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Stahlreport 2019.06

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74. Jahrgang | Juni 2019

STAHLREPORT

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution

6|19

Stahldistribution – kommen die Goldenen Zwanziger?


Stehen der Stahldistribution die

Goldenen Zwanziger bevor?

EDITORIAL

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt –

und Vorhersagen zu Zeiträumen, die derzeit

noch weit von uns entfernt liegen, haben

immer den Charakter einer Kristallkugel.

Dennoch habe ich im vorliegenden Heft den

Versuch unternommen, anhand einiger Kriterien

die kommenden 2020er-Jahre aus Sicht

des Stahlhandels einzuschätzen. Es sieht übrigens ganz gut für

uns aus!

Eine Voraussetzung für ein erfolgreiches neues Jahrzehnt wird

für den Stahlhandel die Bindung der besten Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter an das eigene Unternehmen sein. Hierzu sind

Investitionen ins „Humankapital“ unverzichtbar. Sie sollten

daher jetzt noch die Chance nutzen und Ihre Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter zum nächsten Jahrgang des BDS-Fernstudiums

(Start: 29.06.) anmelden. Es sind noch Plätze frei – Näheres

erfahren Sie über die Kontaktdaten unten am Ende dieser Seite.

Märkte, Mächte und Mechanismen – die soeben abgesagte

Fusion des Joint Ventures von Thyssenkrupp mit Tata und die

einsetzende Beruhigung auf der Nachfrageseite bei unseren

Abnehmerbranchen sorgen für reichlich Gesprächsstoff, das

hören wir aktuell aus unseren BDS-Regionalkreisen. Ich empfehle

Ihnen, flankiert vom 50-jährigen Bestehen des BDS in diesem

Jahr, am 26. Stahlhandelstag in Neuss am 19. und 20. September

2019 teilzunehmen. Die laufenden Anmeldungen lassen auf

eine Teilnehmerzahl von rund 400 Kolleginnen und Kolleginnen

aus der Stahlbranche schließen. Unter www.stahlhandel.com

können Sie sich jederzeit registrieren.

Ihnen wünsche ich jetzt viel Freude bei der Lektüre und hoffe

auf ein Wiedersehen in Neuss!

Oliver Ellermann

[ Infos zum BDS-Fernstudium ]

Beate Wynands, Telefon: 0211 86497-19

wynands-bds@stahlhandel.com

INHALT

PERSÖNLICHES

4 Kurznachrichten

STAHLHANDEL

6 Essay: Kommen die Goldenen Zwanziger?

10 MCB: Laseroptimierte Stahlsorte senkt

Prozesskosten

14 Nordwest-Bilanz: ein nahezu perfektes Geschäftsjahr

STAHLVERARBEITER

18 MEWA: Präzise navigieren mit Metallbautechnik

20 Airport-Architektur: Ankommen und abheben

STAHLPRODUKTION

24 Thyssenkrupp: „pladur“ feiert 60. Geburtstag

ANARBEITUNG UND LOGISTIK

Marktübersicht Markieren & Kennzeichnen

26 Markieren von Stahl – ein Überblick

29 FOBA: Mit hohem Kontrast gut lesbar markieren

30 Borries Markier-Systeme: Tiefe Schriften

für heiße Bleche

32 Kaltenbach: Profile zuverlässig markieren

34 etimark: Einfach dranhängen

36 SIC Marking: Dauerhafte Markierung

von Schwungrädern

38 Gesucht: die älteste Kasto-Säge

MESSEN UND MÄRKTE

40 Handelsblatt Jahrestagung „Zukunf Stahl“

41 Berliner Stahldialog 2019

42 Weltweites Zahlungsverhalten leicht verbessert

BDS

44 Research: Darf’s ein bisschen weniger sein?

46 BDS-Gemeinschaftsstand auf der Blechexpo

VERBÄNDE UND POLITIK

47 KI – Nutzen statt diskutieren

48 Arbeitskreis „Machines in Construction 4.0“

gegründet

LIFESTEEL

49 Fortuna Düsseldorf – Gussrohre für

Nachwuchsleistungszentrum

50 Impressum

Stahlreport 6|19

3


Persönliches

Kurznachrichten

Foto: RM Rudolf Müller

Benoit Fauchon

hat zum 1.4.19 die Unternehmensleitung des

Fassadenbauers seele cover GmbH mit

Stammsitz im bayerischen Gersthofen übernommen.

Er löste damit Konrad Maier ab, der

seit 2010 als Geschäftsführer dieser Firma

tätig war und sich nun

in den Ruhestand verabschiedet

hat. Der

studierte Bauingenieur

Benoit Fauchon ist

bereits seit 1998 im

Bereich der Membranarchitektur

tätig.

Zuletzt war er als Prokurist

bei Taiyo

Europe beschäftigt.

Für die Seele-Unternehmensgruppe arbeiten

weltweit rund 1.000 Mitarbeiter und erwirtschafteten

mit der Realisierung komplexer

Gebäudehüllen aus Glas, Stahl, Aluminium,

Membranen und anderen Materialien zuletzt

einen Umsatz von ca.250 Mio. pro Jahr.

Patrick Aiple

ist Deutscher Meister im CNC-Fräsen sowie

Sechster in der entsprechenden Weltrangliste

und spielt die Hauptrolle in Tschorns neuem

3D Taster-Produktfilm. Geschäftsführer Ralf

Tschorn: „Patrick Aiple hat mit unseren Tastern

an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen

und auch gewonnen. Darum ist er für uns

die Idealbesetzung für den neuen Produktfilm.

Denn keiner kennt die Vorteile unseres 3D-

Tasters besser als er.“ Seit 1986 ist die

Tschorn GmbH in Urbach auf die Herstellung

von hochwertigen Mess- und Spannmitteln für

die zerspanende Industrie spezialisiert. Hergestellt

werden Produkte zur Nullpunktermittlung,

Werkstückspannung, Werkzeugspannung

und zur Werkzeugmessung.

Jürgen Nowicki

ist auch weiterhin Sprecher der VDMA-Arbeitsgemeinschaft

Großanlagenbau. Deren Vorstand

bestätigte auf dem diesjährigen Unternehmertreffen

Anfang April in Hannover den

Geschäftsführer der Linde AG Engineering

Division einstimmig in diesem Ehrenamt, das

er seit April 2016 ausübt. Seine wesentliche

Aufgabe ist die Vertretung der Interessen des

Großanlagenbaus in der Öffentlichkeit sowie

gegenüber Verantwortlichen aus Wirtschaft,

Verbänden, Politik und Presse. Zu seinen Stellvertretern

in dieser Arbeitsgemeinschaft im

Verband des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus

(VDMA) wurden Helmut Knauthe,

Foto: VDMA

Foto: EFB

Head of Technology,

Innovation & Sustainability

bei Thyssen-

Krupp Industrial Solutions

AG sowie Dr.

Hannes Storch, Mitglied

der Geschäftsleitung,

Outotec GmbH

& Co. KG, gewählt.

Klaus Linnig

ist von der Mitgliederversammlung der

Europäischen Forschungsgesellschaft für

Blechverarbeitung e.V. (EFB) Anfang April

zu ihrem neuen Präsidenten gewählt worden.

Der Dipl.-Ing. ist Geschäftsführer der

Schuler Pressen GmbH und Divisionsleiter

Automotive der Schuler-Gruppe. Er übernahm

das Amt von Dr.-Ing Stephan Arnold

(l.), ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG.

Klaus Linnig steht damit einer der größten

Forschungsvereinigungen zur Industrieforschung

vor, die seit 70 Jahren die Entwicklung

der Blechverarbeitung begleitet, fördert

und steuert. Aktuell werden rund

80 Industrieprojekte mit 320 beteiligten

Firmen und einem Finanzvolumen von

10 Mio. € bearbeitet. In mehr als 500 Forschungsberichten

können Experten außerdem

die Grundlagen und Spezialentwicklungen

in den Forschungsfeldern der Umformund

Fügetechnik der letzten 40 Jahre

recherchieren.

Karl-Ulrich Köhler

ist neues Kuratoriumsmitglied der Montanstiftung

Saar. Das hat die Saarbrücker Zeitung

über den Chef des hessischen Elektrotechnik-Konzerns

Rittal berichtet. Der

63-jährige Stahlmanager war Chef der

Stahlsparte von ThyssenKrupp und gehörte

danach dem Vorstand der Stahlkonzerne

Corus und Tata Steel an. Die Montanstiftung

Saar hält über die Stahl-Holding-Saar

die Mehrheit an den saarländischen Stahlkonzernen

Saarstahl und Dillinger Hütte.

Helmut Gruber

übernimmt Anfang Juli 2019 als Technikvorstand

im Stahl-Führungsteam des österreichischen

Konzerns Voestalpine AG neue und

größere Verantwortung. Der 47-Jährige hatte

in dem Stahlunternehmen zuletzt die Leitung

für die Bandproduktion. Der Nachfolger des

noch amtierenden Techikvorstands Hubert

Zajicek war 1997 als Betriebsingenieur

zunächst in die Voestalpine Stahl GmbH in

Linz eingetreten und hat seine Karriere bei

dem Stahlhersteller auf unterschiedlichen

Positionen fortgesetzt – nun bis in den Vorstand.

Gerald Reichmann

ist neuer Chief Executive Officer an der Spitze

von British Steel. Der neue Geschäftsführer –

bisher in der Funktion eines Chief Financial

Officers und als stellvertretender Geschäftsführer

tätig – war 2017 in das Unternehmen

eingetreten, nachdem er zuvor in leitender

Position im Drahtbereich der österreichischen

Voestalpine Verantwortung getragen hatte.

British Steel ist der zweitgrößte britische

Stahlkonzern.

Georg Hungerkamp

hat Anfang dieses Jahres seinen 85. Geburtstag

gefeiert. Der promovierte Unternehmer

war sein Berufsleben lang auch ehrenamtlich

in den für ihn wichtigen Branchen tätig –

zunächst beim Bundesverband Deutscher

Stahlhandel (BDS), der ihn u.a. mit der Verleihung

des Silbernen Lagers ehrte, und dann

beim Zentralverband Hartwarenhandel (ZHH).

Dort war er 17 Jahre lang Präsident und hat

seit 1998 den Titel eines Ehrenpräsidenten. In

dieser Funktion überreichte er auf dem 5.

PVH-Kongress im März in Köln seinem Nachfolger

im ZHH-Präsidentenamt, Dr. Paul Kellerwessel,

die Goldene Ehrennadel des Verbands.

Andreas Ridder

wird neuer Vorstandsvorsitzender der Nordwest

Handel AG. Der Aufsichtsrat der Verbundgruppe

hat den neuen Vorstandsvorsitzenden

mit Wirkung ab dem 01.08.2019 für

eine Amtszeit bis zum Ablauf des 31.07.2022

ernannt. Andreas Ridder wird damit die Nachfolge

des im November 2018 ausgeschiedenen

vormaligen Vorstandsvorsitzenden Bernhard

Dressler übernehmen. Für den

Interimszeitraum bleibt weiterhin Aufsichtsratsmitglied

Martin Helmut Bertinchamp Stellvertreter

des fehlenden Mitglieds und Vorsitzender

des Vorstandes.

4 Stahlreport 6|19


WIR liefern Ihnen

die perfekte Übersetzung.

„Moderne Getriebe sind wahre Alleskönner.

Denn sie verbinden optimale Leistungsübertragung

mit Kraftstoffeinsparung und Laufruhe.

Wie wir unseren Kunden dabei helfen?

Mit perfekt angearbeitetem Qualitätsstahl.“

Samet Uz, Fachkraft für Lagerlogistik

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XXXXXXXXXX

Stahlhandel

XXXXX Kommen A die XXXXX Goldenen Zwanziger?

Foto: BDS/mh

BDS-Vorstand Oliver Ellermann zur Entwicklung des Stahlmarkts

Kommen die Goldenen Zwanziger?

Tagesaktuelle Nachrichten sowie kurzfristige Betrachtungen zu globalen Hintergründen versperren

uns immer wieder die Sicht auf mittel- und langfristige Tendenzen. Dabei steht die Stahldistribution in

Deutschland an der Schwelle zur zweiten Dekade im neuen Jahrtausend. Steht uns ein goldenes

Jahrzehnt bevor? Oliver Ellermann unternimmt in diesem Essay einen Versuch, für den Stahlhandel

anhand ausgesuchter Parameter eine Einschätzung für die nächsten zehn Jahre zu finden.

Im Wesentlichen sind es vier Fragen, die aus

Sicht der Stahldistribution beantwortet werden müssen.

Wann endet das Wirtschaftswachstum?

Die Aussicht vieler Wirtschaftsforschungs-Institute gibt

für die 2020er-Jahre für Deutschland ein positives Bild

ab, siehe Abbildung 1. Die gesicherte Erkenntnis, dass

ab einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP)

zwischen 2,0 % bis 2,5 % der gesamte Stahlmarkt positiv

reagiert, kann mittlerweile auch auf die Stahldistribution

übertragen werden: Als im Krisenjahr 2009 in Deutschland

das BIP um 4,7 % einbrach, hatten lagerhaltende

Stahlhändler, Biegebetriebe, Stahl-Service-Center und

Anarbeitungsspezialisten einen Mengenrückgang von

einem Viertel zu erleiden. Umgekehrt zeigte die einsetzende

Bewältigung der Krise im Verlauf des Jahres

2010 einen Anstieg des BIP in Deutschland um mindestens

3,5 % – einhergehend mit einer Wiederbelebung

unseres Absatzes, der für das Gesamtjahr 2010 bei

einem Plus von rund einem Fünftel im Vergleich zum

Horrorjahr 2009 lag. In den letzten beiden hinter uns

liegenden Kalenderjahren 2017 und 2018 hat sich der

Stahlhandel mit + 2,3 % und + 1,4 % mit einer ausgelieferten

Menge von zuletzt 11,2 Mio. t bei den Walzstahlfertigerzeugnissen

als robust und sehr leistungsfähig

hervorgetan. Für das kommende Jahrzehnt wird

für Deutschland ein durchschnittliches BIP-Wachstum

von erfreulichen 1,5 % pro Jahr erwartet. Dies wird das

eine oder andere Jahr mit einer kleinen Delle ebenso

beinhalten wie wirtschaftlich starke Jahre mit Konjunkturspitzen.

Sofern sich also dieser makroökonomische

Trend weiter fortsetzt, können wir für die 2020er-Jahre

die aktuellen Wachstumsprognosen als erfreuliche Signale

heranziehen.

Handelskriege und kein Ende?

Der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika

wird wohl auch der 46. Präsident sein, denn Donald

Trump wird am 3. November 2020 wiedergewählt wer-

6 Stahlreport 6|19


„Chinesische ,Unternehmen‘ bewegen sich in der EU nach Herzenslust

und treten in Wirklichkeit behördlich gelenkt zu europäischen

Wettbewerbsbedingungen gegen hiesige Arbeitsplätze an.“

den. Seine Attacken gegen die EU und die Initiierung

eines Handelskriegs mit China zielen genau auf dieses

Ereignis ab. Weitere (aus unserer Sicht) Entgleisungen

werden folgen und somit wird uns das Hauen und Stechen

auf der Ebene von nicht-tarifären Handelshemmnissen

bis weit in die 2020er-Jahre hinein beschäftigen.

Sie lesen richtig: Wir haben eine zusätzliche Beschäftigung

mit einem Thema erhalten, welches weder

Importe zurückdrängt, noch die Verfügbarkeit mit Material

beeinträchtigt. Wir werden alle Hände voll damit

zu tun haben, Kontingente zu verfolgen und Quoten zu

beobachten. Ob die Europäische Union, wie verständlicherweise

von der EU-Stahlindustrie gefordert, härtere

Bandagen anlegen wird, kann aus heutiger Sicht bezweifelt

werden. Die Stahldistribution in Deutschland wird

sich wie gewohnt intensiv darum bemühen, die täglichen

Bedarfsfälle seiner Kundenbranchen zu befriedigen.

Zölle und Quoten als protektionistische Maßnahmen,

das hat das Vorgehen der US-Administration im letzten

Jahr gezeigt, sind der falsche Weg und haben lediglich

populistische Motive. Denn mit der eigentlichen Problematik

beschäftigt sich die nächste Frage:

Wird der Stahl knapp?

Bei einem weltweiten Produktionsvolumen von 1.800

Mio. t Rohstahl beginnt die Bandbreite bei der Einschätzung

der Überkapazitäten bei 553 Mio. t (UBS) und

endet bei 737 Mio. t (OECD). Die Hälfte der weltweiten

Produktions- und Überkapazitäten befindet sich in

China, darüber hinaus exportiert die Volksrepublik

circa ein Drittel ihrer Produktionsmenge.

Wie steht es also um die europäische Stahlerzeugung

und um die Produktion in Deutschland? Nein, als Großhändler

ist es uns nicht egal, wo der Stahl am Ende herkommt:

Nur eine Stahlerzeugung vor Ort in Deutschland

sorgt auch beim Handel für Wettbewerbsvorteile. Denken

wir an die kurzen Wege bei Lieferung und Abwicklung,

die Qualität der Ware und der Kommunikation und

schließlich an den Know-how-Faktor. Eine Stahlerzeugung

in greifbarer Nähe erlaubt es uns, unsere Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter mit gelebter Kompetenz

beim Umgang mit dem wichtigsten industriellen Werkstoff

auszustatten. Dies sorgt innerhalb der gesamten

Lieferkette für die notwendige Stahl-DNA, die es braucht,

um als Industrienation niemals den Anschluss zu verlieren.

Nach dem klaren Nein von EU-Wettbewerbskommissarin

Margrethe Vestager zum Joint Venture der

beiden Zughersteller Siemens und Alstom ging in den

Konzernzentralen sofort die Sorge um, ob die buchstabengetreue

Interpretation eines in die Jahre gekommenen

EU-Wettbewerbsrechts der europäischen Industrie

beim globalen Überlebenskampf hilft. Logischerweise

machten die EU-Auflagen die große Stahlfusion auf

3

Abb. 1 – Wirtschaftswachstzum in Deutschland

Bruttoinlandsprodukt, Veränderungen in Prozent pro Jahr und Dekade

2,0

1,5

1,0

Quelle: prognos Deutschland Report

0,5

0

2012

2013

1,2%

2012–2020

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

1,5%

2020–2030

2023

2024

2025

2026

2027

2028

2029

2030

2031

2032

1,0%

2030–2040

2033

2034

2035

2036

2037

2038

2039

2040

Stahlreport 6|19

7


Stahlhandel

Kommen die Goldenen Zwanziger?

„Wir müssen keine Megatrends bemühen, um festzustellen, dass der

wichtigste industrielle Werkstoff auf unserem Planeten ,en vogue‘

bleiben wird und ebenso das Distributions-Geschäftsmodell, welches die

letzten Kilometer zum stahlverarbeitenden Kunden gewährleistet. “

3 europäischer Ebene zunichte. Aus tagesaktueller Sicht

ist es trotzdem zu begrüßen, dass Thyssenkrupp die

Fusion mit Tata nicht weiterverfolgen wird. Tata muss

seine Probleme nun selber lösen und für Thyssenkrupp

wird sich vor dem Hintergrund der Diskussion um die

weltweiten Überkapazitäten die Frage stellen, mit welcher

Anzahl an Hochöfen es in die mittelfristige Zukunft

geht.

Somit bleibt es dabei, dass aus technologischen

Gründen (man errichtet und schließt nicht mal eben

eine Rohstahlerzeugung) immer mehr verfügbare Kapazitäten

als realer Bedarf auf der Welt existieren werden.

Hat mein Geschäftsmodell eine Zukunft?

Ja, das Geschäftsmodell „Stahlgroßhändler“ in all seinen

Facetten ist robuster denn je: Wer kann das, was der

Biegebetrieb oder das Stahl-Service-Center kann? Wer

soll den Vollsortimenter oder den Nischenanbieter

denn in seiner Funktion ablösen? Gehen Sie bitte heute

Abend durch Ihren Betrieb und schauen Sie sich die

Kommissionen für die Verbringung am folgenden Tag

einmal an: Es fällt mir schwer zu glauben, dass diese

Vielfalt an Produkten in dieser Losgrößenstruktur

durch Stahlerzeuger auf der einen oder durch Baumärkte

oder 3D-Drucker auf der anderen Seite „erobert“

werden soll.

Dass unsere eigene Unzufriedenheit mit diesem

Geschäftsmodell nichts mit den eigentlichen Handelspreisen,

sondern mit der kostendeckenden Einforderung

eben genau dieser Unverzichtbarkeit zu tun hat, ist

landläufig bekannt und wird an dieser Stelle nicht näher

diskutiert. Plattformen „bringen es“ derzeit noch nicht,

Webshops sind „nice to have“, lösen aber unsere derzeitigen

Strukturen nicht ab (noch können es im B2B-

Bereich in unserer Branche die Menschen miteinander

einfach besser).

Der Stahlhandel hat fantastische Sortimente und

Dienstleistungen zu jeder Zeit verfügbar, und was fehlt,

das besorgen wir tagesaktuell im Zukauf bei unseren

Mitbewerbern – Stahlhandel ist quasi „Sofortstahl“ in

Deutschland, mit einer Preisbereinigungsfunktion, bei

der wir auch noch für die Glättung von Preiskurven bei

der Handelsware sorgen. Denn Werkspreiserhöhungen

werden von uns verzögert weitergegeben und Werkspreissenkungen

unverzüglich mit unseren Verbrauchern

geteilt.

Wir sind seit Jahrzehnten bereits Amazon und sehen

uns mit einer demographischen Entwicklung konfrontiert,

die aus Effizienzgründen den technischen Fort-

Abb. 2 – Welterzeugung im Vergleich 1970/2018

Mio. t/a

1808

595

348

22

130

0,2 1,1 27

0 0,1

1970 2018 1970 2018 1970 2018 1970 2018 1970 2018

Quelle: wolrdsteel

Stahl

Aluminium

lnternational

Aluminium Institute

Magnesium

US Geolocical

Survey

Kunststoffe

PlasticsEurope Market

Research Group

CFK

Carbon

composites

8 Stahlreport 6|19


Oliver Ellermann

Oliver Ellermann erlernte den Beruf des Stahlhändlers in

der 1980er-Jahren-bei Ravené-Possehl in Berlin. Im

Anschluss war er dort drei Jahre im Innen- und Außendienst

für den Bereich Edelstahl/NE-Metalle tätig, bevor

er an die TU Berlin wechselte und sein BWL-Studium als

Diplom-Kaufmann abschloss. Mitte der 1990er-Jahre

begann er bei Klöckner & Co in Duisburg im Vertriebsmarketing

mit weiteren Stationen beim Klöckner-Stahlhandel

in München und Nürnberg.

Oliver Ellermann gründete die erste lagerhaltende Klöckner-Niederlassung

in Tschechien und arbeitete zwei

Jahre als Geschäftsführer für Klöckner Commerciale in

Italien. Er kehrte als Niederlassungsleiter des Klöckner-

Stahlhandels nach Berlin zurück und baute das Bearbeitungszentrum

in Velten bei Berlin auf, welches er als

Niederlassungsleiter ebenfalls führte. Nach seinem

Wechsel zu Bredemeier-Possehl in Braunschweig wurde

er im Zuge der Übernahme durch Arcelor zum Mitglied

der Geschäftsführung bei Ravené-Schäfer berufen.

Seit 2007 ist Oliver Ellermann Vorstand der BDS AG und seit 2015 Vorstand der Stiftung des Deutschen Stahlhandels.

Er absolvierte den Master-Fernstudiengang „Weiterbildung und Personalentwicklung“ an der Friedrich-Schiller-Universität

in Jena.

schritt einfordern wird. Spätestens ab dem Jahr 2025

werden wir, auch vertriebsseitig und in der Abwicklung,

mit weniger Personal auskommen müssen. Daher kommen

die seit mehr als fünf Jahren diskutierten Lösungen,

mit einer Vielzahl von Schlagworten versehen, hoffentlich

noch rechtzeitig. Es handelt sich nicht um Konkurrenzmodelle,

sondern um Unterstützungsinstrumente,

die unsere komplexe Arbeit in der Distribution absichern

sollen – denn das Fachwissen unserer kundigen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter über Märkte, Produkte

und Lieferanten ist aufgrund der regionalen Verbraucherstruktur

mit ihrer kurzen und klein(st)losigen Frequenz

immer mehr gefordert.

Zusammenfassung und Ausblick

Ob Bauwirtschaft, Maschinenbau oder Automotive:

Auch im nächsten Jahrzehnt hat der Stahlhandel genug

zu tun. Dabei wird natürlich nicht immer alles Gold

sein, was glänzt: Insbesondere der Kampf um neue und

der Verbleib der bestehenden Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter im Unternehmen werden den Unterschied

zwischen Sieg oder Niederlage ausmachen. Aber mal

im Ernst: War das jemals anders? 2

[ Fragen Sie uns! ]

Kontakt zu Oliver Ellermann:

Ellermann-BDS@stahlhandel.com, Tel +49 211 864970

FÜR MANCHE IST ES NUR EIN STAHLTRÄGER.

Besuchen Sie

uns auf dem

Stahlhandelstag in

Neuss!

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Seit über 25 Jahren entwickeln wir maßgeschneiderte Software-

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Werkszeugnis – 3.1

Schnittform – Form A, eins. 45°

Restlängenverwaltung – 7,5 m Zuschnitt

Anarbeitung – strahlen SA2,5

Charge – 4524-G


Stahlhandel

Bericht

Produktion und

Verarbeitung

Partner

Kunde

Endanwendung

Ausgezeichnete Ebenheit

Hervorragende Oberflächenund

Schnittkantenqualität

Technischer Kundenservice über

die gesamte Lieferkette hinweg

Zuverlässige Distribution

Auf Anhieb fehlerfrei

Gesteigerte Produktivität

Verbesserte Teileausbringung

Bessere Qualität des Endprodukts

Ympress ® Laser – Tata Steel überwacht jede Stufe der Lieferkette mit Sorgfalt – vom Stahlwerk

über das Abwickeln des Coils bis zur Distribution über Partner an den Endkunden.

Tata Steel und MCB Deutschland kooperieren

Laseroptimierte Stahlsorte

senkt Prozesskosten

Die Anforderungen an die Oberflächenqualität von Blechteilen sind in den letzten Jahren deutlich

gestiegen. Gleichzeitig steht die Blechverarbeitung unter einem anhaltenden Kostendruck,

möglichst effizient fertigen zu müssen. Um beidem gerecht zu werden, ist für die hp-polytechnik oHG

aus Iserlohn eine ganzheitliche Betrachtung der Prozesskette entscheidend.

Als Feinblechspezialist verarbeitet

die hp-polytechnik oHG pro Jahr

über 800 t Material. Aus unterschiedlichen

Werkstoffen wie Edelstahl,

Stahlblech, Aluminium, Messing oder

Kupfer fertigt das Unternehmen Platinen

und Komponenten für seine

„Durch den immer stärker werdenden Preisdruck ist es

für uns wichtig, effizient zu fertigen und dabei auch

nachgelagerte Schritte mitzudenken. Dafür müssen

wir uns auf konstante Materialeigenschaften verlassen

können. Mit Ympress Laser benötigen wir weniger Zeit

in der Nachbearbeitung, sodass wir unsere Angebote

zuverlässig kalkulieren können.“

Markus Kahlert, Maschinenbauingenieur bei hp-polytechnik oHG

Kunden, die beispielsweise aus den

Bereichen Sanitär, Leuchten, Ladenbau,

Maschinenbau oder dekorative

Abfallsysteme kommen.

hp-polytechnik übernimmt dabei

die gesamte Prozesskette Blech –

vom Laserschneiden, Stanzen und

Biegen über die Weiterverarbeitung

bis hin zum Entgraten, Schweißen

sowie zum Schleifen. Bei Bedarf

unterstützt der metallverarbeitende

Betrieb aber auch bei der Konstruktion

von Produkten und berät mit

seiner Expertise bei der richtigen

Werkstoffauswahl für die jeweilige

Anwendung.

Durch seine starke Kundenorientierung

kennt das Unternehmen

die hohen Ansprüche seiner Abnehmer

an die Schnittqualität und

Lackierfähigkeit der bestellten Blechteile.

Diese hohen Anforderungen

erfüllt hp polytechnik durch ein breites

Sortiment verschiedenster Güten

und die geschickte Auswahl des pas-

10 Stahlreport 6|19


Fotos: MCB Deutschlandv

Dank seiner großen Erfahrung und Werkstoffkenntnisse war MCB Deutschland in der Lage, Ympress Laser von Tata Steel

als Alternative zu empfehlen (Thomas Bauer, Teamleiter bei MCB Deutschland, (li.) im Fachgespräch mit Markus Kahlert,

Maschinenbauingenieur bei hp-polytechnik).

senden Stahlblechs. Auch ein eigenes

Entgratzentrum für den finalen

Schliff gehört zum Angebotsspektrum

des Unternehmens.

Für hp-polytechnik hat sich

gezeigt, dass häufig schon der Einkauf

des richtigen Werkstoffs entscheidet,

ob sich ein hochwertiges

Bauteil auch kosteneffizient fertigen

lässt. Denn gerade beim Laserschneiden

können durch die Wärme Spannungen

im Material freigesetzt werden,

die es verziehen – was im

schlimmsten Fall zu Schäden in der

Verarbeitungslinie führen oder zu

aufwendigem Nachbearbeiten des

Verzugs führen kann. Dieser zusätzliche

Prozess bedeutet für Kunden

allerdings entweder weitere Kosten

oder, wenn dies im Angebot nicht

berücksichtigt wurde, Verluste für

hp-polytechnik.

Geeignete Lasergüte

erfolgreich empfohlen

Vor diesem Hintergrund machte

MCB Deutschland, hp-polytechnik

auf die Lasergüte Ympress ® Laser

von Tata Steel aufmerksam. Sie

wurde speziell für effizientes und

präzises Laserschneiden bei hohen

Geschwindigkeiten entwickelt und

vereint dem Hersteller zufolge eine

zuverlässige Ebenheit mit hervorragender

Oberflächenqualität. Durch

den laseroptimierten Stahl, so das

Kalkül, hat hp-polytechnik weniger

Aufwand in der Nachbearbeitung

und die Kunden profitieren von

einem hochwertigen Produkt zu

ganzheitlich weniger Kosten.

Die MCB Deutschland GmbH ist

seit der Gründung von hp-polytechnik

1995 ein wichtiger Materiallieferant.

Der Metallgroßhändler ist

Teil der niederländischen MCB

Group, für die eine große Kundennähe

von besonderer Bedeutung ist.

Denn nur, wenn der Werkstofflieferant

weiß, wofür das Material ein-

„Wir pflegen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit

mit unseren Kunden. Je genauer wir ihr Geschäft kennen,

desto besser können wir sie mit dem optimalen

Werkstoff für ihre Anwendung versorgen. Dabei übernehmen

wir auch das Supply-Chain-Management, damit

sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.“

Thomas Bauer, Teamleiter Stahl bei MCB Deutschland

gesetzt werden soll, welche Verarbeitungsschritte

es durchläuft und

wie die Anforderungen an das Endprodukt

aussehen, kann der passende

Werkstoff empfohlen werden,

so das Handelshaus.

Als hp-polytechnik Schwierigkeiten

bei der Beschaffung von Lasergüten

hatte und Qualitätsanforderungen

bei Kunden gleichzeitig

immer weiter stiegen, war MCB

Deutschland dank seiner tiefen

Detailkenntnis in der Lage, Ympress

Laser von Tata Steel als Alternative

zu empfehlen.

Schneller schneiden,

schneller entgraten

Nach einer Testphase nahm hp-polytechnik

Ympress Laser als neue

Stahlreport 6|19

11


Stahlhandel

Bericht

Speziell für effizientes

und präzises

Laserschneiden bei

hohen Geschwindigkeiten

entwickelt:

die Stahlsorte

Ympress Laser.

[ kontakt ]

MCB Deutschland

GmbH

41468 Neuss

Tel. +49 2131 31310

www.mcb.eu/de

hp-polytechnik oHG

58640 Iserlohn

Tel. +49 2371 772780

www.hppolytechnik.de

laseroptimierte Güte in sein Sortiment

auf. Heute verwendet das

Unternehmen Ympress Laser E250C

und S420MC in Dicken von 2 bis 15

mm. Den größten Bedarf hat der

Feinblechspezialist an Ympress

Laser S420MC in 3 mm und Ympress

Laser E250C in 5 mm. Aufgrund der

hohen Festigkeitswerte kommen

diese Stahlgüten bei Leuchtengehäusen,

Trägerelementen im Ladenbau,

Traversenelementen, Sicherungsringen,

Motorenflanschen,

Versteifungswinkeln und im Maschinenbau

zum Einsatz.

Überzeugt haben hp-polytechnik

nach eigener Aussage die garantierten

Produkteigenschaften von

Ympress Laser auch nach dem Laserschneiden

sowie die gleichbleibend

engen Toleranzen bei Abmessungen

und Ebenheiten. Die konstante Verarbeitungsqualität

begünstigt automatisierte

Fertigungsschritte, sodass

der blechverarbeitende Betrieb mit

dem laseroptimierten Stahl weniger

zeitintensive Nachbearbeitung benötigt.

So ist dem Unternehmen zufolge

beispielsweise die Entgratung bei

Ympress Laser deutlich schneller

als bei herkömmlichen Stählen.

Außerdem, so das Unternehmen weiter,

ist diese Stahlgüte 10 bis 15 %

schneller zu schneiden. Für die

gesamte Weiterverarbeitung – inklusive

Laserschnitt und Entgraten –

benötigt der Feinblechspezialist für

Ympress Laser deutlich weniger Zeit,

sodass sich die etwas höheren Materialkosten

wirtschaftlich lohnen.

Für hp-polytechnik bringt der

Einsatz der Ympress Laser-Güten

jedoch auch eine Herausforderung

gegenüber Kunden mit: Die Vorteile

und Materialbesonderheiten auch

transparent zu machen. Dabei steht

ihm wiederum MCB Deutschland

mit speziell für Ympress Laser

geschultem Vertriebspersonal und

Marketing- und Vertriebsmaterialien

von Tata Steel unterstützend zur

Seite. Mit dieser Materialexpertise

kann hp-polytechnik bei seinen Kunden

für Mehrwert sorgen, indem der

optimale Werkstoff für die jeweilige

Anwendung identifiziert wird, der

wiederum Vorteile für das Endprodukt

bietet.

Kurzfristig? Kein Problem.

Da hp-polytechnik gemäß den Aufträgen

seiner Kunden fertigt, ist eine

flexible Materialversorgung wichtig.

So können kurzfristige Projekte

erfüllt werden, ohne eine kostenintensive

Lagerhaltung betreiben zu

müssen. MCB Deutschland, als offizieller

Vertriebspartner von Ympress

Laser, liefert innerhalb von 24 h die

benötigten Mengen. Der Metallgroßhändler

bezieht seine Ware direkt

von Tata Steel und tafelt die Coils

selbst oder bei zugelassenen

Ympress Laser-Prozessoren ab.

Tata Steel fertigt Ympress Laser

im niederländischen IJmuiden und

stellt in der Werkstoffproduktion die

gleichbleibend engen Toleranzen bei

Abmessungen und Ebenheiten

sicher. So sorgen eine strenge Kontrolle

und Überwachung der chemischen

Zusammensetzung des Stahls

und der Prozessparameter für die

garantierten, konstanten Produkteigenschaften.

Aber auch für die gesamte Lieferkette

gelten hohe Qualitätsstandards,

damit die Vorteile von

Ympress Laser auch beim Endkunden

ankommen. Mit standardisierten,

recyclingfähigen Schutzverpackungen,

einer kontrollierten

Lagerung in definierten Temperaturbereichen

und speziellen technischen

Vorgaben beim Abtafeln

kommt das Premiumprodukt

Ympress Laser zuverlässig in die

Weiterverarbeitung. 2

Neue Firmierung als Stahlkontor Lingemann GmbH

Lingemann Stahlgroßhandel und Stahlkontor fusionieren

Die Lingemann Stahlgroßhandel GmbH und die Stahlkontor

GmbH fusionieren und firmieren neu als Stahlkontor Lingemann

GmbH. Lingemann Stahlgroßhandel ist Spezialist für Rohre, Walzstahl

und Flachprodukte, die Stahlkontor GmbH vermarktet Qualitätsstahl,

Blankstahl und Edelstahl. Seit Dezember 2018 gehören

sie zur österreichischen EHG-Gruppe.

Mit der Fusion der beiden seit 1990 eng verbundenen Unternehmen

werden Kräfte gebündelt und das gesamte Portfolio unter

einem Dach zusammengeführt, hieß es in einer Mitteilung. „Für

unsere Kunden ändert sich nichts – und doch viel“, sagt Detlef

Schwer, Geschäftsführer am Standort Bad Oeynhausen. „Unser

gesamtes Material- und Dienstleistungsangebot in Logistik und

Anarbeitung erhalten sie nun ,aus einer Hand‘ von einem einzigen

Handelspartner und werden von effizienteren Abläufen profitieren.“

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Unternehmen

werden in die neue Stahlkontor Lingemann GmbH übernommen.

12 Stahlreport 6|19


RICHTUNGS-

WEISEND

IN STAHL.

PARTNERSCHAFTLICH.

KONZEPTSTARK.

TRANSPARENT.

Das Stahlkonzept der NORDWEST Handel AG

für den privaten mittelständischen Stahlhandel.

STAHLVERBUND

PHOENIX

Robert-Schuman-Straße 17 | 44263 Dortmund | Telefon +49 231 2222-3001 | info@stahlverbund-phoenix.com | www.stahlverbund-phoenix.com


Stahlhandel

Bericht

Nordwest-Bilanz 2018

„Ein nahezu perfektes Geschäftsjahr“

Das vergangene Jahr 2018 war für den Nordwest-Konzern ein nahezu perfektes Geschäftsjahr.

Das meldete die Dortmunder Verbundgruppe bei der Veröffentlichung der Jahresbilanz

im Mai. Erstmals wurde dabei die 3-Mrd.-€-Grenze überschritten, dazu kamen der höchste

Lagerumsatz der Unternehmensgeschichte und ein Rekordergebnis (EBIT) von 10,6 Mio. €.

Mit einem Geschäftsvolumen

von 3.041,1 Mio. € und damit einem

Anstieg von 21,1 % zum Vorjahr hat

die Nordwest Handel AG das Jahr

2018 mit einem neuen Rekordwert

abgeschlossen. Zudem wurde im

Lagergeschäft mit 163,5 Mio. € eine

neue Bestmarke erzielt. Ebenfalls

entwickelte sich die Anzahl der angeschlossenen

Fachhandelspartner

hervorragend: Sie stieg im abgelaufenen

Jahr um insgesamt 50 auf nunmehr

1.052.

„Damit konnten wir alle Ziele für

2018 ausnahmslos erreichen oder

sogar übertreffen – es war ein

nahezu perfektes Geschäftsjahr“, so

Martin Bertinchamp, Nordwest-Interimsvorstandsvorsitzender,

und Jörg

Simon, Nordwest-Vorstand für Stahl,

Finanzen und Administration.

Geschäftsbereich Stahl

mit starkem Abschluss

Der Geschäftsbereich Stahl erzielte

mit einem Geschäftsvolumen von

1.193,6 Mio. € ebenfalls einen Rekordwert,

der den Wert vom Vorjahr um

26,9 % übertraf. Die Entwicklung

resultiere zu fast gleichen Teilen aus

einem Anstieg der abgesetzten Tonnage

in allen Produktfeldern sowie

aus einem im Vergleich zum Vorjahr

höheren Preisniveau. Die abgesetzte

Tonnage konnte dabei um 13,5 % im

Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.

Wachstumstreiber im Geschäftsbereich

Stahl war nach Nordwest-

Angaben nach wie vor der Bereich

Bewehrungsstahl.

Im Geschäftsbereich Stahl hat

Nordwest im vergangenen Jahr zwölf

neue Fachpartner hinzugewinnen

können. Ebenfalls sei die Lieferantenseite

um zwölf neue Zulieferer gestärkt

worden. Zu den Erfolgen im vergangenen

Jahr gehört auch die strategische

Weiterentwicklung von Edelstahl-Rostfrei-Direktimporten

etwa

aus Indien, Vietnam und China. Ebenfalls

hat Nordwest im Geschäftsbereich

Stahl im vergangenen Jahr mit der

Umsetzung des neuen „Stahlverbunds

PHOENIX“ begonnen – eines neuen

Konzepts für die Zusammenarbeit mit

den Fachhandelspartnern in diesem

Bereich, das unter anderem ein transparenteres

Bonusssystem vorsieht.

Im laufenden Jahr solle die Umsetzung

weiter fortgeführt werden.

Im Bereich Bau-Handwerk-Industrie

habe sich die herausragende Entwicklung

der vergangenen Jahre fortgesetzt.

Das im 2018 erzielte

„Wir konnten alle Ziele für 2018 ausnahmslos

erreichen oder sogar übertreffen – es war ein

nahezu perfektes Geschäftsjahr.“

Martin Bertinchamp, Interimsvorstandsvorsitzender Nordwest Handel AG

14 Stahlreport 6|19


„Nun streben wir die 4-Milliarden-Marke im Volumen

an. Mit einem solch starken Zusammenspiel aus Top-

Mitarbeitern, zukunftsorientierten Handelspartnern und

langjährigen Lieferanten sind wir zuversichtlich, dass

wir auch diesen Meilenstein erreichen werden.“

Jörg Simon, Vorstand für Stahl, Finanzen und Administration, Nordwest Handel AG

Fotos: Nordwest Handel AG

Ge schäftsvolumen von 1.117,5 Mio. €

übertrifft den Vorjahreswert um

22,3 % deutlich und stellt für Nordwest

einen weiteren Rekordwert dar. Der

Bereich Haustechnik hat zwar mit

183,0 Mio. € ein Minus von 9,7 % im

Vergleich zum Vorjahr erzielt, jedoch

werde der Bereich personell zukunftsträchtig

neu aufgestellt und der Relaunch

der Exklusivmarke delphis am

Markt sehr gut aufgenommen.

Der durch die Factoring-Aktivitäten

der TeamFaktor NW GmbH

geprägte Geschäftsbereich TeamFaktor/Services

konnte das Volumen im

Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern

und übertrifft mit einem

Geschäftsvolumen von 546,9 Mio. €

den Vorjahreswert um 20,6 %. Das

Wachstum beruhe insbesondere auf

dem weiteren Ausbau des Kundenstamms.

Wachstumskurs fortsetzen

Nach Abschluss eines erfolgreichen

Geschäftsjahres 2018 rechnet das

Management insgesamt mit einer

Fortführung des eingeschlagenen

Wachstumskurses. Der im Geschäftsbereich

Stahl im vergangenen Jahr

neu gegründete Stahlverbund Phoenix

habe den Grundstein für die weitere

erfolgreiche Entwicklung gelegt,

so die Verbundgruppe. Insgesamt

erwartet die Unternehmensgruppe

beim Geschäftsvolumen für 2019 eine

Entwicklung von +1 % bis +10 %

gegenüber dem Vorjahr, insbesondere

in Abhängigkeit von der Entwicklung

des Stahlgeschäfts. Das operative

Ergebnis (EBIT) sieht die

Verbundgruppe bei rund 11,5 Mio. €

(+8 %) mit einer Bandbreite von

+/-0,6 Mio €.

Personelle Veränderung

Im Herbst 2018 hat der ehemalige

Nordwest-Vorstandsvorsitzende

Bernhard Dressler aufgrund einer

Erkrankung sein Vorstandsmandat

nicht ausüben können und im Zuge

dieser Erkrankung darum gebeten,

seinen Dienstvertrag und seine Vorstandsbestellung

aus wichtigen persönlichen

Gründen vorzeitig einvernehmlich

zu beenden. Diesem

Wunsch hat der Aufsichtsrat, verbunden

mit der Hoffnung auf eine

vollständige Genesung, entsprochen.

„Wir bedanken uns bei Bernhard

Dressler für seine geleistete

Arbeit und sein Engagement und

wünschen ihm alles Gute für die

Zukunft“, sagen Bertinchamp und

Simon.

100 Jahre Nordwest

Auch ein besonderes Jubiläum steht

für Nordwest an: 1919 wurde das

Unternehmen als Einkaufsverbund

Nordwest GmbH von Berthold

Regenbogen gemeinsam mit 22

Eisenwarenkaufleuten in Bremen

gegründet. 100 Jahre später feiert

das Unternehmen im Mai ihr Jubiläum

mit über 1.000 Gästen aus dem

Kreise der Handels- und Lieferantenpartner.

2

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Stahlhandel

Nachrichten

Foto: thyssenkrupp Materials Services

Bild: Gebr. Lotter KG

Grabenverbau-Lösung mit VR-Brille vorab selbst ansehen: thyssenkrupp Materials Services

bietet Kunden dazu ein eigenes Tool

thyssenkrupp Materials Services setzt auf Virtuelle Realität

Produkt-Vorteile konkret erfahrbar machen

Die thyssenkrupp Infrastructure

GmbH, ein Unternehmen von thyssenkrupp

Materials Services, setzt im Kundenkontakt

auf den Einsatz digitaler Technik. Mit einer

eigenen Virtual-Reality-Lösung sind die

Experten für weltweite Infrastrukturprojekte

in der Lage, die Vorteile ihres e+s Linearverbaus

– eines patentierten Systems zur

Abstützung von Schächten und Gräben –

für ihre Kunden erlebbar zu machen. In

einem zweiten Schritt soll die VR-Lösung

konkret zeigen, wie geplante Schächte aussehen

sollen und welche Anforderungen

dafür erfüllt werden müssen.

Zum ersten Mal im Einsatz war das digitale

Tool auf der bauma 2019, wo Besucher in

die Welt des linearen Grabenverbaus eintauchen

konnten. „Diese Lösungen jetzt live

erleben zu können, bietet enorme Möglichkeiten

und vermittelt unseren Kunden einen

optimalen Eindruck, was unser Linearverbau

leistet und wo seine wirtschaftlichen

Vorteile liegen“, erklärte Sven Rademächers,

Leiter der Sparte Grabenverbau.

Einen wesentlichen Pluspunkt des e+s Linearverbaus

sieht das Unternehmen in dem

erschütterungsarmen Einbau sowie in den

geringen Einwirkungen auf den Boden

außerhalb des Schachtes oder Grabens:

Beeinträchtigungen der Bebauung und des

Verkehrsflusses würden vermieden und

gleichzeitig stünde viel Arbeitsraum zur Verfügung.

Beim e+s Linearverbau halten biegesteife

Laufwagen die Träger und damit die Verbauplatten

auf Distanz. Alles läuft linear mit

gleichem Abstand zur gegenüberliegenden

Seite. „Insgesamt können wir mit unserer

patentierten Lösung große Tiefen von 4 bis

14 m und Breiten von 0,9 bis 18 m realisieren“,

so Rademächers.

Hoberg & Driesch hat Pouchard übernommen

Mit Wirkung zum 1. Mai 2019 hat die Hoberg & Driesch-Röhrengruppe die Handels- und

Anarbeitungsaktivitäten des französischen Handelshauses Pouchard übernommen. Das

neue Unternehmen wird unter dem Namen Pouchard Tubes et Barres firmieren.

Mit dieser Akquisition baut Hoberg & Driesch seine Position im französischen Stahlrohr-

Handelsmarkt deutlich aus, verstärkt aber auch sein Anarbeitungsnetzwerk in Europa,

teilte die Unternehmensgruppe mit. Pouchard wurde 1927 in der Nähe von Paris von

Francis Pouchard gegründet und zuletzt in der dritten Generation von seinem Enkel Francis

Pouchard geführt. Die Geschäftsführung von Hoberg & Driesch sieht in Folge der ähnlichen

Produktsortimente und der zentralen Lage von Pouchard in Westeuropa erhebliche Synergiepotenziale.

Pouchard Tubes et Barres hat an den Standorten Paris und Nantes 50 Mitarbeiter

und wird zukünftig von Tony Tenard geführt.

Smart Home zentrales Thema

25. Jubiläums-Hausmesse

der Gebr. Lotter KG

Im Mai feierte die Firma Lotter in

Ludwigsburg ihre 25. Jubiläums-Hausmesse

mit rund 5.000 Besuchern. Seit 1976 verwandeln

die Mitarbeiter des Unternehmens,

zahlreiche Aussteller und tausende Besucher

den Lotter-Firmensitz regelmäßig in

einen familiären Branchentreff.

Ein Besuch der Jubiläums-Hausmesse bot

eine hervorragende Gelegenheit, die

gesamte Produkt- und Sortimentswelt der

Gebr. Lotter KG in Ludwigsburg kennenzulernen

– angefangen beim Großhandel in

den Waldäckern über den Walzstahlstandort

in der Mörikestraße bis hin zum Einzelhandelsgeschäft

am barocken Marktplatz.

Insbesondere das baunahe Fachhandwerk

– vom Sanitärinstallateur bis zum Heizungsbauer

und vom Bodenleger bis zum Flaschner

und Dachdecker – schätzt die Bemühungen

von Lotter, die auf den jeweiligen

großen Branchenmessen vorgeführten Neuheiten

und die dort spürbaren Entwicklungen

übersichtlich darzustellen und auf diese

Weise für große und für kleine Handwerksbetriebe

greifbar zu machen.

Neben den vielen neuen Ideen machten

attraktive Messeangebote, ein großes

Bewirtungszelt und eine liebevolle Kinderbetreuung

die Veranstaltung zu einem entspannten

Erlebnis für die gesamte Familie.

„Viele Aussteller äußerten bereits jetzt den

Wunsch, an unserer Hausmesse im Jahr

2021 teilzunehmen. Dies bestätigt, daß die

Leitgedanken unserer Messe ebenso wie

die Umsetzung das Marktbedürfnis von Herstellern

und baunahem Handwerk nach wie

vor ziemlich gut treffen“, so Helmut Ernst,

Geschäftsführer des Unternehmens.

Smart Home, die intelligente Vernetzung

von Haustechnik und Haushaltsgeräten,

stand als Marktsegment mit beträchtlichen

Wachstumsaussichten im Zentrum der

Hausmesse.

16 Stahlreport 6|19


Automobilindustrie beschert

rückläufiges Ergebnis in Q1

Klöckner & Co schwach ins Jahr gestartet

Der Umsatz von Klöckner & Co SE ist im ersten

Quartal 2019 preisgetrieben um 4,6 % auf 1,7 Mrd. €

angestiegen. Das operative Ergebnis (EBITDA) lag mit 34

Mio. € allerdings unterhalb des Wertes aus dem ersten

Quartal 2018 von 56 Mio. €. Während Klöckner & Co im

ersten Quartal des Vorjahres von einem sehr positiven

Preisumfeld profitieren konnte, wurde das Ergebnis in

den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2019 durch

negative Preiseffekte belastet. Das sagte CEO Gisbert

Rühl bei der Präsentation der Zahlen Ende April. Zusätzlich

habe sich demzufolge auch die Nachfrage, insbesondere

durch die Schwäche im europäischen Automobilsektor,

rückläufig entwickelt. Das Konzernergebnis belief

sich auf -10 Mio. € nach 21 Mio. € im Vorjahresquartal.

Der über digitale Kanäle erzielte Umsatzanteil wurde Rühl

zufolge im ersten Quartal 2019 auf 27 % (Q1 2018: 19 %)

gesteigert. Auch XOM Materials, die von Klöckner & Co

initiierte und nun unabhängig agierende Industrieplattform

zur Werkstoffbeschaffung – ist dem Konzern zufolge

weiter gewachsen. So belief sich die Zahl der bei der

Plattform unter Vertrag stehenden Händler und Kunden

im April 2019 auf 17 bzw. 230. Zudem wurde bereits im

ersten Quartal 2019 der Launch von XOM Materials in

den USA realisiert. Die Digitaleinheit kloeckner.i ist im

Berichtszeitraum in die Beratung von externen Unternehmen

eingestiegen. Ein erstes Beratungsprojekt mit einem

DAX-30-Unternehmen werde bereits umgesetzt, so Rühl

weiter.

KALTENBACH

HAUSMESSE

25.-28. JUNI 2019

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Erleben Sie auf der KALTENBACH Hausmesse








Blechbearbeitung, wie sie in dieser Breite

und Tiefe sonst weltweit nirgends zu sehen

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Verbinden, Schweißen,

Befestigen

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Ländern

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11:30 - 14:00 Uhr

Abendprogramm: 19:00 - 23:00 Uhr

Zahlreiche Partnerr als Mitaussteller

Vor dem Hintergrund negativer Preiseffekte sowie der

rückläufigen Nachfrageentwicklung – insbesondere im

Automobilgeschäft – geht Klöckner & Co davon aus, im

zweiten Quartal ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 50

bis 60 Mio. € und im Gesamtjahr ein EBITDA von 180 bis

200 Mio. € vor wesentlichen Sondereffekten zu erreichen,

erläuterte der CEO. Damit hat das Distributionsunternehmen

seine Erwartungen für das laufende Jahr nach

unten korrigiert. „Wir erwarten für dieses Jahr keine echte

Erholung mehr“, sagte Rühl.

nimmt als

Aussteller te

eil!

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Bezogen auf das EBITDA nach wesentlichen Sondereffekten

würden diese negativen Auswirkungen durch den Verkauf

eines Standortes in Großbritannien mit einem

voraussichtlichen Effekt von mehr als 30 Mio. € aber

größtenteils kompensiert.

KALTENBACH GmbH + Co.

KG

ips2019@kaltenbach.de | Tel.: 07621/175-0

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Stahlreport 6|19

17


Stahlverarbeiter

Bericht

MEWA produziert Präzisionsteile mit Bohr-, Dreh-, Fräs- und Einpressmaschinen,

die dem derzeit modernsten Stand der Technik entsprechen.

MEWA: Präzisionsbauteile für Schifffahrt, Schienenbau und Medizintechnik

Präzise navigieren mit Metallbautechnik

Für Sachsen-Anhalt ist der Maschinen- und Anlagenbau ein Leitmarkt. Zu den dort tätigen

Unternehmen gehört die MEWA GmbH. Dank hochqualifizierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,

modernster Produktionsanlagen und der Digitalisierung von Arbeitsprozessen ist das Unternehmen

ein zuverlässiger Produzent und Lieferant von Präzisionsbauteilen aus Metall.

[ kontakt ]

MEWA GmbH

39164 Wanzleben-

Börde

Tel. +49 39209 669-0

www.metallhandelmagdeburg.de

Wenn große Kreuzfahrtschiffe

auch bei Nacht und Nebel sicher

über die Weltmeere „schippern“ oder

bis an die arktische Eisgrenze fahren,

dann vertrauen Kapitäne, Mannschaft

und Passagiere auch auf

zuverlässige Präzisionstechnik eines

metallverarbeitenden Familienunternehmens

aus Sachsen-Anhalt. Die

MEWA GmbH aus Klein Wanzleben,

südwestlich von Magdeburg, fertigt

unter anderem die Masthalterungen

und die Getriebeboxen mitsamt

Innenleben für Schiffsradare. Eine

anspruchsvolle Aufgabe, denn die

gut 3 m langen Radarbalken müssen

rund um die Uhr und auch bei stürmischer

See mit hohem Wellengang

gleichmäßig und zuverlässig rotieren.

Doch Getriebeboxen für Schiffsradare

sind nicht die einzigen sicherheitsrelevanten

Bauteile und Baugruppen,

die von den Mitarbeitern

und Mitarbeiterinnen der MEWA

GmbH produziert werden. „Unsere

bisherigen Kunden kommen unter

anderem aus den Branchen Schiff-

bau, Schienenfahrzeugbau und aus

der Medizintechnik“, sagt Stefanie

Brockhaus, Geschäftsführerin der

mittelständischen Firma.

Produziert werden auf Kundenanfrage

Sonderbauteile aus Stahl,

Edelstahl, Aluminium sowie aus

Metallschäumen. Geliefert werden

sowohl Prototypen, Einzelanfertigungen

wie auch Kleinserien von

mehreren hundert Stück.

Vom Prototypen

bis zur Kleinserie

Die Produktpalette des Unternehmens

ist sehr breit. Dazu zählen

knapp tonnenschwere Schwungmassen

für Schiffsdieselmotoren, Gegengewichte

für Schiffskurbelwellen,

aber auch Bodenwannen für WC-

Kabinen sowie viele Kleinbauteile,

die in der Medizintechnik Verwendung

finden.

„Höchste Präzision und eine

schnelle Auftragsabwicklung sind

für uns kein Gegensatz, sondern

unsere Stärke“, unterstreicht Qualitätsmanager

Uwe Franke.

Alle Schritte der Metallbearbeitung,

vom Bohren, Drehen, Fräsen, Kanten

und Scheren sowie Einpressen und

Schweißen, sind auf dem aktuell

höchsten Level zertifiziert. Bei der

Auftragsabwicklung arbeitet die

MEWA GmbH vorwiegend mit industriellen

Partnern aus der Region

zusammen. Sie übernehmen beispielsweise

weitere Bearbeitungsschritte

wie die Metallreinigung mit

Sandstrahlen, das Grundieren und

Lackieren.

Vom Händler zum Produzenten

für Präzisionsbauteile

Gegründet wurde das Familienunternehmen

1951 als Einkaufs- und

Liefergenossenschaft des metallverarbeitenden

Handwerks. Deutlich

ausgeweitet wurde in den vergangenen

fünf Jahren die Produktion

und Montage von Sonderbauteilen

und Baugruppen aus verschiedenen

Stahlsorten und Metallen. Mehr als

700.000 € wurden in die Modernisierung

des firmeneigenen Maschinenparks

und eine moderne Ferti-

18 Stahlreport 6|19


Fotos: MEWA

Präzisionsbauteile aus

Stahl und anderen

Metallen: die MEWA

GmbH aus Sachsen-

Anhalt

gungs- und Montagehalle auf 700 m 2

überbauter Fläche investiert.

Produziert wird mit Bohr-,

Dreh-, Fräs- und Einpressmaschinen,

die dem derzeit modernsten Stand

der Technik entsprechen. Jüngste

Investitionen sind eine Abkantpresse

und eine Tafelschere. Die fast 14 t

schwere Abkantpresse ermöglicht

es, Bauteile mit engen Radien und

aufwendig geformte Präzisionsteile

zu fertigen. Mit der leistungsstarken

Tafelschere lassen sind bis z12 mm

dicke Stahlbleche von über 3 m

Länge durchtrennen. Zeitaufwendige

Nachbearbeitungen von Hand sind

dank der modernen Biege-, Pressund

Trenntechniken für Metallteile

faktisch nicht mehr erforderlich.

Die Mitarbeiter besitzen

höchste Qualifikationen und Zertifizierungen,

auch für Schweißverfahren

wie das Bolzen- und Orbitalschweißen.

2

3D-Bügelbiegeautomat

Die neueste Generation der Bügelbiegeautomaten

ist:

leistungsstark

energiesparend

wartungsfreundlich

Die EBA S-Serie bietet zahlreiche

Möglichkeiten zur Automatisierung:

Automatische Richtsatzverstellung

und Draht-Durchmesserwechsel

Schnellwechselsystem

Motorisierte 5t-Haspeln

Drahtauslauf

Progress Maschinen & Automation AG

Julius-Durst-Str. 100

I-39042 Brixen

Tel. +39 0472 979 100

info@progress-m.com

www.progress-m.com


Stahlverarbeiter

Bericht/Nachricht

Fotos: GKD

Die Architekten

wählten das filigrane

Bronzegewebe

MANDARIN

von GKD für die

geschwungene

Deckenkonstruktion

der Rezeption

des Hilton Frankfurt

Airport Hotels.

Airport-Architektur: Gestaltungshorizonte mit Metallgewebe

Ankommen und abheben

Rasant steigende Passagierzahlen – im Jahr 2017 wurden weltweit 4,1 Milliarden Passagiere

transportiert – spiegeln sich in immer größeren Dimensionen der Flughafenarchitektur wider.

Ob Erweiterung oder Airport-Neubau: Für Architekten sind Metallgewebe

von GKD – Gebr. Kufferath AG ein etabliertes Element.

Im Wettbewerb um Standortvorteile

verwandeln sich Flughäfen

vom zweckorientierten Transitort

ohne Aufenthaltsqualität zum repräsentativen

Wohlfühlraum. GKD-

Metallgewebe erschließt Architekten

und Bauherren in diesem Spannungsfeld

zwischen notwendiger

Attraktivität, Funktionalität und

Investitionssicherheit eine große

Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten

für Fassaden, Decken, Wände

und Parkhäuser. Die funktionalen

und ästhetischen Eigenschaften

machen die Gewebe universell einsetzbar.

Mit webbaren Abmessungen von

8 m Breite und 100 m Länge sind

GKD-Metallgewebe für die Gestaltung

der anspruchsvollen Großbauten

bestens geeignet. Neben einer

Vielzahl an Gewebetypen erschließen

farbige Oberflächen, Druck,

Etching oder Medialisierung das

ganze Spektrum gestalterischer

Visionen. Edelstahlgewebe leisten

durch ihre Unterstützung zur energetischen

Gebäudeoptimierung, ihre

lange Lebensdauer und werkstoff-

bedingte Recyclingfähigkeit überdies

einen wertvollen Beitrag zur Erreichung

von Nachhaltigkeitszertifikaten.

Anhaltenden Erfolg in der Interiorgestaltung

von Flughäfen verdankt

Edelstahlgewebe seiner

robusten Multifunktionalität und

Wandlungsfähigkeit. Als elegante

Deckenverkleidung, die technische

Installation revisionierbar verdeckt,

erfüllt das nicht brennbare

Material die hohen Sicherheitsanforderungen

von öffentlichen

Gebäuden. Neben den Flughäfen

Düsseldorf, Zürich, Singapur,

Athen und London Heathrow setzt

deshalb auch Madrid-Barajas auf

Deckenkonstruktionen aus GKD-

Metallgewebe. 2

Für die Parkhausfassade am Terminal II des Flughafens Köln/Bonn wurde Mitte der

1990er-Jahre erstmals GKD-Metallgewebe zur Bekleidung verwendet.

20 Stahlreport 6|19


Foto: The Timken Company

Kegelrollenlager für extreme Bedingungen – etwa für

hochkorrosive Umgebungen, Höchsttemperaturen, Vakuumbetrieb

oder reduzierte Schmierung: The Timken Company.

FÜR EINE

WELT IN

ECHTZEIT.

Machen Sie die Voss Online

Tool Box zu Ihrer!

Timken nimmt neuen Standort in Rumänien in Betrieb

Wälzlager für Extremanwendungen

The Timken Company hat sich auf der Hannover

Messe produktübergreifend auf Lösungen für anspruchsvolle

Anwendungen unter schwierigen bis hin zu extremen

Einsatzbedingungen konzentiert. Das weltweit agierende

US-Unternehmen bietet branchenweit eines der

breitesten Sortimente an Gehäuseeinheiten zum Schutz

von Pendelrollen-, Kegelrollen-, geteilten Zylinderrollenund

Kugellagern. Timken-Pendelrollenlager im Massivgehäuse

zum Beispiel sind für den Betrieb in hoch verschmutzten

Umgebungen ausgelegt, widerstehen herabfallendem

Schutt und nehmen eine Fehlausrichtung von

bis zu ±1,5 Grad auf.

Die Kegelrollenlager des Herstellers sind für den Hochleistungs-Einsatz

ausgelegt – einschließlich hochkorrosiver

Umgebungen, Höchsttemperaturen, Vakuumbetrieb

oder reduzierte Schmierung. Das Produktsortiment

umfasst ein-, zwei- und vierreihige Konfigurationen plus

Axiallager aus etwa 26.000 Kombinationsmöglichkeiten

und in Größen von 8 mm Lagerbohrung bis über 3 m

Außendurchmesser. Dem forcierten Wachstum bei Kegelrollenlagern

entsprochen hatte Timken zuletzt mit der

Inbetriebnahme einer zusätzlichen Fertigung in Rumänien

und damit sein Netzwerk europäischer Produktionsstätten

im Sinne höchster Lieferfähigkeit erweitert.

Erstmals auf der Hannover Messe zu sehen waren auch

die automatischen Schmiersysteme aus der Akquisition

der Groeneveld Group. Das Programm erweitert das

Spektrum einer automatisierten Technologie, der sich

Timken bereits 2013 mit der Übernahme des Unternehmens

Interlube zugewandt hatte.

DIE VORTEILE FÜR HÄNDLER MIT VOSS ONLINE:

+ mehr Effizienz in Beschaffungsprozessen + Lagerverfügbarkeit

in Echtzeit + Einbindung individueller Artikelnummern

und Matchcodes Anfragen und Bestellungen

direkt online: VOSS-EDELSTAHL.COM

Stahlreport 6|19

21

Abb.: Preise und Mengen sind beispielhaft und stellen kein verbindliches Angebot dar.


Stahlproduktion

Nachrichten

Grafik: sms Group

Konzept der Compact Cold Mill, die der

italienische Stahlproduzent Marcegaglia

bei der sms Group geordert hat.

sms Group liefert Kaltwalzanlage an Marcegaglia

Höhere Ausbringung beim Kaltwalzen

Marcegaglia hat die SMS group mit

der Komplettlieferung einer zweigerüstigen

Reversierkaltwalzanlage beauftragt. Die neue

CCM ® soll am Standort Ravenna errichtet

werden, wo Marcegaglia kaltgewalzte Bleche

und Bänder aus Kohlenstoffstahl für vielfältige

industrielle Anwendungen produziert.

Sie ist als Hochleistungsanlage darauf ausgelegt,

ein breites Materialspektrum zu walzen,

das neben hochlegierten Kohlenstoffstählen

auch Duplex-, Chrom-Mangan legierte Stähle

und Siliziumstähle umfasst. Die jährliche

Kapazität beträgt ca. 550.000 t.

Die neue Anlage walzt, abhängig vom Produktmix,

Bänder mit einem Breitenspektrum

von 750 bis 1.570 mm und einem Eingangsdicken-bereich

von 0,60 bis 5,00 mm. Die

minimal erzielbare Enddicke beträgt 0,23

mm. Die CCM soll mit einem Abwickel- und

zwei Reversierhaspeln ausgerüstet werden.

Beide Walzgerüste werden in Quarto-Bauweise

realisiert. Die CCM wird mit dem Automatisierungspaket

X-Pact ® betrieben. Dieses

biete eine einheitliche und komplette Systemlösung

für die leistungsstarken Regelungskonzepte

und -strategien der SMS

group.

Zusätzlich zur Optimierung der Anlageneffizienz

kommt das von der SMS group entwickelte

Assistenzsystem TRC ® (Total Roll Gap

Control) zum Einsatz, mit dem das automatische

und stabile Einfädeln des Bandes in den

bereits optimiert voreingestellten Walzspalt

realisiert wird. Das Assistenzsystem ermöglicht

vom Bandkopf an ein stabiles Walzen,

wodurch sich die Materialausbringung durch

reduzierte Überdicken am Bandanfang und -

ende erhöht.

Durch den sehr hohen Automationsgrad der

CCM werde ein wichtiger Schritt in Richtung

Digitalisierung und Anpassung an künftige

Anforderungen eingeschlagen, so der italienische

Stahlproduzent. Die neue CCM von

Marcegaglia Ravenna S.p.A. wird voraussichtlich

im April 2020 den Betrieb aufnehmen.

ArcelorMittal Hamburg investiert in

neue Wiedererwärmungsanlage

Neuer Hubbalkenofen, mehr Effizienz

Mehr Flexibilität für die Kunden, bessere Wettbewerbsfähigkeit

fürs Unternehmen: Mit der strategischen Investition in den

neuen Hubbalkenofen sichert ArcelorMittal die Zukunft seines Produktionsstandorts

im Hamburger Hafen weiter ab. Neben den im

Markt gefragten höheren Bundgewichten der Drahtprodukte erreicht

ArcelorMittal mit der Investition von mehr als 15 Mio. € auch Steigerungen

bei Energieeffizienz und CO 2 -Bilanz. Der spezifische Gasverbrauch

wird um etwa 0,1 GJ pro Tonne Walzdraht reduziert, was

einem Einsparpotenzial von 19.000 MWh Erdgas pro Jahr entspricht.

Positiv sind auch die niedrigeren CO 2 -Emissionen: Mit dem neuen

Ofen können sie um 3.800 t oder rund 7 % pro Jahr reduziert werden.

Nach drei Jahren Bauzeit ging der neue Ofen, der aus mehr als

3.000 einzelnen Teilen zusammengesetzt wurde, nun in Betrieb.

Mit dem neuen Wiedererwärmungsofen können bei ArcelorMittal

Hamburg längere Knüppel bearbeitet werden.

Der Hubbalkenofen verfügt über eine vollautomatische Steuerungslogik

des Verbrennungssystems, mit der die Effizienz deutlich gesteigert

werden kann. Zudem kann ArcelorMittal mit dem größeren Ofen

die Produktion von Drahtcoils mit einem Bundgewicht von zwei Tonnen

anbieten. Für Kunden ist das höhere Bundgewicht ein klarer Vorteil,

da so die Rüstzeiten bei der Weiterverarbeitung des Drahts zu

hochwertigen Produkten wie Nägeln, Schrauben, Federn oder Drahtseilen

gesenkt werden können. Das höhere Gewicht wird erreicht,

indem der neue Hubbalkenofen im Produktionsprozess die Drahtvorprodukte,

so genannte Knüppel, bis zu einer Länge von 16,5 m (vorher

13 m) wiedererwärmt, bevor sie zu Draht gewalzt werden. Mittelfristig

ist der Ausbau auf 2,5 t Bundgewicht geplant.

Ein weiterer positiver Effekt des neuen Ofens ist, dass ArcelorMittal

zukünftig die Ofenabwärme für die Bereitstellung von annähernd

CO 2 -freier Fernwärme ins Hamburger Fernwärmenetz liefern und so

zu einer umweltfreundlichen Energieversorgung für die Stadt beitragen

kann. Mehr als 2.500 Haushalte in Hamburg könnten allein über

die Ofenabwärme versorgt werden, was einer Einsparung von über

15.000 t CO 2 jährlich entspräche.

Foto: ArcelorMittal

22 Stahlreport 6|19


Foto: Schoeller Werk

Versandbereite Edelstahlrohre des Schoeller Werks.

Schoeller Werk auf der Stainless 2019

Edelstahlrohre

Vielfältig und leistungsstark –

so präsentierte sich das Schoeller

Werk in der Halle V am Stand 93

auf der Stainless im tschechischen

Brünn. Die Edelstahlmesse fand am

15. und 16. Mai 2019 statt und war

für das Unternehmen als einen der

international führenden Hersteller

von längsnahtgeschweißten Edelstahlrohren

eine geeignete Plattform,

um sein breites Produktspektrum

für die unterschiedlichsten

Branchen vorzustellen. So bietet

das Schoeller Werk seinen Kunden

kalibrierte und nachgezogene Edelstahlrohre

in verschiedenen Werkstoffen

sowie in umfangreichen

Abmessungen und Ausführungen

an, die individuell an diverse Anforderungen

angepasst werden können.

Ein zukunftsorientierter Hersteller

mit langjähriger Erfahrung – seit 60

Jahren produziert das Familienunternehmen

aus der Eifel längsnahtgeschweißte

Edelstahlrohre. Im Jahr

werden inzwischen über 90 Millionen

Meter an Edelstahlrohren hergestellt.

Zum klassischen Kundenstamm des

Schoeller Werks gehören dabei die

Automobil-, die Energie- und die

Industriebranche. Typische Produkte

für die Automobilbranche sind unter

anderem Edelstahlrohre für Abgas-

[info]

rückführungssysteme, Halterungen,

Glühkerzen und Rails sowie kalibrierte

und nachgezogene Leitungsrohre.

Für Kunden aus dem Energiesektor

hält das Schoeller Werk

Rohrlösungen für Wärmetauscher

und Control-Line-Rohre bereit. Darüber

hinaus fertigt das Unternehmen

hochwertige Edelstahlrohre, die in

der Nahrungsmittelindustrie, der

Medizin-, Kälte- und Klimatechnik,

Elektro, Mess-, und Regeltechnik

sowie in Versorgungssystemen zum

Einsatz kommen. Dabei sind vor

allem höchste Korrosionsbeständigkeit,

Funktionalität und Prozesssicherheit

gefordert. Enge geometrische

Toleranzen, einwandfreie

Oberflächen und eine gleichbleibend

hohe, reproduzierbare Qualität zeichnen

die Produkte des Rohrspezialisten

aus.

Um den permanent steigenden

Bedarf an längsnahtgeschweißten

und nachgezogenen Edelstahlrohren

auch in Zukunft zu decken, erweitert

das Schoeller Werk kontinuierlich

seinen Maschinenpark. Durch die

Inbetriebnahme von vier neuen

State-of-the-Art-Ziehlinien wurden

beispielsweise die Fertigungskapazitäten

für nachgezogene Präzisionsrohre

ausgebaut und die Effizienz der

Produktion gesteigert.

Mehr

Automatisierung

Beim Sägen, Lagern und

Handling von Metall sind wir

Technologieführer, insbesondere

im Themenfeld der

digitalen Lösungen.

Als kompetenter Partner

schaffen wir Mehrwerte, die

sich sehen lassen können.

Im Metallhandel sind

viele Faktoren im Zeitalter

der Industrie 4.0

für die Wirtschaftlichkeit

verantwortlich. Es

zählen kurze Zugriffszeiten,

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Kommissionieren. Vom

Auftrag im ERP-System

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Umfassende Informationen zu Produkten und Leistungen des Unternehmens

unter www.schoellerwerk.de

Stahlreport 6|19

23


Stahlproduktion

Bericht

In ein farbenfrohes Gewand kleidet pladur ® die Betriebskindertagesstätte von thyssenkrupp Steel in Duisburg. Dank der Beständigkeit

von pladur ® werden auch noch in vielen Jahren Kinder in die bunte Kita gehen – ohne dass man ihr dann ihr Alter ansieht.

Foto: thyssenkrupp Steel Europe

Durchbruch mit Architektur-Anwendungen

Bandbeschichteter Flachstahl

„pladur“ feiert 60. Geburtstag

Die Amerikaner schicken zwei Affen ins All, eine sowjetische Rakete erreicht den Mond und der erste

„Mini“ rollt vom Band: Aufbruchstimmung und Innovationsgeist prägen 1959 das Lebensgefühl. Im

selben Jahr sorgt ein neuer Werkstoff bei Architekten und Bauherren für Begeisterung: ein organisch

beschichteter Flachstahl, der ungeahnte Möglichkeiten für die Gestaltung von Außenfassaden und

Innenausbau eröffnet. Unter dem Markennamen pladur® erfüllen die Innovationen dieser Produktfamilie

von thyssenkrupp Steel nunmehr seit 60 Jahren höchste Ansprüche an Ästhetik, Qualität,

Umformbarkeit, Farbvielfalt und Wirtschaftlichkeit.

Am 26. Mai 1959 hebt ein ehemaliges

Unternehmen der heutigen

thyssenkrupp Steel Europe die erste

Breitband-Coil-Coating-Anlage Eu -

ropas für die Herstellung des organisch

bandbeschichteten Flachstahls

aus der Taufe. Und noch ahnt niemand,

dass sie damit den Anfang

einer Erfolgsgeschichte schreiben.

Im Oktober desselben Jahres wird

der neue Werkstoff auf der Internationalen

Kunststoffmesse in Düsseldorf

einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt

– und überzeugt die Experten

sofort. Denn mit seiner Stabilität,

guten Umformbarkeit und vielfältigen

Oberflächen mit zahlreichen

Farbvarianten lassen sich selbst ausgefallene

Ideen verwirklichen. Heute

werden pladur-Produkte auf den

Band beschichtungsanlagen in Kreuztal-Eichen,

Kreuztal-Ferndorf und

Duisburg-Beeckerwerth hergestellt.

Armaturenbrett aus band -

beschichtetem Flachstahl

Das Wirtschaftswunderland nimmt

in den 60er-Jahren die steigende Produktvielfalt

begeistert auf. Außenfassaden

von Industrie- und

Geschossbauten, Trennwände von

Aufzügen, Gasleitungen, tiefgezogene

Kofferteile und sogar das Armaturenbrett

für den Ford 20M TS sind

nun mit dem beschichteten Flachstahl

versehen. Seinen größten

Durchbruch feiert der Werkstoff am

Bau, wo Architekten ihn bis heute

für die Verkleidung von Außenfassaden,

Innenausbau und Dachkonstruktionen

schätzen. „Unsere

Beschichtungs systeme, die wir für

24 Stahlreport 6|19


und mit unseren Kunden unaufhörlich

weiterentwickeln, bieten immer

wieder neue, attraktive und kostengünstige

Gestaltungsmöglichkeiten.

Das macht seit 60 Jahren die Erfolgsgeschichte

von pladur aus“, sagt Jörg

Paffrath, CEO der Geschäftseinheit

Industry bei thyssenkrupp Steel

Europe.

Umweltfreundliches

Herstellungsverfahren

Aber nicht nur am Bau, auch in

der Garagentor-, Hausgeräte- und

Trailerindustrie wurde pladur als

erstes bandbeschichtetes Produkt

eingesetzt und hat auch heute noch

seinen festen Platz. Denn in den

vergangenen 60 Jahren hat thyssenkrupp

Steel seine Standards

hinsichtlich Werkstoffanforderungen

und Oberflächenvielfalt kontinuierlich

gesteigert, da pladur

nicht nur für lackierte, sondern

auch für ein mit Dekorfolie versehenes

Produkt steht. Selbst Fassaden-

und Garagentorelemente aus

Stahl mit der Maserung und Haptik

von echtem Holz gehören ins Portfolio.

Hohe Anforderungen stellt der

Stahlhersteller auch an die Umweltfreundlichkeit

im Herstellungsverfahren.

Bei der Vorbehandlung verzichtet

er auf Chrom und im

Beschichtungsprozess auf schwermetallhaltige

Pigmente. pladur bietet

Ingenieuren, Architekten und

Projekt entwicklern darüber hinaus

enorme Gestaltungsfreiheit: Über

8.000 Farbtöne sind möglich in

unterschiedlichen Beschichtungen

und zahlreichen Stahlgüten.

Blickfang im Bauhaus-Jahr

Im aktuellen Bauhaus-Jubiläumsjahr

dürfte die Farbkollektion „bauhausstil

naturmatt“ auf verstärktes

Interesse stoßen. Die kräftigen Farben

und Pastelltöne in mattgehaltener

Anmutung machen Fassaden

von hochwertigen Geschoss- und

Industriebauten auch heute noch

zum ästhetischen Blickfang. Mit

Design-Lösungen aus Stahl lassen

sich also selbst Ideen der Bauhaus-

Schule modern interpretieren. 2

Um schwerere und größere Profile besser fertigen zu können,

modernisiert das Stahlwerk Thüringen sein Profilwalzwerk.

SMS groupliefert Universalgerüst

Stahlwerk Thüringen modernisiert

Profilwalzwerk

Die Stahlwerk Thüringen GmbH, ein Unternehmen

der brasilianischen CSN Gruppe, hat der SMS group den

Auftrag über die Lieferung eines neuen Universalgerüsts

für ihr Profilwalzwerk am Standort Unterwellenborn

erteilt.

Das neue CCS ® -Gerüst (CSS = Compact Cartridge Stand)

soll das bisherige Gerüst, das bereits seit 2002 als Vorgerüst

der dreigerüstigen CCS-Tandemgruppe in Betrieb ist,

ersetzen. Diese Modernisierung sei aufgrund der ständig

erweiterten Profilpalette, insbesondere um schwerere

und größere Profile, notwendig geworden.

Weiterhin umfasst die Modernisierungsmaßnahme die

Neulieferung des technischen Kontrollsystems für die

komplette CCS-Tandemgruppe und die Anpassung vorhandener

Steuerungssysteme. Die Inbetriebnahme ist für

August 2019 vorgesehen.

Wir freuen uns

auf Ihren Besuch!

Lörrach

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Stahlreport 6|19

25


Anarbeitung

und Logistik

Spezial Markieren

Anwendung mit wachsender Bedeutung:

das Markieren von Stahlprodukten in der

gesamten Prozess- und Lieferkette.

Foto: Markator

Verfahren, Anwendungen, Lösungen

Markieren von Stahl – ein Überblick

Voraussetzung für die sichere Identifikation von Stahlprodukten ist deren prozesssichere Markierung.

Nur wenn sich Informationen eindeutig zuordnen lassen, ist eine verlässliche Rückverfolgbarkeit

möglich. Vom Signierprägen bis zum Lasermarkieren haben sich für den Werkstoff Stahl und andere

Metalle eine Reihe von Verfahren für verschiedenste Einsatzgebiete etabliert. Angesicht der

wachsenden technischen Möglichkeiten, Produkt- und Prozessinformationen auszulesen und zu

verwerten, steigt die Bedeutung der industriellen Produktkennzeichnung. Welche Markier-

Verfahren sich für welche Einsatzgebietet für den Werkstoff Stahl etabliert haben, fassen wir hier

in einem Überblick zusammen.

Die Informationen, mit denen

ein Stahlprodukt gekennzeichnet

werden soll, sind vielfältig. Es sind

dabei nicht immer nur Kodierungen,

die auf das Material aufgebracht werden

sollen. Oft geht es auch darum,

Informationen in einer lesbaren Textzeile

aufzubringen, oder es sollen

Logos oder andere grafische Symbole

zu sehen sein.

Beispiele für gängige Markierinhalte

sind

z Angaben zum Kunden

z Versandadresse

z Werkstoffnummer

z Schmelze

z Prüfung

z Materialnorm

z Prüfbescheinigung

z Abmessungen

z Anzahl

z Gewicht

z Produkt-ID/Artikelnummer

z Auftragsnummer

z Kurzname

z Charge

Aufbringen der Markierung

Ist die passende Kodierungsart für

die Anwendung gefunden, stellt sich

die Frage, wie die Codes, Zeichen

oder/und Formen auf das jeweilige

Bauteil, das Werkstück oder Produkt

optimal aufgetragen werden können.

Für die Kennzeichnung von Stahl und

anderen Metallen stehen dazu verschiedene

Verfahren zur Verfügung.

Die gängigsten sind das Nadelmarkieren,

das Ritzmarkieren, das Contour-Marking

bzw. das Fräsen, das

Lasermarkieren, das Bedrucken per

Tintenstrahldrucker, das Etikettieren

sowie das Plasma-Markieren. Weiterhin

stehen für einfache Markieraufgaben

auch weiterhin konventio-

26 Stahlreport 6|19


nelle Verfahren wie das Schlagstempeln

zur Verfügung.

Welches Markierverfahren das

für die jeweilige Anwendung am besten

Geeignete ist, hängt stark vom

jeweiligen Einsatzzweck ab. Beeinflusst

wird die Wahl des Markierverfahrens

durch eine Reihe von Parametern:

z Material der zu beschriftenden Produkte/Werkstücke

z Oberflächenhärte und Eigenschaften

des Materials

z Materialgefügeveränderung:

erwünscht oder unerwünscht?

z dauerhafte oder reversible Markierung?

z benötigte Tiefe der Markierung

z Dimensionen der zu bearbeitenden

Werkstücke

z Zeit die zum Markieren benötigt

wird (Prozesszeit)

z manuelle Beschriftung/Produktionslinie

z Umgebung beim Markieren (unproblematisch

oder hohe Anforderungen)

3

Eigenschaften gängiger Markierverfahren

Nadelmarkieren

Vorteile/Nachteile

+ niedrige Anschaffungskosten

+ beliebiger Markierinhalt

+ hohe Prägetiefe

+ einfache Handhabung

- hohe Prozesszeit

- keine gehärteten Materialien markierbar

Anwendung

komplexe Markierinhalte

auf ungehärteten Metallen,

Legierungen,

Nichtmetallen, Guß,

Kunststoffen und weiteren

Materialien

Ritzmarkieren siehe Nadelmarkieren siehe Nadelmarkieren

Plasmamarkieren + Schneiden und Markieren mit den gleichen Werkzeugen permanente Markierungen

+ hohe Markiergeschwindigkeiten

auf Edelstahl-, Stahl- und

Aluminiumblechen

+ variable Markierungmöglichkeiten

(Blechdicke je nach

+ Kennzeichnung nasser oder öliger Werkstücke

Werkstoff ca. 0,8-160 mm)

+ Markiertiefen von ca. 0,08 bis 1 mm

+ niedriger Geräuschpegel

+/– klare deutliche Marke, nicht einfach zu entfernen

Contour -Marking/

Fräsen

Lasermarkieren

Inkjet-Markieren

Etikettieren

+ Integration in Bearbeitungsanlage

+ hohe Markier-Variabilität und -Qualität

+/– Markierungen nach Strahlen sichtbar

+ sehr schnell

+ Metalle gehärtet/ungehärtet, Legierungen, Kunsstoffe,

+ keine mechanische Belastung auf die Werkstücke

+ sehr komplexe dynamische Inhalte

+ hoher Automationsgrad möglich

– vergleichsweise hohe Kosten

– erhöhter Sicherheitsaufwand

+/– geringe Markiertiefe

+ schnelles Verfahren

+/- für glatte und saugfähige Oberflächen

+ einfache Handhabung

+ vergleichsweise niedrige Kosten

+ flexible Druckinhalte

+ sehr flexibles Markierverfahren

+/– temporäre Markierung mgl.

+ vielfältige Einsatzgebiete

+ kostengünstiges Verfahren

Stahlträger

alle Materialien (außer, wo

es auf eine hohe

Markiertiefe ankommt)

Kennzeichnung u.a. von

Stahlcoils, Profilrohren aus

Stahl, Stahlrohren,

Aluminiumplatten und -

barren, weitere NE-Metalle

alle Werkstoffe/Produkte,

an denen Etiketten

angebracht werden können

(Anhänge-Etiketten,

Selbstklebe-Etiketten, etc.)

konventionelle

Verfahren

(z.B. Schlagstempeln)

+ kostengünstig

+ schnell

– Darstellung von Inhalten begrenzt

– gehärtete Materialien nicht markierbar

einfache Markierungen von

ungehärteten Werkstoffen

(unter anderem Metalle )

Stahlreport 6|19

27


Anarbeitung

und Logistik

Spezial Markieren

3

z spezialisierte Aufgabe oder breites

wechselndes Einsatzfeld?

z Inhaltliche Ansprüche an Markierung

(einfach oder sehr komplex)

Nadelmarkieren

Beim Nadelmarkieren kann mittels

einer pneumatisch oder elektrisch

angetriebenen, oszillierenden Hartmetallnadel

eine dauerhafte Markierung

auf nahezu allen Materialien

angebracht werden. Die Hartmetallnadel

wird dabei durch zwei Schrittmotoren

in x-und y-Richtung bewegt

und durch eine Auf-/Ab-Bewegung

ins Material gestoßen. Dadurch entsteht

je nach Punktdichte ein Schriftzug,

der bei einer hohen Nadelfrequenz

auch als Linie dargestellt

werden kann. So lassen sich beliebige

Schriftzeichen, Logos oder 2D-

Codes, wie der Data-Matrix-Code,

aufbringe.

Aufgrund der Markierung durch

einzelne, kontinuierlich aneinanderliegende

Punkte, ist die Krafteinwirkung

auf das Material sehr gering.

Dadurch lassen sich druckempfindliche,

dünnwandige, beschichtete,

hohle oder leicht gewölbte Fertigerzeugnisse

dauerhaft beschriften –

auch gehärteter Stahl.

Ritzmarkieren

Beim Ritzmarkieren wird die Nadel

in das Werkstück gedrückt. In dieser

Position wird die pneumatisch oder

elektrisch zugestellte Ritznadel aus

Vollhartmetall oder Industriedia-

manten über zwei Verfahrschlitten

in x- und y-Richtung bewegt. Markiert

werden können wie beim

Nadelmarkierer nahezu alle Werkstoffe

– vom gehärteten Stahl bis hin

zu druckempfindlichen Fertigerzeugnissen.

Fräsen/Contour-Marking

Beim Contour-Marking wird die

Kennzeichnung über ein Hartmetallfräswerkzeug

in das Werkstück

gefräst. So lassen sich Zahlen, Buchstaben

und Linien in verschiedenen

Größen aufbringen. Vorteil dieses

Verfahrens etwa für Stahlprofile ist

die weiterhin gegebene Sichtbarkeit

der Markierungen auch nach einem

Strahlvorgang.

Lasermarkieren

Lasermarkieren ist ein Sammelbegriff

für mehrere Verfahren: Gravieren,

Abtragen, Anlassen sowie – für

Kunststoffe – das Verfärben und Aufschäumen.

Welches Verfahren das

geeignete ist, hängt vom Werkstoff

und den Qualitätsanforderungen ab.

Beim Anlassen wird die Eigenschaft

einiger Metalle genutzt, beim

Erwärmen die Oberfläche farblich

zu verändern. Welche Farbe entsteht,

hängt von der Temperatur ab,

auf die erwärmt wird. So lassen sich

farbige Beschriftungen dort erzeugen,

wo der Laserstrahl das Werkstück

auf eine bestimmte Temperatur

erhitzt. Dabei entstehen

Oxidschichten an der Oberfläche,

deren Beschaffenheit den Farbeindruck

bestimmt.

Beim Gravieren trägt der Laserstrahl

den Werkstoff ab. Im Werkstück

entsteht eine Vertiefung – die

Gravur. Gravieren lassen sich fast

alle Werkstoffe.

Das Markieren durch Abtragen

funktioniert durch das partielle Entfernen

von Deckschichten, die auf

dem Grundwerkstoff aufgebracht

sind und sich farblich stark unterscheiden

– etwa eloxiertes Aluminium.

Bleibende Signaturen sind

beim Lasermarkieren auch bei Einwirkung

von Dämpfen, Ölen, Emulsionen

und anderen Flüssigkeiten

gewährleistet.

Etikettieren

Die Kennzeichnung mit Etiketten

ist ein sehr flexibles Verfahren zur

Anbringung von Informationen an

Werkstücke und Produkte. Die gängigen

Lösungen reichen von

Anhänge-Etiketten über Barcode-Etiketten

bis hin zu Folienetiketten,

wobei eine große Bandbreite verschiedener

Einsatzszenarien – von

der „Heißetikettierung“ bis hin zur

benötigten Wetter- und UV-Beständigkeit

der Etiketten – abgedeckt

wird. Die Etiketten bestehen dabei

je nach Anwendungsfall aus unterschiedlichem

Material – von Papier

über Metall bis hin zu Kunststoff-

Etiketten. Ein Vorteil dieses vergleichsweise

kostengünstigen Verfahrens

ist die Möglichkeit,

Markierungen temporär aufzubringen

und das Werkstück somit nicht

verändern zu müssen.

Foto: Kaltenbach

Voraussetzung für die prozesssichere Verarbeitung ist eine

zuverlässige Kennzeichnung der Stahlprodukte.

Plasmamarkieren

Beim Plasma-Markieren wird für die

Markierung ein eingeschnürter Lichtbogen

mit niedriger Stromstärke eingesetzt.

Der Lichtbogen schmilzt die

Werkstückoberfläche an und ermöglicht

präzise Markierungen bei Linienbreiten

von etwa 0,5 – 1,5 mm.

Das Verfahren ist geeignet für nasse,

ölige oder rostige Oberflächen insbesondere

von Bau- und Edelstahl.

Wie beim Fräsen sind die Markierungen

zum Beispiel nach dem Strahlen

weiterhin sichtbar. Das Plasma-

Verfahren ermöglicht zudem eine

hohe Variabilität beim Markieren. 2

28 Stahlreport 6|19


Foto: FOBA

Schwarz-Weiß-Lasermarkierung von FOBA

Mit hohem Kontrast gut lesbar markieren

Metallverarbeitende Unternehmen kennzeichnen ihre Produkte aus verschiedensten Gründen: gesetzliche

Vorschriften, Rückverfolgbarkeit sowie Anforderungen rund um die Fertigungsautomatisierung

veranlassen Hersteller und Verarbeiter zur Bauteildirektbeschriftung. Die Herausforderung bei der

Laserkennzeichnung solcher Werkstücke aus Metall: Die komplexen Oberflächenstrukturen – wie

bei Gussteilen und Blechen im Automobilbereich – können die Lesbarkeit der aufgebrachten Codes

aufgrund mangelhafter Kontraste erschweren. Genau auf diese Markieranforderung ist der Faserlaser

der Alltec GmbH (FOBA) mit seinen kontrastreichen Kennzeichnungsergebnissen ausgelegt.

Schwarz-Weiß-Lasermarkierung:

hoher

Kontrast sorgt für

gute Lesbarkeit des

Codes.

Sollen Codes und Ziffern einer

Markierung ausgelesen werden, kann

das zu Schwierigkeiten führen, wenn

die Oberflächenstruktur des markierten

Teils – je nach Lichteinfall – Schatten

erzeugt. Aufgrund des verschlechterten

Kontrasts kann das Lesegerät

den Code dann oftmals nicht oder nur

mit Schwierigkeiten auslesen. Der

Foba-Faserlaser hingegen erzielt dem

Hersteller zufolge dank des hohen

Kontrasts seiner Markierungen hervorragende

Ergebnisse auf Metallen

(und Kunststoffen). Die von Foba-

Applikationsingenieuren optimierte

Schwarz-Weiß-Markierung ermögliche

es zudem, die Herausforderungen

„hoher Kontrast“, „zuverlässige Rückverfolgbarkeit“

und „sichere Lesbarkeit“

bestmöglich zu erfüllen.

Der schwarze Code-Inhalt wird

von der strukturierten Oberfläche

um ein Vielfaches besser abgehoben

und im Kontrast verbessert, wenn

die Zwischenräume weiß markiert

werden. In der Praxis wird dabei

zunächst der schwarze Inhalt in das

Metall „graviert“. Erst im Anschluss

werden Zwischen- und Randbereiche

aufgehellt.

Insgesamt beansprucht eine

Schwarz-Weiß-Markierung Foba

zufolge nur minimal längere Markierzeiten

als das nicht optimierte

Verfahren, liefere aber hundertprozentige

Lesbarkeit und hervorragende

Kontraste. Je nach Anforderung

können Faserlaserbeschrifter

direkt in bestehende Fertigungslinien

integriert oder als Einzelarbeitsplatz

genutzt werden.

Codeinhalt und Seriennummer

lassen sich direkt nach der Markierung

zudem mit einem in den Laserkopf

integrierten Kamerasystem in

wenigen Sekunden unmittelbar im

Laser auslesen, validieren und dokumentieren.

Gleichzeitig kann die

Qualität des Codes hinsichtlich Positionierung,

Ausrichtung, Größe und

Kontrast geprüft werden.

Ausschuss deutlich reduzieren

Um schon vor der Kennzeichnung

für einwandfreie Markierergebnisse

und bis zu 80 % weniger Ausschuss

zu sorgen, bietet das laserintegrierte

Kamerasystem wichtige Funktionen:

Es prüft anhand der Bauteilgeometrie,

ob das richtige Metallteil

zur Bearbeitung vorliegt und

erkennt dessen Lage im Laser.

Außerdem wird verifiziert, ob das

Werkstück nicht bereits markiert

ist. Anschließend wird die Markierung

relativ zur erfassten Bauteillage

ausgerichtet, sodass nun die

Markierung auf den Zehntelmillimeter

genau aufgebracht werden

kann.

Gut in IT-Umgebung

integrierbar

Im Rahmen einer Arbeitsplatzlösung

können Foba-Faserlaser in die flexiblen

Markierstationen der M-

Serie, die es für verschiedene Werkstück-

und Prozessanforderungen

in zwei Größen und drei Modellen

(mit Achsen und Drehteller) gibt,

integriert werden. Durch ihr kompaktes

Design nehmen sie wenig

Platz ein und lassen sich via TCP/IP

und andere Schnittstellen wie etwa

Profibus oder PROFINET einfach in

ERP-Systeme einbinden.

Der Lösungsansatz aus Schwarz-

Weiß-Markierung und Laserarbeitsplatz

mit integrierter Bildgebung

zur Bauteilprüfung, Markierausrichtung

und Inspektion gewährleistet

eine effiziente und kontrastreiche

Markierung, die Endkunden und

Gesetzgeber zufriedenstellt und

über die gesamte Lebensdauer des

Metallteils lesbar ist. 2

[ kontakt ]

ALLTEC GmbH

23923 Selmsdorf

Tel. +49 38823 55-0

www.fobalaser.com

Stahlreport 6|19

29


Anarbeitung

und Logistik

Spezial Markieren

Blech-Markierung mit einer Borries-

Prägeanlage direkt in der Produktion:

Prägenadeln bringen einen sechs -

stelligen Zifferncode in Punktschrift

auf dem heißen Blech auf. Schrifthöhe

und Prägetiefe gewährleisten eine

gute Lesbarkeit.

Foto: Borries Markier-Systeme

Borries Markier-Systeme für die Kennzeichnung von Stahl

Tiefe Schriften für heiße Bleche

Eine Prägeanlage für heiße Bleche ermöglicht schon während der Produktion die dauerhafte Kennzeichnung der

Stahlprodukte. Trotz der hohen Temperaturen von über 1.000 °C und unterschiedlicher Maße der Bleche erfolgt

das Markieren zuverlässig und automatisch. Die Rückverfolgbarkeit der Bleche ist damit dauerhaft gesichert.

Bei der Kennzeichnung von Stahlblechen in

Walzanlagen wird bislang oft improvisiert. Die einen

markieren die schon abgekühlten Bleche mit Kreide,

andere arbeiten mit Farbmarkierungen. Sehr dauerhaft

und sicher sind solche Methoden nicht.

Die Borries Markier-Systeme GmbH offeriert eine

Anlage, die haltbare Markierungen durch Prägung

schon während der Produktion durchführt. Verwechslungen,

fehlerhafte Kennzeichnung oder das Verwischen

von Beschriftungen ist bei diesem Verfahren

dem Anbieter zufolge nahezu ausgeschlossen. Ein

Unternehmen nutze dieses System bereits erfolgreich

bei der Herstellung von Quartoblechen.

Die Markierung erfolgt bei der von Borries Markier-Systeme

konzipierten Prägeanlage direkt in der

Produktion auf den heißen Blechen. Dazu bringen die

Prägenadeln einen sechsstelligen Zifferncode in Punktschrift

oben, seitlich und auf der Rückseite des Blechs

auf. Die Schrifthöhe von 15 mm und die Prägetiefe

von mindestens 0,5 mm gewährleisten gute Lesbarkeit,

insbesondere durch Schrifterkennungssysteme. Auch

bei auftretender Verzunderung bleibt die Lesbarkeit

erhalten. Die Prägeposition wird vorher definiert und

ist stets gleich – je nach Einstellung 20 mm bis 50

mm von der Blechkante entfernt.

Sechsstellige Codes automatisch einprägen

Bei der Markierung kommt es darauf an, die Prägeköpfe

richtig zu positionieren und die Maschine vor Hitzeeinwirkung

zu schützen. Dafür wird sie in den Keller

unterhalb der Walzstraße eingebaut. Zur Durchführung

einer Prägung wird die Vorrichtung nach oben an den

Rollgang befördert und pneumatisch an das Blech

herangefahren. Dort bringen die drei Prägeköpfe den

Code auf, den sie zuvor von der Speicherprogrammierbaren

Steuerung (SPS) erhalten haben.

Der oberste Kopf ertastet zunächst die Oberfläche

des Blechs und stellt sich auf die richtige Höhe ein.

Denn das Verfahren lässt Blechdicken im Bereich von

40 mm bis 250 mm zu. Die Seiten der Bleche sind

nicht immer ganz plan – der seitliche Prägekopf gleicht

jedochToleranzen bis zu 12 mm aus.

30 Stahlreport 6|19


Steuerung der Prägeanlageper SPS

Die Prägeanlage erhält ihre Codes von der SPS. Die

stoppt auch den Rollgang, aktiviert das Prägen und gibt

anschließend das Band wieder frei. Für den Fall einer

Störung lässt sich die Markierungsanlage manuell steuern.

Das kann über die beiden Touch-Displays erfolgen.

Davon befindet sich eines im Leitstand, das andere

direkt an der Anlage. Das Display zeigt die aktuellen

Prägedaten und den derzeitigen Zustand der Anlage.

Bei Bedarf lassen sich an diesem Gerät alle Funktionen

des manuellen Betriebs durchführen, wie Eingabe des

Codes und das Herauf- und Hinunterfahren der Prägevorrichtung.

Zur Durchführung dieses Ablaufs baut Borries Markier-Systeme

eine teilautomatische Prägeanlage, die an

das jeweilige Umfeld angepasst wird. Hauptkomponenten

sind die drei Prägeeinheiten. Der untere und der

seitliche Prägekopf arbeiten mit einem Antasthub von

70 mm. Beim oberen sind es 300 mm, damit er unterschiedliche

Blechdicken ausgleichen kann. Diese Einheiten

befinden sich auf einem Schlitten, der in Arbeitshöhe

pneumatisch zum Blech vor- und wieder

zurückgeschoben wird. Die Prägeeinheiten sind durch

Schutzmatten vor Wärme geschützt und werden zusätzlich

mit Luft gekühlt sowie mit Temperatursensoren

überwacht.

Ausgelegt für Dauerbetrieb bei hohen Temperaturen

Im Ruhezustand befindet sich die Prägevorrichtung auf

einem stabilen Sockel im Keller, der als Schweißkonstruktion

ausgeführt wird. Kommt das Startsignal von

der SPS, hebt ein Hubzylinder die Einheit empor, die

Pneumatik schiebt die Schiene mit den Köpfen in Position,

und das Prägen wird durchgeführt. Anschließend

tritt die Schiene den Rückzug an, wird nach unten befördert

und kühlt aus bis zum nächsten Prägen. Dieser

Vorgang kann sich rund um die Uhr wiederholen, denn

die Prägevorrichtung ist auf Dauerbetrieb ausgelegt.

Die Handhabung der Daten in der Prägeeinheit ist

einfach: Die Maschine prägt immer den letzten empfangenen

Code. Jeder Datensatz im Speicher bleibt so

lange erhalten, bis er von einem neuen Code überschrieben

wird. Der Code lässt sich wahlweise von der SPS

oder einem der beiden Displays abschicken. Eventuell

fehlerhafte Codes lassen sich so einfach korrigieren.

Die Konstruktion ist auf Sicherheit und einfache

Montage ausgelegt. Die Prägeanlage selbst ist nur durch

eine angeschraubte Schutzabdeckung zu erreichen.

Eine Umhausung der Prägeanlage, die nur zum Rollgang

hin offen ist, gewährleistet zusätzlich den Personenschutz.

Die Anlage selbst wird auf dem Sockel mit

Schnellverschlüssen fixiert. So lässt sich die Prägeanlage

jederzeit mit einem Kran entnehmen und wieder zurücksetzen.

Die vorgestellte Prägeanlage ist eine Möglichkeit

zum Markieren gerade unter schwierigen Bedingungen.

Neben der Nadel- und Ritzprägetechnik bietet Borries

Markier-Systeme auch Kennzeichungslösungen auf

Basis von Lasertechnik, Typenradprägetechnik sowie

konventioneller Prägetechnik an. Darüber hinaus entwickelt

das Unternehmen Sondermaschinen für individuelle

Kundenanforderungen. 2

[ kontakt ]

Borries Markier-Systeme GmbH

72124 Pliezhausen

Tel. +49 7127 97970

www.borries.com

Infobox Data-Matrix-Code

Für die Kennzeichnung von Produkten hat sich in vielen Branchen

der sogenannte 1D-Code als Standard herauskristallisiert. Dabei

wir der kodierte Inhalt nur in einer Achse als verschieden breite

parallele Striche und Zwischenräume aufgetragen (ein Beispiel ist

der bekannte EAN-13-Barcode). In industriellen Anwendungen

werden häufig auch die sogenannten 2D-Codes eingesetzt. Im

Gegensatz zu 1D-Codes sind die Daten hier nicht nur eindimensional

(in einer Richtung) kodiert, sondern zweidimensional in einer

Fläche angeordnet. Bekannte Beispiele für 2D-Codes sind der

Data-Matrix-Code sowie der QR-Code (Quick-Response-Code).

Ein Data-Matrix-Code besteht aus schwarzen und weißen Kästchen

in einer quadratischen oder rechteckigen Anordnung. Entwickelt

wurde dieses Kodierungssystem bereits in den 1980er-Jahren

in den USA. In verschiedenen Entwicklungsstufen – begonnen

mit der Form ECC00 bis zur heutigen Variante ECC220 (ECC =

Error Correction Code) – ist die Kodierung mittlerweile auf der

ganzen Welt im Einsatz.

Da der Data-Matrix-Code eine große Zeichenzahl auf kleinstem

Raum kodieren kann, nimmt er für eine gegebene Informationsmenge

weniger Platz ein als ein Strichcode. Das spart Verbrauchsmaterial

wie Etiketten oder Tinte, ermöglicht vor allem aber die

Kennzeichnung von Kleinstprodukten oder auch runden Flächen,

wo andere Barcodes an ihre Grenzen kommen.

Beim maschinellen Lesen stellen Data-Matrix-Codes zudem geringere

Ansprüche: Während für das Lesegerät bei Strichcodes ein

hoher Kontrast nötig ist, reicht bei Data-Matrix-Codes ein deutlich

geringerer Kontrast. Damit eignet sich dieser Code auch für eine

farbliche Gestaltung, was bei Strichcodes eine häufige Fehlerquelle

darstellt.

Das Auslesen von Data-Matrix-Codes mithilfe von Scannern ist

zudem sehr robust. Da der Code vom Lesegerät zweidimensional

erfasst wird, ist die Ausrichtung egal – er kann beliebig gedreht

sein. Bei Strichcodes ist die Darstellungsrichtung nicht von vornherein

klar, denn er kann sowohl horizontal als auch vertikal gelesen

werden. Das Lesegerät muss präziser ausgerichtet werden.

Ein großer Vorteil von Data-Matrix-Codes ist zudem die eingebaute

Fehlerkorrektur (der sogenannte Reed-Solomon-Algorithmus).

Selbst wenn bis zu 30 % des Codes zerstört sind, ist die kodierte

Information immer noch lesbar.

Data-Matrix-Codes können allerdings nicht mit konventionellen

Strichcode-Scannern ausgelesen werden. Benötigt werden spezielle

Kamerascanner, die je nach Anwendung mit höheren Kosten

verbunden sein können.

Vorteile auf einem Blick

z höhere Datendichte

z bessere Scanner-Lesbarkeit

z eingebaute Fehlerkorrektur

Stahlreport 6|19

31


Anarbeitung

und Logistik

Spezial Markieren

Foto: Kaltenbach

Zuverlässiges und dauerhaftes Kennzeichnen von Stahlprofilen integriert:

Markiersysteme von Kaltenbach.

Markiersysteme von Kaltenbach

Profile zuverlässig markieren

Zwei der wichtigsten Kennzeichnungsverfahren für die Markierung

von Stahlprofilen sind das Signierprägen und das Fräsen – Contour-

Marking – der gewünschten Markierungen. Beide Markiersysteme

bietet das Lörracher Maschinenbauunternehmen Kaltenbach

GmbH + Co. KG seinen Kunden an. Je nach Anforderung kann

sowohl das Signierprägen wie das Contour-Marking – oder beides –

in Produktionsanlagen für Stahlprofile für die zuverlässige und

dauerhafte Kennzeichnung der Produkte integriert werden.

Foto: Samson

Etiketten aus Polypropylen – S+P Samson

hat eine umweltfreundliche Alternative zu

PVC- und PET-Etiketten entwickelt.

Alternative zu PVC- und

PET-Etiketten

Umweltfreundliche

Anhängeetiketten

Mit der Entwicklung eines Anhängeetikettes

aus einer auf Polypropylen

basierenden Kunststofffolie hat die S+P

Samson GmbH eine Alternative zu PVCund

PET-Etiketten in der industriellen

Kennzeichnung geschafffen. Das umweltfreundlichere

Produkt ist dem Hersteller

zufolge darüber hinaus auch günstiger als

die herkömmlichen Lösungen.

Mit dem Signierprägen und

dem sogenannten Contour-Marking

bietet die Kaltenbach GmbH + Co. KG

zwei Markierverfahren an, die jeweils

unterschiedliche Anforderungen erfüllen.

Während beim Prägen die Zeichen

(zum Beispiel Buchstaben und Zahlen)

in die Materialoberfläche gedrückt

werden, entsteht die Kennzeichung

beim Contour-Marking durch Fräsen

der Zeichen und Formen in die Materialoberfläche.

Da das Contour-Marking

nicht auf Buchstaben und Zahlen

beschränkt ist, sondern mit ihm beliebige

Formen eingebracht werden können,

ist das Contour-Marking deutlich

flexibler und es können beispielsweise

auch Linien oder komplexe Markierungen

einfach durchgeführt werden.

Mit Contour-Marking alle vier

Werkstückseiten markieren

Demgegenüber ist das Signierprägen

das schnellere Verfahren, mit dem

die gewünschte Markierung mit

einer Signiergeschwindigkeit von

etwa 1 s pro Zeichen aufgebracht

werden können. Während die Buchstaben

und Zahlen beim Signierprägen

jedoch nur auf einer Materialseite

angebracht werden –

grundsätzlich wäre die Markierung

mehrerer Werkstoffseiten laut Kaltenbach

technisch zwar auch möglich;

es hat sich aber die einseitige

Markierung als branchenüblich entwickelt

– ist das Contour-Marking

auch hier deutlich flexibler. Kaltenbach-Anlagen

ermöglichen das Contour-Marking

auf allen vier Materialseiten.

2

[ kontakt ]

Kaltenbach GmbH + Co. GK

79539 Lörrach

Tel. +49 7621 175-0

www.kaltenbach.com

Die Neuentwicklung vereine bisher

bekannte und geschätzte Eigenschaften

von industriellen Anhängeetiketten wie

gute Witterungsbeständigkeit und hohe

Reißfestigkeit. Sie können laut S+P Samson

problemlos mit Perforationen und

Stanzungen versehen werden und seien

sehr gut in der Reißbarkeit im Bogen –

womit auch das Handling verbessert worden

sei.

Die neu entwickelten Anhängeetiketten

seien ein alternatives und interessantes

Produkt für Unternehmen, die kosten-,

aber auch qualitätsorientiert ihre Kennzeichnung

in der Logistik optimieren

möchten und für die Beschriftung ihrer

Etiketten Laserdrucker nutzen, so das

Unternehmen.

[ kontakt ]

S+P Samson GmbH

86438 Kissing

Tel. +49 8233 846-0

info@sp-samson.com

32 Stahlreport 6|19


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Anarbeitung

und Logistik

Spezial Markieren

etimark – Etikettier-Lösungen für den Stahlhandel

Einfach dranhängen

Die Kennzeichnung von Produkten ist im Stahlhandel ein Standardprozess. Häufige Anforderungen

sind etwa die Kennzeichung für den Weiterverkauf, zur Chargenverfolgung oder die Sorten-Identifikation

über eine Farbcodierung. Die jeweilige Markier-Lösung soll dabei optimal auf die Prozesse

passen und wirtschaftlich sein. Eine mögliche Lösung ist die Kennzeichnung mit Etiketten. Ein

Anbieter, der sich auch auf den Stahlhandel konzenriert, ist die etimark GmbH & Co. KG in Florstadt.

etimark produziert am Unternehmenssitz in Florstadt Etiketten in über 3.500 verschiedenen Größen,

Stanzungen und Formen und auf verschiedenen Materialien.

[ kontakt ]

etimark GmbH

& Co. KG

61197 Florstadt

Tel. +49 6041 9604-0

www.etimark.de

Das Präge- und Lasermarkieren

sind etablierte Standardverfahren beim

Kennzeichnen von Stahl- und Metallprodukten.

Beide Technologien haben

ihre Stärken und Vorteile. Eine dritte

etablierte Möglichkeit ist die Kennzeichnung

mit Etiketten. Sie zeichnet

sich vor allem durch ihre hohe Flexibiliät

sowie durch die vergleichsweise

günstigen Anschaffungs- und Verbrauchskosten

aus.

Die Laser-Kennzeichnung hat eindeutig

Vorteile: Mit ihr lassen sich Metalloberflächen

dauerhaft und abriebfest

kennzeichnen – was zum Beispiel für

Unternehmen, die eine fälschungssichere

Kennzeichnung benötigen, von

Bedeutung ist. Ein Minuspunkt der

Laser-Lösung sind allerdings die vergleichsweise

hohen Anschaffungskosten

für eine stationäre oder mobile

Markiereinheit.

Mit deutlich niedrigeren Anschaffungskosten

bietet sich die Kennzeich-

nung mit Etiketten an. Eine Stärke

dieser Markiertechnologie ist neben

ihrer Flexibilität, dass sich Markierungen

sowohl bei Anhänge- wie auch

bei Klebe-Etiketten sehr kurzfristig

und in einem sehr breiten Einsatzspektrum

anbringen lassen. Anders

als die Präge- oder Laser-Markierung

können diese ebenso einfach wieder

entfernt werden.

Anspruchsvolle Etikettierlösungen

für Kunden weltweit

Ein Spezialist für die industrielle Etikettierung

ist die etimark GmbH &

Co. KH. Als Garagen-Start-up in den

1970er-Jahren gestartet, hat sich das

Unternehmen mit Sitz in Florstadt

nordöstlich von Frankfurt a.M. zu

einem Spezialisten für anspruchsvolle

Etikettier- und Kennzeichnungslösungen

entwickelt, der rund

17.000 Kunden weltweit beliefert.

Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens

gehören auch die Entwicklung

von Sonder-Etikettierlösungen

sowie von eigenen Software-Lösungen.

Am Unternehmenssitz in Florstadt

produziert etimark Etiketten

aus den unterschiedlichsten Materialien,

zum Beispiel Thermotransfer-

und Thermodirektpapier, Karton

oder Folie. Dabei verwendet werden

nach eigener Aussage ausschließlich

Rohwaren namhafter Hersteller wie

3M oder Herma. Aktuell fertigt etimark

Etiketten in über 3.500 verschiedenen

Größen, Stanzungen und

Formen – egal ob auf Rolle, Bogen

oder als Leporello gefaltet, ob blanko

oder bedruckt.

Ein „simpler“ Etiketten-Lieferant

ist das Unternehmen aus der Wetterau

nicht. Je nach Anwendungsfall

analysieren die Spezialisten gemeinsam

mit dem Kunden individuelle

Lösungen auf Basis der jeweiligen

Kennzeichnungsprozesse. Für eine

optimale – und möglichst kosteneffiziente

– Etikettier-Lösung ist es

wichtig, zunächst zu klären, wo die

Etiketten genau eingesetzt werden

sollen: Ob dauerhaft oder temporär

gekennzeichnet werden soll und wie

die Oberfläche des Materials beschaffen

ist. Auch die Einbettung der Etikettierung

in logistische Prozesse

spielt eine Rolle: Sind Freigaben vor

oder nach der Etikettierung vorgesehen?

Müssen bestimmte Normen

berücksichtigtwerden?

Bei der Etikettierung können

Anwender entweder selbstklebene

Etiketten oder Anhänge-Etiketten

verwenden. Selbstklebe-Etiketten

werden dabei bevorzugt für die

Stückgut-Kennzeichnung genutzt.

Lässt die Produktbeschaffenheit oder

die Gebindegröße diesen Einsatz

nicht zu, kommen Anhänge-Etiketten

zur Sichtidentifikation im Lager, auf

anspruchsvollen und beweglichen

34 Stahlreport 6|19


Untergründen (etwa Rost oder Öl-

Rückstände) sowie bei geringen

Radien und kleinen Klebeflächen

zum Einsatz.

Klebeetiketten genau auf

Anwendung abgestimmt

Je nach Etikettenmaterial – zum Beispiel

PVC oder Papier – unterscheiden

sich die Einsatzszenarien. Insbesondere

bei Klebeetiketten ist es

wichtig, das genaue Anforderungsprofil

vorab zu definieren.

Die Etiketten druckt der Anwender

auf einem eigenen, robusten Etikettendrucker

selbst aus. Dafür bietet

etimark einfach zu handhabende

Software. Zum Angebotsspektrum

des Unternehmens gehören darüber

hinaus die Installation, Schulung

und Einweisung sowie die Aufstellung

und Umsetzung von Wartungsplänen

im Rahmen eines Servicevertrages.

Von der einfachen Ersatzteillieferung

bis hin zur Reparatur

vor Ort oder im eigenen Service-Center

in Florstadt können Kunden aus

einem flexiblen Dienstleistungsspektrum

wählen. 2

Bessere Markierergebnisse

mit verstellbarem Alu-Stellwinkel:

der neue FlyMarker Mini

102/45 von Markator.

Konstante Markierqualität

Akku-Handmarkiersystem mit Stellwinkel

Die MARKATOR Manfred Borries

GmbH hat mit dem FlyMarker ® Mini

102/45 eine neue Version seines akkubetriebenen

Handmarkiersystems auf den

Markt gebracht, das mit verstell- und

abnehmbarem Aluminiumstellwinkel ausgestattet

ist. Durch den Stellwinkel lässt sich

der FlyMarker einfach und flexibel an kundenspezifische

Anforderungen und Vorrichtungen

anpassen, so der Markierspezialist.

Der verstellbare Winkel bietet ein Markierfeld

von 120 x 45 mm und garantiere eine

gleichbleibende Markierqualität über das

gesamte Markierfeld hinweg. Das Akku-

Handmarkiersystem mit verstell- und

abnehmbarem Aluminiumstellwinkel ist mit

allen gewohnten Funktionen des „Grundgerätes“

FlyMarker mini 120/45 ausgestattet.

[ kontakt ]

MARKATOR ®

Manfred Borries GmbH

71642 Ludwigsburg

Tel. +49 7144 8575-0

Foto: Markator

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Anarbeitung

und Logistik

Spezial Markieren

Das Lasermarkiersystem i103 L-G von

der SIC Marking GmbH erstellt Beschriftungen

mit sehr niedrigen Zykluszeiten

und kann bis auf Gold, Kupfer und einige

Messinglegierungen alle Materialien inklusive

Stahl, Aluminium und Titanium-Legierungen

sowie Kunststoffe beschriften.

Foto: SIC Marking

Die Markierungen der Isselguss

Schwungräder mit Data-Matrix-Codes

werden mit dem Faserlaser i103 L-G von

SIC Marking professionell und schnell vorgenommen.

Laser markiert Bauteile verzerrungsfrei

Dauerhafte Markierung von Schwungrädern

Bei der Anbringung von dauerhaften Markierungen auf Bauteilen ist die Lasermarkiertechnik je nach

Einsatzszenario eine attraktive Alternative zu den herkömmlichen Markierungsarten. Für das

Lasermarkieren sprechen unter anderem seine hohe Geschwindigkeit und Flexibilität. Die Gießerei

Isselguss GmbH setzt daher bei der Markierung von Schwungrädern auf den hochwertigen

Beschriftungslaser i103L-G des Markierungsspezialisten SIC Marking GmbH.

[ kontakt ]

SIC Marking GmbH

42857 Remscheid

Tel. +49 2191

46240-0

www.sic-marking.de

Die Isselguss GmbH aus dem Kreis Borken stellt

unter anderem Schwungräder für namhafte Motorenhersteller

her, die zudem mit einer dauerhaften Markierung

versehen werden müssen. Mit dieser Aufgabe wendete

sich Isselguss für die Markierungen ihrer

Schwungräder an den Markierungsspezialisten SIC Marking

GmbH.

Die Markieranwendung von Isselguss ist keine Standardanwendung.

Schnell war klar, dass für die Markierung

der Schwungräder eine Sonderanfertigung her

musste. Der Kunde von Isselguss verlangt, dass alle

gegossenen Schwungräder, die in einem Dreischichtbetrieb

hergestellt werden, mit einem Data-Matrix-Code

markiert werden. Die Herausforderung dabei war einerseits

die Größe der Schwungräder von bis zu 500 mm

sowie das hohe Gewicht von bis zu 50 kg. Bauteile dieser

Größe und dieses Gewichts sind nicht leicht zu händeln,

was Markierungen erschwert. Zudem muss der Beschriftungslaser

äußerst robust sein, damit er den rauen

Umweltbedingungen in einer Gießerei standhalten kann.

Deshalb wurde der leistungsfähige Laser von SIC, für

den sich das Unternehmen schließlich entschieden hat,

in einer individuellen Gehäusevorrichtung verbaut.

Sonderanfertigungen sind standard

Nach Schilderung der Anforderungen, Begehung vor Ort

und Klärung aller technischen Fragen und Details dauerte

es zwölf Wochen, bis SIC Marking die Sondermarkieranlage

in der Gießerei installierte – laut SIC Marking eine

vergleichsweise kurze Zeitspanne. Planung, Erstellung

der Pläne sowie die Produktion, Lieferung und Installation

der Sonderanlage innerhalb kurzer Zeit sei eine weitere

Stärke der internationalen SIC Marking-Gruppe, mit deutscher

Niederlassung in Remscheid. Neben den vielen

Standard-Markierungssystemen und -lösungen, die weltweit

bereits über 40.000 Mal im Einsatz sind, sei das

Unternehmen auch für seine kundenspezifischen Sonder-Markieranlagen

bekannt.

Für die Anwendung bei Isselguss entschied sich die

Gießerei schließlich für einen Laser i103 L-G, da er präzise

und kontraststark alphanummerische Zeichen, Bar- und

Data-Matrix-Codes, Grafiken sowie Logos schreibt.

Laser markiert fast alle Oberflächen

Die Lasermarkiertechnologie wird hauptsächlich für direkte

Markierungen auf Metall- oder Kunststoffteilen eingesetzt,

egal ob es sich um gerade, gewölbte oder Bogensatzmar-

36 Stahlreport 6|19


kierungen handelt. Die Härte und

Oberflächenbeschaffenheit des Materials

spielen dabei keine Rolle, der

Laser ist also für die stabilen Schwungräder

ideal geeignet.

Die Technologie des Lasers von

SIC Marking basiert auf einem leistungsstarken

in einer Laserquelle

generierten Laserstrahl, der verstärkt

und über Spiegel zum Werkstück

geleitet wird. Die durch den Laserstrahl

übermittelte Energie bewirkt

im Fokuspunkt eine Oberflächenveränderung

am Werkstück in Abhängigkeit

vom Material. Manche Materialien

verdampfen und erlauben so

eine vertiefte Markierung, andere verfärben

sich, wie die Schwungräder.

Das Markierfenster des Lasermarkierers

hat eine Größe von 100 x 100

mm oder optional bis 170 x 170 mm.

Der Faserlaser i103L-G besteht aus

einem Galvanometerkopf und einer

Controllereinheit, genannt Fiber Unit,

in der sich die Laserquelle befindet.

SIC Marking verwendet für seine

Lasermarkiersysteme einen Ytterbium-dotierten

Faserlaser, da er besonders

zuverlässig ist und niedrige

Betriebskosten biete. Moderne Faserlasermarkiersysteme

seien zudem

wartungsarm und kommen auf etwa

50.000 bis 100.000 Betriebsstunden.

Verschiedene Leistungsvarianten,

breites Frequenzspektrum

Der Laser i103L-G arbeitet in einem

Stand-Alone-Modus, der zur Steuerung

keinen PC benötigt. Ein PC kann

jedoch mit der einfach zu handhabenden

Software SIC Laser ADVANCED

verwendet werden, die im Lieferumfang

enthalten ist. Mit der Software

lässt sich eine sogenannte Markierdatei

erstellen, die alle Parameter, die

für die bestimmte Markierung notwendig

sind, umfasst. Diese Parameter

sind die Markiergeschwindigkeit, die

Leistung und die Frequenz. Die Markiergeschwindigkeit

kann dabei zwischen

0 – 4.000 mm pro Sekunde variieren.

Der Beschriftungslaser ist in

zwei Leistungsvarianten verfügbar,

20 W und 50 W, und hat eine Wellenlänge

von 1.064 nm. Der dritte Parameter

ist die Frequenz, mit der der

Laser gepulst wird. Die Frequenz des

Lasers variiert dabei zwischen 20 bis

200 kHz, je nach Material des Werkstücks.

Die Software regelt zudem die

Optik des Lasers und bietet weiter

Datenbankfunktionen wie Datum- und

Uhrzeitangaben.

Automatische Bauteilerkennung

Die Schwungräder von Isselguss laufen

nach der Produktion zwecks Markierung

auf ein Rollenband (siehe

große Abbildung links), das eingangsseitig

die Bauteile an die Gehäusevorrichtung

anliefert. Die Anlage erkennt

per Lichtschranke das zu markierende

Bauteil, öffnet das Gehäuse, nimmt

das Schwungrad auf und schließt sich

wieder, um den Markiervorgang

durchzuführen. Sollte das Schwungrad

nicht mittig auf dem Rollenband angeliefert

werden, können die Bauteile

manuell per Handrad zentrisch zueinander

auf- und zugefahren werden.

Nach dem Markiervorgang wird

das Schwungrad auf der anderen Seite

wieder ausgefahren und die Anlage

nimmt das nächste Schwungrad auf.

Die schnelle kundenspezifische Sonderkonstruktion

von SIC Marking

schafft den kompletten Vorgang, von

Anlieferung über Markierung und

Ausleitung, in nur 40 – 50 s. Der

eigentliche Markierungsvorgang für

den 28 Zeichen langen Data-Matrix-

Code, bestehend aus Bauteilbenennung,

Datum und Seriennummer, dauert

nur 10 s. Nach der Bauteilmarkierung

wird auf Kundenwunsch der

Data-Matrix-Code noch mit einem

Scanner gegengelesen. Damit wird

sichergestellt, dass die Markierung

alle gewünschten Informationen enthält

und gleichzeitig, dass die Qualität

der Markierung einwandfrei ist.

Nach erfolgreichem Gegenlesen

wird das Bauteil nun auf das Förderband

hinter dem Lasergehäuse ausgefahren

und schließlich für den

Kunden verpackt. In 99,9 % aller

Fälle ist die Markierung SIC Marking

zufolge wie gewünscht. In seltenen

Fällen befinden sich auf dem Bauteil

jedoch Verunreinigungen und die

Markierung ist aus diesen Gründen

nicht einwandfrei. Ist das so, greift

die NIO-Strategie (Nicht-in-Ordnung-

Strategie) der Anlage. In diesem Fall

informiert eine rote Signallampe den

Bediener. Daraufhin unterbricht die

Maschine den Markiervorgang und

der Bediener muss die Anlage über

das Touch-Display steuern. Dann

wird das Bauteil nach dem Ausfahren

aus dem Gehäuse, aufgrund des

schweren Gewichts, per Kran abgehoben.

Nach kurzem Quittieren auf

dem Display läuft die Anlage wieder

weiter. 2

Eurotech – Komplettlösungen für die Kommissionierung

Einfache Beschickung mit Vakuum-Hebetechnik

Die euroTECH Vertriebs GmbH bietet

Vakuum-Hebetechnik nicht nur für die Holz

be- und verarbeitende Industrie, sondern

auch für die Metallbranche. Schwerpunkte

des Portfolios liegen neben einem umfassenden

Sortiment an Vakuumkomponenten,

eT-Grippern und Handhabungsgeräten auf

Komplettlösungen für die Beschickung und

Kommissionierung.

Als Innovation beim Handling von Plattenmaterial

hat euroTECH zum Beispiel den

180-Grad-Wender Loop aus der Hebegeräte

Produktfamilie eT-Hover im Programm. Das

eT-Hover-loop kommt zum Einsatz, um flächige,

vakuumdichte Lasten aus unterschiedlichen

Materialien bis max. 500 kg

um 180 Grad zu wenden. Mögliche Einsatzgebiete

sind zum Beispiel Bediener von

Die eT-Gripper Saugkästen von euroTECH mit

ihren Leichtmetallprofilen gibt es je nach

Anwendung in verschiedenen Breiten, Längen

und individuellen Lochaufteilungen.

CNC-Bearbeitungszentren, wo automatische

Beschickungen aus wirtschaftlicher

Sicht nicht einsetzbar sind.

Foto: euroTECH

Stahlreport 6|19

37


Anarbeitung

und Logistik

Bericht/Nachricht

Mit einem Wettbewerb

sucht KASTO

in diesem Jahr die

älteste Säge aus

dem eigenen Haus,

die immer noch in

Betrieb ist.

Fotos: KASTO

175 Jahre KASTO: Familienunternehmen feiert Jubiläum

Gesucht: die älteste Kasto-Säge

Die KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG feiert in diesem Jahr ihren 175. Geburtstag. Der Säge- und

Lagertechnik-Spezialist mit Sitz im badischen Achern hat sich vom Ein-Mann-Betrieb zu einem

weltweit erfolgreichen Unternehmen entwickelt – und ist heute genau wie damals in der Hand der

Gründerfamilie. Zum Jubiläum lässt Kasto tief in die eigenen Geschichtsbücher blicken – und sucht in

einem Wettbewerb die älteste seiner noch in Betrieb befindlichen Sägen.

Kasto blickt auf eine echte

Erfolgsgeschichte zurück: 1844

gründete der Zimmermann Karl Stolzer

das Unternehmen im badenwürttembergischen

Achern als

„mechanische Werkstatt“. Zunächst

Kernkompetenz der Zimmerei: Wasserräder,

Papier- und Müllereimaschinen.

Mit dem Bau von Sägemühlen

und später von Sägewerken legte

der Gründer dann bald den Grundstein

für den weltweiten Erfolg des

Unternehmens.

Entscheidender Schritt hin zum

modernen Werkzeugmaschinen-Hersteller

war dann die Entwicklung

der Bügelsägemaschine im Jahr

1947. In den 1960er-Jahren ergänzten

Kreissägemaschinen das Portfolio,

Anfang der 70er-Jahre präsen-

tierte Kasto dann das erste vollautomatische

Langgutlager. Darin integriert

waren zwei Kreissägemaschinen,

die automatisch mit dem

Regalbediengerät versorgt wurden

– die Vorstufe für die ersten kombinierten

Lager- und Sägezentren, die

das Unternehmen ab 1980 herstellte

– und für die es bis heute alleiniger

Lösungsanbieter ist.

Weltweit erfolgreich

und zukunftsorientiert

Heute hat sich Kasto mit über

140.000 verkauften Sägemaschinen

und 2.200 installierten Lagersystemen

für Langgut und Blech sowie

zahlreichen Niederlassungen rund

um den Globus eine weltweite Führungsposition

erarbeitet. Seit mehr

als 30 Jahren leitet Armin Stolzer

als Geschäftsführer die Geschicke

des Familienbetriebs in fünfter

Generation und auch die weiteren

wichtigen Führungspositionen in

der Geschäftsleitung sind von seiner

Ehefrau Ruth Stolzer und den vier

Familienmitgliedern der 6. Generation

besetzt. Kasto entwickelt

eigene Software-Systeme, bietet

Lösungen zur Vernetzung, Automatisierung

und Roboter-Anbindung

und setzt auf Zukunftstechnologien

wie Augmented Reality und Künstliche

Intelligenz (KI). Damit sieht

sich der Hersteller auch für zukünftige

Herausforderungen bestens

aufgestellt.

Das Jubiläumsjahr, das offiziell

am 7. Mai begann, nimmt Kasto zum

38 Stahlreport 6|19


Klare Trennung zwischen

Lager und Anarbeitung

Hergarten eröffnet zweiten

Standort bei Stuttgart

Die KASTO-Familie heute (v.l.): Jonathan Riegel, Stephanie Riegel-Stolzer, Armin Stolzer,

Ruth Stolzer, Sönke Krebber und Nicole Krebber-Stolzer.

Anlass, einen tiefen Blick in die eigenen

Geschichtsbücher zu gewähren.

In regelmäßigen Abständen veröffentlicht

das Unternehmen Texte und

Fotostrecken, die zum Beispiel die

Entwicklung der Geschäftsbereiche

Säge- und Lagertechnik, aber auch

die Internationalisierung und den

Wandel des Berufs- und Ausbildungsalltags

dokumentieren. Dem Leser

bieten sich dadurch spannende Einsichten

in eines der ältesten Familienunternehmen

Europas. Gebührend

gefeiert wird der runde Geburtstag

dann am Ende des Jubiläumsjahres

gemeinsam mit Kunden, Geschäftspartnern,

Journalisten, Mitarbeitern

und Freunden.

Älteste KASTO-Säge

in Betrieb gesucht

Darüber hinaus startet der Lagerund

Sägespezialist aus diesem

Anlass einen Wettbewerb für seine

Kunden: Der Hersteller sucht die

älteste Säge aus seinem Haus, die

immer noch in Betrieb ist. Zur

Bewerbung zugelassen sind Maschinen

mit Baujahr 1980 oder älter.

Unternehmen sind eingeladen, diese

per E-Mail mit einem Foto der Säge

und des Maschinenschilds an

175@kasto.com einzureichen. Jede

Einsendung werde belohnt, der

Gewinner besonders erwähnt und

prämiert, verspricht das Unternehmen.

2

Der Säge- und Lagertechnik-Spezialist KASTO aus dem badischen Achern feiert in diesem

Jahr seinen 175. Geburtstag.

Die auf Stahl spezialisierte Logistikgruppe

Hergarten hat zum 1. April einen weiteren Standort

im süddeutschen Raum in Betrieb genommen.

Damit wolle das Unternehmen Kunden eine noch

schnellere, sicherere und kosteneffizientere Auftragsabwicklung

bieten. Das neue Umschlagslager

für die Verteilung von Stahlsammelgut befindet

sich in Neuhausen und ist nur rund 40

Fahrminuten vom Standort Kornwestheim bei

Stuttgart entfernt. „Aktuell generieren wir etwa

20 % unseres Umsatzes mit unserem Anarbeitungsservice.

Immer mehr Kunden greifen auf dieses

Angebot zurück. Deshalb wollen wir im Stuttgarter

Raum mit einer klaren Trennung der Lagerund

Umschlagsware von den Anarbeitungsbetrieben

für noch reibungslosere Prozesse und höhere

Kapazitäten sorgen“, erklärt Geschäftsführer Marcel

Hergarten das Investment.

In Neuhausen konzentriere sich die Hergarten-

Gruppe ab sofort auf den Umschlag des Sammelguts,

das von den Zentrallagern in Düsseldorf an

zahlreiche Kunden im Stuttgarter Raum verteilt

werden soll. Dem Unternehmen stehen hier drei

Hallenschiffe mit einer Gesamtfläche von

2.600 m 2 zur Verfügung. An den zwei Kranbahnanlagen

mit einer Nutzlast von bis zu 8 t können

die Stahlgüter auch per Magnet entladen werden,

was den Prozess zusätzlich beschleunigt. Hinzu

kommen 1.000 m 2 Parkfläche für die eigene Lkw-

Flotte und rund 200 m 2 Bürofläche. „Zusammen

mit den zehn dort beschäftigten Mitarbeitern sind

wir in Neuhausen so optimal aufgestellt, um flexibel

und effizient unsere Aufträge zu bearbeiten“,

so Hergarten.

Der 2016 eröffnete Standort Kornwestheim soll

zum reinen Anarbeitungszentrum für den Stahlhandel

werden – über Zweidrittel der Gesamtfläche

von 3.300 m 2 entfallen bereits jetzt auf den

Sägenpark. Zukünftig sollen weitere kundenspezifische

Sägeanlagen installiert und der Bereich der

Kommissionierung ausgebaut werden. Die Erweiterungsmaßnahmen

sind für das zweite Halbjahr

2019 geplant. „Expansion bedeutet für uns nicht

nur die Ausdehnung unseres Transportnetzes und

die Erweiterung unseres Kundenstammes. Nachhaltig

wachsen können wir nur, wenn wir die

Qualität unserer Leistungen nicht aus den Augen

verlieren, unsere Prozesse kritisch hinterfragen

und kontinuierlich optimieren. Genau in so einer

Phase befinden wir uns gerade“, erläutert

Geschäftsführer Marcel Hergarten die Unternehmensstrategie.

Stahlreport 6|19

39


Messen

und Märkte

Berichte

Die Stahlindustrie

gehört zu den Industrien,

die von protektionistischen

Maßnahmen am

stärksten betroffen

sind, sagte Prof.

Gabriel J. Felbermayr,

Präsident des

Instituts für Weltwirtschaft

(IfW) Kiel, auf

der Handelsblatt Jahrestagung

„Zukunft

Stahl“.

Bild: Euroforum

Handelsblatt Jahrestagung „Zukunft Stahl“

Zwischen Politik und Konjunktur

Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa steht vor großen Herausforderungen. Überkapazitäten,

politische Unsicherheiten und eine umweltfreundlichere Produktion sind einige der Anforderungen,

denen sich die Hersteller derzeit stellen. Trotz der positiven Entwicklung der Stahlnachfrage in den

letzten Jahren befindet sich die Branche daher im Umbruch. Wie die Unternehmen darauf reagieren,

welche Optionen diskutiert werden und welche Positionen die Politik einnimmt, machte die hochkarätig

besetzte Handelsblatt Jahrestagung „Zukunft Stahl“ Ende März in Düsseldorf deutlich.

Was die Stahlnachfrage an -

geht, haben die vergangenen Jahre

eine positive Entwicklung gebracht.

Doch insgesamt gerät die Globalisierung

ins Stocken. Darauf wies

Keynote-Speaker Hans Jürgen Kerkhoff,

Präsident und Geschäftsführer

der Wirtschaftsvereinigung Stahl

sowie Vorstand des Stahlinstituts

VDEh, zu Beginn der Handelsblatt-

Jahrestagung „Zukunft Stahl“ hin.

„Die Konflikte im internationalen

Handel nehmen zu. Der Welthandel

entfernt sich vom fairen Wettbewerb.

Die EU muss an Schutzmaßnahmen

für die Stahlindustrie festhalten, die

sich an der konjunkturellen Entwicklung

orientieren“, sagte Kerkhoff.

EU-Safeguards: Stahlindustrie

kritisiert Quotenerhöhung

Es sei „wichtig und richtig“, dass die

EU-Mitgliedsstaaten endgültige Safeguard-Maßnahmen

beschlossen

haben, deren alleiniges Ziel es sei,

Verwerfungen aus den US-Maßnahmen

im europäischen Markt einzugrenzen,

nicht aber den Markt abzuschotten,

so Kerkhoff weiter. „Die

Verlängerung der am 23. Juli 2018

in Kraft getretenen Maßnahmen war

dringend notwendig. Während die

Stahlimporte 2018 in die USA um

13 % sanken, sind die Importe in die

EU um 10 % gestiegen“, hob er hervor.

Problematisch sei allerdings,

dass die zollfreien Einfuhrkontingente

um 5 % erhöht wurden und

auch zukünftig jährlich um 5 % steigen

sollen. „Vor dem Hintergrund

einer sich abkühlenden Konjunktur

müssen EU-Kommission und Mitgliedstaaten

zeitnah prüfen, ob eine

Erhöhung der Quoten überhaupt verantwortbar

ist, ohne ihre Wirksamkeit

entscheidend zu verwässern“,

forderte Kerkhoff.

Es sei für die Stahlindustrie entscheidend,

auch international ein

Level-Playing-Field und geeignete

Rahmenbedingungen in Deutschland

und Europa zu haben, um die

Transformation zu einer CO 2 -armen

Stahlerzeugung umzusetzen. „Dazu

gehören auch eine Energie- und Klimapolitik,

die eine industrielle Perspektive

hat“, mahnte der Verbandschef.

„Die Formulierung einer

nachhaltigen und zukunftsorientierten

Industriepolitik ist für die Stahlindustrie

zentral. Wir brauchen

einen neuen industriepolitischen

Ansatz auch in Europa.“

Protektionismus hat global

stark zugenommen

Der Protektionismus hat weltweit in

den letzten zehn Jahren stark zugenommen.

Insbesondere die Stahlbranche

hätten die protektionistischen

Maßnahmen betroffen. Immer wieder

habe die Branche in der Vergangenheit

aber auch von positiven politischen

Maßnahmen profitiert, sagte

Prof. Gabriel J. Felbermayr, Präsident

des Instituts für Weltwirtschaft (IfW)

Kiel. Etwa 70 % des Stahl-Welthandels

40 Stahlreport 6|19


findet dem Wirtschaftsforscher

zufolge in einem Umfeld statt, das

nicht als Level-playing-field bezeichnet

werden könne. „Es gibt keine

andere Branche, in der das Thema

Level-Playing-Field eine so hohe

Bedeutung hat“, sagte Felbermayr.

Chinesische Stahlindustrie nicht

ohne Staatshilfe aufgebaut

Das Land, das in den letzten zehn

Jahren auf dem Sektor der Stahlindustrie

die meisten Maßnahmen

erlassen hat, sei jedoch nicht, wie

man vielleicht annehmen könne,

China, sondern die USA gewesen.

Vor der globalen Wirtschaftskrise

2008 waren die Verhältnisse jedoch

noch umgekehrt und das Reich der

Mitte das aktivste in Sachen protektionistische

Maßnahmen. „Der Aufbau

der Stahlindustrie ist in China

nicht ohne staatliche Hilfe geschehen“,

sagte Felbermayr.

Es wäre wünschenswert, so der

ifo-Experte für Außenwirtschaft,

wenn die WTO schärfere Instrumente

hätte, Missständen in der

Anwendung protektionistischer

Maßnahmen entgegenzuwirken zur

Verfügung hätte.

Der einzige Weg, gleiche Wettbewerbsbedingungen

für die europäische

Stahlindustrie etwa in

Sachen CO 2 -Emissionen herzustellen,

sei Felbermayr zufolge, das mit

den Stahlimporten eingeführte Kohlendioxid

zu besteuern und die Stahlexporte

aus der EU mit einem niedrigeren

CO 2 -Profil von dieser Steuer

auszunehmen.

Welche Bedeutung Online-Plattformen

auf die klassischen Industrien

und darunter vor allem die Stahlindustrie

hat, hat Gisbert Rühl, CEO

von Klöckner & Co SE, ausgeführt.

Mit kloeckner.i und der mittlerweile

vom Mutterkonzern weitgehend

unabhängigen XOM Materials gehört

Klöckner & Co zu den digitalen Pionieren

im Stahlmarkt.

Weitere Referenten auf der Veranstaltung

waren unter anderem

Andreas J. Goss, CEO der thyssenkrupp

Steel Europe AG, Dr. Henrik

Adam, CCO von Tata Steel Europe,

sowie die saarländische Ministerin

für Wirtschaft, Arbeit, Energie und

Verkehr, Anke Rehlinger. 2

Bild: WV Stahl

„Stahl war, ist und

bleibt ein Fundament

unserer Industrie“:

Armin Laschet,

NRW-Ministerpräsident

auf dem Berliner

Stahldialog der

Wirtschaftsvereinigung

Stahl im Mai.

Berliner Stahldialog 2019

Industriepolitische

Perspektive für Stahl in Europa

Wenige Tage vor der richtungsweisenden Europawahlen diskutierten

Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik im Rahmen

des Berliner Stahldialogs der Wirtschaftsvereinigung Stahl im Mai

über die Chancen und Herausforderungen der Stahlindustrie in

Deutschland und Europa.

Vor rund 250 Gästen betonte

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der

Wirtschaftsvereinigung Stahl, die

Notwendigkeit einer industriepolitischen

Perspektive für die EU: „Die

Stahlindustrie kann die enormen

Herausforderungen, wie den zunehmenden

Protektionismus weltweit

und die Transformation in eine CO 2 -

arme Wirtschaft, nur in einem starken

Europa bewältigen. Dazu braucht

es die Begleitung durch eine kluge

Wirtschafts- und Industriepolitik.“

Das Veranstaltungsmotto „Perspektiven

einer strategischen Industriepolitik“

griff Armin Laschet,

Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen,

in seiner Rede auf

und verwies auf die Bedeutung der

Stahlindustrie in Deutschland für die

Wirtschaft: „Stahl ist längst ein High-

Tech-Produkt und als Werkstoff

Grundlage vieler klimafreundlicher

Produkte. Stahl war, ist und bleibt

damit ein Fundament unserer Industrie.“

Svenja Schulze, Bundesministerin

für Umwelt, Naturschutz und

nukleare Sicherheit, stellte in ihrem

Vortrag die Verantwortung aller Sektoren

für mehr Klimaschutz in den

Mittelpunkt, hob jedoch auch die

Bemühungen der Stahlindustrie hervor:

„Die Stahlindustrie in Deutschland

hat bereits einen großen Beitrag zum

Klimaschutz geleistet. Für das Ziel

einer klimaneutralen Stahlproduktion

braucht es innovative Verfahren. Um

dies zu unterstützen, wird derzeit im

Bundesumweltministerium ein Förderprogramm

zur Dekarbonisierung

der Industrie erarbeitet.“

Im Rahmen des Berliner Stahldialogs

der Wirtschaftsvereinigung Stahl

treffen einmal im Jahr Vertreterinnen

und Vertreter aus Wirtschaft und Politik

zusammen, um über aktuelle Branchenthemen

zu diskutieren. Nach

Reden von NRW-Ministerpräsident

Armin Laschet und Bundesumweltministerin

Svenja Schulze waren in diesem

Jahr Elmar Brok (MdEP, CDU),

Tim Hartmann (Vorsitzender der Vorstände

der AG der Dillinger Hüttenwerke

und der Saarstahl AG), Jo Leinen

(MdEP, SPD), Frank Schulz (Vorsitzender

der Geschäftsführung, ArcelorMittal

Germany Holding) und

Michael Theurer (MdB, FDP) auf dem

Podium zu Gast. 2

Stahlreport 6|19

41


Messen

und Märkte

Bericht/Nachrichten

Eulerhermes-Studie: Deutschland auf Platz 12

Weltweites Zahlungsverhalten leicht verbessert

Das weltweite Zahlungsverhalten hat sich im vergangenen Jahr leicht verbessert. Die sogenannten „Days of Sales

Outstanding“ (DSO), also die Forderungslaufzeit zwischen Rechnungslegung und der tatsächlichen Bezahlung,

waren 2018 mit weltweit durchschnittlich 65 Tage einen Tag kürzer als noch im Vorjahr. 2017 hatte allerdings den

höchsten Stand seit zehn Jahren markiert. Die leichte Verbesserung des Zahlungsverhaltens dürfte sich auch 2019

fortsetzen. Der Kreditversicherer Euler Hermes geht in seiner aktuellen Studie für 2019 von einer Forderungslaufzeit

von durchschnittlich 64 Tagen aus (-1 Tag).

„In wirtschaftlich guten Zeiten drücken Unternehmen

bei ihren Kunden gerne mal ein Auge zu. Sie

gewähren längere Zahlungsziele und dulden auch eher

eine schlechtere Zahlungsmoral“, sagt Ron van het Hof,

CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und

der Schweiz. „Die große Unsicherheit, die 2018 durch

den Brexit, den Handelskonflikt und die plötzlich stark

steigenden Handelsbarrieren entstanden, hat jedoch das

Risikobewusstsein vielerorts wieder geschärft. Das hat

infografik Zahlungsverhalten

DSO = Durchschnitt Debitorenlaufzeit (Days Sales Outstanding)

zu einer stärkeren Disziplin bei den Zahlungszielen

geführt. In schlechten Zeiten scheuen Unternehmen das

Risiko, haben weniger Vertrauen und bringen lieber

ihre Schäfchen ins Trockene. Das stößt nicht immer auf

Gegenliebe, denn umgekehrt versuchen Abnehmer in

schlechteren Zeiten vermehrt, ihre Zahlungsziele zu

verlängern – insbesondere dann, wenn sie selbst recht

knapp bei Kasse sind.“

Diese beiden gegensätzlichen Trends haben dazu

geführt, dass sich der weltweite Durchschnitt der DSO

nur leicht verbessert hat.

China: rote Laterne für Spätzahler

„Die rote Laterne geht erneut an China“, sagt Ludovic

Subran, Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe und

stellvertretender Chefvolkswirt der Allianz. „Unternehmen

müssen in China im Schnitt ganze drei Monaten

auf ihr Geld warten. Allerdings folgen nur knapp dahinter

gleich fünf Mittelmeerstaaten, darunter zahlreiche Europäer.

Sie sind zum Teil in schlechte alte Gewohnheiten

zurückgefallen und erfüllen 2018 vielerorts das Klischee,

dass Südeuropäer bei der Zahlungsmoral nicht gerade

zu den Klassenbesten gehören.“

Hinter China (92 Tage) gehören Griechenland (90),

Italien (86), Marokko (84), die Türkei (79) und Spanien

(78) ebenfalls zu den schlechtesten Zahlern. Nach Saudi-

Arabien (77) und Taiwan (74) folgen mit Frankreich und

Portugal (je 73) zwei weitere europäische Staaten in den

„Negativ-Top-10“. In Italien ist die Verschlechterung

der Zahlungsmoral mit +5 Tage besonders eklatant, aber

auch Frankreich, Griechenland (je +2) und Spanien (+1).

Deutschland liegt mit 54 Tagen (unverändert im Vergleich

zum Vorjahr) 11 Tage unter dem weltweiten

Durchschnitt. Das bedeutet Rang 12: Für die „Top 10“

der Schnellzahler hat es nicht gereicht. Die vorbildlichsten

Zahlen sitzen in Neuseeland (47), Südafrika (48) sowie

den deutschen Nachbarn Österreich (49) und der Schweiz

(50).

Elektronikbranche, Maschinenbau und

Baugewerbe zahlen spät

Weltweit müssen Unternehmen in der Elektronikbranche

(89 Tage) sowie im Maschinenbau (86) und Baugewerbe

(82) besonders lange auf ihr Geld warten. Letztere Branche

war 2018 zudem von der höchsten Anzahl an Großpleiten

betroffen. Weltweit meldeten 51 große Bauunternehmer

im Jahr 2018 Insolvenz an.

42 Stahlreport 6|19


Deutschland: Luftfahrt-,

Pharma- und Elektronikbranche

zahlen am spätesten

In Deutschland werden Unternehmen

in der Luftfahrt- und Pharmaindustrie

sowie der Elektronikbranche

am spätesten bezahlt. In der

Luftfahrt müssen Lieferanten mit 77

Tagen über drei Wochen länger auf

ihr Geld warten als im bundesweiten

Durchschnitt von 54 Tagen. Aber

auch in der Pharmaindustrie bezahlen

Unternehmen erst nach 72 Tagen

ihre Rechnungen (Vorjahr: 77 Tage),

in der Elektronikbranche nach 67

Tagen (Vorjahr: 66 Tage). Besonders

schnelle Zahler hingegen findet man

in Deutschland vor allem in endkundennahen

Sektoren, insbesondere

im Einzelhandel (28 Tage, Vorjahr:

29 Tage), in der Telekommunikationsbranche

(38 Tage, Vorjahr: 42

Tage) sowie im Lebensmittelsektor

(44 Tage, Vorjahr: 39 Tage). Die

stärkste Verbesserung verzeichneten

2018 die freiberuflichen Dienstleistungen

in Deutschland mit einem

Rückgang der Forderungslaufzeit

von durchschnittlich sieben Tagen.

Sieben Tage länger als noch im Vorjahr

müssen hingegen Unternehmen

aus den Bereichen Freizeitindustrie

und Haushaltswaren warten. 2

EMO Hannover 2019 zeigt spannende Start-ups

Wenn sich Ingenieure von der Natur inspirieren lassen

Auf der EMO Hannover vom 16.-

21.9. stellen traditionell auch Jungunternehmer

ihre neuen Geschäftsmodelle vor.

Unter anderem präsentiert sich die Cell-

Core GmbH, ein Unternehmen, dessen

Geschäftsmodell die biomimetische Ingenieurskunst

ist: Die Tüftler imitieren hocheffiziente,

über Jahrmillionen optimierte

Strukturen aus der Natur (Mimesis) und setzen

sie technisch zur Optimierung verschiedenster

Bauteile oder Produkte um. Die

werden dadurch leichter, stabiler oder steifer

– oder alles gleichermaßen. CellCore

begleitet derzeit überwiegend mittelständische

Unternehmen aller Branchen von der

Ideenentwicklung bis zum realen Prototypen.

Ein Beispiel ist die Einspritzdüse für Triebwerke

kleiner Satelliten. Mithilfe ihrer Software

und klassischer Topologieoptimierung,

haben CellCore-Mitarbeiter gemeinsam mit

der Trumpf Laser- und Systemtechnik

GmbH und dem Institut für Raumfahrtsysteme

der Universität Stuttgart einen Prototypen

zunächst am Computer entworfen,

indem sie die optimalsten Strukturen kalkulierten.

Die Software berechnete, an welchen

Stellen Material überflüssig ist, weil

dort keine Spannungen wirken, und wo ver-

Optimierte Einspritzdüse eines Satellitentriebwerks

stärkende Strukturen notwendig sind. Erst

nachdem am Computer eine funktionstüchtige

Komponente mit optimalen Eigenschaften

entstanden war, stellten die Techniker

eine erste reale Einspritzdüse mittels 3D-

Druck her. „Wir haben in nur zwei Entwicklungsschleifen

eine Komponente entwickelt,

die inzwischen auch die erforderlichen

Belastungstests erfolgreich absolviert hat“,

berichtet Andreas Krüger, Geschäftsführer

von CellCore. „Die neue Düse ist um

beachtliche 83 % leichter als die ursprüngliche

Komponente.“ In den nächsten Monaten

wird die biomimetische Einspritzdüse im

Weltraum eingesetzt werden.

Foto: CellCore GmbH

IPS 2019

KALTENBACH-Hausmesse zeigt neueste Stahlbearbeitungstrends

Der Countdown läuft: Vom 25.-28. Juni 2019 ist es wieder

soweit, die offizielle Hausmesse International Partners-in-Steel (IPS)

des Herstellers von Stahl- und Metallbearbeitungsanlagen Kaltenbach

eröffnet zum 12. Mal in Lörrach ihre Pforten. Dem internationalen

Fachpublikum werden exklusiv die neuesten Trends und Innovationen

rund um die Branchen Stahlbau, Stahlhandel und

Metallbearbeitung präsentiert – so wie es in dieser Breite und Tiefe

sonst weltweit nirgends zu erleben ist.

In diesen zukunftsorientierten Branchen haben die Technologien

Trennen, Sägen, Bohren, Umformen, Schweißen und Konservieren

eine hohe Bedeutung, neue Trends sind ür die Anwender oft essenziell.

Daher bietet das IPS-Ausstellerprogramm den Besuchern Live-

Demonstrationen modernster Fertigungstechnik und exklusive Praxistouren

aus erster Hand, um sich über den neuesten Stand der

Technik zu informieren.

Auch das diesjährige Event gibt dem Erfahrungsaustausch wieder

einen hohen Stellenwert und bietet viel Raum und Zeit zur Weiterentwicklung

und Pflege von erfolgreichen und nachhaltigen Netzwerken.

Hierzu zählen zum Aussteller- und Teilnehmerkreis renommierte

Industriepartner und Branchenverbände – etwa den Bundesverband

Deutscher Stahlhandel. Die Kaltenbach-Gruppe bringt erneut zum

Ausdruck, wie sie ihre Kunden und Partner mit vollständigen Lösungen

aus ihrem Produktportfolio begleitet.

Darüber hinaus soll abermals eine spektakuläre Innovation präsentiert

werden: Die KDP ist die neuste und leistungsstärkste Bohrmaschinen-Baureihe

aus dem Hause Kaltenbach. Die moderne und

robuste Maschinen- und Spindelkonstruktion sorgt für Bohr- und

Fräsbearbeitung mit Hochleistung. Durch erzielbare Parallelisierungseffekte

lassen sich mit der KPD die Produktions- und Rüstzeiten

massiv reduzieren.

[ Info ]

Weitere Informationen zum Programm der IPS und zur Anmeldung finden

sie unter www.ips-fair.com.

Stahlreport 6|19

43


BDS

Research

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research

Darf’s ein bisschen weniger sein?

Das Jahr 2018 ist für die deutsche Stahldistribution positiv verlaufen – doch die weltweiten

Konjunkturerwartungen haben sich seit einiger Zeit eingetrübt. Handelskriege und die ungeklärten

Fragen zum Brexit führen zu Unsicherheiten. Viele stahlverarbeitende Branchen in Europa sind

jedoch weiterhin gut beschäftigt und erwarten auch für 2019 Wachstum. Sorgen bereitet allerdings

die Situation bei den Automobilherstellern.

Foto: privat

Jörg Feger, Bereichsleiter

Research im

Bundesverband

Deutscher Stahlhandel

(BDS), berichtet

zusammenfassend

angesichts der ihm

bis einschließlich

März 2019

vorliegenden Zahlen.

Das Jahr 2018 ist für die deutsche

Stahldistribution positiv verlaufen.

Im Schnitt konnte in den meisten

Monaten eine höhere Tonnage als

üblich abgesetzt werden. Die weltweiten

Konjunkturerwartungen haben

sich jedoch seit einiger Zeit eingetrübt.

Handelskriege und die ungeklärten

Fragen zum Brexit führen zu Unsicherheiten.

Sorgen bereitet die Situation

bei den Automobilherstellern.

Auch wenn andere stahlverarbeitende

Branchen in Europa weiterhin gut

beschäftigt sind, ist die Stahlnachfrage

geringer als im vergangenen Jahr.

Lagerabsatz

Der Lagerabsatz verlief im Jahr 2018

recht erfreulich. Insgesamt wurden

bei Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2

Mio. t abgesetzt. Dies ist der beste

Wert seit dem Jahr 2012. Im Vergleich

zum Vorjahr wurde 1,4 % mehr Menge

erreicht. Bei Rohren wurden sogar

deutlichere Zuwächse verzeichnet.

Das Jahr 2019 ist für die deutsche

Stahldistribution mengenmäßig etwas

schwächer gestartet. Insgesamt wurden

im Januar etwas über 950.000 t,

im Februar 908.000 t und im März

knapp 930.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse

abgesetzt. Damit wurde im

ersten Quartal des vergangenen Jahres

4,3 % weniger Menge als im sehr starken

ersten Quartal 2018 abgesetzt.

Besonders der Absatz von Flachprodukten

zeigte sich schwächer.

Lagerbestand

Im vergangenen Jahr wurde der Jahreshöchstbestand

im Sommer erreicht.

Ende Juli wurden 2,56 Mio. t Bestand

gemeldet. Ab Herbst setzte dann ein

deutlicher Bestandsabbau ein. Im

Dezember beliefen sich die bundesweiten

Lagerbestände auf 2,22 Mio. t.

Dabei lag der branchenweite Bestand

im Vergleich zum Vorjahresmonat um

knapp 5 % höher. Zum Jahresstart

2019 setzte der übliche Lageraufbau

ein. Ende März wurden 2,46 Mio. t

Bestand gemeldet. Das sind 2,6 % weniger

als Ende März 2018 bevorratet

wurden.

Lagerreichweite

Die durchschnittliche Lagerreichweite

bei Walzstahlfertigerzeugnissen lag

im März bei 2,7 Monaten bzw. 81

Tagen. Dies sind rund 3 % mehr als

im Vorjahresmonat (vgl. Abbildung 1).

Im Schnitt des ersten Quartals 2019

lag die Lagerreichweite bei 2,6 Monaten

bzw. 78 Tagen. Damit belief auch

sie sich etwas höher als im ersten

Quartal 2018.

Lagerverkaufspreise

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens

für durchschnittliche

Verkaufspreise im kleinlosigen

Bereich zufolge setzte sich der teilweise

recht starke Preisanstieg, der

im Jahr 2016 angefangen hatte, im

Jahr 2017 fort. Auch in den ersten beiden

Monaten des Jahres 2018 konnten

bei fast allen Produkten Preissteigerungen

festgestellt werden. Zwischen

März und Mai gestaltete sich das Bild

differenzierter. Große Veränderungen

wurden dabei jedoch nicht festgestellt.

In den Monaten Juni bis September

waren die Preise bei fast allen Produkten

wieder im Aufwärtstrend. Der

Oktober, November und Dezember

zeigten sich uneinheitlich. Mitunter

wurden auch sinkende Preise beobachtet.

Auch im Januar und Februar

2019 wurde tendenziell von fallenden

Verkaufspreisen berichtet. Im März

konnten teilweise auch wieder Preissteigerungen

festgestellt werden (vgl.

Abbildungen 2 und 3). 2

[ Info ]

Fragen zu den genannten statistischen

Größen beantwortet im Bundesverband

Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,

Bereichsleiter Research:

Feger-BDS@stahlhandel.com

44 Stahlreport 6|19


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1

140

120

100

80

60

40

20

0

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2

160

150

140

130

120

110

100

90

Index (Januar 2010 = 100)

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3

Index (Januar 2010 = 100)

150

140

130

120

110

100

90

80

n Absatzindex (2007 = 100)

n Lagerreichweite in Tagen

200

180

160

97 94 99

101

96 95 100

101

96

96

92 90 90

95

140

89

91 93

120

100

55

80

78 78 75 81 78 78 75 75 72 78 78 84 75 72 123 75 81 81

60

40

20

0

Ø

2015

Ø

2016

Ø

2017

Ø

2018

Ø

2019

Mär.

2018

Apr.

2018

Mai

2018

Juni

2018

Juli

2018

Aug.

2018

Sep.

2018

Okt.

2018

Nov.

2018

Dez.

2018

Jan.

2019

Feb.

2019

Mär.

2019

1. Q. 2010

2. Q. 2010

3. Q. 2010

4. Q. 2010

1. Q. 2011

2. Q. 2011

3. Q. 2011

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1. Q. 2012

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1. Q. 2013

2. Q. 2013

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1. Q. 2014

2. Q. 2014

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1. Q. 2015

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1. Q. 2016

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1. Q. 2018

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3. Q. 2018

4. Q. 2018

1. Q. 2019

1. Q. 2010

2. Q. 2010

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1. Q. 2012

2. Q. 2012

3. Q. 2012

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1. Q. 2013

2. Q. 2013

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4. Q. 2013

1. Q. 2014

2. Q. 2014

3. Q. 2014

4. Q. 2014

1. Q. 2015

2. Q. 2015

3. Q. 2015

4. Q. 2015

1. Q. 2016

2. Q. 2016

3. Q. 2016

4. Q. 2016

1. Q. 2017

2. Q. 2017

3. Q. 2017

4. Q. 2017

1. Q. 2018

2. Q. 2018

3. Q. 2018

4. Q. 2018

1. Q. 2019

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr

Absatz und Lagerreichweite

der

Stahldistribution

Preisentwicklung

bei Langprodukten

Preisentwicklung bei

Flachprodukten und

Rohren

Stahlreport 6|19

45


BDS

Kommunikation

Eine runde

Geschichte: der

BDS-Gemeinschaftsstand

auf der

Blechexpo 2019.

Grafik: BDS

BDS-Gemeinschaftsstand auf der Internationalen Messe für Blechbearbeitung

Der Stahlhandel auf der Blechexpo

Nach den erfolgreichen Gemeinschaftsständen in den Jahren 2016 und 2018 auf der Tube

in Düsseldorf präsentieren sich der BDS und fünf seiner Mitgliedsunternehmen nun erstmalig

mit einem Gemeinschaftsstand auf der Blechexpo 2019 (Halle 10, Stand 2012). Unter dem

Motto „TREFFPUNKT STAHLHANDEL“ präsentieren die Stahlhandelsunternehmen vom

5.–8. November 2019 in Stuttgart ihr breites Leistungsspektrum für die Blechbearbeitung.

[ info ]

BDS-Gemeinschaftsstand

auf der

Blechexpo vom

5.–8.11.2019

Halle 10,

Stand 2012

Auf dem rund 180 m 2 großen BDS-Stand dabei sind

die Unternehmen

z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsges. mbH & Co. KG

z Gebr. Lotter KG

z Artur Naumann Stahl AG

z Weinmann Aach AG

z XOM Materials GmbH

Unter einem Dach und doch individuell

Die teilnehmenden Unternehmen proftitieren bei dem

Gemeinschaftsstand von den allgemeinen, zentralen

Lounge-Bereichen. Durch das Stand-im-Stand-Konzept

verfügen die ausstellenden Unternehmen zugleich aber

über einen individuellen eigenen Bereich. Für ordentliche

BDS-Mitglieder besteht ebenfalls die Möglichkeit, diese

Lounge-Bereiche auf dem Messestand zu nutzen, um

ihre Kunden zu Gesprächen einzuladen.

Mit dem Gemeinschaftsstand bietet der BDS seinen

Mitgliedern die Möglichkeit, sich auf dieser wichtigen

Leitmesse für die Blechbearbeitung dem nationalen und

internationalen Publikum zu präsentieren. Damit spricht

der Verband in erster Linie Unternehmen an, die bisher

nicht mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten

waren. Durch die konzertierte Organisation war es möglich,

die Messeteilnahme auf einem interessanten Preisniveau

anzubieten. 2

Entscheidung der EU-Kommission

Keine Kumulierung von Antidumping- und Schutzzöllen

Im Amtsblatt C 146 vom 26.04.2019

hat die EU-Kommission klargestellt, wie zu verfahren

ist, falls bei Einfuhren von Stahlprodukten,

für die Antidumping- bzw. Ausgleichszölle

gelten, die EU-Safeguardkontingente ausgeschöpft

sind und daher zusätzliche Schutzzölle

in Höhe von 25 % zu erheben wären. In diesem

Fall beabsichtigt die Kommission, die Zölle

nicht zu kumulieren, sondern nur Zölle in Höhe

des jeweils höheren Satzes zu erheben. Wenn

die Antidumpingzölle bzw. Ausgleichszölle daher

niedriger als die Schutzzölle sind, sollen nur

letztere erhoben werden, also 25 %. Wenn die

Antidumpingzölle bzw. Ausgleichszölle höher

als die Schutzzölle sind, wird der Schutzzoll

plus der den Schutzzoll übersteigende Teil der

Antidumping- oder Ausgleichszölle erhoben.

[ Info ]

Unter folgendem Link finden Sie das

entsprechende Amtsblatt:

http://bit.ly/amtsblattzuzoellen

46 Stahlreport 6|19


Verbände

und Politik

Bericht

Sr

Si

Speech

Recognition

Speech

Identification

Ar

Audio

Recognition

Ai

Audio

Identification

Pi

Predicitve

Inference

Pl

Planning

Fr

Fi

Ei

Ps

Lr

Face

Recognition

Face

Identification

Explanatory

Inference

Problem

Solving

Relationship

Learning

Ir

Image

Recognition

Gr

General

Recognition

Ii

Image

Identification

Gi

General

Identification

Sy

Synthetic

Reasoning

Da

Data

Analytics

Dm

Decision

Making

Te

Text

Extraction

Lg

Language

Generation

Lu

Language

Understanding

Lc

Category

Learning

Lt

Knowledge

Refinement

Ml

Mobility

Large

Ms

Mobility

Small

Ma

Manipulation

Cm

Communication

Cn

Control

Kürzlich hatte der

Branchenverband

Bitkom ein Periodensystem

der Künstlichen

Intelligenz veröffentlicht

und so

einzelne Elemente

des Trends erläutert.

VDMA und Bitkom zur Künstlichen Intelligenz

Nutzen statt diskutieren

VDMA und Bitkom haben sich im April aktiv in die von der EU-Kommission ausgelöste ethische Grundsatzdebatte

zur Künstlichen Intelligenz (KI) eingeschaltet. Beide Verbände aus dem Maschinenbau

bzw. der Informationswirtschaft hatten aber auch schon vorher ihre Positionen zu dem Thema durch

praktische Hinweise deutlich gemacht: nutzen statt diskutieren – lautet stark verkürzt die Botschaft.

Die von der EU-Kommission

eingesetzte High-Level-Gruppe für

Künstliche Intelligenz hatte am

8.4.19 ihre Ethikleitlinien veröffentlicht.

Diese geben den Verantwortlichen

in den Unternehmen eine

Checkliste an die Hand, was sie bei

KI-Technologien beachten sollten

und wie sie diese auf vertrauenswürdige

Weise einsetzen können.

Informationswirtschaft

Dazu erklärte Achim Berg Präsident

des Bundesverbands Informationswirtschaft,

Telekommunikation und

neue Medien e.V. (Bitkom) – sozusagen

mit zwei Gedankenschritten:

„Mit den heute vorgelegten Ethikleitlinien

sendet Europa ein klares

Signal: Ethische Fragen müssen bei

Entwicklung und Einsatz Künstlicher

Intelligenz von Beginn an mitgedacht

werden. Europa wählt damit einen

eigenen, eben europäischen Weg. KI

muss ethischen Leitlinien folgen,

darf sie nicht ignorieren und ihnen

schon gar nicht widersprechen. Die

Leitlinien sollten Grundlage für alle

Unternehmen sein, die Künstliche

Intelligenz in Europa entwickeln und

anwenden, und können zudem den

Anstoß für einen internationalen Dialog

über ethische Regeln für KI geben.

Zugleich müssen wir in Deutschland

und Europa aufpassen, dass wir

über KI nicht nur diskutieren, sondern

dass wir KI auch machen. In

die weltweite Spitzengruppe kommen

wir nur, wenn wir in Forschung,

Entwicklung und Einsatz von KI-

Anwendung mit Nachdruck und

Tempo aktiv werden. Mindestens

ebenso wichtig wie ethische Leitlinien

sind unternehmerischer Mut

und Tatkraft.“

Umfrageergebnisse

Nach einer aktuellen repräsentativen

Umfrage unter 606 Unternehmen in

Deutschland aus allen Branchen im

Auftrag des Digitalverbands Bitkom

ist jedes zweite Unternehmen (51 %)

der Ansicht, Unternehmen sollten

selbst ethische Regeln für den Einsatz

Künstlicher Intelligenz entwickeln.

Dieser Aussage stimmen zudem

3 von 5 Bundesbürgern (62 %) zu,

wie eine repräsentative Bevölkerungsumfrage

im November 2018

ergeben hat.

Maschinenbau

Die erfolgreiche Nutzung von Künstlicher

Intelligenz in der Industrie

setzt eine breite Akzeptanz dieser

Technologie in der Gesellschaft

voraus. Die ethischen Leitlinien der

EU-Expertengruppe für den Einsatz

von KI sieht der Verband Deutscher

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)

daher als grundsätzlich wichtigen

Beitrag in der öffentlichen Debatte.

Kritisch sieht der Verband allerdings,

dass die Leitlinien zu wenig zwischen

den einzelnen Anwendungen von

Künstlicher Intelligenz unterscheiden.

Vielfach sei der Mensch beim

Einsatz von KI nicht direkt betroffen,

etwa in einem Qualitätssicherungsprozess

auf Basis von Machine Learning.

Der Maschinenbau sieht in der

zu engen Betrachtung von KI die

Gefahr, dass Risiken und Regelungsbedarf

in vielen Fällen überschätzt

werden und dadurch Potenzial bei

der Verbreitung der neuen Technologie

in Europa verschenkt wird.

„Ethische Fragen sind nicht in

allen Anwendungsfällen von Künstlicher

Intelligenz gleichermaßen relevant.

Gerade im industriellen Umfeld

3

Stahlreport 6|19

47


Verbände

XXXXXXXXXX

und Politik

Berichte

3

spielen sie oft eine untergeordnete

Rolle. Es macht einen Unterschied,

ob eine Software in einem Lagerhaus

Prozesse optimiert oder in einem

Krankenhaus medizinische Diagnosen

stellt“, sagte Hartmut Rauen,

stellvertretender Hauptgeschäftsführer

des VDMA. Der Verband fordert

daher, ethische Richtlinien stärker

am jeweiligen Anwendungsszenario

auszurichten. „Bei der industriellen

Künstlichen Intelligenz sind jetzt

praktische Lösungen gefragt. Im

Wettlauf mit Ländern wie China und

den USA sollte Europa den eigenen

Spielraum nicht durch vorschnell

gezogene rote Linien beschneiden.“

In der industriellen Nutzung sieht

der VDMA erhebliche Vorteile, ressourceneffizienter

und nachhaltiger

zu produzieren und die Innovationsführerschaft

im Maschinenbau zu

behaupten. Der erfolgreiche Einsatz

von KI sichere damit langfristig Millionen

von Arbeitsplätzen in Europa.

Auch dies sei eine ethische Verantwortung.

Dazu hatte sich der VDMA

Anfang April unter der Überschrift

„Digitale Produkte und Services lassen

sich zu Geld machen“ geäußert. 2

Neuer Arbeitskreis „Machines in Construction 4.0“

Gründungsversammlung auf der Bauma

Foto: VDMA

Die zunehmende Vernetzung von Maschinen erfordert mehr Zusammenarbeit von Herstellern und Kunden.

Maschinensprache, Datenmanagement und Datensicherheit sind dafür nur einige Stichworte. Um diese Arbeit

strukturierter und mit allen an der Wertschöpfungskette beteiligten Akteuren leisten zu können, wurde auf der

Baumaschinenmesse Anfang April in München ein neuer Arbeitskreis ins Leben gerufen: Machines in Construction 4.0.

Die Gründungsmitglieder

der Arbeits -

gemeinschaft MiC 4.0

auf der Baumaschinenmesse

Anfang

April in München.

Die Arbeitsgemeinschaft soll

offen für Unternehmen aus ganz

Europa und darüber hinaus sein, den

Wirkungsgrad des Verbands Deutscher

Maschinen- und Anlagenbau

(VDMA) über die eigene Mitgliedschaft

hinaus erhöhen und hat einen Vorstand

sowie einen Geschäftsführer.

„Mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft

MiC 4.0 folgen wir dem

Wunsch unserer Mitglieder, dieses

Thema intensiv, strukturiert und zielorientiert

anzugehen“, sagte Joachim

Schmid, im VDMA Geschäftsführer

Baumaschinen und Baustoffanlagen

im Zusammenhang mit der bauma.

In den Vorstand gewählt wurden:

z Eugen Schobesberger (Liebherr

EMtec GmbH) – Vorsitzender

z Ralf Lüddemann (Leonhard Weiss)

– stellv. Vorsitzender

z Franz-Josef Paus (Hermann Paus

Maschinenfabrik GmbH)

z Martin Lehner (Wacker Neuson SE)

z Robert Laux (BOMAG GmbH)

z Dr. Andreas Ziegler (BAUER Ma -

schinen GmbH)

z Dirk Siewert (Hauptverband der

Deutschen Bauindustrie)

z Joachim Schmid (VDMA Baumaschinen

und Baustoffanlagen)

Der Vorstand hat Dr. Darius Soßdorf

zum Geschäftsführer berufen. Seit

Beginn seiner Tätigkeit im Fachverband

begleitet Soßdorf das Thema

Digitalisierung. „Ziel ist es, die vor

uns liegenden Aufgaben und Arbeiten

strukturiert anzugehen und über

alle Beteiligten hinweg geeignete

Modelle und Lösungen zu erarbeiten“,

erklärte der neue Geschäftsführer.

Interessierte Unternehmen aus

den nachfolgend genannten Wirtschaftsbereichen

können sich unter

der E-Mail-Adresse mic4.0@vdma. org

anmelden:

z Maschinenhersteller

z Bauindustrie, Bauunternehmen

z Zulieferer, Komponentenhersteller

z Software-, Sensor-, Antriebs- und

Motorenproduzenten

z Hersteller von Telekommunikations-

und Geopositioningsystemen

z Hochschulen, Institute und Forschungseinrichtungen

2

48 Stahlreport 6|19


Lifesteel

Nachrichten

Fotos, 2: BDG

Gut ein halber Kilometer Gussrohre und Formstücke

aus Gusseisen wurden bis zur Fertigstellung …

… des neuen Nachwuchsleistungszentrums

von Fortuna Düsseldorf verlegt.

Fortuna im Glück

Gussrohre für Düsseldorfer Nachwuchsleistungszentrum

Der Erfolg hat viele Väter – sagt der Volksmund. So

schwimmt auch die deutsche Gießerei-Industrie indirekt in der

Erfolgsspur des Fußballbundesligisten Fortuna Düsseldorf – weil dessen

Nachwuchsleistungszentrum auf bestimmte Gussrohre und

bewährte Farbkombinationen gesetzt hat.

Am Flinger Broich in Düsseldorf war Anfang des vergangenen Jahres

offiziell der Grundstein für das neue Nachwuchsleistungszentrum

des Erstligisten gelegt worden. Inzwischen haben die Fortuna-Nachwuchsteams

auf gut 4.000 m 2 ihre neuen Kabinen bezogen und halten

in Räumen mit moderner Präsentationstechnik die Mannschaftsbesprechungen

ab. Kraft- und Fitnessräume, Ruhebereiche sowie ein

Restaurationstrakt ergänzen das Angebot.

Damit auch alles gut läuft bzw. abläuft, ging man bei der Entwässerungstechnik

keine Kompromisse ein und hat auf das bewährte SML-

System des deutschen Gussrohrspezialisten Düker gesetzt. Das

berichtet der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie

(BDG). Diese Wahl stehe für Maßstäbe in Sachen Qualität, Stabilität,

Langlebigkeit, Brand- und Schallschutz sowie Nachhaltigkeit.

Die komplette Haustechnik wurde durch ein namhaftes Düsseldorfer

Ingenieurbüro geplant und nach dem Motto „Hier baut das Düsseldorfer

Handwerk für die Fortuna“ von einem Erkrather Installationsunternehmen

umgesetzt. Gut ein halber Kilometer SML-Rohre und -

Formstücke aus Gusseisen wurden bis zur Fertigstellung in dem

neuen Gebäude verlegt.

Wirbelndes Metall in Berlin

Twister Grande von Alice Aycock

Pulverbeschichtetes Aluminium und

Edelstahl sind die Materialien, mit denen

Alice Aycock Vorbeifahrende und Passanten

in Bewegung bringt: An einer der verkehrsreichsten

Straßen von Berlin schraubt sich

Twister Grande (tall) im 9 m hohen Corner

Space der Galerie Thomas Schulte an der

Charlottenstraße weithin sichtbar in die

Höhe.

Die 4 m hohe, komplexe Skulptur setzt sich

aus zahllosen einander umwindenden Spiralen,

Bögen und Wirbeln aus dünnen, weiß

beschichteten Aluminiumblechen zusammen.

Für diese verschlungenen, facettenreichen

Formen greift die US-amerikanische

Bildhauerin und Installationskünstlerin auf

ein umfangreiches Repertoire an zyklonischen

Windmustern zurück, die sie am

Computer zusammensetzt. Eine spezielle

Software ermöglicht es Aycock, die Umsetzbarkeit

und Statik der Elemente ihrer Skulpturen

zu berechnen und als Blaupausen für

die Fertigung umzusetzen.

Twister Grande (tall) ist mit einer Serie von

Großskulpturen verwandt, die 2014 erstmals

in einer Installation auf der Park Avenue

in New York gezeigt wurden. Die teilweise

acht Meter hohen und bis zu 20 m

langen Skulpturen aus weißen Aluminiumbändern

sollen durch die Straßenschluchten

von New York wirbelnde, wehende

Papierbögen repräsentieren und so die

Energien von Wind aber auch der Ideeen,

Gedanken und Wünsche der in New York

lebenden und arbeitenden Menschen symbolisieren.

Twister Grande (tall) von Alice Aycock, pulver -

beschichtetes Aluminium und Edelstahl, 2019.

[ info]

Das Werk ist noch bis zum 29.6.19 in der Galerie

Thomas Schulte GmbH, Charlottenstraße 24,

10117 Berlin, ausgestellt.

Foto: Peter Beckea

Stahlreport 6|19

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Lifesteel

Nachrichten

Impressum

STAHLREPORT

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution

Stahlhandel | Stahlproduktion |

Stahlverarbeitung

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums

Brannte lichterloh: das Dach der Pariser Kathedrale Notre Dame – und entfachte

eine heiße Diskussion über die kluge Wahl von Baustoffen für Kirchenbauten

Göttlicher Baustoff

Wie der Brand von Notre Dame die Materialdiskussion entfacht

Noch in der Nacht des Brandes der

Pariser Kathedrale Notre Dame zu Beginn

der Karwoche entfachte sich auch eine

besonders heiße Diskussion über den

idealen Baustoff für die Dächer solcher Kirchen:

Holz oder Stahl?

800 Jahre alte Eichenbalken trugen das

Dach in dem Gotteshaus in der französischen

Hauptstadt, brannten wie Zunder,

stürzten in das Kirchenschiff – und riefen

schnell die auf den Plan, die sich im Nachhinein

als schlaue Propheten ins Spiel

Im Museum und auf dem Fahrrad

Dortmunder Geschichten um Stahl

brachten. Sie kamen vor allem aus Köln

und Wien. In den Kapitalen am Rhein und

an der Donau waren die Dächer der dortigen

Kathedralen bereits im 19. bzw. im

20. Jahrhundert aus Eisen bzw. Stahl

errichtet worden.

Schon damals geriet die Materialwahl zu

einem Glaubensbekenntnis der Verfechter

der reinen Lehre, nach der zur Ehre Gottes

nur natürliche Stoffe verwendet werden

dürfen – übrigens wie bei den Rezepturen

für Messwein oder Hostien.

Für ihn ist es eine besondere Auszeichnung – im Ehrenamt Geschichten um Stahl

präsentieren zu können: Walter Gockel ist im und für das Dortmunder Hoesch-Museum

unterwegs. Das steht für rund 160 Jahre Stahlgeschichte.

Im Hauptamt war es früher seine Aufgabe, für die Bauinstandhaltung in allen Werksteilen

von Hoesch und später Thyssenkrupp zu sorgen. Diese Leidenschaft gibt er nun weiter,

nachdem er eine Ehrenamtsveranstaltung in der Schwerter Rohrmeisterei besucht

hatte – einem weiteren Beispiel für die Industriegeschichte des Ruhrgebietes.

z Als Ehrenamtlicher im Hoesch-Museum ist er nicht nur für die dortige Betreuung von

Besuchern zuständig, er übernimmt auch Führungen und beantwortet in der Dortmunder

Eberhardstr. 12 Fragen des interessierten Publikums.

z Außerdem bietet Walter Gockel seit einigen Jahren gemeinsam mit Kollegen Radtouren

an die Schauplätze der Stahlherstellung in Dortmund an. Die Strecke ist etwa 25 km

lang und dauert drei bis vier Stunden.

[ Info ]

Für eine Tour kann man sich über das Hoesch-Museum anmelden – unter der Telefonnummer

0231 8445856.

Herausgeber:

Bundesverband Deutscher Stahlhandel

Wiesenstraße 21

40549 Düsseldorf

Redaktion:

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)

Telefon (02 11) 8 64 97-11

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Markus Huneke

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Telefax (02 11) 8 64 97-22

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Druck:

Hellendoorn, Bad Bentheim

Erscheinungsweise:

monatlich (10 Hefte/Jahr)

Bezugspreis:

Jährlich 65 im Inland und 70 im Ausland zuzüglich

Versandspesen und Mehrwertsteuer. Abbestellungen

sind lediglich unter Einhaltung einer

dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres ende

möglich. Für die Mitglieder des BDS und die Teilnehmer

im BDS-Fernstudium ist der Bezug eines

Exemplars der Fachzeitschrift „Stahlreport“ im

Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr enthalten.

Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher

Genehmigung der Redaktion gestattet.

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verwendet und entsprechende Begriffe häufig

eingedeutscht werden.

International Standard Serial Number:

ISSN 0942-9336

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem

Papier hergestellt.

50 Stahlreport 6|19


BDS-Berufsbildung

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen

2019

Seminarthema Termin Tagungsort

Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 04.-05.06. Baunatal

Stahlkunde (Seminar) 20.-22.08. Gröditz

Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.09. Duisburg

Prüfbescheinigungen (Seminar) 18.09. Neuss

Grobbleche (Seminar) 10.-11.10. Wernigerode

Nichtrostende Stähle und ihre Produktformen (Seminar) 28.-30.10.

Lüdenscheid

Stahlkunde (Seminar) 03.-05.12. Gengenbach

Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.12. Duisburg

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)

Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM


Bereit für größere Aufgaben?

Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“

Argumente

z Staatlich zugelassener Studiengang

z Markenrechtlich geschützter Abschluss

z Orientiert am Europäischen und

Deutschen Qualifikationsrahmen

z Zertifizierter Anbieter

Inhalte

z Technik (Werkstoffe, Produkte,

Anarbeitung)

z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz,

Führungskompetenz)

z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)

Formen

z 60 Module

z 6 Präsenzphasen

z 3 Prüfungen

z 1 Studienarbeit

Für Auskünfte und Anmeldungen:

Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS AG)

Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf

Telefon: 0211 86497-0 · Telefax: 0211 86497-22

www.stahlhandel.com

fernstudium

Betriebswirt

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