Jahresbericht 2018
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Ein gelungener Weg<br />
Ein Bericht von Markus Suter, Küchenchef<br />
Es gibt die unterschiedlichsten Wege, auf welchen jemand ins Mühlefeld geführt<br />
werden kann. Einer davon sind unsere Integrationsangebote. Vor allem<br />
in der Pflege und in der Administration bieten wir regelmässig befristete Praktikumsplätze<br />
für Menschen, welche aufgrund einer Umschulung oder eines<br />
längeren Arbeitsausfalls wieder Fuss im ersten Arbeitsmarkt fassen möchten.<br />
Neu: Die Integrationsvorlehre<br />
Seit August <strong>2018</strong> betreuen wir in unserer Küche einen Praktikanten, welcher<br />
die einjährige Integrationsvorlehre (INVOL) absolviert. Die Teilnehmenden<br />
dieses Pilotprogramms des Bundes, welches auf 4 Jahre ausgelegt ist, sollen<br />
so ihre praktischen, schulischen und sprachlichen Kompetenzen aufbauen,<br />
die es für eine Ausbildung in der Schweiz braucht. In der Regel gehen<br />
die Absolventen einer solchen Integrationsvorlehre zwei Tage in die Schule<br />
und arbeiten drei Tage in einem Betrieb. Die Ausbildung richtet sich an anerkannte<br />
Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene mit Ausweis B und F, im<br />
Alter zwischen 18 und 35 Jahren.<br />
Ich freue mich, dass wir unserem Praktikanten, Daniel Haile aufgrund seiner<br />
guten Leistungen ab August 2019 eine Lehrstelle als Küchenangestellter<br />
EBA (eidgenössisches Berufsattest) anbieten können. Nachstehend ein Interview<br />
mit ihm:<br />
Woher kommst du ursprünglich?<br />
Ich komme aus Eritrea und bin in der Stadt Asmera aufgewachsen.<br />
Wie bist du in die Schweiz gekommen?<br />
Da meine Mutter, meine Schwester und mein Bruder bereits hier leben, hatte<br />
ich das Glück, dass ich auf legalem Weg in die Schweiz einreisen konnte.<br />
Hast du dich schnell eingelebt in der Schweiz?<br />
Ja, eigentlich schon, obwohl es für mich am Anfang sehr schwierig war, da<br />
ich die Sprache nicht sprechen konnte und nichts verstand. Was mir auch<br />
sehr schwer fiel, war das Wissen, dass ich nie mehr in mein Heimatland<br />
zurückkehren kann.<br />
Was hast du in Eritrea gelernt oder gearbeitet?<br />
Ich bin in Eritrea neun Jahre zur Schule gegangen. Nach der Schulzeit arbeitete<br />
ich rund fünf Monate in einer Bäckerei. Anschliessend wurde ich mit 16<br />
Jahren von den Behörden zum Militärdienst gezwungen. Nach drei Monaten<br />
Militär floh ich in den Sudan, wo ich von sudanesischen Nomaden gefangen<br />
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