04.06.2019 Aufrufe

GemNova Magazin Sonderausgabe Gemeindetag 2019

Viele spannende Themen im neuen GemNova-Magazin Anlässlich des Gemeindetages 2019 in Kaunertal stellte sich der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen den Fragen der Redaktion des GemNova-Magazins. Äußerst lesenswert sind seine Gedanken über Tirol und die Probleme der Gemeinden. Zwei Experten-Runden beschäftigen sich mit zwei brennenden Themen im kommunalen Bereich: Prof. Dr. Helmut Schuchter, Dr. Klaus Kandler und Mag. Christian Lechner diskutieren über die VRV 2015 und kommunale Finanzen, Georg Keuschnig, Mag. Jochl Grießer und Magnus Gratl über Gemeindekooperationen. Abgerundet wird das Angebot durch Hintergrundberichte aus den Bereichen Infrastruktur, Personalmanagement, Gemeindeentwicklung und vieles mehr, jetzt im neuen GemNova Magazin.

Viele spannende Themen im neuen GemNova-Magazin
Anlässlich des Gemeindetages 2019 in Kaunertal stellte sich der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen den Fragen der Redaktion des GemNova-Magazins. Äußerst lesenswert sind seine Gedanken über Tirol und die Probleme der Gemeinden. Zwei Experten-Runden beschäftigen sich mit zwei brennenden Themen im kommunalen Bereich: Prof. Dr. Helmut Schuchter, Dr. Klaus Kandler und Mag. Christian Lechner diskutieren über die VRV 2015 und kommunale Finanzen, Georg Keuschnig, Mag. Jochl Grießer und Magnus Gratl über Gemeindekooperationen. Abgerundet wird das Angebot durch Hintergrundberichte aus den Bereichen Infrastruktur, Personalmanagement, Gemeindeentwicklung und vieles mehr, jetzt im neuen GemNova Magazin.

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Erfolgreich

kooperieren

Expertenratschläge zu

Gemeindekooperationen

Gesunde

Finanzen

VRV 2015: die Tipps

der Finanzfachleute

Bleibende

Werte

Gemeinden investieren

in die Infrastruktur

Visionärer

Dorfladen

Grins geht

völlig neue Wege

Gemeindetag 2019

AUSGABE 13 | 2/2019Sonderausgabe zum Gemeindetag in Kaunertal

Foto: Peter Lechner/HBF

Österreichische Post AG, Info.Mail Entgelt bezahlt

Bundespräsident

im Interview

Alexander Van der Bellen über

die Sorgen und Nöte der Gemeinden


WERBUNG

Im Sommer wird der Winter geplant

Ein intensiver und langer Winter mit Schneefällen bis in den Mai liegt hinter den Winterdienst-Einsatztrupps.

Schon im Sommer laufen die Planungen für den nächsten Winter beim Maschinenring wieder auf Hochtouren.

Der Winterdienst hat sich in den vergangenen Jahren vom einfachen Schneeräumen zu einer der aufwändigsten

Aufgaben von kommunalen Bauhöfen entwickelt, gerade auch in Hinblick auf Extremsituationen wie im

vergangenen Jänner und in Anbetracht von rechtlichen und haftungstechnischen Aspekten. „Die Weiterentwicklung

der Leistungen macht sich genau in solchen Situationen bezahlt“, ist Maschinenring-Geschäftsführer

Mag. Hannes Ziegler zufrieden. Genaueste

Wetterprognosen mit einer vernetzten

Alarmierung kommen beim bäuerlichen

Dienstleister genauso zum Einsatz wie

GPS-Tracking für die detaillierte Aufzeichnung

der erledigten Arbeiten. „Neben dem

Räumdienst und der Streuung ist mittlerweile

auch die lückenlose Dokumentation

von Routen und ausgebrachten Streumitteln

ein wichtiger Bestandteil unserer Winterdienst-Aufträge.

Durch die jahrelange

Erfahrung können wir nicht nur Bauhofmitarbeiter,

sondern ebenso Bedienstete in

den Gemeindeämtern entlasten. Auch im

Falle von Haftungsfragen sind Kommunen

auf der sicheren Seite – schließlich übernehmen

wir auch die rechtliche Verantwortung“,

erklärt Ziegler.

Versorgungsicherheit und Schlagkraft aus der Region

Mit mehr als 500 Winterdienst-Mitarbeitern war der Maschinenring auch im vergangenen schneereichen

Winter tirolweit im Einsatz und betreute insgesamt mehr als 1.000 Kunden. Die Palette der Leistungen reichte

dabei von der herkömmlichen Räumung mittels Traktor über den händischen Winterdienst, die Eiszapfenentfernung,

die Tauwetterkontrolle bis hin zum Dachabschöpfen, den Schneeabtransport und der Abschlusskehrung.

„Diese Schlagkraft und die flexible regionale Verfügbarkeit sind große Vorteile für unsere Partner“, erläutert

Ziegler und ergänzt: „Durch große und regional verteilte Lagerkapazitäten für Salz kann die Streuung auch bei

schwierigen Wettersituationen sichergestellt werden. Bereits jetzt im Sommer geht es bei uns wieder um die

Befüllung unserer Lager.“

Arbeitsplätze und Wertschöpfung im ländlichen Raum

Schlagkräftige Technik und Mitarbeiter aus der Region sorgen für einen

verlässlichen Winterdienst.

Neben der Schneeräumung ist der Maschinenring auch für das

Abschöpfen von Dächern schnell verfügbar.

2 │ GEMNOVA MAGAZIN

2 │ GEMNOVA MAGAZIN

Durch die Beauftragung des Maschinenring mit seinen Dienstleistern aus der unmittelbaren Umgebung der

Einsatzorte entgeht die Gemeinde nicht nur der Überstunden-Problematik bei den eigenen Bediensteten, sondern

sorgt für zusätzliche Wertschöpfung und Arbeitsmöglichkeiten in der Region. „Schon bei der Gründung der

Maschinenring-Genossenschaft

vor zwanzig Jahren war es unser

Ziel, für Bauern Zuverdienstmöglichkeiten

zu erschließen.

Durch die Zusammenarbeit mit

vielen Tiroler Gemeinden und

der heimischen Wirtschaft kann

im Zuge des Winterdienstes so

auch weiterhin ein Beitrag zum

Erhalt der kleinstrukturierten

Landwirtschaft geleistet werden“,

führt Maschinenring-Landesobmann

Christian Angerer

abschließend aus.

Fotos: Christian Vorhofer

EDITORIAL

Mit viel Herzblut in

ganz Tirol unterwegs

Wer kann sich noch an die Anfänge erinnern? Als die

GemNova damals, 2010, nach intensiven Gesprächen

und mit viel Herzblut gegründet wurde. Als

kleines Unternehmen des Gemeindeverbandes, freilich mit

großen Zielen für die Tiroler Gemeinden. Begonnen hat es

damit, vor allem im Einkauf, bei der Beschaffung, neue Wege

zu gehen und den Kommunen deutlich günstigere Konditionen

anzubieten. Von Anfang an war es unser erklärtes Ziel,

den Gemeinden einige Aufgaben abzunehmen, sie zu unterstützen,

ihnen Freiräume zu schaffen.

Mittlerweile ist die GemNova die mit Abstand größte

kommunale Serviceeinrichtung Österreichs. Mit rund 420

Expertinnen und Experten, die nach wie vor mit viel Herzblut

in und für die Gemeinden unterwegs sind. Gleichzeitig haben

sich die Komplexität der Aufgaben, die Anzahl der Herausforderungen,

die Tag für Tag erbrachten Leistungen massiv

erhöht. Denken Sie nur an den Finanzbereich, etwa an die

grundlegende Umstellung auf die VRV 2015. Oder an das

gesamte Personalmanagement, an die Notwendigkeit, rasch

kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Gemeinde

zu finden. Stichwort Infrastruktur, der Bau von Kindergärten,

Schulen, Mehrzweckräumen. Die entsprechenden

Ausschreibungen, Förderungen, Vergaben. All das erledigen

wir gerne, besonders mit dem Ziel für die Gemeinden zusätzliche

Freiräume zu schaffen.

Die Gemeinden sind das Herz Tirols, wir als GemNova

das Unternehmen der Tiroler Gemeinden. Freuen wir uns darauf,

die Zukunft weiter gemeinsam gestalten zu dürfen.

Euer

Niki Kraak

Prokurist

04 Alexander van der

Bellen zum Gemeindetag

08 Expertengespräch

Gemeindekooperationen

12 Expertengespräch

Kommunalfinanz

17 Personalsuche – wer

suchet, wird finden

18 Infrastruktur-Großprojekte

unter der Lupe

23 Die aktuelle

Bausituation in Tirol

24 Laura Stigger: „Eine

gewaltige Sache“

26 VRV 2015 – die

Zeit drängt

28 Die Sprache öffnet

das Tor zur Welt

30 Dorfladen 3.0: Eine

Vision für Grins

32 5G-Breitband – Tirol

hat die Nase vorne

34 Komplizierter Text in

Einfacher Sprache

35 Gastkolumne von

Heid & Partner

11 Impressum

INHALT


Bundespräsident Alexander Van der Bellen:

„Kaunertal

ist meine

Heimat“

BUNDESPRÄSIDENT IM INTERVIEW

Schauplatz des Tiroler Gemeindetages 2019 ist

Kaunertal. Der prominenteste Sohn des Ortes ist

der österreichische Bundespräsident. Im Rahmen

des Gemeindetages wird Alexander Van der Bellen

die Ehrenbürgerschaft der kleinen Oberländer

Gemeinde verliehen. Dem GemNova-Magazin

gab der Bundespräsident zu diesem Festakt ein

Interview – über Kaunertal, Tirol, die Sorgen der

Gemeinden und einen Besuch in Silz.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident

– wenn der Kaunertaler

Bürgermeister Pepi

Raich über Sie sagt „er ist

einer von uns“, wie fühlen Sie

sich dabei? Welche Bedeutung

hat das Kaunertal, hat

Tirol für Sie?

Alexander Van der Bellen:

„Dieser Satz von Pepi Raich

hat mich sehr berührt, und

ich bin stolz darauf. Kaunertal

ist meine Heimat. Dort haben

sich meine Eltern hingeflüchtet

während des Zweiten Weltkrieges.

Dort bin ich aufgewachsen.

Ich kann gar nicht anders, als

das Kaunertal als meine Heimat

zu sehen, als eine ganz besondere

Station in meinem Leben

und im Leben meiner Eltern.

Fotos: Peter Lechner/HBF, GemNova

Der prominenteste Kaunertaler ist der

Eine Heimat zu haben ist ja ein

besonderes Gefühl. Das hat für

mich mit Zugehörigkeit zu tun,

aber auch mit Offenheit gegenüber

der Welt. Ich wohne zwar

in Wien und arbeite hier, aber

meine Frau und ich verbringen

immer noch eine gewisse Zeit

im Jahr mit unserem Hund im

Kaunertal. Es ist einfach schön:

heimzukommen und ‚meine‘

Berge zu sehen.“

Sie haben sehr viele Jahre

an der Universität Innsbruck

Auf GemNova-Besuch bei der

Kommunalmesse: Bundespräsident

Alexander Van der Bellen

mit GemNova-Geschäftsführer

Alois Rathgeb (links) und Kaunertal-Bürgermeister

Pepi Raich.

österreichische Bundespräsident. Alexander Van der Bellen erhält im Rahmen eines Festaktes die Ehrenbürgerschaft.

verbracht, vom Studenten bis

hin zum Universitätsprofessor.

Was haben Sie aus Tirol

mitgenommen, als Sie zurück

nach Wien gegangen sind?

Wie hat Sie Tirol, die Tirolerinnen

und die Tiroler geprägt?

nischer Staatsbürger. Das war

damals im ‚Heiligen Land Tirol‘

auch nicht gerade selbstverständlich.

Diese positiven Erfahrungen

haben sich bei mir tief

eingeprägt – freundlich und wie

selbstverständlich aufgenommen

und akzeptiert zu sein.“

Alexander Van der Bellen: „Ich

bin mit meinen Eltern im Winter

1944/45 ins Tiroler Kaunertal

gekommen, als Flüchtlingskind.

Zur Schule bin ich dann in

Innsbruck gegangen. Natürlich

habe ich den einen Lehrer oder

Direktor mehr gemocht, und

den anderen weniger. Aber in all

diesen Jahren meiner Kindheit

und Jugend habe ich mich nie

diskriminiert gefühlt als Immigrantenkind.

Dabei war ich

evangelisch und bis 1959 est-

Als gelernter Volkswirt und

auch ehemaliger Dekan der

Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen

Fakultät der

Universität Wien sind Sie ein

Experte in volkswirtschaftlichen

Zusammenhängen. Abseits

davon waren Ihnen aber

auch immer die Menschen

sehr wichtig. Was ist für Sie

Gemeinde?

Alexander Van der Bellen: „Ge-

Apropos kleine Gemeinde:

Der Tiroler Gemeindetag

2019 findet mit Kaunertal an

einem für Sie sehr vertrauten

Ort statt. Kaunertal ist eine

kleine Gemeinde und kleine

Gemeinden müssen sich

FORTSETZUNG AUF DER SEITE 06

meinde heißt für mich Identität

und Heimat, wie für die meisten

Menschen. Man kennt einander.

Schön ist es, wenn man in ‚seiner‘

Gemeinde nicht nur leben,

sondern auch arbeiten kann.

Am Land ist das oft schwierig.

Viele müssen von den kleinen

Orten nach Innsbruck pendeln,

um dort zu arbeiten bzw. zur

Schule oder an die Universität

zu gehen.“

4 │ GEMNOVA MAGAZIN

GEMNOVA MAGAZIN │ 5


FORTSETZUNG VON SEITE 05

Volksschule,

Gymnasium und

Uni-Ausbildung

in Innsbruck

Beinahe 18 Jahre, von 1994

bis 2012, war Alexander Van

der Bellen Abgeordneter zum

österreichischen Nationalrat.

Von 2012 bis 2015 war er

Abgeordneter zum Wiener

Landtag und Mitglied des

Wiener Gemeinderates.

Seit dem 26. Jänner 2017

ist er österreichischer

Bundespräsident.

Seine schulische Ausbildung

genoss Van der Bellen

in Innsbruck. Nach der

Volksschule folgte das

Akademische Gymnasium,

anschließend das Studium

an der Universität Innsbruck,

wo auch sein beruflicher

Werdegang 1968 begann.

Die Innsbrucker Uni

verließ der Ökonom 1980

als Außerordentlicher

Universitätsprofessor.

Als Ordentlicher

Universitätsprofessor für

Volkswirtschaftslehre folgten

19 Jahre an der Universität

Wien, wo er u.a. auch als

Dekan der Sozial- und

Wirtschaftswissenschaftlichen

Fakultät tätig war.

ganz besonders den Herausforderungen

der Zeit stellen.

Beruflich haben Sie Ende der

1970er-Jahre an der Verwaltungsakademie

des Bundes

in Wien gewirkt und tiefen

Einblick erhalten. Wie stark

hat sich aus Ihrer Sicht die

Situation der Gemeinden in

punkto Verwaltungsherausforderungen

seit dieser Zeit

geändert?

Alexander Van der Bellen: „Ich

bin kein Kommunalpolitiker,

der täglich Einblick in die Geschehnisse

und Entwicklungen

in seiner Gemeinde hat. Aber

ich komme viel in Österreich

herum, habe mit vielen Bürgermeisterinnen

und Bürgermeistern

gesprochen und sehe

natürlich, wie stark sich die

Gemeindestrukturen verändert

haben. Früher waren die Verwaltungsaufgaben

sicher einfacher

zu managen. Heute klagen viele

Gemeindevertreterinnen und

Gemeindevertreter über die

wachsenden gesetzlichen Vorgaben,

die komplex gewordene

Abwicklung von Projekten, das

Anspruchsdenken bei der Versorgung

mit Infrastruktur, von

den Krankenhäusern bis zu den

Kinder- und Altenbetreuungsstätten.

Es gibt inzwischen ja

auch Schwierigkeiten, politische

Positionen zu besetzen. Die Jungen

wandern ab, interessieren

sich für Anderes. Das erfordert

schon viel Anstrengung hinter

den Kulissen eines Gemeindeamtes.

Und natürlich ist für

alle Wünsche und Bedürfnisse

immer zu wenig Geld da. Dazu

kommen auch neue Entwicklungen

wie die Digitalisierung oder

der Klimawandel und die damit

verbundenen Aufgaben.“

Wo sehen Sie denn ganz generell

die großen zukünftigen

Herausforderungen?

Alexander Van der Bellen:

„Dass wir auf die vorhin aufgezählten

Entwicklungen gut,

entschlossen und adäquat

reagieren müssen. Der Klimawandel

zum Beispiel: er geht

uns alle an, da darf niemand

wegschauen und hoffen, dass

seine Gemeinde oder Region

davon verschont bleibt. Wir

müssen das Heft selbst in die

Hand nehmen, statt in diffuser

Hoffnung zu verharren, dass

vielleicht eh alles irgendwie

nicht so schlimm wird. Mut und

Zuversicht statt Ängstlichkeit

und Abwarten. Ich bin auch

zuversichtlich, dass die Tirolerinnen

und Tiroler das wissen und

danach handeln.“

Um Aufgaben zufriedenstellend

erledigen zu können, benötigt

es genügend finanzielle

Mittel. Deren Bereitstellung

wird gerade für kleine Gemeinden

immer schwieriger.

Was könnten Lösungen aus

ihrer Sicht als Ökonom sein?

Alexander Van der Bellen: „Die

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister

von kleinen Gemeinden

haben mir erzählt, dass es

unbedingt notwendig ist zusammenzuarbeiten,

wo immer das

möglich ist, um damit Kosten

zu sparen. Zugleich lässt sich

offenbar nicht alles nach Effizienzgesichtspunkten

lösen. Bei

einem Treffen mit Bürgermeisterinnen

und Bürgermeistern hat

mir einer einmal erzählt, seine

kleine Gemeinde habe zwei

Feuerwehren, aber eine Zusammenlegung

sei nicht durchzubringen.

Daneben sind vier, fünf

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister

beieinander gestanden,

und die haben einvernehmlich

erzählt, dass sie sich ständig

austauschen und über Gemeindegrenzen

hinweg sehr gut

zusammenarbeiten. Das war in

diesem Gespräch auch richtig

spürbar, dass sie sich oft treffen

und austauschen.“

Sehr sympathisch hat Sie in

Tirol eine sehr ungewöhnliche

Geschichte gemacht.

Als ein Silzer Pensionist Sie

im Rahmen der Bundespräsidentenwahl

ins Silzer Altenwohnheim

auf eine Zigarette

eingeladen hat, sind Sie

wirklich in Silz aufgetaucht

und haben mit dem Pensionisten

bei einer Zigarette geplaudert.

Damit hatte keiner

gerechnet, das Dorf war in

Aufregung. Abseits des Bildes

von Alexander Van der Bellen,

das in den Medien skizziert

wird – wie würden Sie sich als

Mensch selbst beschreiben?

Alexander Van der Bellen: „Ich

hatte damals meiner Erinnerung

nach in Tirol zu tun und hab‘ mir

gedacht, ein kurzes Plauscherl

geht sich jedenfalls aus. Ich war

dann ganz überrascht, dass

der halbe Ort mich empfangen

hat. Damit hatte ich nicht im

entferntesten gerechnet. Aber

es war ein wirklich schönes

Treffen. Und unser Gespräch bei

einer Zigarette habe ich in guter

Erinnerung.“

Bundespräsident Alexander Van

der Bellen ist bei den Tirolerinnen

und Tirolern sehr beliebt und ein

gern gesehener Gast. Landeshauptmann

Günther Platter lässt

es sich nicht nehmen, ihn immer

persönlich zu begrüßen.

Fotos: Peter Lechner/HBF, Carina Karlovits/HBF, Peter Lechner/HBF (von oben)

6 │ GEMNOVA MAGAZIN

GEMNOVA MAGAZIN │ 7


KOOPERATION

Die drei Experten Georg Keuschnig, Jochl Grießer und Magnus Gratl (von links) diskutierten über das Thema

„Es geht hauptsächlich

um Qualitätssteigerung“

Gute Leistungsstandards trotz steigender Komplexität der Herausforderungen

gewährleisten zu können, ist eine der weitreichenden Bestrebungen in der

Verwaltung der Gemeinden. Um dies zu erreichen, werden immer öfter kreative

Projekte initiiert. Der Schlüssel zum Erfolg ist Kooperation. Wir haben mit drei

Experten darüber diskutiert und spannende Erkenntisse gewonnen.

Bevor wir ins Detail gehen -

was sind ganz allgemein die

Hauptmotive, warum immer

mehr Gemeinden eine Zusammenarbeit

anstreben?

Jochl Grießer: „Kooperationen an

sich gibt es bereits seit vielen

Jahrzehnten, hauptsächlich im

Infrastruktur-, Bildungs- und

Pflegebereich. Was relativ neu

ist, es kommt immer mehr

Schwung in Kooperationen auf

Verwaltungsebene. Denn der

Leidensdruck in vielen Verwaltungen

ist mittlerweile sehr

groß, vor allem in kleineren

Gemeinden. Seriöse Verwaltung

oftmals nicht mehr uneingeschränkt

praktikabel.“

Georg Keuschnig: „Ich sehe das

Gemeindekooperationen.

Fotos: GemNova/Schmid

ähnlich. Die Triebfeder ist meist

die verständliche Überforderung

der Gemeindemitarbeiter.

Der Schweizer Professor Reto

Steiner führt alle zehn Jahre

Umfragen unter Gemeindesekretären

(Anm.: vergleichbar

mit Amtsleiter) durch, um

zu erheben, welche Probleme

die Gemeindemitarbeiter am

meisten beschäftigen. Seit den

1990er-Jahren bestimmten

vielfach Ohnmacht und Überforderung

das tägliche Arbeiten.

In der Schweiz hat sich nach

vielen Kooperationen und Fusionen

viel getan, die Lage mittlerweile

verbessert. Das zweite

Hauptmotiv, warum immer

mehr Kooperationen angestrebt

werden, ist, dass dadurch

gute Leistungsstandards trotz

steigender Komplexität der Herausforderungen

gewährleistet

werden können. Kosten können

in der Regel keine eingespart

werden.“

Magnus Gratl: „Ja, es geht hauptsächlich

um Qualitätssteigerung.

Gemeindeverwaltungen

sind meist sehr dünn besetzt,

außerdem kommen laufend

neue Aufgaben dazu. Die große

Krux ist vor allem das Mehr an

Aufgaben in den letzten zehn

bis 15 Jahren. Und irgendwann

kommen alle an ihre Grenzen.

Georg Keuschnig: Stimmt, die

Erwartungshaltung ist riesengroß.

Jede Leistung soll überhaupt

in vergleichbarer Qualität

angeboten werden.“

Jochl Grießer: „Und dazu kommt,

dass viele Bürgerinnen und

Bürger gewisse Services vermehrt

bequem von zu Hause

aus nutzen möchten. Aber

funktionierendes E-Government

bedeutet nicht, dass man im

Gemeindeamt einfach auf ein

Knöpferl drückt, und den Rest

erledigt eine Software. Damit

E-Government gut funktioniert,

müssen im Hintergrund aufwändige

Standardprozesse eingerichtet

sein. Und das ist bei

knappem Personalstand eine

riesige Herausforderung.“

Es gibt mehrere Möglichkeiten

für Gemeinden, eine Kooperation

einzugehen. In der

Gemeindeordnung sind „Verwaltungsgemeinschaften“

geregelt, auch „Gemeindeverbände“.

Worin unterscheiden

sich diese Zugänge?

FORTSETZUNG AUF DER SEITE 10

Kurz-Biografie

Jochl Grießer

Mag. (FH) Jochl Grießer

(Jahrgang 1948) war

von 1986 bis 2004

Bürgermeister der Gemeinde

Oetz im Ötztal und ist seither

als Unternehmensberater

für öffentliche Institutionen,

insbesondere im

kommunalen und

regionalen Bereich, tätig.

Seit 1. April 2019 ist er im

Ruhestand und hat seinen

Beratungsbetrieb an die

GemNova übertragen.

Kurz-Biografie

Georg Keuschnig

Georg Keuschnig (Jahrgang

1954) war langjähriger

Bauernbunddirektor

und Abgeordneter zum

Nationalrat sowie zum

Bundesrat. Aktuell ist

er Projektleiter für die

Studien „Interkommunale

Zusammenarbeit in Tirol“

und „Interkommunale

Zusammenarbeit in

Vorarlberg“ des Instituts für

Föderalismus.

Kurz-Biografie

Magnus Gratl

Magnus Gratl, war acht Jahre

lang Geschäftsführer der

größten Jugendorganisation

Tirols (Tiroler Jungbauernschaft/

Landjugend) mit über 18.000

Mitgliedern. Danach Leiter

der Öffentlichkeitsarbeit

im Bauernbund und

Geschäftsführer von Forum

Land. Nach drei Jahren

als Geschäftsführer des

Maschinenring Innsbruck-

Land wechselte er zur

GemNova, um den Bereich

Gemeindeentwicklung

aufzubauen. Als Gemeinderat ist

er seit 2016 in Silz aktiv, zuvor in

Ranggen von 2004 bis 2010.

8 │ GEMNOVA MAGAZIN

GEMNOVA MAGAZIN │ 9


KOOPERATION

FORTSETZUNG VON SEITE 9

Jochl Grießer: „Gemeindeverbände

sind ein durchaus wirkungsvolles

Instrument, aber wie

ein Staat im Staat. Es bedarf

Gremien, Ausschüsse, Budgets

und Rechnungsabschlüsse, es

ist wie eine kleine Gemeinde

mit eingeschränktem Aufgabenbereich.

Beispielsweise ein

Krankenhausverband. Für die

Verwaltung sind Verbände dagegen

kein ideales Konstrukt.

Deshalb hat der Gesetzgeber in

der Tiroler Gemeindeordnung

die Verwaltungsgemeinschaft

geschaffen. Diese hat im

Gegensatz zum Verband keine

Rechtspersönlichkeit, kann

aber dafür durch gleichlautende

Gemeinderatsbeschlüsse weitgehend

formlos installiert und

WERBUNG

Lindner: Stufenlose Transporter

und Traktoren für Kommunalprofis

Der stufenlose Lintrac und der Unitrac 112 LDrive punkten

mit hohem Fahrkomfort und leichter Bedienung. Mit dem

TracLink-System bietet Lindner digitale Lösungen, die das

Arbeiten in den Gemeinden deutlich erleichtern.

Highlights des Lintrac 110 sind die ZF-Stufenlostechnologie

und die einfache LDrive-Bedienung. Einen wesentlichen

Beitrag zum hohen Fahrkomfort des Traktors leisten die

gefederte Vorderachse und die TracLink-Kabine. Die gibt es

seit kurzem mit Luftfederung.

Wendig und stufenlos

Die Stufenlostechnologie hat bei Lindner auch im Transporterbereich

Einzug gehalten. Der Unitrac 112 LDrive punktet

mit einer Nutzlast von sechs Tonnen, der Motor erfüllt

die Kriterien von EURO 6c. Wendigkeit gewährleistet die

4-Rad-Lenkung.

betrieben werden. Es wird eine

Vereinbarung erstellt, die nur

einer Anzeige bei der Landesregierung

bedarf. Und schon

kann es losgehen. Dies funktioniert

allerdings nur bis zu einer

gewissen Komplexitätsstufe. Ab

drei Gemeinden wird es, noch

dazu wenn es um mehrere Aufgabenbereiche

geht, schwierig.“

Magnus Gratl: „Die Gründung ist

einfach, aber wichtig ist es, die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

mitzunehmen. Dieser Punkt

wird of unterschätzt. Politische

Entscheidungen gehen oft

schnell, aber die Umsetzung

einer Verwaltungsgemeinschaft

kann nicht einfach über die

Köpfe der Ausführenden hinweg

diktiert werden.“

Georg Keuschnig: „Studien im

deutschsprachigen Raum besagen,

dass für die Erbringung

sämtlicher Gemeindeleistungen

einschließlich Urlaubs- und

Krankheitsvertretungen 30 bis

35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

erforderlich wären. In

etwa die Größe der Verwaltung

einer Bezirkshauptstadt. Selbst

wenn man nun in Tirol kleine

Gemeinden in kleineren Tälern

zusammenlegen würde, kommt

man in Summe nicht auf diese

Zahlen. Zur interkommunalen

Zusammenarbeit gibt es daher

keine Alternative.“

Magnus Gratl: „Der Paragraf

142a in der Tiroler Gemeindeordnung,

der Verwaltungsgemeinschaften

regelt, ist ein

kurzer. Die Aufgabe der Umsetzung

ist dagegen eine große.

Der Gesetzgeber hat intelligent

gehandelt. Und den ausführen-

DAS STUFENLOS

PROGRAMM VON

LINDNER

3

3

MIT

MIT

den Partnern viel Spielraum

gelassen.“

Die ultimative Kooperation,

wie zuletzt in vielen Fällen

in der Steiermark und Teilen

der Schweiz durchgeführt,

ist die Fusion. Worin liegen

in diesem Fall die Vor- und

Nachteile? Sind Fusionen

überhaupt zielführend? Das

Beispiel Steiermark lässt den

Schluss zu, dass sich die erwarteten

Effekte nicht eingestellt

haben.

Magnus Gratl: „Eine Generallösung

gibt es nicht. Die ideale

Größe einer Gemeinde wurde

von Experten mit 2500 bis

5000 Einwohnern bestimmt. In

dieser Größe ist noch kein mittleres

Management nötig, die

Verwaltung kann sehr effizient

arbeiten. Spezialisierungen sind

möglich. Dennoch halte ich aufgezwungene

Fusionen, um eine

derartige Größe zu erreichen,

nicht für klug. Nehmen wir als

Beispiel das Lechtal. Selbst

wenn man die über zehn Gemeinden

dort zusammenlegen

würde, hätte man immer noch

nicht eine Gemeinde in der Größe

von Telfs geschaffen.“

Georg Keuschnig: „Standortentwicklung

ist ein Aufgabenbereich,

der unbedingt mitgedacht

werden muss. Dafür bräuchte

es verbindlichere, überregionale

Steuerungsmöglichkeiten. Um

beim Beispiel Lechtal zu bleiben,

noch besser Oberes bzw.

Unteres Lechtal. Steuerungsaufgaben,

die einzelne Gemeinden

nicht mehr stemmen können,

könnten kooperativ besser bewältigt

werden.“

Was sind die Erfolgsfaktoren,

die eine Verwaltungskooperation

zum gewünschten Ziel

führen?

Jochl Grießer: „Eine an einer

Kooperation interessierte Gemeinde

sollte in einem extern

moderierten Prozess zuerst

einmal intern erheben, was die

entscheidenden Stärken und

Schwächen sind. Daraus ergibt

sich recht klar, wo eine Kooperation

Vorteile bringen könnte.

Wenn der Komplexitätsgrad

nicht zu hoch ist, ist eine Verwaltungsgemeinschaft

erstrebenswert.

Darüber hinaus bietet

sich der Gemeindeverband als

Kooperationsform an. Oder

doch gleich eine Vereinigung, im

Volksmund ‚Fusion‘ genannt.“

Magnus Gratl: „Selbsterkenntnis

ist schon sehr viel. Damit

ist man auf dem besten Wege

zu einer Lösung. Das Bewusstsein

in Sachen Kooperationen

hat in den letzten Jahren stark

zugenommen. Man stellt immer

öfter fest, es bringt uns etwas,

dem Bürgerservice, der höheren

Qualität. Bei Einsparungen

kaum. Außerdem steigt für den

Bürgermeister und den Gemeinderat

die Rechtssicherheit.

Nach der Selbsterkenntnis folgt

der Wille. Der Wille etwas zum

Besseren zu verändern.“

Jochl Grießer: „Richtig. Und diese

offenen Gespräche sollten am

besten extern moderiert sein,

da dies das Vertrauen zwischen

den Beteiligten stärkt.“

Magnus Gratl: „Ja, externe Moderation

ist ein Schlüssel auf

dem Weg zum Erfolg.“

Jochl Grießer: „Was im Erfolgsfall

solcher Gespräche natürlich

auch dazu gehört, ist das

Abgeben von Macht. Dessen

muss man sich bewusst sein.

Was ganz besonders wichtig ist:

der Entwicklungsprozess muss

breit genug aufgestellt sein.

Also alle im Gemeinderat vertretenen

Gruppen einbeziehen.

Und auch die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter, nicht nur den

Amtsleiter. Schlussendlich soll

auch die Bevölkerung umfassend

informiert werden und ihre

Anregungen einbringen können.

Und man sollte sich die nötige

Zeit geben. Selbst bei kleineren

Kooperationsprojekten liegt

man rasch bei einem Jahr. Nicht

zu vergessen ist, dass man die

notwendigen finanziellen Ressourcen

für den Entwicklungsprozess

und die Einrichtung der

Infrastruktur bereitstellt.“

KOOPERATION

TracLink für die Gemeinden

Mit dem TracLink-System für den Unitrac 112 LDrive und

den Lintrac bietet Lindner eine digitale Lösung für die moderne

Einsatzdokumentation in den Gemeinden. TracLink

erstellt ein digitales Fahrtenbuch. Im TracLink-Portal werden

alle Fahrten auf einer Landkarte dargestellt. Die

TracLink-Geräterkennung sorgt dafür, dass optimal

abgestimmte Geräte verwendet werden.

* Lindner gewährt auf Neufahrzeuge mit Stufenlosgetriebe (Lintrac 90 & Unitrac 112 LDrive) in Verbindung

* mit Lindner dem TracLink-System gewährt auf Neufahrzeuge 3 Jahre Garantie mit Stufenlosgetriebe (Lintrac 90 & Unitrac 112 LDrive) in Verbindung

mit dem TracLink-System 3 Jahre Garantie

IMPRESSUM

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: GemNova Dienstleistungs GmbH, Adamgasse 71, 6020 Innsbruck, Tel.

+43 (0)50/4711-0, office@gemnova.at, www.gemnova.at

Fotorechte für diese Ausgabe: Falls nicht anders gekennzeichnet von GemNova. Offenlegung gemäß Mediengesetz:

abrufbar unter www.gemnova.at/kontakt/impressum/offenlegung-magazin-print.html

Herstellung und Druck: Alpina Druck GmbH, Haller Straße 121, 6022 Innsbruck, +43 (0)5127/24720-0, welcome@

alpinadruck.com, www.alpinadruck.com

Lindner im Internet: lindner-traktoren.at

lindner-traktoren.at

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Der Beste am Berg

Der Beste am Berg

GEMNOVA MAGAZIN │ 11


GemNova-Kommunalfinanz-Experte Christian Lechner (links) und Prof. Dr. Helmut Schuchter sind sich einig,

dass künftig die freie Finanzspitze die ausschlaggebende Kennzahl in den Gemeindefinanzen sein wird.

VRV 2015 – das

sagen die Experten

VRV 2015

Die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der VRV 2015 sind der

richtige Umgang mit Abschreibungen, die Bildung von Rückstellungen, das

enge Zeitfenster und der Umgang mit offenen Forderungen. Wir haben uns mit

drei Kommunalfinanz-Experten getroffen, um zu hören, wie sie die Thematik

sehen. Das sagen Prof. Dr. Helmut Schuchter, Partner der Wirtschaftsprüfungsund

Steuerberatungs GmbH & Co KG Stauder-Schuchter-Kempf, Dr. Klaus

Kandler, Amtsleiter der Marktgemeinde Rum sowie Mag. Christian Lechner von

der GemNova, zuvor Amtsleiter in Kolsass.

Zum Einstieg in das komplexe

Thema Gemeindefinanzen –

wo sehen Sie die größten aktuellen

und künftigen finanziellen

Herausforderungen für

die Tiroler Gemeinden?

Helmut Schuchter: „Die freie

Kapitalspitze ist die ausschlaggebende

Kennzahl, wenn man

über das Thema Gemeindefinanzen

spricht. Anders

ausgedrückt, es geht um die

Liquidität. Das Wichtigste für

Gemeinden ist, dass finanzielle

Mittel zur Verfügung stehen. Es

wird vielfach unterschätzt, dass

Gemeinden sehr engen Spielräumen

hinsichtlich der freien

Kapitalspitze ausgesetzt sind.

Dies bedeutet, dass einerseits

Geld vorhanden ist, jedoch 90

bis 95 Prozent der Einnahmen,

welche von Gemeinden lukriert

werden, von Beginn an verplant

sind.

Klaus Kandler: „Dem kann ich

nur zustimmen. Gemeinden

verfügen über einen immer

geringer werdenden finanziellen

Spielraum, die freie Finanzspitze

für Kommunen wird

zunehmend kleiner. Transferzahlungen

werden von Jahr zu

Jahr mehr, die Ertragsanteile

wachsen hingegen nicht im

selben Ausmaß an. Es kommen

vermehrt kostenintensive Aufgaben

auf Gemeinden zu, wie

beispielsweise Kinderbetreuung

oder ein erhöhter Pflegebedarf.

Zurückzuführen auf den eingeschränkten

Handlungsspielraum,

können zukünftig viele

Gemeinden leider oft nur mehr

verwalten und nicht mehr gestalten.“

Christian Lechner: „Ich kann

diesen Aussagen ebenfalls nur

zustimmen. Liquidität ist ein

großes Thema. Meines Erachtens

ist es wichtig, dass Gemeinden

ihre Sichtweise vom

ausschließlichen Liquiditätsdenken,

hin zu einer verschränkten

Denkweise verändern. Künftig

werden nicht nur Kapitalflüsse

ausschlaggebend sein, auch die

Abschreibung spielt beispielsweise

eine große Rolle. Daher

kann ich Helmut nur beipflichten,

dass sich Gemeinden oft

sogar wundern werden, wie

gering die freie Kapitalspitze

wirklich ist. Ich erinnere mich an

einen meiner ersten VRV Lehrgänge,

wo mich die Aussage von

Helmut, dass Gemeinden sich

die Abschreibung erst einmal

verdienen müssen, wirklich

wachgerüttelt hat. Darüber hinaus

sehe ich die Notwendigkeit

eines gewissen Umdenkens in

den Prozessen des Finanzwesens

der Gemeinden.“

Wie tief greifend ist für eine

Gemeinde die Umstellung auf

VRV 2015? Mit welchen Umstellungsproblemen

wird man

hauptsächlich konfrontiert?

Helmut Schuchter: „Der Hauptpunkt,

welcher Gemeinden zurzeit

unmittelbar beschäftigt, ist

die Erfassung und Bewertung

des Sachanlagevermögens.

Dabei sind einige Besonderheiten,

wie beispielsweise der

Umgang mit Kulturgütern zu

beachten. Neben der Erfassung

des Vermögens im Rahmen des

Vermögenshaushalts, führt der

Ergebnishaushalt zukünftig zur

Sichtbarkeit des Wertverzehrs

von abnutzbaren Sachanlagevermögen.“

Christian Lechner: „Ich sehe

die Erstbewertung und –erfassung

vom Sachanlagevermögen

ebenso als die größte Herausforderung

für Gemeinden hinsichtlich

der Umstellung auf die

VRV neu.

.Klaus Kandler: „Die Ersterfassung

und Bewertung hat in Rum

beispielsweise sehr gut funktioniert.

Dies wurde in Zusammenarbeit

der gesamten Finanzverwaltung

durchgeführt, wodurch

bereits ein gewisses Bewusstsein

für die VRV 2015 geschaffen

wurde. Selbstverständlich

sind laufende Schulungen ein

unabdingbarer Bestandteil

zur korrekten Anwendung der

neuen Verordnung. Ein Umstellungsprozess

ist immer mit

FORTSETZUNG AUF DER SEITE 14

VRV 2015

12 │ GEMNOVA MAGAZIN

GEMNOVA MAGAZIN │ 13


VRV 2015

FORTSETZUNG VON SEITE 13

gewissen Schwierigkeiten verbunden,

jedoch kann zukünftig

betrachtet die neue Darstellungsweise,

mit einem qualitativ

höherwertigem Zahlenmaterial,

sehr positiv gesehen werden.“

Welche Rolle spielte die

Unterstützung der Gemeinden

zur Umsetzung des von Ihnen,

Herr Schuchter und Herr

Kandler, erstellten Leitfadens

zur Ersterfassung und -bewertung

des Anlagevermögens?

Helmut Schuchter: „Die Unterstützung

der Tiroler Gemeinden

war, begleitend zum verfassten

Unser Team erreichen Sie unter Tel. 0512-5313 und der jeweiligen Durchwahl.

Dr. Arno Thrainer (DW 1254), Sabrina Neuner (DW 1266), Birgit Haas

(DW 1253), Prok. Armin Singer (DW 1416), Manfred Gutwenger (DW 1422).

Rechtsschutz für‘d Gemeinde

Die Rechtsschutzversicherung für Gemeinden wurde überarbeitet.

Was ist neu?

• Prämienfrei in der Grunddeckung, mitversichert sind die Mitglieder

der Freiwilligen Feuerwehren in Ausübung ihrer Tätigkeit.

• Zusätzliche Deckungserweiterung im Gemeinde-Rechtsschutz:

• Betrieblicher Allgemeiner Vertrags-Rechtsschutz mit Streitwert-Obergrenze

von € 30.000,00.

• Rechtsschutz für Grundstückseigentum und Miete für die

Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen aus der Beschädigung

gemeindeeigener Objekte bzw. Liegenschaften.

• Sonderdeckungen im Straf-Rechtsschutz.

• Erhöhung der Versicherungssumme auf € 200.000,00 möglich.

tiroler.at

Leitfaden, jedenfalls notwendig.

Der Leitfaden war insofern

wichtig, dass Gemeinden die

veränderte Struktur erkannt

haben. Die Hilfen waren einerseits

die reine Praxiserfahrung,

der Austausch auf jeder Ebene.

Zudem haben Gemeinden die

Unterstützung durch die Experten

der GemNova, allen voran

von Christoph Carotta, erfahren,

welcher, zusammen mit uns,

einen großen Beitrag zur Wissensweitergabe

geleistet hat.

Auch die Zusammenarbeit mit

den Softwareanbietern war von

großer Wichtigkeit in der ersten

Phase der Umsetzung. Unterstützend

hat selbstverständlich

auch die Tiroler Gemeindeabteilung

zur Implementierung in

den Gemeinden beigetragen.“

Christian Lechner: „Ganz

genau, es war mit Sicherheit

ein dynamischer Prozess, bei

dem im Laufe des Tuns eine

unglaubliche Weiterentwicklung

stattgefunden hat. Die Unterstützung

endet jedoch meines

Erachtens nicht bei der Erfassung,

sondern geht weiter in die

Umsetzung, zum Beispiel der

Erstellung der Eröffnungsbilanz.

Zurückzuführen auf die kleinstrukturierte

Ausprägung der

Mehrzahl der Tiroler Gemeinden

und der damit verbundenen

Knappheit der Personalressourcen

ist eine Unterstützung auch

weiterhin nötig.“

Klaus Kandler: „Durch die entsprechenden

Hilfsmittel, welche

angefangen von der GemNova

und anderen Dienstleistern Gemeinden

zur Verfügung gestellt

wurden, kommt man sehr gut

und rasch zu einem guten Ergebnis.“

Helmut Schuchter: „Ergänzend

gilt es noch zu erwähnen, dass

in Tirol die Leitlinien und Vorgaben

zum Großteil von privaten

Einrichtungen, mit Unterstützung

der Gemeindeaufsicht,

entwickelt wurden, bei der

Softwareanbieter, die GemNova,

sowie Stauder-Schuchter-Kempf

eine federführende Rolle eingenommen

haben.“

Wie muss künftig richtig mit

Abschreibungen, offenen Forderungen

und der Bildung von

Rückstellungen umgegangen

werden?

Helmut Schuchter: „Dies ist

insofern ein gewisser Lernpro-

Fotos: GemNova

zess, welcher unterschiedlich

wahrgenommen wird. Viele Verantwortliche

in den Gemeinden

verfügen über eine buchhalterische

Ausbildung, wodurch die

neue Vorgehensweise gemäß

der VRV 2015 keine echte

Neuerung darstellt. Das Thema

Rückstellungen und Abschreibungen

ist in Gemeinden jedoch

völlig neu. Dabei wird nicht

die unterjährige Arbeit, sondern

eher die Abschlussarbeit eine

Herausforderung darstellen, wo

gegebenenfalls Unterstützung

benötigt wird.“

Klaus Kandler: „Grundsätzlich

ergeben sich keine großen

Veränderungen, es ist lediglich

eine andere Form der Darstellung.

Rückstellungen waren

beispielsweise bis jetzt nicht

ersichtlich. Jetzt müssen diese

Zahlen, wie auch Abschreibungen

interpretiert werden können.

Durch die resultierenden,

oft negativen Ergebnisse ergibt

sich mit Sicherheit ein gewisser

politischer Erklärungs- und

Interpretationsbedarf. Daher

müssen politische Entscheidungsträger

Zahlen richtig lesen

und verstehen können, weshalb

zielgerichtete Schulungen sehr

wichtig sind.“

Christian Lechner: „Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter in

der Finanzverwaltung sind mit

Sicherheit sehr gut ausgebildet.

Ein gewisses Umdenken wird

jedoch sicherlich nötig sein.“

Welche neuen Möglichkeiten

in Sachen Haushaltsüberwachung

oder auch Benchmarkling

erlaubt die VRV 2015

nach Einführung?

Klaus Kandler: „Die Umstellung

auf die VRV 2015 kann Vielfach

ein Start für eine professionellere

Herangehensweise sein. Es

soll der Schritt von der klassischen

Finanzbuchhaltung hin zu

einem kommunalen Finanzcontrolling

erfolgen.“

Helmut Schuchter: „Hierbei

muss eine Differenzierung

der Adressaten vorgenommen

werden. Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter der Finanzverwalter

erkennen vielfach keinen

großen Mehrwert. Hingegen

für Politik und Bürger ist ein

Mehrwert klar erkennbar. Hierbei

ist der Mehrwert ein sehr

hoher. Alleine die Lesbarkeit der

Abschreibung, das Wissen um

Vermögen und Schulden, über

Rückstellungen bringen sehr

viele Vorteile mit sich.

Dr. Klaus Kandler, Amtsleiter der

Marktgemeinde Rum.

Kurz-Biografie

Helmut Schuchter

Prof. Dr. Helmut Schuchter

absolvierte in Innsbruck

das Studium der

Rechtwissenschaften. Seit

1999 ist er selbständiger

Steuerberater. Als

Gemeinderat der Stadt

Innsbruck war er von 2006

bis 2012 Vorsitzender

der Stadtrechtsreformkommission.

Dr. Schuchter

ist Partner der Stauder-

Schuchter-Kempf

Wirtschaftsprüfungs- und

Steuerberatungs GmbH &

Co KG und Vizepräsident

der Landesstelle Tirol der

Wirtschaftstreuhänder.

Kurz-Biografie

Klaus Kandler

Dr. Klaus Kandler

hat in Innsbruck

Rechtswissenschaften

studiert. An der Duke

University in den USA

absolvierte er ein LL.M.

Programm. Nach Tätigkeiten

beim Land Tirol, der

Wirtschaftskanzlei Greiter,

Pegger, Kofler & Partner

sowie bei der Baufirma

Fröschl wurde er 2005 in der

Marktgemeinde Rum zum

Amtsleiter bestellt.

Kurz-Biografie

Christian Lechner

Mag. Christian

Lechner (Jahrgang

1974) hat in Innsbruck

Rechtswissenschaften

studiert. Erfahrungen im

Gemeindesektor sammelte

er von 2000 bis 2018 als

Amtsleiter in Kolsass.

Im Jahr 2018 wechselte

er zur GemNova. Seine

Fachexpertise bringt er primär

in den Bereichen Recht sowie

Kommunalfinanzen ein.

14 │ GEMNOVA MAGAZIN

GEMNOVA MAGAZIN │ 15


WERBUNG

Regionaler IKB-Service:

Alles aus einer Hand

Mit dem All-in-Service für Heizungsanlagen von Gemeindeobjekten trifft die IKB ins Schwarze.

Die Frage nach der optimalen Betreuung und Wartung wird mit umfassendem Know-how,

planbaren Kosten und 24-Stunden-Service beantwortet.

Gemeinde Mutters – Heizungssanierung und LED-Indoor-Umstellung

des Gemeindeamtes in die Hände der IKB-Experten

Regionaler All-in-Service für die Gemeinde Mutters

Für eine sorgenfreie

Gemeinde

Als Energie- und Infrastrukturunternehmen

hat die Innsbrucker

Kommunalbetriebe AG (IKB) über

Jahrzehnte auch enorm viel Erfahrung

in der Planung, Umsetzung

und Wartung Kälte-, Wärme- und

Luftanlagen gesammelt. So konnte

ein umfassendes Know-how in

allen Belangen des Technischen

Anlagenmanagements wachsen,

das in den vergangenen Jahren

den ökologischen, ökonomischen

und technischen Anforderungen

entsprechend komplex geworden

ist. Diese Expertise stellt die IKB

jenen Gemeinden zur Verfügung,

die sicher gehen wollen, dass ihre

neue Heizungs-, Kühlungs- oder

Lüftungsanlage alle Erwartungen

auf dem neuesten Stand der

Technik erfüllt oder bestehende

Anlagen optimiert werden.

Mit dem All-in-Service bietet die IKB nicht nur die umfassende Beratung zur optimalen Betreuung und Wartung

der Heizungsanlagen an. Gemeinden, die diesen regionalen Rundum-Service nutzen, erhalten ein Angebot mit

planbaren Kosten, 100-prozentige Sicherheit durch Vollgarantie und ein 24-Stunden-Service an 365 Tagen im

Jahr.

Wie gut dieser regionale IKB-Service in der Praxis funktioniert, hat beispielsweise die Gemeinde Mutters

erfahren, als sie die Heizungssanierung und LED-Indoor-Umstellung des Gemeindeamtes in die Hände der

IKB-Experten legte.

Unser Know-how in der Praxis

Die IKB ist ein erfahrener Partner in Sachen

Energie, steht für ökologische Nachhaltigkeit

und lässt dieses Know-how in fortschrittliche

Energielösungen mit ihren Produkten einfließen“,

weiß Christian Strasser, Gemeindeamtsleiter

der Gemeinde Mutters.

In Mutters können sich die Gemeinde-Mitarbeiter

auf die Anliegen der Bürger/-innen

konzentrieren. Die IKB kümmert sich um die

Heizungsanlage.

Nützen Sie den kostenlosen Energiecheck

der IKB und vereinbaren

Sie am besten noch heute mit dem

IKB-Experten für das „Technische

Anlagenmanagement“ einen Termin:

Ing. Martin Angerer

Tel: 0512 502-5234

martin.angerer@ikb.at

www.ikb.at

KONTAKT

Wer suchet, wird finden

Tirols Gemeinden bekommen immer mehr zu tun. Die Zahl der Aufgaben steigt,

dafür sind auch qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

nötig. Diese freilich sind bei einer guten Konjunktur nicht so einfach am

Arbeitsmarkt zu finden. Was tun? Wir haben uns diesbezüglich in einigen

Gemeinden umgehört.

Ausservillgraten, eine

Gemeinde mit rund 760

Einwohnern in Osttirol.

Kaltenbach und Ramsau, zwei

Gemeinden mit rund 1.300 bzw.

1.600 Einwohnern aus dem Zillertal.

Kirchbichl, eine Gemeinde

mit knapp 5.900 Einwohnern im

Unterland. Oder Oberhofen mit

fast 1.900 und Polling mit rund

1.100 Einwohnern im Inntal. Ihnen

allen ist gemein, dass sie für

Ihre Kommune einen Amtleiter,

eine Amtsleiterin suchten.

Polling und Kirchbichl:

Recruiting auslagern

Wirklich gute Leute für Spitzenpositionen

in den Gemeinden

zu finden, ist somit gar nicht

so einfach. Der gesamte Prozess

– die Ausschreibung, die

Sichtung der Bewerbungen, die

Gespräche mit interessanten

Kandidatinnen und Kandidaten,

das eigentliche Auswahlverfahren

usw. – benötigt sehr viel

Zeit, Aufwand und Energie. Mit

ein Grund, warum das gesamte

Recruiting immer öfter ausgelagert

wird. Pollings Bürgermeister

Gottlieb Jäger: „Wir

arbeiten bereits länger intensiv

mit der GemNova zusammen.

Dabei haben wir auf vielen Gebieten

sehr gute Erfahrungen

gemacht. Wir haben uns deshalb

entschlossen, die Personalsuche

gänzlich von der GemNova

machen zu lassen. Diese externe

Durchführung erschien uns als

die beste Wahl, einfach weil

damit eine transparentere und

neutralere Abwicklung garantiert

ist. Außerdem verfügen

sie über Experten auf diesem

Gebiet, für die Gemeinde Polling

dagegen ist eine derartige

Ausschreibung nicht alltäglich.“

Herbert Rieder, der Kirchbichler

Bürgermeister, ergänzt: „Wir

möchten uns bei der GemNova

für die verlässliche und kompetente

Zusammenarbeit herzlich

bedanken, welche die Entscheidungsfindung

wesentlich

erleichtert hat.“

Von Angath bis Völs:

Unterstützung gesucht

Doch wenden wir uns noch anderen

Beispielen zu. In Angath

wurde eine Mittagstischbetreuerin

für den Kindergarten und

Hort gesucht. Die Gemeinde

Fulpmes benötigte dringend

einen kompetenten Bauamtstechniker,

ebenso übrigens

Hopfgarten im Brixental sowie

Vomp. Im Bezirk Kitzbühel

suchte die Gemeinde Oberndorf

einen Finanzleiter, Völs wiederum

benötigte dringend eine

Kindergartenpädagogin und

einen Gemeindearbeiter. Und

auch dort dasselbe Bild. Ohne

Unterstützung von außen ist das

fast nicht machbar.

PERSONAL

16 │ GEMNOVA MAGAZIN


Es wird gehämmert,

gebaut, Neues geschaffen

INFRASTRUKTUR-PROJEKTE

Steinach am Brenner. Flirsch am Arlberg. Prutz im Oberen Gericht. Obergurgl

im hintersten Ötztal. Lans im südöstlichen Mittelgebirge. Oder Kundl im

Unterinntal. Überall wird gehämmert, gebaut, Neues geschaffen. Tirols

Gemeinden nutzen das positive Zeitfenster und investieren in die Zukunft.

Doch worauf ist bei solchen Großprojekten besonders zu achten?

Wir nehmen“, sagt der

Kundler Bürgermeister

Anton Hoflacher,

„viel Geld in die Hand und

realisieren damit für rund 375

Schülerinnen und Schüler, für den

gesamten Lehrkörper, ein ganz

wichtiges Projekt. Insgesamt

bietet unsere neue Volksschule

Platz für bis zu 15 Klassen. Das

ist für unsere Region hier schon

etwas ganz Besonderes.“ Rund

dreißig Millionen Euro kostet das

gesamte Projekt. Darin inkludiert:

der vollständige Neubau der

Volksschule samt großer Dreifachturnhalle,

die dann auch von

verschiedenen Vereinen genutzt

wird. Außerdem die Sanierung

und Erweiterung der Tiefgarage,

der Ausbau des Backstagebereiches

sowie weitere Nebenbauvorhaben.

Begonnen wurde damit im

Jänner diesen Jahres, die Fertigstellung

des gesamten Bauwerks

ist für Sommer 2021 vorgesehen.

Doch worin liegen nun die größten

Herausforderungen, was sind

die größten Stolpersteine, worauf

ist bei Bauvorhaben dieser Größenordnung

besonders Bedacht

zu nehmen?

Kompetente Hilfe von

außen holen

Der Kundler Bürgermeister,

seit knapp zehn Jahren im Amt

und folglich mit entsprechender

Erfahrung ausgestattet, spricht

Klartext. „Natürlich kann eine

Gemeinde alle Aufgaben nicht

selbst bewältigen. Dafür fehlen

einfach auch die entsprechenden

Ressourcen. Deshalb ist es klar,

dass wir uns kompetente Hilfe,

bestmögliche Unterstützung von

außen holen.Das beginnt bei den

hochkomplexen Vergabeverfahren,

die ja EU-weit auszuschreiben

sind. Das geht weiter

über die exakte Kosten- und

Terminkontrolle, über das verpflichtende

vier-Augen-Prinzip

bis hin zur gesamten technischen

Beratung beim Bau. Wir dürfen

ja nicht vergessen, dass es sich

immer um Steuergelder handelt,

Visualisierung: Gemeinde Kundl

Eine Visualisierung der neuen Volksschule mit großer Dreifachturnhalle in Kundl. Ein Vorzeigeprojekt mit

strengem Kostenmanagement.

und da ist jeder Cent mindestens

zweimal umzudrehen.“

Prüfen bis in das

kleinste Detail

Alexander Gostner von der

GemNova, der mit seinen Kolleginnen

und Kollegen bereits seit

Jahren ebensolche Bauprojekte

in den Gemeinden begleitet,

erklärt die Vorgangsweise. „Wir

überprüfen alles bis ins kleinste

Detail. So finden wir bereits in

den Plänen unnotwendige Kostentreiber.

Zum Beispiel kann

durch die Nutzung von Synergien,

einer Optimierung der Geschoßhöhen

oder einer besseren

Anordnung von Räumen bei der

Kubatur ein beträchtlicher Teil

gespart werden. Darauf weisen

wir die Gemeinden natürlich hin,

das hilft beim Sparen.“

Oder das Thema Vergabeverfahren.

Nachdem die großen Bauprojekte

der Tiroler Gemeinden

im sogenannten Oberschwellenbereich

angesiedelt sind, ist

dafür eine EU-weite Ausschreibung

erforderlich. Und da steckt

FORTSETZUNG AUF DER SEITE 21

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Nachhaltige Sanierung von feuchten Mauern

Das Abbröckeln von Putz an feuchten Wänden im Innen- und Aussenbereich hat nun ein Ende!

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jeden Feuchtigkeitstransport in flüssiger Form verhindert und den Feuchtigkeitsentzug

ausschließlich in Form von Dampf zulässt. Im Mauerwerk enthaltene Salze, Nitrate

und Sulfate können daher nicht an die Wandoberfläche transportiert werden.

Dadurch sind Putzabplatzungen und Salzausblühungen ausgeschlossen.

Das gelingt durch die besondere „MicroPore“–Struktur, die eine 30-fach größere

Verdunstungsoberfläche als andere Putzarten aufweist! Das Beste daran: Es sind

keine Aufgrabungsarbeiten bei Keller-Mauerwerk, keine aufwendigen Verpressungen

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18 │ GEMNOVA MAGAZIN GEMNOVA MAGAZIN │ 19


Es gibt

viele gute Gründe,

Ein weiterer Grund

für unser nächstes Projekt

könnte aus Ihrer Gemeinde

Gemeinnützige Hauptgenossenschaft

des Siedlerbundes regGenmbH

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auf denen wir schon qualitätsvolle

und ansehnliche Wohnanlagengebaut haben.

Wir sind auf der Suche nach neuen Baugründen

für unsere nächsten gemeinnützigen Wohnprojekte.

Aktuell bauen und planen wir in 13

Tiroler Gemeinden ein neues Zuhause für viele

junge Tiroler Familien, Paare und Singles. Ein

wohliges Zuhause schaffen wir auch gerne für

Ihre Gemeindebürger – in hochstehender

Ausarbeitung und perfekter Wohnqualität.

GHS - wir bauen auf

kommen.

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Seiner Hauptaufgabe - als gemeinnütziger Wohnbauträger leistbaren Wohnraum für Gemeindebürger im

städtischen wie ländlichen Raum zu schaffen sowie kommunale Einrichtungen zu entwickeln – kommt der

Siedlerbund seit beinahe 70 Jahren in Nord- und Osttirol geflissentlich nach.

In der Planung und Umsetzung der Wohnprojekte gelingt es der GHS immer, leistbares Wohnen für Jedermann

zu ermöglichen. Die Bedürfnisse sind nicht für jeden gleich, daher werden bereits im Projektstadium die Anforderungen

der Wohnungen und Anlagen auf die künftigen Mieter abgestimmt. So gelingt es die ideale Umgebung

für Singles, Familien, Senioren, Paare und junge Menschen zu schaffen. Beim Bau der Objekte selbst

denkt man langfristig. Eines der Ziele sind niedrige Bewirtschaftungskosten, die durch geschickte Planung wie

ideal angewandte Baumaterialien gleichermaßen gefördert werden.

Absoluter Wohnsinn: In der GHS legt man sich die Latte hoch. Ansprechende Architektur und die Verwendung

qualitätsvoller Materialien im Bau optimieren den Wohlfühlfaktor von Anfang an und erhalten die Freude am

neuen Zuhause über viele Jahre. Die mit Wohnbauförderung errichteten Anlagen eröffnen den Mietern und

Käufern den Bezug höchster Beihilfen.

Verwaltung perfektioniert: Die Partnergemeinden schätzen es - die von der GHS gebauten Wohnanlagen werden

auch von ihr verwaltet. Sie machen die Sache gut, wie es scheint, denn auch von einigen Gemeinden gemeinnützig

errichtete Wohnanlagen werden vom Siedlerbund verwaltet. Die Abteilung Hausverwaltung wächst

beständig und damit auch die Kompetenz der MitarbeiterInnen in der Betreuung.

Immer offen für Neues: Wer schon mit der GHS zusammengearbeitet hat schätzt die kompetente und verlässliche

Abwicklung der beauftragten Projekte. Von Wohnbauten bis hin zu Altenheimen ist das Ergebnis stets mehr

als zufriedenstellend. Viele Gründe also, die dafür sprechen, auf die Qualität des Siedlerbundes zu bauen und

sich in gemeinsamen Projekten zu versuchen.

Fotos: Gemeinde Kundl, Shutterstock

FORTSETZUNG VON SEITE 17

der Teufel bekanntermaßen

im Detail. Für die Gemeinden

kümmert sich darum sehr oft die

GemNova-Juristin Magdalena

Ralser, selbst eine der renommiertesten

Vergabeexpertinnen

Österreichs.

„Speziell in diesem Bereich arbeiten

wir auch sehr eng mit den

Heid & Partner Rechtsanwälten

zusammen, die ihrerseits erst

kürzlich vom Wirtschaftsmagazin

trend auf Platz eins bei den

Vergabejuristen gereiht wurden.

Und die praktischerweise gleich

bei uns in der GemNova eine

Zweigniederlassung haben.“

200 Millionen

Euro im Blick

Für Alexander Gostner und sein

Team wird die Arbeit in den

nächsten Jahren damit weiter

zunehmen. Aktuell haben die

Expertinnen und Experten der

GemNova rund vierzig konkrete

Bauvorhaben in der Größenordnung

von rund 200 Millionen

Euro im Blick. Die Gemeinden

wiederum schaffen damit

bleibende Werte. Und die Bewohnerinnen

und Bewohner der

einzelnen Dörfer freuen sich zu

Recht über neue Schulen, neue

Kindergärten oder neue Veranstaltungszentren.

Aktuelle Bauvorhaben: Schulen,

Kindergärten, Wohnheime . . .

Wie intensiv und

unterschiedlich in

Tirols Gemeinden

derzeit gebaut wird,

zeigt ein kurzer Blick

auf einige ausgewählte

Bauvorhaben.

In Steinach am Brenner

steht der Zu- und Umbau

des Kindergartens kurz vor

Fertigstellung. Ähnliches gilt

für Flirsch am Arlberg, wo die

Erweiterung des Wohn- und

Pflegeheimes beinahe vollständig

abgeschlossen ist. In Prutz

im Oberen Gericht ist der Umbau

eines wichtigen, mitten am

Dorfplatz gelegenen Gebäudes

faktisch fertig. Ab sofort steht

hier der Innopark, ein beeindruckendes

Multifunktionsgebäude.

Andere Gemeinden wiederum

haben gerade erst die Finanzierung

sichergestellt und beginnen

mit den Arbeiten.

So sind in Obergurgl im hintersten

Ötztal die Baufahrzeuge für

den neuen Veranstaltungssaal,

den Piccardsaal, kürzlich aufgefahren.

Ein ganz besonderes

Kundls Bürgermeister Anton Hoflacher:

„Ohne die Experten der

GemNova wären solche Projeket

sehr schwer zu stemmen.“

Projekt, das in den nächsten

Monaten Schritt für Schritt

realisiert wird, gibt es im südöstlichen

Mittelgebirge, in Lans.

Dort entsteht die „Drehscheibe

Lans“, eine multifunktionaler

Gebäudekomplex bestehend aus

Volksschule, Kindergarten, einer

Bibliothek, Mehrzweckhalle,

Musikschule und Hort.

INFRASTRUKTUR-PROJEKTE

20 │ GEMNOVA MAGAZIN


WERBUNG

Vergabe auf gleicher Augenhöhe

Regionale Stärken von kleinen und mittleren Unternehmen werden in Vergabeverfahren oftmals nicht

berücksichtigt. Nicht das Gesetz, sondern die operative Umsetzung legt Stolpersteine in den Weg.

Bausituation in Tirol

Gemeinnützige Bauträger und WKO zur kommunalen Bausituation in Tirol.

Öffentliche Aufträge sind für die

heimische Wirtschaft ein wesentlicher

Faktor. Trotz der Erzeugung

von hervorragenden Produkten

und Dienstleistungen kommen

kleine und mittlere Bauunternehmen

(KMUs) sowie Unternehmen

im Baunebengewerbe bei den

immer komplexer werdenden Vergabeverfahren

häufig nicht zum

Zug. Obwohl sowohl auf EU- als

auch auf Bundes- und Landesebene

die Berücksichtigung dieser

Unternehmen gewünscht und

auch gesetzlich festgelegt ist, stehen

die Auftragswerber vor zahlreichen

Hürden. Unausgewogene

Vertragsbedingungen und unverhältnismäßige

Eignungskriterien

verhindern den Zugang für viele

Unternehmen. Die Gemeinde trägt

Im Wettbewerb um öffentliche Aufträge sollen neben großen Unternehmen

auch KMUs in den Vergabeverfahren berücksichtigt werden.

als Bauherr die Verantwortung für die Gestaltung ihrer Projekte und kann die jeweilige Vergabemethode - auch

zugunsten von KMUs - bestimmen. Selbst wenn man Berater mit der Abwicklung der formalen Vorschriften betraut,

kann man Vorgaben wie etwa eine besondere Berücksichtigung der regionalen Betriebe bei öffentlichen

Ausschreibungen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten vorgeben.

Foto: Adobe Stock/ArtFamily

Hannes Schwentner und

Dr. Peter Heiss nehmen für

die Gemeinnützigen kurz Stellung,

Landesinnungsmeister

DI Anton Rieder für die Wirtschaftskammer

Tirol.

Wie schwer ist es, als gemeinnütziger

Bauträger leistbare

Baugründe zu finden?

NHT-Geschäftsführer Hannes

Gschwentner: „Rund 1.200

Wohnungen werden pro Jahr von

den gemeinnützigen Wohnbauträgern

in Tirol errichtet. Angesichts

der fehlenden Grundstücke

am Markt wird es jedoch zunehmend

schwieriger, die konstant

hohe Nachfrage zu bedienen. Die

Gemeinden haben im Bereich der

Vertragsraumordnung durchaus

wirkungsvolle Instrumente. Auch

das neue Wohnpaket des Landes

geht in die richtige Richtung.

Wenn alle an einem Strang ziehen,

können wir das Wohnungsproblem

lösen.“

GHS-Geschäftsführer Dr. Peter

Heiss: „Die exorbitanten Steigerung

bei Grundstückspreisen in

fast ganz Tirol Insbesondere in

den Ballungsgebieten) bewirken,

dass in Zukunft nur eine enge Zusammenarbeit

zwischen Gemeinden

und den gemeinnützigen

Wohnbaugesellschaften leistbaren

Wohnraum möglich machen.“

Was sind die Vorteile, mit

einer regionalen Baufirma

zusammenzuarbeiten?

Landesinnungsmeister DI

Anton Rieder: „KMUs sichern die

Arbeitsplätze und die Wertschöpfung

in unseren Gemeinden. Die

Unternehmen fühlen sich der

Region verbunden und haben

sich einen guten Ruf aufgebaut.

Zudem ist es gerade bei komplexeren

Bauvorhaben von Vorteil,

wenn die Firma flexibel reagiert

und schnell vor Ort ist.“

Faire Eignungskriterien

Die Eignungskriterien stellen die „Eintrittsschwelle“ für einen Bieter dar – werden sie nicht erfüllt, ist man

automatisch aus dem Rennen. „Im Sinne eines fairen Wettbewerbs sollten Auftraggeber von der Festlegung

von nicht gerechtfertigten Eignungskriterien Abstand nehmen. Geht es beispielsweise um die Errichtung eines

Schulgebäudes in einem Dorf, sollten keine internationalen Referenzen notwendig sein, um am Vergabeverfahren

teilhaben zu können“, betont der Tiroler Landesinnungsmeister DI Anton Rieder und appelliert an die

Verantwortlichen in den jeweiligen Gemeinden und Städten. Um einen fairen und transparenten Wettbewerb

sicherzustellen, müssen die Kriterien so gestaltet werden, dass nicht ausschließlich größere Unternehmen zum

Zug kommen.

BAUINNUNGEN

STÄRKEN DIE

BRANCHE.

IHRE UNTERNEHMERKAMMER.

Foto: Ch. Ascher

Landesinnungsmeister DI Anton Rieder: „Der Zugang für

KMUs im Rahmen diverser Vergabeverfahren sollte immer

berücksichtigt werden - nicht zuletzt im Interesse des Auftraggebers,

um aus einem breiten Adressatenkreis den

besten Anbieter zu ermitteln.“

22 │ GEMNOVA MAGAZIN

Alternative Vergabemodelle

Landesinnungsmeister Anton Rieder sieht zudem

in der BIM-Technologie eine Chance, die

Vergabeverfahren in Zukunft zu optimieren:

„Was in Großbritannien oder Skandinavien bereits

per Gesetz eingefordert wird, durchdringt

zunehmend auch die österreichische Bauwirtschaft.

Wir sollten uns auch offen hinsichtlich

alternativer Geschäfts- und Abwicklungsmodelle

zeigen. Eine Zusammenführung von Verantwortlichkeiten

- wie etwa der Zusammenschluss

von Planung und Ausführung - kann

für einige spezifische Projekte von großem

Vorteil sein.“ Auch der Datenaustausch würde

dadurch früher stattfinden und es gehen

weniger Informationen verloren, die ansonsten

oftmals doppelt erfasst werden müssen.

In den vergangen Jahren hat die Landesinnung Bau Tirol viel bewegt und zahlreiche Diskussionen in

die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Maßgebliche Interventionen, Problemlösungsvorschläge, die

Mitgestaltung baurelevanter Themen wie leistbares Wohnen und die enge Zusammenarbeit mit der

Politik ergeben einen hohen Nutzen für die Branche.

Die Interessensvertreter der heimischen Bauwirtschaft setzen sich für essentielle Fortschritte ein:

- Sicherung der Chancengleichheit im Wettbewerb

- Sicherung von gerechten Preisen

- Verhandlungen mit den Sozialpartnern

- Beratung, Information und Betreuung in allen fachlichen Angelegenheiten

- Gezieltes Lobbying auf nationaler und internationaler Ebene

- Aktive Mitgestaltung von Gesetzen

- Ausbau des Weiterbildungsangebotes an der BauAkademie

- Sicherung des Nachwuchses

- Grundlegende Imageverbesserung des Berufsstandes

LANDESINNUNG BAU,

WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL

Wilhelm-Greil-Straße 7

6020 Innsbruck

T 05 90 90 5 - 1277

F 05 90 90 5 - 51277

E baugewerbe@wktirol.at

W WKO.at/tirol/bau


„Das wird eine

ganz gewaltige

Sache“

LAURA STIGGER BIKE CHALLENGE

In Kals am Großglockner findet am 11. Juni der

Auftakt zur Laura Stigger Bike Challenge statt

(bikechallenge.tirol). Wir haben Laura kurz vorher

getroffen und mir ihr dieses Interview geführt. Über

ihre Erfolge, ihre sportlichen und privaten Ziele,

über den Schritt in die Elite-Klasse.

Laura Stigger: „So, genug gelacht

jetzt, fangen wir doch mit

dem Interview an.“

Einverstanden. Womit

starten wir?

„Na mit der Bike Challenge in

Kals. Das ist eine tolle Aktion der

GemNova. Ich werde da am 11.

Juni vom Ortszentrum in Kals bis

zum Lucknerhaus eine Zeit vorlegen

und jede, jeder hat dann die

Chance, diese zu unterbieten. Es

wird sicher ein paar Mountainbiker

geben, welche die 5,5 km

lange Strecke schneller schaffen

als ich. Und hoffentlich auch andere,

die für diese 590 Höhenmeter

etwas länger brauchen.“

Mit einem EM- und zwei

WM-Titeln verlief die vergangene

Saison ja überragend.

Außerdem wurdest du kürzlich

zu Tirols Sportlerin des

Jahres gewählt. Bleiben da...

„... stimmt schon, 2018 war ein

herausragendes Jahr. Und dass

ich bei der Straßen-WM in Innsbruck

auch noch Gold gewinnen

konnte, war der Höhepunkt.

Andererseits ist das aber schon

lange wieder Vergangenheit,

davon kann ich mir jetzt nichts

mehr kaufen. Als Leistungssportlerin

muss ich mich Tag für Tag,

Woche für Woche neu beweisen.

Aber das passt schon, ich

mach´s ja unglaublich gerne.“

2019 gibt es für dich dennoch

einen großen Bruch.

„Ja, weil ich von den Juniorinnen

in die U23-Klasse gewechselt

bin. Ich möchte freilich den

Großteil der Rennen in der Elite-Klasse

bestreiten, wo ich auf

die absolute Weltspitze treffe.

Das ist schon noch mal eine

ganz andere Kategorie. Natürlich

möchte ich mich hier so schnell

als möglich etablieren und auch

um Podestplätze mitfahren. Es

ist einfach ein wunderschönes

Gefühl am Stockerl, vielleicht

noch ganz oben, zu stehen. Dafür

trainiere ich olm volle.“

Foto: Peter Leitner

Die mehrfache Europa- und Welt-

„Olm volle“ geht´s bei dir ja

auch in der Schule zu. Du bist

ja nicht nur Sportlerin.

„Okay, das ist manchmal schon

anstrengend. Aber im Sport-

BORG in Innsbruck finde ich als

Athletin ideale Bedingungen vor.

Einerseits stehen dort Trainingseinheiten

am Lehrplan, andererseits

wird man für Trainingslager

und Renneinsätze jederzeit

freigestellt. Dafür bin ich wirklich

sehr dankbar. Geschenkt wird

mir aber trotzdem nichts, ich

muss auch in der Schule meine

Leistung erbringen. Das passt

aber schon, weil ich auf eine solide

Ausbildung großen Wert lege.

Sport und Schule, darum dreht

sich derzeit meine Welt.“

meisterin Laura Stigger gibt der Bike Challenge ihren Namen. Am 11. Juni tritt sie in Kals in die Pedale.

2020 wird Lauras Welt nochmals

bunter. Da steht die

Matura an, gleichzeitig lockt

Olympia in Tokio.

„Boah, du sagst es. Wobei die

Vorbereitung auf die Matura eh

schon längst begonnen hat. Da

gilt es ordentlich Stoff zu pauken,

mir wird also nicht langweilig.

Und die Olympischen Spiele

in Tokio waren ja immer ein Fernziel

von mir. Mittlerweile kommt

dieses Ziel freilich immer näher.

Um mich dafür zu qualifizieren,

muss ich jetzt einmal ordentliche

Leistungen bringen. Es wird sich

dann eh zeigen, ob ich stark

genug bin, um für Olympia nominiert

zu werden. Aber klar, es ist

ein sehr großer Wunsch, ein sehr

großes Ziel für mich.“

Lass uns nochmals über die

GemNova Bike Challenge

reden. Wie ist es eigentlich

dazu gekommen?.

„Wie immer und überall –

durch‘s Reden kommen die Leute

zusammen. Auf alle Fälle bin

ich den Verantwortlichen dankbar,

dass sie mich auf meinem

sportlichen Weg unterstützen.

Das hat auch viel mit Vertrauen,

mit gegenseitiger Wertschätzung

zu tun. Und dass die erste Bike

Challenge ausgerechnet in Kals,

am Fuße des Großglockners,

stattfindet, taugt mir auch volle.

Ich freu mich einfach darauf

beim Lucknerhaus ins Ziel zu

kommen und dann unmittelbar

vor dem höchsten Berg Österreichs

zu stehen. Es ist gut möglich,

dass ich diese fantastische

Landschaft dort noch für einige

intensive Trainingseinheiten nutzen

werde. Das würde auch ideal

in die Vorbereitung für die nächsten

Rennen danach passen.“

Wirst du diese Bike Challenge,

die ja auf zehn Jahre

angelegt ist, auch weiter begleiten?

„Ich hoffe schon, ich bin ja erst

18 Jahre alt. Außerdem bin ich

schon neugierig, in welcher

Tiroler Gemeinde, auf welcher

interessanten Strecke wir 2020,

2021 und so weiter fahren.“

24 │ GEMNOVA MAGAZIN

GEMNOVA MAGAZIN │ 25


KOMMUNALE FINANZEN

„Die Zeit drängt

auf alle Fälle“

Mit 1. Jänner 2020 kommt es zu gravierenden Änderungen in der

Finanzgebarung der Gemeinden. Das Haushaltsrecht wird massiv reformiert.

Christian Lechner, der Finanzexperten der GemNova, erklärt in diesem

Artikel, worauf künftig Bedacht zu nehmen ist. Auf die Gemeinden kommt

ein erheblicher Mehraufwand zu, gleichzeitig wird der Finanzhaushalt

transparenter und vergleichbarer.

Die Zeit in den Gemeinden,

so viel ist klar,

drängt. Denn bereits der

Voranschlag für 2020 muss in

den nächsten Monaten nach den

neuen Richtlinien der sogenannten

„Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung

2015

(kurz VRV 2015 genannt) erstellt

werden. Dabei der zentralste

Punkt: war das Rechnungswesen

der Gemeinden bisher von

Fotos: Shutterstock, GemNova

kameralistischen Grundsätzen

geprägt, so erfolgt ab sofort eine

Umstellung auf die erweiterten

Prinzipien der doppelten kommunalen

Buchhaltung. Oder,

etwas anders formuliert: die neue

Finanzgebarung der Gemeinden

basiert nun auf einer drei-Komponenten-Rechnung,

also auf

einem integrierten Ergebnis-,

Finanzierungs- und Vermögenshaushalt.

Damit fällt auch die

bisherige Unterteilung in einem

ordentlichen und außerordentlichen

Haushalt weg.

„Der Teufel steckt

im Detail“

„Natürlich“, sagt der GemNova

Finanzexperte Christian Lechner,

„natürlich steckt der Teufel wie

so oft im Detail.“ Erstmals müssen

nämlich im Ergebnishaushalt

auch alle Abschreibungen detailliert

berücksichtigt, in der Vermögensrechnung

allfällige Rückstellungen

klar abgebildet oder

offene Forderungen periodengerecht

verbucht werden. Dies

habe selbstverständlich weitreichende

Auswirkungen auf

die Darstellung des Haushalts

jeder Gemeinde. Außerdem, so

Lechner: „Wenn sich zentrale

Prozesse des Rechnungswesens

ändern, bringt das auch neue

Aufgaben für die entsprechenden

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

in den Gemeinden mit sich.“

Vom Fälligkeitsprinzip

wird abgegangen

Ein weiterer Punkt: durch die

Umstellung auf die doppelte

kommunale Buchhaltung (Doppik)

sind auch bereits bekannte

Begriffe sehr genau zu berücksichtigen.

Aufwände, Erlöse,

periodenbezogene Abgrenzungen,

Rückstellungen, Rücklagen,

AFA, Forderungen, Verbindlichkeiten,

Vermögen. Dafür wird

vom Fälligkeitsprinzip abgegangen,

entfallen auch die Haushaltshinweise.

Neu zu bewerten

wird künftig auch der Terminus

„frei verfügbare Mittel“ sein,

eine bisher von den Bürgermeisterinnen

und Bürgermeistern

sehr gerne und häufig benutzte

Kennzahl.

Christian Lechner: „Die frei

verfügbaren Mittel alleine sagen

nicht alles aus. Die Substanz der

Gemeinde wird dabei nicht berücksichtigt.

Konkretes Beispiel:

Wenn das Straßennetz, die Kanalisation,

Kindergärten oder Schulen

in einem miserablen Zustand

sind, dann verliert die Kennzahl

„freie Finanzspitze“ rasch ihre

Strahlkraft. Die erforderlichen

Investitionen müssen ja trotzdem

einmal getätigt werden. Darum

ist dieser Ansatz zu kurzfristig

gedacht, da wird oft auf die

Nachhaltigkeit vergessen.“

„Es sind auch neue

Wege zu gehen“

Christian Lechner, der GemNova

Finanzexperte, berät Tirols Gemeinden

rund um das neue Haushaltsrecht,

Finanzcheck inklusive.

f5-Finanzcheck

der GemNova:

Finanzinstrument

der Zukunft

Mit der VRV 2015 wurde zu

den bereits bestehenden

Grundsätzen für die

Finanzgebarung der

Gemeinden in der Tiroler

Gemeindeordnung

(nämlich Sparsamkeit,

Wirtschaftlichkeit und

Zweckmäßigkeit) zusätzliche

Grundsätze (wie Transparenz,

Effizienz und vor allem

Vergleichbarkeit) geschaffen.

Die Umsetzung der VRV 2015

stellt die Gemeinden vor

große Herausforderungen,

bietet aber auch große

Chancen. Um diese Chancen

zu nutzen, wurde analog

zu bestehenden Strategien

(etwa e5), f5 geschaffen.

Denn mit der transparenten

Aufbereitung von Kennzahlen

lassen sich die finanziellen

Möglichkeiten einer

Gemeinde ausgezeichnet

abbilden.

Abgesehen von der rein technischen

Abwicklung des neuen

Haushaltsrechtes kommt auf die

Gemeinden noch eine mindestens

ebenso wichtige Herausforderung

zu: die qualitative,

allgemein verständliche Präsentation

und Interpretation des neuen

Zahlenwerks.“Eigentlich geht

es darum, mit übersichtlichen

Grafiken einen klaren Überblick

über die Gemeindefinanzen zu

geben. Und einen entsprechenden

Finanzcheck zu liefern.

Dabei gehen wir den Bürgmeisterinnen

und Bürgermeistern

natürlich gerne zur Hand,“

sagt Lechner und ergänzt: „der

Überprüfungsausschuss, der

Gemeinderat, die interessierten

Einwohnerinnen und Einwohner

haben das Recht, sehr klar, sehr

verständlich und sehr präzise

informiert zu werden.“

26 │ GEMNOVA MAGAZIN

GEMNOVA MAGAZIN │ 27


Die Sprache

öffnet das Tor

zur Welt

SPRACHBERATUNG

Die Kinder sind die Zukunft unseres Landes.

Darum ist es bereits im Kindergarten wichtig, sie

entsprechend zu fördern und zu fordern. Im Auftrag

des Landes Tirol schulen acht Expertinnen der

GemNova nun alle Kindergartenpädagoginnen

und -pädagogen. Hintergrund: die sprachliche

Kompetenz der Kinder soll weiterentwickelt und

angehoben werden.

Am 6. Mai erging ein

dreiseitiges Schreiben

des Landes an alle Kindergärten

Tirols. Darin wurde

jeder einzelne dieser rund 480

Kindergärten aufgefordert, eine

spezielle Sprachstanderhebung

bei den Kindern durchzuführen.

Diese, so ist im offiziellen

Schreiben weiter zu lesen, „ist in

allen Kindergärten verpflichtend

umzusetzen.“ Begleitend dazu

regt das Land Tirol ausdrücklich

an, alle Kindergartenpädagoginnen

und -pädagogen von den

acht GemNova Sprachexpertinnen

schulen zu lassen. Konkret

heißt es: „Damit Sie entsprechend

vorbereitet sind und die

Durchführung und Anwendung

der Vorgaben in einer angemessenen

Weise erproben können,

wird die Teilnahme an den Schulungen

dringend empfohlen.“

Die schriftliche Anmeldung dazu

ist direkt über die GemNova vorzunehmen.

Grammatik, Wortschatz,

soziales Verhalten

Nina Redlich leitet und koordiniert

den Fachbereich Sprachberatung

und Elementarpädagogik

bei der GemNova. Gemeinsam

Fotos: Shutterstock, GemNova

Das Land Tirol beauftragte die

mit ihren sieben Kolleginnen,

allesamt vom Bund offiziell als

Multiplikatorinnen zertifiziert,

wird sie nun die rund 1.800

Kindergartenpädagoginnen und

-pädagogen Tirols schulen. „Bei

dieser speziellen Sprachstanderhebung

geht es ja darum, Kinder

in ihrem alltäglichen Spiel zu

beobachten und herauszufinden,

wo sie in der Sprachentwicklung

stehen. Da geht es um die Grammatik,

um den Wortschatz, frei-

Nina Redlich leitet und koordiniert

die Sprachschulungen in den rund

480 Tiroler Kindergärten

GemNova Expertinnen, rund 1.800 Pädagoginnen und Pädagogen intensiv zu schulen.

lich auch ums soziale Verhalten.

Wir liefern den Verantwortlichen

in den Kindergärten einfach die

richtigen Methoden dafür.“

Redlich und ihre Kolleginnen

sind ausgewiesene Expertinnen

in der Elementarpädagogik

mit spezifischem Schwerpunkt

Sprachbildung. Darüber hinaus

verfügen sie über Zusatzausbildungen

in den Bereichen

Supervision, Coaching oder

Mentoring. Von den rund 1.800

Beschäftigten in Tirols Kindergärten

werden alleine im Mai

und Juni rund 700 intensiv geschult.

„Das ist“, so Redlich, „österreichweit

der absolute Spitzenwert,

da sind wir Vorreiter.“ Die

regionalen Schulungen finden in

allen Bezirken des Landes statt

und dauern jeweils einen halben

Tag.

Hinein in die

Tiroler Gemeinden

In einem zweiten Schritt, dieser

ist ab dem Herbst geplant, sind

die acht Sprachexpertinnen dann

auch direkt in den einzelnen

Kindergärten der Gemeinden zu

finden. Damit wird der Kontakt

mit und zu den Pädagoginnen

und Pädagogen noch intensiver,

auch weil dabei in Kleingruppen

gearbeitet werden kann. Erklärtes

Ziel all dieser Maßnahmen ist es,

die sprachliche Kompetenz der

Kinder zu fördern bzw. gezielte

Sprachförderung anzubieten.

Insgesamt sind diese Kurse,

Schulungen und Beratungen in

den Kindergärten auf vier Jahre

angelegt, werden auch von Bund

und Land entsprechend finanziert.

„Das ist nachhaltig und im

Interesse der Kinder. Alles andere,“

so Redlich, „wäre nur ein

Tropfen auf den heißen Stein.“

GEMNOVA MAGAZIN │ 29


So funktioniert

der Dorfladen

3.0 in der

Gemeinde Grins

Der erste Dorfladen 3.0

erfährt große Unterstützung

in der Bevölkerung. Rund

60 Grinner Familien haben

eine Willenserklärung

unterschrieben und wollen

eine Stammeinlage

zeichnen. Doch was bringt

die Idee?

Das alles gibt es (uvm.):

• täglich frisches Brot

• Lebensmittel in großer

Auswahl

• Auch Tiefkühlwaren,

Frischfleisch oder

Aufschnittwurst

• Alle Produkte des

täglichen Bedarfs

vom Klopapier bis zum

Waschpulver

• Katzen- und Hundefutter

Die Vorteile:

• ein neuer Treffpunkt im

Dorf wird geschaffen

• ein Tagescafe ist ein

neues Angebot im Ort

• die Bestellung erfolgt

ortsunabhängig von zu

Hause aus, vom Büro, etc.

• die Bestellung ist jederzeit

möglich und damit völlig

stressfrei

• der Laden hat für jeden

Besucher von 5.30 Uhr

bis 21 Uhr geöffnet,

sieben Tage in der Woche

• am Automaten kann

mit Bargeld oder mittels

Bankomatkarte bezahlt

werden

• regionale Produkte

erhalten einen Marktplatz

• die Bestellung kann auch

auf Termin erfolgen –

heute bestellen, Lieferung

in zwei Wochen

• die Räumlichkeiten

stehen auch für

andere Zwecke (etwa

Verkostungen) zur

Verfügung

Dorfladen 3.0:

Eine Vision

für Grins

Die Situation kennen viele Dörfer Tirols. Bank

und Post haben schon lange zugesperrt, das

Gasthaus ist verwaist, das Lebensmittelgeschäft

schafft zu wenig Umsatz und schließt. Auch die

kleine Gemeinde Grins im Tiroler Oberland ist

vor ähnlichen Tatsachen gestanden. Aber die

Gemeindevertreter unter Bürgermeister Thomas

Lutz sowie die Dorfgenossenschaft unter Obmann

Franz Auderer haben gemeinsam einen Prozess

gestartet, der zu interessanten Ergebnissen geführt

hat – und zu einer Vision für den Ort in punkto

Lebensmittelgeschäft.

Denn zukünftig wird

digital eingekauft und

in den Laden geliefert.

Dort holt es sich der Kunde ab,

und zwar von seiner eigenen, angemieteten

Box. Er kann gleichzeitig

im Selbstbedienungscafe

ein Getränk genießen oder über

Automaten regionale Produkte

beziehen“, erklärt Ideengeber

Manfred Siegele. Der Grinner ist

Motor in einer größeren Arbeitsgruppe,

die sich aus dem von der

GemNova begleiteten Prozess

herauskristallisiert hat. „Zuerst

ging es um Bewusstseinsbildung,

dann aber um die konkreten Umsetzungsmöglichkeiten.

Mittlerweile

sind einige Baustellen

behoben“, sagt dazu Prozessbegleiter

Magnus Gratl.

Nach einer Befragung der Wohnbevölkerung

war klar: Gasthaus,

Geschäft und Bankomat sind

vordringliche Themen. Und bei

allen drei ist man aktiv geworden.

So ist es Bürgermeister

Thomas Lutz gelungen, einen

Pächter für das leerstehende

Gasthaus zu finden. Seit November

herrscht dort wieder reger

Betrieb.

Der engagierte

Bürgermeister Lutz

„In Zusammenarbeit mit der

Raiffeisenbank ist es uns jetzt

außerdem gelungen, dass im

Gasthaus auch eine Geldbehebung

möglich ist. Voraussetzung

ist eine Konsumation. Damit

schlagen wir mehrere Fliegen

mit einer Klappe“, berichtet

Bürgermeister Lutz im Rahmen

eines Dorfabends, zu dem die

Bevölkerung eingeladen war.

An diesem Abend wurde von

Manfred Siegele mit den Mitglieder

der Arbeitsgruppe auch

seine Vision präsentiert. „Der

Knackpunkt sind die Personalkosten.

Die wollten wir umgehen

und haben mit der Idee des

Dorfladens mit Onlinebestellung

genau dieses Problem gelöst.

Der Clou ist, dass der Bürger zu

jeder Tages- und Nachtzeit einkaufen

kann. Die Lieferung folgt

am Folgetag und wird in seine

Box verstaut. Auch Frischewaren

sind durch eigene Kühlboxen

möglich und sogar Tiefkühlprodukte

können bestellt werden.

Jene Menschen, die weder das

Internet bedienen können, noch

Angehörige haben, die helfen,

lassen wir auch nicht im Regen

stehen: Ihnen hilft der Pflegeverein

des Ortes bei Bestellung und

Lieferung“, so Siegele.

Knapp vor dem

ersehnten Ziel

Fotos: GemNova, Schranz-Wolf

Klassisches Dorf, klassische Herausforderungen – liebgewordene

Einrichtungen sind in Grins verschwunden. Mittleres Bild: der Laden

steht leer. Bild unten: Innenansicht

Aktuell steht das Projekt knapp

vor der Umsetzung. „Wir brauchen

Unterstützer. Schließlich ist

eine erhebliche Investition in die

Abholboxen, das Tagescafe und

die Automaten zu stemmen. Wir

planen daher die Gründung einer

Genossenschaft. Ziel sind 100

Mitglieder mit jeweils 300 Euro

Stammeinlage. Dazu kommen

5 Euro pro Box und Monat als

Miete. Haben wir das geschafft,

setzen wir die Vision in die Tat

um. Die Einlage soll übrigens

durch Erlöse wieder über die

Jahre refundiert werden. Das

geht schneller, wenn man mehr

Umsatz lukriert“, führt Manfred

Siegele aus. Für Projektbegleiter

Magnus Gratl ist die Grinner Vision

knapp vor der Umsetzung.

„Die Idee ist genial und kann

sicher auch in anderen Orten

mit ähnlichen Problemen Fuß

fassen. Die Nahversorgung in

der herkömmlichen Form wird

oft nicht aufrecht zu halten sein.

Diese Lösung kann helfen“, gratuliert

er den Grinnern und hofft

auf die tatsächliche Umsetzung.

Man darf gespannt sein, wenn

der erste Dorfladen 3.0 öffnet.

Rund 60 Grinner Familien haben

bereits eine Willenserklärung

unterschrieben und wollen eine

Stammeinlage zeichnen.

30 │ GEMNOVA MAGAZIN

GEMNOVA MAGAZIN │ 31


Breitband: Tirol bei

5G vorne dabei

DIGITALISIERUNG

Breitband-Internet, Basis aller Digitalisierungsbestrebungen, hält via Glasfaser in

vielen Tiroler Gemeinden Einzug. Ein weiterer Eckpfeiler beim Breitband-Ausbau

wird künftig als Ergänzung das 5G-Mobilfunknetz sein. Was 5G betrifft ist Österreich

europaweit Pionierland. Und fünf Tiroler Gemeinden sind von Beginn an dabei.

Vor wenigen Wochen

wurde die 5G-Frequenzauktion

durchgeführt,

die Mobilfunkanbieter

haben mit dem Aufbau des

Netzes begonnen. A1 startete

etwa in Gmünd. Bei Magenta

(T-Mobile Austria) gibt es gleich

17 Pioniergemeinden. Knapp

ein Drittel davon in Tirol. „Mit

5G hält mobile Breitbandversorgung

künftig mit der Leistung

des Glasfaserkabelnetzes Schritt

und wird Regionen versorgen,

bei denen das Verlegen von

Leitungen aufwändig, langsam

und teuer wäre“, erklärt Andreas

Bierwirth, CEO von T-Mobile

Austria, wie sich Glasfaser und

5G ergänzen.

5G-Mobilfunk: alles

beginnt in Innsbruck

Das Mobilfunk-Breitband der

Zukunft hält als Erstes in den

Tiroler Gemeinden Kirchbichl,

Seefeld, Serfaus, St. Johann in

Tirol und Innsbruck Einzug.

Innsbruck ist vorerst die einzige

Landeshauptstadt, in der 5G

möglich sein wird. Die sieben

Innsbrucker Sendestationen sind

die ersten, die österreichweit in

Betrieb gegangen sind und eine

der ersten in ganz Europa.

„Ich bin sehr stolz darauf, dass

Tirol Vorreiter bei der Digitalisierung

ist. Mit unserer Breit-

band-Initiative haben wir den

Grundstein für den zukünftigen

Ausbau des 5G-Netzes gelegt.

Es freut mich ganz besonders,

dass hier Innsbruck eine erste

Pilotregion in Österreich wird“,

so der Tiroler Landeshauptmann

Günther Platter.

Kein 5G ohne

Glasfaser-Infrastruktur

Er spricht einen entscheidenden

Punkt an: ohne Glasfaser-Breitband

kein 5G. Denn

die 5G-Funkmasten müssen mit

Breitband untereinander vernetzt

werden, was über die Glasfaser-Infrastruktur

geschieht. Nicht

zuletzt aufgrund der starken

Tirols Landeshauptmann Günther

Platter ist sehr erfreut.

Breitbandausbaubemühungen

aufgrund der Breitband-Initiative

des Landes in den letzten Jahren

hat Tirol bei 5G österreichweit,

ja europaweit die Nase vorne.

„Wir haben Innsbruck bereits

2009 als Pionierstadt der vierten

Generation des Mobilfunks ausgewählt

und sind mit dem ersten

Testnetz der damals neuen Technologie

LTE on Air gegangen.

Neun Jahre später zeigen wir in

Innsbruck den nächsten Evolutionsschritt

des Mobilfunks: 5G

live mitten in der Stadt und nicht

im Labor“, sagt Rüdiger Köster,

CTO T-Mobile Austria. „Unsere

Tests sind ein wichtiger Meilenstein

auf dem Weg zu einer

schnellen Einführung von 5G in

Österreich.”

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J. KLAUSNER Professional Multimedia GmbH

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Aarhus in Tirol

GASTKOLUMNE

EINFACHE SPRACHE

Die Öffentlichkeit hat neue Rechte, sich an Umwelt-Verfahren zu beteiligen.

Die Aarhus-Konvention ist ein

Völkerrechtsvertrag aus dem

Jahr 1998, der die Beteiligung

der Öffentlichkeit in Umweltangelegenheiten

regelt. In der

Konvention geht es um drei

wesentliche Punkte:

• Zugang der Öffentlichkeit zu

Umweltinformationen

• Beteiligung der Öffentlichkeit

an bestimmten umweltbezogenen

Entscheidungen

• Zugang zu Gerichten

In Österreich wurde die Aarhus-Konvention

bisher kaum beachtet.

Das soll sich nun ändern:

im Herbst 2018 hat Österreich

das Aarhus-Beteiligungsgesetz

INFORMATION

Dieser Text ist in

Einfacher Sprache

geschrieben.

Texte in Einfacher

Sprache sind ein

Zusatzangebot.

Nur der

offizielle Text ist

rechtsgültig.

Der Text auf dieser

Seite bezieht

sich auf die

Gastkolumne auf

der Seite 35.

verabschiedet.

Dieses Beteiligungsgesetz betrifft

die Bereiche:

• Abfallwirtschaftsgesetz

• Wasserrechtsgesetz

• Immissionsschutzgesetz-Luft

(IG-L)

Ziel des Beteiligungsgesetzes

ist,

dass die betroffene

Öffentlichkeit, vor allem

Umweltschutzorganisationen

(NGOs), leichter an Verfahren

teilnehmen kann.

Das Aarhus-Beteiligungsgesetz

betrifft auch alte, bereits rechtskräftig

abgeschlossene Verfahren,

wenn die Bescheide dazu

seit dem 22.11.2017 ausgestellt

wurden.

Was heißt das konkret?

• Diese Bescheide müssen

nun im Internet veröffentlicht

werden.

• Die betroffene Öffentlichkeit

hat vier Wochen Zeit, um gegen

einen Bescheid zu berufen.

• Es gibt keine Frist für die Veröffentlichung

dieser Bescheide:

D.h.: Wenn ein Bescheid bisher

noch nicht veröffentlicht wurde,

kann man immer noch dagegen

berufen, sobald der Bescheid im

Internet veröffentlicht ist.

Ein Beispiel:

34 │ GEMNOVA MAGAZIN

Ein Betreiber hat eine Beschneiungsanlage

errichtet oder erweitert.

Dazu wurde ein Wasserrechtsbescheid

zugestellt. Gegen

diesen Bescheid kann man nun

nachträglich

rechtlich

vorgehen.

Das ist für den

Betreiber ein

großes Risiko.

Dieses neue Gesetz

stärkt das Selbstbewusstsein

der NGOs: Bei Naturschutzverfahren

werden sich

NGOs in Zukunft öfter einmischen.

In Österreich wurde die

Aarhus- Konvention bisher in

den Bundesländern Niederösterreich,

Oberösterreich und Steiermark

umgesetzt.

Auch Tirol muss die Konvention

jetzt umsetzen. Dabei sollte behutsam

vorgegangen werden.

• Die NGOs haben jetzt mehr

Rechte und können sich direkt

auf die Aarhus-Konvention berufen.

• Tirol muss die Umsetzung der

Aarhus-Konvention rechtlich

klar regeln. Dies ist besonders

wichtig, damit es Rechtssicherheit

gibt.

• Nur bei Rechtssicherheit wird

auch investiert. Das hat sich

schon bei der Alpenkonvention

gezeigt.

Jetzt muss der Landtag handeln.

Neue Öffentlichkeitsbeteiligungsrechte

in Verfahren – Aarhus in Tirol

Aarhus ist nicht nur der

Name der Stadt in Dänemark,

sondern auch

die Bezeichnung eines für das

Umweltschutzrecht bedeutenden

Völkerrechtsvertrags

(Aarhus-Konvention). Dieser

im Jahr 1998 abgeschlossene

Vertrag sieht eine umfassende

Beteiligung der Öffentlichkeit

in Umweltangelegenheiten vor.

Neben dem Zugang zu Umweltinformationen

ist darin vor allem

eine Beteiligung der Öffentlichkeit

an umweltbezogenen

Entscheidungen und ein umfassender

Zugang zu Gerichten

vorgesehen. Lange Zeit schlummerte

die Aarhus-Konvention im

Dornröschenschlaf und wurde in

Österreich wenig beachtet. Umgesetzt

wurde sie nur dort, wo

dies durch die EU vorgegeben

war (etwa bei der UVP).

Erst in jüngerer Zeit wurde

aufgrund von Entscheidungen

des Europäischen Gerichtshofs

und einer Verurteilung der

Republik Österreich vor einem

internationalen Schiedsgericht

die Notwendigkeit erkannt, hier

Regelungen im österreichischen

Recht vorzusehen, die über

die bisherigen „Feigenblätter“

hinausgehen. So wurde im

Herbst vergangenen Jahres vom

Zur Person:

RA Dr. Berthold Lindner, Heid & Partner Rechtsanwälte. Er

ist projektwerberseitig bei der Umsetzung von Vorhaben im

Umwelt-, Bau- und Raumordnungsrecht tätig (insb Infrastruktur,

Industrie und Touristik).

Nationalrat ein „Aarhus-Beteiligungsgesetz“

verabschiedet,

dass es insbesondere Umweltschutzorganisationen

(NGOs)

ermöglicht, in Verfahren nach

dem Abfallwirtschaftsgesetz,

dem Wasserrechtsgesetz teilzunehmen

und gegen die Entscheidungen

Rechtsmittel zu erheben.

Jedermann darf zudem

künftig Maßnahmen nach dem

Immissionsschutzgesetz-Luft

(IG-L) verlangen.

Das Gesetz betrifft jedoch

nicht nur neue Verfahren,

sondern sieht eine Beschwerdemöglichkeit

auch für rechtskräftig

abgeschlossene Altverfahren

vor, deren Bescheide ab

22.11.2017 erlassen wurde.

Diese Bescheide sind aufgrund

des Gesetzes nunmehr

im Internet kundzumachen. Ab

der Kundmachung kann die

betroffene Öffentlichkeit binnen

einer Frist von 4 Wochen

ein Rechtsmittel gegen diese

Bescheide erheben. Ist diese

Kundmachung bislang nicht erfolgt,

steht dieses Recht weiterhin

so lange zu, bis die Kundmachung

erfolgt und die Frist

abgelaufen ist. Wurde etwa eine

Beschneiungsanlage errichtet

oder erweitert, erforderte dies

einen Wasserrechtsbescheid,

so besteht hier die Gefahr einer

nachträglichen Bekämpfung.

Dies ist ein großes Risiko für

alle Betreiber!

Aufgrund des durch die

Judikatur gestärkten Selbstbewusstseins

der NGOs ist

auch ein verstärktes Auftreten

in Naturschutzverfahren zu

erwarten. In Tirol wurde die

Aarhus-Konvention bislang nicht

umgesetzt. Vorreiter hierfür

waren bislang die Bundesländer

Niederösterreich, Oberösterreich

und Steiermark. Auch Tirol

muss jedoch eine Umsetzung

(empfehlenswerter Weise mit

Augenmaß) vornehmen. Dies

wäre unbedingt zu empfehlen,

weil sich NGOs aufgrund der

Judikatur unmittelbar auf die

Aarhus-Konvention berufen

können und ihnen die daraus

resultierenden Rechte nicht

verweigert werden dürfen. Nur

durch die Umsetzung im Recht

kann sichergestellt werden,

dass es der Gesetzgeber in der

Hand hat, wie die Umsetzung

tatsächlich erfolgen muss und

nicht die politische Umsetzung

von Gerichten diktiert wird.

Ihr

Berthold Lindner

(Heid & Partner)


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Die NEUE HEIMAT TIROL setzt neue Maßstäbe

Mit dem ersten 5-Euro-Wohnen in Schwaz

hat die NEUE HEIMAT TIROL neue Maßstäbe für

leistbares Wohnen gesetzt und nimmt österreichweit

eine Vorreiterrolle ein.

Mit der Errichtung von 5-Euro-Wohnbauten

in Haiming mit 23 Mietwohnungen und in

Baum kirchen mit 14 Mietwohnungen und zwei

Einheiten für betreute Wohngruppen geht diese

Erfolgsgeschichte nun in die Verlängerung.

Eine kompakte Planung, geringe Grund- und

Baukosten und nicht zuletzt die Unterstützung

der Gemeinde Baumkirchen und der Wohnbauförderung

des Landes Tirol ermöglichen die

Umsetzung dieses Bauvorhabens zum Quadratmeterpreis

von 5 Euro Bruttomiete.

Die Wohnungsvergabe erfolgt durch

die Gemeinde Baumkirchen.

Derzeit bauen wir in:

Axams, Brixlegg, Götzens, Haiming,

Innsbruck, Kitzbühel, Kundl, Landeck,

Niederndorf, Obsteig, Polling, Schwaz,

St. Johann i.T., Stams, Umhausen,

Unter perfuss, Volders, Wildschönau,

Wörgl und Zams

www.neueheimat.tirol

Bauausführende Firmen: Planverfassung: driendl architects ZT GmbH, Wien • Baumeister: Ing. Hans Bodner Bau GmbH & Co KG, Kufstein • Aufzugs anlagen: Schindler

GmbH, Wien • Bauphysik: Fiby ZT-GmbH, Innsbruck • Bauspenglerarbeiten: Hans Brandner, Kufstein • Bodenbelags arbeiten: Holz im Bau GmbH & Co KG, Mettersdorf

am Saßbach • Estricharbeiten: Dengg & Tasser GmbH, Mayrhofen • Fenster: Josef Wick & Söhne GmbH & Co KG, Linz • Fliesenlegerarbeiten: Troyer GmbH, Innsbruck •

Gartengestaltung: Michael Tauber, Wattens • Heizungs- & Sanitärinstallationen: Allroundinstallationen Heinz Kapferer GmbH, Kematen • Lüftung: Markus Stolz GmbH &

Co KG, Innsbruck • Malerarbeiten: Alpi Malerei Kurums OG, Terfens • Metallbauarbeiten: Peter Zußner Metallbau & Planungsbüro, Deutsch-Griffen • Planung Elektro: Ing.

Obwieser GmbH, Absam • Planung Haustechnik: Alpsolar Klimadesign OG, Innsbruck • Schlosser Portale: Metallbau Dollinger & Pfeifer GmbH, Volders • Statik: DI Rainer

Zangerle, Kappl • Trockenbauarbeiten: Ing. Hans Bodner Bau GmbH & Co.KG, Kufstein • Türen: Eller Türen + Möbel GmbH, Matrei am Brenner • Brandschutztüren: Nocker

Metallbau GmbH, Navis • Zimmererarbeiten: Holzbau Wurm GmbH, Stumm

Bezahlte Anzeige / Visualisierungen: driendl architects

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