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8 BERLIN BERLINER KURIER, Donnerstag, 13. Juni 2019 *<br />
NACHRICHTEN<br />
Autofahrer eingeklemmt<br />
Nach dem Bären-Angriffauf einen <strong>Berliner</strong><br />
Buch –Bei einem Unfall<br />
zwischen einem Lkw und<br />
einem Pkw auf der Schwanebecker<br />
Chaussee ist ein<br />
Autofahrer eingeklemmt<br />
und schwer verletzt worden.<br />
Der Lkw war gegen<br />
11.50 Uhr aus ungeklärten<br />
Gründen von seiner Spur<br />
abgekommen und mit dem<br />
entgegenkommenden Auto<br />
zusammengeprallt.<br />
Knautschkeein Bayer?<br />
Tiergarten –Flusspferd<br />
Knautschke, einst Publikumsliebling<br />
im Zoo, war<br />
wohl kein <strong>Berliner</strong>. „Es<br />
deutet vieles darauf hin,<br />
dass Knautschke ein Bayer<br />
ist“, so der Historiker Clemens<br />
Maier-Wolthausen<br />
zum RBB. Vermutlich sei er<br />
1942 aus München nach<br />
Berlin gekommen.<br />
Geringe Geldstrafe<br />
Moabit –Ein 23-Jähriger,<br />
der mit seinem Auto auf der<br />
Busspur an einem Stau vorbeigefahren<br />
war und dabei<br />
einen Jungen (4) erfasste<br />
und tödlich verletzte, ist<br />
mit einer Geldstrafe von<br />
200 Euro davongekommen.<br />
Die Mutter trage Mitschuld,<br />
sie habe mit dem<br />
Kind bei Rot die Straße betreten,<br />
so das Gericht.<br />
Osten so leer wie 1905<br />
Dresden –Die Einwohnerzahl<br />
Ostdeutschlands ist einer<br />
Studie des Ifo-Instituts<br />
zufolge auf den Stand von<br />
1905 gesunken. In den alten<br />
Ländern hingegen leben<br />
heute so viele Menschen<br />
wie noch nie.<br />
ARCHE NOAH<br />
Pitry ... ist ein sehr folgsamer,<br />
verträglicher und<br />
gutmütiger kleiner Kerl,<br />
der sich auch prima als Familienhund<br />
eignen würde.<br />
Nur das Alleinebleiben<br />
muss der kleine Jack-Russell-Rüde<br />
noch lernen.<br />
Vermittlungs-Nr. 19/265<br />
Tierheim Berlin,<br />
Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />
Telefon: 030/768880,<br />
www.tierschutz-berlin.de<br />
Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />
Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />
Foto: dpa<br />
Foto: Tierheim Berlin<br />
ich mich<br />
vorwilden<br />
Tieren?<br />
Experte Derk Ehlertgibt Tipps für das<br />
richtige Verhalten in Wald und Heide<br />
Fotos: imago/PetraSchneider,dpa, Markus Wächter,LaraBooth/swns.com<br />
Wieschütze<br />
Von<br />
FLORIAN THALMANN<br />
Berlin – Diese Geschichte geht<br />
um die Welt: Überall berichten<br />
Zeitungen und News-Portale<br />
über den <strong>Berliner</strong> Studenten<br />
Andreas Bauer (26),<br />
der in den Karpaten den Angriff<br />
eines Braunbären mit einem<br />
gezielten Schlag ins Gesicht<br />
abwehrte. Auch wenn es<br />
in Berlin keine Bärengibt, fragen<br />
sich viele: Was tun bei Begegnungen<br />
mit Wildtieren?<br />
Dieses Treffen hättetödlich enden<br />
können:Andreas Bauerwar<br />
mit Freundin Lara Booth (23) im<br />
Karpatengebirge unterwegs, als<br />
sie eine Bärenmutter<br />
mit zwei<br />
Jungtieren begegneten.<br />
Sie<br />
griff den Wanderer an. Booth<br />
konnte nur zusehen, wie die Bärin<br />
sich in sein Bein verbiss, ihn<br />
wegschleifte. Dann schrie sie<br />
Derk Ehlertist der<br />
Wildtierexperte des Senats.<br />
geistesgegenwärtig: „Schlag<br />
dem Bären aufs Auge!“<br />
Bauer verpasste dem Tier den<br />
Schlag, die Bärin flüchtete (der<br />
KURIER berichtete). Der <strong>Berliner</strong><br />
wurde im Hubschrauber in<br />
ein Krankenhaus gebracht, ein<br />
Stück der Wade war herausgerissen,<br />
das rechte Bein dreifach<br />
gebrochen.<br />
Kann so etwas auch bei uns<br />
passieren? Natürlich nicht,<br />
denn Braunbären gibt es in Ber-<br />
Andreas Bauer<br />
traf bei einer<br />
Wanderung in den<br />
Karpaten eine<br />
Braunbärin –und<br />
überlebte den<br />
Angriff. Rechts:<br />
So berichtete der<br />
KURIER über<br />
den Fall.<br />
In unseren Breiten gibt es<br />
keine Bären, dafür aber<br />
Wölfe und Wildschweine.<br />
lin und Brandenburg<br />
nicht. Allerdings<br />
können auch andere<br />
Wildtiere gefährlich<br />
werden. Beispiel<br />
Wildschweine: Die<br />
Tiere rückten in den<br />
vergangenen Jahren<br />
immer mehr in die<br />
Stadt vor.<br />
Derk Ehlert, Wildtierexperte<br />
der Senatsverwaltung für Umwelt,<br />
rät, bei einer Begegnung<br />
zu Ruhe. „Zuerst sollte man<br />
sich vergewissern, dass keine<br />
Frischlinge herumlaufen, und<br />
dass man sich nicht zwischen<br />
sie und das Muttertier stellt“,<br />
sagt er. „Dann stehen bleiben,<br />
laut reden, auch wenn man allein<br />
ist, Distanz halten, den Tieren<br />
Rückzugsmöglichkeiten geben,<br />
Wildschweine greifen<br />
nicht von sich aus an, sondern<br />
nur, wenn sie sich bedroht fühlen.“<br />
Außerdem gilt: Beim<br />
Wandern auf den Wegen bleiben,<br />
nicht durch das Unterholz<br />
streifen –schon gar nicht in der<br />
Dämmerung oder nachts.<br />
Andere Tiere können in Berlin<br />
und Brandenburg kaum gefährlich<br />
werden. Viele fürchten<br />
sich vor tollwütigen Füchsen.<br />
„Aber diese Krankheit konnten<br />
wir nicht nachweisen“, sagt Ehlert.<br />
Auch Kreuzottern gibt es<br />
vereinzelt – „das Gift dieser<br />
Schlangen ist für den Menschen<br />
aber nicht tödlich.“ Es<br />
kann aber zu allergischen Reaktionen<br />
führen, deshalb sollte<br />
bei einem Biss ein Arzt aufgesucht<br />
werden.<br />
Bleiben noch Wölfe. „Eine Begegnung<br />
in Brandenburg ist gar<br />
nicht unwahrscheinlich“, sagt<br />
Ehlert. „Es wird aber nicht zu<br />
einem Angriff kommen. Auch<br />
hier gilt: Ruhe bewahren, Distanz<br />
halten – und Fotos machen!“<br />
Denn: Wolfsbegegnungen<br />
wurden bereits gemeldet –<br />
dokumentiert aber noch nicht.