XII. Biennale der Schmied in Kolbermoor 2018
Programmheft zur Schmiedebiennale in Kolbermoor Programmheft zur Schmiedebiennale in Kolbermoor
2018 XII. BIENNALE DER SCHMIEDE KOLBERMOOR
- Seite 3 und 4: Willkommen Ein Dank an die Schmiede
- Seite 5 und 6: Zu guter Letzt wird bei der kommend
- Seite 7 und 8: Historische Werkssiedlung Auf der
- Seite 9 und 10: Oben links: Die alte Schmiede in My
- Seite 11 und 12: Ganz oben: Gemächlich fließt der
- Seite 13 und 14: Anzeigen Vorteile: Dauerhaftes Erha
- Seite 15 und 16: Anzeigen Große Versteigerung gesch
- Seite 17 und 18: Im Januar verstarb der Schmied von
- Seite 19 und 20: Fotos: Archiv HEPHAISTOS Alfred-Hab
- Seite 21 und 22: Anzeigen Erdgas, Ökostrom, Nahwär
- Seite 23 und 24: Anzeigen Wir wünschen viel Erfolg
- Seite 25 und 26: Was ist los? Fotos: Archiv HEPHAIST
- Seite 27 und 28: Oben: Kent Grundberg liebt organisc
- Seite 29 und 30: Anzeigen 29
- Seite 31 und 32: Oben li.: Ein Rennofen im Rohbau-Zu
- Seite 33 und 34: Anzeigen Johannes Postlmayr Prof. H
- Seite 35 und 36: Anzeigen SCHMIEDETREFFEN "EUROPA ZU
- Seite 37 und 38: Besuchen Sie die größte Fachbuchh
- Seite 39 und 40: Anzeigen Kolbermoor Neuer Schmiedek
- Seite 41 und 42: Anzeigen Wir organisieren die BIENN
- Seite 43: Anzeige
<strong>2018</strong><br />
<strong>XII</strong>. BIENNALE<br />
DER SCHMIEDE<br />
KOLBERMOOR
Willkommen<br />
E<strong>in</strong> Dank an die <strong>Schmied</strong>efamilie<br />
Beim Schreiben dieses Grußwortes habe ich auch<br />
e<strong>in</strong> wenig zurückgeblickt. Was ist seit <strong>der</strong> letzten<br />
BIENNALE 2016 passiert? Was waren damals me<strong>in</strong>e<br />
Gedanken im Vorfeld? Ich hatte den Zusammenhalt<br />
<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e verknüpft mit <strong>der</strong> Idee des generellen<br />
friedlichen Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s. Der Konflikt Russland-<br />
Ukra<strong>in</strong>e, die Flüchtl<strong>in</strong>gsströme aus den vielen Krisenund<br />
Kriegsregionen <strong>in</strong> Süd und Ost, die Une<strong>in</strong>igkeit<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Europas bei diesem Thema haben mich<br />
damals beschäftigt. Viel ist passiert <strong>in</strong> den zurückliegenden<br />
zwei Jahren. Neue, brutale Konflikte, bis vor<br />
kurzem kaum für möglich gehaltene Auflösungstendenzen<br />
von Partnerschaften und Bündnissen und<br />
ganz aktuell die Gefahr e<strong>in</strong>es weltweiten Handelskriegs.<br />
Wenig kommt mir gerade <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n, was sich<br />
nach Besserung anfühlt.<br />
Umso erfreulicher ist für mich, dass immer öfter die<br />
‚Brü<strong>der</strong> <strong>in</strong> Eisen‘ unübersehbare Zeichen setzen. Zeichen<br />
für Menschlichkeit, für Brü<strong>der</strong>lichkeit, für den<br />
Frieden und für e<strong>in</strong>e Zukunft für unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> ohne<br />
Angst, ohne Krieg, Elend und Hunger. Das atemberaubende<br />
Weltkriegs-Denkmal <strong>in</strong> Ypern, für das 2016<br />
auch <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> Mohnblumen geschmiedet wur-<br />
den, die Friedenstauben für die Ukra<strong>in</strong>e, die „Roses<br />
for Norway“ und viele weitere Initiativen s<strong>in</strong>d durch<br />
die weltweite <strong>Schmied</strong>egeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> Gang gebracht<br />
worden. Ich danke allen, die sich hier e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Gerade <strong>in</strong> solchen Zeiten ist es immens wichtig, dass<br />
wir uns austauschen, persönlich und nicht nur über<br />
digitale Kanäle, dass wir uns mit Menschen aus allen<br />
Teilen <strong>der</strong> Welt treffen, mit ihnen zusammensetzen<br />
und uns so besser kennenlernen, besser verstehen.<br />
Darum heiße ich aus ganzen Herzen - trotz o<strong>der</strong> sogar<br />
gerade wegen dieser sehr ernsten Gedanken - alle<br />
<strong>Schmied</strong>efreunde ganz beson<strong>der</strong>s willkommen zur<br />
<strong>XII</strong>. BIENNALE <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>. Lassen Sie uns mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
reden und hören wir dem an<strong>der</strong>en wie<strong>der</strong><br />
mehr zu. Das <strong>Kolbermoor</strong>er <strong>Schmied</strong>etreffen ist fünf<br />
Tage lang e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit dazu.<br />
Peter Kloo<br />
1. Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt <strong>Kolbermoor</strong><br />
Präsident im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Europäischen <strong>Schmied</strong>estädte<br />
Bürgermeister Peter Kloo<br />
Foto: Ramona Kle<strong>in</strong><br />
Anzeige<br />
33
Was ist los<br />
Volles <strong>Schmied</strong>eprogramm<br />
Ke<strong>in</strong> Wettbewerb - ke<strong>in</strong>e Konkurrenz<br />
Die kommende <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> präsentiert viele Facetten <strong>der</strong> skand<strong>in</strong>avischen<br />
Län<strong>der</strong> F<strong>in</strong>nland, Schweden, Norwegen und Dänemark. Aber auch <strong>Schmied</strong>e aus vielen<br />
an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n werden erwartet. Das Treffen <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> (2. bis 5. August) hat sich<br />
über die Jahre den Ruf geschaffen, nicht Wettbewerb und Meisterschaft, son<strong>der</strong>n<br />
Gedankenaustausch, Kennenlernen und Zusammenarbeit zu pflegen.<br />
Die <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong><br />
Kolbemoor ist e<strong>in</strong>e<br />
Mischung aus Spass,<br />
Arbeit und Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
Die treuen <strong>Biennale</strong>-Besucher werden viele Stände<br />
und Akteure vergangener <strong>Biennale</strong>n wie<strong>der</strong>f<strong>in</strong>den:<br />
Volker Allexi mit se<strong>in</strong>en Metallgieß-Vorführungen,<br />
Samy Vermeulen mit se<strong>in</strong>en mystischen Figuren,<br />
Manfred Wirth mit se<strong>in</strong>en Kupfertreibarbeiten, Sepp<br />
Kerschbaumste<strong>in</strong>er mit se<strong>in</strong>em Kompaktschmiedestand<br />
und Helmut Brummer mit se<strong>in</strong>em Fallhammer,<br />
auf dem die <strong>Kolbermoor</strong>-Taler geprägt werden, um<br />
nur e<strong>in</strong>ige zu nennen.<br />
Auf <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> wird es aber auch neue Blickpunkte<br />
geben: Mart<strong>in</strong> Breidenbach aus Peit<strong>in</strong>g wird se<strong>in</strong>e<br />
Weise <strong>der</strong> Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung beispielhaft vorführen.<br />
Er hatte bereits auf <strong>der</strong> traditionsreichen Handwerksmesse<br />
<strong>in</strong> München neue E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die mo<strong>der</strong>ne<br />
Ausbildung im Metallgestalter-Handwerk gegeben.<br />
Wolf Dieter Wittig von <strong>der</strong> Krellschen <strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong><br />
Wernigerode hat sich ebenfalls mit e<strong>in</strong>em Stand angemeldet.<br />
Er führt die älteste noch aktive <strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong><br />
Deutschland (seit 1678). <strong>Biennale</strong>-Urgeste<strong>in</strong> Helmut<br />
Brummer zeigt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Workshop die Herstellung<br />
von Zangenschmieden (Anmeldung über peter.elgass@metall-aktiv.de).<br />
Josef Moos bietet ab Mittwoch<br />
e<strong>in</strong>en Kurs <strong>in</strong> Freihandzeichnen an (Anmeldung direkt<br />
bei ihm: <strong>in</strong>fo@moos-metallbau.de/Gebühr <strong>in</strong>kl.<br />
Material: 80 Euro, zahlbar zu Beg<strong>in</strong>n des Kurses).<br />
Johann Reif und Michael Ertlmeier wollen an e<strong>in</strong>em<br />
eigenen Stand den Aufbau und den Ablauf ihres Sozialprojektes<br />
»Abfallkörbe« den Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />
live präsentieren. Sie wollen das Wissen und die<br />
Technik zum Nachmachen anbieten. Die Zielgruppe<br />
s<strong>in</strong>d schwer vermittelbare Jugendliche, die <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>er Woche durch das <strong>Schmied</strong>en e<strong>in</strong> neues Selbstwertgefühl<br />
entwickeln können.<br />
Acht Vorträge werden am Freitag und Samstag das<br />
Programm abrunden. Dabei die Vorstellung <strong>der</strong> Metallgestalter-Akademien:<br />
Göteborg-Steneby (Schweden)<br />
durch Johannes Postelmayr, e<strong>in</strong> österreichischer<br />
<strong>Schmied</strong>, <strong>der</strong> dort <strong>der</strong>zeit studiert. Und Monica Kjellman-Chap<strong>in</strong>,<br />
die e<strong>in</strong>e Professur an <strong>der</strong> Handwerksakademie<br />
<strong>in</strong> Hjerleid <strong>in</strong> Norwegen <strong>in</strong>ne hat. Professor<br />
He<strong>in</strong>er Zimmermann von <strong>der</strong> Akademie <strong>in</strong> Steneby<br />
wird über die Zukunft und die Möglichkeiten <strong>der</strong> Metallgestaltung<br />
sprechen. Se<strong>in</strong>e Themen: »Jungunternehmer<br />
– Erfolg ist nicht nur Geld« und »Metallgestaltung<br />
und Freie Kunst – <strong>Schmied</strong> versus Kunst«.<br />
Tobbe Malm aus Norwegen wird über den Fortschritt<br />
se<strong>in</strong>er Aktion »Roses for Norway« reden, und Luc<br />
Vandecasteele aus Belgien und Terrence Clark aus<br />
Großbritannien werden über den Abschluss <strong>der</strong> Arbeit<br />
<strong>in</strong> Ypern/Belgien »100 Jahre nach den Schlachten<br />
im Ersten Weltkrieg« mit e<strong>in</strong>em monumentalen<br />
Denkmal berichten. Diese Aktion zog sich über mehrere<br />
Jahre h<strong>in</strong> und wurde schließlich erfolgreich abgeschlossen.<br />
Vandecasteele wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag auch<br />
se<strong>in</strong> neues Projekt vorstellen. Zusammen mit e<strong>in</strong>igen<br />
Kollegen aus Belgien baut er die weltweit fünfte<br />
»Brücke <strong>der</strong> Freundschaft«.<br />
Viele Besucher freuen sich schon auf die Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
(IG) <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz, die sich<br />
wie<strong>der</strong> die Visualisierung e<strong>in</strong>er Sagen- o<strong>der</strong> Märchen-<br />
Episode an drei <strong>Schmied</strong>efeuern vorgenommen hat.<br />
Feuer frei für kreative <strong>Schmied</strong>e<br />
Von Donnerstagmittag über die lange <strong>Schmied</strong>enacht<br />
am Samstag (bis 23 Uhr) bis Sonntagvormittag stehen<br />
unter dem neuen, größeren <strong>Schmied</strong>ezelt sieben Feuer<br />
für spontane und geplante <strong>Schmied</strong>edemonstrationen<br />
zur Verfügung. Die Firma Angele stellt wie<strong>der</strong> zwei<br />
Lufthämmer zum allgeme<strong>in</strong>en Gebrauch zur Verfügung.<br />
E<strong>in</strong>e Grundausstattung von Werkzeugen und<br />
Material <strong>in</strong> vielen unterschiedlichen Dimensionen<br />
wird vom Veranstalter gestellt. Eigenes Werkzeug sollte<br />
aber mitgebracht werden.<br />
Freitagabend ist »Ladies Night«<br />
Nach <strong>der</strong> Uraufführung vor zwei Jahren wird es auch<br />
dieses Jahr am Freitagabend die »Ladies Night« geben.<br />
Der Programmpunkt wurde wie<strong>der</strong> aufgenommen.<br />
Die Stunden am Freitagabend gehören den <strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen.<br />
Peter Elgaß vom Orga-Team: »Wir wurden<br />
gebeten, den Abend für die Frauen zu reservieren –<br />
wir haben allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Werbung beim weiblichen<br />
Geschlecht dafür gemacht. Emanzipierte <strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen<br />
haben es nicht nötig, extra e<strong>in</strong>geladen zu werden.«<br />
4
Zu guter Letzt wird bei <strong>der</strong> kommenden <strong>Biennale</strong> auch<br />
die Platz-Gastronomie auf neue Be<strong>in</strong>e gestellt. Chris -<br />
tian Poitsch vom Stadtmarket<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> und<br />
se<strong>in</strong> Team versprechen: »Lasst euch überraschen – es<br />
wird viele Schmankerl geben.«<br />
Spontanität wird groß geschrieben<br />
Wie auch schon bei den vorhergehenden <strong>Biennale</strong>n<br />
ergeben sich noch bis kurz vor <strong>der</strong> Veranstaltung weitere<br />
Vorträge und Vorführungen. Diese spontanen<br />
D<strong>in</strong>ge machen auch den Reiz des Treffens <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong><br />
aus. Ke<strong>in</strong> Wettbewerb, ke<strong>in</strong>e Konkurrenz, ke<strong>in</strong><br />
Zeitdruck lautet das Motto von <strong>Kolbermoor</strong>. Alles ist<br />
e<strong>in</strong> wenig an<strong>der</strong>s als bei an<strong>der</strong>en <strong>Schmied</strong>etreffen.<br />
Die <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> wird von e<strong>in</strong>em Team<br />
von <strong>Schmied</strong>en und Helfern <strong>in</strong> eigener Verantwortung<br />
aufgezogen. Darum kann sie auch nicht kostenlos für<br />
die Teilnehmer angeboten werden. Nach wie vor wird<br />
gebeten, sich anzumelden und die Teilnahmegebühr<br />
von 30 Euro zu bezahlen. Die Stadt <strong>Kolbermoor</strong> als<br />
Partner ist <strong>in</strong> logistischer und unterstützen<strong>der</strong> Weise<br />
beteiligt und übernimmt wie immer die Garantie für<br />
gutes Wetter. Auch die Versteigerung (Sonntag 11<br />
Uhr) <strong>der</strong> zur Verfügung gestellten <strong>Schmied</strong>earbeiten<br />
dient <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung des Treffens. Diese Versteigerung<br />
ist <strong>der</strong> abschließende Höhepunkt <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong>.<br />
die<br />
digitale<br />
Fachzeitschrift<br />
für Metallbau, Fenster und Fassade ...<br />
... mehr als nur Information<br />
Drei Tage ist voller<br />
Betrieb im <strong>Schmied</strong>ezelt.<br />
Die Arbeiten, die dort<br />
entstehen, kommen<br />
bei <strong>der</strong> großen<br />
Versteigerung am<br />
Sonntag unter den<br />
Hammer (Foto unten)<br />
Fotos: Ramona Kle<strong>in</strong>, Archiv HEPHAISTOS<br />
Anzeige<br />
Alle zwei Monate aktuell unter<br />
www.metall-markt.net<br />
...dazu gibt es alle zwei Wochen e<strong>in</strong>en Newsletter mit<br />
aktuellen Nachrichten und dem Mehrwert für die Branche.<br />
Alles kostenfrei und ohne Verpflichtung!<br />
E<strong>in</strong>fach per Mail o<strong>der</strong> Fax anfor<strong>der</strong>n:<br />
Fax +49 (0)8171 60974, <strong>in</strong>fo@pse-redaktion.de<br />
5
Gastgeber<br />
<strong>Kolbermoor</strong><br />
Stadt voller Leben<br />
Entlang <strong>der</strong> Mangfall und<br />
des Mangfallkanales gibt<br />
es reizvolle Wan<strong>der</strong>und<br />
Radwege<br />
Diesmal gibt es e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsquartier<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Feuerwehrturnhalle nur<br />
e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong>wurf vom<br />
<strong>Schmied</strong>eplatz entfernt<br />
(Foto unten l<strong>in</strong>ks). Genauso<br />
kurz ist <strong>der</strong> Weg zum Museum<br />
(Foto unten Mitte).<br />
Beim Spaziergang an <strong>der</strong><br />
Mangfall kann man Entenfamilien<br />
beobachten<br />
Auch wenn neben dem <strong>Schmied</strong>etreffen<br />
wenig Zeit bleibt: E<strong>in</strong> Rundgang im<br />
<strong>Kolbermoor</strong> lohnt sich - hier stellen<br />
wir e<strong>in</strong>ige Sehenswürdigkeiten vor. In<br />
den 20 Jahren seit <strong>Kolbermoor</strong> <strong>Schmied</strong>estadt<br />
ist, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Arbeiten von<br />
Metallgestaltern aufgestellt worden<br />
E<strong>in</strong> wil<strong>der</strong>, bei Hochwasser reißen<strong>der</strong> Gebirgsfluss,<br />
an manchen Passagen über 500 Meter breit und<br />
sonst nichts. Ke<strong>in</strong> Haus, ke<strong>in</strong>e Ortschaft, ke<strong>in</strong>e Bewohner.<br />
So sah es noch vor 170 Jahren dort aus, wo<br />
sich heute die 19.000-E<strong>in</strong>wohner-Stadt <strong>Kolbermoor</strong><br />
erstreckt. Die Mangfall wurde im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t immer<br />
mehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es, schnurgerades Bett zurückgedrängt,<br />
zähmen ließ sie sich dadurch aber<br />
ke<strong>in</strong>eswegs, wie das Jahrhun<strong>der</strong>thochwasser im Juni<br />
2013 bewies, bei dem alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> 1.200<br />
Wohnungen und Anwesen unter Wasser standen. Der<br />
Fluss ist Fluch und Segen. Denn ohne die immense<br />
Wasserkraft <strong>der</strong> Mangfall wäre 1860 nicht <strong>der</strong> Bau e<strong>in</strong>er<br />
Baumwollsp<strong>in</strong>nerei betrieben worden, die 1862 ihren<br />
Betrieb aufnahm. Mit ihr gründete sich <strong>der</strong> Ort<br />
<strong>Kolbermoor</strong>. Sie war <strong>der</strong> Start für die Entwicklung zur<br />
Industriestadt im Mangfalltal.<br />
Im letzten Viertel des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts begann <strong>der</strong><br />
Untergang <strong>der</strong> großen Industriestandorte. Die Stadt<br />
musste sich <strong>in</strong> kürzester Zeit e<strong>in</strong>em radikalen Wandel<br />
unterziehen. Und dieser Wandel ist geglückt und abgeschlossen:<br />
Statt weniger Industriebetriebe e<strong>in</strong> breiter<br />
Mix kle<strong>in</strong>er und mittelständischer Unternehmen. Mit<br />
dem denkmalgeschützten Ensemble von Alter Sp<strong>in</strong>nerei<br />
und historischer Werkssiedlung hat <strong>Kolbermoor</strong><br />
zwei Leuchttürme mit überregionaler Strahlkraft.<br />
Und auch bei den Neubauten legt die Stadt Wert auf<br />
gute Architektur <strong>in</strong> ausgeprägter, unverwechselbarer<br />
Formensprache e<strong>in</strong>hergehend mit dem Blick auf<br />
Zweckmäßigkeit des Raums und auf Lebens- und Arbeitsstrukturen<br />
<strong>in</strong> den Gebäuden. Das neue Rathaus<br />
(Behnisch Architekten, 2012) und Jugendtreff/K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippe<br />
(2014) s<strong>in</strong>d ganz aktuelle Belege für diese L<strong>in</strong>ie<br />
<strong>der</strong> Stadtplanung.<br />
München, Salzburg, Innsbruck <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stunde o<strong>der</strong><br />
weniger erreichbar. Mit Chiemsee und Voralpen<br />
Oberbayern pur: <strong>Kolbermoor</strong> liegt <strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>er Region,<br />
<strong>in</strong> die an<strong>der</strong>e zum Urlaubmachen kommen.<br />
Kultureller Höhepunkt alle zwei Jahre: Die BIENNA-<br />
LE <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e, bei <strong>der</strong> an vier Tagen tausende von<br />
Besuchern den <strong>Schmied</strong>en beim Arbeiten zuschauen.<br />
Sehenswert <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong><br />
Alte Sp<strong>in</strong>nerei<br />
An <strong>der</strong> Alten Sp<strong>in</strong>nerei und Sp<strong>in</strong>nerei<strong>in</strong>sel<br />
Nachdem die Baumwollsp<strong>in</strong>nerei <strong>Kolbermoor</strong> 1993<br />
endgültig geschlossen wurde, standen viele Nutzungskonzepte<br />
zur Diskussion. Schließlich kam mit <strong>der</strong><br />
Quest Gruppe - Familie Werndl e<strong>in</strong> Investor zum<br />
Zuge, <strong>der</strong> acht Gebäude <strong>der</strong> historischen Baumwollsp<strong>in</strong>nerei<br />
aufwändig und sehr hochwertig sanierte.<br />
Unter an<strong>der</strong>em den Historischen Neubau von 1899,<br />
erbaut nach dem Großbrand von 1898, e<strong>in</strong> 3-geschossiger<br />
120 Meter langer und 30 Meter breiter Ziegel-Industriebau,<br />
Historisches Pförtnerhaus, Kesselhaus,<br />
Turb<strong>in</strong>enhalle und Färberei, heute gastronomisch genutzt,<br />
Batteurgebäude, Kammgarnlager, Baumwollmagaz<strong>in</strong><br />
und Verwaltungsbau <strong>der</strong> Baumwollsp<strong>in</strong>nerei.<br />
Zum weitläufigen Gelände gehören <strong>der</strong> »Rosengarten«<br />
(Außenanlagen <strong>der</strong> Gastronomie), <strong>der</strong> historische<br />
Sp<strong>in</strong>nereipark, heute mit Weiher und K<strong>in</strong><strong>der</strong>spielplatz,<br />
die Benediktkapelle (Architekturpreis).<br />
Fotos: Volker Wille; Stadt <strong>Kolbermoor</strong><br />
6
Historische Werkssiedlung<br />
Auf <strong>der</strong> östlichen Sp<strong>in</strong>nerei<strong>in</strong>sel, zwischen Von-Bippen-Straße,<br />
Ludwigstraße, Brückenstraße und <strong>der</strong><br />
Mangfall und entlang <strong>der</strong> Carl-Jordanstraße gelegen.<br />
Die <strong>in</strong> 3 Bauphasen (1860-1862, 1907-1912, 1919-<br />
1923) errichtete Arbeitersiedlung <strong>der</strong> Baumwollsp<strong>in</strong>nerei<br />
mit ihren 165 Wohnungen wurde 1993 komplett<br />
von <strong>der</strong> Stadt <strong>Kolbermoor</strong> gekauft und seitdem Stück<br />
für Stück saniert. Das unter Denkmalschutz stehende<br />
Ensemble gilt als e<strong>in</strong>maliges Beispiel e<strong>in</strong>er komplett<br />
erhaltenen Arbeitersiedlung im ländlichen Raum <strong>in</strong><br />
ganz Bayern.<br />
1. Bauphase 1860-1862: 6 identische Häuser mit jeweils<br />
sechs Wohnungen<br />
2. Bauphase 1907-1912: Gartenstadtähnliche Strukturen<br />
mit unterschiedlichen Gebäudeformen, großen<br />
Gartenanteilen und dorfähnlichem Charakter<br />
3. Bauphase 1917-1923: Mehrgeschossige Großbauten<br />
(unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> sogenannte »100-Meter-Bau«)<br />
senkrecht zu bisherigen Besiedelung erschließen erstmals<br />
den Bereich südlich <strong>der</strong> Mangfall, architektonisch<br />
auffällig die barocke Formensprache <strong>der</strong><br />
Fassaden.<br />
König-Ludwig-Denkmal<br />
In <strong>der</strong> Grünanlage nördlich <strong>der</strong> Feuerwehr, wenige<br />
Meter vom »<strong>Schmied</strong>e-Kreisel«<br />
Vom <strong>Kolbermoor</strong>er Krieger- und Veteranenvere<strong>in</strong> errichtetes<br />
Denkmal, früher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Karl-Daniels-Anlage<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkssiedlung.<br />
Alter Friedhof<br />
Auf <strong>der</strong> Sp<strong>in</strong>nerei<strong>in</strong>sel zwischen Werkskanal und<br />
Mangfall östlich <strong>der</strong> Ludwigstraße<br />
Sehenswerte Grabanlagen, unter an<strong>der</strong>em auch die<br />
Grabstätte von Georg Schuhmann, <strong>der</strong> während <strong>der</strong><br />
Räterepublik <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> des Volksrates<br />
war. Nachdem er <strong>Kolbermoor</strong> kampflos an die<br />
Weißgardisten übergeben hatte, wurde er 4. Mai 1919<br />
von ihnen an <strong>der</strong> Tonwerkunterführung ermordet<br />
(Gedenktafel).<br />
Fotos: Stadt <strong>Kolbermoor</strong>; Luftaufnahme: Privatsammlung Christian Poitsch<br />
Brücke <strong>der</strong> Freundschaft<br />
In <strong>der</strong> Grünanlage an <strong>der</strong> Brückenstraße zwischen Alter<br />
Sp<strong>in</strong>nerei und Werkssiedlung<br />
Symbol für die friedlichen und freundschaftlichen<br />
Ziele <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e weltweit. Die über 60 Stäbe <strong>der</strong><br />
symbolischen Brücke stammen von <strong>Schmied</strong>en aus<br />
<strong>der</strong> ganzen Welt<br />
Tor zu Europa<br />
Neben <strong>der</strong> Brücke <strong>der</strong> Freundschaft steht direkt am<br />
Mangfalldamm die <strong>Schmied</strong>earbeit »R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Europäischen<br />
<strong>Schmied</strong>estädte« von Michael Ertlmeier, die<br />
zum e<strong>in</strong>en den Zusammenhalt <strong>der</strong> 19 <strong>Schmied</strong>eorte<br />
aus 12 Län<strong>der</strong>n symbolisiert und zum an<strong>der</strong>en auch<br />
an die Hochwasserkatastrophe von 2013 er<strong>in</strong>nert. Die<br />
Stadt <strong>Kolbermoor</strong> ist Mitbegrün<strong>der</strong><strong>in</strong> des R<strong>in</strong>gs, ihr<br />
Bürgermeister Peter Kloo ist seit 2015 <strong>der</strong> Präsident<br />
dieser Vere<strong>in</strong>igung.<br />
Heimat- und Industriemuseum<br />
Am Bahnhof<br />
Lückenlose Darstellung <strong>der</strong> 150jährigen Geschichte<br />
<strong>Kolbermoor</strong>s mit beson<strong>der</strong>en Schwerpunkten auf <strong>der</strong><br />
Baumwollsp<strong>in</strong>nerei, dem Torfstechen und den weiteren<br />
großen Industrieansiedlungen <strong>Kolbermoor</strong>s.<br />
Oben l<strong>in</strong>ks: E<strong>in</strong>e Luftaufnahme<br />
<strong>der</strong> Alten Sp<strong>in</strong>nerei<br />
aus den 1920er Jahren. L<strong>in</strong>ks:<br />
<strong>der</strong> sogenannte »Hun<strong>der</strong>tmeterbau«,<br />
die Arbeitersied lung<br />
<strong>der</strong> Sp<strong>in</strong>nerei und unten:<br />
Das Wasserkraftwerk am<br />
Mangfallkanal<br />
Tonwerkweiher<br />
Naherholungsgebiet am Rande des Stadtzentrums mit<br />
Lehrbienenstand, Infotafeln entlang des Wan<strong>der</strong>wegs.<br />
Platz vor dem Alten Rathaus<br />
E<strong>in</strong>gerahmt von den beiden historischen Schulgebäuden,<br />
<strong>der</strong> Stadtpfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit, dem Harrerhaus<br />
und dem Alten Rathaus die ‚gute Stube’<br />
<strong>Kolbermoor</strong>s. Von hier aus begann ab 1862 die systematische<br />
Stadtentwicklung, wie sie die Architekten <strong>der</strong><br />
Sp<strong>in</strong>nerei auf ihren Reißbrettern <strong>in</strong> streng orthogonalen<br />
Strukturen entworfen haben. Heute autofreier Bereich.<br />
Regelmäßige Stadt -<br />
führungen und<br />
Führungen<br />
durch die Historische<br />
Werks siedlung unter<br />
www.kolbermoor.de/<br />
Veranstaltungen.<br />
Zu buchen über<br />
stadtmarket<strong>in</strong>g@<br />
kolbermoor.de<br />
und (08031) 2968-138.<br />
7
Partnerort<br />
Mynämäki <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland<br />
Perle im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>estädte<br />
Nur <strong>in</strong> zwei von 18 Mitgliedsgeme<strong>in</strong>den im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Europäischen <strong>Schmied</strong>estädte s<strong>in</strong>d Frauen „an<br />
<strong>der</strong> Regierung“. Beide kommen aus Skand<strong>in</strong>avien. In Mynämäki ist seit vielen Jahren Seija Österberg<br />
Bürgermeister<strong>in</strong>. Sie hat auch die Geme<strong>in</strong>dezusammenlegung mit <strong>der</strong> Nachbargeme<strong>in</strong>de Mito<strong>in</strong>en vor<br />
elf Jahren begleitet. Die Kommune im Süden F<strong>in</strong>nlands gehört zu den Gründungsorten des R<strong>in</strong>ges <strong>der</strong><br />
Europäischen <strong>Schmied</strong>estädte<br />
Oben: Die Ortsmitte<br />
von Mynämäki.<br />
Unten: Bürgermeister<strong>in</strong><br />
Seija Österberg<br />
Mynämäki ist e<strong>in</strong>e 8.000-Seelen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />
F<strong>in</strong>nland, die auf e<strong>in</strong>e lange kulturelle Geschichte<br />
zurückblicken kann. Fasz<strong>in</strong>ierend zu lesen ist<br />
die Aufzählung von 109 Dörfen, die auf <strong>der</strong> Wikipedia-Seite<br />
von Mynämäki nachzulesen s<strong>in</strong>d.<br />
Die erste urkundliche Erwähnung von Virmo (so <strong>der</strong><br />
schwedische Name von Mynämäki) stammt aus dem<br />
Jahr 1309. Die zwischen 1425 und 1440 errichtete<br />
Sankt-Laurentius-Kirche von Mynämäki ist nach dem<br />
Dom von Turku die zweitgrößte mittelalterliche Kirche<br />
F<strong>in</strong>nlands. 1977 wurde Mynämäki mit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
Karjala zusammengeschlossen. 2007<br />
vere<strong>in</strong>igten sich die Geme<strong>in</strong>den Mynämäki und Mieto<strong>in</strong>en.<br />
Die neue Geme<strong>in</strong>de hat den Namen Mynämäki.<br />
Zum zweitgrößten Hafen F<strong>in</strong>nlands <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
historischen Stadt Turku s<strong>in</strong>d es nur rund 40 Kilometer.<br />
E<strong>in</strong> Besuch <strong>der</strong> Landgeme<strong>in</strong>de beg<strong>in</strong>nt also meist<br />
mit <strong>der</strong> Fährfahrt nach Turku.<br />
Mynämäki bietet se<strong>in</strong>en Besuchern viele Attraktionen<br />
und verschiedene Möglichkeiten zum Wan<strong>der</strong>n, Radfahren<br />
und Trekk<strong>in</strong>g <strong>in</strong> abwechslungsreicher Natur.<br />
Das Vogelschutzgebiet Mietoistenlahti ist e<strong>in</strong> Naturschutzgebiet<br />
von nationaler Bedeutung und e<strong>in</strong> Natura-2000-Gebiet.<br />
Die beiden Flüsse Mynäjoki und<br />
Laajoki bieten wun<strong>der</strong>schöne Landschaften und Möglichkeiten<br />
zum Schwimmen und Kanufahren. Das Erholungsgebiet<br />
Kuhankuono bef<strong>in</strong>det sich ebenfalls <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Nähe und bietet gepflegte Wege und schöne Natur<br />
für die Besucher.<br />
Die zweite schöne Ste<strong>in</strong>kirche ist die von Mieto<strong>in</strong>en<br />
aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t. Die verschiedenen Heimatkundemuseen<br />
geben e<strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ierendes Bild davon,<br />
wie die Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mynämäki-Gegend lebten,<br />
beg<strong>in</strong>nend <strong>in</strong> <strong>der</strong> prähistorischen Zeit.<br />
Bis <strong>in</strong> die jüngste Vergangenheit befand sich die südf<strong>in</strong>nische<br />
Schule für Kunsthandwerk mit e<strong>in</strong>er bekannten<br />
<strong>Schmied</strong>eabteilung <strong>in</strong> Mynämäki. Sie ist aus<br />
politischen und praktischen Erwägungen nach Raisio,<br />
etwa 40 Kilometer entfernt umgezogen worden. Alled<strong>in</strong>gs<br />
f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommune immer noch die<br />
Keimzelle <strong>der</strong> Handwerksschule, die alte Hammerschmiede,<br />
die weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> Betrieb ist.<br />
Fotos: Archiv HEPHAISTOS, Tourismus Mynämäki<br />
8
Oben l<strong>in</strong>ks: Die alte<br />
<strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong> Mynämäki<br />
ist noch <strong>in</strong> Betrieb.<br />
Das Erholungsgebiet<br />
Kuhankuono hat für<br />
Wan<strong>der</strong>er und Kanuten<br />
viel zu bieten<br />
Das Leuchten-Objekt mit e<strong>in</strong>er Opel-Radkappe (the sun)<br />
wurde von Inga Grönlund entworfen. Es wurde zusammen<br />
mit dem Fach-Instruktor Teo Mero <strong>in</strong> <strong>der</strong> früheren<br />
Kunsthandwerksschule <strong>in</strong> Mynämäki hergestellt<br />
Mynämäki<br />
Mynämäki ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de im Südwesten<br />
F<strong>in</strong>nlands. Die Kommune<br />
liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landschaft Vars<strong>in</strong>ais-<br />
Suomi rund 40 Kilometer nordwestlich<br />
von Turku. Im Südwesten <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>de grenzt Mynämäki an den<br />
Strand von Mietoistenlahti. Mynämäki<br />
ist Gründungsmitglied im R<strong>in</strong>g<br />
<strong>der</strong> Europäischen <strong>Schmied</strong>estädte<br />
und war schon mehrfach Organisator<br />
von Fach- und <strong>Schmied</strong>etreffen<br />
O<br />
E<strong>in</strong>wohner: 8.000 Internet: kunta@mynamaki.fi<br />
Fläche: 529 qkm Adresse Verwaltung:<br />
Bürgermeister<strong>in</strong>: Mynämäen kunta, Keskuskatu 21<br />
Seija Österberg 23100 Mynämäki<br />
9
Partnerstadt<br />
Ovre Eiker<br />
Zwischen Bergen, Flüssen und Seen<br />
Irgendwie s<strong>in</strong>d sich <strong>Kolbermoor</strong> und Ovre Eiker recht ähnlich - nicht nur bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl,<br />
son<strong>der</strong>n auch von <strong>der</strong> Lage <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Berge und Seen - wenn man sich die Nachbarstadt Rosenheim<br />
mal wegdenkt. Allerd<strong>in</strong>gs ist die Landschaft um Ovre Eiker deutlich weitläufiger und naturbelassener.<br />
Was würde unser verstorbener <strong>Schmied</strong> Matthias Peters sagen: „Sehr viel Gegend hier!“<br />
Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />
Oben: Bürgermeister<strong>in</strong><br />
Ann Sire Fjerd<strong>in</strong>gstad<br />
Oben: Im Hauptort<br />
Hokksund leben etwa<br />
9.000 E<strong>in</strong>wohner.<br />
Dort bef<strong>in</strong>det sich auch<br />
das Rathaus<br />
Wie auch <strong>Kolbermoor</strong>, besteht Ovre Eiker aus<br />
mehren Ortsteilen. Etwa die Hälfte <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner<br />
<strong>der</strong> Kommune wohnt <strong>in</strong> Hokksund, während<br />
<strong>der</strong> Rest <strong>in</strong> den Kle<strong>in</strong>städten Vestfossen, Skotselv, Ormåsen<br />
und Darbu lebt. Alle<strong>in</strong> schon die statistisch erfasste<br />
E<strong>in</strong>wohnerzahl von etwas über 40 pro<br />
Qua dratkilometer zeigt, dass es sich eher um e<strong>in</strong>e<br />
ländliche Kommune denn e<strong>in</strong>e wirkliche Stadt handelt.<br />
Und das, obwohl Ovre Eiker im dichter besiedelten<br />
Süden von Norwegen liegt - rund 70 Kilometer<br />
von <strong>der</strong> Hauptstadt Oslo entfernt. Durch den Hauptort<br />
Hokksund fließt gemächlich - manchmal aber<br />
auch recht wild über Wasserfälle - <strong>der</strong> Fluß Dram -<br />
mens elva. Dieser Fluß, <strong>der</strong> bei Drammen <strong>in</strong> den Oslofjord<br />
fließt, bildet rund 40 Kilometer nördlich den<br />
großen See Tyrifjorden. In diesem See liegt die Insel<br />
Utoya, die 2011 durch das Massaker des An<strong>der</strong>s Breivik<br />
weltbekannt wurde. Er erschoss auf <strong>der</strong> Insel 69<br />
junge Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Feriencamp.<br />
Ebenfalls am Drammenselva bef<strong>in</strong>det sich die Skiflugschanze<br />
von Vikersund. Die Delegationen des R<strong>in</strong>ges<br />
<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>estädte hatten 2014 Gelegenheit, diese<br />
imposante W<strong>in</strong>tersport-Anlage zu besichtigen. Auch<br />
das Nordische Motorhistorische Museum im nahegelegenen<br />
Stange war damals auf dem Besichtigungsplan.<br />
In das Norwegische Glasmuseum <strong>in</strong> Hokksund<br />
schaffte es die <strong>Schmied</strong>estädte-Delegation damals<br />
nicht.<br />
Dieses Museum zeigt die Anfänge <strong>der</strong> Glasproduktion<br />
<strong>in</strong> Norwegen. Das Museum dokumentiert, dass im 16.<br />
und 17. Jahrhun<strong>der</strong>t die Glaskunst Europas im Süden<br />
Norwegens ihr Zentrum hatte. Auch die Holz-Indus -<br />
trie hatte an den Ufern des Drammeselva lange Zeit<br />
ihren Platz. Warum ist Ovre Eiker im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong><br />
<strong>Schmied</strong>estädte? Im 15. Jahrhun<strong>der</strong>t wurde Erz aus<br />
Bergwerken gewonnen und mehrere Eisenhütten wurden<br />
errichtet. E<strong>in</strong>er davon war Hassel Jernverk (1649).<br />
In Hassel wurden hauptsächlich Gussöfen hergestellt.<br />
Facharbeiter aus Deutschland, Frankreich und Belgien<br />
halfen beim Bau <strong>der</strong> Eisenhütte. Die <strong>Schmied</strong>e stellten<br />
Eisenstangen und Ambosse her. Die Hütte wurde<br />
1870 geschlossen. Danach gab es noch e<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>e<br />
<strong>Schmied</strong>en, die Werkzeuge herstellten und Reparaturen<br />
ausführten.<br />
10
Ganz oben: Gemächlich<br />
fließt <strong>der</strong> Drammenselva,<br />
fast e<strong>in</strong>em See gleich<br />
durch das Tal. Bil<strong>der</strong><br />
oben: (v.li.n.re.) Zwei<br />
Damen <strong>in</strong> südnorwegischer<br />
Tracht. E<strong>in</strong> seltsamer<br />
Fe<strong>der</strong>hammer mit<br />
wird im kle<strong>in</strong>en <strong>Schmied</strong>emuseum<br />
<strong>in</strong> Skotselv<br />
gezeigt. Oldtimer gibt es<br />
im benachbarten Stange<br />
zu besichtigen. Das kle<strong>in</strong>e<br />
Bild rechts zeigt die monumentale<br />
Flugschanze<br />
von Vikersund<br />
Ovre Eiker<br />
Die Partnerstadt Ovre Eiker im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong><br />
Euro päischen <strong>Schmied</strong>estädte liegt im Süden<br />
von Norwegen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er leicht bergigen Land -<br />
schaft mit vielen Flüssen und Seen. Ovre<br />
Eiker ist neben Mynämäki die e<strong>in</strong>zige<br />
Mitgliedskommune im R<strong>in</strong>g, die von<br />
e<strong>in</strong>er Bürgermeister<strong>in</strong> geführt wird.<br />
In <strong>der</strong> Nähe f<strong>in</strong>det sich die weltbe<br />
rühmte Vikersund-Skiflugschanze<br />
und e<strong>in</strong> Oldtimer-Museum.<br />
O<br />
Traditionen werden <strong>in</strong> Ovre Eiker groß geschrieben. Stolz<br />
präsentiert dieses Mädchen die norwegische Fahne<br />
E<strong>in</strong>wohner: 19.000<br />
Fläche: 456 qkm<br />
Davon Seefläche: 36 qkm<br />
Bürgermeister<strong>in</strong>:<br />
Ann Sire Fjerd<strong>in</strong>gstad<br />
Internet:<br />
www.ovre-eiker.kommune.no<br />
Adresse Verwaltung: Ovre Eiker<br />
Rådhuset, Stasjonsgata 24,<br />
3300 Hokksund<br />
11
Auf den <strong>Schmied</strong>eplatz<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> schmieden...<br />
...unter fachlicher Anleitung<br />
Das <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n hat <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> lange Tradition. Im Laufe<br />
<strong>der</strong> Zeit hat sich e<strong>in</strong> hoher Sicherheitsstandard herausgebildet. Das kreative<br />
Handwerk wird auch dieses Jahr wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> jungen Generation vermittelt<br />
Mit Handschuhen, Schutzbrille<br />
und <strong>Schmied</strong>eschürze ausgestattet<br />
können die Kle<strong>in</strong>en<br />
sich als <strong>Schmied</strong>e betätigen.<br />
Im Feuer und unter dem<br />
Hammer entsteht e<strong>in</strong><br />
Schlüsselanhänger<br />
Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />
Im Computer-Zeitalter fehlt vielen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bezug<br />
zu handwerklicher Arbeit. Bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Schmied</strong>e dürfen K<strong>in</strong><strong>der</strong> ans »heiße Eisen«. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
unter Anleitung und nach bestimmten Regeln. Auch<br />
wenn die meisten Buben lieber e<strong>in</strong> Messer schmieden<br />
wollen, machen doch alle das Gleiche: E<strong>in</strong>en Schlüsselanhänger<br />
<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Spirale. Diese Form ist e<strong>in</strong>fach<br />
und – wenn <strong>der</strong> Meisterschmied hilft – auch<br />
verhältnismäßig schnell zu machen. Während die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
recht geduldig warten können, bis sie dran s<strong>in</strong>d,<br />
s<strong>in</strong>d oft die Eltern die Ungeduldigen. <strong>Schmied</strong>en benötigt<br />
Zeit. Drängeln hilft da nichts.<br />
Die Wartezeit wird bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> durch das »Ankleiden«<br />
verkürzt. Das ist e<strong>in</strong>e wichtige Vorbereitung<br />
auf das eigentliche <strong>Schmied</strong>en. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> kommen<br />
selten mit passen<strong>der</strong> Kleidung auf den <strong>Schmied</strong>eplatz.<br />
Drum gibt es e<strong>in</strong>e passende K<strong>in</strong><strong>der</strong>schmiede-Schürze,<br />
e<strong>in</strong>e Schutzbrille, <strong>Schmied</strong>ehandschuhe und wenn nötig<br />
auch noch Le<strong>der</strong>gamaschen. So ausgerüstet geht es<br />
dann an die Arbeit. Sicherheit ist vor allem beim<br />
<strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n das erste Gebot.<br />
Helmut Brummer bietet<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Grundkurs<br />
<strong>Schmied</strong>en an.<br />
Thema diesmal: Zangen<br />
Workshop: Zangen schmieden<br />
Helmut Brummer, Mitglied unseres Orga-Teams<br />
legt viel wert auf klassisches <strong>Schmied</strong>en. Bei<br />
<strong>der</strong> letzten <strong>Biennale</strong> hat er e<strong>in</strong> Hexengitter mit se<strong>in</strong>en<br />
Kursteilnehmern geschmiedet, diesmal greift er elementares<br />
Basiswissen auf. In se<strong>in</strong>em Kurs am Freitag<br />
und Samstag (jeweils 9-12 Uhr) wird er mit se<strong>in</strong>en<br />
Kursteilnehmern Zangen schmieden. Je<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong><br />
- so Helmut Brummer - sollte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>en<br />
eigenen Hammer und se<strong>in</strong>e Zangen selbst heruzustellen.<br />
Werkzeichnungen hat er im Vorfeld zur Verfügung<br />
gestellt. Anmeldungen zum Workshop s<strong>in</strong>d<br />
per Mail an peter.elgass@metall-aktiv.de zu richten<br />
12
Anzeigen<br />
Vorteile:<br />
Dauerhaftes Erhalten von Edelrost-Oberflächen<br />
Effektive Rostb<strong>in</strong>dung vor Lackauftrag<br />
Transparent - ermöglicht <strong>in</strong>spektionsfäh<strong>in</strong>gen Rostschutz<br />
Verdrängt Luft und Feuchtigkeit aus dem Rost<br />
Maximale Kriechfähigkeit bis zum gesunden Metall<br />
Erreicht Stellen, wo e<strong>in</strong>e Applikation mit dem P<strong>in</strong>sel schwierig ist<br />
Für Skulpturen, Rankgitter, Pflanzgefäße, Zäune, Ornamente,<br />
Verschraubungen, Nähte, Vernietungen<br />
13
Projekt<br />
Die »Ladies Night«<br />
Frauen dom<strong>in</strong>ieren im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />
Die Premiere „Nacht <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen“ war bei <strong>der</strong> letzen <strong>Biennale</strong> e<strong>in</strong> voller Erfolg.<br />
„Es geht bei uns deutlich ruhiger und konzentrierter zu als bei den Männern“, me<strong>in</strong>te<br />
e<strong>in</strong>e Teilnehmer<strong>in</strong>. Das Organisationsteam bekam den Auftrag, die „Ladies Night“<br />
auf jeden Fall wie<strong>der</strong> anzubieten. Bitteschön: Am Freitag ist Frauenabend<br />
Unten: Anne Petersen<br />
aus <strong>der</strong> Schweiz zeigte<br />
den Zuschauern vor zwei<br />
Jahren, was sie am Feuer<br />
gestalten wollte. Das<br />
Foto unten rechts zeigt<br />
sie bei <strong>der</strong> Ausführung<br />
Der <strong>Schmied</strong> ist groß, kräftig, hat tellergroße Hände<br />
und e<strong>in</strong>en Rauschbart. In <strong>Kolbermoor</strong> beweisen<br />
wir zum zweiten Mal, das dies e<strong>in</strong> absolutes<br />
Vorurteil ist. Es gibt mehr <strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen als man<br />
glaubt. Diese Metallgestalter<strong>in</strong>nen stehen allesamt „ihren<br />
Mann“.<br />
Somit ist bewiesen, dass beim <strong>Schmied</strong>en nicht alle<strong>in</strong><br />
die Muskelkraft ausschlaggebend ist. Mit Technik und<br />
Können ersetzen die Frauen die re<strong>in</strong>e Muskelkraft.<br />
Aber auch bei <strong>der</strong> Gestaltung unterscheiden sich die<br />
<strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen vielfach von ihren männlichen Kollegen.<br />
Gerade im Umgang mit dem heißen Eisen<br />
kommt die unterschiedliche Formgebung oft deutlicher<br />
zum Ausdruck, als bei an<strong>der</strong>en Handwerken.<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> können die Zaungäste<br />
sich selbst e<strong>in</strong> Bild davon machen. Die „Ladies Night<br />
beg<strong>in</strong>n am 3. August um 18.30 Uhr und dauert so lange,<br />
wie sie eben dauert. Männer dürfen als Zuschläger<br />
o<strong>der</strong> Helfer dabei se<strong>in</strong> - aber nur, wenn sie gerufen<br />
werden!<br />
Fotos: Ramona Kle<strong>in</strong><br />
Ulrike Grießer (rechts)<br />
versteht mit dem Feuer<br />
umzugehen. Dass<br />
<strong>Schmied</strong>en auch Spass<br />
macht, zeigt Carole<br />
Therouse-Crevecoeur<br />
deutlich (unten)<br />
14
Anzeigen<br />
Große Versteigerung<br />
geschmiedeter Arbeiten:<br />
am Sonntag, 5. August, 11 Uhr<br />
auf dem Platz an <strong>der</strong> Ra<strong>in</strong>erstraße<br />
Metallbau<br />
Meisterbetrieb<br />
KRAUSE PHILIPP<br />
l Schlosserei<br />
l Treppen & Gelän<strong>der</strong>bau<br />
l Edelstahl & Alum<strong>in</strong>ium<br />
l Blechbearbeitung<br />
l Schneiden & Abkanten<br />
l Subunternehmerarbeiten<br />
l Teilefertigung auf Anfrage<br />
l und vieles mehr<br />
15
Zuschauen<br />
Die Ausstellung im Mareis-Saal<br />
Die Teilnehmer <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> kommen nie mit<br />
leeren Händen. Alle br<strong>in</strong>gen aus ihren<br />
Werkstätten kle<strong>in</strong>ere Arbeiten zur Ausstellung<br />
nach <strong>Kolbermoor</strong> mit. Wie vor zwei Jahren wird<br />
das <strong>Kolbermoor</strong>er »Eigengewächs« Josef Still die<br />
Gestaltung und den<br />
Aufbau <strong>der</strong> Ausstellung<br />
im Mareis-<br />
Saal betreuen.<br />
Am Donnerstag, 2.<br />
August von 13 bis<br />
18 Uhr ist <strong>der</strong> Saal<br />
für die Anlieferung<br />
geöffnet. Auch am<br />
Freitag ist Anlieferung<br />
noch e<strong>in</strong>mal<br />
möglich (13 bis 19<br />
Der »Macher«, <strong>der</strong> Kolber -<br />
moorer Metallgestalter<br />
Josef Still betreut die<br />
Ausstellung im Mareis-Saal<br />
Uhr). Am Freitag,<br />
den 3. und Samstag,<br />
den 4. August<br />
eröffnet die Schau<br />
<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>earbeiten<br />
um 10 Uhr und ist bis abends um 19 Uhr zu bewun<strong>der</strong>n.<br />
Am Sonntag zwischen 10 und 13 Uhr können die<br />
Arbeiten im Mareissaal wie<strong>der</strong> abgeholt werden,<br />
denn dann reisen die ersten Aussteller wie<strong>der</strong> ab. Es<br />
sei denn, Besucher haben Ausstellungsstücke gekauft.<br />
Denn das ist auch e<strong>in</strong> Ziel <strong>der</strong> Mareis-Saal-<br />
Ausstellung: Die meisten Arbeiten können käuflich<br />
erworben werden.<br />
Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />
Volker Allexi ist Stammgast<br />
<strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>.<br />
Se<strong>in</strong>e Gießvor führungen<br />
s<strong>in</strong>d legendär<br />
Flüssiges Metall <strong>in</strong> Form gebracht<br />
Sandguß ist die Spezialität des HEPHAISTOS-Reporters<br />
und Gießlehrers Volker Allexi. Schon<br />
mehrfach ist er bei <strong>Biennale</strong>n <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> <strong>in</strong> Aktion<br />
getreten. Bronze, Mess<strong>in</strong>g und Alum<strong>in</strong>ium s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e<br />
Metalle. Er zeigt auf dem <strong>Schmied</strong>eplatz live, wie Formen<br />
hergestellt werden, wie <strong>der</strong> Guß vorbereitet wird<br />
und wie das flüssige Metall verarbeitet wird. Freitag<br />
und Samstag ab 10 Uhr zeigt er auf dem <strong>Schmied</strong>eplatz<br />
wie Modelle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Formsandkasten e<strong>in</strong>gearbeitet<br />
werden und wie <strong>der</strong> Guß vorbereitet wird.<br />
Bei diesem Verfahren - e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> ältesten überhaupt -<br />
kann immer nur e<strong>in</strong> Stück gegossen werden. Braucht<br />
man mehr, muss die Form immer wie<strong>der</strong> neu hergestellt<br />
werden.<br />
16
Im Januar verstarb <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong> von Erl, Johann<br />
Neuschmid. Von <strong>der</strong> ersten <strong>Biennale</strong> weg war er<br />
aktiv bei den Vorbereitungen und während des<br />
Treffens dabei. Dort wird <strong>der</strong> „Nachbar-Auslän<strong>der</strong><br />
aus Tirol“ wie er sich selbst e<strong>in</strong>mal bezeichnete<br />
beson<strong>der</strong>s fehlen. Vor e<strong>in</strong>iger Zeit schon hatte<br />
Neuschmid <strong>Schmied</strong>e an se<strong>in</strong>en Sohn Johann jun.<br />
übergeben. Trotzdem blieb er mit Herzblut bei<br />
<strong>der</strong> Sache und immer <strong>in</strong>teressiert am <strong>Schmied</strong>en.<br />
Johann Neuschmid ist auf dem Dorffriedhof <strong>in</strong> Erl<br />
bestattet. Dort, wo er über viele Jahre <strong>in</strong>dividuelle<br />
Grabmäler für Verstorbene gestaltet hat. Und<br />
<strong>in</strong> Blickweite zum Festspielhaus, wo er h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> als aktiver<br />
<strong>Schmied</strong> und Mitwirken<strong>der</strong> bei den Aufführungen dabei war. Die<br />
Freunde vom <strong>Biennale</strong>-Team werden ihren Hans <strong>in</strong> guter Er<strong>in</strong>nerung<br />
bewahren.<br />
INSPEKTION NACH<br />
HERSTELLER-<br />
VORGABEN?<br />
MACHT MEIN<br />
MEISTER!<br />
Anzeige<br />
AB EURO 98,-<br />
ZZGL. MATERIAL<br />
Zum dritten Mal dabei ist <strong>der</strong><br />
Künstler Samy R. R. Vermeulen.<br />
Er taucht wie<strong>der</strong> mit se<strong>in</strong>em<br />
<strong>Schmied</strong>ewagen-Eigenbau<br />
auf und wird für Besucher<br />
Rosen schmieden. Bei <strong>der</strong> letzten<br />
<strong>Biennale</strong> begeisterte er<br />
die Menschen mit se<strong>in</strong>en Feuerskulpturen,<br />
die am Abend<br />
e<strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ierendes Licht auf<br />
den <strong>Schmied</strong>eplatz zauberten.<br />
Danke:<br />
Die <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> wird maßgeblich unterstützt durch<br />
e<strong>in</strong>en Zuschuss des Bezirkes Oberbayern. Der Bezirk hat <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Vergangenheit mehrfach f<strong>in</strong>anziell geholfen, das <strong>Schmied</strong>etreffen erfolgreich<br />
zu gestalten. Dank sei auch <strong>der</strong> Kreissparkasse Rosenheim-Bad Aibl<strong>in</strong>g<br />
gesagt, die f<strong>in</strong>anziell den Kauf <strong>der</strong> Ausrüstung und das Werkzeug für<br />
das <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n ermöglichte. Zwei Firmen s<strong>in</strong>d als Sponsoren<br />
aufgetreten: Firma Kreipl Wohnbau GmbH und die Firma R. Baier und<br />
P. Kreipl Grundbesitz GmbH & Co. KG. Der Landrat des Kreises Rosenheim,<br />
Wolfgang Berthaler, reihte sich ebenfalls unter die Spen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>. Die<br />
wertvollste Unterstützung erfährt die <strong>Biennale</strong> durch die Stadt <strong>Kolbermoor</strong><br />
und die tätige Mithilfe des Bauhof-Teams mit Michael Glas.<br />
Werkstatt/Verkauf <strong>Kolbermoor</strong><br />
Am Anger 16 . Tel.: 08031 98089 - Fax 91541<br />
<strong>in</strong>fo@fischer-kolbermoor.de<br />
www.auto-fischer24.de<br />
17
Zuschauen<br />
Zum Mits<strong>in</strong>gen: Das <strong>Schmied</strong>elied<br />
Der Textdichter<br />
Johann Reif wird das<br />
<strong>Schmied</strong>elied sicher auch<br />
bei <strong>der</strong> <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong><br />
wie<strong>der</strong> vortragen<br />
Seit Jahren kursiert zur Melodie von Guiseppe Verdis<br />
Gefangenen-Chor aus <strong>der</strong> Oper Nabucco das<br />
<strong>Schmied</strong>e-Lied. Die erste Zeile des Refra<strong>in</strong>s hat sich<br />
zum gerne angestimmten Tr<strong>in</strong>klied auf den <strong>Schmied</strong>etreffen<br />
entwickelt.<br />
<strong>Schmied</strong>emeister Johann Reif aus Moosburg hat nun<br />
alle jemals mündlich überlieferten Strophen zusammengeschrieben.<br />
Die Anfangs-Zeilen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen<br />
auf allen <strong>Schmied</strong>etreffen Europas »zu Hause«.<br />
Ja hörst du das, was ist es denn?<br />
Ich glaub, es ist e<strong>in</strong> <strong>Schmied</strong>.<br />
Ja, ja – es ist <strong>der</strong> Ambossklang,<br />
er spielt das <strong>Schmied</strong>elied:<br />
Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt gibt es <strong>Schmied</strong>e,<br />
ja, überall wo e<strong>in</strong> Amboss kl<strong>in</strong>gt,<br />
wo man das <strong>Schmied</strong>elied s<strong>in</strong>gt.<br />
Das Eisen glüht, die Funken sprühn,<br />
ich glaub da ist e<strong>in</strong> <strong>Schmied</strong>.<br />
Ja, ja – es ist <strong>der</strong> Ambossklang,<br />
er spielt das <strong>Schmied</strong>elied.<br />
Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt...<br />
Das Feuer brennt, die Esse raucht,<br />
ich glaub da ist e<strong>in</strong> <strong>Schmied</strong>.<br />
Ja, ja – ich riech’ den Schwefelrauch<br />
und s<strong>in</strong>g’ das <strong>Schmied</strong>elied.<br />
Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt...<br />
Der Nagler und <strong>der</strong> Messerer<br />
und alle an<strong>der</strong>n <strong>Schmied</strong>’,<br />
die Schlosser und Gestaltersleut’,<br />
sie spiel’n das <strong>Schmied</strong>elied<br />
Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt...<br />
Und wenn es langsam dunkel wird,<br />
dann geh’n die Feuer aus.<br />
Der <strong>Schmied</strong>, zufrieden mit dem Werk,<br />
geht müde dann nach Haus.<br />
Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt...<br />
Text: Johann Reif /Musik: Verdi/Reif; D-Dur<br />
Wichtiger H<strong>in</strong>weis für alle Teilnehmer an <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong>:<br />
Bei <strong>der</strong> Anmeldung im <strong>Biennale</strong>-Büro gibt es für die Teilnehmer kostenlose Probe-Materialien und<br />
praktische Hilfsmittel für <strong>Schmied</strong>ebetriebe. Diese wertvollen Hilfsmaterialien <strong>der</strong> Firma Eisenblätter<br />
werden nur an angemeldete Teilnehmer ausgegeben.<br />
Anzeige<br />
Wir wünschen alle Teilnehmern und fleißigen Helfern<br />
e<strong>in</strong>e erfolgreiche BIENNALE <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e.<br />
Das gesamte Team <strong>der</strong><br />
Grillparzerstraße 1 – 83059 <strong>Kolbermoor</strong> Telefon 08031-299080 – Fax 08031-99713<br />
18
Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />
Alfred-Habermann-Gedächtnispreis:<br />
Übergabe bisher 3x <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong><br />
Bereits drei Mal vergab <strong>der</strong> Internationale Fachverband<br />
Gestalten<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e (IFGS) den »Alfred-<br />
Habermann-Gedächtnispreis« <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> an<br />
Menschen, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen <strong>Schmied</strong>eszene<br />
über lange Jahre beson<strong>der</strong>e Verdienste erworben<br />
haben (e<strong>in</strong>e Preisvergabe fand <strong>in</strong> Kaiserslautern statt).<br />
Die bisherigen Preisträger s<strong>in</strong>d: He<strong>in</strong>z Denig<br />
(Deutschland, Forschung und Publikationen <strong>in</strong> Sachen<br />
Damaszenerstahl), Havard Bergland (Fachbuch-<br />
Autor aus Norwegen) und Johannes Angele<br />
(Ausstatter und Lieferant von <strong>Schmied</strong>ezubehör und<br />
-Bedarf aus Deutschland) und zuletzt 2014 <strong>der</strong> norwegische<br />
Metallgestalter und Künstler Tobbe Malm<br />
für se<strong>in</strong>e Aktion „Eiserne Rosen für Norwegen“. Es<br />
soll <strong>in</strong> Oslo e<strong>in</strong> Denkmal für die 77 Opfer des Massakers<br />
durch An<strong>der</strong>s Behr<strong>in</strong>g Breivik entstehen. Tobbe<br />
Malm wird an dieser <strong>Biennale</strong> wie<strong>der</strong> anwesend se<strong>in</strong><br />
und e<strong>in</strong>en Zwischenbericht abgeben. Der Preis wird<br />
vom jeweiligen Vorgänger für den neuen Preisträger<br />
hergestellt o<strong>der</strong> bestellt. Der Preis soll immer auf die<br />
Verdienste o<strong>der</strong> das Wirken des Preisträgers abgestimmt<br />
se<strong>in</strong>. Bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> 2014 überreichte Johannes<br />
Angele den Preis an Tobbe Malm.<br />
Der Alfred-Habermann-Gedächtnis-Preis er<strong>in</strong>nert an<br />
den 2008 verstorbenen „<strong>Schmied</strong>epapst“ Alfred Habermann,<br />
<strong>der</strong> mit se<strong>in</strong>er begeisternden Art das Feuer<br />
<strong>in</strong> hun<strong>der</strong>ten von jungen Menschen „entzündete“. Habermanns<br />
Anliegen war e<strong>in</strong> Leben lang, die Begeisterung<br />
für die <strong>Schmied</strong>earbeit und Metallgestaltung zu<br />
entfachen und weiter zu tragen.<br />
E<strong>in</strong>e Reihe von Preisträgern<br />
(v.li.n.re.): He<strong>in</strong>z Denig, Havard<br />
Bergland, Johannes Angele<br />
und Tobbe Malm<br />
Anzeige<br />
Ihr Spezialist für die Überholung von Kle<strong>in</strong>wasserkraftanlagen<br />
und Gleitlagern mit e<strong>in</strong>er mehr als 110-jährigen Erfahrung.<br />
Wir freuen uns über Ihre Anfrage.<br />
Schunk Masch<strong>in</strong>enbau GmbH Lagerhausstraße 4 83043 Bad Aibl<strong>in</strong>g<br />
Tel.: 08061/2531<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@schunk-masch<strong>in</strong>enbau.de<br />
19
Dabei se<strong>in</strong><br />
Der IFGS ist auch<br />
diesmal dabei<br />
Der Internationale Fachverband Gestalten<strong>der</strong><br />
<strong>Schmied</strong>e wird <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> wie<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />
Verkaufsstand dabei se<strong>in</strong>. Präsident Thomas-Maria<br />
Schmidt aus Höheischweiler und fast die gesamte Vorstandschaft<br />
kommen nach <strong>Kolbermoor</strong>. Der Medienbeauftragte<br />
Josef Moos wird diesmal nicht schreiben<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> fotografieren<strong>der</strong>weise tätig se<strong>in</strong> - ne<strong>in</strong>, er<br />
schw<strong>in</strong>gt die Fe<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>em Zeichenkurs. Thomas-<br />
Maria hat die Mitglie<strong>der</strong> des IFGS gebeten möglichst<br />
zahlreich an die Mangfall zu reisen, Verkaufsobjekte<br />
mitzubr<strong>in</strong>gen und aktiv am Schauschmieden teilzunehmen.<br />
<strong>der</strong> IFGS betreut den Verkaufsstand auch für<br />
an<strong>der</strong>e teilnehmende <strong>Schmied</strong>e. Es lohnt sich für Besucher<br />
auf jeden Fall, am IFGS-Stand vorbeizukommen<br />
und das Angebot anzusehen.<br />
Die eigene<br />
<strong>Biennale</strong>-Münze<br />
Seit vielen Jahren gibt es bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Kolbermoor</strong> e<strong>in</strong>e eigene Münzprägung. Die<br />
<strong>Kolbermoor</strong>-Taler werden warm geprägt. Auch<br />
zur <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong> werden wie<strong>der</strong> vor Ort Münzen<br />
hergestellt. Sie haben längst »Sammler-Status«<br />
erreicht. Es soll e<strong>in</strong>ige treue <strong>Biennale</strong>-Besucher<br />
geben, die seit <strong>der</strong> ersten Prägung<br />
alle Jahrgänge gesammelt haben. Der historische<br />
Fallhammer, auf dem die Taler geprägt<br />
werden, wird von Helmut Brummer bedient.<br />
Besucher können Ihre Kra am Zugbügel des<br />
Hammers selbst erproben.<br />
Der IFGS war beim Ferraculum <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolbermoor</strong>er Partnergeme<strong>in</strong>de Ybbsitz stark<br />
vertreten. Auch <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> erwarten wir (v.li.n.re.) Bernd Kluth, Alexan<strong>der</strong> Lantscho,<br />
Marian Boschner, Rüdiger Schwenk, Thomas-Maria Schmidt und Erich Seifert.<br />
Erkennungszeichen für alle IFGS-<strong>Schmied</strong>e: <strong>der</strong> halbe Amboss auf dem Shirt<br />
Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />
Anzeige<br />
20
Anzeigen<br />
Erdgas, Ökostrom, Nahwärme. Alles aus e<strong>in</strong>er Hand.<br />
Als kommunaler Energieversorger beliefern wir Sie mit umweltschonendem<br />
Erdgas, Ökostrom und Nahwärme.<br />
INNergie GmbH<br />
Bayerstraße 5 • 83022 Rosenheim • 08031 365-2626 • www.<strong>in</strong>n-ergie.de<br />
21
Schnäppchen<br />
Wer bietet mehr?<br />
Die Versteigerung am Sonntag<br />
Der letzte Höhepunkt <strong>der</strong> dreitägigen <strong>Biennale</strong> ist am Sonntag um 11 Uhr<br />
die Versteigerung <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>earbeiten, die an den Feuer entstanden s<strong>in</strong>d.<br />
So mancher <strong>Kolbermoor</strong>er hat hier schon sehr günstig e<strong>in</strong> echtes Schnäppchen<br />
ersteigern und mit nach Hause nehmen können<br />
Fotos: Ramona Kle<strong>in</strong><br />
Oben: Michael Ertlmeier<br />
steigert mit. Rechts:<br />
Bürgermeister Peter Kloo bietet<br />
voller Hoffnung auf e<strong>in</strong>e<br />
gute <strong>Schmied</strong>earbeit<br />
Ganz rechts: Lei<strong>der</strong> verloren!<br />
E<strong>in</strong>e wichtige E<strong>in</strong>nahmequelle für die Organisatoren<br />
<strong>der</strong> <strong>Biennale</strong>, das »Europäische Zentrum für<br />
Zeitgemäße Metallgestaltung e.V.« ist die Versteigerung<br />
von <strong>Schmied</strong>earbeiten am Sonntagmittag. Sie<br />
hilft, die Kosten für Vorbereitung, Aufbau und Durchführung<br />
<strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> zu f<strong>in</strong>anzieren. Der Vere<strong>in</strong> bittet<br />
die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, die Arbeiten zur Verfügung<br />
zu stellen, die <strong>in</strong> den drei Tagen an den Feuern<br />
entstanden s<strong>in</strong>d. Diese <strong>Schmied</strong>earbeiten werden<br />
dann an die Meistbietenden abgegeben.<br />
Für die Hersteller <strong>der</strong> Objekte, aber auch für die vielen<br />
Besucher ist die Versteigerung e<strong>in</strong>e spannende Angelegenheit.<br />
So manches Geburtstagsgeschenk wurde<br />
hier schon erworben. Traditionsgemäß engagieren<br />
sich als Versteigerer <strong>der</strong> Market<strong>in</strong>g-Chef <strong>der</strong> Stadt<br />
<strong>Kolbermoor</strong>, Christian Poitsch und <strong>der</strong> Vorsitzende<br />
des Europäischen Zentrums für Zeitgemäße Metallgestaltung,<br />
Peter Elgaß.<br />
Oben: Die beiden Versteigerer<br />
Christian Poitsch und<br />
Peter Elgaß bei <strong>der</strong> Arbeit<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: För<strong>der</strong>vere<strong>in</strong> Europäisches Zentrum für<br />
Zeitgemäße Metallgestaltung e.V. <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>.<br />
(www.metall-zentrum.de)<br />
Verantwortlich (i.S.d.P): Peter Elgaß<br />
Verlag: HEPHAISTOS, Gnadenberger Weg 4,<br />
87509 Immenstadt-Werdenste<strong>in</strong>, (<strong>in</strong>fo@metall-aktiv.de)<br />
Anzeigen: Christian Poitsch, Pia Obermaier, Peter Kloo,<br />
Fachanzeigen: Peter Elgaß<br />
Spendenkonto:<br />
Kreissparkasse Rosenheim-Bad Aibl<strong>in</strong>g,<br />
BIC:BYLADEM1ROS,IBAN: DE86 7115 0000 0000 2294 19<br />
Alle Beiträge und Bil<strong>der</strong> <strong>in</strong> diesen Programmheft s<strong>in</strong>d<br />
urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />
<strong>der</strong> engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf <strong>der</strong><br />
Zustimmung des Verlages.<br />
22
Anzeigen<br />
Wir wünschen viel Erfolg<br />
bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong><br />
23
Anzeigen
Was ist los?<br />
Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />
Viel Betrieb wird am<br />
<strong>Schmied</strong>eplatz <strong>in</strong><br />
<strong>Kolbermoor</strong> am Samstag<br />
beim Nachtschmieden<br />
se<strong>in</strong><br />
Christian Poitsch<br />
als Versteigerer<br />
Das Programm<br />
<strong>der</strong> <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong><br />
MITTWOCH, 1. AUGUST<br />
9-12 Uhr Zeichenkurses mit Josef Moos<br />
(Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich)<br />
18 Uhr Anschmieden/feierliche Eröffnung mit den<br />
Erler Bläsern; Come Together im<br />
Festzelt mit Musik und Grußworten<br />
DONNERSTAG, 2. AUGUST<br />
Anmeldung und Büchershop ab 12 Uhr<br />
9-18 Uhr Gastlandausstellung im Rathaus geöffnet<br />
13-18 Uhr Abgabe von mitgebrachter Arbeiten für<br />
die Ausstellung im Mareissaal möglich<br />
14-20 Uhr Freies <strong>Schmied</strong>en im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />
9 Uhr Aufbau Verkaufsstand des<br />
Internationalen Fachverbandes<br />
Gestalten<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e (IFGS)<br />
10-17 Uhr Zeichenkurs mit Josef Moos<br />
15-17 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />
FREITAG, 3. AUGUST<br />
9-12 Uhr Workshop „Zangenschmieden“<br />
mit Helmut Brummer<br />
9-17 Uhr Anmeldung und Büchershop geöffnet<br />
9-18 Uhr Gastlandausstellung im Rathaus geöffnet<br />
9-17 Uhr Praktische Ausbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e -<br />
Vorführung Mart<strong>in</strong> Breidenbach mit<br />
Lehrl<strong>in</strong>gen<br />
13 -19 Uhr Abgabe von Arbeiten für die Ausstellung<br />
mitgebrachter Arbeiten im Mareissaal<br />
9-16 Uhr Workshop „Soziales <strong>Schmied</strong>en“ von Abfallkörben<br />
(Michael Ertlmeier und Johann Reif)<br />
9-18 Uhr Freies <strong>Schmied</strong>en im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />
9.30 Uhr Dialog mit Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann zum<br />
Thema „Erfolg ist nicht nur Geld“<br />
Zielgruppe Jungschmiede und Startups<br />
11 Uhr Prof. Monica Kjellman-Chap<strong>in</strong> stellt den<br />
<strong>Schmied</strong>e-Studiengang an <strong>der</strong> Handwerksschule<br />
<strong>in</strong> Hjerleid/Norwegen (<strong>in</strong> englischer<br />
Sprache) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule am <strong>Schmied</strong>eplatz vor<br />
10-12 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />
10-17 Uhr Zeichenkurs mit Josef Moos<br />
13 Uhr Alfred Bullermann stellt das Projekt<br />
„<strong>Schmied</strong>en für den Frieden“ als Idee und<br />
zur Kopie für Kollegen vor (Schulgebäude)<br />
15-17 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />
14 Uhr Vorstellung des Jungschmiedeprojektes<br />
am „Kurtz-Eisenhammer“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
am <strong>Schmied</strong>eplatz durch Walter Kurtz<br />
und Viktoria Raw<strong>in</strong>ski<br />
15 Uhr Vortrag Johannes Postlmayr: <strong>der</strong> Studiengang<br />
Metall an <strong>der</strong> Uni Göteborg/Steneby<br />
17 Uhr Vortrag von Tobbe Malm über die Entwicklung<br />
des Projektes „Ironroses for<br />
Norway“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule am <strong>Schmied</strong>eplatz<br />
18 Uhr <strong>Schmied</strong>e-Andacht am <strong>Schmied</strong>eplatz<br />
18.30 Uhr „Ladies Night“ im <strong>Schmied</strong>ezelt –<br />
<strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen zeigen ihr Können<br />
SAMSTAG, 4. AUGUST<br />
9-15 Uhr Das Team <strong>der</strong> Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
(IG) <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz schmiedet<br />
9-12 Uhr Workshop „Zangenschmieden“<br />
mit Helmut Brummer<br />
9-17 Uhr Anmeldung und Büchershop geöffnet<br />
9-17 Uhr Praktische Ausbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e –<br />
Vorführung Mart<strong>in</strong> Breidenbach<br />
mit Lehrl<strong>in</strong>gen<br />
9-16 Uhr Workshop „Soziales <strong>Schmied</strong>en“ <strong>der</strong><br />
Abfallkörbe mit Michael Ertlmeier<br />
und Johann Reif.<br />
9-18 Uhr Gastlandausstellung im Rathaus geöffnet<br />
10-19 Uhr Ausstellung mitgebrachter Arbeiten<br />
im Mareissaal<br />
9-16 Uhr Workshop „Soziales <strong>Schmied</strong>en“<br />
9.30 Uhr Vortrag und Diskussion mit Prof. He<strong>in</strong>er<br />
Zimmermann: Freie Kunst versus<br />
<strong>in</strong>ternationale Metallgestaltung<br />
11 Uhr Vortrag Ulrich Gerf<strong>in</strong>: Feuerschweißen -<br />
Tipps, Tricks und Kurzschlüsse<br />
9-20 Uhr Freies <strong>Schmied</strong>en im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />
12.30 Uhr Führung durch Gastland-Ausstellung<br />
“Nordische Studien“ durch<br />
Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann<br />
10-12 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />
15-17 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />
14 Uhr Vortrag „Eichenblatt mit <strong>Schmied</strong>ekodex“<br />
durch IG <strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
ab 16 Uhr Vorführung Eggenz<strong>in</strong>ken-<strong>Schmied</strong>en<br />
16 Uhr Vortrag Luc Vandecasteele und Terry<br />
Clark Rückblick auf das <strong>Schmied</strong>eevent<br />
zum Ersten Weltkrieg <strong>in</strong> Ypern und Bericht<br />
über den Bau <strong>der</strong> 5. Brücke <strong>der</strong> Freundschaft<br />
<strong>in</strong> Belgien (Schule/<strong>Schmied</strong>eplatz)<br />
18-24 Uhr Nachtschmieden im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />
SONNTAG, 5. AUGUST<br />
9-11 Uhr Freies <strong>Schmied</strong>en im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />
9-12 Uhr Anmeldung und Büchershop geöffnet<br />
9 Uhr Vortrag Rudolf Dick:<br />
Japanische <strong>Schmied</strong>ekunst<br />
10 Uhr Vorführung: Eggenz<strong>in</strong>ken-<strong>Schmied</strong>en<br />
Stahlreifen auf Eisstock aufziehen<br />
10 Uhr Führung durch Gastland-Ausstellung<br />
“Nordische Studien“ durch<br />
Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann<br />
10-13 Uhr Abholung Arbeiten aus dem Mareisaal<br />
11 Uhr Große Versteigerung <strong>Schmied</strong>earbeiten<br />
13 Uhr Ende <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> good bye Scand<strong>in</strong>avia<br />
Welcome BENELUX<br />
25
Ausstellung<br />
Nordland-Studien<br />
Die Ausstellung im Rathaus<br />
Spannende Arbeiten aus Metall s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit im Rathaus von <strong>Kolbermoor</strong> zu sehen: Zu je<strong>der</strong><br />
<strong>Schmied</strong>ebiennale werden Metallgestalter aus wechselnden Gastlän<strong>der</strong>n aufgefor<strong>der</strong>t, mit ihren<br />
Arbeiten e<strong>in</strong>en Querschnitt <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>ekunst ihrer Nation zu zeigen – diesmal ist »Skand<strong>in</strong>avien«<br />
dran. Versäumen Sie nicht die Schau zu besuchen. Es gibt Führungen mit Professor<br />
He<strong>in</strong>er Zimmermann. Sehen Sie <strong>in</strong>s Programm und achten Sie auf die Durchsagen am Platz<br />
Der Großteil <strong>der</strong> Ausstellung wird unter dem Titel<br />
»Nordland-Studien« von Studierenden und<br />
Dozenten des Studiengangs »Metallgestaltung« <strong>der</strong><br />
schwedischen HDK Steneby bestritten, die zur Universität<br />
Göteborg gehört. Ihnen ist dieser Beitrag<br />
gewidmet. Weiter Ausstellungstücke kommen von<br />
Monica und Benjam<strong>in</strong> Kjellman-Chap<strong>in</strong> von Alfred<br />
Pe<strong>der</strong>sen und Risto Immonen.<br />
Das Beson<strong>der</strong>e an den „Nordland-Studien“: Die Steneby-Arbeiten<br />
s<strong>in</strong>d mit QR-Codes versehen. So<br />
können Betrachter etwa über das kostenfreie W-<br />
LAN des Rathauses zu je<strong>der</strong> Arbeit e<strong>in</strong>en Film mit<br />
e<strong>in</strong>em Statement des Künstlers bzw. <strong>der</strong> Künstler<strong>in</strong><br />
auf ihren mobilen Geräten ansehen – und die s<strong>in</strong>d<br />
zum Teil an sich schon ausgesprochen kreativ und<br />
orig<strong>in</strong>ell. Die Diversität <strong>der</strong> Exponate und <strong>der</strong> Videos<br />
zeigt, wie <strong>in</strong>dividuell sich die jeweilige Handschrift<br />
<strong>der</strong> Metallgestalter und -gestalter<strong>in</strong>nen entwickelt,<br />
auch wenn sie dieselbe Akademie besuchen.<br />
Professor He<strong>in</strong>er Zimmermann von <strong>der</strong> HDK, <strong>der</strong> die<br />
Schau eröffnete, betonte dann auch den hohen Stellenwert<br />
handwerklicher Praxis <strong>in</strong> den Werkstätten<br />
von Steneby, die es den Studierenden ermögliche,<br />
ganz eigene Ideen zu entwickeln. Bewusst präsentiert<br />
er <strong>in</strong> dieser Ausstellung Arbeiten quer durch alle Semester.<br />
(si)<br />
Fotos: Peter Elgaß<br />
L<strong>in</strong>ks: Alfred Pe<strong>der</strong>son hat se<strong>in</strong> schlankes Raumobjekt<br />
<strong>in</strong> die Ausstellung gebracht. Oben: Joshua Goss nennt se<strong>in</strong>e Arbeit<br />
aus unterschiedlichen Metallen „Ductile Compression“.<br />
Rechts: Raff<strong>in</strong>ierte Öffnungsmechanismen hat <strong>der</strong> Kubus<br />
von Johannes Postlmayr. Der Betrachter muss die richtigen<br />
Schritte zur Öffnung selbst f<strong>in</strong>den. Oben rechts: Steffen Lempp hat e<strong>in</strong>en<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>fuß-Abdruck <strong>in</strong> Stahl gepresst<br />
26
Oben: Kent Grundberg liebt organische<br />
Formen - ob nun Samenkapseln o<strong>der</strong><br />
Seeigel. L<strong>in</strong>ks: Matthieu Pelletier hat<br />
diese fragile Schale geformt.<br />
Ganz l<strong>in</strong>ks: Risto Immonen weiß mit abstrahierten<br />
Körperformen zu spielen.<br />
Unten: Mhaira Frazer versucht den Spagat zwischen<br />
Metallgestaltung und Musik. Ihre Skulptur kl<strong>in</strong>ge bei<br />
Anschlag <strong>in</strong> unterschiedlichen Tönen.<br />
Rechts: Daniel Freyne hat se<strong>in</strong>er Verformung<br />
ke<strong>in</strong>en eigenen Titel gegeben. Sie spricht für sich<br />
27
Teamschmiede<br />
Kanalstraße 15<br />
85368 Moosburg<br />
Telefon 08761/83 32<br />
Fax 0 8761/6 63 95<br />
e-mail: johann.reif@moosburg.org<br />
28
Anzeigen<br />
29
Zwischenbiennale<br />
Hitze und Feuerglut<br />
Rückblick auf das Rennfeuersymposium<br />
Seit über 20 Jahren gibt es <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> alle zwei Jahre e<strong>in</strong>e <strong>Schmied</strong>e-<strong>Biennale</strong>. Zu Recht<br />
kann man viele <strong>Kolbermoor</strong>er Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger schon als <strong>Schmied</strong>e-Fachleute bezeichnen.<br />
Zeit also, den Interessierten dort e<strong>in</strong>mal die »Vorstufe« des <strong>Schmied</strong>ens anschaulich<br />
zu zeigen. Denn ohne das Basis-Material, das Eisen, bleibt die Esse kalt. Also lag es nahe, <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Stadt an <strong>der</strong> Mangfall auch e<strong>in</strong>mal vorzuführen, wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Frühzeit Eisen aus Erz<br />
gewonnen wurde. Letztes Jahr im August versuchten elf Teams am Sportgelände am<br />
Rothbachl <strong>in</strong> sogenannten Rennfeuern schmiedbares Eisen herzustellen<br />
Das Team, das die <strong>Biennale</strong> organisiert, bewarb<br />
sich um das <strong>XII</strong>I. Rennfeuer-Symposium und<br />
bekam den Zuschlag zur Ausrichtung des Symposiums<br />
2017. Unter tatkräftiger Mithilfe <strong>der</strong> Stadt <strong>Kolbermoor</strong>,<br />
Stadtverwaltung und Bauhof g<strong>in</strong>g das<br />
Symposium Anfang August über die Bühne. Elf Teams<br />
mit über 70 Teilnehmern reisten an und waren zunächst<br />
e<strong>in</strong>mal begeistert vom Gelände an <strong>der</strong> Sportanlage<br />
»Am Rothbachl«. Kompakt beie<strong>in</strong>an<strong>der</strong>:<br />
Arbeitsplätze, Zeltmöglicheit und die Funktionsräume<br />
<strong>der</strong> Sportanlage. Dazwischen Verpflegungsstation und<br />
Getränkeausschank.<br />
Tagesglut und Ofenhitze<br />
Bei Superwetter begann die Arbeit. Das Thermometer<br />
stieg bis auf 37 Grad. Literweise kühles M<strong>in</strong>eralwasser,<br />
Sonnendächer und Strohhüte konnten nur zeitweise<br />
Das Verschmieden e<strong>in</strong>er<br />
Luppe ersche<strong>in</strong>t bei Nacht<br />
beson<strong>der</strong>s mystisch<br />
Abhilfe schaffen. Erst zum Abbau am Sonntag kam die<br />
Abkühlung. Viele <strong>der</strong> Teams hatten schon an früheren<br />
Rennfeuer-Veranstaltungen teilgenommen. Sie brachten<br />
<strong>in</strong> Autos und Anhängern ihr ganzes Equipment<br />
mit. Vor Ort hatten die Veranstalter für Ziegel, Lehm,<br />
Holzkohle und Brennholz zum Rösten gesorgt. Im<br />
Laufe <strong>der</strong> Tage mussten aber immer noch weitere Fuhren<br />
herbeigeschafft werden. Da trotz vieler Bemühungen<br />
<strong>in</strong> den Monaten zuvor nur ganz wenig e<strong>in</strong>heimisches<br />
Erz aufgetrieben werden konnte, kam das<br />
Angebot des Konzerns Tata-Steel aus IJmuiden <strong>in</strong> den<br />
Nie<strong>der</strong>landen gerade recht, mit 900 Kilo kostenfreiem<br />
Erz auszuhelfen. Allerd<strong>in</strong>gs hatte e<strong>in</strong>e ganze Reihe von<br />
Teams auch eigene Erzproben dabei, sodass e<strong>in</strong>e große<br />
Auswahl von unterschiedlichen Ausgangsprodukten<br />
zur Verfügung stand.<br />
<strong>Kolbermoor</strong> - e<strong>in</strong> Treffpunkt für Fachleute<br />
Die Versuche mit den beiden Sorten »Profi-Erz« aus<br />
den Nie<strong>der</strong>landen (um die 60 Prozent Eisengehalt)<br />
waren überwiegend erfolgreich. Bis zu 7,5-Kilo-Luppen<br />
wurden aus den Öfen geholt. Erfolgreich waren<br />
auf Anhieb zwei Teams, die vorher noch nie e<strong>in</strong>en<br />
Rennofen gebaut hatten. Beobachtet wurde das Symposium<br />
von e<strong>in</strong>em Archäologie-Fachmann und e<strong>in</strong>em<br />
Öffentlichkeitsarbeiter <strong>der</strong> Bergakademie Leoben <strong>in</strong><br />
Österreich. Als Helfer waren zwei lupenre<strong>in</strong>e <strong>Schmied</strong>e<br />
im Orga-Team tätig, um Erfahrungen mit Rennfeuern<br />
zu sammeln. E<strong>in</strong>erseits Stefan Mexner, <strong>der</strong> vor<br />
hat, Rennfeuer-Kurse im Allgäu anzubieten, und Paul<br />
Klaasen (Fachbeirat im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Europäischen<br />
<strong>Schmied</strong>estädte für Oude IJsselstreek/Nie<strong>der</strong>lande,<br />
<strong>der</strong> auch heuer an <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> aktiv<br />
teilnimmt und im <strong>Schmied</strong>ezelt nach dem Rechten<br />
sieht). Paul hat den Gedanken, e<strong>in</strong>e Bewerbung für e<strong>in</strong><br />
Rennfeuer-Symposium <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Stadt abzugeben.<br />
Schon e<strong>in</strong>ige Schritte weiter s<strong>in</strong>d Christoph W<strong>in</strong>kelbauer<br />
und Markus Hirt, beide Berufsschullehrer für<br />
Metalltechnik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steiermark, die mit Schülern bereits<br />
erfolgreich Rennfeuer gebaut und gefahren haben.<br />
Die beiden s<strong>in</strong>d Ausrichter des Rennfeuer-Symposiums<br />
<strong>2018</strong>, das zwei Wochen nach unserer <strong>Biennale</strong><br />
vom 14. bis 19. August im Freilichtmuseum Stüb<strong>in</strong>g<br />
bei Graz über die Bühne geht.<br />
30
Oben li.: E<strong>in</strong> Rennofen im<br />
Rohbau-Zustand.<br />
Oben re.: <strong>Kolbermoor</strong>er<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> verfolgen <strong>in</strong>teressiert<br />
den Erklärungen<br />
des Fachmannes<br />
L<strong>in</strong>ks: Spannen<strong>der</strong><br />
Augenblick: Die Luppe<br />
kommt aus dem Rennfeuer<br />
- wird e<strong>in</strong> Eisenkern<br />
dr<strong>in</strong> se<strong>in</strong>?<br />
Fotos: Peter Elgaß<br />
Ganz l<strong>in</strong>ks: Blick auf e<strong>in</strong>en<br />
brennenden Ofen mit<br />
<strong>der</strong> Wärmebildkamera<br />
<strong>der</strong> <strong>Kolbermoor</strong>er Feuerwehr.<br />
L<strong>in</strong>ks: Der Renn -<br />
feuerplatz mit<br />
Besuchern aus dem Korb<br />
<strong>der</strong> <strong>Kolbermoor</strong>er Feuerwehr<br />
fotografiert<br />
31
Fachwissen<br />
Vorträge und Workshops<br />
Breites Angebot für Teilnehmer<br />
Wie bei allen vorhergehenden <strong>Biennale</strong> ist <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e geballte Ladung an theoretischem<br />
Fachwissen <strong>in</strong> Form von Vorträgen und praktischen Kursen geboten. Zeitplanung ist erfor<strong>der</strong>lich!<br />
Foto: Peter Elgaß<br />
Bereits am Mittwoch 1. August beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Zeichenkurs<br />
mit Josef Moos (9-12 Uhr). Der Kurs<br />
wird Donnerstag 2. August (10-17 Uhr) und Freitag,<br />
3. August (10-17 Uhr) fortgesetzt. Beson<strong>der</strong>en<br />
Schwerpunkt legt <strong>der</strong> Kursleiter auf materialgerechtes<br />
Zeichnen. Anmeldungen nimmt Josef Moos unter<br />
<strong>in</strong>fo@moos-metallbau.de entgegen. Der Kurs kostet<br />
<strong>in</strong>klusive Material 80 Euro.<br />
Beim Workshop von Helmut Brummer geht es diesmal<br />
um das <strong>Schmied</strong>en von <strong>Schmied</strong>ezangen. Der<br />
Kurs f<strong>in</strong>det am 3. und 4. August jeweils von 9-12 Uhr<br />
statt. Anmeldungen für diesen Kurs s<strong>in</strong>d unter<br />
peter.elgass@metall-aktiv.de möglich. Es werden<br />
höchstens 5-6 Teilnehmer aufgenommen. Wer zuerst<br />
kommt, malt zuerst.<br />
Beim Workshop „Soziales <strong>Schmied</strong>en“ s<strong>in</strong>d Meister<br />
und Gesellen gefragt. Hier heißt es zuschauen und<br />
nachfragen. Johann Reif und Michael Ertlmeier führen<br />
diesen Workshop mit jungen Laien durch (Freitag<br />
und Samstag jeweils 9-16 Uhr. Ziel ist es, das Projekt<br />
für an<strong>der</strong>e <strong>Schmied</strong>e zugänglich zu machen und „Soziales<br />
<strong>Schmied</strong>en“ als Projekt auch bei an<strong>der</strong>en Metallgestaltern<br />
bekannt zu machen.<br />
Wer den <strong>in</strong>teressanten Beitrag von Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann<br />
(Universität Göteborg/Metallgestaltung hören<br />
will, muss am Freitag und Samstag früh aufstehen.<br />
Am Freitag um 9.30 Uhr führt er e<strong>in</strong> Dialog mit se<strong>in</strong>en<br />
Zuhörern: „Erfolg zu de<strong>in</strong>en Konditionen – Erfolg ist<br />
nicht nur Geld!“. Zielgruppe s<strong>in</strong>d vor allem Jungschmiede,<br />
die ihre Laufbahn beg<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> seit Kurzem<br />
gestartet haben. Genauso spannend wird es am<br />
Samstag, wenn Zimmermann sich mit dem Problemfeld<br />
„Freie Kunst versus <strong>Schmied</strong>earbeiten“ ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt.<br />
Dieser Konflikt schwelt se<strong>in</strong> Generationen<br />
und hat nicht an Brisanz verloren.<br />
Um 11 Uhr am Freitag berichtet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule Prof.<br />
Monica Kjellman-Chap<strong>in</strong> von <strong>der</strong> Handwerksakademie<br />
<strong>in</strong> Hjerleid über die Ausbildung <strong>in</strong> Norwegen.<br />
Der Vortrag wird <strong>in</strong> englischer Sprache stattf<strong>in</strong>den.<br />
Um 14 Uhr am Freitag s<strong>in</strong>d dann Walter Kurtz und<br />
Viktoria Raw<strong>in</strong>ski vom Eisenhammer <strong>in</strong> Hasloch mit<br />
<strong>der</strong> Vorstellung des Museums und des alten Hammerwerkes<br />
dran. Sie stellen auch das Projekt „Jungschmiedetreffen<br />
am Kurtz-Hammer“ vor, das vom 15. bis 19.<br />
August <strong>in</strong> Hasloch am Ma<strong>in</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />
32
Anzeigen<br />
Johannes Postlmayr<br />
Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann<br />
E<strong>in</strong>e Stunde später – um 15 Uhr – stellt Johannes<br />
Postlmayr das Bachelor- und Masterstudium für<br />
Metallgestalter <strong>in</strong> Steneby/Universität Göteborg<br />
vor. Er ist <strong>der</strong>zeit dort selbst als Student und<br />
kann deshalb anschaulich Auskunft geben und<br />
Fragen zu Studium und Praxis geben.<br />
Am Samstag um 14 Uhr stellt die Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
(IG) <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Schule am <strong>Schmied</strong>eplatz den dort geltenden<br />
Kodex für <strong>Schmied</strong>earbeiten vor. Dazu wird<br />
e<strong>in</strong> mannshohes Eichenbrett gezeigt, <strong>in</strong> das mit<br />
geschmiedeten Buchstaben <strong>der</strong> Titel des Kodex<br />
e<strong>in</strong>geschlagen wurde. Die Eidgenossen bieten<br />
anschließend e<strong>in</strong>e Diskussion zu diesem Thema<br />
an. Bil<strong>der</strong>: vorhergehende Seite.<br />
Um 16 Uhr folgt e<strong>in</strong>e Rückschau Luc Vande -<br />
casteele und Terry Clark auf das <strong>Schmied</strong>eevent<br />
zum Thema Erster Weltkrieg <strong>in</strong> Ypern/Belgien.<br />
Bei <strong>der</strong> letzten <strong>Biennale</strong> 2016 beteiligten sich<br />
auch <strong>Kolbermoor</strong>er an <strong>der</strong> Vorbereitung dieses<br />
größten europäischen <strong>Schmied</strong>e-Events. Sie<br />
schiedeten Mohnblüten für das Denkmal <strong>in</strong><br />
Ypern. Jetzt, nach Abschluß des mehrjährigen<br />
Events halten die beiden Organisatoren noch<br />
e<strong>in</strong>mal Rückblick. Luc Vandecasteele wird danach<br />
über den Bau <strong>der</strong> 5. Brücke <strong>der</strong> Freundschaft<br />
<strong>in</strong> Belgien berichten.<br />
Alle Vorträge, Diskussionen und Workshops<br />
ausser den Zeichenkurs (80 Euro) s<strong>in</strong>d für angemeldete<br />
Teilnehmer frei. Die Namenschil<strong>der</strong><br />
sollen bei den Veranstaltungen unbed<strong>in</strong>gt getragen<br />
werden. Anmeldungen können je<strong>der</strong>zeit im<br />
<strong>Biennale</strong>-Büro nachgeholt werden.<br />
Prof. Monica Kjellman-C.<br />
Walter Kurtz<br />
- Lieferung und E<strong>in</strong>bau aller<br />
Ver- und Entsorgungsleitung für<br />
Neu- und Altbau, e<strong>in</strong>schließlich<br />
Dichtigkeitsprüfung und Erstellung<br />
<strong>der</strong> Entwässerungspläne<br />
- Lieferung und E<strong>in</strong>bau von<br />
Kle<strong>in</strong>kläranlagen und<br />
Regenwasserzisternen<br />
- Erdarbeiten aller Art<br />
Große Gartenwirtschaft und gemütliches<br />
Stüberl mit junger alpenländischer Küche<br />
Kostenloser W-Lan-Zugang<br />
Großer kostenloser Parkplatz<br />
ca. fünf Kilometer nach <strong>Kolbermoor</strong><br />
Familiengeführtes 3-Sterne Hotel direkt<br />
am Bad Aibl<strong>in</strong>ger Kurpark<br />
Luc Vandecasteele Terrence Clark Ulrich Gerf<strong>in</strong><br />
Rosenheimer Str. 45<br />
83043 Bad Aibl<strong>in</strong>g<br />
Fon ++49 8061 93460<br />
Fax ++49 8061 934650<br />
www.hoteljohannisbad.de<br />
33
Gruppenarbeit<br />
Die sagenhaften <strong>Schmied</strong>e<br />
Auftritt <strong>der</strong> Schweizer Gestaltergruppe<br />
Märchen und Sagen haben sich die <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz zum Thema gemacht. Und seit vielen<br />
<strong>Biennale</strong>n können wir immer wie<strong>der</strong> die Fertigkeit <strong>der</strong> Metallgestalter aus dem Nachbarland bewun<strong>der</strong>n<br />
S<br />
eit vielen Jahren s<strong>in</strong>d Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> die Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
(IG) <strong>Schmied</strong>en aus <strong>der</strong> Schweiz treue Besucher und fleißige Demonstratoren<br />
bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>. In unterschiedlicher<br />
Besetzung treten die Eidgenossen meist am Samstag-<br />
Vormittag an mehreren Feuern an um immer wie<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong> Thema unterschiedlich aufzubereiten. Das Thema<br />
lautet „Märchen und Sagen“. Es enstanden <strong>in</strong> den<br />
Jahren: „Das Puppentheater“, „Die Bremer Stadtmusikanten“,<br />
„Pan Tau“ (Das große Bild mit dem Bowlerhut<br />
und dem Regenschirm“, „Die schwarzen Brü<strong>der</strong>“,<br />
„Fuchs du hast die Gans gestohlen“ und „Der<br />
kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z“. E<strong>in</strong>ige dieser Arbeiten wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Versteigerung nicht an den Mann gebracht und<br />
s<strong>in</strong>d deshalb bei dieser <strong>Biennale</strong> im Schaukasten<br />
an <strong>der</strong> alten Apotheke Richtung<br />
Bahnhof <strong>Kolbermoor</strong>,<br />
nur wenige Schritte vom<br />
<strong>Schmied</strong>eplatz entfernt ausgestellt.<br />
Wir dürfen gespannt<br />
se<strong>in</strong>. welches Thema sich<br />
die Schweizer <strong>Schmied</strong>e<br />
diesmal ausgedacht haben.<br />
Sie arbeiten wie<strong>der</strong> am<br />
Samstag ab 9 Uhr im <strong>Schmied</strong>ezelt.<br />
Interessenten wird schon jetzt empfohlen,<br />
ausreichend Bargeld zur Versteigerung<br />
mitzubr<strong>in</strong>gen. Denn auch<br />
diesmal wird versucht, die Arbeit <strong>der</strong><br />
Schweizer <strong>Schmied</strong>efreunde am<br />
Sonn tag meistbietend zu versteigern.<br />
„Die Bremer Stadtmusikanten“ wur -<br />
den als Kam<strong>in</strong>besteck aufbereitet.<br />
Teamarbeit wird groß geschieben bei <strong>der</strong> Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
(IG) <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz. Unten: Die Präsentation<br />
<strong>der</strong> „Schwarzen Brü<strong>der</strong>“. Ganz oben: „Fuchs du hast die Gans<br />
gestohlen“ und oben: „Der kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z“<br />
Fotos: Peter Elgaß, Stadt <strong>Kolbermoor</strong>. Volker Wille<br />
34
Anzeigen<br />
SCHMIEDETREFFEN<br />
"EUROPA ZU GAST IN DER KUPFERSTADT"<br />
05.&06.10.<strong>2018</strong><br />
Kaiserplatz<br />
Freitag (Nachtschmieden) von 12 – 23 Uhr<br />
Samstag von 12 – 18 Uhr<br />
Im Rahmen <strong>der</strong><br />
Jahreshauptversammlung des R<strong>in</strong>gs<br />
<strong>der</strong> europäischen <strong>Schmied</strong>estädte<br />
Präsentationen und Demonstrationen rund um<br />
Metall & Eisen, offene Deutsche Meisterschaft<br />
für Lehrl<strong>in</strong>ge – Gesellen und Meister<br />
www.ifgs.de – www.stolbergtouristik.de<br />
Die Josef Buchner GmbH steht seit über 30 Jahren<br />
für Service und Qualität im Dienste unserer Kunden<br />
SCHMIEDEBRONCE<br />
Rund-, Vierkant-, Flach- CuZn40Mn2<br />
TOMBAKBLECHE<br />
CuZn15<br />
HANDLAUFPROFILE<br />
aus Mess<strong>in</strong>g CuZn39Pb3 (MS 58<br />
aus Lagervorrat<br />
Josef Buchner GmbH<br />
Gewerber<strong>in</strong>g 6, D-86922 Eres<strong>in</strong>g<br />
Tel. 08193/998090, Fax 08193/998091<br />
www.schmiedebronce.de<br />
PARTNER DER<br />
XI. BIENNALE<br />
KOLBERMOOR<br />
A<br />
Hotel<br />
Hei<strong>der</strong><br />
Rosenheimer Straße 35<br />
83059 <strong>Kolbermoor</strong><br />
Tel: 08031/23 25 40<br />
Fax: 08031/91 41 0<br />
E-mail: <strong>in</strong>fo@hotel-hei<strong>der</strong>.de<br />
Web: www.hotel-hei<strong>der</strong>.de<br />
Im Stadtzentrum von <strong>Kolbermoor</strong><br />
Gegenüber dem Neuen Rathaus<br />
Kostenloses W-LAN<br />
Kostenlose Parkplätze<br />
34
Partner 2020<br />
Herzlich willkommen<br />
Wir laden BeNeLux nach <strong>Kolbermoor</strong> e<strong>in</strong><br />
<strong>Schmied</strong>e und Metallgestalter aus Belgien, den Nie<strong>der</strong>landen und Luxemburg s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong> <strong>XII</strong>I. <strong>Biennale</strong><br />
im Jahr 2020 nach <strong>Kolbermoor</strong> e<strong>in</strong>geladen. Wir freuen uns auf viele Teilnehmer und Aussteller.<br />
In diesem Jahr zeigten die Nie<strong>der</strong>ländischen <strong>Schmied</strong>e, was sie drauf haben: Bei<br />
e<strong>in</strong>em großen <strong>Schmied</strong>efest auf <strong>der</strong> Ru<strong>in</strong>e Schaesberg waren gut 80 <strong>Schmied</strong>e<br />
dabei. Darumter auch viele Luxemburger und Belgier.<br />
Anzeigen<br />
Foto: Peter Elgaß<br />
Das Gute liegt oft so nahe. Nachdem wir heuer die<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus Skand<strong>in</strong>avien <strong>in</strong><br />
<strong>Kolbermoor</strong> zu Gast hatten, laden wir für die nächste<br />
<strong>Biennale</strong> die <strong>Schmied</strong>efreunde aus Benelux nach <strong>Kolbermoor</strong><br />
e<strong>in</strong>. Bereits im Juni 2020 soll die Gastland-<br />
Ausstellung im Rathaus und im Rathauspark <strong>in</strong>stalliert<br />
werden. Drei Monate lang bieten wir den Metallgestaltern<br />
aus den drei Län<strong>der</strong>n die Gelegenheit, mitten<br />
<strong>in</strong> den bayerischen Landen auszustellen.<br />
Seit 2012 ist es bei <strong>der</strong> Internationalen <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Kolbermoor</strong> üblich, spezielle E<strong>in</strong>ladungen an europäische<br />
Nachbarn auszusprechen. Auch bei den <strong>Schmied</strong>evorführungen<br />
und den Referaten sollen diesmal die<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus den Nie<strong>der</strong>landen Belgien<br />
und Luxemburg das Wort haben und Taten folgen<br />
lassen.<br />
36
Besuchen Sie die größte Fachbuchhandlung für <strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
am <strong>Schmied</strong>eplatz. Das gesamte Buchangebot des Verlags HEPHAISTOS können Sie<br />
<strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> »anfassen«, re<strong>in</strong>schmökern und kaufen.<br />
METALL<br />
DESIGN<br />
<strong>2018</strong><br />
<strong>in</strong>ternational<br />
Claudio Bottero<br />
Alfred Bullermann<br />
Hubertus Dünnebacke<br />
Andreas Hafen<br />
Takayoshi Kom<strong>in</strong>e<br />
L<strong>in</strong>as Lesciauskas<br />
Hugo Naegels<br />
Roma<strong>in</strong> Schleich<br />
Ulrich <strong>Schmied</strong><br />
BÜCHER UND MEDIEN<br />
Verlag HEPHAISTOS · Gnadenberger Weg 4 · D-87509 Immenstadt-Werdenste<strong>in</strong> · Tel. +49 (0)8379/728016 ·<br />
Fax +49 (0)8379/728018 · E-Mail: hephaistos@metall-aktiv.de · Internet: www.metall-aktiv.de
Ausbildung<br />
So lernt <strong>der</strong> Nachwuchs<br />
Betriebe zeigen wie sie Arbeiten<br />
Die beiden Betriebe haben dieses Jahr schon auf <strong>der</strong> Handwerksmesse <strong>in</strong> München mit Ihren Vorführungen<br />
Aufsehen erregt. Mart<strong>in</strong> Breidenbach aus Peit<strong>in</strong>g bildet mit se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> zusammen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Betrieb mehrere Lehrl<strong>in</strong>ge nach mo<strong>der</strong>nsten Gesichtspunkte aus. Wie? Das zeigt er an se<strong>in</strong>em Stand <strong>in</strong><br />
<strong>Kolbermoor</strong> nicht nur live, son<strong>der</strong>n auch mit Schauobjekten. E<strong>in</strong>e weite Anreise hat Wolf-Dieter Wittig,<br />
<strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> ältesten Familienschmiede <strong>in</strong> Deutschland, <strong>der</strong> Krellschen <strong>Schmied</strong>e (anno 1678) <strong>in</strong> Wernigerode.<br />
Er hat ebenfalls e<strong>in</strong>en eigenen Stand mit allem was zu e<strong>in</strong>er mobilen <strong>Schmied</strong>e gehört.<br />
Seit dem Film „Der letzte Se<strong>in</strong>es Standes“ von Felix Kuby glauben viele<br />
Leute, dass <strong>der</strong> Titel <strong>der</strong> Wahrheit entspräche. Gottseidank ist das<br />
nicht so. Metallgestaltung und <strong>Schmied</strong>en ist ganz im Gegenteil stark<br />
im Trend. Viele Menschen haben die Massenware satt und wünschen<br />
sich wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuell gestaltete D<strong>in</strong>ge. Metallgestalter und <strong>Schmied</strong>e<br />
s<strong>in</strong>d hier gefragter denn je. Ausbildung <strong>in</strong> diesem Beruf hat Zukunft.<br />
Die beiden Stände zeigen, worauf es beim <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Metallgestaltung<br />
ankommt. Und das <strong>Schmied</strong>en gehört absolut dazu.<br />
Anzeige<br />
Wir s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong> dabei!<br />
Genießen Sie bei uns:<br />
Frisch gerösteten Kaffee<br />
vom Allerfe<strong>in</strong>sten<br />
und jetzt auch Stachelbier<br />
Michael Rass, Echter Scheidlkaffee®, Burgfeldstr. 12a, 83026 Rosenheim,<br />
Kontakt: Telefon: 08031 268993, Telefax: 08031 268994,<br />
E-Mail: rass@echter-scheidlkaffee.de, www.echter-scheidlkaffee.de<br />
38
Anzeigen<br />
<strong>Kolbermoor</strong><br />
Neuer <strong>Schmied</strong>ekurs<br />
mit den <strong>Schmied</strong>emeistern Michael Ertlmeier und Johann Reif<br />
Freitag, 28.September <strong>2018</strong><br />
15-18 Uhr<br />
Samstag, 29.September <strong>2018</strong> 9.30-16 Uhr<br />
Rathausplatz 1<br />
83059 <strong>Kolbermoor</strong><br />
Tel.: 08031 98338<br />
Fax: 08031 97473<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@vhs-kolbermoor.de<br />
Positionieren<br />
Richten<br />
Biegen<br />
C . B . S<br />
39
Zuschauen<br />
<strong>Schmied</strong>earbeiten damals<br />
Eggenz<strong>in</strong>ken und Eisstöcke<br />
Der Dorfschmied war <strong>in</strong> früheren Zeiten Reperateur und Konstrukteur im Ort. Neben dem Pferdebeschlag<br />
war er für alles Metallene zuständig. Erlötete die Gießkanne <strong>der</strong> Oma, baute Scharniere für die<br />
großen Scheunentore, sorgte dafür, dass die Toten e<strong>in</strong> letztes Denkmal bekamen und reparierte auch<br />
landwirtschaftliches Gerät. Wir lassen am Sonntag alte <strong>Schmied</strong>etechniken wie<strong>der</strong> aufleben<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> versuchen<br />
wir immer wie<strong>der</strong>, Hauptarbeitsgebiete<br />
früherer Dorfschmiede zu<br />
rekonstruieren und das historische Wissen<br />
wach zu halten. Zu den üblichen Arbeiten<br />
e<strong>in</strong>es Dorfschmiedes um 1900<br />
gehörte <strong>der</strong> Hufbeschlag, das Herstellen<br />
landwirtschaftlicher Geräte und <strong>der</strong>en<br />
Reparatur. Unser Team-Mitglied Robert<br />
Schwaiger und se<strong>in</strong> Geselle Daniel Mack<br />
haben sich bereit erklärt, am Samstagnachmittag<br />
und Sonntagvormittag vorzuführen,<br />
Wie Eggen hergestellt und<br />
<strong>der</strong>en Eggenz<strong>in</strong>ken geschmiedet und verarbeitet<br />
wurden.<br />
E<strong>in</strong>e Egge ist e<strong>in</strong> landwirtschaftliches<br />
Bodenbearbeitungsgerät mit Z<strong>in</strong>ken, die<br />
durch den Boden bewegt werden. Sie<br />
wird e<strong>in</strong>gesetzt, um die obere Bodenschicht<br />
zu lockern, Erdschollen zu zerkle<strong>in</strong>ern,<br />
e<strong>in</strong>e gute Krümelung für die<br />
Saatbettbereitung herzustellen und um<br />
Unkraut zu bekämpfen. Nach <strong>der</strong> Breitsaat<br />
dient die Egge zur E<strong>in</strong>arbeitung des<br />
Saatgutes. Eggen können mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
scharf <strong>in</strong> den Boden e<strong>in</strong>greifen.<br />
Früher bestand <strong>der</strong> Rahmen e<strong>in</strong>er Egge<br />
immer aus Holz und die geschmiedeten<br />
Z<strong>in</strong>ken wurden an den Querstreben befestigt.<br />
Diese Holzeggen wurden zu Zeiten,<br />
als es noch ke<strong>in</strong>e Landmasch<strong>in</strong>en gab<br />
von Pferden über den Acker gezogen.<br />
Heute werden Eggen komplett aus Metall<br />
gefertigt und an schwere Zugmasch<strong>in</strong>en<br />
gehängt. Holzeggen mir Eisenz<strong>in</strong>ken f<strong>in</strong>det<br />
man heute gelegentlich noch <strong>in</strong> Mu-<br />
E<strong>in</strong>e rekonstruierte Holz-Egge als Schaustück (oben). E<strong>in</strong> Fragment e<strong>in</strong>er Egge zeigt, wie die Befestigung gestaltet wurde (Foto oben)<br />
40
Anzeigen<br />
Wir organisieren<br />
die BIENNALE<br />
<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e<br />
<strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong><br />
Robert Schwaiger (li.) und Daniel Mack werden die Eggenz<strong>in</strong>ken<br />
schmieden und auch den Eisenr<strong>in</strong>g des Eisstockes aufziehen.<br />
Mit von <strong>der</strong> Partie wied Johann Neuschmid Jun. se<strong>in</strong><br />
Heute wird High-Tech-<br />
Material für Eisstöcke<br />
verwendet. Früher wurden<br />
die Holzscheiben durch e<strong>in</strong>en<br />
Eisenr<strong>in</strong>g zusammengehalten.<br />
an diesem Museumstück ist<br />
<strong>der</strong> R<strong>in</strong>g gut zu erkennen<br />
Werden Sie tätiges o<strong>der</strong> för<strong>der</strong>ndes Mitglied<br />
(o<strong>der</strong> beides) <strong>in</strong> unserer Organisation<br />
für nur 30 Euro Beitrag pro Jahr.<br />
Beitrittserklärungen gibt es im <strong>Biennale</strong>-Büro <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Schule am <strong>Schmied</strong>eplatz und im Internet<br />
www.metall-Zentrum.de<br />
Europäisches Zentrum<br />
für Zeitgemäße Metallgestaltung<br />
<strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> e.V.<br />
Maxlra<strong>in</strong>er<br />
Hopfazupfafest<br />
So, 26. August<br />
Das große Familienfest <strong>in</strong> Maxlra<strong>in</strong><br />
von 10 bis 18 Uhr<br />
Auf geht‘s <strong>in</strong> den südlichsten Hopfengarten Bayerns!<br />
Je<strong>der</strong> ist zum Hopfa zupfa e<strong>in</strong>geladen, e<strong>in</strong> Vergnügen<br />
für Groß und Kle<strong>in</strong>. Viel Musi, Tanz, Schmankerl und<br />
Aktionen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> sorgen für e<strong>in</strong> gelungenes Fest für die<br />
ganze Familie. Infos: www.maxlra<strong>in</strong>.de<br />
seen. Das Wissen über die Herstellung ist aber noch<br />
nicht verloren gegangen – Robert und Daniel werden<br />
es beweisen.<br />
Bis zum Redaktionsschluss war noch nicht ganz klar,<br />
ob es auch noch e<strong>in</strong>e weitere Vorführung e<strong>in</strong>er alten<br />
Technik gibt: Eisstockschießen war und ist e<strong>in</strong>e beliebte<br />
Freizeitbeschäftigung im W<strong>in</strong>ter. Früher waren die<br />
Eisstöcke aus Holz und rund um die Basis wurden sie<br />
durch e<strong>in</strong>en massiven Eisenr<strong>in</strong>g zusammengehalten.<br />
Dieser Eisenr<strong>in</strong>g musste warm auf den Holzrahmen<br />
aufgezogen werden. Auch diese Technik soll bei <strong>der</strong><br />
<strong>Biennale</strong> am Sonntagvormittag gezeigt werden.<br />
41
Zuschauen<br />
Kupfer kreativ<br />
mit Manfred Wirth<br />
Seit Jahren bereichert Manfred Wirth mit se<strong>in</strong>em<br />
„Kupferstand“ die <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>. Becher,<br />
Zeiger für Kirchturmuhren, e<strong>in</strong>en Brunnen<br />
und viele liebenswerte Kle<strong>in</strong>igkeiten hat <strong>der</strong><br />
Künstler bereits vor Publikum hergestellt, Er ist<br />
wie<strong>der</strong> mit von <strong>der</strong> Partie.<br />
Auch bei <strong>der</strong> <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong><br />
hat sich Manfred<br />
Wirth wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e spezielle<br />
Aufgabe gestellt. Er wird das<br />
Gründungsteam <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong><br />
auf se<strong>in</strong>e spezielle Weise<br />
verewigen. Er fertigt e<strong>in</strong>e Tafel<br />
aus Kupferblech <strong>in</strong> Form<br />
e<strong>in</strong>es aufgeschlagenen Buches<br />
mit dem Logo des För<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>s.<br />
E<strong>in</strong>graviert s<strong>in</strong>d<br />
auf e<strong>in</strong>er Buchseite die Namen<br />
<strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> des Europäischen<br />
Zentrums für Zeitgemäße Metallgestal<br />
tung. Das Buch kommt auf e<strong>in</strong>en Sockel von<br />
etwa e<strong>in</strong>em Meter Höhe, ebenfalls aus Kupferblech<br />
(Amboss mit Mooskolben).<br />
Die gesamte Arbeit wird <strong>in</strong> Moosburg, <strong>der</strong> Heimatstadt<br />
von Manfred Wirth vorbereitet und während<br />
<strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> vor hoffentlich zahlreichem<br />
Publikum vollendet.<br />
Bei <strong>der</strong> letzten<br />
<strong>Biennale</strong> wurde <strong>der</strong><br />
Brunnen hergestellt<br />
(Fotos rechts). Wie<br />
immer wird Manfred<br />
Wirth auch<br />
se<strong>in</strong>e Kupferbecher<br />
dabei haben (oben)<br />
Anzeige<br />
42
Anzeige