Stadtgespräch Nr. 16 / Sommerausgabe
STADTGESPRÄCH feierte im Jänner 2017 das "Ein-Jahres-Jubiläum" und mittlerweile erscheint nun im Frühling 2019 nun bereits die 15. Ausgabe - mit Selcuk "Selle" Coskun auf dem Cover. Das Magazin erscheint im Drei-Monatsrhythmus im Frühling, Sommer, Herbst und Winter je ein Mal, und bietet einen bunt gemischten Überblick über Ereignisse, Veranstaltungen, Betriebe und Neuigkeiten im Großraum Innsbruck. Stadtgespräch ist ein buntes Magazin für junge und junggebliebene, interessierte LeserInnen in Innsbruck (und Großraum Tirol), das mit einem breitem Themenmix und liebevoller journalistischer Handarbeit aufwarten und begeistern kann.
STADTGESPRÄCH feierte im Jänner 2017 das "Ein-Jahres-Jubiläum" und mittlerweile erscheint nun im Frühling 2019 nun bereits die 15. Ausgabe - mit Selcuk "Selle" Coskun auf dem Cover.
Das Magazin erscheint im Drei-Monatsrhythmus im Frühling, Sommer, Herbst und Winter je ein Mal, und bietet einen bunt gemischten Überblick über Ereignisse, Veranstaltungen, Betriebe und Neuigkeiten im Großraum Innsbruck.
Stadtgespräch ist ein buntes Magazin für junge und junggebliebene, interessierte LeserInnen in Innsbruck (und Großraum Tirol), das mit einem breitem Themenmix und liebevoller journalistischer Handarbeit aufwarten und begeistern kann.
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<strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> | <strong>Sommerausgabe</strong><br />
Lifestyle<br />
& Inn'Kultur<br />
Reise-Special.<br />
Südfrankreich<br />
& PARIS<br />
bookbroker.<br />
Evelyn Unterfrauners<br />
Top 10 Sommer-Lektüre<br />
Lieblingsladen.<br />
Malen & Basteln<br />
Mangott<br />
INN'Tirol<br />
Bergseen in Tirol<br />
& Wandern<br />
mit der Familie<br />
Das Kaisertal -<br />
Tal der Gesetzlosen<br />
Titelstory<br />
Sophie Barrezeele<br />
... ist erfolgreich mit Interior Design & Home Staging und war<br />
vielleicht auch schon in Ihrem Wohnzimmer - allerdings nur im TV!<br />
Österreichs beste Interior Designerin im Interview<br />
www.stadtgespraech.at
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Freude am Fahren
PRESSEINFORMATION<br />
Die neue BMW 3er Limousine<br />
Der BMW 3er war schon immer der Vorreiter. Mit ihrer<br />
Neuauflage verbindet die Sportlimousine die erfolgreiche<br />
Geschichte mit der Zukunft. Ein Auftritt, der mit jedem<br />
Detail den Wunsch nach purer Fahrfreude erfüllt.<br />
Kaum auf der Straße, zeigt die Ikone einmal mehr,<br />
wie man sich völlig neu erfindet. Denn ihr stilprägendes<br />
Design steht sie für den Aufbruch in eine neue<br />
Ära. „Mit der siebten Generation beginnt für den<br />
BMW 3er ein neues Kapitel in der BMW Designsprache.<br />
Bekannte Themen wurden mutig neu gedacht.<br />
Seine angeborene Dynamik erfährt optisch<br />
noch mehr Präsenz“, beschreibt Betriebsleiter<br />
Giovanni Di Valentino von Unterberger-Denzel<br />
den neuen BMW 3er. Angetrieben wird die ultimative<br />
Sportlimousine von noch stärkeren und<br />
effizienteren Motoren. So verbraucht die 190 PS<br />
starke BMW 320d Limousine 4,7-4,4 l/100 km<br />
(kombiniert) bei CO2-Emissionen von 122–115<br />
g/km (kombiniert).<br />
Der neue BMW 3er: Die ultimative Sportlimousine erfüllt mit jedem<br />
Detail den Wunsch nach purer Fahrfreude.<br />
Text Schlossmarketing; Fotos ©BMW; Hintergrundbild Shutterstock<br />
DER NEUE BMW 330e.<br />
Lediglich ab 39 g/km CO2-Emissionen stößt<br />
der BMW 330e aus und steht dabei für BMW<br />
typische Fahrfreude, Leistung und maximale<br />
Effizienz. Die wegweisende BMW eDrive<br />
Technologie ermöglicht eine vergrößerte<br />
Reichweite von bis zu 60 km rein elektrisch.<br />
Der Plug-In Hybrid entfaltet mit seiner<br />
hocheffizienten Kombination aus Elektromotor<br />
und dem BMW TwinPower Turbo<br />
4-Zylinder Benzinmotor eine revolutionäre<br />
Antriebskraft mit maximal 292 PS.<br />
„Zu den 251 PS Dauerleistung kommen<br />
für Überholvorgänge nochmals 41 PS<br />
Boostleistung für circa zehn Sekunden<br />
dazu“, zeigt sich Giovanni Di Valentino<br />
beeindruckt.<br />
„Hey BMW“: Der neue BMW 3er erkennt Ihre Stimme und hört auf jedes Wort.<br />
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<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
3
Inhalt<br />
<strong>Sommerausgabe</strong> 2019<br />
06 <strong>16</strong> 36<br />
STADTGESPRÄCH<br />
INN’Tirol<br />
Aus’m Leben<br />
06 COVERSTORY:<br />
Sophie Barrezeele,<br />
im <strong>Stadtgespräch</strong><br />
mit Petra Mur<br />
10 THEMA. Startups<br />
Österreichs Startup Szene 2018<br />
& Wellenreiten in Tirol?<br />
<strong>16</strong> Bergseen in Tirol<br />
20 REGION TIROL.<br />
Das Kaisertal<br />
22 GESCHICHTE.<br />
Margarete Maultasch<br />
24 WANDERN & Hüttentipps<br />
Auf dem Berg mit der Familie<br />
28 Innsbrucks unbekannte Orte<br />
30 Bibliothek Ferdinandeum<br />
32 Tiroler Fakten mal anders<br />
34 REGIONALITÄT.<br />
Bauernmarkt & Hofladen<br />
36 L wie Leder.<br />
STADTGESPRÄCH BESUCHT:<br />
Thomas Lechle<br />
Coverfoto © Jenny Haimerl<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber und<br />
Herausgeber:<br />
Bellutti Immobilien GmbH<br />
Hallerstraße 125b<br />
A- 6020 Innsbruck<br />
Tel.: +43 512 264 150-34<br />
Unternehmensgegenstand:<br />
Immobilien<br />
Geschäftsführer:<br />
KR Arthur Bellutti<br />
www.stadtgespraech.at<br />
Verkauf + Information:<br />
Manuela Leidlmair<br />
Redaktion:<br />
Petra Mur, Lennart Pape<br />
Grafik & Redaktion:<br />
Lara Wazac<br />
OFFENLEGUNG<br />
gem. §25 Mediengesetz<br />
Kontakt:<br />
info@stadtgespraech.at<br />
p.mur@stadtgespraech.at<br />
grafik@stadtgespraech.at
Editorial<br />
„An einem Sommermorgen<br />
da nimm den Wanderstab,<br />
es fallen deine Sorgen<br />
wie Nebel von dir ab...“<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
LifeStyle<br />
40 REISE-SPECIAL<br />
Südfrankreich & Paris<br />
46 ESSEN. Endlich Sommer<br />
& inkl. Rezept<br />
48 Alles Käse, oder was?<br />
51 APP-Tipps<br />
52 WOHNTRENDS<br />
frisch aus Dänemark<br />
54 DIY Buchtipps für Kreative<br />
40 73<br />
INN’Kultur<br />
58 TIROLER KINDER<br />
David Lama<br />
60 LIEBLINGSLADEN:<br />
Malen & Basteln Mangott<br />
63 BOOKBROKER.<br />
Sommerlektüren-TOP 10<br />
66 KÜNSTLER.<br />
Rudolf Millonig<br />
68 Containerdorf goes Kunst<br />
69 Veranstaltungshighlights<br />
72 Sportlicher Seitenblick<br />
73 PLUS. Strandbild zum<br />
Ausschneiden & Aufhängen<br />
Fast das Letzte...<br />
74 Der GRANTLER<br />
Von Theodore Fontanes Zeilen<br />
inspiriert, tauschte unsere<br />
Redaktion den Schreibtisch<br />
gegen die Wanderschuhe und<br />
machte sich für Sie auf die Suche<br />
nach neuen Ausflugszielen.<br />
Auch für Abkühlung ist gesorgt<br />
– mit unserem Bergsee-Special.<br />
Auf den nächsten Seiten blättern<br />
Sie zwischen Buchtipps,<br />
Reiseberichten, Tiroler<br />
G’schichtln und Fakten,<br />
Interviews und<br />
Veranstaltungshighlights.<br />
Besonders erfreut sind wir,<br />
Ihnen die Siegerin der Show<br />
„Design Dream“ in unserer<br />
Titelstory vorzustellen. Das<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> gehörte zu den<br />
ersten, die der frisch gekürten<br />
„besten Interior Designerin Österreichs“<br />
– Sophie Barrezeele<br />
– gratulieren durften.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß<br />
beim Lesen und einen wunderschönen<br />
Sommer ...<br />
Herzliche Grüße,<br />
KR Arthur Bellutti
TITELSTORY<br />
Titelstory.<br />
Sophie<br />
Barrezeele<br />
Im (Stadt-)Gespräch<br />
mit PETRA MUR<br />
© Sophie Barrezeele<br />
Für die Titelstory unserer<br />
<strong>Sommerausgabe</strong> traf ich mich<br />
dieses Mal mit der Wahl-Tirolerin<br />
Sophie Barrezeele. Die gebürtige<br />
Belgierin lebt seit vielen Jahren in Tirol<br />
und kümmert sich mit Engagement, großer<br />
Professionalität und Leidenschaft um die<br />
Gestaltung, Atmosphäre und Ausstattung von<br />
privaten und geschäftlichen Räumen.<br />
Sie selbst bezeichnet sich vor allem als Home-Stylistin<br />
und Einrichtungsberaterin.<br />
Vor kurzem nahm Sophie an der Interior-Design-<br />
TV-Show „Design Dream“ von ProSieben<br />
Austria teil. Einer Show bei der „the best<br />
Interior Designer“ Österreichs gesucht<br />
wurde. Naja in diesem Fall: gesucht<br />
und gefunden.<br />
6 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
TITELSTORY<br />
© ProSieben Austria<br />
Damals<br />
wusste ich aber<br />
noch nicht, was mich erwarten<br />
würde. Für die Aufnahmen<br />
fuhr ich nach Wien und stellte<br />
schnell fest, dass es anders<br />
war als ich es mir vorgestellt<br />
hatte...<br />
© ProSieben Austria<br />
Die <strong>Stadtgespräch</strong>-Redaktion durfte als eine der ersten<br />
erfahren, dass die sympathische Belgierin die Show<br />
nicht nur „gerockt”, sondern auch gewonnen hat.<br />
„Liebe Sophie, herzlichen Glückwunsch zum Titel<br />
als „Beste Interior Designerin Österreichs“!<br />
Hand auf’s Herz: Hättest du mit diesem Erfolg<br />
gerechnet?<br />
Ehrlich gesagt, war ich schon total stolz, dass ich es<br />
ins Finale geschafft hatte. Dass ich die Show dann<br />
auch noch tatsächlich gewinne, daran hätte ich nicht<br />
geglaubt. Aber ich freue mich sehr darüber, dass ich<br />
begeistern konnte und bin auch sehr stolz darauf! Es<br />
ist schon eine besondere Auszeichnung „Beste Interior<br />
Designerin Österreichs“ genannt zu werden.<br />
Wie kamst du auf die Idee dich für die Show<br />
anzumelden?<br />
Es war eigentlich ein Zufall. Ich entdeckte online<br />
eine IKEA Ausschreibung für ein Gewinnspiel.<br />
Beim genaueren Hinsehen las ich, dass sie dafür auch<br />
Designer suchen – und da habe ich mich gemeldet.<br />
Damals wusste ich aber noch nicht, was mich erwarten<br />
würde. Für die Aufnahmen fuhr ich nach Wien<br />
und stellte schnell fest, dass es anders war als ich<br />
es mir vorgestellt hatte. Man fährt bei einer solchen<br />
Show nicht einfach nur hin, filmt ein paar Stunden<br />
und fährt dann wieder nach Hause.<br />
Dazu muss man vielleicht auch wissen, wie die Show<br />
aufgebaut war. Wir erhielten Informationen wie sich<br />
eine Familie einen Raum in ihrer Wohnung wünschen<br />
würde. Dann hatten wir vier Stunden Zeit für die<br />
Planung und vier weitere um alles umzusetzen. Das<br />
heißt wir fertigten die Skizzen an, erledigten die Einkäufe<br />
und bereiteten alles für den Umbau vor. Beim<br />
Aufbau von größeren Möbeln wurde uns geholfen –<br />
alles andere mussten wir selbst aufbauen, entwerfen,<br />
basteln, zuschneiden, schrauben, dekorieren.<br />
Natürlich wollte ich die Räume auch nach den Vorstellungen<br />
der Familie umsetzen. Zum Ende einer<br />
jeden Folge entschied die Jury wer von den Designern<br />
weiterkommt. Die Familie durfte dann das Zimmer<br />
wählen, das ihr am besten gefiel und dieses wurde<br />
von IKEA dann genau so im Zuhause der Familie<br />
eingerichtet. Während der gesamten Drehzeit ist man<br />
natürlich total auf die einzelnen Projekte fokussiert<br />
und sucht auch außerhalb der Show nach Ideen,<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
7
TITELSTORY<br />
Mein 40ster<br />
Geburtstag<br />
war für mich<br />
dann eine Art<br />
Knackpunkt.<br />
© nook / MK<br />
Inputs und kreativen Lösungen.<br />
Mich als Mama einer 4-jährigen Tochter stellte<br />
diese Zeit vor einigen Herausforderungen. Der<br />
Alltag musste ja trotzdem organisiert werden und<br />
in ganz normalen Bahnen weiterlaufen.<br />
Du blickst auf 20 Jahre Berufserfahrung zurück.<br />
Wie wurdest du zur Home-Stylistin?<br />
Viele Jahre arbeitete ich für eine belgische Firma<br />
als Store Managerin im Fashion-Business. Durch<br />
meine Ausbildung im Visual Merchandising<br />
war ich im Stande Geschäfte von der Pieke auf<br />
zu führen. Ich war ein Komplettpaket, wie mich<br />
meine Ex-Chefs heute noch bezeichnen. (lacht) Es<br />
konnte schon passieren, dass ich nachts noch alles<br />
umstellte oder Regale umbaute, nur um den<br />
besten Effekt zu erzielen.<br />
Mein 40ster Geburtstag war für mich dann eine<br />
Art Knackpunkt. Nach der Karenz war für mich<br />
eine Vollzeit-Anstellung nicht mehr möglich und<br />
ich suchte nach passenden Alternativen. Ich absolvierte<br />
eine Ausbildung im Bereich Homestaging<br />
in Deutschland, um mich auf den neusten Stand zu<br />
bringen und meine Fähigkeiten noch zu verbessern<br />
- danach machte ich mich selbstständig.<br />
Der Gedanke, mit einem klaren Konzept, dezenter<br />
Dekoration und stimmiger Einrichtung einen<br />
Raum verwandeln zu können, faszinierte mich.<br />
Auch war eine Weiterbildung in diesem Bereich<br />
für mich naheliegend, da ich bereits als Kind eine<br />
Leidenschaft für Kreatives besaß und bei Nachbarn<br />
und Freunden half umzuräumen, auszumisten<br />
und die Wohnung einzurichten. So kam alles ins<br />
Rollen.<br />
Es gab aber auch eine Zeit in deinem Leben, in<br />
der du nicht so genau wusstest welche Richtung<br />
es nehmen würde ...<br />
Ja, mein Umzug nach Tirol stellte mich damals vor<br />
neuen Herausforderungen und Aufgaben. Aufgrund<br />
meiner Herkunft und meiner mangelnden<br />
Deutschkenntnisse zur damaligen Zeit, konnte ich<br />
eine adäquate Anstellung, wie ich sie in Belgien<br />
hatte, in Österreich nicht erwarten. Doch ich wollte<br />
unbedingt in Tirol bleiben und fing wieder von null<br />
an: Ich fand einen Job in einem Modegeschäft und<br />
packte zuerst mal nur Kisten aus. Ich blieb hartnäckig<br />
und arbeitete an meinen Sprachkenntnissen<br />
und mit der Zeit kletterte ich die Karriereleiter von<br />
Neuem nach oben.<br />
Warum wolltest Du unbedingt nach Tirol auswandern?<br />
Einer meiner besten Freunde arbeitete damals<br />
schon in Tirol und ich besuchte ihn mehrmals. Ich<br />
habe mich sofort wohlgefühlt. Die Berge, die Menschen<br />
und die gemütliche Atmosphäre ließen mich<br />
nicht mehr los. Eines Tages stand mein Entschluss<br />
fest: Ich wollte in Tirol leben und arbeiten.<br />
Mir war selbstverständlich bewusst, dass es nicht<br />
einfach werden würde. Anfangs arbeitete ich noch<br />
für den belgischen Fashion-Store und half dabei<br />
8 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
© IKEA<br />
Sophies Homestyling zum Sieg - Aufgabe:<br />
Ein Kinderzimmer für drei Mädchen auf 18m2<br />
den Großhandel für Österreich und die<br />
Schweiz aufzubauen. Nach ein paar Umwegen<br />
erhielt ich endlich eine Stelle in einer<br />
österreichischen Firma und landete wieder<br />
im Storemanagement.<br />
Was steckt hinter deinem Firmennamen „nook“?<br />
Nook bedeutet Nische/Ecke. Bei der Namensgebung<br />
war mir eine gewisse Internationalität wichtig. Neue<br />
Designtrends zu entdecken und diese umzusetzen,<br />
auf Vintagemärkten zu stöbern und passende Möbel<br />
zu finden oder Licht und Farbe abzustimmen: Diese<br />
Dinge sind meine Leidenschaft. Mir war besonders<br />
wichtig, dass ich die Liebe dazu, auch in meine Arbeit<br />
einbringen kann.<br />
Was macht ein Homestager?<br />
Homestaging lernte ich bereits in meiner alten Heimat<br />
kennen: Dort nutzen Immobilienmakler sehr häufig<br />
diesen Service. Räume werden so gestaltet und<br />
dekoriert, dass sie möglichst viele potentielle Käufer<br />
erreichen. Diese Inszenierung ist jedoch temporär:<br />
Nach dem Verkauf werden Möbel und Einrichtung<br />
wieder abgeholt. Bauliche Veränderungen werden nur<br />
auf Wunsch von meinem professionellen Netzwerk<br />
vorgenommen.<br />
Was erwartet deine Kunden beim Home-Styling?<br />
Ich berate und unterstütze meine Kunden dabei ihre<br />
Wohnräume individuell, stilvoll und budgetgerecht<br />
einzurichten. Dabei reicht mein Service von einmaliger<br />
Beratung, über begleitendes Einkaufen bis hin zur<br />
kompletten Umgestaltung.<br />
Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen bei einem<br />
solchen Service gleich an hohe Kosten denken<br />
- stimmt das denn?<br />
Wichtig beim Home Styling ist: Wünsche und Geschmack<br />
sind individuell. Die Kosten hängen davon<br />
ab, welche Veränderungen die Kunden wünschen:<br />
Soll nur ein Raum umgestaltet werden oder die<br />
gesamte Wohnung? Wird nur eine Beratung benötigt<br />
oder ist eine Renovierung notwendig? Soll vor einem<br />
Umzug einfach mal ausgemistet und die Möbel eingelagert<br />
werden? Oder soll ein Geschäft, eine Praxis,<br />
ein Kinderzimmer usw. neu eingerichtet werden. Vor<br />
allem ist mir wichtig, dass sie die Personen anschließend<br />
in dem Raum/Wohnung wohlfühlen und ihre<br />
persönliche „Nische“ (nook) gefunden haben!<br />
Liebe Sophie, wir wünschen dir weiterhin viel<br />
Erfolg und bedanken uns ganz herzlich für das<br />
Gespräch! ■<br />
© IKEA<br />
9
START-UP<br />
Österreichs Start-Up Szene 2018<br />
Der schwerste Schritt, ist der über die Schwelle<br />
Text Lennart Pape Bildmaterial freepik & rawpixel<br />
150 neue<br />
Start-ups<br />
33%<br />
bereits im<br />
Wachstum<br />
Bis zu 200<br />
Mio. pro Jahr<br />
in Start-Ups<br />
investiert<br />
Die Startup Szene in<br />
Österreich ist im Jahr 2018<br />
endgültig in der heimischen Wirtschaft<br />
„angekommen“ und spielt<br />
darin eine wichtige Rolle. Pro<br />
Jahr werden in Österreich über<br />
150 Startups gegründet, wovon<br />
über 70% international tätig sind.<br />
Fast jedes zehnte österreichische<br />
Startup hat im vergangenen Jahr<br />
zudem über eine Millionen Euro<br />
Umsatz erwirtschaftet.<br />
Alle Startups beschäftigen durchschnittlich<br />
acht MitarbeiterInnen,<br />
wobei es dabei vielen Startups<br />
eher an Fachkräften als an einer<br />
ersten Finanzierungsmöglichkeit<br />
mangelt. Gerade Programmierer,<br />
Techniker, Produktentwickler und<br />
Experten im Bereich Sales und<br />
Marketing fehlen den Startup-<br />
Unternehmen. Dass die Startup<br />
Szene in den letzten Jahren einen<br />
weiteren, wichtigen Schritt nach<br />
vorne gemacht hat, ist einigen neuen<br />
Initiativen und Zentren sowie<br />
einer allgemeinen Professionalisierung<br />
der Gründerlandschaft in<br />
verschiedenen Orten Österreichs<br />
zu verdanken.<br />
Lebensphasen: Im Jahr 2018<br />
befanden sich 14% der Start-ups<br />
in Österreich in der sogenannten<br />
Seed-Phase. Diese beschreibt den<br />
ersten Abschnitt im Lebenszyklus<br />
eines Start-ups. Darin befinden sich<br />
diese gerade in einer Forschungsund<br />
Produktentwicklungsphase,<br />
und generieren noch keinen Umsatz.<br />
44% der Start-ups wiederum<br />
befanden sich bereits im nächsten<br />
Lebenszyklus - der Gründungsund<br />
Aufbauphase. Sie hatten ein<br />
marktfertiges Produkt und haben<br />
zudem erste Umsätze verzeichnet.<br />
Über 33% befanden sich wiederum<br />
in einer starken Wachstumsphase.<br />
Nur bei 2,2% der Start-ups war die<br />
Entwicklung am Stagnieren, während<br />
sich ca. 1% vor dem Verkauf<br />
befanden. Problematisch wird es<br />
in Österreich oft erst in späteren<br />
Finanzierungsphasen, in denen<br />
mehrstellige Millioneninvestments<br />
notwendig sind. Hier gibt es noch<br />
recht wenige Investoren. Jedoch<br />
werden in letzter Zeit immer mehr<br />
neue, sogenannte Venture-Fonds<br />
gegründet und außerdem ausländische<br />
Investoren auf österreichische<br />
Start-ups aufmerksam.<br />
Die klassischen Finanzierungswege:<br />
Erspartes &<br />
öffentliche Gelder<br />
Auch österreichische Gründer<br />
nutzen die klassischen Hauptfinanzierungsquellen<br />
um ihre Ideen<br />
umzusetzen: Erspartes und öffentliche<br />
Förderungen. Über 80% der<br />
Gründer haben ihr Erspartes für<br />
ihr Unternehmen genutzt. Außerdem<br />
beziehen knapp 55% Gelder<br />
aus öffentlicher Hand.<br />
29% können ihre Ideen dank eines<br />
kontinuierlichen Cash-Flows umsetzen<br />
und knapp ein Drittel hat<br />
zudem Gelder von sogenannten<br />
Business Angels erhalten (= Unterstützer<br />
& Förderer für Jungunternehmer).<br />
Auf den Plätzen 5 und 6 folgen<br />
dann die Unterstützung durch<br />
Familie und Freunde sowie Bankenkredite.<br />
Insgesamt werden<br />
jährlich ca. 100 bis 200 Millionen<br />
Euro in Startups investiert. Nach<br />
Meinung einiger Experten, ist dies<br />
aber noch nicht ausreichend, um<br />
die Startup Szene weit über die<br />
österreichischen Grenzen bekannt<br />
zu machen.<br />
10 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
START-UP<br />
Forderung<br />
der Start-ups<br />
nach mehr...<br />
Veränderungen erwünscht<br />
Damit mehr Geld in das Startup<br />
Ökosystem gepumpt wird, fordern<br />
viele Startups und Investoren, dass<br />
es mehr finanzielle Anreize für<br />
Business Angels gibt. Dazu zählen<br />
u.a. steuerliche Vorteile, wie es<br />
diese z.B. bei Wohnungsbauanleihen<br />
gibt. Zudem fordern sie eine<br />
bessere Ausbildung der Digital-Talente<br />
und die Möglichkeit ausländische<br />
Fachkräfte unkompliziert<br />
und schnell nach Österreich holen<br />
zu könne, sowie den Abbau<br />
bürokratischer Hürden, z.B. bei<br />
der Gründung einer GmbH (gilt<br />
als klassische Gesellschaftsform<br />
für Startups in Österreich). Diese<br />
dauert derzeit durchschnittlich 21<br />
Tage.<br />
50% der Startups<br />
aus Wien<br />
Woher kommen die<br />
Start-ups?<br />
Etwa die Hälfte aller Startups<br />
sind in Wien ansässig. Danach<br />
folgen mit einigem Abstand Oberösterreich<br />
mit ca. 15% und die<br />
Steiermark mit 12%. In Tirol sind<br />
ungefähr 3% der Startups angesiedelt,<br />
wobei gerade hier besonders<br />
versucht wird, die anderen Bundesländer<br />
durch neue Initiativen<br />
und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
einzuholen. ■<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
11
START-UP<br />
Auf der Start-up-Welle reiten<br />
Das nicht ganz so klassische Tiroler Sportangebot<br />
Text Lennart Pape Bildmaterial freepik & rawpixel<br />
„Wellenreiten“ und Surfen in Tirol?<br />
Obwohl Österreich an kein Meer grenzt gibt es bereits seit geraumer Zeit Initiativen<br />
von Menschen, die das Surfen in Tirol etablieren möchten und den Surfsport allen<br />
Tirolern nahebringen wollen. Die Idee ist dabei nicht neu. Es gab einige Surfspots die<br />
über die Jahre angedacht und auch umgesetzt wurden. So gab es in Silz jahrelang eine<br />
intakte Surfwelle und auch in Innsbruck gab es die Idee im Sill eine Welle zu bauen.<br />
Allerdings bereiten natürliche Flusswellen auf Dauer immer wieder Probleme. Bei<br />
Hochwasser kann sich das Flussbett verändern, wodurch natürliche Flusswellen im<br />
Laufe der Zeit verschwinden.<br />
Surfen in Innsbruck<br />
Dennoch möchten viele das Surfen unbedingt nach Tirol bzw. nach Innsbruck<br />
bringen. Im letzten Sommer wurden von der neu gegründeten URBAN SURF SO-<br />
LUTIONS GmbH zwei Surf-Spots, in Innsbruck und Zürich, unter dem Titel UP<br />
STREAM SURFING umgesetzt. Dank eines „Up-Stream“-Systems besteht für<br />
Surf-Interessierte die Möglichkeit das Surfen auszuprobieren und zu üben. An einem<br />
Seil-System bewegt man sich dabei flussaufwärts. Der Surfer hält dazu einfach ein<br />
Seil fest, welches mit einem „Unterwassersegel“ verbunden ist. Das Segel wird durch<br />
die Strömung des Flusses abwärts gezogen, wobei der Surfer auf der anderen Seite<br />
beschleunigt wird und den Fluss „aufwärts“ surft. Dabei kann eine Strecke von 300<br />
Metern bei einer maximalen Geschwindigkeit von 35km/h zurückgelegt werden, wodurch<br />
auch Turns, Drehungen usw. möglich sind. Das mobile System kann in jeder<br />
Stadt mit einem passenden Fluss angebracht werden und ist umweltfreundlich. Es<br />
braucht keinerlei Energie außer der Wasserkraft aus dem Fluss. Anfänger können<br />
dort zudem den ersten Surf-Kurs Tirols belegen. // www.upstreamsurfing.com //<br />
Windsurfen am Achensee<br />
Auch am Achensee hat man die Möglichkeit zu Surfen. Dort ist zwar kein Wellenreiten<br />
möglich, aber dafür kommen die Windsurfer voll auf ihre Kosten. Egal ob<br />
Anfänger oder Profi – auf dem „Meer Tirols“ ist durch die unterschiedlichen Windstärken<br />
und die Größe des Sees für jeden etwas dabei. Man findet am Achensee zwei<br />
Windsurfschulen, die Ausrüstungen verleihen und Anfänger bei ihren ersten Surfversuchen<br />
unterstützen. ■<br />
12 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
START-UP<br />
Bereits in der letzten Ausgabe haben<br />
wir einige Start-ups vorgestellt, die ihren<br />
Gründungsweg über die Unternehmerschmiede<br />
INNCUBATOR gegangen sind.<br />
Ein weiteres, frische Start-up wollen wir<br />
Ihnen natürlich nicht vorenthalten:<br />
Frisch am Gründermarkt<br />
Frisches von Amala ist ein junges Familienunternehmen<br />
am Standort Innsbruck, das<br />
sich auf frische, authentische indische Curries<br />
spezialisiert hat, die mit regionalen Zutaten<br />
produziert werden. Die Firmengründerin<br />
Amala wurde in Indien geboren und verwendet<br />
ihre Familienrezepte und traditionelle<br />
Kochverfahren, um den echten Geschmack<br />
Südindiens einzufangen. Aktuell gibt es drei<br />
Curries im Sortiment, von denen zwei vegan<br />
und eine vegetarisch sind: das traditionelle<br />
Tikka Masala, das exotische Kokos Curry<br />
und das besondere Tamarinden Curry. Durch<br />
die Zugabe von Gemüse oder Fleisch - ganz<br />
nach Belieben - werden diese Saucen in nur<br />
10 Minuten zu einem wunderbaren indischen<br />
Mahl. Ein Glas von Amalas Curries reicht<br />
für 4 Portionen und ist in Innsbruck in den<br />
Kühlregalen der Firmen Fruchthof, Insteps<br />
Markthalle, Hörtnagl und bald schon auch in<br />
Martin‘s Reformhaus erhältlich.<br />
Testen Sie es doch einfach mal selbst -<br />
MAHLZEIT!<br />
// frischesvonamala.com //<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
13
INN TIROL<br />
14
Gigantische Spuren<br />
Schneereich war der Winter und an manchen<br />
Orten drohte die weiße Gefahr. So musste<br />
auch die Nordkette kurzzeitig gesperrt werden<br />
und Experten warnten eingehend davor die<br />
Sperrzone zu betreten. Auch wenn so Einige<br />
diesen Warnungen keinen Glauben schenkten,<br />
wurden sie in den letzten Wochen eines<br />
Besseren belehrt. Die ersten warmen Tage in<br />
Tirol und gefühlt hunderte Tiroler radelten,<br />
e-bikten oder wanderten zu Innsbrucks beliebter<br />
Haus-Alm, der Arzler Alm. So auch wir. Auf<br />
dem Weg dahin staunten wir über so manche<br />
Veränderung. Denn fast konnten wir die Arzler<br />
Scharte nicht wiedererkennen: Riesige Häufen<br />
Baumstämme, Äste und tonnenweise Erde lagen<br />
auf einer immer noch sehr hohen Schneedecke.<br />
Wie Streichhölzer wurden alte und riesige<br />
Bäume, samt ihrer gigantischen Wurzeln aus<br />
der Erde gerissen. Jahr für Jahr sorgen viele<br />
Fachkundige dafür, dass Innsbruck von der<br />
unglaublichen Gewalt der Lawinen verschont<br />
bleibt. Ihnen senden wir an dieser Stelle mal<br />
ein herzliches Vergelt’s Gott und bedanken uns<br />
schon im Voraus bei allen, die sich dieser vielen<br />
Tonnen Geäst annehmen, damit die Innsbrucker<br />
auch im nächsten Winter vor dem „weißen Tod“<br />
geschützt werden.<br />
■ Petra Mur<br />
INN‘<br />
TIROL<br />
© Petra Mur
BERGLSTEINERSEE<br />
Bergseen in Tirol<br />
Kühles Nass im heißen Sommer<br />
Text © Lennart Pape<br />
© pixabay/SimonRei<br />
Bei vielen Menschen schlagen die Herzen beim Anblick der idyllischen Tiroler Berge<br />
höher. An einem warmen Sommertag hält es nur die Wenigsten zu Hause. Gerade<br />
Naturliebhaber werden von den Bergen oft magisch angezogen und möchten diese<br />
„erleben“. Dabei wollen Sie nicht nur den Duft der Freiheit einatmen, sondern die<br />
Natur auch am eigenen Körper spüren. Dafür bietet sich eine Wanderung oder Bike-<br />
Tour in Richtung eines Bergsees bestens an. Am Ziel angekommen, kann man dann<br />
wohlverdient die Füße abkühlen und die Bergidylle in ihrer Reinform genießen.<br />
Touren & Wanderungen<br />
Zu den hier vorgestellten Bergseen<br />
finden Interessierte einige tolle<br />
Routen- und Wander-Tipps mit<br />
detaillierten Angaben auf den<br />
Internetseiten www.tirol.at und<br />
www.almenrausch.at.<br />
In Tirol gibt es einige wunderschöne<br />
Bergseen, die man<br />
während einer Wanderung oder<br />
Mountainbike Tour bestaunen und<br />
genießen kann. An ganz heißen<br />
Tagen besteht natürlich auch die<br />
Möglichkeit, sich in einen der<br />
Seen zu stürzen und eine belohnende<br />
Erfrischung abzuholen.<br />
St. Anton<br />
a. Arlberg<br />
Vilsalpsee, Lache<br />
& Traualpsee<br />
Seebensee (bei Ehrwald)<br />
Brechsee (Pitztal)<br />
TIROL<br />
SÖLDEN<br />
Neustift<br />
i. St.<br />
INNSBRUCK<br />
Obernberger See<br />
Berglsteinersee<br />
MAYRHOFEN<br />
KITZBÜHEL<br />
Wildsee<br />
<strong>16</strong> <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
BERGSEEN<br />
© pixabay/kordi_vahle<br />
SEEBENSEE<br />
Berglsteinersee<br />
Das Mekka der Slackliner befindet sich zwischen<br />
Kramsach und Breitenbach mitten im<br />
Wald: Jährlich findet am Berglsteinersee das<br />
Slackline Festival wasserFest statt, bei welchem<br />
sich Naturliebhaber aus ganz Österreich<br />
zusammenfinden um sich auf der Slackline zu<br />
beweisen und sich über nachhaltige Themen<br />
auszutauschen. Aber auch sonst ist der Berglsteinersee<br />
ein beliebtes Ausflugsziel. Der See<br />
ist nur zwei Hektar groß und bis zu maximal<br />
zwei Meter tief, lockt Besucher aber mit seiner<br />
idyllischen Umgebung an, die regelrecht zum<br />
Entspannen einlädt. Zudem findet man dort<br />
auch einen Lernweg, welcher bei der Verbesserung<br />
der Lern- & Konzentrationsfähigkeit<br />
helfen soll („Erster leichter Lernen Weg“ mit<br />
12 Übungstafeln). Der See liegt auf 713 Meter<br />
und ist leicht zu Fuß zu erreichen.<br />
Seebensee Ehrwald<br />
An der Grenze zu Deutschland erhebt sich die<br />
Zugspitzarena, die sich an einem sonnigen Tag<br />
in ihrer ganzen Fülle im Seebensee spiegelt.<br />
Für gemütliche Wanderer und Familien ist<br />
diese leichte Tour von Ehrwald aus wunderbar<br />
geeignet. Zwischen dem Vorderen Tajakopf,<br />
dem Vorderen Drachenkopf und der Ehrwalder<br />
Sonnenspitze befindet sich auf <strong>16</strong>57 m der<br />
wohl atemberaubendste Bergsee Tirols. Auch<br />
der größte Skeptiker staunt, wenn der See bei<br />
Sonnenschein in türkisen Farbtönen erstrahlt.<br />
Brechsee, St. Leonhardt im Pitztal<br />
Ein weiterer traumhafter See ist der Brechsee<br />
im Pitztal. Er bietet einen wunderschönen<br />
Ausblick auf die Ortschaften Arzl und Wenns,<br />
sowie einen Panoramablick auf die umliegenden<br />
Berge Venet, Tschirgant und Gemeindekopf.<br />
Der 237m lange und 87m breite See ist<br />
von groben Blockwerken aus Felsstürzen und<br />
Moränen umgeben. Im Vergleich zu anderen<br />
Bergseen ist eine Tour zum Brechsee eine<br />
© Tirol Werbung/Herbig Hans<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
17
BERGSEEN<br />
© TVB Pitztal/Chris Walch-Breonix Foto+Design<br />
BRECHSEE<br />
© pixabay/Alpelino<br />
OBERNBERGERSEE<br />
leichteree Wanderung, da es vom Weiler<br />
Rehwald nur 700 Höhenmeter bis zum See<br />
sind.<br />
Obernberger See<br />
Nicht weit von Innsbruck entfernt, befindet<br />
sich der Obernberger See mit seiner<br />
wunderschönen Kulisse. Der Bergsee<br />
befindet sich auf 1.600 Meter und ist<br />
nach einer leichten Wanderung durch das<br />
Landschaftsschutzgebiet Obernbergtal zu<br />
erreichen. Naturliebhaber kommen bei der<br />
ca. einstündigen Wanderung um den See<br />
voll auf ihre Kosten und können die Natur<br />
von ihrer ehrlichsten Seite erleben.<br />
Wildsee Fieberbrunn<br />
Zwischen den beiden Hausbergen Henne<br />
und Wildseeloder findet man in den Kitzbühler<br />
Alpen auf 1847m Höhe den Wildsee,<br />
der einen besonderen Ausblick auf<br />
die Leoganger Steinberge eröffnet. Direkt<br />
am See befindet sich eine Schutzhütte vom<br />
österreichischen Alpenverein, von wo<br />
aus man nicht nur die beiden Hausberge<br />
erreichen, sondern zudem noch einige<br />
weitere Touren starten kann. Der wunderschöne<br />
Ausblick und die relative leichte<br />
Erreichbarkeit machen den Wildsee zu<br />
© Wiki Commons/Basotxerri<br />
18 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
© WikiCommons/Grufo<br />
BERGSEEN<br />
WILDSEE<br />
einem beliebten Wanderziel. Der See<br />
selber ist ein sogenannter Karsee, wie<br />
die meisten Bergseen. Sein Bett wurde<br />
durch einen Gletscher in der letzten<br />
Eiszeit gebildet.<br />
Lache, Traualpsee & Vilsalpsee<br />
Auf dem Höhenweg Strindenscharte<br />
kommt man gleich an drei Seen vorbei<br />
- der Lache, dem Traualpsee und dem<br />
Vilsalpsee. Die Seen des Tannheimer<br />
Tals sind ein wirklicher Augenschmaus<br />
für Wanderer.<br />
VILSALPSEE<br />
LACHE, TRAUALPSEE & VILSALPSEE<br />
© flickr.com/Norbert Reimer<br />
Gerade der Vilsalpsee bietet sich bestens<br />
für eine erfrischende Abkühlung<br />
nach einer intensiven Wanderung an.<br />
Zwar hat der See nur selten mehr als 17<br />
Grad, aber das glasklare Wasser zieht<br />
einen fast magisch an und rundet den<br />
Wandertag perfekt ab, bevor man sich<br />
entspannt auf den Rückweg begibt.<br />
Mit einer Uferlänge von 3,3 km gibt es<br />
genug Platz, um einen ruhigen Ort zum<br />
Entspannen zu finden und dank einer<br />
Länge von 1500 und einer Breite von<br />
600 Metern eignet sich der Vilsalpsee<br />
auch für Hobbyschwimmer. ■<br />
TRAUALPSEE<br />
vom Höhenweg aus<br />
© WikiCommons/ANKAWÜ<br />
© Tirol Werbung/Kranebitter Klaus<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
19
REGION<br />
KAISERTAL<br />
Das Tal der Gesetzlosen<br />
Text Lennart Pape<br />
©lolin / TVB Kufsteinerland<br />
1<br />
Im Kaisergebirge befindet sich zwischen Zahmen<br />
und Wilder Kaiser eine kleine, aber besondere Ortschaft,<br />
die bis ins Jahr 2008 nur zu Fuß erreichbar<br />
war. Es war das letzte bewohnte Tal Österreichs<br />
ohne öffentliche Verkehrsanbindung. Bis dahin<br />
mussten Fahrzeuge und andere große Alltagsgegenstände<br />
mit Helikoptern eingeflogen oder über<br />
den „normalen“ Zugang, den Kaiseraufstieg mit<br />
über 280 Treppenstufen, in Einzelteilen und zu<br />
Fuß hinaufgebracht wurden. Deshalb hatten die<br />
meisten Bewohner des Kaisertals zwei Autos:<br />
Eines im Ort ohne Kennzeichen und eines unten<br />
am Kaiseraufstieg, um zum Beispiel Einkäufe<br />
erledigen zu können. So mussten vor 2008 auch<br />
Schulkinder, Handwerker und Ärzte täglich den<br />
Kaiseraufstieg bewältigen.<br />
Auch nachdem vor zehn Jahren dann die Zufahrtsstraße<br />
gebaut wurde, haben nur Bewohner,<br />
Betriebe und Einsatzfahrzeuge die Erlaubnis (und<br />
den Schlüssel für die Schranke) den Tunnel ins<br />
Kaisertal zu durchfahren. Dadurch konnte das<br />
Kaisertal seine einzigartige Naturlandschaft erhalten.<br />
Besucher müssen immer noch über 280 Stufen<br />
überwinden, um das, im Jahr 20<strong>16</strong> zum „Schönsten<br />
Platz Österreichs“ gewählte, Naturschutzgebiet<br />
Kaisertal zu erkunden. Es bietet sowohl im Winter<br />
als auch im Sommer für Naturliebhaber und Wanderer<br />
ein herrliches Ausflugsziel und die Chance<br />
in eine einzigartige, abgeschlossene und ruhigere<br />
Welt einzutauchen. ■<br />
20 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
© Tirol Werbung- Oliver Soulas<br />
2<br />
© VANMEY Photography / TVB Kufsteinerland<br />
3<br />
TIROL<br />
© TVB Kufsteinerland<br />
© Alex Gretter / TVBKufsteinerland © sportalpen marketing /TVBKufsteinerland<br />
4<br />
5<br />
6<br />
1. Das Anton-Karg-Haus liegt im<br />
hinteren Bereich des Kaisertals<br />
auf 829m - mit Blick auf den<br />
Wilden und den Zahmen Kaiser<br />
mitten im Naturschutzgebiet.<br />
2. Winterwandern im Kaisertal<br />
3. Der Kaiseraufstieg in Ebbs-<br />
Eichelwang in den ersten<br />
Sonnenstunden des Herbsttages.<br />
4. Vom Kaisertal aus erhascht<br />
man nach den ersten Stufen<br />
noch einen kurzen Blick auf die<br />
Festungsstadt Kufstein.<br />
5. Beim Blick in das hintere<br />
Kaisertal und auf Hinterbärenbad<br />
sowie Hans Berger Haus kommt<br />
man sich direkt klein vor.<br />
6. Die Tischofer Höhle<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
KAISERTAL FACTS & FIGURES<br />
44 Einwohner<br />
30 Gebäude; 7 Gastronomiebetriebe<br />
Durch die Eröffnung des Tunnels gilt im<br />
gesamten Kaisertal Radverbot<br />
Wird auch das „Tal der Gesetzlosen“<br />
genannt, da bis zu Tunneleröffnung die Autos<br />
ohne Kennzeichen gefahren sind<br />
Die Tischofer Höhle im Kaisertal war einst ein<br />
Versammlungsort und Waffenversteck<br />
Seit 1963 ist das Tal Teil des Naturschutzgebietes<br />
Kaisergebirge.<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
21
GESCHICHTE<br />
Margarete von Tirol-Görz<br />
(genannt: Maultasch)<br />
1318-1369, Gräfin von Tirol und Görz<br />
Bild © Wiki Commons / ANKAWÜ<br />
Maultasch,<br />
Mitgift,<br />
Mord?<br />
Die letzte Gräfin &<br />
das Schicksal von Tirol<br />
Text Petra Mur<br />
Margarete „Maultasch“ – die letzte Gräfin<br />
von Tirol. Vor über 650 Jahren lenkte sie die<br />
Geschicke Tirols unter äußerst schwierigen<br />
Bedingungen. Ihre letzte politische Entscheidung:<br />
ein Meilenstein in der Tiroler<br />
Geschichte. Warum? Ihre Schenkung war<br />
verantwortlich dafür, dass Tirol an das<br />
Hause Habsburg fiel und somit in weiterer<br />
Folge zu Österreich gehörte. Doch alles der<br />
Reihe nach ...<br />
Tirol war schon vor über 700 Jahren ein begehrtes<br />
Gebiet. Es ging dabei um die Vorherrschaft im<br />
Alpenraum – um die Verbindung von Nord und Süd,<br />
West und Ost.<br />
Margaretes Vater Heinrich war nicht nur Herzog<br />
von Kärnten, sondern auch Graf von Tirol und Görz.<br />
Männliche Nachkommen blieben ihm verwehrt,<br />
weshalb Margarete zur Erbtochter wurde. Ihre ältere<br />
Schwester kam dafür nicht in Frage, da sie unheilbar<br />
erkrankt war. Margarete wurde 1318 in Tirol geboren<br />
und wuchs auf dem Stammschloss der Familie,<br />
dem Schloss Tirol, und in der Zenoburg bei Meran<br />
auf. Zu Unrecht geriet Margarete in der Vergangenheit<br />
als die „Maultasch“ in Verruf. Sie war weder<br />
hässlich noch führte sie ein ausschweifendes Leben.<br />
Auf Hochzeit folgte Hass<br />
Herzog Heinrich schwebte in chronischer Geldnot<br />
und musste Teile Tirols und Kärnten verpfänden.<br />
Zu dieser Zeit gab es drei vorherrschende Adelsgeschlechter<br />
im mitteleuropäischen Raum: die<br />
Luxemburger, die Wittelsbacher und die Habsburger.<br />
Die junge Margarete wurde vom Vater an den<br />
Meistbietenden verkauft. Das versprach für das<br />
Land Geld und politische Stabilität. Bereits 1327<br />
arrangierte man ihre Verlobung mit dem vier Jahre<br />
jüngeren Johann Heinrich von Luxemburg. Als<br />
Margarete zwölf Jahre alt war, wurde Hochzeit in<br />
Innsbruck gefeiert. Die beiden Kinder waren sich<br />
von Anfang an unsympathisch. Eine Antipathie,<br />
welche sich im Laufe der Zeit in regelrechten Hass<br />
verwandelte. Der junge Ehemann weigerte sich die<br />
deutsche Sprache zu lernen, biss und schikanierte<br />
seine Angetraute. 1335 starb Margaretes Vater. Die<br />
17-jährige war mit der Situation überfordert und<br />
22 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
Bild Rechts © Wiki Commons/ GuentherZ; Links © WikiCommons/ Maksim<br />
Bildnis der Margarete Maultasch<br />
aus der Ambraser Sammlung,<br />
GESCHICHTE<br />
Öl auf Leinwand, 1. Hälfte <strong>16</strong>. Jhdt.<br />
Mit den Wappen von Tirol, Bayern u. Kärnten<br />
Gedenktafel für Margarete von Tirol<br />
(Wien, Minoritenplatz 2a, Minoritenkirche)<br />
auch ihre Ehe verlief weiterhin unglücklich. Johann<br />
war ein Lebemann und liebte vor allem die Jagd. Als<br />
er eines Abends von einem Jagdausflug zurückkehrte<br />
stand er vor verschlossenen Toren. Margarete<br />
bewies Courage und setzte den verhassten Ehemann<br />
vor die Tür. Ihr Tiroler Gefolge unterstützte sie<br />
dabei. Sie begründete den Rauswurf mit der noch<br />
immer kinderlosen Ehe. Später erklärte sie, die Ehe<br />
sei nie vollzogen worden.<br />
Ein Jahr später heiratete Margarete den Sohn des<br />
Kaisers, Ludwig von Bayern-Brandenburg (aus dem<br />
Hause Wittelsbach). Sie bekamen vier Kinder, von<br />
denen drei das Säuglingsalter nicht überlebten. Sohn<br />
Meinhard III. wurde Margaretes Erbfolger. Mit der<br />
Heirat setzten sich die beiden über die Ermahnungen<br />
des Papstes hinweg, der die Scheidung ihrer ersten<br />
Ehe nicht anerkannte. Über Tirol wurde deshalb der<br />
Kirchenbann verhängt – weder Beerdigungen noch<br />
Taufen waren erlaubt. Besonders die ärmeren Einwohnern<br />
verließen das Land.<br />
Zudem dezimierten Missernte und Krankheit die<br />
Zahl der Bevölkerung. Wir wissen heute jedoch,<br />
dass die Menschen nicht Margaretes Verhalten<br />
gegenüber der Kirche für diese Zustände verantwortlich<br />
machten.<br />
Margaretes Leben wurde von weiteren Katastrophen<br />
wie Erdbeben und Heuschreckenplagen heimgesucht.<br />
Auch die Pest erschütterte in jenen Jahren das<br />
Land und ganz Europa. Ludwig von Brandenburg,<br />
ihr geliebter Ehemann, verstarb bereits jung. Ein<br />
Jahr danach musste Margarete auch ihren Erben,<br />
Meinhard III., zu Grabe tragen. Immer wieder gab<br />
es Spekulationen, dass beide vergiftet worden waren.<br />
Auch der Habsburger Rudolf IV. von Österreich<br />
war immer wieder verdächtigt worden. Er war der<br />
nächste Verwandte von Margarete und profitierte<br />
davon, dass sie keine Nachkommen mehr hatte. 1363<br />
überschrieb sie Rudolf IV. schließlich das Land Tirol.<br />
Margarete im Wiener Exil<br />
Zunächst sollte sie die Herrschaft über Tirol bis zu<br />
ihrem Lebensende behalten, jedoch drohte Gefahr<br />
von Seiten der Bayern und so verbrachte die Tirolerin<br />
ihre letzten Jahre in Wien. Rudolf veranlasste,<br />
dass sie nicht mehr nach Tirol kommen solle, damit<br />
die Tiroler Bevölkerung sie nicht erneut als ihre<br />
eigentliche Landesfürstin ansahen. 1369 starb Margarete.<br />
Entgegen der Tradition der Tiroler Grafen<br />
wurde sie nicht in Stams begraben, sondern in der<br />
Minoriten-Kirche in Wien. Ihre geliebte Heimat<br />
durfte die letzte Tiroler Gräfin nie wiedersehen. ■<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
23
FAMILIEN-<br />
Hüttengaudi<br />
für die ganze Familie<br />
Text © Lennart Pape<br />
PFEISHÜTTE IM KARWENDELGEBIRGE ©Tirol Werbung / Schwarz Jens<br />
Rund um Innsbruck findet man eine Vielzahl an Hütten-Ausflugszielen, die<br />
man nicht nur als Tagesausflug zu Fuß oder mit dem Mountain-Bike ansteuern,<br />
sondern auch mit einer Übernachtung verbinden kann. Denn an einem Sommertag<br />
gibt es doch fast nichts Schöneres als einmal richtig abzuschalten und abends den<br />
Sonnenuntergang zu genießen, bevor man am nächsten Morgen gemeinsam mit<br />
den Liebsten und der Sonne aufsteht und eine neue Tour startet.<br />
Pfeishütte im Karwendelgebirge<br />
Am Ende des Samertales im Naturpark Karwendel<br />
findet man die Pfeishütte auf 1.922m. Auch sie eignet<br />
sich bestens für eine Wanderung mit Übernachtung für<br />
die ganzen Familie. Erreichbar ist die Hütte z.B. über<br />
den Goetheweg. Man fährt von Innsbruck aus mit der<br />
Nordkettenbahn zum Hafelekar und geht von dort aus<br />
Richtung Pfeishütte. An der Hütte angekommen, kann<br />
man verschiedene weitere Hütten ansteuern und über<br />
den Adlerweg (die Pfeishütte liegt an der 12. Etappe des<br />
Adlerwegs) das gesamte Karwendelgebirge erkunden.<br />
Zudem gibt es einige Bergspitzen, die man in 2-4h von<br />
der Hütte aus gut zu Fuß erreichen kann. Dazu gehören<br />
u.a. die Stempeljochspitze auf 2.529m. Für die einfache<br />
Tour begibt man sich 200m östlich von der Hütte auf den<br />
Pfad 221. Dieser führt bis zum Stempeljoch auf 2.215m<br />
Höhe. Von dort aus geht es Richtung Norden über den<br />
Wiesenrücken und einfaches felsiges Gelände bis zum<br />
Gipfel. Die Pfeishütte kann man aber auch per Mountainbike<br />
von Scharnitz aus erreichen. // www.pfeishuette.at//<br />
© Tirol Werbung / Schwarz Jens<br />
24 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
AUSFLÜGE<br />
Meißner Haus im Viggartal<br />
Auf 1.720m findet man im wunderschönen<br />
Viggartal in den Tuxer Alpen das<br />
Meißner Haus. Von diesem kann man<br />
mit der ganzen Familie die verschiedenen<br />
umliegenden Gipfel erklimmen und<br />
hat dabei durchgehend einen malerischen<br />
Ausblick auf die wunderschönen<br />
Bergspitzen im Süden und im Norden.<br />
Eine Tour führt auf die Viggarspitze,<br />
wobei man vom Meißner Haus dem Weg<br />
Richtung Boschebenhütte nimmt. Dem<br />
Kamm Richtung Osten folgend, vorbei<br />
an verschiedenen Abzweigungen, bis<br />
es links Richtung Viggarspitze geht.<br />
Die Strecke dauert ca. 2h und bietet ein<br />
wahres Naturspektakel. Beim Abstieg<br />
wird der Gipfel überschritten und den<br />
Glungezer Verbindungsweg entlang gegangen, wobei es dort einen steilen markierten Steig ins Tal<br />
gibt. Je nach Lust und Laune kann man von dort noch die Tour auf den Glungezer (2.610m) machen,<br />
welche ca. eine weitere Stunde in Anspruch nimmt. Das Haus selber ist über vier verschiedene Wege<br />
zu erreichen. Einer von diesen beginnt am Parkplatz Mühltal und führt über den Forstweg entlang des<br />
Viggarbachs in ca. 2h Aufstieg bis zum Meißner Haus. Eine weitere Tour beginnt an der Bergstation<br />
des Patscherkofels und führt entweder über den Gipfel des Patscherkofels, den Zirbenweg oder den<br />
Jochleitensteig zum Meißner Haus. // www.meissner-haus.at//<br />
Bild von © www.meissner-haus.at<br />
Bild von © www.lehnberghaus.com<br />
Lehnberghaus<br />
In Obsteig findet man mitten in einer wunderschönen<br />
Bergidylle das Lehnberghaus. Es<br />
ist ein perfekter Startplatz für Wander- und<br />
Mountainbike-Touren – egal ob für Familien<br />
oder ambitionierte Bergsportler. Die Mieminger<br />
Berge bieten sowohl im Sommer als auch<br />
im Winter zahlreiche Möglichkeiten für Sportbegeisterte.<br />
Eine Tour zum Lehnberghaus mit<br />
dem Mountainbike beginnt bei der Kirche in<br />
Mötz, von wo es weiter Richtung Nordwesten<br />
vorbei an der Talstation des Grünberglifts,<br />
über das Gasthaus Arzkasten bis hoch zum<br />
Lehnberghaus geht, das auf 1.553m liegt. Ab<br />
dem Gasthaus Arzkasten kann man auch sehr<br />
gut zu Fuß starten und hoch zum Haus wandern.<br />
Von dort aus gibt es dann verschiedene, kurze oder auch längere Wanderungen. Hier kann man<br />
sich Richtung Lacke (mit Aussichtsplattform auf das Mieminger Plateau) und Wankspitze wenden,<br />
aber auch Richtung Tajakopf oder Höllkopf. // www.lehnberghaus.com//<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
25
GOLF<br />
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OLYMPIA GOLF<br />
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bei Puttern nicht halt. Wir besitzen ein großes<br />
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<strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
Sponge wer??<br />
Naja zugegeben, der sprechende<br />
Schwammkopf ist vielleicht nicht jedermanns<br />
Darling, aber bekannt ist er<br />
mittlerweile bereits seit zwei Jahrzehnten.<br />
Denn SpongeBob feiert 2019 seinen<br />
20. Geburtstag! Selbst diejenigen<br />
die diese Serie noch nie geschaut haben,<br />
sind sicherlich irgendwann auf das<br />
Bild des gelben eckigen Putzschwammes<br />
gestoßen. Persönlicher Geschmack<br />
hin oder her – der Erfolg gibt der<br />
Serie recht. Einen Schwammkopf, der<br />
in einer Ananas auf dem Grund des<br />
Ozeans lebt, gab es bis zum Start der<br />
Comic-Serie noch nicht. Und so wurde<br />
SpongeBob binnen kurzer Zeit auf<br />
unzähligen Sendern ausgestrahlt. Das<br />
Jubiläum muss der gelbe Schwamm<br />
allerdings ohne seinen Erfinder feiern.<br />
Stephen Hillenburg verstarb leider vor<br />
ein paar Monaten.<br />
Vor mehreren Jahren eroberte Sponge-<br />
Bob auch die Kinowelt. 2020 soll nun<br />
bereits der dritte Teil auf die Leinwand<br />
kommen. Auch am Broadway gibt es<br />
bereits ein Musical. Laut „New York<br />
Times“ sorgten allein die unzähligen<br />
Merchandising-Artikel bis 2017 für<br />
einen Gesamtumsatz von 13 Milliarden<br />
Dollar (11,6 Milliarden Euro).<br />
Soviel Erfolg soll doch gefeiert werden<br />
- Happy Birthday!<br />
■ Petra Mur<br />
© pixabay/ Tabeajaichhalt<br />
aus‘m<br />
LEBEN
INNSBRUCK<br />
Innsbrucks (un)bekannte Orte<br />
Nicht nur ein Highlight für Touristen<br />
Text & Bilder Lennart Pape<br />
Plätze, Figuren, Kunstwerke – Sicherlich haben Sie schon vieles auf Ihrem Weg durch Innsbruck<br />
entdeckt. Es gibt ja auch wirklich einiges zu sehen in der Tiroler Landeshauptstadt.<br />
Doch kennen Sie die Hintergründe zu all diesen Sehenswürdigkeiten und Orten?<br />
Dazu zählt zum Beispiel der Dürerblick<br />
im Waltherpark. In dem<br />
Pavillon am Inn ist seit 2015 die<br />
„Skyline“ von Innsbruck festgehalten<br />
in Anlehnung an Dürers<br />
Bild „Innsbrugg von Norden“,<br />
welches Tirols Hauptstadt um<br />
1500 darstellt. Dürer soll das Bild<br />
ungefähr an diesem Ort gemalt<br />
haben.<br />
Den Betonpavillon gibt es wiederum<br />
bereits seit 1980 und eigentlich<br />
sollte er als Laube fungieren,<br />
wurde jedoch nie bepflanzt. Zu<br />
finden ist dort zudem eine Tafel<br />
mit einer Abbildung des Originalbildes,<br />
das heute in der Albertina<br />
in Wien zu finden ist.<br />
Auf dem Bozener Platz befindet<br />
sich der Rudolfsbrunnen (auch<br />
Laufbrunnen genannt). Der Bau<br />
des Brunnens wurde als Denkmal<br />
anlässlich der 500-Jahr-Feier<br />
(1363-1863) der Vereinigung Tirols<br />
mit Österreichs beschlossen.<br />
Baubeginn war 1873, wobei die<br />
Fertigstellung des Brunnens dann<br />
im Jahr 1877 abgeschlossen wurde.<br />
Auf der achteckigen Säule<br />
befindet sich eine Statur von Herzog<br />
Rudolf IV. (auch der Stifter<br />
genannt), der von 1358 über die<br />
Herzogtümer Österreich, Kärnten<br />
und Steiermark sowie von 1363<br />
bis 1365 über die Grafschaft Tirol<br />
herrschte. Der Brunnen wurde<br />
zwar im Beisein vom Kronprinz<br />
Rudolf von Österreich-Ungarn<br />
feierlich eingeweiht, bekam aber<br />
seinen Namen von dessen Vorfahren<br />
Rudolf IV.<br />
Der Emile-Béthouart-Steg (bis<br />
2003 Innsteg) wurde bereits im<br />
Jahre 1875 errichtet und verbindet<br />
seitdem die Stadtteile St. Nikolaus<br />
und Saggen über den Inn.<br />
Zuvor gab es ab 1836 nur eine<br />
Fährverbindung an dieser Stelle,<br />
welche den Nutzern einen Umweg<br />
über die Innbrücke ersparte. Auf<br />
Grund von Hoch- bzw. Niedrigwasser<br />
oder Eis konnte der Fährbetrieb<br />
allerdings nicht immer<br />
umgesetzt werden, wodurch der<br />
Wunsch der Bürger nach einem<br />
Steg größer wurde.<br />
1871 wurde zunächst mit der<br />
Errichtung eines Holzstegs begonnen,<br />
wobei dieser nach der<br />
Fertigstellung des Eisenstegs 1875<br />
nicht mehr genutzt wurde. Für den<br />
Übergang musste man bis 1900<br />
einen Kreuzer zahlen, woher der<br />
auch heute noch manchmal benutzte<br />
Name Kreuzersteg kommt.<br />
Seinen aktuellen Namen verdankt<br />
die Fußgängerbrücke dem Einsatz<br />
von Emile Bérthouart, dem<br />
ehemaligen Oberbefehlshaber der<br />
franz. Besatzungsgruppen, welcher<br />
sich von 1945 über 10 Jahre<br />
um Verständigung und Versöhnung<br />
mit dem Tiroler Volk verdient<br />
machte.<br />
Ein weiteres Highlight, das jeder<br />
Tiroler kennt, ist der Stadtteil<br />
Hungerburg (auch Hoch-Innsbruck<br />
genannt). Bestimmt hat sich<br />
der ein oder andere schon mal<br />
gefragt, wo dort oben eigentlich<br />
eine Burg sein soll. Alle, die der<br />
Meinung sind, dass es dort nie<br />
eine Burg gab, haben natürlich<br />
recht. Der Name Hungerburg ist<br />
ein Spottname und entstammt<br />
dem 19. Jahrhundert.<br />
Damals ließ der Gatte von Maria<br />
von Wörndle zu Weiherburg dort<br />
ein Sommerhaus (Neuhof Mariabrunn)<br />
bauen, welches zugleich<br />
als Jausenstation dienen sollte.<br />
Da es dort aber anscheinend nur<br />
klägliche Mahlzeiten gab, wurde<br />
es vom Volk als Hungerburg<br />
verspottet. Während sich dann<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts dort<br />
mehr und mehr Häuser ansiedelten,<br />
blieb der Name bestehen. Untrennbar<br />
mit der Entwicklung der<br />
Hungerburg als Ort ist zudem die<br />
erste Hungerburgbahn verbunden,<br />
die 1906 fertig gestellt wurde. ■<br />
28 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
ENTDECKEN<br />
5<br />
1<br />
2<br />
6<br />
3<br />
© Wiki Commons<br />
7<br />
© Tirol Werbung/KathreinVerena<br />
4<br />
1. Der Rudolfsbrunnen am Boznerplatz<br />
2. Der Dürerblick im Waltherpark<br />
3. Dürers Bild „Innsbrugg von Norden“<br />
4. Die Aussicht von der Hungerburg<br />
5.-6. Emile-Béthouart-Steg mit Widmungsschild<br />
7. Alte Postkartenansicht (1927) der Hungerburg<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
29
BIBLIOTHEK<br />
Wollten Sie schon immer mal wissen, was an<br />
Ihrem Geburtsdatum in Tirol, Südtirol oder<br />
Trentino los war? In der Bibliothek des Landesmuseums<br />
Ferdinandeum werden Sie fündig!<br />
Auf S(ch)atzsuche<br />
In der Bibliothek des Ferdinandeums<br />
Text Petra Mur Bilder ©Wolfgang Lackner<br />
Schatzjäger wie Indiana Jones wären sicher<br />
neidisch gewesen auf die vielen Schätze die ich an<br />
einem sonnigen Vormittag im Mai auf dem Tisch<br />
vor mir liegen hatte. Und dies alles ganz ohne<br />
Suchen! Dabei wusste ich gar nicht was mich alles<br />
erwarten würde als ich über den Hintereingang<br />
das Tiroler Landesmuseum betrat, um kurz darauf<br />
die hausinterne Bibliothek zu erkunden.<br />
Als bekennende Leseratte und Buchliebhaberin war ich<br />
allein schon von der Atmosphäre hin und weg. Doch Nikolaus<br />
Bliem, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bibliothek<br />
des Ferdinandeums, schaffte es auch während unseres<br />
Gesprächs immer wieder neue WOW-Fundstücke hervorzuzaubern.<br />
Oder haben Sie etwa schon oft eine 500 Jahre alte Bilderbibel<br />
in der Hand gehabt? Oder im Jahr 2019 in der Tiroler<br />
Tageszeitung vom 9. Mai 1955 geblättert?<br />
Und das Beste daran: Die Bibliothek ist von Dienstag bis<br />
Freitag jederzeit für ALLE kostenlos zugänglich.<br />
Handschrift mit Gedichten<br />
aus dem 15. Jahrhundert<br />
Ohne diese Schenkungen<br />
wäre es uns<br />
teilweise unmöglich ein<br />
derartig umfangreiches<br />
Archiv anzulegen<br />
Nikolaus Bliem über den wichtigen<br />
Beitrag von Förderern und Freunden<br />
des Ferdinandeums<br />
30 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
Die Bibliothek, ein Ort der Ruhe und<br />
ein Mekka für Schatzsucher<br />
FERDINANDEUM<br />
Die Wappensammlung des Ferdinandeums<br />
Beim Haupteingang gleich links<br />
In der Bibliothek Ferdinandeum findet man alles<br />
was von Tirolern, über Tirol und weltweit über<br />
Tiroler und Tirolerinnen gedruckt wurde. So<br />
entdeckt man unter den knapp 300.000 Bänden<br />
an Büchern, Zeitschriften und Zeitungen unter<br />
anderem auch einen Tirol-Reiseführer in japanischer<br />
Sprache sowie die akribisch und in sauberster<br />
Schönschrift verfassten Reiseaufzeichnungen<br />
von Paula Lechleitner und dem Kammerchor<br />
Walter von der Vogelweide. Darin sind die damaligen<br />
Flugbedingungen und -verhältnisse ebenso<br />
beschrieben wie der detaillierte Reiseablauf.<br />
Dieses handgeschriebene Tagebuch wurde der<br />
Bibliothek im Zuge einer Schenkung übergeben.<br />
„Ohne diese Schenkungen wäre es uns teilweise<br />
unmöglich ein derartig umfangreiches Archiv<br />
anzulegen“, bestätigt Nikolaus Bliem.<br />
Denn man findet im Ferdinandeum nicht nur alte<br />
Bücher und Zeitungen. Die Bibliothek verfügt<br />
außerdem über Fotos, Postkarten, Speisekarten,<br />
Wahlwerbungen oder Tourismusprospekte der<br />
letzten Jahrzehnte, teilweise seit Beginn der einzelnen<br />
Erfindungen.<br />
Übrigens: Auch das <strong>Stadtgespräch</strong> wird von den<br />
sieben MitarbeiterInnen der Bibliothek archiviert<br />
und schon bald auch das erste Mal als Buch<br />
gebunden.<br />
Studierende und Interessierte können außerdem<br />
bei der Suche nach Informationen zu Tiroler<br />
Orten und Persönlichkeiten, auf ein 30.000 großes<br />
Karteikartensystem zurückgreifen. Dieser<br />
bis 2003 geführte Katalog, mit großteils handschriftlichen<br />
Karteikarten, ist nach wie vor ein<br />
zentrales Recherchemittel. Das Kartensystem<br />
wird bereits seit der Eröffnung der Bibliothek<br />
1823 genutzt und stets erweitert.<br />
Während meines Besuchs gab Nikolaus Bliem<br />
meinen Nachnamen in eine Suchmaske am<br />
Laptop ein und veranschaulichte mir damit die<br />
digitalisierte Wappensammlung der Bibliothek.<br />
Die Sammlung beinhaltet 30.000 Wappen, die<br />
online aufgerufen werden können. Die Vorlage<br />
für diesen Online-Katalog lieferten wiederum<br />
Karteikarten, auf denen die Wappen zum Teil<br />
von Hand aufgezeichnet wurden.<br />
Apropos online: Natürlich verfügt die Bibliothek<br />
auch über eine Wlan-Verbindung, die den Besuchern<br />
jederzeit zur Verfügung steht.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
wappen.tiroler-landesmuseen.at<br />
opac.tiroler-landesmuseen.at<br />
tiroler-landesmuseen.at<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
31
TIROL<br />
Besondere Heimat<br />
Tirols etwas andere Fakten<br />
Text Lennart Pape<br />
Dass Tirol viel Besonderes zu bieten hat, das wissen wir. Ein paar dieser<br />
Besonderheiten sind vor allem für unsere Lebensqualität bedeutend -<br />
wir haben hier für Sie ein paar Fakten zusammengetragen...<br />
Hohe Trinkwasserqualität und<br />
Tiroler Wasser als Strommotor<br />
In den Tiroler Bergen befinden<br />
sich über 1,5 Milliarden Kubikmeter<br />
Wasser in Trinkqualität,<br />
die aus rund 10.000 Quellen<br />
gewonnen werden. Das kalte,<br />
glasklare Wasser aus den<br />
Bergen ist aber nicht nur eine<br />
erfrischende Wohltat für<br />
Wanderer oder gesundes Trinkwasser<br />
für die Bevölkerung, es<br />
ist auch ein riesiger Energiemotor,<br />
der jährlich über 7.000<br />
Gigawatt Strom in über 1.000<br />
Wasserkraftanlagen generiert.<br />
13% „Wohnfläche“ –<br />
Große und kleine<br />
Gemeinden<br />
Insgesamt gibt es 279 Gemeinden<br />
mit 270 Postleitzahlen. Die<br />
bevölkerungsreichste Gemeinde<br />
ist Innsbruck mit über 120.000<br />
Einwohnern, gefolgt von<br />
Kufstein (ca. 19.000 Einwohner)<br />
und Telfs (ca. 15.700). Die<br />
bevölkerungsschwächste<br />
Gemeinde ist Gramais im<br />
Lechtal mit 45 Einwohnern,<br />
dicht gefolgt von Namlos<br />
(72), Kaisers (76) und Hinterhornbach<br />
(92). Alle anderen<br />
Gemeinden Tirols haben<br />
mindestens 100 Einwohner.<br />
Die höchst gelegene Gemeinde<br />
ist dabei Spiss auf 1.780m,<br />
während Ebbs und Erl mit 475m<br />
bzw. 476m am tiefsten liegen.<br />
Es gibt über 175.000 Gebäude<br />
mit über 375.000 Wohnungen.<br />
Knapp 295.000 Wohnungen<br />
haben eine Hauptwohnsitzangabe<br />
und über 260.000 der<br />
Wohnungen sind von Österreichern<br />
angemeldet.<br />
Die meisten Gebäude, Wohnungen<br />
und Einwohner sind<br />
im Bezirk Innsbruck-Land<br />
anzutreffen, während Reutte<br />
den kleinsten Bezirk stellt.<br />
Dabei können die Tiroler nur<br />
ca. 13% der Landesfläche der<br />
12.640km² bewohnen.<br />
32 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
FAKTEN<br />
Natur, Tradition und Sport<br />
Die Alm auf dem Berg gehört<br />
seit jeher zu Tirol und verbindet<br />
Natur mit Tradition. Über<br />
2.100 Almen befinden sich in<br />
Tirol und produzieren einen<br />
Großteil der regionalen Milchprodukte.<br />
Diese schmecken<br />
nicht nur gut, sondern sind<br />
aufgrund der Zusammensetzung<br />
von Futter und Höhenlage<br />
auch gesünder.<br />
Auch der Bergsport gehört<br />
zur Tradition der Tiroler. Da<br />
allerdings nicht alle gerne die<br />
Berge hinauflaufen, findet man<br />
in Tirol über 1.100 Lifte und<br />
Seilbahnen, welche stündlich<br />
über 1.363.000 Menschen<br />
transportieren können.<br />
Die meisten Anlagen befinden<br />
sich in der Skiwelt Wilder<br />
Kaiser – Brixental. Besucher<br />
können dort 90 Liftanlagen<br />
nutzen, die über 140.000 Personen<br />
pro Stunde befördern.<br />
In Bezug auf Anzahl an<br />
Sportanalgen kommt nach<br />
den Liften und Seilbahnen<br />
erst einmal lange gar nichts.<br />
Danach kommen die 320<br />
Fussballplätze und stellen<br />
somit den zweitgrößten Anteil<br />
an Sportanlagen, während<br />
an dritter Stelle mit über 230<br />
Stück die Rodel- und Sommerrodelbahnen<br />
stehen.<br />
Die Luft zum Leben<br />
Waldflächen spielen eine wichtige<br />
Rolle in Tirol - bietet uns der Wald<br />
immerhin die Luft zum Leben. Der<br />
Mensch „veratmet“ zeit seines Lebens<br />
ca. 350.000 kg Luft! Die Landesfläche<br />
von Tirol ist (zum Glück) zu 40% mit<br />
Wald bedeckt; wobei der Wald über die<br />
letzten 30 Jahre jährlich um 5% oder<br />
900ha Wald gewachsen ist.<br />
Beispielbilder © pixabay<br />
Dabei nahm die Nutzung der erneuerbaren<br />
und nachhaltigen Energiequelle<br />
Holz von 2014 bis 2017 wieder ab,<br />
sodass 2017 nur 66% (oder rund 1,19<br />
Mio. m³) Holz genutzt wurde. ■<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
33
REGIONAL<br />
Die Zukunft der Landwirtschaft<br />
Regionalität auf unseren Tellern<br />
Text Lennart Pape<br />
Frische Produkte,<br />
direkt aus der Region:<br />
In Tirol haben wir das große<br />
Glück, Obst und Gemüse quasi<br />
aus der Nachbarschaft zu<br />
beziehen. Mehr denn je schätzen<br />
die TirolerInnen frische Ware auf<br />
ihren Tellern. Auch der nachhaltige<br />
Anbau, sowie schonende<br />
und kurze Transportwege spielen<br />
eine immer größere Rolle bei der<br />
Wahl der Lebensmittel.<br />
Die verschiedenen Möglichkeiten,<br />
die sich dabei anbieten, habe ich<br />
mir kürzlich am Beispiel Hall<br />
in Tirol angesehen. Dort findet<br />
wöchentlich am Samstag, zwischen<br />
09 und 13 Uhr, der Bauernmarkt<br />
am oberen Stadtplatz statt.<br />
Angeboten werden qualitativ<br />
hochwertige regionale Produkte.<br />
Dabei reicht das Angebot von<br />
Obst über Milchprodukte, Honig<br />
und Blumen bis zu Fleischspezialitäten.<br />
Dank der Regionalität<br />
der Produkte vermittelt der Bauernmarkt<br />
ein einzigartiges Gefühl<br />
von Geschmack und Duft der<br />
frischen Waren, die direkt um die<br />
Ecke „gewachsen“ und nicht mit<br />
Chemie behandelt worden sind.<br />
Der Haller Bauernmarkt blickt<br />
auf eine Jahrhunderte alte Tradition<br />
zurück. Bereits seit ca.<br />
1280 besitzt Hall das Marktrecht,<br />
wodurch sich Woche für Woche<br />
Bauern aus den umliegenden<br />
Ortschaften einfanden, um ihre<br />
Produkte zu verkaufen. Nachdem<br />
die Anzahl der Bauernmärkte<br />
im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts<br />
aber generell abnahm,<br />
besann man sich vor fast 30 Jahren<br />
wieder auf diese alte Tradition<br />
und rief den Bauernmarkt zurück<br />
ins Leben.<br />
Zum Teil wurde dies unternommen,<br />
um die Innenstadt zu beleben.<br />
Aber andererseits auch um<br />
neben den großen Einkaufshäusern<br />
eine zweite Anlaufstelle zu<br />
haben. Gerade unter der Prämisse,<br />
dass Regionalität heutzutage eine<br />
immer bedeutendere Stellung einnimmt,<br />
kann man sagen, dass dies<br />
eine weise Entscheidung war.<br />
© TVB Hall-Wattens<br />
Mehr zum<br />
Thema Essen<br />
& Infos zu<br />
Bauernmärkten<br />
in Tirol auf<br />
Seite 46<br />
34 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
Der Generationen-Hofladen<br />
In Hall findet man aber noch einen<br />
weiteren Ort, an dem regionale<br />
Produkte aus dem eigenen Anbau<br />
verkauft werden: Der Gartenfeldhof<br />
Eliskases in der Milser<br />
Straße. Von April bis Dezember<br />
werden im Hofladen des Familienbetriebs,<br />
je nach Saison, verschiedene<br />
Gemüse- und Obstsorten<br />
sowie einige andere Besonderheiten<br />
verkauft. Auf 14 Hektar<br />
werden in diesem Sommer u.a.<br />
Radieschen, Kraut, Erdbeeren,<br />
Zucchini und Erdäpfel angebaut.<br />
Heuer gibt es zudem Asia-Senf-<br />
Salate im Sortiment.<br />
In Verbindung gebracht wird<br />
der Hofladen vor allem mit der<br />
freundlichen Ur-Oma Marianne<br />
Eliskases, die bereits seit mehreren<br />
Jahrzehnten den Verkauf<br />
im Hofladen übernimmt. Das<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> traf Georg Eliskases<br />
zum Interview, um mit ihm<br />
über seine Arbeit zu sprechen. Er<br />
selbst hat auf dem Hof von seinen<br />
Eltern, Walter und Ruth, nach<br />
seiner Schulzeit angefangen und<br />
kümmert sich seitdem zusammen<br />
mit Partnerin Sofia und den zwei<br />
Kindern um den Anbau, das Ernten<br />
und den Hofladen.<br />
<strong>Stadtgespräch</strong>: Herr Eliskases,<br />
wie lange dauert ein durchschnittlicher<br />
Arbeitstag bei Ihnen und<br />
was macht die Arbeit als Landwirt<br />
für Sie besonders?<br />
Herr Eliskases: Im Sommer<br />
beginnt der Arbeitstag (Mo.–Sa.)<br />
meist früh am Morgen und geht<br />
bis zum Abend. In der Zeit bin<br />
ich den ganzen Tag unterwegs,<br />
aber das ist für mich ganz normal<br />
und ich kenne es gar nicht anders.<br />
In den Wintermonaten ist es ein<br />
wenig ruhiger. Doch Ende Februar<br />
geht es dann wieder richtig<br />
los - dann setze ich die ersten<br />
Salatpflanzen.<br />
Mitte April beginnt schon die<br />
Erntesaison. Zuerst mit den<br />
Radieschen, dann im Juni mit den<br />
Kartoffeln bis im Herbst die Äpfel<br />
gepflückt werden. Das Schönste<br />
für mich ist, dass wir so breit<br />
aufgestellt sind und so viele verschiedene<br />
Produkte anpflanzen.<br />
So habe ich immer etwas Neues<br />
zu tun. Zudem ist jedes Produkt<br />
speziell und hat etwas Lässiges.<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Was wünschen Sie sich für die<br />
Zukunft der Landwirtschaft?<br />
Erst einmal freue ich mich darüber,<br />
dass viele Menschen auf den<br />
Kauf von regionalen Produkten<br />
wertlegen und unseren Hofladen,<br />
sowie die Arbeit eines Landwirts<br />
schätzen. Bestimmte Wünsche<br />
habe ich sonst nicht. Außer perfektes<br />
„Wachswetter“ für meine<br />
Pflanzen: vier Tage Sonnenschein<br />
und einen Tag Regen.<br />
Wie sieht es bei Ihnen mit neuen<br />
technischen Möglichkeiten in der<br />
Landwirtschaft aus?<br />
Theoretisch gibt es da einiges,<br />
wie Roboter, die beim Ernten und<br />
Packen helfen oder Apps die bei<br />
der Organisation helfen. Wir selber<br />
sind aber einerseits zu klein,<br />
sodass es für uns nicht rentabel<br />
ist, und andererseits braucht man<br />
zumindest für die automatisierte<br />
Arbeit am Feld einen perfekten<br />
Boden ohne Steine. Und so einen<br />
Boden haben wir hier in Hall leider<br />
nicht.<br />
Lieber Herr Eliskases, vielen<br />
Dank für das nette Gespräch!<br />
... Ich freue ich mich darüber,<br />
dass viele Menschen<br />
auf den Kauf von regionalen<br />
Produkten wertlegen<br />
und unseren Hofladen,<br />
sowie die Arbeit eines<br />
Landwirts schätzen.<br />
G. Eliskases<br />
Der Gartenfeldhof versorgt uns übrigens<br />
auch auf FB mit Obst & Gemüse -<br />
zumindest auf Fotos!<br />
Foto © Gartenfeldhof Obst & Gemüse<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
35
STADTGESPRÄCH<br />
L wie Leder<br />
Oder kennen Sie den Beruf des Taschners noch?<br />
Ein Beitrag von Lara Wazac<br />
Für eine Lehre ist es nie zu spät,<br />
dachte sich Thomas Lechle aus<br />
Innsbruck. In einigen Medien<br />
wurde bereits fleißig darüber<br />
berichtet, seit er sich vor knapp<br />
vier Jahren dazu entschloss<br />
einen Beruf zu erlernen, der<br />
nahezu vom Aussterben bedroht<br />
ist. Das <strong>Stadtgespräch</strong> hat Thomas<br />
nun einen Besuch abgestattet,<br />
um herauszufinden, wie es<br />
ihm seitdem ergangen ist.<br />
Es war einmal... Ein Lederarmband<br />
führte Thomas Lechle 2013<br />
in Helmut Schmardas Lederwerkstätte<br />
in der Maria-Theresien-Straße,<br />
ein Familienbetrieb in dritter<br />
Generation und der letzte seiner<br />
Zunft im Raum Tirol. Sie kennen<br />
sich seit Thomas Kindheit, denn<br />
die Familien sind gut befreundet<br />
und Thomas, selbst Sohn eines<br />
Lederhändlers, war schön öfter<br />
hier zu Besuch. Doch die Werkwurde<br />
schließlich zur Geburtsstatt<br />
für seinen beruflichen Neuanfang.<br />
„Es hat sich aus der Situation heraus<br />
ergeben. Es war der perfekte<br />
Zeitpunkt, weil ich mir immer<br />
wieder die Sinnfrage gestellt habe.<br />
Was mache ich beruflich gesehen<br />
aus meinem Leben und macht es<br />
mir Spaß? Vor allem soviel Spaß,<br />
dass ich es auch die nächsten<br />
30 Jahre machen möchte?“ sagt<br />
Thomas, und spielt darauf an, dass<br />
Zufriedenheit und Freude an der<br />
Sache Grundbedingungen für seine<br />
Berufswahl sind. Diese positiven<br />
Motivationsfaktoren verspürt<br />
er heute noch genauso stark wie zu<br />
Beginn seiner Ausbildung hier.<br />
Man könnte meinen, als ehemaliger<br />
Freeride-Profi und Designer<br />
mit spannender beruflicher Vita<br />
und einem Master in Innovations-<br />
und Produktmanagement<br />
hätte Thomas seine Ziele bereits<br />
erreicht. Doch weit gefehlt, der<br />
Beruf des Sattlers im Schwerpunkt<br />
Taschnerei war für ihn nur<br />
ein weiterer logischer Schritt.<br />
Stillstand ist ihm fremd und das<br />
merkt man sofort, wenn man ihn<br />
arbeiten sieht. Enorme Schöpferische<br />
Kreativität und eine nicht<br />
minder große Portion Motivation<br />
halfen ihm dabei, diesen handwerklich<br />
herausfordernden Beruf<br />
zu erlernen.<br />
Dank seines Abschlusses konnte<br />
Thomas die Lehrzeit zwar auf ein<br />
Jahr verkürzen, allerdings musste<br />
36 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
BESUCHT<br />
er sich als außerordentlicher Schüler<br />
in Lilienfeld an der einzigen<br />
Berufsschule für dieses Gewerbe<br />
anmelden. Bereits zu Beginn legte<br />
er dann seine Gesellenprüfung ab,<br />
da es aufgrund geringer Lehrlingsanzahl<br />
in diesem Berufszweig<br />
nicht anders möglich war.<br />
„Nach der Berufsschulzeit habe<br />
ich zufällig eine Postkarte aus<br />
Lilienfeld an der Wand hier<br />
entdeckt. Das weckt jetzt jedes<br />
Mal Erinnerungen an meine<br />
Ausbildungszeit dort. Dass man<br />
mich sogar kurz mit dem Lehrer<br />
verwechselt hat, finde ich heute<br />
noch lustig. Es hat mir unglaublich<br />
Spaß gemacht das Handwerk und<br />
das fachliche Knowhow zu lernen,<br />
deswegen weiß ich genau, dass<br />
die Entscheidung richtig war“<br />
erzählt Thomas, als wir vor der<br />
Postkartenwand stehen.<br />
Nach einer Führung durch die<br />
heiligen Hallen des Betriebes<br />
Schmarda nimmt mich Thomas mit<br />
auf eine Reise in seinen Arbeitsalltag,<br />
wenn man es überhaupt so<br />
nennen kann. Denn jeder Tag ist<br />
anders und bringt die kreativen<br />
oder handwerklichen Herausforderungen,<br />
nach denen sich Thomas<br />
als bekennender „Konzern- und<br />
Schreibverweigerer“ sehnt.<br />
Die Nachhaltigkeit bei seinen<br />
Produktionen fördert er, indem<br />
er auf die Reparierbarkeit seiner<br />
Erzeugnisse Wert legt. Kunden<br />
von Leder Lechle haben deshalb<br />
eine Lechle-lebenslange Garantie.<br />
Ein unschlagbares Verkaufsargument<br />
wie ich finde.<br />
„Meine Kunden sind in die Entstehung<br />
ihres Wunschproduktes<br />
eingebunden, das heißt ihre Wünsche<br />
und Ideen fließen direkt in<br />
das Design mit ein. Das optimale<br />
Material wird ausgesucht und ab<br />
und zu bringt man mir auch Muster.<br />
So wie vor kurzem erst eine<br />
alte Lehrertasche, die ich komplett<br />
zerlegt habe, um anschließend<br />
eine 2.0 Version auf dieser Basis<br />
zu konzipieren.“ Als ich die Fotos<br />
der fertigen Tasche sehe und das<br />
Material angreife, werde ich dann<br />
direkt neidisch. Da interessiert es<br />
mich natürlich umso mehr, wie<br />
solche Einzelstücke entstehen.<br />
Kurzerhand starten wir ein kleines<br />
Projekt - eine schwarze Passhülle.<br />
Wobei ich natürlich nur zusehe<br />
und manchmal das Material<br />
festhalte. Thomas ausgeprägter<br />
Hang zur Perfektion entgeht mir<br />
trotzdem nicht. „Perfektionismus<br />
– Fluch oder Segen?“, frage ich<br />
ihn spontan. Er lacht und antwortet<br />
vielsagend, dass Perfektion in<br />
seinen Augen „der Killer jeglicher<br />
Innovation“ sei.<br />
Designer und Handwerker in<br />
Personalunion<br />
Thomas Alleinstellungsmerkmal<br />
ist die einzigartige Kombination<br />
aus traditionellem Handwerk und<br />
Grafik & Design, gepaart mit<br />
modernen Veredelungstechniken<br />
Perfektion ist der Killer<br />
jeglicher Innovation.<br />
Ich muss mich da auch oft<br />
selber daran erinnern -<br />
weil es mich sonst<br />
unnötig viel Zeit kostet.<br />
Thomas Lechle<br />
Thomas ist konzentriert bei der Arbeit. Hier wird gerade das<br />
Leder geschärft, also dünner gemacht, um es nähen zu können<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
37
INFOBOX:<br />
Thomas Lechle ist spezialisiert auf<br />
Einzelanfertigungen und Kleinserien im<br />
Bereich Lederwaren, wie zB. Taschen,<br />
Gürtel, Armbänder, Etuis und mehr.<br />
Einzigartige Entwürfe und geschicktes<br />
Branding sind die USP des ehemaligen<br />
Produktdesigners.<br />
Leder Lechle<br />
+43 650 575 8597<br />
office@lederlechle.com<br />
www.lederlechle.com<br />
im Hause<br />
Helmut Schmarda<br />
Lederwarenerzeugung<br />
Maria Theresien Strasse 7-9<br />
6020 Innsbruck<br />
www.jagd-rucksack.at<br />
wie Lasergravur, Ätzen oder Sandstrahlen. Bei Sonderanfertigungen,<br />
wie zum Beispiel einer Reisetasche<br />
mit Lasergravur und personalisiertem Innenfutter,<br />
kommt somit alles aus einer Hand - und alle erlernten<br />
Fähigkeiten zum Einsatz.<br />
Wo es allerdings brenzlig werden kann, verrät Thomas<br />
auch: „Beim Nähen kann man sich alles so richtig<br />
‚verkacken‘. Wenn das schief geht war die Vorarbeit<br />
komplett umsonst und alles für den Müll!“ Höchste<br />
Konzentration ist also gefordert, denn neben der wertvollen<br />
Arbeitszeit ist auch hochwertiges Leder nicht<br />
gerade günstig. Aber Qualität hat nun mal ihren Preis.<br />
Trotzdem oder gerade deshalb schätzen Kunden die<br />
langlebigen Erzeugnisse von Thomas Lechle, Helmut<br />
Schmarda und dessen langjähriger Mitarbeiterin Gabi.<br />
Das Angebot der Ledermanufaktur<br />
hat sich über die Jahrzehnte<br />
verändert. Die Menschen<br />
denken heute immer nachhaltiger<br />
und Reparaturen sind wieder<br />
mehr gefragt. Dementsprechend<br />
wird hier auch immer noch auf<br />
den verlässlichen, alten Maschinen<br />
gearbeitet, die teils schon<br />
hier standen, bevor Thomas<br />
geboren wurde. An einer alten<br />
und robusten Maschine schneiden<br />
wir das Leder zu, und kommen<br />
auf Thomas Erlebnisse als<br />
Produktdesigner zu sprechen. Auf Reisen nach China<br />
hat er vieles gesehen, das ihn und seine Einstellung<br />
zu seinem Handwerk auch heute noch stark beeinflusst<br />
„Ich war ehrlich gesagt schon schockiert. In China<br />
ist weder der Mensch noch die Natur etwas wert. Das<br />
macht betroffen und bewirkt auch ein Umdenken in<br />
einem.“<br />
Abschließend interessiert mich noch brennend, was<br />
Thomas aus seiner Lehrzeit mitgenommen hat und<br />
was der wohl beste Rat seines Lehrherrn war. Mit<br />
einem Blick auf das Leder unter seinen Händen meint<br />
er spontan: „Er hat mir mal gesagt, der Arbeitstisch ist<br />
meine dritte Hand, also soll ich sie auch nutzen! Das<br />
habe ich immer beherzigt, weil ich schnell gemerkt<br />
habe, in der Luft und ohne Unterlage arbeiten, das<br />
wird meistens nichts.“<br />
Nun haben wir geschnitten,<br />
geklebt und genäht – und nach<br />
ca. zwei Stunden ist die schicke<br />
Hülle schließlich fertig.<br />
Vermutlich ginge es aber auch<br />
schneller, wenn man nicht ständig<br />
mit Fragen gelöchert wird.<br />
Deshalb bedanke ich mich im<br />
Namen des <strong>Stadtgespräch</strong>s<br />
ganz herzlich bei Thomas<br />
für die Eindrücke, ein tolles<br />
Gespräch und den spannenden<br />
Nachmittag! ■<br />
38
Die Stadt der Liebe<br />
Wie sagt man so schön: Paris ist<br />
immer eine Reise wert! Das selbe<br />
gilt wohl auch für den Rest des<br />
Landes. Daher haben wir für unsere<br />
Leserinnen und Leser in der<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> <strong>Sommerausgabe</strong><br />
ein Frankreich Reise-Special<br />
zusammengestellt. Also schnappen<br />
Sie sich ein Glas Bordeaux, ein<br />
frisches Baguette und reisen Sie mit<br />
uns gen Westen...<br />
LIFE<br />
STYLE<br />
Bild © pixabay/Free-Photos
REISESPECIAL<br />
© pixabay/Alexandra_Koch<br />
Frankreich<br />
Ein Land für alle Jahreszeiten<br />
Text Petra Mur<br />
Ganz egal welchen Monat<br />
Sie sich für Ihren Urlaub<br />
oder eine Kurzreise aussuchen<br />
- Frankreich hat<br />
das ganze Jahr über viel zu<br />
bieten. In unserem Reise-<br />
Special haben wir für Sie<br />
zwei unterschiedliche Ziele<br />
ausgesucht: Frankreichs<br />
Süden und Paris, die Stadt<br />
der Liebe.<br />
Die Millionenmetropole bietet<br />
tausende Eindrücke, doch auch<br />
die französische Atlantikküste<br />
braucht sich nicht zu verstecken.<br />
500 km schönster Strände sind bei<br />
Groß und Klein sehr beliebt. Die<br />
verträumten Fischerdörfer, die<br />
landschaftliche Idylle, sauberes<br />
Wasser, vor allem aber das Savoirvivre<br />
der Einheimischen, bieten<br />
eine perfekte Kulisse für Aktive<br />
und Genießer. Die Atlantikküste<br />
ist eine der vielfältigsten Zonen<br />
Frankreichs. Den unverwechselbaren<br />
Reiz der Region entdeckt<br />
man in den Museen ebenso wie in<br />
der Landschaft, den Restaurants<br />
und in den Einkaufsvierteln.<br />
Bunte Märkte und nicht zuletzt<br />
die besten Weine der Welt, schaffen<br />
ein unvergessliches Erlebnis.<br />
Côte d’Azur und Provence<br />
Diese prächtige Urlaubsregion<br />
hat weitaus mehr zu bieten als<br />
türkisblaues Meer und eine Vielzahl<br />
an tollen Luxushotels. Städte<br />
wie St.Tropez, Cannes und Nizza<br />
laden unter anderem zum Sightseeing<br />
ein, versteckte Buchten<br />
zum Verweilen und das bergige<br />
Hinterland ist ein Paradies<br />
Wanderer. Fast die Hälfte der<br />
Übernachtungen an Frankreichs<br />
Küsten verbucht Südfrankreich.<br />
Führend ist die Region Provence-<br />
Alpes-Côte d‘Azur. Der Abschnitt<br />
der französischen Mittelmeerküste<br />
wird Côte d’Azur genannt<br />
und ist vor allem für mondäne<br />
Badeorte bekannt. Der Name ist<br />
eine Schöpfung des Dichters Stéphen<br />
Liégeard, der 1887 ein Buch<br />
mit dem Titel La Côte d’Azur<br />
veröffentlichte. Oft wird diese<br />
Gegend auch als „Französische<br />
Riviera“ bezeichnet. Die Region<br />
ist für ihr angenehmes mediterranes<br />
Klima bekannt und ist<br />
somit ein ganzjährig angenehmes<br />
Erholungsgebiet.<br />
40 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
SÜDFRANKREICH<br />
Fotos S. 41 © Petra Mur<br />
Gut zu wissen<br />
Gerade in den Sommermonaten sind viele<br />
Menschen skeptisch, ob die Côte d’ Azur<br />
für einen Urlaub nicht zu teuer ist. Doch<br />
das ist nicht ganz richtig. Unser Tipp:<br />
Informieren Sie sich vorher über die Orte,<br />
die Sie besuchen möchten. Übernachten<br />
Sie lieber im Hinterland und fahren mit<br />
dem Rad oder dem Auto zum Strand.<br />
Wer lieber Ruhe und Natur genießt ist in<br />
der Provence genau richtig, für Strandliebhaber<br />
und Städtehopper ist die Côte<br />
d’Azur perfekt. Viele Strände erfordern<br />
einen kurzen Spaziergang. Dort findet<br />
man totale Ruhe und Privatsphäre. Allerdings<br />
auch keine Restaurants, Schirme<br />
oder Liegen. Die Parksituation in den<br />
Städten wie Cannes oder Monaco kann<br />
eine Herausforderung sein. Am besten<br />
vor der Anreise über ideale Parkmöglichkeiten<br />
informieren! Die Hotels (auch jene<br />
im Zentrum) haben nicht immer einen<br />
Parkplatz vor der „Tür“.<br />
Auch wenn so mancher Kellner die Flucht<br />
ergreift, irgend jemand kann immer Englisch<br />
- mit etwas Glück sogar Deutsch.<br />
Beim Essen: am besten alles Probieren!<br />
Käse, Wein und Brot sind die Klassiker,<br />
aber Frankreich hat durchaus noch mehr<br />
zu bieten. Ob an der Küste oder im Landesinneren,<br />
Fisch ist in Frankreich auch<br />
immer eine gute Wahl. Und seien wir mal<br />
ehrlich, die französische<br />
Küche ist nicht<br />
umsonst weltbekannt.<br />
Sollten Sie der französischen Sprache<br />
nicht mächtig sein: kein Problem. Die<br />
meisten jungen Einheimischen sprechen<br />
fließend Englisch.<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong> 41
REISESPECIAL<br />
PARIS<br />
Immer eine Reise wert<br />
Wahrscheinlich hat jeder Mensch<br />
eine andere Stadt der Liebe. Doch<br />
Paris mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten,<br />
der Seine, den kleinen Cafés und den charmanten<br />
Bauten fasziniert Groß und Klein mit<br />
seiner romantischen Kulisse. Schätzungsweise<br />
kommen jährlich 49 Mio. Menschen in die<br />
französische Hauptstadt.<br />
Ich persönlich war hin und weg als ich das<br />
erste Mal in Paris war. Hatte ich doch über<br />
viele Jahre von dieser Reise geträumt. Meine<br />
erste Reise nach Paris war: im Januar – es<br />
war fantastisch. Zwar war der Himmel etwas<br />
nebelig, doch bot sich uns dadurch eine<br />
unglaubliche Atmosphäre. Das Wichtigste<br />
dabei war aber: keine Warteschlangen. Wir<br />
waren (fast) allein unter dem Eiffelturm. (Im<br />
Sommer kann es sein, dass Hunderte an dieser<br />
Stelle stehen. Doch auch das hat seinen<br />
besonderen Reiz!)<br />
Wer nach Paris fährt, sollte sich vor der<br />
Reise einen Überblick zur Lage und den<br />
Vierteln von Paris machen. Das ist sicherlich<br />
ein Vorteil – für die Hotelsuche, aber auch<br />
um die Distanzen zwischen den Sehenswürdigkeiten<br />
einschätzen zu können. Wenn<br />
man in Paris von Vierteln spricht, sind die<br />
einzelnen Arrondissements gemeint, die<br />
schneckenförmig angeordnet sind. Es sind<br />
insgesamt 20 – die kleinen Zahlen befinden<br />
sich dabei im Innersten der „Schnecke“ und<br />
werden nach außen hin immer größer.<br />
Wie bei jeder Städtereise zählt bei der<br />
Sightseeing-Tour auch hier: bequemes<br />
Schuhwerk. Obwohl es wirklich an gefühlt<br />
jeder Ecke eine Metro-Station gibt, latscht<br />
man doch zum Teil ganz schön weit. Doch es<br />
zahlt sich aus!<br />
Einige Klassiker sollte man gesehen haben:<br />
den Eiffelturm, den Louvre, die Champs<br />
Elysée, den Arc de Triomphe oder die Tuilerien-Gärten...<br />
Aber der wirkliche Charme<br />
von Paris steckt in den Gassen und ihren<br />
Gebäuden, den versteckten Plätzen und den<br />
charismatischen Cafés und Parks. Die Stadt<br />
ist eine Fußgängerstadt und dadurch auch<br />
sehr familienfreundlich. Paris ist eine Stadt<br />
der extremen Unterschiede, voller Leben,<br />
Geschichte und Kultur.<br />
Diese Vielfalt in nur einem Artikel wiederzugeben<br />
– geradezu unmöglich. Deshalb<br />
folgt hier eine kleine Auswahl...<br />
Fotos Paris © pixabay<br />
42<br />
<strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
PARIS<br />
Der Louvre und die Tuileriengarten<br />
Um Paris zu erkunden, können Sie eine<br />
Hop on/ Hop off Tour wählen und auf<br />
drei Routen genau dort aussteigen wo es<br />
Ihnen gefällt. Oder Sie nehmen die Metro<br />
– hier gibt es verschiedene Tickets, die<br />
auch online erhältlich sind. Oder Sie leihen<br />
sich Fahrräder aus und können so auch<br />
etwas abgeschiedene Plätze und versteckte<br />
Ecken erreichen. Man kann eine Fahrrad-<br />
Tour auch inklusive Guide buchen.<br />
Besonderheiten und ruhige Plätze:<br />
37 Brücken überqueren „la Seine“ – den<br />
777km langen Fluss der Millionenmetropole.<br />
Das gesamte Seine-Ufer ist Weltkulturerbe.<br />
Auf der „Pont des arts“, die<br />
Brücke der Künste, verschließen jährlich<br />
hunderte verliebten Pärchen ihre mitgebrachten<br />
Liebes-Schlösser.<br />
Paris ist aber auch die Stadt der Buchhandlungen.<br />
Mehr als 400 „Librairies“<br />
gibt es hier und dabei handelt es sich nicht<br />
nur um gleich aussehende Filialen von<br />
großen Ketten. Eine der schönsten und<br />
ältesten Buchhandlungen ist die „Librairie<br />
Glignani“. Sie befindet sich seit 1856<br />
in der berühmten Straße „Rue de Rivoli“<br />
genau gegenüber des Jardin des Tuileries<br />
und ganz in der Nähe des Louvre.<br />
Louvre – weltbekannt, für ein einziges<br />
Lächeln. 8,5 Millionen Besucher kommen<br />
jährlich, um SIE zu sehen: die Mona Lisa.<br />
Das Museum gehört nicht gerade zu den<br />
ruhigen Plätzen in Paris, doch gibt es<br />
außerhalb der Stoßzeiten auch Momente,<br />
in denen die Warteschlange nicht ganz<br />
so lang ist. Hier empfiehlt es sich vorab<br />
eventuell das Internet zu durchforsten.<br />
Viele Städte, wie eben auch Paris, bieten<br />
Online-Tickets an, durch die man sich das<br />
lange Warten an den Kassen erspart.<br />
Sie haben zwar nicht immer den besten<br />
Ruf, aber: Seit einiger Zeit nun wachsen<br />
die Reben wieder in Paris und es kommen<br />
ständig neue Weinstöcke dazu. Im<br />
18. Jahrhundert mit 42.000 Hektar noch<br />
das größte Weinbaugebiet Frankreichs,<br />
verschwanden die Trauben für Rot- und<br />
Weißweine von der Ile-de-France rund um<br />
Paris. Den einzigen Wein“berg“ finden<br />
Sie in der Nähe von Montmartre.<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
43
REISESPECIAL<br />
Spazieren nahe der Metrostation „Bastille“: Der<br />
Osten der Bastille galt im 19 Jh. als Hochburg der<br />
Handwerker. Im Laufe der Zeit wurden die Handwerkerhöfe<br />
in nostalgisch-moderne Lofts für junge<br />
Kreative umgewandelt. Die 4,5 km lange ehemalige<br />
Zugstrecke wurde zu einem begrünten Wanderweg.<br />
Die Promenade ist ein wunderschöner grüner Spazierweg,<br />
von dem aus man interessante Dinge entdecken<br />
und vom Trubel der Stadt verschnaufen kann.<br />
Im einstigen Aquädukt haben sich junge Handwerker<br />
niedergelassen.<br />
Shopping – etwas ruhiger:<br />
Kaufhäuser wie „Lafayette“ oder „Printemps“ sind<br />
in jedem Fall einen Besuch wert! Doch wer es etwas<br />
ruhiger mag und gerne spezielle, teure, verrückte<br />
oder ganz einfache Schaufenster betrachtet, der<br />
sollte die verschiedenen Läden der Viaduktbögen<br />
oder die Vorläufer der Warenhäuser, wie die Galerie<br />
„Vivienne“ aufsuchen.<br />
Der höchste Punkt der Stadt -<br />
ein Sightseeing-Klassiker<br />
Montmartre ist der höchste Punkt der Stadt und seit<br />
dem 19. Jahrhundert als Künstlerviertel bekannt. Es<br />
befindet sich im Norden von Paris. Hier können Sie<br />
die vielen Stufen zur Basilika Sacre-Coeur erklimmen<br />
oder aber die Seilbahn nehmen. Oben angekommen<br />
überwältigt nicht nur der sagenhafte Blick über<br />
Paris, auch die Basilika selbst beeindruckt enorm.<br />
Anschließend sollten Sie unbedingt noch etwas hier<br />
verweilen, den Straßenkünstlern zusehen und in<br />
einem der kleinen Cafés einen Croque-monsieur<br />
probieren. Diese Pariser Spezialität findet man in<br />
Bäckereien ebenso wie in den Brasseries (typisches<br />
Pariser Restaurant und die große Schwester der<br />
Bistros).<br />
In den Sommermonaten sollte man sich eher abseits<br />
des Place du tertre bewegen. Unzählige Künstler<br />
versuchen hier ihre Karikaturen und Bilder an die<br />
Frau und den Mann zu bringen. Einmalig – doch oft<br />
auch sehr überfüllt.<br />
44 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
Längenfeld. Ötz.<br />
Das neue Büro ist offiziell eröffnet. Seit 6. Mai 2019<br />
freut sich Alfred Holzknecht mit seiner Full-Service<br />
Reiseagentur, Travel Services - Consulting - Events<br />
auf zahlreiche Kunden im neuen Büro in Ötz an der<br />
Hauptstraße 29.<br />
Doch Montmartre hat auch stille Ecken. Sehr<br />
interessant sind hier die Mühlen von Montmartre.<br />
30 Stück soll es gegeben haben. Nicht für’s Korn,<br />
sondern für Gips. Der gesamte Untergrund der<br />
höchsten Pariser Erhebung besteht aus Schächten<br />
und Gängen.<br />
Die berühmteste Mühle von Paris hat mir<br />
einer herkömmlichen Mühle allerdings nichts<br />
zu tun: am Fuße des Montmartre finden Sie das<br />
berühmte Cabaret „Moulin rouge“. Es stammt aus<br />
einer Zeit, in der dieses Viertel noch von vielen<br />
Künstlern bewohnt wurde, da die Wohnungen<br />
billig waren – im Gegensatz zu heute. ■<br />
Alfred Holzknecht erwartet Sie gerne:<br />
Montag & Mittwoch von 09:00 bis 17:30 Uhr<br />
Freitag von 14:00 bis 19:00 Uhr<br />
Samstag von 09:00 bis 14:00 Uhr<br />
Gerne können Sie auch außerhalb der Öffnungszeiten<br />
einen persönlichen Termin vereinbaren. Sollte Ihnen<br />
das Ötztal zu weit sein, besucht Sie Alfred auch gerne<br />
zuhause - unter dem Motto mobile Reiseberatung<br />
steht Ihnen der Reiseexperte mit Tipps und seiner Erfahrung<br />
zur Verfügung.<br />
Steckenpferd der jungen Agentur sind individuelle, an<br />
Ihre Bedürfnisse und Ihr Budget angepasste Reisen im<br />
In- und Ausland.<br />
Travel Services - Consulting - Events verfügt<br />
über ein starkes Netzwerk an Hotelpartnern und touristischen<br />
Dienstleistern auf der ganzen Welt. Aber<br />
nicht nur für Reisen sondern auch für die Organisation<br />
diverser Veranstaltungen (Firmenfeiern, private Feiern,<br />
etc.) ist Alfred Holzknecht der richtige Ansprechpartner.<br />
Durch jahrelange Erfahrung im In- und Ausland<br />
macht er auch Ihre kleine oder größere Feier<br />
auf jeden Fall zu einem unvergesslichen Erlebnis.
ERNÄHRUNG<br />
Text Petra Mur<br />
Bild © freepik<br />
Endlich wieder Sommer!!<br />
Nicht nur die Temperaturen sind nun<br />
wärmer, der Himmel blauer und die Wiesen<br />
grüner, nein auch die regionalen Lebensmittel<br />
zeigen sich wieder bunter!<br />
So bieten uns die Sommermonate eine Vielfalt<br />
an saftigen Salaten, Obst- und Gemüsesorten.<br />
Der Marktbesuch wird zum Genuss der<br />
Sinne, denn der Erntereichtum präsentiert<br />
sich in seiner vollen Pracht.<br />
Nach den dunkleren Monaten können wir<br />
nun auch in der Küche wieder aus dem<br />
Vollen schöpfen. Von frischen Fruchtsäften,<br />
selbstgemachtem Fruchteeis oder knackigem<br />
Sommergemüse - den Ideen und Genüssen<br />
sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Damit Sie auch immer gut informiert sind,<br />
wann welches Gemüse oder Obst in Österreich<br />
Saison hat, empfehlen wir diesen tollen<br />
Kalender von Bio Austria zum ausdrucken<br />
www.bio-austria.at/download/saisonkalender<br />
Auf den Bauernmärkten, oder direkt beim<br />
Bauern, gibt es das frischeste Gemüse und<br />
damit Sie keinen Markt versäumen, haben<br />
wir eine kurze Übersicht zusammengestellt.<br />
BAUERNMÄRKTE IN IHRER NÄHE:<br />
BRIXLEGG:<br />
Herrenhausplatz<br />
jeden 1. Samstag im Monat<br />
08:30-12:00 Uhr<br />
FÜGEN: Dorfplatz<br />
jeden 2. Freitag im Monat<br />
08-12 Uhr<br />
HALL: Oberer Stadtplatz<br />
Samstags 09-13 Uhr<br />
DEZ Einkaufszentrum<br />
Freitags 11-18 Uhr<br />
SILLPARK EKZ<br />
Freitags 09-18 Uhr<br />
HÖTTING WEST (bei HS)<br />
Samstags 07:30 - 12:00 Uhr<br />
MARKTHALLE IBK<br />
Montag - Samstag 07-12 Uhr<br />
SPARKASSENPLATZ IBK<br />
Freitags 09-14 Uhr<br />
ST. NIKOLAUS IBK<br />
Brunnenplatzl<br />
Samstags 07- 12 Uhr<br />
KITZBÜHEL: Marktplatz<br />
Samstags 08-12 Uhr<br />
KUFSTEIN: Stadtpark<br />
Freitags 09-14 Uhr<br />
NEU RUM: Innstraße 48<br />
Mittwochs 17:30-19:00 Uhr<br />
RUM: Musikpavillon<br />
Samstags 07:30-11:30 Uhr<br />
SCHWAZ: Stadtplatz<br />
Samstags 08:30-11:00 Uhr<br />
TELFS: Inntalcenter Nord<br />
Donnerstags 08–12 Uhr<br />
WÖRGL: vor City Center<br />
Samstags 08:30-12:30 Uhr<br />
46 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
Pfirsichen oder einem<br />
Schuss Alkohol. Mengen<br />
WAS BEI<br />
UNS ALLES<br />
WÄCHST, MAN<br />
GLAUBT ES<br />
KAUM!<br />
Text Lara Wazac<br />
Bild © freepik<br />
Melonen aus Österreich?!<br />
Seit Anfang der 2000er<br />
Jahre gibt es immer mehr<br />
österreichische Bauern,<br />
die sich den, durch den<br />
Klimawandel bedingten,<br />
steigenden Temperaturen<br />
anpassen und (notgedrungen)<br />
auch neues oder exotischeres<br />
Obst und Gemüse<br />
anbauen. Ja, warum auch<br />
nicht denken wir uns, und<br />
freuen uns seit einiger Zeit<br />
über Wasser- und Honigmelonen<br />
aus Österreich.<br />
Die eigentliche Heimat<br />
bzw. Herkunft der<br />
Melonen sind die Steppengebiete<br />
Afrikas, in deren<br />
tropischen Regionen sie<br />
am besten wachsen und<br />
gedeihen.<br />
In den eher wasserarmen<br />
Regionen werden sie als<br />
eine Art „Obst-Wassertank“<br />
genutzt, da sie einen<br />
Flüssigkeitsgehalt von bis<br />
zu 95% haben.<br />
Inzwischen findet sich die<br />
Melone allerdings weltweit<br />
auf Feldern und in Gärten.<br />
Die runde, rotfleischige<br />
Wassermelone ist außerdem<br />
eine Kletterpflanze<br />
und eine Verwandte der<br />
Gurken, Kürbisse und<br />
Zucchini.<br />
Da wundert uns das mit<br />
den lästigen Kernen in den<br />
Melonen übrigens auch<br />
nicht mehr!<br />
MELONEN-MINZ-EISTEE<br />
Der ultimative Hitze-Killer!<br />
ZUTATEN<br />
ZUBEREITUNG<br />
1/2 Wassermelone - reif!!<br />
4-8 Beutel Grüner Tee BIO<br />
50 ml Limettensaft<br />
5 EL brauner Zucker oder<br />
Kokosblütenzucker<br />
4+6 Stängel frische Minze<br />
& etwas Zitronenmelisse<br />
Limettenscheiben<br />
Eiswürfel<br />
großer Krug<br />
1. 1 Liter Grünen Tee nach Anleitung aufkochen<br />
2. Limettensaft mit Zucker und etwas Wasser einkochen<br />
bis er Sirup-Konsistenz erreicht. Abkühlen lassen<br />
3. Minze/Melisse zum Tee geben, abkühlen lassen<br />
4. Inzwischen die Melone in Stücke schneiden, Kerne<br />
entfernen, Limettensirup hinzugeben & dann pürieren<br />
5. Abgekühlten Tee (Minze entfernen) hinzugeben, evtl.<br />
nachsüßen und mit frischer Limette<br />
abschmecken! Eiswürfel dazu<br />
& PROST!<br />
Schmeckt auch<br />
mit heimischen Erdbeeren,<br />
einfach anpassen bis<br />
es schmeckt!<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
47
KÄSE<br />
Alles Käse, oder was?<br />
Text Petra Mur<br />
In unseren vorhergehenden Ausgaben beschäftigen wir uns mit dem Wein,<br />
seinen idealen Lagertemperaturen und den idealen Weingläsern für<br />
den Haushalt. Doch was können wir zum Wein servieren?<br />
Es gibt wenige kulinarische Kombinationen, wie Wein und Käse, die derart zum<br />
Experimentieren und Verkosten einladen. Dieses prächtige Gespann bietet eine<br />
unglaubliche Genussvielfalt und eine köstliche Ergänzung des jeweils anderen.<br />
Wir gehen heute davon aus, dass es Käse genauso lange gibt, seit Menschen<br />
Nutztiere wie Ziegen, Kühe und Schafe halten und ihre Milch gewinnen. Mit der<br />
Domestizierung standen dem Menschen erstmals große Mengen an tierischer Milch<br />
zur Verfügung und stellten ihn gleichzeitig vor die Herausforderung die Milch<br />
länger haltbar zu machen. Erste Aufzeichnungen über die Verarbeitung von<br />
Kuhmilch stammen aus dem Orient und gehen auf 5000 v. Chr. zurück.<br />
Doch bei der Vielzahl der weltweiten Käsereien<br />
nehmen wir heute an, dass sich diese<br />
Tradition zu verschiedenen Zeiten und<br />
an verschiedenen Orten gleichzeitig<br />
entwickelte. Unsere Vorfahren lagerten<br />
die kostbare Flüssigkeit in tönernen Gefäßen<br />
oder in Tierblasen in der Sonne oder wärmten sie<br />
am Feuer. Dadurch wurde sie zunächst sauer, um<br />
bald darauf zu gerinnen. Dadurch entstand ein<br />
essbares, lagerbares Lebensmittel.<br />
Bild © by freepik<br />
In unserer nächsten Ausgabe<br />
präsentieren wir Ihnen Tipps dazu,<br />
welcher Käse zu welchem Wein<br />
am besten passt.<br />
So kann man sich<br />
den Käse schmecken<br />
lassen, er passt auch<br />
optimal zu Oliven,<br />
Nüssen und Honig<br />
oder auch Feige!<br />
48 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
ROTER VELTLINER<br />
Jetzt online<br />
bestellen unter<br />
wagramium.at<br />
und im Shop<br />
abholen!<br />
Die autochthone Rebsorte nimmt eine besondere<br />
Stellung innerhalb der Veltliner Familie ein, die<br />
Verbreitung beschränkt sich allerdings auf wenige<br />
Weinbaugebiete in Niederösterreich: Man findet sie<br />
vor allem am Wagram, aber auch im Kamptal und<br />
Kremstal, vereinzelt noch im Weinviertel und in<br />
Wien.<br />
Der Rote Veltliner ist die Stammsorte der Veltliner-<br />
Gruppe und kommt in zahlreichen Spielarten vor<br />
(Weißroter, Brauner, Silberweißer Veltliner, Gelbling).<br />
Die autochthone Rebsorte nimmt eine besondere<br />
Stellung innerhalb der Veltliner-Gruppe als natürlicher<br />
Kreuzungspartner bei Neuburger,<br />
Zierfandler und Rotgipfler ein.<br />
Bedeutung, Ansprüche:<br />
Hat an Anbaubedeutung verloren, da die benötigten<br />
Lagen ausgezeichnet für den Grünen Veltliner<br />
geeignet sind. Die Sorte benötigt frühe, warme<br />
Lagen mit tiefgründigem Lössboden, ist in der Blüte<br />
sehr empfindlich gegen Winter- und Spätfröste und<br />
ist sehr anfällig für Botrytis und Peronospora. Die<br />
in Summe nicht gerade günstige Sorteneigenheiten<br />
schränken die Verbreitung ein.<br />
Wein: Der Rote Veltliner ist sehr ertragreich. Für<br />
gute Qualitäten ist eine Ertragsregulierung notwendig.<br />
Dann können sehr eigenständige, elegante und<br />
extraktreiche Weine mit feinwürzigem Aroma und<br />
enormem Entwicklungspotenzial vinifiziert werden.<br />
Ohne Ertragsregulierung entstehen dünne, einfache<br />
Weine.<br />
Weingut Josef Fritz, NÖ<br />
Roter Veltliner - Wagram Terassen 2018<br />
Kräftiger Roter Veltliner der seine Herkunft nicht leugnen<br />
wird; pikante Nase, harmonischer sehr druckvoller Wein,<br />
reife mit würzigem Ausklang; Dieser Rote Veltliner stammt<br />
von drei Lösslagen deren ältester Weingarten mit mehr als<br />
60 Jahre alten Rebstöcken bepflanzt ist, von Hand gelesen,<br />
sorgfältig ausgewählt und gekeltert.<br />
0,75l • 12,5 % Vol. - trocken € 8,50 / Flasche<br />
Weingut Stefan Bauer, NÖ<br />
Roter Veltliner 2018<br />
Sattes Gelb, reife Frucht, ein Hauch Exotik, kraftvoll - fast<br />
üppig und doch leichtfüßig und verspielt, mineralisch am<br />
Gaumen, hinterlässt einen bleibenden Eindruck.<br />
0,75l • 13 % Vol. - trocken € 9,- / Flasche<br />
Weingut Leo Sommer, BGLD<br />
Wolfsbach - Sauvignon Blanc 2018<br />
In der Nase präsentiert er sich mit einer ausgeprägten Aromatik<br />
nach exotischen Früchten, Stachelbeere, Grapefruit,<br />
zarten Holunderblüten mit vegetaler Würze. Am Gaumen<br />
trocken, mit einer lebendigen mineralischen Säurestruktur,<br />
intensiven Stachelbeeraromen und einem mittelkräftigen<br />
Körper. Langer Abgang & Fruchtexotik pur!<br />
0,75l • 12,5 % Vol. - trocken € 9,50 / Flasche<br />
Wagramium, Hallerstraße 125a, im BoConcept Store 6020 Innsbruck, Tel. 0512 214 240, www.wagramium.at
Das Sonnensegel<br />
SOLIDAY - Sonnensegel erhältlich bei BELLUTTI GmbH, www.bellutti.at/Sonnensegel<br />
Ihr Ansprechpartner: Ing. Peter Donnemiller, +43 699 <strong>16</strong>1 288 05, p.donnemiller@bellutti.at
Text LENNART PAPE Bilder Apple App Store/Google Play Store<br />
UNSERE APP-TIPPS<br />
DIGITAL<br />
>>> Weißes Rauschen: Entspannender Sound zum Relaxen<br />
Nach einem stressigen Tag möchte man sich abends oft einfach nur noch<br />
ins Bett legen und schlafen, will sich aber oft erst noch ein wenig ablenken<br />
und „runterkommen“. Eine App, die beim Relaxen helfen kann, heißt Weisses<br />
Rauschen. Damit kann man sich verschiedene Hintergrundtöne anhören<br />
und sich einen Mix zusammenstellen, der dabei helfen soll einzuschlafen<br />
oder sich zu entspannen. Sei es das Knistern eines Feuers, der Wind am<br />
Strand oder beruhigende Geräusche eines Waldes – mit der App Weisses<br />
Rauschen findet jede/r NaturliebhaberIn einen Sound in hoher Qualität, der<br />
zur Entspannung beiträgt.<br />
>>> Snapseed: Die App für „professionelle“ Hobby-Fotografen<br />
Es gibt diverse Apps, um frisch geknipste Fotos am Smartphone zu<br />
bearbeiten. Eine App, die sich besonders gut eignet, ist Snapseed. Sie bietet<br />
dem Nutzer 29 verschiedene Tools, um Fotos individuell aufzubereiten und<br />
um das „perfekte“ Design zu erstellen. Neben verschiedenen Looks- und<br />
Filtervorlagen, die über die Fotos „gelegt“ werden können, kann man auch<br />
seinen eigenen Look kreieren. Dank eines „Vorher-Nachher“-Buttons kann<br />
man sich die Unterschiede immer wieder vor Augen führen und so das Bild<br />
genau den eigenen Vorstellungen anpassen. Unschöne Stellen können mit<br />
dem Tool „Reparieren“ entfernt werden. Ein weiteres interessantes Tool lässt<br />
die Nutzer zwei Bilder miteinander kombinieren, wodurch man den Hintergrund<br />
des einen Bildes nutzen kann, während die abgelichteten Personen von dem<br />
anderen Bild zu sehen sind.<br />
>>> Neuland.tips: Up to date sein in der Smartphone-Welt<br />
Diese App aus dem Google Play Store hat es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />
Nutzer dabei zu unterstützen ihren Internet- und Smartphone-Alltag zu verbessern.<br />
Dadurch kann das Maximum aus dem Smartphone herausgeholt werden<br />
und dank Tipps, Tricks und Neuigkeiten der Umgang mit den wichtigsten<br />
Apps, wie z.B. WhatsApp, optimiert werden. Zudem werden interessante Apps<br />
empfohlen sowie neue vorgestellt. Neuland.tips wurde bis jetzt über 5.000<br />
Mal heruntergeladen und ist mit 4,6 Sternen sehr gut bewertet. Außerdem<br />
findet man bei YouTube den zu der App gehörigen Channel neuland.tips, der<br />
über 430.000 Abonnenten hat. So kann man sich die neuesten Informationen<br />
zu Apps und Smartphone auch bequem als Video ansehen. (Die App gibt es<br />
leider nicht im Apple App-Store, aber neuland.tips hat auch eine Homepage.)<br />
Die angegebenen Apps sind kostenlos (In-App Käufe möglich) in den jeweiligen App Stores erhältlich.<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong> 51
WOHNTRENDS<br />
FROM<br />
DENMARK.<br />
TO THE<br />
WORLD.<br />
Den Trends auf der Spur: BoConcept Innsbruck zu Besuch im<br />
BoConcept Inspiration Camp:<br />
Text & Fotos Isabella GABRIEL<br />
BIC Dänemark. Auch dieses Jahr war das BoConcept Innsbruck Team im BoConcept Inspiration Camp<br />
in Herning, Dänemark. An drei Tagen präsentierte uns das sogenannte „Base Camp“ die neuesten Trends<br />
sowie die BoConcept Kollektion 2019/2020. Durch ein zahlreiches Angebot an Workshops, Trainings und<br />
inspirierenden Gesprächen mit BoConcept Teams aus über 60 Ländern konnten wir eine Vielzahl<br />
von neuen Ideen mit nach Hause bringen.<br />
Ab September 2019 werden die neuen Designs und Trend-Themen im Store in<br />
Innsbruck veröffentlicht, hier schon Mal ein kleiner Einblick:<br />
Trend Dark Wonder<br />
Elegante Schwarztöne, dunkles Leder<br />
und sinnliche Farben in gedeckten<br />
Tönen erzeugen ein Gefühl von<br />
purem Luxus. Materialien wie<br />
Samt, Wildleder, dunkle Eiche und<br />
Marmoroberflächen in Verbindung<br />
mit aufregenden Akzenten aus Stahl<br />
und Messing bilden die neuen Trend<br />
Themen „Soft Blacks“ & „Mystic<br />
Fantasy“.<br />
52 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
WOHNTRENDS<br />
Trend New Neutrals<br />
Holz, Keramik und Marmor<br />
in Kombination mit sanften<br />
Pastelltönen schaffen frischen,<br />
naturverbundenen Minimalismus.<br />
Die Themen „Simple & Essential“<br />
und „Nostalgic Dream“ stehen mit<br />
natürlich belassenen Oberflächen<br />
sowie organischen Formen im<br />
Mittelpunkt der neuen Kollektion.<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
53
DO IT YOURSELF<br />
Read it yourself<br />
Buchtipps für Kreative<br />
Ein Beitrag von Barbara Mangott & Lara Wazac<br />
Sie sind auf der Suche nach Inspiration, einem Geschenk oder verspüren die Lust<br />
sich kreativ und malerisch zu betätigen? Dann sind Sie hier goldrichtig!<br />
Barbara Mangott - vom Bastelladen unseres Vertrauens (siehe S. 60) -<br />
verrät ihre ganz persönlichen Favoriten aus der Kreativ-Buchabteilung:<br />
Basteln mit Kindern:<br />
300 Ideen für noch mehr Bastelfreude<br />
Basteln mit Kindern ist den meisten Eltern ein<br />
Fest! Anhand der Ideen und Anleitungen der<br />
beliebten Designerin Pia Pedevilla können Sie<br />
zusammen mit Ihrem Nachwuchs wundervolle<br />
Dekorationen und Geschenke basteln, Schönes<br />
und Praktisches kreieren und einfach feststellen,<br />
dass sich beinahe alles, was uns im Alltag<br />
unterkommt, eignet, um mit Kindern zu basteln.<br />
Die Materialien, die für die verschiedenen Ideen<br />
und Werke genutzt werden, könnten unterschiedlicher<br />
kaum sein. Ob basteln mit Papier, Perlen<br />
oder Knetmasse, leere Pappröhren, Woll- oder<br />
Stoffresten, Naturmaterialien, Dosen, leere<br />
Marmeladengläser oder Zeitungspapier – aus den<br />
unterschiedlichsten Dingen können Sie zusammen<br />
mit Ihren Kreativ-Minis Neues schaffen!<br />
Pia Pedevilla lebt in Bruneck im schönen Südtirol,<br />
ist eine Königin der Kinderbastelbücher<br />
und liefert auch mit diesem Werk wieder tolle<br />
Anregungen zum Nachmachen. Seit Jahren ist sie<br />
im Bereich der Illustration und des Designs tätig,<br />
auch für Kinder ab 4 Jahren – von Holz- und<br />
Stoffspielzeugen über didaktische Spiele bis hin<br />
zu Bastelbüchern.<br />
„Ein wirklich tolles<br />
Buch. Wir haben auch<br />
KundInnen, die speziell<br />
nach diesem Buch fragen<br />
und hören gutes Feedback<br />
dazu. Super Bilder und<br />
verständliche Anleitungen!“<br />
Von Pia Pedevilla<br />
144 Seiten, ISBN 978-3-7724-5722-7<br />
Erschienen im frech Verlag: TOPP <strong>Nr</strong>. 5722<br />
Beschreibungstext & Bild © frechverlag GmbH, Stuttgart<br />
54 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
BUCHTIPPS<br />
Beschreibungstext & Bild © frechverlag GmbH, Stuttgart<br />
Für Wasserfarben-Einsteiger:<br />
„Das perfekte<br />
Buch für Einsteiger. Vor<br />
allem die Grundlagen der<br />
Techniken sind gut erklärt<br />
und alle Anleitungen sind<br />
Schritt für Schritt bebildert<br />
Ich hab es sogar selbst<br />
schon probiert !“<br />
Aquarell trifft Schrift:<br />
Sprüche sowie luftig-leichte Motive und Elemente<br />
in Watercolor-Optik werden in diesem Buch vereint.<br />
Geometrisch, floral oder mit Tieren - die Bloggerinnen<br />
May & Berry, Ludmila Blum und Christin Stapff von @<br />
maedchenkunst zeigen ihre Watercolor-Projekte und was<br />
in der Verbindung von Aquarellfarben, Brush Pen und<br />
Fineliner alles steckt.<br />
Von Sue Hiepler, Yasmin Reddig, Ludmila Blum &<br />
Christin Stapff. <strong>16</strong>0 Seiten, ISBN-13: 9783772483639<br />
Erschienen im frech Verlag: TOPP <strong>Nr</strong>. 8363<br />
Beschreibungstext & Bild © Christian Verlag, München<br />
Stylisches für unser Zuhause:<br />
Bastelst du noch oder wohnst du schon?<br />
Alte Holzpaletten, aussortierte Obstkisten und<br />
ausrangierte Bettlaken, Altglas, leere Konservendosen<br />
und ein trashiges Teeservice: Interior-<br />
Stylistin Sonia Lucano wirft nichts davon auf den<br />
Müll, sondern lässt sich zu stylishen Möbeln und<br />
Dekoelementen inspirieren. Aus Alt mach Neu:<br />
Upcycling nennt sich dieser Trend. Verwandeln<br />
Sie abgelegte Alltagsgegenstände zu<br />
etwas ganz Besonderem: Couchtisch, Stehlampe,<br />
Gartengirlande – nichts ist unmöglich!<br />
Sonia Lucano war nach ihrer Ausbildung als<br />
Modestylistin tätig. Heute arbeitet sie als Fotostylistin,<br />
lebt ihre Kreativität im Deko- und<br />
Modebereich aus und schreibt Bücher.<br />
Von von Sonia Lucano, Frédéric Lucano.<br />
144 Seiten, ISBN: 9783959611<strong>16</strong>9<br />
Erschienen im Christian Verlag<br />
„Barbaras und Laras<br />
Empfehlung, wenn es um<br />
nachhaltiges Basteln und<br />
Heimwerken geht!<br />
Es muss schließlich nicht<br />
immer was Neues vom<br />
Möbel-Schweden sein“<br />
*Alle empfohlenen Bücher sind um etwa 20-25 € im Handel erhältlich.<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
55
SAVE<br />
THE<br />
DATE<br />
Club<br />
Innsbruck<br />
LUDIS IUNGIT –<br />
VEREINT DURCH SPORT<br />
(LEITSPRUCH DER PANATHLONBEWEGUNG)<br />
ELTERN IM SPORT<br />
GEFRAGT, GELIEBT, GEFÜRCHTET,<br />
ÜBERFORDERT?<br />
FREITAG, 14. JUNI 2019<br />
BEGINN 18.00 UHR<br />
EINLASS 17.30 UHR<br />
FESTSAAL BFI TIROL<br />
Ing.-Etzel-Straße 7<br />
6020 Innsbruck<br />
DURCH DEN ABEND FÜHRT<br />
MARTIN PAPST.<br />
ANMELDUNG<br />
bis 11.06.19 unter<br />
veranstaltung@bfi-tirol.at<br />
IN KOOPERATION MIT:
© Mary pixabay Martin in The Sound of Music by © Toni Frissell<br />
The Kultur of Jodeln*. Beim Begriff „Jodeln“ denke ich sofort an folgendes<br />
Bild: Jemand steht in Tracht vor einer Alm, blickt ins Tal und fängt dann zu jodeln<br />
an. Die Tradition des Jodelns ist aber nicht nur Jahrhunderte alt (erste musikalischstilistische<br />
Jodelmelodien stammen bereits aus dem 18. Jahrhundert), sondern auf<br />
eine gewisse Art und Weise auch sinnbildlich für die Alpen. Während es früher<br />
noch zur Verständigung zwischen Personen diente, wird es heute eher musikalisch<br />
verwendet - und spätestens seit The Sound of Music ist es auch weltbekannt.<br />
Und auch wenn man es sich nicht unbedingt vorstellen kann, jodeln kann<br />
jeder lernen. Technisch gesehen ist es nur der Wechsel zwischen Kopf- und<br />
Bruststimme, welcher auch Jodelschlag genannt wird. Beherscht man diesen, ist es<br />
mehr oder weniger reine Übungssache bis man das Jodeln richtig beherrscht. Das<br />
Jodeln gibt es nicht nur in den Alpen. Heutzutage wird rund um die Welt gejodelt,<br />
wobei es überall ein wenig anders klingt.<br />
*Der Begriff Jodeln bedeutete eigentlich schlechtes Benehmen,<br />
Menschen rufen oder provozieren.<br />
■ Lennart Pape
TIROLER KINDER<br />
Text Petra Mur<br />
David Lama<br />
Der Reiz<br />
der Berge<br />
Aus aktuellem und sehr tragischem<br />
Anlass möchte ich in<br />
unserer Beitragsreihe „Tiroler<br />
Kinder“ über einen jungen Mann<br />
schreiben, der durch seinen frühen<br />
Tod eine große Lücke in<br />
seiner Heimat Tirol hinterlässt<br />
– sportlich, aber vor allem auch<br />
menschlich.<br />
April 2019 – eine Nachricht erschütterte<br />
die Welt: zwei Tiroler Extrembergsteiger<br />
wurden in Kanada von einer Lawine<br />
erfasst. David Lama und Hansjörg<br />
Auer waren im April aufgebrochen um<br />
gemeinsam mit dem Amerikaner Jess<br />
Roskelley den Gipfel des Howse Peak<br />
zu besteigen – eine äußerst schwierige<br />
Route. Ein paar Tage später dann die<br />
traurige Gewissheit: niemand hatte das<br />
Lawinenunglück überlebt.<br />
Zu den unzähligen Beileidsbekundungen<br />
gesellten sich auch schnell kritische<br />
Stimmen – „Bergsteigen sei so gefährlich“.<br />
Doch wenn man sich mit den drei<br />
Ausnahmesportlern befasst, merkt man<br />
schnell: Sie waren keine Abenteurer die<br />
ihr Leben leichtfertig aufs Spiel setzten.<br />
„Alle drei haben zu den besten Bergsteigern<br />
der Welt gehört“, erklärte auch<br />
Bergsteigerlegende Reinhold Messner<br />
erschüttert.<br />
Auer und Lama hatten bereits 2017 bewiesen,<br />
dass sie auch eine lange geplante<br />
und von aller Welt, vor allem aber von<br />
58<br />
© Red Bull Content Pool /<br />
Manuel Ferrigato
DAVID LAMA<br />
© Lincoln Else / Red Bull Content Pool<br />
David Lama am Cerro Torre<br />
in Argentinien, 2012<br />
David Lama im Gespräch mit<br />
Reinhold Messner, 2012<br />
© Marc Müller / Red Bull Content Pool<br />
der Bergsteiger-Szene genau beobachtete,<br />
Expedition abbrechen<br />
konnten. Beide mussten heimkehren,<br />
ohne ihre Besteigung der<br />
Annapurna III vollendet zu haben.<br />
„Der Unfall zeige einmal mehr,<br />
dass das traditionelle Bergsteigen,<br />
bei dem man sich in die „absolute<br />
Wildnis“ begebe und dabei alles<br />
selber mache, wahnsinnig gefährlich<br />
sei. Es handelt sich dann nicht<br />
mehr um eine Frage des Könnens,<br />
sondern um eine von Glück und<br />
Unglück“, sagte Messner in einem<br />
„der Standard“ Interview.<br />
Ein paar Tage nach der tragischen<br />
Nachricht aus Kanada wurde Jess<br />
Rosskelleys Handy gefunden. Eines<br />
der letzten Fotos zeigte alle<br />
drei Bergsteiger auf dem Gipfel<br />
des Howse Peak. Sie hatten die<br />
Route erfolgreich durchstiegen!<br />
Schnell war klar: Es war nicht<br />
die extrem schwierige Route, die<br />
den Alpin-Profis zum Verhängnis<br />
wurde. Erst beim Abseilen vom<br />
Gipfel wurden sie von einer Lawine<br />
erfasst und mitgerissen.<br />
David Lama war bereits als Kind<br />
für das Klettern prädestiniert – ein<br />
Ausnahmetalent. Als Fünfjähriger<br />
besuchte er einen Kletterkurs bei<br />
der Zillertaler Alpinistenlegende<br />
Peter Habeler, der sofort sein großes<br />
Talent erkannte. Im Alter von<br />
sieben Jahren nahm er als jüngster<br />
Teilnehmer am Hohe-Munde-Cup<br />
teil und belegte den zweiten<br />
Platz. Mit 10 kletterte er seine<br />
erste 8a-Route und war damit der<br />
jüngste Kletterer, dem eine Route<br />
in diesem Schwierigkeitsgrad gelang.<br />
Mit 14 gewann er die Gesamtwertung<br />
des Jugendeuropacups. Ein<br />
Jahr später wiederholte er diesen<br />
Erfolg. Mit <strong>16</strong> war er der erste<br />
Kletterer der es schaffte, innerhalb<br />
einer Saison sowohl einen<br />
Boulder-Weltcup als auch einen<br />
Vorstieg-Weltcup zu gewinnen. Er<br />
war damit auch der jüngste Weltcupsieger<br />
in der Geschichte.<br />
Doch das junge Wunderkind<br />
liebte die Natur und schaffte den<br />
Sprung von der Kletterhalle zum<br />
anerkannten Alpinisten. 2012<br />
gelang ihm mit Peter Ortner die<br />
erste freie Begehung der Kompressor-Route<br />
am Cerro Torre in<br />
Patagonien. Eine Leistung, die<br />
nicht zuletzt Reinhold Messner<br />
beeindruckte: „Als du den Cerro<br />
Torre frei geklettert bist, waren<br />
wir alle begeistert - nicht nur ich.<br />
Wir standen mit offenem Mund da<br />
und haben gesagt, das ist es.“ Im<br />
Oktober 2018 folgte die Solo-Erstbesteigung<br />
des 6.895 Meter hohen<br />
Lunag Ri in Nepal.<br />
Der Ausnahmesportler gilt als<br />
Vorbild einer neuen Bergsteigergeneration,<br />
die ihre perfekte Technik<br />
und ihre außergewöhnlichen<br />
körperlichen Fähigkeiten dazu<br />
nützen, um in den Bergen Wege zu<br />
gehen, die noch niemand vor ihnen<br />
gegangen ist.<br />
In einem Interview der FAZ von<br />
2009 mit Reinhold Messner antworte<br />
David Lama auf die Frage<br />
nach den Gefahren und Ängsten in<br />
seinem Leben:<br />
„Die Gefahr ist meine Herausforderung,<br />
und die Todesangst ist<br />
ein absoluter Teil davon. Aber ich<br />
brauche genau dieses Gefühl, weil<br />
es eine positive Hilfe zum Überleben<br />
ist. Ansonsten würde ich die<br />
Risiken überhaupt nicht erkennen<br />
und mich einer unverantwortlichen<br />
Gefahr aussetzen. Für mich<br />
ist ein Bergsteiger ein Realist.<br />
Wenn er zu negativ denkt, dürfte<br />
er gar nicht einsteigen. Ist er<br />
zu optimistisch, kommt er früher<br />
oder später um.“ ■<br />
Wir trauern in diesen Tagen<br />
um David Lama und<br />
Hansjörg Auer.<br />
© Immanuel Giel<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
59
LIEBLINGSLADEN<br />
Sie haben auch einen Lieblingsladen,<br />
über den es etwas zu erzählen gibt?<br />
Dann schreiben Sie uns:<br />
info@stadtgespraech.at<br />
Vielleicht kommt Ihr Tipp<br />
dann bereits ins nächste<br />
<strong>Stadtgespräch</strong>!<br />
Malen & Basteln<br />
Mangott<br />
„Mein Lieblingsladen“: die neue <strong>Stadtgespräch</strong>-Serie<br />
Beitrag und Bilder von Lara Wazac<br />
Was könnte DIY-Fans mehr erfreuen, als ein<br />
Lieblingsladen, der uns so ziemlich alles bieten<br />
kann, was das Bastlerherz begehrt. In Innsbruck,<br />
genauer gesagt am Innrain 26, gibt es diesen Laden,<br />
nämlich Malen und Basteln Mangott. Nicht nur ich<br />
werde dort regelmäßig schwach und decke mich<br />
mit Farben, Papier, und Bastelmaterial ein. Deshalb<br />
verdient Mangotts Bastler-Paradies zurecht den Titel<br />
Lieblingsladen.<br />
Hier wird Ihnen geholfen, und zwar gerne!<br />
Es ist immer was los bei Malen & Basteln Mangott!<br />
Und nicht nur das, man nimmt sich hier für jede<br />
Kundin und jeden Kunden auch Zeit. Individuelle<br />
Beratung, Basteltipps und Hilfe beim Suchen sind<br />
definitiv ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in<br />
Zeiten von „Einzelhandel-Servicewüsten“, in denen<br />
sich Verkaufs- und Beratungspersonal regelrecht vor<br />
Kundschaft verstecken zu scheint.<br />
Eröffnet wurde das Geschäftsjuwel Malen & Basteln<br />
Mangott vor über 35 Jahren von Hans Mangott, der<br />
als Seniorchef seiner Tochter Barbara beratend zur<br />
Seite steht, jetzt wo sie seine Nachfolge angetreten<br />
hat. Dass es dieses Geschäft schon seit 1984 am<br />
selben Standort gibt, ist ein erfreuliches Zeichen in<br />
Zeiten des Onlineshopping-Wahnsinns, finde ich.<br />
Beratung und Hilfe schätzt man vor allem als<br />
unkundiger Bastler und Maler, es könnte nämlich<br />
durchaus passieren, dass man sich nicht auf den ersten<br />
Blick zurechtfindet – schließlich scheint die Auswahl<br />
schier endlos. Dies ist keineswegs ein Nachteil,<br />
Seniorchef Hans Mangott mit seinem tollen Team und<br />
der neuen Chefin, Barbara Mangott (hinten Mitte)<br />
ganz im Gegenteil. Geschickt nutzt man dem Raum<br />
- alles hat seinen Platz hier und ist logisch und optisch<br />
ansprechend sortiert. Darauf legen Seniorchef<br />
Hans Mangott und seine Tochter Barbara, die neue<br />
Geschäftsleiterin, besonders viel Wert.<br />
Auf ca. 130 m 2 werden saisonabhängig bis zu<br />
20.000 verschiedene Artikel angeboten. Ich bin<br />
immer wieder überwältigt von dem breit gefächerten<br />
Angebot, genieße es durchzuschauen und finde<br />
regelmäßig etwas Neues, sodass ich direkt Lust bekomme,<br />
es auszuprobieren - kurz gesagt, hier wird<br />
man automatisch kreativ!<br />
Fragen kostet nix - aber gute Antworten<br />
sind viel wert. EIN INTERVIEW:<br />
Während meines Besuches nutze ich die Zeit für<br />
ein paar Fotos, zum Herumzustöbern und für ein<br />
Gespräch mit Hans und Barbara Mangott:<br />
60<br />
<strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
LIEBLINGSLADEN<br />
<strong>Stadtgespräch</strong>: Hilfsbereit, professionell und<br />
charmant – ich habe den Eindruck, eure Kunden<br />
schätzen vor allem die persönliche Beratung hier.<br />
Ist das normal, dass so viel los ist?<br />
Barbara M.: Ja, eigentlich schon. Jetzt gegen mittags<br />
ganz besonders. Im Gegensatz zu früher, wo das<br />
Geschäft über mittags sogar geschlossen war, ist<br />
jetzt immer um diese Zeit mehr los, da die meisten<br />
Leute arbeiten und auch mal während ihren Pausen<br />
vorbeischauen, oder eben nach der Arbeit.<br />
Stgsp: Gibt es da einen besonderen Kundenkreis -<br />
wer und woher sind eure Kunden hauptsächlich?<br />
Hans M.: Eine bestimmte Klientel haben wir nicht<br />
wirklich. Zu uns kommen Künstler, Modellbauer,<br />
Kindergärtnerinnen, LehrerInnen und Bastler<br />
von überall her - und alle die Wert auf persönliche<br />
Beratung legen, anstelle von Onlineshopping. Mit<br />
etwas Glück kann man zwischen unseren Regalen<br />
sogar bekannte Künstler oder Schauspieler aus Tirol<br />
antreffen!<br />
Hans, du hast dieses Geschäft vor über 35 Jahren<br />
gegründet – welche wichtigen Veränderungen und<br />
Entwicklungen fallen dir spontan ein?<br />
H.M.: Ich würde sagen, dass vor allem die erste<br />
Erweiterung des Sortiments ein großer Schritt war.<br />
Als damals beim Bau des Terminals die meisten<br />
Parkplätze vor der Tür verschwanden, wollten<br />
Kunden keine schweren Farbkübel mehr zu ihren<br />
Autos schleppen und so entschied ich mich dazu,<br />
Bastelutensilien, Papier und Co. ins Sortiment aufzunehmen.<br />
Rückblickend war das eine wirklich gute<br />
und wichtige Entscheidung! Auch die Änderung der<br />
Öffnungszeiten war irgendwann nötig, da sich das<br />
Einkaufverhalten und die Ansprüche der Kundschaft<br />
verändert haben. Wo früher zur Mittagszeit nichts<br />
los war in Innsbruck, konnte ich noch heim fahren,<br />
um mit Familie zu essen. Das ist heute nahezu<br />
unvorstellbar!<br />
Barbara, als eine von vier Töchtern eines Bastelgeschäft-Inhabers<br />
hast du dich als Kind wahrscheinlich<br />
viel kreativ betätigt, nehme ich an?<br />
B.M.: Das ist schwer zu sagen, ich glaube wir haben<br />
nicht viel mehr gebastelt als andere Kinder, aber wir<br />
haben schon alle eine ausgeprägte kreative Ader –<br />
jede in einem anderen Bereich, zB. Nähen, Heimwerken.<br />
Zu besonderen Anlässen wie Weihnachten<br />
oder Geburtstagen wurde schon mehr gebastelt und<br />
wir hatten natürlich immer das nötige Material, was<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
61
LIEBLINGSLADEN<br />
schon praktisch war. Vor über<br />
zwanzig Jahren gab es schließlich<br />
noch keine Onlineshops.<br />
Ihr habt alle früher schon im<br />
Laden von Papa und Mama mitgearbeitet.<br />
Würdest du sagen, dass<br />
du alle Artikel kennst und optimal<br />
vorbereitet bist, jetzt wo du die<br />
Leitung übernommen hast?<br />
B.M.: Naja, alle 15.000 Artikel<br />
zu kennen ist nahezu unmöglich<br />
(lacht). Bei den meisten Fragen<br />
weiß ich eigentlich gleich, ob wir<br />
diesen oder einen ähnlichen Artikel<br />
anbieten können. Ab und an<br />
entdecke ich aber schon zufällig<br />
etwas Neues beim Umräumen<br />
oder Schlichten. Man muss auch<br />
mitbedenken, dass wir in den<br />
letzten Jahren durch die steigende<br />
Beliebtheit von DIY-Blogs,<br />
Webseiten und Büchern unser<br />
Sortiment auch regelmäßig erweitern<br />
oder ändern. Die Auswahl<br />
an Mal- und Bastelausstattung<br />
wächst stetig und wir bemühen<br />
uns immer up to date zu sein.<br />
Wir probieren selbst auch vieles<br />
aus, und wenn möglich basteln<br />
wir auch mit Kindern und ihren<br />
Eltern direkt im Geschäft, zB. zu<br />
Ostern. Wir legen einfach Wert<br />
darauf die Leute immer wieder<br />
mit neuen Ideen und tollen<br />
Bastel-Trends zu erfreuen und zu<br />
inspirieren!<br />
Gibt es denn irgendeinen neuen<br />
Trend, von dem du uns jetzt schon<br />
berichten kannst?<br />
B.M.: In der Tat wird es demnächst<br />
etwas Neues bei uns im<br />
Sortiment geben. Der Hersteller<br />
der klassischen Fimo-Modelliermasse<br />
hat etwas Spannendes<br />
entwickelt, das es so nicht gab<br />
– nämlich Modelliermasse in<br />
Lederoptik, die man anscheinend<br />
auch wie Leder verarbeiten<br />
kann, zB. eben nähen. Ich bin<br />
schon total gespannt und freue<br />
mich, es selbst auszuprobieren.<br />
Das klingt interessant, da eröffnen<br />
sich für Bastelbegeisterte<br />
wieder neue Möglichkeiten. Ich<br />
bedanke mich bei euch beiden für<br />
das nette Gespräch und die tolle<br />
Beratung! Und vielen Dank an<br />
Barbara, die uns tolle DIY-Buchempfehlungen<br />
gibt auf S. 54.<br />
Für alle, die nun neugierig geworden<br />
sind, oder Lust bekommen<br />
haben zu Basteln oder zu<br />
Malen, denen kann ich meinen<br />
Lieblingsladen nur wärmstens<br />
empfehlen. Seit kurzem gibt<br />
es auch auf Google Maps die<br />
Möglichkeit online einen Blick in<br />
das Geschäft zu werfen und sogar<br />
virtuell durch zu gehen. Also<br />
schauen Sie doch mal vorbei! ■<br />
AHA-INFO-BOX:<br />
● Früher verkaufte man v.a. Farben<br />
(Innendispersion etc.) & auch<br />
Drogerieprodukte, denn der Herr<br />
Mangott ist eigentlich Drogist. Farben<br />
inkl. Mischanlage gibt es aber auch<br />
heute noch!<br />
● Das fachkundige Team: Seniorchef<br />
Hans Mangott, seine Frau Ingrid,<br />
Jungchefin Barbara und ihre Schwester<br />
Anna. Daniela und Gabi kommen<br />
noch verstärkend hinzu.<br />
● Das Geschäft hat übrigens 2<br />
Eingänge. Südseitig vom Marklpatz<br />
Terminal und Nordseitig Markthalle<br />
bzw. Herzog-Siegmund-Ufer.<br />
Malen & Basteln Mangott<br />
Innrain 26, 6020 Innsbruck<br />
Telefon +43 512 563817<br />
www.mangott.at<br />
62<br />
<strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
Buch-Bloggerin Evelyn hat<br />
10 heiße Buchtipps<br />
für entspannte Sommertage<br />
Der Urlaub naht, der Garten wartet und auch auf Balkonien lässt es sich<br />
wunderbar mit einem Buch entspannen. Ob literarisches Meisterwerk,<br />
Krimi-Bestseller, Schundroman oder gar Reiseführer...<br />
Lesen hat wieder Style, zumindest wenn es nach Evelyn geht. Und hier sind<br />
ihre Top 10 für einen heißen Tag in der Hängematte!<br />
Auf der nächsten Seite geht‘s los...<br />
Bild © freepik
TOP 10<br />
Evelyns Top 10<br />
Lektüre für entspannte Sommertage<br />
1.<br />
Wir zwei auf Wolke sieben,<br />
von Anja Rauter<br />
Auf der Suche nach dem Ex, oder doch dem Glück?<br />
Romantisches Lesevergnügen auf 352 Seiten<br />
© Bastei Lübbe Verlag<br />
2.<br />
Das Geburtstagsfest,<br />
von Judith Taschler<br />
Ein Überraschungsgast taucht beim Fest zum 50er auf<br />
und ist am nächsten Morgen wieder weg<br />
Ebenfalls 352 Seiten, fesselnd und bestsellerverdächtig<br />
3.<br />
Blutmond,<br />
von Katrine Engberg<br />
Ein mysteriöser Fall während der Fashion Week in Kopenhagen<br />
Für alle, die Lust auf einen abkühlenden Krimi haben<br />
4.<br />
Fünf Sterne für dich,<br />
von Charlotte Lucas<br />
Eine Lehrerin will Rache und macht dem Elternvertreter<br />
Konrad die Hölle heiß - Nicht nur für Lehrpersonal<br />
5.<br />
Agathe,<br />
von Anne Cathrine Bomann<br />
Kurzweilige Lektüre über einen Psychologen, der die<br />
Beratungsstunden bis zu seinem Pensionsantritt zählt<br />
„Knapp, pointiert und mit einer Prise Humor.“, schreibt<br />
Peter Urban-Halle von der FAZ<br />
© hanserblau Verlag<br />
64 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
SOMMERLEKTÜRE<br />
Auf Evelyns Blog bookbroker.wordpress.com können Sie sich noch<br />
mehr Buchtipps holen und in ihren ausführlichen Rezensionen<br />
schmökern. Mittlerweile betreibt sie neben ihrem Blog auch einen<br />
Podcast, namens "I tell you why“ ... also hören Sie doch mal rein!<br />
Folge 1 startet bereits mit dem vielsagenden Titel:<br />
"Warum du mehr lesen solltest“...<br />
•READ<br />
TODAY•<br />
•READ<br />
TODAY•<br />
© Andrea Fichtel<br />
Evelyn Unterfrauner, Buch- und<br />
Lifestylebloggerin aus Innsbruck<br />
6.<br />
Das Millenial Manifest,<br />
von Bianca Jankovska<br />
Ein Sachbuch mit Denkanstößen für alle 90ies Kids<br />
„Biana Jankovskas Buch über die Generation Y ist voller Wahrheiten, die wehtun.“ (Maxi)<br />
7.<br />
Crazy Rich Asians,<br />
von Kevin Kwan<br />
Ein Einblick in das Leben der Superreichen in Asien,<br />
wie die wohl ihren Urlaub verbringen?<br />
Ein Buch voller Verrücktheiten - die müssen wohl spinnen, die Reichen<br />
8.<br />
Meistens kommt es anders, wenn man denkt,<br />
von Petra Hülsmann<br />
Ein Liebesroman zum Dahinschmelzen, für die Autorin ganz typisch<br />
Leserinnen vergeben 5 von 5 Herzchen <br />
9.<br />
Der Trafikant,<br />
von Robert Seethaler<br />
Vom Dorf in die Großstadt und dann noch eine Bekanntschaft mit der ersten Liebe<br />
und Siegmund Freud - Bekannte Fans dieses Buches sind Gehard Polt & Christine Westermann!<br />
10.<br />
Was man von hier aus sehen kann,<br />
von Mariana Leky<br />
Ein sprachlich wunderschönes Buch, in dem immer einer stirbt wenn ein Okapi auftaucht<br />
Bestseller <strong>Nr</strong>. 1 (in der Kategorie Tod) beim bekannten Onlinebuchhändler - sehr vielsagend!<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
65
TIROLER<br />
„Ich wollte immer<br />
etwas Schönes<br />
machen“<br />
Rudolf Millonig<br />
© J. Wolf<br />
Text Johannes Wolf<br />
Rudolf Millonig bei der Arbeit in seinem Atelier.<br />
Der Innsbrucker Sakralkünstler Rudolf Millonig ist mit 92 Jahren noch immer<br />
aktiv - und spendet einen Teil des Verkaufserlöses seiner Werke an die<br />
Hilfsorganisation Jugend Eine Welt.<br />
Hier ein Krippenrelief, dort die heilige Familie,<br />
dahinter ein Franziskus, darüber ein vergoldeter<br />
Engel, in der Ecke Adam und Eva, davor noch ein<br />
Christophorus. Wer das im Höttinger Gassengewirr<br />
gelegene Atelier betritt, kann eine Vielzahl an Holz-<br />
plastiken, geschnitzten Skulpturengruppen, Holzreliefs<br />
mit Bibel-Szenen oder einige Bronzefiguren<br />
bewundern. Der Schöpfer all dieser<br />
Kunstwerke sorgt beständig für Nachschub.<br />
Trotz seiner mittlerweile 92 Jahren ist der<br />
Professor nach wie vor beinahe täglich im<br />
Atelier zugange, um Neues zu schaffen:<br />
„Allein die Füße bereiten mir etwas Probleme,<br />
aber im Sitzen geht die Arbeit halt<br />
nicht.“<br />
Seit sieben Jahrzehnten setzt sich der<br />
weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannte<br />
Bildhauer Rudolf Millonig mit<br />
Themen aus der Bibel, Christus dem<br />
Gekreuzigten, Heiligen und Mär-<br />
tyrern auseinander. Religion und<br />
Glauben, zum Ausdruck gebracht<br />
in sakraler Kunst, sind die zentralen<br />
Themen seines künstlerischen<br />
Schaffens, praktisch seit<br />
Kindesbeinen an „Der Zweifel<br />
am Glauben war mir jedoch<br />
ebenso steter Begleiter“,<br />
bekennt Professor<br />
Millonig im Gespräch.<br />
Religiöse, christliche Werte wie Nächstenliebe mögen<br />
Professor Millonig dazu bewogen haben, seine Werke<br />
auch für „eine gute Sache zu nützen“: Er stellt einen<br />
Teil des Verkaufserlöses seiner Arbeiten der Hilfsorganisation<br />
Jugend Eine Welt zur Verfügung. Diese un-<br />
terstützt damit weltweit Bildungsprojekte für Kinder<br />
und Jugendliche in Risikosituationen. „Wir<br />
sind dem Professor dafür sehr dankbar“,<br />
sagt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer<br />
von Jugend Eine Welt. Bei (mit-)organi-<br />
sierten Ausstellungen in Innsbruck und<br />
Wien etwa konnten so bereits einige inte-<br />
ressierte Käufer der Kunstwerke gewon-<br />
nen werden.<br />
Keine Sakralkunst mehr<br />
Den Begriff Sakralkunst sieht<br />
Millonig etwas kritisch, denn<br />
„es gibt sie ja eigentlich nicht<br />
mehr.“ Die Kirche als große<br />
Auftraggeber ist praktisch<br />
weggefallen. Einst hat Millo-<br />
nig in vielen Kirchenräumen<br />
im In- wie Ausland große Werke<br />
geschaffen. Wie den vom Atelier<br />
nur einen Steinwurf entfernten<br />
Hochaltar der Pfarrkirche Höt-<br />
ting („alles aus einem Stück<br />
mit dem Messer herausgear-<br />
beitet“) oder der Sakraments-<br />
altar in Aldrans („der liegt<br />
66 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
KÜNSTLER<br />
© J. Wolf<br />
Rudolf Millonig arbeitet immer noch lieber im Stehen<br />
Zur Person:<br />
Rudolf Millonig (* 23.03.1927, Hall)<br />
entstammt einer Künstlerfamilie<br />
(„Mutters Großvater war etwa der<br />
bekannte Bildhauer Steger in Jennbach“).<br />
Schon der Vater (Architekt,<br />
in Notzeiten als Zeichner tätig)<br />
förderte das Talent des Buben.<br />
Der jüngere Bruder Helmut ist<br />
ebenfalls ein bekannter Bildhauer.<br />
Nach Studium an der Kunstgewerbeschule<br />
in Innsbruck und an der<br />
Akademie für Bildende Kunst in<br />
Wien ist Rudolf Millonig seit 1950<br />
als freischaffender Bildhauer tätig.<br />
Schon in jungen Jahren schuf<br />
Millonig den bekannten Silber-<br />
Sarkophag des Hl. Pirminius in der<br />
Innsbrucker Jesuitenkirche (1954).<br />
Werke des Künstlers befinden sich<br />
in mehr als 40 Kirchen.<br />
mir sehr am Herzen“). Der letzte große kirchliche<br />
Gestaltungsauftrag liegt jedoch zurück in den frühen<br />
1990er-Jahren - die Wallfahrtskirche Maria Schmolln<br />
im Innviertel. Die gesamte Altarausstattung mit einem<br />
monumentalen, drei Meter hohen Auferstehungs-<br />
Christus, Pilgerbrunnen und Kriegerdenkmal mit<br />
Franziskusstatue „habe ich hier in mehrjähriger Arbeit<br />
erschaffen.“<br />
Geldmangel der Auftraggeber hat schon immer die<br />
Kreativität des Künstlers gefordert. „Die Franziskaner<br />
in Reutte haben gesagt‚ zahlen können wir nicht viel,<br />
aber Platz ist genug vorhanden“, erinnert sich der Professor.<br />
Und so entstand in den 70er-Jahren, weil vom<br />
Material her relativ kostengünstig, der Kreuzweg in<br />
der Reuttener Pfarrkirche in Form von eingemauerten<br />
Tonreliefs.<br />
Persönlicher Glaube<br />
„Den persönlichen Glauben im Werk zum Ausdruck<br />
bringen, in Schönheit und göttlicher Verbindung.“ Das<br />
sieht Rudolf Millonig mit den heutigen modernen Vorstellungen<br />
von Kunst als kaum mehr machbar an. Sakrale<br />
Kunst werde entweder als Kitsch abgewertet oder<br />
sie sei „scheußlich zum Anschauen“. Von der „traditionellen<br />
Volkskunst des Krippenbergbaus“ wollte sich<br />
Millonig mit seinen Krippen-Arbeiten - den Reliefs,<br />
Kreuzen, Engel- und Heiligenplastiken - immer unterscheiden.<br />
Vielleicht passen deshalb seine Werke manchen<br />
Menschen nicht ganz so in die beliebten weihnachtlichen<br />
Krippen-Ausstellungen hinein. Aber sie<br />
finden nach wie vor ihr Publikum - wie die wiederholt<br />
ertönende Türglocke während des Atelierbesuches beweist.<br />
„Ich wollte immer etwas Schönes machen, keine<br />
abstrakten und häßlichen Dinge“, bilanziert Rudolf<br />
Millonig abschließend. ■<br />
Fotos aktueller Werke von Rudolf Millonig finden<br />
sich auf der Website von Jugend Eine Welt<br />
(www.jugendeinewelt.at).<br />
Besichtigungen von Werken können über Jugend<br />
Eine Welt Tirol arrangiert werden.<br />
+ 43 664 62 <strong>16</strong> 973, Wolfgang Quintero<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
67
VERANSTALTUNGEN<br />
Ein Containerdorf<br />
namens Tirila Holln...<br />
KUNST&KULTUR<br />
... eine temporäre Kunstinstalltion am Kurhaus Vorplatz in Hall - ins Leben gerufen vom Kulturlabor Stromboli, das<br />
heuer seinen 30. Geburtstag feiert. Mit einem tollen Rahmen-Programm wird das Jubiläum kulturell und künstlerisch<br />
begangen, indoor und eben auch outdoor bis Ende Juni 2019.<br />
Am Kurpark-Vorplatz macht sich<br />
seit 23. Mai ein Hallisches Dorf<br />
breit, das den klingenden Namen<br />
,,Tirila Holln“ trägt und von einer<br />
umtriebigen Gruppe heimischer<br />
KünstlerInnen mit Leben erfüllt<br />
wurde, um den um sich greifenden<br />
neokonservativen Strömungen entgegen<br />
zu steuern.<br />
In fünf, zum artifiziellen Dorf formierten,<br />
Transport-Containern treffen<br />
hier Video-, und Klanginstallationen<br />
auf (foto)grafische Objektkunst<br />
und interdisziplinäre Aktionen - und<br />
hoffentlich auf neugierige Besucher-<br />
Innen, die sich nicht davor scheuen,<br />
kurzzeitig zu Village-People zu mutieren.<br />
Bespielt wird das Hallische<br />
Dorf von Riki ,,Rikifix“ Jausz (Bildende<br />
Künstlerin), Roman ,,Agricolix“<br />
Bauer (Bildender Künstler),<br />
Christoph ,,Tuslix“ Pirker (Bildender<br />
Künstler), Stephan ,,Recycletrix“<br />
Pirker (Bildender Künstler), Philipp<br />
,,Guitarix“ Ossanna (Musiker) und<br />
Michael ,,FM-X“ Guggenberger<br />
(Tonmeister, Filmemacher).<br />
Darüber hinaus positioniert der Verein<br />
KUNSTtransPort auf dem Dorf-<br />
Gelände eine mobile Wunschbox, die<br />
als Dokumentationsbox dienen soll.<br />
PassantInnen sind dazu eingeladen,<br />
per Telefonhörer Statements zu zehn<br />
Fragen der KünstlerInnen zu hinterlassen,<br />
die sich um die Zukunft der<br />
Stadt Hall drehen. Das Audiomaterial<br />
wird in der Folge verfremdet,<br />
aufgearbeitet und für weitere künstlerische<br />
Arbeiten konserviert. Als<br />
Artistin in Residence ist zudem auch<br />
Lisa Krusche, die erste Stromboli-<br />
Stadtschreiberin, mit dabei.<br />
Das Projekt #kon.serviert, zu dem<br />
diese temporäre Installtion gehört,<br />
findet im Rahmen von TKI-Open 19<br />
- res publica statt. ■<br />
Container verreisen & ein Dorf entsteht... Mit freundlicher Unterstützung der Bellutti GmbH - die<br />
ihre roten Großbehältnisse für das kunstvolle Dorf zur Verfügung stellt - und Fröschl AG & Co KG -<br />
die sich als Container-Reiseleiter transportierend an diesem tollen Kunstprojekt beteiligt haben!<br />
Fotos © Julia Mumelter<br />
Bis Ende Juni können Sie noch beim Kurhaus Hall das Dorf Tirila Holln besuchen,<br />
Öffnungszeiten & Infos finden Sie online auf www.stromboli.at oder der Stromboli Facebook Seite.<br />
70 68 <strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
Veranstaltungshighlights<br />
Juni / Juli / August<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
KULTUR & MEHR<br />
[01. – 28.07]<br />
Innsbruck Hofburg<br />
Innsbrucker Promenaden Konzerte<br />
Der Ort könnte idealer nicht sein: Im Innenhof der<br />
Kaiserlichen Hofburg werden die Innsbrucker Promenadenkonzerte<br />
die Fans der Blasmusik wieder in ihren<br />
Bann ziehen. Zahlreiche hochkarätige Orchester aus<br />
ganz Europa werden zum Jubiläum 2019 erwartet. Zum<br />
25. Mal sorgen die Innsbrucker Promenadenkonzerte<br />
im Juli mit feiner Blasmusik für stimmungsvolle Sommerabende.<br />
Im wunderschönen Innenhof der Innsbrucker<br />
Hofburg werden wieder Walzer, Märsche und<br />
andere schwungvolle Melodien erklingen, vorgetragen<br />
von den besten Blas-Orchestern und Ensembles vieler<br />
europäischer Länder. Das Repertoire reicht von klassischen<br />
bis zu modernen Interpretationen.<br />
// weitere Infos: promenadenkonzerte.at<br />
[noch bis 01.10.2019]<br />
Audioversum Innsbruck<br />
„Mathe x Anders“<br />
Mathematik zum Anfassen bietet die Sonderausstellung<br />
„Mathe x Anders“. Hier kommen knobelfreudige Besucher<br />
voll auf ihre Kosten. Denn die Sonderausstellung<br />
präsentiert weder komplizierte Formeln noch schwierige<br />
Gleichungen. Große und kleine Mathe-Liebhaber<br />
dürfen sich stattdessen an ungleichen Kugelbahnen,<br />
spannenden Kombinierspielen und kniffligen Puzzles<br />
versuchen. Weitere Highlights der zahlreichen Spielstationen:<br />
Neugierige Tüftler dürfen einen verschlüsselten<br />
Code knacken oder mit dem musikalischen Würfelspiel<br />
ein eigenes Musikstück komponieren. So bietet „Mathe<br />
x Anders“ einen besonderen Mix aus Aktion und Konzentration.<br />
// weitere Infos: audioversum.at<br />
[29.06. // 18 Uhr]<br />
Patscherkofel Bergstation, Igls<br />
Klassik am Berg 1965. Ein Klassik Open Air auf<br />
1.965m mit Musik von Mozart, Waxmann, Bizet, Tschaikowsky,<br />
Delago, Bramböck, Telfser, Norz, Ossanna<br />
// weitere Infos: innstrumenti.at<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
ENTERTAINMENT<br />
[13.–14.07. // Beginn 13.6. Mittags]<br />
Seegrube Innsbruck<br />
Nordkette Wetterleuchten<br />
Bis zu 1.100 junge und jung gebliebene Liebhaber<br />
elektronischer Musik treffen sich bei diesem einzigartigen<br />
Festival, umgeben von einer traumhaften Bergkulisse,<br />
zum Chillen, Tanzen, Feiern und Campen. Auch<br />
dieses Jahr kommen zu den zwei Festivaltagen wieder<br />
internationale DJs und Künstler und spielen auf 2.000<br />
Metern Seehöhe. Gute Musik, coole Leute und dem<br />
Himmel so nah – dieses Festival ist ein unvergessliches<br />
Erlebnis.<br />
// weitere Infos: wetterleuchten.at<br />
[27.07. // 19 Uhr ]<br />
Rathaus Innenhof Hall<br />
SOUNDKILLAZ OPEN AIR<br />
I,,In the summertime when the livin‘s easy ...“ dann lädt<br />
the Waz exp. wieder zur ,,hottest party in town“ in den<br />
Haller Rathaus Innenhof. Und als ob der Dancefloor unter<br />
freiem Himmel nicht schon heiß genug wäre, geht‘s<br />
ab 23.00 Uhr noch mit DJ Tax im Stromboli weiter.<br />
// weitere Infos: stromboli.at<br />
[22.06. // 21 Uhr]<br />
p.m.k Innsbruck<br />
Sofa Fest<br />
Spilif & Rudi Montaire | KÁLA | DJ: Lancer & Attal<br />
Es ist wieder soweit - Das Sofa-Fest geht in die Sommer-Runde,<br />
und ihr seid herzlich eingeladen, mit dem<br />
p.m.k die Nacht zu zelebrieren. Angesichts der warmen<br />
Jahreszeit könnt ihr es sicher kaum erwarten, bis die<br />
fantastischen Bands und DJs euch mal wieder ordentlich<br />
einheizen! Feinster Sound und eine gute Stimmung<br />
sind garantiert. Für Speis und Trank ist bestens gesorgt<br />
und der Erlös wird wie immer an einen guten Zweck gespendet.<br />
Kommt zahlreich, gut gelaunt und tanzbereit!<br />
// weitere Infos: pmk.or.at<br />
69
VERANSTALTUNGEN<br />
Veranstaltungshighlights<br />
Juni / Juli / August<br />
70<br />
MESSEN | AUSSTELLUNGEN ETC.<br />
[noch bis 27.10.2019]<br />
Tiroler Landesmuseum, Innsbruck<br />
Egger Lienz und Otto Dix - Bilderwelten<br />
zwischen den Kriegen<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg beginnt für Albin Egger-Lienz<br />
eine fruchtbare Schaffensphase mit Werken, die die<br />
alltägliche Misere der Nachkriegszeit reflektieren. Bilder<br />
wie „Finale“ oder „Mütter“ zählen zu den eindrucksvollsten<br />
künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem<br />
Krieg und dessen Folgen. Vergleichbares findet sich<br />
im deutschsprachigen Raum nur bei Otto Dix. Wie bei<br />
Egger-Lienz hatte der Kriegseinsatz seine künstlerische<br />
Entwicklung beflügelt. Witwen, Kriegsversehrte und<br />
Prostituierte bevölkern Bilder von ungeahnter Brutalität.<br />
Zynisch, kritisch und schonungslos durchleuchten sie<br />
das Elend der 1920er Jahre. Ausgehend vom Schaffen<br />
der Nachkriegszeit wird in der Ausstellung die Entwicklung<br />
beider Künstler gegenübergestellt.<br />
// weitere Infos: tiroler-landesmuseen.at<br />
[30.08.– 01.09.]<br />
Messe Innsbruck<br />
ÖKO FAIR<br />
Die Messe ÖKO FAIR in Innsbruck ist die Tiroler<br />
Nachhaltigkeitsmesse. Zahlreiche Aussteller<br />
präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen,<br />
die im Sinne einer nachhaltigen und fairen<br />
Wertschöpfungskette hergestellt, beschafft und<br />
vermarktet werden und geben einen Einblick in<br />
die bunte und vielfältige Welt der Nachhaltigkeit.<br />
Die Themenbereiche umfassen dabei Mode,<br />
Ernährung und Lifestyle, Outdoor und Tourismus,<br />
sowie auch ethische Veranlagung, Versicherungen<br />
und Ökostrom-Anbieter. Ein anspruchsvolles<br />
Rahmenprogramm mit interessanten Fachvorträgen,<br />
Workshops, Mitmachaktionen, Familienangeboten<br />
und verschiedenen spannenden Highlights macht<br />
die ÖKO FAIR in Innsbruck darüber hinaus zu einer<br />
professionellen Plattform für nachhaltiges Wirtschaften<br />
und Konsum.<br />
// weitere Infos: oeko-fair.at<br />
SPORT & FREIZEIT<br />
[22. – 23.06. // Start 9 Uhr]<br />
St. Ulrich am Pillersee<br />
Stoabermarsch<br />
Der traumhafte Panoramablick bei der Rast auf dem<br />
Gipfel, die schöne Abendstimmung am Berg und das<br />
Wandern durch die Dunkelheit der Nacht – das sind die<br />
Dinge, die einem nach dem Stoabergmarsch in Erinnerung<br />
bleiben. Es ist ein ganz besonderes Wander-Event,<br />
das 2019 zum siebten Mal durch die Loferer und Leoganger<br />
Steinberge in Tirol und Salzburg führt. Es dauert<br />
24 Stunden und stellt hohe Ansprüche an die Teilnehmer:<br />
Im vergangenen Jahr mussten sie eine Strecke von<br />
40 Kilometern und rund 4.300 Höhenmeter bewältigen...<br />
// weitere Infos: kitzbueheler-alpen.com<br />
[08.06. // Beginn 18.45 Uhr]<br />
Innsbruck Goldenes Dachl<br />
Internationale Golden Roof Challenge<br />
Zur Internationalen Golden Roof Challenge in Innsbruck<br />
werden dieses Jahr wieder Top-Athleten erwartet. Beim<br />
Stabhoch- und Weitsprung unter dem Wahrzeichen<br />
der Tiroler Landeshauptstadt, dem Goldenen Dachl,<br />
kämpfen sie um die besten Plätze – und die Gunst<br />
von tausenden Zuschauern, die sich ganz nah um die<br />
Leichtathletik-Anlage versammeln. 2019 steht das Event<br />
zusätzlich ganz im Zeichen des Gedenkens an den 500.<br />
Todestag von Kaiser Maximilian I., der das Goldene<br />
Dachl erbauen ließ.<br />
// weitere Infos: goldenroofchallenge.at<br />
[12. - <strong>16</strong>.06. // tagsüber]<br />
Bikepark Innsbruck<br />
Crankworx Innsbruck 2019<br />
Schon beim Zuschauen steigt der Adrenalinspiegel!<br />
Denn die Bikeprofis rasen mit Topspeed über die Strecken,<br />
springen auf ihren Bikes durch die Luft und liefern<br />
sich atemberaubende Kopf-an-Kopf-Rennen. Dazu<br />
gibt’s geniale Festivalstimmung im Bikepark Innsbruck,<br />
jede Menge an Side-Events rund ums Thema Mountainbike,<br />
sowie ein buntes Workshop-Programm für Kids &<br />
Teens im Bikepark Innsbruck.<br />
// weitere Infos: crankworx.com<br />
<strong>Sommerausgabe</strong> 2019 | <strong>Stadtgespräch</strong>
Veranstaltungshighlights<br />
Juni / Juli / August<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
FAMILIE | ELTERN | KINDER<br />
[09.08. // 14-17.30 Uhr]<br />
Reith im Alpbachtal<br />
Kinderspielfest Reith im Alpbachtal<br />
Bei diesem Programm ist ganz bestimmt für jeden etwas<br />
dabei, egal ob Mädchen oder Junge: Ponyreiten, ein<br />
Irrgarten, Kinderschminken, Bastelstationen, Miniplaybackshow<br />
und viele lustige Spiele warten auf die kleinen<br />
Besucher des Kinderspielefestes in Reith im Alpbachtal.<br />
Von 14 bis 17.30 Uhr müssen die Autos draußen bleiben,<br />
denn dann erobern die Kinder die Straßen.<br />
// weitere Infos: alpbachtal.at<br />
[22. – 25.08.]<br />
Ebbs<br />
Ebbser Blumenkorso<br />
Österreichs größte Blumenparade wird auch dieses Jahr<br />
wieder mit einem Open-Air-Konzert von Hansi Hinterseer<br />
und dem Original Tiroler Echo in der Blumenwelt<br />
Hödnerhof gekrönt. Musikalisch wird es auch im nahen<br />
Kufstein zugehen: Am Samstag findet dort der Schlagertag<br />
mit bekannten Gesichtern der Szene statt. Danach<br />
geht es mit dem Sommernachtsfest der Ebbser Vereine<br />
im Dorfzentrum weiter. Beim traditionellen Blumenkorso<br />
am Sonntag rollen rund 40 blumengeschmückte Wagen<br />
durch Ebbs. Highlight ist im Anschluss an den Umzug<br />
die Prämierung der schönsten Wagen bei Musik und<br />
einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm im<br />
Hödnerhof.<br />
// weitere Infos: kufstein.com<br />
[26. – 27.07. // Beginn jeweils ab 10 Uhr]<br />
Reutte<br />
Ritterspiele Ehrenberg<br />
Europas größtes historisches Spektakel dieser Art.<br />
Mehr als 2.000 faszinierende, abenteuerliche und edle<br />
Gestalten in historischen Gewändern, spannend inszenierte<br />
Römervorführungen, das spektakuläre Ritterturnier<br />
mit prachtvollen Turnierpferden, aber auch tolle Konzerte,<br />
lustige Gaukeleien, viele Kinderattraktionen sowie der<br />
große Mittelaltermarkt werden wieder für Staunen und<br />
Begeisterung sorgen.<br />
// weitere Infos: ritterturniere.com<br />
<strong>Stadtgespräch</strong> | 2019 <strong>Sommerausgabe</strong><br />
KULINARIUM UND MEHR...<br />
[13.06. - ab 18 Uhr || 14.06. // ab <strong>16</strong> Uhr]<br />
Hall in Tirol<br />
Tour del vino 2019<br />
Ein Fest für Feinschmecker und Genussmenschen. Gerade<br />
im Sommer bietet das mediterran anmutende Flair<br />
der Haller Altstadt den idealen Rahmen für die 2. Tour<br />
del Vino. rlesene Winzer aus dem In- und Ausland laden<br />
am Donnerstag ab 18.00 zur Big Bottle Party in die Burg<br />
Hasegg und am Freitag ab <strong>16</strong>.00 Uhr auf den Rathausplatz<br />
zur Verkostung ihrer hochwertigen Weine. Darüber<br />
hinaus haben die Gäste auch die Möglichkeit, direkt vor<br />
Ort Wein zu bestellen oder zu kaufen. Über die Vielfalt<br />
des Weingenusses hinaus können sich die Gäste bei<br />
der Tour del Vino auch von der Vielfalt des kulinarischen<br />
Angebotes der heimischen Gastronomen überzeugen.<br />
// weitere Infos: salzgast.at<br />
[29. & 30.06.]<br />
Sillpark Innsbruck<br />
European Street Food Festival<br />
Eine Veranstaltung für Genießer. Aus aller Welt präsentieren<br />
sich zahlreiche Food-Trucks, Köche und Aussteller<br />
auf dem Innsbrucker STREET FOOD FESTIVAL mit ihren<br />
internationalen Köstlichkeiten. Essen aus aller Welt, und<br />
ein tolles Getränkeangebot, die unglaubliche Vielfalt<br />
lässt Schlemmer-Herzen höherschlagen.<br />
// weitere Infos: streetfood-festival.eu<br />
[ab 11.06 wöchentlich bis 17.09. // Beginn 10.15 Uhr]<br />
Landeck<br />
Genussroute Tiroler Edle<br />
Die Tiroler Edle ist eine spezielle Schokolade aus der<br />
Milch vom Tiroler Grauvieh. Auf den steilen Almhängen<br />
des Aussichtsberges Venet verbringt das Tiroler Grauvieh<br />
seine Sommerfrische. Nach der Bergfahrt mit der<br />
Venetbahn geht es zur Gogles Alm mit einer Milchverkostung<br />
vom Tiroler Grauvieh. Weiter geht die Wanderung<br />
zum Naturpark aufs Kaunergrat wo, wenn die Zeit<br />
es erlaubt, eingekehrt wird. Nach dem Transfer mit dem<br />
Naturparkbus nach Landeck kann die edle Schokolade<br />
in der Konditorei Haag verkostet werden.<br />
// weitere Infos: tirolwest.at<br />
71
sportlicher<br />
SEITEN<br />
BLICK<br />
Innsbrucker Stadtlauf<br />
© TI/ Mario Webhofer<br />
Innsbruck läuft - bzw. lief - am 19. Mai<br />
Simon Lechleitner und Silvia Schwaiger heißen<br />
die Stadtlaufsieger 2019. Unglaubliche 1.800<br />
Läuferinnen und Läufer aus 30 Nationen<br />
tauchten in das Lauffieber ein und gingen als<br />
strahlende Sieger heim.<br />
Ebenfalls erwähnenswert ist die Auszeichnung<br />
des Stadtlaufes zum Green Event Tirol:<br />
Mehrweg statt Einweg. Magazin statt Flyer.<br />
Zusammenarbeit mit Betrieben und Vereinen<br />
aus der Region. Sei du die Veränderung, die du<br />
in der Welt sehen möchtest. Nach diesem Motto<br />
haben die Organisatoren von inzwischen vier<br />
Laufveranstaltungen unter dem Dach von Innsbruckläuft<br />
im Jahr 2014 die ersten nachhaltigen<br />
Maßnahmen umgesetzt.<br />
Innsbruckläuft bleibt auch weiterhin Vorreiter<br />
unter den Laufveranstaltern in Österreich. Mit<br />
der digitalen Startertasche und vielen weiteren<br />
nachhaltigen Maßnahmen sicherte sich das Team<br />
nach 2014 in diesem Jahr erneut das Green<br />
Event Tirol Zertifikat.<br />
Das <strong>Stadtgespräch</strong> freut sich, dass auch bei<br />
diesem Event wieder ordentlich Plastik gespart<br />
wurde und gratuliert zur Auszeichnung und der<br />
gelungenen Sportveranstaltung - sowie natürlich<br />
den Siegern!<br />
© TI/ Mario Webhofer © Lennart Pape<br />
Pressetext © Innsbruckläuft – Turnerschaft Innsbruck/<br />
Sektion Laufen<br />
SOMMER-FOTO-SPECIAL... Ihr Urlaubsbild zum Herausschneiden...<br />
Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern einen wunderschönen Sommer, und falls<br />
Sie es nicht bis an den Strand schaffen - hängen Sie sich einfach einen an die Wand!
Der GRANTLER<br />
NEUE ZIELE<br />
ERREICHEN.<br />
... fast - das Letzte!<br />
Ich dachte hin, ich dachte her,<br />
worüber heut zu schreiben wär.<br />
Will ja nicht nur immer schimpfen,<br />
JETZT MIT AUSGEWÄHLTEN BMW MODELLEN<br />
so dass andere die Nase rümpfen.<br />
INKLUSIVE BUSINESS LINE.<br />
Das Arbeiten fällt mir derzeit auch noch schwer,<br />
zum Glück kommen Urlaub und Sommer mit großen Schritten daher.<br />
Da denk ich dann nimmer hin und her,<br />
und ertränk das Grantig-Sein im Meer.<br />
Doch wenn Sie glauben mein Kopf wird dann leer,<br />
dann täuschen Sie sich aber sehr!<br />
Vergeht doch mittlerweile kaum ein Tag,<br />
wo ich nix zum Grantlen hab.<br />
Nein, im Urlaub wird’s sogar no schlimmer,<br />
weil i versteh die Welt gar nimmer.<br />
Niemand geht mehr an den Strand,<br />
ohne dass es Handy „scheppart“ in der Hand.<br />
Kopf und Handy seitlich gerichtet,<br />
wird ständig die eigene Person abg’lichtet.<br />
Hmm – is des vielleicht a Epidemie?<br />
Nein, des Ganze nennt sich - Selfie!<br />
In einer Hand das Handy, in der anderen das Getränk,<br />
Der BMW X2 mit Business Line inklusive<br />
so wird in die Wellen eini g’rennt.<br />
- Navigationssystem Professional Dann merk’n - Parksensoren<br />
manche: oh - da wird - man Echtzeit-Verkehrsinformationen<br />
ja nass,<br />
- Telefonie mit Wireless Charging und dann mocht vorne ihnen & hinten es Baden a nimmer - Rückfahrkamera<br />
Spass.<br />
Symbolfoto<br />
Stimmt! In dieser nassen Zone<br />
Fordern Sie jetzt Ihr Angebot für den müsst BMW man verzichten X2 inklusive auf das Business Smart-phone! Line an<br />
und sichern Sie sich bis zu € 4.300,– Ooops Preisvorteil – jetzt * es unter dann doch passiert,<br />
und die Welle hat das Handy kassiert.<br />
bmw.at/neueziele<br />
Nachdem wir das Meer nun endlich vom Plastik befreien,<br />
hat’s ja wieder Platz für technische Spielereien.<br />
Ob die Fische damit glücklich werden?<br />
Ja liebe Tiroler was soll’n mir mach’n, am besten nur darüber lach’n.<br />
Unterberger – Denzel GmbH & Co KG<br />
Griesauweg 32, 6020 Innsbruck<br />
Ich dachte hin, ich dachte her,<br />
Telefon 0512/33435, info@unterberger-denzel.bmw.at worüber noch zu granteln wär,<br />
www.unterberger-denzel.bmw.at da fiel der große Wunsch mir ein,<br />
liebe Tiroler, macht’s es euch in euerm Urlaub fein!<br />
BMW X2: von 85 kW (1<strong>16</strong> PS) bis 225 kW (306 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 4,3 l/100 km bis<br />
7,0 l/100 km, CO 2<br />
-Emission von 112 g CO 2<br />
/km bis <strong>16</strong>0 g CO 2<br />
/km. Eure Maultasch<br />
* Dieses Angebot ist gültig für alle BMW X2 Neu- und Vorführwagen mit<br />
74<br />
Kaufvertragsabschluss und Auslieferung bis 31.12.2019.<br />
Freude am Fahren
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