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2/<strong>2019</strong><br />
Mitteilungsblatt<br />
der Feuerwehr<br />
Stadt Luzern
» 2<br />
FWL IN DEN MEDIEN INHALT / GRÜEZI 3 «<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Einsätze 4-7<br />
Agathafeier 8-11<br />
Kantonaler Einführungskurs 12-14<br />
Rekrutenübung in Seewen 15-16<br />
Die «Neuen <strong>2019</strong>» 18-19<br />
100 Tage im Amt: Fabian Castilla 18-19<br />
Persönlich 20-22<br />
Veteranenehrung 23<br />
Gruppenführerkurs in Willisau 24-25<br />
Aus dem Archiv 26-27<br />
Aus aller Welt 28-30<br />
Alarmstufe 0 31<br />
Neuanschaffung 32<br />
Feuerwehrlatein 33<br />
Feuerwehr-Paar 34<br />
TLF-Littauerberg auf Achse 35<br />
Dies und das / Alte Garde 36-37<br />
Freund und Leid 38<br />
10 Unterschiede 39<br />
Das Titelbild zeigt es deutlich: Unsere Feuerwehr<br />
rockt! Da das offizielle Luzerner Fest<br />
dieses Jahr eine Pause einlegt, übernahm das<br />
Komitee der Agathafeier kurzerhand die Organisation<br />
eines noch bombastischeren Festes:<br />
Statt in Luzern fand die grosse Party in unserer<br />
Nachbargemeinde in der Horwerhalle statt.<br />
Viele Stars und Talente, darunter Angus Young<br />
von AC/DC, der für seinen Auftritt extra in die<br />
Schweiz gereist ist, oder die Rockband<br />
«Crystal Ball», sorgten für ausgelassene<br />
Stimmung und Feierlaune. Wir lassen die<br />
Agathafeier nochmals Revue passieren und<br />
erklären auch, wie die Namensgeberin der<br />
traditionellen Feier in ihrer Heimatstadt in<br />
Italien verehrt wird.<br />
Haben Sie in letzter Zeit die Mannschaftsübersicht<br />
auf unserer Internetseite besucht?<br />
Falls ja, ist Ihnen bestimmt aufgefallen, dass<br />
die Portraitbilder unserer Kameradinnen und<br />
Kameraden komplett erneuert wurden. Einer<br />
generalstabsmässigen Planung und einem<br />
grossen Effort unseres Doku-Dienstes ist es zu<br />
verdanken, dass nun aktuelle Bilder von sämtlichen<br />
Feuerwehrangehörigen zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Wir haben Ihnen versprochen, Sie bezüglich<br />
dem Neubauprojekt unserer Feuerwache auf<br />
dem Laufenden zu halten. Aktuell sind noch<br />
zwei Projektvorschläge im Rennen: Das<br />
Projekt «Rotpol» der ARGE Halter AG/Eberli<br />
Sarnen AG und das Projekt «Stadthof Luzern»<br />
der HRS Real Estate AG. Anfang Juli wird das<br />
Siegerprojekt bekannt gegeben und der<br />
Öffentlichkeit präsentiert. Läuft alles nach<br />
Plan, wird das definitive Bauprojekt Mitte<br />
2021 vorliegen und die Arbeiten im Frühling<br />
2022 starten. Wir sind gespannt und halten<br />
Sie weiterhin à jour.<br />
Nun wünschen wir Ihnen eine spannende und<br />
abwechslungsreiche Lektüre des <strong>Füürhorn</strong>s.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Yves Portmann, Chefredaktor<br />
16. März <strong>2019</strong>:<br />
Mitreissender Auftritt der Gruppe «Crystal Ball»<br />
an der Agathafeier in Horw.
» 4<br />
EINSÄTZE<br />
EINSÄTZE<br />
5 «<br />
Werftestrasse || Brandbekämpfung<br />
Montag, 25. Februar <strong>2019</strong> 11.50 Uhr<br />
Dierikon || Personenrettung<br />
Freitag, 22. März <strong>2019</strong> 8.31 Uhr<br />
Ereignis Rauchentwicklung<br />
Einsatzort Werftestrasse, Schiffswerft<br />
Alarmierung Alst 1: Berufsfeuerwehr + Piketgruppe Tag<br />
Anzahl AdF 51 Einsatzende 13.45 Uhr<br />
Einsatzleiter Lt Luca Zaccaria<br />
Ereignis Verkehrsunfall<br />
Einsatzort Götzentalstrasse, Dierikon<br />
Alarmierung Alst 28.1 + Alst 37: Berufsfeuerwehr, Stützpunkt<br />
Rettung + FW-Peers<br />
Anzahl AdF 41 Einsatzende 12 Uhr<br />
Einsatzleiter Oblt Marcel Sidler<br />
Orientierung/Situation am Schadenort<br />
Rauch aus Motorenraum des Motorschiffs MS Bürgenstock (Schiff wegen<br />
Wartung in Werft), Schiff durch Mitarbeiter der Shiptec bereits stromlos<br />
geschaltet. Das Schiff hat ein Vollhybrides Antriebs- und Energiemanagementsystem<br />
Massnahmen<br />
Kleinbrand im Motorenraum eines Schiffes in der Werft gelöscht. Unterstützung<br />
der Spezialisten, Motorenraum und Schiff belüftet und entraucht.<br />
Fahrzeuge/Mittel<br />
1 Autodrehleiter, 2 Tanklöschfahrzeuge, Einsatzleitfahrzeug, Atemschutzfahrzeug,<br />
diverse Spezialisten-Fahrzeuge, 4 Personentransporter, 2 Kleinfahrzeuge<br />
+ Boot «Donner»<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Orientierung/Situation am Schadenort<br />
Lastwagen liegt nach Selbstunfall im Hang in der Nähe Hüttenhof auf der Seite. Der Fahrer<br />
ist eingeklemmt und verstorben.<br />
Massnahmen<br />
Reko, Absprachen mit Polizei, RD 144 und Feuerwehr Ebikon-Dierikon. Fahrzeug gesichert<br />
und auslaufendes Öl aufgefangen. Brandschutz und Verkehrsdienst durch Feuerwehr<br />
Ebikon-Dierikon. Freigabe durch Polizei abgewartet, danach Kabine aufgeschnitten,<br />
Dach teilweise entfernt und toten Fahrer geborgen. Folgemassnahmen wurden durch<br />
die Polizei organisiert. Defusing der eingesetzten Feuerwehrleute durch die FW-Peers<br />
nach dem Einsatz.<br />
Fahrzeuge/Mittel<br />
Pionierfahrzeug, Tanklöschfahrzeug, Einsatzleitfahrzeug, 2 Personentransporter, 2<br />
Kleinfahrzeuge + Pionier-Anhänger<br />
Bild: Luzerner Polizei
» 6<br />
EINSÄTZE<br />
EINSÄTZE<br />
7 «<br />
Zimmeriwald || Brandbekämpfung<br />
Mittwoch, 24. April <strong>2019</strong> 16.45 Uhr<br />
Weitere erwähnenswerte Einsätze<br />
Januar bis April <strong>2019</strong><br />
Ereignis Brand Wald<br />
Einsatzort Zimmeriwald<br />
Alarmierung Alst 1, 19 + 1.2: Berufsfeuerwehr, Pikettgruppe<br />
Tag, Pikettgruppe Nacht + Wassertransport<br />
Anzahl AdF 55 Einsatzende 19.30 Uhr<br />
Einsatzleiter Oblt Martin Kaufmann<br />
Orientierung/Situation am Schadenort<br />
Brand Baum und Umgebung mit 5 bis 6 Meter hohen Flammen im Zimmeriwald.<br />
Insgesamt sind ca. 1'100 Quadratmeter Wald Betroffen.<br />
Massnahmen<br />
Brand Baum und Umgebung im Wald mit mehreren Leitungen bekämpft. Verbranntes<br />
Gehölz mithilfe eines privaten Mistkranes auseinandergenommen und Waldboden eingeschwemmt.<br />
Kontrolle mit Wärmebildkamera.<br />
Fahrzeuge/Mittel<br />
1 Autodrehleiter, 3 Tanklöschfahrzeuge, Einsatzleitfahrzeug, 2 Personentransporter und<br />
3 Kleinfahrzeuge<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
1. Januar <strong>2019</strong> || 4.48 Uhr || Personenrettung<br />
Ort: Perlen<br />
Alarmstufe: 28.1, BF + Stützpunkt Rettung<br />
Einsatz: Meldung eingeklemmte Person nach Selbstunfall mit<br />
Personenwagen. Die Person konnte durch Anwohner aus dem<br />
Fahrzeug befreit werden. Einsatz Ölbinder und Unterstützung<br />
Luzerner Polizei.<br />
Einsatzleiter: Oblt Martin Kaufmann<br />
Einsatz: Technische Unterstützung Polizei und Rettungsdienst bei<br />
Problemen mit einer Person.<br />
Einsatzleiter: Oblt Andreas Baumann<br />
19. März <strong>2019</strong> || 12.42 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Am Rain<br />
Alarmstufe: 1, BF + Pikettgruppe Tag<br />
Einsatz: Ein gemeldeter Kellerbrand entpuppte sich als Kleinbrand<br />
vor dem Kellerfenster, der schnell gelöscht werden konnte. Ganzes<br />
Haus auf Rauch kontrolliert - keine Schäden innerhalb des Hauses.<br />
Einsatzleiter: Oblt Marcel Sidler<br />
25. März <strong>2019</strong> || 3.03 Uhr || Technische Hilfeleistung<br />
Ort: Bahnhof<br />
Alarmstufe: 1, BF + Pikettgruppe Nacht/Wochenende<br />
Einsatz: Einsatz von mehreren Tauchpumpen und Wassersaugern<br />
nach hausinternem Wasserleitungsbruch. Der Einsatz dauerte<br />
insgesamt neun Stunden wegen vielen grossflächigen betroffenen<br />
Räumen.<br />
Einsatzleiter: Oblt Andreas Baumann<br />
Bild: Luzerner Polizei<br />
2. Februar <strong>2019</strong> || 16.28 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Gibraltarstrasse<br />
Alarmstufe: 1, BF + Pikettgruppe Nacht/Wochenende<br />
Einsatz: Kontrolle wegen Rauchgeruch, unter anderem wegen<br />
verschlossener Tür auch von aussen mit der Autodrehleiter (ADL).<br />
Nachaufgebot Pikettgruppe wegen festgestelltem schwarzem Rauch<br />
in Wohnung. Bewohner kurzzeitig evakuiert. Zugang via ADL durch<br />
Fenster verschafft. Rest-Glimmbrand gelöscht, Wohnung belüftet<br />
und entraucht.<br />
Einsatzleiter: Oblt Marcel Sidler<br />
19. Februar <strong>2019</strong> || 13.41 Uhr || Technische Hilfeleistung<br />
Ort: Spitalstrasse<br />
Alarmstufe: 0, BF<br />
Einsatz: Ein Rollstuhl im Magnetfeld des MRI durch Angestellte<br />
zurück gehalten und durch Betriebswehr mit Seil gesichert.<br />
Unterstützung der Betriebswehr mit Seilzugapparat bei der<br />
Sicherung und Entfernung des Rollstuhls.<br />
Einsatzleiter: Oblt Andreas Baumann<br />
4. März <strong>2019</strong> || 1.15 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Museggstrasse<br />
Alarmstufe: 1, BF + Pikettgruppe Nacht/Wochenende<br />
Einsatz: Eine Person durch Polizei evakuiert. Unter Atemschutz<br />
Kochherd abgestellt und angebranntes Kochgut entfernt. Wohnung<br />
belüftet und entraucht.<br />
Einsatzleiter: Oblt Marcel Sidler<br />
12. März <strong>2019</strong> || 3.08 Uhr || Technische Hilfeleistung<br />
Ort: Tribschenstrasse<br />
Alarmstufe: 0, BF<br />
Einsatz: Unterstützung der Polizei bei der Bergung einer verstorbenen<br />
Person.<br />
Einsatzleiter: Oblt Pascale Gazzo<br />
18. März <strong>2019</strong> || 19.50 Uhr || Technische Hilfeleistung<br />
Ort: Kasimir-Pfyffer-Strasse<br />
Alarmstufe: 0, BF + PikOf<br />
Bild: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
31. März <strong>2019</strong> || 7.29 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Geissensteinring<br />
Alarmstufe: 2, BF, Einsatzkompanie II + Stabskompanie<br />
Einsatz: Grossaufgebot wegen gemeldetem Wohnungsbrand. Der<br />
Brand konnte durch den Bewohner gelöscht werden. Die Bewohner<br />
wurden wegen der Rauchentwicklung durch die Polizei kurzzeitig<br />
evakuiert. Kontrolle vor Ort, Wohnung und Treppenhaus belüftet und<br />
entraucht.<br />
Einsatzleiter: Hptm Sacha Müller<br />
3. April <strong>2019</strong> || 21.19 Uhr || Technische Hilfeleistung<br />
Ort: Weggisgasse<br />
Alarmstufe: 1, BF + Pikettgruppe Nacht/Wochenende<br />
Einsatz: Einsatz von mehreren Tauchpumpen und Wassersaugern<br />
nach hausinternem Wasserleitungsbruch.<br />
Einsatzleiter: Oblt Marcel Sidler<br />
30. April <strong>2019</strong> || 10.15 Uhr || Technische Hilfeleistung<br />
Ort: Englischgrussstrasse<br />
Alarmstufe: 0, BF<br />
Einsatz: Platz abgesperrt und gesichert wegen Erdgasauto mit<br />
Gasleck. Messungen durch ewl - keine Gefahr. Folgemassnahmen<br />
durch Autonotruf.<br />
Einsatzleiter: Oblt Marcel Sidler
» 8<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
9 «<br />
Ein brandheisser Abend – Luzern rockt die Horwerhalle<br />
Samstag, 16. März <strong>2019</strong><br />
Kein Luzerner Fest <strong>2019</strong>? Das geht nicht, dachte sich das diesjährige<br />
OK der Agathafeier und lud mit den traditionellen Herzrondellen zum<br />
grossen Fest. Und so fanden sich die Kameradinnen und Kameraden<br />
der Feuerwehr Stadt Luzern und die Gäste der Partnerorganisationen<br />
inklusive Begleitung zur Jahresparty in Horw ein.<br />
Spendenaktion Agathafeier<br />
Statt eines Geschenkes für alle Feuerwehrangehörigen, wurde<br />
– ganz im Sinne des Luzerner Festes – das Geld gespendet.<br />
Mit seiner Herzrondellen konnte jeder Gast für einen<br />
guten Zweck spenden. So konnte dem Kinderheim Hubelmatt<br />
1400 Franken und der Stiftung Rodtegg 1100 Franken<br />
übergeben werden.<br />
Text: Evelyne Muff, VA<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Robert Knüsel, unser Seelsorger, empfing uns zum Einstieg<br />
unter dem Motto «Feuer und Flamme» zur besinnlichen<br />
Feier in der Pfarrkirche Horw. Den Ein- und Auszug der Fahne<br />
begleiteten «LichtträgerInnen», die symbolisch für jeden<br />
Feuerwehrangehörigen eine Kerze angezündet hatten und<br />
als Geleit mittrugen. Für ausgelassene Stimmung sorgte die<br />
Kleinformation «Blächschade».<br />
Die Fahnendelegation geleitete anschliessend die grosse<br />
Schar zur Horwerhalle, wo vor der Saalöffnung der neue<br />
Brückenwagen Florian 22 bestaunt und feierlich eingesegnet<br />
wurde. Theo Honermann dankte allen mit der Blutgruppe<br />
118 für das grosse Engagement zu Gunsten der Sicherheit<br />
der Bevölkerung und lobte die gute Zusammenarbeit und<br />
Unterstützung durch die Partnerorganisationen.<br />
Sich schonen, uns schonen<br />
Ausbildungschef Markus Portmann auferlegte Theo eine<br />
Auszeit und verordnete ihm zwei «feuerwehrfreie Abende»,<br />
wofür er sich ordnungsgemäss via Lodur abmelden sollte. Als<br />
Präsent dazu bekam er Sonnencrème, und Traubenzucker. Als<br />
Motivation und Anlass, um den Pager auszuschalten, erhielt<br />
er zudem eine Einladung ins KKL. «Du steckst immer so viel<br />
Energie in deine Arbeit, dass du eine Pause redlich verdient<br />
hast», so Markus.<br />
Showtalente<br />
Im Verlaufe des Abends zeigte sich, wie viele Showtalente in<br />
unserer Feuerwehr aktiv sind: Improvisationskünstler Marco<br />
Fischer überraschte mit seinem Dialog aus den beim Apéro<br />
gesammelten Schlagwörtern. Gekonnt setzte er die gezeigten<br />
Worte zu einer Geschichte zusammen. Shaolin-Meister<br />
Thomas Degen, der sich in China ausbilden liess, zeigte<br />
konzentriert, wie man einen Eisenstab scheinbar mühelos<br />
mit einem Schlag gegen den Kopf zerteilen kann. Maltalent<br />
Valery Volken zeichnete für uns Kira aus dem Buch «Kira und<br />
die Feuerwehr». Die Idee zum Buch mit dem kleinen Mädchen,<br />
das Feuerwehrfrau werden will, entstand vor sechs Jahren.<br />
Überrascht hat uns auch Uriel Odermatt: Die zugerufenen<br />
Worte verfasste er spontan zu einem Sprechgesang, wobei er<br />
problemlos von Hochdeutsch auf Mundart wechselte.<br />
Stargast Angus Young – Leadgitarrist von AC/DC<br />
Trotz eingeschränktem Budget liess Theo Angus Young alias<br />
Manuel Menrath aus Australien einfliegen. Nach einem<br />
kleinen Umweg via Verkehrshaus und Altstadt erreichte er<br />
am späteren Abend doch noch die Horwerhalle – woher<br />
sollte er auch wissen, dass das Luzerner Fest nicht in<br />
Luzern stattfindet? Er erstaunte sein Publikum mit seinem<br />
Gitarrensolo und kündigte so den Höhepunkt des Abends an.<br />
Konzert Knaller – Crystal Ball<br />
Der Auftritt der Melodic-Metal Band Crystal Ball – dessen<br />
Bassist Chris Stone ist auch ein Angehöriger unserer Feuerwehr<br />
– sorgte bis in die späten Stunden für eine bombastische<br />
Stimmung. Es zog das begeisterte Publikum von den Stühlen<br />
bis vor die Bühne und animierte zum Mitsingen und Mitfeiern.<br />
Wer hätte gedacht, dass die Feuerwehr Stadt Luzern so viele<br />
Showtalente hat?! Die diesjährige Agathafeier überraschte<br />
mit aussergewöhnlichen Talenten aus unseren Reihen.<br />
Selbst unser Stadtrat, Martin Merki, schlüpfte in eine<br />
alte Feuerwehruniform und präsentierte sich den Gästen.<br />
Vorsorglich hatte er ein Deo dabei. «Man kann ja nie wissen,<br />
wann der nächste Einsatz kommt», meint der Stadtrat. Auch<br />
mit den Statistikzahlen der Personendichte an Anlässen<br />
kennt er sich aus: «ich sehe das Potential zur Panik und finde<br />
es unangenehm, keine Bewegung zu haben.» Er denke über<br />
die Einführung eines Refresh-Deos für unser Korps nach,<br />
wobei wir angesichts der geltenden Sparmassnahmen wohl<br />
in den nächsten Jahren kaum damit rechnen können.<br />
Herzlichen Dank an das OK, bestehend aus Kompanie-<br />
Stäbe, Doku-Team und Feuerwehrkommando, für den sehr<br />
gelungenen Anlass.
» 10<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
11 «<br />
Diese Feuerwehrtalente<br />
zeigten ihr Können<br />
Meister Shi Yong Wen alias Thomas Degen, EZ4, ist Chef-<br />
Instruktor im Shaolin Chan Tempel Luzern. Er betreibt seit<br />
1994 Kung Fu. 2006 wurde er in den Shaolin-Orden aufgenommen.<br />
Uriel Odermatt, seit drei Jahren bei der VA, ist Fachmann Betriebsunterhalt<br />
in einem Gymnasium. Seit der Jugendzeit<br />
macht er mit Leidenschaft Sprechgesang bzw. Freestyle-Rap.<br />
lungsentwässerung/Naturgefahren. In Zusammenarbeit mit<br />
der Buchautorin Monica Hinrichs-Mayer hat sie das Kinderbuch<br />
«Kira und die Feuerwehr» geschaffen und dazu die Illustrationen<br />
gemacht.<br />
Wahllondoner Philipp Lustenberger, EZ5, vertrat bravurös<br />
Kurt Aeschbacher als Moderator – schliesslich musste auf<br />
das Budget geachtet werden. Philipp ist sowohl als Moderator<br />
bei Radio Central wie auch als Cessna Pilot gerne «ON<br />
AIR». Seit 17 Jahren ist er auch als Gleitschirmflieger in der<br />
Luft unterwegs. Seit seinen Teenagerzeiten ist er auch im<br />
Dorftheater Meggen auf der Bühne zu sehen.<br />
Zu Besuch bei der Heiligen Agatha in Sizilien<br />
Catania ist die zweitgrösste Stadt Siziliens und befindet sich im<br />
Nordosten der Insel – direkt am Fusse des Ätna. Die Hafenstadt ist<br />
nicht nur Ausgangspunkt für Exkursionen auf den grössten und<br />
aktivsten Vulkan Europas, sondern bietet so einige Sehenswürdigkeiten,<br />
die auch für Feuerwehrleute interessant sind.<br />
Text: Andrea Zimmermann, Doku-Dienst<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Sozialarbeiter Marco Fischer, FU, ist insgesamt seit 33 Jahren<br />
bei der FWL und seit sieben Jahren Zugführer in der Kp S.<br />
Er ist Stellenleiter auf einer Beratungs- und Rehabilitationsstelle<br />
für Menschen mit einer Sehbehinderung. Seit der<br />
Gründung ist er Mitglied der Improvisations-Theatergruppe<br />
Senza Lucia.<br />
Umweltingenieurin Valery Volken, FU, arbeitet als Projektleiterin<br />
im Tiefbauamt der Stadt Luzern im Bereich der Sied-<br />
Gfr Christoph Lauenstein alias Cris Stone, EZ4, bekam mit 13<br />
seine erste Gitarre und ist seit 2012 Bassist bei Crystal Ball.<br />
Sowohl im Familienunternehmen wie auch bei der Band ist<br />
er für die Buchhaltung und Personalplanung zuständig.<br />
Gfr Manuel Menrath alias Angus von AC/DC, Doku-Dienst, ist<br />
Historiker an der Uni Luzern und seit 2001 AdF der FWL. Mit<br />
16 erhielt er seine erste E-Gitarre und beglückt seither seine<br />
Umgebung mit etwas lauteren Tönen.<br />
Die Hafenstadt Catania war der Lebensort der Heiligen<br />
Agatha, die dort im Jahr 225 n. Chr. geboren wurde –<br />
und rund 25 Jahre später als Märtyrerin verstarb. Als<br />
Strafe dafür, dass sie sich weigerte, den heidnischen<br />
Stadthalter Quintinianus zu heiraten und seinen Glauben<br />
zu übernehmen (resp. ihren Glauben an Christus<br />
abzulegen), liess er ihr die Brüste abschneiden und sie<br />
auf glühende Kohlen legen, worauf sie letztlich starb.<br />
Einige ihrer sterblichen Überreste sind bis heute im Dom<br />
von Catania zu finden – auch ihr Schleier wird dort als<br />
Reliquie aufbewahrt.<br />
Drittgrösste katholische Feier<br />
Der Legende zufolge hat dieser Schleier die Stadt vor ihrer<br />
Zerstörung durch den Ätna bewahrt. Ein Jahr nach Agathas<br />
Tod kam es nämlich zu einem grossen Vulkanausbruch. Die<br />
Stadtbewohner zogen dem Lavastrom mit dem Schleier der<br />
Heiligen entgegen – worauf dieser zum Stillstand gekommen<br />
sein soll. Seither gilt die Heilige Agatha quasi als «Superstar»<br />
der Stadt. Als solche wird sie jährlich in einem mehrtägigen<br />
Fest (jeweils vom 3. bis zum 5. Februar) gefeiert. Bezogen<br />
auf die Besucherzahl ist dies die drittgrösste katholische<br />
Feier der Welt. Verehrt wird die Heilige Agatha – wie uns ja<br />
allen bekannt ist – schliesslich auch als Schutzpatronin der<br />
Feuerwehrleute.<br />
Die Brüste der Agatha als Gebäck<br />
Wer also in Catania zu Besuch ist, sollte unbedingt etwas<br />
Zeit für eine Besichtigung der Cattedrale di Sant’Agata<br />
einplanen – und anschliessend im nahegelegenen Caffè del<br />
Duomo einkehren, um eine Spezialität zu geniessen, die<br />
die Stadt ebenfalls seiner Schutzpatronin zu verdanken hat:<br />
Minne di Sant’Agata, ein kuchenähnliches Gebäck, das die<br />
abgeschnittenen Brüste der Heiligen repräsentiert.
» 12<br />
AUSBILDUNG<br />
AUSBILDUNG<br />
13 «<br />
«Diese zwei Tage waren für alle Beteiligten ein Erfolg»<br />
15. und 16. Februar <strong>2019</strong><br />
Das Wetter hätte am diesjährigen Kantonalen Einführungskurs<br />
für neue Angehörige der Feuerwehr nicht besser sein<br />
können: Bei strahlendem Sonnenschein konnten 64<br />
neue Feuerwehrfrauen und -Männer die Grundlagen des<br />
Feuerwehrdienstes erlernen. Damit ist ihre Grundausbildung<br />
zwar noch nicht ganz abgeschlossen, dennoch wissen die<br />
Rekruten nun bereits, worauf es im Ernstfall ankommt.<br />
«Der Kurs war sehr praxisnah», sagt Andrea Erlacher. Sie<br />
ist eine von den insgesamt 25 Rekrutinnen und Rekruten<br />
der Feuerwehr Stadt Luzern. Nach dem Infoabend wusste<br />
sie nicht recht, was auf sie zukommen würde. «Aber die<br />
Erwartungen wurden auf jeden Fall übertroffen», freut sich die<br />
29-Jährige, die sich nach ihrer Ausbildung gut vorstellen kann,<br />
die Verkehrsabteilung zu unterstützen. Das Highlight am<br />
Einführungskurs war für Andrea Erlacher die Personenrettung<br />
über die Leiter. «Eigentlich habe ich Höhenangst», erzählt<br />
sie. «Aber das Team hat mich motiviert und so habe ich mich<br />
schliesslich überwunden.»<br />
Teamgeist ist ansteckend<br />
Begeistert von der Kameradschaft und dem Teamgeist in<br />
der Feuerwehr war auch Severin Waldis, ebenfalls Rekrut<br />
Am 15. und 16. Februar lernten 64 neue Feuerwehrfrauen und -Männer aus dem<br />
ganzen Kanton Luzern das 1x1 des Feuerwehrdienstes kennen. Die <strong>Füürhorn</strong>-<br />
Redaktion hat mit einigen der Teilnehmenden und Klassenlehrern über ihre<br />
Eindrücke vom Einführungskurs in Luzern gesprochen.<br />
Text: Andrea Zimmermann, Doku-Dienst<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
der Feuerwehr Stadt Luzern. «Es ist toll, zu sehen, dass<br />
in der Feuerwehr die unterschiedlichsten Menschen<br />
aufeinandertreffen, die sonst wahrscheinlich eher weniger<br />
Kontakt hätten, aber hier miteinander an einem gemeinsamen<br />
Ziel arbeiten», erzählt der 34-Jährige, der insbesondere von<br />
der Atmosphäre am Einführungskurs begeistert war.<br />
Für die Teilnehmenden in den insgesamt 8 Klassen à je 8<br />
Personen gab es während den beiden Kurstagen verschiedene<br />
Höhepunkte. Besonderen Spass am Leiterstellen hatte Patrik<br />
Stadelmann. «Mir gefällt es, tatkräftig mitanzupacken.<br />
Insofern war ich froh, dass es nicht allzu viel Theorie gab»,<br />
meint er. «Insgesamt waren es zwei unterhaltsame und lustige<br />
Tage, an denen ich sehr viel lernen konnte», so das Resümee<br />
des 26-jährigen Rekruten der Feuerwehr Stadt Luzern.<br />
«Alles hat reibungslos funktioniert»<br />
Mit von der Partie waren auch «Auswärtige», die mit dem<br />
Kurs auch einen ersten Eindruck der Feuerwehr Stadt<br />
Luzern gewinnen konnten. Darunter befand sich auch<br />
Aleksandra Mladenovic von der Feuerwehr Kriens. Die<br />
32-jährige Rekrutin fand es insbesondere spannend, die<br />
verschiedenen Einsatzbereiche kennenzulernen. «Die<br />
Arbeit am Tanklöschfahrzeug, aber auch das Aufbauen von<br />
Leitungen und die Inbetriebnahme von Hydranten haben mich<br />
sehr interessiert», erzählt sie in der Mittagspause. Ebenfalls<br />
begeistert sei sie von der Organisation der beiden Kurstage.<br />
«Da war alles durchgetaktet und hat reibungslos funktioniert.<br />
Das ist schon eine Leistung bei so vielen Teilnehmenden.»<br />
Vor allem begeistert vom Elan der Teilnehmenden war<br />
Klassenlehrer Renato Ineichen von der Feuerwehr Stadt<br />
Luzern. «Ich war zum ersten Mal als Klassenlehrer dabei und<br />
es war bestimmt nicht das letzte Mal», sagt er nach Abschluss<br />
des Kurses. «Ich glaube, diese zwei Tage waren für alle<br />
Beteiligten ein Erfolg.»<br />
Andrea Erlacher<br />
Severin Waldis<br />
Patrik Stadelmann<br />
Aleksandra Mladenovic<br />
Renato Ineichen
» 14<br />
AUSBILDUNG<br />
Feuerwehr Stadt Luzern<br />
AUSBILDUNG<br />
15 «<br />
Feuerprobe für die Rekrutinnen und Rekruten in Seewen<br />
Dienstag, 12. März <strong>2019</strong><br />
Am Dienstag, 12. März <strong>2019</strong>, hatten die Rekrutinnen und Rekruten der<br />
Feuerwehr Stadt Luzern ihre Feuerprobe zu bestehen. Die realitätsnahe<br />
Übung in Seewen (SZ) war das Highlight der Rekrutenausbildung – nun<br />
sind die «Neuen» bereit für ihren ersten Einsatz mit «echtem» Feuer.<br />
Text: Andrea Zimmermann, Doku-Dienst<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern und Sabrina Kohler, VA<br />
Als Feuerprobe bezeichnet man eine Prüfungssituation, in<br />
welcher Menschen beweisen müssen, dass sie auch unter<br />
hoher Belastung gute Leistungen erbringen können. Was für<br />
Feuerwehrleute mit langjähriger Erfahrung bereits Routine<br />
ist, müssen sich unsere Rekrutinnen und Rekruten im Verlauf<br />
ihrer Ausbildung nach und nach aneignen. Das Highlight – und<br />
zugleich die Feuerprobe der Rekrutenausbildung – ist dabei<br />
der Besuch der Übungsanlage für Feuerwehr und Zivilschutz<br />
(UFZ) in Seewen im Kanton Schwyz.<br />
Modernste Übungsanlage<br />
Am Dienstag, 12. März <strong>2019</strong>, konnten die Rekrutinnen<br />
und Rekruten der Feuerwehr Stadt Luzern hier ihre bisher<br />
gelernten Fähigkeiten unter Beweis stellen. Mit dem UFZ<br />
stand ihnen dafür eine moderne Anlage zur Verfügung, die<br />
den hohen Ansprüchen bei der Feuerwehrausbildung gerecht<br />
wird. Nur selten hat man die Gelegenheit, so realitätsnah am<br />
Feuer zu üben – und die Gewalt dieses Elements hautnah<br />
zu spüren. Dementsprechend positiv fallen auch jeweils die<br />
Rückmeldungen der neuen Feuerwehrleute aus. Nach ihrer<br />
Feuerprobe in Seewen sind sie nun bereit, in ihre Kompanien<br />
und Züge einzutreten – und damit auch für ihren ersten<br />
Einsatz am «echten» Feuer.
» 16<br />
AUSBILDUNG<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
17 «<br />
Herzlich willkommen in der Feuerwehr Stadt Luzern!<br />
Wir heissen die 23 «Neuen <strong>2019</strong>» herzlich willkommen in unserer Feuerwehr<br />
und wünschen ihnen einen guten Empfang in ihren Zügen.<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Betschart Matthias, VA Bieri Esther, VA Erlacher Andrea, VA Fischer Lukas, VA Fraser Jordan, VA<br />
Gomes Sandro, EZ 1 Göze Metin, SBA Habermacher Stefanie, VA Kahl Pinyo, EZ 3 Kemme Tobias, EZ 1<br />
Lüscher Patrick, EZ 3 Makin Vincent, EZ 6 Ostkamp Sascha, EZ 5 Pfiffner Anja, EZ 1 Renner Stephanie, EZ 1<br />
Rösch Christian, EZ 6 Schär Pascal, EZ 3 Schönenberger Nora, SBA Stadelmann Patrik, EZ 5 Steenhoek Sylvia, FU<br />
von Wartburg Simona, SBA Vonhoff Tabea, VA Waldis Severin, EZ 3
» 18<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
19 «<br />
«Ich bereue meine Entscheidung nicht im Geringsten»<br />
Seit Anfang <strong>2019</strong> hat das Kommando der Feuerwehr Stadt Luzern mit<br />
Fabian Castilla einen neuen Leiter Administration. Die <strong>Füürhorn</strong>-Redaktion<br />
hat mit dem 41-Jährigen über seine ersten Erfahrungen im<br />
Job, die damit einhergehenden Herausforderungen und ein Projekt<br />
gesprochen, das er künftig gerne umsetzen möchte.<br />
Text: Andrea Zimmermann, Doku-Dienst<br />
Bild: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Fabian Castilla – diesen Namen kennen die Angehörigen<br />
der Feuerwehr Stadt Luzern mittlerweile gut. Wer dem<br />
«neuen» Leiter Administration im Kommando begegnet,<br />
behält insbesondere seine freundliche und sympathische<br />
Art in Erinnerung; es gibt kaum einen Moment, in welchem<br />
er seinem Gegenüber kein Lächeln schenkt. Auch scheint<br />
es kaum etwas zu geben, das ihn aus der Ruhe bringt. «Das<br />
müssen die 15 Jahre Feuerwehrerfahrung sein», lacht der<br />
41-Jährige, der bis Ende 2017 stellvertretender Kommandant<br />
der Feuerwehr Ebikon-Dierikon war.<br />
Bevor Fabian Castilla anfangs Jahr zur Feuerwehr Stadt<br />
Luzern stiess, arbeitete er als Applikationsbetreuer im HR<br />
bei der Suva. Ein Job, den er gerne aufgegeben hat, um sein<br />
Hobby gewissermassen zum Beruf zu machen, wie er erzählt.<br />
Ob er seine Entscheidung manchmal bereut? «Nicht im<br />
Geringsten», meint er, ohne dabei überlegen zu müssen. «Ich<br />
habe mich von Anfang an sehr willkommen gefühlt.» Auch<br />
die Einarbeitungszeit habe er dank der Unterstützung seines<br />
Vorgängers, Marco Pieren, als sehr angenehm empfunden.<br />
Feuerwehr 4.0<br />
Die Kameradschaft und den Austausch mit dem Team schätzt<br />
Fabian Castilla besonders. Die Arbeit im Organisationskomitee<br />
für die Agathafeier sei somit auch ein Highlight im Rahmen<br />
seiner bisherigen Tätigkeit gewesen. «Ich mag es, an<br />
Projekten zu arbeiten und hoffe, dass ich künftig noch mehr<br />
Gelegenheiten haben werde, Dinge in die Tat umzusetzen.»<br />
Seine kürzlich abgeschlossene Weiterbildung in «Digital<br />
Business Innovation» eröffnet ihm da viele Perspektiven.<br />
Obwohl sich das Kerngeschäft der Feuerwehr schwierig<br />
digitalisieren lässt, so gibt es doch einiges, was die<br />
Arbeit künftig erleichtern könnte. «Die Einrichtung einer<br />
automatischen Navigation in den Feuerwehrfahrzeugen ist<br />
ein Beispiel dafür», wie er erklärt. Will heissen: Das mühsame<br />
Eintippen der Adressen ins Navigationssystem bei Alarm<br />
könnte dank des Know-Hows von Fabian Castilla schon bald<br />
der Vergangenheit angehören.<br />
Ein Balanceakt<br />
«Ich bin sehr zufrieden mit meinem Arbeitsalltag», so Fabian<br />
Castilla. «Auch wenn es manchmal eine Herausforderung<br />
ist, Job, Miliz und Familie unter einen Hut zu bringen.» Und<br />
dies dürfte künftig noch schwieriger werden: Denn neben<br />
seinem Engagement als Milizangehöriger bei der Feuerwehr<br />
an seinem Wohnort in Schwarzenberg, möchte er schon bald<br />
auch in die Miliz der Feuerwehr Stadt Luzern einsteigen. «Das<br />
wird sicher ein Balanceakt, aber die Feuerwehr hat mir immer<br />
wieder gezeigt, dass es für alles eine Lösung gibt», antwortet<br />
er auf die Frage, wie er das alles schaffen will.<br />
In seiner Freizeit regelmässig abschalten zu können, sei ihm<br />
als Ausgleich wichtig. Sei es mit seiner Familie, beim Biken<br />
oder Joggen in der Natur. Zudem hat Fabian Castilla auch ein<br />
Faible für den Motorsport; insbesondere die Formel 1 und die<br />
Moto GP haben es ihm angetan. Einmal im Jahr möchte er<br />
jeweils auch live an einem Rennen dabei sein. Meistens gehe<br />
es dafür nach Italien. Dort wird er sich in den Sommerferien<br />
auch gemeinsam mit seiner Familie erholen, um danach<br />
wieder an allen Fronten mit vollem Elan im Einsatz zu stehen.<br />
Persönlich<br />
Name: Fabian Castilla<br />
Wohnort: Schwarzenberg<br />
Alter: 41<br />
Funktion: Leiter Administration<br />
Hobbies: Motorsport, Joggen, Biken<br />
In der Feuerwehr seit: 2004
» 20<br />
PERSÖNLICH<br />
PERSÖNLICH<br />
21 «<br />
Sein Herz schlägt für die Verkehrsabteilung und die Bienen<br />
Seit einem halben Jahr leitet Oblt Niklaus «Nick» Meier die Verkehrsabteilung<br />
der Feuerwehr Stadt Luzern. In einem Kurzinterview erfahren<br />
wir so manches über die verantwortungsvolle Aufgabe eines Zugführers<br />
und über sein zweites Hobby – die Bienenhaltung.<br />
Text: Roland Gerber, Stab I<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern und Roland Gerber, Stab I<br />
Nick, nach welchem Leitbild leitest du die 23-köpfige Mannschaft<br />
der VA?<br />
Die Verkehrsabteilung, kurz VA, ist ein Dienstleistungszug der<br />
Feuerwehr. Wir sorgen dafür, dass die Zu- und Wegfahrt zum<br />
Ereignis frei ist, die Einsatzzüge sicher arbeiten können, der<br />
Verkehr umgeleitet wird, die Passanten ferngehalten werden<br />
und Betroffene zur Einsatzleitung gelangen.<br />
Ich achte darauf, dass bei der VA jede(r) überall eingesetzt<br />
werden kann, damit wir uns gegenseitig unterstützen können.<br />
Das fördert das selbständige Denken und Handeln, was auch<br />
bei einem Posten abseits des Ereignisses entscheidend ist.<br />
Wichtig ist mir auch eine transparente Kommunikation, damit<br />
Entscheide nachvollzogen werden können. Und schlussendlich<br />
soll auch konstruktive Kritik Platz haben, um voneinander<br />
zu lernen.<br />
Welche Voraussetzung muss man mitbringen, um in den Verkehrsdienst<br />
eingeteilt zu werden?<br />
Sicheres und mutiges Auftreten auf der Strasse, gerne<br />
selbständig arbeiten, ruhig und gelassen bleiben.<br />
Diesen Frühling konnten sieben Kameradinnen und Kameraden<br />
neu in der VA eingeteilt werden. Eine Anzahl, welche<br />
in der Ausbildung eine Menge abverlangt. Wie werden die<br />
Neueingeteilten auf ihre verantwortungsvollen Aufgaben vorbereitet?<br />
Als ich diese Nachricht erhalten hatte, habe ich mich riesig<br />
gefreut. Ich hatte mit ein bis zwei Neuen gerechnet. Scheinbar<br />
haben wir es geschafft, auch durch die Unterstützung des<br />
Kommandos, das Interesse an der VA zu wecken.<br />
Die Ausbildung für die neuen AdF-VA startet immer mit dem<br />
Verkehrsdienst-Kurs des FWI bzw. bei der LuPol. Danach gibt<br />
es eine Einführung in die VA und sie erhalten die Grundlagen<br />
unserer Arbeit. Neben dem Verkehrsdienst gehört dazu: Signalisation,<br />
Verkehrstechnik, Strassen- und Gebäudekenntnisse,<br />
Funken, und nach einem Jahr auch Fahren. Anschliessend<br />
werden sie in den üblichen Übungsdienst integriert.<br />
Dabei achten wir darauf, dass sie sich gut einleben können<br />
und nicht überfordert werden. Am Anfang werden sie auf der<br />
Kreuzung begleitet und können selber entscheiden, ob sie<br />
sich die Aufgabe zutrauen. So haben sie genügend Zeit, in die<br />
Aufgaben der VA hineinzuwachsen und spätestens Ende Jahr<br />
sind sie voll dabei.<br />
Auf einer Strassenkreuzung den rollenden Verkehr leiten ist<br />
mehr als nur ein bisschen «Winken». Konflikte erkennen und<br />
bewältigen, gehört leider auch dazu. Wie wird das Kader und<br />
die Mannschaft auf die heikle Aufgabe vorbereitet?<br />
Erste Priorität hat immer der Eigenschutz. Wir verteidigen den<br />
Posten nicht mit unserem Leben. Das wird regelmässig besprochen<br />
und darauf sensibilisiert.<br />
Sicheres und bestimmtes Auftreten hilft, die Situation zu klären<br />
und zu entschärfen. Jede(r) VA arbeitet autonom mit hoher<br />
Eigenverantwortung. Ständig muss die Lage selbständig beurteilt<br />
und je nach Situation nachgefragt oder Rückmeldung<br />
gemacht werden. Dies lernt man am besten durch Einsätze.<br />
Wir sind uns auch bewusst, dass wir häufig der «Blitzableiter»<br />
sind, damit muss man umgehen können.<br />
Letztes Jahr durften wir eine Schulung im Bedrohungsmanagement<br />
machen. Da haben uns Speziallisten gezeigt, wie<br />
mit heiklen Situationen umgegangen werden kann. Das war<br />
sehr wertvoll und wird hoffentlich regelmässig wiederholt.<br />
Wie kann man sich einen Einsatz im Verkehrsdienst bei einem<br />
Ereignisfall vorstellen?<br />
Wie immer in der Feuerwehr gibt es auch bei uns zuerst die<br />
Chaosphase. In der Feuerwache werde ich vom Dienstoffizier<br />
über das Ereignis informiert. Auf der Anfahrt mache ich mir<br />
Gedanken, wie die Situation aussehen könnte und wie sie<br />
bewältigt werden kann. Am Schadenplatz angekommen, beauftrage<br />
ich die ersten VA die Situation abzusichern, danach<br />
melde ich mich je nach Ereignis beim Einsatzleiter FWL oder<br />
der Polizei für weitere Aufträge. Dann werden entweder die<br />
Aufträge umgesetzt oder ich organisiere selbständig mit den<br />
einrückenden AdF-VA Absperrungen und Umleitungen, damit<br />
die Einsatzkräfte ihre Arbeit machen können. Die VA sichert<br />
bis zum Schluss den Schadenplatz ab.<br />
Nick, neben dem Beruf, Familie, Aikido und der Feuerwehr<br />
pflegst du ein ganz interessantes Hobby – die Imkerei. Nach<br />
einem 2-jährigen Grundkurs kann man seit kurzem diese Leidenschaft<br />
auch mit einem eidgenössischem Fachausweis abschliessen.<br />
Wie bist du zur Imkerei gestossen?<br />
Mit dem Virus wurde ich schon von meinem Grossvater infiziert.<br />
Damals bin ich als Kind zum ersten Mal mit Bienen in<br />
Kontakt gekommen. In den Ferien haben wir dann jeweils<br />
Zubehör geschreinert oder waren im Bienenhaus. Daraus ist<br />
eine Leidenschaft entstanden, die mich bis heute nicht mehr<br />
loslässt. Nach dem ersten Imkerkurs als Jugendlicher hielt ich<br />
zwei Bienenvölker. Leider hatte ich die folgenden Jahre Pech,<br />
plötzlich keine Bienen mehr und so entschied ich mich, meinen<br />
weiteren Interessen (Weiterbildung, Vespa, Reisen, usw.)<br />
nach zu gehen. Ich war aber sicher, dass ich eines Tages wieder<br />
Bienen halten würde. Und so musste ich mir das immer<br />
genauer ansehen, wenn ich irgendwo auf der Welt Bienen<br />
oder Imker sah. Nach über 30 Jahren Pause stand ich vor zwei<br />
Jahren, nach dem überraschenden Tod meines Vaters, plötzlich<br />
vor der Entscheidung, wieder in die Imkerei einzusteigen.<br />
Nach anfänglichem Zögern, aber mit Unterstützung der Familie<br />
habe ich die 12 Völker dann übernommen. Zum Glück<br />
bekam ich noch einen Platz im Imker-Grundkurs in Sursee<br />
und so habe ich mich schnell wieder eingelebt. Ob ich je den<br />
eidgenössischen Fachausweis machen werde, weiss ich noch<br />
nicht. Als nächstes besuche ich dieses Jahr den Königinnen-<br />
Zuchtkurs, dann sehen wir weiter. Bereut habe ich den Entscheid<br />
nicht. Auch wenn die Arbeit mit mittlerweile 16 Völkern<br />
streng ist, ist es immer wieder spannend zu beobachten, wie<br />
sich jedes Jahr die Bienenvölker wieder von Neuem entwickeln.<br />
Faszinierenderweise ist es immer wieder anders. Sie<br />
dabei zu unterstützen und mitten drin zu sein, ist sehr erfüllend.<br />
Und dann erst noch den eigenen Honig zu ernten – so<br />
fein!<br />
Romantik und «jö» ist jedoch fehl am Platz. Bienen sind wehrhafte<br />
Haustiere, ein Grundkurs gibt einen guten Einblick, hilft<br />
beim Entscheid und beim Start.<br />
Der Weg von der Blüte bis ins Glas erfordert viele intensive<br />
Arbeitsschritte. Wie könnte man diesen Verlauf kurz zusammengefasst<br />
beschreiben?<br />
Das Bienenjahr beginnt jeweils im Juli/August des Vorjahres<br />
mit den heute notwendigen Behandlungen gegen die Varroa-<br />
Milben und dem Auffüttern des Wintervorrates. Danach ziehen<br />
sich die Bienen in die Winterruhe zurück – mit einzelnen<br />
Ausflügen und viel Ruhe. Je besser dies gelingt, was natürlich<br />
auch vom Wetter abhängt, desto besser starten sie in den<br />
Frühling. In der Winterzeit gibt es einige Reparatur- und Vorbereitungsarbeiten<br />
zu erledigen. Ab Februar unterstützt der
» 22<br />
PERSÖNLICH FEUERWEHR INTERN 23 «<br />
Veteranenehrung an der DV des Feuerwehrverbandes<br />
Samstag, 30. März <strong>2019</strong><br />
Alljährlich findet im März die Delegiertenversammlung des Feuerwehrverbandes<br />
des Kantons Luzern (FKL) statt. Dieses Jahr führte die Reise<br />
mit den Rundhaubern der Interessengemeinschaft Rundhauber Luzern<br />
(IGR) nach Ebersecken. Die Feuerwehr Stadt Luzern nahm mit einer<br />
33-köpfigen Delegation am Anlass teil.<br />
Text und Bilder: Fabian Castilla, Kdo<br />
Rund 600 Gäste und Vertreter aller Feuerwehren des Kantons<br />
Luzern fanden sich zur 124. Delegiertenversammlung des FKL<br />
in der Halle der Koller Poly-Holzbau AG in Ebersecken ein. Die<br />
Gemeinde Ebersecken bildet mit ihren rund 400 Einwohnern<br />
die kleinste Feuerwehr im Kanton. Somit waren am Samstag<br />
ein Drittel mehr Gäste als Einwohner in Ebersecken. Durch<br />
die Delegiertenversammlung führte der Präsident des FKL,<br />
Peter Zurkirchen. Begrüsst wurden die Gäste auch durch den<br />
Gemeindepräsidenten Thomas Roos, welcher auf aktuelle<br />
Themen in der Gemeinde wie den temporär fehlenden<br />
Anschluss an den ÖV oder die bevorstehende Fusion mit der<br />
Gemeinde Altishofen per 1. Januar 2020 hinwies.<br />
Das Abendprogramm inklusive Nachtessen begeisterte mit<br />
dem Schlagersänger Stefan Roos, welcher auch durch den<br />
gesamten Abend führte, der Sängerin Jessica Ming und dem<br />
Komiker Martin Sumi aus dem Simmental. Wir bedanken uns<br />
beim OK und der gesamten Feuerwehr Ebersecken für die<br />
perfekte und gelungene Organisation der DV.<br />
Die nächste DV des FKL findet am Samstag, 28. März 2020, in<br />
Kriens statt.<br />
Imker die Bienenvölker bei der Entwicklung mit allfälliger Aufbaufütterung,<br />
ersten Kontrollen und Schutz vor den grossen<br />
Temperaturschwankungen. Ab April werden dann Rahmen zur<br />
Wabenbauerneuerung eingehängt und sobald der Löwenzahn<br />
blüht, die Honigwaben aufgesetzt. Gleichzeitig wird regelmässig<br />
die Varroa-Milbenpopulation überwacht, um die Völker vital<br />
zu halten. Ab Mai kann dann je nach Entwicklung der Vegetation<br />
der erste Honig geerntet werden. Den Honig machen die<br />
Bienen ganz alleine. Für den Imker heisst das dann die Honigwaben<br />
entnehmen, abdeckeln, schleudern, Honig klären,<br />
evtl. rühren und abfüllen. Weitere Honigernten sind je nach<br />
Angebot der Natur im Juni und wenn der Wald «kommt» auch<br />
im Juli/August möglich. Dazwischen gibt es viele Reinigungs-,<br />
Wachsschmelz- und Kontrollarbeiten und das in einem ständigen<br />
Kreislauf. Die Aufgabe des Imkers ist es, entsprechend<br />
der Entwicklung unterstützend einzugreifen, damit die Bienenvölker<br />
gesund bleiben, ihre Bestäubungsarbeit für unsere<br />
Nahrung erfüllt und hoffentlich noch etwas Honig abgegeben<br />
werden kann.<br />
1 Kilo Honig bedeutet, dass eine Biene rund sieben Mal um<br />
die Erde fliegen, dabei mindestens zwei Millionen Blüten besuchen<br />
und dabei ca. 5 Kilo Nektar sammeln müsste. Dies entspricht<br />
der Lebensarbeitszeit von 350 bis 400 Bienen.<br />
Ein wertvolles Naturprodukt wie Honig ist richtig zu lagern.<br />
Was muss dabei beachtet werden?<br />
Honig ist empfindlich auf Feuchtigkeit, Wärme und Licht und<br />
sollte deshalb gut verschlossen, dunkel, trocken und kühl<br />
gelagert werden. Für den täglichen Gebrauch geht das gut im<br />
Küchenschrank. Für die Lagerung des «Jahresbedarfs» eignet<br />
sich ein trockener Keller oder der Tiefkühler gut. Beim Tiefkühler<br />
leidet aber die Etikette.<br />
Ist der Honig fest/hart geworden, kann er in einem max. 45<br />
Grad warmen Wasserbad wieder verflüssigt werden. Trennt<br />
sich der Honig, weist dies auf ein natürliches Phänomen, aber<br />
ungünstiges Verhältnis zwischen Blüten- und Waldhonig hin.<br />
Durch regelmässiges Umrühren kann er wieder gemischt<br />
werden. Riecht der getrennte Honig jedoch sauer, muss er leider<br />
entsorgt werden, dann hat er zu viel Feuchtigkeit erwischt<br />
und hat zu gären begonnen.<br />
Üblicherweise gibt es Blütenhonig aus Blütennektar, Waldhonig<br />
aus Honigtau (süsses Ausscheidungssekret bestimmter<br />
Blattläuse) und<br />
Mischungen aus<br />
beiden. Der Blütenhonig<br />
ist eher hell,<br />
süss im Geschmack<br />
und wird ohne Rühren<br />
sehr fest, der<br />
Waldhonig ist eher<br />
dunkel, kräftiger<br />
im Geschmack und<br />
bleibt meist flüssig.<br />
Honig kauft man<br />
am besten regional,<br />
beim Imker seines<br />
Vertrauens. Die beste<br />
Garantie für tollen<br />
Honiggenuss!<br />
Infolge des fehlenden ÖVs reisten die Vertreter der<br />
Feuerwehren mit den verschiedensten Transportmitteln<br />
an: Vom klassischen Mannschaftstransporter über den<br />
Oldtimer zu Schiff(!) und Helikopter(!) war so ziemlich alles in<br />
Ebersecken vertreten.<br />
Im Anschluss an den offiziellen Teil marschierten die<br />
Teilnehmenden inklusive Pferde-Gespann, angeführt von<br />
der Alphorngruppe Santenberg, in das Gasthaus Sonne für<br />
die Veteranen-Ehrung. Diese wurde vom Kommandanten<br />
der Feuerwehr Stadt Luzern und Vorstandsmitglied des FKL,<br />
Theo Honermann, durchgeführt. Musikalisch begleitet wurde<br />
die Ehrung durch den Männerchor Ebersecken. Insgesamt<br />
erhielten 60 Feuerwehrangehörige aus dem Kanton Luzern<br />
eine Veteranenurkunde. Von unserer Feuerwehr wurden fünf<br />
Veteranen geehrt (im Bild von links nach rechts):<br />
Lt Stalder Niklaus, ehemalig Kp II EZ 2<br />
Hptm Schumacher Christian, KP I<br />
Oblt Kaufmann Martin, BF DG 1<br />
Oblt Chimenti Mario, KP II<br />
Oblt Baumann Andreas, BF DG 3<br />
Herzliche Gratulation im Namen der Bevölkerung und der<br />
Feuerwehr Stadt Luzern zu 25 Jahren aktivem Feuerwehrdienst.
» 24<br />
AUSBILDUNG<br />
AUSBILDUNG<br />
25 «<br />
Gruppenführerkurs in Willisau<br />
Ein paar intensive und lehrreiche Tage erwarteten unsere vier angehenden<br />
Korporale an den Einführungstagen in Willisau. Die Lektionen waren<br />
abwechslungsreich und fordernd und führten schliesslich zum<br />
erfolgreichen Abschluss mit dem wohlverdienten Zertifikat.<br />
Jan Wiederkehr, EZ 6, erzählt, wie er die lehrreichen Tage erlebt hat.<br />
Text: Jan Wiederkehr, EZ 6<br />
Bilder: Kursteilnehmer und Markus Portmann, Kdo<br />
1. Kursteil – 14. bis 16. November 2018<br />
Ich schaute nicht schlecht, als mein Zugführer mich eines<br />
Abends vor einer Übung auf die Seite nahm und mich nach<br />
einem kurzen Gespräch fragte: «Willst du Gruppenführer<br />
werden?» Da für mich schon längere Zeit die Option fürs<br />
«Weitermachen» bestand, musste ich nicht lange überlegen<br />
und stimmte lachend und mit Freude zu. Doch was macht ein<br />
Gruppenführer eigentlich genau? Welche Aufgaben stehen<br />
vor mir? Diese und andere Fragen schwirrten mir durch den<br />
Kopf, wurden aber schon nach kurzer Zeit beantwortet.<br />
Nun vergingen Wochen und Monate bis der grosse Tag kam<br />
– der Tag, an dem wir uns um 6.50 Uhr in der Fahrzeughalle<br />
einfanden, um nach Willisau an den Gruppenführerkurs 1 zu<br />
fahren. Mit einer guten Mischung aus Neugier auf das, was<br />
uns erwartet, sowie gesundem Respekt machten wir uns auf<br />
den Weg.<br />
Angekommen, ging es zuerst zum Apell, wie es sich gehört.<br />
Dabei gab es allgemeine Informationen zum Ablauf für die<br />
nächsten drei Tage. Nun wurden alle Teilnehmer auf ihre Klassenlehrer<br />
aufgeteilt. Wir vier, Dennis, Robin, Yves und ich,<br />
waren zusammen in der Klasse. Am ersten Posten angekommen,<br />
waren die ersten Übungen nach kurzer Zeit schon gleich<br />
in vollem Gange.<br />
Schwerpunkte bei diesem ersten Teil des Kurses wurden ganz<br />
klar auf den Grunddienst wie Leitern stellen, Leitungen bauen<br />
sowie die Befehlssprache gesetzt. Des Weiteren gehörten<br />
auch das Bewältigen einzelner Szenarien, wie zum Beispiel<br />
Brücken bauen, dazu. Immer wieder haben wir diese Themen in<br />
diesen drei Tagen geübt. Es entstand eine Rochade, in welcher<br />
ständig jemand anderes in die Gruppenführerrolle schlüpfte.<br />
Somit sah man zwei Seiten: Die eine der Mannschaft sowie<br />
die andere des Gruppenführers und konnte sich so kontinuierlich<br />
verbessern.<br />
Die Zeit verging wie im Flug – und schon war es wieder Freitag.<br />
Wir alle konnten den ersten Teil des Kurses erfolgreich<br />
abschliessen und uns mit verschiedensten Eindrücken nach<br />
Hause verschieben.<br />
2. Kursteil – 21. und 22. März <strong>2019</strong><br />
Der zweite Teil des Kurses war Ende März dieses Jahres. Bei<br />
tollstem Wetter und grosser Vorfreude auf die bevorstehenden<br />
Tage reisten wir wieder nach Willisau. Leider wurde unsere<br />
Klasse aus dem ersten Kurs neu aufgeteilt. Doch eigentlich<br />
war das gar nicht so schlecht, da alles wieder neu war.<br />
Am Morgen des ersten Tages wurden die einzelnen Themen<br />
aus dem ersten Kurs repetiert. Am Nachmittag ging es dann<br />
los mit der Thematik: «Ausbildung der Soldaten». Für den<br />
zweiten Tag durfte jeder ein Thema ziehen, über welches er<br />
eine Lektion halten musste.<br />
Wir lernten, dass Visuelles wie ein Plakat sehr zum Lernprozess<br />
beiträgt. Somit war ein solches für unsere Lektionen unerlässlich<br />
und wir setzten unserer Kreativität keine Grenzen.<br />
Kurz vor Schluss des ersten Tages wurde unser bisheriges<br />
Wissen mit einem Test geprüft. Am nächsten und auch letzten<br />
Tag wurde die Auflösung des Tests mit dem Punktedurchschnitt<br />
der einzelnen Klassen bekannt gegeben. Unter dem<br />
Strich haben alle Klassen genügend bis gut abgeschlossen.<br />
Nach der Bekanntgabe der Resultate fingen wir an, in der<br />
Klasse unsere Lektionen zu halten, einer nach dem anderen.<br />
Es war sehr interessant und abwechslungsreich. Da wir alle<br />
im gleichen Boot sassen, waren die Lektionen sehr interessant<br />
gestaltet und die Zuhörer hörten gespannt zu.<br />
Als am Freitagabend die letzten Lektionen beendet waren,<br />
ging es an das Aufräumen. Jede Klasse packte ihre Kursutensilien<br />
zusammen und verschob sich dann gemeinsam Richtung<br />
Schlossschür am Berg. Dort wurde alles Material von<br />
der GVL in Empfang genommen. Anschliessend durften wir<br />
wieder klassenweise einstehen. Feuerwehrinspektor Vinzenz<br />
Graf begrüsste die frisch gebackenen Gruppenführer. Nach<br />
der Rede bekamen wir dann unser Zertifikat.<br />
Nach dem ganzen offiziellen Teil ging es gemütlich weiter.<br />
Beim Apéro fanden wir uns alle wieder, stiessen auf unsere<br />
getane Arbeit an und gratulierten einander herzlich. Auch die<br />
Kameraden vom ersten Kursteil waren alle wieder beisammen,<br />
so konnten wir gemeinsam unseren Abschluss feiern.<br />
Es waren strenge, interessante und abwechslungsreiche<br />
Tage. Doch es hat sich gelohnt. Jeder, welcher die Chance<br />
kriegt, am Kurs teilzunehmen, sollte diese nutzen!
» 26<br />
AUS DEM ARCHIV<br />
AUS DEM ARCHIV<br />
27 «<br />
Belastender Einsatz im Zweifamilienhaus<br />
Samstag, 28. Oktober 2000<br />
Die dramatische Alarmmeldung «Wohnungsbrand Steinhofrain»<br />
um 6.33 Uhr auf meinem Pikett-Pager riss mich an diesem frühen<br />
Samstagmorgen rasch aus meinen Träumen. Und tatsächlich<br />
sollte dieser Brand für alle sehr belastend werden.<br />
Text: Arthur Reinhold, EZ 6<br />
Bilder: Archiv Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Auf… hopp… Brandschutzhose samt Stiefel stehen vor der<br />
Bettkante und der Stadtplan hängt zur Orientierung übersichtlich<br />
an der Wohnungstür – und schon stürze ich ohne<br />
Lichterlöschen aus dem Haus in Richtung Auto.<br />
Nun hiess es für mich, den Brandplatz zielorientiert und fahrsicher<br />
möglichst rasch zu erreichen; war ich doch als Atemschützler<br />
in der Pikett-Gruppe bei dieser Brandmeldung sicher<br />
sofort an vorderster Front gefordert.<br />
Ein kurzes Verzweifeln beim Einbiegen von der Steinhofstrasse<br />
in den Steinhofrain macht sich breit. Was machen die<br />
Treppenstufen hier? Ok, Plan B… Rückwärtsgang und eine<br />
Schlaufe über die Sonnenbergstrasse fahren. Diese «Gebirgsstrasse»<br />
in Richtung Kriens, die auch der Bus 11 benutzt,<br />
kenne ich. Es wird eng und ich gönne meinem geforderten<br />
feuerroten Familien-Kombi einen Parkplatz auf irgendeinem<br />
Vorplatz.<br />
Im jungen 10. Dienstjahr machte mir der Kurzstreckenspurt<br />
zum TLF und damit zu meinem AS-Equipment und meinen<br />
Trupp-Kollegen kaum Probleme. Doch ahnte ich schnell, dass<br />
wir alle einem belastenden Einsatz gegenüberstehen werden.<br />
Unser Auftrag war vom Einsatzleiter Seppi Graf rasch und klar<br />
formuliert und wir machten uns als zweiter Trupp nach dem<br />
Löschpikett umgehend auf zum Hauseingang. Im Blickwinkel<br />
erspähte ich die weit geöffnete Ambulanz, da wurde hektisch<br />
ein leblos wirkender Körper umsorgt…<br />
Jeder hat jetzt seinen zugewiesenen Job und so machte sich<br />
mein Trupp zielsicher auf, den lodernden Flammen im ersten<br />
Boden den Garaus zu machen. Wie und was sonst noch parallel<br />
zu unserer Arbeit im Brandobjekt los war, entzog sich in<br />
diesem Augenblick unserer Kenntnis. Wir hatten mit den hartnäckigen<br />
Flammen im Wohnbereich der Wohnung genügend<br />
zu tun.<br />
Flammen in allen Ecken, Brandlärm und eine unheimliche<br />
Hitzeentwicklung beschäftigte uns. Kurz vor dem Erreichen<br />
einer leeren Pressluftflasche konnten wir unserer Ablösung<br />
die Druckleitung dankbar übergeben. Nach der Rückmeldung<br />
bei Seppi stand der Flaschenwechsel und eine Pause als Belohnung<br />
an.<br />
Die Tragik dieses Einsatzes wurde uns erst in diesen Augenblicken<br />
der Ruhe so richtig bewusst. Mehrere schwer verletzte<br />
und in kritischem Zustand schwebende Hausbewohner waren<br />
zu beklagen. Eine Person, die sich zu diesem Zeitpunkt<br />
angeblich noch im Obergeschoss aufhielt, wurde vermisst.<br />
Zu unserem Such-Trupp im zweiten Boden fehlte nach einem<br />
donnernden Flash-over jeglicher Kontakt.<br />
Mit Erleichterung entpuppte sich die Vermisstmeldung aber<br />
als glücklicher Irrtum und unser kontaktloser Trupp-Führer,<br />
Toni Bürli, meldete sich über sein privates Natel bei uns auf<br />
der Einsatzzentrale «Florian» in der Kleinmattstrasse. Der<br />
Flash-over im ersten Boden hatte die Sicherungsleine durchschmolzen<br />
und erschwerte die Findung des Rückwegs. Ende<br />
gut, alles gut und ein «Stehe still und sammle dich» wurde<br />
in dieser Notsituation professionell und wirkungsvoll umgesetzt.<br />
Nach den Turbulenzen des anspruchsvollen Einsatzes wechselte<br />
das Geschehen an diesem Samstag, 28. Oktober 2000,<br />
zum routinierten Feuerwehralltag. Ablöschen, Glutnester aufstöbern<br />
und das Objekt aus Sicht der Feuerwehr übergabebereit<br />
machen. Um 10.50 Uhr war der Einsatz mit einem mulmigen<br />
Gefühl am Ort des Geschehens abgeschlossen.<br />
Ungewiss war zu diesem Zeitpunkt der Gesundheitszustand<br />
der betroffenen Hausbewohner, der leider mit der Todesnachricht<br />
eines nicht mehr zu rettenden Kindes am Nachmittag ein<br />
tragisches Ende nahm.<br />
Kurz vor diesem belastenden Ereignis im Nachgang zum Zugunglück<br />
von Eschede (D) 1998 mit 108 Todesopfern haben<br />
wir bei uns in der Feuerwehr Stadt Luzern ein Debriefing-Team<br />
eingerichtet. Dieser Einsatz am Steinhofrain wurde gleichentags<br />
mit dem Defusing und am Folgetag mit einem Debriefing<br />
auch mental mit den betroffenen Einsatzkräften bearbeitet.<br />
Eine Hilfestellung, die ich gerne angenommen habe.<br />
Obwohl ich innerlich nie einen Konflikt mit diesem Einsatz<br />
austragen musste, sind mir noch heute bei meinen Gedanken<br />
einzelne Bilder von Situationen gut präsent; im guten Wissen,<br />
bei diesem tragischen Ereignis meine beste Leistung zusammen<br />
mit allen beteiligten Einsatzkräften abgegeben zu haben.<br />
Dieser emotionale Einsatz wurde von Peter Frey, damaliger<br />
Kommandant der Feuerwehr Stadt Luzern, in seinem Buch<br />
«Luzern brennt» ab der Seite 214 auch gewürdigt.
» 28<br />
AUS ALLER WELT<br />
AUS ALLER WELT<br />
29 «<br />
Sarajevo – Enge Platzverhältnisse bei der Feuerwehr<br />
Bestimmt kommen der etwas reiferen Generation unserer Leser beim Lesen der Überschrift<br />
zwei Gedanken in Erinnerung: Winter-Olympiade und Krieg – mitten in Europa…<br />
In der Tat fanden in Sarajevo 1984 die 14. Olympischen Winterspiele statt und Jahre danach,<br />
nach dem Zerfall des Jugoslawischen Staates, wurde die spätere Hauptstadt von Bosnien-<br />
Herzegowina von den bosnischen Serben 1425 Tage lang eingekesselt und belagert.<br />
Text und Bilder: Arthur Reinhold, EZ 6<br />
Die markanten Überbleibsel dieser prägenden Epochen sind<br />
heute die dem Zerfall ausgelieferten olympischen Austragungsstätten.<br />
Ob Bobbahn oder Eisstadion, der Zahn der Zeit<br />
und fehlendes Interesse und Geld lassen die damalig pompös<br />
errichteten Austragungsstätten heute regelrecht dahinsiechen.<br />
Die tragischen kriegerischen Ereignisse der frühen Neunzigerjahre<br />
sind in Form von unzähligen Friedhöfen, verteilt über die<br />
ganze Stadt, in Erinnerung geblieben. Mehr als 11’000 Todesopfer<br />
sind in den beinahe unendlich wirkenden Grabstätten<br />
an jeder Ecke der Stadt beigesetzt. Schlicht, aber eindrücklich<br />
reiht sich Grab an Grab. Auf den Inschriften beherrscht die<br />
Jahreszahl 1995 die Szene. Ich war damals 31 Jahre jung und<br />
Sarajevo zu dieser Zeit sehr weit weg…<br />
Dazumal gedanklich kaum berührt sind meine Gedanken in<br />
der heutigen Zeit reifer und bewusster. Krieg kostet Menschenleben<br />
und am Schluss stellt sich immer die Frage: Für<br />
welchen Nutzen?<br />
Die Feuerwache 1, gleich neben dem historischen Zentrum,<br />
finde ich durch einen absoluten Zufall auf meinen unzähligen<br />
Kilometern auf Schusters Rappen. Auffällig waren für mich die<br />
einzigartigen Garagentore, die eine beklemmende Enge ausstrahlen.<br />
Schnell ergibt sich bei meinem auffälligen Fotografieren<br />
ein erster Kontakt über den Fenstersims. Ein herzliches<br />
«Dobrovoljan vatrogasac iz Svajcarske» von mir und das Eis<br />
ist gebrochen…<br />
Die engen Ausfahrttore stammen noch aus der Zeit der Pferdekutschen-Feuerwehr<br />
und verlangen vom Fahrer ein sehr<br />
konzentriertes und dosiertes Losfahren aus der Feuerwache.<br />
Sind genügend Berufsfeuerwehrmänner in der Feuerwache<br />
im Einsatz, lässt sich der Chauffeur gerne die Rückspiegel zur<br />
Weiterfahrt vom Kollegen in die richtige Fahrposition stellen,<br />
bevor die Alarmfahrt so richtig losgehen kann.<br />
Nachdem am 8. August 1879 ein Grossfeuer das gesamte<br />
«Latinluk»-Quartier in Asche gelegt hatte, errichtete die Stadtbehörde<br />
am 8. März 1883 die erste Dauerfeuerwehr in Sarajevo.<br />
Neben einem Wachturm in der Militärkaserne «Bistrik»<br />
erfolgte die Errichtung einer provisorischen Feuerwehranlage<br />
mit Mannschaftsunterkünften und Räumen für die verschiedensten<br />
Gerätschaften.<br />
1913 folgte ein Monumentalbau, einer für damalige Zeiten<br />
hypermodernen Brigadestation nach einem Vorbild aus der<br />
Stadt Wien durch den Architekten Josip Pospisil.
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AUS ALLER WELT<br />
ALARMSTUFE 0 31 «<br />
Herzlich willkommen, Benedikt Loretz<br />
Die Dienstgruppe 3 der Berufsfeuerwehr erhält ab Mai dieses<br />
Jahres ein neues Gesicht. Der gebürtige Urner Benedikt Loretz<br />
stellt sich vor und freut sich auf die Stadt Luzern.<br />
Text und Bild: Sabrina Kohler, VA<br />
Sein Dialekt lässt es nicht leugnen, der 27-jährige Urner ist<br />
in Bristen aufgewachsen, hat dort seine Kindheit auf dem Hof<br />
der Eltern verbracht und lebt immer noch auf dem schönen<br />
Flecken. Der gelernte Forstwart hat in Silenen seine Ausbildung<br />
abgeschlossen, danach sammelte er in einem Schwyzer<br />
Privatunternehmen weitere Berufs- und Lebenserfahrung. Im<br />
November 2012 wechselte die Schadenwehr Gotthard von<br />
einem 2- auf ein 3-Schicht-Modell. Deshalb wurden weitere<br />
Kameraden gesucht. Als Benedikt von einem Kollegen angefragt<br />
wurde, die Berufsfeuerwehr zu unterstützen, dachte er<br />
sich, «warum eigentlich nicht!».<br />
«Vom Landei zum Städter»<br />
Da er bereits mit 18 Jahren ein Teil der Ortsfeuerwehr in Bristen<br />
war, kannte er das Feuerwehrhandwerk bereits. Also bewarb<br />
er sich auf die ausgeschriebene Stelle und machte sein Hobby<br />
zum Beruf. Nach kurzer Zeit wechselte die Schicht bei der<br />
Schadenwehr Gotthard auf ein 24/24-Stunden-Modell. Durch<br />
den Stellenwechsel war die Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann<br />
Voraussetzung. Die 18-monatige Ausbildung durfte er<br />
bei Schutz und Rettung in Zürich abschliessen. Die Organisation<br />
und Ausrüstung, welche die Zürcher haben, liessen ihn<br />
staunen. «Ebenso war das Stadtleben sehr beeindruckend; da<br />
war alles so gross», sagt Benedikt.<br />
«Ich bin ein Naturmensch»<br />
Durch das 24/48-Modell von Zürich war auch mehr Freizeit zu<br />
geniessen. Diese verbringt er sehr gerne in der Natur mit Wandern,<br />
Biken, Klettern und natürlich bei der Mithilfe auf dem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern.<br />
Nach Beendigung der Ausbildung bei Schutz und Rettung ging<br />
es zurück zur Schadenwehr Gotthard. Die Einsätze sind natürlich<br />
nicht mit denen in der Stadt zu vergleichen. Darum meldete<br />
er sich auf die ausgeschriebene Stelle der Dienstgruppe<br />
3 der Feuerwehr Stadt Luzern. Dort kann er sein Wissen umsetzen<br />
und die Kammeraden unterstützen.<br />
«Luzern ist ganz neu für mich»<br />
Benedikt startete am 2. Mai in der Dienstgruppe 3. Luzern ist<br />
für ihn noch ganz neu, deswegen ist vorerst noch kein Zuzug<br />
geplant. Er freut sich aber auf die Stadt und deren Menschen,<br />
ebenso auf die neue Herausforderung bei der Feuerwehr und<br />
die Zusammenarbeit mit der Miliz- und Berufsfeuerwehr.<br />
Die uns wohl eher aus London bekannten öffentlichen Feuermelder<br />
sind, und das bekomme ich mit sichtlich grossem<br />
Stolz vermittelt, in Sarajevo erstmalig flächendeckend in der<br />
Stadt eingerichtet worden. Somit ist die Erfindung der ersten<br />
«Brandmeldeanlage» für den öffentlichen Bereich in der<br />
Stadtgeschichte von Sarajevo zu finden.<br />
Bei solch einem Alarmeingang auf der Feuerwache wurden ab<br />
dem 1. Juni 1913 automatisch und elektrisch die Ausfahrttore<br />
geöffnet, alle Alarmglocken läuteten Sturm und sämtliche Beleuchtungen<br />
im Gebäude wurden angeschaltet.<br />
Zwischen den zwei Weltkriegen wurde die Feuerwehrarbeit in<br />
Sarajevo massiv vernachlässigt. Nur zwei Fahrzeuge und eine<br />
Pferdekutsche standen bis 1948 im Einsatz.<br />
Heute wird die Berufsfeuerwehr mit vielen Gaben an Material<br />
und Fahrzeugen europäischer Partnerfeuerwehren unterstützt.<br />
Somit sind eine Vielzahl an unterschiedlichsten Fahrzeugtypen<br />
und Gerätschaften in den engen Platzverhältnissen<br />
der Feuerwache 1 in Sarajevo zu finden.<br />
Skurril war für mich die dringende Einladung, am Montagabend<br />
zwischen acht und neun Uhr zur «Fahrzeug-Einsatzprüfung»<br />
zu kommen. Was mich da genau erwartete? Sämtliche<br />
Tore wurden in der Feuerwache geöffnet, alle Dieselmotore<br />
gestartet und so das allwöchentliche «Wir laden mal die Batterien<br />
wieder auf» abgehalten.<br />
Okay… und da haben wir es mal wieder gut bei uns!
» 32<br />
AUSBILDUNG<br />
FEUERWEHRLATEIN<br />
33 «<br />
Neue Funktionswesten für die Verkehrsabteilung<br />
Seit Anfang dieses Jahres ist die Verkehrsabteilung im<br />
Besitz einer neuen Funktionsweste. Die VA-Eingeteilten<br />
erreichen dadurch eine bessere Sichtbarkeit auf der<br />
Strasse und sind zusätzlich mit einer Funk- und<br />
Zubehörtasche ausgerüstet.<br />
Text und Bilder: Sabrina Kohler, VA<br />
Beat Schorno erklärt uns Feuerwehrlatein<br />
In der Rubrik Feuerwehrlatein erklären Nichtangehörige der Feuerwehr Stadt Luzern feuerwehrspezifische<br />
Begriffe und Abkürzungen auf humorvolle und phantasiereiche Art. Beat Schorno ist der<br />
OK-Präsident des Luzerner Stadtlaufs, der jedes Jahr Ende April/Anfang Mai in Luzern stattfindet<br />
und alle Generationen zur gemeinsamen Bewegung animiert. In Luzern aufgewachsen kennt er die<br />
Stadt wie seine Westentasche. Ob er auch mit Feuerwehr-Wissen punkten kann?<br />
Text: Sabrina Kohler, VA<br />
Bild: zVg<br />
Der heute 43-Jährige wurde in Luzern geboren und verbrachte seine<br />
Schulzeit im Würzenbach. Dadurch kam er zu dieser Zeit bereits<br />
mit der Feuerwehr in Kontakt. Ballspiele vor dem Feuerwehrmagazin<br />
seien sehr beliebt gewesen. Auch der Ferienpass, bei dem die Feuerwache<br />
besucht werden durfte, waren ein Highlight. Der Familienvater<br />
von drei Kindern lebt aktuell in Brunnen (SZ). Da er seit vier Jahren<br />
das Amt des 3. OK-Präsidenten übernommen hat, kehrt er indirekt<br />
zurück zu seinen Wurzeln. Er arbeitet da, wo er aufgewachsen ist<br />
und freut sich, dass er als Nachfolger in die Fusstapfen seines Vaters<br />
treten kann. Dieses Jahr konnte bereits der 42. Stadtlauf erfolgreich<br />
durchgeführt werden.<br />
Was hat der «Luzerner Stadtlauf» mit der Feuerwehr Stadt Luzern gemeinsam?<br />
Mir kommen da viele Parallelen in den Sinn. Beide haben eine Tradition, beim<br />
Stadtlauf sind ganze Generationen mit dabei – wie auch bei der Feuerwehr.<br />
Sie sind modern, innovativ und schaffen Emotionen. Es ist jeder willkommen,<br />
egal woher er kommt und wer er ist.<br />
Was verstehen Sie unter «Atemschutz»?<br />
Natürlich kommen mir da gleich die Atemschützler in den Sinn, welche am<br />
Luzerner Stadtlauf mitlaufen, da ist der Atem sehr gut zu hören. Beim Laufen<br />
kann man schnell mal aus der Puste kommen, da verändert sich die Atmung,<br />
dies ist aber die beste Lungenreinigung.<br />
Was halten Sie vom «Fit Check»?<br />
Davon halte ich sehr viel, denn dies ist eine persönliche Frage, die sich jeder<br />
stellen soll. «Tschegsch, wiä fit du bisch?» Dies muss nicht nur körperlich,<br />
sondern auch geistig sein und dafür ist jeder selbst verantwortlich. Das kann<br />
von niemandem übernommen werden. Natürlich gibt es in gewissen Berufsgruppen,<br />
wie auch bei der Feuerwehr, eine gewisse Anforderung, welche verlangt<br />
wird. Ein Fit Check muss aber nicht immer messbar sein und darüber<br />
soll jeder selbst entscheiden können.<br />
Welches «Löschgerät» bevorzugen Sie?<br />
«Über das Feuer brünzlä» (lacht). Natürlich trinke ich auch gerne ein Bier als<br />
Durstlöscher. Aber beim «brötlä» im Wald, löschen wir das Feuer gerne gemeinsam<br />
und auf natürliche Weise.<br />
Was verstehen Sie unter der «Hygiene-Regel»?<br />
Sportlich gesehen, kommt mir da gleich das Schwitzen in den Sinn. Die Hygiene<br />
danach ist unerlässlich und soll nicht vergessen gehen. Natürlich gehört<br />
da auch ein Sorgetragen zu Körper und Geist dazu.<br />
Nicht gewusst?<br />
Feuerwehr Stadt Luzern Berufs- und Milizfeuerwehr der Stadt Luzern.<br />
Luzerner Stadtlauf: Volks- und Strassenlauf durch die Stadt Luzern.<br />
Atemschutz Ausrüstung bei Innenangriffen bei Brandeinsätzen.<br />
Fit Check Regelmässige Gesundheitskontrolle der Feuerwehr-Eingeteilten.<br />
Löschgerät Gibt es viele, sie sind zum Feuerlöschen einzusetzen.<br />
Hygiene-Regel Die Brandschutzausrüstung nicht im Bistro tragen und bei Verschmutzungen durch Russ usw. in die Reinigung geben.
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FEUERWEHR PAAR<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
35 «<br />
«Es ist toll, mitendrin zu sein»<br />
Das TLF vom Littauerberg fährt nach Portugal<br />
Das Zuhause von Johanna Wehner (FU) und Frank<br />
Meisel (TA) ist gemütlich und mit dem Nötigsten<br />
eingerichtet. Sie haben keinen Zucker, dennoch<br />
bekomme ich ein feines Kafi zum Gebäck. Die beiden<br />
leben bewusst und minimal. Sie versuchen, auf<br />
Fertigprodukte zu verzichten und kochen möglichst<br />
alles frisch und selber. Vegetarier sind sie aber nicht,<br />
vegan auch nicht. Der Kaffee kommt aus dem Glas,<br />
die Pfefferminzblätter für den Tee stecken nicht in<br />
Teebeuteln, sondern kommen ohne Verpackung ins<br />
kochende Wasser.<br />
Obwohl schon bald der Osterhase kommt, steht<br />
im Wohnzimmer noch der Christbaum von letzter<br />
Weihnacht. Wieso auch nicht, schliesslich halten<br />
die Nadeln noch!? Ein paar Kugeln liegen noch auf<br />
der Kommode und von der letzten Geburtstagsparty<br />
zeugen ein paar Ballone. Viel interessanter ist aber<br />
die Aussicht. Dabei ist nicht die Sicht auf die Rigi oder<br />
die Hälfte des Pilatus spannend, sondern der Blick<br />
runter auf die Strasse Richtung Neubad und zum ewl-<br />
Gebäude rüber, wo schon bald der Bau der neuen<br />
Feuerwache starten sollte.<br />
In dieser Rubrik werden Paare und Familien vorgestellt, die aktiv Feuerwehrdienst<br />
in der Feuerwehr Stadt Luzern leisten. Dieses Mal war das <strong>Füürhorn</strong> bei Johanna<br />
Wehner (FU) und Frank Meisel (TA) zuhause und hat herausgefunden, weshalb das<br />
Wohnen an der Neustadtstrasse für einen AdF aus mehreren Gründen besonders<br />
attraktiv ist und weshalb die Feuerwehr an dieser Strasse besonders präsent ist.<br />
Text und Bild: Evelyne Muff, VA<br />
wenn Sie zum Einsatz los musste, um dann «nur» vom<br />
Fenster aus nachzuwinken. Beide hatten davor keine<br />
Verbindung zur Feuerwehr.<br />
Frank fährt gerne Auto. Er mag es rasant. Angesichts<br />
der Tendenz zum Schritttempo im Stadtstrassenverkehr<br />
lassen die beiden die Anschaffung eines vierrädrigen<br />
Gefährten jedoch lieber bleiben. Sie verzichten<br />
bewusst auf ein Auto und sind mit dem Zug<br />
unterwegs. Im Notfall sind sie zu Fuss am schnellsten<br />
im Magazin.<br />
Johanna hat eine gute geistige Auffassungsgabe und<br />
kann dadurch Pläne geschickt umsetzen und visualisieren.<br />
Ein klares Plus in der Führungsunterstützung.<br />
Frank lobt den guten Zusammenhalt in der TA. Was<br />
er über Strom, Wasser und Gas als Lehrer eher in der<br />
Theorie wiedergibt, kann er bei seiner Tätigkeit in seinem<br />
Zug in der Praxis umsetzen. So konnte er sein<br />
Wissen sehr erweitern. Bei seinem ersten Ernstfalleinsatz,<br />
einem Gasvorfall an der Voltastrasse, staunte er<br />
nicht schlecht über die Funken, die beim Ausschalten<br />
des Verteilerkastens entstanden sind.<br />
Doch wie kommt das TLF Littauerberg eigentlich von der Schweiz nach<br />
Portugal? Der ursprüngliche Kontakt nach Portugal erfolgte durch<br />
Christian Schumacher. Vor Jahren hatte er einen Militärpolizisten<br />
aus Portugal kennengelernt, welcher dazumal nach ausrangierten<br />
und nicht mehr benötigten Feuerwehrmaterialien aus der Schweiz<br />
gefragt hatte. Seitdem gibt die Betriebsfeuerwehr des Luzerner<br />
Kantonspitals (LUKS) regelmässig nicht mehr benötigte Ausrüstung,<br />
wie zum Beispiel Brandschutzjacken, nach Portugal.<br />
Seit dem 1. Januar <strong>2019</strong> hat die Feuerwehr Stadt Luzern das<br />
Feuerschutzgebiet «Littauerberg» an die Feuerwehren Emmen,<br />
Malters und Neuenkirch Hellbühl abgegeben. Demzufolge wurde<br />
auch das TLF Littauerberg, welches am 13. Juli 1984 eingelöst worden<br />
ist, nicht länger benötigt. In Absprache mit dem Feuerwehrkommando<br />
hat man sich entschieden, das Fahrzeug in Form einer Spende<br />
nach Portugal zu geben. Die Antwort auf die Anfrage von Christian<br />
Schumacher liess nicht lange auf sich warten und die Kameradinnen<br />
Durch die Abgabe des Feuerschutzgebietes Littauerberg an unsere anliegenden Wehren wurde<br />
auch das Littauerberg-TLF ausgegmustert. Den begehrten Zuschlag für die Aufnahme in eine<br />
neue Wehr erhielten Feuerwehrangehörige im entfernten Portugal..<br />
Text: Fabian Castilla, Kdo<br />
Bilder: Christian Schumacher, Stab I<br />
und Kameraden von der Feuerwehr «Humanitaria de Bombeiros<br />
Voluntarios da Nazaré» bekundeten grosses Interesse an unserem<br />
Fahrzeug.<br />
Am 9. Januar <strong>2019</strong> erfolgte die Überfahrt durch Christian Schumacher<br />
und Stefan Michel von Littau bis zur Grenze in Basel-Mulhouse, wo<br />
das Fahrzeug übergeben wurde. Die Fahrt von Littau an die Grenze<br />
klappte sehr gut, da das Fahrzeug nach wie vor in einem sehr guten<br />
technischen Zustand ist. Im Anschluss trat das TLF Littauerberg<br />
die restliche Reise nach Portugal mittels Sattelschlepper an. Die<br />
Überführungs- und Zollkosten übernahm die Feuerwehr in Portugal.<br />
Am Pfingstmontag, also am 10. Juni <strong>2019</strong>, erfolgt die feierliche<br />
Einweihung des TLF Littauerberg in Portugal. Von unserer Seite wird<br />
ebenfalls eine kleine Delegation vor Ort sein und die Einweihung<br />
bildlich festhalten. Ein kleiner Bericht und Fotos zur Einweihung in<br />
Portugal folgt in der nächsten Ausgabe des <strong>Füürhorn</strong>s.<br />
Diese Lage hat die beiden quasi zur Feuerwehr<br />
gebracht. Die Ausfahrtroute des TLF führt oft die<br />
Neustadtstrasse runter; ungefähr an der Hausnummer<br />
30 lassen die Verhältnisse ein höheres Tempo zu. Vom<br />
Esstisch aus haben sie einen guten Blick und haben<br />
die Feuerwehr oft beim Vorbeiflitzen beobachtet.<br />
Da beide von Natur aus neugierig und wissbegierig<br />
sind, war die Feuerwehr ein interessantes Thema und<br />
brachte zuerst Johanna zur Feuerwehr Stadt Luzern.<br />
Frank zog ein Jahr später nach. Er wollte sich nicht<br />
mehr damit begnügen, Johanna die Jacke zu reichen,<br />
Beide machen regelmässig Theaterwache und finden<br />
es toll, mittendrin zu sein. Um die Fitness zu verbessern,<br />
sind sie ab und zu im Trainingsraum in der Feuerwache<br />
anzutreffen, wobei Frank den Crossfit-Trainer<br />
liebt und Johanna eher das Laufband bevorzugt.<br />
Im Hintergrund läuft klassische Musik. Die beiden<br />
haben im Kirchenchor gesungen. Im Moment ist ihr<br />
musikalisches Engagement jedoch reduziert. Franks<br />
Saxophon hält sich seit längerem im Schrank versteckt<br />
auf. «Jetzt brauche ich noch etwas Salziges», meint<br />
Frank, macht etwas Salz auf seinen Brotzopf mit Butter<br />
und trinkt einen Schluck aus seiner «Franken-Tasse».<br />
Kurzbiographie<br />
Johanna Wehner ist 36-jährig und kommt<br />
ursprünglich aus Berlin. Sie ist seit vier Jahren bei<br />
der Führungsunterstützung. Frank Meisel, 39-jährig,<br />
ist «ein Franke aus Bayern» und seit drei Jahren<br />
bei der technischen Abteilung. Johanna und Frank<br />
haben sich beim Studium kennen gelernt und sind<br />
seit sechs Jahren verheiratet. Beide sind Kantilehrer,<br />
Frank im Bereich Physik und Mathematik, Johanna<br />
unterrichtet in Beromünster in den Fächern Deutsch<br />
und Religion/Ethik. Seit fünf Jahren wohnen sie in<br />
Luzern. Neben der Feuerwehr engagieren sie sich<br />
bei Pro Pilatus, der Vereinigung zum Schutze des<br />
Pilatusgebietes, und schauen sich bei Anlässen der<br />
AGL – Astronomische Gesellschaft Hubelmatt – auch<br />
mal den Sternenhimmel genauer an.
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DIES UND DAS<br />
ALTE GARDE<br />
37 «<br />
Doktor Florian Füürli`s Kummer-Stiefel<br />
Frage von E. M.:<br />
Lieber Dr. Füürli<br />
Bei Unfällen mit Elektrofahrzeugen habe ich den Ausdruck «Not-Abkoppelung»<br />
schon oft gelesen. Was ist das genau?<br />
Florian Füürli:<br />
Liebe E.<br />
Generell stellen uns die heutigen elektrischen Fahrzeugantriebe bei<br />
einer Unfallbergung vor grosse Herausforderungen. Die Elektronik<br />
ist mit ihrer Spannung im Bereich einer Hochvoltanlage anzusiedeln<br />
und mit blossem Schlüsseldrehen oder Stoppknopf drücken bei<br />
weitem nicht stillgelegt.<br />
Hier gilt es für die Rettungskräfte, besonnen und professionell<br />
vorzugehen. Hilfsunterlagen der Hersteller sind unumgänglich zu<br />
konsultieren, um eine mögliche Verletzung durch Hochspannung<br />
auszuschliessen. Unter der «Not-Abkoppelung» kannst du dir eine<br />
Art «Soll-Bruchstelle» in der elektronischen Verkabelung eines Elektrofahrzeuges<br />
vorstellen.<br />
Erfolgreiche Prüfung zum<br />
Brandschutzfachmann<br />
Text: Theo Honermann, Kdo<br />
Bild: zVg<br />
Pascal Erni und Andreas Baumann von der Dienstgruppe 3 starteten<br />
im März 2018 ihre Ausbildung zum Brandschutzfachmann<br />
mit eidgenössischem Fachausweis. Während 14 Schulblöcken<br />
wurden ihnen die Grundlagen der Brandschutz–Normen und –<br />
Richtlinien vermittelt.<br />
Besonders intensiv mussten sich die beiden mit der Erarbeitung von<br />
Brandschutzkonzepten auseinandersetzen. Nebst dem Präsenzunterricht<br />
und dem Selbststudium von zirka 120 Stunden, mussten sie<br />
das Erlernte in die Praxis umsetzen.<br />
Die Prüfung fand an mehreren Terminen statt: Am 12. November<br />
2018 der erste Teil in der Messehalle in Basel, wo am Vormittag die<br />
schriftliche Prüfung stattfand. Am Nachmittag durften unsere Kameraden<br />
während zwei Stunden ein Brandschutzkonzept erstellen<br />
Hier kann mit dem korrekten Vorgehen eine Trennung des Stromkreises<br />
nach der Hochvoltbatterie bewirkt werden. Dabei werden<br />
auch die Steuereinheiten der SRS- und Airbag-Komponenten deaktiviert.<br />
Dies ist vergleichbar mit der bei Verbrennungsmotoren praktizierten<br />
Batterieabklemmung.<br />
Warnung: Auch wenn ein Elektrofahrzeug scheinbar spannungsfrei<br />
erscheint, musst du stets davon ausgehen, dass Hochvoltkomponenten<br />
noch immer unter grosser Spannung stehen. Es besteht Lebensgefahr!<br />
(Dr. Phil. Florian Füürli, FWL)<br />
Hast auch du eine Frage an Dr. Florian Füürli`s Kummer-Stiefel?<br />
Dann schreibe an: kummerstiefel@fwluzern.ch<br />
und Fragen beantworten. Am 21. November 2018 fand der zweite<br />
und letzte Teil der Prüfung in Rorschach (SG) statt. Während zwei<br />
Stunden mussten sie ein Brandschutzkonzept erstellen und sich<br />
auf die Präsentation vorbereiten. Im Anschluss erhielten die Kandidaten<br />
während zehn Minuten die Möglichkeit, ihr Konzept gemäss<br />
den Vorgaben zu erläutern. Zuletzt prüften die Experten ihr Wissen<br />
anhand eines Rollenspiels.<br />
Im Januar <strong>2019</strong> erhielten Pascal und Andreas den positiven Bescheid:<br />
Prüfung erfolgreich bestanden!<br />
Jahrestreffen<br />
Montag, 21. Januar <strong>2019</strong><br />
Text: Marco Schnarwiler<br />
Bild: Dominik Furrer<br />
Kaum hat das neue Jahr begonnen, werden die Kameraden<br />
der «Alten Garde» vom Feuerwehrkommando zu ihrem<br />
jährlichen Alt-Of Treffen eingeladen. Der Obmann Marco<br />
Schnarwiler konnte wieder eine grosse Anzahl ehemalige<br />
Offiziere und höhere Unteroffiziere zu diesem Anlass begrüssen<br />
(63 Anwesende, 21 Entschuldigungen).<br />
Auf Ende 2018 haben sechs Offizierskameraden den aktiven<br />
Feuerwehrdienst beendet. Der Eine oder Andere ist nun interessiert,<br />
an den Veranstaltungen der «Alten Garde» dabei zu sein.<br />
Im vergangenen Jahr mussten wir leider von folgenden Feuerwehrkameraden<br />
Abschied nehmen:<br />
Marcel Bachmann – 27.02.2018<br />
Walter Portmann – 07.03.2018<br />
Roland Waldispühl – 08.04.2018<br />
Heinrich Baumgartner – 04.06.2018<br />
Josef Marti – 10.06.2018<br />
Willy Haas – 08.09.2018<br />
Paul Gisler – 08.10.2018<br />
Wir werden die Kameraden in guter Erinnerung behalten.<br />
Im letzten Jahr durften einige Kameraden einen halbrunden<br />
oder runden Geburtstag feiern. Die «Geburtstagskinder» wurden<br />
namentlich vorgelesen. Auch die speziellen Geburtstage<br />
im Jahr <strong>2019</strong> werden wir an unserem nächsten Treffen wieder<br />
bekannt geben. Auf der Webseite der «Alten Garde» kann<br />
man die Liste der «Jubilare» jetzt schon einsehen.<br />
Da unsere «eigene» Homepage nicht mehr aktuell ist, konnten<br />
wir uns auf der Webseite der Feuerwehr Stadt Luzern angliedern.<br />
Wir bemühen uns, dass die vielen Bilder der Anlässe<br />
in nächster Zeit auch noch übernommen werden.<br />
Unser Kassier, Alois Koller, konnte den Kameraden den<br />
Monatsstamm im «Stiere Hüttli»<br />
Donnerstag, 7. März <strong>2019</strong><br />
Text und Bild: Marco Schnarwiler<br />
aktuellen Kassabestand mitteilen. Der Zuschuss der Anwesenden<br />
ermöglicht es uns, solche Anlässe mitzufinanzieren.<br />
Eine Tradition sollte deshalb nicht gebrochen werden und so<br />
wurde wiederum das «Geldsammel-Chörbli» in Umlauf gegeben.<br />
Vielen Dank für den grosszügigen Zustupf in unsere Kasse!<br />
Der Monats-Stamm (jeweils am ersten Donnerstag im<br />
Monat) wird durchschnittlich gut besucht. Wir treffen uns<br />
abwechselnd im Restaurant Sternegg in Luzern und im<br />
Gasthof Ochsen in Littau. Die Daten für die Jahresanlässe<br />
<strong>2019</strong> sind von den Organisatoren terminlich festgelegt und<br />
den «Mitgliedern» bereits mitgeteilt worden. Diese Daten<br />
können auch auf der Homepage Feuerwehr Stadt Luzern<br />
abgerufen werden: https://altegarde.fwluzern.ch oder<br />
www.fwluzern.ch/vereine.<br />
Aus dem Stadtrat hat uns Martin Merki die Grussworte und<br />
einige Informationen überbracht. Zum Schluss dankte der<br />
Obmann dem Feuerwehrkommando für die Einladung. Einen<br />
besonderen Dank richtete er an den Kommandanten Theo Honermann<br />
für die Einladung und den Jahresrückblick der Feuerwehr<br />
Stadt Luzern, seinen Offizieren und Mitarbeitenden<br />
sowie der Küchenmannschaft, die für das leibliche Wohl der<br />
eingeladenen Kameraden zuständig war. Auch ein Dank ging<br />
an die Kameraden, welche die jährlichen Anlässe bestens<br />
vorbereiten und organisieren: Boccia, Kegeln, Grillieren,<br />
Wildessen, Stamm und vieles mehr.<br />
Das nächste Jahrestreffen findet am Montag, 20. Januar 2020,<br />
um 18 Uhr statt.<br />
Florian 13 als Sammlerstück<br />
Text und Bild: Fabian Castilla, Kdo<br />
Im August 2018 wurde die Feuerwehr Stadt Luzern angefragt, ob der<br />
Mannschaftstransporter «Florian 13» als Modell im Massstab 1:87<br />
reproduziert werden darf. Nach unserer Zusage hat die Firma Busch<br />
aus Deutschland mit der Produktion gestartet und seit April dieses<br />
Jahres ist unser Landrover im Schweizer Modellbahn-Fachhandel<br />
offiziell erhältlich.<br />
Das «erste» Modell wird in den nächsten Tagen in unserem internen<br />
«Museum» offiziell ausgestellt.<br />
Ende Februar/anfangs März ist in Luzern meistens die Fasnacht<br />
angesagt. Das ist jeweils auch die Zeit, in der wir unseren<br />
März-Stamm in Littau abhalten. Genau in dieser Zeit<br />
stellt Heinz Haldi vom Gasthof Ochsen in der Gartenwirtschaft<br />
nämlich das «Stiere-Hüttli» auf. Wir hatten die Möglichkeit,<br />
diese Lokalität am Donnerstag, 7. März, für unser<br />
Treffen zu nutzen und unser Zusammensein so richtig zu<br />
geniessen.<br />
Alle Teilnehmer danken Heinz Haldi für die Überraschung<br />
(Ghackets und Hörnli) und das Gastrecht, sowie die Bewirtung<br />
des Ochsen-Teams recht herzlich. Das Datum für die<br />
Fasnacht 2020 ist bereits wieder notiert.
» 38<br />
FREUD UND LEID<br />
10 UNTERSCHIEDE<br />
39 «<br />
Feuerwehr Nachwuchs<br />
Wir gratulieren herzlich<br />
Malea, 27. Januar <strong>2019</strong><br />
Regula Rohrer & Lukas Vogel, EZ 6<br />
Anik, 09. April <strong>2019</strong><br />
Helen Jovanovic & Roman Zahner, EZ 3<br />
Angelina war von 1987 bis zu ihrer Pensionierung im Oktober 2010 als<br />
Sekretärin in der Dienstabteilung Feuerwehr im Vollzeitpensum angestellt.<br />
Sie hat über all die Jahre ihre Aufgaben stets mit viel Herzblut und<br />
Engagement erledigt. Für die Anliegen aller Feuerwehrleute hatte sie<br />
stets Verständnis uns ein offenes Ohr. Wir werden Angelina als liebenswerte<br />
Person in guter und dankbarer Erinnerung behalten.<br />
Auflösung 10 Unterschiede FüürHorn 1/<strong>2019</strong><br />
Bild: Feuerwehr Stadt Luzern, Einführungskurs neue AdF in Luzern, 15. Februar <strong>2019</strong>
Impressum<br />
Das FüürHorn ist das Mitteilungsblatt<br />
der Feuerwehr Stadt Luzern.<br />
Es erscheint dreimal im Jahr in<br />
einer Auflage von 600 Exemplaren.<br />
Redaktionsteam<br />
Yves Portmann (Chefredaktor, BF)<br />
Gabriel Ammon (Doku-Dienst)<br />
Fabian Castilla (Kdo)<br />
Roland Gerber (Stab Kp I)<br />
Sabrina Kohler (VA)<br />
Evelyne Muff (VA)<br />
Arthur Reinhold (EZ 6)<br />
Andrea Zimmermann (Doku-Dienst)<br />
Adresse<br />
Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Redaktion FüürHorn<br />
Kleinmattstrasse 20<br />
6003 Luzern<br />
041 208 88 18<br />
fuerhorn@fwluzern.ch<br />
Druck<br />
Brunner Medien AG<br />
Arsenalstrasse 24, 6010 Kriens