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Burgenland Mitte Juni 2019 - Nr. 318

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Ibiza-Video<br />

keine Hexerei<br />

Bezirk Oberpullendorf<br />

wenig zukunftsfit?<br />

Auf dem Weg<br />

zur Bio-Region<br />

Vom Ringelspiel<br />

und Autodrom<br />

3–4<br />

10<br />

12–17<br />

22–23<br />

<strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

1


Inhalt<br />

In dieser Ausgabe lesen Sie unter anderem:<br />

Frauen im<br />

Gemeinderat<br />

6<br />

Miss <strong>Burgenland</strong> spricht<br />

perfekt Japanisch<br />

8<br />

Ist der Bezirk<br />

Oberpullendorf wenig<br />

zukunftsfit?<br />

10<br />

Auf dem Weg zur<br />

Bio-Region<br />

12–17<br />

Vom Ringelspiel<br />

und Autodrom<br />

22–23<br />

Foto: Friedl<br />

Foto: Tesch<br />

Foto: Günter Menzl - adobe.stock.com<br />

Foto: Tesch<br />

Werte Leserinnen und Leser!<br />

Diesmal liefert BURGENLAND MITTE top aktuelle und exklusive Informationen.<br />

Für Wissbegierige und Neugierige, für Spitzfindige und<br />

Tiefsinnige, für Bodenständige und Genussfreudige.<br />

Ganz Österreich redet über das Ibiza-Video. Und ein Berufsstand<br />

kommt dabei gar nicht gut weg: die Detektive. Bei uns reden die zwei<br />

einzigen Berufsdetektive der Region über das Video und über ihren<br />

interessanten Job – ein seltener Einblick.<br />

Im politischen Scheinwerferlicht steht gerade eine Frau: die erste<br />

Bundeskanzlerin. Wir schauen auch auf politisch aktive Frauen – in<br />

den Gemeinderäten. Wir bringen eine exklusive Reihung, in welcher<br />

Gemeinde die meisten und in welchen eher wenige gewählt wurden.<br />

Für Diskussionen wird eine andere Reihung sorgen: Ein Beratungsunternehmen<br />

hat untersucht, wie „zukunftsfit“ die österreichischen<br />

Bezirke sind. Der Bezirk Oberpullendorf wurde an die 93. Stelle von<br />

94 gereiht. Wir bringen die Gründe.<br />

Herzeigbar ist der Bezirk aber sehr wohl. Zum Beispiel kommt die neue<br />

Miss <strong>Burgenland</strong> aus Kaisersdorf. Und sie ist nicht nur sehr hübsch,<br />

sie spricht auch akzentfrei Japanisch. Ein facettenreiches Porträt.<br />

Aber auch anderswo fallen <strong>Mitte</strong>lburgenländerinnen auf. An der Fachhochschule<br />

<strong>Burgenland</strong> ist der Frauenanteil überraschend hoch. Und<br />

den Chef stellen wir auch. Allerdings ist es ein Mann, ein Kobersdorfer.<br />

In der Schwerpunkt-Story geht es um die Zukunft. Kompakt und exklusiv<br />

wird analysiert, wo das <strong>Mitte</strong>lburgenland steht – auf dem Weg<br />

zur Bio-Region. Jeder vierte unserer landwirtschaftlichen Betriebe<br />

wirtschaftet biologisch. Und jährlich werden es mehr.<br />

Und dann berichten wir noch allerhand aus dem Blaufränkischland.<br />

Zum Beispiel, dass reiche Chinesen mit Deutschkreutzer Rotwein – in<br />

riesigen Weinflaschen – Hochzeit feiern.<br />

Einen schönen Sommer, erholsam und inspirierend, wünscht Ihr<br />

Impressum<br />

14<br />

Foto: Pastorek<br />

Prof. Mag. Hans Tesch<br />

Chefredakteur<br />

PS: Ein Wunsch zum Schluss: Wenn Ihnen etwas gefällt, nicht gefällt<br />

oder fehlt, sagen Sie es mir: am Telefon unter 0664/627 83 97 oder<br />

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Ibiza-Video:<br />

Das sagen die mittelburgenländischen<br />

Detektive<br />

Das Ibiza-Video hat große politische Folgewirkungen in Österreich gezeigt. Und die Suche nach den Herstellern rückt<br />

eine Berufsgruppe in den <strong>Mitte</strong>lpunkt: die Detektive. Hans Tesch hat die beiden mittelburgenländischen Berufsdetektive<br />

getroffen und mit ihnen über das Video und ihren Job gesprochen.<br />

„Ein Ibiza-Video? Ich würde es nicht machen,<br />

auch wenn man mir viel Geld bietet“,<br />

sagt Detektei-Chef Stefan Weber aus<br />

Weingraben. „Technisch ist es ganz einfach.<br />

Hexerei ist es keine, überhaupt nicht!“ Ganz<br />

ähnlich äußert sich Oskar Schlapschy, Berufsdetektiv<br />

aus Rattersdorf: „Was erlaubt<br />

ist, wird gemacht. Als seriöser Detektiv muss<br />

man solche Aufträge wie das Ibiza-Video<br />

aber ablehnen.“<br />

„Ich war der Platzhirsch!“<br />

Stefan Weber verfolgt die Video-Diskussion<br />

auch aus einem anderen Grund. Mit<br />

einem der mutmaßlichen Ibiza-Video-Detektive<br />

hat er früher einmal zusammengearbeitet.<br />

„Wir waren beide Angestellte, Anfang<br />

der 90er-Jahre, 92, 93“, sagt Weber. Dem<br />

damaligen Kollegen hätte er die Verstrickung<br />

in den konkreten Fall „nicht zugetraut“.<br />

Webvtec nennt sich die Detektei, die von<br />

Weingraben aus mit vier Mitarbeitern Aufträge<br />

in ganz Österreich ausführt. Zum Gespräch<br />

mit BURGENLAND MITTE kommt der<br />

Firmenchef aus Salzburg und erinnert sich an<br />

seine erfolgreichen Jahre: „Ich war groß im<br />

Geschäft, habe für große Einkaufszentren<br />

gearbeitet und dort sogar den Sicherheitsdienst<br />

überwacht.“ Sein Detektiv-Büro habe<br />

bis vor 12 Jahren 26 Mitarbeiter gehabt –<br />

und auch einen Sitz in Graz und in Wien: „Ich<br />

war damals der Platzhirsch.“<br />

In der Branche hat Weber, der zuvor Abteilungsleiter<br />

in einer Armaturenfabrik war, vor<br />

25 Jahren mit Aufträgen für Überwachungen<br />

begonnen: „Damals waren in den Geschäften<br />

noch nicht so viele Kameras installiert.<br />

Ich habe sogar eine Prämie für jeden Ladendieb<br />

bekommen“, denkt Weber mit einem<br />

Schmunzeln an die Anfänge. „Ich war<br />

nur unterwegs. Wir haben alles abgedeckt.<br />

Vom Verdacht auf Personaldiebstahl bis zu<br />

verdeckten Überwachungen. Wir haben Seitensprung-Beweise<br />

gesucht und persönliche<br />

Erkundungen durchgeführt, ob zum Beispiel<br />

die Nichte etwas mit Drogen zu tun hat.“<br />

50 Euro pro Stunde<br />

Oskar Schlapschy verdient in erster Linie<br />

sein Geld mit Untreue und Ehebrüchen. „Ungefähr<br />

gleich viele Frauen und Männer zählen<br />

zu meinen Kunden. Und alle brauchen<br />

gerichtlich verwertbares Beweismaterial<br />

für die Vermögensaufteilung bei der Scheidung.“<br />

Kontaktiert wird er via Internet, über<br />

das Branchenverzeichnis oder von Rechtsanwaltskanzleien,<br />

mit denen er zusammenarbeitet.<br />

Dann spricht sich der Detektiv mit<br />

dem Klienten ab, um sich auf die „Zielperson“<br />

einstellen zu können: Wie ist der Ehepartner<br />

gestrickt? Wie ist er psychisch drauf?<br />

Oft ist es mit einem Einsatz von drei bis<br />

vier Stunden abgetan. Wenn ein besonders<br />

vorsichtiger Typ zu observieren ist, kann es<br />

Monate dauern. Bezahlt wird nach erfolgter<br />

Leistung – nach Bericht und Abrechnung.<br />

„Es werden Stunden und Kilometergeld verrechnet,<br />

oder es wird im Vorhinein eine Pauschale<br />

vereinbart.“ Etwa 50 Euro pro Stunde<br />

verlangt Schlapschy bei Observierungen.<br />

Verdeckte Video-Überwachungen<br />

Auf der Firmenwebsite von Stefan Weber<br />

erkennt man schon, wo jetzt – mit vier Mitarbeitern<br />

– seine Schwerpunkte liegen. Er<br />

bietet digitale Überwachungsanlagen zum<br />

Kauf an. Im Set gibt es zum Beispiel einen<br />

Digitalrecorder, neun Farbkameras und einen<br />

Farbmonitor schon um 1.900 Euro zu<br />

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<strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

3


Weber gilt als Spezialist für die Installation<br />

von verdeckten Video-Überwachungsanlagen.<br />

„Die eingesetzten, extrem kleinen Kameras<br />

können überall fast ‚unsichtbar’ installiert<br />

werden. Die Aufzeichnung erfolgt durch<br />

einen digitalen Bildspeicher mit integriertem<br />

‚Wasserzeichen’. So können keine nachträglichen<br />

Veränderungen der Aufnahmen vorgenommen<br />

werden“, weiß der Experte und<br />

stellt eines rechtlich klar: „Eine verdeckte Video-Überwachung<br />

ist bei begründetem Verdacht<br />

von Straftaten grundsätzlich zulässig.<br />

Oftmals ist es das letzte <strong>Mitte</strong>l, um Straftaten<br />

aufzuklären.“<br />

Service für Supermärkte<br />

Schon seit seinen ersten Tagen als Detektiv<br />

hat Stefan Weber für große Supermärkten<br />

und Handelsketten gearbeitet. Bis heute.<br />

Waren es früher vor allem Video-Überwachungen<br />

gegen Ladendiebstahl und verdeckte<br />

Überwachungen bei vermutetem<br />

Personaldiebstahl oder Krankenstandskontrollen,<br />

so sind es heute sehr oft Datensicherungen.<br />

Hier sei höchste Flexibilität gefragt:<br />

„Bei Raubüberfällen in Supermärkten muss<br />

die Datensicherung binnen 24 Stunden erfolgen.<br />

Hier wird unter Zeitdruck gearbeitet.<br />

Das Video-Material darf nämlich maximal<br />

72 Stunden gespeichert sein“, erklärt Weber,<br />

der nach der Sicherung das Material der<br />

Polizei übergibt.<br />

Als Ermittler unterwegs<br />

Oskar Schlapschy war lange Zeit bei der<br />

Detektiv-Ausrüstung des Oskar Schlapschy<br />

Zollwache und bei der Polizei. Vor mehr als<br />

sechs Jahren hat er das reglementierte Gewerbe<br />

angemeldet und ist meist als Ermittler<br />

unterwegs: „Erfolgreicher ist man, wenn sich<br />

zu Observierende weiter weg vom Wohnort<br />

aufhalten, zum Beispiel in einem anderen<br />

Bundesland. Dort fühlt er oder sie sich nicht<br />

verfolgt.“ Und worauf ist Schlapschy besonders<br />

stolz? „Im besten Fall ist der ermittelte<br />

Beweis so kompromittierend, dass sich der<br />

oder die Betroffene nicht vor Gericht zu gehen<br />

traut, um zum Beispiel die ‚In-flagranti’-Fotos<br />

nicht öffentlich zu machen.“<br />

Vor Gericht gelten nicht nur Fotos als<br />

Beweismaterial, auch die mündlich vorgetragene<br />

Beobachtung eines Detektivs zählt.<br />

Hilfreich bei der Zeugenaussage ist – so<br />

Schlapschy – jedenfalls ein detaillierter Bericht,<br />

mit Datum und exakten Uhrzeiten.<br />

Mit seinen aufgeklärten Fällen ist der Berufsdetektiv<br />

zufrieden: „Ich habe genügend<br />

ertappt“, sagt er und verweist darauf, dass<br />

auch etwas Glück dazu gehört: „Einmal habe<br />

ich auch einen richtigen Schwerverbrecher<br />

erwischt. Er wurde polizeilich gesucht; ich<br />

habe ihn bei einem Diebstahl gestellt.“<br />

Falsches Bild aus TV-Serien<br />

Es gibt viele beliebte Fernseh-Detektive<br />

wie Josef Matula oder Georg Wilsberg. Die<br />

Wirklichkeit sei aber anders, meint Schlapschy:<br />

„Die TV-Detektive vermitteln ein falsches<br />

und unrealistisches Bild, vor allem<br />

bei Verfolgungsjagden mit dem Auto in einer<br />

Stadt.“<br />

Schon das Observieren kann schwierig<br />

sein, sagt Schlapschy und nennt ein Beispiel<br />

aus Graz: „Bei einer Observation zur Aufklärung<br />

einer Einbruchsserie bin ich öfters mit<br />

meinem Auto in einer Seitenstraße gestanden.<br />

Anrainern ist mein burgenländisches<br />

Kennzeichen aufgefallen, und das haben sie<br />

der Polizei gemeldet.“ Das habe sich schnell<br />

aufklären lassen. „Wenn man auf keinen Fall<br />

auffallen darf – bei einem heiklen Fall, wo es<br />

um viel geht – nimmt man einen Leihwagen<br />

aus der Region. Das kommt aber teurer.“<br />

Ein Traumberuf?<br />

Der Beruf des Detektivs ist in Österreich<br />

– anders als in Deutschland – streng reglementiert.<br />

So ist eine Befähigungsprüfung abzulegen,<br />

bei der auch die rechtlichen Möglichkeiten<br />

und Grenzen der Detektiv-Arbeit<br />

abgefragt werden.<br />

Die Unterschiede zwischen Theorie und<br />

Wirklichkeit sind bei diesem Beruf sehr groß,<br />

wie viele Beispiele zeigen. Bei Überwachungen<br />

verwenden Detektive oft GPS-Geräte<br />

mit starkem Magnet, das auf der Bodenplatte<br />

des Pkws befestigt wird. So wird die<br />

Autofahrt auf einem Handy verfolgbar. Bei<br />

fremden Autos ist das verboten! Hat sich<br />

Stefan Weber immer an solche Vorschriften<br />

gehalten? Seine Antwort fällt kryptisch aus:<br />

„Als Detektiv musst du Resultate vorweisen.<br />

Was immer du dafür tust, draufkommen dürfen<br />

sie dir nicht!“<br />

Knopflochkamera und Prinzipien<br />

Einsteigen auf ein Grundstück? „Im Prinzip<br />

nicht!“, sagt Oskar Schlapschy und zeigt ein<br />

paar Hilfsmittel aus seiner Detektiv-Ausrüstung:<br />

Sein Videoaufzeichnungsgerät ist ein<br />

am Körper tragbarer digitaler Minirekorder<br />

mit Knopflochkamera für Hemden und Blusen;<br />

klein, mobil und äußerst unauffällig in<br />

der Handhabung. Anders seine wuchtige<br />

Kamera mit enormer Brennweite: „Die digitale<br />

Kamera mit Riesenzoom ist sehr praktisch.<br />

Auch aus einer Entfernung von 100 Metern<br />

liefert sie noch beste Bilder.“ Gute Hilfsmittel<br />

sind für den Ermittler aus Rattersdorf sehr<br />

wichtig: „Manchmal hat man nämlich nur eine<br />

einzige Chance für einen Beweis!“<br />

Stefan Weber, der Detektiv aus Weingraben,<br />

kennt und schätzt die beruflichen Hilfsmittel<br />

und Tricks. Dessen ungeachtet lässt<br />

er sich bei seiner Arbeit von klaren Prinzipien<br />

leiten: „Ich nehme keine Aufträge von Bekannten<br />

an. Rechtsanwälte von Mandanten<br />

frage ich, was genau gebraucht wird. Und<br />

ich frage immer, was jemand mit dem Material<br />

macht, das ich besorgen soll.“<br />

Technisch ist das Ibiza-Video keine Besonderheit.<br />

Hinsichtlich Vorgangsweise und<br />

Prinzipien sind rund um die Produktion und<br />

die Veröffentlichung – auch für die beiden<br />

Detektive – viele Fragen offen.<br />

Fotos: Tesch (2)<br />

Stefan Weber, einst "Platzhirsch" der Branche<br />

Hans Tesch<br />

4 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


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5


Bgm. NR-Abg. Klaudia Friedl Bgm. Angelika Mileder Gemeinderätin Viktoria Kuzmits<br />

Frauen im Gemeinderat:<br />

keine Chance gegen die Männer<br />

Die Mehrheit der Wähler im Bezirk ist weiblich, die große Mehrheit der Gemeinderäte stellen aber die Männer.<br />

Und unter den 28 Bürgermeistern finden sich nur zwei Frauen. Die positive Nachricht: Von Wahl zu Wahl steigt<br />

die Zahl der Gemeinderätinnen im <strong>Mitte</strong>lburgenland. Eine exklusive Analyse und ein Ranking der Gemeinden.<br />

Mag. Viktoria Kuzmits aus Kroatisch<br />

Geresdorf ist neu im<br />

Gemeinderat von Nikitsch. Sie ist<br />

eine der 154 Frauen im Bezirk, die<br />

vor zwei Jahren in den Gemeinderat<br />

gewählt wurden. „Ich war<br />

vorher bei der Jungen Volkspartei<br />

und habe dort miterlebt, dass man<br />

nur etwas bewegen kann, wenn<br />

man dabei ist. Meine Leidenschaft<br />

zur Politik kommt auch aus dem<br />

Elternhaus, mein Vater war lange<br />

Jahre Gemeinderat und Vizebürgermeister.“<br />

Die 26-jährige Viktoria<br />

unterrichtet Englisch und Russisch<br />

an einer Tourismusschule in Wien.<br />

Der Frauenanteil im Bezirk liegt<br />

bei 27 Prozent – und damit höher<br />

als der <strong>Burgenland</strong>-Durchschnitt<br />

und deutlich höher als der Österreich-Durchschnitt.<br />

Bei der ÖVP<br />

liegt der Frauenanteil im Bezirk bei<br />

fast 28 Prozent, bei der SPÖ bei<br />

22,5 Prozent.<br />

Weingraben ist stolz<br />

An der Spitze der 28 Gemeinden<br />

des Bezirks steht die 360-Einwohner-Gemeinde<br />

Weingraben.<br />

Hier ist mehr als die Hälfte der<br />

Gemeinderatssitze mit Frauen<br />

besetzt. Weingraben ist eine von<br />

drei burgenländischen Gemeinden<br />

mit Frauen-Mehrheit. Bürgermeister<br />

Peter Kohlmann von der<br />

SPÖ ist stolz auf seine Gemeinde:<br />

„Ich habe schon bewusst darauf<br />

geschaut, dass Frauen in meinem<br />

Team der SPÖ dabei sind. Ebenso<br />

auch verschiedene Altersklassen.<br />

Dass die ÖVP auch mehr Frauen<br />

hat, macht unsere Spitzenposition<br />

aus.”<br />

Lackendorf sucht Frau<br />

Eine Gemeinde im Bezirk ohne<br />

eine einzige Frau im Gemeinderat:<br />

Lackendorf. Der Bürgermeister<br />

der 600-Einwohner-Gemeinde<br />

Werner Hofer von der SPÖ bedauert<br />

diese Situation: „Leider ist<br />

6 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

es so. Es wird immer schwieriger,<br />

jemanden für den Gemeinderat zu<br />

finden – egal ob Mann oder Frau.<br />

Wir bemühen uns immer, dass<br />

Frauen an wählbarer Stelle kandidieren<br />

können. Zuletzt ist es nicht<br />

gelungen.“ Werner Hofer ist sich<br />

persönlich keiner Schuld bewusst:<br />

„Frauen helfen in der Gemeinde<br />

tatkräftig mit, aber keine will sich<br />

an die politische Front stellen.“<br />

Zwei Bürgermeisterinnen<br />

Je höher das politische Amt in<br />

der Gemeinde, desto niedriger<br />

der Frauenanteil. Die zwei Bürgermeisterinnen<br />

im Bezirk machen<br />

gerade einmal sieben Prozent der<br />

Gemeinde-Chefs aus. Im ganzen<br />

<strong>Burgenland</strong> sieht es nicht besser<br />

aus: In den 171 Gemeinden stehen<br />

12 Bürgermeisterinnen an der<br />

Spitze.<br />

Seit 13 Jahren ist Klaudia<br />

Friedl Bürgermeisterin von Steinberg-Dörfl.<br />

Die SPÖ-Nationalratsabgeordnete<br />

war davor schon<br />

Gemeinderätin und Vizebürgermeisterin.<br />

Die 56-jährige Politikerin<br />

kennt die schönen und auch<br />

die Schattenseiten des Amtes:<br />

„Ich würde mich wieder aufstellen<br />

lassen. Das Amt ist allerdings<br />

sehr anstrengend, weil sehr viele<br />

Termine wahrzunehmen sind und<br />

weil die Leute sehr kritisch werden.<br />

Die Familie und die Politik<br />

sind schwer unter einen Hut zu<br />

bekommen. Bei manchen Familienfeiern<br />

bin ich nicht dabei. Privat<br />

muss ich auf vieles verzichten.“ In<br />

Summe überwiege aber das Positive,<br />

meint Friedl, die Frauen motivieren<br />

will, in die Gemeindepolitik<br />

zu gehen: „Ich verstehe die Zurückhaltung<br />

vieler Frauen, weil sie<br />

ihre Familien vor der Öffentlichkeit<br />

schützen wollen. Dennoch muss<br />

ich sagen: Bürgermeisterin ist ein<br />

vielseitiger Beruf.“ Als Gemeinderätin<br />

kann man starten.<br />

Erst seit zwei Jahren Bürgermeisterin<br />

ist Angelika Mileder aus<br />

Frankenau-Unterpullendorf. Die<br />

ÖVP-Politikerin ist 47 Jahre alt und<br />

eine von vier ÖVP-Bürgermeisterinnen<br />

im <strong>Burgenland</strong>. Die gelernte<br />

Schneidermeisterin war vor ihrer<br />

Wahl eine Periode im Gemeinderat:<br />

„Ich habe meine Zusage mit<br />

der Familie abgeklärt. Ich bereue<br />

es nicht, obwohl man Schläge einstecken<br />

muss.“ Mileder will gezielt<br />

mehr Frauen für den Gemeinderat<br />

gewinnen, ein paar konnte sie<br />

schon überzeugen: „Ich glaube,<br />

dass Frauen mehr bewirken können,<br />

weil sie einfühlsamer sind und<br />

flexibler. Frauen trauen sich auch<br />

mehr. Und wenn man wirklich will,<br />

lässt sich die Politik mit der Familie<br />

vereinbaren.“ Die Bürgermeisterin<br />

gibt aber zu, dass es schwierig ist:<br />

„Gemeindepolitik ist nach wie vor<br />

eine Männerdomäne. Ich persönlich<br />

kann mich durchsetzen, auch<br />

weil ich mit drei Brüdern aufgewachsen<br />

bin.“<br />

Mehr Frauen erwünscht<br />

Die beiden „Großparteien“ in<br />

den Gemeinderäten, ÖVP und<br />

SPÖ, sind mit dem Frauenanteil<br />

noch nicht zufrieden. Der<br />

ÖVP-Bezirksparteiobmann, Nationalratsabgeordneter<br />

DI Nikolaus<br />

Berlakovich, will mehr Frauen und<br />

Männer dazu bewegen, sich politisch<br />

zu engagieren: „Politik soll<br />

repräsentativ sein für die Bevölkerung.<br />

Eindeutig ist, dass der Frauenanteil<br />

in den letzten Jahren gesteigert<br />

werden konnte, dass die<br />

Frauen verstärkt bereit sind, sich<br />

einzubringen und die Gemeinde<br />

mitzugestalten. Das finde ich gut.“<br />

Die ÖVP verzeichnet im <strong>Mitte</strong>lburgenland<br />

seit der letzten Wahl<br />

in den Gemeinderäten einen Frauenanteil<br />

von 28 Prozent, die SPÖ<br />

einen von 22,5 Prozent. Der neue<br />

SPÖ-Bezirksparteivorsitzende,<br />

Landesrat Mag. Heinrich Dorner,<br />

freut sich über die leichte Steigerung<br />

in den letzten fünf Jahren:<br />

„Unser Ziel muss es sein, in den<br />

nächsten Jahren die Quote weiter<br />

zu steigern, damit die SPÖ auch<br />

auf lokaler Ebene weiblicher wird.“<br />

Die Mehrheit der Wähler im Bezirk<br />

ist schon weiblich, nämlich<br />

mit 51 Prozent. Zum Vergleich:<br />

Die Mehrheit der Gemeinderäte<br />

stellen mit 73 Prozent die Männer.<br />

Die Mehrheit ist in der Minderheit.<br />

Hans Tesch<br />

Frauen im Gemeinderat<br />

Mehr als 50 %<br />

53,9 % Weingraben<br />

30 bis 50 %<br />

47,6 % Steinberg-Dörfl<br />

42,9 % Neutal<br />

41,2 % Raiding<br />

40,9 % Frankenau-Unterpullendorf<br />

36,4 % Stoob<br />

34,1 % Oberpullendorf<br />

33,3 % Kaisersdorf<br />

30,8 % Deutschkreutz<br />

10 bis 30 %<br />

29,4 % Piringsdorf<br />

28,0 % Weppersdorf<br />

27,8 % Lutzmannsburg<br />

26,9 % Lockenhaus<br />

26,7 % Ritzing<br />

26,7 % Unterrabnitz-Schwendgraben<br />

25,0 % Horitschon<br />

25,0 % Mannersdorf<br />

23,8 % Draßmarkt<br />

23,5 % Oberloisdorf<br />

19,1 % Markt St. Martin<br />

18,2 % Lackenbach<br />

17,4 % Kobersdorf<br />

17,4 % Pilgersdorf<br />

16,7 % Nikitsch<br />

14,3 % Großwarasdorf<br />

14,3 % Neckenmarkt<br />

13,3 % Unterfrauenhaid<br />

0 % Lackendorf<br />

Es gibt 570 Gemeinderäte (inklusive<br />

Ersatz-Gemeinderäte) im Bezirk Oberpullendorf.<br />

Davon sind 154 Frauen,<br />

ergibt einen Frauenanteil von 27 %.<br />

Fotos: Mileder, Friedl, Kuzmits


Apotheke Oberpullendorf<br />

Apotheker<br />

Mag. Alfred Szczepanski<br />

Urlaubszeit:<br />

Reiseapotheke<br />

für Kinder<br />

Wir suchen<br />

Menschen mit<br />

Geschick und<br />

Hausverstand.<br />

DEIN JOB BEI FRIEDL STEINWERKE<br />

Wir sind ein etabliertes familiengeführtes<br />

Unternehmen in Weppersdorf, das sich auf<br />

die Herstellung von Betonsteinen für die Gartengestaltung<br />

spezialisiert hat. Wir erzeugen<br />

unsere Produkte mit Sorgfalt, Leidenschaft<br />

und viel Innovationsfreude.<br />

Um weiter wachsen zu können, wollen wir<br />

unser Team erweitern. Daher suchen wir motivierte<br />

und engagierte MitarbeiterInnen, die<br />

auch aus branchenfernen Berufen kommen<br />

können und die bereit sind, neue Tätigkeiten<br />

zu erlernen.<br />

Ergänzen Sie unser Team als<br />

- Maschinist/in<br />

- Disponent/in<br />

- Fakturist/in<br />

- Vertriebsmitarbeiter/in im<br />

Innendienst<br />

- techn. Verkäufer/in im Außendienst,<br />

Region Ostösterreich<br />

- Marketing-Assistent/in<br />

Details zu den offenen Stellen finden Sie auf<br />

www.steinwerke.at/jobs<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />

Sommer, Sonne, Ferienzeit –<br />

herrlich! Damit der Traum vom<br />

Urlaub nicht zu einem bösen<br />

Erwachen führt, sollte man vor<br />

allem für Kinder einige Vorkehrungen<br />

treffen. Von notwendigen<br />

Impfungen im Reiseland<br />

über die gut ausgestattete<br />

Reiseapotheke bis zum passenden<br />

Sonnenschutz gibt es<br />

für die kleinen Urlauber einiges<br />

zu beachten.<br />

Wer mit Kindern verreist, der<br />

muss nicht nur die passende<br />

Kleidung und Spielsachen<br />

in den Koffer packen, sondern<br />

auch eine auf das Kind und die<br />

Destination abgestimmte Reiseapotheke.<br />

Dabei sollte man sich<br />

folgende Fragen stellen: Wie alt<br />

ist das Kind? Wo geht die Reise<br />

hin? Welche Transportmittel<br />

werden genutzt? Welche Art von<br />

Reise wird geplant (Strandurlaub,<br />

Städtereise ...)? Wie lange dauert<br />

die Reise? Gibt es Grunderkrankungen<br />

wie Diabetes oder Allergien?<br />

Checkliste für die Reise<br />

Einen Überblick über die wichtigsten<br />

Dinge, die in das Reisegepäck<br />

gehören, verschafft man<br />

sich mit einer Checkliste: Verbandsmaterial<br />

und Produkte zur<br />

Wundversorgung, Fieberthermometer,<br />

bei Bedarf ausreichend<br />

Medikamente, die auch zuhause<br />

regelmäßig eingenommen werden<br />

müssen, <strong>Mitte</strong>l gegen Magen-/Darmerkrankungen,<br />

Helfer<br />

bei Erkältungskrankheiten (z.B.<br />

abschwellende Nasentropfen<br />

oder Sprays speziell bei Flugreisen),<br />

befeuchtende Augentropfen,<br />

Antihistaminika (z.B. bei<br />

Insektenstichen), <strong>Mitte</strong>l gegen<br />

Reiseübelkeit, Insektenschutz<br />

(abgestimmt auf das Alter des<br />

Kindes und das jeweilige Urlaubsland)<br />

und Sonnenschutz.<br />

Spezielle Ausstattung<br />

Zu diesen wichtigsten Produkten<br />

für die Reise können noch<br />

einige zusätzliche Helfer ins Gepäck,<br />

die im Falle des Falles viel<br />

Stress ersparen. So gibt es etwa<br />

Nasensprays mit abschwellender<br />

Wirkung, die den Druckausgleich<br />

im Flugzeug erleichtern. Ingwer<br />

lindert Übelkeit in Form von<br />

Bonbons oder Schleckern.<br />

Nach dem Schwimmen helfen<br />

austrocknende Ohrentropfen.<br />

Ein Moskitonetz braucht wenig<br />

Platz und ist eine gute Anschaffung.<br />

Wer mit einem Säugling<br />

verreist, der sollte darauf achten,<br />

die ge wohnte Säuglingsnahrung<br />

mitzunehmen oder ein<br />

Gel bei Zahnungsbeschwerden.<br />

Arzneiformen auf Reisen<br />

Besonders wichtig ist bei<br />

der Planung einer Reise, auch<br />

auf die richtige Arzneiform zu<br />

achten. Einige Medikamente<br />

reagieren sehr empfindlich auf<br />

Hitze. Oft sind Tropfen oder<br />

Sirupe empfehlenswert (etwa<br />

statt Zäpfchen), auch wenn sie<br />

im Reisegepäck etwas mehr<br />

Platz einnehmen. Diabetiker<br />

sollten darauf achten, das benötigte<br />

Insulin im Handgepäck<br />

zu transportieren, da die Temperaturen<br />

im Frachtraum eines<br />

Flugzeugs stark schwanken<br />

können. In Ländern mit niedrigeren<br />

hygienischen Standards<br />

empfiehlt es sich außerdem,<br />

bei Bedarf die eigenen sterilen<br />

Injektionssets mitzunehmen.<br />

Schutz vor Insekten<br />

und Sonne<br />

Insektenschutz ist nicht<br />

gleich Insektenschutz. Je nachdem,<br />

wo die Reise hingeht,<br />

gehört das passende Präparat<br />

ins Gepäck. Neben tropentauglichen<br />

Insektensprays, die<br />

für Kinder ab zwei Jahren zugelassen<br />

sind, gibt es auch <strong>Mitte</strong>l<br />

mit pflanzlichen Wirkstoffen.<br />

Grundsätzlich sollte der<br />

Sonnenschutz für Kinder immer<br />

einen sehr hohen Lichtschutzfaktor<br />

im UVA- und im<br />

UVB-Bereich haben, fotostabil<br />

sein und regelmäßig erneuert<br />

werden. Denken Sie auch an<br />

After-Sun-Pflege oder spezielle<br />

Produkte zur Behandlung von<br />

Sonnenbrand.<br />

Gerne beraten wir Sie ausführlich<br />

zum Thema Reiseimpfungen<br />

und passender Reiseapotheke.<br />

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<strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

7


Miss <strong>Burgenland</strong><br />

spricht perfekt<br />

Japanisch<br />

Die Mischung ihrer Gene hat’s in sich!<br />

Der Vater aus dem kleinen Kaisersdorf,<br />

die Mutter aus der Weltstadt Tokio. Miriam<br />

Millonig ist eine vielseitige, selbstbewusste<br />

und – wie jeder sehen kann – sehr hübsche<br />

Persönlichkeit, die den Titel „Miss <strong>Burgenland</strong>“<br />

zu Recht trägt.<br />

„Jetzt genieße ich es schon, Miss zu sein“,<br />

erzählt Miriam Millonig ein paar Wochen nach<br />

der Wahl. „Ich habe viele neue Menschen<br />

kennengelernt. Ich fühle mich sehr wohl auf<br />

der Bühne und auf dem Catwalk. Und auch<br />

die Fotoshootings gefallen mir sehr gut.“ Sie<br />

versuche, ihr Leben sehr abwechslungsreich<br />

zu gestalten. „Das Modeln für Mode und die<br />

Tätigkeit als Gesichtsmodel haben eine besondere<br />

Abwechslung gebracht“, sagt die<br />

23-Jährige.<br />

Möchte Vorbild sein<br />

Miriam will als Miss in der Öffentlichkeit<br />

wirken: „Die Persönlichkeit ist wichtig. Ich<br />

möchte Vorbild sein. Ich möchte jungen<br />

Mädchen Mut machen, selbstbewusst aufzutreten.<br />

Es ist ein schönes Gefühl, wenn<br />

man sich was traut.“ Der Gedanke, sich bei<br />

der Miss-Wahl zu bewerben, ist ihr schon in<br />

den letzten Jahren öfters gekommen. Auch<br />

ihre Mutter hat ihr geraten, mitzumachen.<br />

Letztendlich hat ein Bekannter über Instagram<br />

den Anstoß gegeben. Und sie hat<br />

spontan reagiert: „Jetzt wird’s Zeit. Entweder<br />

– oder.“ Und sie hat’s geschafft!<br />

Vielseitig, ehrgeizig, flexibel<br />

Miriam ist zweisprachig aufgewachsen,<br />

mit Deutsch und Japanisch. Und Professoren<br />

aus Tokio haben ihr bestätigt, dass<br />

sie das akzentfrei spricht. „Ich arbeite an<br />

mir selbst sehr hart. Ja, ich bin ehrgeizig.“<br />

Sie bezeichnet sich auch als vielseitig und<br />

flexibel. Und Lernen gehöre sogar zu ihren<br />

Hobbys: „Wenn ich lerne, vergesse ich alles<br />

andere um mich. Lernen macht mir Spaß.<br />

Und es entspannt mich sogar. Ich bin ein<br />

zufriedener Mensch, ein Mensch mit positiver<br />

Grundeinstellung. Ich versuche, in allen<br />

Sachen Freude zu empfinden. Und ich kann<br />

Leidenschaft empfinden.“<br />

„Mich ärgert nichts!“<br />

„Ich bin eine robuste Natur. Mich ärgert<br />

nichts!“, beschreibt sich die Miss <strong>Burgenland</strong><br />

mit eigenen Worten. Freude könne man ihr<br />

mit kleinen Dingen machen. Viel Wert lege<br />

sie auf Persönlichkeit und Charakter: „Ich bin<br />

ein ehrlicher und offener Mensch – und entwickle<br />

mich ständig weiter. Diese Weiterentwicklung<br />

meiner Persönlichkeit ist mir sehr<br />

wichtig. Aber so, dass ich mir dabei selbst<br />

treu bleibe.“<br />

Sie tanzt für ihr Leben gern<br />

„Ich habe lange Zeit Ballett getanzt, von<br />

klein auf. Ich hatte auch öffentliche Auftritte<br />

in der Staatsoper“, blickt die Miss <strong>Burgenland</strong><br />

auf ihre Kindheit zurück. „Ich musste<br />

diszipliniert sein. Ich habe gelernt, was Disziplin<br />

bedeutet.“ Sie tanzt auch heute noch<br />

gerne Gesellschaftstänze: „Ich habe in der<br />

Tanzschule Elmayer in Wien gelernt, das<br />

Gold-Star-Tanzleistungsabzeichen gemacht<br />

– und vor ein paar Jahren ebendort neben<br />

dem Studium auch als Tanzlehrerin gejobbt.“<br />

Model für Mama<br />

Miriams Mutter Kaori ist Modedesignerin<br />

und schneidert auch selbst, vor allem Damenmoden<br />

und Ballkleider. Und diese freut<br />

sich, jetzt einen Profi als Model zu haben. Ihre<br />

Oma – wie auch ihr Onkel – wohnt in der Nähe<br />

der Millionenstadt Tokio. Hat Miriam auch<br />

etwas typisch Japanisches? „Kann schon<br />

sein. Ich bin diszipliniert, pflichtbewusst, sehr<br />

rücksichtsvoll, höflich und bescheiden. Und<br />

Japaner sind zurückhaltender.“<br />

Entspannung bei der Oma<br />

in Kaisersdorf<br />

Miriam Millonig ist an Wochenenden öfters<br />

und gerne in Kaisersdorf bei ihrer Oma.<br />

Sie schätzt diese Tage im <strong>Mitte</strong>lburgenland.<br />

„Kaisersdorf, wo mein Vater geboren ist, ist<br />

ein ruhiger, schöner Ort zum Entspannen<br />

und Abschalten. Der Ort ist gut gegen den<br />

Lernstress“, schwärmt die Miss <strong>Burgenland</strong>.<br />

Und im Sommer genieße sie auch das<br />

Schwimmbad. „Als Miss hat man mich in<br />

Kaisersdorf sehr herzlich willkommen geheißen.<br />

Besonders Oma und Opa waren sehr<br />

stolz“, beschreibt Miriam Millonig die letzten<br />

Wochen. Und eines sei unverändert geblieben:<br />

„Oma Herma verwöhnt mich mit ihren<br />

Mehlspeisen – mit Nussstrudel und Bananen-Schoko-Kuchen.“<br />

Traumberuf Fernseh-Moderatorin<br />

Miriam ist Frühaufsteherin. Sie sieht sich<br />

als Energiebündel, das mit wenig Schlaf<br />

auskommt. Und sie ist fleißig. Sie arbeitet<br />

derzeit neben dem Studium als geringfügig<br />

Beschäftigte beim Verein für Konsumenteninformation.<br />

Sie kann sich vorstellen, auch<br />

jetzt nach der Miss-Wahl weiterzuarbeiten,<br />

obwohl sie schon einige Jobs als Model begonnen<br />

hat.<br />

Die Miss <strong>Burgenland</strong> ist zielorientiert. Sie<br />

will so schnell wie möglich ihr Jus-Studium –<br />

Wahlfach Japanisches Recht – abschließen;<br />

nächstes Jahr will sie „Magistra“ sein. Und<br />

danach? Jedenfalls sucht sie nicht eine Arbeit<br />

im Büro einer Rechtsanwaltskanzlei. „Ein<br />

Job in der Öffentlichkeit würde mir gefallen.<br />

Mein Traumberuf ist Fernseh-Moderatorin.“<br />

Hans Tesch<br />

Fotos: Tesch, Millonig<br />

8 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


Mazda Kleinrath feiert 20 Jahre<br />

Autokauf ist Vertrauenssache.<br />

Seit 20 Jahren sorgt die<br />

Familie Kleinrath mit ihrem<br />

Mazda-Autohaus in Oberpullendorf<br />

für zufriedene Kunden.<br />

Dieses besondere Jubiläum<br />

wird nun gemeinsam mit Kunden<br />

und Wegbegleitern von<br />

14. bis 28. <strong>Juni</strong> gefeiert. Kommen<br />

Sie vorbei und lassen Sie<br />

sich von den großartigen Jubiläumsangeboten<br />

begeistern!<br />

Das Autohaus Kleinrath ist ein<br />

moderner Familienbetrieb,<br />

der auf Top-Auswahl, fachliche<br />

Beratung und besten Service<br />

setzt.<br />

Im März 1999 wurde der<br />

Grundstein für die Erfolgsgeschichte<br />

gelegt, als der Mazda-<br />

Standort in Oberpullendorf (Stoob<br />

Süd) eröffnet wurde. Mittlerweile<br />

wird das Unternehmen bereits in<br />

der zweiten Generation geführt.<br />

Die Firmenphilosophie ist dabei<br />

gleich geblieben: „Wir bieten unseren<br />

Kunden bestes Service und<br />

höchste Qualität. Darüber hinaus<br />

verfügen wir über eine kompetente<br />

Fachwerkstätte auf höchstem<br />

technischen Niveau.“<br />

Die Familie Kleinrath und ihr<br />

Team steht Ihnen nicht nur beim<br />

Autokauf kompetent zur Seite,<br />

sondern bietet ein umfangreiches<br />

Angebot für zufriedene Autofahrer.<br />

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• § 57a Pickerl-Gutachten<br />

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aller Marken<br />

• Smart Repair (Dellenreparatur)<br />

Abwicklung von Versicherungsschäden<br />

• Windschutzscheibenreparatur<br />

und -tausch<br />

• Unterbodenschutz<br />

Familie Kleinrath<br />

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Mazda Kleinrath<br />

Der 20. Geburtstag des Autohauses<br />

steht ganz unter dem<br />

Motto „Formschöne Vielfalt“. Feiern<br />

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<strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

9


Ist der Bezirk Oberpullendorf<br />

wenig zukunftsfit?<br />

Diese Frage stellt man sich nach dem Lesen einer aktuellen Studie. Der Bezirk liegt im „Zukunftsranking“ des<br />

Beratungsunternehmens Pöchhacker auf dem vorletzten Platz von 94 österreichischen Bezirken. Als Hauptgründe<br />

gelten der niedrige Anteil junger Erwachsener, die niedrige Geburtenrate, die niedrige Arbeitsplatzdichte,<br />

die niedrige Frauenerwerbsquote und der niedrige Akademikeranteil. Positiv bewertet die Studie die<br />

Lebensqualität, vor allem die niedrige Kriminalitätsrate und die vielen Kindergärten.<br />

Wie zukunftsfähig sind Österreichs Bezirke?<br />

Diese Frage hat auch heuer wieder<br />

die Pöchhacker Innovation Consulting<br />

GmbH in Linz beantwortet. Der Bezirk Oberpullendorf<br />

schneidet dabei ganz schlecht<br />

ab. Er liegt – nur der Bezirk Gmünd ist noch<br />

dahinter – am vorletzten Platz aller 94 österreichischen<br />

Bezirke. Und gegenüber dem<br />

Vorjahr ist er um 18 Plätze zurückgefallen.<br />

Die Grundlage für das Ranking bilden viele<br />

Einzelwerte, insgesamt 38 Indikatoren, die<br />

dann zu einer Platzierung zusammengeführt<br />

werden. Erfasst werden die vier Bereiche<br />

Demografie, Arbeitsmarkt, Wirtschaft & Innovation<br />

und Lebensqualität – und zwar<br />

jeweils die Dimensionen „Niveau“ und „Dynamik“.<br />

Johannes Scherk, B. Sc., studierter<br />

Platzierung der<br />

burgen ländischen Bezirke<br />

Nur die Freistadt Eisenstadt liegt im österreichischen<br />

Gesamtranking unter den ersten 20, auf<br />

dem guten sechsten Platz. Alle anderen Bezirke<br />

(inklusive Freistädte) liegen im letzten Drittel der<br />

94 Plätze.<br />

Fünf burgenländische Bezirke haben sich in ihrer<br />

Platzierung verschlechtert. Steigerungen gab es<br />

nur im Nordburgenland. Der Bezirk Oberpullendorf<br />

gehört zu den Absteigern <strong>2019</strong>.<br />

6. Freistadt Eisenstadt (–3 Plätze)<br />

63. Bezirk Jennersdorf (–17 Plätze)<br />

65. Freistadt Rust (+19 Plätze)<br />

66. Bezirk Oberwart (wie Vorjahr)<br />

76. Bezirk Eisenstadt Umgebung (+5 Plätze)<br />

80. Bezirk Güssing (–17 Plätze)<br />

81. Bezirk Neusiedl am See (+5 Plätze)<br />

83. Bezirk Mattersburg (–13 Plätze)<br />

93. Bezirk Oberpullendorf (–18 Plätze)<br />

Unangefochten auf Platz eins liegt Krems an der Donau – wie<br />

im letzten Jahr, in der ersten Studie der Pöchhacker Innovation<br />

Consulting. Hinter Oberpullendorf Letzter ist der Bezirk Gmünd<br />

in Niederösterreich, der im Vorjahr auch schon Letzter war.<br />

Foto: © Günter Menzl – adobe.stock.com<br />

Volkswirtschaftler, einer der drei Autoren der<br />

Studie <strong>2019</strong>, hat BURGENLAND MITTE die<br />

Gründe für das schlechte Abschneiden bekannt<br />

gegeben.<br />

Niedrige Geburtenrate und<br />

wenige Jugendliche<br />

Der Grund, dass Oberpullendorf nur im<br />

hinteren Feld des Rankings platziert ist, liege<br />

vor allem bei den Kennzeichen in den<br />

Bereichen Bevölkerungsentwicklung und<br />

Arbeitsmarkt, schreibt Johannes Scherk:<br />

„Bei den demografischen Indikatoren weist<br />

der Bezirk Oberpullendorf etwa nur eine unterdurchschnittliche<br />

Geburtenrate auf und<br />

liegt mit 1,36 Kindern je Frau im gebärfähigen<br />

Alter deutlich unter dem Durchschnitt<br />

aller österreichischen Bezirke (1,58 Kinder)<br />

und diesbezüglich nur auf Rang 88 unter<br />

allen Bezirken. Ebenso liegt der Anteil der<br />

jungen Erwachsenen (15–29-Jährige) an der<br />

Gesamtbevölkerung mit 14,2 % (Bezirksdurchschnitt:<br />

17,0 %) nur auf Rang 86 im<br />

Ranking. Und auch beim Wanderungssaldo<br />

junger Erwachsener liegt der Bezirk Oberpullendorf<br />

nur im hinteren Feld; es ziehen – wie<br />

es für ländliche Regionen typisch ist – mehr<br />

Jugendliche weg als zu.“<br />

Wenige Arbeitsplätze,<br />

wenige Frauen in Beschäftigung<br />

„Bei den Arbeitsmarktindikatoren wirken<br />

sich unter anderem eine relativ niedrige Arbeitsplatzdichte<br />

(0,46 Erwerbstätige je Einwohner<br />

im Bezirk, Durchschnitt aller Bezirke:<br />

0,66), eine geringe Erwerbsquote der Frauen<br />

von 15 bis 64 Jahre (70,3 %, Bezirksdurchschnitt:<br />

73,2 %) sowie ein relativ niedriger<br />

Anteil an Erwerbstätigen mit tertiärer Ausbildung<br />

(9,7 % gegenüber 12,3 % im Durchschnitt)<br />

negativ auf die Platzierung aus.“ Zu<br />

den tertiären Ausbildungen zählen vor allem<br />

Abschlüsse von Universitäten, Fachhochschulen<br />

und Pädagogischen Hochschulen.<br />

Sehr wenig Kriminalität und<br />

viele Kindergärten<br />

Bei der Lebensqualität kann der Bezirk<br />

aber punkten! „Sehr gut schneidet Oberpullendorf<br />

im Ranking insbesondere bei der Kriminalitätsrate<br />

mit den viertwenigsten Straftaten<br />

bezogen auf die Einwohnerzahl ab; und<br />

bei der Versorgung mit Kindertagesstätten<br />

liegt der Bezirk auf Platz 9 österreichweit.<br />

Und auch die Arbeitslosenrate hat sich in den<br />

vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt“,<br />

fasst Johannes Scherk die positiven Signale<br />

aus dem Zukunftsranking zusammen.<br />

Wirtschaft mit weniger<br />

neuen Unternehmen<br />

Es sind vor allem die wirtschaftsbezogenen<br />

Entwicklungen, die den Bezirk Oberpullendorf<br />

im Vergleich zum Vorjahresranking<br />

einige Ränge gekostet haben, führt der Mitverfasser<br />

der Studie Johannes Scherk aus:<br />

„Hier lag der Bezirk im letztjährigen Ranking<br />

noch auf einem sehr guten 18. Platz,<br />

im diesjährigen Ranking dagegen auf Platz<br />

41. Dazu führten insbesondere ein starker<br />

Rückgang der Gründungsintensität von 6,77<br />

Gründungen je 1.000 Einwohner 2016 auf<br />

4,93 Gründungen im Jahr 2017, was den<br />

zweitstärksten Rückgang bei den Gründungen<br />

unter allen Bezirken entspricht, sowie<br />

ein Rückgang bei der Anzahl der aktiven<br />

Wirtschaftskammermitglieder je 1.000 Einwohner<br />

von 61,5 auf 60,8 Mitglieder (in den<br />

meisten Bezirken stieg dagegen die Anzahl<br />

der WK-Mitglieder).“ Und Scherk führt weitere<br />

negative Signale an: „Der Bezirk Oberpullendorf<br />

verlor noch weitere Plätze bei den<br />

demografischen Indikatoren, und auch die<br />

Indikatoren im Bereich Lebensqualität zeigten<br />

eine nachlassende Entwicklung bei den<br />

Kennzahlen. Dies betrifft etwa die Entwicklung<br />

der kommunalen Schulden im Bezirk,<br />

die gemessen an der Bevölkerung und entgegen<br />

dem österreichweiten Trend im Bezirk<br />

Oberpullendorf gestiegen sind, sowie eine<br />

überdurchschnittlich stark sinkende Ärztedichte<br />

im Bezirk.“<br />

Bezirk hat Aufholpotenzial<br />

Vieles an der Analyse wird politischen<br />

Amtsträgern, Funktionären und Unternehmern<br />

der Region bekannt vorkommen, einiges<br />

vielleicht auch als nicht nachvollziehbar<br />

erscheinen. Immerhin wird der Bezirk<br />

Jennersdorf „zukunftsfitter“ gewertet als alle<br />

anderen Bezirke, deutlich zum Beispiel auch<br />

vor dem Bezirk Neusiedl am See gereiht.<br />

Das Fazit, positiv ausgedrückt: Der Bezirk<br />

Oberpullendorf hat Aufholpotenzial. Und die<br />

Studie ist wertvoller Diskussionsstoff für Entscheidungsgremien<br />

und Stammtischrunden.<br />

Hans Tesch<br />

10 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


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11


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Auf dem Weg<br />

160 Bio-Bauern hat das <strong>Mitte</strong>lburgenland. Und jedes Ja<br />

jeder vierte Hektar Ackerland wird hierzulande ökologisc<br />

auszubauen und zu entwickeln. Hans Tesch über die ge<br />

Ein idyllischer Anblick. Auf der<br />

Weide außerhalb von Unterfrauenhaid<br />

grasen 25 gefleckte<br />

Kühe und an die 30 Kälber und<br />

Jungrinder – bewacht von einem<br />

muskelbepackten Stier. Freilich,<br />

von den Kühen des Bio-Betriebs<br />

Niklos kommt keine Milch in den<br />

Handel. Die Kühe werden nämlich<br />

nicht gemolken, die Milch<br />

wird an die Kälber verfüttert.<br />

Hier wird zartes, feinfaseriges<br />

Bio-Jungrindfleisch produziert.<br />

Aus Gras wird Fleisch<br />

Zufrieden schaut der Bio-Bauer<br />

Manfred Niklos auf seine Herde:<br />

„Die Kälber bleiben nach der Geburt<br />

bei ihrer Mutter und leben<br />

hauptsächlich von der Muttermilch.<br />

Später bekommen sie<br />

auch Kleegras-Silofutter, Heu und<br />

Schrot aus Biogetreide.“ Die Fütterung<br />

sei einfach und biologisch:<br />

„Verboten sind Futterzusätze<br />

zur Wachstumsförderung und<br />

tierisches Eiweiß, ich darf vorbeugend<br />

keine Antibiotika zum<br />

Futter dazumischen und auch<br />

keine gentechnisch veränderten<br />

Futtermittel verwenden.“ Bevor<br />

die Jungrinder 12 Monate alt<br />

sind, verkauft er sie an eine Supermarktkette<br />

zur Schlachtung.<br />

Der 59-jährige Manfred Niklos<br />

ist zufrieden mit seinem Umstieg<br />

auf bio vor 19 Jahren. Im Dorf<br />

wurde er anfänglich misstrauisch<br />

angeschaut – heute hat er einen<br />

Abnahmevertrag und muss sich<br />

keine Sorge um den Verkauf machen.<br />

Was bedeutet BIO?<br />

Biologisch wirtschaften bedeutet<br />

mehr, als auf Kunstdünger und<br />

chemisch-synthetische Spritzmittel<br />

zu verzichten. Begriffe wie naturnah,<br />

nachhaltig oder ursprünglich<br />

sind nicht gleichzusetzen mit<br />

„bio“. Die Bezeichnung „bio“ ist<br />

gesetzlich geschützt, es ist klar<br />

geregelt, was die Landwirtschaft<br />

tun darf und was nicht – und laufend<br />

wird kontrolliert. Biobauern<br />

wirtschaften idealerweise in möglichst<br />

geschlossenen Kreisläufen.<br />

Was im Betrieb anfällt, wird dort<br />

auch verwendet.<br />

Grundlage ist ein gesunder<br />

und fruchtbarer Boden. Um diesen<br />

zu erhalten, wird auf jedem<br />

Acker Jahr für Jahr gezielt eine<br />

andere Frucht angepflanzt. Auf<br />

Gentechnik wird verzichtet. Tiere<br />

werden artgerecht gehalten, sie<br />

haben Auslauf ins Freie und erhalten<br />

biologisches Futter.<br />

160 Bio-Betriebe im Bezirk<br />

Bio ist in – nicht nur bei den<br />

Konsumenten. DI Ernst Trettler,<br />

Landesgeschäftsführer der Interessenvertretung<br />

Bio Austria,<br />

freut sich über einen Trend, den<br />

er im <strong>Mitte</strong>lburgenland feststellt:<br />

„Es beginnt ein Umdenken. Die<br />

Stimmung für den Biolandbau ist<br />

besser geworden. Und die Bioproduktion<br />

wird inzwischen auch<br />

als wirtschaftlich erfolgversprechend<br />

angesehen.“<br />

Der Trend ist sichtbar. Einerseits<br />

geht die Zahl der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe seit Jahrzehnten<br />

stark zurück, zuletzt<br />

jährlich um zwei bis drei Prozent.<br />

Im Bezirk gibt es derzeit nur noch<br />

etwa 640 landwirtschaftliche Betriebe.<br />

Die andere Seite: Die Zahl<br />

der Bio-Bauern nimmt stetig<br />

zu. Vom letzten Jahr auf heuer<br />

Fotos: Tesch (5)<br />

12 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


zur Bio-Region<br />

hr kommen einige dazu. Jeder vierte Landwirt in der Region arbeitet bereits biologisch. Mehr als<br />

h bewirtschaftet. Es gibt Bio-Spezialkulturen und mustergültige Bio-Betriebe. Doch vieles ist noch<br />

genwärtige Situation und die künftigen Herausforderungen.<br />

Andreas Schlögl im Winterdinkelfeld in Oberrabnitz<br />

um außergewöhnlich viel, um<br />

gut 10 Prozent auf aktuell etwa<br />

160 Unternehmen.<br />

<strong>Burgenland</strong> Nummer eins<br />

Mit der Zahl der Biobetriebe<br />

steigt auch die ökologisch bewirtschaftete<br />

Fläche. Im <strong>Mitte</strong>lburgenland<br />

sind es rund 25 Prozent.<br />

<strong>Burgenland</strong>weit sind es sogar<br />

mehr als 30 Prozent, womit das<br />

<strong>Burgenland</strong> im Bezug auf die produktive<br />

Fläche das Bio-Bundesland<br />

Nummer eins in Österreich<br />

ist. Wenn man das hochgelegene<br />

Almgebiet hinzurechnet, ist Salzburg<br />

der Erste. Auch beim Anteil<br />

der Bio-Betriebe liegt das <strong>Burgenland</strong><br />

mit 25 Prozent vorne, vor<br />

Niederösterreich und Oberösterreich.<br />

Im Österreich-Durchschnitt<br />

arbeiten 22 Prozent der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe biologisch.<br />

Stark: Dinkel, Hafer, Soja<br />

Im Bezirk Oberpullendorf ist<br />

der größte Anteil der Ackerfläche<br />

– rund ein Drittel der 45.000 Hektar<br />

– mit Winterweizen bebaut,<br />

rechnet Johann Eichberger von<br />

der Landwirtschaftskammer vor:<br />

„Der Bio-Anteil der Weizenfläche<br />

beträgt allerdings nur 15 Prozent.<br />

Doppelt so hoch, nämlich bei<br />

33 Prozent, liegt der Anteil beim<br />

Winterroggen.“ Und was sind die<br />

Top 3 der mittelburgenländischen<br />

Bio-Kulturen? Beachtlich hoch –<br />

nämlich bei 50 Prozent – liege der<br />

Bio-Anteil bei Sojabohnen, die zu<br />

einer typischen Bio-Kultur geworden<br />

sind. „Vom Anteil her an der<br />

Spitze liegen Sommerhafer und<br />

Winterdinkel, beide mit knapp<br />

90-prozentigem Bio-Anteil“, rechnet<br />

Eichberger vor.<br />

Immer mehr stellen um<br />

Das Leben als Bio-Bauer beginnt<br />

mit einer Unterschrift unter<br />

den Kontrollvertrag bei einer der<br />

sieben akkreditierten Kontrollstellen<br />

in Österreich. Mit der Unterschrift<br />

hat sich der Betrieb strikt<br />

an die Vorschriften der EU-Bioverordnung<br />

und bestimmte Artikel<br />

im Österreichischen Lebensmittelkodex<br />

zu halten. Seine<br />

Produkte darf er erst nach zwei<br />

Jahren als „bio“ verkaufen, im<br />

Obst- und Weinbau erst nach<br />

drei Jahren.<br />

„Aktuell sind etwa 20 Betriebe<br />

im Bezirk in der Umstellungsphase,<br />

darunter auch ein paar große<br />

Höfe“, erklärt Johann Eichberger<br />

von der Landwirtschaftskammer.<br />

„Nur im Bezirk Neusiedl am<br />

See sind es mehr.“ Im gesamten<br />

<strong>Burgenland</strong> waren es bei rund<br />

1.100 Bio-Betriebe zu Jahresbeginn<br />

immerhin 66 Neulinge.<br />

DI Ernst Trettler von Bio Austria,<br />

der in Oberpullendorf sein<br />

Büro hat, freut sich, dass gleich<br />

in 14 Gemeinden die Bio-Produktion<br />

neu Fuß fasst: „Dies sind<br />

Betriebe in Kalkgruben, Weppersdorf,<br />

Draßmarkt, Kaisersdorf,<br />

Landsee, Stoob, Piringsdorf,<br />

Pilgersdorf, Unterloisdorf, Lockenhaus,<br />

Großwarasdorf, Neckenmarkt,<br />

Deutschkreutz und<br />

Nikitsch.“ Trettler sieht darin sogar<br />

Anzeichen einer Trendwende:<br />

„Auch im Osten des Bezirkes<br />

stellen Ackerbauern um. In<br />

Nikitsch gibt es sogar schon vier<br />

Bio-Bauern!“<br />

Keine Umstiegsprämie<br />

Für die Umstellung auf biologische<br />

Produktion gibt es mehrere<br />

Gründe. Ernst Trettler ortet<br />

in den Beratungsgesprächen bei<br />

Bio Austria vor allem drei motivierende<br />

Auslöser: „Die Nachfolgegeneration<br />

hat neue Ideen, die sie<br />

verwirklichen will. Bauern suchen<br />

neue Perspektiven und besinnen<br />

sich auf traditionelle Werte. Und<br />

ein Großteil der Umsteiger macht<br />

es aus wirtschaftlichen Gründen,<br />

weil sie erwarten, im Biolandbau<br />

einen höheren Deckungsbeitrag<br />

zu erwirtschaften, mehr zu verdienen.“<br />

Mit einem räumt der Bio-Experte<br />

gleich auf: „Es sind nicht<br />

die Bio-Förderungen, die zum<br />

Umstieg anregen. Es ist eher die<br />

wirtschaftliche Unsicherheit vieler<br />

Bauern, ob sich die herkömmliche<br />

Produktionsweise auch künftig<br />

rechnen wird.“<br />

Ist bio rentabler?<br />

Durch die Förderungen der EU<br />

sind die Bauern in den letzten<br />

25 Jahren zu Unternehmern geworden,<br />

die genau rechnen und<br />

kalkulieren. Zusätzlich zu den<br />

Förderungen aus dem EU-Programm<br />

für die ländliche Entwicklung<br />

erhalten alle Betriebe auch<br />

aus dem österreichischen Steuertopf<br />

Förderungen für bestimmte<br />

umweltgerechte Maßnahmen.<br />

Bio-Bauern bekommen darüber<br />

hinaus sogenannte „Ausgleichszahlungen“<br />

für ihre höheren Leistungen<br />

für die Umwelt. Bio-Bauern<br />

haben nämlich grundsätzlich<br />

einen höheren Aufwand und<br />

ernten geringere Mengen. Wenn<br />

sie auch höhere Preise für ihre<br />

Bio-Produkte erzielen, gleicht<br />

Manfred Niklos und seine Bio-Weiderinder<br />

Valentin und Friedrich Karall<br />

13<br />

<strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> DI | <strong>Juni</strong> Ernst <strong>2019</strong>Trettler


Friedrich Karall auf Rübenfeld mit Folie<br />

sich das meist nicht aus. Deshalb<br />

die Ausgleichszahlungen.<br />

Nicht nur Landschaftspfleger<br />

Bio-Experte Trettler geht sogar<br />

noch einen Schritt weiter: „Die<br />

Bio-Landwirtschaft wird künftig<br />

nicht mehr nur für die ‚Landschaftspflege’<br />

bezahlt. Sie wird<br />

Geld dafür bekommen, dass sie<br />

der Gesellschaft gesundes Wasser,<br />

lebendige Böden und saubere<br />

Luft zur Verfügung stellt.“<br />

120 freiwillig<br />

bei Bio Austria<br />

Bio Austria bezeichnet sich selbst<br />

als die größte Bio-Interessenvertretung<br />

Europas, mit 14.000 Mitgliedern<br />

und 400 gewerblichen Verarbeitern<br />

als Partner. „Bio Austria ist<br />

strenger als die EU-Bio-Richtlinie. Es<br />

können nur Betriebe dabei sein, die<br />

zu 100 Prozent bio sind. Ganz bio –<br />

oder nicht dabei!“, sagt Ernst Trettler,<br />

der in Horitschon wohnt. Im <strong>Mitte</strong>lburgenland<br />

sind 120 Bio-Betriebe<br />

als Mitglieder registriert. Freiwillig,<br />

gegen einen Mitgliedsbeitrag.<br />

Bio bringt bessere Preise<br />

Die finanzielle Faustregel lautet:<br />

Bio bedeutet mehr Arbeit und eine<br />

kleinere Ernte – aber diese zu<br />

einem besseren Preis.<br />

Bei vielen Produkt-Sparten<br />

stimmt das. Bei den Sojabohnen<br />

ist der Verkaufspreis rund doppelt<br />

so hoch. Mit Bio-Ferkeln erzielt<br />

man den doppelten Preis. Und<br />

der Preis für Bio-Milch ist trotz<br />

der deutlich gestiegenen Menge<br />

um rund 30 Prozent höher.<br />

Bei Tierhaltung stark<br />

Im <strong>Mitte</strong>lburgenland wächst<br />

praktisch alles, von Getreide bis<br />

zu Sojabohnen. Auch die Vielfalt<br />

der Bio-Produkte sei dementsprechend<br />

groß, stellt der<br />

Bio-Austria-Geschäftsführer fest.<br />

„Was das <strong>Mitte</strong>lburgenland unterscheidet,<br />

ist die Tierhaltung. Hier<br />

wirtschaften sehr potente Bio-Betriebe,<br />

die auch burgenlandweit<br />

bedeutend sind.“ Trettler verweist<br />

auf Milchhöfe in Oberpetersdorf,<br />

Ritzing und Lackendorf, auf die<br />

Mutterkuhhaltung in Unterfrauenhaid,<br />

auf den Bio-Eier-Spezialisten<br />

in Markt St. Martin und die<br />

landesweit größte Bio-Ferkel-<br />

Zucht in Draßmarkt.<br />

Übrigens: Beim Schweinefleisch<br />

hat sich bio österreichweit<br />

noch nicht durchgesetzt; nur<br />

2 Prozent der Schweine sind bio.<br />

Die Bio-Betriebe im Bezirk sind<br />

nicht so groß wie im Nordburgenland,<br />

mehr als 200 Hektar haben<br />

nur wenige. Der größte Bio-Bauer<br />

dürfte mehr als 500 Hektar bewirtschaften,<br />

der Durchschnittbetrieb<br />

rund 50 Hektar.<br />

Weinbauern ziehen nach<br />

Knapp 19 Prozent der Weingartenfläche<br />

im <strong>Burgenland</strong> wird<br />

biologisch bewirtschaftet; mehr<br />

als in Niederösterreich und in der<br />

Steiermark. <strong>Burgenland</strong>weit sind<br />

es rund 230 Betriebe mit rund<br />

2.000 Hektar Bio-Weingärten.<br />

Im Blaufränkischland lassen<br />

sich die Winzer, die Bio-Weine<br />

in Flaschen füllen, an den Fingern<br />

der zwei Hände abzählen.<br />

In Horitschon sind es Franz Weninger,<br />

das Bio-Rotweingut Iby,<br />

Alfred Moritz und der Weinhof<br />

Bauer-Pöltl, in Neckenmarkt das<br />

Weingut Draxler, Bio in Deutschkreutz<br />

sind Albert Gesellmann<br />

und Thomas Weber sowie in<br />

Lutzmannsburg Roland Velich.<br />

Aber es gibt viele Newcomer. In<br />

der Umstellungsphase befinden<br />

sich die Betriebe von Monika<br />

Strehn und Gerhard Neubauer in<br />

Deutschkreutz, Dominik Gober in<br />

Hortischon und der Betrieb des<br />

jungen Stefan Wellanschitz in Neckenmarkt.<br />

Als Hindernis betrachtet man<br />

vor allem die im Bio-Betrieb verbotenen<br />

Pflanzenschutz-Maßnahmen<br />

gegen Krankheiten<br />

aufgrund extremer Wettersituationen.<br />

Schwefel- und Kupfer-Präparate<br />

dürfen in beschränkten<br />

Mengen zwar gespritzt werden,<br />

dem Bio-Winzer stehen aber keine<br />

wirksamen <strong>Mitte</strong>l für „Reparaturmaßnahmen“<br />

zur Verfügung.<br />

Zuckerrüben als Versuch<br />

Die Brüder Karall in Großwarasdorf<br />

sind seit 17 Jahren<br />

Bio-Bauern, mit mehreren hundert<br />

Hektar die größten im Bezirk.<br />

Sie suchen Marktnischen – und<br />

finden sie immer wieder. Derzeit<br />

testen sie, wie sich Bio-Zuckerrüben<br />

wirtschaftlich rechnen können.<br />

„Die Zuckerrüben sind extrem<br />

arbeitsaufwändig. Im Vorjahr<br />

haben wir erstmals getestet. 200<br />

bis 500 Stunden Handarbeit sind<br />

pro Hektar nötig, um das Unkraut<br />

zwischen den Rübenpflanzen in<br />

der Reihe zu beseitigen. Die Arbeit<br />

ist teuer – und man findet<br />

keine Leute mehr fürs Arbeiten“,<br />

stellt Friedrich Karall nüchtern<br />

fest. Er arbeite aber an einer<br />

Lösung: „Heuer testen wir zum<br />

ersten Mal eine verrottbare Folie.<br />

Diese kostet 1.700 bis 2.200<br />

Euro pro Hektar. Sie ist teuer, hat<br />

aber Vorteile: Nicht nur das Unkraut<br />

kommt nicht auf, die Rüben<br />

wachsen auch besser.“ Für<br />

Valentin Karall, der sich im Betrieb<br />

um die Finanzen kümmert, müsste<br />

sich noch einiges ändern, um<br />

einen akzeptablen Rohertrag zu<br />

erzielen. „Es müsste gelingen, die<br />

Kosten für die Folien zu senken,<br />

und die Agrana müsste für den<br />

Bio-Zucker mehr zahlen.“<br />

Bei den Rübenbauern herrscht<br />

Alarm. Für den konventionellen<br />

Bauern ist die Zuckerrübenproduktion<br />

derzeit nicht kostendeckend.<br />

Bei einem Umstieg auf bio<br />

könnten Zuckerrüben künftig eine<br />

attraktive Feldfrucht sein.<br />

Fruchtsenf und Honigbier<br />

Das Bio-Angebot ist groß. Man<br />

könnte ein vollwertiges, attraktives<br />

Bio-Menü anrichten, das nur<br />

aus Produkten aus der Region<br />

besteht. Von Wurst und Grammeln,<br />

Räucherkäse und Dinkelflocken<br />

bis Ribiselmarmelade<br />

und Quittensaft. Und angeboten<br />

werden auch rare Spezialitäten<br />

wie Bio-Hanfhonig oder Weinbergschnecken,<br />

Fruchtsenf und<br />

Honigbier. Alles Produkte, die ab<br />

Christine Hofer im Hofladen<br />

Fotos: Tesch (5)<br />

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Anzeigenschluss: Freitag, 23. August <strong>2019</strong><br />

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IMPRESSUM:<br />

Medieninhaber, Eigentümer, Verleger, Herausgeber:<br />

Scherz-Kogelbauer GmbH, Hauptplatz 27, 2860 Kirchschlag<br />

Mag. Katrin Scherz-Kogelbauer<br />

Redaktion und Anzeigenannahme, Satz, Repro:<br />

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Ressortleiter: Prof. Mag. Hans Tesch<br />

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Anzeigenverwaltung: Johanna Aulabauer<br />

29.203<br />

Haushalte<br />

Offenlegung: Richtung der Zeitung – Information über wirtschaftliche, politische und<br />

gesellschaftliche Ereignisse aus den Regionen Bucklige Welt, dem Wechselland und<br />

Teilen des <strong>Mitte</strong>lburgenlandes. Der „Bote aus der Buckligen Welt“ finanziert sich ausschließlich<br />

durch die Einnahmen aus Inseraten und ist somit von Finanzierungen und<br />

eventuell einhergehender Einflussnahme von Organisationen und Parteien unabhängig.<br />

Die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel stellen nicht unbedingt<br />

die Meinung des Herausgebers und der Redaktion dar. Bei Einsendungen von Artikeln<br />

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Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für eingesandtes Redaktions- und<br />

Bildmaterial. Alle Bilder obliegen, sofern nicht anders angegeben, den Rechten des<br />

Verlages. Termine und Ausschreibungen werden nach Ermessen gewissenhaft, jedoch<br />

ohne Gewähr veröffentlicht<br />

Anmerkung: Im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes weisen<br />

wir an dieser Stelle darauf hin, dass geschlechtsspezifische<br />

Ausdrücke (z. B. Schüler/Schülerinnen) für Frauen und Männer<br />

gleichermaßen zu verstehen sind. Für eine bessere Verständlichkeit<br />

und Leserlichkeit verzichten wir daher auf die Endungen<br />

-In und -Innen in unseren Beiträgen.<br />

z e r t i f i z i e r t 2 0 1 8 / 1 9<br />

14 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


Bio-Ferkel<br />

Offensichtlich sauwohl fühlen sich die kleinen Ferkel<br />

im Bio-Betrieb Johann Schlögl in Draßmarkt. Sie liegen<br />

auf Einstreu, haben dreimal so viel Platz wie herkömmliche<br />

Ferkel, dürfen jederzeit zum Säugen und<br />

können immer an die frische Luft. 125 Zuchtsauen<br />

stehen in den Ställen. „Bio bedeutet, dass ich in meinen<br />

Stallungen nur ein Drittel bis halb so viele Ferkel<br />

züchten kann wie bei konventioneller Haltung. Und die<br />

Futterkosten sind wegen der Qualität und der längeren<br />

Fütterungsdauer doppelt so hoch. Ich muss aber auch<br />

sagen, ich werde dafür durch einen stabilen und höheren<br />

Preis entschädigt.“ Warum bio? „Das Geld war<br />

es nicht. Ich wollte als Landwirt ohne Gift arbeiten!“<br />

Bienenwachstücher<br />

Der Biohof Katona in Lockenhaus lässt Bienen aus 13<br />

Stöcken für sich arbeiten. Und mit dem produzierten<br />

Wachs, Propolis, Honig und den Blütenpollen wurden<br />

von Brigitte Katona innovative Anwendungen geschaffen,<br />

wie eine umweltfreundliche Verpackung und eine<br />

Bienenluft-Inhalations-Anwendung. „Ich arbeite nach<br />

strengen Demeter-Richtlinien“, sagt die Bio-Bäuerin.<br />

„Der Brutraum muss im Sinne der Bienen geräumiger<br />

sein, und ich darf nicht den ganzen Honig entnehmen.“<br />

Das Bienenwachstuch ist ein wiederverwendbares<br />

Frischhaltetuch. „Es ist eine umweltfreundliche<br />

Alternative zu Frischhaltefolie und Plastikverpackung.<br />

Man hält Lebensmittel auf natürliche Weise frisch."<br />

Eselwandern<br />

Ein Bio-Bauer mit Matura ist er, der Andreas Schlögl<br />

vom Archehof im Rabnitztal. Vor 24 Jahren ist er umgestiegen.<br />

80 Hektar Ackerbau und 20 Hektar Grünland<br />

bewirtschaftet er. Doch sein Herz gehört seinen<br />

Tieren, vor allem den gefährdeten Haustierrassen: „Ich<br />

züchte die genügsamen und wenig krankheitsanfälligen<br />

Waldschafe und die fast ausgestorbenen robusten<br />

Turopolje-Mastschweine, die man auch im Winter auf<br />

der Weide halten kann.“ Stolz des Biohofes ist ein im<br />

Hause gezüchteter Noriker. Beliebt bei den Schülern<br />

wie den Pensionisten sind seine Esel, mit denen er<br />

fachkundige Führungen in der Umgebung und außergewöhnliche<br />

Kindergeburtstagsfeiern anbietet.<br />

Hof, auf Märkten des Bezirkes<br />

und darüber hinaus – auch auf<br />

Märkten in Wien – angeboten<br />

werden.<br />

Milchbäuerin mit Hofladen<br />

Christine Hofer hätte es einfacher<br />

haben können nach der Matura<br />

für Agrar- und Ernährungswirtschaft.<br />

An den Freitagen und<br />

Samstagen steht die Bio-Bäuerin<br />

oft um drei Uhr in der Früh auf,<br />

setzt den Sauerteig an, und um<br />

halb sechs ist das erste Brot<br />

fertig. Frisches Biobrot für die<br />

Kunden im eigenen Hofladen in<br />

Ritzing. Begonnen hat die engagierte<br />

Bäuerin die Verwertung<br />

und Veredelung ihrer Biomilch<br />

mit Frischkäse in Öl. Heute gibt<br />

es auch Butter, Topfen, Joghurt,<br />

Räucherkäse, Frischkäse, Topfenaufstriche,<br />

Rohrahm und<br />

Sauermilch. „Frische und Qualität<br />

sind das Um und Auf. Anders<br />

geht’s nicht. Und du musst jede<br />

Woche dieselbe Qualität produzieren“,<br />

nennt Christine Hofer ihr<br />

Erfolgsrezept. Ihr Einzugsgebiet<br />

geht bis in den Raum Wiener<br />

Neustadt, wo sie sogar ein Geschäft<br />

als „Großkunden“ hat.<br />

Die Familie Hofer verarbeitet<br />

im Jahr 20.000 Liter Milch für<br />

Produkte, die im Hofladen verkauft<br />

werden. Ebenfalls 20.000<br />

Liter gehen als Biomilch an die<br />

NÖM, die niederösterreichische<br />

Molkerei. „Pro Liter bekommen<br />

wir um 10 bis 13 Cent mehr als<br />

für konventionelle Milch bezahlt<br />

wird“, erwähnt die Bio-Bäuerin,<br />

die 8 Kühe und 11 Jungrinder<br />

am Hof hat.<br />

Bio-Bewusstsein gefragt<br />

Die Bäuerin, die von ihrem<br />

Mann, ihrer Tochter und ihrem<br />

Sohn unterstützt wird, ist trotz<br />

der vielen Arbeit zufrieden: „Man<br />

muss Tag für Tag dahinterstehen.<br />

Und von den Kunden bekomme<br />

ich die Bestätigung, dass ich auf<br />

dem richtigen Weg bin.“ Sie hat<br />

aus dem eigenen Biogarten auch<br />

Marmeladen und Eingelegtes<br />

sowie Mehle, Haferflocken und<br />

Dinkelflocken sowie Produkte<br />

von drei Bio-Partnern. Ihr Credo:<br />

Kein Weizen bei einem Gebäck!<br />

Ihr Plan: „Noch stärker auf<br />

Selbstvermarktung setzen, aber<br />

langsam und gesund wachsen.“<br />

Und vor all dem will sie den Kindern<br />

eine gesunde Umwelt weitergeben.<br />

Die Ritzinger Bio-Bäuerin engagiert<br />

sich auch als sogenannte<br />

„Seminarbäuerin“. Vier bis 16<br />

Stunden pro Woche erzählt sie<br />

in Volksschulen und <strong>Mitte</strong>lschulen<br />

über die vielen Facetten der<br />

Bio-Produktion – oder macht<br />

informative Führungen auf ihrem<br />

Bio-Betrieb. Christine Hofer vermittle<br />

Bio-Bewusstsein. Leute<br />

wie sie tragen die Bio-Region,<br />

heißt es. Und von diesen gäbe<br />

es viel zu wenige.<br />

Was noch fehlt<br />

„Beim Kern der biologischen<br />

Landwirtschaft, bei der Bewirtschaftung<br />

von immer mehr Flächen<br />

sind wir im <strong>Mitte</strong>lburgen-<br />

Orthopädieschuhtechnik<br />

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land auf einem sehr guten Weg“,<br />

zieht Bio-Austria-Geschäftsführer<br />

Ernst Trettler eine Zwischenbilanz.<br />

„Im Bezirk fehlen aber Verarbeitungsbetriebe,<br />

bäuerliche<br />

ebenso wie gewerbliche. Außerdem<br />

muss die Direktvermarktung<br />

verstärkt werden. Nur dann werden<br />

wir in der breiten Öffentlichkeit<br />

auch als Bio-Region wahrgenommen“,<br />

argumentiert Trettler.<br />

Und das Manko sei nicht zu übersehen,<br />

dass es keine Kooperationen<br />

und keine Vernetzung mit<br />

anderen regionalen Akteuren gibt:<br />

„Leider fehlt hier das gastronomische<br />

Bio-Angebot praktisch zur<br />

Gänze – und ebenso das touristische<br />

Bio-Angebot!“<br />

Resümee: Wir marschieren in<br />

die richtige Richtung, sind aber<br />

noch lange nicht am Ziel. Nötig<br />

sind einige zusätzliche Anstrengungen.<br />

Zum Gipfel der Bio-Region<br />

<strong>Mitte</strong>lburgenland ist noch<br />

ein steiles Stück des Weges zu<br />

gehen!<br />

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<strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

15


Interview DI Nikolaus Berlakovich<br />

Präsident der Landwirtschaftskammer <strong>Burgenland</strong><br />

Wie – konkret – unterstützt die LK<br />

die Bestrebungen der Regierung, die<br />

Bio-Wende zu schaffen?<br />

Bereits seit den 80er-Jahren beraten<br />

wir als Landwirtschaftskammer Bauern<br />

in Richtung bio. Unsere Mitarbeiter sind<br />

Pioniere auf dem Gebiet dieser Beratung.<br />

Laufende Kurse und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

stehen bei uns genauso am<br />

Programm wie Versuche, Exkursionen<br />

und Einzelberatungen.<br />

schadet das den Biobauern. Andererseits<br />

müssten wir konventionelle Produkte aus<br />

dem Ausland importieren. Regionale<br />

Lebensmittel sind wichtig, auch wegen<br />

der kurzen Transportwege. Daher ist die<br />

regionale Versorgung mit Lebensmitteln<br />

ein vorrangiges Ziel. Dies hat auch die<br />

Umfrage der Landesregierung ergeben.<br />

Demnach wünschen sich 95 % der Befragten<br />

mehr regionale Lebensmittel im<br />

Handel.<br />

Herr Präsident, wo sehen Sie das<br />

<strong>Burgenland</strong> derzeit auf dem Weg zum<br />

Bioland?<br />

Das <strong>Burgenland</strong> ist bereits jetzt Biospitzenreiter<br />

in Österreich. Schon seit<br />

Jahrzehnten berät und unterstützt die<br />

Landwirtschaftskammer <strong>Burgenland</strong><br />

unsere Biobetriebe. Bereits mehr als<br />

ein Drittel der Ackerfläche wird im <strong>Burgenland</strong><br />

biologisch bewirtschaftet. Die<br />

Bioflächen steigen kontinuierlich.<br />

Kann sich die LK mit dem politischen<br />

Ziel „100 % bio“ identifizieren?<br />

Hat man sich schon angefreundet?<br />

Die LK ist bereit, den Bioweg, wie im<br />

Landesvertrag vereinbart, gemeinsam<br />

zu gehen. Zwangsmaßnahmen lehnen<br />

wir jedoch ab. 100 % kann auch nicht<br />

von heute auf morgen geschehen und<br />

muss mit den Märkten wachsen. Uns ist<br />

wichtig, dass niemand zurückgelassen<br />

wird. Alle Kammermitglieder haben das<br />

Recht auf Beratung. Die Entscheidung<br />

zur biologischen Produktion liegt allein<br />

beim Bauern und kann nicht erzwungen<br />

werden. Nur mehr Bioställe zu genehmigen<br />

ist schwerwiegend, da das <strong>Burgenland</strong><br />

im Fleischbereich nicht einmal eine<br />

50-prozentige Selbstversorgung hat. Außerdem<br />

würde es zu einer massiven Ungleichbehandlung<br />

unserer Bauern führen.<br />

Darüber hinaus hat die Landwirtschaftskammer<br />

konkrete Ideen entwickelt,<br />

die sich im Bioaktionsprogramm<br />

der Landwirtschaftskammer wiederfinden.<br />

So soll unter anderem durch Biomodellgemeinden<br />

und Biomodellschulen<br />

eine Informationsoffensive gestartet<br />

werden. Bio muss in den Köpfen der<br />

Konsumenten stattfinden. Das Bioland<br />

<strong>Burgenland</strong> allein auf die Landwirtschaft<br />

zu reduzieren ist zu kurz gegriffen.<br />

„100 % bio“ ist ein hehres Ansinnen.<br />

Ist das zu schaffen? Welcher<br />

Prozentsatz wäre für Sie realistischer?<br />

Bereits jetzt produzieren wir im <strong>Burgenland</strong>,<br />

aber auch in Österreich mehr<br />

Bioprodukte als im Inland nachgefragt<br />

werden. Wenn die Bioprodukte auf den<br />

Märkten nicht verkauft werden können,<br />

Nach wie vielen Jahren könnte eine<br />

Bio-Wende geschafft sein? Mit welcher<br />

Bio-Quote rechnen Sie in 5 Jahren? Mit<br />

einer Verdoppelung von heute?<br />

Dies hängt bei den Lebensmitteln wie<br />

bereits erwähnt ganz vom Markt und von<br />

der Nachfrage der Konsumenten ab. Die<br />

Konsumenten beeinflussen mit ihrem<br />

Lebensmitteleinkauf, in welche Richtung<br />

sich die Landwirtschaft entwickelt.<br />

Je mehr Biolebensmittel gekauft werden,<br />

desto schneller wird sich bio entwickeln.<br />

Die Bio-Wende muss man aber weit über<br />

den landwirtschaftlichen Bereich sehen.<br />

Es geht um eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung<br />

in allen Lebensbereichen.<br />

Beispielsweise sind Putzmittel und<br />

Kosmetik dabei genauso zu hinterfragen<br />

wie Mobilität, Energie und Bodenversiegelung.<br />

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16 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


Wo sehen Sie Hürden für die<br />

Bio-Wende, bzw. wo und wodurch erwarten<br />

Sie große Fortschritte in diese<br />

Richtung?<br />

Der Klimawandel stellt alle Bauern<br />

vor neue Herausforderungen. Hier ist<br />

die Wissenschaft gefordert, durch neue<br />

Sorten und neue Wirkstoffe eine Versorgungssicherheit<br />

zu ermöglichen. Eine<br />

weitere Herausforderung ist der Markt.<br />

Auch der Markt muss den Biobauern<br />

kostendeckende Preise gewähren.<br />

Halten Sie weitere Landesförderungen<br />

oder anderweitige Unterstützungen<br />

als Hilfe oder Anreiz für den Umstieg<br />

für nötig? Welche wären nützlich?<br />

Biologische Bewirtschaftung soll aus<br />

eigenem Antrieb entstehen und nicht<br />

nur aufgrund von Fördergeldern gemacht<br />

werden. Eine Umstiegsförderung<br />

ist prinzipiell zu begrüßen. Diese muss<br />

aber durch Richtlinien einen möglichst<br />

effektiven Einsatz der Fördergelder ermöglichen.<br />

Die größte Hilfe wäre aber, die Nachfrage<br />

für Bioprodukte zu erhöhen (z. B.<br />

Landesküchen) und damit den Absatz<br />

und die Preise zu sichern.<br />

Die Interview-Fragen wurden von<br />

Hans Tesch schriftlich übermittelt.<br />

Die Antworten werden ungekürzt<br />

wieder gegeben.<br />

Interview<br />

Mag. Hans Peter Doskozil<br />

Landeshauptmann des <strong>Burgenland</strong>es<br />

Herr Landeshauptmann, „100 %<br />

bio“ ist ein hehres Ansinnen. Mit welchem<br />

Prozentsatz wäre für Sie diese<br />

Vision praktisch erfüllt?<br />

Wenn man etwas erreichen will, muss<br />

man sich sehr hohe Ziele stecken. Wir<br />

haben im <strong>Burgenland</strong> mit 31 Prozent aktuell<br />

den zweithöchsten Bio-Anteil nach<br />

Salzburg und gehen davon aus, dass die<br />

50 Prozent bei entsprechenden Anreizen<br />

bis zum Ende der kommenden GAP-Periode<br />

2027 (Anm.: Gemeinsame Agrarpolitik;<br />

Politikbereich der EU) durchaus<br />

realistisch sind. Auf lange Sicht gesehen<br />

kann nur 100 % bio der Anspruch sein,<br />

denn gesunde Böden und gesunde Nahrungsmittel<br />

sind nicht nur ein Gebot der<br />

Stunde, sondern viel mehr ein Auftrag<br />

für die Politik, dies für die nachfolgenden<br />

Generationen sicherzustellen.<br />

Nach wie vielen Jahren wollen Sie<br />

die Bio-Wende geschafft haben? Mit<br />

welcher Bio-Quote sind Sie in 5 Jahren<br />

zufrieden?<br />

Die Biowende als solche im <strong>Burgenland</strong><br />

ist an kein Enddatum geknüpft.<br />

Vielmehr soll dies ein immer währender<br />

Prozess im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

sein, dass die Bio-Quote sich auch nach<br />

fünf Jahren weiterhin steigert. Ein Anteil<br />

von 40 % in fünf Jahren und von 50 %<br />

bis zum Ende der kommenden Agrarförderperiode<br />

ist unser erklärtes Ziel.<br />

Wo sehen Sie Hürden für die Bio-​<br />

Wende bzw. wo erwarten Sie Hilfestellungen?<br />

Es wird sicher notwendig sein, sich<br />

am Markt zu orientieren. Ich sehe eine<br />

solche Sättigung aber momentan nicht.<br />

Im Lebensmittelhandel sind wir generell<br />

erst bei zehn Prozent Bio-Ware. Es ist<br />

also noch Luft nach oben. Um mit gutem<br />

Beispiel voranzugehen, werden wir<br />

das Landhausbuffet, die Landhausküche<br />

und alle landesnahen Unternehmen<br />

Schritt für Schritt auf bio umstellen. Bis<br />

2024 soll auch das Essen in Schulen und<br />

Kindergärten zu hundert Prozent umgestellt<br />

werden. Diese und viele weitere<br />

Maßnahmen, die wir setzen, gehen in<br />

den Bereich der Bewusstseinsbildung.<br />

Wir haben aus meiner Sicht das Ziel bei<br />

Weitem nicht erreicht, wenn der- oder<br />

dieselbe KonsumentIn im Supermarkt<br />

zum 1-Euro-Chlorhuhn greift, aber fünf<br />

Minuten später seinem Auto einen Liter<br />

Motoröl um 60 Euro gönnt. Da ist noch<br />

viel Luft nach oben, und diesen Bereich<br />

werden wir ganz konzentriert bespielen.<br />

Planen Sie weitere Landesförderungen<br />

als Hilfe oder Anreiz für den<br />

Umstieg?<br />

In den Gesprächen, die ich führe, erkenne<br />

ich durchaus die ungebrochene<br />

Bereitschaft, auf bio umzusteigen. Daher<br />

wollen wir die Übergangszeit, in der<br />

keine EU-Förderungen zur Verfügung<br />

stehen, überbrücken und haben eine<br />

Bio-Umstiegsförderung von 15.000 Euro<br />

pro Betrieb präsentiert. Diese wird<br />

ab Juli zur Verfügung stehen. Für einen<br />

größeren Betrieb wird das vielleicht nicht<br />

der große Anreiz sein. Wir glauben aber,<br />

dass wir kleinere und mittlere Betriebe<br />

damit erreichen können.<br />

Fotos: Leitgeb, Landesmedienservice <strong>Burgenland</strong><br />

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<strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

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Allerhand aus de<br />

Zug auf „blaufränkischland PUR“ getauft<br />

Das <strong>Mitte</strong>lburgenland ist aus der Weltstadt Wien komfortabel mit<br />

der Bahn zu erreichen. Die Weinorte Deutschkreutz, Horitschon,<br />

Lutzmannsburg, Neckenmarkt und Raiding nutzen das und setzen<br />

die Bahn als Werbeträger ein. Christian Gradwohl, der Obmann des<br />

Vereins Blaufränkischland PUR, lädt – nach erfolgreichen Verhandlungen<br />

mit der ÖBB – zur „Zugtaufe“ mit Dechant Franz Brei. Sogar<br />

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil kommt vorbei und bezeichnet<br />

den Zug als „Regionsbotschafter auf Schienen“. Deutschkreutz ist<br />

täglich zumindest im 2-Stunden-Takt mit Wien verbunden. Fahrzeit<br />

eineinhalb Stunden. Ein zugkräftiges Argument beim Werben um neue<br />

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Das Phantom der Berge<br />

Markus Kirnbauer aus Deutschkreutz ist immer für Experimente gut.<br />

Im Pinzgau auf 800 Meter Seehöhe, auf einem Niveau, das fast schon<br />

dem höchsten Berg des <strong>Burgenland</strong>es entspricht, hat er für zwei befreundete<br />

Salzburger Unternehmer einen kleinen Weingarten angelegt.<br />

Auf einem Sonnenhang südsüdwestlich. „Wir haben widerstandsfähige<br />

Weißweinsorten gesucht, die auch in dieser Höhenlage auf felsigem<br />

Boden gedeihen und wenig Pflanzenschutz brauchen“, beschreibt<br />

„Phantom“-Winzer Kirnbauer sein Engagement. Geschafft hat er es<br />

gemeinsam mit Hary Iby von der Rebschule in Neckenmarkt; gesetzt<br />

wurden 220 Reben der „pilzwiderstandsfähigen“ Sorten Souvignier<br />

gris, Blütenmuskateller, Cabernet Blanc und Sauvignac. Gepflanzt<br />

wurde in der seinerzeit üblichen Stockkultur, bei der jede einzelne<br />

Rebe mit einem Stecken gestützt wird. „Diese ist für diese Lage am<br />

besten geeignet. Außerdem ist dadurch die Belastung für die einzelne<br />

Rebe nicht so hoch“, argumentiert Markus Kirnbauer. Nun braucht<br />

es noch viel Glück, dass die Reben die Witterungsextreme auf dieser<br />

Berghöhe überdauern und auch die nötigen Zuckergrade produzieren.<br />

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Fotos: Tesch (3), Kirnbauer, Heinrich


m Blaufränkischland<br />

Hochzeitsweine für China<br />

Es muss eine beeindruckende Zeremonie sein, wenn bei einer<br />

Hochzeit in Peking aus einer 18-Liter-Goliath-Flasche der Deutschkreutzer<br />

Spitzenwein Cupido – „Gott der Begierde“ – ausgeschenkt<br />

wird. „Die Chinesen sind sehr großzügig. Repräsentation ist ihnen<br />

wichtig“, erzählt Weinproduzentin Silvia Heinrich, die in Deutschkreutz<br />

rund 43 Hektar bewirtschaftet. Seit 8 Jahren exportiert sie ihre Prestigeweine<br />

und den klassischen Blaufränkisch auch nach Fernost. Begonnen<br />

hat alles in Wien – mit dem Kommentar des chinesischen<br />

Staatspräsidenten Hu Jintao. „Unser Goldberg Reserve schmeckt<br />

ihm besser als der Bordeaux“, zitiert ihn Silvia Heinrich. Und was dem<br />

Staatsoberhaupt schmeckt, das wollen auch seine Landsleute trinken.<br />

Zwei „Goldberg-Shops“ betreibt das Weingut Heinrich derzeit in China<br />

gemeinsam mit ortsansässigen Partnern. „Ich bin sehr zufrieden mit<br />

dem Geschäft. Was ausgemacht wird, hält. Man muss aber wissen,<br />

dass österreichischer Wein nur Insidern bekannt ist. Und diese kennen<br />

sich aus und suchen unsere Weine.“ Der Preis ist für die wohlhabenden<br />

Chinesen ein Qualitätsmerkmal und kein Hindernis. Für eine<br />

0,75-Liter-Flasche Cupido oder Elegy zahlt man in Österreich 70 Euro.<br />

Die Chinesen zahlen zu Hause – wegen hoher Transportkosten in<br />

Kühlcontainern und hoher Zölle – das Doppelte. In die Großflasche<br />

passt der Inhalt von immerhin 24 Bouteillen hinein.<br />

Lydia Kainz<br />

Die energetische<br />

und körperliche<br />

Halswirbelsäule<br />

Der Kopf ist das Haupt, aber<br />

der Hals dreht ihn so, wie er<br />

ihn braucht.<br />

Arachon ade<br />

Überraschende Neuaufstellung der Horitschoner Genossenschaft<br />

„Vereinte Winzer Blaufränkischland“. Der größte Rotweinproduzent<br />

des <strong>Burgenland</strong>es nennt sich jetzt „Eichenwald Weine“ und tritt mit<br />

einem neuem Marketingkonzept und neuer Wein-Linie auf. „Wir wollen<br />

weg vom Gebindewein-Verkauf. Unser Ziel ist es, den gesamten<br />

Wein in Flaschen zu verkaufen“, erklärt Genossenschafts-Obmann<br />

Mag. Ernst Mayrhofer die Strategie. „Mit einem Flaschen-Anteil von<br />

20 Prozent ist es nicht möglich, ein hohes Traubengeld für die 100<br />

Mitglieder abzusichern.“ Zur Neuaufstellung geführt habe der niedrige<br />

Preis für den Gebindewein, nicht der Wegfall der Parade-Marke<br />

„Arachon“, stellt Obmann Mayrhofer klar. Die Arachon-„Regisseure“<br />

Manfred Tement aus der Steiermark, F.X. Pichler aus der Wachau und<br />

Oscar Szemes aus Pinkafeld wollen sich mit dem jetzigen Ende des<br />

Kooperations-Vertrages mit der Genossenschaft von dieser verabschieden,<br />

erklärt Szemes: „Der Jahrgang 2017 wird bereits in Pinkafeld<br />

gefüllt. Und künftig wird es eine eigene Arachon-Kellerei geben.“<br />

Gesellmann legt Terrassen-Weingarten an<br />

„Der Wein entsteht im Kopf – und dann kommt erst<br />

der Weingarten und dann erst der Keller!“ Dieser Überzeugung<br />

ist Albert Gesellmann. Der frühere Deutschkreutzer<br />

Weinbau-Obmann, der zu den Spitzenwinzern<br />

Österreichs zählt, verwirklicht in der Ried Hochberg ein<br />

einzigartiges Projekt. Der Bio-Winzer hat auf fünf Hektar<br />

Fläche seine Philosophie verwirklicht: „Die perfekte Auspflanzung<br />

führt von Nord nach Süd, nicht automatisch<br />

vom Berg ins Tal. Und das geht auf dieser Fläche aber<br />

nur mit einem Terrassenweingarten.“ 20 Terrassen hat er<br />

– fachmännisch unterstützt – angelegt. Von den 20.000<br />

Reben sind 90 Prozent Blaufränkisch und tiefer gelegen<br />

10 Prozent Chardonnay. Erste Ernte 2022, erster Wein im<br />

Verkauf 2025. „Das ist für die Kinder gemacht. Als perfektes<br />

Alter eines Weingartens gelten nämlich 20 Jahre“,<br />

sagt Albert Gesellmann.<br />

Wichtig ist der Ausgleich von<br />

Energiemangel und Energieüberschuss,<br />

da sich diese auf<br />

die Meridiane und dazugehörigen<br />

Halswirbel, Muskel und<br />

Sehnen auswirken. In den<br />

Halswirbeln C1–C3 sieht man<br />

eventuell körperliche Belastungen<br />

im Kopfbereich bis zu<br />

den Zähnen (Schwindel, Ohren-<br />

u. Augenbeschwerden,<br />

Müdigkeit, Anspannung).<br />

In der energetischen Ebene<br />

belasten Themen wie Angst,<br />

Verwirrung, Gedankenkarussell,<br />

Unentschlossenheit, Groll<br />

und Vorwurf.<br />

Blockierte Halswirbel C4–C7<br />

beeinflussen die körperlichen<br />

Muster von Stimmbändern,<br />

Schilddrüse, Herz, Schultern,<br />

Ellbogen.<br />

Energetisch entstehen Verbitterung,<br />

angestaute Gefühle,<br />

mangelnde Flexibilität, ungeweinte<br />

Tränen. Das Verdrängen<br />

dieser Lasten treibt viele<br />

an die Grenzen.<br />

Als Therapeutin ist es mir<br />

möglich, diese Verbindungen<br />

zwischen Hals und Kopf zu<br />

harmonisieren.<br />

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Es kann leichter werden,<br />

wenn Sie es erlauben.<br />

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<strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

19


25 Jahre Expertin für schöne Haut<br />

Für Katharina Deischler aus<br />

Markt St. Martin gehört die<br />

Schönheit zum Geschäftsmodell.<br />

Seit 25 Jahren ist sie als<br />

Kosmetikerin und Fußpflegerin<br />

im Einsatz und bringt mit ihrem<br />

reichen Erfahrungsschatz auch<br />

Ihre Haut zum Strahlen.<br />

Die Haut ist nicht nur unser<br />

größtes Sinnesorgan,<br />

sondern es ist auch jenes, das<br />

Umwelteinflüssen am stärksten<br />

ausgesetzt ist. Gerade jetzt, in<br />

der warmen Jahreszeit, wenn<br />

wir wieder mehr „Haut zeigen“,<br />

empfiehlt es sich daher, dieser<br />

besondere Beachtung zu schenken.<br />

Dabei ist es ratsam, sich auf<br />

die Expertin in Sachen Schönheit<br />

zu verlassen.<br />

Katharina Deischler kann auf<br />

25 Jahre Berufserfahrung zurückblicken.<br />

Hinzu kommen Aus- und<br />

Fortbildungen, um für ihre Kundinnen<br />

und Kunden immer am<br />

aktuellsten Stand der Forschung<br />

zu sein. Vor sieben Jahren verwirklichte<br />

sie sich ihren Traum<br />

vom eigenen Salon und machte<br />

sich mit ihrem Geschäft in Markt<br />

St. Martin unter dem Motto „Katharina<br />

macht schön!“ selbstständig.<br />

Ihr zur Seite stehen ihr<br />

Mann und ihr zweijähriger Sohn<br />

Thorsten, der die Jung-Mama<br />

ordentlich auf Trab hält und den<br />

Eltern viel Freude macht. So hat<br />

die Beauty-Expertin aber für sich<br />

selbst die Erfahrung gemacht,<br />

wie man trotz hektischen Zeiten<br />

mit Familie und eigenem Unternehmen<br />

dennoch die Zeit findet,<br />

auf sich zu achten. Und dieses<br />

Wissen gibt sie an ihre Kundinnen<br />

und Kunden weiter.<br />

Katharina Deischler mit ihrem Mann Gernot und Sohn Thorsten<br />

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Angriffen durch Sonne, Wind und<br />

Wetter. Diese persönliche Beratung<br />

und das Eingehen auf die<br />

Bedürfnisse der Kunden macht<br />

auch das Besondere bei „Katharina<br />

macht schön!“ aus.<br />

Das merken auch immer mehr<br />

Kunden aus der Region, die der<br />

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Nur telefonische Terminvereinbarungen möglich – WhatsApp, SMS oder einfach anrufen<br />

20 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Öffnungszeiten Mo, Mi, Do 9–12 und 13–15 Uhr, Di Ruhetag, Fr 8–12 und 13–17 Uhr, 1. Samstag im Monat nach Vereinbarung


Fachhochschule<br />

bei Frauen beliebt<br />

Fotos: Schumitsch, Nusshall, FH<br />

38 Studentinnen stellt das <strong>Mitte</strong>lburgenland – und den Chef, Georg Pehm aus Kobersdorf.<br />

Interessante Betrachtungen zum Jubiläum der Fachhochschule <strong>Burgenland</strong>.<br />

Historische Momente sind selten.<br />

Die Verleihung der ersten<br />

Doktorate an einer burgenländischen<br />

Institution im Mai war ein<br />

solcher für den engagierten Geschäftsführer<br />

der Fachhochschule<br />

Georg Pehm: „Die erste Promotion<br />

stellt einen Meilenstein in<br />

der fast 100-jährigen Geschichte<br />

unseres Bundeslandes und in der<br />

25-jährigen Geschichte der Fachhochschule<br />

<strong>Burgenland</strong> dar.“<br />

Pehm ist stolz auf die Zusammenarbeit<br />

mit Universitäten aus<br />

sieben Ländern: „Das grenzüberschreitende<br />

Doktorratsprogramm<br />

positioniert uns als europäische<br />

Hochschule mit einem starken<br />

internationalen Netzwerk.“<br />

<strong>Mitte</strong>lburgenländerinnen<br />

fallen auf<br />

Insgesamt sind es knapp 4.200<br />

Studierende, die gerade an den<br />

Standorten Eisenstadt und Pinkafeld<br />

auf einen Studienabschluss<br />

hinarbeiten. Aus dem <strong>Mitte</strong>lburgenland<br />

sind es 56. Allerdings:<br />

Von drei Studierenden, die aus<br />

dem Bezirk kommen, sind zwei<br />

Frauen – vergleichsweise viele.<br />

Konkret studieren 38 Frauen und<br />

18 Männer. Der Frauenanteil liegt<br />

somit bei 68 Prozent, an der gesamten<br />

Fachhochschule macht<br />

er nur 54 Prozent aus.<br />

Was noch auffällt: Deutlich geringer<br />

ist der Anteil derer im <strong>Mitte</strong>lburgenland,<br />

die überhaupt an<br />

der Fachhochschule <strong>Burgenland</strong><br />

studieren. Und deutlich geringer<br />

ist auch der Anteil derer, die berufsbegleitend<br />

studieren.<br />

Bei den <strong>Mitte</strong>lburgenländern<br />

sind die Studiengänge „Internationale<br />

Wirtschaftsbeziehungen“<br />

und „Internationales Weinmarketing“<br />

am beliebtesten. Die<br />

zwei größten Orte des Bezirks<br />

stellen gleich ein Drittel der Studierenden:<br />

Aus Oberpullendorf<br />

kommen 10 und aus Deutschkreutz<br />

8.<br />

Der Chef ist Kobersdorfer<br />

Geschäftsführer der Fachhochschule<br />

<strong>Burgenland</strong> ist Mag. Georg<br />

Pehm. Der heute 55-Jährige<br />

ist in Kobersdorf aufgewachsen.<br />

„Ich lebe nun schon seit 38 Jahren<br />

nicht mehr in Kobersdorf.<br />

Fragt mich aber jemand, woher<br />

ich komme, sage ich immer noch:<br />

aus Kobersdorf“, outet sich Pehm<br />

als <strong>Mitte</strong>lburgenländer.<br />

Georg Pehm gilt als ein „politischer<br />

Kopf“, er ist vielseitig,<br />

engagiert und zielstrebig. Sein<br />

Lebenslauf enthält viele unterschiedliche<br />

Stationen.<br />

Chefredakteur, Politiker<br />

Berufsbegleitend stud ierte<br />

Pehm Volkswirtschaftslehre sowie<br />

Politikwissenschaft und Sozialrecht<br />

an der Uni Wien. Er war<br />

Chefredakteur der „BF“, Pressesprecher<br />

des Sozialministers in<br />

Wien und leitete die Büros von<br />

SPÖ-Regierungsmitgliedern in<br />

Eisenstadt. Als 40-Jähriger wurde<br />

Pehm Landesgeschäftsführer<br />

der SPÖ und Politiker. Ein Jahr<br />

war er Bundesrat, dann fünf<br />

Jahre Abgeordneter zum burgenländischen<br />

Landtag. Mit dem<br />

Fachhochschul-Sektor kam Georg<br />

Pehm erstmals vor 20 Jahren<br />

in Kontakt. Seit sieben Jahren ist<br />

Pehm Geschäftsführer der Fachhochschule<br />

<strong>Burgenland</strong> GmbH.<br />

Erfolgsbilanz<br />

Die Fakten 25 Jahre nach<br />

der Gründung: Heute studieren<br />

knapp 4.200 Menschen in mehr<br />

als 50 Studien- und Lehrgängen<br />

in Eisenstadt und Pinkafeld.<br />

Aktuell laufen mehr als 130 Forschungs-<br />

und Entwicklungsprojekte.<br />

Allein in Lehre und Forschung<br />

sind fast 700 Personen<br />

beschäftigt. Absolventen gibt es<br />

insgesamt mehr als 7.800.<br />

Ausbaupläne<br />

Der Geschäftsführer sieht die<br />

Bildungsstätten für die Zukunft<br />

gewappnet. Es werde ausgebaut,<br />

wenn der Bund finanziert:<br />

„Die Digitalisierung ist eine Entwicklung,<br />

auf die wir reagieren.<br />

Wir verankern dieses Thema in<br />

den bestehenden Studiengängen<br />

und Ausbildungen.“ Zum<br />

Thema Gesundheit seien in den<br />

nächsten Jahren mehr Studien-<br />

plätze geplant. „Und weil die Globalisierung<br />

mehr Führungskräfte<br />

für internationale Geschäftsbeziehungen<br />

verlange, werden wir<br />

mit einem neuen Studienangebot<br />

darauf reagieren.“ Eine bestimmte<br />

Größe sei jedoch nicht das Ziel,<br />

es gäbe keine Vorgabe, zu wachsen,<br />

stellt Pehm klar: „Unsere Kriterien<br />

sind eine gute Ausbildung<br />

und ein Bedarf der Wirtschaft.<br />

Und das, was wir tun, wollen wir<br />

noch besser machen!“<br />

Warum Fachhochschule?<br />

„Die Fachhochschule ist der<br />

Universität gleichwertig, aber<br />

andersartig“, argumentiert Georg<br />

Pehm. „An der FH gäbe es<br />

einen ganz eigenen Bezug zum<br />

praktischen, angewandten Wissen<br />

– neben einer guten Basis im<br />

wissenschaftlichen Bereich.<br />

„Weitere Hauptargumente für<br />

die Fachhochschule seien die<br />

klaren Strukturen und die überschaubare<br />

Studienzeit von sechs<br />

Semestern für den Bachelor und<br />

weiteren 4 Semestern für den<br />

Master. Dazu kommt die persönliche<br />

Beziehung der Studenten<br />

zu den Professoren. Und man<br />

kann berufsbegleitend studieren“,<br />

nennt Pehm seine Gründe. Für<br />

Eisenstadt und Pinkafeld spreche<br />

weiters, dass keine Studiengebühren<br />

eingehoben werden und<br />

die Nähe zum Wohnort: „Wir machen<br />

es möglich, dass die Leute<br />

im <strong>Burgenland</strong> studieren können.<br />

Sie können täglich nach Hause<br />

fahren oder an Freitagen und<br />

Samstagen ganztägig studieren.“<br />

Studium bringt Chancen<br />

Dem Aufstieg der hochkarätigsten<br />

Bildungsinstitution im<br />

Land kommt auch der generelle<br />

Imagegewinn der Fachhochschulen<br />

in ganz Österreich zugute.<br />

Fachhochschul-Manager Georg<br />

Pehm verweist darüber hinaus<br />

auf den persönlichen Nutzen:<br />

„Die Absolventen haben die besten<br />

Chancen am Arbeitsmarkt<br />

und mit nur rund eineinhalb Prozent<br />

die niedrigste Arbeitslosenrate.“<br />

Hans Tesch<br />

Anika Nusshall, BA<br />

26 Jahre alt, aus Deutschkreutz<br />

Masterstudiengang Internationale Wirtschaftsbeziehungen,<br />

Financial Management,<br />

drei Jahre nach dem Bachelor<br />

„Ich habe das Studium gewählt, weil es<br />

berufsbegleitend mit Lehrveranstaltungen<br />

am Wochenende und mittels Online-Lehre<br />

organisiert ist. Ich konnte dadurch meinen<br />

Vollzeitjob beibehalten. Noch während des<br />

Studiums habe ich den Arbeitgeber gewechselt<br />

und arbeite nun bereits im gewünschten<br />

Tätigkeitsfeld. Ich konnte die Studieninhalte<br />

gut mit meiner Arbeit verknüpfen.“<br />

Ing. Teresa Schumitsch, BA<br />

25 Jahre alt, aus Raiding<br />

Masterstudium Internationales Weinmarketing,<br />

Absolventin der Bundeslehranstalt für<br />

Wein- und Obstbau in Klosterneuburg; Jungwinzerin<br />

mit Sommelierprüfung.<br />

„Ich verwertete das erworbene Wissen bereits<br />

laufend im eigenen 12 Hektar großen<br />

Familien-Weingut. Für besonders wertvoll<br />

halte ich die Praxisnähe des Unterrichts; wir<br />

haben sogar Fachexkursionen zu Weingütern<br />

in Frankreich, Portugal und Ungarn gemacht.“<br />

Geschäftsführer Georg Pehm<br />

<strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> mit | <strong>Juni</strong> Studierenden <strong>2019</strong><br />

21


Familie Hirsch<br />

Familie Keinrath<br />

Familie Gager<br />

Fery Keinrath mit den Wurfdosen, die er von seinem Schwiegervater Ignaz Hirsch jun. geschenkt bekommen hat<br />

Fotos (4): Pastorek<br />

Vom Ringelspiel und Autodrom<br />

Kaum ein Gewerbe hat in den letzten Jahrzehnten so einen massiven Wandel wie das der Schausteller erlebt.<br />

Auch heuer geht’s am Rummel bereits rund, und die Saison läuft schon auf Hochtouren. BURGENLAND MITTE<br />

hat sich in Deutschkreutz informiert, viel Wissenswertes erfahren – unter anderem auch, dass die Schaustellerfamilien<br />

Keinrath, Hirsch und Gager allesamt einen gemeinsamen Vorfahren haben: Ignaz Hirsch sen.<br />

Dass Schausteller heute andere Geräte<br />

als vor 50 Jahren brauchen, um Menschen<br />

zu unterhalten, liegt nicht nur an der<br />

allgemeinen Entwicklung. Sondern auch<br />

daran, dass gerade Jugendliche – also die<br />

Hauptkundschaft – durch „Kinocenter, Internet,<br />

Handy und Freizeitangebote ganzjährig<br />

mit Unterhaltung eingedeckt sind. Früher war<br />

der Kirtag ein Highlight“, erzählt Doris Keinrath,<br />

Tochter von Fery und Hertha Keinrath,<br />

und Urenkelin von Ignaz Hirsch sen.<br />

Klassiker<br />

Typisch für jeden Kirtag ist das Autodrom.<br />

Monika Hirsch hat 17-jährig in die Schaustellerfamilie<br />

Hirsch eingeheiratet. Das Autodrom<br />

ist seither ihr Arbeitsplatz. „Seit mein<br />

Mann in Pension ist, sind wir nicht mehr<br />

jede Woche auf einem Kirtag. Wir machen<br />

nur mehr, was Spaß macht, und schlafen<br />

jeden Tag zu Hause. Früher sind wir Freitag<br />

mit dem Wohnwagen losgefahren und<br />

Montag wieder heimgekommen. Sehr familienfreundlich<br />

war das nicht. Zu Schul- und<br />

Kindergartenfesten musste immer die Oma<br />

hin“, erzählt die 58-Jährige. Einzugsgebiet<br />

ist jetzt hauptsächlich das mittlere <strong>Burgenland</strong>.<br />

Was der zweifachen Mutter und Oma<br />

von zwei Mädchen und Zwillingsbuben noch<br />

immer ganz besonders gut an ihrer Arbeit<br />

gefällt, ist der Kontakt mit der Jugend, immer<br />

die neueste Musik zu spielen und unter der<br />

Woche daheim sein zu können.<br />

Saisonstart ist bei Deutschkreutzs Schaustellern<br />

immer Ostern, und im Wochentakt<br />

geht es dann von Kirtag zu Kirtag. Für die<br />

Schaustellerfamilie Gager endet die Saison<br />

stets zu Martini, dann noch ein Weihnachts-<br />

markt in Mattersburg und Rust mit dem<br />

Kinderkarussell. Dieses hat sich ebenfalls<br />

als Klassiker etabliert, ebenso wie die Schiffschaukel.<br />

Während der Saison ist Familie<br />

Gager hauptsächlich im <strong>Burgenland</strong> anzutreffen,<br />

vereinzelt auch in Wien, Niederösterreich<br />

und der Steiermark. „Auf Kirtagen einen<br />

Stellplatz zu bekommen wird zunehmend<br />

schwieriger. Die Konkurrenz wird größer, und<br />

die Vorschriften werden auch immer mehr“,<br />

weiß Verena Gager, Schaustellerin, Berufsgruppensprecherin<br />

der burgenländischen<br />

Schausteller und Enkelin von Ignaz Hirsch<br />

sen. zu erzählen.<br />

Einteilungssache<br />

Und obgleich der Platz auf einem Kirtag für<br />

den Umsatz nicht von allzu großer Bedeutung<br />

ist, ist es das Wetter ganz bestimmt.<br />

Zwei bis drei Ausfälle von 100 %, damit kann<br />

man pro Saison rechnen. Aber auch kaltes,<br />

kühles oder regnerisches Wetter haben Umsatzeinbußen<br />

zur Folge. Ebenso wie sehr<br />

heißes Wetter – wenn das Schwimmbad<br />

lieber als der Rummel besucht wird. Doch<br />

seit jeher wissen sich Schausteller ihren Verdienst<br />

einzuteilen – acht Monate Einnahmen<br />

reichen schon seit Generationen für zwölf<br />

Monate Lebensunterhalt. „Schwierig war<br />

es, als wir ein Haus gebaut haben – da lernt<br />

man, mit dem Geld hauszuhalten. Aber auch<br />

bei Neuinvestitionen muss man sich über zumindest<br />

10 Jahre sein Geld wieder einteilen“,<br />

erinnert sich Monika Hirsch. Deshalb stand<br />

vor 17 Jahren für Wolfgang und Monika<br />

Hirsch aufhören oder Investitionskosten von<br />

300.000 Euro zur Debatte. Die Wahl fiel auf<br />

investieren. Es waren viermal so hohe Anschaffungskosten<br />

wie beim ersten Autodrom<br />

des Schwiegervaters vor 52 Jahren.<br />

Schwierig: Personal finden<br />

Woran die Hersteller von Schausteller-Unterhaltungstechnik<br />

– welche aus Italien, Holland,<br />

Belgien, England und Deutschland<br />

importiert wird – die letzten Jahrzehnte gefeilt<br />

haben, ist, den Schaustellern mit immerwährenden<br />

technischen Verbesserungen,<br />

zwecks einfacherem und vor allem auch<br />

schnellerem Auf- und Abbau, das Leben zu<br />

erleichtern. Was doppelt gut ist, denn Personal<br />

zu rekrutieren ist im Schaustellergewerbe<br />

schon sehr lange problematisch. „Jetzt aber<br />

müssen Veranstaltungen manchmal schon<br />

abgesagt werden, weil kein Personal zu<br />

finden ist“, berichtet Monika Hirsch. Hertha<br />

Keinrath, die in dieser Branche aufgewachsen<br />

ist, dazu: „Jeder will am Wochenende<br />

seine freien Tage, das geht in unserer Branche<br />

nicht. Und der Kälte sind manche auch<br />

nicht gewachsen.“ Im Personalstamm von<br />

Familie Keinrath sind deshalb fast nur rumänische<br />

Arbeiter zu finden. Saisonende ist bei<br />

den Keinraths am 26. Dezember nach dem<br />

Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz.<br />

Handwerkliches Geschick<br />

Ist das Gewerbe stillgelegt, beginnt für<br />

die Schausteller die Zeit, in der sie Schriftliches,<br />

wie z. B. Anträge für Stellplätze bei den<br />

Gemeinden und Messeveranstaltern für die<br />

nächste Saison, aber auch Reparaturen und<br />

Instandhaltungen erledigen. Bei Familie Keinrath<br />

sind es Fery und Sven, die mechanische<br />

Reparaturen aller Art, auch Schweißarbeiten,<br />

durchführen. Bei Familie Hirsch ist es Robert,<br />

und bei Familie Gager ist es Franz. „Ein<br />

Schausteller muss handwerklich geschickt<br />

22 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>


sein, sonst kann man den Beruf nicht ausüben“,<br />

erklärt Monika Hirsch. „Wenn ein<br />

Autodrom-Wagerl nicht geht, musst du es<br />

selbst reparieren. Da kannst du nicht mit<br />

jedem nach Italien fahren“, verdeutlicht sie.<br />

Auch werden alle Geräte einmal jährlich<br />

von einem Zivilingenieur für fliegende Bauten<br />

überprüft. Die sicherheitstechnischen<br />

Auflagen sind sehr hoch und sehr streng.<br />

Das hat seine Berechtigung, wohingegen<br />

andere Vorschriften nicht zu verstehen sind.<br />

„Für jedes einzelne Schaustellergerät muss<br />

in jedem Bundesland eine eigene Veranstaltungsbewilligung<br />

eingeholt werden. Das sind<br />

bei uns <strong>Burgenland</strong>, Wien, Kärnten, Niederösterreich<br />

und Steiermark. Und bei einem<br />

unserer Geräte, das in Deutschland mit einer<br />

TÜV-Zertifizierung gekauft wurde – eine<br />

Norm, die für ganz Europa Gültigkeit hat –,<br />

braucht man im Bundesland Wien zusätzlich<br />

noch einen Zivilingenieur für fliegende Bauten,<br />

der das Gerät genehmigt“, erörtert Doris<br />

Keinrath.<br />

Leidenschaft und Geschäftssinn<br />

52 Jahre ist Fery Keinrath schon im Geschäft.<br />

Vor 22 Jahren bekam er den Kommerzialrat<br />

von Bundespräsident Thomas<br />

Klestil für besondere Verdienste in der Berufssparte<br />

der Schausteller verliehen. Angefangen<br />

hat alles 1967 mit Wurfdosen, die<br />

er von seinem Schwiegervater Ignaz Hirsch<br />

jun. nach seiner Heirat mit dessen Tochter<br />

Hertha bekommen hat. Damit waren für den<br />

gelernten Maschinenschlosser die Weichen<br />

für seine neue berufliche Laufbahn gestellt.<br />

Fery Keinrath ist heute wie damals mit sehr<br />

viel Engagement und Leidenschaft bei seiner<br />

Arbeit: Zum 50-jährigen Jubiläum wurde ein<br />

Riesenrad angeschafft. Für Doris und Sven<br />

Keinrath gab es in den letzten Jahren ebenfalls<br />

Investitionen: Fighter und Piratenbahn.<br />

„Man muss schon gut überlegen, in was<br />

man investiert – ob es beim Publikum gut<br />

ankommt und sich auf 15 Jahre rechnet“,<br />

konkretisiert Schaustellerin Doris Keinrath<br />

die Investitionspläne der Firma. Zweimal wurden<br />

auch schon Geräte wieder zurück- bzw.<br />

weggegeben. Eines war technisch nicht ausgereift,<br />

und eines wurde weiterverkauft, weil<br />

es aufgrund von zu großer Konkurrenz nicht<br />

lukrativ genug war.<br />

Abseits der Anschaffungskosten müssen<br />

mit den Fahrpreisen natürlich auch noch viele<br />

andere Fixkosten gedeckt werden, „daran<br />

denken viele nicht, nur dass es viel Geld<br />

bringt, wenn das Ringelspiel voll ist“, sagen<br />

Schausteller. Platzmiete samt Anschlussgebühren<br />

für Elektriker, Vergnügungssteuer,<br />

Straßenmaut wie auch Löhne mit Lohnnebenkosten,<br />

Diesel für Transporte und<br />

Stromaggregate, Neuanschaffungen sowie<br />

Instandhaltungskosten müssen natürlich<br />

ebenfalls erwirtschaftet werden. Bei Reparaturen<br />

von Luftschläuchen können sich diese<br />

durchwegs auf 3.000 bis 5.000 Euro belaufen.<br />

Dass es heutzutage weniger Kinder gibt<br />

als noch vor 50 Jahren, das macht sich für<br />

Schausteller bei den Kirtagen auch bemerkbar.<br />

„Nikitsch, Oberloisdorf – das waren früher<br />

große Kirtage“, informiert Monika Hirsch.<br />

Ein anderer Aspekt, der sich für Schausteller<br />

bemerkbar macht, ist die Jugendarbeitslosigkeit.<br />

„Viele Jugendliche haben kein Geld<br />

fürs Ringelspiel“, sagt Herta Keinrath. Das<br />

Gegengewicht dazu beschreibt Doris Keinrath:<br />

„Manche Familien können sich keine<br />

Urlaube leisten und gehen deshalb mit den<br />

Kindern einen Tag zum Ringelspiel.“<br />

Erfolgreicher Generationenwechsel<br />

„Die Herausforderung, kurzfristig Lösungen<br />

bei auftretenden Problemen und Engpässen<br />

zu finden“, das ist es, was Doris<br />

Keinrath an ihrem Job ganz besonders mag,<br />

und sagt weiters: „Ich kenne nichts anderes.<br />

Ich bin in diesen Beruf hineingeboren und in<br />

diese Arbeit reingewachsen, und es macht<br />

Spaß.“ Vor zwei Jahren ist ihre Tochter Celina<br />

fix in das Geschäft ihrer Eltern eingestiegen.<br />

Ihre Großmutter Hertha Keinrath dazu: „Es<br />

ist ein anstrengender Beruf, aber man ist<br />

sein eigener Chef. 8-Stunden-Tage kennen<br />

wir nicht, und während der Saison hat man<br />

keine freien Tage. Doch im Winter kann man<br />

sich regenerieren.“ Die Familienbande sind<br />

stark, bei Problemen, egal welcher Art, hält<br />

die Familie wie auch die Großfamilie zusammen,<br />

und es wird einander geholfen. Ignaz<br />

Hirsch sen. kann stolz auf seine Nachfahren<br />

sein. Ringelspiel und Kirtag, das hat Tradition.<br />

Schausteller pflegen diese Tradition<br />

schon, seit es Kirtage gibt. Und der erste<br />

Kuss, das erste Händchenhalten, das hat<br />

auch noch heute auf einem Ringelspiel seinen<br />

Platz. Womit sich noch immer bewahrheitet:<br />

Schön ist so ein Ringelspiel.<br />

Cornelia Pastorek<br />

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23


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