Die Malteser-Zeitung 2/2019
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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<strong>Die</strong><br />
MALTESER<br />
Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />
Ausgabe 2/<strong>2019</strong><br />
CARAVAGGIO & BERNINI<br />
CARAVAGGIO & BERNINI<br />
MALTESER Private Preview<br />
12. Oktober <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Kunsthistorisches Museum Wien<br />
MALTESER Private Preview<br />
12. Oktober <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Christliche Werte in der Politik<br />
Rom: Neue Ordensregierung<br />
Neu: Zentrum für Menschen im Alter
INHALT<br />
IMFOKUS<br />
04 Menschenrechte und Politik: Subsidiarität<br />
und christliche Werte<br />
RUNDSCHAU<br />
10 Helfen über den Tod hinaus<br />
RELIGIONAKTUELL<br />
12 Bloggen über Gott und die Welt<br />
14 Religionsunterricht versus Ethikunterricht<br />
10 14<br />
LEBENSWERT<br />
16 Gutes tun im Schlaf<br />
17 In Österreichs Wäldern barrierefrei wandern<br />
MALTESERWELTWEIT<br />
18 Helfen mit Herz<br />
20 <strong>Malteser</strong> in aller Welt<br />
23 Jugend ist unsere Zukunft<br />
24 Wie ein Flüchtling anderen Flüchtlingen<br />
eine Stimme gibt<br />
MALTESERÖSTERREICH<br />
26 Berichte aus den Bundesländern:<br />
Vielfältige Initiativen und <strong>Die</strong>nste<br />
18<br />
26<br />
MALTESERORDEN<br />
50 Erster gemeinsamer Rittertag<br />
50 Delegationen<br />
52 Das Zentrum für Menschen im Alter<br />
öffnet seine Tore<br />
54 Zwei Österreicher in der neuen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ordensregierung<br />
MEDIZINAKTUELL<br />
56 AGEISM: „Gemeinsam alt werden“<br />
GELESENEMPFOHLEN<br />
58 Interessante Neuerscheinungen<br />
50 52<br />
TAGEBUCH<br />
60 Menschen und Events<br />
62 Nekrolog<br />
ÜBERBLICK<br />
63 Termine und Kontakte<br />
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Bitte verwenden<br />
Sie den beiliegenden<br />
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2<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
EDITORIAL<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
erlauben Sie mir ein kleines Gedankenexperiment: Stellen<br />
wir uns vor, die Politik hätte ganz grundlegend die Achtung<br />
der christlichen Werte, des Lebens, der Freiheit und der<br />
Würde des Menschen zum Ziel. Dann könnte sie doch zu<br />
einem äußerst wirkungsvollen Vehikel für die Verbreitung<br />
des Prinzips der Nächstenliebe werden. Politiker würden zu<br />
wunderbaren Vorbildern für den gelebten <strong>Die</strong>nst am Nächsten.<br />
<strong>Die</strong>se Nächstenliebe könnte zu Frieden führen.<br />
Würden der Glaube und die Spiritualität in der Politik eine<br />
stärkere Rolle spielen, wäre es um die Nächstenliebe in unserer<br />
Gesellschaft und um unseren Zusammenhalt deutlich besser<br />
bestellt. Dann wären wir weniger einsam, nicht mehr ständig<br />
auf der Suche nach etwas Tieferem, nach besonderen Werten,<br />
nach immer detaillierter geregelten Gesetzen mit Geboten und<br />
Verboten und entsprechenden Sanktionen bei Nichteinhaltung.<br />
Dann wären wir eine solidarische, einander unterstützende,<br />
teilende Gemeinschaft – unabhängig davon, wer wir<br />
sind, woher wir kommen, was und wie viel wir haben.<br />
Doch leider – weite Teile der Politik können mit dem Glauben<br />
und der Spiritualität nur (noch) wenig anfangen. Dabei wäre<br />
es so einfach, sich vom Prinzip der Nächstenliebe leiten zu<br />
lassen. Es lenkt jede Tätigkeit, es bestimmt den Zweck, den<br />
diese Tätigkeit erfüllen muss. Nächstenliebe ist kein Pro-<br />
gramm, das man erst erstellen muss, das man den Menschen<br />
aufwändig „verkaufen“ muss, um gewählt zu werden, das<br />
nach Ablauf der Amtsperiode wieder obsolet ist.<br />
Nächstenliebe findet einfach statt – selbstverständlich und<br />
ständig, auch heute, denn heute leidet jemand, heute hat<br />
jemand kein Dach über dem Kopf, heute hat jemand Hunger,<br />
heute braucht jemand Hilfe, weil er in Not ist. <strong>Die</strong>sem Gedanken<br />
folgen wir in unserem Ordensleitspruch: „Tuitio fidei<br />
et obsequium pauperum – Bewahrung des Glaubens und<br />
Hilfe den Bedürftigen.“ Unser tägliches Ziel ist es, Nächstenliebe<br />
vorzuleben und missionarisch zu verbreiten. Lassen wir<br />
dieses Ziel niemals aus den Augen!<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Sommer<br />
mit Ihren Familien und Freunden. Genießen Sie erholsame<br />
Urlaubstage und lassen Sie sich von guten Gedanken leiten.<br />
Norbert Salburg-Falkenstein<br />
Prokurator<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber: Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden (<strong>Malteser</strong>orden),<br />
Großpriorat Österreich, 1010 Wien, Johannesg. 2,<br />
Telefon: 01/512 72 44, E-Mail: presse@malteser.at.<br />
Chefredaktion: Katharina Stögner Mitarbeiter bzw. Autoren<br />
dieser Ausgabe: Markus Aichelburg-Rumerskirch, Susanna Cho,<br />
Megan Cungu, Hannah Flachberger, Alexander Haufschild, Edith<br />
Holzer, Jörg Jakoblevich, Valentin Khuen, Katharina Kiecol, Naomi<br />
Kienreich, Gudrun Kugler, Ersida Kurtaj, Fra’ Gottfried Kühnelt-<br />
Leddihn, Jan Ledochowski, Clara Male, Georg Male, Lukas Mandl,<br />
Richard Mischak, Bernhardt Pauger, Georg Pirker, Andrea Rauch,<br />
Msgr. Franz Schlegl, Richard Steeb, Katharina Stögner, Kenneth<br />
Ttyaaba, Ares Vafiadis, Mariella Visy, Christian Wagner, Manuel<br />
Weinberger, Georg Wick, Susanne Wick. Lektorat: Mag. Ute Maybachl<br />
Fotos: Markus Andre, erzdiözese.wien.at, Alfie Evans, Hochstrasser,<br />
Wolfgang Kastel, KHM, Lahousse, <strong>Malteser</strong> Albania, <strong>Malteser</strong> International,<br />
Order of Malta, Melchior Platter, Franz Josef Rupprecht/kathbild,<br />
Schedl, Shutterstock, Socialbnb, Zentrum für Menschen im Alter<br />
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige<br />
Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.<br />
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für<br />
beiderlei Geschlecht. Gestaltung: Karin Mayer-Fischer, werbeproduktion.at<br />
Druck: Druckerei Robitschek, Schlossgasse 10–12, 1050<br />
Wien. Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Berichterstattung<br />
über nationale und internationale Tätigkeiten des SMRO und<br />
seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der<br />
Redaktion entsprechen. Redaktionsschluss: Juni <strong>2019</strong><br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 3
IMFOKUS<br />
SOLIDARITÄT, SUBSIDIARITÄT<br />
UND CHRISTLICHE WERTE.<br />
Wie verbindlich sind die Menschenrechte? Welche Bedeutung haben christliche Werte in der Politik? Gedanken von<br />
Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn, Gudrun Kugler und Lukas Mandl.<br />
GOTT SCHUF DEN MENSCHEN<br />
ALS SEIN ABBILD<br />
Von Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />
Mit diesem Essay möchte ich zum Nachdenken anregen:<br />
Anerkenne ich die Würde des Menschen und seine Rechte<br />
als Abbild Gottes bedingungslos oder sage ich: „Ja,<br />
aber …“ und erzeuge damit Ungleichheit vor dem Fundament<br />
unserer Rechtsordnung?<br />
Politische Entwicklungen in den letzten Jahren zeigen<br />
einen Trend zu einer „Relativierung“ und damit einer Einschränkung<br />
der Menschenrechte. Bin ich nur ein mangelhaft<br />
gebildeter und informierter Pessimist, oder gibt es<br />
tatsächlich Bestrebungen politischer Gruppierungen,<br />
Rechte der „Anderen“ zugunsten der eigenen Klientel zu<br />
beschneiden? Kann und darf eine Grenze – oder gar ein<br />
Zaun, eine Mauer – gezogen werden zwischen dem berechtigten<br />
Schutz der eigenen Interessen und dem Gebot<br />
„Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst“?<br />
Zwei Wochen vor der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte<br />
(AEMR) im Jahr 1948 durch die Vereinten<br />
Nationen erblickte ich das Licht einer ziemlich zerstörten<br />
Welt. Unter dem Eindruck der durch Nationalismus und<br />
Hass verursachten Katastrophe der beiden Weltkriege<br />
waren nicht nur die Großmächte bestrebt, ein friedliches<br />
Zusammenleben der Völker und Staaten auf der Erde zu<br />
erreichen. Auch in Europa wurde, nur zwei Jahre später,<br />
die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte<br />
(EMRK) beschlossen.<br />
<strong>Die</strong> Wurzeln der Menschenrechte<br />
Wenn auch der Kyros-Zylinder aus Persien (538 v. Chr.)<br />
historisch formal als „erste Menschenrechtscharta“ gilt,<br />
finden wir im Schöpfungsbericht der Bibel eine viel ältere<br />
Begründung für die heute bekannten Menschenrechte:<br />
„Gott schuf den Menschen als sein Abbild.“ (Gen 1, 26-<br />
29) Nirgendwo ist ein Hinweis zu finden, dass den unterschiedlichen<br />
Ausprägungen dieses Abbildes unterschiedliche<br />
Rechte zukommen könnten oder irgendein Typus<br />
ein ähnlicheres Abbild des Schöpfers wäre.<br />
<strong>Die</strong>selbe Würde als Geschöpf Gottes, mit einer unsterblichen<br />
Seele aus dem Atem Gottes (Gen 2, 7) ausgestattet,<br />
kommt also allen Menschen zu, unabhängig von äußeren<br />
Merkmalen, unabhängig von Sprache und Kultur, von<br />
Herkunft oder Geschlecht. Jede Einschränkung dieser<br />
Menschenwürde steht somit im Widerspruch zu der von<br />
unserem Schöpfer geschaffenen Ordnung und unserem<br />
christlichen Menschenbild.<br />
Alle Menschenrechte, so wie wir sie heute kennen und<br />
anwenden (sollten), gründen auf dem Fundament der<br />
Nächstenliebe, wie sie dem Abbild unseres gemeinsamen<br />
Schöpfers zusteht. Wenn wir von „unseren Werten“ oder<br />
dem „Abendland/Europa und seinen Werten“ sprechen,<br />
dann dürfen wir diese Basis aller unserer Werte niemals<br />
4<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
IMFOKUS<br />
Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „<strong>Die</strong> Botschaft<br />
des Neuen Testaments ist mir wichtig.“ Dass<br />
das Christentum für Österreich nicht nur aus Tradition,<br />
sondern wegen der Botschaft des Neuen Testaments<br />
bedeutsam ist, erklärt der Bundespräsident<br />
im Gespräch mit Österreichs Kirchenzeitungen. Das<br />
Staatsoberhaupt ist wieder in die evangelische Kirche<br />
eingetreten und wünscht sich einen EU-Patriotismus.<br />
Quelle: Erzdiözese Wien<br />
aus den Augen verlieren. Bei Matthäus heißt es dazu (Mt<br />
22, 35–40): „Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte<br />
ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches<br />
Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du<br />
sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen,<br />
mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken (Dtn 6,5).<br />
Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig<br />
ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich<br />
selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz<br />
samt den Propheten.“ Und ein Stück weiter (Mt 25, 31–<br />
46): „[...] Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner<br />
geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan [...]<br />
Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten<br />
nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“<br />
Beispiel geben und überzeugen<br />
Menschenwürde und Menschenrechte, so wie sie in<br />
der AEMR und der EMRK beschrieben sind, haben also<br />
ganz eindeutig jüdisch-christliche Wurzeln. Als Christen<br />
müssen wir dazu stehen und alles zur Durchsetzung dieser<br />
Rechte tun, unabhängig davon, ob „die Anderen“ sich<br />
ebenso verhalten oder nicht. Wir müssen das Beispiel<br />
geben, denn nur dadurch kann unser Christentum überzeugend<br />
sein. „Wir zuerst“ bringt uns, über kurz oder lang,<br />
an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Am Ende dieses<br />
Weges treffen wir einander – wie es Pastor Manfred<br />
Rekowski formulierte – auf den Soldatenfriedhöfen wieder.<br />
Laut Artikel 1 des Bundes-Verfassungsgesetzes (B-VG)<br />
geht in Österreich das Recht vom Volk aus. Als Wähler<br />
müssen wir darauf einwirken, dass in unserem Namen<br />
nur solches Recht geschaffen wird, das mit dem von den<br />
Vereinten Nationen und vom Europarat geschaffenen<br />
Katalog von Menschenrechten im Einklang steht, sonst<br />
verlassen wir den Boden dieser Völkergemeinschaften.<br />
Unantastbare Grundrechte<br />
Nicht alles Recht hat der Politik zu folgen, es gibt auch<br />
Grundrechte, die von der Politik nicht angetastet werden<br />
dürfen. Wenn die von der AEMR und der EMRK gezogenen<br />
Grenzen unscharf sein sollten, ist es wohl besser,<br />
innerhalb des eindeutig gesicherten Rahmens zu bleiben.<br />
Ich persönlich halte das schrittweise Untergraben der<br />
Menschenrechte für höchst gefährlich und unvertretbar.<br />
Euphemismen wie „Ausreisezentrum“ erinnern mich an<br />
vergangen geglaubte Zeiten mit verhöhnenden Inschriften<br />
über Eingangstoren. Herabwürdigende Bewertungen der<br />
Tätigkeit von NGOs für benachteiligte Mitmenschen<br />
können das soziale Klima nachhaltig schädigen. Ebenso<br />
gefährlich erscheint mir die beträchtlich hohe Frequenz<br />
an ausgrenzenden oder gar verhetzenden „Wortspenden“<br />
von niederrangigen Politikern oder Organisationen, die<br />
der Politik nahestehen. Ist es ein Mangel an politischer<br />
Kultur oder gar Absicht, um auszuloten „was noch geht“,<br />
um die Lufthoheit über den Stammtischen zu erobern?<br />
Wenn der Aufschrei allzu laut ist, dann „entschuldigt“<br />
sich der Täter, und das war es dann. Kann man sich selbst<br />
entschuldigen? Muss ich nicht eher um Entschuldigung<br />
bitten?<br />
Wenn nun jemand so rücksichtslos gegen Mitmenschen<br />
handelt, aber behauptet, er glaube an den christlichen<br />
Gott, dann prüfe sein Verhalten an den Worten aus dem<br />
Jakobusbrief 2, 14-17: „Meine Schwestern und Brüder,<br />
was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber<br />
es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?<br />
Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist<br />
und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen<br />
sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt<br />
ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen – was<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 5
IMFOKUS<br />
nützt das? So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn<br />
er nicht Werke vorzuweisen hat.“ Wie diese Werke auszusehen<br />
haben, hat bereits der Evangelist Matthäus beschrieben<br />
– siehe oben.<br />
Mein besonderer Dank gilt Botschafter a.D. Dr. Franz Cede,<br />
der mir mit seinem reichhaltigen Wissen, seiner Erfahrung<br />
und seiner Bibliothek zur Seite gestanden ist.<br />
EINE STIMME FÜR DIE WÜRDE<br />
DES MENSCHEN – EHRENAMTLI-<br />
CHES ENGAGEMENT, BITTE AUCH<br />
IN DER POLITIK!<br />
Von Gudrun Kugler<br />
Im Parlament geht es oft drunter und drüber. Gehört<br />
wird, wer lauter schreit. Beachtet wird derjenige, an dem<br />
man nicht vorbeikommt. Politik folgt dem Druck, der auf<br />
sie ausgeübt wird. Ist die Stimme der Christen in diesem<br />
Stimmengewirr hörbar? Könnte man mehr tun? In welcher<br />
Weise betrifft das die <strong>Malteser</strong>?<br />
Von den Grünen etwas lernen!<br />
2011 hielt Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag<br />
eine Rede. „Wir können von der grünen Bewegung<br />
etwas lernen“, sagte er dort. Jedes Lebewesen hat eigene<br />
Gesetzmäßigkeiten, die wir beachten müssen, damit es<br />
gut leben kann. Wir versuchen heutzutage, die Ökologie<br />
jedes Wesens zu beachten Dabei haben wir laut Papst<br />
Benedikt einen großen Fehler gemacht: Wir haben diese<br />
Logik nicht auch auf den Menschen angewendet. Wir haben<br />
schlichtweg nicht daran gedacht, dass es auch etwas gibt,<br />
was für den Menschen „ökologisch“ ist – eine Ökologie<br />
des Menschen sozusagen!<br />
Was ist für den Menschen ökologisch?<br />
Was braucht der Mensch, um „blühen“ zu können? Es ist<br />
eigentlich „logisch“: Freiheit, Menschenrechte, Sicherheit,<br />
Infrastruktur. Ökologisch heißt auch: In einer Familie<br />
und – wenn möglich – bei den eigenen Eltern leben zu<br />
dürfen, füreinander Zeit haben zu können, beste Bildung<br />
und Förderung zu erhalten.<br />
Und: Auch unter<br />
schwierigen Umständen<br />
geboren werden zu dürfen.<br />
Nicht ökologisch ist<br />
es, wenn Menschenrechte<br />
mit Füßen getreten werden.<br />
Allein in Wien leben mehr als 8.000 Frauen, die genitalverstümmelt<br />
wurden. Österreich ist Ziel- und Transitland<br />
des Menschenhandels, einer modernen, aber nicht minder<br />
grausamen Form der Sklaverei. Nicht ökologisch ist eine<br />
Ideologie, die meint, die Existenz von Mann und Frau sei<br />
reine Einbildung und ein überkommenes Modell, das wir<br />
hinter uns lassen sollten. Ebenso entspricht eine Frühsexualisierung<br />
durch manche Formen der Sexualerziehung<br />
in Österreich nicht „menschen-ökologischen“ Standards.<br />
Was logisch klingt, ist nicht immer logisch in der<br />
Politik<br />
<strong>Die</strong> bürgerliche Mitte sagt oft nicht, was sie sich denkt,<br />
so die Theorie der Schweigespirale von Elisabeth Noelle-<br />
Neumann, bestätigt von der modernen Politologie.<br />
Bürgerliche fühlen sich „enthaust“, sagt der deutsche<br />
Publizist Wolfram Weimer, nicht zuletzt wegen der Deutungshoheit<br />
der Linken in den letzten Jahrzehnten. <strong>Die</strong><br />
Konsequenzen sind die Wutbürger und eine Stärkung der<br />
Rechtspopulisten auf Kosten der (bürgerlichen) Mitte.<br />
<strong>Die</strong> Wertestudien zeigen: <strong>Die</strong> Jugend ist so „konservativ“<br />
wie noch nie. Respekt vor Gesetz und Ordnung sind groß,<br />
Fleiß und Ehrgeiz stehen hoch im Kurs. 92 Prozent der<br />
jungen Menschen empfinden Heimat als etwas Positives.<br />
90 Prozent der Jugendlichen haben ein gutes Verhältnis<br />
zu ihren Eltern und drei Viertel würden ihre Kinder so<br />
erziehen, wie sie von ihren Eltern erzogen worden sind.<br />
Steht eine bürgerliche Renaissance vor der Tür?<br />
Kulturelle Veränderung entsteht laut James Davison<br />
Hunter aus der Zusammenarbeit von Eliten, des Wirkens<br />
innerhalb der Institutionen und neuen Ideen auf den<br />
Universitäten. Abstimmungen im Nationalrat sind nur<br />
6<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
IMFOKUS<br />
die Spitze des Eisbergs. Veränderung liegt in den Händen<br />
von allen jenen, die über ihren Tellerrand blicken. Wer<br />
sich nicht einbringt, dessen Stimme fehlt.<br />
Feines Gefühl für die Bedürfnisse anderer<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> sind eine der bedeutendsten Hilfsorganisationen<br />
Österreichs. Unzählige Menschenleben wurden<br />
und werden durch die Arbeit der <strong>Malteser</strong> erleichtert und<br />
verbessert. <strong>Die</strong> Stimme von derart engagierten Menschen<br />
mit einem feinen Gefühl für die Bedürfnisse der anderen<br />
und dem Motiv der Nächstenliebe braucht es auch in der<br />
öffentlichen Debatte und im politischen Umfeld.<br />
Ich wünsche mir von den <strong>Malteser</strong>n ein starkes politisches<br />
Mitdenken, ein Hinführen der jungen Generation in die<br />
Selbstverständlichkeit des Mitredens in der Öffentlichkeit<br />
und eine selbstbewusste, gut hörbare Stimme in Österreich.<br />
Das beginnt damit, jene Politikerinnen und Politiker<br />
persönlich kennenzulernen, von denen man aufgrund des<br />
Wohnbezirks im Parlament vertreten wird. Mitdiskutieren<br />
bei Veranstaltungen und auf Social Media, vielleicht einmal<br />
einen Leserbrief schreiben – auch das darf nicht fehlen.<br />
Nur dieses Engagement – als Akt der Nächstenliebe –<br />
sichert langfristig den Schutz der Menschenwürde und<br />
die Akzeptanz und Unterstützung von Menschen mit<br />
Behinderung. Nur so werden sich aus dem politischen<br />
Stimmengewirr jene Lösungen herauskristallisieren, die<br />
für den Menschen ökologisch sind.<br />
Gudrun Kugler ist ausgebildete Juristin, römisch-katholische<br />
Theologin und Nationalrats-Abgeordnete (ÖVP).<br />
Militärmusik NÖ NÖ<br />
Sommer<br />
Sommer<br />
-Benefizkonzert<br />
-Benefizkonzert<br />
Samstag, 24. 8. <strong>2019</strong>, 17 Uhr<br />
Militärmusik NÖ<br />
Sommer -Benefizkonzert<br />
Samstag, 24. Samstag, 8. <strong>2019</strong>, 17 24. Uhr 8. <strong>2019</strong>, 17 Uhr<br />
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ab 16 Uhr Kinderprogramm<br />
Musikpavillon in Reichenau/Rax<br />
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Reichenauer Kurpark statt.<br />
(Friedrich-Zach-Gasse 12,<br />
2651 Reichenau an der Rax)<br />
Eintritt frei!<br />
Ihre Spende hilft uns helfen!<br />
Mit Ihrer Spende unterstützen<br />
Sie Sozialprojekte der MALTESER,<br />
wie z. B. das jährliche Sommerlager<br />
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Verhältnissen und für Kinder mit<br />
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DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 7<br />
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IMFOKUS<br />
SUBSIDIARITÄT AUF DER BASIS<br />
CHRISTLICHER WERTE: ARBEIT<br />
FÜR ROT-WEISS-ROT IN EUROPA<br />
Von Lukas Mandl<br />
Europaweit erwarten die Unionsbürger Sicherheit. Voraussetzungen<br />
dafür sind der Schutz der EU-Außengrenzen<br />
und eine tragfähige Sicherheitsarchitektur für ganz<br />
Europa. Dazu gehören auch Vorsorge und Hilfeleistung<br />
im Katastrophenfall. Vor knapp zwei Jahren richteten<br />
Waldbrände in Portugal verheerende Schäden an. Russische<br />
und marokkanische Löschflugzeuge waren schneller<br />
vor Ort als Einsatzmittel aus der EU. Für die EU-Kommission<br />
war dies der Anlass, eine Neuorganisation des europäischen<br />
Katastrophenschutzes vorzuschlagen.<br />
Bürger verlangen – zu Recht – eine verlässliche Sicherheitspolitik<br />
der EU, und selbstverständlich muss die EU<br />
in der Lage sein, in solchen Fällen ohne fremde Hilfe auszukommen.<br />
Es war daher richtig, dass die Kommission<br />
ihren Vorschlag unterbreitet hat. Vorschläge der Kommission<br />
werden im EU-Parlament geprüft. Im Sinne Österreichs<br />
habe ich hierzu Änderungsanträge eingebracht.<br />
Das war notwendig, um funktionierende lokale und<br />
regionale Strukturen vor Zentralisierung und Kommerzialisierung<br />
zu bewahren.<br />
Stärkung und Schutz des heimischen<br />
Freiwilligensystems<br />
Rückendeckung und Expertise kam dabei vom österreichischen<br />
Bundesrat sowie von den heimischen Einsatzorganisationen,<br />
die im Sinne aller Rettungsdienste die<br />
Nachteile des von der EU-Kommission vorgeschlagenen<br />
Grundsatzes von „Command and Control“ aufgezeigt<br />
haben. Das Ergebnis ist erfreulich: Nun gilt im neuen<br />
EU-Katastrophenschutzmechanismus das Prinzip von<br />
„Koordination und Förderung“.<br />
Der EU-Katastrophenschutz verlangt ausdrücklich den<br />
Ausbau der regionalen Vorsorge. Das heißt auch, dass ein<br />
Mangel an Vorsorge nicht durch die EU-Ebene kompensiert<br />
werden darf. Nunmehr stimuliert die Unions-Ebene<br />
die lokale und regionale Entwicklung. Für Katastrophen<br />
in unvorhergesehenem Ausmaß und als letztes Mittel<br />
kommt der verbesserte EU-Katastrophenschutz zum<br />
Tragen. Außerdem dürfen<br />
Freiwillige auch weiterhin, wie<br />
bisher, an Einsätzen in der EU<br />
oder in Drittstaaten teilnehmen,<br />
wenn sie dies aus freien<br />
Stücken tun möchten. Es ist<br />
wichtig, dass die EU die Stärke<br />
aufbaut, in großen Katastrophen<br />
schnell und effektiv zu<br />
schützen und zu helfen. Für die lokale und regionale Ebene<br />
wird dem rot-weiß-roten Vorbild Rechnung getragen.<br />
<strong>Die</strong> EU als „Supermacht des Friedens“<br />
Bei meiner Arbeit im Europäischen Parlament orientiere ich<br />
mich an einem klaren christlichen Welt- und Wertebild, in<br />
dem die Subsidiarität eine besondere Rolle spielt. Ich möchte<br />
an einem Europa mitbauen, das nach außen mit mehr<br />
Stärke auftritt und nach innen mehr Freiheit für uns Bürger<br />
möglich macht.<br />
Daher erwarte ich mir von der EU auch einen klaren,<br />
weltweiten Einsatz für Religionsfreiheit. Das muss eine<br />
zentrale Leitlinie der gesamten EU-Außenpolitik werden.<br />
Es ist klar, dass Religionsfreiheit einer der Schlüssel zu<br />
nachhaltigem Frieden ist. Der Schutz von Christen ist<br />
auch ein Beitrag, um neue Flüchtlingsbewegungen nach<br />
Europa zu verhindern. Aus meiner Sicht muss sich die EU<br />
mit den Mitteln der Politik und der Diplomatie weltweit<br />
für Verfolgte und Unterdrückte einsetzen. Das entspricht<br />
dem europäischen Welt- und Menschenbild, und das ist<br />
im Sinne unserer Werte. So werden wir eine neue Supermacht<br />
der anderen Art – eine Supermacht des Friedens.<br />
Das muss weltweit das Markenzeichen der EU werden.<br />
Lukas Mandl ist Abgeordneter für Österreich im Europa-<br />
Parlament.<br />
Weiterführende Links zum Nachlesen<br />
Originaltext der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte<br />
(AEMR):<br />
www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf<br />
Originaltext der Europäischen Menschenrechtskonvention<br />
(EMRK):<br />
www.echr.coe.int/Documents/Convention_DEU.pdf<br />
8<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
Wunderbare Ideen,<br />
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malteser.at<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 9
RUNDSCHAU<br />
HELFEN ÜBER DEN TOD HINAUS<br />
Viele Menschen möchten selbst bestimmen, was mit ihrem Vermögen nach ihrem Tod passiert. Sie möchten, dass<br />
es jenen gemeinnützigen Zwecken zugutekommt, die ihnen schon zu Lebzeiten wichtig gewesen sind, so etwa dem<br />
Umweltschutz, der Förderung von Kunst und Kultur oder der Hilfe für bedürftige Menschen. Viele wissen jedoch nicht<br />
genau, wie sie diesem Wunsch am besten nachgehen können und was dabei zu beachten ist.<br />
Aus diesem Grund haben sich mittlerweile 86 gemeinnützige<br />
Organisationen, darunter auch die <strong>Malteser</strong>, in<br />
der Initiative „Vergissmeinnicht“ zusammengeschlossen,<br />
um in Kooperation mit der Notariatskammer über diese<br />
Spendenform zu informieren. Sie engagieren sich für alle<br />
Bereiche, die unsere Gesellschaft ausmachen, und setzen<br />
sich für Soziales, Menschenrechte, Entwicklungszusammenarbeit,<br />
Katastrophenhilfe, Gesundheit, Umwelt und<br />
Tierschutz, Bildung und Wissenschaft oder Kunst und<br />
Kultur ein.<br />
Von Markus Aichelburg-Rumerskirch<br />
„Regelmäßige oder einmalige kleinere Spendenbeträge<br />
machen in Summe viel aus. Sie finanzieren häufig laufende<br />
Ausgaben. Größere Sonderprojekte, etwa ein neues<br />
Rettungsauto, oder neue innovative Projekte im <strong>Die</strong>nste<br />
des Menschen sind aber oft erst durch eine Erbschaft oder<br />
ein Legat überhaupt verwirklichbar. Testamentsspenden<br />
sind oft der Samen für Neues, Außergewöhnliches“, so<br />
Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising<br />
Verbandes Austria und Initiator der Initiative „Vergissmeinnicht“.<br />
Gemeinsames Ziel dieser Kooperation ist es, das Thema<br />
„Vererben für den gemeinnützigen Zweck“ bekannt zu<br />
machen und das hohe Informationsbedürfnis der Bevölkerung<br />
durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zum Thema<br />
Erbrecht und Testament zu befriedigen. Seit den Anfängen<br />
von „Vergissmeinnicht“ – der Initiative für das gute Testament<br />
im Jahr 2012 sind auch die <strong>Malteser</strong> neben vielen anderen<br />
kirchlichen Organisationen Mitglied der Initiative.<br />
Was Vermächtnisse für die <strong>Malteser</strong> bewirken können<br />
Seit Mitte des 11. Jahrhunderts nehmen die <strong>Malteser</strong> immer<br />
wieder neue Aufgaben und Herausforderungen an,<br />
die sie in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft mit<br />
modernem Verständnis für den <strong>Die</strong>nst am Nächsten bewältigen.<br />
„Nur so können wir auch heute unser soziales<br />
Engagement in christlicher Tradition erfüllen und im<br />
Sinne des Ordens das achtfache Elend (Krankheit, Ver-<br />
10<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
MALTESER<br />
Friedhofsbegleitdienst<br />
lassenheit, Heimatlosigkeit, Lieblosigkeit, Hunger,<br />
Schuld, Unglaube und Gleichgültigkeit) bekämpfen“, so<br />
Georg Male, Vizekommandant von <strong>Malteser</strong> Austria.<br />
Das soziale Engagement der <strong>Malteser</strong> ist vielfältig. Es<br />
reicht von der Katastrophenhilfe über Rettungsdienste<br />
und Krankentransporte bis zum gelebten <strong>Die</strong>nst am<br />
Nächsten in der Betreuung von Kranken, Menschen mit<br />
Behinderung, Menschen im Alter oder auf der Flucht.<br />
<strong>Die</strong>se vielfältigen Aufgaben sind nur dann verwirklichbar,<br />
wenn viele Menschen mit ihren Spenden die Arbeit<br />
der <strong>Malteser</strong> fördern und mit ihrem Gebet unterstützen.<br />
Testamentsspenden sind eine der nachhaltigsten<br />
Formen, um die Arbeit gemeinnütziger Organisationen<br />
zu unterstützen.<br />
„Ein Vermächtnis für eine Hilfsorganisation wie die<br />
<strong>Malteser</strong> kann über das irdische Leben hinaus helfen<br />
und bewirken, dass Anliegen, die Menschen schon zu<br />
Lebzeiten wichtig waren, auch dann noch berücksichtigt<br />
werden, wenn Sie selbst nicht mehr aktiv eingreifen<br />
können. Damit können Sie Menschen helfen, die<br />
wirklich Hilfe benötigen und über das eigene Leben<br />
hinaus viel Gutes bewirken“, so Markus Aichelburg-<br />
Rumerskirch von der Initiative für das gute Testament.<br />
<strong>Die</strong> ehrenamtliche Friedhofsbegleitung<br />
richtet sich (zunächst in Wien) an ältere<br />
Menschen, die sich auf dem Weg zum Friedhof<br />
unsicher fühlen und niemanden haben,<br />
der sie begleitet.<br />
<strong>Die</strong> MALTESER begleiten Sie ehrenamtlich<br />
und kostenlos auf den Friedhof.<br />
Wir holen Sie von zu Hause ab, begleiten Sie<br />
auf den Friedhof, verweilen mit Ihnen am<br />
Grab, sind beim Blumentausch und beim Kerzenanzünden<br />
behilflich. Danach bringen wir<br />
Sie wieder zurück nach Hause.<br />
Tel. +43 664 11 88 180<br />
info@friedhofsbegleitdienst.at<br />
Informationen:<br />
www.friedhofsbegleitdienst.at<br />
Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich<br />
und spenden ihre Zeit, um anderen Menschen<br />
ein Stück Lebensalltag zu schenken. Mit<br />
Ihrer Spende unterstützen Sie die ehrenamtlichen<br />
Hilfsprojekte der MALTESER in Österreich.<br />
MALTESER Hospitaldienst Austria<br />
IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800<br />
BIC: GIBAATWWXXX<br />
Informationen über die MALTESER unter<br />
www.malteser.at • www.malteserorden.at<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 11
XXXXX<br />
BLOGGEN ÜBER<br />
GOTT UND DIE WELT<br />
Auf „meinefamilie.at“ und „MEINPLAN.at“ befasst sich das Medienhaus der Erzdiözese Wien mit Themen, die junge Familien<br />
und junge Erwachsene interessieren und beschäftigen. Es bildet sich eine Community und es finden sich Gemeinschaften zusammen.<br />
Indem wir über „Gott und die Welt“ bloggen, erreichen wir die Menschen, interessieren sie und führen Interessengemeinschaften<br />
zusammen. <strong>Die</strong>se Plattformen schaffen Berührungspunkte mit der Kirche im Alltag.<br />
Von Mariella Visy<br />
<strong>Die</strong> Zielgruppe besteht nicht nur aus kirchlich beheimateten<br />
Familien, sondern vor allem aus jenen, die durch<br />
Veranstaltungen wie den Kinderflohmarkt seit Langem<br />
wieder oder überhaupt mit der Kirche und ihren vielfältigen<br />
Angeboten in Berührung kommen.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Innerhalb der Erzdiözese Wien gibt es viele Angebote und<br />
Initiativen, die sich an junge Familien und Kinder richten:<br />
Von den St. Nikolaus-Kindergärten über den Leihomadienst<br />
bis hin zur Familienberatung finden Jungeltern<br />
Services, die sie in dieser so spannenden Zeit des Eltern-<br />
Werdens und der Familiengründung unterstützen.<br />
<strong>Die</strong> Suche nach Informationen, das Bedürfnis nach Austausch<br />
und die Unsicherheiten in diesem neuen Lebensabschnitt<br />
führen heutzutage die meisten Jungmamis und<br />
Jungpapis ins Internet: Unterschiedlichste Foren und<br />
Self-Help-Seiten geben Rat und Hilfe. Mit dem Web-Portal<br />
„meinefamilie.at“ wurde vor vier Jahren eine Plattform geschaffen,<br />
die diese beiden Achsen verbindet und die kirchlichen<br />
Angebote für junge Familien an die vielen Suchenden<br />
über das Internet kommuniziert.<br />
Jungfamilien im Fokus<br />
Der Ansatz des Medienhauses der Erzdiözese Wien ist es,<br />
die Sorgen und Fragen der jeweiligen Zielgruppe zu kennen<br />
und mit konkreten Antworten und Angeboten auf<br />
all jene zuzugehen, die der Kirche noch fernstehen. Ausgehend<br />
von ihren spezifischen Bedürfnissen und Suchanfragen<br />
werden die User dort abgeholt, wo sie sind, um die<br />
Kirche auf diese Weise als relevanten Ansprechpartner in<br />
ihrem neuen Lebensabschnitt zu erleben.<br />
In Österreich gibt es ca. 400.000 Familien mit einem<br />
oder mehreren Kindern unter sechs Jahren. Um sie zu<br />
erreichen, bloggen auf „meinefamilie.at“ Suchmaschinenoptimiert<br />
junge Eltern unter anderem über Erziehung,<br />
Partnerschaft, Kinderbetreuung sowie Glauben in der<br />
Familie und teilen Veranstaltungstipps für junge Familien.<br />
Orientierung am Beginn des Studiums<br />
Neben der Familiengründung gibt es einen weiteren Lebensabschnitt,<br />
der von vielen neuen Gegebenheiten und<br />
der Suche nach Hilfe und Orientierung geprägt ist: jenen<br />
von Studenten und jungen Erwachsenen, die nach Jahren<br />
der Schulzeit in ein selbstständiges Leben aufbrechen.<br />
12<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
RELIGIONAKTUELL<br />
Studienbeginn, erster Job, neue Wohnsituation, womöglich<br />
Umzug in eine andere Stadt, die Suche nach Anschluss<br />
und Gemeinschaft sowie die praktischen Fragen des<br />
Lebens bergen einen großen Bedarf nach Unterstützung.<br />
Mit einer intensiven Analyse dieses Lebensabschnitts<br />
anhand qualitativer Interviews und Umfragen haben<br />
vor ca. zwei Jahren die Vorbereitungen zur Plattform<br />
„MEINPLAN.at“ begonnen. Nach dem Vorbild von<br />
„meinefamilie.at“ wurde sie für 19 bis 25-Jährige geschaffen<br />
und ist seit Herbst 2018 im Vollbetrieb online.<br />
Laufende Weiterentwicklung<br />
Neben den Luftballons und Flohmarkt-Plakaten steht eine<br />
weitere Kiste: Blöcke, Kugelschreiber und Postkarten sind<br />
darin vorbereitet, denn auch das Team von „MEINPLAN.<br />
at“ bereitet sich diese Woche auf ein Event vor. Beim monatlichen<br />
Blogger-Treffen kommen die Gesichter hinter<br />
den Geschichten zusammen. Hier tauschen sie sich aus,<br />
bilden sich weiter und sammeln inspirierende Ideen für die<br />
Weiterentwicklung des Portals.<br />
www.meinplan.at<br />
www.meinefamilie.at<br />
Unterstützung im selbstständigen Leben<br />
„MEINPLAN.at“ ist ein sicherer Begleiter in das Abenteuer<br />
eines selbstständigen Lebens. Mithilfe von authentischen<br />
Blogs, geschrieben von jungen Erwachsenen aus der Zielgruppe,<br />
werden Antworten auf praktische und seelische<br />
Lebensfragen gegeben, die zum Leben in Fülle inspirieren.<br />
MALTESER<br />
Betreuungsdienst<br />
Benefizlesung<br />
Auch hier spielt der Eventkalender auf der Website eine<br />
große Rolle, denn die Umfragen sowie das laufende Monitoring<br />
ergeben, dass die größten Bedürfnisse in diesem<br />
Lebensabschnitt das Kennenlernen neuer Leute, die Zugehörigkeit<br />
zu einer Gemeinschaft und der Aufbau eines<br />
sozialen Netzes sind.<br />
Authentische Einblicke ins Leben eines Studenten<br />
Auf Basis dieser persönlichen Einblicke wird die Zielgruppe<br />
mit mutmachenden Berichten abgeholt. Blogger<br />
erzählen von ihren Erlebnissen rund ums Studium, dem<br />
Start in einer neuen Stadt, geben Einsicht in ihren Alltag,<br />
die Suche nach einem Studentenheim, berichten von den<br />
besten Lernorten und günstigsten Mensen und schildern<br />
so, was sie auf ihrem Weg bereits gelernt haben. Über die<br />
Themenfelder Beziehung, Entscheidungen, Talente und<br />
den sozialen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit wird<br />
der Bogen zu religiösen Fragen gespannt. Durch vielfältige<br />
Veranstaltungen wird wiederum die Möglichkeit geschaffen,<br />
dass sich diese jungen Erwachsenen treffen, austauschen<br />
und letztlich mit der Kirche in Kontakt treten.<br />
Kammerschauspielerin<br />
Andrea Jonasson liest<br />
am Samstag, 5. Oktober <strong>2019</strong>,<br />
um 18 Uhr<br />
im Haus Hofmannsthal<br />
Anmeldung unter mbd@malteser.at<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 13
RELIGIONAKTUELL<br />
RELIGIONSUNTERRICHT<br />
VERSUS ETHIKUNTERRICHT<br />
Schon viele Jahre wurde über die Einführung eines Ethikunterrichts an österreichischen Schulen<br />
diskutiert. Unter der Regierung Kurz wurde diese nun auch vom Ministerrat beschlossen – ob sie<br />
jetzt noch umgesetzt wird, bleibt offen. Der Grund für den Ethikunterricht liegt darin, dass wir<br />
eine steigende Zahl junger Menschen haben, die entweder ohne religiöses Bekenntnis, oder vom<br />
konfessionellen Religionsunterricht abgemeldet sind. (In der Unterstufe durch die Eltern, ab der<br />
Oberstufe können Jugendliche dies selbst tun.<br />
Von Msgr. Franz Schlegl<br />
<strong>Die</strong>se Kinder beziehungsweise Jugendlichen kommen<br />
infolgedessen mit ethischen und weltanschaulichen Fragen<br />
kaum in Berührung, abgesehen von der Literatur,<br />
etwa im Deutschunterricht. Ohne verbindliche Wertordnung,<br />
also ohne ethische Systeme und einen entsprechenden<br />
Grundkonsens, ist aber das Leben in einer pluralistischen<br />
Gesellschaft kaum vorstellbar.<br />
Kulturkampf im Klassenzimmer<br />
Eine Wiener Lehrerin an einer integrativen Mittelschule<br />
im 10. Wiener Gemeindebezirk erregte großes Aufsehen<br />
mit ihrem Buch „Kulturkampf im Klassenzimmer“. Der<br />
mangelnde Wille zur Integration mancher Kinder und<br />
Jugendlicher macht seit längerer Zeit in nicht wenigen<br />
Schulen große Schwierigkeiten. Bis zum Erscheinen des<br />
betreffenden Buches wurden diese Dinge kaum öffentlich<br />
angesprochen und von den Schulbehörden auch keine<br />
Lösungswege vorgeschlagen.<br />
Ein Grund, der des Öfteren zu Abmeldungen vom Religionsunterricht<br />
führt, sind sogenannte Randstunden, also<br />
von 8 bis 9 Uhr, 12 bis 13 Uhr oder 13 bis 14 Uhr. Da ist<br />
es natürlich bequemer, eine Stunde später in die Schule<br />
zu kommen beziehungsweise entsprechend früher wegzugehen.<br />
Durch die Einführung eines verpflichtenden<br />
Ethikunterrichts würde diese Möglichkeit entfallen.<br />
Am 5. März <strong>2019</strong> weist die jetzige Leiterin des erzbischöflichen<br />
Amtes für Unterricht und Erziehung in Wien, Frau<br />
HR Mag. Andrea Pinz, auf „kathpress“ zu Recht darauf<br />
hin, dass die Schnittmenge zwischen Religionsunterricht<br />
und Ethikunterricht ziemlich groß sei. Ethische Fragen,<br />
die man kurz mit dem Satz „Darf der moderne Mensch<br />
alles, was er kann?“ umschreiben könnte, werden auch<br />
im Religionsunterricht gestellt. Papst Johannes Paul II.,<br />
der selbst Ethik an einer polnischen Universität unterrichtet<br />
hat, wurde nicht müde, diese Frage zu stellen.<br />
Auseinandersetzung mit anderen Weltreligionen<br />
Gleichzeitig hat die Schulamtsleiterin aber auch darauf<br />
hingewiesen, dass der Religionsunterricht über ethische<br />
Fragen hinausgehend die Grundfragen der menschlichen<br />
Existenz, die Kardinal Dr. Franz König so oft angesprochen<br />
hat, nämlich „Woher komme ich, wohin gehe ich,<br />
welchen Sinn hat mein Leben?“, ansprechen muss. Dazu<br />
gehört auch die Auseinandersetzung mit den anderen<br />
Weltreligionen, mit den nichtreligiösen Philosophien,<br />
aber auch mit den Lehrdifferenzen zwischen den christlichen<br />
Konfessionen. Man kann etwa das Leben in Indien<br />
ohne die Kenntnis des hinduistischen Systems ebenso<br />
wenig verstehen wie das Leben vieler Menschen in Osteuropa<br />
ohne die Kenntnis der orthodoxen beziehungsweise<br />
orientalischen katholischen Kirchen.<br />
Eine konfessionelle Engführung wird man dem katholischen<br />
Religionsunterricht wohl kaum vorwerfen können,<br />
denn nicht selten äußern Eltern und auch Schüler<br />
eher gegenteilige Sorgen –, nämlich, dass alles Mögliche<br />
angesprochen werde, die Position und Praxis der katholischen<br />
Kirche dabei aber zu kurz komme.<br />
14<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
„Wo katholisch drauf steht, muss auch katholisch drin<br />
sein“ – so hat es die frühere Leiterin des Schulamtes der<br />
Erzdiözese Wien, Frau HR Mag. Dr. Christine Mann,<br />
treffend formuliert. Da das Christentum die Leitkultur<br />
des Abendlandes ist – auch wenn manche gesellschaftlichen<br />
Gruppen dies gerne unter den Tisch kehren möchten<br />
– ist es absolut notwendig, darüber Bescheid zu wissen.<br />
<strong>Die</strong>s gilt, über den Bereich der religiösen Praxis hinausgehend,<br />
auch für die Geschichte Europas und ebenso die<br />
Kunst unseres Kontinents. <strong>Die</strong> erstaunliche Wiederbelebung<br />
der christlichen Kirchen in der ehemaligen Sowjetunion<br />
und deren Satellitenstaaten sind ein wertvolles<br />
Zeugnis dafür, dass der Glaube einen Heroismus verleiht,<br />
der unter Umständen bis zum Martyrium reicht. <strong>Die</strong>s ist<br />
ein Phänomen, das wir heute auch im Orient bei von Terror<br />
bedrohten christlichen Minderheiten antreffen.<br />
Fächerübergreifender Religionsunterricht<br />
In den 39 Jahren meiner Unterrichtstätigkeit an einem<br />
Wiener Realgymnasium habe ich selbst immer wieder<br />
erlebt, dass durchaus ein großes Interesse an religiösen<br />
Fragen beziehungsweise auch an Antworten aus<br />
der christlichen Praxis vorhanden ist. Je fächerübergreifender<br />
der betreffende Religionslehrer den Bezug<br />
zu anderen Gegenständen der Schule herstellen kann<br />
(z. B. Geschichte, Kunstgeschichte, Literatur, Grenzfragen<br />
zwischen Naturwissenschaft und Theologie), desto<br />
mehr werden junge Menschen motiviert sein, am Religionsunterricht<br />
teilzunehmen. Ich denke an Erfahrungen<br />
in der Moraltheologie mit Schülern der Oberstufe,<br />
wenn über bioethische Fragen und den Standpunkt der<br />
Kirche dazu gesprochen wurde. Ich denke an Gespräche<br />
mit Schulklassen über den umfassenden Schutz des Lebens,<br />
angefangen von der natürlichen Empfängnis bis<br />
zum natürlichen Tod, worauf Kardinal Dr. Franz König<br />
in seinen letzten Lebensjahren immer wieder hingewiesen<br />
hat. Jugendliche, die sich nicht selten für die Bewahrung<br />
der Schöpfung engagieren, müssen über die<br />
Gefahr einer „Kultur des Todes“, wie Papst Johannes<br />
Paul II. sie nannte, also den Schwangerschaftsabbruch<br />
und die heute öfters geforderte Euthanasie, informiert<br />
werden. Dass Ehe im Sinne des Christentums eine dauernde<br />
Lebensgemeinschaft eines Mannes mit einer<br />
Frau und natürlich auch mit Kindern darstellt, darüber<br />
gibt es leider in unserer Gesellschaft keinen allgemeinen<br />
Konsens mehr! Gerade hier zeigt sich, dass der<br />
Mensch eben „nicht alles machen darf, was er machen<br />
kann“. Solche Kontroversen müssen im Religionsunterricht<br />
angesprochen werden.<br />
Natürlich soll im Religionsunterricht auch gebetet und<br />
gesungen beziehungsweise ein Schulgottesdienst gemeinsam<br />
vorbereitet werden. Auch Kirchenbesuche sind<br />
möglich. Ebenso können auch sparsam Medien eingesetzt<br />
werden. Inhalte des Religionsunterrichts sind im Sinne<br />
einer umfassenden Allgemeinbildung für die Gesellschaft<br />
und das Zusammenleben unglaublich wertvoll und wichtig.<br />
Der interessierte Religionslehrer wird dadurch auch<br />
seine Klassen motivieren können. Manchmal haben Eltern<br />
im Zuge des Elternsprechtages sogar um Literatur<br />
zu verschiedenen Sachgebieten des Religionsunterrichts<br />
gebeten.<br />
„<strong>Die</strong> Freiheit zu glauben, aber das Recht zu wissen!“<br />
Als Motto für den Religionsunterricht könnte man diese<br />
Aussage der ehemaligen Schulamtsleiterin, Frau HR<br />
Mag. Dr. Christine Mann, heranziehen. Nicht nur aus<br />
den anfänglich erwähnten Gründen erscheint ein Ethikunterricht<br />
parallel für alle, die an keinem konfessionellen<br />
Religionsunterricht teilnehmen, sinnvoll, sondern ich erwarte<br />
mir durch „die Konkurrenz“ zu diesem auch eine<br />
weitere Qualitätssteigerung des Religionsunterrichts.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 15
LEBENSWERT<br />
GUTES TUN IM SCHLAF:<br />
STUDENTENPROJEKT, ZUR VERRINGERUNG DER SPEN-<br />
DENABHÄNGIGKEIT VON HILFSORGANISATIONEN<br />
Bei einer Hilfsorganisation übernachten und dadurch eine Schule in Peru unterstützen, den Regenwald erhalten oder HIV in<br />
Südostasien den Kampf ansagen – mit „Socialbnb“ ist das jetzt möglich. Auf der neuen Online-Plattform sind gemeinnützige<br />
Organisationen aufgelistet, bei denen Reisende mit besonders gutem Gewissen übernachten können. Denn das Geld, das<br />
sie für ihr Bett zahlen, kommt zum Großteil direkt dem Hilfsprojekt vor Ort zugute. <strong>Die</strong> Reisenden lernen das Hilfsprojekt<br />
kennen, kommen in Kontakt mit der lokalen Bevölkerung, und das alles mit dem Nebeneffekt des sozialen Engagements.<br />
Entwickelt wurde „Socialbnb“ von Studenten der Universität Köln.<br />
Von Alexander Haufschild<br />
Inspiration aus einem kleinen Dorf<br />
Angefangen hat alles nahe der kambodschanischen<br />
Hauptstadt Phnom Penh. Hier trafen zwei Kölner Studierende<br />
den Einheimischen Seng Thy, der den Kindern seines<br />
Dorfes kostenfreien Englischunterricht ermöglichen<br />
wollte. Seiner kleinen Hilfsorganisation erging es dabei<br />
wie etlichen anderen weltweit: Blieben die Spenden aus,<br />
konnte der Unterricht nicht stattfinden. Also vermietete<br />
er mithilfe der Kölner Studierenden die bis dahin ungenutzten<br />
Räume seines Hauses an Reisende und ließ diese<br />
am Alltag seines traditionellen kambodschanischen<br />
Dorfes teilhaben. Von dem Geld konnte er einen Lehrer<br />
einstellen und Schulmaterialien kaufen – seitdem bekommen<br />
die Kinder regelmäßig Englischunterricht.<br />
Betten auf der gesamten Welt<br />
„In unseren Homestays wohnen die Gäste in bisher ungenutzten<br />
Räumen im Sitz der Organisation. Land und<br />
Leute können so viel intensiver kennengelernt werden“,<br />
so Fiorella Sueldo, ein Team-Mitglied von „Socialbnb“, die<br />
erst vor Kurzem nach Peru reiste, um neue Hilfsorganisa-<br />
tionen von der Idee zu überzeugen. Zurzeit gibt es Homestays<br />
in 13 Ländern, darunter Kambodscha, Peru, Nepal,<br />
Südafrika und Kenia. Fast wöchentlich sind jedoch neue<br />
Destinationen auf der Online-Plattform von „Socialbnb“<br />
verfügbar.<br />
Ehrenamtliches Engagement Kölner Studierender<br />
„Unser Ziel ist es, nachhaltiges Reisen neu zu definieren<br />
und der lokalen Bevölkerung etwas zurückzugeben“, erklärt<br />
Nils Lohmann aus der Projektleitung. Das Team<br />
von „Socialbnb“ bilden Studierende der Universität Köln,<br />
die auf ehrenamtlicher Basis gemeinsam an der Umsetzung<br />
ihrer Idee arbeiten. Und sie sind sicher, dass der<br />
Grundgedanke, im Schlaf Gutes tun zu können, immer<br />
mehr Reisende überzeugen wird. <strong>Die</strong> Plattform gewann<br />
bereits zahlreiche Auszeichnungen und wird von vielen<br />
Start-up-Förderungen wie dem „Social Impact Lab“ in<br />
Duisburg unterstützt.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.socialbnb.net<br />
16<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
LEBENSWERT<br />
IN ÖSTERREICHS WÄLDERN<br />
BARRIEREFREI WANDERN<br />
<strong>Die</strong> „WohlfühlWege“ laden zum barrierefreien Wandern in Österreichs Wäldern ein und bieten Erholung sowie zahlreiche<br />
Aktivitäten für Jung und Alt, für Familien mit Kleinkindern ebenso wie für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder im<br />
Rollstuhl.<br />
Von Christian Wagner<br />
Seit der Gründung vor über 120 Jahren setzen sich die<br />
Naturfreunde für den freien Zugang zur Natur und ihren<br />
Schutz ein. Das Erleben in der Natur ist Erholung<br />
für Jung und Alt, für Menschen verschiedenster sozialer<br />
Herkunft und für Menschen mit und ohne Behinderung<br />
– für alle eben.<br />
Raus in die Natur und den Alltag hinter sich lassen – dazu<br />
laden die „WohlfühlWege“ ein. <strong>Die</strong> Wege sind kurz, ohne<br />
große Steigungen, und ihr Untergrund ist leicht begehsowie<br />
mit Kinderwagen oder Rollstuhl befahrbar. Das<br />
macht sie insbesondere für Menschen mit körperlicher<br />
Behinderung oder auch für Familien mit kleinen Kindern<br />
attraktiv.<br />
<strong>Die</strong> Natur spielerisch und mit allen Sinnen erleben<br />
Eine abwechslungsreiche Landschaft zu durchwandern,<br />
den Duft von feuchter Walderde zu riechen, dem Rauschen<br />
eines Baches und dem Gezwitscher der Vögel zu<br />
lauschen oder die Rinde eines Baumes zu ertasten – all<br />
das spricht unsere Sinne an und macht uns glücklich.<br />
Beim Gehen durch die Natur, bei einer kurzen Rast im<br />
Grünen, beim Beobachten von Tieren und Pflanzen sammeln<br />
wir Kraft und Energie.<br />
Verschiedene Stationen zu den Themen „Entspannen“,<br />
„Erfahren“ und „Erleben“ entlang der „WohlfühlWege“<br />
laden ein, zur Ruhe zu kommen, die Natur bewusst mit<br />
all unseren Sinnen wahrzunehmen und mehr über die<br />
Lebensräume und ihre Bewohner zu erfahren. Alle Übungen,<br />
Informationen und Spiele können direkt am Weg<br />
über QR-Codes abgerufen werden.<br />
Wer Lust hat, findet an den Stationen der „Wohlfühl-<br />
Wege“ zahlreiche Entspannungstipps: Zum Beispiel ein<br />
„Waldbad“ genießen und dabei Blutdruck und Stresshormonpegel<br />
senken. Ruhig und tief einatmen, offen sein für<br />
alle Eindrücke, welche die Sinne ansprechen. Neben dem<br />
Sehen aber auch nicht auf das Hören, Fühlen, Riechen<br />
und Schmecken vergessen. Ab und zu die Augen schließen,<br />
um die Natur mit den anderen Sinnen intensiver<br />
wahrzunehmen.<br />
Wege zum Wohlfühlen<br />
Aktuell gibt es zehn „WohlfühlWege“ in Niederösterreich,<br />
Oberösterreich, Kärnten, Salzburg und der Steiermark –<br />
weitere Wege sind in Planung.<br />
Wegbeschreibungen und Detailinformationen:<br />
www.wohlfuehlwege.at<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 17
MALTESERWELTWEIT<br />
HELFEN MIT HERZ<br />
Albanien scheint ein vergessenes Land zu sein – wäre da nicht der unermüdliche Einsatz<br />
der MALTESER. Sie unterstützen die Bevölkerung auf vielfältige Weise. Hier ein kleiner<br />
Auszug aus einem umfassenden Tätigkeitsbericht.<br />
Von Ersida Kurtaj<br />
Reintegration von Rückkehrern<br />
In Albanien treibt die sozioökonomische Situation die<br />
Bevölkerung zum Auswandern. <strong>Die</strong> Zunahme albanischer<br />
Asylsuchender in den vergangenen Jahren fiel mit<br />
der Flüchtlingskrise in der EU zusammen. <strong>Die</strong> überwiegende<br />
Mehrheit der aus Albanien stammenden Menschen<br />
wurde abgelehnt und als Wirtschaftsmigranten<br />
eingestuft. Mangelnde Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />
schlechte Infrastruktur im Gesundheits- und Bildungswesen,<br />
Armut, geringe Lebensqualität und Korruption<br />
wurden von den Auswanderern als Hauptgründe genannt.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> unterstützen die Wiedereingliederung<br />
von Rückkehrern. Professionelle Teams bieten<br />
psychologische, medizinische und soziale Integrationsunterstützung<br />
an, Freiwillige helfen unter oft extremen<br />
Bedingungen.<br />
Medizinische Hilfe<br />
Im Rahmen des Projekts „Mountain Project Onward“<br />
decken die <strong>Malteser</strong> medizinische Basisleistungen ab,<br />
darunter Arztbesuche, Therapien, Laboranalysen, ärztliche<br />
Fachberatungen und Notfalltransporte zu Krankenhäusern.<br />
<strong>Die</strong> Ambulanz am Hauptsitz der <strong>Malteser</strong><br />
in Albanien bietet medizinische Besuche und Gesundheitsdienste<br />
für Patienten an, die Teil der Roma und der<br />
ägyptischen Gemeinschaft sind, sowie für Bürger der<br />
Stadt Shkodra, und für ältere Menschen und Bewohner<br />
aus den Außenbezirken der Stadt, die keine Krankenversicherung<br />
besitzen.<br />
Integration von Roma<br />
In der Gemeinde Lezha betreiben die <strong>Malteser</strong> ein multidisziplinäres<br />
Zentrum für Roma und ägyptische Gemeinschaften.<br />
<strong>Die</strong> dortigen Angebote umfassen einen<br />
Kindergarten, Nachmittagsprogramme, Alphabetisierungskurse,<br />
Gesundheitsdienste, Rechtsberatung und<br />
ein „tägliches Camp“ in den Räumlichkeiten des Zentrums<br />
mit Sport- und Freizeitaktivitäten für Jugendliche.<br />
Hilfe für Kinder ...<br />
Der <strong>Malteser</strong> Kindergarten in Shkodra ist eine großartige<br />
Chance, Kinder zu integrieren und ihnen das Gefühl<br />
zu geben, dass jedes Kind – unabhängig von seinem<br />
Glauben oder seiner Ethnie – wertvoll ist. <strong>Die</strong>ser Kindergarten<br />
ist übrigens auch der einzige, der behinderte<br />
Kinder betreut.<br />
Daneben bietet das <strong>Malteser</strong> Gemeindezentrum mit<br />
seinem Team aus Psychologen, Logopäden, Physiotherapeuten,<br />
Sozialarbeitern und Ärzten individuelle<br />
Therapien an, Beratung und Schulung für Eltern sowie<br />
Schulungen für Erzieher und Lehrer. Jedes Jahr wird ein<br />
einwöchiges Sommercamp am Velipoja Beach für behinderte<br />
Jugendliche und Kinder veranstaltet.<br />
18<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
Das Programm außerhalb der Schule „Jedes Kind ist bereit<br />
zum Lesen“ soll dazu beitragen, das Bildungsniveau<br />
zu heben. Lehrer helfen hier den Kindern, ihre Hausaufgaben<br />
in verschiedenen Fächern zu machen und pädagogische<br />
Schwierigkeiten zu überwinden.<br />
... und ältere Menschen<br />
Im Gemeindezentrum für ältere Menschen finden täglich<br />
80 bis 120 Personen einen strukturierten Tagesablauf vorgegeben,<br />
der ihnen die Möglichkeit gibt, soziale Kontakte<br />
in einem sicheren Umfeld zu knüpfen. So können diese<br />
Menschen ein gesünderes und erfüllteres Leben führen.<br />
Besondere Anlässe<br />
<strong>Die</strong> Fastenzeit ist in Albanien von vielen spirituellen<br />
Aktivitäten geprägt. Mitarbeiter und Freiwillige der<br />
<strong>Malteser</strong> begleiten die Menschen in dieser Zeit und<br />
beten mit ihnen. In der Osterwoche wird immer eine<br />
Kantine für arme Leute betrieben, auf deren Bedürfnisse<br />
jeweils speziell eingegangen wird. <strong>Die</strong> jungen,<br />
ehrenamtlichen <strong>Malteser</strong> haben sich dieser Initiative<br />
angeschlossen und sie ausgeweitet. Mittlerweile helfen<br />
junge Freiwillige jedes Wochenende, Tische zu decken,<br />
sie arbeiten in der Küche mit und servieren Essen.<br />
Während der Pilgerreise im August nach Medjugorje leisten<br />
die <strong>Malteser</strong> Erste-Hilfe-<strong>Die</strong>nste. Sie unterstützen das<br />
medizinische Personal vor Ort, richten Erste-Hilfe-Stützpunkte<br />
an den verschiedenen Standorten ein, transportieren<br />
Patienten zur Ambulanz oder ins Krankenhaus und<br />
verleihen Rollstühle und Gehhilfen an Bedürftige.<br />
Wir sagen herzlich danke!<br />
Ohne die finanzielle Unterstützung folgender Persönlichkeiten,<br />
Partnerorganisationen und Hilfseinrichtungen<br />
wäre die Arbeit der <strong>Malteser</strong> in Albanien kaum oder gar<br />
nicht möglich. Wir bedanken uns daher sehr herzlich bei:<br />
• Stefano Palumbo, Botschafter des <strong>Malteser</strong>ordens in<br />
Albanien<br />
• Franz Salm-Reifferscheidt, Botschafter des<br />
Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens für<br />
Roma-Angelegenheiten<br />
• <strong>Malteser</strong> Hilfsdienst, Diözese Köln<br />
• Global Fund for Forgotten People<br />
• Renovabis<br />
• Medicor Foundation<br />
• Hilfe für Albanien, Pfarrgemeinde<br />
St. Cyriakus – Neuss – Grimlinghausen<br />
• Gemeinde Lezha<br />
• Gemeinde Shkodra<br />
Mehr Informationen zu den Tätigkeiten der<br />
<strong>Malteser</strong> in Albanien:<br />
http://malteser.al/en/<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 19
MALTESERWELTWEIT<br />
MALTESER IN ALLER WELT<br />
Mit dem internationalen humanitären Hilfswerk „<strong>Malteser</strong> International“ setzen sich die MALTESER auch weltweit für Menschen<br />
in Not ein. Aktuell betreut <strong>Malteser</strong> International Hilfsprojekte in 29 krisengebeutelten Ländern in Afrika, Asien, Latein- und<br />
Südamerika sowie Europa.<br />
Von Susanna Cho<br />
Mehr als 900 internationale Experten sorgen in den verschiedenen<br />
Programmen weltweit für ein besseres Leben,<br />
insbesondere durch eine verbesserte Grundversorgung<br />
in den Bereichen Medizin und Gesundheit, Ernährung<br />
sowie Wasser und Hygiene. In vielen Ländern arbeitet<br />
<strong>Malteser</strong> International eng mit lokalen Partnerorganisationen<br />
zusammen, um von ihren Kenntnissen der örtlichen<br />
Besonderheiten zu profitieren und um die Hilfe<br />
auch langfristig vor Ort zu verankern.<br />
Bei akuten Naturkatastrophen und gewaltsamen Konflikten<br />
kann <strong>Malteser</strong> International schnell und effektiv<br />
Nothilfe zu den Menschen bringen. Viele der über 100<br />
Projekte weltweit sind jedoch langfristig angelegt und<br />
zielen darauf ab, die Kapazitäten der lokalen Gemeinden<br />
nachhaltig zu stärken.<br />
ZYKLON IDAI IN MOSAMBIK<br />
Vor Ort, um Krankheiten einzudämmen<br />
Nachdem Zyklon Idai im März eine Schneise der Zerstörung<br />
in Mosambik hinterlassen hatte, entsendete<br />
<strong>Malteser</strong> International ein Nothilfeteam in das Land. In<br />
der Ortschaft Nhangau konnte das Team gemeinsam mit<br />
dem Technischen Hilfswerk 14.000 Menschen mit sauberem<br />
Wasser versorgen. Nhangau liegt nahe der Großstadt<br />
Beira, die von den Wirbelstürmen fast vollständig<br />
zerstört wurde.<br />
Parallel zur Wasseraufbereitung schulten die Helfer von<br />
<strong>Malteser</strong> International 45 Hygienepromotoren ein. „In<br />
Mosambik ist sauberes Trinkwasser knapp. Viele Brunnen<br />
wurden durch den Sturm verschmutzt. Gleichzeitig<br />
ist der hygienische Umgang mit Wasser aber besonders<br />
wichtig, um sich wirksam gegen gefährliche Krankheiten<br />
wie Cholera zu schützen“, erklärt Nicole Müller, Nothilfe-<br />
Referentin bei <strong>Malteser</strong> International. Nach fachlichen<br />
und didaktischen Schulungsworkshops erhielten die Hygienepromotoren<br />
Fahrräder, um mit ihnen die umliegenden<br />
Dörfer und Gemeinden schneller zu erreichen und<br />
die Bewohner über die Hygienemaßnahmen aufzuklären.<br />
Neben dem Engagement für Hygiene half <strong>Malteser</strong> International<br />
bei der Reparatur einer Schule und eines Gesundheitszentrums<br />
in Nhangau. Der Zyklon hatte auch<br />
hier die Gebäudedächer abgerissen.<br />
Zyklon Idai war im März über weite Flächen in Malawi,<br />
Mosambik und Simbabwe gefegt und hatte innerhalb weniger<br />
Tage über 1.000 Opfer gefordert. Stürme und heftige<br />
Überschwemmungen hatten fast flächendeckend Zerstörungen<br />
verursacht und hunderttausende Menschen<br />
aus ihren Häusern vertrieben. Mit knapp 6.000 gemeldeten<br />
Cholerafällen innerhalb von zwei Wochen allein in<br />
Mosambik sah sich das Team von <strong>Malteser</strong> International<br />
in einem Wettlauf gegen die Zeit, um die Epidemie einzudämmen.<br />
20<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
MALTESERWELTWEIT<br />
VIETNAM<br />
Langjähriges Engagement erfolgreich beendet<br />
<strong>Malteser</strong> International hat nach seinem jahrzehntelangem<br />
Engagement in Vietnam sein dortiges Länderbüro geschlossen.<br />
„Es ist beeindruckend, was die <strong>Malteser</strong>-Teams<br />
in den vergangenen Jahrzehnten in Vietnam geleistet<br />
des Jahres weiter zugespitzt, und noch mehr Menschen<br />
sind ins benachbarte Kolumbien geflohen. <strong>Malteser</strong> International<br />
konnte seitdem die Flüchtlings-Nothilfe in<br />
Kolumbien weiter ausweiten. „<strong>Die</strong> Wohnsituation der<br />
Geflüchteten ist desolat. Wir bauen neue Unterkünfte für<br />
sie oder bessern bestehende Unterkünfte aus. Außerdem<br />
und erreicht haben. Seit 1966 konnten die <strong>Malteser</strong> mehr<br />
als 60 humanitäre Projekte und Entwicklungsprogramme<br />
umsetzen“, sagt Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung<br />
bei <strong>Malteser</strong> International. „In vielen Bereichen war<br />
die Arbeit unserer Mitarbeiter in Vietnam wegweisend<br />
für andere Länderbüros. 2003 hatten wir zum Beispiel<br />
damit begonnen, die Menschen und Gemeinden vor Ort<br />
in unsere Arbeit aktiv miteinzubinden. Sie haben die Projekte<br />
geplant, durchgeführt und überwacht. Außerdem<br />
wurden die lokalen Akteure gestärkt. Und bereits seit<br />
1999 förderten wir vor allem Frauen durch Alphabetisierungskurse,<br />
einkommensschaffende Maßnahmen und<br />
Business-Development-Kurse.“ <strong>Die</strong> zuletzt von <strong>Malteser</strong><br />
International ausgeführten Projekte zur inklusiven Katastrophenvorsorge<br />
in den ländlichen Gebieten werden<br />
durch ehemalige vietnamesische Mitarbeiter fortgesetzt,<br />
die nunmehr ihre eigene lokale Hilfsorganisation gegründet<br />
haben.<br />
KOLUMBIEN<br />
Erweiterte Nothilfe für Geflüchtete aus Venezuela<br />
<strong>Die</strong> politische Situation in Venezuela hat sich seit Beginn<br />
kümmern wir uns um die medizinische Versorgung, insbesondere<br />
von Müttern und ihren Kindern“, sagt Jelena<br />
Kaifenheim, Regionalleiterin Lateinamerika und Karibik<br />
bei <strong>Malteser</strong> International. „Um für die Menschen eine<br />
echte Lebensperspektive zu schaffen, unterstützen wir<br />
sie unter anderem beim Ausbau einer nachhaltigen und<br />
ökologischen Landwirtschaft.“ Darüber hinaus fördert<br />
<strong>Malteser</strong> International mit Maßnahmen gegen Fremdenfeindlichkeit<br />
den gesellschaftlichen Zusammenhalt<br />
und bietet den Geflüchteten psychosoziale Unterstützung,<br />
damit sie ihre Fluchterlebnisse besser verarbeiten<br />
können.<br />
TÜRKEI<br />
Stärkung für geflüchtete Frauen aus Syrien<br />
<strong>Malteser</strong> International unterstützt in Kilis, einer türkischen<br />
Stadt nahe der Grenze zu Syrien, ein Bildungszentrum,<br />
das sich speziell dem Thema „Empowering“ syrischer<br />
geflüchteter Frauen gewidmet hat. Dort erwerben<br />
geflohene syrische Frauen Fähigkeiten für ein unabhängigeres<br />
Leben: Sie erlernen die türkische Sprache und<br />
erhalten psychosoziale Unterstützungsangebote sowie<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 21
MALTESERWELTWEIT<br />
Wiederaufbau in verschiedenen, noch dramatisch unterversorgten<br />
Bereichen. „Wir richten unser humanitäres<br />
Programm an den unterschiedlichen Bedürfnissen der<br />
Menschen in den vernachlässigten Gebieten aus. Dazu<br />
gehören unter anderem die medizinische Versorgung sowie<br />
Komponenten aus dem rechtlichen, psychosozialen<br />
und finanziellen Bereich. Wir wollen für die Menschen<br />
Anreize zur Rückkehr schaffen und es ihnen erleichtern,<br />
sich langfristig wieder anzusiedeln“, sagt Stefanie Heil,<br />
Referentin für den Irak bei <strong>Malteser</strong> International.<br />
berufsqualifizierende Maßnahmen. „Wir wollen syrische<br />
Frauen in Kilis aus ihrer Abhängigkeit befreien und sie<br />
stärken. Dafür fördern wir ihre soziale Integration in die<br />
Aufnahmegemeinde und verbessern ihren Zugang zu Bildung<br />
und Arbeit“, erklärt Theresa Tesan, Programm-Managerin<br />
bei <strong>Malteser</strong> International.<br />
IRAK<br />
Humanitäre Hilfe und Wiederaufbau nach dem<br />
Krieg<br />
Nachdem der Irak 2017 vom Islamischen Staat befreit<br />
wurde, steht in vielen Teilen des Landes die große Herausforderung<br />
des Wiederaufbaus an. Nicht nur Häuser und<br />
Gesundheitseinrichtungen wurden weitgehend zerstört.<br />
Viele Menschen wurden durch den gewaltsamen Konflikt<br />
traumatisiert und sind der Möglichkeiten zur Sicherung<br />
ihrer Existenz beraubt. <strong>Malteser</strong> International leistet in<br />
den Gebieten humanitäre Hilfe und unterstützt beim<br />
UGANDA<br />
Berufliche Perspektiven in der Physiotherapie<br />
<strong>Malteser</strong> International hat in der ugandischen Hauptstadt<br />
Kampala ein Projekt gestartet, mit dem die Organisation<br />
den Berufssektor der Physiotherapie stärken will.<br />
In Uganda leben über vier Millionen Menschen mit Behinderungen.<br />
Eine Physiotherapie könnte in vielen Fällen<br />
Langzeitschäden verhindern oder Schmerzen lindern,<br />
aber es gibt zu wenig Physiotherapeuten. „Wir unterstützen<br />
das Lubaga-Krankenhaus dabei, die Physiotherapie-<br />
Abteilung in der Klinik zu erweitern und mit modernen<br />
Geräten und Lehrmaterialien auszustatten. In der Schule<br />
des Krankenhauses bilden wir Lehrpersonal fort und erarbeiten<br />
gemeinsam Updates für die Ausbildungslehrpläne,<br />
die auch neue Methoden berücksichtigen sollen“, sagt<br />
Alexandra Kaiser, Programm-Referentin bei <strong>Malteser</strong><br />
International. „Damit schaffen wir einerseits attraktive<br />
Jobperspektiven und tragen andererseits zur Deckung<br />
des hohen Bedarfs an Physiotherapie bei.“<br />
22<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
MALTESERWELTWEIT<br />
JUGEND IST<br />
UNSERE ZUKUNFT<br />
Mitte März fand in Wien das große Jugendforum des<br />
Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung<br />
(UNODC) mit mehr als 1.000 hochrangigen<br />
Delegierten aus aller Welt statt. Ein persönlicher Bericht.<br />
Von Megan Cungu<br />
Als Freiwillige der albanischen Organisation des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens und Vertreterin meines<br />
Landes durfte ich beim UNODC-Jugendforum <strong>2019</strong> in<br />
Wien teilnehmen. Es war eine großartige Erfahrung für<br />
mich, so viel Neues über Drogenpolitik und -prävention<br />
zu lernen und diese Erfahrung als Mitglied einer multikulturellen<br />
Jugendgruppe zu erleben. Meinen einwöchigen<br />
Aufenthalt hat der Botschafter des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
bei den Vereinten Nationen in Wien,<br />
Günther A. Granser, ermöglicht.<br />
Im Jugendforum waren 43 Jugendliche aus aller Welt<br />
vertreten. Nachdem wir über die Gründe, Folgen und Lösungen<br />
betreffend Drogenmissbrauch diskutiert hatten,<br />
verfassten wir ein gemeinsames Statement, das bei der<br />
hochrangigen Konferenz der UNODC präsentiert wurde<br />
und nachstehend im Original abgedruckt ist:<br />
Exzellenzen, sehr geehrte Damen und Herren,<br />
wir möchten unsere tiefste Dankbarkeit aussprechen für die<br />
Gelegenheit, unsere Länder aus der ganzen Welt zu vertreten.<br />
Aufgrund unserer unterschiedlichen Herkunft und Erfahrungen<br />
haben wir verschiedene Perspektiven betreffend das Phänomen<br />
der Drogenproblematik auf der Welt kennengelernt,<br />
und wir würden Sie bitten, dasselbe zu tun. Wir, die Jugend,<br />
sind eine leichte Zielgruppe des weltweiten Drogenproblems,<br />
und wir gestehen zu, dass wir hin und wieder ein Teil des Problems,<br />
aber auch ein wesentlicher Teil der Lösung sind.<br />
Zunehmende politische Konflikte, gravierende soziale Ungleichheiten,<br />
organisierte Kriminalität und Gewalt machen die Welt<br />
für die Jugend sehr instabil und unsicher. Der leichte Zugang zu<br />
Drogen, das Fehlen evidenzbasierter Gesundheits- und Sozial-<br />
dienste und der immense Druck auf die Jugend – diese Herausforderungen<br />
zu meistern, macht unsere Generation anfälliger<br />
für ungesunde und unsichere Bewältigungsmechanismen und<br />
neugierig auf die wahrgenommene Faszination von Drogen.<br />
Wir fordern die Mitgliedstaaten auf, die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Regierungen und den NGOs zu stärken und die<br />
Jugend dazu zu ermutigen, die Drogenpolitik zu beeinflussen,<br />
sich zu engagieren und mitzuwirken. <strong>Die</strong> Mitgliedstaaten<br />
sollten den Zugang und das Bewusstsein für menschenrechtsorientierte,<br />
auf Gesundheit ausgerichtete Drogenabhängigkeitstherapie<br />
und -pflege verbessern, aber vor allem die Stigmatisierung<br />
des Drogenkonsums reduzieren.<br />
Letztes Jahr haben wir die UNODC aufgerufen, ein Handbuch<br />
für die Mitgliedstaaten zu entwickeln, wie Jugendliche<br />
positiv in die Drogenprävention einbezogen werden können.<br />
<strong>Die</strong>ses Jahr fordern wir die UNODC dringend auf, die Umsetzung<br />
dieses Handbuches zu unterstützen. Darüber hinaus<br />
schlagen wir vor, die Kluft zwischen politischen Entscheidungsträgern<br />
und Jugendlichen zu schließen, indem ein regelmäßiges<br />
Austauschforum geschaffen wird.<br />
Vielleicht sind unsere Forderungen zu ehrgeizig, vielleicht<br />
sind sie noch nicht gut ausgeprägt. Aber wir sind bereit und<br />
wir müssen zusammenarbeiten, um den Missbrauch von Drogen<br />
zu reduzieren, den wir täglich unter Gleichaltrigen und<br />
in unseren Gemeinschaften beobachten. Es ist wichtig, die<br />
Jugend in die Prävention von Substanzkonsum einzubinden<br />
und die Situation durch unsere Augen zu betrachten. <strong>Die</strong>s ist<br />
ein Beweis für unser Vertrauen in Sie als politische Entscheidungsträger<br />
und Vorbilder. Zusammen haben wir die Fähigkeit,<br />
Leben zu retten, die jeden einzelnen Tag verloren gehen.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 23
MALTESERWELTWEIT<br />
WIE EIN FLÜCHTLING ANDEREN<br />
FLÜCHTLINGEN EINE STIMME GIBT<br />
„Memories Scattered by War“, auf Deutsch: „Vom Krieg zerbrochene Erinnerungen“ ist der Titel des Buches, das unsere<br />
Mitarbeiterin und Psychologin Batoul Abras im vergangenen Jahr veröffentlicht hat. Zehn Menschen, die aus Syrien in die<br />
Türkei geflohen sind, erzählen unserer <strong>Malteser</strong> International-Mitarbeiterin, was sie während des Krieges erlebt haben.<br />
„Eines Tages, als sich die Bombardierungen verstärkten,<br />
saßen mein Mann Ahmed und ich im Wohnzimmer.<br />
Unsere zehnjährige Tochter Shams machte gerade ihre<br />
Hausaufgaben in ihrem Zimmer. Unsere Angst wuchs<br />
und Ahmed beschloss, einen Weg zu finden, wie wir aus<br />
Aleppo fliehen können. Er ging zu unserem Nachbarn,<br />
um ihn nach einem Ausweg zu fragen, und ich ging in<br />
Shams’ Zimmer. Ich packte ihre Kleidung, ihre Bücher<br />
und Notizbücher ein, ohne die sie auf keinen Fall gehen<br />
wollte. Ich ging in mein Zimmer, um mir und Ahmed<br />
etwas Kleidung zu holen, als ich plötzlich ein lautes Geräusch<br />
hörte und Rauch den ganzen Raum füllte, sodass<br />
ich nichts sehen konnte. Ich schrie ,Shams, Shams!‘,<br />
aber sie antwortete nicht.“<br />
Krieg, Tod und Gewalt: Wie soll eine Familie<br />
damit zurechtkommen?<br />
Erst Stunden später konnte die Tochter von Susan und<br />
Ahmed aus den Trümmern geborgen werden. Doch da<br />
kam bereits jede Hilfe zu spät. Jahre später berichtet<br />
Susan der Psychologin Batoul Abras von diesem traumatischen<br />
Nachmittag. „Es sind Geschichten wie diese, die<br />
mich dazu bewogen haben, ein Buch über die schrecklichen<br />
Auswirkungen der Gewalt während des Krieges<br />
in Syrien zu schreiben. <strong>Die</strong> Geschichte der zehnjährigen<br />
Von Katharina Kiecol<br />
Shams, die während eines Bombenangriffs in Aleppo<br />
ums Leben kam, hat mich dabei am meisten berührt.<br />
Zehn Jahre lang hatten ihre Eltern vergeblich versucht,<br />
ein Kind zu bekommen. Schließlich wurde wie durch ein<br />
Wunder ihre Tochter geboren. Nachdem Shams ums Leben<br />
gekommen war, verlor ihre Mutter jeden Lebenswillen. Als<br />
ich sie kennenlernte, sprach sie kein Wort. Anfangs saß<br />
sie schweigend in den Gruppensitzungen und nahm kaum<br />
Anteil an dem, was um sie herum geschah. Doch ich hatte<br />
Geduld. Nachdem sie Vertrauen zu mir gefasst und zugehört<br />
hatte, wie die anderen Frauen von ihren Erlebnissen<br />
berichteten, fing auch sie an, sich mir anzuvertrauen. Als<br />
ich ihre Geschichte Jahre später aufschrieb, weinte ich die<br />
ganze Zeit. Es hat mich sehr berührt“, erzählt Batoul.<br />
Während Batoul Abras in Aleppo noch Psychologie studierte,<br />
herrschte bereits Krieg in Syrien, und die Sicherheitslage<br />
verschärfte sich von Monat zu Monat. Im Jahr<br />
2012 begann sie im Anschluss an ihr Studium ein Praktikum<br />
und kümmerte sich in einem Heim um Kinder,<br />
deren Eltern im Gefängnis waren. Doch die Situation in<br />
Aleppo spitzte sich zu, die Bombenangriffe wurden immer<br />
häufiger, und so floh Batoul im Jahr 2013 mit ihren<br />
Eltern in die Türkei.<br />
24<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
Zuflucht fand sie in der türkischen Grenzstadt Kilis.<br />
Hier half sie anderen Flüchtlingen aus ihrer Heimat dabei,<br />
ihre oft traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.<br />
Als Psychologin leitete sie von 2013 bis 2016 ein fünfköpfiges<br />
Team für psychosoziale Betreuung.<br />
Respektvolle Gespräche und ihr Schreibtalent<br />
halfen Batoul, auch ihr eigenes Leid zu verarbeiten<br />
<strong>Die</strong> Unbarmherzigkeit des Krieges, die jeden Bereich<br />
der syrischen Gesellschaft durchdrang, spiegelt sich<br />
in den Geschichten der Patienten wider, die Batoul in<br />
ihrem Buch erzählt. „<strong>Die</strong> größte Herausforderung beim<br />
Schreiben dieses Buches war es, eine Auswahl der Geschichten<br />
zu treffen. So viele Berichte meiner Patienten<br />
hatten mich berührt. Ich versuchte dann, ganz unterschiedliche<br />
Patienten zu Wort kommen zu lassen, um<br />
die Grausamkeiten in ihrer gesamten Bandbreite aufzuzeigen“,<br />
sagt Batoul. In den drei Jahren, in denen sie<br />
Geflüchtete psychosozial betreute, kamen hunderte Patienten<br />
zu ihr, manchmal 30 an einem Tag.<br />
Respekt und ein offenes Ohr – beides sehr selten inmitten<br />
eines Kriegs – sind wesentlich für Batouls Arbeit<br />
und maßgeblich dafür, dass ihr die Geflüchteten ihre<br />
Leidensgeschichten erzählten. Auch darum sind die Erfahrungsberichte<br />
in ihrem Buch so persönlich und eindringlich.<br />
„Wenn ich einem Patienten zum ersten Mal begegne,<br />
versuche ich zunächst, eine ruhige und entspannte Atmosphäre<br />
zu schaffen, indem ich mit ihm über ganz<br />
allgemeine Themen spreche, beispielsweise über seine<br />
Lieblingsthemen oder seine Lieblingsbeschäftigungen.<br />
Falls der Patient verwundet ist, versuche ich, den Grund<br />
für die Verletzung in Erfahrung zu bringen. Ganz besonders<br />
wichtig ist es, dem Patienten aufmerksam zuzuhören,<br />
auf alles zu achten, was er sagt, und ihm Respekt<br />
und Wertschätzung entgegenzubringen.“ So entstand<br />
ein eindrückliches Bild der Auswirkungen des Krieges<br />
auf die Überlebenden. Zugleich zeigen die Berichte, wie<br />
gut es ihr gelingt, Vertrauen zu den Menschen aufzubauen.<br />
Viele Flüchtlinge haben auf Grund ihrer Traumata<br />
Schwierigkeiten, sich in eine Gemeinschaft zu integrieren.<br />
In Kilis helfen die <strong>Malteser</strong> vor allem Frauen dabei,<br />
sich in die türkische Gesellschaft zu integrieren und für<br />
den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Zunächst bekommen<br />
sie von unseren Mitarbeitern psychosoziale Unterstützung,<br />
um ihre mentale Stabilität zurückzugewinnen.<br />
Auch Kindern bieten wir individuelle Therapien und<br />
Gruppensitzungen an, um ihre traumatischen Erlebnisse<br />
zu verarbeiten. In einem weiteren Schritt erlernen<br />
die syrischen Frauen die türkische Sprache, können an<br />
Handarbeits- und Kochkursen teilnehmen, führen Gespräche<br />
mit Arbeitsvermittlern und lernen schließlich<br />
auch noch Englisch.<br />
Seit drei Jahren arbeitet Batoul Abras nun nicht mehr<br />
direkt mit Patienten zusammen, sondern unterstützt<br />
uns bei der administrativen Arbeit. Doch die Erfahrungsberichte<br />
ihrer Patienten aus der Zeit, als sie noch<br />
direkt mit den Patienten arbeitete, haben sie bis heute<br />
nicht losgelassen. „Das Aufschreiben dieser zehn Lebenserfahrungen<br />
meiner Patienten hat mir sehr dabei<br />
geholfen, meine eigene Flucht und auch die schrecklichen<br />
Berichte dieser Menschen besser zu verarbeiten.<br />
Ich wollte nicht allein diejenige sein, die all diese furchtbaren<br />
Berichte zu hören bekommt. <strong>Die</strong> ganze Welt soll<br />
von diesem unermesslichen Leid erfahren“, sagt sie.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 25
MALTESERÖSTERREICH<br />
DER GLAUBE LEBT<br />
Auch heuer machten sich die MALTESER am ersten Wochenende im Mai auf den Weg zur traditionellen MALTESER<br />
Wallfahrt nach Lourdes. Rund 7.400 Menschen, davon etwa 1.300 zu betreuende Pilger, nahmen an der Wallfahrt teil.<br />
Aus Österreich reiste eine Gruppe von 250 Pilgern, Betreuten und Gästen nach Lourdes.<br />
Von Katharina Stögner<br />
<strong>Die</strong>ses Jahr wurde des 175. Geburtstages der Hl. Bernadette<br />
sowie des 140. Jahrestages ihres Todes gedacht.<br />
Seitdem der Hl. Bernadette Soubirous an der Grotte von<br />
Massabielle die Mutter Gottes erschienen ist, hat sich<br />
Lourdes zu einem der wichtigsten Marienwallfahrtsorte<br />
der Welt entwickelt. Bis zu sechs Millionen Menschen<br />
– darunter auch die <strong>Malteser</strong> – pilgern jedes Jahr nach<br />
Lourdes, um Gemeinschaft, Stärkung und Heilung zu erfahren.<br />
<strong>Malteser</strong> aus 45 Ländern<br />
Unter der Leitung des Großmeisters Fra’ Giacomo Dalla<br />
Torre del Tempio di Sanguinetto nahmen Mitglieder,<br />
Freiwillige und Gäste des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
aus 45 Ländern und von allen fünf Kontinenten teil.<br />
Auch die zehn neu gewählten Mitglieder des Souveränen<br />
Rates (siehe dazu Seite 54) pilgerten mit und begleiteten<br />
den Großmeister bei den zahlreichen Veranstaltungen –<br />
von der Eucharistischen Prozession mit den Kranken im<br />
Heiligtum bis zum Pontifikalamt in der Basilika St. Pius<br />
X., die der Erzbischof von New York, Kardinal Timothy<br />
Dolan, zelebrierte. Gemeinsam mit den Pilgern betete<br />
der Großmeister auch das Angelus-Gebet in der Grotte<br />
von Massabielle und nahm an der Begegnung von Bischof<br />
Jean Laffitte mit den Kaplänen und an der Marienprozession<br />
mit Fackeln teil. All das wurde durch zahlreiche<br />
Treffen mit Mitgliedern, Freiwilligen und Kranken bereichert.<br />
Jedem schüttelte der Großmeister die Hand oder<br />
ermutigte ihn.<br />
In seiner Rede dankte Großmeister Fra’ Giacomo Dalla<br />
Torre del Tempio di Sanguinetto den Pilgern für ihre Teilnahme,<br />
ihre Hingabe und ihren Glauben: „Liebe Pilger,<br />
lasst uns gemeinsam voranschreiten, bereichert durch den<br />
Segen, den wir an diesem heiligen Marienwallfahrtsort<br />
empfangen haben, mit neuer Energie, Hoffnung und Mut,<br />
um uns den Herausforderungen der Zukunft zu stellen.“<br />
„Ich bin dem Herrn begegnet“<br />
Beeindruckt von diesen Worten zeigte sich auch der mitreisende<br />
Kaplan Kenneth Ttyaaba, ein aus Uganda stammender<br />
Geistlicher. Als Seelsorger betreut er aktuell<br />
mehrere Pfarren in Oberösterreich – unter anderem die<br />
Patronatskirche des <strong>Malteser</strong> Ordensmitgliedes Stanislaus<br />
Czernin-Kinsky in Sandl. Nachstehend der ganz persönliche<br />
Wallfahrtsbericht von Kaplan Ttyaaba aus Lourdes:<br />
26<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
In Lourdes begleiten und pflegen die weltweit tätigen<br />
<strong>Malteser</strong> Kranke und Behinderte. Man trifft dort Gruppen<br />
von <strong>Malteser</strong>n aus sehr vielen Ländern. Sie kommen von<br />
überall, aber alle Gruppen haben dasselbe Ziel: Sie wollen<br />
Gott begegnen und die Mutter Gottes spüren. In Lourdes<br />
gibt es viele spirituelle Angebote, Tag und Nacht strömen<br />
die Pilger herbei. Jeder kommt nach Lourdes mit seinem eigenen<br />
Glauben und seinen eigenen Erwartungen, hier Heilung<br />
zu finden. Lourdes ist lebendig.<br />
Lourdes ist auch ein Ort der Heilung. Viele der Pilger sind<br />
krank oder behindert. Sie werden wie selbstverständlich<br />
von den <strong>Malteser</strong>n begleitet. Dabei ist das nicht selbstverständlich.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> sind immer im Einsatz, Kranke und<br />
Behinderte zu den bestehenden spirituellen Angeboten von<br />
Lourdes zu begleiten.<br />
Besonders eindrucksvoll war für mich die Lichterprozession.<br />
Ich habe so etwas noch nie zuvor in der Welt erlebt. Während<br />
der Prozession beteten die Pilger in verschiedenen Sprachen<br />
und sangen unterschiedliche Marienlieder. Ich habe mich gefühlt,<br />
als ob der Himmel herabgekommen wäre.<br />
Bemerkenswert war auch die internationale Heilige Messe<br />
mit rund 200 Priestern und sieben Bischöfen als Abschluss<br />
der Pilgerfahrt. Während des Gottesdienstes hat mich die<br />
Stimmung zu Tränen gerührt, der Chor hat wunderbar gesungen,<br />
es war einfach atemberaubend.<br />
Ich danke den <strong>Malteser</strong>n für das großzügige und schöne<br />
Angebot, nach Lourdes zu pilgern. Ich habe hier wirklich<br />
den Glauben erlebt und war aufrichtig berührt. Ich bin dem<br />
Herrn begegnet.<br />
Kaplan Kenneth Ttyaaba<br />
DANKE!<br />
Wir möchten hier allen Spendern und ehrenamtlichen<br />
<strong>Malteser</strong>n danken, die mit ihrer finanziellen<br />
Unterstützung und ihrer Hilfe vor Ort die<br />
Wallfahrt nach Lourdes ermöglicht und so unwiederbringliche<br />
Erinnerungen geschaffen haben.<br />
Wir freuen uns, wenn Sie nächstes Jahr an der<br />
62. <strong>Malteser</strong> Lourdes-Wallfahrt von 30. April bis<br />
4. Mai 2020 teilnehmen und diese wieder mit Ihrer<br />
Spende unterstützen!<br />
Kontonummer:<br />
AT65 2011 1800 8087 0800, BIC: GIBAATWWXXX<br />
Verwendungszweck: Lourdes Wallfahrt 2020<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 27
MALTESERÖSTERREICH<br />
FRISCHER WIND IM<br />
SCHLOSSHOTEL MAILBERG<br />
Seit Mitte Jänner ist Alexandra Reisinger in Mailberg für den Hotelbetrieb verantwortlich.<br />
Von Katharina Stögner<br />
Mit ihrer Gärtnerlehre, einer fundierten fünfjährigen<br />
Ausbildung an der Höheren Lehranstalt für Tourismus<br />
und einem Diplom als PR-Fachfrau von der Donau-Universität<br />
Krems bringt Alexandra Reisinger die besten<br />
Voraussetzungen für ihre neue Position im Schlosshotel<br />
Mailberg mit.<br />
„Mein Traum war es schon immer, ein eigenes kleines<br />
Café oder Lokal zu betreiben“, so die Managerin. Mailberg<br />
ist zwar nicht klein und auch nicht ihr eigenes Hotel,<br />
aber Alexandra Reisinger möchte es führen wie ihr<br />
eigenes: mit viel Engagement und Liebe. „Das schönste<br />
Kompliment ist doch, wenn sich der Gast bei uns wohl<br />
fühlt, sich gern an die Zeit im Schlosshotel erinnert und<br />
wiederkommt“, so die neue Hotelchefin.<br />
Wechselvolle Geschichte, märchenhafte Umgebung<br />
Mailberg ist jederzeit einen Aufenthalt wert. Das<br />
Schloss wurde bereits im Jahr 1055 urkundlich erwähnt.<br />
Seit 1146 gehört Mailberg dem Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und ist damit der älteste Besitz<br />
des Ordens weltweit. Rundherum bilden safthügelige<br />
Weinberge eine traumhafte Kulisse, die das Herz jedes<br />
Weinkenners höher schlagen lässt. Wunderschöne Kellergassen<br />
laden zum Verweilen ein. Ob eine kleine Pause<br />
während einer Radtour oder ein ausladendes, köstliches<br />
Picknick, das liebevoll vom Team des Schlosshotels zusammengestellt<br />
wird – das Angebot lässt keine kulinarischen<br />
Wünsche offen.<br />
Gebacken wird übrigens von Hotelchefin Alexandra<br />
Reisinger selbst. Der Kuchen zum Frühstück oder am<br />
Nachmittag zum Kaffee schmeckt nach „zu Hause“. Das<br />
Repertoire reicht von der Topfentorte über den Apfelkuchen<br />
bis hin zu Alexandra Reisingers berühmtem<br />
„Gâteau au chocolat“, der zart am Gaumen schmilzt.<br />
„Mir ist wichtig, dass die Produkte, die wir anbieten, gut<br />
schmecken und dass größtenteils regionale und österreichischen<br />
Zutaten verarbeitet werden“, so die vielseitige<br />
Managerin.<br />
„Mein Team und ich freuen<br />
uns, Sie als Gast bei uns willkommen<br />
zu heißen!“<br />
Alexandra Reisinger,<br />
Management Schlosshotel<br />
Mailberg<br />
Frische Energie tanken in Mailberg<br />
Ob Tagesbesuch oder Aufenthalt mit Übernachtung – ein<br />
Besuch im Schlosshotel Mailberg bringt wunderbare Erholung<br />
und Entspannung. Sie können gern auch einfach<br />
nur zum Frühstück vorbeikommen. Gegen Voranmeldung<br />
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oder +43 2943 30301 reservieren wir Ihren Tisch.<br />
Infos zu den verschiedenen Packages finden Sie unter<br />
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28<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
IN ZWEI TAGEN UM DIE WELT<br />
Alle großen Sehenswürdigkeiten dieser Erde auf einem Platz: Das gibt es nur in Minimundus. Dorthin verschlug es den<br />
MALTESER Sonderdienst am Palmwochenende mit einer Gruppe von Betreuten.<br />
Von Clara Male<br />
Während andere so kurz vor Ostern noch Skifahren<br />
waren, haben wir uns auf eine kleine Weltreise nach<br />
Klagenfurt begeben. Am Palmsamstag brachte uns das<br />
Flugzeug in Minimundus vorbei am Taj Mahal, weiter<br />
Richtung Südostasien, schnell nach New York und auf<br />
die höchsten Berge dieser Welt. Ein kurzer erfolgreicher<br />
Stopp in der Stadt der Liebe, in Paris, durfte natürlich<br />
auch nicht fehlen. Und das alles ohne Jetlag!<br />
Vom klischeehaften Aprilwetter nicht abgehalten, setzten<br />
wir unsere Reise am Palmsonntag im „Abenteuer<br />
Affenberg“ nahe der Burg Landskron fort. In dem Tierpark<br />
leben auf einer Fläche von vier Hektar rund 160<br />
aus Japan angesiedelte Makaken in freier Wildbahn.<br />
Einige Mitglieder der großen Affenfamilie durften wir<br />
kennenlernen. Darunter waren zwei Babys – gerade einmal<br />
eine Woche alt, ein besonders gewiefter Affe, der in<br />
einem Geschicklichkeitsspiel rasend schnell Äpfel einsammeln<br />
konnte, und ein kleiner Makake mit ziemlich<br />
diebischen Eigenschaften. Inspiriert von dieser schönen<br />
Reise freuen wir uns jetzt schon auf die nächste spannende<br />
Expedition!<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 29
MALTESERÖSTERREICH<br />
MÄNNER IN DIE PFLEGE –<br />
MÄNNER PFLEGEN ANDERS!<br />
<strong>Die</strong> Zahl pflegebedürftiger Menschen steigt stetig. Bleibt die Pflege reine Frauensache, droht bald der Kollaps des Systems.<br />
Was fehlt, sind männliche Vorbilder, die anderen Männern die Angst vor dieser Berufswahl nehmen.<br />
Von Susanne Wick<br />
Um zu zeigen, dass Männer für diesen Beruf höchst qualifiziert<br />
und geeignet sind, habe ich unseren – derzeit einzigen<br />
– Case und Care Manager Robert Heindl einen Tag lang<br />
in Oberösterreich zu seinen Klienten begleitet.<br />
Unser erster Besuch führte uns zu bei einem Ehepaar.<br />
Der Mann benötigt nach einer schweren Erkrankung<br />
palliative 24-Stunden-Pflege und -Betreuung. Pfleger<br />
Istvan kümmert sich sehr professionell und mit größter<br />
Fürsorge um seinen Klienten. <strong>Die</strong> Ehefrau des Kranken<br />
sprach mit hoher Anerkennung und großer Dankbarkeit<br />
über „ihren Istvan“, ohne den es nicht möglich wäre,<br />
ihren Mann zu Hause zu betreuen.<br />
Als nächstes durfte ich zwei Damen kennenlernen, die<br />
in einem gemeinsamen Haushalt leben und von zwei<br />
Pflegerinnen unterstützt werden. Im Gespräch erfuhr<br />
ich, dass die beiden gerade von der <strong>Malteser</strong>-Wallfahrt<br />
aus Lourdes zurückgekehrt waren, von der sie in höchsten<br />
Tönen schwärmten. Abgesehen von der großartigen<br />
Organisation der Wallfahrt unterstrichen beide, dass im<br />
Vergleich zu früher auffällig viele männliche, ehrenamtliche<br />
Betreuer die Wallfahrt begleitet hätten. Auch mit<br />
der Betreuung durch ihren Case Manager Robert Heindl<br />
seien sie ausgesprochen zufrieden.<br />
Berufswahl als Wink des Schicksals<br />
Am Weg zu Robert Heindls nächster Klientin hatten<br />
wir Zeit, über seine Berufswahl zu sprechen. Ursprünglich<br />
hatte er eine vierjährige Kochlehre abgeschlossen<br />
und arbeitete nebenbei ehrenamtlich für die Rettung in<br />
Linz. So kam er in regelmäßigen Kontakt mit dem dortigen<br />
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz,<br />
wo er schließlich als Stationsgehilfe tätig wurde.<br />
<strong>Die</strong> damalige Stationsschwester, Schwester Ermelinde,<br />
schlug ihm vor, die Aufnahmeprüfung für das Diplom<br />
des Gesundheits- und Krankenpflegers zu machen, was<br />
Robert Heindl zunächst kategorisch ablehnte. Doch<br />
Schwester Ermelinde meldete ihn heimlich für die Prüfung<br />
an und stellte ihn vor vollendete Tatsachen.<br />
Nach Ausbildung und bestandenen Prüfungen begann<br />
Robert Heindls Karriere als diplomierter Gesundheitsund<br />
Krankenpfleger. <strong>Die</strong> letzten 23 Jahre arbeitete er<br />
sowohl im stationären Bereich als auch in der mobilen<br />
30<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
Hauskrankenpflege und in einem medizinischen Labor. Seit<br />
fünf Jahren ist er nun bei <strong>Malteser</strong> Care beschäftigt. Zusätzlich<br />
hat Robert Heindl noch eine Ausbildung als Kontinenzund<br />
Stomaberater absolviert und arbeitet ehrenamtlich für<br />
die Aidshilfe in Linz.<br />
BESONDERER<br />
BESUCH IM HILDE<br />
UMDASCH HAUS<br />
Wenn „die Jungen den Jungen“ helfen, dann steckt<br />
zum Beispiel der Leo Club Mostviertel, die Jugendorganisation<br />
des Lions Clubs für die 18- bis 30-Jährigen,<br />
dahinter.<br />
Von Katharina Stögner<br />
Neuer Pflegestil<br />
Für Robert Heindl ist sein Beruf, wie er selbst sagt, Berufung.<br />
Das spürt und sieht man auch. Er macht seine Arbeit mit hoher<br />
fachlicher Kompetenz und strahlt auch in schwierigen und<br />
stressigen Situationen Professionalität, Ruhe, Vertrauen und<br />
Humor aus. Seine Klienten fühlen sich von ihm unterstützt und<br />
umsorgt, seine Kolleginnen sowie die Pflegerinnen und Pfleger<br />
schätzen die Zusammenarbeit mit ihm sehr.<br />
Nach einer weiteren Pflegevisite bei einer Klientin, einem Betreuerinnenwechsel<br />
und der Neuaufnahme eines Klienten fuhren<br />
wir noch zu den Meldestellen der Bezirksämter, um die Anbzw.<br />
Ummeldungen der Personenbetreuerinnen vorzunehmen.<br />
Hier endete für mich die Tour, doch für Robert war der Arbeitstag<br />
noch lange nicht vorbei. Zu Hause mussten noch Rückrufe<br />
getätigt werden, Informationen dokumentiert und die Abläufe<br />
für den nächsten Tag geplant und vorbereitet werden.<br />
Seit meiner Tour mit Robert bin ich mehr denn je davon<br />
überzeugt, dass Pflege nicht „unmännlich“ ist. Ganz im Gegenteil:<br />
Männliche Pfleger können zu einer sehr positiven<br />
und notwendigen Balance im Gesundheitsbereich beitragen.<br />
Es benötigt nur – wie so oft – mehr Akzeptanz und ein<br />
Umdenken der Gesellschaft.<br />
Der Leo Club Mostviertel war kürzlich zu Besuch<br />
bei den Kindern der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe im Hilde<br />
Umdasch Haus. Getreu ihrem Motto „Reserve –<br />
persönlich, rasch und unbürokratisch“ helfen die<br />
„Leos“ in Form von Gutscheinen, Produkten oder<br />
Rechnungen, die sie selbst bezahlen. So haben<br />
die jungen Lions Club-Mitglieder für das Hilde<br />
Umdasch Haus einen Computer mit Augensteuerung<br />
angeschafft und gespendet. <strong>Die</strong> Anwendung<br />
dieses Computers wurde ihnen von Anna, einer<br />
Bewohnerin des Hilde Umdasch Hauses, stolz demonstriert.<br />
Ein großes Danke für diese tolle Bereicherung<br />
an Daniela, Alexander, Julia, Raphael, Pia<br />
und Simon! <strong>Die</strong> Kinder im Hilde Umdasch Haus<br />
dürfen sich übrigens noch über zwei weitere großartige<br />
Geschenke der Leos freuen: Es sind bunte,<br />
kreative Tonie-Boxen, die ab sofort die Tagesgestaltung<br />
im Hilde Umdasch Haus mit Geschichten<br />
und Liedern untermalen und lustiger machen.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 31
XXXXX<br />
FÜR DEN ERNSTFALL ÜBEN<br />
Unter diesem Motto stand ein gemeinsames Trainingswochenende der MALTESER mit der freiwilligen Feuerwehr in Mautern.<br />
Von Valentin Khuen, Bernhardt Pauger und Georg Pirker<br />
Bei schönstem Wetter startete heuer das Spiritualwochenende<br />
der Grazer und Salzburger Ausbildungsgruppen<br />
in Mautern. Samstag Vormittag hielt Pater Clemens<br />
Grill einen Vortrag über die wichtigsten Aspekte des katholischen<br />
Glaubens. Im Garten des Pfarrhofs setzten wir<br />
uns mit dem <strong>Malteser</strong> Ordensgebet, dem Vater Unser, der<br />
Bedeutung des alltäglichen Betens und wichtigen Teilen<br />
der heiligen Messe, der Eucharistie und den Sakramenten,<br />
auseinander. Nach dem Mittagessen unternahmen<br />
wir eine kleine Wanderung auf den nahe gelegenen Franziskaner-Kalvarienberg.<br />
Im Anschluss daran startete eine eineinhalbtägige<br />
Übungssimulation eines Rettungsbetriebes für die Aus-<br />
bildungsgruppen und die teilnehmenden Rettungssanitäter<br />
der Bereiche Salzburg und Steiermark. Dabei<br />
wurden eine San-Hist (Sanitätshilfsstelle) eingerichtet<br />
und typische Einsatzszenarien für RTW-Besatzungen<br />
in einer Stadt der Größe von Graz simuliert. Es galt von<br />
Herz-Kreislaufstill-Stand über Unfälle bei der Gartenarbeit<br />
oder den Absturz beim Freizeitklettern bis zu Ertrinkungsunfällen,<br />
diverse Szenarien abzuarbeiten. Zur<br />
Erholung gab es danach einen gemütlichen Grillabend<br />
mit Lagerfeuer im Pfarrhof.<br />
Am nächsten Tag ging der Übungsbetrieb weiter und<br />
gipfelte unter Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Mautern in drei parallelen Großschadensszenarien: ei-<br />
32<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
TIROL<br />
BEREICHÜBUNG<br />
Weil Sicherheit zählt, wir uns zu professioneller Hilfe verpflichtet<br />
sehen und unsere Mitglieder eingehend auf ihre Aufgaben<br />
vorbereiten wollen, bieten wir regelmäßig Ausbildungs- und<br />
Fortbildungseinheiten an.<br />
nem Autounfall mit vier Schwerverletzten sowie<br />
einem verletzten Fußgänger im schwierigen<br />
Gelände, der Bergung von Personen, auf die bei<br />
einem Forstunfall ein Baum gefallen war, sowie<br />
der Bergung von verschütteten Kindern infolge<br />
des Einsturzes eines Schulraumes. <strong>Die</strong> Ziele<br />
der Übung waren neben dem Erfahrungsgewinn<br />
die richtige Einschätzung mehrerer Szenarien,<br />
der Abtransport von Verletzten nach richtiger<br />
Priorität sowie eine effiziente Koordination der<br />
Einsatzkräfte untereinander und auch mit der<br />
Leitstelle.<br />
Den Abschluss bildete ein gemeinsames Mittagessen<br />
der teilnehmenden <strong>Malteser</strong> und der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Mautern.<br />
Herzlichen Dank an alle Beteiligten für dieses<br />
gelungene Übungswochenende!<br />
Im April war es wieder so weit, zahlreiche <strong>Malteser</strong> fanden sich in<br />
der Innsbrucker Zentrale ein. Angeboten wurden verschiedenste<br />
Fortbildungen für <strong>Die</strong>nste im Sozial- und Sanitätsbereich.<br />
Eines der Highlights war ein Diabetesfortbildungszyklus, angeleitet<br />
von einer <strong>Malteser</strong>in aus dem Bereich Tirol, die hauptberuflich<br />
als Diplomkrankenschwester tätig ist. Das Thema<br />
wird immer wichtiger, denn die Zahl der Menschen, die vom<br />
Typ-2-Diabetes betroffen sind, steigt stetig.<br />
Auch das koordinierte und rasche Auf- und Abbauen der Zelte,<br />
eine Fertigkeit, die sowohl bei Ambulanzen als auch bei Katastropheneinsätzen<br />
relevant ist, war eine praktische Basisübung,<br />
die zudem viel Spaß gemacht hat.<br />
Das Programm war sehr vielseitig, und die Zeit ist im Nu vergangen.<br />
Vielen Dank an alle Referenten für die Vorbereitungen<br />
und die sehr gelungene und hochprofessionelle Durchführung!<br />
Danke allen Teilnehmern für das Interesse und das Engagement,<br />
um weiterhin bestmöglich zu helfen. Dort, wo Not ist.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 33
TIROL<br />
MUTTERTAG<br />
Alljährlicher Mai- bzw. Muttertagsausflug: Hl. Messe in St. Leonhard bei Kundl mit anschließendem Picknick. Aufgrund<br />
der Unterstützung der Mesner-Familie sowie des benachbarten Flüchtlingsheims, das uns mit arabischem Brot und Tee<br />
beschenkte, konnten wir einen wunderschönen Tag gestalten. Herzlichen Dank!<br />
STEIERMARK<br />
OSTERMARKT<br />
Sonntagsausflug nach Fürstenfeld zum Ostermarkt und auf die Pfeilburg in Fürstenfeld.<br />
STEIERMARK<br />
KÄLTETELEFON<br />
<strong>Malteser</strong> am Kältetelefon der Caritas – im Kampf gegen Heimatlosigkeit, Gleichgültigkeit, Lieblosigkeit und Verlassenheit:<br />
Das Kältetelefon ist ein Projekt, das an die Zivilcourage appelliert. Im Zeitalter von Smartphones und ständiger Erreichbarkeit<br />
ist es kein Problem, jemandem direkt und in kurzer Zeit zu helfen und ihn – wortwörtlich – Wärme spüren zu lassen.<br />
34<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
STEIERMARK<br />
BALL DER VIELFALT<br />
Ball der Vielfalt: Als deklarierte Fans dieser Veranstaltung haben sich auch dieses Jahr wieder tanzfreudige <strong>Malteser</strong> und<br />
Betreute in den Kammersälen eingefunden, um einen Abend lang Unbeschwertheit und Lebensfreude pur zu genießen.<br />
Besonders beeindruckend und berührend war die Polonaise mit zahlreichen Rollstuhl-Tänzern und -Tänzerinnen.<br />
STEIERMARK<br />
CAFÉ MALTA<br />
Bald zwanzig Jahre Café Malta in Graz, ein zweiwöchentlicher Fixpunkt, zu dem sich <strong>Malteser</strong> mit ihren Betreuten treffen.<br />
3.<br />
KINDERHILFELAUF<br />
AMSTETTEN<br />
29. September <strong>2019</strong><br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 35
XXXXX<br />
BURGENLAND<br />
TIERGARTEN<br />
Ausflug in den Tiergarten Schönbrunn mit den Bewohnern des Hauses Malta. Ein wunderbarer und sonniger Tag mit zahlreichen<br />
Programmpunkten. Dafür ein herzliches Dankeschön an Sonja Katzberger und Andrea Venus, die beiden Betreuerinnen<br />
im Haus Malta, sowie an die vier Kandidaten unserer diesjährigen Ausbildungsgruppe, die tatkräftig unterstützten.<br />
STEIERMARK<br />
PALMSONNTAG<br />
Grazer traditionelles Palmbuschen-Binden in Vorbereitung auf den Palmsonntag.<br />
SALZBURG<br />
STRASA<br />
Straßensammlung Salzburg <strong>2019</strong>, auch heuer wie gewohnt am Palmwochenende in der Salzburger Innenstadt.<br />
36<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
TIROL<br />
SISTER ACT<br />
XXXX<br />
Ein sehr unterhaltsamer und abwechslungsreicher Theaternachmittag. „Sister Act“, vom Verein „Theater.Rum“ aufgeführt,<br />
begeisterte Betreute und <strong>Malteser</strong> gleichermaßen, durch die gelungene Inszenierung, das kreative Bühnenbild,<br />
die Kostüme und die humorvollen Texte.<br />
SALZBURG<br />
SPIELE<br />
In Salzburg traf sich eine Gruppe von Betreuten, <strong>Malteser</strong>n und Malteens zu einem gemeinsamen Spielenachmittag.<br />
SALZBURG<br />
KONZERT<br />
Ein wunderschöner Konzertbesuch gemeinsam mit unseren Betreuten und einem anschließenden gemütlichen Ausklang.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 37
XXXXX<br />
TIROL<br />
STRASA<br />
Ein herzliches Vergelt’s Gott für die Spenden im Zuge der Straßensammlung in Innsbruck. Ihre Spende hilft uns, dort<br />
zu helfen, wo Not ist.<br />
TIROL<br />
MULLERSCHAUG’N<br />
Traditionell wird in Innsbruck und Umgebung jedes Jahr ein großer Faschingsumzug veranstaltet, immer in einem anderen<br />
MARTHA-Dorf. MARTHA steht für Mühlau, Arzl, Rum, Thaur, Absam. Mullergruppen und Faschingswägen ziehen<br />
durch das Dorf.<br />
TIROL<br />
EXERZITIEN<br />
Exerzitien der Delegation Tirol im Bildungshaus<br />
St. Michael der Diözese Innsbruck.<br />
BURGENLAND<br />
WIENER ZEITUNG<br />
Besuch der Wiener <strong>Zeitung</strong>, die 1703 als Wienerisches Diarium<br />
gegründet wurde und somit die älteste noch erscheinende<br />
Tageszeitung der Welt ist.<br />
38<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
TIROL<br />
OSTERGRÄBER<br />
Seit rund zehn Jahren gehen die <strong>Malteser</strong> im Bereich Tirol gemeinsam mit Betreuten am Karsamstag „Ostergräberschauen“:<br />
Ein Ausflug, der ganz dem Gedankengut der <strong>Malteser</strong> entspricht, verbindet er doch Religion, Kultur und Gemeinschaft.<br />
SALZBURG<br />
BRUCKFAHRDIENST<br />
Der <strong>Malteser</strong> Bruckfahrdienst bringt Kinder regelmäßig vom Caritas-Heim St. Anton in Bruck an der Glocknerstraße<br />
nach Salzburg, nach Hause zu ihren Familien, und wieder zurück in die Wochenbetreuung.<br />
TIROL<br />
CONQUER THE ALPS<br />
Gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe Tirol standen die <strong>Malteser</strong> Tirol drei Tage im Einsatz bei der sanitätstechnischen<br />
Versorgung der Konzertbesucher von Paul Kalkbrenner, Samy Deluxe uvm.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 39
XXXXX<br />
WIEN<br />
KREUZWEG<br />
Barrierefreier Kreuzweg im Stift Heiligenkreuz mit Abt Maximilian Heim und einer anschließenden gemeinsamen Jause.<br />
WIEN<br />
FEST DER HELFER<br />
20. Fest der Helfer im Wiener Rathaus mit Bürgermeister Dr. Michael Ludwig und Stadtrat Peter Hanke, Präsident der<br />
„Helfer Wiens“. Sie ehrten besonders verdienstvolle Mitarbeiter von freiwilligen und beruflichen Hilfs- und Einsatzorganisationen.<br />
Seitens der <strong>Malteser</strong> wurde Anna Seyrl für ihren Einsatz und ihr Engagement ausgezeichnet.<br />
WIEN<br />
THERAPIEREITEN<br />
Ein Nachmittag mit Pferden, Fröschen und sehr viel Spaß – Therapiereiten in der Nähe von Stockerau und ein Bilderbuchgarten<br />
mit Hunden, Hühnern, Katzen und vor allem einem Teich voll mit Fröschen.<br />
40<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
WIEN<br />
WALDBRAND-<br />
ÜBUNG<br />
Bei einer Waldbrandübung am Wiener Cobenzl wurden Verletzte durch das Bundesheer ausgeflogen. Berufsrettung<br />
Wien, Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs, Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich, <strong>Malteser</strong>, Wiener Rotes Kreuz und<br />
die Akutbetreuung Wien übernahmen die Patienten und versorgten sie nach der Triage.<br />
WIEN<br />
HAUS DES MEERES<br />
Zwei Highlights unseres Ausflugs in das Haus des Meeres waren die Fütterung der Haifische und das Tropenhaus mit<br />
seiner Fülle an Vögeln und Affen.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 41
XXXXX<br />
WIEN<br />
WAGENBURG<br />
Eine besondere Führung mit Direktorin Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner durch die Kaiserliche Wagenburg, in der wir die<br />
Fuhrwerke der Habsburger, von Barock bis zur Neuzeit, von 2 PS bis 240 PS, von 16 km/h bis 340 km/h, bestaunen konnten.<br />
WIEN<br />
VISITING DAY<br />
„Visiting Day“ am 24. März <strong>2019</strong>: Zahlreiche Betreute wurden besucht und genossen ein jeweils individuell angepasstes<br />
Programm. Es freuen sich schon alle auf einen weiteren „Visiting Day“ im Herbst.<br />
WIEN<br />
MÄRZAUSFLUG<br />
Märzausflug ins Salzkammergut: Von Gmundner Keramik über Pinsdorf, das Schloss Scharnstein, Schloss Orth und die<br />
Kaiservilla in Bad Ischl. Immer wieder eine Reise wert.<br />
42<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
WIEN<br />
SCHIFAHREN<br />
Traditionelle <strong>Malteser</strong>-Skitage in Schladming. Weil „Skifoan is des Leiwaundste“ – eine sportliche Woche mit viel Spaß<br />
und natürlich auch Après-Ski. Vor der Rückfahrt wurde noch eine Runde gekegelt.<br />
WIEN<br />
DIE VIER FÜR WIEN<br />
Einsatz der „Vier für Wien“ am Tag der offenen Tür des Krankenhauses Nord.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 43
XXXXX<br />
DAS GLÜCK DIESER ERDE ...<br />
Seit vielen Jahren ein Fixpunkt in der Karwoche: das Inclusions-Ostercamp im Pferde- und Reiterparadies Gratzi in St. Paul<br />
im Lavanttal, gefolgt von einem Reitnachmittag mit der Familie Brandis bei Stockerau in Niederösterreich.<br />
Von Naomi Kienreich und Ares Vafiadis<br />
„Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“,<br />
besagt ein Sprichwort. Für die Teilnehmer des Reitcamps<br />
in St. Paul und Stockerau im April <strong>2019</strong> könnte<br />
es nicht treffender sein. Regelmäßig finden hier Kinder<br />
mit unterschiedlichen Krankheitsbildern die Möglichkeit,<br />
unvergessliche Stunden mit den Therapiepferden von<br />
Gerda Maischberger am Gratzi-Hof sowie der Voltigiertherapeutin<br />
Claudia Soyka und der Pferdeführerin Elisabeth<br />
Brandis in der Nähe von Stockerau zu verbringen.<br />
„Heilpädagogisches Reiten unterstützt die Entwicklung<br />
des sozial-emotionalen Bereichs, der Motorik, der<br />
sprachlichen Ausdrucksfähigkeit und des Gruppensinns<br />
der Kinder“, so Trainerin Maischberger. <strong>Die</strong> Therapiestunden<br />
beginnen bereits im Stall beim Striegeln,<br />
Putzen und Streicheln der Tiere. Den krönenden Abschluss<br />
bilden einige Runden hoch zu Ross.<br />
44<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
Zeit und Ruhe für ein Lächeln<br />
Mit dabei sind die ehrenamtlichen Helfer der <strong>Malteser</strong>.<br />
„Es ist wichtig, individuell auf jedes Kind einzugehen.<br />
Das braucht Zeit und viel Ruhe. <strong>Die</strong> Ruhe, die von den<br />
Therapiepferden ausgeht, ist da eine große Unterstützung“,<br />
so ein <strong>Malteser</strong>-Helfer.<br />
Neben den Einheiten am Pferd werden beim Inclusions-Camp<br />
am Gratzi-Hof auch abwechslungsreiche<br />
Spiele gespielt. In Stockerau bei der Familie Brandis<br />
können die Kinder den Garten mit Hunden, Hühnern,<br />
Katzen und sogar Fröschen im Teich genießen.<br />
Möglich sind diese besonderen Stunden nur durch das<br />
außergewöhnliche Engagement der Pferdetherapeutinnen,<br />
die ehrenamtliche Unterstützung der <strong>Malteser</strong><br />
und natürlich den finanziellen Beitrag der Spender.<br />
Ein herzliches Vergelt’s Gott! Jede Spende hilft, den<br />
Kindern viel Freude, Gemeinschaft, Glück und therapeutische<br />
Betreuung zu schenken.<br />
Mit Ihrer Spende können wir Kinder wieder<br />
zum Lachen bringen. Bitte unterstützen Sie<br />
unsere Arbeit und unsere Reitcamps durch Ihre<br />
Spende! DANKE!<br />
IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800<br />
BIC: GIBAATWWXXX, Erste Bank<br />
Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 45
INTEGRATION DURCH MITREDEN<br />
UND MITGESTALTEN<br />
Der Lehrgang „Empowerment für junge Christen mit Migrationshintergrund – Mitreden und Mitgestalten in Österreich“<br />
wurde von Jan Ledochowski, einem MALTESER Ordensmitglied sowie Präsident der Plattform Christdemokratie, gegründet.<br />
In Kooperation mit den MALTESERN ist auch asylberechtigten Christen die Teilnahme möglich.<br />
Von Jan Ledochowski<br />
Neben der Förderung der Integration steht die gelebte<br />
„Tuitio fidei“, also die Bezeugung des Glaubens, als wesentlicher<br />
Bestandteil der Spiritualität des Souveränen<br />
<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens und seiner Hilfswerke im Vordergrund.<br />
Gestartet ist der von Jan Ledochowski gegründete<br />
Lehrgang am 29. März <strong>2019</strong> mit 17 Teilnehmenden aus<br />
den unterschiedlichsten Ländern, teils in Ausbildung, teils<br />
berufstätig, teils asylberechtigt, teils bereits Staatsbürger,<br />
teils in erster, teils in zweiter Generation in Österreich.<br />
Mit dem Lehrgang werden zwei Ziele verfolgt: Erstens<br />
wird den Teilnehmenden aus so unterschiedlichen Ländern<br />
wie Syrien, dem Iran, Ägypten, Ghana, Armenien,<br />
Polen, Litauen, der Slowakei und Rumänien die Chance<br />
gegeben, Vorreiter einer gelungenen Integration in Österreich<br />
zu sein. Zweitens soll auch Österreich von der<br />
Dynamik dieser tief im Christentum und den überlieferten<br />
Traditionen verankerten ersten und zweiten Generation<br />
von christlichen Einwanderern profitieren.<br />
An sieben Wochenenden setzen sich die Teilnehmenden<br />
mit allen wichtigen Feldern der Politik auseinander und<br />
durchlaufen ein Rhetorik-Training. Dabei werden sie<br />
von herausragenden Vortragenden wie Bernhard Bonelli<br />
(Kabinettschef unter Bundeskanzler Sebastian Kurz),<br />
Winfried Pinggera (Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt)<br />
oder Peter Launsky-Tieffenthal (ehem.<br />
Regierungssprecher) unterstützt.<br />
Dazu Grasia Malki, 22, syrisch-orthodoxe Christin,<br />
TU-Studentin und vor elf Jahren mit ihrer Familie aus<br />
Syrien nach Österreich gezogen: „Ich komme aus einer<br />
politisch sehr interessierten Familie. Meinen Eltern war<br />
es immer wichtig, genau zu wissen, was um uns herum<br />
passiert. Daher habe ich in dem Lehrgang die Möglichkeit<br />
gesehen, von christlichen Politikern lernen zu<br />
dürfen. Ich darf mich in diesem tollen Land weiterent-<br />
46<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
wickeln, an mir arbeiten, studieren, meine Zukunft frei<br />
gestalten und vor allem meine Religion ausüben. Daher<br />
ist mein Beitrag, an Österreich das zurückzugeben, was<br />
ich erhalte. Das ist nicht nur freies Denken, sondern auch<br />
mein Engagement für die Kirche und das Christentum.“<br />
„... wenn Ihr die Menschen mögt“<br />
In den bisherigen Kurseinheiten haben sich die Teilnehmenden<br />
mit den Fragen, was Politik ist, welche weltanschaulichen<br />
Grundlagen die Parteien haben und wie das<br />
politische System in Österreich funktioniert, auseinandergesetzt.<br />
Sehr wertvoll war der Ratschlag von Nationalratsabgeordnetem<br />
Karl Mahrer, dem ehemaligen Polizeikommandanten<br />
von Wien: „Geht nur in die Politik,<br />
wenn Ihr die Menschen mögt.“<br />
Interkulturelles Miteinander<br />
Noch wichtiger als der Wissenserwerb sind die Freundschaften,<br />
die im Lehrgang geschlossen werden, das<br />
gegenseitige Vertrauen, das zwischen Christen unterschiedlicher<br />
Konfessionen und ethnischer Hintergründe<br />
aufgebaut wird, sowie die Vernetzung mit Personen<br />
des öffentlichen Lebens, die die jungen Menschen bei<br />
ihrer Integration unterstützen.<br />
Es bereitet große Freude, den Lehrgang zu begleiten,<br />
die Begeisterung und das Interesse der Teilnehmenden<br />
mitzuerleben. Wir von der Plattform Christdemokratie<br />
sind davon überzeugt, dass Integration durch Verständnis<br />
für die Strukturen, die Geschichte unseres<br />
Landes und für unsere Politik, sowie durch ein gutes<br />
rhetorisches Rüstzeug noch besser möglich ist und<br />
dazu führt, dass sich die Teilnehmenden ihren Stärken<br />
und Qualifikationen entsprechend beruflich etablieren<br />
können.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 47
XXXXX<br />
ZIVILCOURAGE VON ANFANG AN<br />
Hohe Anerkennung für das Volksschulprojekt „Ich kann Leben retten“: Das von der Stadt Wien finanzierte Erste-Hilfe-<br />
Programm für Drittklässler wurde mit dem Österreichischen Sicherheitspreis ausgezeichnet.<br />
Von Katharina Stögner<br />
Das fünfte Schuljahr schon bieten die <strong>Malteser</strong> im Rahmen<br />
der Präventionsplattform „<strong>Die</strong> Helfer Wiens“ gemeinsam<br />
mit „Vier für Wien“, dem Verein „Puls“ und<br />
der Medizinischen Universität Wien Erste-Hilfe-Kurse<br />
an allen Wiener Volksschulen an. Nun wurde das gemeinsame<br />
Projekt „Ich kann Leben retten“ in der Kategorie<br />
„Sicherheitsprävention“ mit dem Österreichischen<br />
Sicherheitspreis gewürdigt.<br />
Seit der Gründung des Projekts wurden in rund 2.800<br />
Vorträgen mehr als 60.000 Kinder in lebensrettenden<br />
Maßnahmen geschult. Dazu kommen die Trainer direkt<br />
in die Klassen. In zweistündigen Vorträgen lernen die<br />
Schüler in kindgerechter Art, die Situation des Herz-<br />
Kreislaufstillstandes richtig zu erkennen, den Notruf zu<br />
wählen und bei Bedarf einen Erwachsenen um Hilfe zu<br />
bitten. Es geht nicht zwingend darum, dass die Kinder<br />
selbst die durchaus körperlich anstrengende Hilfe einer<br />
Reanimation leisten. Vielmehr sollen sie die Scheu vor<br />
Rettungsorganisationen und dem damit verbundenen<br />
Hilferuf ablegen. Außerdem soll durch eigens entwickelte<br />
Hausaufgaben die Thematik ins Elternhaus gebracht<br />
werden, um den Wirkungsbereich zu vergrößern.<br />
Multiplikationseffekt Elternkommunikation<br />
Um die Nachhaltigkeit des Projekts zusätzlich zu steigern,<br />
erhalten alle Klassen ein Plakat, das im Klassenzimmer<br />
angebracht werden kann, sowie Flyer mit den Inhalten<br />
des Vortrags. <strong>Die</strong> Flyer haben einen Abschnitt, der zuhause<br />
mit den Eltern besprochen und ausgefüllt werden<br />
kann. Mit dem ausgefüllten Abschnitt erhalten die Kinder<br />
in der Schule den Ausweis „Ich kann Leben retten“.<br />
Damit wird der Multiplikationseffekt des Themas „Leben<br />
retten“ wesentlich erhöht, was soweit von den Schulen<br />
und als auch den Eltern sehr gut angenommen wird.<br />
Um die Fülle an Vorträgen und die Kommunikation mit<br />
allen Beteiligten bewältigen zu können, wurde eigens<br />
eine Buchungsplattform entwickelt. Sie ermöglicht es<br />
den Schulen, den kostenlosen Vortrag zu buchen und<br />
dabei auch gleich die erforderliche Administration der<br />
Vorträge durchzuführen.<br />
Hinschauen und helfen<br />
Mit dem Projekt „Ich kann Leben retten“ tragen alle Beteiligten<br />
zu einer Kultur des „Hinschauens und Helfens“<br />
bei und fördern in hohem Ausmaß die Zivilcourage in<br />
Wien. <strong>Die</strong> Zahlen sprechen für sich: <strong>Die</strong> Überlebens-<br />
48<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
MALTESERÖSTERREICH<br />
rate von Herz-Kreislauf-Patienten betrug 2017 bereits<br />
17 Prozent. Durch diese und andere Maßnahmen<br />
konnte die generelle Überlebensrate nach Herz-Kreislauf-Stillständen<br />
in den letzten Jahren von 10 Prozent<br />
auf über 20 Prozent mehr als verdoppelt werden.<br />
Nähere Informationen:<br />
http://erstehilfe.diehelferwiens.at/home/login<br />
Erste Hilfe kann Leben retten!<br />
Gibt es einen Herz-Kreislauf-Stillstand (Herz hört auf<br />
zu schlagen), wirkt sich jede Minute, jede Sekunde,<br />
bis medizinische Hilfe eintrifft, direkt auf die Überlebenschance<br />
des Patienten aus. Idealerweise gibt es<br />
Ersthelfer vor Ort, die bis zum Eintreffen der Rettung<br />
mit Herzdruckmassage und Defibrillator wichtige<br />
Vorarbeit leisten können.<br />
WEIL NÄHE ZÄHLT UND VERBINDET<br />
Von Andrea Rauch<br />
Mit unserem Mai-Ausflug nach Maria Laubegg durften<br />
wir unseren Betreuten in der Steiermark nun schon zum<br />
vierten Mal besondere Momente und Freude schenken.<br />
<strong>Die</strong> mittlerweile schon traditionelle Wallfahrt ist für<br />
unsere Betreuten eine Fahrt ins Grüne mit spirituellem<br />
Hintergrund und vielen kleinen Details, die wir gemeinsam<br />
mit Familie und Freunden zu einem großen Ganzen<br />
zusammenstellen. Das Ziel: Menschen, denen es nicht<br />
so gut geht, am Ende des Tages glücklich zu sehen.<br />
Wir begannen den Ausflug mit einer rhythmisch gestalteten<br />
Heiligen Messe in der Schlosskapelle Laubegg. <strong>Die</strong><br />
anschließende Marienandacht, die ursprünglich bei der<br />
Mariengrotte geplant war, verlegten wir wegen des Regenwetters<br />
kurz entschlossen in die Kapelle. Nach einem<br />
ausgezeichneten Essen, zubereitet vom Küchenteam<br />
des Schlosses, kam die Sonne wieder zum Vorschein.<br />
So beschlossen einige von uns, doch noch einen kleinen<br />
Spaziergang durch den Wald zur wunderschönen Mariengrotte<br />
zu machen, um dort eine Andacht zu halten.<br />
Beim Strudelfest, das zeitgleich im Schloss stattfand,<br />
genossen wir danach Kaffee und Kuchen und staunten<br />
über die handgefertigten Kunstwerke, die bei der Handarbeitsausstellung<br />
der Frauenbewegung Ragnitz zu sehen<br />
waren.<br />
Wir danken allen sehr herzlich, die unseren Ausflug unterstützt<br />
haben – allen voran Herrn Bürgermeister Rudolf<br />
Rauch von der Gemeinde Ragnitz, Familie Treichler,<br />
Familie Graupp und der Frauenbewegung Ragnitz.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 49
MALTESERORDEN<br />
ERSTER GEMEINSAMER RITTERTAG<br />
Der Ritterliche Kreuzherrenorden mit dem roten Stern, der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden, der Johanniterorden, die<br />
Familiaren der Ballei Österreich des Deutschen Ordens und die Komturei Wien des Ritterordens vom Heiligen Grab zu<br />
Jerusalem kamen am 11. Mai zu einem Rittertag zusammen.<br />
Zahlreiche Ritter und Damen des<br />
Großpriorats von Österreich nahmen<br />
unter der Leitung vonProkurator<br />
Norbert Salburg-Falkenstein<br />
an dieser Veranstaltung teil.<br />
Dem gemeinsamen Hochamt in<br />
der Karlskirche stand der Hochmeister<br />
des Deutschen Ordens,<br />
P. Frank Bayard OT, vor. Anschließend<br />
gab es eine Informationsveranstaltung<br />
und eine Agape im<br />
Kreuzherrenpalais.<br />
DELEGATIONEN DES SOUVERÄNEN<br />
MALTESER-RITTER-ORDENS<br />
<strong>Die</strong> Delegationen des Großpriorats von Österreich haben die Aufgabe, die religiösen und karitativen Ziele des Ordens in<br />
den Bundesländern zu verwirklichen.<br />
Von Richard Steeb und Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />
Ihnen steht jeweils ein Delegat vor, der von der Delegationsversammlung<br />
gewählt wird und nach der Bestätigung<br />
des Prokurators seine Tätigkeit aufnimmt.<br />
Der Delegat leitet die Ordensmitglieder in seiner Delegation<br />
mit der Unterstützung eines Delegationsrates<br />
und des Delegationskaplans. Er organisiert die Gebetsabende,<br />
Treffen, <strong>Die</strong>nste und Veranstaltungen, fördert<br />
die Ordensberufe und ist für die Ausbildung der Aufnahmekandidaten<br />
zuständig. Einmal jährlich legt er in<br />
der Delegationsversammlung Bericht über den geistlichen<br />
und weltlichen Stand der Delegation ab.<br />
50<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
MALTESERORDEN<br />
Delegationen Wien, Oberösterreich und Tirol unter<br />
neuer Leitung<br />
Markus Pejacsevich,<br />
B.A. wurde vom Prokurator<br />
am 14. November<br />
2018 zum Delegaten von<br />
Wien und Niederösterreich<br />
bestellt, nachdem<br />
er in der Delegationsversammlung<br />
vom 13.<br />
November 2018 mit großer<br />
Mehrheit gewählt.<br />
Markus Pejacsevich ist<br />
verheiratet, studierte in<br />
Buckingham und arbeitete in Buenos Aires, in London<br />
und in Kroatien. Er ist nun selbständiger Unternehmer<br />
im Finanz- und Beratungsbereich in Wien und an einigen<br />
Firmen operativ beteiligt. Schon lange karitativ tätig,<br />
engagierte er sich als Mitorganisator des Friedensgebetes<br />
im Stephansdom und im Verein „Mary‘s Meals<br />
– Schulernährung für hungernde Kinder“. Er ist seit<br />
2014 Ordensmitglied und war auch Mitglied im Delegationsrat.<br />
DDr. Johannes (Hans) Brücke wurde nach der Wahl<br />
in der Delegationsversammlung vom 16. März am<br />
25. März <strong>2019</strong> zum Delegaten von Oberösterreich bestellt.<br />
Johannes Brücke<br />
ist verheiratet und Vater<br />
von drei Kindern. Seine<br />
Schulausbildung absolvierte<br />
er in Wien, Boston<br />
und Linz und studierte<br />
danach Medizin und<br />
Zahnmedizin in Wien<br />
und Graz. Nach der Ausbildung<br />
zum Facharzt für<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
sowie für<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und einer Praxiszeit<br />
in den USA, Schweden und Deutschland eröffnete<br />
er 1997 seine Privatpraxis in Linz. Seit 2000 auch Notarzt,<br />
engagierte er sich ab 2009 im <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />
und wurde 2012 Bereichsarzt in Oberösterreich.<br />
DDr. Brücke wurde im Juni 2013 als Ordensmitglied<br />
aufgenommen und legte im Februar <strong>2019</strong> seine Promesse<br />
zum Obödienzritter ab.<br />
Verena Trentini<br />
Mit Wirkung vom 5. April<br />
<strong>2019</strong> hat der Prokurator<br />
des Großpriorats von<br />
Österreich, Norbert Salburg-Falkenstein,<br />
Gratialund<br />
Devotionsdame in<br />
Obödienz Verena Trentini<br />
zum Delegaten der Delegation<br />
Tirol und Vorarlberg<br />
ernannt.<br />
Verena Trentini ist seit 1972 Mitglied des <strong>Malteser</strong><br />
Hospitaldienstes Austria sowie seit 1986 Ordensdame<br />
und war bis zu ihrer Ernennung Stellvertreterin des<br />
Delegaten Dr. Ulrich Paumgartten.<br />
Nicht nur ihre Berufung als <strong>Malteser</strong>in, sondern auch<br />
ihr Beruf als Physiotherapeutin (mittlerweile im Ruhestand)<br />
war geprägt von der Vorgabe unserer Ordensgründer<br />
„Ein jeder solle so aufgenommen werden, als<br />
sei es der HERR selbst“ (Ordensregel 1113).<br />
Durch Zeit spenden, Zuwendung, Zuhören – in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Bereich Tirol der <strong>Malteser</strong> –<br />
wird die Delegation Tirol weiterhin das Elend geringer,<br />
das Leid erträglicher machen.<br />
Möge Gottes Segen uns alle begleiten!<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 51
XXXXX<br />
DAS ZENTRUM FÜR MENSCHEN<br />
IM ALTER ÖFFNET SEINE TORE<br />
Im Zuge der Eröffnung des „Zentrums für Menschen im Alter“ der Elisabethinen in Wien-Mitte im Mai <strong>2019</strong> wurde auch die<br />
Baustelle des neuen MALTESER Ordenshauses gesegnet.<br />
In zentraler Lage mitten in Wien entsteht, wie schon berichtet,<br />
das neue Ordenshaus des Souveränen <strong>Malteser</strong>-<br />
Ritter-Ordens. Dazu werden im Konvent der Elisabethinen<br />
in neu renovierten barocken Räumen und durch<br />
einen modernen Zubau Wohn- und Pflegeräumlichkeiten<br />
für bis zu 80 Bewohner entstehen.<br />
Gemeinsamer spiritueller Standort<br />
Das neue <strong>Malteser</strong> Ordenshaus wird ab Weihnachten<br />
2020 die Aufgaben des derzeitigen Wohnheims Haus<br />
Malta in der Bürgerspitalgasse übernehmen. Ab 2021<br />
ist es auch für weitere Bewohner geöffnet. Das neue Ordenshaus<br />
wird gleichzeitig für den <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />
und andere Werke des Ordens ein gemeinsamer,<br />
aktiver und spiritueller Standort sein.<br />
Er bietet älteren Menschen eine Vielzahl an Möglichkeiten<br />
zu sozialen Kontakten und Betätigungen. Angefangen<br />
von einem Tageszentrum über zahlreiche kreative<br />
Angebote bis hin zu medizinischer Versorgung, Therapie-,<br />
Pflege- und Behandlungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit<br />
mit dem „Zentrum für Menschen im Alter“ wird<br />
hier ein ganzheitliches Konzept realisiert.<br />
Lebensraum mit starken Wurzeln<br />
In diesem Sinne wurde nun das „Zentrum für Menschen<br />
im Alter“ – getragen von den Elisabethinen Wien-Mitte<br />
in Kooperation mit dem Franziskus Spital und dem<br />
<strong>Malteser</strong> Ordenshaus – eröffnet. <strong>Die</strong>ses Zentrum deckt<br />
die Bereiche „Gesundheit im Alter“, „Therapie im Alter“<br />
und „Wohnen im Alter“ ab – alles verbunden durch das<br />
spirituelle Angebot der Elisabethinen. Insgesamt entsteht<br />
ein reichhaltiges Angebot verschiedenster Versorgungsstufen<br />
und Therapiemethoden. Auch ein Hospiz<br />
ist zur Begleitung in der letzten Lebensphase geplant.<br />
Ein wichtiger Meilenstein<br />
„Wir schauen auf die Bedürfnisse der Menschen unserer<br />
Zeit, entwickeln passende Antworten auf diese Fragen<br />
und setzen sie gemeinsam mit verlässlichen Partnern in<br />
die Tat um“, fasst Sr. M. Barbara Lehner, Generaloberin<br />
und Geschäftsführerin der Elisabethinen Linz-Wien, das<br />
Credo der Elisabethinen zusammen. Das Thema Pflege<br />
und Versorgung im Alter ist schließlich eine der größten<br />
Herausforderungen, die Österreich im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
zu bewältigen hat. <strong>Die</strong> Neueröffnung<br />
des Zentrums ist ein wichtiger Meilenstein in der Versorgung<br />
und Pflege älterer Menschen in Österreich.<br />
52<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
Vorbild sein?<br />
Teile deinen persönlichen #glaubandich Moment auf:<br />
#glaubandich<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 53
MALTESERORDEN<br />
ZWEI ÖSTERREICHER IN DER NEUEN<br />
MALTESER-ORDENSREGIERUNG<br />
Unter dem Vorsitz von Großmeister Fra‘ Giacomo Della Torre del Tempio di Sanguinetto trat Anfang Mai in Rom die oberste<br />
Ordensversammlung des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens zusammen.<br />
Das Generalkapitel tagt regelmäßig alle fünf Jahre, um<br />
die Mitglieder des Souveränen Rates, also der Ordensregierung,<br />
sowie des Regierungsrats und der Rechnungskammer<br />
zu wählen. Außerdem wird über die wichtigsten<br />
Ziele des Ordens, seine geistliche und materielle Lage,<br />
seine Werke und seine internationalen Beziehungen beraten.<br />
Auch Änderungen der Verfassung oder des Codex<br />
des Ordens unterliegen der Beschlussfassung dieses<br />
höchsten Ordensgremiums.<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />
Im Zuge des diesjährigen Generalkapitels vom 1. und 2.<br />
Mai <strong>2019</strong> in der Villa Malta auf dem Aventin in Rom wurden<br />
zahlreiche neue Mitglieder in die Ordensregierung<br />
berufen. Mit Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn (70) wurde<br />
– nach dem Tiroler Rechtsanwalt Bailli Fra’ Dr. Ludwig<br />
Hoffmann-Rumerstein als Großkomtur – wieder ein<br />
Ordensmitglied aus Österreich in die neue Ordensregierung<br />
gewählt. Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn lebt in<br />
Lans und ist pensionierter Tiroler Landesbeamter. Nach<br />
dem Tod seiner Frau im Jahr 2007 verspürte der fünffache<br />
Familienvater, der seit 1970 für die <strong>Malteser</strong> in zahlreichen<br />
Funktionen freiwillig und ehrenamtlich tätig<br />
ist, seine Berufung zum Professritter. Am 21. Juni 2013<br />
legte er seine Ewige Profess im Souveränen <strong>Malteser</strong>-<br />
Ritter-Orden ab, ist seit 2014 der für die Koordinierung<br />
der Hilfswerke zuständige Hospitalier und Mitglied im<br />
Kapitel des Großpriorats von Österreich.<br />
Regierungsrat Olivier Loudon<br />
Mit Olivier Loudon (61) wurde ein weiterer, höchst engagierter<br />
Österreicher in den Regierungsrat berufen.<br />
Bisher hatte dem Regierungsrat der gebürtige Steirer<br />
Bailli Dr. Franz Harnoncourt-Unverzagt angehört. Olivier<br />
Loudon ist derzeit in zwei Start-ups beruflich engagiert<br />
und war zuvor lange im leitenden Management von<br />
3M Österreich tätig. Er ist ehrenamtlicher Geschäftsführer<br />
der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe in Amstetten und langjähriges<br />
Mitglied im Kapitel des Großpriorats. <strong>Die</strong> Arbeit der<br />
<strong>Malteser</strong> in Österreich hat er als Delegat von Wien und<br />
Niederösterreich (1999–2010) sowie als Kommandant<br />
des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes Austria (2010–2017) wesentlich<br />
mitgeprägt.<br />
Prokurator Norbert Salburg-Falkenstein zeigte sich über<br />
die Wahl zweier so kompetenter Österreicher in so wichtige<br />
54<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
XXXX<br />
Funktionen im Gesamtorden hoch erfreut. Mit Dr. Ulrich<br />
Glaunach, dem Präsidenten des Kommunikationsbüros<br />
des Gesamtordens, sind nun insgesamt sogar drei österreichische<br />
Ordensmitglieder auch in Rom tätig.<br />
Wir wünschen den neu bestellten Funktionären der Ordensregierung,<br />
des Regierungsrats und der Rechnungskammer<br />
sowie unseren Ordensmitgliedern für ihre wichtigen<br />
neuen Aufgaben im Orden viel Kraft und Gottes Segen.<br />
DIE NEUE REGIERUNG DES SOUVERÄNEN MALTESER-RITTER-ORDENS<br />
Großkomtur Fra’ Ruy Gonçalo do Valle Peixoto de Villas Boas (Portugal)<br />
Großkanzler Bailli Albrecht Freiherr von Boeselager (Deutschland)<br />
Großhospitalier Dominique Fürst de La Rochefoucauld-Montbel (Frankreich)<br />
Großrezeptor János Graf Esterházy de Galántha (Ungarn)<br />
Fra’ John T. Dunlap (Amerika)<br />
Fra’ Emmanuel Rousseau (Frankreich)<br />
Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn (Österreich)<br />
Fra’ Roberto Viazzo (Italien)<br />
Bailli Winfried Graf Henckel von Donnersmarck (Schweiz)<br />
Botschafter Mauro Bertero Gutiérrez (Bolivien)<br />
REGIERUNGSRÄTE<br />
Peter Szabadhegÿ de Csallöközmegyercs<br />
Olivier Loudon<br />
Francis Joseph McCarthy<br />
Patrick Jabre<br />
Lady Celestria Hales<br />
José Maria Coello de Portugal<br />
RECHNUNGSKAMMER<br />
Dominicus Freiherr von und zu Mentzingen<br />
Gérald Berger<br />
Paolo Fabris de Fabris<br />
Niels Carl A. Lorijn<br />
Justin S. Simpson<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 55
MEDIZINAKTUELL<br />
AGEISM:<br />
„GEMEINSAM ALT WERDEN“<br />
In einer Gesellschaft mit Jugendwahn haben es ältere Menschen nicht leicht. Deshalb sollte<br />
man sich schon während des Berufslebens auf die Pension vorbereiten.<br />
Reflexionen eines Alternsforschers.<br />
Von Georg Wick<br />
Im Englischen gibt es viele Beispiele dafür, dass ein<br />
komplexer Sachverhalt in einem kurzen, prägnanten<br />
Begriff verpackt werden kann. „Ageism“ ist ein solches<br />
Wort, das in Deutsch mit dem viel sperrigeren und nicht<br />
ganz kongruenten Ausdruck „Altersdiskriminierung“<br />
übersetzt werden kann. Das angelsächsische „Ageism“<br />
umfasst aber nicht nur die Tatsache der Diskriminierung<br />
alter Menschen in unserer Jugend-orientierten<br />
Gesellschaft, sondern noch viele andere Aspekte des<br />
Älterwerdens, unter anderem auch das oft verminderte<br />
Selbstwertgefühl alter Menschen, für die der frühere<br />
Sinn des Lebens verloren gegangen ist. Zum Zeitpunkt<br />
des Verfassens dieses Essays trete ich gerade in mein<br />
achtzigstes Lebensjahr ein – bin also mit dieser Thematik<br />
persönlich konfrontiert, und mache mir bei einsamen<br />
Schneeschuhwanderungen Gedanken über meine<br />
eigenen Erfahrungen mit „Ageism“.<br />
In meinem Fall besteht außerdem die spezielle Situation,<br />
dass ich ein Wissenschafter bin, der sich beruflich<br />
mit der Alternsforschung, Gerontologie, beschäftigt<br />
und auch als Herausgeber von „Gerontology“, der ältesten<br />
Zeitschrift auf diesem Fachgebiet, fungiert. Ich<br />
werde also nicht nur mit meinem eigenen Alterungsprozess<br />
und meiner eigenen Reaktion darauf sowie der<br />
Reaktion meiner Umgebung auf meine altersbedingten<br />
Veränderungen konfrontiert, sondern habe täglich mit<br />
Spitzenforschung auf allen Gebieten der Gerontologie<br />
zu tun. Wie kam es dazu, dass heute alte Menschen den<br />
Eindruck haben, diskriminiert zu werden, oder wirklich<br />
Diskriminierungen ausgesetzt sind? Im Folgenden<br />
möchte ich versuchen, einigen der Ursachen des<br />
„Ageism“ auf den Grund zu gehen.<br />
Phasen des menschlichen Lebens<br />
Im Jahr 1900 war die mittlere Lebenserwartung in Österreich<br />
– für Frauen und Männer kombiniert – 49 Jahre.<br />
2018 betrug sie für Frauen, das heißt jetzt geborene<br />
Mädchen, 86,2 Jahre, für Männer 81,4 Jahre. Ein<br />
Hauptgrund für dieses Phänomen war allerdings die um<br />
die vorletzte Jahrhundertwende noch sehr hohe Kindersterblichkeit,<br />
die seither durch verbesserte medizinische<br />
und sozioökonomische Lebensumstände auf ein Minimum<br />
abgesunken ist. Vor allem Impfungen und Hygiene<br />
haben aus medizinischer Sicht dazu beigetragen. Aber<br />
selbst unter Berücksichtigung dieser Tatsache haben damals<br />
die meisten arbeitenden Menschen nach dem eventuellen<br />
Erreichen des Pensionsalters nicht mehr sehr viele<br />
Lebensjahre im Ruhestand vor sich gehabt.<br />
Heute leben die Menschen also nicht nur länger, sondern<br />
gehen – paradoxerweise – auch früher in Pension<br />
als um 1900. Sie haben also nach dem Ende ihrer beruflichen<br />
Tätigkeit im Schnitt noch circa 20 Lebensjahre<br />
vor sich. Soziologen teilen das menschliche Leben<br />
in vier Phasen ein: Das sogenannte erste Alter umfasst<br />
den Zeitraum von der Geburt bis zum Abschluss der<br />
Ausbildung, das zweite Alter den Zeitraum der Berufstätigkeit.<br />
Das dritte Alter ist jener Abschnitt nach dem<br />
Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, das wir heute durch<br />
die oben erwähnten zivilisatorischen Errungenschaften<br />
meist noch in guter geistiger und körperlicher Verfassung<br />
erleben. Und das vierte Alter ist jenes, in dem<br />
der Mensch mit zunehmend ernsteren Beschwerden<br />
konfrontiert ist und schließlich stirbt. Wir wünschen<br />
uns natürlich alle, dass das vierte Alter möglichst kurz,<br />
schmerzlos und würdevoll verläuft. Ein wesentlicher<br />
56<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
MEDIZINAKTUELL<br />
Faktor für ein „gutes, erfolgreiches“ Altern ist aber die<br />
bewusste Gestaltung des dritten Alters. Und dafür ist<br />
es unumgänglich, sich bereits im zweiten Alter auf das<br />
dritte vorzubereiten. In den meisten Fällen fehlt es aber<br />
an einer derartigen Lebensstrategie, und viele Pensionisten<br />
fallen plötzlich in ein tiefes, durch mangelndes<br />
Selbstwertgefühl bedingtes Loch. Hier spielt die lebenslange<br />
Einstellung zur Arbeit natürlich eine wesentliche<br />
Rolle. Es gibt nämlich viele Menschen, die nur arbeiten,<br />
um Geld zu verdienen und damit das eigentliche Leben<br />
in die Freizeit verlagern. Aus dieser Ecke kommen dann<br />
zwar lustig gemeinte, aber dem „Ageism“ natürlich zuträgliche<br />
Sprüche wie „Arbeitest Du noch oder lebst Du<br />
schon?“ (Helen Duphron).<br />
Studien haben gezeigt, dass längeres Arbeiten<br />
nicht nur volkswirtschaftliche Vorteile bringt,<br />
sondern auch die beste Möglichkeit bietet,<br />
gesund und aktiv älter zu werden.<br />
<strong>Die</strong>se relativ große Gruppe von Alten hat – aus welchen<br />
Gründen auch immer – den ursprünglichen Beruf verfehlt,<br />
trägt in den Augen der Jüngeren nichts oder nicht<br />
mehr viel zum Wohl der Gesellschaft bei und darf sich<br />
über Altersdiskriminierung nicht wundern. Sie kann<br />
jüngeren Mitgliedern auch nur schwer erklären, warum<br />
sie ein gleichwertiges, unterstützenswertes Segment der<br />
Bevölkerung darstellen sollte. Eine zweite Gruppe umfasst<br />
jene Menschen, die um der Karriere willen arbeiten,<br />
also um irgendwann irgendwohin zu kommen. <strong>Die</strong><br />
Alten aus dieser Gruppe sind besonders gefährdet, im<br />
höheren Alter einen Sinn- und Werteverlust zu erleiden,<br />
da der beruflich erreichte Status von einem Tag auf den<br />
anderen verloren gegangen ist. Hier ist es vor allem die<br />
Enttäuschung über die schnelllebige Zeit, die die Bruchstellen<br />
zwischen der vorstürmenden Aktivität der Jungen<br />
und der Frustration der Alten so offensichtlich zu<br />
Tage treten lässt und dem „Ageism“ in die Hände spielt.<br />
Bei einer dritten – allerdings der kleinsten – Gruppe<br />
handelt es sich um Menschen, die den Beruf als Berufung<br />
auffassen, also eine Tätigkeit, die man um ihrer<br />
selbst willen ausübt. Wie in den anderen beiden Gruppen<br />
findet man solche Menschen in allen Berufen, aber<br />
diese Mentalität ist bei Wissenschaftern und Künstlern<br />
in besonders hohem Maße anzutreffen. In dieser Gruppe<br />
befinden sich auch die meisten Menschen, die bis ins<br />
hohe Alter ihrer beruflichen Leidenschaft frönen und<br />
noch viel zum eigenen Wohl und dem der Allgemeinheit<br />
beitragen. Auch Probleme des „Ageism“ sind hier seltener<br />
zu beobachten – sowohl hinsichtlich des Selbstwertgefühls<br />
als auch der Anerkennung durch die Jungen.<br />
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass längeres<br />
Arbeiten nicht nur volkswirtschaftliche Vorteile – etwa<br />
durch Einsparungen auf dem Pensionssektor – bringt,<br />
sondern auch die beste Möglichkeit bietet, gesund<br />
und aktiv älter zu werden. Das komplexe Problem des<br />
„Ageism“ erfordert natürlich die Einbeziehung zahlreicher<br />
anderer kultureller Faktoren, aber die Einstellung<br />
zur Arbeit und die daraus resultierende Gestaltung des<br />
dritten Lebensalters stellt einen der wichtigsten Grundpfeiler<br />
für künftige Diskussionen über dieses wichtige<br />
Thema dar.<br />
Kristalline Intelligenz<br />
Angesichts der auf alle Gesellschaften zukommenden<br />
Überalterung muss daher eine neue „Philosophie der<br />
Arbeit“ entwickelt werden, die vor allem auch die Umstände<br />
berücksichtigt, die durch die zunehmende Technisierung<br />
verschiedenster Arbeitsprozesse geschaffen<br />
werden. Jeder einzelne Mensch bewältigt das tägliche<br />
Leben durch Verwendung seiner kristallinen Intelligenz,<br />
also des auf seiner „Festplatte“ gespeicherten Verfügungswissens,<br />
sowie seines Orientierungswissens,<br />
das immer neu durch fluide Intelligenz erworben wird.<br />
Genauso sollten auch die sogenannten Alten in der Gesamtgesellschaft<br />
als deren kristalline, auf Erfahrung<br />
beruhende, Intelligenz betrachtet werden, während die<br />
Jungen unser fluides Orientierungswissen darstellen,<br />
das in hohem Tempo laufend „upgegradet“ wird. Für<br />
eine gemeinsame Zukunft werden wir beides brauchen.<br />
Aber wir müssen zur gesamten Gesellschaft auch im Alter<br />
noch einen aktiven Beitrag leisten.<br />
Der Autor ist em. o. Prof. an der Universität Innsbruck und<br />
war Gründungsdirektor des ÖAW-Instituts für Biomedizinische<br />
Alternsforschung sowie Präsident des FWF<br />
Quelle: „<strong>Die</strong> Furche“ vom 10. Jänner <strong>2019</strong><br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 57
GELESENEMPFOHLEN<br />
VOM SCHWERT<br />
ZUR CARITAS<br />
Im Mittelalter trugen die geistlichen Ritterorden die Hauptlast der Verteidigung des christlichen<br />
Westens. Durch den aktuellen Kampf gegen islamistische Bedrohungen ist dieses<br />
Thema wieder stärker ins öffentliche Interesse gerückt.<br />
Von Richard Mischak<br />
Das Buch beschränkt sich auf die Zeit vom 12. bis zum<br />
14. Jahrhundert und beschreibt die drei großen Orden<br />
des Heiligen Landes: <strong>Die</strong> Tempelritter, die Johanniter<br />
und den Deutschen Orden. Den Schwerpunkt legt Autor<br />
Georg Hinterleitner, ein Spezialist für mittelalterliche<br />
Geschichte, auf die militärische Organisation dieser<br />
Orden. Andere Aspekte, wie der karitative, der sozialpolitische,<br />
der machtpolitische, der wirtschaftliche und<br />
der kulturelle, werden nur erwähnt, soweit es für die<br />
militärische Kultur wesentlich ist.<br />
Durch ihre Bräuche, Symbole und Riten unterschieden<br />
sich die Ritter deutlich von den anderen Bevölkerungsschichten<br />
des Mittelalters, ihre gesellschaftliche Stellung<br />
hing von ihrem militärischen Erfolg ab. Sie trachteten<br />
nach Kriegsruhm und nahmen an Turnieren teil,<br />
um dort ihre Kampfkraft zu beweisen. Eine Reihe von<br />
wichtigen Schlachten wurde von den Rittern ausgefochten<br />
– etwa die Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen<br />
im Jahr 1278.<br />
Zwischen Papst und Kaiser<br />
Das Buch erläutert unter anderem die Ordensregeln für<br />
den Waffendienst. <strong>Die</strong> verschiedenen Orden agierten<br />
getrennt, was nach dem Verlust des Heiligen Landes<br />
besonders deutlich wurde. Das letzte Kapitel beschreibt<br />
die Beziehung zum Papst und die Beziehung der Orden<br />
untereinander. Im Falle politischer Streitigkeiten<br />
erwartete der Papst, dass die Ritterorden seine Partei<br />
einnahmen und nicht die des Kaisers.<br />
<strong>Die</strong> Beziehungen der Orden untereinander waren zwiespältig.<br />
Militärisch gesehen gab es wenig Zusammen-<br />
arbeit. Darüber hinaus waren Streitigkeiten mit den<br />
Genuesen, den Venetianern und den Pisanern an der<br />
Tagesordnung. Neue Formen der Kriegsführung ab dem<br />
15. Jahrhundert haben die Funktion der Ritterorden<br />
verändert. Durch das Aufkommen der Feuerwaffen verloren<br />
die Panzerreiter und die Söldnerheere an Bedeutung,<br />
die Infanterie wurde immer wichtiger. <strong>Die</strong> Ritterorden<br />
wandelten sich zu weltlichen Fürstentümern und<br />
übernahmen neue Aufgaben.<br />
Georg Hinterleitner, <strong>Die</strong> militärische Kultur der geistlichen<br />
Ritterorden, LIT Verlag 2016, 138 Seiten,<br />
ISBN: 978-3-643-50747-1, 29,90 Euro<br />
GRATIS,<br />
aber leider nicht<br />
kostenlos.<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
„<strong>Die</strong> MALTESER“ ist traditionell gratis und<br />
soll es auch bleiben. Denn es ist uns ein Anliegen,<br />
Sie über unsere Arbeit umfassend zu informieren.<br />
Doch die Produktion und der Versand sind leider<br />
nicht kostenlos. Bitte unterstützen Sie uns.<br />
Konto lautend auf<br />
MALTESER Hospitaldienst Austria,<br />
Kennwort „<strong>Zeitung</strong>“<br />
AT65 2011 1800 8087 0800<br />
58<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
GELESENEMPFOHLEN<br />
MISSION POSSIBLE!<br />
Eine Mission, die nicht trennt, sondern vereint: Das ist das Ziel von Autor Otto Neubauer, dem Leiter der Akademie für<br />
Dialog und Evangelisation in Wien und Verfasser des Buches mit cineastischem Titel.<br />
Von Hannah Flachberger<br />
<strong>Die</strong> Mitstreiter könnten unterschiedlicher nicht sein: Der<br />
berühmte Autor von „Ziemlich beste Freunde“ genauso<br />
wie die engagierte Wiener Pfarrgemeinderätin, die agnostische<br />
Berliner „Zeit“-Journalistin wie der ungarische<br />
Friseur, der Lifeball-Gründer wie der Kardinal, der haftentlassene<br />
Maler und Anstreicher wie die Leiterin einer<br />
Jüngerschafts-Schule, der geflüchtete Muslim wie der katholische<br />
Priester.<br />
Es ist ein praktisches Handbuch und zugleich ein ganzes<br />
Programm, das Atheisten und Gläubige in den Dialog<br />
über Gott und die Welt bringt. Es ist klar strukturiert mit<br />
zehn Fragen, zehn Antworten, zehn Aufgabenstellungen<br />
und vielen konkreten Beispielen.<br />
<strong>Die</strong><br />
<strong>Die</strong><br />
MALTESER<br />
Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />
MALTESER<br />
Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />
Ausgabe 3-4/2018<br />
Spatenstich:<br />
MALTESER Ordenshaus – Wohnen wie Zuhause<br />
Wirtschaft hilft – Das Wirken von Engeln<br />
Ausgabe 1/<strong>2019</strong><br />
MALTESER-Pilgerfahrt ins Heilige Land<br />
20. MALTESER Wildwassercamp<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong>-<strong>Zeitung</strong> 21_11 ok.indd 1 23.11.18 14:00<br />
Welttag der Armen<br />
Integration durch Empowerment<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong>-<strong>Zeitung</strong> 1_<strong>2019</strong>_End-ok.indd 1 19.03.19 16:27<br />
Spenden an den<br />
MALTESER Hospitaldienst<br />
sind von der Steuer absetzbar!<br />
<strong>Die</strong><br />
MALTESER<br />
Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />
Ausgabe 2/2018<br />
80. Großmeister: Fra` Giacomo Dalla<br />
Torre del Tempio die Sanguinetto<br />
Libanon: Karawane der Nächstenliebe<br />
„Gaudete et exsultate“<br />
Falls Sie, Ihre<br />
Freunde oder Ihre<br />
Familie über unsere Arbeit<br />
informiert werden wollen,<br />
senden wir Ihnen die <strong>Zeitung</strong><br />
gern regelmäßig zu.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong>-<strong>Zeitung</strong> 2_2018_2806_ok.indd 1 29.06.18 07:45<br />
Senden Sie einfach eine<br />
E-Mail an:<br />
zeitung@malteser.at<br />
Persönlich und gleichzeitig gemeindeerprobt<br />
Den Gemeinden, Pfarren und Diözesen dient das Buch als<br />
ein Handwerkszeug, mit dem man auch selbstständig vor<br />
Ort eine Schulung durchführen und damit ein konkretes<br />
Projekt in der Gemeinde umsetzen kann. Es eignet sich<br />
aber auch einfach als persönliches Nachschlagewerk für<br />
eine zeitgerechte Mission zum Schmökern und Sich-inspirieren-lassen.<br />
„Mission heißt für mich zuerst: echtes, leidenschaftliches<br />
Interesse am Menschen. Otto Neubauer lebt dieses Abenteuer<br />
der Begegnung mit einer mich immer neu überraschenden<br />
Frische und Lebendigkeit. Wie spannend das<br />
sein kann, davon zeugt dieses Buch. Es ist ansteckend“,<br />
so Kardinal Christoph Schönborn.<br />
Otto Neubauer, Mission Possible – Praxis-Handbuch für<br />
Dialog und Evangelisation, Herder Verlag 2018, 288 Seiten,<br />
ISBN: 978-3-451-38521-6, 25,00 Euro<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 59
GELESENEMPFOHLEN<br />
LEHRREICH UND ÜBERSICHTLICH<br />
Von Juristen für Juristen, aber nicht nur: Eine soeben als Buch erschienene Masterarbeit beleuchtet<br />
die rechtlichen Charakteristika des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens.<br />
Von Richard Steeb<br />
Mit Unterstützung des Großpriorats wurde die Masterarbeit<br />
von MMag. Florian Schwetz, LLM, unter dem Titel:<br />
„Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden – Eine kirchenund<br />
staatsrechtliche Betrachtung“ verlegt. <strong>Die</strong> Arbeit<br />
geht einerseits auf die Besonderheiten des Ordens als<br />
katholischer Laienorden ein und beschreibt andererseits<br />
ein souveränes Völkerrechtssubjekt mit zahlreichen speziellen<br />
Merkmalen. <strong>Die</strong>ses Buch bietet sowohl Juristen<br />
und Theologen, aber auch allen Interessierten eine sehr<br />
übersichtliche Lektüre. Es unternimmt eine umfassende<br />
Betrachtung der staats- und kirchenrechtlichen Aspekte<br />
des Eigenrechts des Ordens sowie seines jüngsten Reformprozesses.<br />
Dazu Prokurator Norbert Salburg-Falkenstein: „Ohne<br />
Wesentliches zu vergessen und ohne sich im Detail zu<br />
verlieren, hat es der Autor geschafft, einen guten Überblick<br />
über die Souveränität des Ordens zu geben. Er zeigt<br />
seine staats- und kirchenrechtlichen Besonderheiten sowie<br />
seine Eigenrechte auf und legt auch die karitativen<br />
Werke des nach wie vor stetig wachsenden, weltweit agierenden<br />
Ordens dar.<br />
Dank guter Recherche wurden auch<br />
die rezenten Ereignisse, die dem<br />
Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
eine große Publizität eingebracht<br />
und zur Einleitung eines<br />
Verfassungs-Reformprozesses geführt<br />
haben, ebenso objektiv dargestellt.<br />
Ich empfehle diese gut geschriebene und klar<br />
strukturierte Arbeit sehr zur Lektüre. Wer sie liest, wird<br />
die rechtlichen Zusammenhänge, den religiösen Charakter,<br />
das Charisma und die Identität unseres Ordens<br />
besser verstehen können.“<br />
Das Buch kann direkt über den <strong>Malteser</strong>-Orden bezogen<br />
werden. Bestellungen per E-Mail an smom@malteser.at<br />
oder telefonisch unter +43 1 512 72 44.<br />
Nähere Informationen:<br />
www.malteserorden.at/ueber-uns/literatur/<br />
Florian Schwetz, Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden – Eine<br />
kirchen- und staatsrechtliche Betrachtung, Jan Sramek Verlag<br />
<strong>2019</strong>, 204 Seiten, ISBN: 978-3-7097-0194-2, 49,90 Euro<br />
CLUB NIEDERÖSTERREICH<br />
SPENDE FÜR DIE MALTESER KINDERHILFE<br />
Mit einer Spende von 2.000 Euro im Gepäck besuchten<br />
Club Niederösterreich-Präsident Landeshauptmann<br />
a. D. Erwin Pröll und Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer<br />
am 21. März <strong>2019</strong> die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />
in Amstetten. Dort wurden sie nicht nur herzlich<br />
empfangen, sondern auch durch das wunderbare Haus<br />
geführt und mit dem beeindruckenden Wohn- und Pflegekonzept<br />
vertraut gemacht.<br />
Erwin Pröll war dermaßen von der wohnlichen Atmosphäre,<br />
der liebevollen Betreuung und der auf Würde<br />
und Wertschätzung basierenden Philosophie des Hilde<br />
Umdasch Hauses begeistert, dass er spontan eine weitere<br />
Spende des Clubs Niederösterreich an die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />
in Aussicht stellte.<br />
Der Club Niederösterreich wurde 1980 als überparteiliche<br />
Interessengemeinschaft für den ländlichen Raum<br />
60<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
TAGEBUCH<br />
MARILDA THUN-HOHENSTEIN<br />
ZUM 95. GEBURTSTAG<br />
Von Georg Male<br />
In (trotz 75-jährigen Tabakkonsums) großer Frische und bei bester<br />
Laune feierte Marilda Thun-Hohenstein am 13. April <strong>2019</strong> in<br />
Maria Plain bei Salzburg ihren 95. Geburtstag. <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> haben<br />
ihr viel zu verdanken, erwarb sie sich doch in leitenden Funktionen<br />
in mehreren Werken und Einrichtungen des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />
große Verdienste: Ganz entscheidend prägte sie<br />
zwischen 1977 und 1998 den <strong>Malteser</strong> Betreuungsdienst, der unter<br />
ihrer Leitung deutlich anwuchs und den sie maßgeblich prägte. Im<br />
<strong>Malteser</strong> Hospitaldienst trug sie gleichzeitig von 1977 bis 1981 als<br />
Damenleiterin die oberste Verantwortung für alle weiblichen Mitglieder.<br />
Doch damit nicht genug: Ab Mitte der 1980er-Jahre engagierte sich<br />
Marilda Thun-Hohenstein in der Planungs- und Errichtungsphase<br />
für das spätere Haus Malta und blieb nach dessen Eröffnung 1990<br />
noch jahrelang verantwortlich für die Organisation und die Aufnahme<br />
neuer Bewohner. 1987 in den Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />
Orden aufgenommen, durfte sie sich bereits 1991 über die Rangerhöhung<br />
zur Ehren- und Devotions-Großkreuzdame freuen. Ihre<br />
zupackende, offene, manchmal direkte Art ist Generationen von<br />
<strong>Malteser</strong>n höchst lebendig in Erinnerung. Und selbst im hohen Alter<br />
ist sie stets bestens informiert und begleitet uns <strong>Malteser</strong> ebenso<br />
wie die Kirche und die Welt insgesamt mit wachen und kritischen<br />
Augen. Wir wünschen weiterhin Gottes Segen!<br />
gegründet und versteht sich als Plattform und Ideenbörse<br />
für Information und Diskussion, als Stimme für<br />
den Dialog zwischen Stadt und Land, als Wegbereiter<br />
für kulturelles Schaffen und als Initiator sozialen<br />
Engagements.<br />
<strong>Die</strong> Spende an die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe ist ein Teil<br />
des Erlöses, der beim 2. Benefiz Fußball-Golf-Turnier<br />
des Clubs Niederösterreich im Juni 2018 im Diamond<br />
Country Club Atzenbrugg erzielt werden konnte.<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 61
WIR TRAUERN UM<br />
=<br />
+ 18.05.<strong>2019</strong><br />
Herbert Hübel<br />
Langjähriger Freund<br />
der <strong>Malteser</strong><br />
+ 01.04.<strong>2019</strong><br />
Medizinalrat Dr. Gerhart Feucht*<br />
Magistral-Großkreuz-Ritter<br />
+ 17.04.<strong>2019</strong><br />
Eva Schmiedeck<br />
Betreute des MHDA in der Steiermark<br />
+ 19.05.<strong>2019</strong><br />
Mag. art. Liselotte Gräfin<br />
von Spiegelfeld*<br />
geborene Freiin von Sacken<br />
Ehren- und Devotions-<br />
Großkreuzdame<br />
*Mit Mag. art. Liselotte Gräfin von Spiegelfeld und Medizinalrat Dr. Gerhart Feucht trauern wir um zwei ganz<br />
maßgeblich an der Entwicklung der MALTESER in Österreich beteiligte Ordensmitglieder. Lesen Sie in der kommenden<br />
Ausgabe über ihr Wirken und ihr unendliches Engagement im Sinne der christlichen Nächstenliebe.<br />
Sanitätsdienste<br />
Betreuungsdienste<br />
Kinderhilfe<br />
Betreuung<br />
HIV-Betroffener<br />
Rettungsdienste<br />
Mobiler<br />
Pflegedienst<br />
Entlastungspflege<br />
Palliativdienste<br />
Seniorenwohn-<br />
und<br />
Pflegeheim<br />
Mobile<br />
24-Stundenpflege<br />
Alten- und<br />
Krankendienste<br />
Wallfahrten<br />
& Pilgerreisen<br />
Katastrophenhilfe<br />
Integrationshilfe<br />
MALTESER<br />
HELFEN. Dort, wo Not ist.<br />
62<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>
Termine <strong>2019</strong><br />
JULI <strong>2019</strong><br />
21 Wallfahrt Altötting MHDA<br />
AUGUST <strong>2019</strong><br />
1–4 21. Wildwassercamp MHDA<br />
3–10 Int. Maltacamp München SMRO/MHDA<br />
SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />
27–29 Bundesübung Steyregg MHDA/MI<br />
29 3. Kinderhilfelauf Amstetten<br />
MALTESER Kinderhilfe<br />
OKTOBER <strong>2019</strong><br />
5 Benefizlesung von Andrea Jonasson<br />
im Haus Hofmannsthal MHDA/MBD<br />
12 Caravaggio Benefiz-Preview MHDA<br />
20 Wallfahrt Mariatrost Delegation Stmk<br />
26–2.11 Reise nach Rhodos SMRO/MHDA<br />
NOVEMBER <strong>2019</strong><br />
11–17 Pilgerfahrt ins Heilige Land SMRO<br />
16 Benefizball Graz Delegation Stmk<br />
18 3. Welttag der Armen SMRO/MHDA<br />
28–2.12 Straßensammlung Wien MHDA<br />
30–1.12 Sammeln Halbturn MHDA<br />
DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
7–8 Sammeln Halbturn MHDA<br />
14 Punsch und Kekserlmarkt Amstetten<br />
MALTESER Kinderhilfe<br />
14–15 Sammeln Halbturn MHDA<br />
Wiederkehrende Termine<br />
<strong>Malteser</strong>kirche, Kärntner Straße 37, 1010 Wien<br />
„Montag bei den <strong>Malteser</strong>n“ Hl. Messe, Predigt, Musik, Stille im Zentrum der Stadt, 12.00 Uhr<br />
Hl. Messe mit Orgelmusik und Predigt Jeden ersten Sonntag im Monat, 10.00 Uhr<br />
Feierliche Vesper mit Eucharistischem Segen Jeden Sonntag, 16.00 Uhr<br />
KONTAKT<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
Großpriorat von Österreich<br />
Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />
T: +43 1 512 72 44<br />
E: smom@malteser.at<br />
I: www.malteserorden.at<br />
MALTESER Austria<br />
Bundeszentrale<br />
Mag. Manuel Weinberger<br />
T: +43 1 512 53 95<br />
E: zentrale@malteser.at<br />
I: www.malteser.at<br />
<strong>Malteser</strong> International<br />
Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />
T: +43 1 512 72 44<br />
E: smom@malteser.at<br />
I: www.malteser-international.org<br />
MALTESER Care<br />
Helmut Lutz<br />
T: +43 1 361 97 88 Fax 50<br />
Kostenlose Pflegehotline: 0800 201 800<br />
(Mo–So 8.00–20.00 Uhr)<br />
E: office@mcr.or.at<br />
I: www.malteser.care<br />
MALTESER Kinderhilfe<br />
Olivier Loudon<br />
Mag. Petra Hellmich, MA<br />
T: +43 7472 98201<br />
E: office@malteser-kinderhilfe.at<br />
I: www.malteser-kinderhilfe.at<br />
Haus Malta<br />
Dir. Bogdan Norbert Bercal<br />
T: +43 1 597 59 91<br />
E: hausmalta@malteser.at<br />
I: www.hausmalta.at<br />
Johannesgemeinschaft<br />
Marie Czernin<br />
T: +43 1 512 72 44<br />
E: info@jg-online.at<br />
I: www.jg-online.at<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 63
Save the Date<br />
Caravaggio & Bernini<br />
Private Preview<br />
12. Oktober <strong>2019</strong><br />
19.00–23.00 Uhr<br />
Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Michelangelo Merisi da Caravaggio, Fra´ Antonio Martelli, 1608/09, Palazzo Pitti, Florenz<br />
Nutzen Sie die exklusive Gelegenheit, zu den ersten Besuchern dieses beeindruckenden<br />
visuellen Barockspektakels zu zählen. Eine vergleichbare Auswahl<br />
herausragender Kunstwerke dieser Künstler wurde außerhalb Italiens bislang<br />
nicht gezeigt.<br />
Einführung durch die Kuratorin | Spezialführungen | Flying Dinner | Musik<br />
Kartenpreis: EUR 250 pro Person<br />
(davon EUR 150 als Sonder- bzw. Betriebsausgabe steuerlich absetzbar)<br />
Reservierungen und Rückfragen unter<br />
event@malteser.at oder 01 512 53 95<br />
Eine Benefizveranstaltung zugunsten der<br />
MALTESER und des KHM<br />
Save the Date 210x179mm 190603.indd 1 03.06.19 16:24<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
MALTESER Austria<br />
Großpriorat von Österreich<br />
Bundeszentrale<br />
Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />
Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />
Katharina Stögner<br />
Mag. Manuel Weinberger<br />
T: +43 1 512 72 44, F: +43 1 513 92 90<br />
T: +43 1 512 53 95, F: +43 1 512 84 78<br />
presse@malteser.at<br />
zentrale@malteser.at<br />
www.malteserorden.at<br />
www.malteser.at<br />
Österreichische Post AG<br />
MZ 11Z038858M<br />
Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />
Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />
64<br />
DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>