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GAB Juni 2019

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DESIGN<br />

NACHGEFRAGT<br />

Designer<br />

HEAVYTOOL<br />

FOTO: LAURENT BURST<br />

„Ich lebe auch selbst gerne mit<br />

den Dingen, die ich schaffe“<br />

Über den Designer berichteten wir<br />

schon mehrmals. Gründe genug<br />

liefert er ja auch: immer wieder neue und<br />

spannende (Design-)Projekte. Wir<br />

chatteten mit dem in Berlin-Wedding<br />

lebenden Kreativen unter anderem über<br />

die Rückkehr eines Designklassikers und<br />

seine jüngste Kooperation mit dem<br />

Latexlabel S.A.R.<br />

Ernst Moeckls Design-Klassiker,<br />

der Z-Stuhl aus den 1970ern, feiert<br />

<strong>2019</strong> sein Comeback. Inwiefern bist<br />

du daran beteiligt und wie kam es<br />

dazu?<br />

Ich habe für den Hersteller der Stühle eine<br />

Kollektion an Farben komponiert: Olivgrün,<br />

Cyan, Violett und Magenta. Der Kontakt<br />

kam über meinen Marketing-Manager<br />

zustande, der sich unter anderem um<br />

das „heavytool.berlin & heavytool.gear“-<br />

Instagram kümmert. Da ich eine große<br />

Zahl der Stühle aus alter Produktion selbst<br />

besitze und über die Jahre erworben und<br />

aufgearbeitet habe und diese auch bei der<br />

Kooperation mit dem Teppich-Label RUG<br />

STAR teilweise zu sehen waren, für das ich<br />

2018 einen Teppich designt habe, wurden<br />

sie auf mich aufmerksam.<br />

Bei einem Treffen in meinem Berliner<br />

Studio haben wir dann festgestellt, dass<br />

wir beide sehr stark für diese Design-<br />

Ikone brennen, und direkt beschlossen,<br />

ein Projekt zusammen zu starten. So kam<br />

es, dass ich für diesen Klassiker Farben<br />

ausgesucht habe, die für verschiedene<br />

Stimmungen stehen, die ich mit dem<br />

Stuhl verbinde. Wir hatten dann zusammen<br />

den ersten Messeauftritt dieses Jahr<br />

auf der IMM in Köln: „an icon is back“. Im<br />

Frühsommer ist auch ein erster Event in<br />

einem Store in Berlin-Mitte geplant, auf<br />

dem ich die Stühle und meine Farben<br />

vorstellen werde.<br />

Obwohl in Ulm entwickelt, denken<br />

viele bei dem Stuhl an die DDR …<br />

Ob das viele denken, weiß ich nicht, aber<br />

der Stuhl taucht in Berlin oft auf, da er<br />

im Osten sehr beliebt war, was ja toll ist.<br />

Zudem leben hier unzählige Kreative und<br />

man findet den Stuhl in vielen Wohnungen<br />

wieder, da er einfach ein schöner Klassiker<br />

ist und sehr bequem.<br />

Die neu produzierten Z-Stühle – sowohl<br />

mit als auch ohne Lehne – kommen dann<br />

upgedated auf den Markt, der Größe<br />

heutiger Personen angepasst für optimalen<br />

Komfort. Und in einer Lackqualität, die<br />

atemberaubend ist. Der Stuhl ist unter<br />

anderem auch outdoor-geeignet und sehr<br />

robust. Ein Möbelstück das in Deutschland<br />

(Chemnitz) teils in Handarbeit hergestellt<br />

wird und Eindruck macht – in jeglicher<br />

Hinsicht.<br />

Ich war sehr beeindruckt bei der ersten<br />

Werksführung im letzten Herbst, vor allem,<br />

was die Qualität der Verarbeitung angeht,<br />

da ich bei meinen eigenen Produkten für<br />

HEAVYTOOL genau darauf sehr viel Wert<br />

lege und alles regional produzieren lasse, in<br />

und um Berlin.<br />

Wie entstehen deine Möbel und Objekte,<br />

wo holst du dir deine Ideen?<br />

Ich habe meist spontan eine Idee, und<br />

die ersten Skizzen kommen in mein rotes<br />

Moleskin, das ich immer bei mir habe.<br />

Wenn ich mich hinsetze und versuche, etwas<br />

Neues zu entwickeln, passiert bei mir<br />

meist gar nichts. Ich brauch alltäglichen<br />

Input. Also besteht meine Arbeit oftmals<br />

darin, mich spontan in den Flieger zu<br />

setzen und meine Tage in Europas Städten<br />

bei Freunden zu verbringen. Museen<br />

besuchen, durch die Straßen schlendern<br />

die mannigfaltigen Kulturen Europas zu<br />

konsumieren … Und auf einmal macht es<br />

„klick“ und ich habe eine Idee, oder mich

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