Siebenstern-3-2019
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Wegepflege<br />
Neue Paten fürdie Wegepflege<br />
Im Frühjahr wurden über zehn neue ehrenamtliche Mitarbeiter geschult.<br />
Sie kümmern sich künftig um weit mehr als nur Markierungen.<br />
Die neuen Wegepaten beim Fichtelgebirgsverein mit Wegewart Christian Kreipe (re).<br />
Foto: WolfgangNeidhardt<br />
Von Wolfgang Neidhardt<br />
Esgibt bekanntlich kein schlechtes<br />
Wetter, nur schlechte Ausrüstung.<br />
Diese uralte und nicht<br />
ganz unumstrittene Weisheit sahen<br />
diejenigen bestätigt, die seit Kurzem<br />
dafür sorgen, dass sich im Fichtelgebirge<br />
kein Wanderer verläuft. Denn<br />
beim Abschluss des Kurses für Wegepaten<br />
auf dem Waldstein wechselte das<br />
Wetter im Verlaufe des Vormittags von<br />
Regen über Graupel in starkes Schneetreiben.<br />
Was Christian Kreipe, den Referenten<br />
für Wege, nicht daran hinderte,<br />
seine Schützlinge für eine knappe<br />
Stunde in das sehr ungemütliche<br />
Freie zu bitten.<br />
Schließlich galt es das, was vorher in<br />
zwei Theoriekursen erklärt worden<br />
war, nun in die Praxis umzusetzen.Und<br />
so stiefelten knapp 15 Wanderer los, einige<br />
geschützt durch Regenhosen,<br />
mancher mit Mütze und Kapuze, alle<br />
zusätzlich mit Regenschirm –und einer<br />
nutzte die Arbeitshandschuhe gleich<br />
dazu, die Extremitäten im Mai vor<br />
Unterkühlung zu schützen. In den<br />
Rucksack gehören zukünftig unter anderem<br />
Markierungsbleche, Klebeschilder,<br />
Tacker, Hammer, Schraubenzieher,<br />
Dreikantschaber, Baumschere,<br />
ein Spannwerkzeug, Montageschellen,<br />
Spanplattenschrauben sowie eine Flasche<br />
mit Seifenlösung und ein Lappen.<br />
Der kommt gleich als erstes zum Einsatz.<br />
Denn gerade auf den Wetterseiten<br />
haben die Naturgewalten ihre Spuren<br />
hinterlassen: Wegweiser und Infotafeln<br />
sind zu reinigen –und zu überprüfen.<br />
Entsprechen wirklich alle Wegweiser<br />
schon den Normen, die der FGV<br />
vom Deutschen Wanderverband übernommen<br />
hat, um seine Routen auch regelmäßig<br />
zertifizieren zu lassen? Und<br />
schon nach zehn Minuten Wanderung<br />
moniert eine ortskundige Teilnehmerin,<br />
dass das Ziel, der Arnsteinfels, nicht<br />
auf jedem Schild verzeichnet ist.<br />
Auf dem Wege dorthin demonstriert<br />
Christian Kreipe weitere Grundsätze<br />
der Wegepflege und des Markierens.<br />
Die Äste einiger junger Laubbäume neigen<br />
sich, von der frischen Schneelast<br />
verstärkt, sehr nahe an die Köpfe der<br />
Wanderer: „Die solltet Ihr in den kommenden<br />
Wochen ein bisschen ausschneiden.“<br />
An der Abzweigung des<br />
Weges nach Zell diskutiert ermit der<br />
Gruppe,obdie Schilder alle korrekt stehen<br />
und mit allen Zielangaben versehen<br />
sind.<br />
Ein Stück weiter unten greift der Wegewart<br />
zum Dreikantschaber. Er entfernt<br />
eine Markierung von einem alten<br />
Stamm und ersetzt sie durch ein neues<br />
angetackertes Blechschild. Und ein<br />
Stück weiter unten sei ein weiteres anzubringen,<br />
als so genanntes Beruhigungszeichen<br />
–sodass der Wanderer<br />
weiß: Er ist weiterhin auf dem richtigen<br />
Weg. Der Baum, der schonend mit<br />
der Markierung bestückt wird, will gewissenhaft<br />
ausgewählt sein. „Der da<br />
drunten ist zu alt und wird vielleicht<br />
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88. Jahrgang | SIEBENSTERN 3-<strong>2019</strong>