AUTOINSIDE Ausgabe 6 – Juni 2019
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AUSGABE 6 <strong>–</strong> JUNI <strong>2019</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
«Zusammen stark»<br />
Umsatzrekord: ESA reitet auf<br />
der Erfolgswelle<br />
Seiten 38 <strong>–</strong> 41<br />
Kulturwandel<br />
Hostettler Group: Der<br />
Familienbetrieb wandelt sich<br />
zum Konzern.<br />
Seiten 28 <strong>–</strong> 30<br />
Antriebe<br />
Empa-Antriebsforscher<br />
Christian Bach blickt für die<br />
Garagisten in die Zukunft.<br />
Seiten 48 <strong>–</strong> 51<br />
World Skills<br />
Damian Schmid holt sich<br />
bei einem Weltmeister den<br />
letzten Schliff für Kazan.<br />
Seiten 56 <strong>–</strong> 57
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Kulturwandel<br />
Hostettler Group: Der<br />
Familienbetrieb wandelt sich<br />
zum Konzern.<br />
Seiten 28 <strong>–</strong> 30<br />
Antriebe<br />
Empa-Antriebsforscher<br />
Christian Bach blickt für die<br />
Garagisten in die Zukunft.<br />
Seiten 48 <strong>–</strong> 51<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
World Skills<br />
Damian Schmid holt sich<br />
bei einem Weltmeister den<br />
letzten Schliff für Kazan.<br />
Seiten 56 <strong>–</strong> 57<br />
INHALT<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />
5 Editorial<br />
6 Kurz notiert<br />
Betriebswirtschaft<br />
8 Zu Besuch bei der Langenloh<br />
Automobile Flückiger AG<br />
14 Darum lohnt sich eine<br />
Garantieversicherung<br />
18 Das neue Waschportal des Porsche<br />
Zentrums Zürich<br />
20 Die Ermittlung des Restwerts war<br />
noch nie so einfach<br />
22 Richtige Software hilft Garagisten<br />
24 Der neue Figas-Branchenspiegel<br />
Handel & Aftersales<br />
38 Alles rund um die GV der ESA<br />
40 Markus Hutter und Giorgio<br />
Feitknecht im Gespräch<br />
Politik und Recht<br />
42 FDP-Präsidentin Petra Gössi sagt,<br />
weshalb man ihre Partei wählen soll<br />
44 Neues Gutachten hilft Garagisten<br />
46 Zweiter Anlauf für Abgasprüfung<br />
Technik & Umwelt<br />
48 Christian Bach von der Empa gibt<br />
Tipps bezüglich Antriebe<br />
52 Urner Garagisten sind fleissige<br />
AEC-Anbieter<br />
Bildung<br />
54 Fahrzeugrestauratoren erhalten<br />
Diplom<br />
56 Damian Schmid vor den World Skills<br />
58 Betriebswirte gesucht<br />
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28 Hostettler Group: Vom<br />
Familienbetrieb zum Konzern<br />
32 Wo Garagisten einen Mehrwert<br />
für neue Kunden finden<br />
34 Darum hat Autoscout24 eine<br />
Bewertungsfunktion<br />
36 So reagiert man auf Reklamationen<br />
61 Dank Schule zum einzigartigen Töff<br />
62 AGVS Business Academy<br />
64 Regionale Weiterbildungskurse<br />
AUSGABE 6 <strong>–</strong> JUNI <strong>2019</strong><br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Verband & Sektionen<br />
66 Jubiläum für Pierre Daniel Senn …<br />
68 … und René Degen<br />
70 Rocket Air in Thun<br />
72 GV der Sektion Aargau<br />
73 GV der Sektion Berner Oberland<br />
«Zusammen stark»<br />
Umsatzrekord: ESA reitet auf<br />
der Erfolgswelle<br />
Seiten 38 <strong>–</strong> 41<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />
Titelseite:<br />
Markus Hutter und<br />
Giorgio Feitknecht<br />
an der ESA-GV.<br />
(Bild abi)<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
74 Carbesa-Hausmesse in Moudon<br />
76 Garagenwelt<br />
78 Grafik des Monats,<br />
Vorschau & Impressum<br />
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EDITORIAL<br />
Politik findet auch im Kleinen statt<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Am 20. Oktober, also in etwas mehr als<br />
vier Monaten, wird das eidgenössische<br />
Parlament neu bestellt. Aktuell liegen<br />
die Mehrheiten sowohl im Ständerat<br />
wie auch im Nationalrat bei den<br />
bürgerlichen Parlamentarierinnen und<br />
Parlamentariern. Bei den kürzlich ausgetragenen<br />
kantonalen Wahlgängen<br />
gewannen Grüne und Grünliberale<br />
erhebliche Stimmenanteile dazu.<br />
Dies zeigt deutlich, dass für die bürgerlichen<br />
Parteien eine politische Schlechtwetterfront<br />
aufzieht. Bei den nationalen<br />
Wahlen im Herbst geht es darum, diesen<br />
Trend zu stoppen. Dazu braucht es das<br />
Engagement von jedem von uns. Der<br />
AGVS wird sich zusammen mit den<br />
Partnerorganisationen Schweizerischer<br />
Gewerbeverband, Astag, Auto-Schweiz<br />
und unter Einbezug der AGVS-Sektionen<br />
sowie der AGVS-Medien im Wahlkampf<br />
stark engagieren.<br />
Mit der Botschaft «Bei den Bürgerlichen<br />
bist du in Verkehrs- und Gewerbethemen<br />
gut aufgehoben» wollen wir<br />
Kandidatinnen und Kandidaten unterstützen,<br />
die sich für die Auto- und<br />
Transportbranche sowie für möglichst<br />
optimale wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
einsetzen. Im Vordergrund<br />
stehen die Gleichbehandlung<br />
des privaten und des öffentlichen<br />
Verkehrs, der rasche Ausbau der<br />
Strasseninfrastruktur und damit die<br />
Engpassbeseitigung auf dem National-<br />
«Wer nicht Politik macht, mit<br />
dem wird Politik gemacht.<br />
Und dies wohl nicht immer in<br />
seinem Interesse.»<br />
strassennetz. Dazu kommen eine<br />
vernünftige und vor allem finanziell<br />
tragbare Um welt politik unter Einbezug<br />
aller Fahrzeugantriebsarten,<br />
keine unnötigen und kostentreibenden<br />
Regulierungen mit übertriebenem<br />
ökologischen Aktionismus, die Aufrechterhaltung<br />
der Bildungsquoten im<br />
Gewerbe sowie die nachhaltige Sicherstellung<br />
der Altersvorsorge.<br />
In den nächsten vier Monaten geht es<br />
also darum, dass sich jede und jeder<br />
einzelne, der mit der Auto- und Transportbranche<br />
verbunden ist, im Wahlkampf<br />
für unsere Kandidatinnen und<br />
Kandidaten engagiert.<br />
Dazu gibt es zahllose Möglichkeiten.<br />
Politik findet auch im Kleinen statt:<br />
im Sportverein, am Stammtisch, bei<br />
Freunden und Bekannten, in der Arbeitspause,<br />
beim gemeinsamen Picknick etc.<br />
Das Interesse der AGVS-Mitglieder wird<br />
ohne Zweifel besser wahrgenommen,<br />
wenn es gelingt, die bürgerliche Mehrheit<br />
im Parlament zu erhalten. Wobei<br />
ich nicht ausschliesse, dass sich auch<br />
einzelne Politiker aus dem links-grünen<br />
Spektrum für unternehmerische Anliegen<br />
und eine sinnvolle Umweltpolitik<br />
aussprechen. So oder so müssen wir<br />
uns eines bewusst sein: Wer nicht Politik<br />
macht, mit dem wird Politik gemacht.<br />
Und dies wohl nicht immer in seinem<br />
Interesse. So funktioniert die Demokratie.<br />
Für Ihr Interesse an einer unternehmerfreundlichen<br />
und ökologisch sinnvollen<br />
Politik danke ich Ihnen genauso wie<br />
für die Unterstützung der bürgerlichen<br />
Kräfte bei den eidgenössischen Wahlen.<br />
Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte und<br />
beste Gesundheit.<br />
Urs Wernli<br />
Zentralpräsident<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Peter Schmid wird E-Mobilitätsexperte<br />
bei Audi<br />
Nach fast zweieinhalb<br />
Jahren als Brand Director Volkswagen<br />
hat Peter Schmid die<br />
Marke auf Ende April <strong>2019</strong> verlassen,<br />
um eine neue Herausforderung<br />
innerhalb der Amag<br />
anzunehmen. Peter Schmid wird<br />
neuer E-Mobilitätsexperte der<br />
Marke Audi. Am 1. Mai <strong>2019</strong><br />
übernahm er in dieser Funktion<br />
Peter Schmid ist neu bei Audi.<br />
die Geschäftsführung des Audi<br />
E-Tron Experience Center am<br />
Utoquai in Zürich.<br />
In eigener Sache: Verstärkung<br />
für das AGVS-Medien-Team<br />
Tina Bickel.<br />
Das Team der AGVS-Medien<br />
hat seit dem 1. Mai zwei neue<br />
Mitglieder. Jürg A. Stettler<br />
war mehr als 15 Jahren für die<br />
Bärtschi Media AG tätig <strong>–</strong><br />
zuletzt als stellvertretender<br />
Geschäftsführer <strong>–</strong> und verantwortete<br />
in dieser Funktion<br />
massgeblich die Auto-Berichterstattung<br />
der Ringier-Produkte<br />
Blick, Sonntags-Blick und<br />
Schweizer Illustrierte. Seit 2.<br />
Mai ist er als Leitender Redaktor<br />
Mobilität für die Print- und<br />
Online-Produkte der AGVS-<br />
Medien zuständig und verstärkt<br />
das Redaktionsteam mit Sandro<br />
Compagno, André Bissegger<br />
und Sascha Rhyner. Tina Bickel<br />
organisiert als neue Leiterin<br />
des Verlagsinnendiensts das<br />
Backoffice für den Bereich<br />
Vermarktung und hilft mit,<br />
dass die AGVS-Medien auch<br />
kommerziell erfolgreich sind.<br />
Neues Info-Portal zur CNG-<br />
Mobilität<br />
CNG-Fahrzeuge können für<br />
Kunden, die nach einer umweltfreundlichen<br />
Antriebslösung<br />
suchen, eine spannende<br />
Alternative sein. Das neue<br />
Portal cng-mobility.ch will<br />
bestehende Wissensdefizite<br />
über CNG als Treibstoff abbauen.<br />
Es bietet dem Garagisten,<br />
aber auch interessierten<br />
Kunden eine Fülle an Hintergrundinformationen<br />
genauso<br />
wie einen Überblick über die<br />
aktuelle CNG-Fahrzeugpalette.<br />
cng-mobility.ch ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
der Regionalgesellschaften<br />
der Schweizer<br />
Gasbranche. Ökologisch bewegt<br />
sich ein CNG-Fahrzeug, das mit<br />
Biogas fährt, auf Augenhöhe mit<br />
einem Elektrofahrzeug, das mit erneuerbarem<br />
Strom geladen wird.<br />
Kathrin Kaltenbrunner wird<br />
PR-Managerin Audi<br />
Kathrin Kaltenbrunner.<br />
Kathrin Kaltenbrunner trat<br />
am 1. Mai <strong>2019</strong> die Nachfolge<br />
von Katja Cramer als PR-<br />
Managerin Audi in der Schweiz<br />
an. Die 31-jährige Österreicherin<br />
verfügt über einen Magister-<br />
Abschluss in Publizistik und<br />
Kommunikationswissenschaften<br />
und spricht neben<br />
Englisch auch Italienisch,<br />
Spanisch und Französisch.<br />
Nach verschiedenen Tätigkeiten<br />
in Wien war sie zuletzt<br />
drei Jahre bei FCA Switzerland<br />
als Assistentin des Managing<br />
Directors tätig. Kathrin Kaltenbrunner<br />
konnte in dieser<br />
Funktion bereits Erfahrungen<br />
im Kommunikations- und<br />
Medienbereich sammeln.<br />
Iljas Kasami verstärkt das<br />
Sikkens-Team<br />
Das Sikkens-Team in der<br />
Schweiz bekommt Zuwachs in<br />
der Anwendungstechnik: Iljas<br />
Kasami kümmert sich künftig<br />
um Kunden in der Deutschschweiz.<br />
Der 23-Jährige ist seit<br />
2011 im Lackierhandwerk tätig<br />
und freut sich auf die neue Aufgabe<br />
und die unmittelbare Nähe<br />
zum Kunden. Dank mehrjähriger<br />
Tätigkeit in renommierten<br />
Betrieben konnte der gelernte<br />
Carrosserie-Lackierer sich<br />
umfangreiches Know-how<br />
aneignen, mit dem er schnell<br />
Verantwortung als Leiter<br />
Lackierung übernahm.<br />
Jürg A. Stettler.<br />
Gegen Wissensdefizite: Das neue CNG-Portal.<br />
Iljas Kasami.<br />
Das partnerschaftliche<br />
Garagenkonzept Ihrer ESA
KURZ NOTIERT<br />
Renault «Dealer of the Year» (von links nach rechts): Claude Gregorini, Country<br />
Operations Director Renault Suisse SA; Didier Goyens, Generaldirektor RRG<br />
Suisse SA; Benoit Treilhou, Geschäftsführer RRG Zürich; Zakaria Zeghari,<br />
Sales & Network Director Europe Groupe Renault; Gabriel Galliker, CEO Garage<br />
Galliker Gruppe; Yves Dubacher, Vertriebsdirektor Renault und Dacia Garage<br />
Galliker Gruppe; Olivier Wittmann, Managing Director Renault Suisse SA.<br />
Vertreter der Piaggio Group und der Ofrag Vertriebsgesellschaft (von links<br />
nach rechts): Massimiliano Gerbi, Piaggio, Marco Borghesi, OFRAG, Maurizio<br />
Carletti, Piaggio, Thomas Frey, Ofrag, Sergio Mosca, Piaggio, Stefano Fondelli,<br />
Piaggio, Moreno Stiz, Ofrag, Domenico Danieli, Ofrag, Richard Schmidlin, Store<br />
Manager «Ofrag Retail».<br />
Schweizer Renault-Händler<br />
sind spitze<br />
Die Renault Gruppe zeichnete<br />
die Besten der Besten aus<br />
dem globalen Händlernetz aus.<br />
93 Händler aus 36 Ländern<br />
konnten im April in Paris die<br />
Auszeichnung als «Dealer of<br />
the Year 2018» aus den Händen<br />
von Olivier Murguet, Executive<br />
Vice President Sales & Regions<br />
der Renault Gruppe, entgegennehmen.<br />
Mit der Garage<br />
Galliker AG ehrt Renault eine<br />
Garagen-Gruppe, die den Spagat<br />
zwischen den traditionellen<br />
Werten eines Familienbetriebs<br />
und den Ansprüchen an eine<br />
moderne Garagengruppe<br />
schafft. RRG Suisse SA (Zürich)<br />
wiederum, als hundertprozentige<br />
Tochtergesellschaft der Renault<br />
Gruppe, verschafft dem Unternehmen<br />
den direkten Kontakt zu<br />
den Endkunden und zum Markt.<br />
Audi Twin Cup ihre Beratungskompetenz<br />
und ihr technisches<br />
Wissen unter Beweis gestellt.<br />
Am besten konnte<br />
dies die Garage Gautschi AG<br />
umsetzen und holt sich den<br />
Titel «Schweizer Meister im<br />
Audi Twin Cup». Damit qualifiziert<br />
sich dieses Team für die<br />
Weltmeisterschaft, die <strong>2019</strong><br />
in Deutschland stattfinden<br />
wird. Die Central-Garage<br />
H. Böckmann AG kam auf<br />
Platz zwei, gefolgt von Auto<br />
Inderbitzin AG auf Platz drei.<br />
Die Einzelwertung im Bereich<br />
Technik gewann das Audi Team<br />
der Amag Schinznach-Bad.<br />
Im Bereich Service konnte die<br />
Garage Heinz Stern AG die<br />
Wertung für sich entscheiden.<br />
Schweizer Première: Eröffnung<br />
Motoplex-Store<br />
Motoplex <strong>–</strong> das ist die Welt<br />
der Piaggio Group-Marken<br />
Piaggio, Vespa, Aprilia und<br />
Moto Guzzi. Weltweit stehen<br />
Motoplex Stores an so<br />
prominenten Standorten wie<br />
Bangkok, Buenos Aires, Peking,<br />
Sydney, Wien, Mailand und<br />
Paris. Der erste Motoplex Store<br />
der Schweiz wurde Anfang Mai<br />
beim Schweizer Importeur der<br />
Piaggio-Marken, der Ofrag Vertriebsgesellschaft,<br />
in Lupfig eröffnet.<br />
Im neuen Motoplex Store<br />
eröffnet sich dem Besucher eine<br />
eigentliche Erlebniswelt. Von<br />
der legendären Kultvespa zum<br />
City-chic von Piaggio über die<br />
epischen Moto Guzzi-Abenteuer<br />
bis zum Adrenalin der Aprilia-<br />
Superbikes.<br />
Forderung nach vernünftigem<br />
Mass für CO 2<br />
-Regulierung<br />
Im Rahmen der Generalversammlung<br />
von Auto-Schweiz<br />
hat Präsident François Launaz<br />
die Politik im Bezug auf die<br />
künftige CO 2<br />
-Gesetzgebung für<br />
neue Fahrzeuge zur Vernunft<br />
gemahnt. Die Unterstützung<br />
eines Referendums zum neuen<br />
CO 2<br />
-Gesetz ab 2021 durch Auto-<br />
Schweiz sei nicht mehr ausgeschlossen,<br />
wenn darin schier<br />
unerreichbare Ziele vorgegeben<br />
würden.<br />
Garage Gautschi AG gewinnt<br />
Schweizer Meisterschaft<br />
Die besten Technik- und<br />
Serviceteams der Audi-<br />
Partnerbetriebe haben bei der<br />
Schweizer Meisterschaft des<br />
Gewinner des Audi Twin Cup (von links nach rechts): Simona Candrian<br />
(Coordinator Aftersales Marketing Audi), Viktor Boljancu, Samidin Elshani,<br />
Hervé Pedrosa, Matthias Lack, Marco Borer (alle Garage Gautschi AG), Philipp<br />
Lüchinger (Head of Aftersales Audi).<br />
François Launaz.<br />
Die Marke Ihrer Wahl
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Langenloh Automobile Flückiger AG<br />
«Viel mehr als scheitern<br />
können wir nicht!»<br />
Nathalie (33) und ihr Bruder Michael Flückiger (32) haben vor vier Jahren begonnen, die Geschicke und<br />
Verantwortung in ihrem Familienbetrieb in Rüfenacht BE zu übernehmen. Der Generationenwechsel war<br />
nicht einfach, aber bringt viel frischen Wind in den Garagenbetrieb. Jürg A. Stettler<br />
Das «Blaue Bähnli» aus dem legendären Schweizer Sketch «Dr<br />
schnällscht Wäg nach Worb» von Ernst Mischler hält zwar gleich<br />
vor der Langenloh Automobile Flückiger AG in Rüfenacht, doch die<br />
meisten Kunden kommen logischerweise mit dem Auto zur Mitsubishi-Vertretung.<br />
Der kleine, bereits 1925 gegründete Familienbetrieb<br />
wird nach einem Generationenwechsel von den Geschwistern<br />
Michael und Nathalie Flückiger geführt. Ihr Onkel Bruno Flückiger (63)<br />
agiert als Technischer Leiter und kümmert sich in Gümligen, dem zweiten<br />
Standort der Langenloh Flückiger Automobile AG, vor allem um<br />
Oldtimer. Was hat die beiden Jungunternehmer bewogen, den Familienbetrieb<br />
in einer für Garagisten nicht einfachen Zeit zu übernehmen?<br />
«Wir sind damit aufgewachsen», erklärt Michael Flückiger (32) schlicht.<br />
Und seine Schwester Nathalie (33) doppelt nach: «Das ist eine Familientradition.<br />
Wir sind nun die vierte Generation, die diesen Betrieb führt.»<br />
8<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Das Team der Langenloh Automobile Flückiger AG mit Alban Gjyrevic (24),<br />
Giuliano Giorgevic (21) sowie Bruno (63), Michael (32) und Nathalie Flückiger<br />
(33) <strong>–</strong> nicht auf dem Bild der Auszubildende Hannes Häberli (27).<br />
Vor allem im Frühling und Herbst ist in der Werkstatt des 1925 gegründeten und<br />
nun in vierter Generation geführten Familienbetriebs sehr viel los.<br />
Bruno Flückiger (63) hat während seiner jahrelangen, äusserst erfolgreichen<br />
Tätigkeit im Rennsport viele Erinnerungsstücke gesammelt.<br />
Zudem habe es sich bis zu einem gewissen Grad so ergeben, nachdem<br />
ihr Bruder die Lehre als Mechatroniker absolviert und sie das KV gemacht<br />
habe. «Wir versuchen es, viel mehr als scheitern können wir<br />
nicht», verrät der 32-jährige Geschäftsführer zuversichtlich.<br />
Den Grundstein für die Langenloh Automobile Flückiger AG<br />
setzte einst Urgrossvater Adolf Flückiger 1925. Er bewies in der<br />
Zwischenkriegszeit viel Mut und Unternehmergeist und gründete<br />
die erste Autogarage in Gümligen BE. Neben dem Werkstattbetrieb<br />
ergänzte er sein Angebot bald um eine Transportabteilung.<br />
Mit zwei Lastwagen lieferten die Mitarbeiter Güter und Lebensmittel<br />
<strong>–</strong> u.a. für die Migros <strong>–</strong> in die Region. Und um das steigende Mobilitätsbedürfnis<br />
in Gümligen zu decken, kam nach dem zweiten<br />
Fortsetzung Seite 10<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>9
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Michael Flückiger, der gerne im Verkauf tätig ist, vor einem<br />
Mitsubishi Eclipse Cross, dem aktuellen Bestseller der<br />
Mitsubishi-Vertretung in Rüfenacht.<br />
Nathalie Flückiger kümmert sich primär um<br />
Finanzen, HR und Termine und schätzt vor allem<br />
die Vielfalt an ihrem Job.<br />
Bruno Flückiger überprüft die Daten des Plugin-Hybridantriebes<br />
eines Mitsubishi Outlanders,<br />
bevor dieser an den Kunden zurück geht.<br />
Weltkrieg ein achtplätziges Chevrolet-Taxi zur Firmenflotte dazu. 1951<br />
übernahm dann Sohn Hans Flückiger den Betrieb. Er fokussierte sich<br />
nach schwierigen Jahren voll auf den Garagenbetrieb und gab den<br />
Taxi- und Transportsektor daher wieder auf. 1972 wurde er offizieller<br />
Gebietsvertreter der russischen Marke Lada, deren robuste<br />
und zuverlässige Allzweckfahrzeuge den Berner Garagisten überzeugt<br />
hatten. 1976 trat mit Beat Flückiger die dritte Familiengeneration in den<br />
elterlichen Betrieb ein. Mit der Übernahme der Mitsubishi-Vertretung<br />
1990 setzen Vater und Sohn Flückiger einen weiteren Meilenstein<br />
in der Firmengeschichte. Nach einer umfassenden Rennovation samt<br />
Ausbau mit eigenem Bremsprüfstand, Abgasabsauge- und Abwasserreinigungsanlage<br />
sowie Tankstelle 1988 begann zwei Jahre später auch<br />
Beats Bruder Bruno, ein gelernter Automechaniker, für die Automobile<br />
Flückiger AG zu arbeiten.<br />
Passion für den Rennsport<br />
Bruno Flückiger brachte viel Erfahrung aus dem Motorsport mit.<br />
Denn 1978 war er als lediglich 22-Jähriger über ein simples Zeitungsinserat<br />
<strong>–</strong> heute kaum zu glauben <strong>–</strong> zu einem Engagement als Rennmechaniker<br />
fürs Formel-2-Team des Deutschen Manfred Cassani gekommen.<br />
Bruno Flückiger hatte ein Gespür für schnelle Boliden und der von ihm<br />
betreute BMW M1 mit F1-Pilot Hans-Joachim Stuck am Steuer gewann<br />
1979 die legendäre Procar-Serie. In den 1980er-Jahren betreute er fürs<br />
deutsch-englische Team ATS die F1-Wagen von Jan Lammers und Marc<br />
Surer. Mit dem Schweizer F1-Pilot wechselte er weiter zu Ensign und<br />
Theodore, wo er zum Chefmechaniker aufstieg. Es folgten erfolgreiche<br />
Stationen bei Brun Motorsport, wo sich der vom Berner Chefmechaniker<br />
betreute Porsche 956 <strong>–</strong> sogar vor allen Werksteams! <strong>–</strong> den WM-Titel sicherte.<br />
Ein absolutes Highlight in der Karriere Flückigers. 1989 folgte mit<br />
dem Sieg des von ihm als Fahrzeugingenieur betreuten Sauber Mercedes<br />
C9 am legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans ein weiteres.<br />
F1-Stars gratulieren zum Jubiläum<br />
Um das enorme Fachwissen aus dem Motorsport weiter zu nutzen,<br />
gründeten die beiden Brüder 1998 den Tuninganbieter BF-Sporting.<br />
Und zum 75-Jahre-Jubiläum der damaligen Tannacker-Garage Flückiger<br />
+ Co gabs zur Jahrtausendwende auch diverse Glückwünsche aus dem<br />
Motorsport. Rennfahrer Mike Thackwell, der über lange Zeit jüngste<br />
F1-Pilot, gratulierte genauso wie McLaren-Teamchef Ron Dennis und<br />
die F1-Cracks Mika Häkkinen und David Coulthard. 2006 übernahm<br />
die Familie Flückiger die Garage Schmid in Rüfenacht und gründete die<br />
heutige Langenloh Automobile Flückiger AG mit Filialen in Rüfenacht<br />
und Gümligen. Und im Dezember 2010 durfte der kleine Familienbetrieb<br />
gar schweizweit das erste Elektroauto der Neuzeit an den Berner<br />
Energie- und Infrastrukturdienstleister BKW ausliefern, einen Mitsubishi<br />
MiEV. Bruno Flückiger erinnert sich: «Wir waren der erste Betrieb der<br />
Schweiz, der neben der Frey Gruppe autorisiert und zertifiziert war, Elektroautos<br />
und Hybride zu verkaufen. Diese Auslieferung war sicherlich ein<br />
Meilenstein in unserer Garagengeschichte.»<br />
Der 63-Jähriger sieht in der Elektromobilität gleichzeitig eine gewaltige<br />
Herausforderung fürs Garagengewerbe. «Der Elektrohype wird<br />
für Kleinbetriebe wie unseren für die längerfristige Zukunft zu einem<br />
Problem», ist er sich sicher. «Wir werden nie die Anzahl an Neuwagen<br />
verkaufen können, um die Ausfälle in der Werkstatt zu decken.»<br />
Mit dem Ersetzen von Bremsen habe ein Garagist früher viel Umsatz<br />
gemacht, doch Elektroautos hätten lediglich noch einen Viertel des<br />
bisherigen Verschleisses. Auch der Ölwechsel als gutes Geschäft fehle<br />
oder werde immer weniger. Bei diesen Entwicklungen müsse man<br />
schon aufpassen und weitsichtig sein. Eine spannende Aufgabe für die<br />
vierte Generation der Familie.<br />
Die Vorteile einer Kleingarage<br />
Michael Flückiger, Geschäftsführer und zuständig für den Verkauf,<br />
erklärt: «Uns ist durchaus bewusst, dass wir auch scheitern könnten.<br />
Nur: Im Autogewerbe weiss im Moment keiner, in welche Richtung in<br />
den nächsten zehn Jahren die Reise geht. Das fängt bei den verschiedenen<br />
Antriebstechnologien an. Dadurch weiss man auch nicht, was<br />
man als Garagist alles an Werkzeugen und Maschinen braucht. Und<br />
ob es sich noch lohnt, eine kleine Garage in der Region zu führen, oder<br />
ob sich alles auf Grossbetreibe in Zentrumsnähe konzentrieren wird.»<br />
Ein kleiner Betrieb wie die Langenloh Automobile Flückiger AG hat<br />
trotzdem auch ihre Vorteile. «Klar, wir sind persönlicher. Das fängt<br />
bei der Begrüssung an. Wir kennen unsere Kunden und haben sehr oft<br />
schon eine Idee, wieso sie bei uns vorfahren, da wir die Vorgeschichte<br />
ihres Fahrzeugs kennen», erläutert Nathalie Flückiger, Geschäftsführerin<br />
und zuständig für Finanzen. Ihr Bruder ergänzt: «Ein Kunde ist<br />
nicht einfach ein grosses Dollarzeichen. Wir versuchen das Beste für<br />
ihn rauszuholen und nicht das teuerste. Klar müssen wir am Schluss<br />
überleben können, aber wir nehmen schon eher eine beratende Funktion<br />
für den Kunden ein.»<br />
10<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Bruno Flückiger erörtert zusammen mit Alban Gjyrevci das weitere Vorgehen bei<br />
einer Reparatur eines Kundenfahrzeugs.<br />
Michael Flückiger überprüft im Reifenlager der Langenloh Automobile Flückiger AG, für<br />
welches Kundenfahrzeug die neuen Pneus bestimmt sind.<br />
Geschwister bringen frischen Wind<br />
Frischer Wind und auch frische Farbe haben in Rüfenacht schon<br />
Einzug gehalten. Die jungen Chefs haben optisch mit keckem Grün<br />
erste Akzente gesetzt. Was sind ihre weiteren Pläne? «Wir wollen sicher<br />
noch weitere Wände anstreichen», lacht Michael Flückiger, «bei der<br />
Optik soll es nicht bleiben. Wir warten hier auch die Vorgaben für den<br />
Markenauftritt von Mitsubishi-Händler ab. Auch interne Umstellungen<br />
und Umstrukturierungen sind geplant.»<br />
Seine Schwester will im administrativen Bereich und bei der Terminplanung<br />
klare Modernisierungen vornehmen. «Für uns momentan<br />
die grösste Mission ist die Umstrukturierung und die Überführung der<br />
bisherigen Strukturen ins Online-Zeitalter», erläutert die 33-Jährige.<br />
«Wir versuchen, da unsere Eltern weiterhin im Betrieb tätig sind, Lösungen<br />
zu finden, die für beide Generationen stimmen, aber eben doch<br />
in unsere Richtung gehen.» Der Generationenwechsel hat bei der Langenloh<br />
Automobile Flückiger AG bereits vor vier Jahren begonnen. Nathalie<br />
Flückiger präzisiert: «Konkret eher zwei. Zuvor haben wir immer<br />
noch sagen können, dass muss dann Vater entscheiden. Jetzt müssen<br />
wir diese Entscheide fällen.» Ihr Bruder Michael wirft ein: «Dürfen die<br />
Entscheide fällen!» Seine Schwester lacht: «Ja, je nachdem um welche<br />
Entscheidung es sich handelt.»<br />
Punktuelle Weiterbildung gemacht<br />
Wie haben sich die Geschwister auf diese Übernahme vorbereitet?<br />
Michael Flückiger absolvierte die Handelsschule, um neben dem technischen<br />
auch das wirtschaftliche Rüstzeug für die Geschäftsführung<br />
zu erhalten und hat sich auch sprachlich weitergebildet. Für Mitsubishi<br />
Japanisch gelernt? «Nein, Englisch», winkt der 32-Jähirge ab, «zudem<br />
habe ich eine Weltreise gemacht, was meinen Horizont erweiterte und<br />
mir in gewissen Situationen klar mehr Selbstvertrauen verleiht.» Seine<br />
Schwester besuchte beim AGVS einen Kurs, um das Auto als solches<br />
besser zu verstehen. Eine spezifische Weiterbildung drängte sich für die<br />
33-Jährige nicht auf: «Meine Position beinhaltet zu viele verschiedene<br />
Aspekte. Ich hole Teile, kümmere mich um die Lagerbewirtschaftung,<br />
ums HR sowie Löhne. Dort besitze ich überall ein gutes Basiswissen<br />
und bei Problemfällen muss ich eh externe Experte zu Rate ziehen.<br />
Doch genau diese Vielfalt reizt mich an meinem Job.»<br />
Dem pflichtet ihr Bruder bei: «Mitarbeiterführung und Arbeitseinteilung,<br />
dann Radwechseln und am Nachmittag ein Auto polieren, das<br />
ich vor ein paar Wochen verkaufen konnte und nun ausgeliefert wird:<br />
Alles dies zu machen, ist schon cool!» Am meisten Spass habe er sicherlich<br />
am Verkauf, aber auch daran, die Firmen zu führen und zu<br />
entscheiden, in welche Richtung man künftig gehen wolle.<br />
Herausforderungen beim Wechsel<br />
«Ein Generationenwechsel ist kein einfacher Prozess», sagt der<br />
32-Jährige, «vor allem der mentale Unterschied ist nicht zu unterschätzen.»<br />
Seine Schwester ergänzt: «Wir haben neue Ideen, hätten gerne<br />
andere Abläufe <strong>–</strong> nur dies birgt schon Konfliktpotenzial.» Das beginne<br />
bei den Umstellungen auf Software-Lösungen und gehe weiter bis zu<br />
modernen Arbeitszeitaufassungen wie beispielsweise keine Sechstageswoche<br />
mehr. «Es ist nicht einfach, wenn man dies seinen Eltern vermitteln<br />
muss. Nathalie und ich sagen dann eben: Dies sei nun der heutige<br />
Zeitgeist!» Auf der anderen Seite ist sich der Verkaufsspezialist durchaus<br />
bewusst, dass Kunden heute ihre Probleme sofort und am besten auch<br />
noch am Sonntag erledigt haben wollen. Seit dem Wegfall der obligatorischen<br />
Abgaswartung würden sich die Kundenbesuche eh auf die zwei<br />
Hauptzeiten zum Reifenwechsel (Frühling und Herbst) konzentrieren.<br />
«Da ersticken wir fast in Arbeit. Gleichzeitig ist im Sommer und Winter<br />
so wenig los, dass wir fast schon einen Mitarbeiter entlassen müssten»,<br />
analysiert Michael Flückiger.<br />
Tipps für den Generationenwechsel<br />
Gibt es von den Geschwistern noch einen Tipp für andere Betriebe<br />
für einen erfolgreichen Generationenwechsel? Der 32-Jährige lacht<br />
und meint: «Kämpfen! Wir mussten viel auf die Zähne beissen und<br />
manchmal auch über den eigenen Schatten springen.» Ein Wechsel in<br />
grösseren Betrieben sei vielleicht sogar einfacher als bei einem kleinen<br />
Familienbetrieb, da man dies dort professioneller angehe, aber<br />
gleichzeitig für teures Geld Berater für die Übergangsregelung oder als<br />
Schlichtungsstelle engagiere.<br />
Und Nathalie ergänzt: «Man muss dabei auch Grenzen aufzeigen.<br />
Das fällt uns selbst nach vier Jahren noch nicht leicht!» Und wo wollen<br />
die beiden Junggaragisten in sechs Jahren, zum 100-Jahre-Jubiläum<br />
des Familienbetriebs sein? Michael Flückiger spontan: «Immer noch<br />
hier! Wir wollen als Familienbetrieb weiterhin in ähnlichem Rahmen<br />
funktionieren und Zusatzwissen in unserem Erfahrungsrucksack haben.<br />
Und wenn Neuerungen von der Marke herkommen, sollten wir<br />
mitziehen und up to date bleiben. Aber das Rad neu zu erfinden, bringt<br />
als kleiner Familienbetrieb nichts!» <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>11
SPONSORED CONTENT<br />
Partnerschaft AGVS und Groupe Mutuel<br />
Was tun bei Stress<br />
in der Garage?<br />
Arbeitsausfälle durch Stress und psychische Belastungen gehen auch Garagisten an, denn sie sind zunehmend ein<br />
Kosten faktor. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss der Unternehmer wissen, worum es geht. Im Rahmen ihrer<br />
Taggeldversicherungen bietet die Groupe Mutuel Unterstützung bei der Ist-Analyse und effektiven Massnahmen zur<br />
Produktivitätssteigerung. Christian Feldhausen, Groupe Mutuel<br />
Das Frühjahr und der Herbst bringen viele<br />
Kunden in die Garagen. Der Reifenwechsel<br />
und das Fitmachen der Fahrzeuge auf die<br />
kommende Saison stellen die Organisation in<br />
der Werkstatt auf die Probe. Laufkundschaft<br />
und überraschende Anrufe von Stammkunden,<br />
die sich bisher nicht um einen Termin<br />
gekümmert haben, setzen die Mitarbeitenden<br />
bei der Werkstattplanung unter rechten<br />
Druck. Aber auch Unfallserien, Feiertage und<br />
die Sommerferien bringen viele kurzfristige<br />
Terminanfragen und -änderungen.<br />
Wie geht man mit diesem Stress um?<br />
Neben den logistischen und betriebswirtschaftlichen<br />
Abläufen spielen die Kommunikation<br />
unter den Mitarbeitenden und die<br />
Einstellung zu häufigen Programmänderungen<br />
eine grosse Rolle dafür, wieviel Stress<br />
beim Einzelnen entsteht und ab welcher Belastung<br />
sich Arbeitsfehler oder gar Absenzen<br />
durch Unfälle, generelle Erschöpfung oder<br />
Krankheiten häufen. Wie kann hier der Taggeldversicherer<br />
Unterstützung bieten?<br />
Woran liegt es?<br />
«Unser Reporting bietet den Kunden<br />
genau aufgeschlüsselt nach den Ursachen und<br />
der Dauer von Absenzen präzise Hinweise, wo<br />
der eigene Betrieb im Vergleich zum Benchmark<br />
steht», erklärt Willy Lerjen, langjähriger Key<br />
Account Manager der Groupe Mutuel und verantwortlich<br />
für die Rahmenvereinbarung mit<br />
dem AGVS. Im zweiten Schritt kommt das Betriebliche<br />
Gesundheitsmanagement (BGM) der<br />
Groupe Mutuel ins Spiel. Die BGM-Spezialisten<br />
können anhand einer Ist-Analyse innerhalb<br />
kurzer Zeit Vorschläge für konkrete<br />
Massnahmen zur Reduktion der Absenzen<br />
und zur Steigerung der Produktivität machen.<br />
15 Minuten Befragung pro<br />
Mitarbeitenden<br />
Dazu setzen sie das Befragungstool Job-<br />
Stress-Analysis ein, dessen Grundlagen wissenschaftlich<br />
validiert sind. Die Fragen sind<br />
zielgerichtet, geben umfassende Hinweise,<br />
um Verbesserungen herbeizuführen, und<br />
lassen sich innerhalb von 15 Minuten beantworten.<br />
«Das Tool hilft bei der Analyse der<br />
Arbeitsbedingungen und der Erkennung der<br />
Stressfaktoren im betrieblichen Alltag. Auch<br />
Informationen zur physischen Gesundheit,<br />
Zufriedenheit und Einstellung werden erfragt»,<br />
beschreibt Martin Romang die Zielsetzungen.<br />
Als BGM-Spezialist setzt er unter<br />
anderem Job-Stress-Analysis ein, für das er<br />
zertifizierter Berater ist. «Man erkennt sofort,<br />
wo Handlungsbedarf besteht.»<br />
Einfache Auswertung und klare<br />
Hinweise für Massnahmen<br />
Jeder Teilnehmer erhält eine individuelle<br />
persönliche Auswertung der Resultate, das<br />
Unternehmen eine anonymisierte Zusammenfassung<br />
mit Auswertung entsprechend<br />
Funktionen und Tätigkeiten. Die grafische<br />
Darstellung zeigt auf einen Blick, wo sein<br />
Personal im Vergleich zu anderen Organisationen<br />
steht. «Wir besprechen anschliessend<br />
gemeinsam, welche Massnahmen wo geeignet<br />
sind. Oft sind es kleine organisatorische<br />
Änderungen, die rasch Wirkung zeigen»,<br />
meint Martin Romang. Denkbar sind auch<br />
Stressworkshops oder Führungsschulungen.<br />
«Idealerweise werden die konkreten Massnahmen<br />
zusammen mit Verantwortlichen<br />
und Beteiligten erarbeitet. Dies trägt entscheidend<br />
zur Akzeptanz und damit zum<br />
Erfolg bei.» <<br />
Anfragen leicht gemacht<br />
Willy Lerjen, Key Account Manager,<br />
nimmt Fragen der AGVS-Mitglieder gerne<br />
unter Tel. 058 758 31 80 oder per E-Mail:<br />
wlerjen@groupemutuel.ch entgegen.<br />
Weitere Informationen zu Unternehmensversicherungen<br />
der Groupe Mutuel:<br />
www.groupemutuel.ch/unternehmen<br />
12<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TUTTOBENE<br />
DIE MOTORFAHRZEUGVERSICHERUNG DES AGVS<br />
In Zusammenarbeit mit der Allianz Suisse<br />
ERFOLGSFAKTOR KUNDENSERVICE<br />
UND KUNDENNÄHE<br />
Nur wer die Kundenanliegen ernst nimmt, dem Kunden<br />
bedarfsgerechte Produkte offeriert und darüber hinaus<br />
erstklassigen Service anbietet, kann sich im Markt erfolgreich<br />
behaupten.<br />
Die Kooperation zwischen dem Auto Gewerbe Verband<br />
Schweiz (AGVS) und der Allianz Suisse wird intensiviert.<br />
Dadurch entsteht für Sie als regional gut verankerten<br />
Garagisten sowie für Ihre Kundinnen und Kunden echter<br />
Mehrwert, denn passende Versicherungsdienstleistungen<br />
werden kundennah am richtigen Ort angeboten. Bei<br />
Ihnen als tuttobene-Partner.<br />
WAS IST TUTTOBENE UND WELCHEN<br />
MEHRWERT HABEN SIE UND IHRE KUNDEN?<br />
tuttobene ist nicht einfach eine weitere Autoversicherung,<br />
sondern die eigene Versicherung der AGVS-Garagisten.<br />
Sie sind für Ihre Kundschaft der vertraute und persönliche<br />
Ansprechpartner rund ums Auto und pflegen einen regelmässigen<br />
Kontakt. Und im Sinne einer idealen Ergänzung<br />
der «üblichen» Arbeiten wie Radwechsel, Service und Inspektionen<br />
können Sie Ihren Kunden als tuttobene-Vermittler<br />
auch Offerten für die Autoversicherung unterbreiten.<br />
Dank einer derart erweiterten Beziehung bleiben Sie auch<br />
<strong>–</strong> und vor allem <strong>–</strong> im Schadenfall einziger Ansprechpartner<br />
Ihres Kunden: der tuttobene-Garagist, zuständig für die<br />
Erledigung der tuttobene-Schadenfälle.<br />
EINIGE VORTEILE IM EINZELNEN<br />
Ihre tuttobene-Kunden profitieren bei der Vollkasko von einem<br />
reduzierten Selbstbehalt von CHF 500.<strong>–</strong>, bei der Teilkasko<br />
sogar vom gänzlichen Wegfall eines Selbstbehaltes.<br />
Vor allem aber können sie sich auf die vertraute Betreuung<br />
und die hohe Reparaturqualität in Ihrer Garage verlassen.<br />
Sie als tuttobene-Partner werden für die Kundenvermittlung<br />
auf mehrfache Art belohnt. So steuern wir insbesondere<br />
die Kundenfahrzeuge bei einem Schadenereignis<br />
aktiv in Ihre Garage zurück. Das generiert nicht nur zusätzliche<br />
Werkstattaufträge, sondern stellt auch sicher, dass<br />
der Kundenkontakt nicht unterbrochen wird. Ausserdem<br />
erhalten Sie beim Abschluss eine attraktive Provision.<br />
DIE ZONENMANAGER DER ALLIANZ<br />
BEANTWORTEN GERNE IHRE FRAGEN<br />
Alain Stebler<br />
Zonenmanager West<br />
BE (f), GE, FR (f), VS (f), VD, NE, JU<br />
Tel. 058 358 30 79, alain.stebler@allianz.ch<br />
Urs Schmutz<br />
Zonenmanager Mitte<br />
AG, BE (d), BL, BS, FR (d), LU, SO, VS (d)<br />
Tel. 058 358 30 86, urs.schmutz@allianz.ch<br />
Mauro Perenzin<br />
Zonenmanager Nord<br />
GL, NW, OW, SH, SZ, UR, ZG, ZH<br />
Tel. 058 358 30 85, mauro.perenzin@allianz.ch<br />
Valentino Maccariello<br />
Zonenmanager Ost & Tessin<br />
AI, AR, GR, SG, TG, TI<br />
Tel. 058 358 30 75, valentino.maccariello@allianz.ch<br />
ZÖGERN SIE NICHT UND REGISTRIEREN<br />
SIE SICH JETZT GLEICH<br />
agvs-upsa.ch/de/tuttobene
BETRIEBSWIRTSCHAFT FOKUS<br />
Garantieversicherungen<br />
«Kein Fahrzeugverkauf<br />
ohne Garantie!»<br />
Die Garantieversicherung als betriebswirtschaftliche Notwendigkeit: Quality 1 und Car Garantie sind die beiden<br />
Platzhirsche auf dem Markt für Garantieversicherungen. <strong>AUTOINSIDE</strong> fühlt Marc Kesser (Quality 1) und<br />
Marcus Söldner (Car Garantie) auf den Zahn. Sandro Compagno<br />
Marc Kessler, CEO Quality 1 AG:<br />
Wir beobachten diesen Transformationsprozess<br />
natürlich sehr aufmerksam. Die Quali-<br />
1.<br />
ty 1 AG ist dank zahlreicher Kooperationspartner<br />
gut vernetzt, ebenso können wir vom internationalen<br />
und nationalen Know-how der Allianz profitieren.<br />
Fakt ist, dass niemand in der Automobilindustrie<br />
weiss, was genau auf uns zukommt. Was wir<br />
als Garantieversicherer tun können, ist die eigene<br />
Transformation im Digitalbereich voranzutreiben<br />
und unsere IT-Systeme auf dem neusten Stand zu<br />
halten. Somit bleiben wir in der Lage, schnell auf<br />
neue Entwicklungen reagieren zu können. Quality<br />
1 ist eine KMU im besten Sinne: Unsere Grösse<br />
und unsere schlanken Strukturen sorgen für ausgesprochene<br />
Flexibilität und Kundennähe.<br />
2.<br />
Wir sind überzeugt, dass das Kundenbedürfnis<br />
für Garantie weiterhin bestehen wird,<br />
auch wenn wir künftig möglicherweise in vernetzten,<br />
autonom verkehrenden Fahrzeugen mit alternativen<br />
Antriebstechniken sitzen werden. Aber<br />
natürlich müssen wir unsere Produkte und Prozesse<br />
laufend hinterfragen und den Marktbedürfnissen<br />
anpassen. Die Elektromobilität beispielsweise<br />
kennt andere Schadenbilder als Fahrzeuge mit konventionellen<br />
Antriebssystemen. Um ein Beispiel<br />
zu nennen: Was machen wir mit den Batterien der<br />
Elektrofahrzeuge? Aktuell sind Defekte an Motor<br />
und Getriebe die kostenintensivsten Schäden. Bei<br />
den Elektrofahrzeugen wird die Batterie diese Rolle<br />
übernehmen. Wie decken und versichern wir die<br />
Batterie, die ja rund einen Drittel der Fahrzeugkosten<br />
ausmacht? Wir sehen in den neuen Technologien<br />
vor allem Chancen, zusätzliche Geschäftsfelder<br />
über die Garantieversicherung zu erschliessen.<br />
Ich denke hier an Finanzdienstleistungen oder<br />
Services im Flottenmanagement. Aber es wird sich<br />
nicht alles verändern: Es gibt auch in E-Fahrzeugen<br />
Navigations- und Infotainmentsysteme, die ausfallen<br />
können, oder Schliessmechanismen, die nicht<br />
mehr funktionieren.<br />
3.<br />
Ein grosser Vorteil ist sicher unsere Agilität.<br />
Wir verfügen über ein starkes Team von<br />
Fach- und IT-Experten an unserem Sitz in Bubikon,<br />
das uns ermöglicht, unser Angebot flexibel den<br />
Marktbedürfnissen anzupassen. Das versetzt uns<br />
in die Lage, sehr schnell individuelle Lösungen für<br />
die Schweizer Importeure und Garagisten zu erstellen.<br />
Wir verfügen aufgrund unserer Performance<br />
in den letzten Jahren über eine aussergewöhnlich<br />
starke Marktposition und sind in der Lage, stetig<br />
in unsere Produktlandschaft zu investieren <strong>–</strong> dies<br />
zum Vorteil unserer Partner und Kunden.<br />
4.<br />
Man muss immer unterscheiden, welche<br />
Schäden gedeckt werden und welche nicht.<br />
Das Gros der Hersteller bietet heute Garantiezeiten<br />
von drei Jahren an. Einige Hersteller bieten eine Anschlussgarantie<br />
an, diese wird grösstenteils über Garantieanbieter<br />
wie die Quality 1 AG als sogenanntes<br />
«White-Label» erstellt und durch den Importeur/<br />
Garagist dem Fahrzeughalter angeboten. Dem Endkunden<br />
fällt das oft gar nicht auf, weil der Garantieanbieter<br />
nur im Kleingedruckten vorkommt. Dieses<br />
Feld sehen wir also nicht als Bedrohung, sondern<br />
als weitere Chance, dass noch mehr Kunden von<br />
unserem Produkt profitieren können und damit geschützt<br />
sind von ärgerlichen Reparaturkosten.<br />
5.<br />
Indem wir ihn auf unsere Hauptbotschaft<br />
hinweisen: Kein Fahrzeugverkauf ohne<br />
Garantieversicherung! Hier geht es immer um das<br />
Vertrauen vom Kunden zu seinem Garagisten. Dass<br />
wir ein verlässlicher Partner der Garagisten sind und<br />
bleiben, hat mit unserer Dienstleistungsqualität<br />
zu tun. Wir sind in der Lage, einen Schadenfall<br />
innert wenigen Minuten abzuwickeln <strong>–</strong><br />
und zwar in drei Sprachen. Quality 1 ist als<br />
Label sehr stark verankert, wir verstehen<br />
unseren Namen als Verpflichtung. Unser<br />
Vertriebsteam mit rund zehn Mitarbeitern<br />
macht rund 10 000 Kundenbesuche pro<br />
Jahr <strong>–</strong> immer mit dem Ziel, unsere Dienstleistungsqualität<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
den Garagisten weiter zu verbessern. <<br />
5 Fragen an Marc Kessler<br />
Die Automobil wirtschaft befindet<br />
1. sich in einem gewaltigen Transformationsprozess.<br />
Welche Entwicklung<br />
beschäftigt Sie am meisten?<br />
Welche Auswirkungen haben<br />
2. neue Technologien wie autonomes<br />
Fahren, alternative Antriebstechniken,<br />
Inter net of Things auf Ihr<br />
Geschäftsmodell?<br />
Wo sehen Sie in den nächsten<br />
3. Jahren die grösste Chance für<br />
Ihr Unternehmen?<br />
Marc Kessler,<br />
CEO Quality 1 AG<br />
14<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
und Marcus Söldner<br />
Der Trend seitens der Hersteller<br />
4. geht zu immer längeren Garantiezeiten.<br />
Bedrohen diese 7-Jahres-<br />
Garantien Ihr Geschäftsmodell?<br />
Zwischen Ihnen und dem Kunden<br />
5. steht fast immer der Garagist.<br />
Wie bewegen Sie ihn dazu, Ihre Versicherungsprodukte<br />
aktiv anzubieten?<br />
Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender<br />
CG Car-Garantie Versicherungs-AG:<br />
Die Digitalisierung ist in der gesamten Autobranche<br />
und insbesondere an der Kunden-<br />
1.<br />
schnittstelle ein ganz zentrales Thema. Wir arbeiten<br />
daher gerade an einem Digitalisierungsprojekt,<br />
um unsere internen Abläufe weiter zu automatisieren<br />
und entwickeln dafür neue IT-Funktionalitäten.<br />
Zudem werden wir damit zahlreiche Prozesse<br />
weiter beschleunigen können, beispielsweise bei<br />
Produktanlage, Schadenabwicklung und Reporting.<br />
Die durch Automatisierung frei werdenden<br />
Ressourcen investieren wir in die Betreuung unserer<br />
Kunden und Partner. Im Zuge dessen prüfen wir<br />
auch weitere Convenience-Produkte und Services<br />
für unsere Partner. Partnerschaft und die Nähe<br />
zum Handel sind die entscheidenden Eckpfeiler,<br />
die den Unternehmensgeist, den Servicegedanken<br />
und die Ausrichtung von Car Garantie prägen.<br />
2.<br />
So gut wie keine. Die Menschen benötigen<br />
auch weiterhin ihre individuelle Mobilität.<br />
Und solange Fahrzeuge auf der Strasse sind, benötigen<br />
die Fahrzeuge auch eine Garantie. Das ist völlig<br />
unabhängig von der Antriebstechnologie. Car Garantie<br />
hat sich als Spezialversicherer schon immer<br />
als Dienstleister und Partner des Fachhandels verstanden.<br />
Diese Ausrichtung werden wir genauso<br />
weiterverfolgen wie auch die Fokussierung auf die<br />
Bereiche Automobil und Zweiräder. Wir verfolgen<br />
die erweiterten Geschäftsmodelle des Handels<br />
und der Hersteller und bieten dort ebenso entsprechend<br />
massgeschneiderte Lösungen an.<br />
3.<br />
Dr. Marcus Söldner,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />
Künftig werden wir weitere Loyalisierungsprodukte<br />
mit zusätzlichen Leistungskomponenten<br />
sehen, wie Räder- und Reifenschutz, sowie<br />
neue Produkte in Verbindung mit Finanzierung<br />
und Leasing. Wir sehen die Potenziale insbesondere<br />
da, wo die Autofahrer kalkulierbare Fahrzeugkosten<br />
wünschen. Fahrzeuge werden heute<br />
nicht nur vorwiegend finanziert oder geleast;<br />
der Kunde will auch planbare Reparatur- und<br />
Wartungskosten über die gesamte Vertragslaufzeit<br />
haben. Exakt in dieser Kopplung von<br />
Finanzierung mit Garantie und<br />
weiteren Serviceprodukten sehen<br />
wir Wachstumschancen für<br />
unser Unternehmen.<br />
4.<br />
Wir sehen noch genügend<br />
Potenzial im<br />
Bereich der Anschlussgarantie<br />
und der Garantieverlängerung.<br />
Ausserdem<br />
wird neben dem<br />
weiteren Ausbau unserer Dienstleistungen auch<br />
die Weiterentwicklung des Angebotes im Bereich<br />
zusätzlicher Mobilitätsprodukte im Mittelpunkt<br />
stehen. Für den Hersteller ist es einfacher, wenn<br />
ein Versicherer das Garantiegeschäft übernimmt.<br />
Car Garantie ist nicht nur Spezialist in diesem<br />
Sektor, sondern verfügt mit rund 50 Jahren Erfahrung<br />
und 2,1 Millionen Garantievereinbarungen<br />
im Bestand über eine enorme Kompetenz in allen<br />
Prozessen rund um die Garantie. Ob es sich dabei<br />
um die rechtliche Sicherheit, die marktgerechte<br />
Einpreisung einer Garantie oder die Schadenabwicklung<br />
handelt <strong>–</strong> diesen Know-how-Vorsprung<br />
selbst aufzubauen, erfordert wirtschaftlich und<br />
personaltechnisch enorme Ressourcen. Zudem ist<br />
diese Kompetenz nur über einen langen Zeitraum<br />
zu generieren. Sogar bei Herstellerpartnern, die<br />
selbst die Garantie versichern, agiert Car Garantie<br />
als Third Party Administrator (TPA) <strong>–</strong> quasi als Abwickler<br />
für alle Garantieprozesse.<br />
5.<br />
Car Garantie agiert als Schnittstelle zwischen<br />
dem Garagisten und dem Kunden<br />
und hat spezielle Produkte und Dienstleistungen<br />
geschaffen, die dem Garagisten die Garantievergabe<br />
sehr einfach machen. Ausserdem beraten und<br />
trainieren wir den Handel und haben ein eigenes<br />
Callcenter. Als Zusatzangebot realisiert Car Garantie<br />
für seine Partner individuelle Kundenkontakt-<br />
Programme im Namen und Design der Garage. Der<br />
Kunde wird regelmässig kontaktiert und hat die<br />
Möglichkeit, eine Anschlussgarantie abzuschliessen<br />
oder die vorhandene Garantie immer wieder zu<br />
verlängern. Hierbei erreichen wir Abschlussraten<br />
zwischen 20 und 30 Prozent. Car Garantie entwirft<br />
zudem für die Garage das Marketingmaterial rund<br />
um das Garantieprodukt: Werbematerialien wie<br />
Flyer, Nummernschildeinleger, Aufkleber, Poster,<br />
Fahnen sowie Dokumentenhüllen für die Garantieunterlagen<br />
und Kundenkarten unterstreichen den<br />
professionellen Auftritt des Garagisten am Point of<br />
Sale und ermöglichen eine optimale Vermarktung<br />
des Garantieproduktes. Auf Wunsch werden alle<br />
Dokumente im hersteller- oder händlereigenen Design<br />
erstellt und erhöhen so die Identifikation des<br />
Autokäufers mit der jeweiligen Marke beziehungsweise<br />
der Garage. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>15
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Schadenstatistik<br />
Reparaturkosten erneut<br />
stark angestiegen<br />
Die Tendenz zu höheren Reparaturkosten setzt sich fort. Im Jahr 2018 stiegen die durchschnittlichen Reparaturkosten von<br />
601 auf 615 Franken. Dies zeigt die Auswertung der Versicherungsbestände des Garantieversicherers CG Car Garantie.<br />
pd. Nachdem der durchschnittliche Schadenbedarf jahrelang zwar<br />
kontinuierlich, aber moderat anstieg, sind seit zwei Jahren deutliche<br />
Sprünge zu beobachten. Bereits 2017 war mit einem Anstieg von 586<br />
auf 601 Franken ein besonders hoher Zuwachs zu verzeichnen. 2018<br />
zeigt sich, dass dies keine Ausnahme war. In diesem Jahr stiegen die<br />
durchschnittlichen Reparaturkosten auf 615 Franken.<br />
CG Car Garantie führt diesen Anstieg auf die steigenden Ansprüche<br />
der Autokäufer und die dadurch immer höhere technische<br />
Komplexität und die umfangreichere Ausstattung der Fahrzeuge zurück.<br />
Motor verantwortlich für die teuersten Schäden<br />
Im Occasionsbereich zeigt sich der Kostenanteil der einzelnen<br />
Bauteile nahezu unverändert. Wie im Vorjahr ist auch diesmal der<br />
zum Vorjahr. Obwohl der Motor sowohl bei Occasionen als auch bei<br />
Neuwagen für die meisten Kosten verantwortlich ist, liegt er bei der<br />
Schadenhäufigkeit mit 10,8 Prozent nur auf Platz 3 (Occasionen, Abbildung<br />
3) beziehungsweise mit 8,7 Prozent auf Platz 4 (Neuwagen).<br />
Bei Neuwagen ist wie schon im Vorjahr die Komfortelektrik auf Platz<br />
3 (9,5 %, + 0,7 %).<br />
Auf Platz 2 folgt bei Occasionen und Neuwagen unverändert die<br />
elektrische Anlage (Occasionen: 17,4 %, Neuwagen: 17,8 %) mit ähnlichen<br />
Werten wie im Vorjahr. Ebenfalls wie im Vorjahr liegt die<br />
Kraftstoffanlage inklusive Turbolader auf Platz 1 mit einem Anteil<br />
von 19,9 Prozent (Occasionen) beziehungsweise 21,5 Prozent (Neuwagen).<br />
Die Kraftstoffanlage ist bei beiden Fahrzeugarten also für<br />
rund ein Fünftel aller Schäden verantwortlich.<br />
Motor<br />
Kraftstoffanlage (inkl.Turbolader)<br />
Getriebe<br />
Elektrische Anlage<br />
Klimaanlage<br />
Komfortelektrik<br />
Kühlsystem<br />
Lenkung<br />
Kraftübertragung<br />
Abgasanlage<br />
Bremsanlage<br />
Sicherheits-Systeme<br />
Karosserie/Innenraum<br />
Differential<br />
Fahrwerk<br />
Fahrdynamik<br />
Elektroantrieb<br />
Hybridsystem<br />
SCHADENREGULIERUNGSSUMME OCCASIONEN<br />
Schäden treten etwas später ein<br />
Nachdem das letzte Jahr einen Anstieg der frühen Schadeneintritte<br />
verzeichnete, hat sich das Bild 2018 geringfügig verändert. Bei<br />
Occasionen treten noch 30,1 Prozent der Schäden (2017: 33,2 %) innerhalb<br />
der ersten 5000 Kilometer nach Haftungsbeginn auf. Weiterhin<br />
treten mehr als vier Fünftel der Schäden (2018: 83,3 %, 2017: 85,3 %)<br />
während der ersten 25 000 Kilometer nach Haftungsbeginn auf. Ein ähnlicher,<br />
geringfügiger Rückgang lässt sich bei den Neuwagen erkennen:<br />
Hier tritt rund ein Viertel der Schäden (2018: 27 %, 2017: 30,3 %) im<br />
Laufe der ersten 25 000 km auf.<br />
Auch bei der Verteilung der Schäden nach Tagen zeigen sich Unterschiede<br />
zum Vorjahr: Während des ersten Jahres nach Haftungsbeginn<br />
müssen 2018 80,9 Prozent der Occasionen (2017: 83,3 %) und 46,7 Prozent<br />
der Neuwagen (2017: 54,9 %) Garantieleistungen in Anspruch nehmen. <<br />
Abbildung 1: Schadenregulierungssumme Occasionen.<br />
Motor für die meisten Kosten verantwortlich (2017: 24,2 %, 2018:<br />
23,6 %: Abbildung 1), gefolgt von der Kraftstoffanlage inklusive<br />
Turbolader und Getriebe. Die Kraftstoffanlage verzeichnet dabei<br />
einen geringen Anstieg von 0,5 auf 18,2 Prozent, das Getriebe einen<br />
marginalen Rückgang um 0,1 auf 11,6 Prozent.<br />
Bei den Neuwagen zeigt sich eine andere Reihenfolge: War im<br />
Vorjahr noch die Kraftstoffanlage für die meisten Kosten verantwortlich,<br />
liegt 2018 auch hier der Motor auf Platz 1 <strong>–</strong> mit einem Zuwachs<br />
von einem Prozent auf 21,3 Prozent. Die Kraftstoffanlage folgt mit<br />
21 Prozent auf Platz 2 (2017: 20,3 %), die elektrische Anlage, die 2017<br />
noch auf Platz 4 lag, folgt 2018 auf Platz 3.<br />
Motor bei der Schadenhäufigkeit auf Platz 3 und 4<br />
Der Anteil der Schadenhäufigkeit zeigt kaum Veränderungen<br />
Kraftstoffanlage (inkl.Turbolader)<br />
SCHADENHÄUFIGKEIT OCCASIONEN<br />
Elektrische Anlage<br />
Motor<br />
Komfortelektrik<br />
Kühlsystem<br />
Klimaanlage<br />
Getriebe<br />
Bremsanlage<br />
Kraftübertragung<br />
Abgasanlage<br />
Lenkung<br />
Sicherheits-Systeme<br />
Karosserie/Innenraum<br />
Fahrwerk<br />
Differential<br />
Fahrdynamik<br />
Elektroantrieb<br />
Hybridsystem<br />
Abbildung 3: Schadenhäufigkeit Occasionen.<br />
16<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
JobCloud<br />
Jobinserat veröffentlicht <strong>–</strong> was<br />
Sie danach tun sollten<br />
Sie sind gerade auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden für Ihre Garage und haben vor kurzem ein Stelleninserat publiziert?<br />
Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung erfolgreiche Rekrutierung. Aber damit ist es nicht getan. Erfahren Sie, was Sie als<br />
nächstes tun können, um das Potenzial eines Jobinserates voll auszunutzen.<br />
# Nicht einfach warten<br />
Nach der Veröffentlichung des Jobinserats<br />
geht es mit dem Rekrutierungsprozess so richtig<br />
los. Warten Sie nicht einfach ab. Teilen Sie<br />
das Stellenangebot auf den sozialen Netzwerken<br />
und informieren Sie die Mitarbeitenden,<br />
denn auch Mitarbeiterempfehlungen können<br />
zu einer Einstellung führen.<br />
# Stelleninserat gegebenenfalls anpassen<br />
Melden sich wenige oder nur unpassende<br />
Kandidaten auf Ihr Stelleninserat? Der Fachkräftemangel<br />
kann ein Grund dafür sein.<br />
Sehen Sie sich nochmals genau den Inhalt<br />
des Stelleninserats an. Ist der Stellentitel so<br />
formuliert, wie er gewöhnlich auf Google<br />
oder Jobportalen gesucht wird? Können die<br />
Anforderungen klarer formuliert werden und<br />
können Elemente rausgenommen werden,<br />
die Kandidaten vielleicht abschrecken? Gibt<br />
es unnötige Füllwörter und Floskeln, die das<br />
Stelleninserat schwer lesbar machen? Versuchen<br />
Sie, Ihr Stelleninserat nochmals zu optimieren,<br />
um so mehr passende Bewerbungen<br />
zu erhalten.<br />
# Bewerbungen sortieren<br />
Sortieren Sie alle Bewerbungen, sobald Sie<br />
diese erhalten. Es macht Sinn, Bewerbungen<br />
nach A (Einladung zum Bewerbungsgespräch),<br />
B (Reserve-Kandidaten) und C (nicht passend)<br />
zu ordnen. B-Kandidaten sind jene Personen,<br />
die eventuell noch für ein Interview in Frage<br />
kommen könnten, wenn sich aus der ersten<br />
Interview-Runde keine Anstellung ergibt.<br />
Kandidaten können Sie auch in Ihrem Kandidaten-Pool<br />
für zukünftige Stellen in Evidenz<br />
halten, allerdings müssen Sie sich dafür das<br />
Einverständnis der Kandidaten einholen.<br />
# Passende Bewerbende zum Jobinterview<br />
einladen<br />
Wenn Sie genug Kandidaten haben, sollten<br />
circa fünf Bewerbende zu einem ersten<br />
Jobinterview eingeladen werden und höchstens<br />
zwei bis drei Personen zu einem zweiten<br />
Gespräch, wo den Kandidaten eine Aufgabe<br />
gestellt werden kann.<br />
Tipp: Vor allem, wenn Sie eine schwierig<br />
zu besetzende Stelle haben und eine gute Bewerbung<br />
erhalten, sollten Sie sich innerhalb<br />
von 48 Stunden <strong>–</strong> am besten telefonisch<br />
<strong>–</strong> melden, um den Kandidaten nicht an ein<br />
anderes Automobilunternehmen zu verlieren.<br />
# Antwort an alle Kandidaten<br />
Jobsuchende sollen optimal betreut werden<br />
und einen guten Eindruck von Ihrem<br />
Unternehmen erhalten <strong>–</strong> egal, ob die Kandidaten<br />
passen oder nicht. So können Sie einen<br />
guten Ruf als Arbeitgeber aufbauen. Idealerweise<br />
sollen alle Bewerbenden innerhalb von<br />
einer Woche eine Antwort erhalten. Verwenden<br />
Sie verschiedene Antwort-Vorlagen, je<br />
nachdem ob die Kandidaten wenig passend<br />
oder ziemlich passend sind. Wenn die Entscheidungsphase<br />
etwas länger dauert als zwei<br />
Wochen, dann senden Sie Ihren Kandidaten<br />
eine Benachrichtigung und bitten Sie um etwas<br />
mehr Geduld. <<br />
JobCloud<br />
JobCloud ist das führende Unternehmen im<br />
digitalen Stellenmarkt der Schweiz mit mehr<br />
als 20 Jahren Erfahrung und betreibt unter<br />
anderem jobs.ch sowie jobup.ch, die beliebtesten<br />
Jobportale der Deutsch- beziehungsweise<br />
der Westschweiz.<br />
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<strong>–</strong> rechtliche Grundlagen und nützliche Tipps für<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>17
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Grossinvestition Waschanlage<br />
«Man schaut das an<br />
und denkt: clever»<br />
Wer sein Auto in die Garage bringt, erwartet es nachher sauber(er) zurück <strong>–</strong> egal ob Reifenwechsel, Service oder<br />
Reparatur. Weshalb sich die Investition in eine gut funktionierende Waschanlage lohnt und nach welchen Kriterien beispielsweise<br />
das Porsche Zentrum Zürich sein Waschportal auswählte, erklärt Projektleiter Alex Schelling. Sascha Rhyner<br />
Es ist früher Nachmittag. Die Sonne scheint. Hinter dem Porsche Zentrum<br />
in Zürich, diesem prächtigen Bau an der Bernerstrasse in Schlieren, läuft<br />
die Waschanlage auf Hochtouren. «Am Mittwoch- und am Freitagnachmittag<br />
ist besonders viel los», sagt Alex Schelling, Projektleiter der Amag<br />
First AG. Der angegliederte Carrosserie-Betrieb, der Classic-Partner sowie<br />
die VW-Garage und weitere Betriebe in der Nachbarschaft waschen ihre<br />
Fahrzeuge ebenfalls in den beiden Portalanlagen.<br />
Erfahrungen von Kollegen sind wichtig<br />
Mit den bisherigen Anlagen war Schelling nicht zufrieden:<br />
«Wir hatten immer wieder Betriebsunterbrüche und zusätzlich zum<br />
Wartungsvertrag Unterhaltskosten von mehreren Tausend Franken<br />
<strong>–</strong> pro Monat», erklärt er. Eine einwandfrei funktionierende Waschanlage<br />
ist für das Porsche Zentrum auch wirtschaftlich wichtig. Deshalb<br />
fiel der Entscheid, die Anlagen vorzeitig zu ersetzen. «Eigentlich<br />
wäre vorgesehen gewesen, dass die Anlage noch vier Jahre mehr<br />
in Betrieb ist.» Als das Amag-Mutterhaus vor rund zwei Jahren eine<br />
Analyse verschiedener Anbieter machte, spielte dies Schelling in die<br />
Karten. «Es war ein umfassender Vergleich über alle Bereiche inklusive<br />
Kosten-Nutzenrechnung», erinnert er sich. «Drei Anbieter erreichten<br />
80 Prozent des Bestwerts und kamen in die engere Auswahl.»<br />
Klare Anforderung des Porsche Zentrums: «Wichtig ist, dass die<br />
Anlage läuft <strong>–</strong> und zuverlässig läuft.» Das Verhältnis zwischen Waschqualität<br />
und Zeit spielt eine wichtige Rolle. «Die aufgerechneten<br />
Mannstunden schlagen wirtschaftlich zu Buch», hält Schelling fest.<br />
Und: «Unsere Kunden erwarten ein sauberes Auto, wenn es aus der<br />
Werkstatt kommt.» Es sei auch der Bau einer Waschstrasse geprüft, aber<br />
wieder verworfen worden: «Es fehlt schlicht und ergreifend der Platz.»<br />
In der engeren Auswahl war auch eine Anlage von Kärcher.<br />
Schelling erkundigte sich bei Berufskollegen, die Erfahrungen mit<br />
dem Hersteller hatten. «Wie funktioniert die Zusammenarbeit und<br />
wie ist der Service, will heissen die Reaktionszeit», wollte er wissen.<br />
Im Verlaufe des letzten Jahres unterbreitete Marcel Beljean, Projektleiter<br />
Wash System Deutschschweiz, eine Offerte für ein Portal. An<br />
der Uniti Waschausstellung im Mai präsentierte Kärcher seine Weltneuheit:<br />
die «Klean!Star iQ». Die intelligenten, segmentierten Seitenbürsten<br />
gaben den Ausschlag zugunsten von Kärcher: «Man schaut<br />
das an und denkt: clever.»<br />
Ein Hindernis blieb: «Marcel Beljean sagte mir, dass die Anlage<br />
mit den segmentierten Bürsten erst im März <strong>2019</strong> lieferbar sei», berichtet<br />
Schelling und schaut den Kärcher-Mann lachend an. «Ich<br />
sagte ihm: Daran arbeiten wir noch.» Nun lacht auch Beljean.<br />
Er kontaktierte das Mutterhaus und irgendwie gelang es, dass<br />
bereits im November 2018 die erste «Klean!Star iQ» in der Schweiz<br />
in Betrieb genommen werden konnte. Im März <strong>2019</strong> folgte die<br />
zweite <strong>–</strong> mit einer anderen Höhe. Das Kärcher-Waschportal ist in<br />
drei Stahlbauhöhen lieferbar und pro Höhe ist die Dachbürste in drei<br />
Stufen verstellbar. Weil ein Autovermieter die Anlage mitbenutzt, ist<br />
eine Waschhöhe von 2,90 Meter nötig.<br />
18<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Innovation als Kaufargument<br />
Die Anlagen laufen in Schlieren ohne Probleme. «Wir rechnen mit<br />
rund 40 bis 50 Autos pro Tag und Anlage», erklärt Schelling. Und er<br />
hat festgestellt: «Der Wasserverbrauch ist gesunken und wir brauchen<br />
auch weniger Chemikalien.» Nach dem Einbau der neuen Anlage<br />
wechselte die Amag First AG auch den Lieferanten der Chemie.<br />
Michael Hagen, ebenfalls Projektleiter Wash System Deutschschweiz<br />
bei Kärcher, stellt aber klar: «Wir schreiben nicht vor, welcher Lieferant<br />
zu berücksichtigen ist.» Wichtig sei aber, dass Portalhersteller und<br />
Chemielieferant eng zusammenarbeiten. Nur so ergäbe sich ein gutes<br />
Waschergebnis <strong>–</strong> und eine schnelle Trocknung.<br />
«Es ist stets ein Kompromiss zwischen Qualität und Zeit», sagt Alex<br />
Schelling. «Eine Anlage kann nicht schneller laufen, also ist es nur mit<br />
Innovation möglich, eine Verbesserung zu erzielen. Deshalb fiel unsere<br />
Wahl auf die neue Anlage von Kärcher.» Die segmentierte Seitenbürste<br />
erlaube es, mit nur einem Durchlauf das Auto sauber zu waschen und<br />
im Rücklauf zu trocknen, weil sich die Bürstensegmente der jeweiligen<br />
Fahrzeugkontur anpassen. «Wegen den Plastikteilen an den Autos<br />
können die Bürsten nicht zu viel Druck ausüben. Das spricht für das<br />
neue Patent von Kärcher», argumentiert Schelling. Die Seitenbürsten<br />
lassen sich um 15 Grand neigen und ermöglichen so auch eine optimale<br />
Heckreinigung; «K!Back iQ» nennt Kärcher seine Innovation.<br />
Die Zeit ist fortgeschritten. Mittwoch, später Nachmittag. Auto<br />
um Auto geht durch die Waschanlage. «Obwohl es sich um ein<br />
innovatives Premiumprodukt handelt, hat es finanziell gepasst.<br />
Der Unterschied zu den anderen Offerten war nicht so gross, wie<br />
vielleicht vermutet werden könnte», ist Alex Schelling mit der Investition<br />
sehr zufrieden. Denn letztlich muss sich eine Investition<br />
in dieser Grössenordnung betriebswirtschaftlich rechnen. <<br />
Clevere Weiterentwicklung: Die Räderwäsche von Kärcher.<br />
Betriebswirtschaftlich lohnend<br />
Den Kärcher-Vertretern ist der Stolz anzusehen. «Die Entwickler<br />
haben den Nagel auf den Kopf getroffen», strahlt Hagen.<br />
Neben den revolutionären Seitenbürsten wurde auch die patentierte<br />
Radwaschanlage «K!Wheel iQ» mit den drei rotierenden Bürsten<br />
weiterentwickelt. Denn mit den Autos wuchsen ebenso die Räder.<br />
Der Planetenradwäscher bewegt sich in einer Art Parabelbewegung<br />
Richtung Rad, um den verschiedenen Radgrössen gerecht zu werden.<br />
Integriert ist auch eine Radkastenreinigung. So werden selbst hartnäckige<br />
Verschmutzungen gereinigt.<br />
Hagen erinnert sich, wie er mit einer gewissen Skepsis in den<br />
Kurs fuhr, in dem die «Klean!Star iQ» vorgestellt wurde: «Als ich<br />
die Anlage zum ersten Mal sah, dachte ich: Wahnsinn, was die<br />
kann.» Allerdings stellten Beljean und Hagen auch fest, dass die<br />
Innovationsbegeisterung im Markt nicht überall gleich gross ist wie<br />
in Schlieren: «Neue Technologie wecken eine gewisse Skepsis, was<br />
die Lebensdauer angeht.» Im Porsche Zentrum wusch die Anlage bisher<br />
rund 1000 Autos pro Monat und funktioniert einwandfrei.<br />
Alex Schelling (v. l.), Projektleiter Porsche Zentrum Zürich, mit den Kärcher-<br />
Projektleitern Marcel Beljean und Michael Hagen.<br />
Überzeugende Innovation: Die intelligenten segmentierten Seitenbürsten passen sich der Fahrzeugkontur an und ermöglichen eine effizientere Autowäsche.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>19
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Occasionsmarkt<br />
In vier Klicks zum Marktpreis<br />
Carauktion hat eine neue App für die Ermittlung des Fahrzeugrestwerts entwickelt. «ValueCheck» zeigt den Händlern keine<br />
theoretischen Berechnungen, sondern reale Marktpreise für ihre Occasionen an. André Bissegger<br />
Die neue «ValueCheck»-App von Carauktion führt in vier Schritten zum Restwert. Dabei kann beispielsweise auch die gewünschte Gewinn-Marge hinterlegt und der<br />
Fahrzeugzustand erfasst werden.<br />
Das Occasionsgeschäft wird für den Garagisten<br />
betriebswirtschaftlich immer wichtiger.<br />
Allein im ersten Quartal <strong>2019</strong> wechselten<br />
laut Eurotax über 210 000 Gebrauchtwagen<br />
den Besitzer <strong>–</strong> ein schöner Kuchen, von dem<br />
sich die Garagisten auch wegen den Margen<br />
gerne ein Stück abschneiden möchten. Die<br />
grösste Krux dabei: Zu welchem Preis biete<br />
ich den Gebrauchtwagen zum Verkauf an?<br />
Anhaltspunkte bieten Onlineportale, Gespräche<br />
mit Kollegen, eigene Erfahrungswerte<br />
oder Berechnungen von Automarken<br />
und Datenspezialisten. Nun greift der B2B-<br />
Marktplatz Carauktion ins Geschäft mit der<br />
Restwertberechnung ein. Die Auktionsplattform<br />
verspricht mit ihrer neuen App<br />
«ValueCheck», die im Spätsommer <strong>2019</strong><br />
lanciert wird, «effektive Marktpreise und<br />
keine Berechnungen», wie Daniel Hablützel,<br />
Geschäftsführer der Carauktion AG, sagt.<br />
«Wir stellen im Vergleich zwischen den Be-<br />
20<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Betriebswirtschaft und Dealer Management Systeme<br />
«Wir wollen das Kerngeschäft<br />
produktiver machen»<br />
Jeder Garagist kennt die Herausforderung: Wenn das Geschäft erfolgreich laufen soll, muss er täglich eine Vielzahl<br />
unterschiedlichster Betriebsabläufe optimal organisieren und steuern. Ein Dealer Management System (DMS) unterstützt<br />
ihn dabei. Stephan Rissi, Leiter Marketing und Verkauf bei der Stieger Software AG, weiss wie. André Bissegger<br />
Herr Rissi, weshalb macht eine Garagensoftware betriebswirtschaftlich<br />
Sinn?<br />
Stephan Rissi: Im Mittelpunkt steht sicher, dass sie dem Garagisten<br />
hilft, im wahrsten Sinne des Wortes besser zu wirtschaften.<br />
Zentral dabei sind die Prozessoptimierungen anhand beschleunigter<br />
und sicher geführter Abläufe, was nachweislich eine Leistungs- und<br />
Effizienzsteigerung zur Folge hat. Mehr Effizienz bedeutet in aller<br />
Regel auch eine höhere Rentabilität. Denn wo Betriebsressourcen<br />
dank DMS optimal eingesetzt und gesteuert werden können, stellt<br />
sich auch ein positiver Wertschöpfungsbeitrag für den Betrieb ein.<br />
Generell geht es also darum, das Kerngeschäft eines Garagenbetriebs<br />
produktiver zu machen. Und dieses dreht sich nun mal um den<br />
Kunden. Bei der Administration eingesparte Zeit kann der Garagist<br />
gewinnbringend in seine Kunden investieren. Dank eines DMS liegen<br />
ihm auf Knopfdruck auch wertvolle Kennzahlen über seinen Betrieb<br />
vor. Das sind wichtige Steuerungselemente, die ihm helfen, langfristig<br />
konkurrenzfähig und erfolgreich zu bleiben. Weitere Gründe können<br />
die Hersteller-, Importeur- oder Gesetzesvorgaben sein, die mit<br />
einem DMS zu bewältigen sind.<br />
Auf was sollte ein Garagist bei der Suche nach der für ihn richtigen<br />
Software achten?<br />
Stehen alle für ihn relevanten Schnittstellen zur Verfügung? Lässt<br />
sich die Software schrittweise modular aufbauen, sodass der Garagist<br />
flexibel bleibt in Bezug auf zukünftige betriebliche Änderungen?<br />
Deckt das Herstellerangebot eigene Zusatzmodule wie Werkstattplaner,<br />
Zeiterfassung, Pneuhotel und Online-Planer ab? Sind diese voll<br />
integrierbar ins DMS und intelligent untereinander vernetzt? Denn<br />
nur das garantiert ihm, Daten nicht mehrfach erfassen zu müssen und<br />
über einen durchgängigen Datenfluss zu verfügen. Bietet der Hersteller<br />
einen professionellen, mehrsprachigen Support? Wie innovativ ist er,<br />
seit wann gibt es ihn, verfügt er über fundierte Kenntnisse des Schweizer<br />
Marktes, der buchhalterischen sowie gesetzlichen Vorgaben und<br />
stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis? Auch die «Chemie» zwischen<br />
dem Software-Hersteller und dem Garagisten sollte passen.<br />
Wenn der Garagist sein bestehendes System ausbauen möchte,<br />
muss er dann seinem bisherigen Anbieter treu bleiben oder lassen<br />
sich auch fremde Software-Lösungen miteinander verbinden?<br />
Von einem System-Mix raten wir definitiv ab. Software-Erweiterungen<br />
sollten nur innerhalb der Marke erfolgen, da die Integration<br />
fremder Lösungen den reibungslosen Datenfluss und somit die System-Effizienz<br />
gefährden kann. Auch Probleme beim Support wären<br />
vorprogrammiert. Mit ein Grund, warum Stieger-Kunden bei uns<br />
alles aus einer Hand erhalten. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
stieger.ch<br />
Muss ein Garagenbetrieb eine gewisse Grösse haben, damit sich<br />
zusätzliche Softwarelösungen für beispielsweise Zeiterfassung,<br />
Werkstattplanung, Lohnbuchhaltung oder Pneuhotel überhaupt<br />
lohnen?<br />
Die Grösse ist nicht entscheidend. Solche Zusatzmodule machen<br />
immer dann Sinn, wenn ein entsprechender Bedarf seitens der Kunden<br />
oder aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen des Garagisten<br />
<strong>–</strong> Stichwort Prozessoptimierung <strong>–</strong> besteht. Auch wenn er den Digitalisierungsgrad<br />
im Betrieb vorantreiben will. Oder es gibt externe Vorgaben,<br />
beispielsweise wenn der Hersteller/Importeur den Einsatz eines<br />
Online-Planers oder die elektronische Zeiterfassung vorschreibt.<br />
Stephan Rissi ist Leiter Marketing und<br />
Verkauf bei der Stieger Software AG.<br />
22<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
echnungen und den effektiv bezahlten Preisen<br />
jeweils eine Differenz von plus/minus 20<br />
Prozent fest.»<br />
Daniel Hablützel,<br />
Geschäftsführer<br />
Carauktion AG.<br />
Datenbank mit breitem<br />
Fahrzeugmix<br />
Die 2004 gegründete<br />
Carauktion aus<br />
Tuggen SZ verfügt<br />
über einen sehr grossen<br />
Erfahrungsschatz.<br />
So werden im Jahr<br />
<strong>2019</strong> von den 7800<br />
Usern schätzungsweise<br />
über 21 000 Fahrzeuge ver- und ersteigert.<br />
Die Plattform wächst jedes Jahr um rund<br />
zehn Prozent. «Dabei nimmt auch der Anteil<br />
der Händler zu, die ihre Gebrauchtwagen<br />
einstellen», sagt Hablützel.<br />
Inzwischen stammt knapp jedes fünfte<br />
Fahrzeug von einem Garagisten. Es handelt<br />
sich beispielsweise um Eintauschfahrzeuge,<br />
die nicht zum restlichen Angebot der Garage<br />
passen. Die Händler sind damit die drittgrösste<br />
Kundengruppe nach dem Flotten- und<br />
Retail-Leasing. Weitere sind unter anderem<br />
Flottenbesitzer oder Behörden wie Staatsanwaltschaften.<br />
Entsprechend abwechslungsreich<br />
ist auch das Angebot, wenn zu einer der<br />
knapp 100 Online-Auktionen pro Jahr aufgerufen<br />
wird.<br />
«Wir haben jeweils einen breiten Fahrzeugmix<br />
im Angebot <strong>–</strong> vom Jungauto bis hin<br />
zum beispielsweise zwölfjährigen Behördenfahrzeug.<br />
Das gibt uns eine gute Grundlage<br />
für die Datenbank, auf die die App zugreift»,<br />
sagt Hablützel. «Aufgrund der Transaktionspreise<br />
wissen wir, über welchen Restwert ein<br />
Fahrzeug zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
verfügt und können somit mit unserer App<br />
effektive Transaktionsdaten anzeigen und<br />
keine theoretischen Berechnungen.»<br />
Die Vorteile für die Garagisten liegen auf<br />
der Hand: Schnelle und reale Wertermittlung,<br />
ein zusätzlicher Wert, auf den sich die Garagisten<br />
stützen können, mehr Transparenz<br />
und die Abhängigkeit zum Zwischenhandel<br />
wird minimiert. Damit bleibt die Marge des<br />
Zwischenhändlers beim Garagisten. Kurz: Die<br />
App vereinfacht das Garagistenleben.<br />
erfolgt die Basis-Restwertermittlung, indem<br />
die rechte Seite des Fahrzeugausweises fotografiert<br />
und so automatisch eine VIN-Abfrage<br />
gestartet wird. Zusätzlich wird manuell der<br />
Kilometerstand ergänzt. «Die App vergleicht<br />
dann, zu welchem Preis dieses Fahrzeug bisher<br />
gehandelt wurde, und gibt den Restwert<br />
an», sagt Hablützel.<br />
Danach wird der bereinigte Restwert ermittelt:<br />
Der Zustand beziehungsweise die<br />
Schäden werden dokumentiert und die geschätzten<br />
Instandstellungskosten berücksichtigt.<br />
Dazu können die Benutzer auch<br />
gleich Fotos hochladen. Zusätzlich kann eine<br />
gewünschte Marge hinterlegt werden. «In<br />
einem optionalen dritten Schritt hat dann<br />
beispielsweise der Verkaufsleiter die Möglichkeit,<br />
den Preis freizugeben, anzupassen,<br />
die Marge zu erhöhen und so weiter.» Es gibt<br />
zwei Ansichten: Eine für die Kunden mit verdeckter<br />
Marge und eine interne, bei der alle<br />
Details ersichtlich sind.<br />
Zum Abschluss erfolgt der Datenexport<br />
zu Carauktion. «Wir stehen zudem in Verhandlungen<br />
mit Partnern für zusätzliche<br />
Schnittstellen», verrät Hablützel. Kurz: Mit<br />
wenigen Klicks erfasst der Garagist das Occasionsfahrzeug,<br />
verfügt sofort über den effektiven<br />
Marktpreis und kann das Fahrzeug<br />
gleich online zum Verkauf anbieten.<br />
15 Monate Entwicklungszeit<br />
Entwickelt wurde «ValueCheck» von Carit<br />
Services, der in eine eigene Firma ausgelagerten<br />
IT-Abteilung von Carauktion. «Damit<br />
kann sie auch Drittanfragen beispielsweise<br />
für eigene Verkaufsplattformen verwirklichen.»<br />
Die Entwicklungszeit betrug 15 Monate.<br />
Dabei entpuppte sich das automatische<br />
Auslesen des Fahrzeugausweises als grösste<br />
Schwierigkeit.<br />
Mit der App habe man auf ein Bedürfnis<br />
der Garagisten reagiert, betont Hablützel.<br />
«Sie wollen den Zwischenhandel nicht auf<br />
dem Platz und schnell über einen effektiven<br />
Restwert verfügen.» Während die App selbst<br />
kostenlos ist, wird pro Abfrage zwischen 6<br />
und 8 Franken bezahlt. Alles was man dazu<br />
braucht, ist ein Carauktion-Login. <<br />
Parameter ohne Ende<br />
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06.07.<strong>2019</strong> in Reiden<br />
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Jeweils von 08.30 <strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />
Energiemanagementsysteme<br />
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«ValueCheck», die für Android und iOS<br />
angeboten wird, ist logisch aufgebaut und<br />
führt in vier Schritten zum Restwert. «Ganz<br />
grundsätzlich gilt: Die App ist nicht nur ein<br />
Restwertermittlungs-, sondern auch ein Datenerfassungstool»,<br />
betont Hablützel. Zuerst<br />
Weitere Infos unter:<br />
carauktion.ch<br />
Online-Anmeldung<br />
wwww.autotechnik.ch/training<br />
Hostettler Autotechnik AG<br />
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E-Mail info@autotechnik.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>
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Swica<br />
Guter Schlaf als Basis für<br />
Gesundheit und Wohlbefinden<br />
Laut dem Bundesamt für Statistik hat bereits jeder Vierte Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Auf Dauer kann dies<br />
krank machen. Erfahren Sie, wie man mit effektiven Tipps zu einem guten Schlaf zurückfindet. Ausserdem können Absenzen,<br />
die professionell gemanagt werden, um bis zu 20 Prozent gesenkt werden.<br />
Unregelmässige Arbeitszeiten, Stress und<br />
Leistungsdruck können mögliche Gründe für<br />
Schlafstörungen sein. Häufige Begleiterscheinungen<br />
sind Reizbarkeit, Kopfschmerzen,<br />
Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungsabfall.<br />
Auf lange Sicht kann Schlafmangel<br />
krank machen. Da unsere heutige<br />
Leistungsgesellschaft dem Schlaf meist zu<br />
wenig Priorität einräumt, wird das Krankheitsrisiko<br />
oftmals unterschätzt.<br />
Tipps für einen guten Schlaf<br />
Wer unter Ein- oder Durchschlafstörungen<br />
leidet, kann sich mit einfachen, aber effektiven<br />
Tipps neue Gewohnheiten aneignen:<br />
• Die Schlafenszeit eher verkürzen und immer<br />
zur selben Zeit schlafen gehen (auch<br />
am Wochenende), um den Schlafdruck<br />
kontinuierlich aufzubauen.<br />
• Lange Schlafzeiten am Tag vermeiden.<br />
• Den Wecker ausser Sichtweite stellen,<br />
um sich nicht nervös zu machen, wenn<br />
man nicht einschlafen kann oder erwacht.<br />
• Aufstehen, wenn die Wachphasen länger<br />
andauern.<br />
• Tagsüber aktiv bleiben und sich täglich<br />
an der frischen Luft und im Tageslicht<br />
bewegen.<br />
• Am Abend mit einem Entspannungsritual<br />
langsam zur Ruhe kommen.<br />
• Kaffee, Schwarztee, Fruchtsäfte oder<br />
andere anregende Getränke vor dem<br />
Schlafen meiden.<br />
• Vor dem Zubettgehen sollte ein aktivierender<br />
Medienkonsum am Handy oder<br />
im Internet vermieden werden.<br />
Absenzenmanagement reduziert<br />
Ausfälle<br />
Absenzen infolge Krankheit oder Unfall<br />
kosten Unternehmen viel Geld: Das SECO<br />
schätzt die Kosten auf durchschnittlich<br />
1100 Franken pro Tag. Fehlen Mitarbeitende<br />
Vorteile für Unternehmen<br />
Als AGVS-Mitglied profitiert Ihr Unternehmen<br />
von verschiedenen Vorteilen:<br />
• Finanzielle Sicherheit und massgeschneiderte<br />
Lösungen: Krankentaggeld-,<br />
Unfall und Krankenpflegeversicherung<br />
• Betriebliches Gesundheitsmanagement:<br />
Unsere Spezialisten analysieren die<br />
Gesundheitsrisiken im Betrieb und<br />
schlagen Ihnen individuelle Massnahmen<br />
gegen Ursachen für Absenzen vor.<br />
• Betreuung von erkrankten oder verunfallten<br />
Mitarbeitenden: Mehr als 85<br />
erfahrene Care Manager kümmern sich<br />
um die optimale medizinische Behandlung<br />
Ihrer Mitarbeitenden sowie deren Rückkehr<br />
in den Arbeitsprozess.<br />
• Attraktive Paketlösung in der kollektiven<br />
Personenversicherung<br />
Mehr Informationen zu den Vorteilen für Ihr<br />
Unternehmen unter swica.ch/de/agvs-upsa<br />
am Arbeitsplatz, bedeutet das mehr Arbeit<br />
für die Kollegen. Dem Unternehmen entstehen<br />
deswegen hohe Kosten. Denn auf<br />
jeden Franken Lohnausfallkosten kommen<br />
nochmals ein bis zwei Franken zusätzliche<br />
Kosten, zum Beispiel für Qualitätseinbussen,<br />
Überstunden der anwesenden Mitarbeitenden,<br />
Wissensverlust sowie Erhöhung der Versicherungsprämien.<br />
Ein professionelles Absenzenmanagement<br />
lässt Führungskräfte gesundheitliche Probleme<br />
frühzeitig erkennen. Dadurch werden<br />
Fehlzeiten reduziert oder sogar verhindert.<br />
Setzen Unternehmen diese Prozesse konsequent<br />
um, können die Ausfälle um bis zu<br />
20 Prozent gesenkt werden.<br />
SWICA unterstützt ihre Unternehmenskunden<br />
darin, ein Absenzenmanagement<br />
aufzubauen, und bietet auch sogenannte Module<br />
an wie beispielsweise über den Schlaf,<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>23
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Figas-Branchenspiegel<br />
«Es bestehen grosse Unterschiede<br />
zwischen den einzelnen Garagen»<br />
Der Figas-Branchenspiegel attestiert den Markenhändlern ein solides Geschäftsjahr 2018. Jvan Hutter, Ökonom und Leiter<br />
Business Management bei der Figas Autogewerbe-Treuhand der Schweiz, im Interview über Renditen, Elektromobilität und<br />
die Schwierigkeiten für mittelgrosse Betriebe. Sandro Compagno<br />
Herr Hutter, wie geht es dem Schweizer Garagisten heute?<br />
Jvan Hutter, Leiter Business Management Figas: Generell hat sich<br />
das Schweizer Autogewerbe trotz der starken Wettbewerbssituation<br />
<strong>–</strong> bedingt durch die grosse Modellvielfalt, die hohe Fahrzeugdichte,<br />
veränderte rechtliche Rahmenbedingungen, die voranschreitende<br />
Digitalisierung oder ganz allgemein Strukturveränderungen, um einige<br />
Beispiele zu nennen <strong>–</strong> recht gut im Markt gehalten. Wie in den meisten<br />
anderen Branchen besteht jedoch eine grosse Bandbreite, abhängig<br />
von Faktoren wie Betriebsgrösse oder Kostenstruktur. Bei zahlreichen<br />
Garagen führt die zunehmende Thematik der Digitalisierung und<br />
Elektrifizierung sowie bevorstehende Nachfolgeregelungen zu gewissen<br />
Unsicherheiten betreffend der zukünftigen strategischen Positionierung.<br />
Im Figas-Branchenspiegel ist nachzulesen, dass die Eigenkapitalrendite<br />
der Markenhändler durchschnittlich 4,9 Prozent erreicht hat.<br />
Ist das aus Ihrer Sicht ein zufriedenstellender Wert?<br />
Wir haben in den letzten fünf Jahren eine Steigerung von 2,6 auf 4,9<br />
Prozent erlebt. Diese Entwicklung geht sicher in die richtige Richtung.<br />
Der Wert ist solid, doch auch hier gibt es grosse Unterschiede zwischen<br />
den einzelnen Unternehmen. Die Rentabilität konnte im Schnitt verbessert<br />
werden, das Ergebnis des einzelnen Betriebs hängt jedoch teils<br />
stark von der Erreichung der Zielvorgaben der Importgesellschaften<br />
ab. Tendenziell haben die mittelgrossen Betriebe zurzeit am meisten<br />
zu kämpfen. Die grösseren Betriebe können mit Massnahmen wie beispielsweise<br />
Zentralisierung der Administration oder dank besseren<br />
Einkaufskonditionen ihre Kostenstruktur verbessern. Kleinere Betriebe<br />
haben oft eine sehr schlanke Organisation, was ebenfalls einen<br />
positiven Effekt auf die Rentabilität hat. Dennoch ist die Renditefrage<br />
Kurs: Finanzielle Führung in Garagenbetrieben<br />
Kennen Sie die Finanzzahlen in Ihrem Unternehmen und wissen Sie, wie Sie<br />
diese beurteilen müssen? Dieser Kurs der AGVS Business Academy richtet<br />
sich an Inhaber, Geschäftsführer und Finanzverantwortliche von Garagenbetrieben,<br />
die ihre Kompetenz in Finanz- und Controlling-Fragen auffrischen<br />
oder vertiefen wollen. Sie lernen wichtige Finanzentscheide im Betrieb zu<br />
beurteilen, vorzubereiten und durchzuführen.<br />
Referenten:<br />
André Frey (dipl. Wirtschaftsprüfer, Geschäftsführer Figas)<br />
David Regli (dipl. Wirtschaftsprüfer, Leiter Wirtschaftsprüfung Figas).<br />
Datum/Ort:<br />
Dienstag, 5. November <strong>2019</strong>, in der Mobilcity in Bern<br />
Mittwoch, 6. November <strong>2019</strong>, im AGVS Ausbildungszentrum in St. Gallen<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/agvs-business-academy<br />
sehr individuell zu beurteilen und hängt von verschiedenen Faktoren<br />
ab: beispielsweise die Forderungen der Hersteller an die Standards oder<br />
einzelne Investitionsentscheidungen des Händlers. Entscheidend für<br />
Erfolg oder Misserfolg sind nicht zuletzt die Mitarbeitenden.<br />
Was raten Sie Garagen mit ungenügender Eigenkapitalrendite?<br />
Eine Möglichkeit, diese zu verbessern, besteht in der Reduktion<br />
des Eigenkapitals, sei dies durch Dividendenbezüge oder Kapitalrückzahlungen.<br />
Eine Verbesserung ist auf diese Weise aber nur möglich,<br />
wenn die Fremdkapitalkosten tiefer sind als die Gesamtkapitalkosten.<br />
Ferner ist darauf zu achten, dass Eigen- und Fremdkapital in einem<br />
gesunden Verhältnis bleiben, damit es bei den Kreditkonditionen<br />
keine bösen Überraschungen gibt. Auch im Hinblick auf eine Nachfolgeregelung<br />
kann es unter Umständen Sinn ergeben, das Eigenkapital<br />
zu reduzieren, damit der dadurch tiefere Unternehmenswert<br />
für einen Käufer besser finanzierbar wird.<br />
Die Daten im Figas-Branchenspiegel stammen aus Betrieben, die im<br />
Verkauf einen direkten Verkaufsvertrag mit einem Importeur haben.<br />
Was bedeutet der Branchenspiegel für die freien Garagen und die<br />
Betriebe, die sich einem Garagenkonzept angeschlossen haben?<br />
Ihnen dient der Branchenspiegel als Informationsinstrument, in<br />
welcher Bandbreite sich die Branche bewegt. Diese Vergleichsmöglichkeit<br />
bietet keine andere Publikation der Branche. Der Branchenspiegel<br />
unterstützt die Garagisten darin, den eigenen Betrieb kritisch zu<br />
durchleuchten, die eigenen Stärken und Schwächen zu analysieren<br />
und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Wir stellen immer<br />
wieder fest, dass besonders bei den kleineren Betrieben oft entsprechende<br />
Controlling-Instrumente fehlen.<br />
Eine grundsätzliche Frage zum Branchenspiegel: Sie bieten eine Fülle an<br />
Zahlen für jeden betriebswirtschaftlichen Bereich in einer Garage. Was<br />
aber fängt der einzelne Garagist mit diesen Durchschnittszahlen an?<br />
Für das strategische Management und den nachhaltigen Erfolg<br />
eines Unternehmens ist es wichtig, die Entwicklungen und finanzwirtschaftlich<br />
wichtigen Zahlen zu kennen und zu analysieren. Der<br />
Branchenspiegel ermöglicht den Vergleich des eigenen Betriebs mit<br />
den Durchschnittswerten der Mitbewerber. Wir empfehlen, die Analysen<br />
mit einem Fachmann zu besprechen und die entsprechende<br />
Positionierung sowie die Umsetzung im eigenen Betrieb festzulegen.<br />
Das Autogewerbe befindet sich in einem fundamentalen Wandel.<br />
Welche Betriebe werden überleben und welche werden in den<br />
nächsten Jahren in Schwierigkeiten geraten?<br />
Einerseits wird es für die kleinen Betriebe voraussichtlich<br />
schwieriger, mit dem rasanten technischen Wandel Schritt zu halten.<br />
24<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Andererseits wird der dominierende Anteil der Fahrzeuge nach wie<br />
vor mit Verbrennungsmotoren ausgerüstet sein, die gewartet werden<br />
müssen. Dies wiederum ist eine Chance für die kleineren und freien<br />
Garagisten. Bereits heute suchen Besitzer von älteren Fahrzeugen nicht<br />
mehr zwingend den Markenhändler auf, sondern oft freie Garagisten<br />
oder solche, die sich einem Konzept angeschlossen haben. Grundsätzlich<br />
wird es für jene Betriebe schwierig, denen es nicht gelingt, geeignete<br />
Fachkräfte zu finden beziehungsweise der Aus- und Weiterbildung<br />
zu wenig Beachtung schenken.<br />
Im Neuwagenhandel rät die Figas zu «vereinten Anstrengungen»,<br />
um die Volumenvorgaben der Importeure zu erreichen. Wird der<br />
Konzentrationsprozess im Schweizer Autogewerbe weitergehen?<br />
Der Neuwagenanteil liegt seit über 30 Jahren auf konstantem Niveau.<br />
Das Automobilgewerbe wird sich jedoch voraussichtlich nachdrücklicher<br />
und schneller verändern als in der Vergangenheit. Man kann<br />
diese Entwicklung als «dynamisches Umfeld» beschreiben oder auch<br />
das Kind beim Namen «Verdrängungsmarkt» nennen. Es wird immer<br />
wichtiger werden, die Vorgaben der Hersteller zu erfüllen. Dadurch<br />
ist es denkbar beziehungsweise absehbar, dass sich die Konzentration<br />
auf grosse Händlergruppen weiter fortsetzen wird. Ich meine damit<br />
regionale Kompetenzzentren in Bereichen wie Elektrifizierung,<br />
Verwaltung, Ausbildung oder Logistik. Neuerdings ist auch festzustellen,<br />
dass ausländische Investoren im Automobilgewerbe in der<br />
Schweiz aktiv werden. Für die kleineren und mittleren Betriebe besteht<br />
hier sicher die Herausforderung die notwendigen Investitionen selber<br />
aufzubauen oder sich einem Verbund anzuschliessen, um an den Synergieeffekten<br />
zu partizipieren. Kleinbetriebe dürften sich über kurz<br />
oder lang aus dem Neuwagenverkauf zurückziehen und sich einem<br />
Werkstattkonzept anschliessen.<br />
der verfügbaren Stromversorgung, der Verkehrspolitik und von<br />
politischen Lenkungsmassnahmen. Die Tendenz zur Elektromobilität<br />
wird sich in absehbarer Zeit sicher beschleunigen, allerdings werden<br />
wir neben rein elektrisch betriebenen auch eine zunehmende Zahl<br />
von Hybridfahrzeugen erleben. Diese Fahrzeuge sind parallel zum<br />
Elektromotor immer noch mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet.<br />
Wir gehen davon aus, dass der Verbrennungsmotor voraussichtlich<br />
noch lange die dominierende Technologie bleiben wird. Ob und wann<br />
es allenfalls zu einer kompletten Wende zur E-Mobilität kommt, lässt<br />
sich heute unmöglich vorhersagen. Trotzdem wird die grosse Herausforderung<br />
der Garagisten darin liegen, die notwendigen Anpassungen<br />
umzusetzen und die entsprechenden Fachleute sicherzustellen. Mit<br />
der zunehmenden Elektrifizierung fallen heute relevante Margenträger<br />
wie Motorenöle sowie diverse Ersatzteile<br />
weg und müssen durch neue<br />
Geschäftsfelder kompensiert<br />
werden. Bevor wir soweit sind,<br />
spielen Themen wie Kostenreduktion<br />
und Optimierung<br />
der Einkaufs- und Verkaufsstrukturen<br />
weiterhin eine<br />
deutlich wichtigere Rolle. <<br />
Jvan Hutter ist Leiter Business<br />
Management bei der Figas.<br />
Die Umsätze bei den Werkstattarbeiten konnten seit 2014 kontinuierlich<br />
gesteigert werden. Auch die Bruttogewinne im Aftersales<br />
sind angestiegen. Wann wird hier die Elektrifizierung zu einer<br />
Abschwächung führen?<br />
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, aber natürlich in<br />
erster Linie von der Entwicklung des Marktanteils der elektrisch<br />
angetriebenen Fahrzeuge. Und die wiederum wird beeinflusst von<br />
Der B2B Marktplatz der Schweiz<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>25
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Mentaltraining: Stark im<br />
Sport <strong>–</strong> erfolgreich im Beruf<br />
Mentaltraining umfasst eine Vielzahl psychologischer Methoden, mit denen die kognitiven Fähigkeiten, die Belastbarkeit<br />
oder das Selbstvertrauen eines Menschen gefördert und gesteigert werden können. Ziel ist es, mentale Stärke zu erlangen,<br />
also mit Druck, herausfordernden Situationen und Misserfolgen besser umgehen zu können. Das grundlegende Prinzip ist<br />
das Training: Werden gezielt und regelmässig Reize auf mentaler Ebene gesetzt, sind die Effekte auch auf körperlicher und<br />
emotionaler Ebene wirksam und spürbar. Mentaltraining funktioniert also nicht von heute auf morgen. Doch mittel- und<br />
längerfristig lohnt sich der Aufwand umso mehr.<br />
Und wie funktioniert Mentaltraining?<br />
Mentaltraining baut darauf auf, dass unser<br />
Gehirn nicht zwischen realen und imaginären<br />
Situationen unterscheidet. Das ist der<br />
Grund, warum uns beim Gedanken an unser<br />
Lieblingsessen das Wasser im Mund zusammenläuft<br />
oder warum es uns die Nackenhaare<br />
aufstellt, wenn wir uns vorstellen, durch<br />
ein dunkles Fenster beobachtet zu werden.<br />
So können wir unser Verhalten und die daraus<br />
resultierenden Emotionen in herausfordernden,<br />
bedrohlichen oder anstrengenden<br />
Situationen so lange in unserer Vorstellung<br />
trainieren, bis sich die gewünschte Reaktion<br />
darauf auch im realen Leben einstellt.<br />
Wer wendet Mentaltraining an?<br />
Sportlerinnen und Sportler wenden Mentaltraining<br />
schon seit Jahrzehnten an. Ursprünglich<br />
ging es primär darum, bestimmte<br />
Bewegungsabläufe mental zu trainieren und<br />
damit das körperliche Training zu ergänzen.<br />
Heute wird im Profisport das gesamte Spektrum<br />
an Techniken und Methoden angewendet,<br />
um im entscheidenden Moment das volle<br />
Leistungspotenzial abrufen und gesteckte<br />
Ziele erreichen zu können. Wenn sich Stan<br />
Wawrinka nach einem gelungenen Schlag<br />
mit dem Zeigefinger an die Schläfe tippt, Lara<br />
Gut vor dem Rennstart mit geschlossenen<br />
Augen mental durch die Slalomstangen fährt<br />
oder die neuseeländischen Rugbyspieler auf<br />
dem Platz ihren Haka-Tanz aufführen, dann<br />
sind das keine spontanen Handlungen, sondern<br />
sorgsam eingeübte Verhaltensweisen,<br />
die einen positiven Effekt auf die psychische<br />
und physische Leistungsfähigkeit haben.<br />
Auch im Bereich der Regeneration gibt es<br />
Methoden des Mentaltrainings, die im Sport<br />
und im Berufsalltag praktiziert werden. Sehr<br />
verbreitet ist etwa das autogene Training,<br />
ein auf Autosuggestion beruhendes Entspannungsverfahren.<br />
Kann man Mentaltraining auch im<br />
Beruf anwenden?<br />
Natürlich, und diese Erkenntnis setzt<br />
sich in der Arbeitswelt immer stärker durch.<br />
Als Arbeitnehmende/-r ist man ja gewissermassen<br />
ein Athlet im Dienste des Arbeitgebers.<br />
Auch im Berufsalltag gilt es, zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt die bestmögliche<br />
Leistung abrufen zu können, also den Anforderungen<br />
und Herausforderungen seiner<br />
beruflichen Stellung gerecht zu werden. Viele<br />
der mentalen Strategien, die Profisportler<br />
nutzen, können auch von beruflich (oder privat)<br />
stark engagierten Menschen erfolgreich<br />
und effektiv angewendet werden.<br />
Welche Techniken gibt es, und wie<br />
wendet man sie an?<br />
Die Auswahl an Methoden und Techniken<br />
des Mentaltrainings ist gross. Das<br />
nachfolgende Beispiele ist weit verbreitet<br />
und findet sowohl im Sport als auch in der<br />
Arbeitswelt Anwendung.<br />
Die Ankertechnik<br />
Bei der Ankertechnik geht es darum,<br />
einen positiven inneren Gefühlszustand mit<br />
einem «Anker» gewissermassen im Hirn<br />
festzumachen. Beim Anker kann es sich um<br />
ein Wort oder eine Geste handeln, aber auch<br />
um ein Musikstück, eine Farbe oder einen<br />
Ort. Beim Mentaltraining holt man nun innerlich<br />
dieses positive Gefühl zurück und<br />
verbindet es bewusst mit einem passenden<br />
Anker. Sitzt dieser fest genug, funktionieren<br />
die neuronalen Verbindungen in beide Richtungen:<br />
Jetzt löst der Anker das Gefühl aus.<br />
Beispiel aus dem Sport<br />
Als der deutsche Profiboxer Henry Maske<br />
2007 nach mehr als zehn Jahren Wettkampfpause<br />
ein letztes Mal für einen WM-Kampf in<br />
den Ring stieg, wählte er eine Melodie als Einlaufmusik,<br />
die er Jahre zuvor auf einer Achterbahnfahrt<br />
im Europa-Park Rust gehört hatte.<br />
Die Musik rief ein derart starkes positives Gefühl<br />
hervor, dass Maske die Melodie wählte,<br />
um für den Kampf in Stimmung zu kommen.<br />
Es klappte: Im Alter von 43 Jahren wurde<br />
Maske ein letztes Mal Box-Weltmeister.<br />
Anwendung im Beruf<br />
Ob für den perfekten Start in den Arbeitstag<br />
oder gezielt vor einem wichtigen Meeting<br />
oder einer Präsentation: Anker erzeugen<br />
positive Gefühle und helfen, in die richtige<br />
Stimmung zu kommen, um Leistung abrufen<br />
zu können. Oft reicht schon eine diskrete<br />
Geste, ein Wort oder der Gedanke an einen<br />
bestimmten Ort.<br />
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Mitarbeitenden dabei, diese Techniken zu<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>27
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Kulturwandel<br />
Von der Familienkapelle<br />
zum Rock-Orchester<br />
Die Hostettler Group vollzieht momentan den Wandel vom Familienbetrieb in einen Konzern. Dies hat grosse Auswirkungen<br />
auf die Firmenkultur. André Bissegger<br />
«Sehr komplexe Phase», «enorme Herausforderung»,<br />
«durchgeschüttelt», «Konflikte»,<br />
«Spagat», «riesige Chance». Wenn Peter Hostettler,<br />
operativ tätiger Mitbesitzer der Surseer<br />
Hostettler Group, über die vergangenen Jahre<br />
spricht, sprudelt es nur so aus ihm heraus.<br />
Er und das Unternehmen haben viel durchgemacht.<br />
«Wir wandeln uns momentan von<br />
einem grossen Familienbetrieb mit über 700<br />
Mitarbeitern in einen kleinen Konzern. Das<br />
ist eine riesige Challenge <strong>–</strong> sowohl für die Mitarbeiter<br />
und Kunden als auch für mich persönlich»,<br />
sagt der 57-Jährige, der seit 41 Jahren im<br />
Unternehmen tätig ist. 28 Jahren davon leitete<br />
er den Bereich Bike und Sport.<br />
Zentralschweizer Traditionsfirma<br />
Die Hostettler Group ist eine der Traditionsfirmen<br />
der Zentralschweiz. 1906 als Familienbetrieb<br />
gegründet, wuchs die Gruppe<br />
stetig <strong>–</strong> heute gehören 13 Unternehmen dazu.<br />
Sie ist international und in den Bereichen Motorrad,<br />
Automobil, Gartengeräte, Consumer<br />
Electronics und Fahrrad tätig. Bezüglich Organisation<br />
konnte das Unternehmen mit der Entwicklung<br />
jedoch nicht immer ganz mithalten.<br />
«Wir hatten viel Erfolg, weil wir früher<br />
vieles richtig gemacht hatten. Aber wir hatten<br />
auch den Bezug zu den Kunden etwas verloren.<br />
Uns war klar, dass wir den nächsten<br />
Schritt machen müssen», betont Hostettler.<br />
«Das war nicht einfach und es gab Konflikte.»<br />
Heute sei der Wandel zu 80 Prozent abgeschlossen,<br />
die Firma schneller, jünger und<br />
flexibler und quasi «geupdatet». Er freue sich<br />
nun auf das, was noch komme.<br />
Peter Hostettler, operativ tätiger Mitbesitzer der Hostettler Group, sammelt Zeitzeugen der Rockgeschichte.<br />
Flexible und weniger flexible Mitarbeiter<br />
Begonnen hat der Wandel mit dem Tod<br />
seines Vaters 2013. «Eine Woche später habe<br />
ich zusammen mit meinem Cousin Christian<br />
Hostettler übernommen. Wir konnten uns<br />
nicht vorbereiten; es ging alles so schnell»,<br />
sagt er. Seither hat sich in der Hostettler<br />
Group viel geändert: 2015/16 gab es beispielsweise<br />
ein neues Betriebssystem, im Moment<br />
wird die Logistik neu ausgerichtet und das<br />
Yamaha-Händlernetz bereinigt. Auch eine<br />
Online-Strategie existierte damals nur im Bereich<br />
Bike und Sport und das Unternehmen<br />
stieg 2016 selbst ins Retail-Geschäft ein. Die<br />
IT-Abteilung beispielsweise wuchs von zwei<br />
auf heute 14 Personen. Mit Pascal Lütolf wurde<br />
2016 erstmals ein familienexterner Group-<br />
CEO ernannt. Christian Hostettler ist leider<br />
Anfang 2018 verstorben.<br />
«Rockmusik und Motorräder»<br />
Ebenfalls neu: flexible Arbeitszeiten.<br />
«Diese mussten wir einführen, sonst hätten<br />
wir nur schwer Mitarbeiter gefunden», sagt<br />
Hostettler, der nach eigenen Angaben für<br />
«Rockmusik und Motorräder» lebt. In seinem<br />
Büro stehen Gitarren von Eric Clapton, Led<br />
Zeppelin oder AC/DC, an den Wänden hängen<br />
von berühmten Sängern auf Papier gekritzelte<br />
Songtexte. Seine neuste Errungenschaft: ein Mikrofon<br />
von Elvis Presley. Wer durch den topmo-<br />
28<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
dernen und erst kürzlich neu eröffneten Yamaha-Flagshipstore<br />
im Untergeschoss schlendert,<br />
stösst auf seltene Motorräder und Accessoires.<br />
«Ich bin von Sternzeichen Eichhörnchen», sagt<br />
der Patron lachend über seine Sammelwut.<br />
Während sich die meisten Mitarbeiter<br />
rasch an die flexiblen Arbeitszeiten gewöhnten<br />
und Freude daran haben, stiessen andere<br />
Veränderungen auf weniger Gegenliebe.<br />
Teilweise gab es falsche Erwartungen. Das<br />
Unternehmen hat laut Hostettler viel unternommen,<br />
um die Mitarbeiter abzuholen: Sie<br />
konnten in altersdurchmischten Arbeitsgruppen<br />
aktiv mitarbeiten und wurden in die<br />
Prozesse integriert. Dabei habe er festgestellt,<br />
dass das körperliche und das mentale Alter<br />
nicht immer gleich sei. «Einige Junge waren<br />
teilweise weniger flexibel als ältere.»<br />
Neue Funktionen und Trennung<br />
«Die Umstellung kann man nur mit einem<br />
Mix aus Alt und Jung schaffen», erklärt Hostettler.<br />
Die Jungen seien in der Regel offen,<br />
risikofreudiger, hätten Know-how und spürten<br />
Trends. «Die älteren Mitarbeiter braucht<br />
es aber auch <strong>–</strong> wegen ihrer Erfahrung und<br />
Ruhe.» Trotzdem wollten oder konnten nicht<br />
alle Mitarbeiter den Schritt machen und verliessen<br />
die Firma oder mussten sie verlassen.<br />
Das sei teilweise «dramatisch» gewesen, da<br />
es sich auch um langjährige Kollegen handelte.<br />
«Wir haben allen eine Chance gegeben und versucht,<br />
die beste Lösung zu finden. Aber wenn<br />
sie nicht wollten, dann ging es halt nicht. Heute<br />
kann man wegen dem grossen Druck nicht<br />
mehr lange zuschauen.» Wieder andere erhielten<br />
durch die Umstellung neue Funktionen.<br />
«Flexibilität ist das, was wir von den Mitarbeitern<br />
verlangen», betont Hostettler.<br />
Keine externe Hilfe<br />
«Unsere grösste Schwierigkeit war, dass<br />
alles gleichzeitig passieren musste», sagt er.<br />
Es sei wie eine Lawine gewesen: Ein Schritt<br />
habe sofort weitere Schritte ausgelöst. Hostettler<br />
wurde «kräftig durchgeschüttelt», sagt<br />
der passionierte Motorradfahrer. «Zum Glück<br />
konnten wir es uns finanziell leisten.»<br />
Der Treuhänder seines Vaters habe sie vorgewarnt:<br />
«’Das wird ganz heftig’, sagte er zu<br />
uns. ‘Versuchen Sie nicht, die Bratwurst quer<br />
zu essen’.» Man habe die Tendenz, alles ändern<br />
zu wollen. Das sei aber gar nicht möglich.<br />
Zudem müsse man akzeptieren, dass es<br />
Fehlentscheide und -besetzungen gebe.<br />
Den Wandel hätten sie schliesslich zusammen<br />
mit langjährigen Mitarbeitern geschafft.<br />
Auf externe Hilfe verzichteten sie jedoch.<br />
«Wir hatten einmal drei Berater. Aber das<br />
ging nicht gut», sagt Hostettler. «Einen Familienbetrieb<br />
in dieser Grösse kann ein externer<br />
Berater gar nicht nachvollziehen.» Dazu komme,<br />
dass Hostettler keine einfache Kultur<br />
habe. «Bei uns steckt viel Familie drin. Damit<br />
können die modernen Manager nur schwer<br />
umgehen.» Gleichzeitig gibt es einen Spagat<br />
zwischen teilweise noch sehr konservativen<br />
Kunden und sehr digitalaffinen, liberalen.<br />
«Wir passen in kein Schema.»<br />
«Charme nicht verlieren»<br />
Für Hostettler war wichtig, die Traditionen<br />
dort beizubehalten, wo es ging <strong>–</strong> aber auch<br />
den Mut zu haben, mit ihnen zu brechen,<br />
wenn es notwendig war. «Man muss die Dinge<br />
in Frage stellen.»<br />
Auch die eigene Nachfolge muss schon<br />
bald eingeleitet werden. Hostettler sieht hier<br />
zwei Möglichkeiten für die Zukunft des Unternehmens:<br />
den Übergang in einen managementgeführten<br />
Familienbetrieb oder den Verkauf<br />
der kompletten Gruppe. Dabei favorisiert<br />
Fortsetzung Seite 30<br />
Marcel Stocker, René Köchlin, Tobias Graf und Simon Stöckli (v. l.) haben den Wandel miterlebt und geprägt.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>29
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
er klar ersteres. «Das Unternehmen darf den<br />
Charme nicht verlieren. Bei einem Verkauf<br />
verliert es meistens seine Seele.» Die wichtigste<br />
Frage sei sowieso, was die beste Lösung<br />
für die Mitarbeiter sei.<br />
«Von Stoffhosen zu Jeans»<br />
Die Mitarbeiter liegen Hostettler am Herzen.<br />
Sie waren es auch, die den Umbruch<br />
hautnah miterlebten. «Am Anfang war es<br />
turbulent, die Verunsicherung gross und der<br />
Wandel enorm», blickt Simon Stöckli zurück.<br />
Er ist seit seiner Ausbildung im Jahr 2007 im<br />
Betrieb und heute Teamleiter des Einkaufs.<br />
«Quasi von Stoffhosen und Siezen zu Jeans<br />
und Duzis.» Sie hätten klassisch wie in der<br />
Theorie die sieben Phasen der Veränderung<br />
durchgespielt <strong>–</strong> Schock, Verneinung, Einsicht,<br />
Akzeptanz, Ausprobieren, Erkenntnis und Integration.<br />
Allerdings betont auch er, dass der<br />
Umbruch mit neuem Blut und frischen Ideen<br />
notwendig gewesen sei, «um den Tunnelblick<br />
wegzubringen.»<br />
Dies bestätigt Marcel Stocker, Leiter Automotive.<br />
Er arbeitete während sechs Jahren<br />
bei Hostettler, ging dann weg und kam im<br />
vergangenen September zurück <strong>–</strong> also mitten<br />
im Prozess. «Ich habe das Unternehmen<br />
schon noch wiedererkannt. Aber früher war<br />
es eine andere Welt. Es gab beispielsweise fast<br />
keine Management-Strukturen», sagt er. Alle<br />
hätten mit viel Herzblut und gesundem Menschenverstand<br />
gearbeitet, darum habe es auch<br />
funktioniert. «Jetzt haben wir Prozesse und<br />
Strukturen <strong>–</strong> und können schneller reagieren.»<br />
Eigenschaften wie Kundennähe, Bodenständigkeit,<br />
eine gewisse Hemdsärmeligkeit<br />
und Flexibilität hätten sie zudem bewahren<br />
können. Dies auch, weil viele langjährige<br />
Mitarbeiter dem Betrieb treu geblieben seien.<br />
Hostettler werde als Arbeitgeber geschätzt,<br />
die Loyalität sei gross. «Gegangen sind eher<br />
diejenigen, die direkt während dem Prozess<br />
zum Unternehmen kamen.»<br />
Verunsicherung und Unmut<br />
Zwei, die mitten im Umbruch dazukamen<br />
und geblieben sind, sind Tobias Graf, Leiter Verkauf,<br />
und René Köchli, Leiter Category Management.<br />
Sie erlebten eine intensive Zeit, die Leute<br />
seien teilweise geschockt gewesen und die Verunsicherung<br />
spürbar. Er habe viele Einzelgespräche<br />
geführt und versucht, die Leute mit ins Boot<br />
zu holen, sagt Köchli. «Das war sehr spannend.»<br />
«Teilweise habe ich auch Unmut gespürt.<br />
Aber die Mitarbeiter haben schnell gemerkt,<br />
dass die Leute, die von Aussen kamen, es gut<br />
meinen», ergänzt Graf. Es habe sich rasch eingespielt<br />
und man habe ihnen Vertrauen entgegengebracht.<br />
«Es war aber nicht einfach:<br />
Einige haben der guten alten Zeit nachgetrauert.»<br />
Inzwischen sei die Stimmung viel offener<br />
und Leute untereinander näher als noch<br />
vor zwei Jahren.<br />
Dies sieht auch Stocker so. «Jetzt ist Ruhe<br />
eingekehrt», sagt er. Es gebe zwar noch einige<br />
Baustellen und benötige teilweise noch<br />
Fine-Tuning, aber die Mitarbeiter würden<br />
mitziehen und hätten noch immer Kraft und<br />
Ausdauer. «Wir haben natürlich noch Potenzial,<br />
aber es geht uns gut. Das Wichtigste: Wir<br />
haben es geschafft, wichtige und fundamentale<br />
Veränderungen umzusetzen und sind<br />
schlussendlich als Unternehmen wie auch als<br />
Team gestärkt daraus hervor gegangen», fasst<br />
er zusammen. <<br />
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30<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Neue Wege in verändertem Umfeld: Gregor Eckert. stellvertretender Geschäftsführer der NS Autoersatzteile AG und Präsident der UGS.<br />
Autogewerbe im Wandel<br />
Neue Ideen, wenn das<br />
Kerngeschäft harzt<br />
Wachstum bei der Elektromobilität, zunehmende Digitalisierung, steigende Auflagen der Importeure: Das Leben der Schweizer<br />
Garagisten wird härter. Welche Möglichkeiten bleiben, wenn die Umsätze im Kerngeschäft rückläufig sind? Sandro Compagno<br />
Mit dieser Frage beschäftigt sich die Diplomarbeit, die Gregor<br />
Eckert im September 2018 der Universität St. Gallen (HSG) vorlegte.<br />
Eckert ist stellvertretender Geschäftsführer der NS Autoersatzteile AG<br />
in Langendorf SO und Präsident der Union der freien Fahrzeugteile-<br />
Grossisten (UGS). Seine Diplomarbeit war Teil seiner Ausbildung zum<br />
diplomierten Vertriebsleiter HSG.<br />
«Der Automobilmarkt verändert sich rasant», erklärt Gregor Eckert<br />
im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. «Meine Arbeit beschäftigt sich mit<br />
der Fragestellung, welche Kompetenzen dem Unternehmen bleiben,<br />
sofern man das Kerngeschäft ausblendet, und ob sich aus dem Verbleibenden<br />
ein neues Kerngeschäft generieren lässt.» Ziel sei das<br />
Aufspüren von neuen Geschäftsfeldern, in denen man seine teilweise<br />
während Jahrzehnten erworbenen Kernkompetenzen gewinnbringend<br />
und zukunftsträchtig einbringen kann.<br />
«Wo finde ich einen Mehrwert oder Zusatznutzen?»<br />
Eckert ist seit 17 Jahren im Autogewerbe tätig. Entsprechend floss<br />
viel von seiner Erfahrung in die Diplomarbeit ein <strong>–</strong> exemplarisch auf<br />
einen Autoersatzteil-Grossisten gemünzt. Doch das Modell ist auf<br />
jede Branche und jeden Geschäftsbereich anwendbar: «Auf den freien<br />
32<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Garagisten bezogen könnte die Fragestellung in etwa lauten: Die Erlöse<br />
im Kerngeschäft Reparatur und Wartung stagnieren oder sind rückläufig.<br />
Was kann ich tun? Wo finde ich einen Mehrwert beziehungsweise<br />
Zusatznutzen für bestehende und potenziell neue Kunden?»<br />
Die Gründe für wirtschaftliche Probleme eines Garagenbetriebs<br />
können mannigfaltig sein: stetig längere Garantiefristen bei Neuwagen,<br />
längere Service-Intervalle, ein Rückgang der Unterhaltsarbeiten<br />
mit dem Aufkommen der Elektromobilität oder auch<br />
erodierende Margen im Neuwagenverkauf, um nur einige zu nennen.<br />
Natürlich hat man als Unternehmer die Möglichkeit, neue Produkte<br />
in ein bestehendes Angebot aufzunehmen. Aber das sind oft operative<br />
Entscheide. Eckerts Modell geht weiter: Er richtet in seiner 69 Seiten<br />
umfassenden Arbeit den Fokus auf mittel- bis langfristige Transformation.<br />
Die Arbeit lehnt sich an das «Customer Value»-Modell von<br />
Professor Christian Belz von der HSG an.<br />
Vierstufiger Phasenplan<br />
Ein wesentlicher Teil der Arbeit ist der von Eckert entwickelte<br />
Phasenplan. In der ersten Phase werden die bestehenden Kernkompetenzen<br />
aus dem Leistungsangebot ausgeklammert, Eckert<br />
nennt diesen Prozess «Extrahieren». «Damit sollen erste Ideen für<br />
ein allfälliges neues Kerngeschäft generiert werden.»<br />
In der zweiten Phase werden die erwähnten Kernkompetenzen<br />
neutral, also branchenunabhängig, umformuliert und zusammengefasst.<br />
In der dritten Phase geht es darum, die neutral formulierten<br />
Begriffe einem allfällig neuen Bedarf gegenüberzustellen. Grundlage<br />
dafür ist eine umfassende Marktanalyse. Eckert: «Diese Analyse<br />
basiert einerseits auf statistischen Daten, aber auch auf verschiedenen<br />
Experteninterviews.» Ob sich durch das neue Kerngeschäft zusätzlich<br />
eine USP, ein Alleinstellungsmerkmal, ergibt, wird am Schluss der<br />
Analyse ersichtlich.<br />
Stimmen die Kernkompetenzen mit dem Marktbedarf überein,<br />
wird in einer abschliessenden vierten Phase das neue Kerngeschäft<br />
definiert. Eckert nennt diese Phase «Interkalation» und erklärt das ungewohnte<br />
Fremdwort mit einem Schmunzeln: «Es hat mich einiges<br />
an Rechercheaufwand gekostet, bis ich den passenden Begriff gefunden<br />
habe.» Der Begriff Interkalation stammt aus dem Lateinischen<br />
(intercalare = einschieben) und beschreibt den chemischen Prozess,<br />
bei dem Moleküle, Ionen (seltener auch Atome) in chemische Verbindungen<br />
eingeschoben werden, ohne deren Struktur wesentlich zu<br />
verändern.<br />
Eckert: «Und genau darum geht es: Die Kernkompetenzen werden<br />
aus dem bestehenden Kerngeschäft in ein neues verschoben.» Die<br />
Kernkompetenz des Unternehmens wird dabei nicht verändert.<br />
«Customer Value»<br />
Der «Customer Value» ist der von einem Kunden beim Kaufentscheid<br />
tatsächlich wahrgenommene Nutzen. Es gilt: Ein Kunde entscheidet<br />
sich unter Wettbewerbsbedingungen immer für den Anbieter, der ihm<br />
den höchsten von ihm tatsächlich wahrgenommenen Nutzen bietet.<br />
Der Kundennutzen ist damit eine der zentralen Orientierungsgrössen<br />
des Marketings.<br />
Die im Modell dargestellten Massnahmen und Empfehlungen<br />
basieren auf verschiedenen Kontrollfragen:<br />
Kunden: Welche Kundengruppen sind zu unterscheiden? Welche<br />
aktuellen und zukünftigen Ansprüche stellen die gewählten Kunden?<br />
Welche Zusammenarbeit lässt sich mit Kunden verwirklichen?<br />
Konfiguration: Wie lassen sich Leistungssysteme konfigurieren, um<br />
spezifische Vorteile für Kunden und Anbieter zu schaffen?<br />
Kommerzialisierung: Wie werden Finanzierungen durchgesetzt?<br />
Wie werden Erträge generiert? Welche Wachstumsstrategien sind<br />
sinnvoll?<br />
Kompetenz: Wie definieren wir die erforderlichen Kernkompetenzen?<br />
Wie gewinnen und binden wir qualifizierte Mitarbeitende? Welche<br />
(eigenen und fremden) Infrastrukturen sind erforderlich?<br />
Kooperation: Mit welchen Kooperationspartnern arbeiten wir zusammen?<br />
Kommunikation: Wie lässt sich über das Geschäftsmodell mit<br />
wichtigen Anspruchsgruppen kommunizieren?<br />
Eckert: «Beste Voraussetzungen»<br />
Die Schweizer Garagisten seien prädestiniert für solche Veränderungsprozesse,<br />
ist Eckert überzeugt: «Garagisten sind intelligente,<br />
vernetzt denkende und kundenorientierte Persönlichkeiten. Sie besitzen<br />
die besten Voraussetzungen, ihre bestehenden Kernkompetenzen<br />
in ein allfällig neues Kerngeschäft zu interkalieren.» Er denke<br />
da an Themen wie den Wandel weg von Reparatur- und Schadenbewirtschaftungen<br />
hin zur Etablierung als regionaler Mobilitätspartner<br />
(«Das schliesst Reparaturen von Fahrzeugen nicht aus.»),<br />
wie Sharing-Lösungen oder wie den Ausbau von Kooperationen<br />
mit Institutionen wie Versicherungen und Behörden.<br />
Das schönste Konzept bleibt ein Papiertiger, wenn daraus kein<br />
Massnahmenplan entsteht und keine Umsetzung erfolgt. Als stellvertretender<br />
Geschäftsführer der NS Autoersatzteile hat Eckert die<br />
Arbeit in der eigenen Unternehmung einem Praxischeck unterzogen.<br />
Ausgehend von den NS-Kernkompetenzen Logistik und Distribution<br />
bietet der Autoersatzteilhändler neu seine Dienste als regionaler<br />
Logistik-Dienstleister an. Erste Resultate sind ermutigend. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>33
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Online-Bewertungen<br />
«Ein Schaufenster für die<br />
eigenen Dienstleistungen»<br />
12 500 Bewertungen haben Kunden von Schweizer Garagisten auf Autoscout24 hinterlassen. Die allermeisten davon seien<br />
positiv, sagt Pierre-Alain Regali. Der Director der grössten Fahrzeugplattform der Schweiz über die neue Funktion:<br />
«Konsumenten suchen nach Orientierung und Unterstützung». Sandro Compagno<br />
Herr Regali, seit Herbst 2018 haben Kunden von Autoscout24 die<br />
Möglichkeit, ihre Garage zu bewerten. Welches erste Fazit ziehen Sie?<br />
Pierre-Alain Regali, Director Autoscout24: Im August letzten<br />
Jahres haben wir die Anbieterbewertung lanciert und mittlerweile<br />
bereits über 12 500 Bewertungen auf unserer Plattform gesammelt.<br />
Damit kommen wir unserem Ziel <strong>–</strong> ein möglichst transparentes Bild<br />
des Automobilmarktes aus Kundensicht darzustellen <strong>–</strong> immer näher.<br />
Aber das ist jetzt erst der Anfang. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich<br />
die Anbieterbewertung auf Autoscout24 dynamisch weiterentwickelt.<br />
Wie gut sind unsere Garagen?<br />
Sehr gut sind sie! Die über 12 500 Bewertungen liegen durchschnittlich<br />
bei 4,6 von 5 Sternen und sind somit sehr gut. Ich bin<br />
mir sicher, dass die meisten Händler erkannt haben, dass die Bewertungen<br />
ein Schaufenster für die eigenen Dienstleistungen sind<br />
und ihre Glaubwürdigkeit weiter stärken können.<br />
Was waren die Beweggründe seitens Autoscout24 für die Einführung<br />
dieser Bewertungsfunktion?<br />
Konsumenten suchen heute im Internet nach Orientierung und<br />
Unterstützung für ihre Kaufentscheidungen. Online-Feedbacks oder<br />
Bewertungen spielen hier eine immer wichtigere Rolle. Mit der Anbieterbewertung<br />
unterstützen wir die Automobilbetriebe weiter bei<br />
der direkten und digitalen Kundenkommunikation und schaffen für<br />
alle Marktteilnehmer einheitliche und faire Rahmenbedingungen.<br />
Es fällt auf, dass auch einige grosse Händler die Funktion<br />
deaktiviert haben. Kennen Sie die Gründe?<br />
Die Anbieterbewertung wurde bei der Einführung standardmässig<br />
für alle Händler aktiviert. Wir haben beobachtet, dass hauptsächlich<br />
Anbieter, die sich einer grossen Gruppe angeschlossen haben, dazu<br />
neigen, die Funktion zu deaktivieren. Ihnen ist es vor allem wichtig,<br />
die Bewertungen in ihre Systeme einbinden und verwalten zu können.<br />
Wir arbeiten daher eng mit diesen Partnern zusammen, um ihnen die<br />
benötigten Schnittstellen zur Verfügung zu stellen.<br />
Erkennen Sie Muster, wer der neuen Funktion offener gegenübersteht<br />
und wer sie eher ablehnt? Anders gefragt: Gibt es Unterschiede<br />
zwischen den Sprachregionen, Stadt/Land, kleinen und<br />
grossen Betrieben?<br />
In den Feedbacks, die wir erhalten haben, konnten wir keine<br />
speziellen Muster feststellen. Bei jenen Partnern, die sich negativ<br />
geäussert haben, war oft die Sorge vor ungerechtfertigten oder<br />
schlechten Bewertungen ausschlaggebend. Diese Partner kann ich nur<br />
dazu ermuntern, etwas Zeit verstreichen zu lassen und Bewertungen<br />
zu sammeln. Je mehr Bewertungen vorhanden sind, desto mehr<br />
relativieren sich schlechte oder ungerechtfertigte Bewertungen.<br />
Wie versuchen Sie mehr Garagen von der neuen Funktion zu überzeugen?<br />
Planen Sie Aktionen oder Incentives, um mehr Händler<br />
davon zu überzeugen, die Funktion zu aktivieren?<br />
Für uns geht es vor allem darum, die Händler davon zu überzeugen,<br />
dass die Anbieterbewertung für sie eine Chance darstellt. Es<br />
ist sehr wichtig für Anbieter, auf Bewertungen einzugehen und diese<br />
konstruktiv zu beantworten, auch wenn sie vielleicht emotional sind.<br />
Eine konstruktive Antwort demonstriert Initiative des Händlers und<br />
kann so sein Image, seine Transparenz und seine Glaubwürdigkeit<br />
verbessern. Selbstverständlich unterstützen wir die Anbieter bei der<br />
Beantwortung ihrer Fragen.<br />
Auf Plattformen wie Amazon oder eBay sind positive Bewertungen<br />
der Käufer wichtig für den Verkaufserfolg. Aber die funktionieren<br />
anders: Wenn ich ein Buch bei Amazon bestelle, mache ich damit<br />
nicht zuerst eine Probefahrt. Braucht es die Bewertungen auf<br />
Autoscout24 überhaupt?<br />
Wir leben in einer digitalen Welt, in der Transparenz eine enorm<br />
wichtige Rolle spielt und Vertrauen schafft. Menschen suchen auf alle<br />
möglichen Fragen Antworten im Internet, so auch beim Entscheid,<br />
ein Auto zu kaufen oder in den Service zu bringen. Dabei sorgen Bewertungen<br />
für Transparenz und schaffen Glaubwürdigkeit. Es kommt<br />
also gar nicht so sehr darauf an, ob jemand ein Auto bei einem Händler<br />
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nur Probe fährt, kauft oder in den Service bringt. Wichtig ist, dass<br />
derjenige, der die Bewertung abgibt, überhaupt mit dem Händler in<br />
Kontakt war. Das ist für unsere Bewertungen Voraussetzung. Genau<br />
das hebt die Anbieterbewertung beispielsweise von Bewertungen<br />
auf Google oder Facebook ab und sorgt für eine faire und vertrauenswürdige<br />
Übersicht.<br />
Und wie reagieren Sie auf Klagen von schlecht bewerteten Händlern?<br />
Wir haben im Vorfeld der Lancierung und auch kurz nach der Einführung<br />
einige Rückmeldungen aus der Branche erhalten. Darunter<br />
waren auch kritische Stimmen, die wir selbstverständlich sehr ernst<br />
nehmen. Was mir dabei auffällt ist, dass hier vor allem eine Unsicherheit<br />
im Umgang mit ungerechtfertigten Bewertungen besteht. Das<br />
kann ich gut verstehen. Wer gut arbeitet, will und soll nicht negativ<br />
bewertet werden. Solche ungerechtfertigten Bewertungen<br />
relativieren sich jedoch mit der steigenden Anzahl<br />
Bewertungen.<br />
Wie kann sich ein Händler gegen ungerechtfertigte<br />
Bewertungen schützen?<br />
Ich kann verstehen, dass sich Händler vor<br />
ungerechtfertigten schlechten Bewertungen<br />
fürchten. Gerade am Anfang, wenn noch<br />
nicht viele Bewertungen abgegeben wurden,<br />
können diese auffallen. Wir empfehlen<br />
Händlern deshalb, ihre Kunden aktiv auf die<br />
Anbieterbewertung anzusprechen und darüber<br />
zu informieren. Je mehr Bewertungen ein Händler<br />
hat, desto glaubwürdiger wird sein Profil,<br />
was wiederum ein Differenzierungsmerkmal<br />
gegenüber Mitbewerbern<br />
sein kann. Sollte<br />
eine Bewertung also ungerechtfertigt<br />
sein, wird<br />
sie schnell in den anderen,<br />
guten Bewertungen untergehen.<br />
Ich traue den<br />
Usern von heute zu, dass<br />
sie solche Bewertungen<br />
einordnen können.<br />
So reagieren Sie auf Bewertungen:<br />
Kommentieren Sie die Bewertung. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre<br />
Argumente konstruktiv, fair und sachlich schreiben.<br />
Sehen Sie die Bewertung als Chance. Hier haben Sie noch einmal die<br />
Möglichkeit, mit einem Kunden in Kontakt zu treten.<br />
Verstösst die Bewertung gegen die Regeln der Anbieterbewertungen,<br />
können Sie diese melden. Das Autoscout24-Team überprüft manuell,<br />
ob gegen die Regeln verstossen wurde. Ist dies der Fall, wird die<br />
Bewertung durch Autoscout24 gelöscht.<br />
sie weiter überprüft <strong>–</strong> verletzt sie die Regeln, wird sie gelöscht. Es ist<br />
auch im Sinne von Autoscout24, dass Bewertungen fair sind, damit<br />
überhaupt eine transparente und aussagekräftige Marktübersicht<br />
möglich ist. Gerade deshalb dürfen bei uns auch nur Bewertungen<br />
abgegeben werden, wenn der Kunde wirklich<br />
mit einem Betrieb direkten Kontakt hatte. <<br />
«Die Schweizer Garagen sind sehr<br />
gut!»: Pierre-Alain Regali, Director<br />
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BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Kundenreklamationen<br />
Eine Reklamation ist<br />
immer auch eine Chance<br />
In einem Garagenbetrieb gibt es viel zu tun. Fahrzeuge verkaufen, eine Wartung oder Reparatur durchführen <strong>–</strong> der<br />
vielleicht sogar eine umfangreiche Diagnose vorangegangen ist <strong>–</strong>, bis zum Bestellen sowie Verkaufen von Ersatzteilen.<br />
Da kann manchmal einiges schiefgehen. Markus Gübeli, auto & wissen<br />
Der Komplexität der Aufgabenstellung im Bereich Automobiltechnik und<br />
den Anforderungen der Hersteller sowie Importeure bezüglich einer gestiegenen<br />
Administration gerecht zu werden, gestaltet sich schwierig. Zudem<br />
gilt es rechtliche Aspekte im Auge zu behalten. Dem steht ein geändertes<br />
Kaufverhalten einer vielschichtigen Gesellschaft <strong>–</strong> mit zum Teil<br />
überhöhten Ansprüchen <strong>–</strong> gegenüber. Die Aufgabenstellung im Tagesgeschäft<br />
ist extrem herausfordernd und zeigt auf, dass hier Potenzial zur<br />
Mitbewerberdifferenzierung besteht. Haben wir unsere Prozesse im Griff?<br />
Sind wir technisch auf der Höhe der Zeit? Kennen unsere Mitarbeiter die<br />
Kniffe im Umgang mit Kunden? Entspricht der (erste) Eindruck unserer<br />
Infrastruktur einem modernen Garagenbetrieb? Können wir diese Fragen<br />
mit Ja beantworten, dann sollten doch alle Zutaten vorhanden sein, um<br />
dem Kunden ein «perfektes Menü» servieren zu können.<br />
Ein klassisches Beispiel hierfür: Ein Kunde beschwert sich, dass sein<br />
Fahrzeug nicht sauber abgeliefert worden ist. Was bedeutet sauber? Ist<br />
sein Fahrzeug wirklich dreckiger abgeliefert worden, als es sich bei der<br />
Annahme zeigte? Falls dem so war, dann kann das nur damit zu tun<br />
haben, dass hier für beide Parteien ersichtlich ein Fehler seitens der<br />
Garage unterlaufen ist, der gegenwärtig einer Korrektur bedarf.<br />
Aber wie ist es nun im Falle einer einseitigen (Kunden-)Definition<br />
eines sauberen Wagens? Vielleicht war die Fahrzeugreinigung gar nicht<br />
Teil des Auftrags? Oder gehört das automatisch dazu? Wir sehen also<br />
nicht unbedingt ein, hier etwas Falsches getan zu haben. Und trotzdem<br />
sind wir als Profis im Fehler: Kannten wir die Bedürfnisse und Erwartungen<br />
des Kunden bei Auftragsannahme? Wusste der Kunde, was<br />
im Preis inbegriffen ist und was nicht? Haben wir den Auftraggeber<br />
Hundertprozentige Kundenzufriedenheit<br />
Die Erwartungen der Kunden jederzeit und immer zu erfüllen, sie<br />
vielleicht sogar zu übertreffen, gelingt wohl keinem Unternehmer. Es<br />
wäre sogar ein unternehmerischer Strategiefehler. Dazu eine gängige<br />
Aussage: «Eine hundertprozentige Kundenzufriedenheit führt direkt<br />
zum Betreibungsamt respektive in den Ruin». Eine weitere Weisheit, die<br />
nicht neu ist: «Wo gearbeitet wird, passieren schon mal Fehler». Dazu<br />
kommen allerdings die eingangs erwähnten Kundenerwartungen.<br />
Dies bedeutet, dass aus unserer Sicht gar kein Fehler vorliegen muss<br />
und ein Kunde trotzdem nicht zufrieden sein kann. Das Resultat<br />
aus dieser Unzufriedenheit nennen wir «Reklamation» <strong>–</strong> also per<br />
Definition eine vom Kunden ausgedrückte, aber nicht erfüllte, das<br />
heisst enttäuschte Erwartung. Ob sie dann dem Dienstleister gegenüber<br />
geäussert wird oder vielleicht dazu führt, dass der Kunde die<br />
«Faust im Sack» macht, lassen wir hier mal so stehen.<br />
Erwartungen nicht erfüllt <strong>–</strong> wo setzen wir die Messlatte?<br />
X=<br />
«Bei Anruf Service...»<br />
«Qualifizierte Reparatur<br />
und Instandsetzung...»<br />
«Kurze Standzeiten,<br />
hohe Fahrzeug-<br />
Verfügbarkeit...»<br />
«Teileschnelldienst mit<br />
Auslieferung innert 24 h...»<br />
«Mehr Freiraum fürs<br />
Kerngeschäft...»<br />
Die Messlatte für die Erwartungshaltung.<br />
36<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
über allfällige Zusatzarbeiten ins Bild gesetzt? Hier wäre eine Fehlerkorrektur<br />
angezeigt und hat wiederum Potenzial zur Differenzierung.<br />
Kundenreklamationen als Chance<br />
Weshalb ist es sinnvoll, Kundenreklamationen als Chance oder<br />
eben als Differenzierungspotenzial zu betrachten? Mit einer kleinen<br />
Reise auf hoher See kann diese Frage erläutert werden. Jemand<br />
wird auf dem Meer von A nach B chauffiert. Keine besonderen Vorkommnisse<br />
auf hoher See, kein Wellengang, nichts. Am Ende der<br />
Reise bei B angekommen, wird der Passagier nach den Qualitäten<br />
des Kapitäns gefragt. Die Reaktion wird bei neun von zehn Fällen<br />
ein Achselzucken sein. Nun fährt die gleiche Person bei Sturm und<br />
extremem Wellengang von A nach B und denkt, niemals mehr bei B<br />
anzukommen. Der Kapitän lenkt sein Boot mit Können an die Hafenmauer<br />
von B. Der Passagier geht schwankend, aber weil er die Überfahrt<br />
überlebt hat, mehr als zufrieden von Bord und wird jetzt mit<br />
derselben Frage konfrontiert. Die Antwort wird ganz anders ausfallen:<br />
positiver, euphorischer, über den Erwartungen liegend, weil der Kapitän<br />
seine ganze Kunst des Bootsführens zeigen konnte.<br />
Als Konsequenz aus obiger Erklärung wäre somit festzuhalten,<br />
dass ein sich beschwerender Kunde davon überzeugt werden kann,<br />
dass er sich bei uns, trotz allem für ihn Negativen, in guten Händen<br />
befindet. Somit vermögen wir den Dingen, die sich emotional negativ<br />
darstellen, doch eine positive Komponente abzuringen. Der Fehler ist<br />
schon passiert. Versuchen wir also, mit dem Kunden zusammen die<br />
beste aller Lösungen zu finden. Hier liegt in vielen Fällen der Unterschied<br />
in der Kundenbetreuung!<br />
Dazu gehört aber eine Kommunikationskultur zwischen uns und<br />
den Auftraggebern, die das «auf den Tisch legen einer Beschwerde»<br />
erst ermöglichen. Wissen wir nicht, dass wir die Erwartungen nicht<br />
erfüllt haben, jemand also unzufrieden mit uns ist, dann können wir<br />
auch nichts unternehmen und etwas korrigieren.<br />
Wie werden Kundenbeschwerden behandelt? Nebst der vorgängig<br />
bereits erwähnten, positiven Einstellung zur «Herausforderung<br />
Kundenreklamation» gibt es einige Grundsätze.<br />
• Schnell: Es ist wie bei einem Feuer. Je eher die Brandbekämpfung<br />
in Angriff genommen wird, desto weniger Aufwand braucht es<br />
für dessen Eindämmung. Je länger man zuwartet, desto mehr<br />
kann sich das kleine Feuer zu einem Flächenbrand entwickeln.<br />
• Kompetent: Es liegt ein Fehler vor und jemand ist unzufrieden.<br />
Was der unzufriedene Mensch sicher nicht<br />
mehr braucht, sind Ausflüchte und Ausreden. Fakten<br />
sowie Lösungen müssen jetzt auf den Tisch.<br />
• Unbürokratisch: Nicht hinter Ausdrücken wie: «Da kann ich leider<br />
nichts machen» oder «Da habe ich keine Möglichkeiten und<br />
keine Entscheidungskompetenzen» und so weiter verstecken.<br />
Deshalb die Faktenlage analysieren, den Einzelfall definieren sowie<br />
entsprechende Lösungen aufzeigen und klar kommunizieren.<br />
Grundsätzliches zur Reklamationsbehandlung<br />
Schnell<br />
(Reklamationen haben Vorrang)<br />
Kompetent<br />
(fachkundig, verbindlich, verlässlich)<br />
Unbürokratisch<br />
(individuell, auf den Einzelfall bezogen)<br />
Die korrekte Reklamationsbehandlung.<br />
Kommunikation eignet sich nur bedingt zum guten, gegenseitigen Verständnis<br />
<strong>–</strong> allerhöchstens ein Anruf, um möglichst rasch einen Besprechungstermin<br />
zu vereinbaren.<br />
Was beide Kommunikationsarten negativ belasten wird, ist die Tatsache,<br />
dass schriftlich wie telefonisch die «non-verbale Kommunikation»<br />
nicht oder nur ungenügend zum Tragen kommt.<br />
Es gibt Mitmenschen und Mitarbeitende, die können einfach<br />
besser zuhören als andere. Wie sollen die Bedürfnisse der Kunden<br />
abgeholt werden, wenn ich nicht weiss, wie die Person, der Kunde,<br />
«funktioniert»? Diese Eigenschaft wird gebraucht, um die Emotionen<br />
der Kunden auf ein erträgliches Mass senken zu können. Hören wir<br />
ihnen also zu und kümmern wir uns anschliessend um die Fakten.<br />
• Einfühlungsvermögen: Wenigstens so viel wie es braucht,<br />
um die ganze Geschichte zu kennen. Dies kann nötig sein, um<br />
nicht vorschnell zu urteilen und den letzten Punkt anzugehen.<br />
• Lösungsorientiert: Es sind Lösungen vorzuschlagen<br />
und zu kommunizieren, die der unzufriedene Kunde<br />
als solche erkennen kann. Klar, eindeutig, ohne Wenn<br />
und Aber. Dies ganz im Sinne des Statements von<br />
Henry Ford: «Suche nicht Fehler. Suche Lösungen!»<br />
Mit diesen paar wenigen Grundsätzen sollten wir in der Lage sein,<br />
die meisten Reklamationen nach der Art von guten, partnerschaftlichen<br />
(Geschäfts-) Beziehungen lösen zu können.<br />
Natürlich wird es nicht immer gelingen. Kundenerwartungen können<br />
sich allenfalls weit jenseits unserer zur Verfügung stehenden Mittel befinden.<br />
Besteht in diesen Fällen eine Kompromissbereitschaft beider<br />
Parteien, wird es funktionieren. Fehlt diese, dann ist der Moment einer<br />
Auflösung der geschäftlichen Beziehung möglicherweise gekommen.<br />
Wer weiss aber, ob bei «professionellem Reklamationsmanagement» der<br />
verlorene Kunde nicht eines Tages wieder an die Tür klopft?<br />
Ein gut funktionierendes Reklamationsmanagement wird früher<br />
oder später zum guten Image des eigenen Betriebs beitragen. Eine Investition<br />
in dieses Gebiet wird sich auszahlen <strong>–</strong> gelebtes Marketing! <<br />
Mangelnde Kommunikation<br />
Auswertungen unterschiedlichster Reklamationen in unserer<br />
«Autowelt» haben ergeben, dass bis zu 80 Prozent der Kundenreklamationen<br />
eine mangelnde Kommunikation zugrunde liegt. Und<br />
dies geht dann in vielen Fällen so weiter <strong>–</strong> auch bei der Reklamationsbehandlung.<br />
Dazu gibt es einige Grundregeln:<br />
Die Angelegenheit sollte zusammen an einem Tisch besprochen<br />
werden. Ein ausschliesslich schriftlicher Weg ist zu vermeiden,<br />
das Risiko von Missverständnissen ist viel zu gross. Die telefonische<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>37
HANDEL & AFTERSALES<br />
88. Generalversammlung der ESA<br />
Eindrückliches Wachstum<br />
und Umsatzrekord<br />
Wachstum und Kostendisziplin lauteten die Schlagworte an der 88. Generalversammlung der ESA in Interlaken.<br />
CEO Giorgio Feitknecht verkündete mit Stolz den neuen Umsatzrekord von 371,3 Millionen Franken.<br />
Sandro Compagno, André Bissegger und Jürg A. Stettler<br />
Die ESA legte im 89. Jahr ihres Bestehens ein eindrückliches Wachstum<br />
an den Tag: Um satte 4,1 Prozent stieg der Bruttoertrag <strong>–</strong> «dank<br />
gestiegener Absatzmengen und Erhöhung der Marktanteile», wie<br />
Giorgio Feitknecht zufrieden feststellte.<br />
Die ESA präsentiert sich gut aufgestellt und sie zeigt Selbstvertrauen.<br />
Als Ausdruck dieses Selbstvertrauens darf das Zitat von Verwaltungsratspräsident<br />
Markus Hutter interpretiert werden: «Die ESA<br />
ist grösser und stärker geworden. Sie hat ihren Marktanteil ausgebaut<br />
und ihre Position gestärkt. Wir sind zu einer der grössten und bedeutendsten<br />
Genossenschaften in der Schweiz herangewachsen.»<br />
1000 Mitinhaber und Gäste in Interlaken<br />
In Zeiten der allgemeinen Verunsicherung, des Preis- und Margendrucks<br />
gelingt das nur mit Kostendisziplin. «Der Markt hat sich einigermassen<br />
stabil entwickelt. Unser Wachstum beweist einmal mehr,<br />
dass unsere Produkte und Dienstleistungen von Kunden und Mitinhabern<br />
geschätzt werden und die ESA im Markt gut positioniert ist»,<br />
meinte CEO Feitknecht an die rund 1000 Mitinhaber und Gäste in<br />
Interlaken gerichtet.<br />
Der Umsatzrekord erlaubte der ESA, Abschreibungen weit über<br />
dem betriebswirtschaftlich Notwendigen vorzunehmen. Unter dem<br />
Strich resultierte ein Gewinn von knapp 8 Millionen Franken. Die<br />
Verzinsung des Genossenschaftskapitals von 2,5 Prozent wurde von<br />
den knapp 500 Genossenschaftern einstimmig gutgeheissen <strong>–</strong> diese<br />
Einigkeit und Solidarität gilt für sämtliche traktandierten Geschäfte.<br />
2,5 Prozent seien in heutigen Zeiten eine sehr gute Verzinsung,<br />
meinte VR-Präsident Hutter. Die hohen Abschreibungen und die Äufnung<br />
der Reserven um 100 000 Franken würden der ESA auch in Zukunft<br />
Investitionen und ein gesundes Wachstum ermöglichen.<br />
Plus 3 Prozent im Reifengeschäft<br />
Gut lief das für die ESA wichtige Reifengeschäft, das 2018 um drei<br />
Prozent gesteigert werden konnte. Feitknecht: «Hätten wir in den<br />
letzten drei Monaten etwas winterlichere Verhältnisse gehabt, hätte<br />
dies den Garagisten noch grössere Umsätze verschafft.» Zuversichtlich<br />
blicken die ESA-Verantwortlichen auch auf das Reifenjahr <strong>2019</strong>:<br />
Am Auto-Salon wurde der neue ESA Tecar-Sommerreifen präsentiert,<br />
im September folgt der ESA Tecar-Winterreifen <strong>–</strong> beide sind Umsatztreiber<br />
in diesem so wichtigen Bereich. «Für Garagen bleibt das Reifengeschäft<br />
ein entscheidendes Instrument zur Kundenbindung», rief<br />
Feitknecht den anwesenden Garagisten in Erinnerung.<br />
Bei den Service- und Verschleissteilen erhöhte die ESA ihr Sortiment<br />
und die Bevorratung um 20 Prozent. Leicht unter dem Vor-<br />
Parallelen zwischen Orchester und Werkstatt<br />
In schlanken 65 Minuten führte VR-Präsident Markus Hutter durch die<br />
Generalversammlung. Jahresbericht, Jahresrechnung und Konzernrechnung<br />
wurden einstimmig genehmigt. Als neue Vorstandsmitglieder<br />
wurden ebenso einstimmig Matthias Galliker (Garage Galliker AG, Kriens)<br />
und Patrick Schönenberger (Auto Eberle AG, Wil) gewählt.<br />
Anschliessend erlebten die knapp 1000 Mitinhaber und Gäste ein unterhaltsames<br />
und inspirierendes Referat von Christian Gansch. Der eloquente und<br />
charmante Österreicher ist als Produzent und Dirigent in den Studios und<br />
Orchestergräben dieser Welt zuhause, erzählte von seinen Erfahrungen<br />
aus der Welt der Musik und spannte dabei den Bogen bis ins Autogewerbe.<br />
«Professionalität, Handwerk, Disziplin, Präzision», lauten seine Tugenden für<br />
ein Orchester. Das kann durchaus auf die Werkstatt übertragen werden.<br />
Danach folgte der Apéro und das traditionelle Znacht im Kursaal von<br />
Interlaken <strong>–</strong> abgeschlossen wie immer mit einem feinen und nicht weniger<br />
traditionellen Vacheringlacé.<br />
38<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
jahr blieb die Einkaufsgenossenschaft bei<br />
den übrigen Verbrauchsgütern wie Zubehör,<br />
Schmiermittel, Batterie und Carrosserie. Insbesondere<br />
die Nachfrage nach Schneeketten<br />
und Chemie war rückläufig; es sind Produkte,<br />
die stark vom Wetter abhängen. Ein positives<br />
Absatzresultat vermeldete Feitknecht dafür<br />
bei den Garageneinrichtungen: «Wir konnten<br />
mehr als 50 Projekte im hart umkämpften<br />
Autowaschmarkt verwirklichen.»<br />
Doch in Interlaken wurde nicht nur in die<br />
Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft<br />
geblickt. Feitknecht kündigte den neuen ESA<br />
E-Shop an: «Wir werden ihn in einigen Wochen<br />
einführen. Er wird Ihnen allen erlauben,<br />
schneller, einfacher und effizienter online<br />
zu bestellen.»<br />
Irfan (links) und Bahri Karadagli von der<br />
Star Immo-Car GmbH in Safnern BE: «Die ESA ist<br />
eine gute Sache für beide Seiten und bietet uns<br />
viele Vorteile. Zudem haben wir einen sehr guten<br />
Aussendienstmitarbeiter, der uns seit über 30 Jahren<br />
perfekt betreut.»<br />
«Tradition allein ist keine<br />
Existenzgarantie»<br />
«Wir können zuversichtlich in die Zukunft<br />
blicken», sagte VR-Präsident Markus Hutter.<br />
«Aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen.<br />
Die Veränderungen in der Automobilindustrie<br />
sind schnell und heftig. Wir werden alles<br />
unternehmen, um das Geschäft der ESA sowie<br />
ihrer Mitinhaber und Kunden erfolgreich<br />
weiterzuführen.» Als Beispiele für die Veränderungen<br />
nannte Hutter die immer komplexere<br />
Fahrzeugelektronik, digitale Kanäle,<br />
aber auch den Auto-Salon in Genf, der in den<br />
letzten Jahren unter rückläufigen Besucherzahlen<br />
und ausbleibenden Herstellern litt:<br />
«Gerade Messen zeigen, dass Tradition allein<br />
noch keine Existenzgarantie ist.» <<br />
Markus Aegerter (links) und Olivier Maeder von der<br />
AGVS-Geschäftsleitung: «Die ESA ist ein Teil des<br />
AGVS und aus ihm heraus entstanden. Sie hat daher<br />
eine grosse Bedeutung für uns und wir pflegen einen<br />
regen Austausch. Wir haben schliesslich auch die<br />
gleichen Ansprechpartner und Kunden.»<br />
Urs Wernli: Grusswort und<br />
Wahlempfehlung<br />
In seinem Grusswort gratulierte AGVS-<br />
Zentralpräsident Urs Wernli zum hervorragenden<br />
Ergebnis der ESA. Wernli erinnerte<br />
an den rasanten Wandel, in dem sich die Autoindustrie<br />
befindet. Dabei sei die Elektromobilität<br />
nicht die grösste Herausforderung für das<br />
Gewerbe: «Das Wissen um Elektromobilität<br />
wird in unserer Aus- und Weiterbildung vermittelt.<br />
Das Autogewerbe ist bereit für diese<br />
Technologie.»<br />
Wernli nannte Fragen, die das Autogewerbe<br />
beschäftigen: «Wie verkaufen wir die Autos in<br />
Zukunft? Immer noch in der Garage oder im<br />
Internet? Kaufen die Kunden noch Autos oder<br />
nutzen sie Sharing? Haben wir Zugang zu den<br />
Fahrzeugdaten? Verfügen wir auch in Zukunft<br />
über qualifizierte Fachkräfte?» Der AGVS verfolge<br />
die Entwicklungen ganz genau, sagte der<br />
Zentralpräsident des Schweizer Garagistenverbandes<br />
und verwies auf die grossen<br />
Anstrengungen des Verbands und seiner<br />
Sektionen in der Bildung: «Es gelingt uns <strong>–</strong> mit<br />
Ihnen als Garagisten <strong>–</strong> jedes Jahr 3000 Lehrstellen<br />
zu besetzen.» Das sei kein Selbstläufer,<br />
so Wernli: «Aber der Nachwuchs ist der beste<br />
Garant für eine erfolgreiche Zukunft.» Weitere<br />
8000 Mitarbeitende befinden sich laufend in<br />
einer Weiterbildung.<br />
Wernli schloss seine kurze Botschaft mit einem<br />
Ausblick auf die eidgenössischen Wahlen<br />
vom 20. Oktober und nutzte den Anlass, die<br />
rund 1000 Anwe senden auf die Bedeutung des<br />
Urnengangs hinzuweisen. Der AGVS engagiere<br />
sich auch politisch und werde jene Kandidaten<br />
unterstützen, die sich in Verkehrs- und<br />
Gewerbethemen für die Autobranche einsetzen.<br />
Matti Heinrich, Matti 4+2 Rad GmbH in Saanen BE (rechts), und<br />
Kurt Aeschlimann, Inhaber Autohaus Thun-Nord AG.<br />
Hanspeter von Rotz, Präsident<br />
AGVS-Sektion St. Gallen.<br />
Sandra und Dominik Bader, Bader + Co., Biberist.<br />
Cédric und Jolanda Fuchs, Zorro’s Garage, Krauchthal.<br />
Reto Zwahlen (links) und Alain Rindlisbacher von der Gantrisch<br />
Garage Zwahlen in Mamishaus BE: «Die ESA ist für uns vor allem ein<br />
Lieferant, wohl unser grösster. Und als Mitglied profitieren wir zudem<br />
noch von einem Rabatt, was für uns wichtig ist beim Einkauf.»<br />
Hubert Waeber, CEO AHG-<br />
Group und ESA-Verwaltungsrat:<br />
«Die ESA ist entscheidend,<br />
um Kräfte zu bündeln und<br />
günstiger einzukaufen.»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>39
HANDEL & AFTERSALES<br />
Die ESA ist in Form<br />
Feitknecht: «Wichtig für<br />
anstehende Investitionen»<br />
Ein neuer Umsatzrekord und ein sehr positives Ergebnis. ESA-CEO Giorgio Feitknecht blickt auf ein erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr zurück. Sandro Compagno<br />
Herr Feitknecht, ein neuer Umsatzrekord, ein sehr positives Ergebnis.<br />
Wie zufrieden ist der CEO mit dem ESA-Geschäftsjahr 2018?<br />
Giorgio Feitknecht, CEO der ESA: Wir sind sehr zufrieden. Wir<br />
konnten einen neuen Umsatzrekord erzielen und dank konsequenter<br />
Kostendisziplin auch ein sehr positives Ergebnis. Das erlaubt uns, die<br />
Anteilscheine weiterhin mit einem attraktiven Zins zu verzinsen und<br />
die gesunde Finanzsubstanz der ESA auf bereits hohem Niveau zusätzlich<br />
auszubauen. Dies ist sehr erfreulich und sehr wichtig, um anstehende<br />
und zukünftige Investitionen und Entwicklungen weiterhin<br />
selbst finanzieren zu können.<br />
Sie haben auch gesagt, dass die ESA ihre Position im Markt weiter<br />
stärken konnte. Können Sie das etwas konkretisieren?<br />
Wir haben praktisch in allen Sortimenten im Vorjahresvergleich<br />
zugelegt und wir wissen, dass die Marktnachfrage im Schnitt aufgrund<br />
der technischen Fortschritte, der grösseren Zuverlässigkeit<br />
der Fahrzeuge und der längeren Serviceintervalle stabil oder sogar<br />
rückläufig ist. Stabil ist die Marktnachfrage beispielsweise im Reifengeschäft,<br />
rückläufig bei den Service- und Verschleissteilen. Also<br />
können wir davon ausgehen, dass wir Marktanteile gewonnen haben.<br />
Megatrends wie autonomes Fahren, alternative Antriebe oder Internet<br />
of Things prägen eine Industrie im Wandel. Wie haben Sie diese<br />
Transformation in den letzten zwölf Monaten gespürt?<br />
Die durch Sie erwähnten Megatrends habe ich in den letzten zwölf<br />
Monaten noch nicht richtig «gespürt», sondern vor allem viel davon gehört<br />
und gelesen. Es ist aber unbestritten, dass diese Trends eintreffen<br />
werden. Wichtige Fragen sind aber noch offen, wie zum Beispiel welche<br />
Ausprägung diese Transformationen haben werden, wer sie in welcher<br />
Form vorantreiben wird, welche Opportunitäten respektive Risiken sie für<br />
wen bedeuten können und ab wann sie eintreten werden. Wir als KMU<br />
müssen dies intensiv beobachten.<br />
Erneut haben rund 1000 Genossenschafter den Weg an die GV nach<br />
Interlaken gefunden. Wie erklären Sie sich den nach wie vor grossen<br />
Aufmarsch an diesem sehr analogen Anlass in der heutigen von der<br />
Digitalisierung immer stärker geprägten Zeit?<br />
Es gibt meines Erachtens drei Gründe dafür. Erstens: Sehr viele ESA-<br />
Mitinhaber haben eine grosse Verbundenheit zur ESA, interessieren sich<br />
deshalb auch für die ESA und nehmen aktiv am ESA-Leben teil. Dazu<br />
gehört auch die GV als sehr wichtiger Anlass. Zweitens bietet die ESA-<br />
GV neben dem statutarischen auch immer einen unterhaltsamen und/<br />
oder informativen Teil mit Persönlichkeiten, die nicht gerade jeden Tag in<br />
der Nähe gesehen werden können. Der diesjährige Vortrag von Christian<br />
Gansch zum Beispiel war sehr informativ, interessant und unterhaltsam.<br />
Der dritte und sehr wichtige Grund ist sicher das gesellige Zusammensein,<br />
der Austausch mit Branchenkollegen und Freunden in einem sehr<br />
schönen und angenehmen Rahmen. Gerade in der von der Digitalisierung<br />
stark geprägten Zeit stellen wir ein verstärktes Bedürfnis fest, sich im<br />
Rahmen eines solchen Anlasses persönlich zu treffen und auszutauschen.<br />
Sie haben vorhin das Reifengeschäft erwähnt, das für die ESA von<br />
grosser Bedeutung ist. Welchen Einfluss hatte der zwar heftige, aber<br />
relativ späte Wintereinbruch um Weihnachten und das Ausbleiben<br />
von Schnee im Flachland auf Ihre Zahlen?<br />
Wir hatten im 2018 ein positives Reifengeschäft. Wäre der Schnee<br />
im Flachland im vierten Quartal nicht ausgeblieben, hätten die<br />
Garagen und damit auch die ESA mit Sicherheit eine noch bessere<br />
Reifensaison gehabt. Erfahrungsgemäss ist Schnee vor Weihnachten<br />
bis ins Flachland ein starkes Signal und die Automobilisten rüsten<br />
um. Wenn der Schnee nicht eintrifft, sinkt erfahrungsgemäss die Umrüstquote,<br />
was dann auch zu etwas weniger Reifenverkäufen führt.<br />
Was bedeutet der Klimawandel für diesen Geschäftsbereich der ESA?<br />
Reifen, in welcher Form auch immer, braucht es heute und wird es<br />
auch in Zukunft brauchen. In diesem Sinn kann der Klimawandel zu Anpassungen<br />
der Produkteigenschaften und des Kundenverhaltens führen,<br />
stellt aber sicher nicht das Produkt in Frage. Die Garagen werden deshalb<br />
auch in Zukunft bemüht sein, das wichtige Reifengeschäft, als optimales<br />
Kundenbindungsinstrument professionell anzubieten und zu fördern. Die<br />
ESA wird sie dabei weiterhin unterstützen. <<br />
40<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Klartext der ESA<br />
Hutter: «Wir melden uns für<br />
die gesamte Salon-Dauer an»<br />
An der ESA-GV in Interlaken liess Markus Hutter die Katze aus dem Sack: Die ESA wird auch am Auto-Salon 2020 während<br />
der gesamten Dauer ausstellen. Sandro Compagno<br />
Erfolgreiche ESA-Führung:<br />
CEO Giorgio Feitknecht<br />
und Verwaltungsratspräsident<br />
Markus Hutter<br />
an der Generalversammlung<br />
in Interlaken.<br />
Sie sind ja auch Garagist und vertreten mit BMW eine Marke, die<br />
schon seit einigen Jahren reinelektrisch betriebene Fahrzeuge<br />
produziert. Sehen Sie in diesem Wandel mehr Chancen oder mehr<br />
Risiken für das Autogewerbe und damit für die ESA?<br />
Jeder Wandel birgt Chancen, aber natürlich auch Risiken. Gelingt<br />
es dem Autogewerbe, sich mit entsprechenden Weiterentwicklungen,<br />
neuen Herausforderungen und Dienstleistungen auf diesen Wandel<br />
einzustellen, ergeben sich dadurch absolut Chancen, als Garagist<br />
und Carrossier auch in Zukunft weiterhin erfolgreich zu sein. Und<br />
dasselbe gilt auch für die ESA.<br />
Blicken wir auf 2020: Was plant die ESA am Auto-Salon?<br />
An der SAA-Hauptversammlung vom 7. Mai hat Olivier Rihs,<br />
Direktor der Geneva International Motor Show, angekündigt, dass die<br />
GIMS-Tech, wie die Messe in der Halle 7 heissen wird, im 2020 eine<br />
Kurzmesse sein wird. Aussteller aber, die über die gesamte Salondauer<br />
teilnehmen wollen, können sich auch so anmelden. Diese Option entspricht<br />
den Bedürfnissen der ESA und die ESA wird sich entsprechend<br />
für die gesamte Dauer der GIMS, in der Halle 7, anmelden. <<br />
Herr Hutter, die ESA freut sich über ein erneut sehr gutes Jahresergebnis<br />
2018. Zum Zeitpunkt dieses Interviews ist bereits wieder<br />
mehr als ein Drittel des Jahres <strong>2019</strong> vorbei. Lässt sich schon etwas<br />
über dieses Geschäftsjahr sagen?<br />
Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident der ESA: Das <strong>2019</strong> ist in<br />
der Kontinuität des 2018 angelaufen und wir sind mit dem ersten Quartal<br />
zufrieden. Neun Monate und das sehr wichtige saisonale Herbst/Wintergeschäft<br />
<strong>2019</strong> liegen aber noch vor uns. Wenn es der ESA gelingt, ihre<br />
Werte von Qualität, Kundennähe und gutem Preis-/Leistungsverhältnis<br />
zu bewahren, wird das gute Geschäftsjahr 2018 für die ESA kein Einzelfall<br />
bleiben, sondern sich auch in Zukunft wiederholen.<br />
Die automobile Welt steckt in einem fundamentalen Wandel. Im<br />
März dieses Jahres war mit dem Tesla 3 erstmals ein reinelektrisch<br />
betriebenes Fahrzeug das meistverkaufte Auto der Schweiz. Wie<br />
bereiten Sie die ESA auf eine postfossile Zukunft vor?<br />
Wir als KMU-Unternehmen haben eine rollende Strategie mit<br />
einem Zeithorizont von drei bis fünf Jahren. Weiter hinaus gelegene<br />
Entwicklungen antizipieren zu wollen, ist in dieser schnelllebigen<br />
Zeit unseres Erachtens nicht möglich. In den anstehenden drei bis<br />
fünf Jahren werden wir in der Schweiz ganz sicher einen starken Aufschwung<br />
der Elektro- und Hybridfahrzeuge erleben, aber nicht den<br />
Wandel in eine postfossile Zukunft. Der Verbrennungsmotor wird<br />
noch lange die dominierende Technologie sein. Entsprechend beschäftigt<br />
sich natürlich auch die ESA mit diesen Entwicklungen.<br />
«Flexibilität» heisst: zwei Wochen Messedauer<br />
kro. Gefragt, wie er seine aktuelle Befindlichkeit<br />
auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten<br />
würde, zögert er keinen Moment. «Zehn», sagt<br />
GIMS-Direktor Olivier Rihs. Er lässt sich den<br />
Druck nicht anmerken, unter dem er steht. Aber<br />
auch er weiss: Am 2. Juli muss er liefern, was<br />
er bei seinem Antritt als Ziel formuliert hat. 70<br />
Aussteller sollen die GIMS-Tech, wie die Halle 7<br />
früher hiess, zu neuem Leben erwecken. Zur<br />
Erinnerung: 45 waren es <strong>2019</strong> <strong>–</strong> und da sind<br />
Olivier Rihs, neuer<br />
Direktor des Auto-Salon.<br />
die Aussteller von Schnellklebern, T-Shirts und<br />
Ledertaschen mitgezählt. Und der Stahlkünstler<br />
ebenfalls. Eine Herkulesaufgabe, das weiss<br />
auch Rihs.<br />
Mit Spannung wartet die Branche darauf, wie Rihs den seit Jahren andauernden<br />
Clinch zwischen der wachsenden Fraktion, die nur während einer<br />
Woche ausstellen will, und jenen, die auf einer Zweiwochen-Präsenz bestehen,<br />
lösen wird. Ein Hinweis ist sein Satz: «Wir werden für jeden Aussteller<br />
die beste Lösung finden.» Flexibilität sei angesagt. Offiziell bestätigen will Rihs<br />
das (noch) nicht, aber es zeichnet sich die pragmatischste aller Lösungen ab:<br />
Die Fachmesse für das Autogewerbe wird auch 2020 sowohl kurz als auch<br />
lang gehen <strong>–</strong> unter dem Titel GIMS-Tech allerdings nur die erste Woche.<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/gims-tech<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>41
POLITIK & RECHT<br />
Eidgenössische Wahlen <strong>2019</strong><br />
«Wir sind für den Ausbau<br />
auf sechs Spuren»<br />
Bürokratie, MIV und CO 2<br />
-arme Mobilität: Petra Gössi, Präsidentin der FDP Schweiz, erklärt im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong>,<br />
weshalb die AGVS-Mitglieder bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst ihre Partei wählen sollen. Die Schwyzerin pocht<br />
auf liberale Lösungen. André Bissegger<br />
Frau Gössi, weshalb sollen die Garagisten des AGVS im Herbst<br />
FDP wählen?<br />
Petra Gössi, Präsidentin FDP Schweiz: Gerade KMU, welche im<br />
kleinen Team innovativ und flexibel bleiben müssen, werden durch<br />
eine hohe administrative Last enorm gebremst. Deshalb haben wir<br />
uns den Kampf gegen die Bürokratie auf die Fahne geschrieben. Wir<br />
wollen einen starken, aber schlanken Staat. Wir kämpfen für die Eindämmung<br />
der regulatorischen Kosten für die Wirtschaft.<br />
Wo steht Ihre Partei aktuell in Verkehrsfragen?<br />
Wir haben eine erfolgreiche Kampagne für den NAF geführt. Er<br />
sichert die Finanzierbarkeit der Investitionen ins Strassennetz sowie<br />
dessen Wartung. Nun muss es mit den Ausbauprojekten rasch vorwärtsgehen<br />
<strong>–</strong> vor allem dort, wo bereits heute Engpässe bestehen.<br />
Dafür setzen wir uns in der Beratung der Finanzierungsvorlage zum<br />
nächsten Ausbauschritt 2020-2023 für die Nationalstrassen ein. So sind<br />
wir zum Beispiel für den vor Kurzem vom Bund vorgeschlagenen Ausbau<br />
auf sechs Spuren.<br />
Die Garagisten stehen zunehmend unter Druck, leiden unter Regeln<br />
und administrativem Aufwand und beklagen, dass sie ihre unternehmerische<br />
Freiheit immer mehr verlieren. Wie hilft die FDP?<br />
Wir haben gerade erst in der Frühlingssession eine Regulierungsbremse<br />
zum Erfolg gebracht: Neue Gesetze und Regulierungen, die viel<br />
kosten, müssen in Zukunft nämlich eine höhere Hürde im Parlament<br />
überwinden. Wir setzen uns auch für den Einheitssatz bei der Mehrwertsteuer<br />
ein. Der Mehrwertsteuer-Dschungel mit verschiedenen Sätzen<br />
kostet die Unternehmen in der Schweiz jährlich 1,76 Milliarden Franken.<br />
Mit einem Einheitssatz sparen wir zugunsten der Wirtschaft Kosten von<br />
mehreren 100 Millionen Franken ein. Zudem fordern wir weiter eine<br />
Vereinfachung bei der Zulassung <strong>–</strong> beispielsweise über die Anerkennung<br />
der EU-Normen oder eine verstärkte digitale Erfassung der Formulare.<br />
Die Klima-Diskussion beschäftigt nicht nur Ihre Partei, sondern auch<br />
die Garagisten: Sie sorgen sich wegen neuen Verboten, Abgaben<br />
und politischen Hindernissen. Was sagen Sie den Garagisten?<br />
Das Thema Umwelt und Klima ist im Sorgenbarometer der Bevölkerung<br />
weit nach oben gerutscht. Wir müssen alle unsere Verantwortung<br />
übernehmen, denn wir wollen den nächsten Generationen<br />
intakte Lebensräume hinterlassen. Aber keine Angst, die FDP wird<br />
nicht plötzlich Verbrennungsmotoren verbieten, wie das die Linken<br />
fordern. Das widerspricht unserem liberalen Kompass und unserem<br />
Glauben an die Innovation und den Fortschritt in allen Branchen.<br />
Die FDP-Basis hat sich in einer Umfrage dafür ausgesprochen, dass<br />
sich Ihre Partei in Zukunft generell mehr für Klima- und Umweltschutzthemen<br />
einsetzen soll. Sie selbst haben diesen Kurs angestossen.<br />
Hat das Autogewerbe in dieser Politik überhaupt noch eine<br />
Berechtigung respektive einen Platz?<br />
Ja, natürlich. Wir wollen nicht einzelne Teile der Wirtschaft oder<br />
42<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
der Bevölkerung gegeneinander ausspielen. Das gilt auch für die<br />
unterschiedlichen Mobilitätsformen. Wenn wir die Strasse gegen die<br />
Schiene ausspielen, dann gewinnen wir gar nichts, sondern verursachen<br />
nur Mehrverkehr auf der Schiene. Wir wollen die freisinnige<br />
Umwelt- und Klimapolitik stärker herausarbeiten. Dabei werden wir<br />
uns aber an liberalen Grundwerten wie Eigenverantwortung, Innovation<br />
und Herstellung von Kostenwahrheit orientieren. Wir werden<br />
also nicht wie die Grünen auf Verbote und teure Regulierung setzen,<br />
sondern auf liberale Lösungen.<br />
Stehen Klima- und Umweltschutz im Widerspruch zum MIV?<br />
Weshalb ja oder nein?<br />
Nein, der MIV widerspricht dem Klima- und Umweltschutz überhaupt<br />
nicht. Es geht aber darum, dass man den MIV weniger abhängig<br />
von fossilen Treibstoffen macht und neue Technologien vorantreibt,<br />
die eine CO 2<br />
-arme Mobilität ermöglichen.<br />
Hand aufs Herz: Ist die grüne Welle schlicht zu gross geworden und<br />
die FDP muss auf die Thematik aufspringen oder versprechen Sie<br />
sich tatsächlich nachhaltige Lösungen?<br />
Ich verspreche mir nicht nur nachhaltige, sondern auch liberale<br />
Lösungen. Denn eines ist klar: Wenn wir jetzt nicht für liberale Lösungen<br />
sorgen, leben wir in 20 Jahren in einer Welt voller Verbote<br />
und ohne Eigenverantwortung. <<br />
Petra Gössi<br />
Petra Gössi sitzt seit 2011 im Nationalrat und ist seit 2016 Präsidentin<br />
der FDP Schweiz. Davor war die 43-Jährige unter anderem Parteipräsidentin<br />
der FDP Kanton Schwyz und amtete von 2004 bis 2011 als<br />
Kantonsrätin. Die Schwyzerin ist Juristin und arbeitet bei einem<br />
Zürcher Beratungsunternehmen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>43
POLITIK & RECHT<br />
Kartellrecht<br />
«Gespannt, ob das ZHAW-<br />
Gutachten Gerichten bei der<br />
Beurteilung dient»<br />
Der Strom ist seit Jahren unverändert konstant: Alleine in den Jahren 2017 und 2018 gingen bei der Wettbewerbskommission<br />
(Weko) insgesamt rund 100 Anfragen und Anzeigen ein, die den Automobilsektor betreffen. Dies bestätigt<br />
das Sekretariat auf Anfrage von <strong>AUTOINSIDE</strong>. Ein neues vom AGVS in Auftrag gegebenes Gutachten soll die Chancen der<br />
Garagisten vor Gericht erhöhen. Reinhard Kronenberg<br />
«Die Anfragen beziehen sich beispielsweise<br />
auf die Verweigerung von Garantieleistungen<br />
des Herstellers, Kündigungen von Händlerund/oder<br />
Serviceverträgen, die Behinderung<br />
von Parallel- und/oder Direktimporten und<br />
den Zugang zu technischen Informationen»,<br />
gibt Carla Beuret, Referentin im Dienst Produktemärkte<br />
beim Sekretariat der Weko<br />
einen Einblick.<br />
Die meisten Anfragen konnten anhand der<br />
in der KFZ-Bekanntmachung festgehaltenen<br />
Grundsätze beantwortet werden. Den Grossteil<br />
der Anzeigen hat das Sekretariat im Rahmen<br />
von Marktbeobachtungen und Vorabklärungen<br />
abgeklärt und sich bei der Beurteilung<br />
an den Grundsätzen in der KFZ-Bekanntmachung<br />
orientiert.<br />
Mit Ausnahme der Verfügung in Sachen<br />
«BMW» und des Schlussberichts in Sachen<br />
«Amag Vertriebsnetz» seien die entsprechenden<br />
Beurteilungen allerdings nicht publiziert<br />
worden, weil sie laut Beuret im Rahmen einer<br />
Marktbeobachtung erfolgten und keine Anhaltspunkte<br />
für eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung<br />
im Sinne von Artikel 27<br />
des Kartellgesetzes ergaben. Damit seien<br />
die Voraussetzungen für die Eröffnung einer<br />
Untersuchung nicht gegeben gewesen. Oder<br />
aber, so Beuret weiter, es seien zwar gewisse<br />
Anhaltspunkte vorhanden gewesen, diese<br />
hätten aber im Rahmen der Marktbeobachtung<br />
einfach beseitigt werden können.<br />
Einfache Anfrage oder Anzeige<br />
Grundsätzlich kommt es laut Carla Beuret<br />
darauf an, ob es sich um eine einfache Anfrage<br />
oder eine Anzeige handelt. «Einfache<br />
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern oder<br />
Marktteilnehmern kann das Sekretariat in<br />
der Regel ohne weitere Abklärungen gestützt<br />
Carla Beuret ist Referentin beim Sekretariat der Wettbewerbskommission.<br />
auf das Gesetz sowie auf die in der KFZ-Bekanntmachung<br />
der Weko enthaltene Praxis<br />
der Weko und der Gerichte beantworten».<br />
Werden hingegen möglicherweise unzulässige<br />
Wettbewerbsbeschränkungen angezeigt, so<br />
kläre das Sekretariat den Sachverhalt in der<br />
Regel im Rahmen einer Marktbeobachtung<br />
oder in einer Vorabklärung ab.<br />
In diesem Rahmen wird beurteilt, ob eine<br />
kartellrechtliche Untersuchung zu eröffnen<br />
sei. Wenn Anhaltspunkte für eine unzulässige<br />
Wettbewerbsbeschränkung bestehen, eröffnet<br />
das Sekretariat im Einvernehmen mit<br />
einem Mitglied des Präsidiums eine Untersuchung<br />
nach Artikel 27 des Kartellgesetzes.<br />
Marktbeherrschende Stellung<br />
Die Zürcher Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften (ZHAW) hat im Auftrag<br />
des AGVS soeben einen wichtigen Punkt in<br />
44<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
diesem Zusammenhang geklärt: Im Gegensatz<br />
zur provisorischen Beurteilung des Sekretariats<br />
der Wettbewerbskommission im<br />
Schlussbericht in Sachen «Amag Vertriebsnetz»<br />
betrachten einzelne Gerichte in der<br />
Schweiz <strong>–</strong> darunter auch das Handelsgericht<br />
Zürich <strong>–</strong> das Autogewerbe als einen umfassenden<br />
Markt, in welchem der Wettbewerb<br />
spielt. Klagen von Garagisten hatten vor diesem<br />
Hintergrund schlechte Chancen.<br />
In ihrer Studie, zu der das Meinungsforschungsinstitut<br />
Link sowohl Garagisten als auch<br />
Konsumenten befragt hat, kommt die ZHAW<br />
jedoch eindeutig zum Schluss: Die typische Tätigkeit<br />
des Garagisten spielt sich pro Marke auf<br />
verschiedenen Märkten ab <strong>–</strong> einem für «Sales»,<br />
einem für «Aftersales» und einem für «Ersatzteile».<br />
Damit ist <strong>–</strong> erstmals überhaupt <strong>–</strong> wissenschaftlich<br />
nachgewiesen: Im Aftersales verfügt<br />
der Importeur regelmässig über eine marktbeherrschende<br />
Stellung und muss sich deshalb an<br />
die Vorgaben des Kartellgesetzes halten.<br />
Separate Verträge statt Koppelung<br />
Mit dem Gutachten werde die Beweisführung<br />
für einen Händler erleichtert, heisst es<br />
bei der ZHAW. Es sei ein sehr gutes empirisches<br />
Beweismittel, mit welchem vor einer<br />
Behörde aufgezeigt werden könne, dass der<br />
Importeur für jeden einzelnen Markt separate<br />
Verträge anbieten müsse und diese nicht<br />
miteinander koppeln dürfe. Die Chancen für<br />
Garagisten, ihre kartellrechtlichen Ansprüche<br />
vor Zivilgerichten durchzusetzen, seien mit<br />
dem Gutachten «deutlich verbessert worden».<br />
Festgehalten werden müsse allerdings,<br />
dass das Gutachten für Gerichte nicht verbindlich<br />
ist. «Aber», relativieren die Autoren,<br />
«ein Gericht muss begründen, wenn es ein<br />
Argument oder ein Beweismittel verwirft».<br />
«Sind gespannt»<br />
Und auch das Sekretariat der Weko lässt<br />
in diesem Zusammenhang mitteilen: Die Erfolgsaussichten<br />
von kartellzivilrechtlichen<br />
Klagen nach Art. 12 ff. des Kartellgesetzes<br />
würden im Wesentlichen von der Erfüllung<br />
der formellen Prozessvoraussetzungen und<br />
von der materiellen Begründetheit des eingeklagten<br />
Anspruchs aus einer Wettbewerbsbehinderung<br />
abhängen. «Wir sind gespannt, ob<br />
das Gutachten der ZHAW den Gerichten bei<br />
der Beurteilung der materiellen Begründetheit<br />
dienen wird», sagt Carla Beuret.<br />
In juristische Power investieren<br />
Das Gutachten der ZHAW wurde am<br />
20. März im Rahmen der Vortragsreihe «Atelier<br />
de la Concurrence» vorgestellt. Gastreferent<br />
an diesem Abend war unter anderem<br />
der Garagist Gabriel Galliker, der in seinem<br />
Referat sehr deutliche Worte für das zunehmend<br />
angespannte Verhältnis zwischen Garagist<br />
und Importeur fand und schilderte, unter<br />
welchem Druck der Handel oftmals steht. Galliker<br />
ist überzeugt, dass sich die Tendenz der<br />
Hersteller, immer weniger Ansprechpartner<br />
im Handel zu haben, in den nächsten Jahren<br />
noch verstärken werde.<br />
Wie sich seine Gruppe auf die härtere<br />
Gangart und die vermehrt auftretenden juristischen<br />
Herausforderungen einstellt, illustrierte<br />
der Garagist wie folgt: Habe die Galliker-Gruppe<br />
in den vergangenen Jahren in verschiedene<br />
Kommunikationskanäle wie Website, Newsletter<br />
und Social Media investiert, sei sie in<br />
diesem Jahr dazu übergegangen, auch in andere<br />
Power zu investieren <strong>–</strong> die Gruppe lässt<br />
sich neu durch einen spezialisierten Anwalt<br />
eng begleiten und beraten. <<br />
« Die Schulungen der hostettler autotechnik<br />
ag sind top und im Tagesgeschäft kann<br />
ich auf professionelle Unterstützung und<br />
Informationen zurückgreifen. »<br />
Stefan Wüest<br />
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Jahr ein aktuelles und praxisbezogenes<br />
Schulungsprogramm. »<br />
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POLITIK & RECHT<br />
Abgasprüfung<br />
Moser reicht Motion für<br />
Abgaskontrolle erneut ein<br />
GLP-Nationalrätin Tiana Moser hat ihre Motion zur Wiedereinführung der<br />
periodischen Abgaskontrolle erneut eingereicht. Ihr Ziel: Defekte Diesel-Fahrzeuge<br />
sollen erkannt und kantonale Feinstaub-Fahrverbote verhindert werden.<br />
André Bissegger<br />
Nachdem ihr erster Vorstoss aus dem Jahr<br />
2017 abgeschrieben worden war, reichte die<br />
Zürcher Nationalrätin Ende März eine neue<br />
Motion ein. Ihr erneuter Vorstoss stiess auf<br />
Interesse, denn statt wie beim ersten Mal<br />
von sieben wurde er diesmal gleich von 19<br />
Parlamentariern mit unterschiedlichen Parteibüchlein<br />
mitunterzeichnet. Darunter befinden<br />
sich beispielsweise Rosmarie Quadranti<br />
(BDP), Thomas Ammann (CVP), Kurt<br />
Fluri (FDP), Thomas Hardegger (SP), Lorenzo<br />
Quadri (Lega) oder Michael Töngi (Grüne).<br />
Hintergrund der Motion ist die 2013 vom<br />
Bundesrat abgeschaffte periodische Abgasüberprüfung<br />
für PW-Besitzer mit einem<br />
elektronischen Abgasüberwachungssystem<br />
im Auto, der On-Board-Diagnose (OBD). Das<br />
System zeigt den Lenkern automatisch Fehlfunktionen<br />
an <strong>–</strong> ein Abgastest war daher für<br />
den Bundesrat nicht mehr notwendig.<br />
Damit ist Moser nicht einverstanden.<br />
«Gemäss Messungen des Kantons Zürich<br />
sind 10 Prozent der Dieselpersonenwagen<br />
mit defektem Partikelfilter unterwegs, ohne<br />
dass das OBD-System dies erkennt», schreibt<br />
die GLP-Nationalrätin in ihrem Vorstoss.<br />
Für sie ist daher klar: «Dieses elektronische<br />
Überwachungssystem erkennt defekte Partikelfilter<br />
häufig nicht.»<br />
Die von ihr geforderte periodische Abgasprüfung<br />
soll deshalb sicherstellen, «dass die<br />
Nachbehandlung der Abgase durch Katalysatoren<br />
und Filter nicht nur bei der Typengenehmigung,<br />
sondern während der gesamten<br />
Betriebsdauer des Fahrzeugs ordnungsgemäss<br />
funktioniert.» Damit sollen defekte,<br />
ausgebaute und nachträglich manipulierte<br />
Abgasreinigungssysteme erkannt werden.<br />
Autofahrer schützen<br />
Sie denkt dabei durchaus auch an die<br />
Autofahrer, die für Defekte an ihrem Auto<br />
zur Verantwortung gezogen werden. «Ohne<br />
periodische Abgasprüfung hat der Autofahrer<br />
keine Möglichkeit festzustellen, ob sein<br />
Partikelfilter funktioniert», schreibt sie in<br />
der Begründung. Deshalb hätten Deutschland,<br />
die Niederlande und Belgien die Kontrollen<br />
wieder eingeführt.<br />
Ausserdem will sie Fahrverbote wegen<br />
Feinstaub verhindern. Diese müssen die<br />
Kantone bei zu hoher Feinstaubbelastung<br />
erlassen. «Die vom Feinstaub verursachten<br />
Gesundheitskosten werden auf 3,3 Milliarden<br />
pro Jahr geschätzt.» Für Moser ist daher<br />
klar: «Defekte Partikelfilter erkennen und ersetzen<br />
ist vergleichsweise günstig und sinnvoller<br />
als kantonale Fahrverbote.»<br />
In der ersten Motion betonte Moser auch<br />
die mögliche Rolle der Schweizer Garagisten.<br />
«Ein Teil der notwendigen Infrastruktur<br />
wie auch das Know-how sind bereits bei<br />
den Prüflaboren (z.B. Empa, Fachhochschulen),<br />
den Strassenverkehrsämtern oder den<br />
Schweizer Garagen gegeben. Automechaniker<br />
sind in der Schweiz für Abgasmessungen<br />
wie auch Reparaturen ausgebildet und<br />
können diese niederschwellig vornehmen»,<br />
schrieb sie 2017.<br />
«Falscher Weg»<br />
Der Bundesrat lehnte die ursprüngliche<br />
Motion damals ab. Er bezeichnete die Wiedereinführung<br />
der periodischen Abgaskontrolle<br />
als «falscher Weg», um die Manipulationen<br />
aufzudecken. Die Prüfung würde sich nach der<br />
heute gängigen Praxis und Technik bei manipulierten<br />
Fahrzeugen als wirkungslos erweisen.<br />
«Sie würde ausserdem den Bestrebungen<br />
des Bundesrates zum Abbau von Überregulierungen<br />
entgegenlaufen und hätte negative<br />
Auswirkungen auf die Volkswirtschaft.»<br />
Zur neuen Motion hat sich der Bundesrat<br />
noch nicht geäussert. <<br />
46<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Suva<br />
Gute Wahl: die Unternehmensversicherung<br />
der Suva<br />
Ein Unfall kann Selbstständigerwerbende in ihrer Existenz bedrohen. Die Unternehmerversicherung der Suva bietet<br />
einen ausgezeichneten Schutz bei Unfällen und Berufskrankheiten. Dank ihr kann Markus Dittli wieder optimistisch in<br />
die Zukunft schauen.<br />
Es war ein Grümpelturnier wie so viele in der<br />
Schweiz. Garagier Markus Dittli aus Edlibach<br />
ZG half als Torhüter in der Mannschaft von<br />
Freunden aus. «Die Teilnahme hat Tradition<br />
<strong>–</strong> und ich machte das ja immer gerne»,<br />
erzählt Dittli rückblickend. Während des<br />
dritten Spiels war das «Grümpi» für ihn aber<br />
plötzlich vorbei. Beim Abwehren eines Balls<br />
knickte ihm die linke Hand nach hinten. Die<br />
Hand schwoll an, Sanitäter legten Eis auf und<br />
Dittli meinte, dass er sich «die Hand halt einfach<br />
stark verstaucht» habe.<br />
Er irrte sich. Als die Schmerzen auch nach<br />
drei Wochen nicht nachliessen, ging Markus<br />
Dittli zum Arzt. Die Diagnose: Bruch des<br />
Handgelenks. Immerhin musste er die Hand<br />
nicht operieren lassen und dank einer Schiene<br />
verheilte die Sache mit etwas Geduld<br />
dann doch noch gut.<br />
Dennoch fiel Markus Dittli während gut<br />
Beispiele: So funktioniert<br />
die Unternehmensversicherung<br />
der Suva in der Praxis<br />
Deckung von Arzt- und Spitalkosten<br />
Beim Fussballspielen reisst sich Ueli Müller<br />
das vordere Kreuzband. Sein Spitalaufenthalt<br />
und alle Arztrechnungen werden direkt von<br />
der Suva bezahlt.<br />
Sicherung des Einkommens<br />
Peter Huber fällt vom Dach. Während sieben<br />
Monaten kann er nicht arbeiten. Bei einem<br />
versicherten Verdienst von 70 000 Franken<br />
erhält er jeden Tag 153.40 Franken, auch am<br />
Samstag und Sonntag.<br />
Absicherung der Familie<br />
Jacqueline Moser ist seit zwei Jahren Witwe.<br />
Sie erhält ihr Leben lang eine Witwenrente.<br />
Für jedes ihrer Kinder erhält sie einen zusätzlichen<br />
Betrag.<br />
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www.suva.ch/unternehmerversicherung<br />
oder bei Ihrer Suva-Agentur (Telefonnummer<br />
0848 820 820). AGVS-Mitglieder erhalten<br />
einen exklusiven Rabatt von rund 10 Prozent.<br />
eineinhalb Monaten aus. Während dieser<br />
Zeit hat die Unternehmerversicherung der<br />
Suva ein Taggeld in der Höhe von 80 Prozent<br />
seines versicherten Verdiensts an Dittli ausbezahlt.<br />
«Wer ein eigenes Geschäft führt, ist<br />
natürlich froh, wenn in einem solchen Fall<br />
eine Versicherung unter die Arme greift»,<br />
erzählt Dittli. «Denn meine beiden Angestellten<br />
konnten meinen Ausfall natürlich<br />
nicht vollends kompensieren.» Heute ist<br />
Markus Dittli wieder fit und voller Energie<br />
in seinem Betrieb tätig. Und er weiss, dass<br />
sich die Unternehmerversicherung der Suva<br />
absolut lohnt.<br />
Markus Dittli, warum haben Sie sich gerade<br />
für die Unternehmerversicherung der Suva<br />
entschieden?<br />
Ich wollte eigentlich schon vor Jahren zur<br />
Suva, landete dann aber bei einem anderen<br />
Versicherer. Dort lief es nach einem Unfall gar<br />
nicht gut. Ich hatte stets das Gefühl, möglichst<br />
weitergeleitet zu werden. Einfach so, dass sich<br />
niemand richtig zuständig fühlte für mich. Danach<br />
wechselte ich ganz bewusst zur Suva.<br />
Wie wurden Sie nach Ihren Unfall durch die<br />
Unternehmerversicherung betreut?<br />
Sehr gut, wirklich. Kurz nach dem Unfall<br />
hat man per Telefon nachgefragt, wie es mir<br />
geht und was an Behandlungen ansteht. Alles<br />
lief sehr unkompliziert. Ich erhielt ohne Probleme<br />
mein Taggeld, die nötige Ergotherapie<br />
wurde übernommen und die Verantwortlichen<br />
der Suva unterstützten mich, wo sie konnten.<br />
Auch deshalb konnten Sie recht bald in den<br />
Betrieb zurückkehren?<br />
Ja, am Anfang war ich zu 100 Prozent<br />
arbeitsunfähig, danach kehrte ich schrittweise<br />
zurück. Ich konnte mein Pensum im eigenen<br />
Betrieb also langsam wieder steigern. So<br />
wurde auch meine verletzte Hand nicht zu<br />
stark wieder belastet.<br />
Was hat Sie besonders gefreut?<br />
Ich bin ja sonst nicht der Schnellste, was<br />
Lob angeht <strong>–</strong> erst recht bei Versicherungen<br />
(lacht). Aber ich kann die Unternehmerversicherung<br />
wirklich nur weiterempfehlen! Es<br />
hat alles prima geklappt. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>47
TECHNIK & UMWELT<br />
Antriebe<br />
«Für den Garagisten wird<br />
die Zukunft anspruchsvoller,<br />
aber auch spannender»<br />
Falsch eingesetzte Elektromobilität wird zum Bumerang, der Diesel wird noch lange nicht sterben und an Wasserstoff führt<br />
in Zukunft kein Weg vorbei: Im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> erklärt Antriebsforscher Christian Bach von der Empa, warum<br />
Garagisten sich noch stärker auf den Beratungsaspekt beim jeweiligen Antrieb fokussieren sollten. Reinhard Kronenberg<br />
Wir erleben eine Neuauflage der Klimadiskussion, Schüler<br />
streiken und selbst die FDP springt auf den grünen Zug auf. Was<br />
passiert hier gerade?<br />
Christian Bach: Die Problematik der Klimaveränderung ist offensichtlich<br />
in der breiten Bevölkerung angekommen. Das kann auch<br />
Auswirkungen auf den Fahrzeugmarkt haben, weil als Treiber des<br />
Wandels neben der Gesetzgebung und der technischen Möglichkeiten<br />
der Hersteller zusätzlich die Veränderung des Konsumentenverhaltens<br />
dazukommen kann.<br />
Im Zug der aktuellen Klimadebatte bekommen Kräfte Auftrieb, die<br />
das Autofahren generell unattraktiver machen und den öffentlichen<br />
Verkehr auf Kosten des Autos ausbauen wollen. Ist der motorisierte<br />
Individualverkehr in Gefahr?<br />
Das glaube ich nicht. Die aktuelle politische Diskussion relativiert<br />
sich, wenn Sie die Marktanteile betrachten: 80 bis 90 Prozent im<br />
Personentransport läuft über den MIV, weshalb sich die Dominanz<br />
selbst dann nicht wesentlich ändern würde, wenn die Kapazität des<br />
ÖV verdoppelt würde. Andererseits ist aber auch klar, dass der Verkehr<br />
an bestimmten Punkten an seine Kapazitätsgrenze stösst <strong>–</strong> oder<br />
sogar darüber hinaus gekommen ist. Schlussendlich braucht es beides<br />
und es braucht wohl auch etwas mehr Verzicht.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Nehmen wir das Beispiel Plug-in-Hybride. Diese Fahrzeuge haben<br />
auf dem Papier einen sehr tiefen CO 2<br />
-Normwert, produzieren in der<br />
Realität aber deutlich höhere Emissionen. Ähnliches gilt bei Elektrofahrzeugen,<br />
die für Fahrzeughersteller mit null CO 2<br />
in die Rechnung<br />
eingehen. Bei beiden Antriebsformen wird die CO 2<br />
-Reduktion<br />
überschätzt. Eigentlich wäre der richtige Weg, die tatsächlichen<br />
Emissionen zu bewerten. Es droht sonst die Ironie, dass wir die Antriebstechnologie<br />
zu hohen Kosten umstellen, aber nur minimale Verbesserungen<br />
erreichen <strong>–</strong> falls überhaupt. Damit droht die Gefahr, das<br />
Vertrauen der Konsumenten zu verspielen.<br />
Basis der Diskussion ist das Klimagas CO 2<br />
. Es ist schon heute<br />
absehbar, dass Hersteller und Importeure den Grenzwert von 95<br />
Gramm pro Kilometer per Ende 2022 nicht einhalten können und<br />
deshalb erhebliche Bussen fällig werden. Wie würden Sie das<br />
Problem lösen?<br />
Das Problem ist bei den Herstellern und Importeuren erkannt.<br />
Man setzt jetzt auf das, was zumindest auf dem Papier am meisten<br />
zur Reduktion beiträgt. Ob das in der Realität dann zu einer ähnlichen<br />
CO 2<br />
-Reduktion führt, ist allerdings eine andere Frage.<br />
Christian Bach ist Abteilungsleiter<br />
Fahrzeugantriebssysteme bei der Empa.<br />
48<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNIK & UMWELT<br />
an Elektro- und Plug-in-Fahrzeugen bis 2020 auf zehn Prozent<br />
bei den Neuzulassungen zu steigern. Halten Sie das für realistisch?<br />
Ja, das halte ich für realistisch. Und zwar deshalb, weil die ersten<br />
zehn Prozent sicher die einfachsten Prozente sind. Zudem glaube ich,<br />
dass viele Benzin- und Dieselfahrzeuge, die primär für Kurzstrecken-,<br />
Stadt- und Pendlerfahrten eingesetzt werden, sehr einfach auf Elektrofahrzeuge<br />
umgestellt werden könnten. Schon nur deshalb, weil<br />
Kurzstreckenfahrten verbrennungsmotorisch angetriebenen Fahrzeugen<br />
überproportional schaden.<br />
Christian Bach hat den Durchblick mit den Antriebskonzepten.<br />
Warum ist das in der ganzen Diskussion kein Thema?<br />
Ich vermute, weil befürchtet wird, dass bestimmte Technologien<br />
hinsichtlich CO 2<br />
-Emissionen dann nicht mehr so positiv dastehen.<br />
Meiner Meinung stellt die Betrachtung nur eines Teils der Emissionen<br />
ein ähnliches gesetzliches Schlupfloch dar, wie es auch im Rahmen<br />
des Diesel-Skandals bestand. Das führt dazu, dass die Emissionsstatistik<br />
auf dem Papier gut aussieht, in der Realität aber kaum Verbesserungen<br />
bringt. Ich meinerseits befürchte, dass wir primär auf dem<br />
Papier eine CO 2<br />
-Reduktion erzielen werden und nicht in der Realität.<br />
Aufgrund der höheren Kaufkraft haben wir in der Schweiz in der<br />
Regel besser motorisierte und ausgerüstete Fahrzeuge und aufgrund<br />
der Topographie auch einen höheren Allradanteil als im übrigen<br />
Europa. Wird die Schweiz beim CO 2<br />
für ihren Wohlstand abgestraft?<br />
Nein, aber es ist eine logische Konsequenz. Hier könnten Garagisten<br />
mehr Aufklärung leisten: Braucht der Kunde wirklich ein Allradfahrzeug,<br />
einen 250 PS-Motor oder ein SUV? Beginnen wir damit<br />
gleich bei mir: Ich habe ein Auto gekauft, mit dem ich einen Wohnwagen<br />
ziehen kann, obwohl ich dies nur 2 bis 4 Wochen pro Jahr<br />
gemacht habe. Heisst: 48 Wochen im Jahr fuhr ich eigentlich ein zu<br />
grosses Auto.<br />
Was hat der Garagist damit zu tun?<br />
Würde er mein Mobilitätsbedürfnis kennen, könnte er mir ein entsprechendes<br />
Angebot machen: Für 48 Wochen ein kostengünstiges<br />
kleineres Auto, das meine allgemeinen Transportzwecke gut erfüllt.<br />
Und für die anderen vier Wochen, also für meine Ferienzeit, zu guten<br />
Konditionen ein grösseres Auto, das einen Wohnwagen ziehen kann<br />
oder Allradantrieb aufweist. Damit könnte er mich als Kunden zufriedenstellen<br />
<strong>–</strong> und CO 2<br />
wäre damit auch noch eingespart.<br />
Die Elektromobiliät kommt nur langsam in Fahrt. Woran liegt das?<br />
Wir können das mit anderen Produkten vergleichen, bei denen ein<br />
Wechsel stattgefunden hat. Nehmen wir das Smartphone als Beispiel.<br />
Es hat sich gegenüber dem Mobiltelefon sehr schnell durchgesetzt,<br />
weil es einfach viel mehr kann. Die neuen Antriebe haben diesen<br />
Vorteil noch nicht, im Gegenteil: Sie verfügen über weniger Reichweite,<br />
sind in der Handhabung etwas komplizierter und man kann<br />
sie nicht überall kaufen oder warten. Ausserdem haben sie weniger<br />
Nutzlast, können oftmals weder einen Anhänger noch einen Wohnwagen<br />
ziehen und es gibt sie kaum als Allradfahrzeug. Es ist deshalb<br />
überhaupt nicht trivial, Benzin- und Dieselfahrzeuge durch andere<br />
Antriebskonzepte zu ersetzen.<br />
Mit dem Programm «10/20» zielt Auto-Schweiz darauf ab, den Anteil<br />
Das Thema Elektromobilität ist sehr kontrovers: Auf der einen Seite<br />
stehen die Fundamentalisten, für die es gar nichts anderes gibt.<br />
Auf der anderen Seite sind die Zweifler, für die Elektromobilität<br />
keinen Sinn macht, wenn man sich alle Aspekte des Themas vor<br />
Augen führt. Wie stehen Sie dazu?<br />
Wie alles hat auch die Elektromobilität Vor- und Nachteile. Diese<br />
muss man kennen, um beispielsweise gute Beratungen machen zu<br />
können. Werden Elektrofahrzeuge falsch eingesetzt, kann dies zum<br />
Bumerang werden. Wenn Personen zum Beispiel auf ein Elektrofahrzeug<br />
wechseln, damit aber nicht mehr in die Ferien fahren können,<br />
sondern neu fliegen müssen, wird der Umwelt definitiv kein Dienst<br />
erwiesen. Meine Meinung ist, dass wir die Elektromobilität brauchen,<br />
um die Emissionen bei Kurz- und Mittelstreckenanwendungen zu reduzieren.<br />
Als Ersatz für Mittel- und Langstreckenanwendungen gibt<br />
es aber geeignetere und ökologischere Antriebe wie den Gasantrieb<br />
oder längerfristig Wasserstofffahrzeuge.<br />
Fortsetzung Seite 50<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>49
TECHNIK & UMWELT<br />
Neben der Produktion und Entsorgung der Batterien und dem<br />
Strommix im Betrieb ist eine der grossen Schwächen von Elektrofahrzeugen<br />
nach wie vor deren Restwert.<br />
Hier müssen sich die Märkte erst entwickeln. Sobald sich Elektroautos<br />
auf dem Gebrauchtwagenmarkt etablieren können, werden die<br />
Restwerte steigen. Mittelfristig werden die Kosten der Elektromobilität<br />
sinken und diejenigen von Benzin- und Dieselfahrzeugen steigen.<br />
Wann der «Break-even» erreicht wird, hängt von verschiedenen Faktoren<br />
ab.<br />
Über alles gesehen ist ein Elektrofahrzeug heute im Betrieb<br />
nach wie vor teurer als eines mit Verbrennungsmotor, korrekt?<br />
Ja. Erstbesitzer tragen im Moment noch einen hohen Abschreiber,<br />
weshalb ein Elektrofahrzeug in den meisten Fällen nicht günstiger<br />
ist als ein Benzin- oder Dieselfahrzeug. Die Unterschiede werden sich<br />
aber angleichen und in vielen Fällen sind die Unterschiede vergleichsweise<br />
gering.<br />
Wie schätzen Sie Wasserstoffantriebe ein?<br />
Bei Wasserstoffantrieben muss der Kunde sein Verhalten nur<br />
mini mal anpassen, was ein grosser Vorteil ist. Allerdings sind Wasserstofffahrzeuge<br />
und auch der Aufbau der Wasserstofferzeugungs-,<br />
Transport- und Betankungsinfrastruktur teuer. Wir denken, dass<br />
man an Wasserstoff schlicht nicht vorbeikommen wird, wenn das<br />
Energiesystem auf erneuerbare Basis umgestellt wird. Deshalb sollte<br />
man die direkte energetische Nutzung von Wasserstoff schon auch<br />
genau anschauen. Ich glaube allerdings, dass sich Wasserstoffantriebe<br />
zuerst im Nutzfahrzeugbereich etablieren werden und erst etwas<br />
später im Personenwagenbereich.<br />
Als einzige Alternative zu Benzin und Diesel gilt in den Medien<br />
oftmals die Elektromobilität. Gasfahrzeuge werden in diesem<br />
Rahmen praktisch nicht erwähnt, auch seitens der Behörden nicht.<br />
Warum ist das aus Ihrer Sicht so?<br />
Die heutige CO 2<br />
-Gesetzgebung berücksichtigt die Vorteile von Gasfahrzeugen<br />
nur zu einem geringen Ausmass. Deshalb sind sie fast nur<br />
für Spezialisten sichtbar. Beispielsweise weisen mit Biogas betriebene<br />
Fahrzeuge vergleichbare CO 2<br />
-Lebenszyklusemissionen auf wie mit erneuerbarer<br />
Elektrizität betriebene Elektrofahrzeuge. Kann man solche<br />
Vergleiche nicht selber erstellen, erkennt man das aber nicht. Hätten<br />
wir eine technologieneutrale CO 2<br />
-Gesetzgebung für Fahrzeuge, wäre<br />
dies offensichtlicher. Trotzdem: Weltweit nehmen die Gasfahrzeuge<br />
bei Flotten, Nutzfahrzeugen und Bussen stark zu.<br />
«Die heutige CO 2<br />
-Gesetzgebung<br />
berücksichtigt die Vorteile<br />
von Gasfahrzeugen nur<br />
zu einem geringen Ausmass.»<br />
Auf Basis der Entwicklung bei den Antriebstechnologien:<br />
Wie beurteilen Sie die Auswirkungen auf den Aftersales-Bereich?<br />
Für den Garagisten wird es sicher anspruchsvoller, aber auch<br />
spannender: Nicht nur die Antriebskonzepte sind im Wandel, das<br />
Fahrzeug entwickelt sich zunehmend in einen rollenden Computer.<br />
Der Einfluss der Informatik wird immer grösser. Wer es schafft, mit<br />
dieser Technologie Schritt zu halten, wird künftig in einem interes-<br />
Christian Bach informiert sich vor Ort über neue Modelle und die Trends der Autohersteller.<br />
50<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
santeren Umfeld arbeiten als früher, wo es primär<br />
darum ging, die «Hardware» in Schuss zu halten.<br />
Ich glaube, dass das Geschäftsmodell «Auto<br />
kommt in den Service, Auto braucht eine grössere<br />
Reparatur und der Besitzer irgendwann ein neues<br />
Auto» auslaufen wird. Es wird neue, auf die unterschiedlichen<br />
Mobilitätsbedürfnisse der Kunden<br />
angepasste Modelle brauchen. Da muss man mit<br />
der neuen Technik schon einigermassen Schritt<br />
halten können, ansonsten wird man abgehängt.<br />
Muss der Diesel als nach wie vor willkommene<br />
Hilfe zur CO 2<br />
-Reduktion definitiv abgeschrieben<br />
werden?<br />
Nein. Im Langstreckenbereich und bei den<br />
Nutzfahrzeugen ist es schlicht nicht denkbar, dass<br />
er verschwindet. Aber auch der Diesel muss CO 2<br />
-<br />
arm werden. Auf heutiger Basis, also mit fossilem<br />
Diesel, ist die CO 2<br />
-Belastung klar zu hoch. Dies<br />
ist durch weitere Wirkungsgradsteigerungen und<br />
dem Umstieg von fossilem auf erneuerbaren Dieseltreibstoff<br />
möglich. Wir arbeiten beispielsweise<br />
an einem Lastwagenmotor, der einen Wirkungsgrad<br />
von 50 Prozent erreichen soll, und an einem<br />
aus überschüssigem Strom hergestellten flüssigen<br />
Treibstoff als Dieselersatz. Solche Konzepte können<br />
sehr CO 2<br />
-arm sein.<br />
Wenn Sie Garagist und nicht Forscher wären,<br />
was würden Sie diesen Leuten sagen?<br />
Ich würde versuchen, besser zu erfassen, was<br />
der Kunde tatsächlich braucht und will, um ihm<br />
dann in einem fundierten Beratungsgespräch die<br />
Vor- und Nachteile der verschiedenen Antriebskonzepte<br />
darzulegen. Der Kunde sollte am Schluss des<br />
Gesprächs den Eindruck haben, dass er mehr weiss<br />
als vorher. Es wird für den Autohändler in Zukunft<br />
sicher noch wichtiger werden, im Antriebsbereich<br />
über die relevanten Informationen zu verfügen und<br />
sie adäquat vermitteln zu können. Das ist auch ein<br />
Appell für die Weiterbildung.<br />
Aber möchte ich als Garagist dem Kunden<br />
nicht das verkaufen, was ich im Angebot habe?<br />
Das ist zwar naheliegend, aber meines Erachtens<br />
zu kurz gedacht. Wenn Sie beispielsweise als<br />
Toyota-Händler einem Kunden sagen, dass ein<br />
Hybridfahrzeug für ihn die ideale Lösung ist, der<br />
gleiche Kunde beim Nissan-Händler dann aber<br />
den Elektroantrieb, beim BMW-Händler den Plugin-Hybriden,<br />
beim Skoda-Händler das Gasfahrzeug<br />
und schliesslich beim Hyundai-Händler das<br />
Wasserstofffahrzeug als beste Lösung geraten bekommt,<br />
sorgt das bei diesem Kunden wohl eher für<br />
Verwirrung, als dass es hilft.<br />
Das komplette Marderabwehrprogramm<br />
aus einer Hand!<br />
Es ist also nicht zu erwarten, dass Hersteller ihre<br />
Investitionen in die Dieseltechnologie beenden?<br />
Auch hier sage ich klar Nein. Die Dieseltechnologie<br />
wird zwar in kleineren Fahrzeugsegmenten<br />
ziemlich sicher aussterben, weil es dort mit<br />
Hybrid-, Gas- oder Elektrofahrzeugen geeignetere<br />
Technologien gibt. Aber in grösseren Fahrzeugen<br />
und insbesondere für Langstreckenanwendungen<br />
hat er definitiv eine Zukunft. Mit den kommenden<br />
Abgasvorschriften und der damit verbundenen aufwendigen<br />
Reinigungstechnik wird er aber definitiv<br />
kein Schnäppchen sein.<br />
Bach ist auch ein gefragter Referent.<br />
Vorbehandlung<br />
Ultraschallabwehr<br />
Duftabwehr<br />
Hochspannungsabwehr<br />
Bei Neuwagen sinkt der Diesel-Anteil seit<br />
Jahren kontinuierlich, im Occasionsbereich hat<br />
er sich erholt. Wie beurteilen Sie die aktuelle<br />
Marktlage?<br />
Die Verunsicherung ist nach wie vor da. Das bekommen<br />
wir mittels Anfragen von verunsicherten<br />
Fahrzeugkäufern immer wieder zu spüren.<br />
Weil zu wenig gefragt wird, was der Kunde eigentlich<br />
braucht und welcher Antrieb für ihn passt?<br />
Genau. Wie wäre es denn, wenn der Toyota-<br />
Händler einem Neuwagenkäufer sagen würde: Für<br />
Ihre Bedürfnisse passt ein Elektroauto besser, gehen<br />
Sie zu meinem Kollegen in der Garage nebenan.<br />
Mechanischer<br />
Schutz<br />
Zubehör<br />
Inwiefern?<br />
Wir erhalten fast täglich Anfragen von Personen,<br />
die ein neues Auto kaufen wollen, aber nicht<br />
wissen, auf welchen Antrieb sie setzen sollen. Oftmals<br />
sind das Leute, die einen umweltfreundlichen<br />
Antrieb suchen, aber von stark divergierenden Informationen<br />
verunsichert werden.<br />
Aber dann verliert er einen Kunden.<br />
Aber er gewinnt mit Sicherheit das Vertrauen des<br />
Kunden, der dies dann auch weitererzählt. Ich bin<br />
überzeugt, dass das schliesslich honoriert wird. <<br />
G<br />
JAHRE<br />
EWÄHRLEISTUNG<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />
www.stop-go.de
TECHNIK & UMWELT<br />
Susi und Franz Gisler von der Post-Garage<br />
in Altdorf führen den AEC bei ihren Kunden<br />
einmal pro Jahr beim Service durch.<br />
AutoEnergieCheck<br />
«Wer schlechten Service<br />
bietet, verliert Kunden»<br />
Die Garagenbetriebe des Kantons Uri sind besonders aktiv: Sie unterziehen die Autos ihrer Kunden dem<br />
AutoEnergieCheck AEC <strong>–</strong> aus Überzeugung. André Bissegger<br />
«Der AEC ist für die Kunden eine gute Sache.<br />
Wir können ihnen zeigen, wie sie Benzin und<br />
damit CO 2<br />
einsparen können», sagt Reto Gisler,<br />
Kundendienstberater in der Garage Welti<br />
in Schattdorf UR. Seine Garage führt bei jedem<br />
Auto mit einer Auftragskarte immer den AEC<br />
und den Reifenoptimierungstest ROP durch <strong>–</strong><br />
kostenlos. Ab einem Service von mindestens<br />
100 Franken wird das Auto zudem innen und<br />
aussen gereinigt. Vor allem Mechaniker und<br />
Servicetechniker Sepp Theiler halte hier den<br />
Finger drauf, sagt Reto Gisler lachend. «Sein<br />
Ziel ist, dass wir beim AEC irgendwann die<br />
Nummer 1 werden.»<br />
Die Garage Welti, eine Renault- und Dacia-Vertretung,<br />
führt mehrere Gründe an,<br />
weshalb die Tests und das Reinigen bei ihr<br />
zum Service gehört. «Für uns ist es quasi ein<br />
Give-away», sagt Reto Gisler. «Da alle sparen,<br />
gibt es sonst nichts mehr, das wir abgeben<br />
können.» Für seine Garage ist guter Service<br />
überlebenswichtig. «In unserer Region gibt es<br />
so viele Garagen. Wir können uns nur dank<br />
unserem Service abheben.» Ausserdem habe<br />
Renault «trotz sensationellen Produkten zu<br />
Unrecht noch immer ein schlechtes Image.<br />
Das versuchen wir auf unsere Art wieder geradezubiegen.»<br />
Kunden sensibilisieren<br />
Doch es gibt noch weitere Gründe für die<br />
Dienstleistungsaffinität der Garage Welti:<br />
«Unsere Flotte ist bereits sehr elektrisch. Deshalb<br />
können wir unsere Kunden mit dem AEC<br />
schon jetzt etwas sensibilisieren.» Diese würden<br />
den Service sehr schätzen <strong>–</strong> und immer<br />
wieder kommen. Stichwort Kundenbindung.<br />
«Es ist viel gratis Arbeit, aber das ist es uns<br />
wert», betont Reto Gisler. «Es ist ja auch ein<br />
Nutzen für uns, wenn wir ihnen wieder etwas<br />
verkaufen können.» Deshalb ist für die Garage<br />
Welti klar: Sie wird ihren Service auch in<br />
Zukunft beibehalten. «Wer schlechten Service<br />
bietet, verliert Kunden.» Man müsse zu denen<br />
schauen, die man habe.<br />
Die Garage Welti beschäftig zwölf Mitarbeiter,<br />
fünf davon sind in Ausbildung.<br />
Ausserdem gehört zum Unternehmen ein<br />
eigener Carrosseriebetrieb <strong>–</strong> das helfe beim<br />
Diversifizieren, erklärt Reto Gisler. Er windet<br />
zudem Karl Baumann, der beim AGVS für<br />
Arbeitssicherheit & Umwelt zuständig ist, ein<br />
Kränzchen: «Er hilft uns weiter und motiviert<br />
uns sehr».<br />
52<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNIK & UMWELT<br />
«Wollen Interesse wecken»<br />
Dass Karl Baumann im Kanton Uri eine<br />
treibende Kraft hinter dem AEC ist, bestätigt<br />
auch Franz Gisler, Inhaber der Post-Garage in<br />
Altdorf <strong>–</strong> eine Peugeot-Vertretung. Seine Garage<br />
testet die Autos der Kunden ebenfalls<br />
weiterhin auf das Energie- und Kosteneinsparpotenzial<br />
<strong>–</strong> jeweils einmal pro Jahr beim<br />
Service. «Der Aufwand wäre sonst zu gross»,<br />
erklärt er. Seine Garage führt den kostenlosen<br />
AEC jeweils auf der Rechnung auf. «Dann wird<br />
er auch eher angeschaut», sagt Franz Gisler, dessen<br />
Garage von Anfang an beim AEC dabei ist.<br />
Franz Gisler äussert sich bezüglich AEC<br />
zwar nicht ganz so euphorisch wie sein Kollege<br />
aus dem Nachbardorf, doch auch er findet<br />
den Check eine gute Sache, um die Kunden<br />
zu sensibilisieren. «Das ist der Hauptgrund,<br />
weshalb wir noch immer mitmachen», sagt er.<br />
«Wir wollen das Interesse des Kunden wecken<br />
und ihm zeigen, dass er selbst etwas zum Sparen<br />
beim Verbrauch beitragen kann.»<br />
«Ein guter Beitrag»<br />
Das gelinge manchmal besser, manchmal<br />
schlechter. «Viele nehmen es einfach zur<br />
Kenntnis, andere interessiert es gar nicht. Die,<br />
die ein grosses und schweres Auto fahren wollen,<br />
denen ist es sowieso egal», betont er. Andere<br />
zeigten sich durchaus interessiert. «Wie<br />
viel dann tatsächlich umgesetzt wird, bleibt jedoch<br />
offen.» Er schielt daher auch nicht auf die<br />
Rangliste. «Das ist nicht unsere Motivation. Es<br />
ist einfach ein guter Beitrag und der Aufwand<br />
ist angemessen.» Wenn sich dann noch Zusatzverkäufe<br />
realisieren lassen <strong>–</strong> umso besser.<br />
Mehr Hoffnungen auf die Sensibilisierung<br />
der Kunden setzt Franz Gisler, der den Betrieb<br />
1985 von seinem Vater übernommen hat und<br />
drei Mechaniker beschäftigt, ganz generell in<br />
die Modellpalette der Hersteller. «Mit dem<br />
Hybrid von Peugeot ist es uns tatsächlich gelungen,<br />
die Leute so zu sensibilisieren, dass<br />
sie auf ihren Verbrauch achten», sagt er.<br />
Die Post-Garage aus Altdorf und die Garage<br />
Welti aus Schattdorf <strong>–</strong> nur zwei der Urner<br />
Garagen, die die AEC-Fahne im Kanton nach<br />
wie vor hochhalten. <<br />
Das Team der Garage Welti aus Schattdorf ist besonders aktiv beim AEC.<br />
AGVS Garantie<br />
erfolgreich seit 2005<br />
by Quality1 AG<br />
AGVS Garantie<br />
by Quality1 AG<br />
Die AGVS Garantie by Quality1 AG ist bereits seit über 10 Jahren erfolgreich am Markt und hilft Ihnen, die Kundenbindung und -zufriedenheit zu steigern.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />
+41 (0)55 254 30 00 | info@quality1.ch | www.quality1.ch<br />
© Quality1 AG, Bubikon 2/2017
BILDUNG<br />
Fachausweise für Fahrzeugrestauratoren<br />
Altes Blech als Chance für die<br />
Ein traumhaft eleganter Lancia Flavia erzählt vom Dolce Vita vergangener Tage, ein liebevoll restaurierter VW Käfer erholt sich<br />
von der langen Autobahnfahrt, daneben glänzen zwei angejahrte Jaguars in der Abendsonne: Wenn die frischgebackenen<br />
Fahrzeugrestauratoren ihre eidgenössischen Fachausweise entgegennehmen, beginnt die Show schon auf dem Parkplatz.<br />
Sandro Compagno<br />
Dieses Jahr war es die Autobau Erlebniswelt in Romanshorn, die den<br />
stimmungsvollen Rahmen für die Fachausweisübergabe an acht Fahrzeugrestauratoren<br />
bildete. «Mein Herz lacht, wenn ich diese wunderbaren<br />
Autos auf dem Parkplatz stehen sehe», begrüsste Autobau-Geschäftsführer<br />
Fredy Lienhard die Absolventen und rund 50 Gäste. «Oldtimer<br />
sind Emotion pur. Man ist nie sicher, ob ein Oldtimer am Morgen anspringt<br />
oder zuverlässig sein Ziel findet. Aber das ist Teil der Faszination.<br />
Und wenn man selbst Hand anlegen kann, dann ist das perfekt.»<br />
«Ein Virus, der dich nicht mehr loslässt»<br />
Selbst Hand anlegen kann beispielsweise Kevin Frey, frischgebackener<br />
Fahrzeugrestaurator bei der Autowelt Bachmann in Inwil<br />
LU, die sich auf Oldtimer der Marken VW und Audi spezialisiert hat.<br />
«Oldtimer sind wie ein Virus, der dich nicht mehr loslässt», beschreibt<br />
Frey seine Beziehung zu den Klassikern. Livio Arquint <strong>–</strong> er arbeitet bei<br />
British Classic Cars in Knonau ZH <strong>–</strong> pflichtet bei: «Die alten Autos<br />
klingen und riechen ganz anders als die modernen Fahrzeuge.»<br />
Als Teenager habe er an seinem Töffli geschraubt, jetzt sind es<br />
Fahrzeuge britischer Provenienz.<br />
Insgesamt zehn junge Fachleute haben die Weiterbildung erfolgreich<br />
abgeschlossen. Gastgeber Fredy Lienhard gratulierte den acht<br />
in Romanshorn anwesenden Absolventen in zweifacher Hinsicht:<br />
«Erstens für den bestandenen Abschluss, zweitens für die Branche, die<br />
ihr gewählt habt. Sie hat Zukunft.» Erst zum zweiten Mal fand dieser<br />
feierliche Event statt <strong>–</strong> die Weiterbildung zum Fahrzeugrestaurator<br />
bzw. -restauratorin ist die jüngste des AGVS. Der Garagistenverband<br />
hat sich mit dem Schweizerischen Carrossierverband (VSCI) und<br />
der Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IgFS)<br />
zusammengeschlossen, um diesen Lehrgang anzubieten. Während<br />
vor einem Jahr ausschliesslich Absolventen der Fachrichtung Automobiltechnik<br />
ausgezeichnet wurden, waren am Freitag in Romanshorn<br />
erstmals auch zwei Fahrzeugrestauratoren der Fachtechnik<br />
Carrosseriespenglerei unter den Diplomanden: Bruno Buchwalder und<br />
Christian Zbinden.<br />
«Das Marktpotenzial besteht», erklärte IgFS-Präsident Christian<br />
Ackermann, «die Zahl an 30- und 40-jährigen Autos wächst kontinuierlich.»<br />
Diese Aussage lässt sich mit Zahlen belegen: 1991 waren erst 20 000<br />
Autos älter als 30 Jahre, heute wird diese Zahl auf 80 000 geschätzt.<br />
54<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Fachleute für Oldtimer (v.l.): Thomas Jäggi (AGVS), Christian Zbinden, Bruno<br />
Buchwalder (beide Fachrichtung Carrosseriespenglerei), Luca Dosch, Roger von<br />
Allmen, Livio Arquint, Dominik Kocher, Kevin Frey, Angelo Tenore (alle Fachrichtung<br />
Automobiltechnik) und Bruno Sinzig, Präsident der Prüfungskommission.<br />
BILDUNG<br />
Emmen LU mit der Note 5,1 obenaus. Der Präsident der Prüfungskommission,<br />
Bruno Sinzig, der Buchwalder und seinen erfolgreichen<br />
Kollegen die Fachausweise übergeben durfte, ermunterte jene<br />
Kandidaten, welche die Prüfung nicht bestanden hatten, in einem Jahr<br />
einen neuerlichen Anlauf zu nehmen.<br />
«Altes Blech und doch zukunftsweisend»<br />
«Obwohl wir hier über alte Technik und altes Blech sprechen, so ist<br />
diese Weiterbildung zukunftsweisend», sagte Olivier Maeder und erwähnte<br />
die grossen Anstrengungen, welche die Schweizer Garagisten<br />
unternehmen, um Fachkräfte zu finden, die qualitativ und quantitativ<br />
genügen: «Erfreulich ist, dass die Lehreintritte in unserem Gewerbe in<br />
den letzten vier Jahren stabil sind. Aber wir unternehmen jedes Jahr<br />
mehr, um dieses Ziel zu erreichen.» Diese Stabilität, so Maeder, sei<br />
auch wichtig für die Fahrzeugrestauratoren: «Denn die jungen Leute,<br />
die heute ihre berufliche Grundbildung beginnen, sind die Fahrzeugrestauratoren<br />
von morgen.» Ein breites und attraktives Weiterbildungsangebot<br />
sei wichtig für die Branche: «Und dieser Lehrgang<br />
ergänzt das Programm perfekt <strong>–</strong> ironischerweise ist es unser jüngster<br />
Lehrgang, der sich um die ältesten Fahrzeuge dreht.» <<br />
Zukunft<br />
Note 5,1: Bruno Sinzig beglückwünscht Kevin Frey...<br />
Viele der erfolgreichen Absolventen arbeiten in kleinen,<br />
spezialisierten Oldtimer-Werkstätten. «Die Branche lebt auch von<br />
Ein-Mann-Betrieben», sagte Fredy Lienhard und ermutigte die frischgebackenen<br />
Fahrzeugrestauratoren, den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
zu wagen. «Der Oldtimer- und Youngtimermarkt ist ein Wachstumsmarkt»,<br />
ergänzte Olivier Maeder, Geschäftsleiter Bildung im AGVS.<br />
«Wir brauchen Fahrzeugrestauratoren.» Viele ältere Mechaniker, die<br />
sich mit den alten Fahrzeugen noch auskennen, stehen kurz vor der<br />
Pensionierung. Es ist wichtig, dass das Wissen erhalten bleibt.<br />
Entsprechend anspruchsvoll waren sowohl Lehrgang wie auch<br />
Prüfung. Während von den elf Teilnehmern in der Fachrichtung Automobiltechnik<br />
immerhin acht ihren Fachausweis erwerben konnten,<br />
war die Quote bei den Carrosseriespenglern deutlich tiefer: Acht<br />
waren vor zwei Jahren gestartet, drei stiegen während des Lehrgangs<br />
aus und von den fünf Prüfungsteilnehmern nahmen lediglich zwei<br />
die Hürde. Die Herausforderung: Von den Kandidaten war in jeder<br />
Disziplin eine genügende Note gefordert. «Es war anspruchsvoll»,<br />
erzählte Bruno Buchwalder, «an der Prüfung ist mir die Zeit davongelaufen.<br />
Ich konnte nicht die Qualität bieten, die ich gerne gehabt hätte.»<br />
Dafür ging die Bestnote des Jahrgangs an einen Carrosseriespengler:<br />
Christian Zbinden aus Schwarzenburg BE erreichte die hervorragende<br />
Durchschnittsnote 5,5. In der Fachrichtung Automobiltechnik<br />
schwangen Kevin Frey aus Rickenbach LU und Angelo Tenore aus<br />
... und Angelo Tenore zu ihren Abschlusszeugnissen.<br />
Die ausgezeichneten Fahrzeugrestauratoren<br />
Fachrichtung Automobiltechnik:<br />
Kevin Frey, Rickenbach LU<br />
Roger von Allmen, Gwatt BE<br />
Andreas Jäger, Balgach SO<br />
Livio Arquint, Schwyz<br />
Dominik Kocher, Selzach<br />
Sandro Schäpper, Mühlehorn GL<br />
Luca Dosch, Masein GR<br />
Angelo Tenore, Emmen<br />
Fachrichtung Carrosseriespenglerei:<br />
Bruno Buchwalder, Wolfwil SO<br />
Christian Zbinden,<br />
Schwarzenburg BE<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>55
BILDUNG<br />
Damian Schmid vor den World Skills<br />
Fehlersuche für Kazan<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> hat dem 19-jährigen Automobil-Mechatroniker Damian Schmid bei seinen Vorbereitungen auf die<br />
Berufsweltmeisterschaften in Kazan über die Schulter geschaut. Jürg A. Stettler<br />
Momentan arbeitet World-Skills-Teilnehmer Damian Schmid (l.) in der Garage von Flavio Helfenstein in Hildisrieden LU und holt sich dort den letzten Schliff für Kazan.<br />
Die Berufsweltmeisterschaften rücken immer näher. Mit dabei vom<br />
22. bis 27. August an den World Skills im russischen Kazan ist auch<br />
der 19-jährige Damian Schmid aus Nesslau SG. Der Automobil-Mechatroniker<br />
gehört zur rund 100 Personen umfassenden Schweizer<br />
Delegation an den 45. Berufsweltmeisterschaften. In den letzten Monaten<br />
hat er sich akribisch darauf vorbereitet, zuletzt im Betrieb<br />
von Flavio Helfenstein, dem Weltmeister von 2011, im malerischen<br />
Hildisrieden LU. Wie viele Stunden hat er wöchentlich in ein erfolgreiches<br />
Abschneiden investiert? «Eine Quantifizierung ist schwer»,<br />
erklärt der Nesslauer, während er noch eine Schraube anzieht, «jede<br />
Stunde, die ich hier im Betrieb arbeite, ist ja im weitesten Sinn eine<br />
Stunde, die ich in die Vorbereitung investiere.»<br />
Dem pflichtet auch Coach Flavio Helfenstein bei: «Eigentlich ist<br />
das ganze Jahr vor den World Skills eine Vorbereitung auf den grossen<br />
Event und zwar 24 Stunden am Tag. Denn auch das Mentale,<br />
das Darübernachdenken ist ein Teil der Vorbereitung. Wenn man<br />
nur Dienst nach Vorschrift schiebt, kommt man eh nie so weit, wie<br />
Damian bereits heute gekommen ist.» Helfenstein weiss, wovon<br />
er spricht. Schliesslich sicherte er sich vor bald zehn Jahren im Beruf<br />
Automobiltechnik in London die Goldmedaille. Er erläutert: «In<br />
unserem Beruf kann man nicht einfach zig Stunden investieren und<br />
dadurch ein bestimmtes Niveau erreichen.» Die Herausforderungen<br />
seien sehr komplex, hätten sehr viele, auch psychologische Aspekte.<br />
In der Automobiltechnik gelte es, Fehler zu suchen. Dazu müsse man<br />
der Typ sein. Und Damian Schmid ist wohl der richtige Typ für Kazan.<br />
Er schätzt die Vorbereitung mit Weltmeister Helfenstein sehr.<br />
«Grösster Vorteil: Wenn ich eine Frage habe, kann er mir eine Antwort<br />
geben und vor allem eine Antwort, die für die WM spezifisch ist», analysiert<br />
der 19-Jährige, «und wenn wir mal eine freie Minute haben, können<br />
wir etwas auch vertieft anschauen. Das wäre sonst nicht möglich.» Und<br />
wie schätzt denn sein derzeitiger Trainer die Chancen seines Schützlings<br />
ein? «Das ist immer eine sehr heikle Frage. Man weiss nie, welches<br />
Niveau die Konkurrenz hat», erklärt Helfenstein. «Ich schätze Damians<br />
Chancen sehr gut ein. Er hat ein sehr gutes Grundfachwissen und eine<br />
gute Fehlersuchstrategie. Es bleibt aber schwierig, abzuschätzen, wie viel<br />
gute Mechatroniker es dieses Jahr in Kazan hat. Unser Ziel ist, mit der<br />
Weltspitze mitzuhalten, unter die Top Ten zu kommen und eine Spitzenplatzierung<br />
zu realisieren.»<br />
Inzwischen viel dazugelernt<br />
Hohe Erwartungen, die der Coach da stellt. Was sind denn Schmids<br />
Ziele? Der Toggenburger zeigt auf Helfensteins-Goldmedaille im Showroom<br />
und erklärt selbstsicher: «Mein Ziel ist es schon, hier eine zweite<br />
Gold-Medaille daneben zu legen. Wobei ich die Medaille ja nicht hier im<br />
Showroom, sondern bei mir zuhause aufhängen will!» Für dieses Ziel verschob<br />
Schmid nach den Swiss Skills gar seine Berufsmatura. Der 19-Jährige<br />
dazu nüchtern: «Das musste ich tun, sonst könnte ich nun nicht hier sein.»<br />
Bei den Swiss Skills in Bern hatte der 19-Jährige als Automobil-Mechatroniker<br />
aus dem Bereich Nutzfahrzeuge zudem beim Posten Fahrzeugelektrik<br />
mit einem elektrischen Cabrio-Verdeck noch Mühe gehabt. Diese Scharte<br />
ist inzwischen ausgewetzt. «Ich hatte damals in meinem Lehrbetrieb, der<br />
Altherr Nutzfahrzeuge AG in Nesslau, noch nicht viel mit Personenwagen<br />
zu tun. Das Verdeck war also Neuland für mich», erklärt Schmid. «Beim<br />
Messen, aber auch bei der Fehlersuche habe ich in der Zwischenzeit viel<br />
56<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
dazugelernt. Dennoch muss ich sicherlich bei den Themen mechanisches<br />
Messen und Arbeiten weiter fleissig üben.»<br />
Welche grosse Herausforderungen bleiben ihm sonst noch bis zu<br />
den World Skills im August? Etwa Russisch lernen? Der junge Automobilmechatroniker<br />
lacht: «Das muss ich zum Glück nicht! Die grösste<br />
Herausforderung ist eher, die Anforderungen von Flavio zu erfüllen!»<br />
Hat Schmid eigentlich eine Lieblingsdisziplin? «Ja, elektrische Motorstörungen<br />
suchen», kommt die prompte Antwort. «Da fühle ich mich auch<br />
am sichersten. Das mache ich am liebsten. Es geht um einen Motor und<br />
ein Motor ist immer etwas Spannendes. Und bei einem Auto geht ohne<br />
Motor nichts.» Dieses Jahr wird der Fokus an den World Skills beim<br />
Thema Motor auf Benzin- und Hybridaggregaten liegen, doch Schmid<br />
muss auch elektrische und mechanische Störungen in den Bereichen<br />
Antrieb, Fahrwerk sowie Carosserieelektrik an einem Fahrzeuge finden<br />
und unter Zeitdruck beheben.<br />
Wie bereitet sich Damian Schmid eigentlich auf den Wettkampfdruck<br />
in Kazan vor? Steht da abends Flavio Helfenstein mit der Stoppuhr neben<br />
ihm und meint «So, nun noch zehn Minuten Zeit, um drei Fehler zu finden.»?<br />
Bevor der junge Toggenburger darauf antworten kann, sagt sein<br />
Coach lachend: «Das kommt schon noch! Den Wettkampfdruck als solches<br />
kann man aber nur bis zu einem bestimmten Grad simulieren, weil<br />
er einfach von so vielen äusseren Faktoren abhängt.» Helfenstein fährt<br />
fort: «Man ist in einem anderen Land, mit anderem Essen und anderen<br />
Leuten. Das setzt recht hohe Anforderungen an den mentalen Bereich.<br />
Als Experte/Coach von Damian kann ich ihm sicherlich aufzeigen, welche<br />
Aspekte heikel werden könnten, aber eine Baisse muss er selbst<br />
überwinden.» Wie wichtig ist diese World-Skills-Teilnahme von Damian<br />
Schmid eigentlich fürs Renommée der Schweizer Berufsbildung und der<br />
Ausbildung beim AGVS? «Ein gutes Abschneiden ist schon ein internationaler<br />
Gradmesser, der aufzeigt, wo die Ausbildung in der Schweiz<br />
steht. Es ist zudem ein Motivationsfaktor für junge Leute, mehr zu machen,<br />
sich dementsprechend auch mehr in der Lehre einzusetzen», führt<br />
Flavio Helfenstein aus. Er sieht die Berufsweltmeisterschaft im weitesten<br />
Sinn auch als Begabtenförderung.<br />
Pläne für die Zeit nach der WM<br />
Hat Schmid schon Pläne für die Zeit nach Kazan? «Zuerst einmal<br />
ein halbes Jahr arbeiten, dann ins Militär. Im September 2020<br />
will ich nach Biel, um meine Ausbildung zum Fahrzeugingenieur zu<br />
starten», wird der 19-Jährige hier sehr konkret. Da in der Garage<br />
seines Coachs auch ein Leistungsprüfstand steht und Wagen und<br />
Zweiräder für den Einsatz im Motosport bearbeitet werden, wäre<br />
vielleicht gar ein Abstecher in den Rennsport eine Überlegung wert.<br />
Sofort beginnen die Augen des Toggenburgers zu leuchten: «Motorsport<br />
reizt fast jeden ‹Mech›! Bei Personenwagen sind viele Arbeiten<br />
vom Hersteller genau vorgegeben. Im Motorsport hat man noch<br />
klar mehr Freiräume. Man baut einen Motor auf, muss das System<br />
als Ganzes kennen. Da gibt es keine Handbücher und Unterlagen<br />
zum Nachschlagen <strong>–</strong> das ist das Spannende daran.» Und mit Edelmetall<br />
aus Kazan in der Tasche könnten sich ja gewisse Türe öffnen,<br />
oder täuscht das? Weltmeister Helfenstein erinnert sich: «Klar hat<br />
mir mein Titel Türen geöffnet. Aber man steht als Weltmeister nun<br />
auch nicht am Morgen auf und es wird einem die Tür eingerannt.»<br />
Und mit vielsagendem Blick auf seinen Schützling ergänzt er, «eine<br />
Teilnahme an den World Skills gibt sicher etwas zurück, aber man<br />
muss es auch zu nutzen wissen!» <<br />
World Skills <strong>2019</strong> in Kazan<br />
Vom 22. bis 27. August startet die Schweiz mit einer<br />
gut 100 Personen umfassenden Delegation an den<br />
45. Berufsweltmeisterschaften in Kazan. Neben den<br />
42 Wettkämpferinnen und Wettkämpfern reisen auch 43 Expertinnen und<br />
Experten in die rund 3500 Kilometer entfernte Hauptstadt der russischen<br />
Republik Tatarstan zu den World Skills. Die jungen Schweizer Berufsleute<br />
treten in 40 verschiedenen Berufen gegen über 1500 weitere Teilnehmende<br />
aus über 60 Nationen an. Automobiltechniker Damian Schmid hat<br />
sich in den letzten Monaten dank der Bildungspartner Renault Suisse,<br />
Toyota Schweiz, Kia Schweiz, der STFW in Winterthur, dem AGVS Ausbildungscenter<br />
in St. Gallen sowie dem AGVS Schweiz, Mobilcity in Bern,<br />
intensiv auf seinen Einsatz vorbereitet.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.worldskills.org<br />
Damian Schmid zeigt auf die Goldmedaille seines Coach Flavio Helfenstein, welche<br />
dieser an der Berufsweltmeisterschaft 2011 in London errungen hat.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>
BILDUNG<br />
Kurse für Betriebswirte im Automobilgewerbe<br />
Solide Zukunftsbasis schaffen<br />
Als Betriebswirt hat man das perfekte Know-how, um einen Betrieb zu führen. Bei den speziell auf die Autobranche ausgerichteten<br />
Kursen mit diversen Vorteilen für angehende Garagenführungskräfte hält sich die Nachfrage erstaunlicherweise<br />
in Grenzen. <strong>AUTOINSIDE</strong> klärt wieso. Jürg A. Stettler<br />
Als diplomierter Betriebswirt im Automobilgewerbe hat man die<br />
perfekten Voraussetzungen, um einen Garagenbetrieb oder Teile<br />
davon mit all den dazugehörenden Dienstleistungen zu leiten. Eine<br />
äusserst spannende und vielfältige Herausforderung. Die Absolventen<br />
erarbeiten sich während dem zweijährigen Lehrgang das Rüstzeug,<br />
um Unternehmensstrategien festzulegen, die Finanzen und<br />
das Controlling ihrer Garage zu steuern, Produkte und Dienstleistungen<br />
zu positionieren, den Infrastrukturbedarf (inklusive EDV)<br />
zu analysieren, das interne Pflichtenheft zu verfassen, die Prozesse<br />
im Unternehmen zu managen und Erfolgskontrollen durchzuführen.<br />
Erstaunlicherweise ist das Interesse an dieser Weiterbildung zum diplomierten<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe nicht sehr hoch. «Wir<br />
haben immer wieder sehr viele Personen, die sich an den Infoabenden<br />
für eine solche Weiterbildung interessieren. Aber schlussendlich<br />
sind es dann doch recht wenige, die sich tatsächlich für einen Kurs<br />
anmelden», gesteht Beat Geissbühler, Leiter Fahrzeugtechnik an der<br />
Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur (STFW).<br />
Flut von Kursangeboten<br />
Grundsätzlich ist die Nachfrage für den Lehrgang zum diplomierten<br />
Betriebswirt im Autogewerbe schweizweit und somit auch an anderen<br />
Schulen gering. Besteht etwa ausgerechnet in der Zeit des Wandels<br />
und der fortschreitenden Digitalisierung in der Autobranche kein<br />
Interesse, am Puls der Zeit zu bleiben? Geissbühler verneint und erläutert:<br />
«Eines unserer grössten Probleme besteht darin, dass die STFW<br />
längst nicht die einzige Ausbildungsstätte ist, die Betriebswirt-Lehrgänge<br />
anbietet.» Unter den unendlich vielen Angeboten im Internet<br />
mit ihrem Kurs hervorzustechen, ist für die STFW trotz intensivierten<br />
Werbebemühungen keine einfache Sache. «Zudem entscheiden sich<br />
viele auch für eine branchenunabhängige Betriebswirt-Ausbildung.<br />
Dort ist das Angebot sogar noch vielfältiger!» Wieso denn das? Beat<br />
Geissbühler verrät: «Viele sagen sich wohl: Ich weiss ja noch nicht,<br />
was ich in fünf bis zehn Jahren mache. Für uns mit speziellem Fokus<br />
aufs Autogewerbe ist dies natürlich sehr schade. Dabei haben wir den<br />
einst noch recht technischen Aspekt des Kurses längst angepasst und<br />
modernisiert.»<br />
Schrecken Kosten ab?<br />
Könnten denn die auf den ersten Blick vielleicht doch recht hohen<br />
Kosten von fast 13 000 Franken abschrecken? «Nein, das denke<br />
ich nicht», sagt Geissbühler, «wir sind an der STFW nicht teurer als<br />
andernorts und liegen zudem absolut im Rahmen für solche Weiterbildungen.»<br />
Und was viele Interessierte meist nicht bedenken oder<br />
wissen: Vom Bund erhält man substanzielle, finanzielle Unterstützung<br />
für sein Weiterbildungsengagement. Wird der Antrag nach absolvierter<br />
eidg. Prüfung gestellt, werden 50 Prozent der Kurskosten<br />
zurückerstattet. (Infos dazu unter: www.sbfi.admin.ch). Auch die<br />
Angst, bei einem allfälligen Scheitern an der eidgenössischen Prüfung<br />
nach zwei Jahren Weiterbildung und rund 630 Lektionen plötzlich<br />
alleine im Regen zu stehen, ist weitgehend unbegründet. «Wir haben<br />
58<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
inzwischen einen Wiederholungskurs für Leute im Angebot, die es<br />
im ersten Anlauf nicht geschafft haben», sagt Geissbühler dazu, «und<br />
ausserdem haben wir diverse Beispiele von erfolgreichen Kursabsolventen,<br />
die in ihren Betrieben nun die Verantwortung tragen.»<br />
Nur positive Erfahrungen gemacht<br />
Einer davon ist Corsin Rietiker, der den<br />
Kurs zum diplomierten Betriebswirt im<br />
Automobilgewerbe 2018 abschloss. Der<br />
heutige Inhaber und Geschäftsführer der<br />
Industriegarage AG in Winterthur bestätigt:<br />
«Für jeden, der sich in eine solche Position<br />
hineinbewegt oder bewegen will, ist der<br />
Kurs die solide Basis und ein gutes Sprungbrett<br />
in eine erfolgreiche Zukunft.» Wieso<br />
Corsin Rietiker,<br />
erfolgreicher Absolvent.<br />
hat er sich damals für die speziell aufs Autogewerbe ausgerichtete<br />
Ausbildung entschieden und nicht ein allgemeines Betriebswirt-Diplom<br />
angestrebt? «Ich habe zum einen meinen ganzen beruflichen<br />
Werdegang über Kurse des STFW bestritten», erläutert Rietiker, «und<br />
zum anderen versucht die STFW vor allem auf Experten zu setzen,<br />
welche die verschiedenen Ausbildungspunkte auf konkrete Aspekte<br />
fürs Autogewerbe und aus dessen Blickwinkel vermitteln. Das fand<br />
ich sehr positiv.» Er ergänzt: «Meine Weiterbildung ist parallel mit<br />
der Übernahme meines heutigen Betriebs gelaufen. So konnte ich<br />
viele Elemente, die ich in der Schule in der Theorie vermittelt bekam,<br />
gleich in der Praxis umsetzen und anwenden <strong>–</strong> das war sehr hilfreich<br />
Kursangebote, -starts und Infoabende<br />
Der nächste Kurs für angehende Diplom-Betriebswirte im Automobilgewerbe<br />
an der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur<br />
(STFW) beginnt bereits diesen Herbst. Wer sich für die am 21. August<br />
<strong>2019</strong> startende, gut zweijährige Ausbildung interessiert, kann sich<br />
unter www.stfw.ch oder am 12. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> beim nächsten Infoabend<br />
genauer informieren. Weitere Kurse bieten unter anderem auch die<br />
Technische Berufsschule Zürich (www.tbz.ch <strong>–</strong> Kursstart am 23. August<br />
<strong>2019</strong>), die Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern (www.gibb.ch <strong>–</strong><br />
Kursstart am 16. August <strong>2019</strong>) oder das Centre Patronal in Paudex<br />
(www.centrepatronal.ch <strong>–</strong> nächster Infoabend am 26. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> und<br />
Kursstart am 5. September <strong>2019</strong>) an.<br />
In den modernen Räumlichkeiten der Schweizerischen Technischen Fachschule<br />
Winterthur werden die Garagisten von morgen ausgebildet.<br />
und spannend.» .» Als einen der grössten Vorteile des STFW-Kurses sieht<br />
Rietiker, dass ihm nicht nur viel Wissen auf den Weg gegeben, sondern<br />
auch eine neue Sichtweise vermittelt wurde. So hat er<br />
nun einen Blick für wirtschaftliche Aspekte, die<br />
er zuvor gar nicht wahrnahm. «Ich kann nun<br />
eine Bilanz interpretieren und wirtschaftliche<br />
Aspekte beurteilen, die fürs Überleben eines<br />
Betriebs entscheidend sind», erläutert Rietiker.<br />
Und wie stand es eigentlich um die Belastung<br />
durch die Ausbildung neben dem Job? «Die sollte<br />
man sicherlich nicht unterschätzen. Ich hatte<br />
zudem den Vorteil, noch keine Familie und<br />
Kinder zu haben. Denn auf gewisse Modulprüfungen<br />
haben wir schon das ganze<br />
Wochenende intensiv gebüffelt <strong>–</strong> den<br />
Druck sollte man also nicht verkennen»,<br />
erklärt Corsin Rietiker, der<br />
rückblickend die Weiterbildung<br />
aber auch heute wieder in Angriff<br />
nehmen würde. <<br />
Beat Geissbühler, Leiter Fahrzeugtechnik<br />
an der STFW, freut<br />
sich auf weitere Anmeldungen.<br />
Uns bewegt<br />
MOBILITÄT<br />
Wenn es um die Zukunft von<br />
Garagen geht, ist Bosch der<br />
richtige Partner.<br />
boschcarservice.ch<br />
Uns bewegt, was Sie bewegt.
BILDUNG<br />
Mit dem AGVS und Yokohama zum FC Chelsea<br />
Schickt uns eure Werkstatt-Bilder!<br />
Ob knifflige Probleme oder alltägliche Begebenheiten: In einer Garage ist immer etwas los. Schickt uns Fotos eurer Arbeit<br />
und mit etwas Glück seht ihr den FC Chelsea live.<br />
sco. 39 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den rund 4000<br />
dem AGVS angeschlossenen Betrieben beschäftigt. Ihr Arbeitsalltag<br />
ist manchmal hektisch, oft stressig, aber immer auch geprägt von<br />
Kollegialität, von gemeinsamen Problemlösungen und sicher auch<br />
von witzigen Begebenheiten.<br />
Hast du im Betrieb etwas gesehen, dass es wert ist, mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen in der ganzen Schweiz zu teilen? Das kann<br />
etwas Aussergewöhnliches oder auch ganz Alltägliches sein. Hast<br />
du dein Handy rechtzeitig gezückt und die Begebenheit fotografisch<br />
festgehalten?<br />
Dann sende deine Bilder jetzt an myfuture@agvs-upsa.ch. Dazu<br />
gehört auch ein kurzer Beschrieb, wer auf dem Foto zu sehen ist<br />
und wo es gemacht wurde. Die besten Fotos werden in den AGVS-<br />
Medien veröffentlicht.<br />
Unter allen Einsendungen bis Ende <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> verlosen wir in<br />
Zusammenarbeit mit Yokohama einen tollen Preis: 2 Tickets für<br />
ein Premier-League-Spiel des FC Chelsea der Saison <strong>2019</strong>/20 an der<br />
Stamford Bridge in London!<br />
Also: Knipsen, einsenden und vielleicht schon bald die «Blues»<br />
live sehen! Mach mit! <<br />
Bildrecht<br />
Der Teilnehmer überträgt mit dem Einsenden des Bildes dem Auto Gewerbe Verband<br />
Schweiz (AGVS) das volle Urheberrecht. Der Teilnehmer gestattet dem AGVS die Verwendung<br />
seines Namens und seines Bildes. Dabei gestattet er dem AGVS ausdrücklich<br />
die Erstveröffentlichung in deren oder auch fremden Medien. Insbesondere willigt<br />
der Teilnehmer in folgende Nutzung seines Bildes ein: Hochladen des Bildes auf den<br />
AGVS-Social-Media-Kanälen sowie den Internetseiten agvs-upsa.ch mit Angabe des<br />
Vornamens, Namens und Ortschaft. Der Teilnehmer bestätigt, dass er sämtliche Rechte<br />
am eingeschickten Bildmaterial besitzt. Er versichert ausdrücklich, dass eventuell darauf<br />
abgebildete Personen vor dem Hochladen über den Umfang der Nutzung gemäss den vorliegenden<br />
Teilnahmebedingungen informiert worden sind und sich damit ausdrücklich<br />
einverstanden erklärt haben. Der Teilnehmer bestätigt, dass sein hochgeladenes<br />
Foto auch in sonstiger Weise keine Rechte Dritter, insbesondere keine Marken-, Urheberund<br />
Persönlichkeitsrechte verletzt und dass das Foto keine jugendgefährdenden,<br />
pornografischen, rassistischen, gewaltverherr lichenden oder anderen gesetzwidrigen<br />
oder anderweitig anstössigen Inhalte aufweist. Sollte das Bildmaterial trotz dieser<br />
Zusicherung Rechte Dritter verletzen und der AGVS dadurch einen Schaden erleiden,<br />
so kann diese Regressansprüche gegen den Teilnehmer geltend machen. Falls dem<br />
Teilnehmer nachträglich bekannt werden sollte, dass das Foto möglicherweise gegen<br />
die vorstehenden Absätze verstösst, meldet er dies dem AGVS unverzüglich per E-Mail<br />
an scompagno@viva.ch. Der AGVS behält sich das Recht vor, das hochgeladene Foto auf<br />
die Einhaltung der Teilnahmebedingungen zu prüfen und allenfalls ohne Vorankündigung<br />
bzw. Begründung abzulehnen oder zu löschen.<br />
60<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Vertiefungsarbeit<br />
Weltweit einzigartiger Töff<br />
Die angehende Automobil-Mechatronikerin Sabrina Gisler aus Spiringen UR besitzt ein weltweit einzigartiges Motorrad.<br />
Die 19-Jährige hat für ihre Abschlussarbeit ihre Honda umgebaut. André Bissegger<br />
«Vom 08/15-Töff zum Unikat». So lautete der<br />
Titel ihrer Abschlussarbeit. «Ich wollte meine<br />
Honda XRF 450 Supermoto so ändern, dass<br />
sie mir besser gefällt», erklärt Sabrina Gisler<br />
die Grundidee hinter ihrer Schularbeit. «Sie<br />
war mir zu weiss.» Der Gedanke dazu kam<br />
ihr, als sie auf der Suche nach einem Thema<br />
aus dem Küchenfenster auf ihr im vergangenen<br />
Sommer gekauftes Motorrad blickte.<br />
Die junge Urnerin aus dem Schächental<br />
musste die Arbeit im Rahmen ihrer Lehrabschlussprüfung<br />
abliefern. Sie steht kurz vor<br />
dem Abschluss ihrer vierjährigen Ausbildung<br />
zur Automobil-Mechatronikerin. Vier Monate<br />
schraubte sie in ihrer Freizeit am Motorrad.<br />
Unterstützung erhielt sie dabei von ihrem<br />
Lehrbetrieb, der Klausengarage von Kilian<br />
Lagnaz in Spiringen: Sie durfte die Räumlichkeiten<br />
und Werkzeuge benutzen. «Meine<br />
Kollegen halfen mir zudem manchmal,<br />
wenn vier Hände besser waren als zwei <strong>–</strong><br />
beispielsweise beim Radwechsel oder Tankausbau»,<br />
betont sie. «Sonst habe ich alles<br />
selbst gemacht.» Gerade die mechanischen<br />
Arbeiten wie der Ausbau des Tanks oder das<br />
Lackieren der Teile seien für sie dank ihrer<br />
Ausbildung Routine gewesen, betont die<br />
19-Jährige. «Diese Arbeiten kenne ich aus der<br />
Garage.»<br />
Ihre umgebaute Honda ist nun kaum mehr<br />
wiederzuerkennen: Sämtliche Folien sind neu,<br />
die Felgen wurden geändert und sind jetzt<br />
zweifarbig und pulverbeschichtet. Diverse<br />
Teile wie der Tank oder der Ständer glänzen<br />
in neuen Farben, die Maschine ist tiefergelegt<br />
und verfügt jetzt über Spiegel. «Das Dekor<br />
habe ich selbst designt und dann bestellt», erklärt<br />
Gisler. «Damit ist mein Motorrad weltweit<br />
einzigartig.»<br />
Ganz ohne Probleme verliefen die Umbauarbeiten<br />
nicht. «Beispielsweise haben gewisse<br />
Teile erst nicht gepasst.» Jetzt aber sehe ihre<br />
Honda super aus; sie sei sehr zufrieden. Und<br />
fast noch wichtiger: «Auch meine Lehrer sind<br />
zufrieden», sagt sie lachend. Auch sonst erhalte<br />
sie nur positive Rückmeldungen.<br />
«Will auf Beruf bleiben»<br />
Für die 19-Jährige, die die Berufsschule in<br />
Altdorf besucht, beginnt schon bald ein neuer<br />
Lebensabschnitt. Wie und wo sie in Zukunft<br />
arbeiten wird, ist noch nicht ganz klar. «Ich<br />
will aber auf dem Beruf bleiben», sagt sie.<br />
Die angehende Automobil-Mechatronikerin<br />
mag vor allem die mechanischen Arbeiten,<br />
bei denen auch der Kopf gebraucht wird.<br />
Beispielsweise beim Auseinandernehmen von<br />
Getriebe oder Kupplung.<br />
Für Gisler war immer klar, dass sie nie<br />
in einem Büro sitzen möchte. «Ich konnte in<br />
einer Garage schnuppern und es hat mir gleich<br />
gefallen», erklärt sie ihre Berufswahl. Sie entschied<br />
sich dann <strong>–</strong> «wenn schon, denn schon»<br />
<strong>–</strong> gleich für die vierjährige Ausbildung zur<br />
Automobil-Mechatronikerin. «Ich habe es nie<br />
bereut und würde es wieder machen.» Zwar<br />
sei die Lehre schulisch anspruchsvoll und in<br />
den ersten zwei Jahren vor allem auch körperlich<br />
anstrengend <strong>–</strong> «aber wenn man sich<br />
Mühe gibt, geht’s schon.» <<br />
Sabrina Gisler umrahmt von Kilian Lagnaz (links) und Beat Müller<br />
von der Klausengarage.<br />
Vorher und nachher: Sabrina Gisler hat im Rahmen ihrer<br />
Vertiefungsarbeit ihre Honda zu einem Unikat umgebaut.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>61
BILDUNG<br />
Grundlagen Flottenverkauf<br />
TIPP!<br />
Fahrzeugflotten in Unternehmen<br />
zu bewirtschaften,<br />
erfordert von den Verantwortlichen<br />
umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten.<br />
Lernen Sie in diesem Kurs den<br />
Flottenmarkt und dessen Bewirtschaftungsformen<br />
kennen!<br />
> > 12. September <strong>2019</strong>, Bern<br />
Facebook, Xing, Twitter und WhatsApp<br />
im Autoverkauf<br />
Der Workshop zeigt neuartige Möglichkeiten<br />
auf, wie Sie die verschiedenen Plattformen<br />
für sich selber einsetzen können um noch<br />
erfolgreicher zu verkaufen. Dieser Workshop<br />
ist speziell für die Automobilbranche<br />
konzipiert.<br />
> > 23. September <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
> > 11. November <strong>2019</strong>, Horw<br />
Cours d’introduction «Orfo 2012<br />
employé-es de commerce»<br />
Information pour les personnes<br />
responsables de la formation des<br />
employé-es de commerce.<br />
> > 24 septembre <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
> > 27 septembre <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
Videotraining im Autoverkauf<br />
> > 24. September <strong>2019</strong>, Horw<br />
> > 12. November <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
OKTOBER<br />
Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />
Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />
Einführung in die Umsetzung der kaufmännischen<br />
Grundbildung im Automobil-<br />
Gewerbe.<br />
> > 10. Oktober <strong>2019</strong>, Bern<br />
> > 15. und 22. Oktober <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
NOVEMBER<br />
Finanzielle Führung in Garagenbetrieben<br />
Kennen Sie die Finanzzahlen in Ihrem<br />
Unternehmen und wissen Sie, wie Sie diese<br />
beurteilen müssen? Dieser Kurs richtet sich<br />
an Inhaber, Geschäftsführer und Finanzverantwortliche<br />
von Garagenbetrieben, welche<br />
ihre Kompetenz in Finanz- und Controlling-<br />
Fragen auffrischen oder vertiefen wollen.<br />
Sie lernen wichtige Finanzentscheide im<br />
Betrieb zu beurteilen, vorzubereiten und<br />
durchzuführen.<br />
> > 5. November <strong>2019</strong>, Bern<br />
> > 6. November <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
Séminaire de gestion des occasions<br />
Les participants apprennent comment<br />
bie gérer leurs véhicules d’occasion. La<br />
presentation, le processus de reprise et<br />
la stratégie dynamique de prix en font<br />
partie.<br />
> > 7 novembre <strong>2019</strong> à Paudex<br />
Direction financière de garages <strong>–</strong> ce qu’il<br />
faut savoir<br />
> > 19 novembre <strong>2019</strong>, Paudex<br />
AGVS DIDAKTIKMODULE<br />
Der Besuch dieser Weiterbildung ist für<br />
alle Berufsbildner der technischen Grundbildungen<br />
in den Betrieben, die über keinen<br />
tertiären Abschluss verfügen, bis Ende 2020<br />
obligatorisch.<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Les cours sont proposés dans la langue<br />
correspondante. D’autres cours seront proposés<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
«Die Instrumente der BiVo 2018 kompetent<br />
einsetzen»<br />
> > 8. Oktober <strong>2019</strong>, Mülenen<br />
> > 4. Dezember <strong>2019</strong>, Horw<br />
> > 10. Dezember <strong>2019</strong>, Goldau<br />
> > 12. Dezember <strong>2019</strong>, Bern<br />
«Lernende selektieren»<br />
> > 4. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, Winterthur<br />
> > 10. September <strong>2019</strong>, Sissach<br />
> > 19. November <strong>2019</strong>, Bern<br />
> > 10. Dezember <strong>2019</strong> St. Gallen<br />
> > 9. Januar 2020, Goldau<br />
Weitere Daten und Orte jeweils online.<br />
MODULES DIDACTIQUES DE L’UPSA<br />
Jusqu’à fin 2020, la participation à cette<br />
formation est obligatoire pour tous les<br />
formateurs professionnels des formations<br />
techniques de base en entreprise qui<br />
ne disposent pas d’un diplôme du degré<br />
tertiaire.<br />
«Utiliser avec compétence les<br />
instruments des nouvelles ordonnances<br />
de formation»<br />
> > 12 septembre <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
«Sélectionner les personnes en<br />
formation»<br />
> > 26 septembre <strong>2019</strong>, Yverdon<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
finden Sie online in der Business Academy.<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
agvs-upsa.ch, Rubrik :<br />
Berufsbildung/AGVS Business Academy<br />
6. und 7. September <strong>2019</strong><br />
im Forum Fribourg<br />
www.swiss-automotive-show.ch
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
JUNI<br />
MwSt.-Grundkurs<br />
> > 11. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, Horw<br />
> > 18. September <strong>2019</strong>, Bern<br />
Lehrgang DAB+<br />
UKW wird in nächster Zeit von DAB+<br />
abgelöst. Der Radioempfang im Auto<br />
wird nur noch über DAB+ möglich sein.<br />
Alle Fahrzeuge, die noch keinen DAB+-<br />
Radio installiert haben, müssen auf DAB+<br />
umrüsten. In Zusammenarbeit mit der<br />
Schweizer-Radiobranche, DAB+-Experten<br />
der SRG sowie DAB+-Fahrzeug-Spezialisten<br />
wurde ein DAB+-Lehrgang mit AGVS<br />
Kompetenzausweis entwickelt. Das Marktpotenzial<br />
ist erheblich. Die Schätzungen<br />
gehen von rund 3,5 Millionen Fahrzeugen<br />
aus, die in absehbarer Zeit umgerüstet<br />
werden müssen.<br />
> > 13. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, Horw<br />
> > 1. Oktober <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
Occasionsmanagement<br />
Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre<br />
Occasionsfahrzeuge richtig bewirtschaften.<br />
Dazu gehören unter anderem<br />
die Präsentation, der Eintauschprozess<br />
und die dynamische Preisstrategie.<br />
> > 6. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
> > 6. November <strong>2019</strong>, Bern<br />
MwSt.-Fortsetzungs- und Vertiefungskurs<br />
Der Fortsetzungs- und Vertiefungskurs<br />
MwSt. soll bei den Teilnehmenden die<br />
korrekte Anwendung der MwSt. fördern.<br />
Anhand von kurzen praxisbezogenen Fallbeispielen<br />
und im Dialog mit dem Referenten<br />
kann das Wissen vertieft werden. Voraussetzung:<br />
Grundkurs.<br />
> > 18. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, Horw<br />
> > 25. September <strong>2019</strong>, Bern<br />
Formation vidéo dans la vente automobile<br />
mise en œuvre pratique et simple<br />
Cet atelier est spécialement conçu pour<br />
la branche automobile. L’accent est mis<br />
sur les points suivants : les idées, la<br />
production et l’utilisation de vidéos dans<br />
la vente automobile.<br />
> > 24 juin <strong>2019</strong> à Yverdon<br />
JULI<br />
Das Google Basics Training<br />
für den Autohandel<br />
In diesem Training erfahren Sie, wie Sie<br />
Google MyBusiness, Google SEO und<br />
Google SEA zielgerichtet und erfolgreich<br />
für Ihr Autohaus einsetzen. Der Google<br />
Basics Einsteigerkurs gibt einen Einblick<br />
in die wichtigsten Werkzeuge und Massnahmen<br />
für eine verbesserte Sichtbarkeit in<br />
Google. Sie lernen, wie Sie Ihr Unternehmen<br />
dort optimal präsentieren und mögliche<br />
Marketingangebote wie Google Adwords<br />
selbst steuern können.<br />
> > 22. Juli <strong>2019</strong>, Bern<br />
> > 2. September <strong>2019</strong>, Horw<br />
AUGUST<br />
Basisseminar für<br />
Automobil-Verkaufsberater<br />
Während zehn Tagen werden die jungen<br />
oder angehenden Automobil-Verkaufsberater/innen<br />
im Detail mit den eigentlichen<br />
Verkaufsbelangen (Verkaufspsychologie,<br />
Kommunikation, Verkaufsmethodik) auf ihre<br />
tägliche Arbeit vorbereitet.<br />
> > Start: 12. August <strong>2019</strong>, Bern<br />
Automobil-Verkaufsberater/in<br />
mit eidg. Fachausweis<br />
Verkaufsberater sind gefordert. Sie wirken<br />
als Mobilitäts- und Finanzberater in einer<br />
Person. Eine persönliche Weiterbildung<br />
ist deshalb unabdingbar. Diese branchenspezifische<br />
Weiterbildung unterstützt Sie<br />
dabei, in der täglichen Arbeit verkaufs-,<br />
marktorientiert und betriebswirtschaftlich<br />
zu denken und zu handeln. Der Lehrgang<br />
umfasst acht Module, die einzeln<br />
abgeschlossen werden. Sind alle Module<br />
erfolgreich bestanden, steht der Weg<br />
offen, den eidgenössischen Fachausweis<br />
zu erlangen.<br />
> > Start Lehrgang: 22. August <strong>2019</strong> in Bern,<br />
Dauer: drei Semester, berufsbegleitend<br />
SEPTEMBER<br />
Dialog <strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch<br />
Für (zukünftige) Führungsverantwortliche,<br />
die ihre Mitarbeitergespräche effizienter<br />
und erfolgreicher gestalten wollen und<br />
bereit sind, sich intensiv mit der wirksamen<br />
Mitarbeiterentwicklung auseinander zu<br />
setzen.<br />
> > 11. September <strong>2019</strong>, Bern<br />
WO PRAXIS<br />
SCHULE MACHT.<br />
> Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
> Automobildiagnostiker PW / NFZ<br />
> Werkstattkoordinator<br />
> Kundendienstberater<br />
> Automobil-Verkaufsberater<br />
www.stfw.ch | Tel. 052 260 28 01<br />
INFO-VERANSTALTUNG<br />
Mi, 12.06.<strong>2019</strong>, 19.00 Uhr<br />
Anmelden: stfw.ch/info<br />
62<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Aktuelle regionale Veranstaltungen zur Aus- und<br />
Weiterbildung im Automobilgewerbe<br />
LEHRGANG FAHRZEUGRESTAURATOR<br />
Fachrichtung Automobiltechnik<br />
Informationsabende:<br />
Donnerstag, 13. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 18.30 Uhr<br />
Mittwoch, 4. September <strong>2019</strong>, 18.30 Uhr<br />
Ort: AGVS Ausbildungscenter Sektion<br />
Solothurn, Gerolag Center Olten, Industriestrasse<br />
78, Olten<br />
Start Lehrgang: Februar 2020<br />
> > fahrzeugrestaurator.ch<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker<br />
Informationsabend:<br />
Dienstag, 18. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 4. September <strong>2019</strong><br />
Ort : Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />
> > wbzlenzburg.ch<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Ort: Handelsschule KV Aarau<br />
> > hkvaarau.ch<br />
BERN<br />
Automobil-Verkaufsberater/in<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 6. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />
Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />
Ort: Mobilcity, Bern<br />
> > agvs-upsa.ch<br />
Automobildiagnostiker/in BP<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 14. August <strong>2019</strong><br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
Betriebswirt/in im Automobilgewerbe HFP<br />
Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
Werkstattkoordinator/in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Freitag, 16. August <strong>2019</strong><br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 6. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 19 Uhr,<br />
Berufsschulareal 1, Ziegelbrücke<br />
Start Lehrgang: August 2020<br />
ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />
> > ibw.ch<br />
HORW<br />
Automobildiagnostiker/in und<br />
Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Start Vorbereitungskurs: August <strong>2019</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum, Horw<br />
> > agvs-zs.ch<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Neu mit Einführungstagen<br />
Start Lehrgang: August <strong>2019</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum, St. Gallen<br />
> > agvs-abz.ch<br />
THURGAU<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Start Lehrgang: 13. August <strong>2019</strong><br />
Ort : Gewerbliches Bildungszentrum,<br />
Weinfelden<br />
> > gbw.ch<br />
WINTERTHUR<br />
Informationsanlass Weiterbildungen<br />
im Automobilgewerbe<br />
Mittwoch, 12. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Montag, 21. Oktober <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Ort : Schweizerische Technische Fachschule<br />
Winterthur (STFW)<br />
> > stfw.ch/info<br />
Kundendienstberater im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Januar 2020<br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/akb<br />
Automobil-Verkaufsberater<br />
Start Lehrgang: 20. August <strong>2019</strong><br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/aavb<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 21. August <strong>2019</strong><br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/abwa<br />
Automobildiagnostiker<br />
Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Start Lehrgang: 2./3. September <strong>2019</strong><br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />
Weniger Sorgen<br />
für Selbstständige.<br />
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und Freizeit sowie bei Berufskrankheiten. Übrigens: Auch<br />
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<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
ZÜRICH<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 23. August <strong>2019</strong>,<br />
berufsbegleitend, jeweils freitags<br />
Ort: TBZ<br />
> > tbz.ch<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/in BP<br />
und mit Zertifikat AGVS<br />
Start: 16. September <strong>2019</strong>, berufsbegleitend<br />
(montags ganztägig oder dienstag- und<br />
donnerstagabends)<br />
Ort: TBZ, Zürich<br />
> > tbz.ch<br />
SUISSE ROMANDE<br />
Restaurateur automobile<br />
Séance d’information : 18 juin <strong>2019</strong>, 18h30<br />
Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />
> > www.fahrzeugrestaurator.ch<br />
Diplôme fédéral de gestionnaire<br />
d’entreprise de la branche automobile<br />
Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />
Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />
> > romandieformation.ch<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Prochaine session : septembre <strong>2019</strong><br />
Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />
> > romandieformation.ch<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : novembre <strong>2019</strong><br />
Lieu :Centre de formation UPSA, Genève<br />
> > formation-upsa-ge.ch<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : Janvier 2020<br />
Lieu : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> > formation.upsa-vd.ch<br />
VALAIS<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : Automne <strong>2019</strong><br />
Lieu : Ecole Professionnelle Technique et<br />
des Métiers (EPTM), Sion<br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Prochain session : Automne <strong>2019</strong><br />
Lieu : EPTM, Sion<br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
melden Sie uns bitte Ihre Daten zu den<br />
aktuellen Infoveranstaltungen und<br />
Lehrgängen im Automobilgewerbe an<br />
myfuture@agvs-upsa.ch.<br />
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berufsbildung/hoehereberufsbildung.<br />
PK MOBIL ist die Pensionskasse der Berufsverbände AGVS ASTAG 2rad Schweiz VSCI<br />
Unsere Scheinwerfer<br />
sind aufs Mobilitätsgewerbe<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>65
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Jubiläum <strong>–</strong> Interview mit Pierre Daniel Senn<br />
«Von Pionieren zu<br />
Unternehmern geworden»<br />
Seit 25 Jahren ist Vizepräsident Pierre Daniel Senn im Zentralvorstand des AGVS tätig. Der Neuenburger sieht den Verband<br />
als Türöffner und sprach mit <strong>AUTOINSIDE</strong> über den Wandel des Garagisten vom Pionier zum Unternehmer und sein<br />
Engagement für den AGVS. Jürg A.Stettler<br />
Sie sind nun 25 Jahre im Zentralvorstand des AGVS, wie würden<br />
Ihre Kollegen Sie beschreiben?<br />
Ich hoffe, sie würden Positives über mich erzählen. Urs Wernli hat<br />
beim kleinen Jubiläumsapéro gesagt, dass er meinen Humor sehr schätze<br />
und die gute Zusammenarbeit. Ich habe in den letzten 25 Jahren natürlich<br />
viele Kollegen gehabt. Ich kannte sogar alle Zentralpräsidenten<br />
des AGVS. Wenn ich das nun erzähle, merke ich erst, wie viel Zeit ich<br />
schon für den AGVS investiert habe.<br />
Haben Sie nie Amtsmüdigkeit verspürt?<br />
Nein, nie. Für mich war der AGVS immer eine Tür, die mir den<br />
Blick auf andere Gebiete öffnete. Mein Vater und Grossvater waren Garagisten,<br />
mein Urgrossvater hat sich als Hufschmied ebenfalls um die<br />
Mobilitätsbedürfnisse der Menschen gekümmert. Als junger Mensch<br />
sieht man die Welt durch ihre Augen, dank des AGVS habe ich einen<br />
weiteren Blickwinkel erhalten. Diese Fülle an Erfahrungen ist sehr bereichernd<br />
und erfrischend und genau das fasziniert mich auch nach 25<br />
Jahren immer noch. Zudem hat sich die Welt um uns herum komplett<br />
verändert, auch die Garagenwelt.<br />
Was waren die grössten Veränderungen?<br />
Bis 2000 hatten wir einen wachsenden Markt. Jede neu eröffnete<br />
Garage hat funktioniert. Es gab eine enorme Nachfrage nach Autos.<br />
Ab 2000 war der Markt gesättigt und unser Job hat sich komplett verändert.<br />
Als Garagist sind wir vom Pionier plötzlich zum Unternehmer<br />
geworden. Neue Technologien, neue Systeme, neue Managementideen<br />
oder auch die Informatik hat für einen kompletten Wandel gesorgt. Als<br />
ich vor 25 Jahren zum AGVS stiess, gab es nur stellenweise Informatik.<br />
Das Internet war kaum bekannt <strong>–</strong> heute unvorstellbar!<br />
Ist das Geschäft für Garagen in den 25 Jahren schwieriger geworden?<br />
Es ist anders geworden. Bei kleinen Garagen mit direkten beruflichen<br />
Kompetenzen, einem exzellenten Mechaniker oder Verkäufer,<br />
kann es immer noch super laufen. Genauso wie bei Grossgaragen, wo<br />
sie als Unternehmer agieren, aber gleichzeitig durch perfekten Kundenkontakt<br />
mit guten Verkäufern und Mechanikern aufwarten. Liegt<br />
die Garage irgendwo dazwischen, wird es heute sehr schwierig. Vor<br />
20 Jahren war genau dieser Garagentyp am weitesten verbreitet. Sie<br />
mussten sich entscheiden, ob sie kleiner, spezialisierter werden oder<br />
wachsen wollten. Wenn sie diesen Wandel verpassten, ist der Zug nun<br />
wohl abgefahren.<br />
Pierre Daniel Senn setzt sich bereits seit 25 Jahren für die Belange der Schweizer<br />
Garagisten ein.<br />
An welche Spezialisierungen denken Sie beispielsweise?<br />
Es gibt diverse und auch teilweise ganz originelle Möglichkeiten. Ich<br />
persönlich kenne beispielsweise einen Kollegen, der sich darauf spezialisiert<br />
hat, die Elektronik aus alten Exportautos, die nach Afrika verschifft<br />
werden, zu entfernen. Auf dem Gebiet der Oldtimer gibt es dank<br />
der recht liberalen Schweizer Gesetzgebung auch neue Geschäftsmodelle.<br />
So entsteht ein ganzer Zweig von Garagen, die Oldtimer restaurieren<br />
und reparieren. Inzwischen gibt es zudem bereits Youngtimer,<br />
für die man ebenfalls Spezialisten braucht. Auch im Occasionsmarkt<br />
und betreffend Serviceleistungen gibt es meiner Meinung nach diverse<br />
Chancen für clevere Garagisten.<br />
Was hat sich innerhalb des AGVS und des Zentralvorstands in<br />
25 Jahren alles geändert?<br />
(Lacht) Dreimal der Präsident! Die Stile der Präsidenten waren unterschiedlich<br />
und haben den Verband jeweils auf andere Weise vorangebracht.<br />
Abgesehen davon?<br />
Vor 25 Jahren waren wir ein Club von Garagisten, die sich trafen.<br />
Wir fühlten uns alle als Pioniere. Unser Businessmodell war bekannt<br />
und lief blendend. Dann kam der Wandel. Wir wurden zu Unternehmern<br />
und der Zentralvorstand musste daher neu aus Spezialisten sowie<br />
Experten für die unterschiedlichen Belange unserer Branche zusammengesetzt<br />
sein. Als Anwalt habe mich dabei häufig um juristische<br />
66<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Fragen, aber auch interne Belange wie Organisation und Finanzen<br />
gekümmert. Und seit rund zehn Jahren auch um Politisches. Ich vertrete<br />
unsere Branche im Schweizer Gewerbeverband (SGV), der Dachorganisation<br />
der Schweizer KMU. Der AGVS hat dort einen Sitz und<br />
kann so auf einem höheren Niveau und mit ganz andrem Gewicht mit<br />
politischen Entscheidungsträgern verhandeln.<br />
Sind die Beziehungen zur Politik schwieriger geworden?<br />
Das hängt stark von den jeweiligen Bundesräten ab. Für Moritz<br />
Leuenberger gab es nur ein Thema: den Gotthard-Basistunnel für die<br />
Eisenbahn. Alle Themen rund ums Auto waren nicht zu vermitteln<br />
und die Zusammenarbeit schwierig. Danach kam Doris Leuthard, mit<br />
ihr haben wir gewisse Erfolge erzielt und etwa den Infrastrukturfond<br />
für die Strasse oder die zweite Gotthardröhre umsetzen können. Die<br />
Zusammenarbeit hat sich verbessert. In welche Richtung es mit Simonetta<br />
Sommaruga geht, wird sich noch weisen.<br />
im Zentrum der Beziehungen zwischen Staat, Zulieferer wie Banken,<br />
Versicherungen oder auch Importeure sowie Mitarbeiter und Kunden<br />
auch künftig die besten Voraussetzungen hat.<br />
Gibt es Projekte, die Sie beim AGVS noch anstossen wollen?<br />
Die Bürokratie hat enorm zugenommen und nimmt weiter zu. Hier<br />
müssen wir die Position des Garagisten weiter verbessern. Zudem wird<br />
die Schweiz öfter als Teil eines viel grösseren Absatzmarktes und nicht<br />
als alleinstehender wahrgenommen. Das erschwert es dem AGVS auch,<br />
gute Voraussetzungen und gute Beziehungen aufzubauen. Ausserdem<br />
haben wir ein enormes Potenzial bei der Berufsbildung und -wahl. Wir<br />
brauchen junge Lernende, die motiviert sind und unseren Beruf toll<br />
finden. Wir müssen aufzeigen, wie vielseitig unser Gewerbe ist und<br />
welche Aufstiegschance es bietet. Sehr schade: Mädchen fassen das<br />
Autogewerbe bei ihrer Berufswahl spontan kaum ins Auge. Ein Punkt,<br />
auf den ich bislang noch keine Antwort gefunden habe. <<br />
Gibt es erste Tendenzen?<br />
Sie geht wohl in die Richtung tiefere CO 2<br />
-Werte. Wir müssen ihr dabei<br />
verständlich machen, dass man dem Kunden die freie Wahl lassen<br />
muss. Es liegt nicht am Garagisten, ihm ein Diesel-, Benzin-, Elektro-,<br />
Hybrid- oder Gas-Auto aufs Auge zu drücken. Unserer Meinung nach<br />
ist im Moment sowieso Biogas die interessanteste Alternative. Es ist<br />
komplett erneuerbar und verursacht kein CO 2<br />
. Es ist eine topaktuelle<br />
Technik, die funktioniert und die Biogas-Produktion würde Schweizer<br />
Bauern sogar eine weitere Einnahmequelle bieten.<br />
Was war die grösste Errungenschaft in Ihrer Verbandstätigkeit?<br />
Ein Projekt, das ich massgeblich auf den Weg gebracht habe, ist die<br />
Ausbildung zum eidgenössisch diplomierten Fahrzeug-Restaurator.<br />
Beim AGVS ist aber alles stets eine Teamarbeit und keine Einzelleistung.<br />
Das gilt auch im SGV. Zufrieden bin ich auch über die Studien,<br />
die wir beim BAK in Auftrag gegeben haben. Diese Voraussagen, Statistiken<br />
und Branchenspiegel sind für Garagisten wichtige Entscheidungsmittel<br />
und -hilfen. Denn der Garagist bleibt selbst verantwortlich<br />
für sein Unternehmen. Beim AGVS wollen wir stets die Position des<br />
Garagisten als freier Unternehmer stärken. Und dafür sorgen, dass er<br />
Pierre Daniel Senn (56) persönlich:<br />
Ihr erstes Auto war…<br />
… wahrscheinlich ein VW Polo. Er war in schlimmem Zustand, unverkäuflich.<br />
Mit 0,9-Liter-Motörchen hatte er nicht mal genügend Kraft, um in die<br />
oberen Stadtteile von Neuenburg zu fahren. Woran ich mich besser erinnere,<br />
ist, wie ich Auto fahren und parkieren lernte. Für eine Ausstellung<br />
meines Vaters musste ich kurz nach der Fahrprüfung 40 bis 50 Autos<br />
umparken und schön in einer Reihe platzieren <strong>–</strong> das war lehrreich!<br />
Habe Sie ein Traumauto?<br />
Ich schätze schöne Autos und ihre ausgereifte Technik, habe aber<br />
kein bestimmtes Traumauto.<br />
Haben Sie eine Traumroute, die Sie gerne fahren?<br />
Im Sommer ist es sehr angenehm, mit einem Cabrio durch den Jura zu<br />
cruisen. Die Schönheit der Natur zu geniessen und dann in einem einfachen<br />
Gasthaus beispielsweise eine Wurst-Käse-Platte zu essen. Nur<br />
komme ich viel zu selten dazu.<br />
Könnten Sie im Pannenfall ein Rad wechseln oder<br />
etwas reparieren?<br />
Überhaupt nicht! Ich rufe bei der Garage oder dem Pannendienst um<br />
Hilfe! Mein Vater war Autoingenieur und er hat meiner Frau einst einen<br />
Trick gezeigt, als ihr VW Golf II nicht mehr ansprang. Mit dem konnte sie<br />
beim gleichen Problem später ihre Kollegen beeindrucken. Was meine<br />
Frau damals schaffte, bleibt für mich noch immer ein Buch mit sieben<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>67
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Jubiläum<br />
«Der AGVS hat sich geöffnet»<br />
AEC, Tuttobene oder Quality1: René Degen sitzt seit 20 Jahren im AGVS-Zentralvorstand und war an zahlreichen neuen<br />
Dienstleistungen für die Garagisten direkt beteiligt. Zum Jubiläum blickt der Inhaber der Gorenmatt Garage in Binningen BL<br />
zurück. André Bissegger<br />
Aller Anfang ist schwer. Dies galt auch für<br />
den bald 63-jährigen René Degen, als er vor<br />
20 Jahren in den Zentralvorstand gewählt<br />
wurde. «Die Verbandsarbeit kennenzulernen<br />
und das entsprechende Netzwerk aufzubauen,<br />
war anspruchsvoll», sagt er. «Aber<br />
ich liess mir nichts anmerken und gab Vollgas.»<br />
Von diesem Nichtlockerlassen konnte<br />
er schliesslich profitieren: «Ich habe immer<br />
mehr Freude an der Aufgabe bekommen und<br />
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sehr viel gelernt <strong>–</strong> beispielsweise auf politischer<br />
Ebene, aber auch Dinge, die ich für die<br />
Führung meines Betriebs im Alltag gebrauchen<br />
kann.» Dies sei ein Grund, weshalb er<br />
noch immer im Zentralvorstand (ZV) sei.<br />
Ein weiterer Grund sind die Treffen mit<br />
seinen Vorstandskollegen. «Ich bin immer<br />
frisch motiviert, wenn ich aus den Sitzungen<br />
komme», sagt er. Dadurch könne er die<br />
Mitglieder in der AGVS-Sektion beider Basel<br />
ebenfalls motivieren und schöpfe Freude für<br />
seinen Arbeitsalltag.<br />
Braucht der passionierte Segler einen zusätzlichen<br />
Motivationsschub, dann zieht er<br />
sich in sein «Segelzimmer» in der Garage<br />
zurück. Der gemütliche Raum ist gefüllt mit<br />
Segelbildern, Zeitungsausschnitten und Modellen<br />
von Segelschiffen.<br />
Weitere Kraftorte, um abzuschalten und<br />
sich neu zu motivieren, seien sein Segelschiff<br />
auf dem Thunersee und seine Familie. Nur<br />
dank deren Unterstützung und den «tollen<br />
Mitarbeitern wie Werkstattleiter Michel<br />
Froehlich habe ich den Freiraum für die Verbandsarbeit».<br />
Auch aus der Lehrlingsausbildung kann<br />
der ehemalige Gewerbeschullehrer Kraft<br />
schöpfen. «Das macht einfach Spass und<br />
man bekommt von den jungen Leuten so viel<br />
zurück», betont er. «Ich kann meine Kollegen<br />
nur motivieren, selbst Lehrlinge auszubilden.»<br />
Aktuell beschäftigt sein Betrieb drei<br />
Auszubildende <strong>–</strong> einen Automobil-Fachmann<br />
sowie zwei Automobil-Assistenten. Insgesamt<br />
hat Degen ungefähr 40 junge Berufsleute<br />
ausgebildet.<br />
Wichtige Beziehung zur Zentrale<br />
In den ZV sei er gekommen «wie die Jungfrau<br />
zum Kind», sagt Degen, der seine ganze berufliche<br />
Laufbahn im Autogewerbe verbrachte. Lange<br />
war ihm der AGVS gar nicht wirklich bekannt.<br />
«Erst als ich mit 27 Jahren Prüfungsexperte wurde,<br />
habe ich den Namen AGVS gehört.»<br />
68<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Als die Sektion beider Basel einen neuen Mann für Bern suchte,<br />
kam er zum Handkuss: Daniel Riedo <strong>–</strong> Degens ehemaliger Gewerbeschullehrer,<br />
Mentor und Wegbegleiter <strong>–</strong> schlug ihn für das Amt im<br />
ZV vor. «Unsere Sektion wollte wieder jemanden im Zentralvorstand<br />
haben. Denn die Beziehung zur Zentrale ist sehr wichtig.»<br />
Degen wurde in den Sektions- und gleich danach <strong>–</strong> im <strong>Juni</strong> 1999 <strong>–</strong> in<br />
den Zentralvorstand gewählt.<br />
Dort präsidiert er die Kommission «Service, Technik, Umwelt», die<br />
KSTU. «Umwelt habe ich an den Namen angehängt. Ich dachte vor<br />
zehn Jahren, dass dies zum Thema wird», sagt er nicht ohne Stolz.<br />
Degen ist ein Visionär und als solcher in der Kommission an der<br />
Entwicklung vieler Dienstleistungen direkt mitbeteiligt. Dazu zählen<br />
beispielsweise der AEC, Tuttobene oder die AGVS Garantie by Quality1<br />
AG <strong>–</strong> alles Meilensteine für den AGVS, wie er betont. «Unsere<br />
Kommission ist effizient, wir haben eine gute Kollegialität und immer<br />
wieder neue Ideen.» Dabei werden sie auch von den AGVS-Kundenberatern<br />
unterstützt, die ihnen von den Anliegen der Garagisten berichten<br />
und Rückmeldungen liefern.<br />
Diese seien durchwegs positiv. Ein Grund dafür: Die Kommission<br />
ist kritisch, wenn Vorschläge für neue Dienstleistungen kommen.<br />
«Wir sind stark, weil wir ‹Frontschweine› sind und wissen, was es<br />
braucht», sagt Degen. «Wir schmettern auch einmal einen Vorschlag<br />
ab, wenn wir nicht überzeugt sind.» Ein Kränzchen windet er auch<br />
der Zentrale in Bern, die tatkräftig mithilft und die Ideen der KSTU<br />
schliesslich umsetzt.<br />
Aktuell beschäftigt sich die Kommission mit Dienstleistungen im<br />
Bereich «Digitalisierung» <strong>–</strong> die Mitglieder sollen weiter sensibilisiert<br />
werden. «Eine Frage ist beispielsweise, wie es für die Garagisten weitergeht,<br />
wenn die Elektroautos vermehrt auf den Markt kommen»,<br />
sagt Degen. «Das wird rasch passieren. Wir müssen bereit sein für<br />
den Wandel und uns mit der Situation anfreunden.» Degen weiss, von<br />
was er spricht. Als Nissan-Händler ist er mit dem Leaf schon länger<br />
am E-Auto-Markt vertreten.<br />
Näher am Garagisten und Kunden<br />
Nicht nur in der Kommission ist viel passiert, auch der AGVS hat<br />
sich in den vergangenen 20 Jahren verändert. «Der Verband hat sich<br />
nach Aussen geöffnet und wurde moderner», sagt Degen, der noch<br />
keine Amtsmüdigkeit spürt. «Heute wird der AGVS auch von der Politik<br />
wahrgenommen.» Gleichzeitig sei der AGVS näher am Garagisten<br />
und den Kunden. «Obwohl der AGVS nicht stark beworben wird,<br />
nimmt der Kunde den AGVS-Garagisten mehr wahr. Der AGVS ist<br />
für den Kunden Garant, dass er mit ehrlicher und guter Arbeit bedient<br />
wird.»<br />
Für den AGVS sieht er in Zukunft keine Probleme <strong>–</strong> im Gegenteil.<br />
«Der Verband ist sowohl für die Berufsbildung als auch für die Mitglieder<br />
sehr wichtig», ist er überzeugt. «Je härter es wird, desto näher<br />
rücken wir zusammen.» Das zeige sich auch in der erfolgreichen<br />
Akquisition von Neumitgliedern. Für ihn ist klar: «Das Bedürfnis für<br />
den Verband ist da.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
gorenmatt.ch<br />
René Degen mit seinem Team von der Gorenmatt Garage in Binningen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>69
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Die Schülerinnen und Schüler konnten<br />
am AGVS-Stand ihr Wissen testen.<br />
Swatch Rocket Air<br />
Waghalsige Tricks<br />
und wissbegierige Schüler<br />
Dieses Jahr fand das Swatch Rocket Air zum zehnten Mal am 3. und 4. Mai in der Eishalle Grabengut in Thun statt.<br />
Die besten Fahrer der Freestyle Mountainbike-Szene kämpften dabei um Ruhm, Ehre und Preisgeld <strong>–</strong> und zeigten in<br />
der ausverkauften Eishalle die waghalsigsten Tricks. Arjeta Berisha, AGVS<br />
Auch die AGVS-Sektion Bern war mit einem<br />
Stand an diesem Gold-Event mit dabei. Am<br />
Freitagnachmittag konnten Schülerinnen und<br />
Schüler in Begleitung ihrer Klassenlehrer und<br />
-lehrerinnen neben dem Geschehen auf den<br />
Slopes ihr Wissen und Geschick für die Autoberufe<br />
unter Beweis stellen.<br />
Zuerst wurden Gruppen gebildet und ein<br />
passender Gruppenname ausgesucht. Bereits<br />
dies war für die einen oder anderen eine Herausforderung<br />
<strong>–</strong> nicht zuletzt auch für die<br />
Schreiber und ihre Grammatik-Kenntnisse!<br />
Zwei Gruppen traten jeweils gegeneinander<br />
an. Unter Zeitdruck mussten die Schülerinnen<br />
und Schüler das «Autoberufe haben<br />
Zukunft»-Riesenpuzzle richtig zusammensetzen.<br />
Einige von ihnen schienen das Logo<br />
bereits gut zu kennen <strong>–</strong> und sie konnten das<br />
Puzzle in wenigen Minuten lösen.<br />
Interaktives Quiz<br />
Was macht ein Tempomat im Auto? Ach<br />
ja, er hält die Geschwindigkeit gleichmässig.<br />
Bei der zweiten Aufgabe konnten die Schülerinnen<br />
und Schüler ihr Wissen bei einem<br />
interaktiven Quiz testen. Sie beantworteten<br />
als Gruppe Fragen über Thun, die Farbenlehre<br />
und weitere Themen rund um das Automobil.<br />
Das AGVS-Team staunte nicht schlecht, wie<br />
gut die Schülerinnen und Schüler die Fragen<br />
beantworten konnten.<br />
Bei der nächsten Challenge ging es um<br />
Kraft und Kondition. Die Teams traten gegeneinander<br />
bei einem Carrera-Bahn-Rennen an.<br />
Ihre Muskelkraft benötigten die Schüler beim<br />
Antrieb der Rennautos: Es fuhr nur so schnell,<br />
wie sie auf dem Fahrrad pedalten. Nicht nur<br />
anstrengend war es, es hat auch ziemlich viel<br />
Spass gemacht.<br />
Gewichte richtig schätzen<br />
Beim letzten Posten mussten die Teams entscheiden,<br />
wie viel ein Anlasser, ein Turbo, eine<br />
Aluminiumfelge, ein Alternator und ein Radlager<br />
eines Lastwagens wiegen. Diese Aufgabe<br />
war alles andere als leicht <strong>–</strong> die Schätzungen<br />
gingen weit auseinander.<br />
Sobald der Ticketverkauf am Nachmittag<br />
startete, konnten Schüler und Schülerinnen<br />
zwischen 12 und 15 Jahren beim AGVS-Stand<br />
gegeneinander antreten und ein Kahoot-Quiz<br />
spielen. Der oder die Sieger/in erhielt von autoberufe.ch<br />
ein heiss begehrtes Ticket für‘s Rocket<br />
Air. Das Standpersonal wurde durch Lernende<br />
aus AGVS-Betrieben aus der Region ergänzt. <<br />
70<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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VERBAND & SEKTIONEN<br />
Evelyne Binsack begeisterte die Garagisten<br />
> GV der AGVS-Sektion Aargau in Meisterschwanden<br />
crc. Nach den ordentlichen Geschäften der 93. GV liessen sich Mitglieder<br />
und Gäste der AGVS-Sektion Aargau, von der Extremsportlerin<br />
Evelyne Binsack inspirieren.<br />
Über 130 Personen nahmen an der GV vom Donnerstag, 9. Mai, im<br />
Seehotel «Delphin» in Meisterschwanden teil. Martin Sollberger, der<br />
Präsident der AGVS-Sektion Aargau, erwähnte in seinem Jahresrückblick<br />
die Höhen und Tiefen, welche die Garagisten erleben, wenn sie<br />
die Verkaufszahlen erreichen wollen, die ihnen von den Importeuren<br />
vorgegebenen werden: «Wer die Ziele erreicht, freut sich wohl so wie<br />
Evelyne Binsack, wenn sie einen 8000er bezwungen hat.»<br />
Gemäss Martin Sollberger «lag die Zahl der verkauften Autos im<br />
letzten Jahr etwas unter den Erwartungen, doch unter den gegebenen<br />
wirtschaftlichen Umständen, war kein besseres Resultat zu erwarten».<br />
Der Trend zu einem höheren Marktanteil bei den Elektrofahrzeugen<br />
war im Jahr 2018 noch nicht so stark zu spüren wie erwartet.<br />
Der Präsident wies jedoch darauf hin, dass im ersten Quartal <strong>2019</strong><br />
deutlich mehr Autos mit Alternativantrieb <strong>–</strong> inklusive Elektrofahrzeugen<br />
<strong>–</strong> verkauft wurden als je zuvor: «Hersteller, Importeure und<br />
Garagisten, die sich noch nicht auf diese Veränderungen eingestellt<br />
haben, müssen jetzt handeln. Auch ein Alpinist muss sich anders<br />
verhalten, wenn sich die Wettersituation ändert, damit er sicher und<br />
gesund am Ziel ankommt.»<br />
Bildungsobmann André Hoffmann informierte über die Berufsbildung:<br />
«Zurzeit bilden wir 653 Lernende im ÜK-Zentrum in Lenzburg<br />
aus. Dies ist eine Kernaufgabe unseres Verbands, sind doch diese<br />
Jugendlichen Ihre Mitarbeiter der Zukunft!» Die Rechnung 2018 und<br />
das Budget <strong>2019</strong> wurden von Thomas Kaiser, Sekretär, präsentiert<br />
und von den Mitgliedern einstimmig genehmigt.<br />
Wahlen: Kontinuität im Vorstand<br />
Tagespräsident Walter Hasler führte die Wahlen durch. Die Versammlung<br />
bestätigte den gesamten Vorstand in seinem Amt: Martin<br />
Sollberger (Präsident), Hansueli Bächli (Vizepräsident), André Hoffmann<br />
(Berufsbildungsobmann), Jörg Geissmann (Mitglied), Marco<br />
Emmenegger (Mitglied), André Tinner (Mitglied), Heinz Frei (Mitglied)<br />
und Toni Mancino (Mitglied).<br />
Spannende Grenzgänge mit Evelyne Binsack<br />
Evelyne Binsack sprach bei ihrem Motivationsreferat über Freude,<br />
Freiheit und Verantwortung als Extremsportlerin <strong>–</strong> aber auch als<br />
Ihr 4x4 Spezialist<br />
für Getriebe, Lenkungen und Achsen.<br />
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Toni Mancino, André Tinner, Heinz Frei, Jörg Geissmann, Marco Emmenegger,<br />
Martin Sollberger, André Hoffmann und Thomas Kaiser (v. l.) posieren mit Extremsportlerin<br />
Evelyne Binsack.<br />
Unternehmerin. Sie erzählte über die Erlebnisse bei ihren Expeditionen<br />
zu zwei exponierten Polen der Welt: Auf den höchsten Punkt<br />
der Erde, den Gipfel des Mount Everest, und in 105 Expeditions-Tagen<br />
bis zum nördlichsten Punkt, dem Nordpol. Binsack wies die Zuhörer<br />
darauf hin, wie wichtig es ist, die Gefahren zu erkennen: «Auch wenn<br />
das angepeilte Ziel nicht mehr weit weg ist, muss man manchmal<br />
schweren Herzens den Rückzug antreten. Natürlich ist es in diesem<br />
Moment ein harter, aber notwendiger Entscheid, um das eigene Überleben<br />
zu sichern.»<br />
Den Abschluss des Abends machten eine Schiffsfahrt mit Apéro<br />
auf dem Hallwilersee und ein feines Diner im Seehotel «Delphin»,<br />
bei dem die Eindrücke des Referats von Evelyne Binsack und die Veränderungen<br />
in der Autobranche diskutiert wurden. <<br />
Ehrungen<br />
Folgende Betriebe wurden für ihre langjährige<br />
Mitgliedschaft mit einer Urkunde geehrt:<br />
25 Jahre<br />
Schoren-Garage, Schafisheim<br />
Südwestgarage Lenzburg AG, Lenzburg<br />
Caprez-Motorsport, Bremgarten (AG)<br />
Garage Hagenbuch AG, Oberlunkhofen<br />
Garage K. Trottmann, Rudolfstetten<br />
40 Jahre<br />
Mercedes-Benz Automobil AG, Aarau Rohr<br />
50 Jahre<br />
Epper Zofingen, Zofingen<br />
Garage Küng AG, Gebenstorf<br />
Garage Matter AG, Neuenhof<br />
Hube Automobile AG, Mellingen<br />
75 Jahre<br />
Garage Hess AG, Ennetbaden<br />
Autocenter Baschnagel AG, Wettingen<br />
Autohaus AG Sarmenstorf, Sarmenstorf<br />
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<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Nicht nur im Bereich Weiterbildung gut aufgestellt<br />
> 26. Mitgliederversammlung der AGVS-Sektion Berner Oberland<br />
bsi. An der Hauptversammlung der Untersektion<br />
Berner Oberland des Bernischen Autogewerbeverbandes,<br />
die zum ersten Mal im<br />
Ausflugsrestaurant «Chemihütte» in Aeschiried<br />
durchgeführt wurde, konnte Präsident<br />
Martin Wildhaber auf ein für die Branche<br />
doch recht erfolgreiches Jahr zurückblicken.<br />
In seinem Jahresbericht rief er der stattlichen<br />
Anzahl Mitglieder und Gästen in Erinnerung,<br />
dass sich gemäss der Auto-Studie<br />
von Tamedia 70 Prozent der Automobilisten<br />
vor dem Kauf eines neuen Fahrzeugs primär<br />
vom Garagisten beraten lassen und 95 Prozent<br />
von ihnen dann das Auto auch bei ihm<br />
kaufen würden. Das Fazit des Sektionspräsidenten:<br />
Wir Garagisten machen einen hervorragenden<br />
Job, dürfen mit Recht stolz auf<br />
unsere Arbeit, unsere Mitarbeitenden und<br />
auch auf unsere Kunden sein.<br />
Problemlose Erledigung der<br />
Traktanden<br />
Dass die Sektion Berner Oberland in jeder<br />
Hinsicht bestens auf Kurs ist, zeigte sich<br />
auch am Umstand, dass alle statutarischen<br />
Geschäfte <strong>–</strong> wie gewohnt <strong>–</strong> in rekordverdächtigem<br />
Tempo abgearbeitet werden konnten.<br />
Da keine Demissionen zu vermelden waren,<br />
wurden der Präsident und der gesamte<br />
übrige Vorstand mit Akklamation für eine<br />
weitere Amtsdauer wiedergewählt.<br />
Wichtige Aus- und Weiterbildung<br />
In Abwesenheit von Stefan Gasser, dem<br />
Die an der Mitgliederversammlung anwesenden, frisch gekürten Betriebswirte im Automobilgewerbe, Automobildiagnostiker,<br />
Automobil-Werkstattkoordinatoren und Teilnehmenden an den SwissSkills, flankiert von Präsident<br />
Martin Wildhaber (links) und Urs Dubach (rechts).<br />
Obmann der Berufsbildungskommission,<br />
konnte Urs Dubach, der Leiter des Ausbildungszentrums<br />
Mülenen, insgesamt elf<br />
jungen Berufsleuten zum erfolgreichen Abschluss<br />
ihrer Weiterbildung gratulieren und<br />
ein Präsent überreichen (siehe Kasten). Er<br />
konnte zudem mit Stolz erwähnen, dass drei<br />
der vier Berner-Kandidaten, welche an den<br />
SwissSkills im Berufsfeld «Automobilmechatroniker/in<br />
EFZ» teilnahmen, im Sektionsgebiet<br />
Berner Oberland ausgebildet wurden.<br />
Sowohl Sina Bolognesi <strong>–</strong> als einzige Dame<br />
unter den 15 SwissSkills-Teilnehmenden <strong>–</strong>,<br />
wie Benjamin Goerler und Luca Lüthi erhielten<br />
ebenfalls ein Präsent.<br />
Für 15 Jahre Tätigkeit als Instruktor im<br />
AZ Mülenen konnte auch Christof Müller ein<br />
Geschenk entgegennehmen. <<br />
Erfolgreiche Absolventen<br />
Die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen<br />
haben, als …<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe:<br />
Nicolas Hauswirth, Thomas Kaufmann und<br />
Marco Peverelli<br />
Automobildiagnostiker:<br />
Marco Gurtner, Daniel Hofer, Tomislav Patjak,<br />
Reto Thierstein und Dennis Wolf<br />
Automobil-Werkstattkoordinator:<br />
Stefan Schmid und Manuel Wenger
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Carbesa-Fachmesse in Moudon<br />
Kundenpflege «par excellence»<br />
Die Firma Carbesa, der führende Anbieter von Marken-Verbrauchsprodukten für das Carrosserie-Gewerbe, präsentierte in<br />
Moudon an einer Fachmesse Produkte, Neuigkeiten und aktuelle Markentrends. Angesprochen waren vorab die Carbesa-<br />
Kunden aus der Romandie sowie die Mitglieder der Fédération des Carrossiers Romands (FCR). Bruno Sinzig<br />
Unter dem Motto «Besuchen Sie uns, es lohnt<br />
sich» bot die Carbesa den Carrosserie-Spezialisten<br />
aus der französischen Schweiz die<br />
Möglichkeit, die vielfältige Angebotspalette<br />
der Firma in lockerer Atmosphäre (noch<br />
besser) kennenzulernen. Mit den Räumlichkeiten<br />
des Ausbildungszentrums des waadtländischen<br />
Carrosseriegewerbes (Centre de<br />
Weitere Fachmesse<br />
in Winterthur<br />
Eine weitere Fachmesse findet am 8. November<br />
<strong>2019</strong> (16 bis 21.30 Uhr) an der Schweizerischen<br />
Technischen Fachschule (STF) in Winterthur<br />
statt. Es empfiehlt sich, diesen Termin in der<br />
Agenda vorzumerken. Eine Anmeldung ist<br />
bereits jetzt unter www.carbesa.ch/fach<br />
messen möglich.<br />
Formation des Carrossiers Vaudois) fanden<br />
die Verantwortlichen der Carbesa, einem<br />
Unternehmen der Glas Trösch AG, optimale<br />
Voraussetzungen für den Anlass.<br />
Höhepunkte der Messe waren, neben den<br />
Produkten der Schwestergesellschaft Trösch<br />
Autoglas, Maschinen, Geräte, Werkzeuge,<br />
Schweisstechnik, Reparatursysteme, Lacksysteme,<br />
Lackier- und Trocknungskabinen<br />
sowie alle Arten von Verbrauchs- und Kleinmaterialien.<br />
Mehr als Lieferanten<br />
Viele Partner der Carbesa <strong>–</strong> Matthias Dufaux,<br />
der stellvertretende Geschäftsführer,<br />
legt Wert darauf, dass es sich um Partner und<br />
nicht nur um Lieferanten handelt <strong>–</strong> liessen<br />
es sich nicht nehmen, ihre Produkte durch<br />
eigene Spezialisten zu präsentieren und vorzuführen.<br />
Dem ständigen Wandel der Reparaturtechnik<br />
entsprechend, konnten neben den<br />
bereits bekannten Verbrauchs- und Einrichtungsgütern<br />
auch einige Neuheiten begutachtet<br />
werden.<br />
Im Hinblick auf den unerlässlichen und<br />
äusserst wertvollen Kundenkontakt, wurde<br />
das Fachpublikum von den Produktspezialisten<br />
der Carbesa optimal betreut. Als<br />
zusätzlicher Anreiz konnte bei einem Verkaufsabschluss<br />
von einem Messerabatt profitiert<br />
werden.<br />
Dass den Carbesa-Verantwortlichen der<br />
Bereich Ausbildung sehr am Herzen liegt,<br />
wurde durch die Ausstellung von Arbeiten<br />
von Lernenden dokumentiert. Zusätzlich<br />
SETZEN SIE IN IHREM BETRIEB DIE<br />
GESETZLICHEN VORSCHRIFTEN<br />
ZUR ARBEITSICHERHEIT UM?<br />
Die BAZ unterstützt Sie!<br />
Nehmen Sie Ihre Verantwortung gegenüber Ihren Mitarbeitenden<br />
in der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz wahr?<br />
Machen Sie den ersten Schritt und melden Sie sich an unter:<br />
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des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />
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be safe!<br />
74<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Reparieren statt neue Teile montieren: An der Carbesa-Fachmesse wurde demonstriert, wie es geht.<br />
Höchste Konzentration bei Aurélie Fawer.<br />
konnte Lernenden bei ihrer Arbeit über die<br />
Schulter geschaut werden.<br />
World Skills in Kazan im Visier<br />
Als Attraktion trat am Anlass auch die<br />
aus Chavannes-le-Chêne stammende Aurélie<br />
Fawer in Aktion. Die junge Carrosserielackiererin,<br />
die in der Carrosserie Baudat in Yvonand<br />
ausgebildet wurde, hat sich nach dem<br />
Sieg an der Regionalmeisterschaft der Romandie<br />
auch den ersten Rang an der Schweizer<br />
Meisterschaft der Carrosserielackierer in<br />
Langenthal erkämpft. Die Schweizer Meisterin<br />
wird Ende August im russischen Kazan<br />
die Schweiz in der Sparte «Car Painting»<br />
vertreten. In Moudon demonstrierte sie ihr<br />
Können, wobei sie die Lacke des Herstellers<br />
DeBeer verwendete, die durch die Firma<br />
Carbesa vertrieben werden. Dank der hohen<br />
Qualität der zum Einsatz kommenden Lacke<br />
und Arbeitsgeräte sowie der Fertigkeit der<br />
Schweizer Meisterin durfte sich das Endprodukt<br />
sehen lassen.<br />
Networking und Verpflegung<br />
Eine der Zielsetzungen der Messe bestand<br />
auch darin, dass alle Anwesenden bei spannender<br />
Unterhaltung und genussvoller Verpflegung<br />
wertvolle persönliche Kontakte vertiefen<br />
oder neue Kontakte knüpfen konnten. <<br />
ArbeitszeitManager.ch<br />
Zeiterfassung für KMU <strong>–</strong><br />
kostengünstig, rechtskonform und einfach.<br />
Ein unkompliziertes und intuitiv bedienbares Zeiterfassungssystem<br />
für Sie und Ihre Mitarbeiter, welches alle gesetzlichen Vorgaben<br />
zur Zeiterfassung erfüllt:<br />
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• Einfacher E-Mail-Workflow für Anfragen und Bewilligungen<br />
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GARAGENWELT<br />
André Koch AG<br />
andrekoch.ch<br />
> Mit Vollgas gegen den Fachkräftemangel<br />
pd. Es ist kein Geheimnis,<br />
Ziel der Offensive war es,<br />
dass es Carrosserie- und gute Mitarbeiter für ihr Engagement<br />
Lackierbetrieben zunehmend<br />
zu belohnen und so die<br />
an Fachkräften mangelt. Die Loyalität zum Unternehmen zu<br />
Bewerberzahlen sinken, gut stärken. Mit Erfolg, denn die<br />
ausgebildete Mitarbeiter in Aktion kam gut an. Für Laura<br />
wirtschaftsstarken Regionen Sitte von der Georg Ebert KG<br />
lockt es häufig in die Industrie. Fachbetrieb Fahrzeuglackierung<br />
Daher gewinnt das Thema Mitarbeiterbindung<br />
in Bebra war es das erste Mal,<br />
immer mehr an dass sie etwas gewonnen hat<br />
Bedeutung. Standox weiss um <strong>–</strong> und dann direkt ein Auto. Sie<br />
dieses Problem und hat gemeinsam<br />
nutzt den Fünftürer vor allem<br />
mit der Innovation Group für private Zwecke: «Ich habe<br />
eine Aktion zur Nachwuchskräfteförderung<br />
von meiner Familie und meinen<br />
im Carrosserie- und Freunden schon viele Kompli-<br />
Lackierbetrieb gestartet: 20 mente für den kleinen Cityflitzer<br />
junge Fachkräfte erhielten auf bekommen», erzählt sie stolz.<br />
dem Autohaus-Schadenforum Die Offensive «Nachwuchskräfte-Förderung<br />
im Rahmen des Galaabends<br />
im K&L-Be-<br />
jeweils für ein Jahr ein Elektro- trieb» ist übrigens nicht die einzige<br />
Hybrid Fahrzeug von Toyota<br />
Massnahme, die Standox im<br />
inklusive sämtlicher Kosten. Bereich der Mitarbeiterbindung<br />
Lediglich um die Tankfüllung anbietet. Das bereits seit<br />
muss sich der Berufsnachwuchs Jahren fest etablierte Programm<br />
selbst kümmern.<br />
«Next Generation» hat sich<br />
dem Thema «Betriebsübergabe»<br />
angenommen und bereitet<br />
potenzielle Nachfolger intensiv<br />
auf den Generationswechsel<br />
vor. Im Sommer <strong>2019</strong> startet<br />
die mittlerweile vierte Staffel.<br />
Weitere Informationen zu «Next<br />
Generation» gibt es im Repanet<br />
Service-Center auf repanet.de. <<br />
Laura Sitte von der Georg Ebert KG Fachbetrieb Fahrzeuglackierung in Bebra ist stolz<br />
auf ihren Cityflitzer.<br />
Audatex Schweiz GmbH<br />
audatex.ch<br />
> Digitale Schadenaufnahme legt Basis für den Gesamtnutzen in der Schadenabwicklung<br />
pd. Unabhängig davon, ob der<br />
Kunde den Schaden bei der<br />
Versicherung oder bei seiner<br />
«Vertrauens-Garage» meldet,<br />
die Erstaufnahme des Schadens<br />
wird digital erfasst. Audatex<br />
bietet dazu ein Produktportfolio,<br />
welches bei Endkunden,<br />
Garagen oder Versicherungen<br />
eingesetzt werden kann. Um die<br />
Akzeptanz beim Endkunden zu<br />
erhöhen, kommt die Schadenaufnahme<br />
ganz ohne fest<br />
installierte APP aus. Ein SMS<br />
mit einem Weblink genügt.<br />
Alle Produkte basieren auf<br />
einer einheitlichen Datenstruktur<br />
und haben als Input Fotos,<br />
Fragen zur Beschädigung oder<br />
manuelle Eingaben und als Output<br />
eine Schadenschätzung.<br />
Liegen die Daten in digitaler<br />
Form vor, so kann sowohl die<br />
Versicherung als auch die<br />
Garage diese an das beauftragte<br />
Carrosserie-Unternehmen<br />
übermitteln. Dort können<br />
weitere Verfeinerungen mit<br />
der Schadenerfassungs-Software<br />
durchgeführt werden.<br />
Als Resultat liegen die finalen<br />
Reparaturwege/-methoden und<br />
der Warenkorb für die Ersatzteile<br />
vor.<br />
Das Schadenmanagement-<br />
Tool der Audatex <strong>–</strong> Qapter <strong>–</strong> ist<br />
mit Global InPart, der einzigartigen<br />
Bestellplattform für<br />
Carrosserie-Unternehmen, verbunden.<br />
Anschliessend an die<br />
Schadenberechnung werden<br />
die Daten an die<br />
Plattform übertragen,<br />
das System wählt<br />
über Regeln<br />
den jeweiligen<br />
Lieferanten aus<br />
und präsentiert<br />
die Teileverfügbarkeit<br />
und den<br />
Preis. Dies alles in Echtzeit.<br />
Die Ausführung der Bestellung<br />
erfolgt durch einen Mausklick.<br />
Will ein Garagist verständlicherweise<br />
die Teile selbst<br />
bestellen, damit dieser in den<br />
Verhandlungen mit dem Importeur<br />
durch den Teileumsatz<br />
eine bessere Position hat, so<br />
muss dieser die Teile selbst erfassen.<br />
Unnötig, meint Audatex!<br />
Das Carrosserie-Unternehmen<br />
bestellt im Auftrag der Garage,<br />
der auch die Umsätze gutgeschrieben<br />
werden. Und das<br />
ohne Aufwand.<br />
Die Digitalisierung der<br />
Schadenabwicklung ergibt<br />
einen besonders hohen<br />
Nutzen in praktisch jedem<br />
der Prozessschritte. <<br />
76<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Motiondata Vector Schweiz GmbH<br />
motiondata-vector.ch<br />
> Motiondata DMS <strong>–</strong> viel mehr als nur eine Software!<br />
pd. Das Motiondata DMS ist<br />
nicht nur eine Softwarekomplettlösung,<br />
sondern bietet darüber<br />
hinaus weitere kompatible<br />
«State of the Art»-Produkte.<br />
Das Motiondata DMS der<br />
Motiondata Vector Gruppe<br />
bietet den Kunden aus der<br />
Garagen-Branche nicht nur eine<br />
effektive und wirtschaftlich<br />
sinnvolle IT- Softwarelösung,<br />
die den Alltag und Workflow<br />
einer jeden Garage erleichtert.<br />
Mit zahlreichen Schnittstellen,<br />
neuen Features und Funktionen<br />
lässt sich das DMS einfach und<br />
individuell auf jeden Garagen-<br />
Betrieb und dessen Bedürfnisse<br />
anpassen.<br />
Apps sind die Zukunft eines<br />
jeden modernen Garagen-Betriebes<br />
und ermöglichen eine<br />
Effizienzsteigerung in vielen<br />
Arbeitsprozessen und bieten<br />
ausserdem innovativen Kundenservice.<br />
Die komfortable ortsund<br />
zeitunabhängige Bedienung<br />
auf allen Devices, wie zum<br />
Beispiel dem Smartphone oder<br />
Tablet, stellen eine optimale<br />
Ergänzung zum bestehenden<br />
Motiondata DMS dar.<br />
Mit dem Web-Portfolio von<br />
Motiondata haben Garagisten<br />
die Sicherheit, Produkte auf<br />
dem neuesten technischen<br />
Stand in Benutzung zu haben:<br />
Der Sales Manager sorgt unter<br />
anderem mit seiner intuitiven<br />
Bedienung und modernen<br />
Masken für motivierte Arbeiter<br />
und unterstützt alle wichtigen<br />
Vertriebs- und Marketingprozesse.<br />
Mit dem Modul der<br />
Fahrzeugverwaltung hat man<br />
immer und überall den Überblick<br />
über seine Fahrzeuge. Man kann<br />
mit dieser Lösung Angebote<br />
und Kaufverträge erstellen,<br />
Stammdaten oder das eigene<br />
Preismanagement verwalten.<br />
Man vereinbart einfach und<br />
unkompliziert Probefahrten mit<br />
dem Probefahrten-Modul und<br />
erstellt dazu alle nötigen Verträge<br />
und Dokumente.<br />
Mit den Apps erreichen die<br />
Garagisten ihre Kunden dort, wo<br />
sich diese am häufigsten aufhalten:<br />
am Smartphone!<br />
Mit der Foto-App hinterlegt<br />
man in drei einfachen<br />
Schritten alle Fotos<br />
im Kundenstamm<br />
oder Auftrag. Ein<br />
weiteres Highlight<br />
der App-Welt wird<br />
die Mobil-App sein<br />
(Verkaufsstart des<br />
Produkts im zweiten<br />
Halbjahr <strong>2019</strong>). Durch<br />
die 24/7-Einsetzbarkeit<br />
können Kundenbindung,<br />
Auslastung<br />
und Verkauf gesteigert<br />
werden. Das gesamte<br />
Fahrzeugangebot wird in einer<br />
App ersichtlich sein und die<br />
Garagisten werden volle Verfügbarkeit<br />
über Fahrzeugakten und<br />
-daten haben. Die Kommunikation<br />
zu den Kunden kann mit News,<br />
Chat -und Messagetools modernisiert<br />
werden. <<br />
Mewa Service AG<br />
mewa.ch<br />
> Putztücher in Miete: von robust bis sanft<br />
pd. Die Grundidee «für jeden sprüche. Zur Grundausstattung<br />
Zweck das richtige Putztuch» in vielen kleinen und mittleren<br />
gilt in der industriellen Produktion<br />
Fachwerkbetrieben gehört das<br />
ganz besonders. Denn Tuch Mewatex. Es ist das perfekte<br />
hier gibt es eine breite Vielfalt Allzwecktuch für alle Fälle: extrem<br />
an Oberflächen, die gereinigt scheuerfest und strapazierfähig.<br />
werden müssen. Diese Tatsache, Es eignet sich zum Abwischen von<br />
kombiniert mit dem Anspruch der Ölen, Fetten, Farben, Lösungsmitteln<br />
Kunden, keine Wegwerfprodukte<br />
und sogar Spänen und<br />
kaufen zu müssen, hat schon vor reinigt so ziemlich alles, was<br />
111 Jahren einen cleveren Unternehmer<br />
in einer Werkstatt geputzt<br />
dazu veranlasst, ein werden muss. Mewatex Plus<br />
industriell nutzbares Mehrwegputztuch<br />
ist das starke Putztuch für alles<br />
zu entwickeln. Empfindliche und kommt dort zum<br />
Heute wie damals bietet Einsatz, wo grober Schmutz auf<br />
Mewa das inzwischen weiterentwickelte<br />
empfindliche Oberflächen trifft: im<br />
Putztuch in vier Druck, der Umformungstechnik,<br />
Tuchqualitäten an, abgestimmt Oberflächenbearbeitung oder<br />
auf branchenspezifische An-<br />
der Feinmechanik.<br />
Das ultimative Putztuch für<br />
höchste Ansprüche <strong>–</strong> Mewa<br />
Protex <strong>–</strong> eignet sich hervorragend<br />
zum Reinigen und Polieren<br />
sensibler Oberflächen. Es ist<br />
sowohl trocken als auch feucht<br />
einsetzbar und zeichnet sich<br />
durch seine geringe Trockenzeit<br />
aus. Das feine Putztuch für alles<br />
Sensible <strong>–</strong> Mewatex Ultra <strong>–</strong> ist<br />
aus hochwertiger Baumwolle<br />
gefertigt und dort gefragt, wo<br />
eine weitestgehend staubfreie<br />
Oberfläche gefordert ist. Zum<br />
Beispiel beim Oberflächenfinish<br />
in der Elektro- und Lufttechnik,<br />
bei der Arbeit an pneumatischen<br />
Anlagen und im PW-Bereich.<br />
Im individuellen Mehrwegsystem<br />
übernimmt Mewa die<br />
komplette Prozesskette inklusive<br />
Holen, Waschen, Pflegen und<br />
Bringen. Daraus resultieren<br />
verfeinerte Produktions- und<br />
Qualitätsprozesse und ein<br />
Systemgewinn, der sowohl<br />
dem Unternehmen als auch der<br />
Umwelt nützt. Das Mewa Tuchsystem<br />
rechnet sich allein schon<br />
durch die Verminderung der<br />
Abfallmenge und des Wasserverbrauchs,<br />
die textile Tücher<br />
gegenüber Zellulosetüchern<br />
einsparen. Das Serviceangebot<br />
ist bis ins letzte Detail<br />
durchdacht und lohnt sich<br />
auch für Kleinstunternehmen.<br />
Praktische Zusatznutzen des<br />
Mewa Putztuchsystems sind<br />
ein minimierter Zeitaufwand für<br />
Beschaffung, Lagerhaltung und<br />
Logistik, vor allem aber keine<br />
Kapitalbindung und echte<br />
Kostentransparenz. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>77
UMFRAGE DES MONATS<br />
KURZ? LANG? BEIDES?<br />
Die Halle 7 wird 2020 zur GIMS-Tech. Die ESA hat<br />
an ihrer GV angekündigt, während der gesamten<br />
Salon-Dauer auszustellen. Das <strong>AUTOINSIDE</strong> befragte<br />
die Leserinnen und Leser, welches ihrer Ansicht nach<br />
die richtige Dauer für die Zulieferermesse wäre.<br />
Die Leserschaft ist gespalten: 42 Prozent gaben an,<br />
die GIMS-Tech soll eine Kurzmesse sein. Ebenfalls<br />
42 Prozent sind der Meinung, die GIMS-Tech soll<br />
während der gesamten Salondauer laufen. Die<br />
restlichen 16 Prozent sprachen sich für einen Mix aus<br />
Kurz- und Langmesse aus. (Stand 17. Mai <strong>2019</strong>)<br />
16%<br />
Mix<br />
42%<br />
Langmesse<br />
42%<br />
Kurzmesse<br />
HALLE<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong>-AUSGABE 7/8 <strong>–</strong> JULI/AUGUST <strong>2019</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 3. Juli <strong>2019</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Waschanlagen als<br />
Kundenbindungsinstrument<br />
Eigene Waschanlagen können wesentlich<br />
zum Erfolg von Garagisten beitragen. Wir<br />
zeigen, wie sich die Anlagen entwickelt<br />
haben und was heute alles möglich ist.<br />
Kleinschäden als lohnendes<br />
Zusatzgeschäft<br />
Ob Kratzer, Beulen, Schrammen oder Dellen,<br />
Kleinschäden in der Karosserie können ein<br />
lohnendes Zusatzgeschäft für Garagisten sein.<br />
Alles zum Thema im nächsten <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />
Entsorgung<br />
leicht gemacht<br />
Ob Öl, Altmetall oder Putzlappen: <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
bietet Einblicke in Entsorgungskonzepte und<br />
verrät die goldenen Entsorgungsregeln für eine<br />
Autogarage.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
91. Jahrgang, 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2018: 12 725 Exemplare davon 9548 in Deutsch, 3117 in Französisch<br />
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Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
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Jahresabonnement<br />
CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
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AGVS-Medien<br />
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Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />
(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler<br />
(jas, leitender Redaktor Mobilität),<br />
Sascha Rhyner (srh, Redaktor Mobilität),<br />
André Bissegger (abi, Redaktor Mobilität),<br />
Jean-Philippe Pressl-Wenger (jppw,<br />
Korrespondent Westschweiz), Andreas<br />
Senger (se, Spezialgebiet Technik), Bruno<br />
Sinzig (si, Spezialgebiet Bildung), Raoul<br />
Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />
Weitere Beiträge von: Chris Regez, Arjeta<br />
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78<br />
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