Staatstheater Cottbus Spielzeitheft 2019/2020
Ein Überblick über Premieren und Konzerte, Repertoire und Zugaben, Künstler und Mitarbeiter, Karten und Abonnements in der Spielzeit 2019/2020
Ein Überblick über Premieren und Konzerte, Repertoire und Zugaben, Künstler und Mitarbeiter, Karten und Abonnements in der Spielzeit 2019/2020
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6. & 8. September <strong>2019</strong> | Großes Haus<br />
1.<br />
ÖSTERREICH<br />
PHILHARMONISCHES KONZERT<br />
GUTMANN<br />
Auftragswerk | Uraufführung<br />
SCHUBERT<br />
Sinfonie Nr. 7 „Die Unvollendete“<br />
BRUCKNER<br />
Sinfonie Nr. 9<br />
Dirigent: Alexander Merzyn<br />
Wer im 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum Sinfonien schreiben<br />
wollte, wurde unweigerlich an den Werken eines aus Bonn am Rhein stammenden<br />
Komponisten gemessen, der den größten Teil seines Lebens in Wien verbrachte:<br />
Ludwig van Beethoven. Nicht nur Musiktheoretiker und -kritiker, auch<br />
die Komponisten selbst nahmen dessen Sinfonieschaffen als Maßstab, der so<br />
auf das gesamte Jahrhundert ausstrahlte. Beethoven zu übertreffen, galt als unmöglich.<br />
So suchte man nach anderen Lösungen, die große viersätzige Form<br />
zu gestalten.<br />
Franz Schubert (1797-1828) und Anton Bruckner (1824-1896) setzten sich auf<br />
je eigene Weise mit Beethovens Sinfonieschaffen auseinander. Schubert schlug<br />
in der h-Moll-Sinfonie D 759 (auch als Nr. 8 gezählt) aus dem Jahr 1822 einen<br />
eher lyrischen, nuancenreichen Ton an. Damit hob er sich von Beethovens zielgerichteter<br />
Dramaturgie ab, wie sie in der Formel „durch Dunkel zum Licht“<br />
prägnant gefasst ist. Warum er nur zwei Sätze fertigstellte, wissen wir nicht.<br />
Bruckner arbeitete an seiner neunten Sinfonie von 1887 bis 1894, hauptsächlich<br />
in den Jahren 1892 bis 1894. Auch sie blieb unvollendet, zum Finale existieren<br />
nur Skizzen.<br />
Dem Beethovenschen Modell folgend legte Bruckner seine Sinfonien auf eine<br />
Schlusssteigerung hin an. Doch gestaltete er den Weg dorthin völlig anders als<br />
Beethoven. Dieser formte das musikalische Geschehen im Sinne einer musikalischen<br />
Logik, in der kein Element überflüssig ist und der Verlauf vollkommen<br />
folgerichtig erscheint. Bruckner hingegen fügte Segmente aneinander, die<br />
jeweils auf eine Steigerung zulaufen. Die letzte Steigerung und damit das Ziel<br />
der Entwicklung bildet eine Apotheose am Ende seiner Sinfonien, die den jeweiligen<br />
Anfang aufgreift und überhöht.<br />
Der österreichische Komponist Philipp Manuel Gutmann (*1993) schreibt im<br />
Auftrag des <strong>Staatstheater</strong>s ein ebenfalls „unvollendetes“ Werk.<br />
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