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Stahlreport 2019.06

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74. Jahrgang | Juni 2019<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

6|19<br />

Stahldistribution – kommen die Goldenen Zwanziger?


Stehen der Stahldistribution die<br />

Goldenen Zwanziger bevor?<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt –<br />

und Vorhersagen zu Zeiträumen, die derzeit<br />

noch weit von uns entfernt liegen, haben<br />

immer den Charakter einer Kristallkugel.<br />

Dennoch habe ich im vorliegenden Heft den<br />

Versuch unternommen, anhand einiger Kriterien<br />

die kommenden 2020er-Jahre aus Sicht<br />

des Stahlhandels einzuschätzen. Es sieht übrigens ganz gut für<br />

uns aus!<br />

Eine Voraussetzung für ein erfolgreiches neues Jahrzehnt wird<br />

für den Stahlhandel die Bindung der besten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter an das eigene Unternehmen sein. Hierzu sind<br />

Investitionen ins „Humankapital“ unverzichtbar. Sie sollten<br />

daher jetzt noch die Chance nutzen und Ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zum nächsten Jahrgang des BDS-Fernstudiums<br />

(Start: 29.06.) anmelden. Es sind noch Plätze frei – Näheres<br />

erfahren Sie über die Kontaktdaten unten am Ende dieser Seite.<br />

Märkte, Mächte und Mechanismen – die soeben abgesagte<br />

Fusion des Joint Ventures von Thyssenkrupp mit Tata und die<br />

einsetzende Beruhigung auf der Nachfrageseite bei unseren<br />

Abnehmerbranchen sorgen für reichlich Gesprächsstoff, das<br />

hören wir aktuell aus unseren BDS-Regionalkreisen. Ich empfehle<br />

Ihnen, flankiert vom 50-jährigen Bestehen des BDS in diesem<br />

Jahr, am 26. Stahlhandelstag in Neuss am 19. und 20. September<br />

2019 teilzunehmen. Die laufenden Anmeldungen lassen auf<br />

eine Teilnehmerzahl von rund 400 Kolleginnen und Kolleginnen<br />

aus der Stahlbranche schließen. Unter www.stahlhandel.com<br />

können Sie sich jederzeit registrieren.<br />

Ihnen wünsche ich jetzt viel Freude bei der Lektüre und hoffe<br />

auf ein Wiedersehen in Neuss!<br />

Oliver Ellermann<br />

[ Infos zum BDS-Fernstudium ]<br />

Beate Wynands, Telefon: 0211 86497-19<br />

wynands-bds@stahlhandel.com<br />

INHALT<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

6 Essay: Kommen die Goldenen Zwanziger?<br />

10 MCB: Laseroptimierte Stahlsorte senkt<br />

Prozesskosten<br />

14 Nordwest-Bilanz: ein nahezu perfektes Geschäftsjahr<br />

STAHLVERARBEITER<br />

18 MEWA: Präzise navigieren mit Metallbautechnik<br />

20 Airport-Architektur: Ankommen und abheben<br />

STAHLPRODUKTION<br />

24 Thyssenkrupp: „pladur“ feiert 60. Geburtstag<br />

ANARBEITUNG UND LOGISTIK<br />

Marktübersicht Markieren & Kennzeichnen<br />

26 Markieren von Stahl – ein Überblick<br />

29 FOBA: Mit hohem Kontrast gut lesbar markieren<br />

30 Borries Markier-Systeme: Tiefe Schriften<br />

für heiße Bleche<br />

32 Kaltenbach: Profile zuverlässig markieren<br />

34 etimark: Einfach dranhängen<br />

36 SIC Marking: Dauerhafte Markierung<br />

von Schwungrädern<br />

38 Gesucht: die älteste Kasto-Säge<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

40 Handelsblatt Jahrestagung „Zukunf Stahl“<br />

41 Berliner Stahldialog 2019<br />

42 Weltweites Zahlungsverhalten leicht verbessert<br />

BDS<br />

44 Research: Darf’s ein bisschen weniger sein?<br />

46 BDS-Gemeinschaftsstand auf der Blechexpo<br />

VERBÄNDE UND POLITIK<br />

47 KI – Nutzen statt diskutieren<br />

48 Arbeitskreis „Machines in Construction 4.0“<br />

gegründet<br />

LIFESTEEL<br />

49 Fortuna Düsseldorf – Gussrohre für<br />

Nachwuchsleistungszentrum<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Foto: RM Rudolf Müller<br />

Benoit Fauchon<br />

hat zum 1.4.19 die Unternehmensleitung des<br />

Fassadenbauers seele cover GmbH mit<br />

Stammsitz im bayerischen Gersthofen übernommen.<br />

Er löste damit Konrad Maier ab, der<br />

seit 2010 als Geschäftsführer dieser Firma<br />

tätig war und sich nun<br />

in den Ruhestand verabschiedet<br />

hat. Der<br />

studierte Bauingenieur<br />

Benoit Fauchon ist<br />

bereits seit 1998 im<br />

Bereich der Membranarchitektur<br />

tätig.<br />

Zuletzt war er als Prokurist<br />

bei Taiyo<br />

Europe beschäftigt.<br />

Für die Seele-Unternehmensgruppe arbeiten<br />

weltweit rund 1.000 Mitarbeiter und erwirtschafteten<br />

mit der Realisierung komplexer<br />

Gebäudehüllen aus Glas, Stahl, Aluminium,<br />

Membranen und anderen Materialien zuletzt<br />

einen Umsatz von ca.250 Mio. pro Jahr.<br />

Patrick Aiple<br />

ist Deutscher Meister im CNC-Fräsen sowie<br />

Sechster in der entsprechenden Weltrangliste<br />

und spielt die Hauptrolle in Tschorns neuem<br />

3D Taster-Produktfilm. Geschäftsführer Ralf<br />

Tschorn: „Patrick Aiple hat mit unseren Tastern<br />

an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen<br />

und auch gewonnen. Darum ist er für uns<br />

die Idealbesetzung für den neuen Produktfilm.<br />

Denn keiner kennt die Vorteile unseres 3D-<br />

Tasters besser als er.“ Seit 1986 ist die<br />

Tschorn GmbH in Urbach auf die Herstellung<br />

von hochwertigen Mess- und Spannmitteln für<br />

die zerspanende Industrie spezialisiert. Hergestellt<br />

werden Produkte zur Nullpunktermittlung,<br />

Werkstückspannung, Werkzeugspannung<br />

und zur Werkzeugmessung.<br />

Jürgen Nowicki<br />

ist auch weiterhin Sprecher der VDMA-Arbeitsgemeinschaft<br />

Großanlagenbau. Deren Vorstand<br />

bestätigte auf dem diesjährigen Unternehmertreffen<br />

Anfang April in Hannover den<br />

Geschäftsführer der Linde AG Engineering<br />

Division einstimmig in diesem Ehrenamt, das<br />

er seit April 2016 ausübt. Seine wesentliche<br />

Aufgabe ist die Vertretung der Interessen des<br />

Großanlagenbaus in der Öffentlichkeit sowie<br />

gegenüber Verantwortlichen aus Wirtschaft,<br />

Verbänden, Politik und Presse. Zu seinen Stellvertretern<br />

in dieser Arbeitsgemeinschaft im<br />

Verband des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus<br />

(VDMA) wurden Helmut Knauthe,<br />

Foto: VDMA<br />

Foto: EFB<br />

Head of Technology,<br />

Innovation & Sustainability<br />

bei Thyssen-<br />

Krupp Industrial Solutions<br />

AG sowie Dr.<br />

Hannes Storch, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung,<br />

Outotec GmbH<br />

& Co. KG, gewählt.<br />

Klaus Linnig<br />

ist von der Mitgliederversammlung der<br />

Europäischen Forschungsgesellschaft für<br />

Blechverarbeitung e.V. (EFB) Anfang April<br />

zu ihrem neuen Präsidenten gewählt worden.<br />

Der Dipl.-Ing. ist Geschäftsführer der<br />

Schuler Pressen GmbH und Divisionsleiter<br />

Automotive der Schuler-Gruppe. Er übernahm<br />

das Amt von Dr.-Ing Stephan Arnold<br />

(l.), ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG.<br />

Klaus Linnig steht damit einer der größten<br />

Forschungsvereinigungen zur Industrieforschung<br />

vor, die seit 70 Jahren die Entwicklung<br />

der Blechverarbeitung begleitet, fördert<br />

und steuert. Aktuell werden rund<br />

80 Industrieprojekte mit 320 beteiligten<br />

Firmen und einem Finanzvolumen von<br />

10 Mio. € bearbeitet. In mehr als 500 Forschungsberichten<br />

können Experten außerdem<br />

die Grundlagen und Spezialentwicklungen<br />

in den Forschungsfeldern der Umformund<br />

Fügetechnik der letzten 40 Jahre<br />

recherchieren.<br />

Karl-Ulrich Köhler<br />

ist neues Kuratoriumsmitglied der Montanstiftung<br />

Saar. Das hat die Saarbrücker Zeitung<br />

über den Chef des hessischen Elektrotechnik-Konzerns<br />

Rittal berichtet. Der<br />

63-jährige Stahlmanager war Chef der<br />

Stahlsparte von ThyssenKrupp und gehörte<br />

danach dem Vorstand der Stahlkonzerne<br />

Corus und Tata Steel an. Die Montanstiftung<br />

Saar hält über die Stahl-Holding-Saar<br />

die Mehrheit an den saarländischen Stahlkonzernen<br />

Saarstahl und Dillinger Hütte.<br />

Helmut Gruber<br />

übernimmt Anfang Juli 2019 als Technikvorstand<br />

im Stahl-Führungsteam des österreichischen<br />

Konzerns Voestalpine AG neue und<br />

größere Verantwortung. Der 47-Jährige hatte<br />

in dem Stahlunternehmen zuletzt die Leitung<br />

für die Bandproduktion. Der Nachfolger des<br />

noch amtierenden Techikvorstands Hubert<br />

Zajicek war 1997 als Betriebsingenieur<br />

zunächst in die Voestalpine Stahl GmbH in<br />

Linz eingetreten und hat seine Karriere bei<br />

dem Stahlhersteller auf unterschiedlichen<br />

Positionen fortgesetzt – nun bis in den Vorstand.<br />

Gerald Reichmann<br />

ist neuer Chief Executive Officer an der Spitze<br />

von British Steel. Der neue Geschäftsführer –<br />

bisher in der Funktion eines Chief Financial<br />

Officers und als stellvertretender Geschäftsführer<br />

tätig – war 2017 in das Unternehmen<br />

eingetreten, nachdem er zuvor in leitender<br />

Position im Drahtbereich der österreichischen<br />

Voestalpine Verantwortung getragen hatte.<br />

British Steel ist der zweitgrößte britische<br />

Stahlkonzern.<br />

Georg Hungerkamp<br />

hat Anfang dieses Jahres seinen 85. Geburtstag<br />

gefeiert. Der promovierte Unternehmer<br />

war sein Berufsleben lang auch ehrenamtlich<br />

in den für ihn wichtigen Branchen tätig –<br />

zunächst beim Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS), der ihn u.a. mit der Verleihung<br />

des Silbernen Lagers ehrte, und dann<br />

beim Zentralverband Hartwarenhandel (ZHH).<br />

Dort war er 17 Jahre lang Präsident und hat<br />

seit 1998 den Titel eines Ehrenpräsidenten. In<br />

dieser Funktion überreichte er auf dem 5.<br />

PVH-Kongress im März in Köln seinem Nachfolger<br />

im ZHH-Präsidentenamt, Dr. Paul Kellerwessel,<br />

die Goldene Ehrennadel des Verbands.<br />

Andreas Ridder<br />

wird neuer Vorstandsvorsitzender der Nordwest<br />

Handel AG. Der Aufsichtsrat der Verbundgruppe<br />

hat den neuen Vorstandsvorsitzenden<br />

mit Wirkung ab dem 01.08.2019 für<br />

eine Amtszeit bis zum Ablauf des 31.07.2022<br />

ernannt. Andreas Ridder wird damit die Nachfolge<br />

des im November 2018 ausgeschiedenen<br />

vormaligen Vorstandsvorsitzenden Bernhard<br />

Dressler übernehmen. Für den<br />

Interimszeitraum bleibt weiterhin Aufsichtsratsmitglied<br />

Martin Helmut Bertinchamp Stellvertreter<br />

des fehlenden Mitglieds und Vorsitzender<br />

des Vorstandes.<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


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„Moderne Getriebe sind wahre Alleskönner.<br />

Denn sie verbinden optimale Leistungsübertragung<br />

mit Kraftstoffeinsparung und Laufruhe.<br />

Wie wir unseren Kunden dabei helfen?<br />

Mit perfekt angearbeitetem Qualitätsstahl.“<br />

Samet Uz, Fachkraft für Lagerlogistik<br />

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XXXXXXXXXX<br />

Stahlhandel<br />

XXXXX Kommen A die XXXXX Goldenen Zwanziger?<br />

Foto: BDS/mh<br />

BDS-Vorstand Oliver Ellermann zur Entwicklung des Stahlmarkts<br />

Kommen die Goldenen Zwanziger?<br />

Tagesaktuelle Nachrichten sowie kurzfristige Betrachtungen zu globalen Hintergründen versperren<br />

uns immer wieder die Sicht auf mittel- und langfristige Tendenzen. Dabei steht die Stahldistribution in<br />

Deutschland an der Schwelle zur zweiten Dekade im neuen Jahrtausend. Steht uns ein goldenes<br />

Jahrzehnt bevor? Oliver Ellermann unternimmt in diesem Essay einen Versuch, für den Stahlhandel<br />

anhand ausgesuchter Parameter eine Einschätzung für die nächsten zehn Jahre zu finden.<br />

Im Wesentlichen sind es vier Fragen, die aus<br />

Sicht der Stahldistribution beantwortet werden müssen.<br />

Wann endet das Wirtschaftswachstum?<br />

Die Aussicht vieler Wirtschaftsforschungs-Institute gibt<br />

für die 2020er-Jahre für Deutschland ein positives Bild<br />

ab, siehe Abbildung 1. Die gesicherte Erkenntnis, dass<br />

ab einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP)<br />

zwischen 2,0 % bis 2,5 % der gesamte Stahlmarkt positiv<br />

reagiert, kann mittlerweile auch auf die Stahldistribution<br />

übertragen werden: Als im Krisenjahr 2009 in Deutschland<br />

das BIP um 4,7 % einbrach, hatten lagerhaltende<br />

Stahlhändler, Biegebetriebe, Stahl-Service-Center und<br />

Anarbeitungsspezialisten einen Mengenrückgang von<br />

einem Viertel zu erleiden. Umgekehrt zeigte die einsetzende<br />

Bewältigung der Krise im Verlauf des Jahres<br />

2010 einen Anstieg des BIP in Deutschland um mindestens<br />

3,5 % – einhergehend mit einer Wiederbelebung<br />

unseres Absatzes, der für das Gesamtjahr 2010 bei<br />

einem Plus von rund einem Fünftel im Vergleich zum<br />

Horrorjahr 2009 lag. In den letzten beiden hinter uns<br />

liegenden Kalenderjahren 2017 und 2018 hat sich der<br />

Stahlhandel mit + 2,3 % und + 1,4 % mit einer ausgelieferten<br />

Menge von zuletzt 11,2 Mio. t bei den Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

als robust und sehr leistungsfähig<br />

hervorgetan. Für das kommende Jahrzehnt wird<br />

für Deutschland ein durchschnittliches BIP-Wachstum<br />

von erfreulichen 1,5 % pro Jahr erwartet. Dies wird das<br />

eine oder andere Jahr mit einer kleinen Delle ebenso<br />

beinhalten wie wirtschaftlich starke Jahre mit Konjunkturspitzen.<br />

Sofern sich also dieser makroökonomische<br />

Trend weiter fortsetzt, können wir für die 2020er-Jahre<br />

die aktuellen Wachstumsprognosen als erfreuliche Signale<br />

heranziehen.<br />

Handelskriege und kein Ende?<br />

Der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika<br />

wird wohl auch der 46. Präsident sein, denn Donald<br />

Trump wird am 3. November 2020 wiedergewählt wer-<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


„Chinesische ,Unternehmen‘ bewegen sich in der EU nach Herzenslust<br />

und treten in Wirklichkeit behördlich gelenkt zu europäischen<br />

Wettbewerbsbedingungen gegen hiesige Arbeitsplätze an.“<br />

den. Seine Attacken gegen die EU und die Initiierung<br />

eines Handelskriegs mit China zielen genau auf dieses<br />

Ereignis ab. Weitere (aus unserer Sicht) Entgleisungen<br />

werden folgen und somit wird uns das Hauen und Stechen<br />

auf der Ebene von nicht-tarifären Handelshemmnissen<br />

bis weit in die 2020er-Jahre hinein beschäftigen.<br />

Sie lesen richtig: Wir haben eine zusätzliche Beschäftigung<br />

mit einem Thema erhalten, welches weder<br />

Importe zurückdrängt, noch die Verfügbarkeit mit Material<br />

beeinträchtigt. Wir werden alle Hände voll damit<br />

zu tun haben, Kontingente zu verfolgen und Quoten zu<br />

beobachten. Ob die Europäische Union, wie verständlicherweise<br />

von der EU-Stahlindustrie gefordert, härtere<br />

Bandagen anlegen wird, kann aus heutiger Sicht bezweifelt<br />

werden. Die Stahldistribution in Deutschland wird<br />

sich wie gewohnt intensiv darum bemühen, die täglichen<br />

Bedarfsfälle seiner Kundenbranchen zu befriedigen.<br />

Zölle und Quoten als protektionistische Maßnahmen,<br />

das hat das Vorgehen der US-Administration im letzten<br />

Jahr gezeigt, sind der falsche Weg und haben lediglich<br />

populistische Motive. Denn mit der eigentlichen Problematik<br />

beschäftigt sich die nächste Frage:<br />

Wird der Stahl knapp?<br />

Bei einem weltweiten Produktionsvolumen von 1.800<br />

Mio. t Rohstahl beginnt die Bandbreite bei der Einschätzung<br />

der Überkapazitäten bei 553 Mio. t (UBS) und<br />

endet bei 737 Mio. t (OECD). Die Hälfte der weltweiten<br />

Produktions- und Überkapazitäten befindet sich in<br />

China, darüber hinaus exportiert die Volksrepublik<br />

circa ein Drittel ihrer Produktionsmenge.<br />

Wie steht es also um die europäische Stahlerzeugung<br />

und um die Produktion in Deutschland? Nein, als Großhändler<br />

ist es uns nicht egal, wo der Stahl am Ende herkommt:<br />

Nur eine Stahlerzeugung vor Ort in Deutschland<br />

sorgt auch beim Handel für Wettbewerbsvorteile. Denken<br />

wir an die kurzen Wege bei Lieferung und Abwicklung,<br />

die Qualität der Ware und der Kommunikation und<br />

schließlich an den Know-how-Faktor. Eine Stahlerzeugung<br />

in greifbarer Nähe erlaubt es uns, unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mit gelebter Kompetenz<br />

beim Umgang mit dem wichtigsten industriellen Werkstoff<br />

auszustatten. Dies sorgt innerhalb der gesamten<br />

Lieferkette für die notwendige Stahl-DNA, die es braucht,<br />

um als Industrienation niemals den Anschluss zu verlieren.<br />

Nach dem klaren Nein von EU-Wettbewerbskommissarin<br />

Margrethe Vestager zum Joint Venture der<br />

beiden Zughersteller Siemens und Alstom ging in den<br />

Konzernzentralen sofort die Sorge um, ob die buchstabengetreue<br />

Interpretation eines in die Jahre gekommenen<br />

EU-Wettbewerbsrechts der europäischen Industrie<br />

beim globalen Überlebenskampf hilft. Logischerweise<br />

machten die EU-Auflagen die große Stahlfusion auf<br />

3<br />

Abb. 1 – Wirtschaftswachstzum in Deutschland<br />

Bruttoinlandsprodukt, Veränderungen in Prozent pro Jahr und Dekade<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

Quelle: prognos Deutschland Report<br />

0,5<br />

0<br />

2012<br />

2013<br />

1,2%<br />

2012–2020<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

1,5%<br />

2020–2030<br />

2023<br />

2024<br />

2025<br />

2026<br />

2027<br />

2028<br />

2029<br />

2030<br />

2031<br />

2032<br />

1,0%<br />

2030–2040<br />

2033<br />

2034<br />

2035<br />

2036<br />

2037<br />

2038<br />

2039<br />

2040<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

7


Stahlhandel<br />

Kommen die Goldenen Zwanziger?<br />

„Wir müssen keine Megatrends bemühen, um festzustellen, dass der<br />

wichtigste industrielle Werkstoff auf unserem Planeten ,en vogue‘<br />

bleiben wird und ebenso das Distributions-Geschäftsmodell, welches die<br />

letzten Kilometer zum stahlverarbeitenden Kunden gewährleistet. “<br />

3 europäischer Ebene zunichte. Aus tagesaktueller Sicht<br />

ist es trotzdem zu begrüßen, dass Thyssenkrupp die<br />

Fusion mit Tata nicht weiterverfolgen wird. Tata muss<br />

seine Probleme nun selber lösen und für Thyssenkrupp<br />

wird sich vor dem Hintergrund der Diskussion um die<br />

weltweiten Überkapazitäten die Frage stellen, mit welcher<br />

Anzahl an Hochöfen es in die mittelfristige Zukunft<br />

geht.<br />

Somit bleibt es dabei, dass aus technologischen<br />

Gründen (man errichtet und schließt nicht mal eben<br />

eine Rohstahlerzeugung) immer mehr verfügbare Kapazitäten<br />

als realer Bedarf auf der Welt existieren werden.<br />

Hat mein Geschäftsmodell eine Zukunft?<br />

Ja, das Geschäftsmodell „Stahlgroßhändler“ in all seinen<br />

Facetten ist robuster denn je: Wer kann das, was der<br />

Biegebetrieb oder das Stahl-Service-Center kann? Wer<br />

soll den Vollsortimenter oder den Nischenanbieter<br />

denn in seiner Funktion ablösen? Gehen Sie bitte heute<br />

Abend durch Ihren Betrieb und schauen Sie sich die<br />

Kommissionen für die Verbringung am folgenden Tag<br />

einmal an: Es fällt mir schwer zu glauben, dass diese<br />

Vielfalt an Produkten in dieser Losgrößenstruktur<br />

durch Stahlerzeuger auf der einen oder durch Baumärkte<br />

oder 3D-Drucker auf der anderen Seite „erobert“<br />

werden soll.<br />

Dass unsere eigene Unzufriedenheit mit diesem<br />

Geschäftsmodell nichts mit den eigentlichen Handelspreisen,<br />

sondern mit der kostendeckenden Einforderung<br />

eben genau dieser Unverzichtbarkeit zu tun hat, ist<br />

landläufig bekannt und wird an dieser Stelle nicht näher<br />

diskutiert. Plattformen „bringen es“ derzeit noch nicht,<br />

Webshops sind „nice to have“, lösen aber unsere derzeitigen<br />

Strukturen nicht ab (noch können es im B2B-<br />

Bereich in unserer Branche die Menschen miteinander<br />

einfach besser).<br />

Der Stahlhandel hat fantastische Sortimente und<br />

Dienstleistungen zu jeder Zeit verfügbar, und was fehlt,<br />

das besorgen wir tagesaktuell im Zukauf bei unseren<br />

Mitbewerbern – Stahlhandel ist quasi „Sofortstahl“ in<br />

Deutschland, mit einer Preisbereinigungsfunktion, bei<br />

der wir auch noch für die Glättung von Preiskurven bei<br />

der Handelsware sorgen. Denn Werkspreiserhöhungen<br />

werden von uns verzögert weitergegeben und Werkspreissenkungen<br />

unverzüglich mit unseren Verbrauchern<br />

geteilt.<br />

Wir sind seit Jahrzehnten bereits Amazon und sehen<br />

uns mit einer demographischen Entwicklung konfrontiert,<br />

die aus Effizienzgründen den technischen Fort-<br />

Abb. 2 – Welterzeugung im Vergleich 1970/2018<br />

Mio. t/a<br />

1808<br />

595<br />

348<br />

22<br />

130<br />

0,2 1,1 27<br />

0 0,1<br />

1970 2018 1970 2018 1970 2018 1970 2018 1970 2018<br />

Quelle: wolrdsteel<br />

Stahl<br />

Aluminium<br />

lnternational<br />

Aluminium Institute<br />

Magnesium<br />

US Geolocical<br />

Survey<br />

Kunststoffe<br />

PlasticsEurope Market<br />

Research Group<br />

CFK<br />

Carbon<br />

composites<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Oliver Ellermann<br />

Oliver Ellermann erlernte den Beruf des Stahlhändlers in<br />

der 1980er-Jahren-bei Ravené-Possehl in Berlin. Im<br />

Anschluss war er dort drei Jahre im Innen- und Außendienst<br />

für den Bereich Edelstahl/NE-Metalle tätig, bevor<br />

er an die TU Berlin wechselte und sein BWL-Studium als<br />

Diplom-Kaufmann abschloss. Mitte der 1990er-Jahre<br />

begann er bei Klöckner & Co in Duisburg im Vertriebsmarketing<br />

mit weiteren Stationen beim Klöckner-Stahlhandel<br />

in München und Nürnberg.<br />

Oliver Ellermann gründete die erste lagerhaltende Klöckner-Niederlassung<br />

in Tschechien und arbeitete zwei<br />

Jahre als Geschäftsführer für Klöckner Commerciale in<br />

Italien. Er kehrte als Niederlassungsleiter des Klöckner-<br />

Stahlhandels nach Berlin zurück und baute das Bearbeitungszentrum<br />

in Velten bei Berlin auf, welches er als<br />

Niederlassungsleiter ebenfalls führte. Nach seinem<br />

Wechsel zu Bredemeier-Possehl in Braunschweig wurde<br />

er im Zuge der Übernahme durch Arcelor zum Mitglied<br />

der Geschäftsführung bei Ravené-Schäfer berufen.<br />

Seit 2007 ist Oliver Ellermann Vorstand der BDS AG und seit 2015 Vorstand der Stiftung des Deutschen Stahlhandels.<br />

Er absolvierte den Master-Fernstudiengang „Weiterbildung und Personalentwicklung“ an der Friedrich-Schiller-Universität<br />

in Jena.<br />

schritt einfordern wird. Spätestens ab dem Jahr 2025<br />

werden wir, auch vertriebsseitig und in der Abwicklung,<br />

mit weniger Personal auskommen müssen. Daher kommen<br />

die seit mehr als fünf Jahren diskutierten Lösungen,<br />

mit einer Vielzahl von Schlagworten versehen, hoffentlich<br />

noch rechtzeitig. Es handelt sich nicht um Konkurrenzmodelle,<br />

sondern um Unterstützungsinstrumente,<br />

die unsere komplexe Arbeit in der Distribution absichern<br />

sollen – denn das Fachwissen unserer kundigen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter über Märkte, Produkte<br />

und Lieferanten ist aufgrund der regionalen Verbraucherstruktur<br />

mit ihrer kurzen und klein(st)losigen Frequenz<br />

immer mehr gefordert.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Ob Bauwirtschaft, Maschinenbau oder Automotive:<br />

Auch im nächsten Jahrzehnt hat der Stahlhandel genug<br />

zu tun. Dabei wird natürlich nicht immer alles Gold<br />

sein, was glänzt: Insbesondere der Kampf um neue und<br />

der Verbleib der bestehenden Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Unternehmen werden den Unterschied<br />

zwischen Sieg oder Niederlage ausmachen. Aber mal<br />

im Ernst: War das jemals anders? 2<br />

[ Fragen Sie uns! ]<br />

Kontakt zu Oliver Ellermann:<br />

Ellermann-BDS@stahlhandel.com, Tel +49 211 864970<br />

FÜR MANCHE IST ES NUR EIN STAHLTRÄGER.<br />

Besuchen Sie<br />

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Stahlhandelstag in<br />

Neuss!<br />

19./20.09.2019<br />

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Anarbeitung – strahlen SA2,5<br />

Charge – 4524-G


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Produktion und<br />

Verarbeitung<br />

Partner<br />

Kunde<br />

Endanwendung<br />

Ausgezeichnete Ebenheit<br />

Hervorragende Oberflächenund<br />

Schnittkantenqualität<br />

Technischer Kundenservice über<br />

die gesamte Lieferkette hinweg<br />

Zuverlässige Distribution<br />

Auf Anhieb fehlerfrei<br />

Gesteigerte Produktivität<br />

Verbesserte Teileausbringung<br />

Bessere Qualität des Endprodukts<br />

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über das Abwickeln des Coils bis zur Distribution über Partner an den Endkunden.<br />

Tata Steel und MCB Deutschland kooperieren<br />

Laseroptimierte Stahlsorte<br />

senkt Prozesskosten<br />

Die Anforderungen an die Oberflächenqualität von Blechteilen sind in den letzten Jahren deutlich<br />

gestiegen. Gleichzeitig steht die Blechverarbeitung unter einem anhaltenden Kostendruck,<br />

möglichst effizient fertigen zu müssen. Um beidem gerecht zu werden, ist für die hp-polytechnik oHG<br />

aus Iserlohn eine ganzheitliche Betrachtung der Prozesskette entscheidend.<br />

Als Feinblechspezialist verarbeitet<br />

die hp-polytechnik oHG pro Jahr<br />

über 800 t Material. Aus unterschiedlichen<br />

Werkstoffen wie Edelstahl,<br />

Stahlblech, Aluminium, Messing oder<br />

Kupfer fertigt das Unternehmen Platinen<br />

und Komponenten für seine<br />

„Durch den immer stärker werdenden Preisdruck ist es<br />

für uns wichtig, effizient zu fertigen und dabei auch<br />

nachgelagerte Schritte mitzudenken. Dafür müssen<br />

wir uns auf konstante Materialeigenschaften verlassen<br />

können. Mit Ympress Laser benötigen wir weniger Zeit<br />

in der Nachbearbeitung, sodass wir unsere Angebote<br />

zuverlässig kalkulieren können.“<br />

Markus Kahlert, Maschinenbauingenieur bei hp-polytechnik oHG<br />

Kunden, die beispielsweise aus den<br />

Bereichen Sanitär, Leuchten, Ladenbau,<br />

Maschinenbau oder dekorative<br />

Abfallsysteme kommen.<br />

hp-polytechnik übernimmt dabei<br />

die gesamte Prozesskette Blech –<br />

vom Laserschneiden, Stanzen und<br />

Biegen über die Weiterverarbeitung<br />

bis hin zum Entgraten, Schweißen<br />

sowie zum Schleifen. Bei Bedarf<br />

unterstützt der metallverarbeitende<br />

Betrieb aber auch bei der Konstruktion<br />

von Produkten und berät mit<br />

seiner Expertise bei der richtigen<br />

Werkstoffauswahl für die jeweilige<br />

Anwendung.<br />

Durch seine starke Kundenorientierung<br />

kennt das Unternehmen<br />

die hohen Ansprüche seiner Abnehmer<br />

an die Schnittqualität und<br />

Lackierfähigkeit der bestellten Blechteile.<br />

Diese hohen Anforderungen<br />

erfüllt hp polytechnik durch ein breites<br />

Sortiment verschiedenster Güten<br />

und die geschickte Auswahl des pas-<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Fotos: MCB Deutschlandv<br />

Dank seiner großen Erfahrung und Werkstoffkenntnisse war MCB Deutschland in der Lage, Ympress Laser von Tata Steel<br />

als Alternative zu empfehlen (Thomas Bauer, Teamleiter bei MCB Deutschland, (li.) im Fachgespräch mit Markus Kahlert,<br />

Maschinenbauingenieur bei hp-polytechnik).<br />

senden Stahlblechs. Auch ein eigenes<br />

Entgratzentrum für den finalen<br />

Schliff gehört zum Angebotsspektrum<br />

des Unternehmens.<br />

Für hp-polytechnik hat sich<br />

gezeigt, dass häufig schon der Einkauf<br />

des richtigen Werkstoffs entscheidet,<br />

ob sich ein hochwertiges<br />

Bauteil auch kosteneffizient fertigen<br />

lässt. Denn gerade beim Laserschneiden<br />

können durch die Wärme Spannungen<br />

im Material freigesetzt werden,<br />

die es verziehen – was im<br />

schlimmsten Fall zu Schäden in der<br />

Verarbeitungslinie führen oder zu<br />

aufwendigem Nachbearbeiten des<br />

Verzugs führen kann. Dieser zusätzliche<br />

Prozess bedeutet für Kunden<br />

allerdings entweder weitere Kosten<br />

oder, wenn dies im Angebot nicht<br />

berücksichtigt wurde, Verluste für<br />

hp-polytechnik.<br />

Geeignete Lasergüte<br />

erfolgreich empfohlen<br />

Vor diesem Hintergrund machte<br />

MCB Deutschland, hp-polytechnik<br />

auf die Lasergüte Ympress ® Laser<br />

von Tata Steel aufmerksam. Sie<br />

wurde speziell für effizientes und<br />

präzises Laserschneiden bei hohen<br />

Geschwindigkeiten entwickelt und<br />

vereint dem Hersteller zufolge eine<br />

zuverlässige Ebenheit mit hervorragender<br />

Oberflächenqualität. Durch<br />

den laseroptimierten Stahl, so das<br />

Kalkül, hat hp-polytechnik weniger<br />

Aufwand in der Nachbearbeitung<br />

und die Kunden profitieren von<br />

einem hochwertigen Produkt zu<br />

ganzheitlich weniger Kosten.<br />

Die MCB Deutschland GmbH ist<br />

seit der Gründung von hp-polytechnik<br />

1995 ein wichtiger Materiallieferant.<br />

Der Metallgroßhändler ist<br />

Teil der niederländischen MCB<br />

Group, für die eine große Kundennähe<br />

von besonderer Bedeutung ist.<br />

Denn nur, wenn der Werkstofflieferant<br />

weiß, wofür das Material ein-<br />

„Wir pflegen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kunden. Je genauer wir ihr Geschäft kennen,<br />

desto besser können wir sie mit dem optimalen<br />

Werkstoff für ihre Anwendung versorgen. Dabei übernehmen<br />

wir auch das Supply-Chain-Management, damit<br />

sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.“<br />

Thomas Bauer, Teamleiter Stahl bei MCB Deutschland<br />

gesetzt werden soll, welche Verarbeitungsschritte<br />

es durchläuft und<br />

wie die Anforderungen an das Endprodukt<br />

aussehen, kann der passende<br />

Werkstoff empfohlen werden,<br />

so das Handelshaus.<br />

Als hp-polytechnik Schwierigkeiten<br />

bei der Beschaffung von Lasergüten<br />

hatte und Qualitätsanforderungen<br />

bei Kunden gleichzeitig<br />

immer weiter stiegen, war MCB<br />

Deutschland dank seiner tiefen<br />

Detailkenntnis in der Lage, Ympress<br />

Laser von Tata Steel als Alternative<br />

zu empfehlen.<br />

Schneller schneiden,<br />

schneller entgraten<br />

Nach einer Testphase nahm hp-polytechnik<br />

Ympress Laser als neue<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

11


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Speziell für effizientes<br />

und präzises<br />

Laserschneiden bei<br />

hohen Geschwindigkeiten<br />

entwickelt:<br />

die Stahlsorte<br />

Ympress Laser.<br />

[ kontakt ]<br />

MCB Deutschland<br />

GmbH<br />

41468 Neuss<br />

Tel. +49 2131 31310<br />

www.mcb.eu/de<br />

hp-polytechnik oHG<br />

58640 Iserlohn<br />

Tel. +49 2371 772780<br />

www.hppolytechnik.de<br />

laseroptimierte Güte in sein Sortiment<br />

auf. Heute verwendet das<br />

Unternehmen Ympress Laser E250C<br />

und S420MC in Dicken von 2 bis 15<br />

mm. Den größten Bedarf hat der<br />

Feinblechspezialist an Ympress<br />

Laser S420MC in 3 mm und Ympress<br />

Laser E250C in 5 mm. Aufgrund der<br />

hohen Festigkeitswerte kommen<br />

diese Stahlgüten bei Leuchtengehäusen,<br />

Trägerelementen im Ladenbau,<br />

Traversenelementen, Sicherungsringen,<br />

Motorenflanschen,<br />

Versteifungswinkeln und im Maschinenbau<br />

zum Einsatz.<br />

Überzeugt haben hp-polytechnik<br />

nach eigener Aussage die garantierten<br />

Produkteigenschaften von<br />

Ympress Laser auch nach dem Laserschneiden<br />

sowie die gleichbleibend<br />

engen Toleranzen bei Abmessungen<br />

und Ebenheiten. Die konstante Verarbeitungsqualität<br />

begünstigt automatisierte<br />

Fertigungsschritte, sodass<br />

der blechverarbeitende Betrieb mit<br />

dem laseroptimierten Stahl weniger<br />

zeitintensive Nachbearbeitung benötigt.<br />

So ist dem Unternehmen zufolge<br />

beispielsweise die Entgratung bei<br />

Ympress Laser deutlich schneller<br />

als bei herkömmlichen Stählen.<br />

Außerdem, so das Unternehmen weiter,<br />

ist diese Stahlgüte 10 bis 15 %<br />

schneller zu schneiden. Für die<br />

gesamte Weiterverarbeitung – inklusive<br />

Laserschnitt und Entgraten –<br />

benötigt der Feinblechspezialist für<br />

Ympress Laser deutlich weniger Zeit,<br />

sodass sich die etwas höheren Materialkosten<br />

wirtschaftlich lohnen.<br />

Für hp-polytechnik bringt der<br />

Einsatz der Ympress Laser-Güten<br />

jedoch auch eine Herausforderung<br />

gegenüber Kunden mit: Die Vorteile<br />

und Materialbesonderheiten auch<br />

transparent zu machen. Dabei steht<br />

ihm wiederum MCB Deutschland<br />

mit speziell für Ympress Laser<br />

geschultem Vertriebspersonal und<br />

Marketing- und Vertriebsmaterialien<br />

von Tata Steel unterstützend zur<br />

Seite. Mit dieser Materialexpertise<br />

kann hp-polytechnik bei seinen Kunden<br />

für Mehrwert sorgen, indem der<br />

optimale Werkstoff für die jeweilige<br />

Anwendung identifiziert wird, der<br />

wiederum Vorteile für das Endprodukt<br />

bietet.<br />

Kurzfristig? Kein Problem.<br />

Da hp-polytechnik gemäß den Aufträgen<br />

seiner Kunden fertigt, ist eine<br />

flexible Materialversorgung wichtig.<br />

So können kurzfristige Projekte<br />

erfüllt werden, ohne eine kostenintensive<br />

Lagerhaltung betreiben zu<br />

müssen. MCB Deutschland, als offizieller<br />

Vertriebspartner von Ympress<br />

Laser, liefert innerhalb von 24 h die<br />

benötigten Mengen. Der Metallgroßhändler<br />

bezieht seine Ware direkt<br />

von Tata Steel und tafelt die Coils<br />

selbst oder bei zugelassenen<br />

Ympress Laser-Prozessoren ab.<br />

Tata Steel fertigt Ympress Laser<br />

im niederländischen IJmuiden und<br />

stellt in der Werkstoffproduktion die<br />

gleichbleibend engen Toleranzen bei<br />

Abmessungen und Ebenheiten<br />

sicher. So sorgen eine strenge Kontrolle<br />

und Überwachung der chemischen<br />

Zusammensetzung des Stahls<br />

und der Prozessparameter für die<br />

garantierten, konstanten Produkteigenschaften.<br />

Aber auch für die gesamte Lieferkette<br />

gelten hohe Qualitätsstandards,<br />

damit die Vorteile von<br />

Ympress Laser auch beim Endkunden<br />

ankommen. Mit standardisierten,<br />

recyclingfähigen Schutzverpackungen,<br />

einer kontrollierten<br />

Lagerung in definierten Temperaturbereichen<br />

und speziellen technischen<br />

Vorgaben beim Abtafeln<br />

kommt das Premiumprodukt<br />

Ympress Laser zuverlässig in die<br />

Weiterverarbeitung. 2<br />

Neue Firmierung als Stahlkontor Lingemann GmbH<br />

Lingemann Stahlgroßhandel und Stahlkontor fusionieren<br />

Die Lingemann Stahlgroßhandel GmbH und die Stahlkontor<br />

GmbH fusionieren und firmieren neu als Stahlkontor Lingemann<br />

GmbH. Lingemann Stahlgroßhandel ist Spezialist für Rohre, Walzstahl<br />

und Flachprodukte, die Stahlkontor GmbH vermarktet Qualitätsstahl,<br />

Blankstahl und Edelstahl. Seit Dezember 2018 gehören<br />

sie zur österreichischen EHG-Gruppe.<br />

Mit der Fusion der beiden seit 1990 eng verbundenen Unternehmen<br />

werden Kräfte gebündelt und das gesamte Portfolio unter<br />

einem Dach zusammengeführt, hieß es in einer Mitteilung. „Für<br />

unsere Kunden ändert sich nichts – und doch viel“, sagt Detlef<br />

Schwer, Geschäftsführer am Standort Bad Oeynhausen. „Unser<br />

gesamtes Material- und Dienstleistungsangebot in Logistik und<br />

Anarbeitung erhalten sie nun ,aus einer Hand‘ von einem einzigen<br />

Handelspartner und werden von effizienteren Abläufen profitieren.“<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Unternehmen<br />

werden in die neue Stahlkontor Lingemann GmbH übernommen.<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


RICHTUNGS-<br />

WEISEND<br />

IN STAHL.<br />

PARTNERSCHAFTLICH.<br />

KONZEPTSTARK.<br />

TRANSPARENT.<br />

Das Stahlkonzept der NORDWEST Handel AG<br />

für den privaten mittelständischen Stahlhandel.<br />

STAHLVERBUND<br />

PHOENIX<br />

Robert-Schuman-Straße 17 | 44263 Dortmund | Telefon +49 231 2222-3001 | info@stahlverbund-phoenix.com | www.stahlverbund-phoenix.com


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Nordwest-Bilanz 2018<br />

„Ein nahezu perfektes Geschäftsjahr“<br />

Das vergangene Jahr 2018 war für den Nordwest-Konzern ein nahezu perfektes Geschäftsjahr.<br />

Das meldete die Dortmunder Verbundgruppe bei der Veröffentlichung der Jahresbilanz<br />

im Mai. Erstmals wurde dabei die 3-Mrd.-€-Grenze überschritten, dazu kamen der höchste<br />

Lagerumsatz der Unternehmensgeschichte und ein Rekordergebnis (EBIT) von 10,6 Mio. €.<br />

Mit einem Geschäftsvolumen<br />

von 3.041,1 Mio. € und damit einem<br />

Anstieg von 21,1 % zum Vorjahr hat<br />

die Nordwest Handel AG das Jahr<br />

2018 mit einem neuen Rekordwert<br />

abgeschlossen. Zudem wurde im<br />

Lagergeschäft mit 163,5 Mio. € eine<br />

neue Bestmarke erzielt. Ebenfalls<br />

entwickelte sich die Anzahl der angeschlossenen<br />

Fachhandelspartner<br />

hervorragend: Sie stieg im abgelaufenen<br />

Jahr um insgesamt 50 auf nunmehr<br />

1.052.<br />

„Damit konnten wir alle Ziele für<br />

2018 ausnahmslos erreichen oder<br />

sogar übertreffen – es war ein<br />

nahezu perfektes Geschäftsjahr“, so<br />

Martin Bertinchamp, Nordwest-Interimsvorstandsvorsitzender,<br />

und Jörg<br />

Simon, Nordwest-Vorstand für Stahl,<br />

Finanzen und Administration.<br />

Geschäftsbereich Stahl<br />

mit starkem Abschluss<br />

Der Geschäftsbereich Stahl erzielte<br />

mit einem Geschäftsvolumen von<br />

1.193,6 Mio. € ebenfalls einen Rekordwert,<br />

der den Wert vom Vorjahr um<br />

26,9 % übertraf. Die Entwicklung<br />

resultiere zu fast gleichen Teilen aus<br />

einem Anstieg der abgesetzten Tonnage<br />

in allen Produktfeldern sowie<br />

aus einem im Vergleich zum Vorjahr<br />

höheren Preisniveau. Die abgesetzte<br />

Tonnage konnte dabei um 13,5 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.<br />

Wachstumstreiber im Geschäftsbereich<br />

Stahl war nach Nordwest-<br />

Angaben nach wie vor der Bereich<br />

Bewehrungsstahl.<br />

Im Geschäftsbereich Stahl hat<br />

Nordwest im vergangenen Jahr zwölf<br />

neue Fachpartner hinzugewinnen<br />

können. Ebenfalls sei die Lieferantenseite<br />

um zwölf neue Zulieferer gestärkt<br />

worden. Zu den Erfolgen im vergangenen<br />

Jahr gehört auch die strategische<br />

Weiterentwicklung von Edelstahl-Rostfrei-Direktimporten<br />

etwa<br />

aus Indien, Vietnam und China. Ebenfalls<br />

hat Nordwest im Geschäftsbereich<br />

Stahl im vergangenen Jahr mit der<br />

Umsetzung des neuen „Stahlverbunds<br />

PHOENIX“ begonnen – eines neuen<br />

Konzepts für die Zusammenarbeit mit<br />

den Fachhandelspartnern in diesem<br />

Bereich, das unter anderem ein transparenteres<br />

Bonusssystem vorsieht.<br />

Im laufenden Jahr solle die Umsetzung<br />

weiter fortgeführt werden.<br />

Im Bereich Bau-Handwerk-Industrie<br />

habe sich die herausragende Entwicklung<br />

der vergangenen Jahre fortgesetzt.<br />

Das im 2018 erzielte<br />

„Wir konnten alle Ziele für 2018 ausnahmslos<br />

erreichen oder sogar übertreffen – es war ein<br />

nahezu perfektes Geschäftsjahr.“<br />

Martin Bertinchamp, Interimsvorstandsvorsitzender Nordwest Handel AG<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


„Nun streben wir die 4-Milliarden-Marke im Volumen<br />

an. Mit einem solch starken Zusammenspiel aus Top-<br />

Mitarbeitern, zukunftsorientierten Handelspartnern und<br />

langjährigen Lieferanten sind wir zuversichtlich, dass<br />

wir auch diesen Meilenstein erreichen werden.“<br />

Jörg Simon, Vorstand für Stahl, Finanzen und Administration, Nordwest Handel AG<br />

Fotos: Nordwest Handel AG<br />

Ge schäftsvolumen von 1.117,5 Mio. €<br />

übertrifft den Vorjahreswert um<br />

22,3 % deutlich und stellt für Nordwest<br />

einen weiteren Rekordwert dar. Der<br />

Bereich Haustechnik hat zwar mit<br />

183,0 Mio. € ein Minus von 9,7 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr erzielt, jedoch<br />

werde der Bereich personell zukunftsträchtig<br />

neu aufgestellt und der Relaunch<br />

der Exklusivmarke delphis am<br />

Markt sehr gut aufgenommen.<br />

Der durch die Factoring-Aktivitäten<br />

der TeamFaktor NW GmbH<br />

geprägte Geschäftsbereich TeamFaktor/Services<br />

konnte das Volumen im<br />

Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern<br />

und übertrifft mit einem<br />

Geschäftsvolumen von 546,9 Mio. €<br />

den Vorjahreswert um 20,6 %. Das<br />

Wachstum beruhe insbesondere auf<br />

dem weiteren Ausbau des Kundenstamms.<br />

Wachstumskurs fortsetzen<br />

Nach Abschluss eines erfolgreichen<br />

Geschäftsjahres 2018 rechnet das<br />

Management insgesamt mit einer<br />

Fortführung des eingeschlagenen<br />

Wachstumskurses. Der im Geschäftsbereich<br />

Stahl im vergangenen Jahr<br />

neu gegründete Stahlverbund Phoenix<br />

habe den Grundstein für die weitere<br />

erfolgreiche Entwicklung gelegt,<br />

so die Verbundgruppe. Insgesamt<br />

erwartet die Unternehmensgruppe<br />

beim Geschäftsvolumen für 2019 eine<br />

Entwicklung von +1 % bis +10 %<br />

gegenüber dem Vorjahr, insbesondere<br />

in Abhängigkeit von der Entwicklung<br />

des Stahlgeschäfts. Das operative<br />

Ergebnis (EBIT) sieht die<br />

Verbundgruppe bei rund 11,5 Mio. €<br />

(+8 %) mit einer Bandbreite von<br />

+/-0,6 Mio €.<br />

Personelle Veränderung<br />

Im Herbst 2018 hat der ehemalige<br />

Nordwest-Vorstandsvorsitzende<br />

Bernhard Dressler aufgrund einer<br />

Erkrankung sein Vorstandsmandat<br />

nicht ausüben können und im Zuge<br />

dieser Erkrankung darum gebeten,<br />

seinen Dienstvertrag und seine Vorstandsbestellung<br />

aus wichtigen persönlichen<br />

Gründen vorzeitig einvernehmlich<br />

zu beenden. Diesem<br />

Wunsch hat der Aufsichtsrat, verbunden<br />

mit der Hoffnung auf eine<br />

vollständige Genesung, entsprochen.<br />

„Wir bedanken uns bei Bernhard<br />

Dressler für seine geleistete<br />

Arbeit und sein Engagement und<br />

wünschen ihm alles Gute für die<br />

Zukunft“, sagen Bertinchamp und<br />

Simon.<br />

100 Jahre Nordwest<br />

Auch ein besonderes Jubiläum steht<br />

für Nordwest an: 1919 wurde das<br />

Unternehmen als Einkaufsverbund<br />

Nordwest GmbH von Berthold<br />

Regenbogen gemeinsam mit 22<br />

Eisenwarenkaufleuten in Bremen<br />

gegründet. 100 Jahre später feiert<br />

das Unternehmen im Mai ihr Jubiläum<br />

mit über 1.000 Gästen aus dem<br />

Kreise der Handels- und Lieferantenpartner.<br />

2<br />

NEU<br />

SAZZ Anfrag<br />

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Längsteilen<br />

Querteilen<br />

Walzen<br />

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Materialprüfung<br />

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Stahlhandel<br />

Nachrichten<br />

Foto: thyssenkrupp Materials Services<br />

Bild: Gebr. Lotter KG<br />

Grabenverbau-Lösung mit VR-Brille vorab selbst ansehen: thyssenkrupp Materials Services<br />

bietet Kunden dazu ein eigenes Tool<br />

thyssenkrupp Materials Services setzt auf Virtuelle Realität<br />

Produkt-Vorteile konkret erfahrbar machen<br />

Die thyssenkrupp Infrastructure<br />

GmbH, ein Unternehmen von thyssenkrupp<br />

Materials Services, setzt im Kundenkontakt<br />

auf den Einsatz digitaler Technik. Mit einer<br />

eigenen Virtual-Reality-Lösung sind die<br />

Experten für weltweite Infrastrukturprojekte<br />

in der Lage, die Vorteile ihres e+s Linearverbaus<br />

– eines patentierten Systems zur<br />

Abstützung von Schächten und Gräben –<br />

für ihre Kunden erlebbar zu machen. In<br />

einem zweiten Schritt soll die VR-Lösung<br />

konkret zeigen, wie geplante Schächte aussehen<br />

sollen und welche Anforderungen<br />

dafür erfüllt werden müssen.<br />

Zum ersten Mal im Einsatz war das digitale<br />

Tool auf der bauma 2019, wo Besucher in<br />

die Welt des linearen Grabenverbaus eintauchen<br />

konnten. „Diese Lösungen jetzt live<br />

erleben zu können, bietet enorme Möglichkeiten<br />

und vermittelt unseren Kunden einen<br />

optimalen Eindruck, was unser Linearverbau<br />

leistet und wo seine wirtschaftlichen<br />

Vorteile liegen“, erklärte Sven Rademächers,<br />

Leiter der Sparte Grabenverbau.<br />

Einen wesentlichen Pluspunkt des e+s Linearverbaus<br />

sieht das Unternehmen in dem<br />

erschütterungsarmen Einbau sowie in den<br />

geringen Einwirkungen auf den Boden<br />

außerhalb des Schachtes oder Grabens:<br />

Beeinträchtigungen der Bebauung und des<br />

Verkehrsflusses würden vermieden und<br />

gleichzeitig stünde viel Arbeitsraum zur Verfügung.<br />

Beim e+s Linearverbau halten biegesteife<br />

Laufwagen die Träger und damit die Verbauplatten<br />

auf Distanz. Alles läuft linear mit<br />

gleichem Abstand zur gegenüberliegenden<br />

Seite. „Insgesamt können wir mit unserer<br />

patentierten Lösung große Tiefen von 4 bis<br />

14 m und Breiten von 0,9 bis 18 m realisieren“,<br />

so Rademächers.<br />

Hoberg & Driesch hat Pouchard übernommen<br />

Mit Wirkung zum 1. Mai 2019 hat die Hoberg & Driesch-Röhrengruppe die Handels- und<br />

Anarbeitungsaktivitäten des französischen Handelshauses Pouchard übernommen. Das<br />

neue Unternehmen wird unter dem Namen Pouchard Tubes et Barres firmieren.<br />

Mit dieser Akquisition baut Hoberg & Driesch seine Position im französischen Stahlrohr-<br />

Handelsmarkt deutlich aus, verstärkt aber auch sein Anarbeitungsnetzwerk in Europa,<br />

teilte die Unternehmensgruppe mit. Pouchard wurde 1927 in der Nähe von Paris von<br />

Francis Pouchard gegründet und zuletzt in der dritten Generation von seinem Enkel Francis<br />

Pouchard geführt. Die Geschäftsführung von Hoberg & Driesch sieht in Folge der ähnlichen<br />

Produktsortimente und der zentralen Lage von Pouchard in Westeuropa erhebliche Synergiepotenziale.<br />

Pouchard Tubes et Barres hat an den Standorten Paris und Nantes 50 Mitarbeiter<br />

und wird zukünftig von Tony Tenard geführt.<br />

Smart Home zentrales Thema<br />

25. Jubiläums-Hausmesse<br />

der Gebr. Lotter KG<br />

Im Mai feierte die Firma Lotter in<br />

Ludwigsburg ihre 25. Jubiläums-Hausmesse<br />

mit rund 5.000 Besuchern. Seit 1976 verwandeln<br />

die Mitarbeiter des Unternehmens,<br />

zahlreiche Aussteller und tausende Besucher<br />

den Lotter-Firmensitz regelmäßig in<br />

einen familiären Branchentreff.<br />

Ein Besuch der Jubiläums-Hausmesse bot<br />

eine hervorragende Gelegenheit, die<br />

gesamte Produkt- und Sortimentswelt der<br />

Gebr. Lotter KG in Ludwigsburg kennenzulernen<br />

– angefangen beim Großhandel in<br />

den Waldäckern über den Walzstahlstandort<br />

in der Mörikestraße bis hin zum Einzelhandelsgeschäft<br />

am barocken Marktplatz.<br />

Insbesondere das baunahe Fachhandwerk<br />

– vom Sanitärinstallateur bis zum Heizungsbauer<br />

und vom Bodenleger bis zum Flaschner<br />

und Dachdecker – schätzt die Bemühungen<br />

von Lotter, die auf den jeweiligen<br />

großen Branchenmessen vorgeführten Neuheiten<br />

und die dort spürbaren Entwicklungen<br />

übersichtlich darzustellen und auf diese<br />

Weise für große und für kleine Handwerksbetriebe<br />

greifbar zu machen.<br />

Neben den vielen neuen Ideen machten<br />

attraktive Messeangebote, ein großes<br />

Bewirtungszelt und eine liebevolle Kinderbetreuung<br />

die Veranstaltung zu einem entspannten<br />

Erlebnis für die gesamte Familie.<br />

„Viele Aussteller äußerten bereits jetzt den<br />

Wunsch, an unserer Hausmesse im Jahr<br />

2021 teilzunehmen. Dies bestätigt, daß die<br />

Leitgedanken unserer Messe ebenso wie<br />

die Umsetzung das Marktbedürfnis von Herstellern<br />

und baunahem Handwerk nach wie<br />

vor ziemlich gut treffen“, so Helmut Ernst,<br />

Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

Smart Home, die intelligente Vernetzung<br />

von Haustechnik und Haushaltsgeräten,<br />

stand als Marktsegment mit beträchtlichen<br />

Wachstumsaussichten im Zentrum der<br />

Hausmesse.<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Automobilindustrie beschert<br />

rückläufiges Ergebnis in Q1<br />

Klöckner & Co schwach ins Jahr gestartet<br />

Der Umsatz von Klöckner & Co SE ist im ersten<br />

Quartal 2019 preisgetrieben um 4,6 % auf 1,7 Mrd. €<br />

angestiegen. Das operative Ergebnis (EBITDA) lag mit 34<br />

Mio. € allerdings unterhalb des Wertes aus dem ersten<br />

Quartal 2018 von 56 Mio. €. Während Klöckner & Co im<br />

ersten Quartal des Vorjahres von einem sehr positiven<br />

Preisumfeld profitieren konnte, wurde das Ergebnis in<br />

den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2019 durch<br />

negative Preiseffekte belastet. Das sagte CEO Gisbert<br />

Rühl bei der Präsentation der Zahlen Ende April. Zusätzlich<br />

habe sich demzufolge auch die Nachfrage, insbesondere<br />

durch die Schwäche im europäischen Automobilsektor,<br />

rückläufig entwickelt. Das Konzernergebnis belief<br />

sich auf -10 Mio. € nach 21 Mio. € im Vorjahresquartal.<br />

Der über digitale Kanäle erzielte Umsatzanteil wurde Rühl<br />

zufolge im ersten Quartal 2019 auf 27 % (Q1 2018: 19 %)<br />

gesteigert. Auch XOM Materials, die von Klöckner & Co<br />

initiierte und nun unabhängig agierende Industrieplattform<br />

zur Werkstoffbeschaffung – ist dem Konzern zufolge<br />

weiter gewachsen. So belief sich die Zahl der bei der<br />

Plattform unter Vertrag stehenden Händler und Kunden<br />

im April 2019 auf 17 bzw. 230. Zudem wurde bereits im<br />

ersten Quartal 2019 der Launch von XOM Materials in<br />

den USA realisiert. Die Digitaleinheit kloeckner.i ist im<br />

Berichtszeitraum in die Beratung von externen Unternehmen<br />

eingestiegen. Ein erstes Beratungsprojekt mit einem<br />

DAX-30-Unternehmen werde bereits umgesetzt, so Rühl<br />

weiter.<br />

KALTENBACH<br />

HAUSMESSE<br />

25.-28. JUNI 2019<br />

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Erleben Sie auf der KALTENBACH Hausmesse<br />

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Blechbearbeitung, wie sie in dieser Breite<br />

und Tiefe sonst weltweit nirgends zu sehen<br />

ist:<br />

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Abendprogramm: 19:00 - 23:00 Uhr<br />

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Vor dem Hintergrund negativer Preiseffekte sowie der<br />

rückläufigen Nachfrageentwicklung – insbesondere im<br />

Automobilgeschäft – geht Klöckner & Co davon aus, im<br />

zweiten Quartal ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 50<br />

bis 60 Mio. € und im Gesamtjahr ein EBITDA von 180 bis<br />

200 Mio. € vor wesentlichen Sondereffekten zu erreichen,<br />

erläuterte der CEO. Damit hat das Distributionsunternehmen<br />

seine Erwartungen für das laufende Jahr nach<br />

unten korrigiert. „Wir erwarten für dieses Jahr keine echte<br />

Erholung mehr“, sagte Rühl.<br />

nimmt als<br />

Aussteller te<br />

eil!<br />

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Bezogen auf das EBITDA nach wesentlichen Sondereffekten<br />

würden diese negativen Auswirkungen durch den Verkauf<br />

eines Standortes in Großbritannien mit einem<br />

voraussichtlichen Effekt von mehr als 30 Mio. € aber<br />

größtenteils kompensiert.<br />

KALTENBACH GmbH + Co.<br />

KG<br />

ips2019@kaltenbach.de | Tel.: 07621/175-0<br />

WWW.IPS-FAIR.COM | WWW.KALTENBACH.COM<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

17


Stahlverarbeiter<br />

Bericht<br />

MEWA produziert Präzisionsteile mit Bohr-, Dreh-, Fräs- und Einpressmaschinen,<br />

die dem derzeit modernsten Stand der Technik entsprechen.<br />

MEWA: Präzisionsbauteile für Schifffahrt, Schienenbau und Medizintechnik<br />

Präzise navigieren mit Metallbautechnik<br />

Für Sachsen-Anhalt ist der Maschinen- und Anlagenbau ein Leitmarkt. Zu den dort tätigen<br />

Unternehmen gehört die MEWA GmbH. Dank hochqualifizierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,<br />

modernster Produktionsanlagen und der Digitalisierung von Arbeitsprozessen ist das Unternehmen<br />

ein zuverlässiger Produzent und Lieferant von Präzisionsbauteilen aus Metall.<br />

[ kontakt ]<br />

MEWA GmbH<br />

39164 Wanzleben-<br />

Börde<br />

Tel. +49 39209 669-0<br />

www.metallhandelmagdeburg.de<br />

Wenn große Kreuzfahrtschiffe<br />

auch bei Nacht und Nebel sicher<br />

über die Weltmeere „schippern“ oder<br />

bis an die arktische Eisgrenze fahren,<br />

dann vertrauen Kapitäne, Mannschaft<br />

und Passagiere auch auf<br />

zuverlässige Präzisionstechnik eines<br />

metallverarbeitenden Familienunternehmens<br />

aus Sachsen-Anhalt. Die<br />

MEWA GmbH aus Klein Wanzleben,<br />

südwestlich von Magdeburg, fertigt<br />

unter anderem die Masthalterungen<br />

und die Getriebeboxen mitsamt<br />

Innenleben für Schiffsradare. Eine<br />

anspruchsvolle Aufgabe, denn die<br />

gut 3 m langen Radarbalken müssen<br />

rund um die Uhr und auch bei stürmischer<br />

See mit hohem Wellengang<br />

gleichmäßig und zuverlässig rotieren.<br />

Doch Getriebeboxen für Schiffsradare<br />

sind nicht die einzigen sicherheitsrelevanten<br />

Bauteile und Baugruppen,<br />

die von den Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen der MEWA<br />

GmbH produziert werden. „Unsere<br />

bisherigen Kunden kommen unter<br />

anderem aus den Branchen Schiff-<br />

bau, Schienenfahrzeugbau und aus<br />

der Medizintechnik“, sagt Stefanie<br />

Brockhaus, Geschäftsführerin der<br />

mittelständischen Firma.<br />

Produziert werden auf Kundenanfrage<br />

Sonderbauteile aus Stahl,<br />

Edelstahl, Aluminium sowie aus<br />

Metallschäumen. Geliefert werden<br />

sowohl Prototypen, Einzelanfertigungen<br />

wie auch Kleinserien von<br />

mehreren hundert Stück.<br />

Vom Prototypen<br />

bis zur Kleinserie<br />

Die Produktpalette des Unternehmens<br />

ist sehr breit. Dazu zählen<br />

knapp tonnenschwere Schwungmassen<br />

für Schiffsdieselmotoren, Gegengewichte<br />

für Schiffskurbelwellen,<br />

aber auch Bodenwannen für WC-<br />

Kabinen sowie viele Kleinbauteile,<br />

die in der Medizintechnik Verwendung<br />

finden.<br />

„Höchste Präzision und eine<br />

schnelle Auftragsabwicklung sind<br />

für uns kein Gegensatz, sondern<br />

unsere Stärke“, unterstreicht Qualitätsmanager<br />

Uwe Franke.<br />

Alle Schritte der Metallbearbeitung,<br />

vom Bohren, Drehen, Fräsen, Kanten<br />

und Scheren sowie Einpressen und<br />

Schweißen, sind auf dem aktuell<br />

höchsten Level zertifiziert. Bei der<br />

Auftragsabwicklung arbeitet die<br />

MEWA GmbH vorwiegend mit industriellen<br />

Partnern aus der Region<br />

zusammen. Sie übernehmen beispielsweise<br />

weitere Bearbeitungsschritte<br />

wie die Metallreinigung mit<br />

Sandstrahlen, das Grundieren und<br />

Lackieren.<br />

Vom Händler zum Produzenten<br />

für Präzisionsbauteile<br />

Gegründet wurde das Familienunternehmen<br />

1951 als Einkaufs- und<br />

Liefergenossenschaft des metallverarbeitenden<br />

Handwerks. Deutlich<br />

ausgeweitet wurde in den vergangenen<br />

fünf Jahren die Produktion<br />

und Montage von Sonderbauteilen<br />

und Baugruppen aus verschiedenen<br />

Stahlsorten und Metallen. Mehr als<br />

700.000 € wurden in die Modernisierung<br />

des firmeneigenen Maschinenparks<br />

und eine moderne Ferti-<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Fotos: MEWA<br />

Präzisionsbauteile aus<br />

Stahl und anderen<br />

Metallen: die MEWA<br />

GmbH aus Sachsen-<br />

Anhalt<br />

gungs- und Montagehalle auf 700 m 2<br />

überbauter Fläche investiert.<br />

Produziert wird mit Bohr-,<br />

Dreh-, Fräs- und Einpressmaschinen,<br />

die dem derzeit modernsten Stand<br />

der Technik entsprechen. Jüngste<br />

Investitionen sind eine Abkantpresse<br />

und eine Tafelschere. Die fast 14 t<br />

schwere Abkantpresse ermöglicht<br />

es, Bauteile mit engen Radien und<br />

aufwendig geformte Präzisionsteile<br />

zu fertigen. Mit der leistungsstarken<br />

Tafelschere lassen sind bis z12 mm<br />

dicke Stahlbleche von über 3 m<br />

Länge durchtrennen. Zeitaufwendige<br />

Nachbearbeitungen von Hand sind<br />

dank der modernen Biege-, Pressund<br />

Trenntechniken für Metallteile<br />

faktisch nicht mehr erforderlich.<br />

Die Mitarbeiter besitzen<br />

höchste Qualifikationen und Zertifizierungen,<br />

auch für Schweißverfahren<br />

wie das Bolzen- und Orbitalschweißen.<br />

2<br />

3D-Bügelbiegeautomat<br />

Die neueste Generation der Bügelbiegeautomaten<br />

ist:<br />

leistungsstark<br />

energiesparend<br />

wartungsfreundlich<br />

Die EBA S-Serie bietet zahlreiche<br />

Möglichkeiten zur Automatisierung:<br />

Automatische Richtsatzverstellung<br />

und Draht-Durchmesserwechsel<br />

Schnellwechselsystem<br />

Motorisierte 5t-Haspeln<br />

Drahtauslauf<br />

Progress Maschinen & Automation AG<br />

Julius-Durst-Str. 100<br />

I-39042 Brixen<br />

Tel. +39 0472 979 100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com


Stahlverarbeiter<br />

Bericht/Nachricht<br />

Fotos: GKD<br />

Die Architekten<br />

wählten das filigrane<br />

Bronzegewebe<br />

MANDARIN<br />

von GKD für die<br />

geschwungene<br />

Deckenkonstruktion<br />

der Rezeption<br />

des Hilton Frankfurt<br />

Airport Hotels.<br />

Airport-Architektur: Gestaltungshorizonte mit Metallgewebe<br />

Ankommen und abheben<br />

Rasant steigende Passagierzahlen – im Jahr 2017 wurden weltweit 4,1 Milliarden Passagiere<br />

transportiert – spiegeln sich in immer größeren Dimensionen der Flughafenarchitektur wider.<br />

Ob Erweiterung oder Airport-Neubau: Für Architekten sind Metallgewebe<br />

von GKD – Gebr. Kufferath AG ein etabliertes Element.<br />

Im Wettbewerb um Standortvorteile<br />

verwandeln sich Flughäfen<br />

vom zweckorientierten Transitort<br />

ohne Aufenthaltsqualität zum repräsentativen<br />

Wohlfühlraum. GKD-<br />

Metallgewebe erschließt Architekten<br />

und Bauherren in diesem Spannungsfeld<br />

zwischen notwendiger<br />

Attraktivität, Funktionalität und<br />

Investitionssicherheit eine große<br />

Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für Fassaden, Decken, Wände<br />

und Parkhäuser. Die funktionalen<br />

und ästhetischen Eigenschaften<br />

machen die Gewebe universell einsetzbar.<br />

Mit webbaren Abmessungen von<br />

8 m Breite und 100 m Länge sind<br />

GKD-Metallgewebe für die Gestaltung<br />

der anspruchsvollen Großbauten<br />

bestens geeignet. Neben einer<br />

Vielzahl an Gewebetypen erschließen<br />

farbige Oberflächen, Druck,<br />

Etching oder Medialisierung das<br />

ganze Spektrum gestalterischer<br />

Visionen. Edelstahlgewebe leisten<br />

durch ihre Unterstützung zur energetischen<br />

Gebäudeoptimierung, ihre<br />

lange Lebensdauer und werkstoff-<br />

bedingte Recyclingfähigkeit überdies<br />

einen wertvollen Beitrag zur Erreichung<br />

von Nachhaltigkeitszertifikaten.<br />

Anhaltenden Erfolg in der Interiorgestaltung<br />

von Flughäfen verdankt<br />

Edelstahlgewebe seiner<br />

robusten Multifunktionalität und<br />

Wandlungsfähigkeit. Als elegante<br />

Deckenverkleidung, die technische<br />

Installation revisionierbar verdeckt,<br />

erfüllt das nicht brennbare<br />

Material die hohen Sicherheitsanforderungen<br />

von öffentlichen<br />

Gebäuden. Neben den Flughäfen<br />

Düsseldorf, Zürich, Singapur,<br />

Athen und London Heathrow setzt<br />

deshalb auch Madrid-Barajas auf<br />

Deckenkonstruktionen aus GKD-<br />

Metallgewebe. 2<br />

Für die Parkhausfassade am Terminal II des Flughafens Köln/Bonn wurde Mitte der<br />

1990er-Jahre erstmals GKD-Metallgewebe zur Bekleidung verwendet.<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Foto: The Timken Company<br />

Kegelrollenlager für extreme Bedingungen – etwa für<br />

hochkorrosive Umgebungen, Höchsttemperaturen, Vakuumbetrieb<br />

oder reduzierte Schmierung: The Timken Company.<br />

FÜR EINE<br />

WELT IN<br />

ECHTZEIT.<br />

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Tool Box zu Ihrer!<br />

Timken nimmt neuen Standort in Rumänien in Betrieb<br />

Wälzlager für Extremanwendungen<br />

The Timken Company hat sich auf der Hannover<br />

Messe produktübergreifend auf Lösungen für anspruchsvolle<br />

Anwendungen unter schwierigen bis hin zu extremen<br />

Einsatzbedingungen konzentiert. Das weltweit agierende<br />

US-Unternehmen bietet branchenweit eines der<br />

breitesten Sortimente an Gehäuseeinheiten zum Schutz<br />

von Pendelrollen-, Kegelrollen-, geteilten Zylinderrollenund<br />

Kugellagern. Timken-Pendelrollenlager im Massivgehäuse<br />

zum Beispiel sind für den Betrieb in hoch verschmutzten<br />

Umgebungen ausgelegt, widerstehen herabfallendem<br />

Schutt und nehmen eine Fehlausrichtung von<br />

bis zu ±1,5 Grad auf.<br />

Die Kegelrollenlager des Herstellers sind für den Hochleistungs-Einsatz<br />

ausgelegt – einschließlich hochkorrosiver<br />

Umgebungen, Höchsttemperaturen, Vakuumbetrieb<br />

oder reduzierte Schmierung. Das Produktsortiment<br />

umfasst ein-, zwei- und vierreihige Konfigurationen plus<br />

Axiallager aus etwa 26.000 Kombinationsmöglichkeiten<br />

und in Größen von 8 mm Lagerbohrung bis über 3 m<br />

Außendurchmesser. Dem forcierten Wachstum bei Kegelrollenlagern<br />

entsprochen hatte Timken zuletzt mit der<br />

Inbetriebnahme einer zusätzlichen Fertigung in Rumänien<br />

und damit sein Netzwerk europäischer Produktionsstätten<br />

im Sinne höchster Lieferfähigkeit erweitert.<br />

Erstmals auf der Hannover Messe zu sehen waren auch<br />

die automatischen Schmiersysteme aus der Akquisition<br />

der Groeneveld Group. Das Programm erweitert das<br />

Spektrum einer automatisierten Technologie, der sich<br />

Timken bereits 2013 mit der Übernahme des Unternehmens<br />

Interlube zugewandt hatte.<br />

DIE VORTEILE FÜR HÄNDLER MIT VOSS ONLINE:<br />

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in Echtzeit + Einbindung individueller Artikelnummern<br />

und Matchcodes Anfragen und Bestellungen<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

21<br />

Abb.: Preise und Mengen sind beispielhaft und stellen kein verbindliches Angebot dar.


Stahlproduktion<br />

Nachrichten<br />

Grafik: sms Group<br />

Konzept der Compact Cold Mill, die der<br />

italienische Stahlproduzent Marcegaglia<br />

bei der sms Group geordert hat.<br />

sms Group liefert Kaltwalzanlage an Marcegaglia<br />

Höhere Ausbringung beim Kaltwalzen<br />

Marcegaglia hat die SMS group mit<br />

der Komplettlieferung einer zweigerüstigen<br />

Reversierkaltwalzanlage beauftragt. Die neue<br />

CCM ® soll am Standort Ravenna errichtet<br />

werden, wo Marcegaglia kaltgewalzte Bleche<br />

und Bänder aus Kohlenstoffstahl für vielfältige<br />

industrielle Anwendungen produziert.<br />

Sie ist als Hochleistungsanlage darauf ausgelegt,<br />

ein breites Materialspektrum zu walzen,<br />

das neben hochlegierten Kohlenstoffstählen<br />

auch Duplex-, Chrom-Mangan legierte Stähle<br />

und Siliziumstähle umfasst. Die jährliche<br />

Kapazität beträgt ca. 550.000 t.<br />

Die neue Anlage walzt, abhängig vom Produktmix,<br />

Bänder mit einem Breitenspektrum<br />

von 750 bis 1.570 mm und einem Eingangsdicken-bereich<br />

von 0,60 bis 5,00 mm. Die<br />

minimal erzielbare Enddicke beträgt 0,23<br />

mm. Die CCM soll mit einem Abwickel- und<br />

zwei Reversierhaspeln ausgerüstet werden.<br />

Beide Walzgerüste werden in Quarto-Bauweise<br />

realisiert. Die CCM wird mit dem Automatisierungspaket<br />

X-Pact ® betrieben. Dieses<br />

biete eine einheitliche und komplette Systemlösung<br />

für die leistungsstarken Regelungskonzepte<br />

und -strategien der SMS<br />

group.<br />

Zusätzlich zur Optimierung der Anlageneffizienz<br />

kommt das von der SMS group entwickelte<br />

Assistenzsystem TRC ® (Total Roll Gap<br />

Control) zum Einsatz, mit dem das automatische<br />

und stabile Einfädeln des Bandes in den<br />

bereits optimiert voreingestellten Walzspalt<br />

realisiert wird. Das Assistenzsystem ermöglicht<br />

vom Bandkopf an ein stabiles Walzen,<br />

wodurch sich die Materialausbringung durch<br />

reduzierte Überdicken am Bandanfang und -<br />

ende erhöht.<br />

Durch den sehr hohen Automationsgrad der<br />

CCM werde ein wichtiger Schritt in Richtung<br />

Digitalisierung und Anpassung an künftige<br />

Anforderungen eingeschlagen, so der italienische<br />

Stahlproduzent. Die neue CCM von<br />

Marcegaglia Ravenna S.p.A. wird voraussichtlich<br />

im April 2020 den Betrieb aufnehmen.<br />

ArcelorMittal Hamburg investiert in<br />

neue Wiedererwärmungsanlage<br />

Neuer Hubbalkenofen, mehr Effizienz<br />

Mehr Flexibilität für die Kunden, bessere Wettbewerbsfähigkeit<br />

fürs Unternehmen: Mit der strategischen Investition in den<br />

neuen Hubbalkenofen sichert ArcelorMittal die Zukunft seines Produktionsstandorts<br />

im Hamburger Hafen weiter ab. Neben den im<br />

Markt gefragten höheren Bundgewichten der Drahtprodukte erreicht<br />

ArcelorMittal mit der Investition von mehr als 15 Mio. € auch Steigerungen<br />

bei Energieeffizienz und CO 2 -Bilanz. Der spezifische Gasverbrauch<br />

wird um etwa 0,1 GJ pro Tonne Walzdraht reduziert, was<br />

einem Einsparpotenzial von 19.000 MWh Erdgas pro Jahr entspricht.<br />

Positiv sind auch die niedrigeren CO 2 -Emissionen: Mit dem neuen<br />

Ofen können sie um 3.800 t oder rund 7 % pro Jahr reduziert werden.<br />

Nach drei Jahren Bauzeit ging der neue Ofen, der aus mehr als<br />

3.000 einzelnen Teilen zusammengesetzt wurde, nun in Betrieb.<br />

Mit dem neuen Wiedererwärmungsofen können bei ArcelorMittal<br />

Hamburg längere Knüppel bearbeitet werden.<br />

Der Hubbalkenofen verfügt über eine vollautomatische Steuerungslogik<br />

des Verbrennungssystems, mit der die Effizienz deutlich gesteigert<br />

werden kann. Zudem kann ArcelorMittal mit dem größeren Ofen<br />

die Produktion von Drahtcoils mit einem Bundgewicht von zwei Tonnen<br />

anbieten. Für Kunden ist das höhere Bundgewicht ein klarer Vorteil,<br />

da so die Rüstzeiten bei der Weiterverarbeitung des Drahts zu<br />

hochwertigen Produkten wie Nägeln, Schrauben, Federn oder Drahtseilen<br />

gesenkt werden können. Das höhere Gewicht wird erreicht,<br />

indem der neue Hubbalkenofen im Produktionsprozess die Drahtvorprodukte,<br />

so genannte Knüppel, bis zu einer Länge von 16,5 m (vorher<br />

13 m) wiedererwärmt, bevor sie zu Draht gewalzt werden. Mittelfristig<br />

ist der Ausbau auf 2,5 t Bundgewicht geplant.<br />

Ein weiterer positiver Effekt des neuen Ofens ist, dass ArcelorMittal<br />

zukünftig die Ofenabwärme für die Bereitstellung von annähernd<br />

CO 2 -freier Fernwärme ins Hamburger Fernwärmenetz liefern und so<br />

zu einer umweltfreundlichen Energieversorgung für die Stadt beitragen<br />

kann. Mehr als 2.500 Haushalte in Hamburg könnten allein über<br />

die Ofenabwärme versorgt werden, was einer Einsparung von über<br />

15.000 t CO 2 jährlich entspräche.<br />

Foto: ArcelorMittal<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Foto: Schoeller Werk<br />

Versandbereite Edelstahlrohre des Schoeller Werks.<br />

Schoeller Werk auf der Stainless 2019<br />

Edelstahlrohre<br />

Vielfältig und leistungsstark –<br />

so präsentierte sich das Schoeller<br />

Werk in der Halle V am Stand 93<br />

auf der Stainless im tschechischen<br />

Brünn. Die Edelstahlmesse fand am<br />

15. und 16. Mai 2019 statt und war<br />

für das Unternehmen als einen der<br />

international führenden Hersteller<br />

von längsnahtgeschweißten Edelstahlrohren<br />

eine geeignete Plattform,<br />

um sein breites Produktspektrum<br />

für die unterschiedlichsten<br />

Branchen vorzustellen. So bietet<br />

das Schoeller Werk seinen Kunden<br />

kalibrierte und nachgezogene Edelstahlrohre<br />

in verschiedenen Werkstoffen<br />

sowie in umfangreichen<br />

Abmessungen und Ausführungen<br />

an, die individuell an diverse Anforderungen<br />

angepasst werden können.<br />

Ein zukunftsorientierter Hersteller<br />

mit langjähriger Erfahrung – seit 60<br />

Jahren produziert das Familienunternehmen<br />

aus der Eifel längsnahtgeschweißte<br />

Edelstahlrohre. Im Jahr<br />

werden inzwischen über 90 Millionen<br />

Meter an Edelstahlrohren hergestellt.<br />

Zum klassischen Kundenstamm des<br />

Schoeller Werks gehören dabei die<br />

Automobil-, die Energie- und die<br />

Industriebranche. Typische Produkte<br />

für die Automobilbranche sind unter<br />

anderem Edelstahlrohre für Abgas-<br />

[info]<br />

rückführungssysteme, Halterungen,<br />

Glühkerzen und Rails sowie kalibrierte<br />

und nachgezogene Leitungsrohre.<br />

Für Kunden aus dem Energiesektor<br />

hält das Schoeller Werk<br />

Rohrlösungen für Wärmetauscher<br />

und Control-Line-Rohre bereit. Darüber<br />

hinaus fertigt das Unternehmen<br />

hochwertige Edelstahlrohre, die in<br />

der Nahrungsmittelindustrie, der<br />

Medizin-, Kälte- und Klimatechnik,<br />

Elektro, Mess-, und Regeltechnik<br />

sowie in Versorgungssystemen zum<br />

Einsatz kommen. Dabei sind vor<br />

allem höchste Korrosionsbeständigkeit,<br />

Funktionalität und Prozesssicherheit<br />

gefordert. Enge geometrische<br />

Toleranzen, einwandfreie<br />

Oberflächen und eine gleichbleibend<br />

hohe, reproduzierbare Qualität zeichnen<br />

die Produkte des Rohrspezialisten<br />

aus.<br />

Um den permanent steigenden<br />

Bedarf an längsnahtgeschweißten<br />

und nachgezogenen Edelstahlrohren<br />

auch in Zukunft zu decken, erweitert<br />

das Schoeller Werk kontinuierlich<br />

seinen Maschinenpark. Durch die<br />

Inbetriebnahme von vier neuen<br />

State-of-the-Art-Ziehlinien wurden<br />

beispielsweise die Fertigungskapazitäten<br />

für nachgezogene Präzisionsrohre<br />

ausgebaut und die Effizienz der<br />

Produktion gesteigert.<br />

Mehr<br />

Automatisierung<br />

Beim Sägen, Lagern und<br />

Handling von Metall sind wir<br />

Technologieführer, insbesondere<br />

im Themenfeld der<br />

digitalen Lösungen.<br />

Als kompetenter Partner<br />

schaffen wir Mehrwerte, die<br />

sich sehen lassen können.<br />

Im Metallhandel sind<br />

viele Faktoren im Zeitalter<br />

der Industrie 4.0<br />

für die Wirtschaftlichkeit<br />

verantwortlich. Es<br />

zählen kurze Zugriffszeiten,<br />

hoher Durchsatz<br />

und zuverlässiges<br />

Kommissionieren. Vom<br />

Auftrag im ERP-System<br />

bis hin zum sortierten<br />

Sägeabschnitt im<br />

Behälter: Lager, Sägeund<br />

Handlingssysteme<br />

von KASTO übernehmen<br />

den gesamten Prozess<br />

vollautomatisch, autonom<br />

und hocheffizient.<br />

www.kasto.com<br />

Umfassende Informationen zu Produkten und Leistungen des Unternehmens<br />

unter www.schoellerwerk.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

23


Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

In ein farbenfrohes Gewand kleidet pladur ® die Betriebskindertagesstätte von thyssenkrupp Steel in Duisburg. Dank der Beständigkeit<br />

von pladur ® werden auch noch in vielen Jahren Kinder in die bunte Kita gehen – ohne dass man ihr dann ihr Alter ansieht.<br />

Foto: thyssenkrupp Steel Europe<br />

Durchbruch mit Architektur-Anwendungen<br />

Bandbeschichteter Flachstahl<br />

„pladur“ feiert 60. Geburtstag<br />

Die Amerikaner schicken zwei Affen ins All, eine sowjetische Rakete erreicht den Mond und der erste<br />

„Mini“ rollt vom Band: Aufbruchstimmung und Innovationsgeist prägen 1959 das Lebensgefühl. Im<br />

selben Jahr sorgt ein neuer Werkstoff bei Architekten und Bauherren für Begeisterung: ein organisch<br />

beschichteter Flachstahl, der ungeahnte Möglichkeiten für die Gestaltung von Außenfassaden und<br />

Innenausbau eröffnet. Unter dem Markennamen pladur® erfüllen die Innovationen dieser Produktfamilie<br />

von thyssenkrupp Steel nunmehr seit 60 Jahren höchste Ansprüche an Ästhetik, Qualität,<br />

Umformbarkeit, Farbvielfalt und Wirtschaftlichkeit.<br />

Am 26. Mai 1959 hebt ein ehemaliges<br />

Unternehmen der heutigen<br />

thyssenkrupp Steel Europe die erste<br />

Breitband-Coil-Coating-Anlage Eu -<br />

ropas für die Herstellung des organisch<br />

bandbeschichteten Flachstahls<br />

aus der Taufe. Und noch ahnt niemand,<br />

dass sie damit den Anfang<br />

einer Erfolgsgeschichte schreiben.<br />

Im Oktober desselben Jahres wird<br />

der neue Werkstoff auf der Internationalen<br />

Kunststoffmesse in Düsseldorf<br />

einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt<br />

– und überzeugt die Experten<br />

sofort. Denn mit seiner Stabilität,<br />

guten Umformbarkeit und vielfältigen<br />

Oberflächen mit zahlreichen<br />

Farbvarianten lassen sich selbst ausgefallene<br />

Ideen verwirklichen. Heute<br />

werden pladur-Produkte auf den<br />

Band beschichtungsanlagen in Kreuztal-Eichen,<br />

Kreuztal-Ferndorf und<br />

Duisburg-Beeckerwerth hergestellt.<br />

Armaturenbrett aus band -<br />

beschichtetem Flachstahl<br />

Das Wirtschaftswunderland nimmt<br />

in den 60er-Jahren die steigende Produktvielfalt<br />

begeistert auf. Außenfassaden<br />

von Industrie- und<br />

Geschossbauten, Trennwände von<br />

Aufzügen, Gasleitungen, tiefgezogene<br />

Kofferteile und sogar das Armaturenbrett<br />

für den Ford 20M TS sind<br />

nun mit dem beschichteten Flachstahl<br />

versehen. Seinen größten<br />

Durchbruch feiert der Werkstoff am<br />

Bau, wo Architekten ihn bis heute<br />

für die Verkleidung von Außenfassaden,<br />

Innenausbau und Dachkonstruktionen<br />

schätzen. „Unsere<br />

Beschichtungs systeme, die wir für<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


und mit unseren Kunden unaufhörlich<br />

weiterentwickeln, bieten immer<br />

wieder neue, attraktive und kostengünstige<br />

Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Das macht seit 60 Jahren die Erfolgsgeschichte<br />

von pladur aus“, sagt Jörg<br />

Paffrath, CEO der Geschäftseinheit<br />

Industry bei thyssenkrupp Steel<br />

Europe.<br />

Umweltfreundliches<br />

Herstellungsverfahren<br />

Aber nicht nur am Bau, auch in<br />

der Garagentor-, Hausgeräte- und<br />

Trailerindustrie wurde pladur als<br />

erstes bandbeschichtetes Produkt<br />

eingesetzt und hat auch heute noch<br />

seinen festen Platz. Denn in den<br />

vergangenen 60 Jahren hat thyssenkrupp<br />

Steel seine Standards<br />

hinsichtlich Werkstoffanforderungen<br />

und Oberflächenvielfalt kontinuierlich<br />

gesteigert, da pladur<br />

nicht nur für lackierte, sondern<br />

auch für ein mit Dekorfolie versehenes<br />

Produkt steht. Selbst Fassaden-<br />

und Garagentorelemente aus<br />

Stahl mit der Maserung und Haptik<br />

von echtem Holz gehören ins Portfolio.<br />

Hohe Anforderungen stellt der<br />

Stahlhersteller auch an die Umweltfreundlichkeit<br />

im Herstellungsverfahren.<br />

Bei der Vorbehandlung verzichtet<br />

er auf Chrom und im<br />

Beschichtungsprozess auf schwermetallhaltige<br />

Pigmente. pladur bietet<br />

Ingenieuren, Architekten und<br />

Projekt entwicklern darüber hinaus<br />

enorme Gestaltungsfreiheit: Über<br />

8.000 Farbtöne sind möglich in<br />

unterschiedlichen Beschichtungen<br />

und zahlreichen Stahlgüten.<br />

Blickfang im Bauhaus-Jahr<br />

Im aktuellen Bauhaus-Jubiläumsjahr<br />

dürfte die Farbkollektion „bauhausstil<br />

naturmatt“ auf verstärktes<br />

Interesse stoßen. Die kräftigen Farben<br />

und Pastelltöne in mattgehaltener<br />

Anmutung machen Fassaden<br />

von hochwertigen Geschoss- und<br />

Industriebauten auch heute noch<br />

zum ästhetischen Blickfang. Mit<br />

Design-Lösungen aus Stahl lassen<br />

sich also selbst Ideen der Bauhaus-<br />

Schule modern interpretieren. 2<br />

Um schwerere und größere Profile besser fertigen zu können,<br />

modernisiert das Stahlwerk Thüringen sein Profilwalzwerk.<br />

SMS groupliefert Universalgerüst<br />

Stahlwerk Thüringen modernisiert<br />

Profilwalzwerk<br />

Die Stahlwerk Thüringen GmbH, ein Unternehmen<br />

der brasilianischen CSN Gruppe, hat der SMS group den<br />

Auftrag über die Lieferung eines neuen Universalgerüsts<br />

für ihr Profilwalzwerk am Standort Unterwellenborn<br />

erteilt.<br />

Das neue CCS ® -Gerüst (CSS = Compact Cartridge Stand)<br />

soll das bisherige Gerüst, das bereits seit 2002 als Vorgerüst<br />

der dreigerüstigen CCS-Tandemgruppe in Betrieb ist,<br />

ersetzen. Diese Modernisierung sei aufgrund der ständig<br />

erweiterten Profilpalette, insbesondere um schwerere<br />

und größere Profile, notwendig geworden.<br />

Weiterhin umfasst die Modernisierungsmaßnahme die<br />

Neulieferung des technischen Kontrollsystems für die<br />

komplette CCS-Tandemgruppe und die Anpassung vorhandener<br />

Steuerungssysteme. Die Inbetriebnahme ist für<br />

August 2019 vorgesehen.<br />

Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!<br />

Lörrach<br />

25.-28.06.2019<br />

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Senken und Gewindeschneiden auf allen 3 Bohrachsen<br />

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500 mm für Produktivitätssteigerungen um bis zu 50%<br />

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Indirektes Antriebskonzept für kraftvolle Bearbeitungen und<br />

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<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

25


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Spezial Markieren<br />

Anwendung mit wachsender Bedeutung:<br />

das Markieren von Stahlprodukten in der<br />

gesamten Prozess- und Lieferkette.<br />

Foto: Markator<br />

Verfahren, Anwendungen, Lösungen<br />

Markieren von Stahl – ein Überblick<br />

Voraussetzung für die sichere Identifikation von Stahlprodukten ist deren prozesssichere Markierung.<br />

Nur wenn sich Informationen eindeutig zuordnen lassen, ist eine verlässliche Rückverfolgbarkeit<br />

möglich. Vom Signierprägen bis zum Lasermarkieren haben sich für den Werkstoff Stahl und andere<br />

Metalle eine Reihe von Verfahren für verschiedenste Einsatzgebiete etabliert. Angesicht der<br />

wachsenden technischen Möglichkeiten, Produkt- und Prozessinformationen auszulesen und zu<br />

verwerten, steigt die Bedeutung der industriellen Produktkennzeichnung. Welche Markier-<br />

Verfahren sich für welche Einsatzgebietet für den Werkstoff Stahl etabliert haben, fassen wir hier<br />

in einem Überblick zusammen.<br />

Die Informationen, mit denen<br />

ein Stahlprodukt gekennzeichnet<br />

werden soll, sind vielfältig. Es sind<br />

dabei nicht immer nur Kodierungen,<br />

die auf das Material aufgebracht werden<br />

sollen. Oft geht es auch darum,<br />

Informationen in einer lesbaren Textzeile<br />

aufzubringen, oder es sollen<br />

Logos oder andere grafische Symbole<br />

zu sehen sein.<br />

Beispiele für gängige Markierinhalte<br />

sind<br />

z Angaben zum Kunden<br />

z Versandadresse<br />

z Werkstoffnummer<br />

z Schmelze<br />

z Prüfung<br />

z Materialnorm<br />

z Prüfbescheinigung<br />

z Abmessungen<br />

z Anzahl<br />

z Gewicht<br />

z Produkt-ID/Artikelnummer<br />

z Auftragsnummer<br />

z Kurzname<br />

z Charge<br />

Aufbringen der Markierung<br />

Ist die passende Kodierungsart für<br />

die Anwendung gefunden, stellt sich<br />

die Frage, wie die Codes, Zeichen<br />

oder/und Formen auf das jeweilige<br />

Bauteil, das Werkstück oder Produkt<br />

optimal aufgetragen werden können.<br />

Für die Kennzeichnung von Stahl und<br />

anderen Metallen stehen dazu verschiedene<br />

Verfahren zur Verfügung.<br />

Die gängigsten sind das Nadelmarkieren,<br />

das Ritzmarkieren, das Contour-Marking<br />

bzw. das Fräsen, das<br />

Lasermarkieren, das Bedrucken per<br />

Tintenstrahldrucker, das Etikettieren<br />

sowie das Plasma-Markieren. Weiterhin<br />

stehen für einfache Markieraufgaben<br />

auch weiterhin konventio-<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


nelle Verfahren wie das Schlagstempeln<br />

zur Verfügung.<br />

Welches Markierverfahren das<br />

für die jeweilige Anwendung am besten<br />

Geeignete ist, hängt stark vom<br />

jeweiligen Einsatzzweck ab. Beeinflusst<br />

wird die Wahl des Markierverfahrens<br />

durch eine Reihe von Parametern:<br />

z Material der zu beschriftenden Produkte/Werkstücke<br />

z Oberflächenhärte und Eigenschaften<br />

des Materials<br />

z Materialgefügeveränderung:<br />

erwünscht oder unerwünscht?<br />

z dauerhafte oder reversible Markierung?<br />

z benötigte Tiefe der Markierung<br />

z Dimensionen der zu bearbeitenden<br />

Werkstücke<br />

z Zeit die zum Markieren benötigt<br />

wird (Prozesszeit)<br />

z manuelle Beschriftung/Produktionslinie<br />

z Umgebung beim Markieren (unproblematisch<br />

oder hohe Anforderungen)<br />

3<br />

Eigenschaften gängiger Markierverfahren<br />

Nadelmarkieren<br />

Vorteile/Nachteile<br />

+ niedrige Anschaffungskosten<br />

+ beliebiger Markierinhalt<br />

+ hohe Prägetiefe<br />

+ einfache Handhabung<br />

- hohe Prozesszeit<br />

- keine gehärteten Materialien markierbar<br />

Anwendung<br />

komplexe Markierinhalte<br />

auf ungehärteten Metallen,<br />

Legierungen,<br />

Nichtmetallen, Guß,<br />

Kunststoffen und weiteren<br />

Materialien<br />

Ritzmarkieren siehe Nadelmarkieren siehe Nadelmarkieren<br />

Plasmamarkieren + Schneiden und Markieren mit den gleichen Werkzeugen permanente Markierungen<br />

+ hohe Markiergeschwindigkeiten<br />

auf Edelstahl-, Stahl- und<br />

Aluminiumblechen<br />

+ variable Markierungmöglichkeiten<br />

(Blechdicke je nach<br />

+ Kennzeichnung nasser oder öliger Werkstücke<br />

Werkstoff ca. 0,8-160 mm)<br />

+ Markiertiefen von ca. 0,08 bis 1 mm<br />

+ niedriger Geräuschpegel<br />

+/– klare deutliche Marke, nicht einfach zu entfernen<br />

Contour -Marking/<br />

Fräsen<br />

Lasermarkieren<br />

Inkjet-Markieren<br />

Etikettieren<br />

+ Integration in Bearbeitungsanlage<br />

+ hohe Markier-Variabilität und -Qualität<br />

+/– Markierungen nach Strahlen sichtbar<br />

+ sehr schnell<br />

+ Metalle gehärtet/ungehärtet, Legierungen, Kunsstoffe,<br />

+ keine mechanische Belastung auf die Werkstücke<br />

+ sehr komplexe dynamische Inhalte<br />

+ hoher Automationsgrad möglich<br />

– vergleichsweise hohe Kosten<br />

– erhöhter Sicherheitsaufwand<br />

+/– geringe Markiertiefe<br />

+ schnelles Verfahren<br />

+/- für glatte und saugfähige Oberflächen<br />

+ einfache Handhabung<br />

+ vergleichsweise niedrige Kosten<br />

+ flexible Druckinhalte<br />

+ sehr flexibles Markierverfahren<br />

+/– temporäre Markierung mgl.<br />

+ vielfältige Einsatzgebiete<br />

+ kostengünstiges Verfahren<br />

Stahlträger<br />

alle Materialien (außer, wo<br />

es auf eine hohe<br />

Markiertiefe ankommt)<br />

Kennzeichnung u.a. von<br />

Stahlcoils, Profilrohren aus<br />

Stahl, Stahlrohren,<br />

Aluminiumplatten und -<br />

barren, weitere NE-Metalle<br />

alle Werkstoffe/Produkte,<br />

an denen Etiketten<br />

angebracht werden können<br />

(Anhänge-Etiketten,<br />

Selbstklebe-Etiketten, etc.)<br />

konventionelle<br />

Verfahren<br />

(z.B. Schlagstempeln)<br />

+ kostengünstig<br />

+ schnell<br />

– Darstellung von Inhalten begrenzt<br />

– gehärtete Materialien nicht markierbar<br />

einfache Markierungen von<br />

ungehärteten Werkstoffen<br />

(unter anderem Metalle )<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

27


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Spezial Markieren<br />

3<br />

z spezialisierte Aufgabe oder breites<br />

wechselndes Einsatzfeld?<br />

z Inhaltliche Ansprüche an Markierung<br />

(einfach oder sehr komplex)<br />

Nadelmarkieren<br />

Beim Nadelmarkieren kann mittels<br />

einer pneumatisch oder elektrisch<br />

angetriebenen, oszillierenden Hartmetallnadel<br />

eine dauerhafte Markierung<br />

auf nahezu allen Materialien<br />

angebracht werden. Die Hartmetallnadel<br />

wird dabei durch zwei Schrittmotoren<br />

in x-und y-Richtung bewegt<br />

und durch eine Auf-/Ab-Bewegung<br />

ins Material gestoßen. Dadurch entsteht<br />

je nach Punktdichte ein Schriftzug,<br />

der bei einer hohen Nadelfrequenz<br />

auch als Linie dargestellt<br />

werden kann. So lassen sich beliebige<br />

Schriftzeichen, Logos oder 2D-<br />

Codes, wie der Data-Matrix-Code,<br />

aufbringe.<br />

Aufgrund der Markierung durch<br />

einzelne, kontinuierlich aneinanderliegende<br />

Punkte, ist die Krafteinwirkung<br />

auf das Material sehr gering.<br />

Dadurch lassen sich druckempfindliche,<br />

dünnwandige, beschichtete,<br />

hohle oder leicht gewölbte Fertigerzeugnisse<br />

dauerhaft beschriften –<br />

auch gehärteter Stahl.<br />

Ritzmarkieren<br />

Beim Ritzmarkieren wird die Nadel<br />

in das Werkstück gedrückt. In dieser<br />

Position wird die pneumatisch oder<br />

elektrisch zugestellte Ritznadel aus<br />

Vollhartmetall oder Industriedia-<br />

manten über zwei Verfahrschlitten<br />

in x- und y-Richtung bewegt. Markiert<br />

werden können wie beim<br />

Nadelmarkierer nahezu alle Werkstoffe<br />

– vom gehärteten Stahl bis hin<br />

zu druckempfindlichen Fertigerzeugnissen.<br />

Fräsen/Contour-Marking<br />

Beim Contour-Marking wird die<br />

Kennzeichnung über ein Hartmetallfräswerkzeug<br />

in das Werkstück<br />

gefräst. So lassen sich Zahlen, Buchstaben<br />

und Linien in verschiedenen<br />

Größen aufbringen. Vorteil dieses<br />

Verfahrens etwa für Stahlprofile ist<br />

die weiterhin gegebene Sichtbarkeit<br />

der Markierungen auch nach einem<br />

Strahlvorgang.<br />

Lasermarkieren<br />

Lasermarkieren ist ein Sammelbegriff<br />

für mehrere Verfahren: Gravieren,<br />

Abtragen, Anlassen sowie – für<br />

Kunststoffe – das Verfärben und Aufschäumen.<br />

Welches Verfahren das<br />

geeignete ist, hängt vom Werkstoff<br />

und den Qualitätsanforderungen ab.<br />

Beim Anlassen wird die Eigenschaft<br />

einiger Metalle genutzt, beim<br />

Erwärmen die Oberfläche farblich<br />

zu verändern. Welche Farbe entsteht,<br />

hängt von der Temperatur ab,<br />

auf die erwärmt wird. So lassen sich<br />

farbige Beschriftungen dort erzeugen,<br />

wo der Laserstrahl das Werkstück<br />

auf eine bestimmte Temperatur<br />

erhitzt. Dabei entstehen<br />

Oxidschichten an der Oberfläche,<br />

deren Beschaffenheit den Farbeindruck<br />

bestimmt.<br />

Beim Gravieren trägt der Laserstrahl<br />

den Werkstoff ab. Im Werkstück<br />

entsteht eine Vertiefung – die<br />

Gravur. Gravieren lassen sich fast<br />

alle Werkstoffe.<br />

Das Markieren durch Abtragen<br />

funktioniert durch das partielle Entfernen<br />

von Deckschichten, die auf<br />

dem Grundwerkstoff aufgebracht<br />

sind und sich farblich stark unterscheiden<br />

– etwa eloxiertes Aluminium.<br />

Bleibende Signaturen sind<br />

beim Lasermarkieren auch bei Einwirkung<br />

von Dämpfen, Ölen, Emulsionen<br />

und anderen Flüssigkeiten<br />

gewährleistet.<br />

Etikettieren<br />

Die Kennzeichnung mit Etiketten<br />

ist ein sehr flexibles Verfahren zur<br />

Anbringung von Informationen an<br />

Werkstücke und Produkte. Die gängigen<br />

Lösungen reichen von<br />

Anhänge-Etiketten über Barcode-Etiketten<br />

bis hin zu Folienetiketten,<br />

wobei eine große Bandbreite verschiedener<br />

Einsatzszenarien – von<br />

der „Heißetikettierung“ bis hin zur<br />

benötigten Wetter- und UV-Beständigkeit<br />

der Etiketten – abgedeckt<br />

wird. Die Etiketten bestehen dabei<br />

je nach Anwendungsfall aus unterschiedlichem<br />

Material – von Papier<br />

über Metall bis hin zu Kunststoff-<br />

Etiketten. Ein Vorteil dieses vergleichsweise<br />

kostengünstigen Verfahrens<br />

ist die Möglichkeit,<br />

Markierungen temporär aufzubringen<br />

und das Werkstück somit nicht<br />

verändern zu müssen.<br />

Foto: Kaltenbach<br />

Voraussetzung für die prozesssichere Verarbeitung ist eine<br />

zuverlässige Kennzeichnung der Stahlprodukte.<br />

Plasmamarkieren<br />

Beim Plasma-Markieren wird für die<br />

Markierung ein eingeschnürter Lichtbogen<br />

mit niedriger Stromstärke eingesetzt.<br />

Der Lichtbogen schmilzt die<br />

Werkstückoberfläche an und ermöglicht<br />

präzise Markierungen bei Linienbreiten<br />

von etwa 0,5 – 1,5 mm.<br />

Das Verfahren ist geeignet für nasse,<br />

ölige oder rostige Oberflächen insbesondere<br />

von Bau- und Edelstahl.<br />

Wie beim Fräsen sind die Markierungen<br />

zum Beispiel nach dem Strahlen<br />

weiterhin sichtbar. Das Plasma-<br />

Verfahren ermöglicht zudem eine<br />

hohe Variabilität beim Markieren. 2<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Foto: FOBA<br />

Schwarz-Weiß-Lasermarkierung von FOBA<br />

Mit hohem Kontrast gut lesbar markieren<br />

Metallverarbeitende Unternehmen kennzeichnen ihre Produkte aus verschiedensten Gründen: gesetzliche<br />

Vorschriften, Rückverfolgbarkeit sowie Anforderungen rund um die Fertigungsautomatisierung<br />

veranlassen Hersteller und Verarbeiter zur Bauteildirektbeschriftung. Die Herausforderung bei der<br />

Laserkennzeichnung solcher Werkstücke aus Metall: Die komplexen Oberflächenstrukturen – wie<br />

bei Gussteilen und Blechen im Automobilbereich – können die Lesbarkeit der aufgebrachten Codes<br />

aufgrund mangelhafter Kontraste erschweren. Genau auf diese Markieranforderung ist der Faserlaser<br />

der Alltec GmbH (FOBA) mit seinen kontrastreichen Kennzeichnungsergebnissen ausgelegt.<br />

Schwarz-Weiß-Lasermarkierung:<br />

hoher<br />

Kontrast sorgt für<br />

gute Lesbarkeit des<br />

Codes.<br />

Sollen Codes und Ziffern einer<br />

Markierung ausgelesen werden, kann<br />

das zu Schwierigkeiten führen, wenn<br />

die Oberflächenstruktur des markierten<br />

Teils – je nach Lichteinfall – Schatten<br />

erzeugt. Aufgrund des verschlechterten<br />

Kontrasts kann das Lesegerät<br />

den Code dann oftmals nicht oder nur<br />

mit Schwierigkeiten auslesen. Der<br />

Foba-Faserlaser hingegen erzielt dem<br />

Hersteller zufolge dank des hohen<br />

Kontrasts seiner Markierungen hervorragende<br />

Ergebnisse auf Metallen<br />

(und Kunststoffen). Die von Foba-<br />

Applikationsingenieuren optimierte<br />

Schwarz-Weiß-Markierung ermögliche<br />

es zudem, die Herausforderungen<br />

„hoher Kontrast“, „zuverlässige Rückverfolgbarkeit“<br />

und „sichere Lesbarkeit“<br />

bestmöglich zu erfüllen.<br />

Der schwarze Code-Inhalt wird<br />

von der strukturierten Oberfläche<br />

um ein Vielfaches besser abgehoben<br />

und im Kontrast verbessert, wenn<br />

die Zwischenräume weiß markiert<br />

werden. In der Praxis wird dabei<br />

zunächst der schwarze Inhalt in das<br />

Metall „graviert“. Erst im Anschluss<br />

werden Zwischen- und Randbereiche<br />

aufgehellt.<br />

Insgesamt beansprucht eine<br />

Schwarz-Weiß-Markierung Foba<br />

zufolge nur minimal längere Markierzeiten<br />

als das nicht optimierte<br />

Verfahren, liefere aber hundertprozentige<br />

Lesbarkeit und hervorragende<br />

Kontraste. Je nach Anforderung<br />

können Faserlaserbeschrifter<br />

direkt in bestehende Fertigungslinien<br />

integriert oder als Einzelarbeitsplatz<br />

genutzt werden.<br />

Codeinhalt und Seriennummer<br />

lassen sich direkt nach der Markierung<br />

zudem mit einem in den Laserkopf<br />

integrierten Kamerasystem in<br />

wenigen Sekunden unmittelbar im<br />

Laser auslesen, validieren und dokumentieren.<br />

Gleichzeitig kann die<br />

Qualität des Codes hinsichtlich Positionierung,<br />

Ausrichtung, Größe und<br />

Kontrast geprüft werden.<br />

Ausschuss deutlich reduzieren<br />

Um schon vor der Kennzeichnung<br />

für einwandfreie Markierergebnisse<br />

und bis zu 80 % weniger Ausschuss<br />

zu sorgen, bietet das laserintegrierte<br />

Kamerasystem wichtige Funktionen:<br />

Es prüft anhand der Bauteilgeometrie,<br />

ob das richtige Metallteil<br />

zur Bearbeitung vorliegt und<br />

erkennt dessen Lage im Laser.<br />

Außerdem wird verifiziert, ob das<br />

Werkstück nicht bereits markiert<br />

ist. Anschließend wird die Markierung<br />

relativ zur erfassten Bauteillage<br />

ausgerichtet, sodass nun die<br />

Markierung auf den Zehntelmillimeter<br />

genau aufgebracht werden<br />

kann.<br />

Gut in IT-Umgebung<br />

integrierbar<br />

Im Rahmen einer Arbeitsplatzlösung<br />

können Foba-Faserlaser in die flexiblen<br />

Markierstationen der M-<br />

Serie, die es für verschiedene Werkstück-<br />

und Prozessanforderungen<br />

in zwei Größen und drei Modellen<br />

(mit Achsen und Drehteller) gibt,<br />

integriert werden. Durch ihr kompaktes<br />

Design nehmen sie wenig<br />

Platz ein und lassen sich via TCP/IP<br />

und andere Schnittstellen wie etwa<br />

Profibus oder PROFINET einfach in<br />

ERP-Systeme einbinden.<br />

Der Lösungsansatz aus Schwarz-<br />

Weiß-Markierung und Laserarbeitsplatz<br />

mit integrierter Bildgebung<br />

zur Bauteilprüfung, Markierausrichtung<br />

und Inspektion gewährleistet<br />

eine effiziente und kontrastreiche<br />

Markierung, die Endkunden und<br />

Gesetzgeber zufriedenstellt und<br />

über die gesamte Lebensdauer des<br />

Metallteils lesbar ist. 2<br />

[ kontakt ]<br />

ALLTEC GmbH<br />

23923 Selmsdorf<br />

Tel. +49 38823 55-0<br />

www.fobalaser.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

29


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Spezial Markieren<br />

Blech-Markierung mit einer Borries-<br />

Prägeanlage direkt in der Produktion:<br />

Prägenadeln bringen einen sechs -<br />

stelligen Zifferncode in Punktschrift<br />

auf dem heißen Blech auf. Schrifthöhe<br />

und Prägetiefe gewährleisten eine<br />

gute Lesbarkeit.<br />

Foto: Borries Markier-Systeme<br />

Borries Markier-Systeme für die Kennzeichnung von Stahl<br />

Tiefe Schriften für heiße Bleche<br />

Eine Prägeanlage für heiße Bleche ermöglicht schon während der Produktion die dauerhafte Kennzeichnung der<br />

Stahlprodukte. Trotz der hohen Temperaturen von über 1.000 °C und unterschiedlicher Maße der Bleche erfolgt<br />

das Markieren zuverlässig und automatisch. Die Rückverfolgbarkeit der Bleche ist damit dauerhaft gesichert.<br />

Bei der Kennzeichnung von Stahlblechen in<br />

Walzanlagen wird bislang oft improvisiert. Die einen<br />

markieren die schon abgekühlten Bleche mit Kreide,<br />

andere arbeiten mit Farbmarkierungen. Sehr dauerhaft<br />

und sicher sind solche Methoden nicht.<br />

Die Borries Markier-Systeme GmbH offeriert eine<br />

Anlage, die haltbare Markierungen durch Prägung<br />

schon während der Produktion durchführt. Verwechslungen,<br />

fehlerhafte Kennzeichnung oder das Verwischen<br />

von Beschriftungen ist bei diesem Verfahren<br />

dem Anbieter zufolge nahezu ausgeschlossen. Ein<br />

Unternehmen nutze dieses System bereits erfolgreich<br />

bei der Herstellung von Quartoblechen.<br />

Die Markierung erfolgt bei der von Borries Markier-Systeme<br />

konzipierten Prägeanlage direkt in der<br />

Produktion auf den heißen Blechen. Dazu bringen die<br />

Prägenadeln einen sechsstelligen Zifferncode in Punktschrift<br />

oben, seitlich und auf der Rückseite des Blechs<br />

auf. Die Schrifthöhe von 15 mm und die Prägetiefe<br />

von mindestens 0,5 mm gewährleisten gute Lesbarkeit,<br />

insbesondere durch Schrifterkennungssysteme. Auch<br />

bei auftretender Verzunderung bleibt die Lesbarkeit<br />

erhalten. Die Prägeposition wird vorher definiert und<br />

ist stets gleich – je nach Einstellung 20 mm bis 50<br />

mm von der Blechkante entfernt.<br />

Sechsstellige Codes automatisch einprägen<br />

Bei der Markierung kommt es darauf an, die Prägeköpfe<br />

richtig zu positionieren und die Maschine vor Hitzeeinwirkung<br />

zu schützen. Dafür wird sie in den Keller<br />

unterhalb der Walzstraße eingebaut. Zur Durchführung<br />

einer Prägung wird die Vorrichtung nach oben an den<br />

Rollgang befördert und pneumatisch an das Blech<br />

herangefahren. Dort bringen die drei Prägeköpfe den<br />

Code auf, den sie zuvor von der Speicherprogrammierbaren<br />

Steuerung (SPS) erhalten haben.<br />

Der oberste Kopf ertastet zunächst die Oberfläche<br />

des Blechs und stellt sich auf die richtige Höhe ein.<br />

Denn das Verfahren lässt Blechdicken im Bereich von<br />

40 mm bis 250 mm zu. Die Seiten der Bleche sind<br />

nicht immer ganz plan – der seitliche Prägekopf gleicht<br />

jedochToleranzen bis zu 12 mm aus.<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Steuerung der Prägeanlageper SPS<br />

Die Prägeanlage erhält ihre Codes von der SPS. Die<br />

stoppt auch den Rollgang, aktiviert das Prägen und gibt<br />

anschließend das Band wieder frei. Für den Fall einer<br />

Störung lässt sich die Markierungsanlage manuell steuern.<br />

Das kann über die beiden Touch-Displays erfolgen.<br />

Davon befindet sich eines im Leitstand, das andere<br />

direkt an der Anlage. Das Display zeigt die aktuellen<br />

Prägedaten und den derzeitigen Zustand der Anlage.<br />

Bei Bedarf lassen sich an diesem Gerät alle Funktionen<br />

des manuellen Betriebs durchführen, wie Eingabe des<br />

Codes und das Herauf- und Hinunterfahren der Prägevorrichtung.<br />

Zur Durchführung dieses Ablaufs baut Borries Markier-Systeme<br />

eine teilautomatische Prägeanlage, die an<br />

das jeweilige Umfeld angepasst wird. Hauptkomponenten<br />

sind die drei Prägeeinheiten. Der untere und der<br />

seitliche Prägekopf arbeiten mit einem Antasthub von<br />

70 mm. Beim oberen sind es 300 mm, damit er unterschiedliche<br />

Blechdicken ausgleichen kann. Diese Einheiten<br />

befinden sich auf einem Schlitten, der in Arbeitshöhe<br />

pneumatisch zum Blech vor- und wieder<br />

zurückgeschoben wird. Die Prägeeinheiten sind durch<br />

Schutzmatten vor Wärme geschützt und werden zusätzlich<br />

mit Luft gekühlt sowie mit Temperatursensoren<br />

überwacht.<br />

Ausgelegt für Dauerbetrieb bei hohen Temperaturen<br />

Im Ruhezustand befindet sich die Prägevorrichtung auf<br />

einem stabilen Sockel im Keller, der als Schweißkonstruktion<br />

ausgeführt wird. Kommt das Startsignal von<br />

der SPS, hebt ein Hubzylinder die Einheit empor, die<br />

Pneumatik schiebt die Schiene mit den Köpfen in Position,<br />

und das Prägen wird durchgeführt. Anschließend<br />

tritt die Schiene den Rückzug an, wird nach unten befördert<br />

und kühlt aus bis zum nächsten Prägen. Dieser<br />

Vorgang kann sich rund um die Uhr wiederholen, denn<br />

die Prägevorrichtung ist auf Dauerbetrieb ausgelegt.<br />

Die Handhabung der Daten in der Prägeeinheit ist<br />

einfach: Die Maschine prägt immer den letzten empfangenen<br />

Code. Jeder Datensatz im Speicher bleibt so<br />

lange erhalten, bis er von einem neuen Code überschrieben<br />

wird. Der Code lässt sich wahlweise von der SPS<br />

oder einem der beiden Displays abschicken. Eventuell<br />

fehlerhafte Codes lassen sich so einfach korrigieren.<br />

Die Konstruktion ist auf Sicherheit und einfache<br />

Montage ausgelegt. Die Prägeanlage selbst ist nur durch<br />

eine angeschraubte Schutzabdeckung zu erreichen.<br />

Eine Umhausung der Prägeanlage, die nur zum Rollgang<br />

hin offen ist, gewährleistet zusätzlich den Personenschutz.<br />

Die Anlage selbst wird auf dem Sockel mit<br />

Schnellverschlüssen fixiert. So lässt sich die Prägeanlage<br />

jederzeit mit einem Kran entnehmen und wieder zurücksetzen.<br />

Die vorgestellte Prägeanlage ist eine Möglichkeit<br />

zum Markieren gerade unter schwierigen Bedingungen.<br />

Neben der Nadel- und Ritzprägetechnik bietet Borries<br />

Markier-Systeme auch Kennzeichungslösungen auf<br />

Basis von Lasertechnik, Typenradprägetechnik sowie<br />

konventioneller Prägetechnik an. Darüber hinaus entwickelt<br />

das Unternehmen Sondermaschinen für individuelle<br />

Kundenanforderungen. 2<br />

[ kontakt ]<br />

Borries Markier-Systeme GmbH<br />

72124 Pliezhausen<br />

Tel. +49 7127 97970<br />

www.borries.com<br />

Infobox Data-Matrix-Code<br />

Für die Kennzeichnung von Produkten hat sich in vielen Branchen<br />

der sogenannte 1D-Code als Standard herauskristallisiert. Dabei<br />

wir der kodierte Inhalt nur in einer Achse als verschieden breite<br />

parallele Striche und Zwischenräume aufgetragen (ein Beispiel ist<br />

der bekannte EAN-13-Barcode). In industriellen Anwendungen<br />

werden häufig auch die sogenannten 2D-Codes eingesetzt. Im<br />

Gegensatz zu 1D-Codes sind die Daten hier nicht nur eindimensional<br />

(in einer Richtung) kodiert, sondern zweidimensional in einer<br />

Fläche angeordnet. Bekannte Beispiele für 2D-Codes sind der<br />

Data-Matrix-Code sowie der QR-Code (Quick-Response-Code).<br />

Ein Data-Matrix-Code besteht aus schwarzen und weißen Kästchen<br />

in einer quadratischen oder rechteckigen Anordnung. Entwickelt<br />

wurde dieses Kodierungssystem bereits in den 1980er-Jahren<br />

in den USA. In verschiedenen Entwicklungsstufen – begonnen<br />

mit der Form ECC00 bis zur heutigen Variante ECC220 (ECC =<br />

Error Correction Code) – ist die Kodierung mittlerweile auf der<br />

ganzen Welt im Einsatz.<br />

Da der Data-Matrix-Code eine große Zeichenzahl auf kleinstem<br />

Raum kodieren kann, nimmt er für eine gegebene Informationsmenge<br />

weniger Platz ein als ein Strichcode. Das spart Verbrauchsmaterial<br />

wie Etiketten oder Tinte, ermöglicht vor allem aber die<br />

Kennzeichnung von Kleinstprodukten oder auch runden Flächen,<br />

wo andere Barcodes an ihre Grenzen kommen.<br />

Beim maschinellen Lesen stellen Data-Matrix-Codes zudem geringere<br />

Ansprüche: Während für das Lesegerät bei Strichcodes ein<br />

hoher Kontrast nötig ist, reicht bei Data-Matrix-Codes ein deutlich<br />

geringerer Kontrast. Damit eignet sich dieser Code auch für eine<br />

farbliche Gestaltung, was bei Strichcodes eine häufige Fehlerquelle<br />

darstellt.<br />

Das Auslesen von Data-Matrix-Codes mithilfe von Scannern ist<br />

zudem sehr robust. Da der Code vom Lesegerät zweidimensional<br />

erfasst wird, ist die Ausrichtung egal – er kann beliebig gedreht<br />

sein. Bei Strichcodes ist die Darstellungsrichtung nicht von vornherein<br />

klar, denn er kann sowohl horizontal als auch vertikal gelesen<br />

werden. Das Lesegerät muss präziser ausgerichtet werden.<br />

Ein großer Vorteil von Data-Matrix-Codes ist zudem die eingebaute<br />

Fehlerkorrektur (der sogenannte Reed-Solomon-Algorithmus).<br />

Selbst wenn bis zu 30 % des Codes zerstört sind, ist die kodierte<br />

Information immer noch lesbar.<br />

Data-Matrix-Codes können allerdings nicht mit konventionellen<br />

Strichcode-Scannern ausgelesen werden. Benötigt werden spezielle<br />

Kamerascanner, die je nach Anwendung mit höheren Kosten<br />

verbunden sein können.<br />

Vorteile auf einem Blick<br />

z höhere Datendichte<br />

z bessere Scanner-Lesbarkeit<br />

z eingebaute Fehlerkorrektur<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

31


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Spezial Markieren<br />

Foto: Kaltenbach<br />

Zuverlässiges und dauerhaftes Kennzeichnen von Stahlprofilen integriert:<br />

Markiersysteme von Kaltenbach.<br />

Markiersysteme von Kaltenbach<br />

Profile zuverlässig markieren<br />

Zwei der wichtigsten Kennzeichnungsverfahren für die Markierung<br />

von Stahlprofilen sind das Signierprägen und das Fräsen – Contour-<br />

Marking – der gewünschten Markierungen. Beide Markiersysteme<br />

bietet das Lörracher Maschinenbauunternehmen Kaltenbach<br />

GmbH + Co. KG seinen Kunden an. Je nach Anforderung kann<br />

sowohl das Signierprägen wie das Contour-Marking – oder beides –<br />

in Produktionsanlagen für Stahlprofile für die zuverlässige und<br />

dauerhafte Kennzeichnung der Produkte integriert werden.<br />

Foto: Samson<br />

Etiketten aus Polypropylen – S+P Samson<br />

hat eine umweltfreundliche Alternative zu<br />

PVC- und PET-Etiketten entwickelt.<br />

Alternative zu PVC- und<br />

PET-Etiketten<br />

Umweltfreundliche<br />

Anhängeetiketten<br />

Mit der Entwicklung eines Anhängeetikettes<br />

aus einer auf Polypropylen<br />

basierenden Kunststofffolie hat die S+P<br />

Samson GmbH eine Alternative zu PVCund<br />

PET-Etiketten in der industriellen<br />

Kennzeichnung geschafffen. Das umweltfreundlichere<br />

Produkt ist dem Hersteller<br />

zufolge darüber hinaus auch günstiger als<br />

die herkömmlichen Lösungen.<br />

Mit dem Signierprägen und<br />

dem sogenannten Contour-Marking<br />

bietet die Kaltenbach GmbH + Co. KG<br />

zwei Markierverfahren an, die jeweils<br />

unterschiedliche Anforderungen erfüllen.<br />

Während beim Prägen die Zeichen<br />

(zum Beispiel Buchstaben und Zahlen)<br />

in die Materialoberfläche gedrückt<br />

werden, entsteht die Kennzeichung<br />

beim Contour-Marking durch Fräsen<br />

der Zeichen und Formen in die Materialoberfläche.<br />

Da das Contour-Marking<br />

nicht auf Buchstaben und Zahlen<br />

beschränkt ist, sondern mit ihm beliebige<br />

Formen eingebracht werden können,<br />

ist das Contour-Marking deutlich<br />

flexibler und es können beispielsweise<br />

auch Linien oder komplexe Markierungen<br />

einfach durchgeführt werden.<br />

Mit Contour-Marking alle vier<br />

Werkstückseiten markieren<br />

Demgegenüber ist das Signierprägen<br />

das schnellere Verfahren, mit dem<br />

die gewünschte Markierung mit<br />

einer Signiergeschwindigkeit von<br />

etwa 1 s pro Zeichen aufgebracht<br />

werden können. Während die Buchstaben<br />

und Zahlen beim Signierprägen<br />

jedoch nur auf einer Materialseite<br />

angebracht werden –<br />

grundsätzlich wäre die Markierung<br />

mehrerer Werkstoffseiten laut Kaltenbach<br />

technisch zwar auch möglich;<br />

es hat sich aber die einseitige<br />

Markierung als branchenüblich entwickelt<br />

– ist das Contour-Marking<br />

auch hier deutlich flexibler. Kaltenbach-Anlagen<br />

ermöglichen das Contour-Marking<br />

auf allen vier Materialseiten.<br />

2<br />

[ kontakt ]<br />

Kaltenbach GmbH + Co. GK<br />

79539 Lörrach<br />

Tel. +49 7621 175-0<br />

www.kaltenbach.com<br />

Die Neuentwicklung vereine bisher<br />

bekannte und geschätzte Eigenschaften<br />

von industriellen Anhängeetiketten wie<br />

gute Witterungsbeständigkeit und hohe<br />

Reißfestigkeit. Sie können laut S+P Samson<br />

problemlos mit Perforationen und<br />

Stanzungen versehen werden und seien<br />

sehr gut in der Reißbarkeit im Bogen –<br />

womit auch das Handling verbessert worden<br />

sei.<br />

Die neu entwickelten Anhängeetiketten<br />

seien ein alternatives und interessantes<br />

Produkt für Unternehmen, die kosten-,<br />

aber auch qualitätsorientiert ihre Kennzeichnung<br />

in der Logistik optimieren<br />

möchten und für die Beschriftung ihrer<br />

Etiketten Laserdrucker nutzen, so das<br />

Unternehmen.<br />

[ kontakt ]<br />

S+P Samson GmbH<br />

86438 Kissing<br />

Tel. +49 8233 846-0<br />

info@sp-samson.com<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


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28.–30. April 2020<br />

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Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Spezial Markieren<br />

etimark – Etikettier-Lösungen für den Stahlhandel<br />

Einfach dranhängen<br />

Die Kennzeichnung von Produkten ist im Stahlhandel ein Standardprozess. Häufige Anforderungen<br />

sind etwa die Kennzeichung für den Weiterverkauf, zur Chargenverfolgung oder die Sorten-Identifikation<br />

über eine Farbcodierung. Die jeweilige Markier-Lösung soll dabei optimal auf die Prozesse<br />

passen und wirtschaftlich sein. Eine mögliche Lösung ist die Kennzeichnung mit Etiketten. Ein<br />

Anbieter, der sich auch auf den Stahlhandel konzenriert, ist die etimark GmbH & Co. KG in Florstadt.<br />

etimark produziert am Unternehmenssitz in Florstadt Etiketten in über 3.500 verschiedenen Größen,<br />

Stanzungen und Formen und auf verschiedenen Materialien.<br />

[ kontakt ]<br />

etimark GmbH<br />

& Co. KG<br />

61197 Florstadt<br />

Tel. +49 6041 9604-0<br />

www.etimark.de<br />

Das Präge- und Lasermarkieren<br />

sind etablierte Standardverfahren beim<br />

Kennzeichnen von Stahl- und Metallprodukten.<br />

Beide Technologien haben<br />

ihre Stärken und Vorteile. Eine dritte<br />

etablierte Möglichkeit ist die Kennzeichnung<br />

mit Etiketten. Sie zeichnet<br />

sich vor allem durch ihre hohe Flexibiliät<br />

sowie durch die vergleichsweise<br />

günstigen Anschaffungs- und Verbrauchskosten<br />

aus.<br />

Die Laser-Kennzeichnung hat eindeutig<br />

Vorteile: Mit ihr lassen sich Metalloberflächen<br />

dauerhaft und abriebfest<br />

kennzeichnen – was zum Beispiel für<br />

Unternehmen, die eine fälschungssichere<br />

Kennzeichnung benötigen, von<br />

Bedeutung ist. Ein Minuspunkt der<br />

Laser-Lösung sind allerdings die vergleichsweise<br />

hohen Anschaffungskosten<br />

für eine stationäre oder mobile<br />

Markiereinheit.<br />

Mit deutlich niedrigeren Anschaffungskosten<br />

bietet sich die Kennzeich-<br />

nung mit Etiketten an. Eine Stärke<br />

dieser Markiertechnologie ist neben<br />

ihrer Flexibilität, dass sich Markierungen<br />

sowohl bei Anhänge- wie auch<br />

bei Klebe-Etiketten sehr kurzfristig<br />

und in einem sehr breiten Einsatzspektrum<br />

anbringen lassen. Anders<br />

als die Präge- oder Laser-Markierung<br />

können diese ebenso einfach wieder<br />

entfernt werden.<br />

Anspruchsvolle Etikettierlösungen<br />

für Kunden weltweit<br />

Ein Spezialist für die industrielle Etikettierung<br />

ist die etimark GmbH &<br />

Co. KH. Als Garagen-Start-up in den<br />

1970er-Jahren gestartet, hat sich das<br />

Unternehmen mit Sitz in Florstadt<br />

nordöstlich von Frankfurt a.M. zu<br />

einem Spezialisten für anspruchsvolle<br />

Etikettier- und Kennzeichnungslösungen<br />

entwickelt, der rund<br />

17.000 Kunden weltweit beliefert.<br />

Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens<br />

gehören auch die Entwicklung<br />

von Sonder-Etikettierlösungen<br />

sowie von eigenen Software-Lösungen.<br />

Am Unternehmenssitz in Florstadt<br />

produziert etimark Etiketten<br />

aus den unterschiedlichsten Materialien,<br />

zum Beispiel Thermotransfer-<br />

und Thermodirektpapier, Karton<br />

oder Folie. Dabei verwendet werden<br />

nach eigener Aussage ausschließlich<br />

Rohwaren namhafter Hersteller wie<br />

3M oder Herma. Aktuell fertigt etimark<br />

Etiketten in über 3.500 verschiedenen<br />

Größen, Stanzungen und<br />

Formen – egal ob auf Rolle, Bogen<br />

oder als Leporello gefaltet, ob blanko<br />

oder bedruckt.<br />

Ein „simpler“ Etiketten-Lieferant<br />

ist das Unternehmen aus der Wetterau<br />

nicht. Je nach Anwendungsfall<br />

analysieren die Spezialisten gemeinsam<br />

mit dem Kunden individuelle<br />

Lösungen auf Basis der jeweiligen<br />

Kennzeichnungsprozesse. Für eine<br />

optimale – und möglichst kosteneffiziente<br />

– Etikettier-Lösung ist es<br />

wichtig, zunächst zu klären, wo die<br />

Etiketten genau eingesetzt werden<br />

sollen: Ob dauerhaft oder temporär<br />

gekennzeichnet werden soll und wie<br />

die Oberfläche des Materials beschaffen<br />

ist. Auch die Einbettung der Etikettierung<br />

in logistische Prozesse<br />

spielt eine Rolle: Sind Freigaben vor<br />

oder nach der Etikettierung vorgesehen?<br />

Müssen bestimmte Normen<br />

berücksichtigtwerden?<br />

Bei der Etikettierung können<br />

Anwender entweder selbstklebene<br />

Etiketten oder Anhänge-Etiketten<br />

verwenden. Selbstklebe-Etiketten<br />

werden dabei bevorzugt für die<br />

Stückgut-Kennzeichnung genutzt.<br />

Lässt die Produktbeschaffenheit oder<br />

die Gebindegröße diesen Einsatz<br />

nicht zu, kommen Anhänge-Etiketten<br />

zur Sichtidentifikation im Lager, auf<br />

anspruchsvollen und beweglichen<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Untergründen (etwa Rost oder Öl-<br />

Rückstände) sowie bei geringen<br />

Radien und kleinen Klebeflächen<br />

zum Einsatz.<br />

Klebeetiketten genau auf<br />

Anwendung abgestimmt<br />

Je nach Etikettenmaterial – zum Beispiel<br />

PVC oder Papier – unterscheiden<br />

sich die Einsatzszenarien. Insbesondere<br />

bei Klebeetiketten ist es<br />

wichtig, das genaue Anforderungsprofil<br />

vorab zu definieren.<br />

Die Etiketten druckt der Anwender<br />

auf einem eigenen, robusten Etikettendrucker<br />

selbst aus. Dafür bietet<br />

etimark einfach zu handhabende<br />

Software. Zum Angebotsspektrum<br />

des Unternehmens gehören darüber<br />

hinaus die Installation, Schulung<br />

und Einweisung sowie die Aufstellung<br />

und Umsetzung von Wartungsplänen<br />

im Rahmen eines Servicevertrages.<br />

Von der einfachen Ersatzteillieferung<br />

bis hin zur Reparatur<br />

vor Ort oder im eigenen Service-Center<br />

in Florstadt können Kunden aus<br />

einem flexiblen Dienstleistungsspektrum<br />

wählen. 2<br />

Bessere Markierergebnisse<br />

mit verstellbarem Alu-Stellwinkel:<br />

der neue FlyMarker Mini<br />

102/45 von Markator.<br />

Konstante Markierqualität<br />

Akku-Handmarkiersystem mit Stellwinkel<br />

Die MARKATOR Manfred Borries<br />

GmbH hat mit dem FlyMarker ® Mini<br />

102/45 eine neue Version seines akkubetriebenen<br />

Handmarkiersystems auf den<br />

Markt gebracht, das mit verstell- und<br />

abnehmbarem Aluminiumstellwinkel ausgestattet<br />

ist. Durch den Stellwinkel lässt sich<br />

der FlyMarker einfach und flexibel an kundenspezifische<br />

Anforderungen und Vorrichtungen<br />

anpassen, so der Markierspezialist.<br />

Der verstellbare Winkel bietet ein Markierfeld<br />

von 120 x 45 mm und garantiere eine<br />

gleichbleibende Markierqualität über das<br />

gesamte Markierfeld hinweg. Das Akku-<br />

Handmarkiersystem mit verstell- und<br />

abnehmbarem Aluminiumstellwinkel ist mit<br />

allen gewohnten Funktionen des „Grundgerätes“<br />

FlyMarker mini 120/45 ausgestattet.<br />

[ kontakt ]<br />

MARKATOR ®<br />

Manfred Borries GmbH<br />

71642 Ludwigsburg<br />

Tel. +49 7144 8575-0<br />

Foto: Markator<br />

STAHL TAG 2019<br />

24. - 25. September 2019 | Frankfurt a.M.<br />

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+49 (0) 69 / 271 07 60 11<br />

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Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Spezial Markieren<br />

Das Lasermarkiersystem i103 L-G von<br />

der SIC Marking GmbH erstellt Beschriftungen<br />

mit sehr niedrigen Zykluszeiten<br />

und kann bis auf Gold, Kupfer und einige<br />

Messinglegierungen alle Materialien inklusive<br />

Stahl, Aluminium und Titanium-Legierungen<br />

sowie Kunststoffe beschriften.<br />

Foto: SIC Marking<br />

Die Markierungen der Isselguss<br />

Schwungräder mit Data-Matrix-Codes<br />

werden mit dem Faserlaser i103 L-G von<br />

SIC Marking professionell und schnell vorgenommen.<br />

Laser markiert Bauteile verzerrungsfrei<br />

Dauerhafte Markierung von Schwungrädern<br />

Bei der Anbringung von dauerhaften Markierungen auf Bauteilen ist die Lasermarkiertechnik je nach<br />

Einsatzszenario eine attraktive Alternative zu den herkömmlichen Markierungsarten. Für das<br />

Lasermarkieren sprechen unter anderem seine hohe Geschwindigkeit und Flexibilität. Die Gießerei<br />

Isselguss GmbH setzt daher bei der Markierung von Schwungrädern auf den hochwertigen<br />

Beschriftungslaser i103L-G des Markierungsspezialisten SIC Marking GmbH.<br />

[ kontakt ]<br />

SIC Marking GmbH<br />

42857 Remscheid<br />

Tel. +49 2191<br />

46240-0<br />

www.sic-marking.de<br />

Die Isselguss GmbH aus dem Kreis Borken stellt<br />

unter anderem Schwungräder für namhafte Motorenhersteller<br />

her, die zudem mit einer dauerhaften Markierung<br />

versehen werden müssen. Mit dieser Aufgabe wendete<br />

sich Isselguss für die Markierungen ihrer<br />

Schwungräder an den Markierungsspezialisten SIC Marking<br />

GmbH.<br />

Die Markieranwendung von Isselguss ist keine Standardanwendung.<br />

Schnell war klar, dass für die Markierung<br />

der Schwungräder eine Sonderanfertigung her<br />

musste. Der Kunde von Isselguss verlangt, dass alle<br />

gegossenen Schwungräder, die in einem Dreischichtbetrieb<br />

hergestellt werden, mit einem Data-Matrix-Code<br />

markiert werden. Die Herausforderung dabei war einerseits<br />

die Größe der Schwungräder von bis zu 500 mm<br />

sowie das hohe Gewicht von bis zu 50 kg. Bauteile dieser<br />

Größe und dieses Gewichts sind nicht leicht zu händeln,<br />

was Markierungen erschwert. Zudem muss der Beschriftungslaser<br />

äußerst robust sein, damit er den rauen<br />

Umweltbedingungen in einer Gießerei standhalten kann.<br />

Deshalb wurde der leistungsfähige Laser von SIC, für<br />

den sich das Unternehmen schließlich entschieden hat,<br />

in einer individuellen Gehäusevorrichtung verbaut.<br />

Sonderanfertigungen sind standard<br />

Nach Schilderung der Anforderungen, Begehung vor Ort<br />

und Klärung aller technischen Fragen und Details dauerte<br />

es zwölf Wochen, bis SIC Marking die Sondermarkieranlage<br />

in der Gießerei installierte – laut SIC Marking eine<br />

vergleichsweise kurze Zeitspanne. Planung, Erstellung<br />

der Pläne sowie die Produktion, Lieferung und Installation<br />

der Sonderanlage innerhalb kurzer Zeit sei eine weitere<br />

Stärke der internationalen SIC Marking-Gruppe, mit deutscher<br />

Niederlassung in Remscheid. Neben den vielen<br />

Standard-Markierungssystemen und -lösungen, die weltweit<br />

bereits über 40.000 Mal im Einsatz sind, sei das<br />

Unternehmen auch für seine kundenspezifischen Sonder-Markieranlagen<br />

bekannt.<br />

Für die Anwendung bei Isselguss entschied sich die<br />

Gießerei schließlich für einen Laser i103 L-G, da er präzise<br />

und kontraststark alphanummerische Zeichen, Bar- und<br />

Data-Matrix-Codes, Grafiken sowie Logos schreibt.<br />

Laser markiert fast alle Oberflächen<br />

Die Lasermarkiertechnologie wird hauptsächlich für direkte<br />

Markierungen auf Metall- oder Kunststoffteilen eingesetzt,<br />

egal ob es sich um gerade, gewölbte oder Bogensatzmar-<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


kierungen handelt. Die Härte und<br />

Oberflächenbeschaffenheit des Materials<br />

spielen dabei keine Rolle, der<br />

Laser ist also für die stabilen Schwungräder<br />

ideal geeignet.<br />

Die Technologie des Lasers von<br />

SIC Marking basiert auf einem leistungsstarken<br />

in einer Laserquelle<br />

generierten Laserstrahl, der verstärkt<br />

und über Spiegel zum Werkstück<br />

geleitet wird. Die durch den Laserstrahl<br />

übermittelte Energie bewirkt<br />

im Fokuspunkt eine Oberflächenveränderung<br />

am Werkstück in Abhängigkeit<br />

vom Material. Manche Materialien<br />

verdampfen und erlauben so<br />

eine vertiefte Markierung, andere verfärben<br />

sich, wie die Schwungräder.<br />

Das Markierfenster des Lasermarkierers<br />

hat eine Größe von 100 x 100<br />

mm oder optional bis 170 x 170 mm.<br />

Der Faserlaser i103L-G besteht aus<br />

einem Galvanometerkopf und einer<br />

Controllereinheit, genannt Fiber Unit,<br />

in der sich die Laserquelle befindet.<br />

SIC Marking verwendet für seine<br />

Lasermarkiersysteme einen Ytterbium-dotierten<br />

Faserlaser, da er besonders<br />

zuverlässig ist und niedrige<br />

Betriebskosten biete. Moderne Faserlasermarkiersysteme<br />

seien zudem<br />

wartungsarm und kommen auf etwa<br />

50.000 bis 100.000 Betriebsstunden.<br />

Verschiedene Leistungsvarianten,<br />

breites Frequenzspektrum<br />

Der Laser i103L-G arbeitet in einem<br />

Stand-Alone-Modus, der zur Steuerung<br />

keinen PC benötigt. Ein PC kann<br />

jedoch mit der einfach zu handhabenden<br />

Software SIC Laser ADVANCED<br />

verwendet werden, die im Lieferumfang<br />

enthalten ist. Mit der Software<br />

lässt sich eine sogenannte Markierdatei<br />

erstellen, die alle Parameter, die<br />

für die bestimmte Markierung notwendig<br />

sind, umfasst. Diese Parameter<br />

sind die Markiergeschwindigkeit, die<br />

Leistung und die Frequenz. Die Markiergeschwindigkeit<br />

kann dabei zwischen<br />

0 – 4.000 mm pro Sekunde variieren.<br />

Der Beschriftungslaser ist in<br />

zwei Leistungsvarianten verfügbar,<br />

20 W und 50 W, und hat eine Wellenlänge<br />

von 1.064 nm. Der dritte Parameter<br />

ist die Frequenz, mit der der<br />

Laser gepulst wird. Die Frequenz des<br />

Lasers variiert dabei zwischen 20 bis<br />

200 kHz, je nach Material des Werkstücks.<br />

Die Software regelt zudem die<br />

Optik des Lasers und bietet weiter<br />

Datenbankfunktionen wie Datum- und<br />

Uhrzeitangaben.<br />

Automatische Bauteilerkennung<br />

Die Schwungräder von Isselguss laufen<br />

nach der Produktion zwecks Markierung<br />

auf ein Rollenband (siehe<br />

große Abbildung links), das eingangsseitig<br />

die Bauteile an die Gehäusevorrichtung<br />

anliefert. Die Anlage erkennt<br />

per Lichtschranke das zu markierende<br />

Bauteil, öffnet das Gehäuse, nimmt<br />

das Schwungrad auf und schließt sich<br />

wieder, um den Markiervorgang<br />

durchzuführen. Sollte das Schwungrad<br />

nicht mittig auf dem Rollenband angeliefert<br />

werden, können die Bauteile<br />

manuell per Handrad zentrisch zueinander<br />

auf- und zugefahren werden.<br />

Nach dem Markiervorgang wird<br />

das Schwungrad auf der anderen Seite<br />

wieder ausgefahren und die Anlage<br />

nimmt das nächste Schwungrad auf.<br />

Die schnelle kundenspezifische Sonderkonstruktion<br />

von SIC Marking<br />

schafft den kompletten Vorgang, von<br />

Anlieferung über Markierung und<br />

Ausleitung, in nur 40 – 50 s. Der<br />

eigentliche Markierungsvorgang für<br />

den 28 Zeichen langen Data-Matrix-<br />

Code, bestehend aus Bauteilbenennung,<br />

Datum und Seriennummer, dauert<br />

nur 10 s. Nach der Bauteilmarkierung<br />

wird auf Kundenwunsch der<br />

Data-Matrix-Code noch mit einem<br />

Scanner gegengelesen. Damit wird<br />

sichergestellt, dass die Markierung<br />

alle gewünschten Informationen enthält<br />

und gleichzeitig, dass die Qualität<br />

der Markierung einwandfrei ist.<br />

Nach erfolgreichem Gegenlesen<br />

wird das Bauteil nun auf das Förderband<br />

hinter dem Lasergehäuse ausgefahren<br />

und schließlich für den<br />

Kunden verpackt. In 99,9 % aller<br />

Fälle ist die Markierung SIC Marking<br />

zufolge wie gewünscht. In seltenen<br />

Fällen befinden sich auf dem Bauteil<br />

jedoch Verunreinigungen und die<br />

Markierung ist aus diesen Gründen<br />

nicht einwandfrei. Ist das so, greift<br />

die NIO-Strategie (Nicht-in-Ordnung-<br />

Strategie) der Anlage. In diesem Fall<br />

informiert eine rote Signallampe den<br />

Bediener. Daraufhin unterbricht die<br />

Maschine den Markiervorgang und<br />

der Bediener muss die Anlage über<br />

das Touch-Display steuern. Dann<br />

wird das Bauteil nach dem Ausfahren<br />

aus dem Gehäuse, aufgrund des<br />

schweren Gewichts, per Kran abgehoben.<br />

Nach kurzem Quittieren auf<br />

dem Display läuft die Anlage wieder<br />

weiter. 2<br />

Eurotech – Komplettlösungen für die Kommissionierung<br />

Einfache Beschickung mit Vakuum-Hebetechnik<br />

Die euroTECH Vertriebs GmbH bietet<br />

Vakuum-Hebetechnik nicht nur für die Holz<br />

be- und verarbeitende Industrie, sondern<br />

auch für die Metallbranche. Schwerpunkte<br />

des Portfolios liegen neben einem umfassenden<br />

Sortiment an Vakuumkomponenten,<br />

eT-Grippern und Handhabungsgeräten auf<br />

Komplettlösungen für die Beschickung und<br />

Kommissionierung.<br />

Als Innovation beim Handling von Plattenmaterial<br />

hat euroTECH zum Beispiel den<br />

180-Grad-Wender Loop aus der Hebegeräte<br />

Produktfamilie eT-Hover im Programm. Das<br />

eT-Hover-loop kommt zum Einsatz, um flächige,<br />

vakuumdichte Lasten aus unterschiedlichen<br />

Materialien bis max. 500 kg<br />

um 180 Grad zu wenden. Mögliche Einsatzgebiete<br />

sind zum Beispiel Bediener von<br />

Die eT-Gripper Saugkästen von euroTECH mit<br />

ihren Leichtmetallprofilen gibt es je nach<br />

Anwendung in verschiedenen Breiten, Längen<br />

und individuellen Lochaufteilungen.<br />

CNC-Bearbeitungszentren, wo automatische<br />

Beschickungen aus wirtschaftlicher<br />

Sicht nicht einsetzbar sind.<br />

Foto: euroTECH<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

37


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Mit einem Wettbewerb<br />

sucht KASTO<br />

in diesem Jahr die<br />

älteste Säge aus<br />

dem eigenen Haus,<br />

die immer noch in<br />

Betrieb ist.<br />

Fotos: KASTO<br />

175 Jahre KASTO: Familienunternehmen feiert Jubiläum<br />

Gesucht: die älteste Kasto-Säge<br />

Die KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG feiert in diesem Jahr ihren 175. Geburtstag. Der Säge- und<br />

Lagertechnik-Spezialist mit Sitz im badischen Achern hat sich vom Ein-Mann-Betrieb zu einem<br />

weltweit erfolgreichen Unternehmen entwickelt – und ist heute genau wie damals in der Hand der<br />

Gründerfamilie. Zum Jubiläum lässt Kasto tief in die eigenen Geschichtsbücher blicken – und sucht in<br />

einem Wettbewerb die älteste seiner noch in Betrieb befindlichen Sägen.<br />

Kasto blickt auf eine echte<br />

Erfolgsgeschichte zurück: 1844<br />

gründete der Zimmermann Karl Stolzer<br />

das Unternehmen im badenwürttembergischen<br />

Achern als<br />

„mechanische Werkstatt“. Zunächst<br />

Kernkompetenz der Zimmerei: Wasserräder,<br />

Papier- und Müllereimaschinen.<br />

Mit dem Bau von Sägemühlen<br />

und später von Sägewerken legte<br />

der Gründer dann bald den Grundstein<br />

für den weltweiten Erfolg des<br />

Unternehmens.<br />

Entscheidender Schritt hin zum<br />

modernen Werkzeugmaschinen-Hersteller<br />

war dann die Entwicklung<br />

der Bügelsägemaschine im Jahr<br />

1947. In den 1960er-Jahren ergänzten<br />

Kreissägemaschinen das Portfolio,<br />

Anfang der 70er-Jahre präsen-<br />

tierte Kasto dann das erste vollautomatische<br />

Langgutlager. Darin integriert<br />

waren zwei Kreissägemaschinen,<br />

die automatisch mit dem<br />

Regalbediengerät versorgt wurden<br />

– die Vorstufe für die ersten kombinierten<br />

Lager- und Sägezentren, die<br />

das Unternehmen ab 1980 herstellte<br />

– und für die es bis heute alleiniger<br />

Lösungsanbieter ist.<br />

Weltweit erfolgreich<br />

und zukunftsorientiert<br />

Heute hat sich Kasto mit über<br />

140.000 verkauften Sägemaschinen<br />

und 2.200 installierten Lagersystemen<br />

für Langgut und Blech sowie<br />

zahlreichen Niederlassungen rund<br />

um den Globus eine weltweite Führungsposition<br />

erarbeitet. Seit mehr<br />

als 30 Jahren leitet Armin Stolzer<br />

als Geschäftsführer die Geschicke<br />

des Familienbetriebs in fünfter<br />

Generation und auch die weiteren<br />

wichtigen Führungspositionen in<br />

der Geschäftsleitung sind von seiner<br />

Ehefrau Ruth Stolzer und den vier<br />

Familienmitgliedern der 6. Generation<br />

besetzt. Kasto entwickelt<br />

eigene Software-Systeme, bietet<br />

Lösungen zur Vernetzung, Automatisierung<br />

und Roboter-Anbindung<br />

und setzt auf Zukunftstechnologien<br />

wie Augmented Reality und Künstliche<br />

Intelligenz (KI). Damit sieht<br />

sich der Hersteller auch für zukünftige<br />

Herausforderungen bestens<br />

aufgestellt.<br />

Das Jubiläumsjahr, das offiziell<br />

am 7. Mai begann, nimmt Kasto zum<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Klare Trennung zwischen<br />

Lager und Anarbeitung<br />

Hergarten eröffnet zweiten<br />

Standort bei Stuttgart<br />

Die KASTO-Familie heute (v.l.): Jonathan Riegel, Stephanie Riegel-Stolzer, Armin Stolzer,<br />

Ruth Stolzer, Sönke Krebber und Nicole Krebber-Stolzer.<br />

Anlass, einen tiefen Blick in die eigenen<br />

Geschichtsbücher zu gewähren.<br />

In regelmäßigen Abständen veröffentlicht<br />

das Unternehmen Texte und<br />

Fotostrecken, die zum Beispiel die<br />

Entwicklung der Geschäftsbereiche<br />

Säge- und Lagertechnik, aber auch<br />

die Internationalisierung und den<br />

Wandel des Berufs- und Ausbildungsalltags<br />

dokumentieren. Dem Leser<br />

bieten sich dadurch spannende Einsichten<br />

in eines der ältesten Familienunternehmen<br />

Europas. Gebührend<br />

gefeiert wird der runde Geburtstag<br />

dann am Ende des Jubiläumsjahres<br />

gemeinsam mit Kunden, Geschäftspartnern,<br />

Journalisten, Mitarbeitern<br />

und Freunden.<br />

Älteste KASTO-Säge<br />

in Betrieb gesucht<br />

Darüber hinaus startet der Lagerund<br />

Sägespezialist aus diesem<br />

Anlass einen Wettbewerb für seine<br />

Kunden: Der Hersteller sucht die<br />

älteste Säge aus seinem Haus, die<br />

immer noch in Betrieb ist. Zur<br />

Bewerbung zugelassen sind Maschinen<br />

mit Baujahr 1980 oder älter.<br />

Unternehmen sind eingeladen, diese<br />

per E-Mail mit einem Foto der Säge<br />

und des Maschinenschilds an<br />

175@kasto.com einzureichen. Jede<br />

Einsendung werde belohnt, der<br />

Gewinner besonders erwähnt und<br />

prämiert, verspricht das Unternehmen.<br />

2<br />

Der Säge- und Lagertechnik-Spezialist KASTO aus dem badischen Achern feiert in diesem<br />

Jahr seinen 175. Geburtstag.<br />

Die auf Stahl spezialisierte Logistikgruppe<br />

Hergarten hat zum 1. April einen weiteren Standort<br />

im süddeutschen Raum in Betrieb genommen.<br />

Damit wolle das Unternehmen Kunden eine noch<br />

schnellere, sicherere und kosteneffizientere Auftragsabwicklung<br />

bieten. Das neue Umschlagslager<br />

für die Verteilung von Stahlsammelgut befindet<br />

sich in Neuhausen und ist nur rund 40<br />

Fahrminuten vom Standort Kornwestheim bei<br />

Stuttgart entfernt. „Aktuell generieren wir etwa<br />

20 % unseres Umsatzes mit unserem Anarbeitungsservice.<br />

Immer mehr Kunden greifen auf dieses<br />

Angebot zurück. Deshalb wollen wir im Stuttgarter<br />

Raum mit einer klaren Trennung der Lagerund<br />

Umschlagsware von den Anarbeitungsbetrieben<br />

für noch reibungslosere Prozesse und höhere<br />

Kapazitäten sorgen“, erklärt Geschäftsführer Marcel<br />

Hergarten das Investment.<br />

In Neuhausen konzentriere sich die Hergarten-<br />

Gruppe ab sofort auf den Umschlag des Sammelguts,<br />

das von den Zentrallagern in Düsseldorf an<br />

zahlreiche Kunden im Stuttgarter Raum verteilt<br />

werden soll. Dem Unternehmen stehen hier drei<br />

Hallenschiffe mit einer Gesamtfläche von<br />

2.600 m 2 zur Verfügung. An den zwei Kranbahnanlagen<br />

mit einer Nutzlast von bis zu 8 t können<br />

die Stahlgüter auch per Magnet entladen werden,<br />

was den Prozess zusätzlich beschleunigt. Hinzu<br />

kommen 1.000 m 2 Parkfläche für die eigene Lkw-<br />

Flotte und rund 200 m 2 Bürofläche. „Zusammen<br />

mit den zehn dort beschäftigten Mitarbeitern sind<br />

wir in Neuhausen so optimal aufgestellt, um flexibel<br />

und effizient unsere Aufträge zu bearbeiten“,<br />

so Hergarten.<br />

Der 2016 eröffnete Standort Kornwestheim soll<br />

zum reinen Anarbeitungszentrum für den Stahlhandel<br />

werden – über Zweidrittel der Gesamtfläche<br />

von 3.300 m 2 entfallen bereits jetzt auf den<br />

Sägenpark. Zukünftig sollen weitere kundenspezifische<br />

Sägeanlagen installiert und der Bereich der<br />

Kommissionierung ausgebaut werden. Die Erweiterungsmaßnahmen<br />

sind für das zweite Halbjahr<br />

2019 geplant. „Expansion bedeutet für uns nicht<br />

nur die Ausdehnung unseres Transportnetzes und<br />

die Erweiterung unseres Kundenstammes. Nachhaltig<br />

wachsen können wir nur, wenn wir die<br />

Qualität unserer Leistungen nicht aus den Augen<br />

verlieren, unsere Prozesse kritisch hinterfragen<br />

und kontinuierlich optimieren. Genau in so einer<br />

Phase befinden wir uns gerade“, erläutert<br />

Geschäftsführer Marcel Hergarten die Unternehmensstrategie.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

39


Messen<br />

und Märkte<br />

Berichte<br />

Die Stahlindustrie<br />

gehört zu den Industrien,<br />

die von protektionistischen<br />

Maßnahmen am<br />

stärksten betroffen<br />

sind, sagte Prof.<br />

Gabriel J. Felbermayr,<br />

Präsident des<br />

Instituts für Weltwirtschaft<br />

(IfW) Kiel, auf<br />

der Handelsblatt Jahrestagung<br />

„Zukunft<br />

Stahl“.<br />

Bild: Euroforum<br />

Handelsblatt Jahrestagung „Zukunft Stahl“<br />

Zwischen Politik und Konjunktur<br />

Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa steht vor großen Herausforderungen. Überkapazitäten,<br />

politische Unsicherheiten und eine umweltfreundlichere Produktion sind einige der Anforderungen,<br />

denen sich die Hersteller derzeit stellen. Trotz der positiven Entwicklung der Stahlnachfrage in den<br />

letzten Jahren befindet sich die Branche daher im Umbruch. Wie die Unternehmen darauf reagieren,<br />

welche Optionen diskutiert werden und welche Positionen die Politik einnimmt, machte die hochkarätig<br />

besetzte Handelsblatt Jahrestagung „Zukunft Stahl“ Ende März in Düsseldorf deutlich.<br />

Was die Stahlnachfrage an -<br />

geht, haben die vergangenen Jahre<br />

eine positive Entwicklung gebracht.<br />

Doch insgesamt gerät die Globalisierung<br />

ins Stocken. Darauf wies<br />

Keynote-Speaker Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident und Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

sowie Vorstand des Stahlinstituts<br />

VDEh, zu Beginn der Handelsblatt-<br />

Jahrestagung „Zukunft Stahl“ hin.<br />

„Die Konflikte im internationalen<br />

Handel nehmen zu. Der Welthandel<br />

entfernt sich vom fairen Wettbewerb.<br />

Die EU muss an Schutzmaßnahmen<br />

für die Stahlindustrie festhalten, die<br />

sich an der konjunkturellen Entwicklung<br />

orientieren“, sagte Kerkhoff.<br />

EU-Safeguards: Stahlindustrie<br />

kritisiert Quotenerhöhung<br />

Es sei „wichtig und richtig“, dass die<br />

EU-Mitgliedsstaaten endgültige Safeguard-Maßnahmen<br />

beschlossen<br />

haben, deren alleiniges Ziel es sei,<br />

Verwerfungen aus den US-Maßnahmen<br />

im europäischen Markt einzugrenzen,<br />

nicht aber den Markt abzuschotten,<br />

so Kerkhoff weiter. „Die<br />

Verlängerung der am 23. Juli 2018<br />

in Kraft getretenen Maßnahmen war<br />

dringend notwendig. Während die<br />

Stahlimporte 2018 in die USA um<br />

13 % sanken, sind die Importe in die<br />

EU um 10 % gestiegen“, hob er hervor.<br />

Problematisch sei allerdings,<br />

dass die zollfreien Einfuhrkontingente<br />

um 5 % erhöht wurden und<br />

auch zukünftig jährlich um 5 % steigen<br />

sollen. „Vor dem Hintergrund<br />

einer sich abkühlenden Konjunktur<br />

müssen EU-Kommission und Mitgliedstaaten<br />

zeitnah prüfen, ob eine<br />

Erhöhung der Quoten überhaupt verantwortbar<br />

ist, ohne ihre Wirksamkeit<br />

entscheidend zu verwässern“,<br />

forderte Kerkhoff.<br />

Es sei für die Stahlindustrie entscheidend,<br />

auch international ein<br />

Level-Playing-Field und geeignete<br />

Rahmenbedingungen in Deutschland<br />

und Europa zu haben, um die<br />

Transformation zu einer CO 2 -armen<br />

Stahlerzeugung umzusetzen. „Dazu<br />

gehören auch eine Energie- und Klimapolitik,<br />

die eine industrielle Perspektive<br />

hat“, mahnte der Verbandschef.<br />

„Die Formulierung einer<br />

nachhaltigen und zukunftsorientierten<br />

Industriepolitik ist für die Stahlindustrie<br />

zentral. Wir brauchen<br />

einen neuen industriepolitischen<br />

Ansatz auch in Europa.“<br />

Protektionismus hat global<br />

stark zugenommen<br />

Der Protektionismus hat weltweit in<br />

den letzten zehn Jahren stark zugenommen.<br />

Insbesondere die Stahlbranche<br />

hätten die protektionistischen<br />

Maßnahmen betroffen. Immer wieder<br />

habe die Branche in der Vergangenheit<br />

aber auch von positiven politischen<br />

Maßnahmen profitiert, sagte<br />

Prof. Gabriel J. Felbermayr, Präsident<br />

des Instituts für Weltwirtschaft (IfW)<br />

Kiel. Etwa 70 % des Stahl-Welthandels<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


findet dem Wirtschaftsforscher<br />

zufolge in einem Umfeld statt, das<br />

nicht als Level-playing-field bezeichnet<br />

werden könne. „Es gibt keine<br />

andere Branche, in der das Thema<br />

Level-Playing-Field eine so hohe<br />

Bedeutung hat“, sagte Felbermayr.<br />

Chinesische Stahlindustrie nicht<br />

ohne Staatshilfe aufgebaut<br />

Das Land, das in den letzten zehn<br />

Jahren auf dem Sektor der Stahlindustrie<br />

die meisten Maßnahmen<br />

erlassen hat, sei jedoch nicht, wie<br />

man vielleicht annehmen könne,<br />

China, sondern die USA gewesen.<br />

Vor der globalen Wirtschaftskrise<br />

2008 waren die Verhältnisse jedoch<br />

noch umgekehrt und das Reich der<br />

Mitte das aktivste in Sachen protektionistische<br />

Maßnahmen. „Der Aufbau<br />

der Stahlindustrie ist in China<br />

nicht ohne staatliche Hilfe geschehen“,<br />

sagte Felbermayr.<br />

Es wäre wünschenswert, so der<br />

ifo-Experte für Außenwirtschaft,<br />

wenn die WTO schärfere Instrumente<br />

hätte, Missständen in der<br />

Anwendung protektionistischer<br />

Maßnahmen entgegenzuwirken zur<br />

Verfügung hätte.<br />

Der einzige Weg, gleiche Wettbewerbsbedingungen<br />

für die europäische<br />

Stahlindustrie etwa in<br />

Sachen CO 2 -Emissionen herzustellen,<br />

sei Felbermayr zufolge, das mit<br />

den Stahlimporten eingeführte Kohlendioxid<br />

zu besteuern und die Stahlexporte<br />

aus der EU mit einem niedrigeren<br />

CO 2 -Profil von dieser Steuer<br />

auszunehmen.<br />

Welche Bedeutung Online-Plattformen<br />

auf die klassischen Industrien<br />

und darunter vor allem die Stahlindustrie<br />

hat, hat Gisbert Rühl, CEO<br />

von Klöckner & Co SE, ausgeführt.<br />

Mit kloeckner.i und der mittlerweile<br />

vom Mutterkonzern weitgehend<br />

unabhängigen XOM Materials gehört<br />

Klöckner & Co zu den digitalen Pionieren<br />

im Stahlmarkt.<br />

Weitere Referenten auf der Veranstaltung<br />

waren unter anderem<br />

Andreas J. Goss, CEO der thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG, Dr. Henrik<br />

Adam, CCO von Tata Steel Europe,<br />

sowie die saarländische Ministerin<br />

für Wirtschaft, Arbeit, Energie und<br />

Verkehr, Anke Rehlinger. 2<br />

Bild: WV Stahl<br />

„Stahl war, ist und<br />

bleibt ein Fundament<br />

unserer Industrie“:<br />

Armin Laschet,<br />

NRW-Ministerpräsident<br />

auf dem Berliner<br />

Stahldialog der<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl im Mai.<br />

Berliner Stahldialog 2019<br />

Industriepolitische<br />

Perspektive für Stahl in Europa<br />

Wenige Tage vor der richtungsweisenden Europawahlen diskutierten<br />

Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik im Rahmen<br />

des Berliner Stahldialogs der Wirtschaftsvereinigung Stahl im Mai<br />

über die Chancen und Herausforderungen der Stahlindustrie in<br />

Deutschland und Europa.<br />

Vor rund 250 Gästen betonte<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl, die<br />

Notwendigkeit einer industriepolitischen<br />

Perspektive für die EU: „Die<br />

Stahlindustrie kann die enormen<br />

Herausforderungen, wie den zunehmenden<br />

Protektionismus weltweit<br />

und die Transformation in eine CO 2 -<br />

arme Wirtschaft, nur in einem starken<br />

Europa bewältigen. Dazu braucht<br />

es die Begleitung durch eine kluge<br />

Wirtschafts- und Industriepolitik.“<br />

Das Veranstaltungsmotto „Perspektiven<br />

einer strategischen Industriepolitik“<br />

griff Armin Laschet,<br />

Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />

in seiner Rede auf<br />

und verwies auf die Bedeutung der<br />

Stahlindustrie in Deutschland für die<br />

Wirtschaft: „Stahl ist längst ein High-<br />

Tech-Produkt und als Werkstoff<br />

Grundlage vieler klimafreundlicher<br />

Produkte. Stahl war, ist und bleibt<br />

damit ein Fundament unserer Industrie.“<br />

Svenja Schulze, Bundesministerin<br />

für Umwelt, Naturschutz und<br />

nukleare Sicherheit, stellte in ihrem<br />

Vortrag die Verantwortung aller Sektoren<br />

für mehr Klimaschutz in den<br />

Mittelpunkt, hob jedoch auch die<br />

Bemühungen der Stahlindustrie hervor:<br />

„Die Stahlindustrie in Deutschland<br />

hat bereits einen großen Beitrag zum<br />

Klimaschutz geleistet. Für das Ziel<br />

einer klimaneutralen Stahlproduktion<br />

braucht es innovative Verfahren. Um<br />

dies zu unterstützen, wird derzeit im<br />

Bundesumweltministerium ein Förderprogramm<br />

zur Dekarbonisierung<br />

der Industrie erarbeitet.“<br />

Im Rahmen des Berliner Stahldialogs<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

treffen einmal im Jahr Vertreterinnen<br />

und Vertreter aus Wirtschaft und Politik<br />

zusammen, um über aktuelle Branchenthemen<br />

zu diskutieren. Nach<br />

Reden von NRW-Ministerpräsident<br />

Armin Laschet und Bundesumweltministerin<br />

Svenja Schulze waren in diesem<br />

Jahr Elmar Brok (MdEP, CDU),<br />

Tim Hartmann (Vorsitzender der Vorstände<br />

der AG der Dillinger Hüttenwerke<br />

und der Saarstahl AG), Jo Leinen<br />

(MdEP, SPD), Frank Schulz (Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung, ArcelorMittal<br />

Germany Holding) und<br />

Michael Theurer (MdB, FDP) auf dem<br />

Podium zu Gast. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

41


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Eulerhermes-Studie: Deutschland auf Platz 12<br />

Weltweites Zahlungsverhalten leicht verbessert<br />

Das weltweite Zahlungsverhalten hat sich im vergangenen Jahr leicht verbessert. Die sogenannten „Days of Sales<br />

Outstanding“ (DSO), also die Forderungslaufzeit zwischen Rechnungslegung und der tatsächlichen Bezahlung,<br />

waren 2018 mit weltweit durchschnittlich 65 Tage einen Tag kürzer als noch im Vorjahr. 2017 hatte allerdings den<br />

höchsten Stand seit zehn Jahren markiert. Die leichte Verbesserung des Zahlungsverhaltens dürfte sich auch 2019<br />

fortsetzen. Der Kreditversicherer Euler Hermes geht in seiner aktuellen Studie für 2019 von einer Forderungslaufzeit<br />

von durchschnittlich 64 Tagen aus (-1 Tag).<br />

„In wirtschaftlich guten Zeiten drücken Unternehmen<br />

bei ihren Kunden gerne mal ein Auge zu. Sie<br />

gewähren längere Zahlungsziele und dulden auch eher<br />

eine schlechtere Zahlungsmoral“, sagt Ron van het Hof,<br />

CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz. „Die große Unsicherheit, die 2018 durch<br />

den Brexit, den Handelskonflikt und die plötzlich stark<br />

steigenden Handelsbarrieren entstanden, hat jedoch das<br />

Risikobewusstsein vielerorts wieder geschärft. Das hat<br />

infografik Zahlungsverhalten<br />

DSO = Durchschnitt Debitorenlaufzeit (Days Sales Outstanding)<br />

zu einer stärkeren Disziplin bei den Zahlungszielen<br />

geführt. In schlechten Zeiten scheuen Unternehmen das<br />

Risiko, haben weniger Vertrauen und bringen lieber<br />

ihre Schäfchen ins Trockene. Das stößt nicht immer auf<br />

Gegenliebe, denn umgekehrt versuchen Abnehmer in<br />

schlechteren Zeiten vermehrt, ihre Zahlungsziele zu<br />

verlängern – insbesondere dann, wenn sie selbst recht<br />

knapp bei Kasse sind.“<br />

Diese beiden gegensätzlichen Trends haben dazu<br />

geführt, dass sich der weltweite Durchschnitt der DSO<br />

nur leicht verbessert hat.<br />

China: rote Laterne für Spätzahler<br />

„Die rote Laterne geht erneut an China“, sagt Ludovic<br />

Subran, Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe und<br />

stellvertretender Chefvolkswirt der Allianz. „Unternehmen<br />

müssen in China im Schnitt ganze drei Monaten<br />

auf ihr Geld warten. Allerdings folgen nur knapp dahinter<br />

gleich fünf Mittelmeerstaaten, darunter zahlreiche Europäer.<br />

Sie sind zum Teil in schlechte alte Gewohnheiten<br />

zurückgefallen und erfüllen 2018 vielerorts das Klischee,<br />

dass Südeuropäer bei der Zahlungsmoral nicht gerade<br />

zu den Klassenbesten gehören.“<br />

Hinter China (92 Tage) gehören Griechenland (90),<br />

Italien (86), Marokko (84), die Türkei (79) und Spanien<br />

(78) ebenfalls zu den schlechtesten Zahlern. Nach Saudi-<br />

Arabien (77) und Taiwan (74) folgen mit Frankreich und<br />

Portugal (je 73) zwei weitere europäische Staaten in den<br />

„Negativ-Top-10“. In Italien ist die Verschlechterung<br />

der Zahlungsmoral mit +5 Tage besonders eklatant, aber<br />

auch Frankreich, Griechenland (je +2) und Spanien (+1).<br />

Deutschland liegt mit 54 Tagen (unverändert im Vergleich<br />

zum Vorjahr) 11 Tage unter dem weltweiten<br />

Durchschnitt. Das bedeutet Rang 12: Für die „Top 10“<br />

der Schnellzahler hat es nicht gereicht. Die vorbildlichsten<br />

Zahlen sitzen in Neuseeland (47), Südafrika (48) sowie<br />

den deutschen Nachbarn Österreich (49) und der Schweiz<br />

(50).<br />

Elektronikbranche, Maschinenbau und<br />

Baugewerbe zahlen spät<br />

Weltweit müssen Unternehmen in der Elektronikbranche<br />

(89 Tage) sowie im Maschinenbau (86) und Baugewerbe<br />

(82) besonders lange auf ihr Geld warten. Letztere Branche<br />

war 2018 zudem von der höchsten Anzahl an Großpleiten<br />

betroffen. Weltweit meldeten 51 große Bauunternehmer<br />

im Jahr 2018 Insolvenz an.<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Deutschland: Luftfahrt-,<br />

Pharma- und Elektronikbranche<br />

zahlen am spätesten<br />

In Deutschland werden Unternehmen<br />

in der Luftfahrt- und Pharmaindustrie<br />

sowie der Elektronikbranche<br />

am spätesten bezahlt. In der<br />

Luftfahrt müssen Lieferanten mit 77<br />

Tagen über drei Wochen länger auf<br />

ihr Geld warten als im bundesweiten<br />

Durchschnitt von 54 Tagen. Aber<br />

auch in der Pharmaindustrie bezahlen<br />

Unternehmen erst nach 72 Tagen<br />

ihre Rechnungen (Vorjahr: 77 Tage),<br />

in der Elektronikbranche nach 67<br />

Tagen (Vorjahr: 66 Tage). Besonders<br />

schnelle Zahler hingegen findet man<br />

in Deutschland vor allem in endkundennahen<br />

Sektoren, insbesondere<br />

im Einzelhandel (28 Tage, Vorjahr:<br />

29 Tage), in der Telekommunikationsbranche<br />

(38 Tage, Vorjahr: 42<br />

Tage) sowie im Lebensmittelsektor<br />

(44 Tage, Vorjahr: 39 Tage). Die<br />

stärkste Verbesserung verzeichneten<br />

2018 die freiberuflichen Dienstleistungen<br />

in Deutschland mit einem<br />

Rückgang der Forderungslaufzeit<br />

von durchschnittlich sieben Tagen.<br />

Sieben Tage länger als noch im Vorjahr<br />

müssen hingegen Unternehmen<br />

aus den Bereichen Freizeitindustrie<br />

und Haushaltswaren warten. 2<br />

EMO Hannover 2019 zeigt spannende Start-ups<br />

Wenn sich Ingenieure von der Natur inspirieren lassen<br />

Auf der EMO Hannover vom 16.-<br />

21.9. stellen traditionell auch Jungunternehmer<br />

ihre neuen Geschäftsmodelle vor.<br />

Unter anderem präsentiert sich die Cell-<br />

Core GmbH, ein Unternehmen, dessen<br />

Geschäftsmodell die biomimetische Ingenieurskunst<br />

ist: Die Tüftler imitieren hocheffiziente,<br />

über Jahrmillionen optimierte<br />

Strukturen aus der Natur (Mimesis) und setzen<br />

sie technisch zur Optimierung verschiedenster<br />

Bauteile oder Produkte um. Die<br />

werden dadurch leichter, stabiler oder steifer<br />

– oder alles gleichermaßen. CellCore<br />

begleitet derzeit überwiegend mittelständische<br />

Unternehmen aller Branchen von der<br />

Ideenentwicklung bis zum realen Prototypen.<br />

Ein Beispiel ist die Einspritzdüse für Triebwerke<br />

kleiner Satelliten. Mithilfe ihrer Software<br />

und klassischer Topologieoptimierung,<br />

haben CellCore-Mitarbeiter gemeinsam mit<br />

der Trumpf Laser- und Systemtechnik<br />

GmbH und dem Institut für Raumfahrtsysteme<br />

der Universität Stuttgart einen Prototypen<br />

zunächst am Computer entworfen,<br />

indem sie die optimalsten Strukturen kalkulierten.<br />

Die Software berechnete, an welchen<br />

Stellen Material überflüssig ist, weil<br />

dort keine Spannungen wirken, und wo ver-<br />

Optimierte Einspritzdüse eines Satellitentriebwerks<br />

stärkende Strukturen notwendig sind. Erst<br />

nachdem am Computer eine funktionstüchtige<br />

Komponente mit optimalen Eigenschaften<br />

entstanden war, stellten die Techniker<br />

eine erste reale Einspritzdüse mittels 3D-<br />

Druck her. „Wir haben in nur zwei Entwicklungsschleifen<br />

eine Komponente entwickelt,<br />

die inzwischen auch die erforderlichen<br />

Belastungstests erfolgreich absolviert hat“,<br />

berichtet Andreas Krüger, Geschäftsführer<br />

von CellCore. „Die neue Düse ist um<br />

beachtliche 83 % leichter als die ursprüngliche<br />

Komponente.“ In den nächsten Monaten<br />

wird die biomimetische Einspritzdüse im<br />

Weltraum eingesetzt werden.<br />

Foto: CellCore GmbH<br />

IPS 2019<br />

KALTENBACH-Hausmesse zeigt neueste Stahlbearbeitungstrends<br />

Der Countdown läuft: Vom 25.-28. Juni 2019 ist es wieder<br />

soweit, die offizielle Hausmesse International Partners-in-Steel (IPS)<br />

des Herstellers von Stahl- und Metallbearbeitungsanlagen Kaltenbach<br />

eröffnet zum 12. Mal in Lörrach ihre Pforten. Dem internationalen<br />

Fachpublikum werden exklusiv die neuesten Trends und Innovationen<br />

rund um die Branchen Stahlbau, Stahlhandel und<br />

Metallbearbeitung präsentiert – so wie es in dieser Breite und Tiefe<br />

sonst weltweit nirgends zu erleben ist.<br />

In diesen zukunftsorientierten Branchen haben die Technologien<br />

Trennen, Sägen, Bohren, Umformen, Schweißen und Konservieren<br />

eine hohe Bedeutung, neue Trends sind ür die Anwender oft essenziell.<br />

Daher bietet das IPS-Ausstellerprogramm den Besuchern Live-<br />

Demonstrationen modernster Fertigungstechnik und exklusive Praxistouren<br />

aus erster Hand, um sich über den neuesten Stand der<br />

Technik zu informieren.<br />

Auch das diesjährige Event gibt dem Erfahrungsaustausch wieder<br />

einen hohen Stellenwert und bietet viel Raum und Zeit zur Weiterentwicklung<br />

und Pflege von erfolgreichen und nachhaltigen Netzwerken.<br />

Hierzu zählen zum Aussteller- und Teilnehmerkreis renommierte<br />

Industriepartner und Branchenverbände – etwa den Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel. Die Kaltenbach-Gruppe bringt erneut zum<br />

Ausdruck, wie sie ihre Kunden und Partner mit vollständigen Lösungen<br />

aus ihrem Produktportfolio begleitet.<br />

Darüber hinaus soll abermals eine spektakuläre Innovation präsentiert<br />

werden: Die KDP ist die neuste und leistungsstärkste Bohrmaschinen-Baureihe<br />

aus dem Hause Kaltenbach. Die moderne und<br />

robuste Maschinen- und Spindelkonstruktion sorgt für Bohr- und<br />

Fräsbearbeitung mit Hochleistung. Durch erzielbare Parallelisierungseffekte<br />

lassen sich mit der KPD die Produktions- und Rüstzeiten<br />

massiv reduzieren.<br />

[ Info ]<br />

Weitere Informationen zum Programm der IPS und zur Anmeldung finden<br />

sie unter www.ips-fair.com.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

43


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Darf’s ein bisschen weniger sein?<br />

Das Jahr 2018 ist für die deutsche Stahldistribution positiv verlaufen – doch die weltweiten<br />

Konjunkturerwartungen haben sich seit einiger Zeit eingetrübt. Handelskriege und die ungeklärten<br />

Fragen zum Brexit führen zu Unsicherheiten. Viele stahlverarbeitende Branchen in Europa sind<br />

jedoch weiterhin gut beschäftigt und erwarten auch für 2019 Wachstum. Sorgen bereitet allerdings<br />

die Situation bei den Automobilherstellern.<br />

Foto: privat<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

März 2019<br />

vorliegenden Zahlen.<br />

Das Jahr 2018 ist für die deutsche<br />

Stahldistribution positiv verlaufen.<br />

Im Schnitt konnte in den meisten<br />

Monaten eine höhere Tonnage als<br />

üblich abgesetzt werden. Die weltweiten<br />

Konjunkturerwartungen haben<br />

sich jedoch seit einiger Zeit eingetrübt.<br />

Handelskriege und die ungeklärten<br />

Fragen zum Brexit führen zu Unsicherheiten.<br />

Sorgen bereitet die Situation<br />

bei den Automobilherstellern.<br />

Auch wenn andere stahlverarbeitende<br />

Branchen in Europa weiterhin gut<br />

beschäftigt sind, ist die Stahlnachfrage<br />

geringer als im vergangenen Jahr.<br />

Lagerabsatz<br />

Der Lagerabsatz verlief im Jahr 2018<br />

recht erfreulich. Insgesamt wurden<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2<br />

Mio. t abgesetzt. Dies ist der beste<br />

Wert seit dem Jahr 2012. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr wurde 1,4 % mehr Menge<br />

erreicht. Bei Rohren wurden sogar<br />

deutlichere Zuwächse verzeichnet.<br />

Das Jahr 2019 ist für die deutsche<br />

Stahldistribution mengenmäßig etwas<br />

schwächer gestartet. Insgesamt wurden<br />

im Januar etwas über 950.000 t,<br />

im Februar 908.000 t und im März<br />

knapp 930.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Damit wurde im<br />

ersten Quartal des vergangenen Jahres<br />

4,3 % weniger Menge als im sehr starken<br />

ersten Quartal 2018 abgesetzt.<br />

Besonders der Absatz von Flachprodukten<br />

zeigte sich schwächer.<br />

Lagerbestand<br />

Im vergangenen Jahr wurde der Jahreshöchstbestand<br />

im Sommer erreicht.<br />

Ende Juli wurden 2,56 Mio. t Bestand<br />

gemeldet. Ab Herbst setzte dann ein<br />

deutlicher Bestandsabbau ein. Im<br />

Dezember beliefen sich die bundesweiten<br />

Lagerbestände auf 2,22 Mio. t.<br />

Dabei lag der branchenweite Bestand<br />

im Vergleich zum Vorjahresmonat um<br />

knapp 5 % höher. Zum Jahresstart<br />

2019 setzte der übliche Lageraufbau<br />

ein. Ende März wurden 2,46 Mio. t<br />

Bestand gemeldet. Das sind 2,6 % weniger<br />

als Ende März 2018 bevorratet<br />

wurden.<br />

Lagerreichweite<br />

Die durchschnittliche Lagerreichweite<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen lag<br />

im März bei 2,7 Monaten bzw. 81<br />

Tagen. Dies sind rund 3 % mehr als<br />

im Vorjahresmonat (vgl. Abbildung 1).<br />

Im Schnitt des ersten Quartals 2019<br />

lag die Lagerreichweite bei 2,6 Monaten<br />

bzw. 78 Tagen. Damit belief auch<br />

sie sich etwas höher als im ersten<br />

Quartal 2018.<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge setzte sich der teilweise<br />

recht starke Preisanstieg, der<br />

im Jahr 2016 angefangen hatte, im<br />

Jahr 2017 fort. Auch in den ersten beiden<br />

Monaten des Jahres 2018 konnten<br />

bei fast allen Produkten Preissteigerungen<br />

festgestellt werden. Zwischen<br />

März und Mai gestaltete sich das Bild<br />

differenzierter. Große Veränderungen<br />

wurden dabei jedoch nicht festgestellt.<br />

In den Monaten Juni bis September<br />

waren die Preise bei fast allen Produkten<br />

wieder im Aufwärtstrend. Der<br />

Oktober, November und Dezember<br />

zeigten sich uneinheitlich. Mitunter<br />

wurden auch sinkende Preise beobachtet.<br />

Auch im Januar und Februar<br />

2019 wurde tendenziell von fallenden<br />

Verkaufspreisen berichtet. Im März<br />

konnten teilweise auch wieder Preissteigerungen<br />

festgestellt werden (vgl.<br />

Abbildungen 2 und 3). 2<br />

[ Info ]<br />

Fragen zu den genannten statistischen<br />

Größen beantwortet im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />

Bereichsleiter Research:<br />

Feger-BDS@stahlhandel.com<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

200<br />

180<br />

160<br />

97 94 99<br />

101<br />

96 95 100<br />

101<br />

96<br />

96<br />

92 90 90<br />

95<br />

140<br />

89<br />

91 93<br />

120<br />

100<br />

55<br />

80<br />

78 78 75 81 78 78 75 75 72 78 78 84 75 72 123 75 81 81<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2017<br />

Ø<br />

2018<br />

Ø<br />

2019<br />

Mär.<br />

2018<br />

Apr.<br />

2018<br />

Mai<br />

2018<br />

Juni<br />

2018<br />

Juli<br />

2018<br />

Aug.<br />

2018<br />

Sep.<br />

2018<br />

Okt.<br />

2018<br />

Nov.<br />

2018<br />

Dez.<br />

2018<br />

Jan.<br />

2019<br />

Feb.<br />

2019<br />

Mär.<br />

2019<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

45


BDS<br />

Kommunikation<br />

Eine runde<br />

Geschichte: der<br />

BDS-Gemeinschaftsstand<br />

auf der<br />

Blechexpo 2019.<br />

Grafik: BDS<br />

BDS-Gemeinschaftsstand auf der Internationalen Messe für Blechbearbeitung<br />

Der Stahlhandel auf der Blechexpo<br />

Nach den erfolgreichen Gemeinschaftsständen in den Jahren 2016 und 2018 auf der Tube<br />

in Düsseldorf präsentieren sich der BDS und fünf seiner Mitgliedsunternehmen nun erstmalig<br />

mit einem Gemeinschaftsstand auf der Blechexpo 2019 (Halle 10, Stand 2012). Unter dem<br />

Motto „TREFFPUNKT STAHLHANDEL“ präsentieren die Stahlhandelsunternehmen vom<br />

5.–8. November 2019 in Stuttgart ihr breites Leistungsspektrum für die Blechbearbeitung.<br />

[ info ]<br />

BDS-Gemeinschaftsstand<br />

auf der<br />

Blechexpo vom<br />

5.–8.11.2019<br />

Halle 10,<br />

Stand 2012<br />

Auf dem rund 180 m 2 großen BDS-Stand dabei sind<br />

die Unternehmen<br />

z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsges. mbH & Co. KG<br />

z Gebr. Lotter KG<br />

z Artur Naumann Stahl AG<br />

z Weinmann Aach AG<br />

z XOM Materials GmbH<br />

Unter einem Dach und doch individuell<br />

Die teilnehmenden Unternehmen proftitieren bei dem<br />

Gemeinschaftsstand von den allgemeinen, zentralen<br />

Lounge-Bereichen. Durch das Stand-im-Stand-Konzept<br />

verfügen die ausstellenden Unternehmen zugleich aber<br />

über einen individuellen eigenen Bereich. Für ordentliche<br />

BDS-Mitglieder besteht ebenfalls die Möglichkeit, diese<br />

Lounge-Bereiche auf dem Messestand zu nutzen, um<br />

ihre Kunden zu Gesprächen einzuladen.<br />

Mit dem Gemeinschaftsstand bietet der BDS seinen<br />

Mitgliedern die Möglichkeit, sich auf dieser wichtigen<br />

Leitmesse für die Blechbearbeitung dem nationalen und<br />

internationalen Publikum zu präsentieren. Damit spricht<br />

der Verband in erster Linie Unternehmen an, die bisher<br />

nicht mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten<br />

waren. Durch die konzertierte Organisation war es möglich,<br />

die Messeteilnahme auf einem interessanten Preisniveau<br />

anzubieten. 2<br />

Entscheidung der EU-Kommission<br />

Keine Kumulierung von Antidumping- und Schutzzöllen<br />

Im Amtsblatt C 146 vom 26.04.2019<br />

hat die EU-Kommission klargestellt, wie zu verfahren<br />

ist, falls bei Einfuhren von Stahlprodukten,<br />

für die Antidumping- bzw. Ausgleichszölle<br />

gelten, die EU-Safeguardkontingente ausgeschöpft<br />

sind und daher zusätzliche Schutzzölle<br />

in Höhe von 25 % zu erheben wären. In diesem<br />

Fall beabsichtigt die Kommission, die Zölle<br />

nicht zu kumulieren, sondern nur Zölle in Höhe<br />

des jeweils höheren Satzes zu erheben. Wenn<br />

die Antidumpingzölle bzw. Ausgleichszölle daher<br />

niedriger als die Schutzzölle sind, sollen nur<br />

letztere erhoben werden, also 25 %. Wenn die<br />

Antidumpingzölle bzw. Ausgleichszölle höher<br />

als die Schutzzölle sind, wird der Schutzzoll<br />

plus der den Schutzzoll übersteigende Teil der<br />

Antidumping- oder Ausgleichszölle erhoben.<br />

[ Info ]<br />

Unter folgendem Link finden Sie das<br />

entsprechende Amtsblatt:<br />

http://bit.ly/amtsblattzuzoellen<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Verbände<br />

und Politik<br />

Bericht<br />

Sr<br />

Si<br />

Speech<br />

Recognition<br />

Speech<br />

Identification<br />

Ar<br />

Audio<br />

Recognition<br />

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Audio<br />

Identification<br />

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Inference<br />

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Planning<br />

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Recognition<br />

Face<br />

Identification<br />

Explanatory<br />

Inference<br />

Problem<br />

Solving<br />

Relationship<br />

Learning<br />

Ir<br />

Image<br />

Recognition<br />

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General<br />

Recognition<br />

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Image<br />

Identification<br />

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General<br />

Identification<br />

Sy<br />

Synthetic<br />

Reasoning<br />

Da<br />

Data<br />

Analytics<br />

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Decision<br />

Making<br />

Te<br />

Text<br />

Extraction<br />

Lg<br />

Language<br />

Generation<br />

Lu<br />

Language<br />

Understanding<br />

Lc<br />

Category<br />

Learning<br />

Lt<br />

Knowledge<br />

Refinement<br />

Ml<br />

Mobility<br />

Large<br />

Ms<br />

Mobility<br />

Small<br />

Ma<br />

Manipulation<br />

Cm<br />

Communication<br />

Cn<br />

Control<br />

Kürzlich hatte der<br />

Branchenverband<br />

Bitkom ein Periodensystem<br />

der Künstlichen<br />

Intelligenz veröffentlicht<br />

und so<br />

einzelne Elemente<br />

des Trends erläutert.<br />

VDMA und Bitkom zur Künstlichen Intelligenz<br />

Nutzen statt diskutieren<br />

VDMA und Bitkom haben sich im April aktiv in die von der EU-Kommission ausgelöste ethische Grundsatzdebatte<br />

zur Künstlichen Intelligenz (KI) eingeschaltet. Beide Verbände aus dem Maschinenbau<br />

bzw. der Informationswirtschaft hatten aber auch schon vorher ihre Positionen zu dem Thema durch<br />

praktische Hinweise deutlich gemacht: nutzen statt diskutieren – lautet stark verkürzt die Botschaft.<br />

Die von der EU-Kommission<br />

eingesetzte High-Level-Gruppe für<br />

Künstliche Intelligenz hatte am<br />

8.4.19 ihre Ethikleitlinien veröffentlicht.<br />

Diese geben den Verantwortlichen<br />

in den Unternehmen eine<br />

Checkliste an die Hand, was sie bei<br />

KI-Technologien beachten sollten<br />

und wie sie diese auf vertrauenswürdige<br />

Weise einsetzen können.<br />

Informationswirtschaft<br />

Dazu erklärte Achim Berg Präsident<br />

des Bundesverbands Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und<br />

neue Medien e.V. (Bitkom) – sozusagen<br />

mit zwei Gedankenschritten:<br />

„Mit den heute vorgelegten Ethikleitlinien<br />

sendet Europa ein klares<br />

Signal: Ethische Fragen müssen bei<br />

Entwicklung und Einsatz Künstlicher<br />

Intelligenz von Beginn an mitgedacht<br />

werden. Europa wählt damit einen<br />

eigenen, eben europäischen Weg. KI<br />

muss ethischen Leitlinien folgen,<br />

darf sie nicht ignorieren und ihnen<br />

schon gar nicht widersprechen. Die<br />

Leitlinien sollten Grundlage für alle<br />

Unternehmen sein, die Künstliche<br />

Intelligenz in Europa entwickeln und<br />

anwenden, und können zudem den<br />

Anstoß für einen internationalen Dialog<br />

über ethische Regeln für KI geben.<br />

Zugleich müssen wir in Deutschland<br />

und Europa aufpassen, dass wir<br />

über KI nicht nur diskutieren, sondern<br />

dass wir KI auch machen. In<br />

die weltweite Spitzengruppe kommen<br />

wir nur, wenn wir in Forschung,<br />

Entwicklung und Einsatz von KI-<br />

Anwendung mit Nachdruck und<br />

Tempo aktiv werden. Mindestens<br />

ebenso wichtig wie ethische Leitlinien<br />

sind unternehmerischer Mut<br />

und Tatkraft.“<br />

Umfrageergebnisse<br />

Nach einer aktuellen repräsentativen<br />

Umfrage unter 606 Unternehmen in<br />

Deutschland aus allen Branchen im<br />

Auftrag des Digitalverbands Bitkom<br />

ist jedes zweite Unternehmen (51 %)<br />

der Ansicht, Unternehmen sollten<br />

selbst ethische Regeln für den Einsatz<br />

Künstlicher Intelligenz entwickeln.<br />

Dieser Aussage stimmen zudem<br />

3 von 5 Bundesbürgern (62 %) zu,<br />

wie eine repräsentative Bevölkerungsumfrage<br />

im November 2018<br />

ergeben hat.<br />

Maschinenbau<br />

Die erfolgreiche Nutzung von Künstlicher<br />

Intelligenz in der Industrie<br />

setzt eine breite Akzeptanz dieser<br />

Technologie in der Gesellschaft<br />

voraus. Die ethischen Leitlinien der<br />

EU-Expertengruppe für den Einsatz<br />

von KI sieht der Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />

daher als grundsätzlich wichtigen<br />

Beitrag in der öffentlichen Debatte.<br />

Kritisch sieht der Verband allerdings,<br />

dass die Leitlinien zu wenig zwischen<br />

den einzelnen Anwendungen von<br />

Künstlicher Intelligenz unterscheiden.<br />

Vielfach sei der Mensch beim<br />

Einsatz von KI nicht direkt betroffen,<br />

etwa in einem Qualitätssicherungsprozess<br />

auf Basis von Machine Learning.<br />

Der Maschinenbau sieht in der<br />

zu engen Betrachtung von KI die<br />

Gefahr, dass Risiken und Regelungsbedarf<br />

in vielen Fällen überschätzt<br />

werden und dadurch Potenzial bei<br />

der Verbreitung der neuen Technologie<br />

in Europa verschenkt wird.<br />

„Ethische Fragen sind nicht in<br />

allen Anwendungsfällen von Künstlicher<br />

Intelligenz gleichermaßen relevant.<br />

Gerade im industriellen Umfeld<br />

3<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

47


Verbände<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Politik<br />

Berichte<br />

3<br />

spielen sie oft eine untergeordnete<br />

Rolle. Es macht einen Unterschied,<br />

ob eine Software in einem Lagerhaus<br />

Prozesse optimiert oder in einem<br />

Krankenhaus medizinische Diagnosen<br />

stellt“, sagte Hartmut Rauen,<br />

stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />

des VDMA. Der Verband fordert<br />

daher, ethische Richtlinien stärker<br />

am jeweiligen Anwendungsszenario<br />

auszurichten. „Bei der industriellen<br />

Künstlichen Intelligenz sind jetzt<br />

praktische Lösungen gefragt. Im<br />

Wettlauf mit Ländern wie China und<br />

den USA sollte Europa den eigenen<br />

Spielraum nicht durch vorschnell<br />

gezogene rote Linien beschneiden.“<br />

In der industriellen Nutzung sieht<br />

der VDMA erhebliche Vorteile, ressourceneffizienter<br />

und nachhaltiger<br />

zu produzieren und die Innovationsführerschaft<br />

im Maschinenbau zu<br />

behaupten. Der erfolgreiche Einsatz<br />

von KI sichere damit langfristig Millionen<br />

von Arbeitsplätzen in Europa.<br />

Auch dies sei eine ethische Verantwortung.<br />

Dazu hatte sich der VDMA<br />

Anfang April unter der Überschrift<br />

„Digitale Produkte und Services lassen<br />

sich zu Geld machen“ geäußert. 2<br />

Neuer Arbeitskreis „Machines in Construction 4.0“<br />

Gründungsversammlung auf der Bauma<br />

Foto: VDMA<br />

Die zunehmende Vernetzung von Maschinen erfordert mehr Zusammenarbeit von Herstellern und Kunden.<br />

Maschinensprache, Datenmanagement und Datensicherheit sind dafür nur einige Stichworte. Um diese Arbeit<br />

strukturierter und mit allen an der Wertschöpfungskette beteiligten Akteuren leisten zu können, wurde auf der<br />

Baumaschinenmesse Anfang April in München ein neuer Arbeitskreis ins Leben gerufen: Machines in Construction 4.0.<br />

Die Gründungsmitglieder<br />

der Arbeits -<br />

gemeinschaft MiC 4.0<br />

auf der Baumaschinenmesse<br />

Anfang<br />

April in München.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft soll<br />

offen für Unternehmen aus ganz<br />

Europa und darüber hinaus sein, den<br />

Wirkungsgrad des Verbands Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) über die eigene Mitgliedschaft<br />

hinaus erhöhen und hat einen Vorstand<br />

sowie einen Geschäftsführer.<br />

„Mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft<br />

MiC 4.0 folgen wir dem<br />

Wunsch unserer Mitglieder, dieses<br />

Thema intensiv, strukturiert und zielorientiert<br />

anzugehen“, sagte Joachim<br />

Schmid, im VDMA Geschäftsführer<br />

Baumaschinen und Baustoffanlagen<br />

im Zusammenhang mit der bauma.<br />

In den Vorstand gewählt wurden:<br />

z Eugen Schobesberger (Liebherr<br />

EMtec GmbH) – Vorsitzender<br />

z Ralf Lüddemann (Leonhard Weiss)<br />

– stellv. Vorsitzender<br />

z Franz-Josef Paus (Hermann Paus<br />

Maschinenfabrik GmbH)<br />

z Martin Lehner (Wacker Neuson SE)<br />

z Robert Laux (BOMAG GmbH)<br />

z Dr. Andreas Ziegler (BAUER Ma -<br />

schinen GmbH)<br />

z Dirk Siewert (Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie)<br />

z Joachim Schmid (VDMA Baumaschinen<br />

und Baustoffanlagen)<br />

Der Vorstand hat Dr. Darius Soßdorf<br />

zum Geschäftsführer berufen. Seit<br />

Beginn seiner Tätigkeit im Fachverband<br />

begleitet Soßdorf das Thema<br />

Digitalisierung. „Ziel ist es, die vor<br />

uns liegenden Aufgaben und Arbeiten<br />

strukturiert anzugehen und über<br />

alle Beteiligten hinweg geeignete<br />

Modelle und Lösungen zu erarbeiten“,<br />

erklärte der neue Geschäftsführer.<br />

Interessierte Unternehmen aus<br />

den nachfolgend genannten Wirtschaftsbereichen<br />

können sich unter<br />

der E-Mail-Adresse mic4.0@vdma. org<br />

anmelden:<br />

z Maschinenhersteller<br />

z Bauindustrie, Bauunternehmen<br />

z Zulieferer, Komponentenhersteller<br />

z Software-, Sensor-, Antriebs- und<br />

Motorenproduzenten<br />

z Hersteller von Telekommunikations-<br />

und Geopositioningsystemen<br />

z Hochschulen, Institute und Forschungseinrichtungen<br />

2<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


Lifesteel<br />

Nachrichten<br />

Fotos, 2: BDG<br />

Gut ein halber Kilometer Gussrohre und Formstücke<br />

aus Gusseisen wurden bis zur Fertigstellung …<br />

… des neuen Nachwuchsleistungszentrums<br />

von Fortuna Düsseldorf verlegt.<br />

Fortuna im Glück<br />

Gussrohre für Düsseldorfer Nachwuchsleistungszentrum<br />

Der Erfolg hat viele Väter – sagt der Volksmund. So<br />

schwimmt auch die deutsche Gießerei-Industrie indirekt in der<br />

Erfolgsspur des Fußballbundesligisten Fortuna Düsseldorf – weil dessen<br />

Nachwuchsleistungszentrum auf bestimmte Gussrohre und<br />

bewährte Farbkombinationen gesetzt hat.<br />

Am Flinger Broich in Düsseldorf war Anfang des vergangenen Jahres<br />

offiziell der Grundstein für das neue Nachwuchsleistungszentrum<br />

des Erstligisten gelegt worden. Inzwischen haben die Fortuna-Nachwuchsteams<br />

auf gut 4.000 m 2 ihre neuen Kabinen bezogen und halten<br />

in Räumen mit moderner Präsentationstechnik die Mannschaftsbesprechungen<br />

ab. Kraft- und Fitnessräume, Ruhebereiche sowie ein<br />

Restaurationstrakt ergänzen das Angebot.<br />

Damit auch alles gut läuft bzw. abläuft, ging man bei der Entwässerungstechnik<br />

keine Kompromisse ein und hat auf das bewährte SML-<br />

System des deutschen Gussrohrspezialisten Düker gesetzt. Das<br />

berichtet der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie<br />

(BDG). Diese Wahl stehe für Maßstäbe in Sachen Qualität, Stabilität,<br />

Langlebigkeit, Brand- und Schallschutz sowie Nachhaltigkeit.<br />

Die komplette Haustechnik wurde durch ein namhaftes Düsseldorfer<br />

Ingenieurbüro geplant und nach dem Motto „Hier baut das Düsseldorfer<br />

Handwerk für die Fortuna“ von einem Erkrather Installationsunternehmen<br />

umgesetzt. Gut ein halber Kilometer SML-Rohre und -<br />

Formstücke aus Gusseisen wurden bis zur Fertigstellung in dem<br />

neuen Gebäude verlegt.<br />

Wirbelndes Metall in Berlin<br />

Twister Grande von Alice Aycock<br />

Pulverbeschichtetes Aluminium und<br />

Edelstahl sind die Materialien, mit denen<br />

Alice Aycock Vorbeifahrende und Passanten<br />

in Bewegung bringt: An einer der verkehrsreichsten<br />

Straßen von Berlin schraubt sich<br />

Twister Grande (tall) im 9 m hohen Corner<br />

Space der Galerie Thomas Schulte an der<br />

Charlottenstraße weithin sichtbar in die<br />

Höhe.<br />

Die 4 m hohe, komplexe Skulptur setzt sich<br />

aus zahllosen einander umwindenden Spiralen,<br />

Bögen und Wirbeln aus dünnen, weiß<br />

beschichteten Aluminiumblechen zusammen.<br />

Für diese verschlungenen, facettenreichen<br />

Formen greift die US-amerikanische<br />

Bildhauerin und Installationskünstlerin auf<br />

ein umfangreiches Repertoire an zyklonischen<br />

Windmustern zurück, die sie am<br />

Computer zusammensetzt. Eine spezielle<br />

Software ermöglicht es Aycock, die Umsetzbarkeit<br />

und Statik der Elemente ihrer Skulpturen<br />

zu berechnen und als Blaupausen für<br />

die Fertigung umzusetzen.<br />

Twister Grande (tall) ist mit einer Serie von<br />

Großskulpturen verwandt, die 2014 erstmals<br />

in einer Installation auf der Park Avenue<br />

in New York gezeigt wurden. Die teilweise<br />

acht Meter hohen und bis zu 20 m<br />

langen Skulpturen aus weißen Aluminiumbändern<br />

sollen durch die Straßenschluchten<br />

von New York wirbelnde, wehende<br />

Papierbögen repräsentieren und so die<br />

Energien von Wind aber auch der Ideeen,<br />

Gedanken und Wünsche der in New York<br />

lebenden und arbeitenden Menschen symbolisieren.<br />

Twister Grande (tall) von Alice Aycock, pulver -<br />

beschichtetes Aluminium und Edelstahl, 2019.<br />

[ info]<br />

Das Werk ist noch bis zum 29.6.19 in der Galerie<br />

Thomas Schulte GmbH, Charlottenstraße 24,<br />

10117 Berlin, ausgestellt.<br />

Foto: Peter Beckea<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|19<br />

49


Lifesteel<br />

Nachrichten<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Brannte lichterloh: das Dach der Pariser Kathedrale Notre Dame – und entfachte<br />

eine heiße Diskussion über die kluge Wahl von Baustoffen für Kirchenbauten<br />

Göttlicher Baustoff<br />

Wie der Brand von Notre Dame die Materialdiskussion entfacht<br />

Noch in der Nacht des Brandes der<br />

Pariser Kathedrale Notre Dame zu Beginn<br />

der Karwoche entfachte sich auch eine<br />

besonders heiße Diskussion über den<br />

idealen Baustoff für die Dächer solcher Kirchen:<br />

Holz oder Stahl?<br />

800 Jahre alte Eichenbalken trugen das<br />

Dach in dem Gotteshaus in der französischen<br />

Hauptstadt, brannten wie Zunder,<br />

stürzten in das Kirchenschiff – und riefen<br />

schnell die auf den Plan, die sich im Nachhinein<br />

als schlaue Propheten ins Spiel<br />

Im Museum und auf dem Fahrrad<br />

Dortmunder Geschichten um Stahl<br />

brachten. Sie kamen vor allem aus Köln<br />

und Wien. In den Kapitalen am Rhein und<br />

an der Donau waren die Dächer der dortigen<br />

Kathedralen bereits im 19. bzw. im<br />

20. Jahrhundert aus Eisen bzw. Stahl<br />

errichtet worden.<br />

Schon damals geriet die Materialwahl zu<br />

einem Glaubensbekenntnis der Verfechter<br />

der reinen Lehre, nach der zur Ehre Gottes<br />

nur natürliche Stoffe verwendet werden<br />

dürfen – übrigens wie bei den Rezepturen<br />

für Messwein oder Hostien.<br />

Für ihn ist es eine besondere Auszeichnung – im Ehrenamt Geschichten um Stahl<br />

präsentieren zu können: Walter Gockel ist im und für das Dortmunder Hoesch-Museum<br />

unterwegs. Das steht für rund 160 Jahre Stahlgeschichte.<br />

Im Hauptamt war es früher seine Aufgabe, für die Bauinstandhaltung in allen Werksteilen<br />

von Hoesch und später Thyssenkrupp zu sorgen. Diese Leidenschaft gibt er nun weiter,<br />

nachdem er eine Ehrenamtsveranstaltung in der Schwerter Rohrmeisterei besucht<br />

hatte – einem weiteren Beispiel für die Industriegeschichte des Ruhrgebietes.<br />

z Als Ehrenamtlicher im Hoesch-Museum ist er nicht nur für die dortige Betreuung von<br />

Besuchern zuständig, er übernimmt auch Führungen und beantwortet in der Dortmunder<br />

Eberhardstr. 12 Fragen des interessierten Publikums.<br />

z Außerdem bietet Walter Gockel seit einigen Jahren gemeinsam mit Kollegen Radtouren<br />

an die Schauplätze der Stahlherstellung in Dortmund an. Die Strecke ist etwa 25 km<br />

lang und dauert drei bis vier Stunden.<br />

[ Info ]<br />

Für eine Tour kann man sich über das Hoesch-Museum anmelden – unter der Telefonnummer<br />

0231 8445856.<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Markus Huneke<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />

Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 im Inland und 70 im Ausland zuzüglich<br />

Versandspesen und Mehrwertsteuer. Abbestellungen<br />

sind lediglich unter Einhaltung einer<br />

dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres ende<br />

möglich. Für die Mitglieder des BDS und die Teilnehmer<br />

im BDS-Fernstudium ist der Bezug eines<br />

Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />

Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr enthalten.<br />

Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 36.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 6|19


BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2019<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 04.-05.06. Baunatal<br />

Stahlkunde (Seminar) 20.-22.08. Gröditz<br />

Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.09. Duisburg<br />

Prüfbescheinigungen (Seminar) 18.09. Neuss<br />

Grobbleche (Seminar) 10.-11.10. Wernigerode<br />

Nichtrostende Stähle und ihre Produktformen (Seminar) 28.-30.10.<br />

Lüdenscheid<br />

Stahlkunde (Seminar) 03.-05.12. Gengenbach<br />

Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.12. Duisburg<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM


Bereit für größere Aufgaben?<br />

Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“<br />

Argumente<br />

z Staatlich zugelassener Studiengang<br />

z Markenrechtlich geschützter Abschluss<br />

z Orientiert am Europäischen und<br />

Deutschen Qualifikationsrahmen<br />

z Zertifizierter Anbieter<br />

Inhalte<br />

z Technik (Werkstoffe, Produkte,<br />

Anarbeitung)<br />

z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz,<br />

Führungskompetenz)<br />

z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)<br />

Formen<br />

z 60 Module<br />

z 6 Präsenzphasen<br />

z 3 Prüfungen<br />

z 1 Studienarbeit<br />

Für Auskünfte und Anmeldungen:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS AG)<br />

Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211 86497-0 · Telefax: 0211 86497-22<br />

www.stahlhandel.com<br />

fernstudium<br />

Betriebswirt<br />

Stahlhandel (BDS)

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