CARElink_Jahresbericht_DE_RZ_web_ES_korr
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Jahresbericht</strong><br />
2018
Das ist Carelink<br />
Die Einsatz- und Betreuungsorganisation<br />
Carelink ist schweizweit führend. Sie unterstützt<br />
Unternehmen und Organisationen<br />
nach ausserordentlichen Ereignissen und leistet<br />
psychosoziale Nothilfe.<br />
Vorbereitung<br />
Carelink berät und befähigt<br />
seine Kunden, damit sie mit<br />
klaren Strukturen und Kompetenzen<br />
ausserordentliche<br />
Ereignisse bewältigen können.<br />
Verantwortung<br />
Carelink leistet während und<br />
nach einem ausserordentlichen<br />
Ereignis organisatorische,<br />
praktische und psychosoziale<br />
Unterstützung, damit Unternehmen<br />
ihre Verantwortung<br />
gegenüber betroffenen Personen<br />
wahrnehmen können.<br />
Vernetzung<br />
Carelink vermittelt seinen Kunden<br />
Zugang zu Care-Leistungen<br />
in anderen Ländern über<br />
strategische Partner.
• INHALT •<br />
Notfallpsychologie<br />
mindert<br />
Negativfolgen<br />
Ein tödlicher Unfall am<br />
Arbeitsplatz. Ein Brand. «Wenn<br />
Etabliertes wankt, kann Notfallpsychologie<br />
stabilisieren»,<br />
sagt Yvonne Affolter.<br />
10<br />
«Wir fördern<br />
das<br />
Gesundbleiben»<br />
Wie funktioniert Akutbetreuung?<br />
Die Notfallpsychologen<br />
Björn Keller und<br />
Heinz Marty geben<br />
Einblick in ihre Arbeit.<br />
13<br />
Software,<br />
die jeden Einsatz<br />
auf Mass<br />
formt<br />
Carelink nutzt ein neues<br />
System. «Damit stimmen wir<br />
Einsatzteams noch individueller<br />
auf den Kunden ab», so<br />
Danilo Segreto.<br />
16<br />
Wachstum führt zu Investitionen 4<br />
Carelink baut auch inhaltlich aus 6<br />
2018 in Zahlen 18<br />
Personen und Partner 20<br />
Finanzen 22<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
4<br />
• BERICHT <strong>DE</strong>S PRÄSI<strong>DE</strong>NTEN •<br />
Carelink wächst und<br />
gedeiht stetig<br />
140 Kunden vertrauen jetzt auf Carelink. Das<br />
Wachstum führt zu Investitionen, etwa in die<br />
Digitalisierung. Alles zu Gunsten von Menschen.<br />
Roland Frey<br />
Der Erfolgsgeschichte von Carelink<br />
konnte im Geschäftsjahr 2018 ein weiteres<br />
Kapitel hinzugefügt werden. Seit<br />
nunmehr 17 Jahren setzt sich die operative<br />
Crew der Stiftung zusammen mit<br />
dem Team der rund 350 Freiwilligen –<br />
Caregivers, Notfallpsychologinnen und<br />
Notfallpsychologen – engagiert und<br />
kompetent in den Dienst von Unternehmen<br />
und Institutionen. Sie leisten<br />
praktische und psychologische Betreuung<br />
von Menschen, die von einem Unglück<br />
oder einer Katastrophe betroffen<br />
sind. Oder sie beraten Unternehmen<br />
beim Aufbau einer Krisenorganisation,<br />
beüben diese regelmässig und leiten die<br />
Aus- und Weiterbildung für interessierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der angeschlossenen Unternehmen.<br />
Verpflichtendes Wachstum<br />
Zum Jahresende vertrauen 140 Kunden<br />
auf die Fähigkeiten und die Einsatzbereitschaft<br />
von Carelink im Notfall. Das<br />
stetige Kundenwachstum verpflichtet<br />
uns, die Strukturen, die Arbeitsabläufe<br />
und die jederzeitige Einsatzbereitschaft<br />
immer wieder aufs Neue zu<br />
überprüfen. Dies umso mehr, als die<br />
Organisation im zurückliegenden Jahr<br />
jede Woche mehrmals für Ereignisse an<br />
der Kundenfront hat aktiv werden müssen.<br />
Im vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong> beleuchten<br />
wir Ihnen Beispiele, Methoden<br />
und Funktionsweise für die Bewältigung<br />
von Extremsituationen. Darunter<br />
auch das Thema der zentral wichtigen<br />
Akutbetreuung.<br />
Raum für Investitionen<br />
Die laufend zunehmende und kontinuierlich<br />
gute Arbeit an der Kundenfront<br />
stärkt unser finanzielles Gerüst.<br />
Dies gibt uns mit Blick in die Zukunft<br />
Sicherheit und schafft den Handlungsspielraum<br />
und die notwendige Flexibilität,<br />
um unsere Organisation wachsenden<br />
Bedürfnissen anzupassen und<br />
zielgerichtet zu investieren. Zum Beispiel<br />
in die Digitalisierung und weitere<br />
Professionalisierung unseres Einsatzmanagements.<br />
Oder in die Carelink-<br />
Fachtagungen, an denen praxiserprobte<br />
Referentinnen und Referenten<br />
massgeschneiderte Themen zur Krisenvorsorge,<br />
zur Krisenbewältigung und<br />
zu Care präsentieren. So waren an der<br />
Fachtagung 2018 rund 150 interessierte<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
zu Gast am Sitz der Schweizer Börse<br />
– auch sie Kundin von Carelink – und<br />
liessen sich zu wichtigen Themen wie<br />
zur Organisation und Funktionsweise<br />
einer Krisen- und Notfallorganisation,<br />
zur Kommunikation im Krisenfall und<br />
zur Betreuung betroffener Menschen<br />
praxisnah informieren. Viele positive<br />
Rückmeldungen bestärken uns, mit diesem<br />
Format weiterzufahren.<br />
Leistungen im richtigen Licht<br />
Menschen und Leistungen stehen bei<br />
Carelink per definitionem im Zentrum.<br />
Und dennoch ist es wichtig, alles auch<br />
im rechten Licht zu präsentieren und<br />
zeitgemäss aufzutreten. In diesem Sinn<br />
erscheint der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong><br />
in einem frischen, neuen Design,<br />
sozusagen mit Magazincharakter. Auch<br />
der Schriftzug, unser Signet oder Logo,<br />
ist leicht überarbeitet worden. Dasselbe<br />
gilt für die Website von Carelink, deren<br />
Erscheinungsbild und Funktionalität<br />
fit getrimmt worden sind. Auch solche<br />
eher begleitende Themen sind Beweis<br />
einer lebendigen, vorwärtsschreitenden<br />
Organisation. Diese offensive Einstellung<br />
wollen wir uns erhalten.<br />
Zeit für vielfachen Dank<br />
Traurig gestimmt hat uns gegen Ende<br />
2018 der Tod unseres hoch geschätzten<br />
Gründungspräsidenten Dr. Carlo<br />
Pfund. Er hat den damals noch jungen<br />
Verein Carelink im Jahr 2003 in eine<br />
Stiftung überführt und die nicht leichte<br />
Startphase unserer Organisation mit<br />
viel Geschick bis 2007 geleitet. Wir sind<br />
ihm zu Dank verpflichtet und werden<br />
sein Andenken in Ehren halten.<br />
Danken will ich auch den Mitgliedern<br />
unserer Crew am Stiftungssitz in<br />
Glattbrugg. Und herausheben will ich<br />
schliesslich die hoch motivierten Personen<br />
des Freiwilligenteams und – last not<br />
least – die Mitglieder im Stiftungsrat,<br />
welche mir und Geschäftsleiter Walter<br />
Kälin mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Uns allen gemeinsam ist das «Flair für<br />
Care». Zusammen arbeiten wir alle daran,<br />
dass Carelink die führende schweizerische<br />
Einsatz- und Betreuungsorganisation<br />
ist und bleiben wird.
5<br />
«Menschen und Leistungen stehen<br />
bei Carelink traditionell im Zentrum.<br />
Zugleich ist ein zeitgemässer Auftritt<br />
wichtig. Deshalb hat sich Carelink<br />
ein frisches Design verpasst.»<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
6<br />
• BERICHT <strong>DE</strong>S G<strong>ES</strong>CHÄFTSLEITERS •<br />
Ein intensives Jahr –<br />
und es geht weiter so<br />
Die Kompetenzen von Carelink sind von<br />
Jahr zu Jahr gefragter. Das führt zu inhaltlichem<br />
und personellem Ausbau.<br />
Walter Kälin
7<br />
Ich kann mich an kein Jahr erinnern, in<br />
dem ich so häufig mit dem Zug kreuz und<br />
quer durch die Schweiz gereist wäre.<br />
Nicht ziellos natürlich: Meine Kollegin<br />
Dominique Rüfenacht und ich haben<br />
2018 alle unsere Kunden besucht und<br />
intensive Gespräche mit ihnen geführt:<br />
Was wir in ruhigen Zeiten koordinieren,<br />
kann im Krisenfall entscheidend sein.<br />
Es mag unsere Beziehungspflege sein,<br />
durch welche unsere Kompetenz stets<br />
transparenter und somit noch gefragter<br />
wird. Es mögen die guten Erfahrungen<br />
sein, die unsere Kunden mit uns<br />
machen, sodass sie uns weiterempfehlen.<br />
Jedenfalls haben wir 2018 Monat<br />
für Monat neue Kunden gewonnen.<br />
Daraus resultieren 16 neue Leistungsvereinbarungen.<br />
Seit 31. Dezember<br />
2018 betreuen wir nun insgesamt 140<br />
Kunden. Das ist gegenüber 2017 ein Zuwachs<br />
von rund 13 Prozent.<br />
Mehr Einsätze denn je<br />
Die positiven Erfahrungen unserer<br />
Kunden – auch deren erhöhte Aufmerksamkeit<br />
und Sensibilität gegenüber<br />
menschlichen Befindlichkeiten –<br />
führen dazu, dass sie uns häufiger beiziehen.<br />
Im Akutfall externe professionelle<br />
Hilfe zu bekommen, die verlässlich<br />
und nachhaltig wirkt, empfinden sie<br />
als äusserst hilfreich. Carelink kann zum<br />
Beispiel auch im Nachgang schwieriger<br />
Mitarbeitenden-Gespräche betreuend<br />
und einordnend wirken.<br />
So kommt es, dass unsere Freiwilligen<br />
2018 insgesamt 121 Einsätze geleistet<br />
haben. Das ist mit Abstand die höchste<br />
Zahl seit Bestehen unserer Organisation<br />
– im Durchschnitt sind es zwischen<br />
70 und 80 pro Jahr. Auffallend ist, dass<br />
gerade langjährige Kunden vermehrt<br />
unsere Dienstleistung in Anspruch nehmen.<br />
Ein Zeichen des gegenseitigen<br />
Verständnisses und Vertrauens, das ich<br />
erwidere und aufrichtig verdanke.<br />
Dass wir häufiger denn je zu Hilfe gerufen<br />
werden, dürfte sich 2019 fortsetzen.<br />
Die ersten Monate zeigen ein<br />
ähnliches Bild wie 2018: Unser Einsatzmanagement<br />
ist weiterhin mit ziemlicher<br />
Konstanz gefordert. Wir erheben<br />
deshalb das Thema Akutbetreuung zum<br />
Schwerpunkt dieses <strong>Jahresbericht</strong>s.<br />
Erweiterte Kompetenzen<br />
Der Akutbetreuung geben wir mit Björn Keller auch noch<br />
mehr personelles Gewicht. Anfang August 2018 haben wir<br />
ihn, den ausgewiesenen Fachmann für Notfallpsychologie,<br />
in unser Team aufgenommen. Björn Keller wird sich ebenso<br />
dem Thema der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet<br />
der Notfallpsychologie widmen.<br />
Gegen Ende 2018 zeichnete sich für Einsatzleiter Marco<br />
Schmäh der nächste berufliche Schritt ab. Er hat Carelink<br />
nach vier intensiven Jahren verlassen, in denen er unzählige<br />
Einsätze und wichtige Aufbau- und Konzeptarbeit geleistet<br />
hat. An seine Stelle ist am 1. April 2019 Claudia Lorrai getreten,<br />
eine im Krisenmanagement sehr erfahrene Fachfrau.<br />
«Wir werden häufiger<br />
beigezogen und geben der<br />
Akutbetreuung personell<br />
mehr Gewicht.»<br />
Konstant trainiertes Freiwilligenteam<br />
Das Team der Caregivers, Teamleaders und Notfallpsychologen<br />
ist 2018 mit rund 350 Freiwilligen gleich gross geblieben.<br />
Mittlerweile sind 77 von ihnen zertifizierte Notfallpsychologinnen<br />
und -psychologen.<br />
Für die Mitglieder des Freiwilligenteams haben wir zwei neue<br />
Weiterbildungskurse konzipiert: Der eine befasst sich mit<br />
der Akutbetreuung von Kindern und Jugendlichen, der andere<br />
mit der Akutbetreuung im interkulturellen Kontext.<br />
Zusätzlich zu den Einsatznachgesprächen, die wir seit langem<br />
durchführen, bieten wir seit 2018 alle zwei bis drei Monate<br />
Fallbesprechungen für Notfallpsychologinnen und -psychologen<br />
an. Sie diskutieren dann anhand praktischer Beispiele<br />
besondere Themen der Notfallpsychologie. Das führt immer<br />
wieder zu neuen Erkenntnissen, welche die Qualität unserer<br />
Einsätze erhöhen und auch in die Weiterbildung einfliessen.<br />
Ich danke unseren Freiwilligen sehr herzlich für die Konstanz,<br />
mit der sie ihr Know-how auffrischen und vergrössern, sowie<br />
für die Bereitschaft und die Einsätze, die sie Jahr für Jahr<br />
leisten.<br />
Diese allgemein starke Basis des Vertrauens macht gerade<br />
in schwierigen und anspruchsvollen Situationen sehr vieles<br />
möglich.<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
Ein Mensch unter vielen, doch<br />
seine Augen haben viel gesehen:<br />
Carelink gibt sich eine neue Bildsprache<br />
und ein neues Design.<br />
Werfen Sie einen Blick auf die frisch gestaltete,<br />
auch inhaltlich neu konzipierte Website: www.carelink.ch
10
11<br />
Was Notfallpsychologie<br />
für Unternehmen<br />
erwirken kann<br />
Krise! Alles im Griff? Ein hoher Anspruch.<br />
Yvonne Affolter kennt Extremsituationen aus<br />
ihrer Erfahrung als Notfallpsychologin.<br />
Sie berichtet von realen Begebenheiten und<br />
zeigt auf, wie sich mögliche Folgen für Betroffene<br />
und Firmen minimieren lassen.<br />
Yvonne Affolter<br />
Lic. phil. Yvonne Affolter<br />
ist Arbeits- und Organisationspsychologin.<br />
Bevor sie in Zürich<br />
als Psychotherapeutin und<br />
Coach ihre eigene Praxis<br />
eröffnet hat, arbeitete sie unter<br />
anderem mehr als zehn Jahre als<br />
Leitende Betriebspsychologin<br />
in der Finanz- und Versicherungsbranche<br />
und verantwortete<br />
für ein Grossunternehmen<br />
das Case- und Care-Management.<br />
Seit 2013 ist Yvonne<br />
Affolter auch NNPN-zertifizierte<br />
Notfallpsychologin und<br />
Teamleiterin im Freiwilligenteam<br />
von Carelink.<br />
Ein geschätzter Teamkollege erliegt im<br />
Büro einem Herzinfarkt. Eine Praktikantin<br />
wird am Arbeitsplatz mehrfach<br />
sexuell belästigt und schliesslich vergewaltigt.<br />
Ein Mitarbeiter, erzürnt über<br />
die Beurteilung seiner Leistung, droht<br />
Gewalt an. Selbst wer sonst stets Kontrolle<br />
und Überblick wahrt, hat vielleicht<br />
solche oder ähnliche Situationen<br />
schon erlebt.<br />
Ebenso schlimm, wenn jemand am<br />
Arbeitsplatz Suizid begeht oder wenn<br />
ein Kollege im Unternehmen verhaftet<br />
wird unter dem Verdacht, mit kinderpornografischem<br />
Material zu handeln.<br />
Es kann aber auch passieren, dass ein<br />
Brand mehrere Mitarbeitende tötet<br />
oder dass ein Chauffeur einen tödlichen<br />
Unfall verursacht, weil er kurz aufs Handy<br />
geschaut hat.<br />
Wie würden Sie als Arbeitgeber oder<br />
Personalverantwortliche mit einer solchen<br />
Situation umgehen? Was würden<br />
Sie konkret tun? Welche Kompetenzen<br />
wären gefordert? Könnten Sie diese<br />
von null auf gleich abrufen? Fragen<br />
über Fragen. Und es sind nicht die einzigen:<br />
Wie würden Sie mit betroffenen<br />
Mitarbeitenden kurz- und mittelfristig<br />
umgehen? Wie nach innen und aussen<br />
kommunizieren?<br />
Schliesslich stellt sich auch die Frage,<br />
was Sie unternehmen würden, damit<br />
Ihre Geschäfte nach einem belastenden<br />
Ereignis trotzdem weiterlaufen. Was Sie<br />
machen könnten, damit der Ruf Ihres<br />
Unternehmens nicht leidet.<br />
Wenn Etabliertes wankt, …<br />
Auf jeden Fall ist in einer solchen Situation<br />
von einem Moment auf den anderen<br />
nichts mehr so, wie es war. Fest etablierte<br />
Strukturen, Arbeitsprozesse und<br />
Befindlichkeiten verändern sich plötzlich<br />
und in rasantem Tempo. Die komplexe<br />
Situation kann sehr schnell unübersichtlich<br />
werden und unerwartet in<br />
alle möglichen Richtungen eskalieren.<br />
Und dabei sollten Unternehmer, Führungskräfte<br />
und Personalverantwortliche<br />
schnelle und zugleich nachhaltige<br />
Lösungen im Sinn ihrer Mitarbeitenden<br />
liefern – dies nicht nur auf Grund ihrer<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
12<br />
Fürsorgepflicht, sondern auch aus gesellschaftspolitischen<br />
Überlegungen.<br />
… ist professionelles Krisenmanagement<br />
gefordert<br />
Die Bewältigung eines aussergewöhnlichen<br />
Ereignisses kann rasch einmal<br />
überfordern, vor allem wenn die eigene<br />
Betroffenheit hoch ist und wenn die nötigen<br />
innerbetrieblichen Kompetenzen<br />
fehlen. Darum lohnt es sich, auf sachund<br />
fachgerechte Krisenmanagementkompetenzen<br />
zurückzugreifen und sich<br />
unmittelbar nach einem Ereignis notfallpsychologisch<br />
unterstützen zu lassen.<br />
So bleibt die Situation – auf struktureller<br />
wie individueller Ebene – unter<br />
Kontrolle. Das entlastet alle Beteiligten,<br />
gibt Orientierung und Sicherheit und<br />
hilft den Betroffenen, das Ereignis zu<br />
bewältigen.<br />
Je früher, desto nachhaltiger<br />
Grosse Unternehmen und Firmen der<br />
Privatwirtschaft, aber auch die öffentliche<br />
Hand haben sich meist über Verträge<br />
mit spezialisierten Firmen wie<br />
Carelink für den Notfall abgesichert.<br />
Ideal ist eine Kombination aus firmenintern<br />
geschulten Fachleuten und externen,<br />
notfallpsychologisch erfahrenen<br />
Fachpersonen. Kleine und mittelgrosse<br />
Unternehmen hingegen stehen<br />
bei ausserordentlichen Ereignissen<br />
meist völlig unvorbereitet da. Die Zusammenarbeit<br />
mit einem notfallpsychologisch<br />
kompetenten Ansprechpartner<br />
wäre dabei mit keinem grossen<br />
Aufwand und vergleichsweise geringen<br />
Kosten verbunden.<br />
Wenn Erlebnisse nicht<br />
bewältigt werden<br />
Viele Betroffene zeigen akute Belastungsreaktionen.<br />
Erste Anzeichen<br />
sind etwa emotionale Taubheit, Rückzug<br />
oder Interesselosigkeit. Gedanken<br />
oder Erinnerungen belasten sie sehr.<br />
Manche Betroffene werden auch reizbar<br />
und schreckhaft, oder sie können<br />
nicht mehr schlafen. Diese Symptome<br />
können während oder unmittelbar nach<br />
dem Erlebnis einsetzen und sich in den<br />
folgenden Tagen noch intensivieren,<br />
um dann in der Regel nach und nach abzuklingen.<br />
Die akute Belastungsreaktion ist eine<br />
normale Reaktion auf ein abnormales<br />
oder extremes Ereignis. Sie lässt sich als<br />
kurzfristiger psychischer Schutzmechanismus<br />
ansehen. Bereits eine normale<br />
Reaktion kann sich jedoch kurzfristig<br />
auf die Arbeitsfähigkeit auswirken.<br />
Die einen können gut und ohne notfallpsychologische<br />
Unterstützung damit<br />
umgehen, und die Symptomatik nimmt<br />
von alleine ab. Sie können das Ereignis<br />
gut in ihr Leben integrieren und es als<br />
Teil davon betrachten. Doch für rund einen<br />
Viertel der Betroffenen sind die erlebten<br />
Unglücksfälle eine traumatische<br />
Erfahrung. Daraus können sich massive<br />
Einschränkungen im Wohlbefinden und<br />
in der Alltagsbewältigung entwickeln –<br />
bis hin zu psychischen Störungen, die<br />
etwa in eine posttraumatische Belastungsstörung<br />
münden können.<br />
«Notfallpsychologie hilft,<br />
dauerhafte Beeinträchtigungen<br />
zu verhindern.»<br />
Solche chronifizierten Auswirkungen<br />
sind am Arbeitsplatz längerfristig spürbar.<br />
Unkonzentriertheit, Verhaltensveränderungen,<br />
Fehlerzunahme – das<br />
sind nur drei Stichwörter. Leistung und<br />
Produktivität nehmen sehr häufig ab.<br />
Wer längerfristig leidet, vermeidet allenfalls<br />
auch anspruchsvollere Aufgaben.<br />
Das Konfliktpotenzial steigt, und<br />
das Betriebsklima verschlechtert sich.<br />
Depressionen, Ängste und Burnout<br />
können die Folge sein – und zu längerer<br />
Arbeitsunfähigkeit führen. Selbst<br />
Kündigungen von qualifizierten Fachpersonen<br />
und hohe Personalfluktuation<br />
lassen sich in letzter Konsequenz nicht<br />
ausschliessen.<br />
Solche Szenarien sind real und die<br />
Auswirkungen keinesfalls gering. Sie<br />
verursachen hohe indirekte betriebswirtschaftliche<br />
und letztlich auch volkswirtschaftliche<br />
Folgekosten.<br />
Arbeitgeber sind gesetzlich dazu verpflichtet,<br />
die Gesundheit ihres Humankapitals<br />
zu schützen und zu fördern.<br />
Dazu zählen sowohl präventive als auch<br />
akute, fallbezogene Massnahmen, um<br />
psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz<br />
einzudämmen. Arbeitgeber sind in jedem<br />
Fall gut beraten, sich mit den Empfehlungen<br />
und Vorgaben des Staatssekretariats<br />
für Wirtschaft, des «SECO»,<br />
sowie der kantonalen Arbeitsinspektorate<br />
auseinander zu setzen.<br />
Mit Carelink die Folgen<br />
möglichst gering halten<br />
Ziel von Carelink ist es, die Folgen eines<br />
traumatisierenden Ereignisses für Mitarbeitende<br />
und das Gesamtunternehmen<br />
so gering wie möglich zu halten.<br />
Es gilt, dauerhafte Beeinträchtigungen<br />
zu verhindern und dazu beizutragen, die<br />
Arbeits- und Leistungsfähigkeit von Betroffenen<br />
zu erhalten bzw. wiederherzustellen.<br />
Carelink unterstützt nicht nur Führungspersonen<br />
und HR-Verantwortliche<br />
im Umgang mit betroffenen<br />
Mitarbeitenden, sondern bietet auch<br />
sofortige Betroffenenhilfe und Entlastung<br />
von akuten Belastungsreaktionen.<br />
Die notfallpsychologisch spezifisch<br />
ausgebildeten Fachleute begleiten und<br />
fördern die rasche Wiederermächtigung<br />
und die Rückkehr in den beruflichen<br />
und privaten Alltag. Mit ihren gezielten<br />
Interventionen unterstützen sie<br />
letztlich die Arbeitgeber, ihre Fürsorgepflicht<br />
gegenüber Mitarbeitenden im<br />
Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
wahrzunehmen.<br />
Insofern hilft Carelink, möglichen Ressourcenverschleiss<br />
zu verringern, die<br />
Krisenkompetenz zu erhöhen und damit<br />
mögliche hohe Folgekosten zu reduzieren.<br />
Die Mitarbeitenden werden es<br />
danken, und die Reputation nach innen<br />
und aussen als verantwortungsbewusster<br />
Arbeitgeber steigt, das Image profitiert.
13<br />
«Wir fördern<br />
das Gesundbleiben»<br />
Klingt ja so einfach: Notfallpsychologinnen<br />
und -psychologen unterstützen schnell und<br />
möglichst vor Ort. Ihre umgehende<br />
professionelle Hilfe gilt Menschen, die soeben<br />
potenziell Belastendes erlebt haben. Das ist<br />
die wohl kürzeste – und rationalste – Definition<br />
von Akutbetreuung. Doch Psyche und<br />
Emotionen spielen die Hauptrolle. Die beiden<br />
Notfallpsychologen Heinz Marty und Björn<br />
Keller berichten von ihrer Arbeit.<br />
Interview: Ursula Trunz<br />
Wie gehen Sie auf einen Ihnen unbekannten<br />
Menschen zu, der gerade Tragisches, vielleicht<br />
Traumatisierendes erlebt hat?<br />
Heinz Marty Ruhiges Auftreten ist sehr wichtig. Ich stelle mich<br />
vor und gebe der betroffenen Person zu verstehen, dass ich<br />
für sie da bin.<br />
Björn Keller Wir bieten einer betroffenen Person Unterstützung<br />
an – zuerst allein durch unsere Präsenz. Die Person<br />
kann selber entscheiden, ob sie das Angebot annehmen oder<br />
ablehnen möchte. Ihr ureigenes Bedürfnis kommt zuerst.<br />
Sie legen also quasi einen Teppich aus. Ob ihn<br />
die betroffene Person betritt, ist deren Sache.<br />
Heinz Marty Ja, genau. Dass ich – als Mensch und Fachperson –<br />
in diesem Moment für die betroffene Person da bin, diese<br />
Botschaft ist wichtig.<br />
Björn Keller Wir bieten – neben Ruhe – auch Sicherheit, Schutz<br />
und Entlastung an.<br />
Heinz Marty Vor allem im behutsamen Gespräch können wir<br />
das vermitteln. So findet die temporär destabilisierte Person<br />
idealerweise Halt, damit sie das, was ihr soeben widerfahren<br />
ist, nach und nach als Teil ihres Lebens akzeptieren<br />
kann. Wir können ihr die Sorgen nicht abnehmen, aber ihre<br />
eigenen Ressourcen anregen und aktivieren, damit sie mit<br />
dem Erlebten umgehen lernt und zum normalen Tagesablauf<br />
zurückfindet.<br />
Björn Keller Wir betreuen sie so intensiv wie nötig und so zurückhaltend<br />
wie möglich. Verkürzt gesagt, beugen wir nach<br />
Möglichkeit einer psychischen Folgestörung vor, die sich aus<br />
dem einschneidenden Erlebnis entwickeln könnte.<br />
Gleichzeitig entlasten wir das betroffene Unternehmen,<br />
denn wir nehmen diesem eine grosse Sorge ab. Wir beraten,<br />
wenn es zum Beispiel um die Frage geht, wann eine<br />
betroffene Person wieder arbeiten kann. Wir übernehmen<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
14<br />
Verantwortung gegenüber dem Unternehmen und schützen<br />
zugleich die betroffene Person.<br />
Gibt es für diese Akutbetreuung Modelle,<br />
denen Sie als Notfallpsychologen folgen?<br />
Heinz Marty In notfallpsychologischen Aus- und Weiterbildungen<br />
werden Methoden und Modelle vermittelt – diese geben<br />
Sicherheit. Ich passe solche Modelle jeweils der Situation an,<br />
die ich an meinem Einsatzort antreffe. Mein Vorgehen – eine<br />
Mischung aus Methode, Intuition und Erfahrung – orientiert<br />
sich stets an der Person, die meine Unterstützung braucht.<br />
Björn Keller Die Notfallpsychologinnen und -psychologen, die<br />
für Carelink im Einsatz sind, individualisieren die Methode<br />
in jedem Fall. Carelink hat über seine Standards hinaus ganz<br />
klare Haltungserwartungen an die Notfallpsychologinnen<br />
und -psychologen. Diese Haltung geben wir auch in unseren<br />
Kursen weiter: Der Mensch steht immer an erster Stelle.<br />
Nach jedem Einsatz führt Carelink ein Einsatznachgespräch<br />
durch. Dabei geht es zum einen darum zu prüfen, wie es der<br />
Notfallpsychologin, dem Notfallpsychologen geht, und zum<br />
andern zu erfahren, wie welche Interventionen durchgeführt<br />
worden sind.<br />
Heinz Marty Diese Einsatznachgespräche dienen der Qualität.<br />
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Carelink damit die<br />
hohe Qualität der Akutbetreuung überprüft und sichert –<br />
dies in grossem Vertrauen in die Kompetenzen seiner Notfallpsychologinnen<br />
und -psychologen.<br />
Björn Keller Seit 2018 besprechen wir in einem Kreis von Notfallpsychologinnen<br />
und -psychologen auch regelmässig reale,<br />
dafür natürlich anonymisierte Fälle. Wer daran teilnimmt –<br />
das dürfen auch angehende Notfallpsychologinnen und<br />
-psychologen sein –, untersteht zusätzlich der Schweigepflicht.<br />
Diese Fallbesprechungen können die Qualität unserer<br />
Akutbetreuung weiter steigern.<br />
Nun wieder konkret: Wie<br />
gehen Sie vor, wenn Sie von<br />
Carelink aufgeboten werden?<br />
Heinz Marty Werde ich von Carelink angerufen,<br />
muss ich umgehend entscheiden,<br />
ob ich mir den Einsatz zeitlich einrichten<br />
kann. Es ist auch schon vorgekommen,<br />
dass ich unterwegs zum Einsatzort telefonisch<br />
noch meine anderen Termine<br />
verschoben oder abgesagt habe. Bei<br />
einem grösseren Ereignis informiere ich<br />
mich, ob es allenfalls schon öffentlich bekannt<br />
ist, damit ich weiss, was die Presse<br />
oder andere Medien darüber berichten.<br />
Heinz Marty arbeitet für<br />
Carelink als Notfallpsychologe<br />
und als Dozent in der Aus- und<br />
Weiterbildung. Er ist psychologischer<br />
Psychotherapeut mit<br />
eigener Praxis in Zürich und lehrt<br />
an verschiedenen Fachhochschulen.<br />
Björn Keller Wir von Carelink können<br />
unsererseits einige Vorinformationen<br />
liefern, da wir mit dem betroffenen<br />
Kunden bereits in engem Kontakt sind.<br />
Allenfalls bieten wir zusätzlich eine<br />
Notfallpsychologin oder einen Notfallpsychologen<br />
in Ausbildung auf. Jemandem<br />
quasi über die Schulter zu schauen,<br />
ist lehrreich. Für einen Einsatz mit<br />
mehreren Betroffenen stellen wir ein<br />
grösseres Careteam zusammen, dem<br />
allenfalls auch mehrere Notfallpsychologinnen<br />
und -psychologen angehören.<br />
Sind Sie allein im Einsatz, so<br />
sind Sie auch mit Ihren Interventionen<br />
und mit den Ratschlägen<br />
allein, die Sie zum<br />
Beispiel dem Arbeitgeber der<br />
betroffenen Person geben.
15<br />
Heinz Marty Ich bin, je nach Grösse des Ereignisses, wohl physisch<br />
allein vor Ort, aber ich fühle mich nicht allein. Ich weiss<br />
stets das Carelink-Team in meinem Rücken. Bei Bedarf kann<br />
ich meine eigene Wahrnehmung mit einem Teammitglied in<br />
Glattbrugg spiegeln und allfällige Unsicherheiten besprechen.<br />
Der Ehrgeiz, einen Einsatz partout allein zu bewältigen,<br />
ist völlig fehl am Platz. Oft kommt ein Caregiver mit<br />
mir in den Einsatz. Das ist für mich zumeist eine Entlastung.<br />
Wie lange dauert eine Akutbetreuung?<br />
Heinz Marty Die Frage nach der Zeit entspringt wohl dem<br />
derzeitigen Zeitgeist. Menschen reagieren auf belastende<br />
Ereignisse sehr unterschiedlich. Es gibt viele Faktoren,<br />
die die Ausprägungen und Belastungszeiten unterschiedlich<br />
beeinflussen. Die einen Menschen brauchen länger,<br />
um wieder zur Normalität zu finden, den anderen gelingt<br />
das früher. Manchmal muss ich auch eine Nachbetreuung<br />
durch eine Psychotherapeutin oder eine andere Fachperson<br />
organisieren.<br />
sätzlich nicht als krank, denn jede Reaktion auf ein abnormales<br />
Ereignis ist in der Regel normal.<br />
Wo also hört Notfallpsychologie auf, wo fängt<br />
Psychotherapie an?<br />
Björn Keller Notfallpsychologie und Psychotherapie – das sind<br />
in der Tat unterschiedliche Disziplinen. Die Notfallpsychologie<br />
ist ein psychologisches Fachgebiet wie etwa die Verkehrspsychologie<br />
oder die Psycho-Onkologie.<br />
Heinz Marty Als Psychotherapeut arbeite ich mit Menschen,<br />
die psychische Schwierigkeiten oder gar eine psychische Erkrankung<br />
haben. Als Notfallpsychologe gehe ich grundsätzlich<br />
davon aus, dass die zu betreuende Person gesund ist. Ich<br />
fördere daher ihr Gesundbleiben.<br />
Björn Keller Die Akutbetreuung kann<br />
zwischen einer Stunde und zwei bis<br />
drei Wochen dauern, in vereinzelten<br />
Fällen einen bis zwei Monate. Wenn<br />
zum Beispiel eine betroffene Person<br />
bereits psychisch vorbelastet ist, kann<br />
die Akutbetreuung mehr Zeit beanspruchen.<br />
Ich achte sowohl auf Risikofaktoren als<br />
auch auf mögliche Schutzfaktoren und<br />
frage eine Person ganz direkt: Können<br />
Sie sich mit jemandem in Ihrem Umfeld<br />
über das Erlebte austauschen?<br />
Wer oder was kann Ihnen ganz konkret<br />
in den nächsten Stunden helfen? Je<br />
nach Antworten passe ich die Akutbetreuung<br />
an.<br />
Wir von Carelink sind nach wie vor da,<br />
auch wenn die notfallpsychologische<br />
Betreuung fürs Erste beendet ist. Falls<br />
nötig, helfen wir auch überbrücken, bis<br />
für die Nachsorge die richtige Therapieform<br />
gefunden ist. Auf keinen Fall<br />
aber wollen wir Abhängigkeiten schaffen.<br />
Und: Wir stellen auch in einer länger<br />
dauernden Akutbetreuung keine<br />
Diagnosen.<br />
Heinz Marty Als Notfallpsychologen erfassen<br />
wir Belastungssituationen und<br />
befassen uns mit der individuellen Betroffenheit<br />
der Person, mit ihren Reaktionen<br />
und Beschwerden. Wir betrachten<br />
die betroffene Person grund-<br />
Björn Keller, ehemals Leitender<br />
Psychologe am Psychiatrischen<br />
Dienst Thun, wirkt seit August<br />
2018 im Carelink-Team in<br />
Glattbrugg und verantwortet<br />
den neu geschaffenen Bereich<br />
Forschung & Entwicklung<br />
Notfallpsychologie.<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
16<br />
Software, die jeden<br />
Einsatz genau auf den<br />
Kunden abstimmt.<br />
Carelink hat seit Jahren<br />
digitale Erfahrung<br />
Menschen wirkungsvoll zu betreuen,<br />
die gerade Ausserordentliches<br />
erlebt haben, hängt von Kommunikation<br />
ab. Vor allem auch von der<br />
Kommunikation zwischen den Einsatzkräften.<br />
Seit rund zehn Jahren<br />
integriert sich Carelink bei grösseren<br />
Ereignissen in das Informationsund<br />
Einsatzsystem I<strong>ES</strong> des Koordinierten<br />
Sanitätsdienstes KSD.<br />
Das I<strong>ES</strong> vernetzt etwa Sanität,<br />
Polizei und Feuerwehr. Ist Carelink<br />
mit Careteams vor Ort oder betreibt<br />
ein Call Centre für Betroffene,<br />
können die Caregivers und die<br />
Call-Centre-Fachleute via I<strong>ES</strong> mit<br />
hilfreichen Informationen und mit<br />
Verhaltensanweisungen versorgt<br />
werden. Umgekehrt ermöglicht<br />
das I<strong>ES</strong>, Hinweise etwa besorgter<br />
Anruferinnen und Anrufer rasch<br />
und unkompliziert zu erfassen und<br />
an das zuständige Führungsorgan<br />
zu übermitteln.<br />
Carelink ist die einzige unternehmensunabhängige<br />
Care-Organisation<br />
der Schweiz, die direkt mit dem<br />
Informations- und Einsatzsystem<br />
I<strong>ES</strong> des Koordinierten Sanitätsdienstes<br />
KSD arbeitet.<br />
Danilo Segreto leitet das Carelink-Einsatzmanagement:<br />
«Dank der neuen Software erhält der Kunde genau die inhaltlichen Kompetenzen,<br />
die in seinem Fall nötig sind.»
17<br />
Carelink ist bereit. Für jeden Fall. Seit kurzem<br />
nutzt Carelink eine neue Lösung, um Einsatzteams<br />
zu definieren. Diese können damit<br />
noch gezielter abgestimmt werden: auf das<br />
Ereignis, das betroffene Unternehmen und<br />
dessen Bedürfnisse. Spezifisches, schnell abrufbares<br />
Know-how schafft Vorsprung.<br />
Text: Ursula Trunz<br />
Die Kunden von Carelink machen weiterhin<br />
alles wie bisher: Brauchen sie<br />
Unterstützung, wählen sie 1414, die<br />
Alarmnummer der Schweizerischen<br />
Rettungsflugwacht Rega. Carelink<br />
nimmt sofort Kontakt auf, um Einzelheiten<br />
zum Ereignis zu erfahren. Die<br />
Informationen des Kunden bestimmen<br />
Grösse und prinzipielle Zusammensetzung<br />
des Einsatzteams. «Das Vorgehen<br />
bewährt sich, seit es unsere Organisation<br />
gibt», sagt Danilo Segreto, der für<br />
Carelink das Einsatzmanagement leitet.<br />
Komplexität auch digital<br />
bewältigen<br />
«Was sich hingegen geändert hat», fährt<br />
Danilo Segreto mit Blick auf die Kunden<br />
weiter, «sind deren Bedürfnisse. Sie sind<br />
über die Jahre gewachsen, und sie sind<br />
komplexer geworden.» Carelink wird<br />
dieser Komplexität nun bereits beim<br />
Aufbieten der Caregivers, der Teamleaders<br />
sowie der Notfallpsychologinnen<br />
und -psychologen gerecht: Seit Anfang<br />
April 2019 arbeitet das Carelink-Einsatzmanagement<br />
mit der Alarmierungsund<br />
Krisenmanagementlösung FACT24.<br />
Aufwändige Vorarbeit führt<br />
zur Wirkung<br />
Das Carelink-Team hat für die Einführung<br />
des neuen digitalen Einsatzmanagements<br />
grosse Vorarbeit geleistet:<br />
Im Wissen um die komplexen<br />
Kundenbedürfnisse und um ihnen in jedem<br />
Fall gerecht zu werden, hat es sehr<br />
detaillierte Kriterien entwickelt. Welche<br />
Care-Fachpersonen sind zum Beispiel<br />
auch medizinisch geschult? Welche haben<br />
Erfahrung im Betreuen von Kindern<br />
oder im Umgang mit Angehörigen verschiedener<br />
Kulturkreise und Religionen?<br />
«Unsere rund 350 Freiwilligen sind sehr<br />
gut ausgebildet, und alle bilden sich regelmässig<br />
in Praxis und Theorie weiter»,<br />
so Danilo Segreto. «Sie tragen die Kurse,<br />
Trainings und Übungen, an denen sie<br />
teilgenommen haben, auch sehr diszipliniert<br />
in ihre Profile in unserer internen<br />
Datenbank ein. Wir haben nun alle<br />
ihre Profile gemäss ihren Einträgen und<br />
unseren Detailkriterien weiter verfeinert<br />
und geschärft – natürlich in voller<br />
Transparenz gegenüber jeder einzelnen<br />
Fachperson unseres Freiwilligenteams.»<br />
Die Wirkung, die der Kunde<br />
spürt<br />
Die gleichen Detailkriterien sind in<br />
der Alarmierungs- und Krisenmanagementlösung<br />
FACT24 hinterlegt. Sie erlauben<br />
es nun, ein Einsatzteam exakt<br />
so zusammenzustellen, wie es ein betroffener<br />
Kunde wünscht und braucht.<br />
Er erhält genau die inhaltlichen Kompetenzen,<br />
die in seinem Fall nötig sind.<br />
Und er kann wie bisher davon ausgehen,<br />
dass die Fachpersonen keine lange<br />
Anfahrt zurückzulegen haben und<br />
innert möglichst kurzer Zeit vor Ort<br />
eintreffen. Carelink behält dazu die<br />
bisherige geografische Aufteilung der<br />
Schweiz in 21 Regionen bei.<br />
«Wir sind auf dem neusten<br />
Stand»<br />
Die in Europa führende Software-asa-Service-<br />
oder SaaS-Lösung FACT24<br />
für professionelle und verlässliche<br />
Alarmierung und Krisenkommunikation<br />
nutzen weltweit bereits mehr als<br />
800 Care- und Krisenorganisationen<br />
sowie Unternehmen der verschiedensten<br />
Branchen. Carelink ist die<br />
bislang einzige Organisation ihrer Art<br />
in der Schweiz, die mit FACT24 arbeitet,<br />
und festigt damit seine führende<br />
Position. «Wir sind nun auch im Bereich<br />
der Alarmierungs- und Krisenmanagementsysteme<br />
auf dem neusten Stand<br />
der digitalen Entwicklung», bilanziert<br />
Carelink-Geschäftsleiter Walter Kälin.<br />
Das System wirkt im Einsatz weiter: Ist<br />
ein Team zusammengestellt, wird über<br />
den mobilen und sicheren «Business<br />
Messenger TrustCase» automatisch<br />
eine geschlossene Chat-Gruppe eröffnet,<br />
in der die Mitglieder via Smartphone<br />
miteinander kommunizieren und<br />
auch Dokumente übermitteln können.<br />
Sämtliche Informationen, die sie austauschen,<br />
werden verschlüsselt übertragen.<br />
Der Nachrichtenaustausch ist<br />
damit garantiert vertraulich.<br />
«Wir arbeiten mit und für Menschen»,<br />
betont Walter Kälin. «Und gerade dafür<br />
machen wir uns die Digitalisierung zunutze:<br />
Wir betreuen Betroffene schnell<br />
und gezielt.»<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
18 • 2018 •<br />
Carelink in Zahlen<br />
KUN<strong>DE</strong>N NACH BRANCHEN<br />
Finanzdienstleistungen<br />
20<br />
Versicherungsdienstleistungen<br />
13<br />
Öffentliche<br />
Verwaltung<br />
12<br />
Luftfahrt<br />
10<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialwesen<br />
9<br />
Erziehung<br />
und Unterricht<br />
8<br />
Energieversorgung<br />
6<br />
4<br />
Wissenschaftliche<br />
und technische<br />
Dienstleistungen<br />
Verkehr<br />
15<br />
Verarbeitendes<br />
Gewerbe<br />
13<br />
Sonstige<br />
Dienstleistungen<br />
11<br />
Information und<br />
Kommunikation<br />
6<br />
Schifffahrt<br />
4<br />
Handel<br />
4<br />
2<br />
2<br />
1<br />
Baugewerbe<br />
Gastgewerbe/<br />
Beherbergung<br />
Wasserversorgung,<br />
Abwasser- und<br />
Abfallentsorgung<br />
FREIWILLIGENTEAM<br />
77<br />
342<br />
49<br />
216<br />
Überfälle 30<br />
EINSÄTZE<br />
121<br />
Suizide 10<br />
Bedrohungen 6<br />
Unfälle 14<br />
Entlassungen 12<br />
Notfallpsychologen<br />
Teamleaders<br />
Caregivers<br />
Sonstige<br />
belastende<br />
Situationen<br />
49
19<br />
INTERNE<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
EXTERNE<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Anzahl Teilnehmende<br />
Anzahl Kurse<br />
Anzahl Teilnehmende<br />
37 Grundkurse<br />
16<br />
211<br />
335<br />
Caregivers<br />
22<br />
8 76<br />
240<br />
Workshops Stabsarbeit<br />
Kurse psychosoziale Betreuung<br />
1. Hilfe (BLS/AED)<br />
21<br />
Teamleaders<br />
1<br />
8<br />
Care-Übungen<br />
76<br />
Notfallpsychologen<br />
2<br />
9<br />
80<br />
261<br />
Brand- und Evakuationsübungen<br />
Stabsrahmenübungen<br />
42<br />
1. Hilfe (BLS/AED)<br />
15<br />
268<br />
Kurse Care&Peer Practice<br />
511 Total Teilnehmende 1144 Total Teilnehmende<br />
Der Kundenstamm<br />
wächst<br />
kontinuierlich<br />
weiter.<br />
ENTWICKLUNG ANZAHL KUN<strong>DE</strong>N<br />
140<br />
70<br />
1<br />
2001 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
20 • STIFTUNGSRAT, NETZWERKPARTNER •<br />
Von links: Reto Häuselmann, Ida Tanner, Franz Bucher, Roger Bula, Roland Frey.<br />
STIFTUNGSRAT<br />
· Roland Frey, Präsident<br />
Inhaber Frey Investment & Management Advisory<br />
· Franz Bucher<br />
Ehemaliger Geschäftsleiter Stiftung Carelink<br />
· Roger Bula<br />
Leiter selbstbedienter Vertrieb und Services,<br />
SBB Schweizerische Bundesbahnen<br />
· Reto Häuselmann<br />
Gesamtprojektleiter VAR (Video Assistant Referee) der Swiss Football League<br />
· Ida Tanner<br />
Leiterin Group Human Resources, AMAG Automobil- und Motoren AG<br />
NETZWERKPARTNER<br />
· Koordinierter Sanitätsdienst (KSD)<br />
· Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS)<br />
· FSP Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen<br />
· SBAP Schweizerischer Berufsverband für angewandte Psychologie<br />
· Verein notfallpsychologie.ch<br />
· Medicall AG<br />
· Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega)
• G<strong>ES</strong>CHÄFTSSTELLE •<br />
21<br />
Von links: Claudia Lorrai, Fabienne Genoud, Regula Lanz, Björn Keller, Walter Kälin, Petra Strickner, Danilo Segreto, Arno Frei, Dominique Rüfenacht.<br />
G<strong>ES</strong>CHÄFTSSTELLE ab 2019<br />
· Walter Kälin<br />
Geschäftsleiter<br />
· Danilo Segreto<br />
Leiter Einsatzmanagement & ICT, Stellvertretender Geschäftsleiter<br />
· Arno Frei<br />
Leiter Finanz- & Rechnungswesen<br />
· Fabienne Genoud<br />
Koordinatorin Aus- & Weiterbildung<br />
· Björn Keller<br />
Leiter Forschung & Entwicklung Notfallpsychologie<br />
· Regula Lanz<br />
Leiterin Aus- & Weiterbildung<br />
· Claudia Lorrai<br />
Einsatzleiterin & Leiterin Notfallmanagement<br />
· Dominique Rüfenacht<br />
Leiterin Kundenbeziehungen & Kommunikation<br />
· Petra Strickner<br />
Leiterin Freiwilligenteam & Notfallpsychologie<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
22 • FINANZEN •<br />
BILANZ PER 31. <strong>DE</strong>ZEMBER 2018<br />
Aktiven 2018 2017<br />
CHF<br />
CHF<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel 840 270 922 318<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 137 115 179 326<br />
Übrige kurzfristige Forderungen 37 445 39 661<br />
Nicht fakturierte Dienstleistungen 4 585 7946<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 16 915 28 551<br />
Total Umlaufvermögen 1 036 330 1 177 802<br />
Anlagevermögen<br />
Finanzanlagen 1 797 991 1 434 327<br />
Mobile Sachanlagen 13 893 91436<br />
Total Anlagevermögen 1 811 884 1 525 763<br />
Total Aktiven 2 848 214 2 703 565<br />
Passiven<br />
Fremdkapital<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 190 201 116 558<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 165 902 209 697<br />
Kurzfristige Rückstellungen 163000 127 782<br />
Total Fremdkapital kurzfristig 519 103 454 037<br />
Fondskapital<br />
Fonds für Härtefälle/Kostendeckung 169 575 162 194<br />
Organisationskapital<br />
Stiftungskapital 190 838 190838<br />
Erarbeitetes freies Kapital 1 896 496 1797993<br />
Jahresgewinn 72 202 98 503<br />
Total Organisationskapital 2 159 536 2 087334<br />
Total Passiven 2 848 214 2 703 565
23<br />
ERFOLGSRECHNUNG<br />
Stiftungsertrag<br />
Total Ertrag aus Beiträgen, Ausbildungen, Übungen,<br />
Einsätzen und Projekten<br />
2018 2017<br />
CHF<br />
CHF<br />
2 587 783 2523 531<br />
Bestandesänderung nicht fakt. Dienstleistungen -3 361 2 597<br />
Total Stiftungsertrag 2 584 422 2 526 128<br />
Stiftungsaufwand<br />
Total Stiftungsaufwand 307 042 366 209<br />
Bruttoergebnis nach Stiftungsaufwand 2 277 380 2 159 919<br />
Personalaufwand<br />
Total Personalaufwand 1 399 494 1 431 350<br />
Bruttoergebnis nach Personalaufwand 877 886 728 569<br />
Betriebsaufwand<br />
Total übriger betrieblicher Aufwand 596 613 434 912<br />
Betriebsergebnis 1 (vor Finanzerfolg und Abschreibungen) 281 273 293 657<br />
Abschreibungen -77 543 -109 102<br />
Betriebsergebnis 2 (vor Finanzerfolg) 203 731 184 555<br />
Total Finanzaufwand -120 929 -145 235<br />
Total Finanzertrag 4 400 74 183<br />
Jahresgewinn vor Zuweisung/Verwendung Fonds 87 202 113 503<br />
Zuweisung Fonds Härtefälle/Kostendeckung -15 000 -15 000<br />
Jahresgewinn 72 202 98 503<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
24 • FINANZEN •<br />
ANHANG <strong>DE</strong>R JAHR<strong>ES</strong>RECHNUNG PER 31. <strong>DE</strong>ZEMBER 2018<br />
1. Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze<br />
Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Vorschriften<br />
des Schweizer Gesetzes, insbesondere der Artikel<br />
über die kaufmännische Buchführung und Rechnungslegung<br />
des Obligationenrechts (Art. 957 bis 962 OR), erstellt.<br />
Die Rechnungslegung erfordert vom Stiftungsrat Schätzungen<br />
und Beurteilungen, welche die Höhe der ausgewiesenen<br />
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten<br />
im Zeitpunkt der Bilanzierung, aber auch<br />
Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode beeinflussen<br />
könnten. Der Stiftungsrat entscheidet dabei jeweils im<br />
eigenen Ermessen über die Ausnutzung der bestehenden<br />
gesetzlichen Bewertungs- und Bilanzierungsspielräume.<br />
Zum Wohle der Stiftung können dabei im Rahmen des Vorsichtsprinzips<br />
Abschreibungen, Wertberichtigungen und<br />
Rückstellungen über das betriebswirtschaftlich benötigte<br />
Ausmass hinaus gebildet werden.<br />
Detaillierte Bewertungsgrundsätze<br />
Forderungen<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die<br />
übrigen kurzfristigen Forderungen werden zu Nominalwerten<br />
ausgewiesen.<br />
Nicht fakturierte Dienstleistungen<br />
Die nicht fakturierten Dienstleistungen werden zum externen<br />
Stundensatz abzüglich eines Abschlags von 20% bewertet.<br />
Anlagevermögen<br />
Grundsätzlich werden die mobilen Sachanlagen linear über<br />
5 Jahre abgeschrieben. Im Berichtsjahr erfolgte die Restabschreibung<br />
der EDV-Hardware.<br />
2. Angaben, Aufschlüsselung und Erläuterungen zu Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung<br />
2.1 Bilanz<br />
31.12.2018 31.12.2017<br />
CHF<br />
CHF<br />
Finanzanlagen<br />
Wertschriften 1638240 1287134<br />
Bankguthaben (Fondskapital) 159 751 147 193<br />
1 797 991 1 434 327<br />
2.2 Erfolgsrechnung<br />
Finanzaufwand<br />
Zinsen, Spesen, Gebühren 16 104 17453<br />
Kursverluste 69502 0<br />
Bildung kurzfristige Rückstellung 35323 127782<br />
120 929 145 235
25<br />
3. Erläuterungen zu ausserordentlichen, einmaligen oder periodenfremden Positionen der<br />
Erfolgsrechnung<br />
Es lagen in der Berichts- und Vorperiode keine wesentlichen ausserordentlichen, einmaligen oder periodenfremden Ereignisse<br />
vor.<br />
4. Bewertung von Aktiven zu Kurs-/Marktwerten<br />
Finanzanlagen<br />
31.12.2018 31.12.2017<br />
CHF<br />
CHF<br />
Wertschriften 1 638 240 1 287 134<br />
5. Gesamtbetrag der aufgelösten Wiederbeschaffungsreserven und stillen Reserven<br />
Wesentliche Nettoauflösung stiller Reserven 0 0<br />
6. Sonstige Angaben<br />
Nicht bilanzierte Leasingverbindlichkeiten mit Restlaufzeit<br />
bis 30.09.2019<br />
3 665 8 550<br />
Fester Mietvertrag mit Restlaufzeit bis 30.09.2020 276 116 433 896<br />
7. Anzahl Mitarbeitende<br />
Die Anzahl Vollzeitstellen liegt im Jahresdurchschnitt nicht über 10 10<br />
8. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag und bis zur Verabschiedung der Jahresrechnung durch den Stiftungsrat am 03.04.2019 sind keine<br />
wesentlichen Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung 2018 beeinträchtigen könnten bzw.<br />
an dieser Stelle offengelegt werden müssten.<br />
Glattbrugg, 03.04.2019<br />
Stiftungsratspräsident<br />
Roland Frey<br />
Geschäftsführer<br />
Walter Kälin<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
26 • FINANZEN •<br />
BERICHT <strong>DE</strong>R REVISIONSSTELLE
27<br />
Impressum<br />
Herausgeberin Stiftung Carelink<br />
Redaktion Ursula Trunz, trunz themen + texte<br />
Fotos Patrick Rohr, Getty Images, Werner Geiger (S. 20)<br />
Gestaltung furrerhugi. ag<br />
Druck Haller + Jenzer AG, Burgdorf<br />
Auflage 1500 Exemplare<br />
• <strong>Jahresbericht</strong> 2018
Stiftung Carelink<br />
Sägereistrasse 20 • CH-8152 Glattbrugg<br />
T +41 44 876 50 50 • www.carelink.ch