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PARNASS 02/2019

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K U N S T M A G A Z I N<br />

FLY ME TO<br />

THE MOON<br />

50 Jahre Mondlandung<br />

OTTO ZITKO<br />

Im Porträt<br />

BIENNALE<br />

Venedig<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Kunst- und Kulturraum<br />

FESTIVALS<br />

Salzburger Festspielsommer<br />

Vienna Biennale<br />

Heft 2/<strong>2019</strong> | Mai–August | www.parnass.at | Ö/DE: EUR 18,– | CH: SFR 31,– | Österreichische Post AG | MZ <strong>02</strong>Z032769 M | <strong>PARNASS</strong> Verlag GesmbH | Loquaiplatz 12 | 1060 Wien


armanibeauty.com<br />

Cate Blanchett


fiori<br />

the new eau de parfum


ROY LICHTENSTEIN<br />

THE LOADED BRUSH<br />

1980 – 1988<br />

SALZBURG<br />

AUGUST – SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />

ROY LICHTENSTEIN, ARTEMIS AND ACTEON<br />

(DETAIL), 1987, © ESTATE OF ROY LICHTENSTEIN


SILVIE AIGNER<br />

CHEFREDAKTEURIN<br />

Foto: © christianjungwirth.com<br />

EDITORIAL<br />

ARTLIFE<br />

mehr Kunst<br />

Mehr Kunst für unsere<br />

Abonnenten im Club –<br />

alle Infos dazu finden<br />

Sie auf unserem neuen<br />

Online-Portal<br />

WWW.<strong>PARNASS</strong>.AT<br />

COVER<br />

OTTO ZITKO<br />

<strong>PARNASS</strong> Cover, <strong>2019</strong><br />

© by the artist<br />

Die Mondlandung jährt sich am 21. Juli 1969 zum 50. Mal. Geschätzte 500 Millionen Menschen verfolgten<br />

damals das Ereignis vor den TV-Schirmen. Als mich die Künstlerin Judith Baum im Rahmen<br />

ihres Kunstprojektes bat, spontan auf die Frage nach der ersten Kindheitserinnerung zu antworten,<br />

war es zu meiner Überraschung sofort die Mondlandung, die mir einfiel. Ich war damals<br />

vier Jahre alt, aber offensichtlich haben die SW-Bilder, unscharf, verpixelt und oft nur als Streifen<br />

wahrnehmbar, einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Der Blick zum Mond ist so alt wie die<br />

Menschheit selbst und beschäftigte die Wissenschaft ebenso wie die Kunst. Doch erst der Blick zurück<br />

zur Erde bedeutete einen entscheidenden Wendepunkt: Der blaue Planet wurde zum Sinnbild<br />

des Lebens und dessen Fragilität. Heute haben wir zahlreiche Satelliten, die um die Erde kreisen<br />

und uns vor Augen halten, dass die Erde vom Regenwald bis zum Ozean bereits massiv verletzt<br />

ist. Auch wenn man sich gesellschaftspolitisch einig ist, dass dringend etwas getan werden muss, so<br />

verschieben wir es immer noch auf die Zukunft. Bis wann? Bis es zu spät ist? Eine Reihe von Ausstellungen<br />

setzen den Fokus auf die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Mond in Wissenschaft<br />

und Kunst – von Galileo Galilei bis zur Gegenwart –, erinnern aber auch an das politische<br />

Wettrennen im All zwischen den damaligen Supermächten, und so kann jeder Besucher seine eigenen<br />

Rückschlüsse aus der Geschichte ziehen. Nicht zufällig bezieht sich wohl auch der Titel der<br />

diesjährigen Biennale-Ausstellung von Ralph Rugoff „May You Live In Interesting Times“ auf einen<br />

chinesischen Fluch, der sinngemäß meint, dass die Menschheit sich von einer Krise zur anderen bewegt.<br />

Die Antworten der Kunst, wenn sie welche geben kann, sind seit Anfang Mai in Venedig zu<br />

sehen. Renate Bertlmann bespielt den österreichischen Pavillon, die Landesgalerie Niederösterreich,<br />

die am 25. Mai ihr „Grand Opening“ feiert, widmet ihr eine Personale. Wir haben die Philosophin<br />

und Künstlerin Elisabeth von Samsonow gebeten, ein Interview mit der Künstlerin zu führen. Auch<br />

die Vienna Biennale beschäftigt sich mit aktuellen und zukünftigen Fragen, verbunden mit der Digitalisierung<br />

unserer Lebenswelt. Dazu passt auch das interessante Interview mit Peter Weibel, den<br />

wir im ZKM Karlsruhe besucht haben – im Rahmen unserer Rubrik Kunst- und Kulturraum, wo wir<br />

diesmal in Baden-Württemberg unterwegs waren. Was kommt noch im Sommer? Die Festspielausstellungen<br />

in Salzburg und eine große Personale von Otto Zitko im Lentos Kunstmuseum in Linz.<br />

Aus diesem Anlass haben wir den Künstler gebeten, unser Cover zu gestalten. Seine Zusage hat uns<br />

riesig gefreut! Es ist eine große Ehre und daher auch an dieser Stelle ein großes DANKESCHÖN an<br />

Otto Zitko. Unser Tipp: Heben Sie diese Ausgabe auf – oder zumindest das Cover.<br />

PA R NASS <strong>02</strong>/<strong>2019</strong> 3


MAX ERNST Humboldt Current, 1951/1952 – Seite 12<br />

INHALT<br />

FLY ME TO THE MOON<br />

12 Von Galileo Galilei bis zu romantischen Mondlandschaften<br />

20 Far Above the Moon …<br />

28 Der Wettlauf zum Mond – Karikaturmuseum Krems<br />

30 Zero Gravity – ERES-Stiftung München<br />

VENEDIG BIENNALE<br />

32 Renate Bertlmann im Interview<br />

40 May You Live In Interesting Times<br />

48 Länder Pavillons<br />

54 Cityspot Venedig<br />

4 PA R NASS <strong>02</strong>/<strong>2019</strong>


INHALT<br />

Details: Max Ernst, Humboldt Current, 1951 – 1952, Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler, Foto: Peter Schibli © Bildrecht, Wien <strong>2019</strong> | Oskar Kokoschka, Ausstellungsansicht <strong>2019</strong> © Leopold Museum, Wien / Foto: Lisa Rastl | The Kali – Odalisque, Manish Harijan, 2016 © Prithivi Bahadur Pande,<br />

Foto: Kailash K Shrestha | Carlos Cruz-Diez, Physichromie Nr. 417, 1968, mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung seit 1981, Foto: mumok © Bildrecht Wien, <strong>2019</strong> | Peter Doig, Bather (Night Wave), <strong>2019</strong>; Bather (Sings Calypso), <strong>2019</strong> Ausstellungsansicht<br />

Secession <strong>2019</strong> © Peter Doig / Bildrecht Wien, <strong>2019</strong>, Courtesy the artist and Michael Werner Gallery, New York and London, Foto: Hannes Böck | Mona Hatoum, Turbulence (black), 2014 © Alexander Tutsek-Stiftung, Foto: Marion Vogel | Paul Klee, Das Haus in der Höhe, 1923, © Galerie Utermann, Dortmund<br />

JOURNAL<br />

6 Maurizio Cattelan<br />

Theseustempel Wien<br />

8 Jakob Kirchmayr<br />

Bildraum Studio<br />

10 KUNSTSZENE:<br />

Vernetztes Dreierteam<br />

Kuratorinnenkollektiv WHW<br />

IM PORTRÄT<br />

70 Otto Zitko<br />

Retroprospektiv<br />

76 Jakob Gasteiger<br />

Neonbilder<br />

FESTIVALS<br />

80 Vienna Biennale<br />

Schöne Neue Werte<br />

86 Festspielsommer Salzburg<br />

SPECIALS<br />

108 Kunst- und Kulturraum<br />

Baden-Württemberg<br />

OSKAR KOKOSCHKA – Seite 154<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

154 Oskar Kokoschka<br />

Leopold Museum<br />

158 Olga Wisinger-Florian<br />

Leopold Museum<br />

160 Nepal Art Now<br />

Weltmuseum Wien<br />

164 Vertigo<br />

mumok<br />

166 Peter Doig, Fernanda Gomes,<br />

Nora Schultz<br />

Secession<br />

172 Don’t Miss<br />

Ausstellungen im Sommer<br />

174 Künstlerische Selbstdarstellung<br />

Landesgalerie Niederösterreich<br />

und Forum Frohner<br />

180 Alexandra Wacker<br />

Palais Thurn & Taxis<br />

181 Mode Momente<br />

Landesgalerie Linz<br />

182 Rembrandts Strich<br />

Staatliche Kunstsammlungen Dresden<br />

184 Primäre Gesten<br />

Alexander Tutsek-Stiftung<br />

186 Martin Kippenberger – Maria Lassnig<br />

Lenbachhaus München<br />

188 Bauhaus100<br />

Ausstellungstipps<br />

190 Feininger, Klee und das Bauhaus<br />

Shepherd W&K Galleries<br />

192 Bauhaus100<br />

Danika Danić<br />

KUNSTMARKT<br />

194 im Kinsky – Private Sale<br />

196 10 Jahre zs art galerie<br />

198 Dorotheum Mailand<br />

200 Auktionen<br />

TERMINE<br />

2<strong>02</strong> Kunsttermine im Überblick<br />

208 Vorschau / Impressum<br />

MANISH HARIJAN – Seite 160 CARLOS CRUZ-DIEZ – Seite 164<br />

PETER DOIG – Seite 166 MONA HATOUM – Seite 184<br />

PAUL KLEE – Seite 190<br />

IM SOMMER ERSCHEINT UNSER SPECIAL UP&COMING – DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.<br />

Sämtliche Personen bezeichnungen gelten sowohl für männliche als auch für weibliche Kunstschaffende.<br />

PA R NASS <strong>02</strong>/<strong>2019</strong> 5


JOURNAL<br />

MAURIZIO CATTELAN<br />

IM THESEUSTEMPEL<br />

Seit Ende April wird im Theseustempel im Wiener Volksgarten<br />

wieder einer zeitgenössischen Intervention Raum gegeben.<br />

Auch wenn man diese heuer erst auf den zweiten Blick<br />

erkennt. Denn das Zentrum des Tempels bleibt leer, während<br />

15 präparierte Tauben wie beiläufig auf dem Gesims Platz gefunden<br />

haben. Die vollständigen 2.000 täuschend lebendig<br />

scheinenden Tiere zeigte der italienische Künstler-Shootingstar<br />

Maurizio Cattelan 1997 auf der Venedig Biennale.<br />

„Ich fuhr ungefähr einen Monat vor der Eröffnung nach Venedig,<br />

um mir den Pavillon anzuschauen“, erzählte Cattelan<br />

später. „Drinnen herrschte völliges Chaos, und alles, wirklich<br />

alles, war voller Tauben. Für mich als Italiener war es, als<br />

wenn man etwas sehen würde, das<br />

man nicht sehen soll, so wie beispielsweise<br />

das Ankleidezimmer des<br />

Papstes. Aber auf der anderen Seite<br />

ist das doch die Situation in Venedig,<br />

und deshalb dachte ich, ich<br />

sollte es einfach so präsentieren, wie<br />

es ist: als eine völlig normale Situation.“<br />

In Anspielung darauf, dass es<br />

in Venedig mehr Touristen als Tauben<br />

geben soll, gab er seinen Vögeln den Namen „turisti“.<br />

Pointierter Humor nahe am Skandal, dafür ist Cattelan berühmt<br />

und berüchtigt. „Er ist der Agent Provocateur der<br />

Kunstwelt. In ihr nimmt er die Rolle des Hofnarren ein – er<br />

ist die einzige Person, die nicht dafür den Kopf verliert, dass<br />

sie die Wahrheit sagt“, so KHM-Kurator Jasper Sharp über den<br />

abwesenden Künstler. Dieser sei schon vor einigen Jahren in<br />

Kunst-Pension gegangen, entsprechend kam er auch nicht persönlich<br />

nach Wien, ließ aber genaue Instruktionen und Pläne<br />

zur Installation schicken. Sehr wohl kam zum Eröffnungsreigen<br />

aber Kurator Mario Mainetti der Fondazione Prada. Es sei<br />

MAURIZIO CATTELAN – TURISTI<br />

bis 6. Oktober <strong>2019</strong><br />

THESEUSTEMPEL WIEN<br />

VOLKSGARTEN | 1010 WIEN<br />

WWW.KHM.AT<br />

eine Ehre für die zeitgenössische Collezione Prada, mit einer<br />

Institution wie dem Kunsthistorischen Museum in Austausch<br />

zu treten, betonte er. Gerade wandert die große, von Beginn<br />

an gemeinsam mit Mailand konzipierte Ausstellung „Spitzmaus<br />

Mummy in a Coffin and other Treasures. Wes Anderson<br />

and Juman Malouf “ weiter nach Italien. 400 Werke des<br />

Kunsthistorischen Museums gehen nach Mailand – 15 Tauben<br />

von Maurizio Cattelan kamen im Gegenzug nach Wien.<br />

„Zuerst haben wir uns Gedanken gemacht, was wir eindrucksvoll<br />

im Tempel platzieren könnten, bis wir über die Umgebung<br />

des Tempels nachzudenken begannen. Der Kontext hier<br />

im Park ist der Erstinstallation der Arbeit sehr ähnlich – und<br />

damit ideal“, betont Mainetti. Dass<br />

im Volksgarten ohnehin Tauben<br />

unterwegs sind und von den etwa<br />

100.000 bis 120.000 Besuchern, die<br />

man bis Oktober erwartet, 95 Prozent<br />

zufällig den Weg in den Tempel<br />

finden und zunächst eine gewisse<br />

Irritation verspüren werden, macht<br />

auch für Sharp den Reiz der Arbeit<br />

aus. Antonio Canova, für dessen<br />

monumentale Theseusgruppe der Tempel einst gebaut wurde,<br />

und Maurizio Cattelan – der eine aus der Umgebung Venedigs,<br />

der andere aus Padua stammend – trennen beinahe 200<br />

Lebensjahre. „Es fühlt sich aber an wie eine ganze Zivilisation<br />

später“, so Sharp. Wo früher zentral die Marmorplastik präsentiert<br />

wurde, blicken nun Tauben auf ein Nichts. Das spiele<br />

nicht nur auf die Vergänglichkeit der Zeit an, sondern sei<br />

auch Sinnbild für die jüngste Kunstgeschichte, die Entwicklungen<br />

unserer Denkmäler und die Demonumentalisierung<br />

der Kunst – man könnte beinahe an Nietzsche denken: „Gedanken,<br />

die mit Taubenfüßen kommen, lenken die Welt.“ PW<br />

MAURIZIO CATTELAN | turisti, 1997 (Detail) | Collezione Prada, Mailand<br />

© by the artist, Foto: KHM-Museumsverband<br />

6 PA R NASS <strong>02</strong>/<strong>2019</strong>


www.imkinsky.com<br />

AUKTIONSHAUS<br />

KLASSISCHE MODERNE,<br />

ZEITGENÖSSISCHE KUNST,<br />

JUGENDSTIL<br />

17. & 18. JUNI <strong>2019</strong><br />

Xenia Hausner<br />

€ 40.000 - 75.000<br />

Auktionshaus im Kinsky, Freyung 4, 1010 Wien<br />

Tel: +43 1 532 4200 Mail: office@imkinsky.com


JOURNAL<br />

BILDRAUM STUDIO<br />

ABSBERGGASSE 27/9<br />

1100 WIEN<br />

WWW.BILDRECHT.AT<br />

JAKOB KIRCHMAYR<br />

Foto: Eva Kelety<br />

JAKOB KIRCHMAYR<br />

ZAUBER DES UNGEWISSEN<br />

„Gute Bilder erfassen mich emotional, lösen bestimmte Gefühle aus. Die Verwebung der Malerei mit einer sprachlichen Ebene<br />

verstärkt dies zusätzlich“, so Jakob Kirchmayr. Beim Betrachten seiner Arbeiten hat man mitunter das Gefühl, dass der Künstler<br />

mehr weiß und gewissermaßen Spuren legt. Derzeit realisiert er diese im neuen Bildraum Studio in der Wiener Ankerbrotfabrik.<br />

„Ich stand in einem Raum, der alle Augenblicke<br />

enthielt“, lautet der Titel einer der neuesten Arbeiten<br />

Jakob Kirchmayrs. Er arbeitet gerne mit<br />

großen Formaten, denn ein großes Bild „umfasst<br />

das gesamte Sichtfeld“, erklärt er, „ähnlich<br />

wie Musik, bei der man von einer Klangwolke<br />

umhüllt wird“. Von seinen Arbeiten scheint tatsächlich<br />

ein bestimmter „Klang“ in immer neuen<br />

Variationen auszugehen – zum Beispiel in<br />

Form von Textzeilen, die er in seine Bilder integriert.<br />

So steht da etwa „Der Wolf ist da, Freund<br />

aller Stunden, und er berührt das Fenster mit seiner<br />

Zunge“ oder „Ein feuriger Engel stürzt mit<br />

zerbrochener Brust auf steinigen Acker“. Dichter<br />

wie Tomas Tranströmer, Wisława Szymborska<br />

oder Jannis Ritsos haben es ihm in letzter<br />

Zeit besonders angetan: „Ihre Lyrik ergreift<br />

mich so unmittelbar.“ Wenn das der Fall ist,<br />

streicht sich Kirchmayr solche Passagen an und<br />

lässt sie, „wenn es sich zusammenfügt“, in die<br />

Arbeit einfließen. Mitte letzten Jahres entfernte<br />

sich der 1975 in Innsbruck geborene Künstler<br />

mehr und mehr von seinem bis dahin figurativen<br />

Fokus. Seitdem widmet er sich intensiv abstrakten<br />

Landschaftsdarstellungen und offenen<br />

Bildräumen, imaginiert aus persönlichen Erinnerungen<br />

und Erfahrungen. Etwa zeitgleich erhielt<br />

Kirchmayr das Angebot, als erster Gastkünstler<br />

das 2018 eröffnete Bildraum Studio auf<br />

dem Areal der Brotfabrik Wien zu beziehen.<br />

Mit dem Atelier bietet die Urheberrechtsgesellschaft<br />

Bildrecht auf 170 Quadratmetern Arbeitsfläche<br />

und mit einer vorgelagerten Kunstterrasse<br />

Kunstschaffenden die Möglichkeit, großformatige<br />

Arbeiten sowie raumgreifende Projekte umzusetzen<br />

und zu präsentieren. In Zukunft wird das<br />

Atelier nach Entscheidung einer Fachjury einem<br />

Künstler oder einer Künstlerin für eine bestimmte<br />

Zeitdauer zur Verfügung gestellt.<br />

Kirchmayr beginnt seine Bilder häufig ohne<br />

eine konkrete Idee. Diese kommt ihm erst durch<br />

den Arbeitsprozess, und dann führt eine Idee<br />

zur nächsten. Expressive, skizzenhaft-spontan<br />

wirkende Zeichnungs- und Malereischichten<br />

überlagern sich bei Kirchmayr reliefartig – teils<br />

pastos, teils in Lasuren – auf Baumwolltüchern<br />

beziehungsweise überdimensionalen, wie handgeschöpft<br />

wirkenden Papierbögen und verleihen<br />

seinen oft mystisch anmutenden Bilderwelten<br />

dadurch skulpturalen Charakter. So entstehen<br />

karge Bergstrukturen mit an Eiskrusten erinnernden<br />

weißen, manchmal blauen Flächen sowie<br />

weit geöffnete Raumdarstellungen, deren<br />

Fluchtlinien aus dem Bildträger regelrecht hinauswachsen<br />

– Landschaften, die dem Künstler<br />

als symbolische Räume dienen und Räume, die<br />

vielleicht als Seelenlandschaften zu deuten sind.<br />

Dass man nie genau sagen kann, worin in Wahrheit<br />

die Faszination besteht und woher sie eigentlich<br />

stammt, macht wohl auch den Reiz dieser<br />

ungewöhnlichen Arbeiten aus.<br />

Im Herbst wird eine Einzelausstellung Jakob<br />

Kirchmayrs im Bildraum Bodensee in<br />

Bregenz zu sehen sein, außerdem ist er durch die<br />

Galerie Ernst Hilger auch auf der diesjährigen<br />

VOLTA Basel vertreten. AS<br />

8 PA R NASS <strong>02</strong>/<strong>2019</strong>


www.porsche.at<br />

Eine Ikone in einer<br />

Welt voller Icons.<br />

Der neue 911.<br />

911 Carrera S – Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,9 l/100 km; CO 2<br />

-Emissionen kombiniert: 205 g/km. Stand 01/<strong>2019</strong>. Die angegebenen Werte wurden nach den vorgeschriebenen<br />

Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der jeweils gültigen Fassung) im Rahmen der Typen genehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.


KUNSTSZENE<br />

KURATORINNENKOLLEKTIV WHW<br />

Nataša Ilić, Ivet Ćurlin und Sabina Sabolović<br />

Foto: Damir Žižić<br />

10 PA R NASS <strong>02</strong>/<strong>2019</strong>


VERNETZTES<br />

DREIERTEAM<br />

Das kroatische Kuratorinnenkollektiv WHW leitet ab<br />

Juni die Kunsthalle Wien. In Wien ist die rührige und<br />

hochaktive Gruppe nicht unbekannt; ihre Istanbul<br />

Biennale wurde hoch gelobt. Die bisherige Laufbahn<br />

von WHW lässt auf ein engagiertes, politisch und<br />

gesellschaftlich relevantes Programm hoffen.<br />

NINA SCHEDLMAYER<br />

„How, for whom & why?“ So lautete der Titel einer Diskussionsrunde der<br />

Kunsthalle Wien im Jahr 2017. Es ging um Slogans für eine Parade, anlässlich<br />

der Teilnahme des Hauses an der Vienna Pride. „What, How and for<br />

Whom?“ heißt es in der Kunsthalle ab Juni, wenn das kroatische Kuratorinnenkollektiv<br />

mit diesem Namen, abgekürzt WHW, deren Leitung übernimmt.<br />

Besser gesagt, drei von vier Mitgliedern: Ivet Ćurlin, Nataša Ilić und<br />

Sabina Sabolović kommen nach Wien, Kollegin Ana Dević bleibt in Zagreb,<br />

um die dortige Galerija Nova weiterzuführen, die von WHW geführt wird.<br />

Es ist eine rührige, hochaktive und bestens vernetzte Gruppe, die nun<br />

neue Weichen für die Kunsthalle stellen wird. In Wien realisierte das<br />

Kuratorinnenkollektiv schon einiges, etwa in der Kunsthalle Exnergasse<br />

im Jahr 2001. Im Belvedere 21 (damals noch 21er-Haus) machte ein Projekt<br />

mit dem schönen Titel „Zehntausend Täuschungen und hunderttausend<br />

Tricks“ 2014 Station, eine Ausstellung mit Kunstwerken in wechselnden<br />

Konstellationen und an unterschiedlichen Schauplätzen, die in Antwerpen,<br />

Hongkong und Beirut gezeigt wurde. Das projektweise und temporäre<br />

Kollaborieren mit anderen Beteiligten zieht sich durch die Arbeit von<br />

WHW, was sich schon an der Ausstellung 2014 zeigte, die als „ein Projekt<br />

von Young Arab Theatre Fund, präsentiert von den Wiener Fest wochen<br />

in Kooperation mit dem Belvedere im 21er Haus“ deklariert wurde. Und<br />

erst im Vorjahr riefen sie einen Lehrgang, ein neunmonatiges Studienprogramm<br />

für Künstlerinnen und Künstler, ins Leben: die WHW Akademija,<br />

mit Gastprofessoren wie Pierre Bal-Blanc, der kuratorisch an der documenta<br />

14 mitarbeitete, sowie deren Leiter Adam Szymczyk.<br />

2009 erregten WHW mit der von ihnen kuratierten Istanbul Biennale,<br />

der 11. Ausgabe, international Aufsehen. Unter dem Motto „What Keeps<br />

Mankind Alive“, nach einem Kurt-Weill-Song in Bert Brechts Dreigroschenoper<br />

(im Original: „Denn wovon lebt der Mensch?“) legten sie<br />

die Großausstellung explizit politisch an, mit Kunstschaffenden wie der<br />

Gruppe Chto Delat, Yüksel Arslan, Sanja Iveković, Mladen Stilinović und<br />

Nilbar Güreş. „Das Ergebnis ist eine der politischsten Kunstausstellungen<br />

seit Jahren, mit Arbeiten zu Marxismus, ethnischen Säuberungen und der<br />

Unterdrückung von Frauen. Dabei hinterfragt man den Kapitalismus und<br />

die Art, wie Gesellschaften Werte messen“, schrieb die New York Times.<br />

In der britischen Kunstzeitschrift Frieze zeigte sich Autor und Kurator<br />

Tirdad Zolghadr euphorisch: „Das ist wahrscheinlich die beste Biennale,<br />

die ich seit Längerem gesehen habe.“<br />

Fragen zu Politik und Gesellschaft werden die Kunsthalle wohl weiterhin<br />

umtreiben. Da macht es sich rückblickend umso merkwürdiger aus,<br />

dass Vorgänger Nicolaus Schafhausen 2018 ankündigte, „aus politischen<br />

Gründen“ vorzeitig zu gehen. Bei seiner Abschiedsrede im März erklärte<br />

er, wie der „Standard“ berichtete, dass er Highlights aufs Programm gesetzt<br />

habe, die „die Stadt so schnell nicht mehr erleben wird“. Die bisherige<br />

Laufbahn von WHW lässt auf Gegenteiliges hoffen.<br />

11


FLY ME TO THE


THOMAS RIESS<br />

Kontakt, 2018<br />

Öl auf Leinwand<br />

190 × 240 cm<br />

© by the artist<br />

„Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.“ Dieser Satz von Neil Armstrong,<br />

der am 21. Juli 1969 als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte, wurde weltberühmt und veränderte die Sicht auf die Welt<br />

und den Kosmos wie selten ein Ereignis zuvor. Der Blick von außen auf den Erdball hat auch ein neues Bewusstsein für die Fragilität<br />

unserer Existenz geweckt, der blaue Planet selbst wurde zum Sinnbild des Lebens und dessen Verletzbarkeit. Zum 50-jährigen<br />

Jubiläum der Mondlandung widmet sich eine Reihe von Ausstellungen der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Mond, der<br />

seit jeher den Menschen faszinierte. Sie bieten einen höchst vielfältigen Streifzug durch die Geschichte – angefangen von Albrecht<br />

Dürer und Caspar David Friedrich über den Wettlauf der Supermächte zum Mond, der sich nicht nur in der Kunst, sondern auch<br />

in Science-Fiction-Literatur und Comics niederschlug, bis hin zur künstlerischen Interpretation des Themas in der Gegenwart.


Fly me to the moon<br />

VON GALILEO GALILEI<br />

BIS ZU ROMANTISCHEN<br />

MONDLANDSCHAFTEN<br />

Der Blick zum Mond ist so alt wie die Menschheit selbst. In Europa beginnt die Geschichte der Monddarstellung<br />

mit der Himmelsscheibe von Nebra (2100 bis 1700 v. Chr., Landesmuseum für Vorgeschichte,<br />

Halle) und setzt sich nahtlos bis in die Gegenwart fort. Wissenschaft und Kunst ergänzen einander im Angesicht<br />

des Mondes, standen doch einige der bedeutendsten Mondforscher mit einem Bein in der Kunst.<br />

ALEXANDRA MATZNER<br />

Die moderne wissenschaftliche Beschäftigung<br />

mit dem Mond beginnt präzise im Jahr 1609,<br />

als Galileo Galilei auf dem Campanile der venezianischen<br />

Kirche San Giorgio Maggiore ein<br />

Teleskop aufbaute und in den Nachthimmel<br />

starrte. Das Resultat dieses Experiments war<br />

eine Serie von realistischen Zeichnungen der<br />

Mondoberfläche – zerfurcht und von Kratern<br />

sowie Seen überzogen. Galileos Pionierleistung<br />

bestand in der Verbindung von vorurteilsfreier<br />

Beobachtung mit kunstvoller Bildgebung.<br />

1610 unter dem Titel „Sidereus Nuncius“ publiziert,<br />

veränderten seine Bilder die Vorstellungen<br />

vom Mond grundlegend. Zuvor war der Mond<br />

als perfekte Perle am Nachthimmel beschrieben<br />

und zum Mariensymbol erhoben worden. Nach<br />

Galileos Entdeckung musste die Madonna auf einer<br />

buckligen Mondscheibe balancieren.<br />

DEN MOND ROMANTISIEREN<br />

Mit der „Entzauberung der Welt“ gewann der<br />

Mond um 1800 eine neue Anziehungskraft. Unzählige<br />

romantische Gemälde sind in geheimnisvolles<br />

Mondlicht gehüllt, Gedichte besingen<br />

die Kraft seines Lichts. Die Vergänglichkeit<br />

des Menschen zeigt sich angesichts der unbegreifbaren<br />

Ewigkeit der Natur. Der norddeutsche<br />

Romantiker Caspar David Friedrich und<br />

der Norweger Johan Christian Dahl thematisieren<br />

in ihren Bildern das Sublime genauso<br />

wie das Nostalgische: Der Vollmond verzaubert<br />

die Welt und entrückt die beiden Freunde<br />

in eine nur schemenhaft erkennbare Landschaft.<br />

Der abgestorbene Baum rechts steht<br />

für die politische Situation nach dem Wiener<br />

Kongress. Der Naturausschnitt wird „romantisiert“<br />

zur Waldeinsamkeit, die über sich<br />

selbst hinausweist.


„Mondscheinsonate“ (1801) inspiriert<br />

haben. Wenn auch diese Entstehungsgeschichte<br />

längst als Mythos enthüllt wurde,<br />

firmiert die Klaviersonate Nr. 14 bis<br />

heute unter diesem Namen. Mond, Musik<br />

und Technologie führte Katie Paterson<br />

in „Earth-Moon-Earth (Moonlight<br />

Sonata Reflected from the Surface of<br />

the Moon)“ aus dem Jahr 2007 kongenial<br />

zusammen. Sie sandte die in einen<br />

Morsecode übersetzte „Mondscheinsonate“<br />

zum Mond und fing die Reflexion<br />

des Codes wieder ein. Die dunklen<br />

Flecken der Mondoberfläche schlucken<br />

gleichsam die Information, während<br />

die hellen Stellen sie zurückwerfen. Die<br />

„Interpretation“ des berühmten Musikstücks<br />

durch den Mond wird von einem<br />

automatischen Klavier wie von Geisterhand<br />

intoniert. Damit wechselt der<br />

Mond die Seiten; er wird vom beschriebenen<br />

Objekt zum handelnden Subjekt.<br />

POETISCHER RAUM –<br />

POLITISCHER RAUM<br />

linke Seite<br />

JOHAN CHRISTIAN DAHL<br />

Blick auf die Elbe bei der Brühlschen Terrasse<br />

1824, Öl auf Papier auf Leinwand, 21 × 35 cm<br />

Kunsthaus Zürich, Geschenk Christen Sveaas, 2018<br />

Bildnachweis: Kunsthaus Zürich<br />

rechte Seite<br />

ALBRECHT DÜRER<br />

Maria auf der Mondsichel<br />

Titelblatt des Marienlebens, ca. 1511<br />

Holzschnitt, 20,2 × 19,2 cm<br />

Kunsthaus Zürich<br />

Bildnachweis: Kunsthaus Zürich<br />

MONDLICHT – MONDMUSIK<br />

Die Fotografie erwies sich im 19. Jahrhundert<br />

als probates Hilfsmittel, den Mond zu kartografieren,<br />

zu vermessen und nachzubauen. Naturwissenschaftliche<br />

Ausstellungen präsentierten<br />

Mondkarten und Mondmodelle – allerdings<br />

immer nur von der einen, der Erde zugewandten<br />

Hälfte. Die dunkle Seite des Mondes blieb noch<br />

jahrzehntelang ein Mysterium. Jüngst wurde darauf<br />

hingewiesen, dass die exponentielle Zunahme<br />

an Monddarstellungen im frühen 19. Jahrhundert<br />

mit der Erfindung der Gaslaterne zusammenhängt.<br />

Als der Mond technologische Konkurrenz<br />

bekam, machten ihn Künstlerinnen und Künstler<br />

zum Anschauungsobjekt für melancholische<br />

Stunden. Das bläulich schimmernde Mondlicht<br />

soll sogar Ludwig van Beethoven zu dessen<br />

Zuvor passte sich der Mond immer geduldig<br />

an, veränderte sein Erscheinungsbild<br />

je nach Stilrichtung oder Haltung<br />

des Betrachters. Die Expressionisten –<br />

allen voran Ernst Ludwig Kirchner und<br />

Paul Klee – ließen Mondnächte farbenfroh<br />

erstrahlen. Die Surrealisten gaben<br />

dem Mond seine mystische Bedeutung<br />

unter Berücksichtigung von Erkenntnissen<br />

aus der Astronomie und von<br />

nicht-europäischen Kulturen zurück.<br />

Joseph Cornell, Max Ernst, Wolfgang<br />

Paalen und René Magritte sahen das<br />

Firmament als einen poetischen Raum.<br />

Der Mond wurde während des „Space<br />

Race“ ein zentrales Motiv der Kunst –<br />

und zum Symbol der Beherrschbarkeit<br />

des Kosmos. Der Flug zum Mond und<br />

dessen Kolonisation waren literarisch<br />

und filmisch, darunter Georges Méliès’<br />

Animationsfilm „Le Voyage dans la Lune“ (19<strong>02</strong>),<br />

vorweggenommen worden. Als die Sowjetunion<br />

am 4. Oktober 1957 den Satelliten „Sputnik<br />

1“ als erstes künstliches Objekt erfolgreich in<br />

eine Erdumlaufbahn brachte, löste der „Sputnikschock“<br />

den Space Race und die Gründung der<br />

NASA aus. Getragen von der hoffnungsfrohen<br />

Stimmung eines Aufbruchs, aber auch von der verbissen<br />

geführten Auseinandersetzung um das bessere<br />

Gesellschaftsmodell versprach der Wettlauf<br />

zum Mond – ja was denn wirklich? Nach Dürrenmatt<br />

lenkte der Space Race nur von unlösbaren<br />

terrestrischen Problemen ab. Wichtiger aber als<br />

die Fotos von der staubigen Mondoberfläche sind<br />

jene von der Erde. Erst der Blick zurück offenbart<br />

die Einzigartigkeit unseres blauen Planeten.<br />

PA R NASS <strong>02</strong>/<strong>2019</strong> 15


Fly me to the moon<br />

Der Mond war für viele<br />

Maler des Surrealismus<br />

ein beliebtes Motiv. Es war<br />

vor allem auch die magische<br />

Stimmung, die durch<br />

das Mondlicht transportiert<br />

wird, die von den surrealistischen<br />

Malern gerne<br />

eingesetzt wurde. Doch<br />

durch das Eintauchen der<br />

menschenleeren Landschaft<br />

oder Architektur in<br />

das kühle Mondlicht wird<br />

auch eine Atmosphäre der<br />

Einsamkeit, Ungewissheit<br />

und Bedrohlichkeit<br />

vermittelt.<br />

FLY ME TO THE MOON<br />

50 JAHRE MONDLANDUNG<br />

KUNSTHAUS ZÜRICH<br />

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bis 30. Juni <strong>2019</strong><br />

MUSEUM DER MODERNE SALZBURG<br />

MÖNCHSBERG 32 | 5<strong>02</strong>0 SALZBURG<br />

MUSEUMDERMODERNE.AT<br />

20. Juli bis 3. November <strong>2019</strong><br />

RENÉ MAGRITTE | Sans titre (Architecture au clair de la lune), ca. 1935, Öl auf Leinwand, 65 × 50 cm | Privatsammlung © 2018 ProLitteris, Zürich<br />

16 PA R NASS <strong>02</strong>/<strong>2019</strong>


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