidee «für jeden sprüche. Zur Grundausstattung<br />

Zweck das richtige Putztuch» in vielen kleinen und mittleren<br />

gilt in der industriellen Produktion<br />

Fachwerkbetrieben gehört das<br />

ganz besonders. Denn Tuch Mewatex. Es ist das perfekte<br />

hier gibt es eine breite Vielfalt Allzwecktuch für alle Fälle: extrem<br />

an Oberflächen, die gereinigt scheuerfest und strapazierfähig.<br />

werden müssen. Diese Tatsache, Es eignet sich zum Abwischen von<br />

kombiniert mit dem Anspruch der Ölen, Fetten, Farben, Lösungsmitteln<br />

Kunden, keine Wegwerfprodukte<br />

und sogar Spänen und<br />

kaufen zu müssen, hat schon vor reinigt so ziemlich alles, was<br />

111 Jahren einen cleveren Unternehmer<br />

in einer Werkstatt geputzt<br />

dazu veranlasst, ein werden muss. Mewatex Plus<br />

industriell nutzbares Mehrwegputztuch<br />

ist das starke Putztuch für alles<br />

zu entwickeln. Empfindliche und kommt dort zum<br />

Heute wie damals bietet Einsatz, wo grober Schmutz auf<br />

Mewa das inzwischen weiterentwickelte<br />

empfindliche Oberflächen trifft: im<br />

Putztuch in vier Druck, der Umformungstechnik,<br />

Tuchqualitäten an, abgestimmt Oberflächenbearbeitung oder<br />

auf branchenspezifische An-<br />

der Feinmechanik.<br />

Das ultimative Putztuch für<br />

höchste Ansprüche <strong>–</strong> Mewa<br />

Protex <strong>–</strong> eignet sich hervorragend<br />

zum Reinigen und Polieren<br />

sensibler Oberflächen. Es ist<br />

sowohl trocken als auch feucht<br />

einsetzbar und zeichnet sich<br />

durch seine geringe Trockenzeit<br />

aus. Das feine Putztuch für alles<br />

Sensible <strong>–</strong> Mewatex Ultra <strong>–</strong> ist<br />

aus hochwertiger Baumwolle<br />

gefertigt und dort gefragt, wo<br />

eine weitestgehend staubfreie<br />

Oberfläche gefordert ist. Zum<br />

Beispiel beim Oberflächenfinish<br />

in der Elektro- und Lufttechnik,<br />

bei der Arbeit an pneumatischen<br />

Anlagen und im PW-Bereich.<br />

Im individuellen Mehrwegsystem<br />

übernimmt Mewa die<br />

komplette Prozesskette inklusive<br />

Holen, Waschen, Pflegen und<br />

Bringen. Daraus resultieren<br />

verfeinerte Produktions- und<br />

Qualitätsprozesse und ein<br />

Systemgewinn, der sowohl<br />

dem Unternehmen als auch der<br />

Umwelt nützt. Das Mewa Tuchsystem<br />

rechnet sich allein schon<br />

durch die Verminderung der<br />

Abfallmenge und des Wasserverbrauchs,<br />

die textile Tücher<br />

gegenüber Zellulosetüchern<br />

einsparen. Das Serviceangebot<br />

ist bis ins letzte Detail<br />

durchdacht und lohnt sich<br />

auch für Kleinstunternehmen.<br />

Praktische Zusatznutzen des<br />

Mewa Putztuchsystems sind<br />

ein minimierter Zeitaufwand für<br />

Beschaffung, Lagerhaltung und<br />

Logistik, vor allem aber keine<br />

Kapitalbindung und echte<br />

Kostentransparenz. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>77


UMFRAGE DES MONATS<br />

KURZ? LANG? BEIDES?<br />

Die Halle 7 wird 2020 zur GIMS-Tech. Die ESA hat<br />

an ihrer GV angekündigt, während der gesamten<br />

Salon-Dauer auszustellen. Das <strong>AUTOINSIDE</strong> befragte<br />

die Leserinnen und Leser, welches ihrer Ansicht nach<br />

die richtige Dauer für die Zulieferermesse wäre.<br />

Die Leserschaft ist gespalten: 42 Prozent gaben an,<br />

die GIMS-Tech soll eine Kurzmesse sein. Ebenfalls<br />

42 Prozent sind der Meinung, die GIMS-Tech soll<br />

während der gesamten Salondauer laufen. Die<br />

restlichen 16 Prozent sprachen sich für einen Mix aus<br />

Kurz- und Langmesse aus. (Stand 17. Mai <strong>2019</strong>)<br />

16%<br />

Mix<br />

42%<br />

Langmesse<br />

42%<br />

Kurzmesse<br />

HALLE<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong>-AUSGABE 7/8 <strong>–</strong> JULI/AUGUST <strong>2019</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 3. Juli <strong>2019</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Waschanlagen als<br />

Kundenbindungsinstrument<br />

Eigene Waschanlagen können wesentlich<br />

zum Erfolg von Garagisten beitragen. Wir<br />

zeigen, wie sich die Anlagen entwickelt<br />

haben und was heute alles möglich ist.<br />

Kleinschäden als lohnendes<br />

Zusatzgeschäft<br />

Ob Kratzer, Beulen, Schrammen oder Dellen,<br />

Kleinschäden in der Karosserie können ein<br />

lohnendes Zusatzgeschäft für Garagisten sein.<br />

Alles zum Thema im nächsten <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />

Entsorgung<br />

leicht gemacht<br />

Ob Öl, Altmetall oder Putzlappen: <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

bietet Einblicke in Entsorgungskonzepte und<br />

verrät die goldenen Entsorgungsregeln für eine<br />

Autogarage.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

91. Jahrgang, 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2018: 12 725 Exemplare davon 9548 in Deutsch, 3117 in Französisch<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, Postfach 64, CH-3000 Bern 22<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Anina Zimmerli<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />

anina.zimmerli@agvs-upsa.ch<br />

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Jetzt abonnieren unter<br />

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Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: +41 (0)43 499 19 81<br />

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Redaktionsteam: Sandro Compagno (sco,<br />

Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />

(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler<br />

(jas, leitender Redaktor Mobilität),<br />

Sascha Rhyner (srh, Redaktor Mobilität),<br />

André Bissegger (abi, Redaktor Mobilität),<br />

Jean-Philippe Pressl-Wenger (jppw,<br />

Korrespondent Westschweiz), Andreas<br />

Senger (se, Spezialgebiet Technik), Bruno<br />

Sinzig (si, Spezialgebiet Bildung), Raoul<br />

Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Beiträge von: Chris Regez, Arjeta<br />

Berisha<br />

Gestaltung: Robert Knopf, Christoph Pfister,<br />

Fatma Bindal.<br />

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78<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Jetzt online:<br />

cng-mobility.ch<br />

Ist CNG der<br />

neue Diesel?<br />

Autofahren mit CNG ist sauber, kostengünstig und klimaschonend. Der CNG-Antrieb<br />

basiert auf der Technik des Ottomotors. Er ist sicher, bewährt und den Schweizer<br />

Garagisten seit 100 Jahren vertraut.<br />

Nur: Zu wenig Automobilisten wissen über die zahlreichen Vorteile dieser alternativen<br />

Antriebstechnologie Bescheid. Sie als Garagisten können dazu beitragen, dieses<br />

Wissen zu vermitteln.<br />

Das neue Portal der CNG-Mobilität unterstützt Sie dabei.<br />

cng-mobility.ch


KABELLOS<br />

UND BEWÄHRT<br />

Preis-Leistungs-<br />

Sieger<br />

Autel<br />

MaxiSys 908<br />

Diagnosegeräte-Test<br />

Heft 3 / 2018<br />

www.auto-wissen.ch<br />

AUTEL-MaxiSys ® MS908S<br />

Der Nachfolger des Bewährten Testsiegers MS908<br />

Doppelt so schnell, und mit doppelt so grosser Harddisk ausgerüstet, ist der Nachfolger des legendären<br />

MS908 für die Zukunft gut gewappnet. Mit genügend Platz für das ADAS Softwarepaket,<br />

und die immer schwereren Datenmengen der Updates, mit immer grösserer Abdeckung und<br />

Funktionalität, sind Sie mit dem MS908S für die Zukunft auf der sicheren Seite.<br />

Die geschätzten Vorzüge, wie etwa die extreme Benutzerfreundlichkeit oder die leistungsfähige<br />

Diagnose bleiben sich gleich wie in der bewährten MaxiSys Familie. Die neue S-Generation bietet<br />

erheblich mehr Geschwindigkeit als Wettbewerbsprodukte bieten, ein kapazitiver 9,7"-LED-Touchscreen<br />

mit einer Auflösung von 1024 x 768, das Multitasking-Betriebssystem von AndroidTM 4.4.2,<br />

KitKat und nicht zuletzt eine der umfassendsten Diagnose-Funktionalität auf OEM-Level, machen den<br />

MaxiSys MS908S zur perfekten Diagnoselösung für Werkstätten und Techniker.<br />

Und dies sicher für das nächste Jahrzehnt!<br />

Inklusive ein Jahr:<br />

Exclusive Swiss<br />

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Langwiesenstrasse 2 | CH-8108 Dällikon | autel@baumgartnerag.ch | www.baumgartnerag.ch

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