11.06.2019 Aufrufe

Siebenstern-3-2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wegepflege<br />

Neue Paten fürdie Wegepflege<br />

Im Frühjahr wurden über zehn neue ehrenamtliche Mitarbeiter geschult.<br />

Sie kümmern sich künftig um weit mehr als nur Markierungen.<br />

Die neuen Wegepaten beim Fichtelgebirgsverein mit Wegewart Christian Kreipe (re).<br />

Foto: WolfgangNeidhardt<br />

Von Wolfgang Neidhardt<br />

Esgibt bekanntlich kein schlechtes<br />

Wetter, nur schlechte Ausrüstung.<br />

Diese uralte und nicht<br />

ganz unumstrittene Weisheit sahen<br />

diejenigen bestätigt, die seit Kurzem<br />

dafür sorgen, dass sich im Fichtelgebirge<br />

kein Wanderer verläuft. Denn<br />

beim Abschluss des Kurses für Wegepaten<br />

auf dem Waldstein wechselte das<br />

Wetter im Verlaufe des Vormittags von<br />

Regen über Graupel in starkes Schneetreiben.<br />

Was Christian Kreipe, den Referenten<br />

für Wege, nicht daran hinderte,<br />

seine Schützlinge für eine knappe<br />

Stunde in das sehr ungemütliche<br />

Freie zu bitten.<br />

Schließlich galt es das, was vorher in<br />

zwei Theoriekursen erklärt worden<br />

war, nun in die Praxis umzusetzen.Und<br />

so stiefelten knapp 15 Wanderer los, einige<br />

geschützt durch Regenhosen,<br />

mancher mit Mütze und Kapuze, alle<br />

zusätzlich mit Regenschirm –und einer<br />

nutzte die Arbeitshandschuhe gleich<br />

dazu, die Extremitäten im Mai vor<br />

Unterkühlung zu schützen. In den<br />

Rucksack gehören zukünftig unter anderem<br />

Markierungsbleche, Klebeschilder,<br />

Tacker, Hammer, Schraubenzieher,<br />

Dreikantschaber, Baumschere,<br />

ein Spannwerkzeug, Montageschellen,<br />

Spanplattenschrauben sowie eine Flasche<br />

mit Seifenlösung und ein Lappen.<br />

Der kommt gleich als erstes zum Einsatz.<br />

Denn gerade auf den Wetterseiten<br />

haben die Naturgewalten ihre Spuren<br />

hinterlassen: Wegweiser und Infotafeln<br />

sind zu reinigen –und zu überprüfen.<br />

Entsprechen wirklich alle Wegweiser<br />

schon den Normen, die der FGV<br />

vom Deutschen Wanderverband übernommen<br />

hat, um seine Routen auch regelmäßig<br />

zertifizieren zu lassen? Und<br />

schon nach zehn Minuten Wanderung<br />

moniert eine ortskundige Teilnehmerin,<br />

dass das Ziel, der Arnsteinfels, nicht<br />

auf jedem Schild verzeichnet ist.<br />

Auf dem Wege dorthin demonstriert<br />

Christian Kreipe weitere Grundsätze<br />

der Wegepflege und des Markierens.<br />

Die Äste einiger junger Laubbäume neigen<br />

sich, von der frischen Schneelast<br />

verstärkt, sehr nahe an die Köpfe der<br />

Wanderer: „Die solltet Ihr in den kommenden<br />

Wochen ein bisschen ausschneiden.“<br />

An der Abzweigung des<br />

Weges nach Zell diskutiert ermit der<br />

Gruppe,obdie Schilder alle korrekt stehen<br />

und mit allen Zielangaben versehen<br />

sind.<br />

Ein Stück weiter unten greift der Wegewart<br />

zum Dreikantschaber. Er entfernt<br />

eine Markierung von einem alten<br />

Stamm und ersetzt sie durch ein neues<br />

angetackertes Blechschild. Und ein<br />

Stück weiter unten sei ein weiteres anzubringen,<br />

als so genanntes Beruhigungszeichen<br />

–sodass der Wanderer<br />

weiß: Er ist weiterhin auf dem richtigen<br />

Weg. Der Baum, der schonend mit<br />

der Markierung bestückt wird, will gewissenhaft<br />

ausgewählt sein. „Der da<br />

drunten ist zu alt und wird vielleicht<br />

14<br />

88. Jahrgang | SIEBENSTERN 3-<strong>2019</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!