Sachwert Magazin 03/2019
HABEN IMMOBILIEN ZUKUNFT? WALDEMAR MERKEL: Gab nie besseren Zeitpunkt für Einstieg Die Top-Immobilien-Investmentziele DR. DR. RAINER ZITELMANN: Reiche als Sündenböcke BERLIN: Hitzige Debatte über Wohnungsenteignungen HELGE ZIEGLER: Mieterhöhung durch Modernisierung wird schwieriger THOMAS HENNINGS: Die vier großen Herausforderungen unserer Zeit BÖRSE: Kampf gegen Cyberkriminalität BODO SCHÄFER: Rente oder Wohlstand? ALEX FISCHER: Warum Dich der falsche Steuerberater Millionen kosten kann J.P. MORGAN - Der Gigant der Wall Street
HABEN IMMOBILIEN ZUKUNFT?
WALDEMAR MERKEL: Gab nie besseren Zeitpunkt für Einstieg
Die Top-Immobilien-Investmentziele
DR. DR. RAINER ZITELMANN: Reiche als Sündenböcke
BERLIN: Hitzige Debatte über Wohnungsenteignungen
HELGE ZIEGLER: Mieterhöhung durch Modernisierung wird schwieriger
THOMAS HENNINGS: Die vier großen Herausforderungen unserer Zeit
BÖRSE: Kampf gegen Cyberkriminalität
BODO SCHÄFER: Rente oder Wohlstand?
ALEX FISCHER: Warum Dich der falsche Steuerberater Millionen kosten kann
J.P. MORGAN - Der Gigant der Wall Street
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Inhalt<br />
14<br />
Bilder: Fischer, privat<br />
26<br />
Dr. Dr. Rainer Zitelmann: Reiche als<br />
Sündenböcke<br />
Alex Fischer: Warum Dich der falsche<br />
Steuerberater Millionen kosten kann<br />
Inhalt <strong>03</strong>/<strong>2019</strong><br />
5 Editorial Editorial von Julien Backhaus<br />
Immobilien<br />
6 Waldemar Merkel: Gab nie besseren<br />
Zeitpunkt für Einstieg<br />
12 Die Top-Immobilien-Investmentziele<br />
14 Dr. Dr. Rainer Zitelmann:<br />
Reiche als Sündenböcke<br />
16 Berlin: Hitzige Debatte über<br />
Wohnungsenteignungen<br />
18 Helge Ziegler: Mieterhöhung durch<br />
Modernisierung wird schwieriger<br />
22 Thomas Hennings: Die vier großen<br />
Herausforderungen unserer Zeit<br />
Börse<br />
10 Kampf gegen Cyberkriminalität<br />
Vorsorge<br />
24 Bodo Schäfer: Rente oder Wohlstand?<br />
Wissen<br />
26 Alex Fischer: Warum Dich der falsche<br />
Steuerberater Millionen kosten kann<br />
28 J. P. Morgan -<br />
Der Gigant der Wall Street<br />
Impressum<br />
<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 2197-1587<br />
Redaktion<br />
Zum Flugplatz 44, 27356 Rotenburg<br />
Tel: (0 42 68) 9 53 04-91, Fax: 9 53 04-92<br />
E-Mail: redaktion@sachwert-magazin.de<br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P.) Julien Backhaus<br />
Redakteur Dominik Flinkert<br />
Redakteurin und Satz Martina Schäfer<br />
Expertenbeirat Thomas Hennings<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
Verlag Backhaus Finanzverlag GmbH<br />
Herausgeber, Verleger Julien D. Backhaus<br />
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Die Autoren der Artikel und Kommentare im <strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong> sind im<br />
Sinne des Presserechts selbst verantwortlich. Die Meinung des Autoren<br />
spiegelt nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Trotz sorgfältiger<br />
Prüfung durch die Redaktion wird in keiner Weise Haftung für Richtigkeit,<br />
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SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 3
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Editorial<br />
Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem<br />
inneren Wert zurück. Null.<br />
Voltaire, 1694 - 1778<br />
Julien Backhaus<br />
Verleger<br />
Immobilien - Segen oder<br />
heißgelaufener Markt?<br />
Derzeit sind sich Experten nicht so sehr einig darüber, wie es mit dem deutschen<br />
Immobilienmarkt weiter geht. Die einen finden Argumente dafür, dass er<br />
bereits heiß gelaufen ist durch enorme Aufkäufe am Markt in den vergangenen<br />
Jahren. Zudem sehen Sie die jüngsten politischen Forderungen mit großer Besorgnis.<br />
Es könnte Zwangsenteignung und totalitäre Mietpreisdeckel ohne weiteres<br />
Entwicklungspotenzial geben. Die andere Seite findet klare Argumente<br />
dagegen. Immobilienpreise seien vor allem in Ballungszentren stark erhöht -<br />
jedoch im Vergleich mit anderen Weltmetropolen immer noch moderat. Zudem<br />
spricht die Unfähigkeit der Politik, neuen Wohnraum zu fördern, gegen eine<br />
Überhitzung. Zwar werden neue Wohnungen gebaut, jedoch immer noch zu<br />
wenig, um den tatsächlichen Bedarf zu stillen.<br />
Einen Fakt können aber alle Experten nicht negieren: Immobilien sind ein<br />
starker <strong>Sachwert</strong>. Über die letzten Jahrhunderte bewiesen sie einen enormen<br />
Wertzuwachs und schützten Geldwerte vor der Inflation oder gar Entwertung.<br />
Wer Wohnraum bieten konnte, stand hoch in der Gunst und hatte wenig zu<br />
befürchten.<br />
In dieser Ausgabe lesen Sie von den bekanntesten Immobilien- und Investmentexperten.<br />
Was denken Sie über die Entwicklung der Immobilienmärkte? Das<br />
Besondere: Die angesprochenen Experten sind alle selbst - zum Teil in hohem<br />
Maße - in Immobilien investiert und können aus der Praxis berichten, welche<br />
Entwicklungen sie tatsächlich beobachten.<br />
Bild: Wilkens<br />
Intelligente Strategien<br />
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Viel Freude bei der Lektüre<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Julien Backhaus,<br />
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SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 5
Immobilien<br />
Gab nie besseren<br />
Zeitpunkt für Einstieg<br />
Immobilieninvestor Waldemar Merkel spricht über seine<br />
erste Immobilie und wie daraus ein Portfolio wurde<br />
Herr Merkel, Sie haben in sehr jungen<br />
Jahren entschieden, in Immobilien zu<br />
investieren. Warum Immobilien?<br />
Immobilien sind <strong>Sachwert</strong>e. Sie sind werthaltig<br />
und konstant. Wenn man die richtigen<br />
kauft, steigt der Wert. Außerdem<br />
decken Immobilien das Grundbedürfnis<br />
der Menschen, ein Dach über dem Kopf<br />
zu haben. Das wird auch in 100 Jahren<br />
noch so sein. Diese langfristige Sicherheit<br />
hat mich überzeugt. Als Geschäft<br />
betrachtet bietet sich einmal die Vermietung,<br />
die passiv und nebenbei laufen<br />
kann - sofern man es beim Ankauf richtig<br />
aufgesetzt hat. Zum anderen gibt es auch<br />
das Modell des Fix und Flip: An- und Verkauf.<br />
Das ist zwar zeitaufwendiger, bietet<br />
aber auch die Möglichkeit, viel Geld mit<br />
einem Schlag zu verdienen. Das setzt aber<br />
das richtige Know-how voraus. Für mich<br />
war immer wichtig, dass ich einen Plan B<br />
habe. Wenn man eine Immobilie mit dem<br />
Ziel gekauft hat, sie weiter zu verkaufen,<br />
man aber nicht den gewünschten Preis<br />
erzielen kann, kann man immer noch vermieten.<br />
Umgekehrt geht es genau so. Das<br />
alles hat mir immer eine Sicherheit gegeben.<br />
Heute besitzen Sie viele Immobilien.<br />
Wie schwer war es, das erste Objekt<br />
zu finanzieren? Was war der ausschlaggebende<br />
Punkt für den Finanzierer?<br />
Die erste Immobilie ist zwar die wichtigste,<br />
aber meistens nicht die beste.<br />
Wichtig deshalb, weil man überhaupt den<br />
ersten Schritt getan hat. Man kommt ins<br />
Handeln. Beim ersten Kauf kann man viel<br />
lernen. Man sollte zwar auch nicht ganz<br />
falsch einkaufen, aber primär ist wichtig,<br />
dass man den ersten Schritt macht und<br />
die Prozesse beim Immobilieninvestment<br />
6<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Immobilien<br />
kennenlernt. Die richtigen guten Deals<br />
schließt man ab, wenn man mit der Zeit<br />
sein Auge geschult hat, die Branche und<br />
die Marktteilnehmer kennt. Mein erster<br />
Deal war aus heutiger Sicht schlecht, aber<br />
er war auch mein wichtigster. Der ausschlaggebende<br />
Punkt für die Bank war<br />
damals, dass ich als Angestellter ein festes<br />
Einkommen nachweisen konnte. Die Banken<br />
wollen Sicherheit. Alternativ geht es<br />
auch über andere Vermögenswerte, die<br />
man als Sicherheit hinterlegt. Beides hat<br />
damals wie heute funktioniert.<br />
Immobilien decken<br />
das Grundbedürfnis der Menschen,<br />
ein Dach über dem Kopf zu haben.<br />
Das wird auch in<br />
100 Jahren noch so sein.<br />
In der Branche gibt es auch schwarze<br />
Schafe. Wie schwer ist es, die richtigen<br />
Partner zu finden?<br />
Einen Partner zu finden, dem man langfristig<br />
vertrauen kann, ist heute sehr<br />
schwer. Man findet es nur heraus, in dem<br />
man den Leuten eine Chance gibt, sich zu<br />
beweisen. Es braucht Zeit, den wirklichen<br />
Charakter von Menschen zu erkennen.<br />
Ich habe vier Jahre gebraucht, um einen<br />
guten Partner zu finden. Wenn man es<br />
mit einer Busfahrt vergleichen würde,<br />
sind viele auf meiner Reise eingestiegen,<br />
aber bis auf zwei Leute sind alle wieder<br />
ausgestiegen. Es führt kein Weg daran<br />
vorbei, den Leuten erst mal eine Chance<br />
zu geben. Man merkt recht schnell, ob es<br />
der richtige ist.<br />
Der Immobilienmarkt steht derzeit<br />
unter Druck. Ist für neue Investoren<br />
überhaupt ein guter Zeitpunkt für<br />
den Einstieg?<br />
Es ist heute nicht schwieriger als früher -<br />
aber anders. Man braucht heute anderes<br />
Wissen und ein anderes Konzept, aber<br />
wenn man das hat, ist es leicht. Man kann<br />
sogar Immobilien kaufen, die offiziell<br />
noch gar nicht angeboten werden. Wenn<br />
man dann noch die richtigen Geldgeber<br />
hat… denn für Investoren ist es heute<br />
kaum möglich, bei Banken gute Zinsen<br />
zu bekommen. Die suchen nach engagierten<br />
guten Investoren, die ihnen hohe<br />
Zinserträge einbringen - zehn Prozent als<br />
Beispiel. Aus meiner Sicht ist es heute einfacher<br />
als je zuvor. Ich gehe sogar noch<br />
weiter: So einen leichten Einstieg wird es<br />
auch nie wieder geben.<br />
Wenn man ein gutes Konzept hat, kann<br />
man mit allem Geld verdienen und diversifizieren.<br />
Sie haben vor einiger Zeit auch begonnen,<br />
Investoren-Neulinge zu coachen.<br />
Warum das und wie sind die<br />
Ergebnisse?<br />
Ich habe in meiner Anfangszeit selber<br />
auch einen Coach gebraucht. Ich hatte<br />
mehrere, aber keinen, der mich langfristig<br />
begleitet hat. Das hat mir damals gefehlt.<br />
Weil ich heute sehr viel über dieses Geschäft<br />
weiß, möchte ich dieses Wissen<br />
an Neulinge weitergeben. Und zwar vom<br />
ersten Schritt bis zu dem Punkt, an dem<br />
sie wirklich allein gehen können und keine<br />
aktive Unterstützung mehr benötigen.<br />
Das ist mein Anspruch. Mein Coaching ist<br />
sehr intensiv und zeitlich nicht begrenzt.<br />
Es geht solange, bis der Klient seinen<br />
erstes bzw. nächstes Investment abgeschlossen<br />
hat. Das kann ein paar Monate<br />
dauern, aber auch zwei Jahre - wenn<br />
es beispielsweise sehr speziell wird. Ich<br />
nehme bewusst immer nur fünf Klienten<br />
gleichzeitig auf, weil mir die persönliche<br />
Betreuung wichtig ist. Bis auf einen haben<br />
all meine aktuellen Klienten erfolgreich in<br />
Immobilien investiert. Mit zweien ist die<br />
Beziehung sogar so gut geworden, dass<br />
wir gemeinsam investiert haben. Es macht<br />
mir sehr viel Spaß, den Menschen den Einstieg<br />
erleichtern zu können.<br />
Bild: Privat<br />
Sie investieren nicht nur in klassische<br />
Wohngebäude, sondern auch in andere<br />
Formen der Immobilie? Aus Diversifikationsgründen?<br />
In jeder Unterkategorie hat man mit einer<br />
anderen Klientel zu tun. Es gibt viele<br />
Chancen im Markt, die man nutzen kann,<br />
wenn man sich auskennt. Es gibt attraktive<br />
Kategorien wie Garagen, Lager, Stellplätze<br />
und sogar Villen und Schlösser.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 7
Vermögensanlagen<br />
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Weshalb Investoren vom Boom des<br />
Onlinehandels profitieren können<br />
8<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
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Vermögensanlagen<br />
Zalando, Amazon & Co. stellen die Logistikbranche<br />
vor enorme Herausforderungen.<br />
Der Boom des Onlinehandels wäre ohne<br />
den Einsatz sogenannter Wechselkoffer<br />
nicht denkbar. Diese Metallbehälter können<br />
überdies als Vermögensanlagen ein gutes<br />
Investment sein. Das erläutert Chistopher<br />
Seuffert, Key Account Manager der Solvium<br />
Capital GmbH.<br />
Der Wechselkoffer ist ein quaderförmiger<br />
Metallbehälter und gilt gemeinhin als jüngerer<br />
und deshalb nicht so bekannter Bruder<br />
des Schiffscontainers, obwohl er mit der<br />
Schifffahrt keine Berührung hat. Im Unterschied<br />
zu ihm hat der Wechselkoffer vier<br />
ausklappbare Stützbeine, die dessen Abstellen<br />
und Aufnehmen platz- und zeitsparend<br />
ermöglichen.<br />
Derzeit werden nur etwas mehr als 10<br />
Prozent des Einzelhandelsumsatzes online<br />
abgewickelt. Glaubt man Marktkennern,<br />
wird sich dieser Anteil am Gesamtumsatz<br />
des Einzelhandels bis zum Jahr 2025 glatt<br />
verdoppeln.<br />
Nicht gerade unerheblich für Investoren in<br />
Deutschland: Das Investment birgt keine<br />
Währungsrisiken, da die Wechselkoffer<br />
zum Einsatz in der Eurozone an Logistik-Unternehmen<br />
vermietet werden. Zu beachten<br />
ist zudem, dass über Erfolg und Misserfolg<br />
nicht zuletzt die Qualität des Investment-Anbieters<br />
entscheidet. Dieser sollte eine lupenreine<br />
Leistungsbilanz haben und auch ein<br />
außergewöhnlich hohes Serviceniveau für<br />
Vermögensberater und Kunden.<br />
Solvium Capital aus Hamburg zählt zu den<br />
führenden Anbietern von Vermögensanlagen<br />
in Wechselkoffer. Aktuell im Angebot:<br />
„Solvium Wechselkoffer Euro Select 5“<br />
– ein Direktinvestment in bereits vermietete<br />
Wechselkoffer. Vermarktet werden<br />
die Transportbehälter vom führenden Vermietmanager<br />
in Europa. Bei nur fünf Jahren<br />
Laufzeit stellt Solvium eine Rendite von<br />
mindestens 4,41 Prozent¹ im Jahresschnitt<br />
(IRR-Methode) in Aussicht, die Mietauszahlungen<br />
erfolgen monatlich. Nicht zuletzt in<br />
puncto Rendite- und Ertragsaussicht dürfte<br />
auch dieses Wechselkoffer-Investment eine<br />
gute Alternative zu gering verzinsten Sparprodukten<br />
bei Banken sein.<br />
Bilder: Depositphoto.com/ wabeno, Solvium Capital GmbH<br />
Die KEP-Branche (Kurier-, Express- und<br />
Paketdienste) zählt zu den am stärksten<br />
wachsenden Wirtschaftszweigen in<br />
Deutschland. Zwischen den Jahren 2000<br />
und 2017 betrug das Wachstum im Schnitt<br />
über 5 Prozent – fast doppelt so hoch wie<br />
der Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP). Würden ausschließlich, wie noch vor<br />
einigen Jahrzehnten, Postkarten, Briefe,<br />
Telegramme und handliche Päckchen ausgeliefert,<br />
die KEP-Branche würde wohl nur<br />
vor sich hindümpeln. Es gäbe sie zwar, doch<br />
niemand dächte auch nur im Traum an die<br />
hohen Zuwachsraten.<br />
Um diesen Boom zu bewältigen, bedarf es<br />
durchweg logistischer Meisterleistungen.<br />
Und Transportbehälter, die effizient, schnell<br />
und problemlos große Mengen an Waren<br />
und Produkten aller Art von A über B, C<br />
und D nach E bringen. Genau das sind sogenannte<br />
Wechselkoffer.<br />
Rund 300.000 Wechselkoffer sind schätzungsweise<br />
momentan in Europa im Einsatz.<br />
Rund 5 Prozent davon, umgerechnet<br />
15.000 Stück, müssen wegen Überalterung<br />
jährlich ausgemustert und ersetzt werden.<br />
Das aktuelle Neubauvolumen von derzeit<br />
rund 17.000 Einheiten im Jahr reicht, falls<br />
überhaupt, gerade einmal für den Ersatz<br />
der alten Stahlkisten und die Deckung des<br />
Bedarfs an neuen.<br />
Folge: Die Nachfrage nach Wechselkoffern<br />
– allgemein nach Logistik-Equipment –<br />
übersteigt das derzeit am Markt verfügbare<br />
Angebot. Dies ist mit der wichtigste Grund<br />
dafür, dass Wechselkoffer ein attraktives<br />
und im Vergleich auch lukratives Investment<br />
sein können.<br />
Allgemein dürften Investoren, wie bereits<br />
gesagt, vom auch künftig dynamischen<br />
Wachstum des Onlinehandels profitieren.<br />
¹bezogen auf den Gesamtkaufpreis, das<br />
heißt ohne Berücksichtigung eines Agios<br />
Christopher Seuffert<br />
Key Account Manager bei<br />
der Solvium Capital GmbH<br />
Rechtliche Hinweise: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens<br />
führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen. Dieses Dokument stellt eine unverbindliche Werbemitteilung dar und erhebt<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot im Sinne der gesetzlichen Vorgaben dar. Anleger sollten ihre Anlageentscheidung auf<br />
die Prüfung des gesamten Verkaufsprospekts zu dieser Vermögensanlage stützen. Die vollständigen Angaben zu dieser Vermögensanlage sind einzig dem Verkaufsprospekt zu<br />
entnehmen, der insbesondere die Struktur, Chancen und Risiken dieser Vermögensanlage beschreibt sowie die im Zusammenhang mit dieser Vermögensanlage abzuschließenden<br />
Verträge enthält.<br />
Der Verkaufsprospekt und der mit der Emittentin abzuschließende Vertrag sind Grundlage für den Erwerb dieser Vermögensanlage. Der Anleger kann den veröffentlichten Vermögensanlagen-Verkaufsprospekt<br />
zu dieser Vermögensanlage und evtl. Nachträge hierzu sowie das Vermögensanlagen-Informationsblatt auf der Internetseite der Anbieterin Solvium<br />
Capital GmbH, www.solvium-capital.de, abrufen oder kostenlos bei der Solvium Wechselkoffer Vermögensanlagen GmbH & Co. KG, Englische Planke 2, 20459 Hamburg anfordern.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 9
Börse<br />
Kampf gegen Cyber-Kriminalität<br />
Deutscher Fondsverband unterstützt Unternehmen mit Leitfaden<br />
und Forum. Für Anleger bieten sich auch Chancen, in Softwareund<br />
Hardwarefirmen zu investieren.<br />
Von Dominik Flinkert<br />
Thomas Richter,<br />
Hauptgeschäftsführer des BVI<br />
Das Gefahrenpotenzial von Cyber-Kriminalität<br />
steigt. Der Schutz vor Cyber-Risiken<br />
wird deshalb auch für die Fondswirtschaft<br />
immer wichtiger. Darum hat der Deutsche<br />
Fondsverband (BVI) Mitte Mai einen Cybersicherheits-Leitfaden<br />
entwickelt, der<br />
Fondsgesellschaften dabei helfen soll, ihr<br />
Gefahrenpotenzial zu analysieren und<br />
eine Cyber-Sicherheitsstrategie umzusetzen.<br />
Darüber hinaus will der Verband ein<br />
Cyber-Risiko-Forum einrichten, in dem<br />
sich die Unternehmen zum Thema austauschen<br />
können.<br />
Cyberkriminalität verursacht nach Angaben<br />
des Deutschen Fondsverbands immer<br />
größere Schäden in der weltweiten Volkswirtschaft.<br />
Schätzungen beziffern diesen<br />
Schaden pro Jahr auf 600 Milliarden Dollar.<br />
Die Hacker werden professioneller:<br />
zum einen organisieren sie sich besser,<br />
zum anderen nimmt die Qualität der Angriffe<br />
zu. Der Verband ist sich sicher, dass<br />
ein Cyberangriff, der öffentlich bekannt<br />
wird und zum Beispiel mit Datenverlusten<br />
einhergeht, den Ruf des Unternehmens<br />
schädigen kann. Deswegen hat auch die<br />
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
das Handlungsfeld „IT-Aufsicht<br />
und Regulierung“ zu einem ihrer Schwerpunktthemen<br />
für dieses Jahr erklärt. Der<br />
Bundesanstalt meldeten die Unternehmen<br />
seit dem Jahr 2017 mehr als 400 Sicherheitsvorfälle.<br />
Unter ihnen gab es ein<br />
Drittel mittelschwere bis schwere Fälle. In<br />
den meisten Fällen waren interne Pannen<br />
dafür verantwortlich. Der Deutsche Fondsverband<br />
gibt die Einschätzung der Bundesanstalt<br />
dazu so wieder: Viele deutsche<br />
Geldhäuser hätten sich zu wenig mit diesen<br />
Gefahren beschäftigt. Die IT-Systeme<br />
seien veraltet, Dienstleister würden nicht<br />
ausreichend kontrolliert und Technologien<br />
zu selten getestet. Hinzu komme,<br />
dass nicht alle Institute ausreichend Geld<br />
investiert haben, um Cyberangriffe festzustellen<br />
und Bedrohungen zu erkennen<br />
– bevor es zu spät ist.<br />
Aus Sicht des Deutschen Fondsverbands<br />
ist Cyber-Kriminalität nicht nur ein Technikproblem,<br />
sondern auch ein menschliches.<br />
So sei der WannaCry-Angriff, der<br />
Bildr: Imago Images/Becker&Bredel, BVI<br />
10<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Börse<br />
im Jahr 2017 mehr als 230.000 Computer<br />
betraf, erleichtert worden, weil vor allem<br />
Mitarbeiter von Unternehmen außerhalb<br />
der Fondswirtschaft auf infizierte E-Mails<br />
geklickt hätten. Diese Hacking-Technik<br />
ist als Ransomware bekannt. Der Fondsverband<br />
ist davon überzeugt, dass für die<br />
Fondswirtschaft auch die Cybersicherheit<br />
in anderen Unternehmen wichtig ist. So<br />
habe eine Studie von Oxford Economics<br />
bestätigt, dass Cyberangriffe den Aktienkurs<br />
eines Unternehmens beeinflussen<br />
können. Bei 65 Unternehmen, die einen<br />
Cyberangriff erlitten hätten, sei der Aktienkurs<br />
dauerhaft um etwa zwei Prozent<br />
zurückgegangen. Die Abwertung habe 42<br />
Milliarden US-Dollar betragen. Der Fondsverband<br />
schlägt deshalb vor, eine bessere<br />
Cybersicherheit auch in anderen Branchen<br />
anzustoßen. Ein guter Anfang wäre<br />
seiner Auffassung nach, Unternehmen<br />
zu überprüfen, an denen sich die Fonds<br />
beteiligen, die von den Kapitalverwaltungsgesellschaften<br />
verwaltet werden. Es<br />
müsste geschaut werden, ob diese Firmen<br />
ein angemessenes Cyber-Sicherheitsmanagement<br />
betreiben.<br />
Das Cyber-Risiko-Forum will der Deutsche<br />
Fondsverband erstellen, damit alle<br />
Fondsgesellschaften von hilfreichen Informationen<br />
profitieren. Das könnten<br />
bekannte Schwachstellen in der Software<br />
oder Sicherheitslücken in Hardwaresystemen<br />
sein. Mithilfe des Forums sollen Risiken<br />
ganzheitlich erfasst und Schwachstellen<br />
geschlossen werden. Zudem soll<br />
präventiv gegen Angriffe vorgegangen<br />
werden. „Die Fondswirtschaft sollte die<br />
Gelegenheit ergreifen, bei der Abwehr<br />
von Cyber-Angriffen stärker zusammenzuarbeiten.<br />
Ein Informationsaustausch innerhalb<br />
der Branche könnte allen helfen,<br />
Gefahren schneller zu erkennen und besser<br />
abzuwehren“, betont der Hauptgeschäftsführer<br />
des Fondsverbands, Thomas<br />
Richter, einer Mitteilung zufolge.<br />
Der Deutsche Fondsverband agiert seit<br />
April 2017 als Multiplikator der Allianz<br />
für Cybersicherheit beim Bundesamt für<br />
Sicherheit in der Informationstechnik.<br />
Er berichtet seinen Mitgliedern regelmäßig<br />
von neuesten Hackerangriffen und<br />
-strategien, Trojanern und Aktionen des<br />
Bundesamts. Seit dem vergangenen Jahr<br />
bietet der Fondsverband Cyber-Sicherheitstrainings<br />
an.<br />
Wie heikel das Thema Cyber-Sicherheit ist,<br />
wird beim Blick auf die vielen Fondsinvestoren<br />
deutlich. Nach Angaben des Deutschen<br />
Fondsverbands ist das Vermögen<br />
deutscher Fonds, das die Depotbanken<br />
verwalten, im vergangenen Jahr um ein<br />
Prozent gestiegen. Die 40 Verwaltungsstellen<br />
betreuten Ende 2018 ein Vermögen<br />
in Höhe von 2079 Milliarden Euro.<br />
BNP Paribas Securities Services Frankfurt<br />
verwahrte mit 538 Milliarden Euro das<br />
meiste Vermögen. Danach folgten die<br />
State Street Bank mit 270 Milliarden Euro<br />
und HSBC Trinkaus & Burkhardt mit 221<br />
Milliarden Euro. 35 Verwaltungsstellen<br />
agieren im Geschäft mit offenen Wertpapierfonds<br />
mit einem Vermögen von 1860<br />
Milliarden Euro, 11 Stellen verwalten offene<br />
Immobilienfonds in Höhe von 202<br />
Milliarden Euro. Geschlossene Investmentfonds<br />
mit einem Netto-Vermögen von 17<br />
Milliarden Euro, die nach den Vorschriften<br />
des Kapitalanlagegesetzbuchs aufgelegt<br />
sind, betreuen 13 Verwahrstellen.<br />
Für Anleger ergeben sich aufgrund der<br />
steigenden Cyber-Kriminalität neue Möglichkeiten,<br />
in aufstrebende Unternehmen<br />
zu investieren, die Sicherheitssoftware<br />
und -hardware herstellen. Ein Aktienindex<br />
listet diese Firmen. Weltweit seien das 80<br />
Hersteller, die sich in dem Index zusammengefunden<br />
haben, sagte David Wenicker<br />
von der Fondsgesellschaft Blackrock<br />
in einem Interview mit dem Fernsehsender<br />
N-TV. Der Stoxx Global Digital Security<br />
Index USD net return habe sich in den<br />
vergangenen Jahren besser entwickelt<br />
als der breite Markt der MSCI World. Die<br />
Unternehmen aus dem Index kämen aus<br />
14 Industrie- und Schwellenländern. Die<br />
meisten Unternehmen, nämlich 41 Prozent,<br />
stammten aus den USA. Die Outperformance<br />
des Indexes habe in den vergangenen<br />
fünf Jahren bei vier Prozent pro<br />
Jahr gelegen. Die Technologiewerte mit<br />
dem Fokus auf digitale Sicherheit hätten<br />
deutlich von der erhöhten Nachfrage profitiert.<br />
Ein ETF bilde den Index ab. Anleger<br />
könnten einen einfachen, kostengünstigen<br />
und effizienten Zugang zu diesem<br />
Index erhalten.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 11
Immobilien<br />
Die Top-Immobilien-<br />
Investmentziele<br />
Berlin gehört als einzige Metropole aus der<br />
Bundesrepublik in die weltweite Oberliga<br />
Berlin hat im ersten Quartal dieses Jahres<br />
zu den Top-20-Investmentzielen weltweit<br />
gehört. Vor allem aufgrund von vielen<br />
Gewerbeimmobilien-Transaktionen im<br />
dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erreichte<br />
die deutsche Hauptstadt in einem<br />
Ranking den 14. Platz, das das Unternehmen<br />
Jones Lang Lasalle erstellt hat - ein<br />
nach eigenen Angaben führendes Unternehmen<br />
bei Immobiliendienstleistungen.<br />
Berlin, wo das Transaktionsvolumen 2,7<br />
Milliarden Euro betrug, war die einzige<br />
deutsche Stadt, die es unter die Top 20<br />
schaffte. In einer Mitteilung des Unternehmens<br />
wird der Geschäftsführer von Jones<br />
Lang Lasalle Germany, Timo Tschammler,<br />
dazu so zitiert: „Untermauert wird diese<br />
positive Entwicklung von Berlin im Vergleich<br />
der Märkte weltweit durch eine<br />
herausragende Position unter den Top 5<br />
beim Thema grenzüberschreitender Inve-<br />
stitionen. Berlin gewinnt an Attraktivität<br />
und wird immer mehr zum begehrten Ziel<br />
international tätiger Investoren.“ Im ersten<br />
Quartal 2018 hatte Berlin noch den<br />
29. Platz belegt. Die Stadt Frankfurt, die<br />
im Vorjahr noch auf Platz 19 lag, fiel in<br />
diesem Jahr aus den Top 20.<br />
Zum zweiten Mal in Serie errang Tokio<br />
Tabellenplatz eins unter den weltweit<br />
bedeutendsten Investmentzielen, obwohl<br />
das Transaktionsvolumen dort um 28<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal<br />
zurückging. Hauptsächlich die Aktivität<br />
inländischer Investoren macht Jones Lang<br />
Lasalle dafür verantwortlich, dass sich das<br />
Investitionsvolumen auf 6,5 Milliarden<br />
US-Dollar summierte. Die chinesische Metropole<br />
Shanghai (6,3 Milliarden US-Dollar)<br />
kletterte von Rang sechs auf Position<br />
zwei – hier nahm das Investitionsvolumen<br />
um 46 Prozent zu.<br />
Auffällig in dem Ranking: Drei der fünf<br />
größten und fünf der zehn größten Investmentziele<br />
kamen aus der asiatisch-pazifischen<br />
Region. Seoul nahm Rang fünf<br />
ein und rückte mit einem Plus von 27<br />
Prozent auf 4,5 Milliarden US-Dollar Investitionsvolumen<br />
in der Tabelle vier Plätze<br />
nach vorn. Für Aufmerksamkeit sorgten<br />
die Städte Shenzhen und Peking: Beide<br />
Städte verbuchten ein sieben Mal höheres<br />
Investitionsvolumen als im Vorjahr.<br />
Darum zählen die beiden Städte, die auf<br />
Platz neun und zwölf stehen, zu den attraktivsten<br />
Investmentzielen der Welt. In<br />
Shenzhen betrug das Investitionsvolumen<br />
3,4 Milliarden und in Peking 2,8 Milliarden<br />
US-Dollar.<br />
Neben den asiatischen Städten erzielten<br />
New York mit Rang drei und London mit<br />
Rang vier gute Platzierungen. Allerdings<br />
verringerte sich das Investitionsvolumen<br />
12<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Immobilien<br />
Die deutsche Hauptstadt mit ihrer Idylle an der Havel hat es Investoren angetan. Auf dem<br />
ersten Platz steht allerdings Tokio, hier das abendliche Einkaufstreiben im Stadtteil Shinjuku.<br />
in New York um 32 Prozent auf 5,8 Milliarden<br />
US-Dollar und in der englischen<br />
Hauptstadt um 17 Prozent auf 5,5 Milliarden.<br />
Steigerungen des Investitionsvolumens<br />
von mehr als 70 Prozent verzeichneten<br />
das Silicon Valley, Seattle und San<br />
Francisco. Deshalb gehören auch sie zu<br />
den zwanzig beliebtesten Investmentzielen.<br />
In der Tabelle mit den höchsten grenzüberschreitenden<br />
Investitionen nimmt<br />
Berlin sogar den vierten Platz mit einem<br />
Investitionsvolumen in Höhe von 2,1 Milliarden<br />
US-Dollar ein. Zum ersten Platz<br />
von London sagte Hela Hinrichs von Jones<br />
Lang Lasalle Emea Research: „Mit seiner<br />
erneuten Top-Platzierung konnte London<br />
seine Attraktivität für weltweite Anleger<br />
einmal mehr unter Beweis stellen und verteidigt<br />
seine Poleposition.“ Ins Auge sticht<br />
die enorme Präsenz der chinesischen Metropolregionen:<br />
Mit Shanghai, Hongkong,<br />
Peking und Shenzhen befinden sich vier<br />
Märkte unter den Top 10, deren Transaktionsvolumina<br />
sich zwischen 2,6 Milliarden<br />
und etwa einer Milliarde US-Dollar<br />
bewegen.<br />
Bei der Erhebung der Investitionsvolumina<br />
hat Jones Lang Lasalle auf eigene<br />
Daten und die des Informationsdienstleisters<br />
Real Capital Analytics zurückgegriffen.<br />
Die Zahlen berücksichtigen Käufe<br />
von einzelnen gewerblich genutzten<br />
Immobilien oder Immobilienportfolios.<br />
Zudem flossen in die Statistik Anteile an<br />
Special Purpose Vehicles mit Immobilienbesitz<br />
ein. Dazu gehörten Transaktionen<br />
im Wert von mehr als fünf Millionen<br />
US-Dollar. Zu den Assetklassen zählten<br />
Büro-, Einzelhandels-, Hotel-, Logistikund<br />
Industrieimmobilien, gemischte<br />
Nutzungen und sonstige Immobilien<br />
wie Pflege- und Studentenwohnheime.<br />
Die Daten beinhalten M&A von Immobiliengesellschaften,<br />
einschließlich Real<br />
Estate Investment Trusts – das sind börsengehandelte<br />
Immobilienfonds. In die<br />
Statistik wurden keine Transaktionen auf<br />
Unternehmensebene, von Projektentwicklungen<br />
und Mehrfamilienhäusern<br />
einbezogen.<br />
Bilder: Imago Images/Jürgen Ritter/Frank Sorge, Grafiken: JLL<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 13
Immobilien<br />
Reiche als Sündenböcke<br />
Folgen politischer Fehlentscheidungen sollen jetzt von Investoren<br />
ausgebadet werden, beklagt Dr. Dr. Rainer Zitelmann im Interview<br />
Insbesondere in Ihrer Heimatstadt<br />
Berlin läuft der Immobilienmarkt<br />
heiß. Lohnt sich der Einstieg Ihrer<br />
Meinung nach noch?<br />
Das muss jeder selbst entscheiden. Ich<br />
habe heute mit einem Profi gesprochen,<br />
der seine Zinshäuser in Berlin verkauft.<br />
Seine Gründe: Erstens ist der Markt<br />
schon länger heißgelaufen. Zweitens:<br />
Die gesamte politische Entwicklung geht<br />
gegen Wohnungsinvestments, besonders<br />
in Berlin. Ich behalte einige meiner<br />
Wohnungen, andere habe ich jedoch<br />
verkauft. Da ich selbst immer antizyklisch<br />
investiert habe, würde ich auf dem heutigen<br />
Niveau nicht mehr einsteigen. Aber<br />
das hängt damit zusammen, dass ich<br />
erstens sehr vorsichtig bin und zweitens<br />
sehr langfristig denke. Natürlich kann<br />
niemand ausschließen, dass die Preise<br />
noch weiter steigen. Aber wenn Sie mich<br />
fragen, ob ich es für wahrscheinlicher<br />
halte, dass die Preise in fünf Jahren höher<br />
oder niedriger sind als heute, dann sage<br />
ich: eher niedriger.<br />
Sollten landesweit neue Mietdeckel<br />
kommen, könnten sich dadurch die<br />
Geschäftsmodelle für die Vermieter<br />
erledigen?<br />
Investoren, die sehr hohe Faktoren bezahlt<br />
haben, weil sie dachten, dass sie<br />
die Mieten bei der Neuvermietung entsprechend<br />
anheben können, werden<br />
bald merken, dass die Mietpreisbremse<br />
kein Papiertiger ist. Sie ist schon zu Beginn<br />
des Jahres verschärft worden und<br />
ich gehe davon aus, dass sie weiter verschärft<br />
wird. Zudem sehe ich die Gefahr,<br />
dass die Politik Regeln festschreibt, wonach<br />
die Mietspiegel auf Basis nicht der<br />
letzten vier, sondern der letzten sieben<br />
oder acht Jahre berechnet werden, was<br />
faktisch auch zu einer extremen Verschärfung<br />
der Mietpreisbremse führen<br />
würde. Die SPD hat das schon gefordert.<br />
Die CDU widerspricht – noch. Aber nach<br />
meiner Erfahrung knickt die CDU/CSU<br />
früher oder später bei diesen Themen<br />
immer ein.<br />
Berlin behält sich sogar ein Vorkaufsrecht<br />
für Mehrfamilienhäuser vor,<br />
Bilder: Privat, Imago images/Müller-Stauffenberg<br />
14<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Immobilien<br />
Mit der Forderung „Hände weg<br />
vom Wedding“ demonstrierten am<br />
20. April <strong>2019</strong> Berliner gegen die<br />
steigenden Mieten. Transparente<br />
wie „Gegen die Stadt der Reichen!“<br />
stellen klar heraus, bei wem sie die<br />
Verantwortung für die Wohnungsmisere<br />
sehen.<br />
selbst wenn ein Anleger es bereits<br />
gekauft hat.<br />
Dieses Vorkaufsrecht gibt es gesetzlich<br />
in sogenannten Milieuschutzgebieten.<br />
Das ist nichts Neues. Neu ist jedoch,<br />
dass manche Bezirke in Berlin (besonders<br />
Friedrichshain-Kreuzberg) regelmäßig dieses<br />
Vorkaufsrecht ausüben. Das ist eine<br />
gigantische Verschwendung von Steuermitteln,<br />
Immobilien auf dem Höhepunkt<br />
der Preisentwicklung zu kaufen. Zumal<br />
dadurch keine einzige Wohnung neu<br />
geschaffen wird! Manchmal erpressen<br />
die Politiker auch die Verkäufer mit sogenannten<br />
„Abwendungsvereinbarungen“:<br />
Entweder du unterschreibst eine Vereinbarung,<br />
die deine Immobilie entwertet,<br />
oder wir üben das Vorkaufsrecht aus.<br />
Driftet der Staat immer mehr in Richtung<br />
Sozialismus?<br />
In Berlin wird ja offen über die Enteignung<br />
von Wohnungsgesellschaften diskutiert,<br />
die mehr als 3000 Wohnungen<br />
besitzen. Dazu gibt es ein Volksbegehren,<br />
das von der Linken sowie von Teilen<br />
der Grünen und der SPD unterstützt<br />
wird. Für noch gefährlicher halte ich jedoch<br />
die versteckte Enteignung, die sich<br />
derzeit vollzieht. Die Investoren schauen<br />
wie das Kaninchen auf die Schlange<br />
„Enteignung“ und merken nicht, dass<br />
hinter ihnen im Gebüsch ein Tiger lauert–<br />
die versteckte Enteignung.<br />
Was meinen Sie damit genau?<br />
Der Immobilieneigentümer bleibt formell<br />
Eigentümer. Aber vom Privateigentum<br />
bleibt letztlich nur noch der formelle<br />
Rechtstitel übrig. Die Verfügungsgewalt<br />
geht weitgehend an den Staat, der die<br />
Miethöhe festsetzt und beispielsweise<br />
in Milieuschutzgebieten vorgibt, welche<br />
baulichen Maßnahmen nicht erlaubt<br />
sind, weil sie angeblich dazu führen, das<br />
Milieu zu verändern.<br />
Hat der Trend auch damit zu tun,<br />
dass man Reiche hierzulande nicht<br />
sonderlich schätzt? Sie haben dazu<br />
eine Studie in Auftrag gegeben und<br />
das Buch „Die Gesellschaft und ihre<br />
Reichen“ veröffentlicht.<br />
Reiche werden – so wie andere Minderheiten<br />
auch – zu Sündenböcken für<br />
Fehlentwicklungen in der Gesellschaft<br />
gemacht. Das sieht man gut am Beispiel<br />
des Immobilienmarktes. Die Politik hat<br />
das Bauen immer teurer gemacht, insbesondere<br />
durch völlig übertriebene Ökovorschriften.<br />
Grunderwerbsteuer, Grundsteuer<br />
usw. haben sich vervielfacht. Der<br />
soziale Wohnungsbau wurde eingestellt.<br />
Zehntausende Bauvorschriften in Deutschland<br />
machen das Bauen kompliziert, die<br />
Aufstellung von Bebauungsplänen dauert<br />
nicht selten fünf bis zehn Jahre. Dann ist<br />
es doch logisch, dass bezahlbarer Wohnraum<br />
zur Mangelware wird, insbesondere<br />
wenn immer mehr Menschen in die<br />
großen Städte ziehen. Natürlich möchten<br />
die Politiker nicht gerne die Verantwortung<br />
übernehmen. Sie schieben dafür<br />
der Immobilienbranche die Schuld in die<br />
Schuhe. Teilweise wird gegen „Miethaie“<br />
mit übelsten Parolen gehetzt.<br />
Reiche sind die einzige Minderheit in unserer<br />
Gesellschaft, die Sie diffamieren<br />
und beleidigen dürfen und gegen die sie<br />
ungehemmt hetzen können, ohne den<br />
Empörungsaufschrei der politisch Korrekten<br />
zu befürchten. Die gleichen Leute,<br />
die sonst zu Recht sehr sensibel (manchmal<br />
sogar hypersensibel) sind, wenn es<br />
um andere Minderheiten geht, machen<br />
Reiche zum Sündenbock für alles, was<br />
schief läuft – von der Finanzkrise bis zu<br />
steigenden Mieten.<br />
Sie selbst sind (auch) mit Immobilien<br />
reich geworden. Würden sie es in der<br />
heutigen Finanzlage noch mal genau<br />
so angehen?<br />
Ich habe damals günstig eingekauft als die<br />
meisten Marktteilnehmer der Meinung<br />
waren: 1. Investments in Wohnungen<br />
sind eine schlechte Idee. 2. In Berlin zu<br />
investieren, ist eine besonders schlechte<br />
Idee. Heute hat sich die Stimmung gedreht,<br />
Wohnimmobilien sind „in“ und<br />
in Berlin zu investieren, ist auch „in“. In<br />
einer solchen Situation kann man nicht<br />
mehr günstig kaufen.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 15
Immobilien<br />
Hitzige Debatte über<br />
Wohnungsenteignungen<br />
Grünen-Politiker sind sich nicht grün,<br />
die SPD sieht bei Enteignungen rot<br />
Bezahlbare Wohnungen sind rar, viele<br />
Menschen bringt das auf die Palme. Unter<br />
anderem in Berlin demonstrierten Anfang<br />
April etwa 30.000 Menschen gegen diese<br />
Entwicklung. Das Bündnis „Deutsche<br />
Wohnen und Co. Enteignen“ hat nach<br />
Angaben der „Berliner Morgenpost“ ein<br />
Volksbegehren initiiert. Das Ziel: die Enteignung<br />
großer Wohnungskonzerne, vor<br />
allem des börsennotierten Konzerns Deut-<br />
sche Wohnen. Dem Konzern gehören in<br />
Deutschland 160.000 Wohnungen, von<br />
denen sich 112.000 in Berlin befinden.<br />
Das Bündnis will verhindern, dass Spekulanten<br />
die Mieten in die Höhe treiben. Mit<br />
der Vergesellschaftung deren Eigentums<br />
soll es langfristig bezahlbaren Wohnraum<br />
geben.<br />
Bei Enteignungen erhalten die Betroffenen<br />
eine Entschädigung. Das regeln<br />
die Artikel 14 und 15 des Grundgesetzes.<br />
Das Bündnis setzt sich dafür ein, dass gewinnorientierte<br />
Immobilienkonzerne mit<br />
mehr als 3000 Wohnungen enteignet<br />
werden. Etwa ein Dutzend Unternehmen<br />
in Berlin mit rund 240.000 Wohnungen<br />
wären wohl betroffen, schätzt die „Berliner<br />
Morgenpost“. Das entspreche 15<br />
Prozent des Mietwohnungsbestands. Der<br />
Senat geht davon aus, dass die Entschä-<br />
Duldsam waren die Berliner noch nie. Und erst recht nicht, wenn es um ihre<br />
eigenen vier Wände geht. Unter dem Motto Sommerschlussvorkauf gehen sie auf<br />
die Straße, um gegen die Verdrängung durch hohe Mieten zu demonstrieren. Mit<br />
in der Masse laufen die SPD Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe (3.v.l.) der<br />
Linken-Bundestagsabgeordnete Pascal Meiser (4.v.l.), die Bezirksbürgermeisterin<br />
von Friedrichshain Kreuzberg Monika Herrmann (5.v.l.) und der Bezirksstadtrat für<br />
Bauen Florian Schmidt (6.v.l.). Der Berliner Bezirk Friedrichshein Kreuzberg prüft<br />
derzeit das Vorkaufsrecht für 13 Häuser.<br />
Bild: imago/Christian Mang<br />
16<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
digungen das Land Berlin zwischen 28,8<br />
und 36 Milliarden Euro kosten würden.<br />
Das Bündnis hat deutlich niedrigere Kosten<br />
kalkuliert.<br />
Eine Umfrage der „Berliner Morgenpost“<br />
und der „RBB-Abendschau“ ergab nach<br />
Auskunft der Tageszeitung: 59 Prozent<br />
der Berliner sind gegen Enteignungen, 36<br />
Prozent dafür. Für Enteignungen sprach<br />
sich die Partei Die Linke aus. Die Grünen<br />
sind bei diesem Thema gespalten, berichtet<br />
das Onlineportal tagesschau.de.<br />
Parteichef Robert Habeck regte demnach<br />
an, dass angesichts stark<br />
steigender Mieten auch<br />
über Enteignungen nachgedacht<br />
werden solle. Es<br />
gehe nicht darum, Menschen<br />
die Eigentumswohnungen<br />
wegzunehmen,<br />
sondern man müsse dort<br />
reagieren, wo mit Mieten<br />
Spekulationsgewinne<br />
erzielt werden. Es sei absurd,<br />
Enteignungen nur<br />
anzuwenden, um neue<br />
Autobahnen zu bauen,<br />
aber nicht, um gegen die<br />
grassierende Wohnungsnot<br />
vorzugehen. Man<br />
könne die Mieten deckeln, aber denkbar<br />
sei es ebenfalls, etwas zurückzukaufen.<br />
Das sei keine Enteignung wie in der DDR,<br />
sondern Enteignung gegen eine Entschädigung.<br />
Baden-Württembergs Ministerpräsident<br />
Winfried Kretschmann hält die<br />
Diskussion um die Enteignung dagegen<br />
für überflüssig, weil gigantische Summen<br />
als Entschädigung gezahlt werden<br />
müssten. Das Geld würde er lieber in<br />
den Bau neuer Wohnungen investieren.<br />
Nachvollziehbar findet Kretschmann dagegen<br />
Habecks Vorschlag zum Baugebot<br />
für brachliegende Grundstücke. Das sei<br />
im Baugesetz klar geregelt; die Bürgermeister<br />
müssten es im Land durchsetzen.<br />
Das Gesetz erlaubt als letztes Mittel Enteignungen<br />
der Grundstücksbesitzer. Doch<br />
Kretschmann glaubt, dass das noch nie<br />
realisiert worden ist.<br />
Als einen Griff in die „Mottenkiste des Sozialismus“<br />
habe der CDU-Wirtschaftsrat<br />
den Vorstoß Habecks bezeichnet, informiert<br />
tagesschau.de. Der Wirtschaftsrat<br />
fordert: Anstelle von neuen Einschränkungen<br />
für Vermieter und Investoren<br />
muss es mehr Anreize für den Wohnungsneubau<br />
geben. „Wer bauen will, braucht<br />
Bauland, niedrigere Baunebenkosten und<br />
»Der Berliner<br />
Schuldenberg<br />
steigt an und<br />
am Ende trifft es<br />
wieder die Mieter<br />
und Nutzer,<br />
weil das Geld für<br />
andere Investitionen<br />
fehlt«<br />
Andreas Mattner<br />
Immobilien<br />
effizient arbeitende Verwaltungen“, wird<br />
der Generalsekretär des Wirtschaftsrats<br />
vom Internetportal der „Neuen Osnabrücker<br />
Zeitung“, noz.de, zitiert. Auch<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist<br />
davon überzeugt, dass Enteignungen kein<br />
geeignetes Instrument sind, um die Wohnungsnot<br />
zu minimieren.<br />
Tagesschau.de informiert darüber hinaus,<br />
dass der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende<br />
Michael Theurer Enteignungen<br />
als planwirtschaftlichen Irrweg<br />
bewertet. Sogar wenn es Entschädigungen<br />
deutlich unter<br />
dem Marktpreis gebe,<br />
werde das die Finanzkraft<br />
des Landes Berlin überfordern,<br />
habe Theurer betont.<br />
Dann könnte das Bundesland<br />
nicht die Wohnunkosten<br />
bezuschussen und die<br />
Mieten würden nicht sinken.<br />
SPD-Chefin Andrea<br />
Nahles positioniert sich<br />
gegen Enteignungen. In<br />
ihrem Sinne habe es auch<br />
Hamburgs Erster Bürgermeister<br />
Peter Tschentscher<br />
gegenüber der „Rheinischen<br />
Post“ formuliert,<br />
schreibt tagesschau.de. Öffentliche Unternehmen<br />
und Genossenschaften seien<br />
starke Akteure im Wohnungsneubau und<br />
sicherten bezahlbaren Wohnraum.<br />
Andreas Mattner, Präsident des Zentralen<br />
Immobilien Ausschusses, kritisierte: „Statt<br />
Scheindebatten über Enteignungen zu<br />
führen, sollten alle Beteiligten auf das<br />
Wesentliche schauen: Wie kann Neubau<br />
schneller vorangehen und günstiger<br />
werden?“ Durch Enteignungen entstehe<br />
keine einzige neue Wohnung. Wichtiges<br />
Kapital, mit dem man neue Wohnungen<br />
bauen könnte, ginge durch die Entschädigungszahlungen<br />
in Milliardenhöhe<br />
verloren. „Der Berliner Schuldenberg<br />
steigt an und am Ende trifft es wieder<br />
die Mieter und Nutzer, weil das Geld für<br />
andere Investitionen fehlt“, betonte der<br />
Chef des Spitzenverbands der Immobilienwirtschaft.<br />
Die Losung müsse lauten:<br />
Planungs- und Baugenehmigungsprozesse<br />
etwa durch eine digitale Bauakte zu<br />
beschleunigen und vereinfachen, Bauvorschriften<br />
etwa durch die Einführung einer<br />
Muster-Hochhausrichtlinie zu erleichtern<br />
und 16 verschiedene Landesbauordnungen<br />
zu harmonisieren, um das serielle<br />
Bauen zu fördern.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 17<br />
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Immobilien<br />
Erhöhung der Miete durch<br />
Modernisierung wird schwieriger<br />
Das Mietrechtsanpassungsgesetz bringt erhebliche<br />
Einschränkungen für Vermieter von Wohnräumen<br />
Mit Wirkung zum 01.01.<strong>2019</strong> ist das<br />
Mietrechtsänderungsgesetz (MietAnpG)<br />
in Kraft getreten. Konnten Vermieter bisher<br />
11% der Modernisierungskosten auf<br />
den Mieter umlegen, so sind es jetzt nur<br />
noch 8%.<br />
Verschärft wird die neue gesetzliche Regelung<br />
dadurch, dass sie sogar bundesweit<br />
gilt, obwohl ursprünglich geplant<br />
war, die Modernisierungsumlage nur in<br />
den Gebieten zu verringern, in denen es<br />
eine Unterversorgung mit bezahlbarem<br />
Wohnraum gibt.<br />
Zudem wurden die Mieterhöhungsmöglichkeiten<br />
des Vermieters infolge Modernisierungen<br />
noch weiter eingeschränkt,<br />
denn bisher gab es keine Kappungsgrenzen.<br />
Jetzt gilt die weitere Einschränkung<br />
der Vermieter durch den Gesetzgeber<br />
in der Weise, dass die Miete infolge<br />
von Modernisierungen maximal nur noch<br />
um 3 € je Quadratmeter innerhalb von<br />
sechs Jahren erhöht werden darf. Liegt<br />
die bisherige (Kalt-)Miete gar unter 7 €<br />
je Quadratmeter, so darf die Miete sogar<br />
nur 2 € in Quadratmeter innerhalb von<br />
sechs Jahren angepasst werden.<br />
Mieterhöhungsankündigungen vor<br />
dem 31.12.2018<br />
Sollte der Vermieter noch vor dem 31.12<br />
2018 in der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Form dem Mieter die beabsichtigte Mieterhöhung<br />
infolge von Modernisierungen<br />
angekündigt haben, so gilt noch altes<br />
Recht. Dann kann der Vermieter die Miete<br />
Die Rechnung ohne die Mieter gemacht: Ende 2018<br />
hatte der Vermieter der Lenbachstraße 7 in Berlin<br />
Friedrichshain Modernisierungen angekündigt, nach<br />
deren Abschluss die Kaltmiete durchschnittlich von<br />
6,50 € auf 19,70 € erhöht werden sollte. Das im<br />
Gebäude eingemietete Künstlerkollektiv Reflektor Neukölln<br />
protestierte gegen diese drastische Mieterhöhung<br />
mit einer Kunstaktion mit Plakaten und Gipspuppen in<br />
den Fenstern des Gebäudes.<br />
18<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Immobilien<br />
Bild: Imago/Christian Mang, BVFI<br />
noch um aus 11% der Modernisierungskosten<br />
zudem ohne Kappungsgrenze erhöhen.<br />
Vereinfachtes Verfahren<br />
Die Einführung eines vereinfachten Verfahrens<br />
soll es Vermieter erleichtern, die<br />
Der Mieter kann die<br />
geplanten Modernisierungsarbeiten<br />
sogar ablehnen,<br />
wenn die Arbeiten für ihn<br />
eine nicht zu rechtfertigende<br />
Härte darstellen.<br />
Modernisierungsumlage zu berechnen.<br />
Liegen die Modernisierungskosten unter<br />
10.000 €, können vom Modernisierungsaufwand<br />
pauschal 30 % abgezogen und<br />
der verbleibende Restbetrag als Grundlage<br />
für die Berechnung der Mieterhöhung<br />
herangezogen werden.<br />
Reparaturen sind keine Modernisierungen<br />
Modernisierungen haben nichts mit Reparaturen<br />
zu tun. Zur Durchführung<br />
von Reparaturen<br />
ist nämlich der Vermieter<br />
verpflichtet und kann dafür<br />
nicht die Miete erhöhen.<br />
Denn nach den gesetzlichen<br />
Bestimmungen sind Veränderungen<br />
oder Verschlechterungen<br />
der Mietsache,<br />
die durch vertragsgemäßen<br />
Gebrauch herbeigeführt<br />
werden, nicht vom Mieter,<br />
sondern vom Vermieter zu<br />
vertreten und damit von ihm<br />
zu bezahlen. Nur Modernisierungen<br />
können nach Maßgaben der<br />
obengenannten Regelungen auf den Mieter<br />
umgelegt werden.<br />
Definition des Begriffs<br />
„Modernisierungs maßnahmen“<br />
Modernisierungen führen zu einer Wohnwertverbesserung<br />
und tragen zur Erhöhung<br />
des Wohnkomforts bei. Das können<br />
z.B. Maßnahmen zur Verbesserung<br />
des Schallschutzes, der nachhaltigen<br />
Einsparung von Energie und Wasser, der<br />
Wärmedämmung von Türen, Fenstern,<br />
Helge Ziegler<br />
Wirtschaftsjurist und<br />
Präsident des BVFI<br />
Außenwänden, Dach und Kellerdecke,<br />
zur Einsparung von Energie durch neue<br />
Heizungs- und Wasseranlagen, zur Einsparung<br />
von Strom, die Installation von<br />
Wasseruhren je Wohneinheit oder die<br />
Erneuerung sanitärer Einrichtungen sein.<br />
Ankündigung der Modernisierungsmaßnahmen<br />
Die Modernisierungsmaßnahmen<br />
sind vom Vermieter<br />
dem Mieter mindestens<br />
drei Monate vor Beginn<br />
der geplanten Maßnahmen<br />
schriftlich anzukündigen.<br />
Denn der Mieter muss erfahren<br />
können, was auf ihn<br />
zukommt, welche Arbeiten<br />
im Einzelnen geplant sind,<br />
welche voraussichtlichen<br />
Umfang sie haben, wann<br />
die Arbeiten voraussichtlich beginnen,<br />
wie lange sie voraussichtlich dauern und<br />
welche Mieterhöhung zu erwarten ist.<br />
Solange keine ordnungsgemäße Modernisierungsankündigung<br />
vorliegt, muss der<br />
Mieter keine Handwerker in die Wohnung<br />
lassen.<br />
Anhand des Ankündigungsschreibens<br />
kann der Mieter prüfen, ob er die vorgesehenen<br />
Arbeiten überhaupt<br />
dulden muss. Er kann die<br />
geplanten Modernisierungsarbeiten<br />
sogar ablehnen,<br />
wenn die Arbeiten für ihn<br />
eine nicht zu rechtfertigende<br />
Härte darstellen. Das kann<br />
durch die Bauarbeiten selbst<br />
sein, aber auch, wenn die<br />
Maßnahmen zu einer Mieterhöhung<br />
führen, die von ihm<br />
nicht bezahlbar ist. Sollte der<br />
Mieter Härtegründe geltend<br />
machen, so muss er diese<br />
schriftlich dem Vermieter bis<br />
zum Ende des Monats, der auf die Ankündigung<br />
folgt, mitteilen.<br />
Fazit<br />
Die Durchführung von Mieterhöhungen<br />
gleich welcher Art sind für Laien kaum<br />
zu bewältigen. Zu mannigfach sind die<br />
gesetzlichen Anforderungen an ihre<br />
wirksame Erklärung. Aus diesem Grund<br />
empfiehlt sich die Einschaltung eines<br />
Fachanwaltes. Sein Wissen zahlt sich mit<br />
der erfolgreichen Umsetzung des Mieterhöhungsverlangens<br />
aus!<br />
ab 95 € im Jahr<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 19
Investment Anzeige<br />
Mit Zitronen gehandelt?<br />
Selbstverständlich!<br />
AgriTerra steigt groß in den Limetten-, Zitronenund<br />
Mandarinenanbau ein<br />
Bild: Depositphotos/jag_cz/inaquim<br />
Die Münchner Agri Terra Gruppe<br />
steht seit vielen Jahren für nachhaltige<br />
Agrar-Investitionen in Paraguay. Inbesondere<br />
mit Orangenplantagen, an denen<br />
sich auch externe Investoren beteiligen<br />
konnten, ist das Unternehmen bekannt<br />
und für Anleger interessant geworden.<br />
Zukünftig wird der Familienbetrieb jedoch<br />
nicht nur Orangen anbauen, sondern<br />
auch Mandarinen, Zitronen und Limonen<br />
in das Portfolio aufnehmen. Das<br />
Angebot an Zitrusfrüchten zu erweitern<br />
war schon länger geplant, nun wurde<br />
dieser Schritt in die Tat umgesetzt.<br />
Während gelbe Zitronen von den Küchenchefs<br />
großer Restaurants und Hotels<br />
nachgefragt werden, sind grüne, runde<br />
Limonen und Limetten fester Bestandteil<br />
von Caipirinha & Co. und dürfen auch<br />
bei keinem Grillfest fehlen. Die Nachfrage<br />
ist riesig, die heimische Produktion<br />
kann kaum Schritt halten.<br />
Der Verzehr von Mandarinen wird bei der<br />
Bevölkerung in Paraguay immer beliebter<br />
und stellt bereits eine echte Alternative<br />
zur Orange dar. Ein überraschend großer<br />
Anteil des nationalen Konsums muss aus<br />
den Nachbarländern importiert werden,<br />
was die Früchte durch hohe Transportkosten<br />
und Einfuhrzölle ungemein verteuert.<br />
Agri Terra setzt auf lokale Produktion<br />
für den nationalen Markt. Insbesondere<br />
Super märkte, aber auch einige Safther-<br />
Limetten gehören weltweit<br />
in jede Bar, seit der<br />
Caipirinha seinen Siegeszug<br />
angetreten hat.<br />
Zitronen und Zitronensaft<br />
gehören nach wie vor zu<br />
den Grundzutaten in der<br />
Küche. Zitronensaft ist einer<br />
der Grundstoffe in der<br />
Getränkeherstellung. In<br />
den letzten Jahren wurde<br />
stark steigender Bedarf<br />
an beiden Citrusfrüchten<br />
bemerkbar.<br />
20<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Anzeige Investment<br />
Mandarinen erfeuen<br />
sich in Paraguay so<br />
großer Beliebtheit,<br />
dass sie teuer aus<br />
den Nachbarländern<br />
importiert werden<br />
müssen. Die besten<br />
Voraussetzungen, um<br />
sie lukrativ in Paraguay<br />
anzubauen und zu<br />
vertreiben.<br />
steller stehen auf der Kundenliste und<br />
werden bereits laufend beliefert.<br />
Auf der inzwischen bereits dritten Zitrusplantage<br />
werden neben Orangen<br />
nun auch Mandarinen-, Limonen-<br />
und Zitronenbäume zu finden<br />
sein. Mit anfangs nur 50<br />
Hektar (dies entspricht einer<br />
halben Million Quadratmeter)<br />
und ca. 30.000 Bäumen<br />
startet der neue Zweig des<br />
Unternehmens im November<br />
2018, parallel dazu werden<br />
auf der gleichen Anlage auf<br />
über 100 Hektar (eine Millionen<br />
Quadratmetern) ca. 70.000<br />
Orangenbäume gepflanzt.<br />
Das Interesse von Anlegern am<br />
lukrativen Anbau von Zitrusfrüchten<br />
ist in den vergangenen Jahren immer<br />
stärker geworden. Entsprechend bereitet<br />
man im Hause Agri Terra derzeit auch<br />
Gutes Umweltgewissen<br />
und dabei hohe Erträge –<br />
so geht Agrar-Investment!<br />
ein Angebot für Mandarinen, Limonen<br />
und Zitronen vor, welches einem kleinen<br />
Kreis von Investoren zugänglich gemacht<br />
werden wird.<br />
Werben will Agri Terra für dieses Angebot<br />
nicht – man hält die Nachfrage auch<br />
so bereits für groß genug.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 21
Immobilien<br />
Die vier großen<br />
Herausforderungen<br />
unserer Zeit<br />
Die Deutschen sollen sich Gedanken darüber machen, welche<br />
Alternativen es zum Girokonto und zur Lebensversicherung gibt.<br />
Zudem ist es wichtig, Vollmachten zu verfassen.<br />
Noch viel zu wenigen Menschen sind<br />
die aktuellen und zukünftigen großen<br />
Hürden unserer Zeit wirklich bewusst.<br />
Zunächst die gesetzliche Rentenversicherung.<br />
Sie genießt immer noch bei<br />
den meisten Verbrauchern einen hohen<br />
und auch vermeintlich sicheren Stellenwert.<br />
Sie merken trotz vieler Hinweise<br />
nicht, welche drastischen Veränderungen<br />
zukünftig folgen müssen. Das Umlagesystem<br />
funktioniert nur so lange, wie<br />
genügend Beitragszahler vorhanden sind<br />
beziehungsweise auch nachrücken. Das<br />
heißt, der demografische Wandel (immer<br />
mehr ältere Menschen gegenüber<br />
immer weniger jüngeren Menschen)<br />
bedeutet ein enormes Problem für die<br />
durch Umlagen finanzierte gesetzliche<br />
Rentenversicherung. Es sind und werden<br />
in der Zukunft nicht genügend Einzahler<br />
vorhanden sein. Was heißt das im Umkehrschluss,<br />
wenn das System trotzdem<br />
am Leben gehalten wird oder werden<br />
muss? Immer weniger Beitragszahler<br />
müssen durch höhere Beitragsabgaben<br />
das System bedienen. Zudem müssen<br />
zwangsläufig auch die Leistungen wie die<br />
Rentenhöhen oder Erwerbsminderungsrenten<br />
direkt oder indirekt immer weiter<br />
gekürzt werden. Sehr erschwerend kom-<br />
22<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Immobilien<br />
Juwelier • Gold • Leihhaus • Moneyservice<br />
Bild: Depositphoto.com/ VadimVasenin, Hennings: privat<br />
men noch die Besteuerungshöhen der<br />
Rentner zum Tragen, es stehen den Rentenbeziehern<br />
immer weniger Nettorenten<br />
zur Verfügung. Am Ende heißt es ganz<br />
klar: Die Leistungsempfänger bekommen<br />
immer weniger, inhaltlich und der Höhe<br />
nach! Die zweite Herausforderung: das<br />
Niedrig- und Minuszinsdebakel an den<br />
Wirtschafts- und Finanzmärkten für klassische<br />
Altersversorgungsprodukte. Nun<br />
gibt es ja genügend emsige Sparer, die<br />
aus gutem Grund gewisse Summen für<br />
das Alter beiseitelegen und eifrig sparen.<br />
Dann haben wir die Fraktion derer, die<br />
sagen: Man bekommt doch nichts mehr<br />
für sein Geld, wozu denn sparen? Beide<br />
Parteien haben Entscheidungen getroffen.<br />
Die einen haben die Möglichkeit der<br />
Optimierungen, die anderen des Beginnens.<br />
Ja, die klassischen Produkte beinhalten<br />
keine oder kaum noch Renditen.<br />
Es geht sogar so weit, dass die Inflation<br />
die Renditen vereinnahmt und somit das<br />
eigentliche Sparziel nicht erreicht werden<br />
kann. Ob die Lebensversicherung oder<br />
auch Zinssparen bei Banken – alle diese<br />
sogenannten beliebten Geldwerte entwickeln<br />
sich renditetechnisch nach unten.<br />
Zudem sind auch noch Strafzinsen für<br />
Girokonten eingeführt worden, somit ist<br />
die Ausrichtung klar definiert. Man wird<br />
einiges seiner Vermögenswerte verlieren,<br />
statt es weiter aufzubauen. Ganze Generationen<br />
sind vom Niedrigzinsdebakel<br />
betroffen und werden extreme Probleme<br />
mit der Altersarmut bekommen, außer<br />
man ändert seine bisherigen Produktlösungen<br />
der Geld- und Kapitalanlagen.<br />
Hier ist eine qualitativ hochwertige Beratung<br />
wichtig, diese bekommt man nicht<br />
von seiner Bank oder seinem Versicherungsvertreter.<br />
Die dritte Problematik ist die Langlebigkeit<br />
der Bevölkerung. Man spricht hier<br />
also vom Risiko, dass man zu lange leben<br />
wird. Es wirkt im ersten Moment etwas<br />
verstörend zu lesen, dass es ein Risiko ist,<br />
zu lange zu leben. Die Menschen werden<br />
durchschnittlich immer älter. Die Medizin<br />
entwickelt sich rasend schnell und weiter,<br />
die Menschen leben länger als früher. Ein<br />
langes Leben kostet Geld. Ein langes Leben<br />
muss refinanziert werden. Wer soll<br />
das bezahlen? Jeder ist also angehalten,<br />
sein rein statistisch längeres Leben auf solide<br />
finanzielle Beine zu stellen, ansonsten<br />
heißt es dann: Bitte sterben Sie jetzt, da<br />
man über keine finanziellen Mittel mehr<br />
verfügt. Ein überaus krasser, aber zukünftig<br />
normaler Gedanke, außer man steuert<br />
jetzt bereits sinnvoll dagegen. Die vierte<br />
Hürde an Herausforderungen: Bewahren<br />
Sie Ihre Handlungsfähigkeiten. Ob als Angestellter,<br />
Beamter oder Selbständiger, als<br />
Hausfrau oder Hausmann. Ausnahmslos<br />
jeder von uns trägt das Risiko, schwerer<br />
zu verunfallen, an einer schweren Krankheit<br />
zu erkranken oder ein Pflegefall zu<br />
werden. Völlig egal, ob selbst- oder unverschuldet.<br />
Die Gefahr, fremdbestimmt<br />
zu werden – das heißt, ein beauftragter<br />
Dritter regelt die eigenen Angelegenheiten<br />
des täglichen Lebens –, besteht<br />
für jeden Menschen. Schlimm wird es<br />
dann, wenn man sich genau diesen Dritten<br />
nicht vor Eintritt des Schicksalsschlags<br />
ausgesucht und schriftlich definiert hat.<br />
Also wenn ein amtlich bestellter Betreuer<br />
alles erledigen wird. Man sollte daher<br />
unbedingt Vollmachten, Betreuungs-, Patienten-<br />
und gegebenenfalls Sorgerechtsverfügungen<br />
(bei minderjährigen Kindern)<br />
sowie, je nach Ausrichtung, auch<br />
ein Testament für den letzten Willen verfassen.<br />
Für alle genannten Bereiche sollte<br />
man unbedingt professionellen Rat von<br />
Experten einholen. Übrigens gilt die Aufrechterhaltung<br />
der Handlungsfähigkeiten<br />
auch für Unternehmer. Es ist existenziell,<br />
auch hier professionelle schriftliche Vollmachten<br />
und Regelungen zu treffen, um<br />
bei einem möglichen Ausfall nicht gleich<br />
auch noch Insolvenz anmelden zu müssen.<br />
Die Herausforderungen unserer Zeit<br />
sind mittlerweile größer und umfangreicher<br />
geworden. Es werden nur diejenigen<br />
diese Hürden meistern können, die<br />
aktiv diese Themen angehen und durch<br />
professionelle Unterstützung auch dann<br />
passende Lösungen für sich umsetzen.<br />
Thomas Hennings ist Experte<br />
für <strong>Sachwert</strong>lösungen und<br />
Makroökonomie. Er ist Inhaber<br />
des <strong>Sachwert</strong>-Center Bremen.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 23<br />
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Wissen<br />
Rente oder Wohlstand?<br />
Wer sich auf die staatliche Rente verlässt,<br />
wird niemals finanziell frei<br />
Bodo Schäfer,<br />
bekannt als Money-Coach,<br />
ist Unternehmer, Speaker<br />
und Autor. Seine Themen<br />
sind Wohlstand, Geld und<br />
Positionierung.<br />
Wer heute unter 50 ist, erlebt etwas wenig<br />
Befriedigendes: Er hat jahrzehntelang<br />
während seines ganzen Arbeitslebens andere<br />
mit seinen Beiträgen unterstützt; und<br />
wenn er selbst alt ist, ist kaum noch Geld<br />
für ihn vorhanden. Wir dürfen nicht auf<br />
Mitleid hoffen. Denn die nachfolgenden<br />
Generationen werden unter Umständen<br />
sagen: »Selbst schuld! Schließlich habt<br />
ihr euch entschieden, weniger Kinder zu<br />
bekommen.«<br />
Altersarmut<br />
Tatsächlich können Sie von der staatlichen<br />
Rente maximal ein kleines Zubrot<br />
erwarten. Eine Minirente unter 600 Euro<br />
ist äußerst wenig. Sie bedeutet ein Leben<br />
unterhalb der Armutsgrenze. Darum<br />
sind sich heute Experten weitgehend einig:<br />
Ungefähr die Hälfte aller zukünftigen<br />
Rentner wird wahrscheinlich ab 2025 in<br />
Altersarmut leben. Mit Altersarmut ist gemeint:<br />
Diese Menschen erhalten lediglich<br />
eine Rente in Höhe des Sozialhilfesatzes<br />
oder sogar weniger. Der Rentenexperte<br />
Professor Bernd Raffelhüschen sagt: »Wir<br />
kommen in 30 Jahren maximal auf ein<br />
Brutto-Rentenniveau von 38 bis 40 Prozent.«<br />
Dabei ist die Inflation aber noch<br />
nicht berücksichtigt. Nach heutiger Kaufkraft<br />
werden die meisten Rentner mit einer<br />
staatlichen Rente von unter 600 Euro<br />
auskommen müssen. Klingt das für Sie<br />
total überzogen und unglaubwürdig? Das<br />
kann ich gut verstehen. Aber schauen Sie<br />
Auszug aus<br />
„Rente oder<br />
Wohlstand“<br />
von Bodo Schäfer<br />
24<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Wissen<br />
Schon heute leben viele<br />
Rentner in Altersarmut.<br />
Frauen, die viel Zeit ihres<br />
Lebens damit verbracht haben<br />
„nur Hausfrau“ zu sein, sind<br />
besonders davon betroffen.<br />
Das Problem wird sich in den<br />
kommenden Jahren dank<br />
des demografischen Wandels<br />
noch verschärfen.<br />
Bilder: Bodo Schäfer Akademie, Imago Images/Udo Gottschalk<br />
sich an, wie viel Sie bekommen würden,<br />
wenn Sie HEUTE in Rente gehen würden.<br />
Angenommen, Sie sind heute 66 Jahre alt<br />
geworden und haben 44 Jahre gearbeitet.<br />
Sagen wir, Sie haben zuletzt 2.500 Euro<br />
verdient. Dann sind für Sie ca. 35 Rentenpunkte<br />
zusammengekommen. Für jeden<br />
Punkt gibt es 29 Euro – das ergibt eine<br />
Rente von 1.015 Euro. Davon werden<br />
noch Kranken- und Pflegeversicherung<br />
abgezogen. Ihnen bleiben also heute 900<br />
Euro netto. Wenn Sie jetzt davon Ihre<br />
Miete gezahlt haben – dann bleibt nicht<br />
viel übrig für ein gutes Leben. Das gilt<br />
HEUTE. In 15 bis 20 Jahren werden diese<br />
900 Euro weiter geschrumpft sein. Einmal<br />
durch die weiteren Rentenkürzungen und<br />
zweitens durch die Inflation. Und zwar in<br />
unserem Beispiel auf ca. 600 Euro.<br />
Fazit: Die Rente, die wir kennen, wird<br />
es nicht mehr geben<br />
Jeder muss wissen: Niemand, Sie nicht<br />
und ich nicht, hat Kapital in der Rentenversicherung<br />
angespart. Unser Geld wurde<br />
ausgegeben. Es ist weg. Sie haben nur<br />
einen Anspruch auf Rente. Sie haben aber<br />
keinen Anspruch auf eine bestimmte Rentenhöhe.<br />
Die Politik kann diesbezüglich<br />
nahezu nach Belieben Gesetze erfinden<br />
und ändern. Darum kann niemand mehr<br />
behaupten, unsere Renten seien sicher.<br />
Nun, es gab einmal einen kleinen Mann,<br />
der erzählte allen Menschen im ganzen<br />
Land genau das: Eure Rente ist sicher.<br />
Heute wissen wir, das war schlichtweg<br />
unwahr. Norbert Blüm erzählte Unwahrheiten,<br />
die man gerne hört, die aber trotzdem<br />
unwahr sind. Halten wir fest: Die<br />
Rentenkassen sind heute schon leer. Ohne<br />
Zuschüsse von fast einem Drittel könnten<br />
die Renten heute schon nicht mehr bezahlt<br />
werden. Und der demografische<br />
Faktor kommt erst noch … Der Generationenvertrag<br />
wird nicht bestehen können.<br />
Zukünftig muss jeder eigenverantwortlich<br />
für einen Großteil seiner Rente selbst sorgen.<br />
Wie konnte es dazu kommen? Die<br />
Antwort finden wir in der demografischen<br />
Entwicklung, der Entwicklung unserer Bevölkerung.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 25
Wissen<br />
Warum Dich der falsche Steuerberater<br />
Millionen kosten kann<br />
Der Persönlichkeits-Typ deines Steuerexperten ist ent scheidend<br />
Wie finde ich den richtigen Steuerberater?“,<br />
„Meiner wirkt so als, wenn er vom<br />
Finanzamt bezahlt würde..“ oder „Selbst<br />
wenn ich mal etwas Interessantes zum<br />
Thema Steuern sparen lese, erklärt mir<br />
mein Steuerberater nur, warum es nicht<br />
geht…“ sind Sätze, die ich andauernd aus<br />
meiner Community höre.<br />
Mein Name ist Alex Fischer und ich bin<br />
seit über 25 Jahren Unternehmer und<br />
Immobilieninvestor. Wenn Du das Erfolg<br />
<strong>Magazin</strong> liest, gehe ich einmal davon<br />
aus, dass Du Dein Einkommen und Deinen<br />
Wirkungskreis expandieren willst,<br />
richtig? Doch wie soll das gehen, wenn<br />
Deine wichtigsten Partner „gefühlt“ für<br />
die falsche Seite arbeiten? Das erkenne<br />
ich daran, dass Sätze wie „Heutzutage<br />
gibt es doch kaum noch Möglichkeiten<br />
Steuern zu sparen…“ klingen, als hätte<br />
man sich vom Finanzamt beraten lassen.<br />
Mit Verlaub, das Gegenteil ist der Fall.<br />
Und ich weiß, wovon ich spreche: Auch<br />
ich habe mir jahrelang angehört, wie „das<br />
nicht geht“ wegen „§ soundso EstG“. Die<br />
Wahrheit ist, es gibt heute sogar mehr<br />
Möglichkeiten als je zuvor, Deine Steuerzahlungen<br />
zu optimieren, Du muss nur<br />
wissen wie.<br />
Ein Selbsttest<br />
Wichtig, alles was ich hier andeute (alles<br />
andere wäre steuerliche Beratung, die ich<br />
nicht leisten will und darf) soll Dir nur eine<br />
Einschätzung darüber geben, ob Du wirklich<br />
die richtigen Berater an Deiner Seite<br />
hast:<br />
Gut begründet lässt sich<br />
auch ein Luxus urlaub mit<br />
der Familie, beispielsweise<br />
nach Dubai, von der Steuer<br />
absetzen.<br />
• Das selbst genutzte Eigenheim kann voll<br />
aus Bruttoeinnahmen bezahlt werden,<br />
ohne illegale Wege wie „gegenseitige<br />
Vermietung“ zu gehen.<br />
• Der PKW kann voll steuerlich abzugsfähig<br />
dargestellt werden, und zwar ohne 1 % -Regelung<br />
und ohne Fahrtenbuch. Ich kenne<br />
Leute, die sogar Motorräder und Boote<br />
hochoffiziell über die Steuer laufen lassen.<br />
• Die Kosten für ein Wochenendhaus oder<br />
die privat genutzte Finca auf Mallorca können<br />
völlig legal, brutto aus Erträgen wie<br />
Mieten oder Gewinnen bezahlt werden.<br />
• Auch der Verzehr der Familie, der Urlaub<br />
und viele weitere Ausgaben lassen<br />
sich hochoffiziell aus Bruttogeldern bezahlen,<br />
anstatt aus versteuertem Netto.<br />
• Immobilien im Privatvermögen, die mit<br />
Verlust verkauft werden müssen, können<br />
(mit der richtigen Gestaltung) voll auf die<br />
anderen Einkunftsarten angerechnet und<br />
somit abgesetzt werden.<br />
• Steuerpflichtige Gewinne können<br />
(durch spezielle GmbH Gestaltungen<br />
oder die Nutzung europäischer Zwittergesellschaften)<br />
beliebig lang (unversteuert)<br />
verschoben werden, so dass mehr<br />
Kapital für Investitionen oder Finanzierungen<br />
zur Verfügung steht.<br />
• Genau genommen könnte man die<br />
ganzen aufgelaufenen Gewinne auch<br />
unversteuert kumulieren, um diese später<br />
nahezu steuerfrei ins Privatvermögen ausschütten<br />
zu können.<br />
• Immobiliengesellschaften können so<br />
strukturiert werden, dass a) gar keine<br />
Steuer fällig wird, egal ob Verkaufsgewinne<br />
oder Mieterträge anfallen, b) Sharedeals<br />
völlig ohne Grunderwerbssteuer<br />
ablaufen können (ohne die komplexe<br />
Aufsplittung der Anteile etc.) und c) die<br />
Gesellschaftsanteile sogar 100 % pfändungssicher<br />
sind. (Nein, ich spreche hier<br />
nicht über Stiftungen).<br />
Du glaubst das ist Mumpitz, illegal oder<br />
funktioniert nicht? So habe ich auch immer<br />
gedacht, jedoch habe ich heute zig<br />
Freunde und Geschäftspartner, die genau<br />
das seit Jahren so praktizieren und durch<br />
jede Betriebsprüfung gekommen sind.<br />
Kennst Du also diese Wege nicht, hast Du<br />
definitiv die falschen Berater.<br />
Die steuerliche Zweiklassengesellschaft<br />
Aber warum gibt es scheinbar eine steuerliche<br />
Zweiklassengesellschaft? Ich<br />
verstand es erst, als mir ein Mentor folgendes<br />
erklärte: „Alex, es gibt zwei Arten<br />
von Steuerberatern. Diese haben ein<br />
grundverschiedenes Mindset: Der eine<br />
ist der gewissenhafte „Zettelverwalter“,<br />
der „blaue“ Persönlichkeitstyp (oder wie<br />
Tobias Beck sagen würde: Die Eule), der<br />
alles korrekt verbucht und alle Fragen<br />
hochkorrekt beantwortet. Dieser Persönlichkeitstyp<br />
ist jedoch eher ängstlich,<br />
scheut Konfrontation und Auseinandersetzung,<br />
er ist sehr sicherheitsbedürftig<br />
und eher passiv“ – genauso klang mein<br />
Steuerberater. „Was Du aber als Steuerberater<br />
brauchst, ist den dominanten<br />
Unternehmertyp, den rot strukturierten<br />
Persönlichkeitstyp, den „Hai“. Der ist<br />
kämpferisch, legt sich mit dem Finanzamt<br />
an und will jede noch so kleine Lücke<br />
nutzen. Viele von diesen Typen sind<br />
längst finanziell „durch“, sie machen den<br />
Steuerberaterjob nur noch als Hobby,<br />
um dem Finanzamt eins auszuwischen“.<br />
Das klingt toll, dachte ich mir damals und<br />
fragte „Wunderbar, so einen brauche ich,<br />
wo finde ich den?“ „Genau das ist das<br />
Problem“, sagte mein Mentor, „die Steuerberater<br />
Ausbildung langweilt natürlich<br />
den dynamischen Unternehmertypen,<br />
während der blaue, zahlenverliebte Persönlichkeitstyp<br />
in dieser detailverliebten<br />
Ausbildung geradezu aufblüht. Darum<br />
liegt das Verhältnis „passiver Zettelverwalter“<br />
zu „proaktiver Unternehmertyp“<br />
bei etwa 100 zu 2.“<br />
Bilder: Fischer, imago images/mint images<br />
26<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Wissen<br />
Heute, über 15 Jahre später, kann ich diese<br />
Aussagen nur unterschreiben. Ich muss<br />
jedoch auch eine Lanze für die gesamte<br />
Steuerberater-Zunft brechen, denn sie hat<br />
es auch nicht leicht: Die meisten Steuerberater<br />
sind Land unter. Versetzen wir<br />
uns kurz in die Lage eines Steuerberaters:<br />
Jede Woche (!) kommen 10 cm Fachliteratur,<br />
Newsletter oder Rundschreiben<br />
wie z. B. Durchführungsverordnungen,<br />
Schreiben des Bundesfinanzministeriums,<br />
des Landesfinanzministeriums, der<br />
Oberfinanz direktion, Urteile des Bundesfinanzhofs,<br />
Finanzgerichtsurteile<br />
und einiges mehr. Aber auch Fachliteratur-Newsletter<br />
wie „Das deutsche Steuerrecht“,<br />
„Der Betrieb“, „Die GmbH Rundschau“,<br />
„Neue Wirtschaftsbriefe“ etc.<br />
dürfen heute in einer guten Kanzlei nicht<br />
mehr fehlen. Steuerberater beklagen einheitlich,<br />
dass sich der Aufwand in den<br />
letzten 30 Jahren gefühlt verzehnfacht<br />
hat. Doch mit Lesen und Recherche ist ja<br />
noch kein einziger Cent verdient. Es bleibt<br />
einfach keine Zeit sich proaktiv Gestaltungen<br />
auszudenken oder aktiv zu beraten,<br />
man beschränkt sich (notgedrungen)<br />
ausschließlich aufs Fragenbeantworten.<br />
Was also tun?<br />
• Du brauchst zwei Steuerberater, einen<br />
der die Auflagen des Finanzamts erfüllt<br />
(Bilanz, korrekte Verbuchung etc.) und<br />
einen, der Deine Geschäftsmodelle so<br />
gestaltet, dass Du Deine Steuerquote bei<br />
8 - 15 % hältst, den „echten Berater“, der<br />
auf Deiner Seite steht.<br />
• Idealerweise kann eine Kanzlei beide<br />
Persönlichkeitstypen bieten, Du kannst<br />
aber auch einfach zwei Steuerberater haben.<br />
Den passiven für die Buchhaltung<br />
und Bilanz, den proaktiven für die Beratung.<br />
Hier fühlt sich jedoch oft der passive<br />
Typ vom proaktiven roten Typ auf den<br />
Schlips getreten.<br />
• Die „echten, proaktiven Berater“ sind<br />
jedoch dünn gesät<br />
und müssen mühsam<br />
gecastet werden. Oft<br />
sind diese auch bereits<br />
völlig überlaufen<br />
und nehmen nur noch<br />
Mandanten an, auf die<br />
sie wirklich „Bock haben“.<br />
Ich kenne durch<br />
meinen jahrelangen<br />
Netzwerkaufbau sehr<br />
viele davon, jedoch sind einige inzwischen<br />
„wegen Überfüllung geschlossen“.<br />
• Auch wenn es schwer ist, diese Berater<br />
zu finden, solltest Du nicht locker lassen,<br />
denn glaube mir, der Aufwand lohnt sich.<br />
Hierzu solltest Du an Treffen Gleichgesinnter<br />
/ Clubs / Netzwerktreffen etc. teilnehmen,<br />
denn irgendeiner dort hat so ein<br />
Berater-Juwel, das noch<br />
Mandanten annimmt.<br />
Wie erkennt man diese<br />
A-Berater?<br />
• Fast alle haben mehrere,<br />
eigene Firmen und<br />
Immobilien<br />
• Du solltest Dich mit<br />
dem Farb-Persönlichkeitsmodell<br />
auseinandersetzen<br />
und den Typ<br />
„Rot“ wählen<br />
• Sie haben meist einen<br />
„Zettelverwalter“<br />
als Partner und verbringen<br />
viel Zeit auf Fortbildungen<br />
zu Themen<br />
wie europäisches Steu-<br />
Es gibt heute sogar<br />
mehr Möglichkeiten<br />
als je zuvor, Deine<br />
Steuerzahlungen<br />
zu optimieren, Du<br />
musst nur wissen wie.<br />
errecht, Gesellschaftsformen<br />
wie Beteiligungsarten<br />
und können<br />
Holding- und Konzernkonstruktionen<br />
auswendig.<br />
• Sie sind weitläufig mit<br />
anderen, hochintelligenten<br />
Unternehmern<br />
vernetzt und kennen Berater<br />
ihres Typs, mit denen<br />
sie sich regelmäßig<br />
austauschen.<br />
• Die Kanzlei ist unternehmerisch<br />
strukturiert, so dass das<br />
Tagesgeschäft erledigt wird, damit sich<br />
der „Chef“ mit proaktiver Beratung und<br />
steuerlichen Gestaltungsmodellen auseinandersetzen<br />
kann.<br />
Mein Fehler als Unternehmer, den Du<br />
nicht machen solltest<br />
Eine bitter Pille ließ mich mein Mentor<br />
allerdings noch schlucken: „Alex, Du bist<br />
wirklich blöd, wenn Du das Thema „Strategische<br />
Steuergestaltung“ einfach an<br />
irgendwen weiterdeligierst. Das solltest<br />
Du nicht machen, selbst<br />
wenn Du die weltbesten<br />
Berater an Deiner Seite<br />
hast…“<br />
„Warum nicht, ich<br />
habe doch wichtigeres<br />
zu tun, oder<br />
nicht?“ Darauf sagte<br />
er verschmitzt lächelnd<br />
„Schau mal, während<br />
ich Dir die steuerlichen<br />
Möglichkeiten aufgelistet habe, die das<br />
deutsche und europäische Recht bietet,<br />
hast Du immer größere Augen bekommen.<br />
Ich hatte Deine volle Aufmerksamkeit,<br />
ich war spannend für Dich.“ Ja das<br />
stimmt, dachte ich, als er fortfuhr „Wie<br />
wäre es denn, wenn Du selbst tief genug<br />
in der Materie der steuerlichen Gestal-<br />
Alex Fischer<br />
ist Experte für Immobilien-Renovierung<br />
und<br />
-Neubau für Eigennutzer<br />
und profitable, geservicete<br />
Immobilien für<br />
Kapitalanleger. Daneben<br />
beschäftigt er sich mit<br />
Online-Marketing und<br />
Wirtschaftswissen und hat<br />
mehrere Bücher zu diesen<br />
Themen geschrieben.<br />
tung fit wärst, dass Du das Gleiche wie<br />
ich machen könntest? Wärst Du nicht<br />
unglaublich spannend für jeden Investor,<br />
Banker, Geschäftspartner oder wen auch<br />
immer?“<br />
Magnetisch für VIPs<br />
Da hatte er rückwirkend betrachtet absolut<br />
recht. Viele meiner heutigen Topkontakte<br />
zu Bankern, Investoren und<br />
Marketingprofis hätten mir niemals<br />
einen Termin gegeben, denn Top-Kontakte<br />
will jeder haben. Deshalb werden<br />
solche „Promis“ regelrecht gestalkt und<br />
sind sehr defensiv. Doch sobald ich mein<br />
heutiges Steuer wissen irgendwo nur andeutungsweise<br />
„fallen lasse“ (sei es bei<br />
der Cocktailparty, dem Grillfest oder dem<br />
Investorenpitch), habe ich sofort die volle<br />
Aufmerksamkeit aller. Jeder, wirklich jeder,<br />
wollte immer mit mir sprechen und<br />
ich musste nie nach Terminen fragen, ich<br />
wurde gefragt.<br />
Mach also nicht den gleichen Fehler wie<br />
ich, sondern beschäftige Dich mit dem<br />
Thema „Strategische Steuergestaltung“.<br />
So kannst Du Deinen Steuerberatern sagen,<br />
was Du haben willst, sparst Steuern<br />
und wirst ganz nebenbei auch noch unglaublich<br />
„sexy“ für alle Deine Zielgruppen<br />
und VIPs. Ein besseres Investment<br />
kenne ich persönlich nicht.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 27
Wissen<br />
J. P. Morgan –<br />
der Gigant der Wall Street<br />
Auszug aus "Die Erfolgsgeheimnisse der Börsenmillionäre" von Peter Balsiger und Frank B. Werner (Hrsg.)<br />
Er war der mächtigste Bankier der Welt<br />
und schuf im 19. Jahrhundert das erste<br />
wirklich globale Finanzunternehmen. Und<br />
er ging in die Geschichteein als der Mann,<br />
der die Wall Street vor dem Kollaps rettete.<br />
In der Geschichte der Wall Street hat kaum<br />
ein anderer Tycoon die<br />
öffentliche Meinung so<br />
polarisiert wie John Pierpont<br />
Morgan. Für seine<br />
Bewunderer war er der<br />
Prototyp des ehrbaren,<br />
altmodischen Bankiers,<br />
ein »Gentleman Banker«<br />
nach britischem Vorbild,<br />
auf dessen Wort Verlass<br />
war und der seine Deals<br />
mit einem Handschlag<br />
besiegelte. Seine Gegner<br />
sahen in ihm einen heuchlerischen<br />
Tyrannen, einen<br />
skrupellosen und machtgierigen<br />
Finanzier, der Unternehmen<br />
schikanierte,<br />
mit fremden Staaten konspirierte<br />
und Amerika aus<br />
Profitgier in einen Krieg<br />
trieb.<br />
Pierpont Morgan – er<br />
selbst benutzte nie den<br />
Vornamen John – war<br />
denn auch ein Mann mit<br />
widersprüchlichen Eigenschaften<br />
und Qualitäten.<br />
Äußerlich eine imposante<br />
Erscheinung mit breiten<br />
Schultern, buschigem<br />
Schnurrbart und den massigen<br />
Händen eines Boxers.<br />
Aber Morgan, der<br />
extrem auf Bewunderung<br />
aus war, hatte als Folge<br />
der Hautkrankheit Rosazea<br />
eine verformte, purpurrote<br />
Knollennase, die<br />
ihn so sehr quälte, dass<br />
er keine Öffentlichkeit mochte und es<br />
hasste, fotografiert zu werden. Porträts<br />
mussten deshalb retuschiert werden.<br />
Schon als Kind litt er unter Rheuma und<br />
verbrachte als 14-Jähriger mehrere Monate<br />
zur Kur auf den Azoren. Mit 20 traten<br />
zum ersten Mal Depressionen auf, die<br />
sich später noch verstärken sollten.<br />
Pierpont begann seine Karriere mit 19<br />
in der Londoner Filiale der angesehenen<br />
New Yorker Bank von George Peaboy,<br />
nachdem ihn sein Vater, ein Bankier und<br />
Finanzier, unter anderem in das Institut<br />
Sillig am Genfer See und sechs Monate an<br />
die Georg-August-Universität Göttingen<br />
geschickt hatte, um Deutsch zu lernen. Er<br />
liebte das frivole Treiben in den Göttinger<br />
Studentenklubs, kleidete sich wie ein Dandy<br />
und trug mit Vorliebe gepunktete Westen,<br />
grelle Krawatten und karierte Hosen.<br />
1861 begann der Amerikanische Bürgerkrieg.<br />
Für die Wall Street auch eine<br />
Chance, profitable Deals abzuschließen.<br />
Der junge Pierpont – er hatte sich wie die<br />
meisten Söhne reicher Eltern<br />
der Einberufung zur Armee<br />
durch die Bezahlung von<br />
300 Dollar entzogen – kaufte<br />
über Strohmänner 500<br />
veraltete Karabiner des Typs<br />
Hall, die in einem New Yorker<br />
Zeughaus gelagert waren,<br />
zum Preis von 3,50 Dollar<br />
das Stück und verkaufte<br />
sie drei Monate später für<br />
22 Dollar an den Kommandeur<br />
der Unionstruppen in<br />
Missouri. Dieses anrüchige<br />
Geschäft hing Pierpont noch<br />
lange nach. Es war offenkundig,<br />
dass er den Bürgerkrieg<br />
als Gelegenheit sah, Profite<br />
zu machen. Und nicht, um<br />
seinem Land zu dienen.<br />
Aber Pierpont hatte noch<br />
eine andere, eine weiche Seite.<br />
1861 hatte er eine Affäre<br />
mit Amelia Sturges, einem<br />
zarten, hübschen Mädchen,<br />
dessen Vater eine Kunstschule<br />
leitete. Mimi, wie er<br />
sie nannte, war zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits unheilbar<br />
an Tuberkulose erkrankt. Er<br />
heiratete sie trotzdem und<br />
reiste mit ihr anschließend<br />
ans Mittelmeer in der Hoffnung,<br />
dass das warme Klima<br />
ihr Leiden lindern könne.<br />
Vier Monate später starb<br />
Mimi in Nizza.<br />
Pierpont Morgan gründete<br />
1871 mit dem aus Philadelphia<br />
stammenden Bankier<br />
Anthony Drexel die Bank Drexel, Morgan<br />
& Co. Nach dessen Tod wurde das Haus<br />
1895 schließlich zur J. P. Morgan & Company.<br />
Pierpont Morgan war zu diesem Zeit-<br />
28<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
Wissen<br />
Bild: LCCN2014692327_Library of Congress, Prints & Photographs Division, [reproduction number, e.g., LC-B2-1234] , Cover: FBV<br />
»Das Wichtigste ist Charakter,<br />
wichtiger als<br />
Geld oder Besitz oder<br />
irgendwas sonst.«<br />
punkt schon ein einflussreicher Bankier.<br />
Er machte Geschäfte mit vielen prominenten<br />
Familien in Amerika. Den Astors,<br />
Guggenheims, du Ponts und Vanderbilts.<br />
Und er brüstete sich stets damit, dass 96<br />
der 100 größten Unternehmen Amerikas<br />
seine Kunden seien – und dass er zwei der<br />
verbleibenden vier Firmen nicht für geschäftswürdig<br />
halte.<br />
Nach dem Ende des Bürgerkriegs 1865<br />
wurde das Land von einem wahren Eisenbahnrausch<br />
erfasst. Innerhalb von acht<br />
Jahren verdoppelten sich die Gleisanlagen,<br />
die Spekulationen mit Eisenbahn-Aktien<br />
gerieten außer Rand und Band. In<br />
den 1880er-Jahren tobte zudem ein erbitterter<br />
und ruinöser Konkurrenzkampf unter<br />
den mehr als 100 großen und kleinen<br />
Eisenbahnunternehmen. Dies führte zu<br />
massiven Kursverlusten der Eisenbahnaktien<br />
an der Londoner Börse – es waren<br />
vor allem englische Investoren, die die enormen<br />
Investitionen in den Schienenverkehr<br />
finanziert hatten. London befürchtete<br />
sogar einen Börsen-Crash.<br />
In dieser dramatischen Situation bewies<br />
Morgan, dass er nicht nur ein genialer Finanzier<br />
war, sondern auch mit massivem<br />
Druck die Umstrukturierung und Sanierung<br />
von in Not geratenen Unternehmen<br />
erzwingen konnte: So schaffte er es Ende<br />
der 1880er-Jahre, die zersplitterten Eisenbahngesellschaften<br />
in sechs großen<br />
Unternehmen zusammenzufassen und<br />
in die Gewinnzone zurückzuführen. Seine<br />
Unternehmen kontrollierten 1901 die<br />
Hälfte des Streckennetzes. Diese Art, in<br />
Not geratene Unternehmen zu übernehmen<br />
und zu zerschlagen, wurde damals<br />
als »Morganisierung« bezeichnet. »Heute<br />
würde man sagen, Pierpont Morgan war<br />
der erste Investmentbanker der Finanzgeschichte,<br />
er organisierte Venture Capital<br />
und agierte wie eine Private-Equity- Firma«,<br />
schrieb „Die Zeit“.<br />
Die Wall Street hatte ihm längst den Spitznamen<br />
Jupiter verliehen, den Namen des<br />
größten Planeten im Sonnensystem.<br />
Morgan war für einige der größten Fusionen<br />
verantwortlich, die damals die amerikanische<br />
Wirtschaft prägten. So rettete<br />
er 1892 den Glühbirnenhersteller General<br />
Electric vor dem Bankrott und schuf einen<br />
Mischkonzern, der bis heute besteht. Offensichtlich<br />
profitierte Morgan auch privat<br />
von diesem Deal: Sein Haus an der Madi-<br />
»Man hat immer zwei<br />
Gründe etwas zu tun:<br />
einen anständigen und<br />
den wahren.«<br />
son Avenue 219 war das erste elektrisch<br />
beleuchtete Privathaus in New York.<br />
Sein größter<br />
Coup aber war<br />
die Schaffung<br />
des weltgrößten<br />
Stahlkonzerns.<br />
Morgan kaufte<br />
1901 dem<br />
Stahlmagnaten<br />
Andrew Carnegie<br />
dessen Unternehmen ab, um es mit seiner<br />
Firma Federal Steel und anderen Wettbewerbern<br />
zur United States Steel Corporation<br />
zusammenzuführen. Es war die<br />
auf den heutigen Geldwert umgerechnet<br />
größte Unternehmensfusion überhaupt.<br />
Pierpont Morgan hatte die Stadt New<br />
York drei mal vor dem Bankrott bewahrt,<br />
er rettete 1895 den Goldstandard, als die<br />
amerikanischen Goldreserven dramatisch<br />
zusammenschmolzen und er eine 65 Millionen<br />
Dollar schwere Anleihe<br />
organisierte, um den<br />
Ausverkauf von Gold zu<br />
stoppen. Er war Amerikas<br />
Finanz-Botschafter, ein globaler<br />
»Power Broker«, der<br />
oft als inoffizieller Vertreter<br />
der Regierung an Konferenztischen<br />
mit Königen,<br />
Präsidenten und Päpsten saß.<br />
Legendär aber war seine Rolle bei der<br />
Bankpanik von 1907. Damals brach der<br />
amerikanische Aktienmarkt ein und löste<br />
damit eine globale Kettenreaktion aus: In<br />
Amerika wollten die Bankkunden massiv<br />
Gelder abziehen, weil sie um die Sicherheit<br />
ihrer Einlagen fürchteten, in Japan<br />
gingen die Banken gleich reihenweise Pleite,<br />
französische Großinvestoren warfen<br />
panikartig ihre US-Aktien auf den Markt<br />
und mehreren großen amerikanischen<br />
Banken ging das Geld aus. Die Wall Street<br />
stand vor dem<br />
Kollaps.<br />
Der alte Pierpont,<br />
eigentlich<br />
schon halb<br />
im Ruhestand,<br />
demonstrierte<br />
»Erfolgreich ist der Mensch,<br />
wenn er bei<br />
100 Entscheidungen<br />
51 mal das Richtige trifft.«<br />
noch einmal<br />
seine Macht<br />
und seine clevere Verhandlungstaktik.<br />
Er versammelte 50 Bankiers in der mit<br />
schwarzem Mahagoni ausgekleideten<br />
Black Library seines Privathauses, verriegelte<br />
die Tür und versteckte den Schlüssel.<br />
Niemand durfte gehen, bevor nicht<br />
ein Plan zur Rettung der in Not geratenen<br />
Finanzinstitute beschlossen worden war.<br />
Um 4:45 Uhr morgens hatten alle Bankiers<br />
den Plan unterzeichnet. Die Panik war<br />
gestoppt, an den Märkten kehrte das Vertrauen<br />
zurück.<br />
Morgan war damals so mächtig, wie es<br />
heute nur der Vorsitzende der Notenbank<br />
Federal Reserve<br />
ist, die erst<br />
1913 gegründet<br />
wurde. »Das frühe<br />
Haus Morgan<br />
war eine Art Mischung<br />
zwischen<br />
einer Zentralbank<br />
und einer Privatbank«,<br />
schreibt Ron Chernow in seiner Biografie<br />
der Bankiersdynastie »The House<br />
of Morgan«.<br />
Aber Morgan war nicht unumstritten. Vor<br />
allem die Demokratische Partei führte zu<br />
Beginn des 20. Jahrhunderts einen wahren<br />
Kreuzzug gegen ihn und machte ihn<br />
für all die wirtschaftlichen Probleme der<br />
vergangenen Jahrzehnte verantwortlich.<br />
Eine Karikatur zeigte ihn auf einem<br />
Haufen Goldmünzen und Dollarscheinen<br />
sitzend, in den Händen Miniaturen von<br />
Industrieanlagen und Bürogebäuden. Die<br />
Bildunterschrift lautete: »Ich habe nicht<br />
die geringste Macht.«<br />
Morgan beteiligte sich kurz vor seinem<br />
Tod an einem Schifffahrtstrust, zu dem<br />
auch die Titanic gehörte. Als Vorstandschef<br />
des Trusts sollte er eigentlich im<br />
April 1912 auf der Jungfernfahrt an Bord<br />
sein – er hatte auf der Titanic sogar eine<br />
persönliche Luxus-Suite. Eine Erkrankung<br />
hinderte ihn jedoch daran. Die Titanic, damals<br />
das größte Passagierschiff der Welt,<br />
sank bekanntlich im Nordatlantik nach einer<br />
Kollision mit einem Eisberg.<br />
Pierpont Morgan starb 1913 im Alter von<br />
75 Jahren im Grand Hotel in Rom. Sein<br />
Gesundheitszustand hatte sich in den<br />
letzten Jahren ständig verschlechtert und<br />
zwang ihn jeden Monat während mehrerer<br />
Tage ins Bett. Er qualmte jeden Tag<br />
Dutzende von dicken Zigarren, pflegte üppig<br />
zu tafeln,<br />
trank viel und<br />
verabscheute<br />
jede Form von<br />
körperlicher<br />
Ertüchtigung.<br />
Der mächtige<br />
Finanzier hinterließ<br />
weniger<br />
Vermögen, als gemeinhin angenommen<br />
wurde, nämlich gerade mal 68,3<br />
Millionen Dollar. Seine<br />
Kunstsammlung war zusätzlich<br />
rund 50 Millionen<br />
Dollar wert. Der Stahl-Magnat<br />
Andrew Carnegie,<br />
einer von Pierponts Zeitgenossen,<br />
reagierte überrascht:<br />
»Kaum zu glauben,<br />
dass er nicht mal ein<br />
reicher Mann war …«<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 29
Investment<br />
Immobilien-Anleihe erzielt überzeugende<br />
Gesamtrendite aus Zinsen und Kurszuwachs<br />
Mindestverzinsung gewährleistet solide Ertragsbasis für Geldanleger<br />
Bei den meisten Anlegern herrscht Ratlosigkeit<br />
und Frust. Die Inflation zehrt an der<br />
Substanz. Mit Zinsen gibt es wohl noch<br />
über eine längere Zeit nichts mehr zu verdienen.<br />
Solange die USA und Europa mit<br />
einer Staatsverschuldung zu kämpfen haben,<br />
ist auch nicht mit höheren Zinsen zu<br />
rechnen. Mit Aktien wollen sich die meisten<br />
Deutschen weiterhin nicht anfreunden,<br />
wie eine im Januar <strong>2019</strong> veröffentlichte<br />
Studie von Börse Stuttgart und DAI zeigte.<br />
Die Kursverluste im letzten Jahr dürften gerade<br />
Neuanleger verunsichert haben. Das<br />
von Aktien- und Rentenmärkten unabhängige<br />
German Real Estate ETP war eines von<br />
wenigen Geldanlagen, das in 2018 eine<br />
positive Rendite bescherte. Die <strong>Sachwert</strong><br />
Capital Management GmbH, ein Family<br />
Office und private Vermögensverwaltung,<br />
fokussiert sich auf die Generierung stabiler<br />
Einnahmen, indem sie in deutsche Wohnimmobilien<br />
investiert. Von der bewährten<br />
Strategie können auch Privatanleger profitieren.<br />
Das German Real Estate ETP ist eine<br />
deutsche Immobilien-Anleihe, deren Zinszahlungen<br />
und Wertentwicklung einen<br />
jährlichen positiven Ertrag von mindestens<br />
3 Prozent gewährleisten.<br />
Wohnimmobilienmarkt ist stabiler als<br />
der Finanzmarkt<br />
Der Wert des aktuellen Immobilien-Portfolios<br />
betrug zum Jahresende 2018 über<br />
70 Millionen Euro. Investiert wird in<br />
marktgängige Objekte in Lage mit stabilen<br />
demographischen und wirtschaft-<br />
lichen Bedingungen. Bis zu 60 Prozent des<br />
Portfolios bestehen aus „Zinshäusern“,<br />
die länger als zwei Jahre im Bestand<br />
bleiben sollen. Den anderen Teil bilden<br />
Handelsobjekte, die innerhalb von zwei<br />
Jahren verkauft werden sollen. Durch<br />
Mieteinnahmen; Verkaufserlöse<br />
sowie<br />
Ausgabe neuer Anteile<br />
fließen dem Management<br />
fortlaufend<br />
liquide Mittel zu. Die<br />
Objekte liegen derzeit<br />
hauptsächlich in Mittel-<br />
und Süddeutschland.<br />
„Wohnen ist ein<br />
Grundbedürfnis wie<br />
Nahrung und Bekleidung.<br />
Deshalb bietet<br />
der Wohnimmobilienmarkt<br />
eine höhere<br />
Stabilität als Finanzmärkte“,<br />
so Matthias<br />
Schmidt von der <strong>Sachwert</strong><br />
Capital Management<br />
GmbH.<br />
Nachhaltige und wiederkehrende<br />
Renditen<br />
Das Management generiert monatliche<br />
Mieteinnahmen und laufende Veräußerungserlöse.<br />
Der Mehrwert wird erwirtschaftet<br />
durch günstigen Einkauf, Bildung<br />
von Sondereigentum, professionelles<br />
Management sowie Aufwertungs-, Revitalierungs-<br />
und Sanierungsmaßnahmen.<br />
Die Wertsteigerung der Anleihe ergibt<br />
sich somit aufgrund tatsächlicher Einnahmen.<br />
Ein großer Vorteil gegenüber<br />
offenen Immobilienfonds. Positiv für Anleger<br />
ist auch, dass ihnen eine jährliche<br />
Zinszahlung von mindestens drei Prozent<br />
sicher ist. Da diese aus Mieteinnahmen<br />
refinanziert wird, ist die Höhe nachhaltig<br />
und plausibel. Zu der Mindestverzinsung<br />
kommen erfolgsabhängige Erträge hinzu,<br />
die den Kurswert sukzessive erhöhen. Aus<br />
diesen beiden Komponenten ergibt sich<br />
die angestrebte Jahresrendite von fünf bis<br />
sieben Prozent.<br />
Anlegerschutz und Sicherheit<br />
Die Verwaltung der Anlegergelder<br />
funktioniert ähnlich wie bei einem<br />
Fonds. Die Emittentin dient rein als Investment-Zweckgesellschaft.<br />
Das Management<br />
darf nur gemäß definierter<br />
Anlagekriterien objektbezogen in Wohnimmobilien<br />
investieren. Abgesichert sind<br />
die Investitionen durch Immobilien und<br />
Mieteinnahmen. Bei Kündigung der Anleihe<br />
erhält der Anleger sein eingesetztes<br />
Kapital zuzüglich Zinsen zurück. Dies verpflichtet<br />
die Emittentin zu höchster Disziplin,<br />
da diese gegenüber den Anlegern<br />
eine feste Rückzahlungsverpflichtung hat!<br />
Das German Real Estate ETP kann börsentäglich<br />
gekauft und verkauft werden.<br />
An der Börse München werden verbindliche<br />
Handelskurse gestellt, die am fairen<br />
Wert gekoppelt sind. Die Mindestanlage<br />
beträgt 1.000 Euro.<br />
Bild/Chart: <strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH<br />
30<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong>
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SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2019</strong> 31
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