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Die Malteser-Zeitung 2/2019

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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<strong>Die</strong><br />

MALTESER<br />

Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />

Ausgabe 2/<strong>2019</strong><br />

CARAVAGGIO & BERNINI<br />

CARAVAGGIO & BERNINI<br />

MALTESER Private Preview<br />

12. Oktober <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />

Kunsthistorisches Museum Wien<br />

MALTESER Private Preview<br />

12. Oktober <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />

Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Christliche Werte in der Politik<br />

Rom: Neue Ordensregierung<br />

Neu: Zentrum für Menschen im Alter


INHALT<br />

IMFOKUS<br />

04 Menschenrechte und Politik: Subsidiarität<br />

und christliche Werte<br />

RUNDSCHAU<br />

10 Helfen über den Tod hinaus<br />

RELIGIONAKTUELL<br />

12 Bloggen über Gott und die Welt<br />

14 Religionsunterricht versus Ethikunterricht<br />

10 14<br />

LEBENSWERT<br />

16 Gutes tun im Schlaf<br />

17 In Österreichs Wäldern barrierefrei wandern<br />

MALTESERWELTWEIT<br />

18 Helfen mit Herz<br />

20 <strong>Malteser</strong> in aller Welt<br />

23 Jugend ist unsere Zukunft<br />

24 Wie ein Flüchtling anderen Flüchtlingen<br />

eine Stimme gibt<br />

MALTESERÖSTERREICH<br />

26 Berichte aus den Bundesländern:<br />

Vielfältige Initiativen und <strong>Die</strong>nste<br />

18<br />

26<br />

MALTESERORDEN<br />

50 Erster gemeinsamer Rittertag<br />

50 Delegationen<br />

52 Das Zentrum für Menschen im Alter<br />

öffnet seine Tore<br />

54 Zwei Österreicher in der neuen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ordensregierung<br />

MEDIZINAKTUELL<br />

56 AGEISM: „Gemeinsam alt werden“<br />

GELESENEMPFOHLEN<br />

58 Interessante Neuerscheinungen<br />

50 52<br />

TAGEBUCH<br />

60 Menschen und Events<br />

62 Nekrolog<br />

ÜBERBLICK<br />

63 Termine und Kontakte<br />

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2<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


EDITORIAL<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

erlauben Sie mir ein kleines Gedankenexperiment: Stellen<br />

wir uns vor, die Politik hätte ganz grundlegend die Achtung<br />

der christlichen Werte, des Lebens, der Freiheit und der<br />

Würde des Menschen zum Ziel. Dann könnte sie doch zu<br />

einem äußerst wirkungsvollen Vehikel für die Verbreitung<br />

des Prinzips der Nächstenliebe werden. Politiker würden zu<br />

wunderbaren Vorbildern für den gelebten <strong>Die</strong>nst am Nächsten.<br />

<strong>Die</strong>se Nächstenliebe könnte zu Frieden führen.<br />

Würden der Glaube und die Spiritualität in der Politik eine<br />

stärkere Rolle spielen, wäre es um die Nächstenliebe in unserer<br />

Gesellschaft und um unseren Zusammenhalt deutlich besser<br />

bestellt. Dann wären wir weniger einsam, nicht mehr ständig<br />

auf der Suche nach etwas Tieferem, nach besonderen Werten,<br />

nach immer detaillierter geregelten Gesetzen mit Geboten und<br />

Verboten und entsprechenden Sanktionen bei Nichteinhaltung.<br />

Dann wären wir eine solidarische, einander unterstützende,<br />

teilende Gemeinschaft – unabhängig davon, wer wir<br />

sind, woher wir kommen, was und wie viel wir haben.<br />

Doch leider – weite Teile der Politik können mit dem Glauben<br />

und der Spiritualität nur (noch) wenig anfangen. Dabei wäre<br />

es so einfach, sich vom Prinzip der Nächstenliebe leiten zu<br />

lassen. Es lenkt jede Tätigkeit, es bestimmt den Zweck, den<br />

diese Tätigkeit erfüllen muss. Nächstenliebe ist kein Pro-<br />

gramm, das man erst erstellen muss, das man den Menschen<br />

aufwändig „verkaufen“ muss, um gewählt zu werden, das<br />

nach Ablauf der Amtsperiode wieder obsolet ist.<br />

Nächstenliebe findet einfach statt – selbstverständlich und<br />

ständig, auch heute, denn heute leidet jemand, heute hat<br />

jemand kein Dach über dem Kopf, heute hat jemand Hunger,<br />

heute braucht jemand Hilfe, weil er in Not ist. <strong>Die</strong>sem Gedanken<br />

folgen wir in unserem Ordensleitspruch: „Tuitio fidei<br />

et obsequium pauperum – Bewahrung des Glaubens und<br />

Hilfe den Bedürftigen.“ Unser tägliches Ziel ist es, Nächstenliebe<br />

vorzuleben und missionarisch zu verbreiten. Lassen wir<br />

dieses Ziel niemals aus den Augen!<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Sommer<br />

mit Ihren Familien und Freunden. Genießen Sie erholsame<br />

Urlaubstage und lassen Sie sich von guten Gedanken leiten.<br />

Norbert Salburg-Falkenstein<br />

Prokurator<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber: Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden (<strong>Malteser</strong>orden),<br />

Großpriorat Österreich, 1010 Wien, Johannesg. 2,<br />

Telefon: 01/512 72 44, E-Mail: presse@malteser.at.<br />

Chefredaktion: Katharina Stögner Mitarbeiter bzw. Autoren<br />

dieser Ausgabe: Markus Aichelburg-Rumerskirch, Susanna Cho,<br />

Megan Cungu, Hannah Flachberger, Alexander Haufschild, Edith<br />

Holzer, Jörg Jakoblevich, Valentin Khuen, Katharina Kiecol, Naomi<br />

Kienreich, Gudrun Kugler, Ersida Kurtaj, Fra’ Gottfried Kühnelt-<br />

Leddihn, Jan Ledochowski, Clara Male, Georg Male, Lukas Mandl,<br />

Richard Mischak, Bernhardt Pauger, Georg Pirker, Andrea Rauch,<br />

Msgr. Franz Schlegl, Richard Steeb, Katharina Stögner, Kenneth<br />

Ttyaaba, Ares Vafiadis, Mariella Visy, Christian Wagner, Manuel<br />

Weinberger, Georg Wick, Susanne Wick. Lektorat: Mag. Ute Maybachl<br />

Fotos: Markus Andre, erzdiözese.wien.at, Alfie Evans, Hochstrasser,<br />

Wolfgang Kastel, KHM, Lahousse, <strong>Malteser</strong> Albania, <strong>Malteser</strong> International,<br />

Order of Malta, Melchior Platter, Franz Josef Rupprecht/kathbild,<br />

Schedl, Shutterstock, Socialbnb, Zentrum für Menschen im Alter<br />

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige<br />

Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.<br />

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für<br />

beiderlei Geschlecht. Gestaltung: Karin Mayer-Fischer, werbeproduktion.at<br />

Druck: Druckerei Robitschek, Schlossgasse 10–12, 1050<br />

Wien. Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Berichterstattung<br />

über nationale und internationale Tätigkeiten des SMRO und<br />

seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der<br />

Redaktion entsprechen. Redaktionsschluss: Juni <strong>2019</strong><br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 3


IMFOKUS<br />

SOLIDARITÄT, SUBSIDIARITÄT<br />

UND CHRISTLICHE WERTE.<br />

Wie verbindlich sind die Menschenrechte? Welche Bedeutung haben christliche Werte in der Politik? Gedanken von<br />

Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn, Gudrun Kugler und Lukas Mandl.<br />

GOTT SCHUF DEN MENSCHEN<br />

ALS SEIN ABBILD<br />

Von Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />

Mit diesem Essay möchte ich zum Nachdenken anregen:<br />

Anerkenne ich die Würde des Menschen und seine Rechte<br />

als Abbild Gottes bedingungslos oder sage ich: „Ja,<br />

aber …“ und erzeuge damit Ungleichheit vor dem Fundament<br />

unserer Rechtsordnung?<br />

Politische Entwicklungen in den letzten Jahren zeigen<br />

einen Trend zu einer „Relativierung“ und damit einer Einschränkung<br />

der Menschenrechte. Bin ich nur ein mangelhaft<br />

gebildeter und informierter Pessimist, oder gibt es<br />

tatsächlich Bestrebungen politischer Gruppierungen,<br />

Rechte der „Anderen“ zugunsten der eigenen Klientel zu<br />

beschneiden? Kann und darf eine Grenze – oder gar ein<br />

Zaun, eine Mauer – gezogen werden zwischen dem berechtigten<br />

Schutz der eigenen Interessen und dem Gebot<br />

„Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst“?<br />

Zwei Wochen vor der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte<br />

(AEMR) im Jahr 1948 durch die Vereinten<br />

Nationen erblickte ich das Licht einer ziemlich zerstörten<br />

Welt. Unter dem Eindruck der durch Nationalismus und<br />

Hass verursachten Katastrophe der beiden Weltkriege<br />

waren nicht nur die Großmächte bestrebt, ein friedliches<br />

Zusammenleben der Völker und Staaten auf der Erde zu<br />

erreichen. Auch in Europa wurde, nur zwei Jahre später,<br />

die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte<br />

(EMRK) beschlossen.<br />

<strong>Die</strong> Wurzeln der Menschenrechte<br />

Wenn auch der Kyros-Zylinder aus Persien (538 v. Chr.)<br />

historisch formal als „erste Menschenrechtscharta“ gilt,<br />

finden wir im Schöpfungsbericht der Bibel eine viel ältere<br />

Begründung für die heute bekannten Menschenrechte:<br />

„Gott schuf den Menschen als sein Abbild.“ (Gen 1, 26-<br />

29) Nirgendwo ist ein Hinweis zu finden, dass den unterschiedlichen<br />

Ausprägungen dieses Abbildes unterschiedliche<br />

Rechte zukommen könnten oder irgendein Typus<br />

ein ähnlicheres Abbild des Schöpfers wäre.<br />

<strong>Die</strong>selbe Würde als Geschöpf Gottes, mit einer unsterblichen<br />

Seele aus dem Atem Gottes (Gen 2, 7) ausgestattet,<br />

kommt also allen Menschen zu, unabhängig von äußeren<br />

Merkmalen, unabhängig von Sprache und Kultur, von<br />

Herkunft oder Geschlecht. Jede Einschränkung dieser<br />

Menschenwürde steht somit im Widerspruch zu der von<br />

unserem Schöpfer geschaffenen Ordnung und unserem<br />

christlichen Menschenbild.<br />

Alle Menschenrechte, so wie wir sie heute kennen und<br />

anwenden (sollten), gründen auf dem Fundament der<br />

Nächstenliebe, wie sie dem Abbild unseres gemeinsamen<br />

Schöpfers zusteht. Wenn wir von „unseren Werten“ oder<br />

dem „Abendland/Europa und seinen Werten“ sprechen,<br />

dann dürfen wir diese Basis aller unserer Werte niemals<br />

4<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


IMFOKUS<br />

Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „<strong>Die</strong> Botschaft<br />

des Neuen Testaments ist mir wichtig.“ Dass<br />

das Christentum für Österreich nicht nur aus Tradition,<br />

sondern wegen der Botschaft des Neuen Testaments<br />

bedeutsam ist, erklärt der Bundespräsident<br />

im Gespräch mit Österreichs Kirchenzeitungen. Das<br />

Staatsoberhaupt ist wieder in die evangelische Kirche<br />

eingetreten und wünscht sich einen EU-Patriotismus.<br />

Quelle: Erzdiözese Wien<br />

aus den Augen verlieren. Bei Matthäus heißt es dazu (Mt<br />

22, 35–40): „Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte<br />

ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches<br />

Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du<br />

sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen,<br />

mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken (Dtn 6,5).<br />

Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig<br />

ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich<br />

selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz<br />

samt den Propheten.“ Und ein Stück weiter (Mt 25, 31–<br />

46): „[...] Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner<br />

geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan [...]<br />

Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten<br />

nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“<br />

Beispiel geben und überzeugen<br />

Menschenwürde und Menschenrechte, so wie sie in<br />

der AEMR und der EMRK beschrieben sind, haben also<br />

ganz eindeutig jüdisch-christliche Wurzeln. Als Christen<br />

müssen wir dazu stehen und alles zur Durchsetzung dieser<br />

Rechte tun, unabhängig davon, ob „die Anderen“ sich<br />

ebenso verhalten oder nicht. Wir müssen das Beispiel<br />

geben, denn nur dadurch kann unser Christentum überzeugend<br />

sein. „Wir zuerst“ bringt uns, über kurz oder lang,<br />

an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Am Ende dieses<br />

Weges treffen wir einander – wie es Pastor Manfred<br />

Rekowski formulierte – auf den Soldatenfriedhöfen wieder.<br />

Laut Artikel 1 des Bundes-Verfassungsgesetzes (B-VG)<br />

geht in Österreich das Recht vom Volk aus. Als Wähler<br />

müssen wir darauf einwirken, dass in unserem Namen<br />

nur solches Recht geschaffen wird, das mit dem von den<br />

Vereinten Nationen und vom Europarat geschaffenen<br />

Katalog von Menschenrechten im Einklang steht, sonst<br />

verlassen wir den Boden dieser Völkergemeinschaften.<br />

Unantastbare Grundrechte<br />

Nicht alles Recht hat der Politik zu folgen, es gibt auch<br />

Grundrechte, die von der Politik nicht angetastet werden<br />

dürfen. Wenn die von der AEMR und der EMRK gezogenen<br />

Grenzen unscharf sein sollten, ist es wohl besser,<br />

innerhalb des eindeutig gesicherten Rahmens zu bleiben.<br />

Ich persönlich halte das schrittweise Untergraben der<br />

Menschenrechte für höchst gefährlich und unvertretbar.<br />

Euphemismen wie „Ausreisezentrum“ erinnern mich an<br />

vergangen geglaubte Zeiten mit verhöhnenden Inschriften<br />

über Eingangstoren. Herabwürdigende Bewertungen der<br />

Tätigkeit von NGOs für benachteiligte Mitmenschen<br />

können das soziale Klima nachhaltig schädigen. Ebenso<br />

gefährlich erscheint mir die beträchtlich hohe Frequenz<br />

an ausgrenzenden oder gar verhetzenden „Wortspenden“<br />

von niederrangigen Politikern oder Organisationen, die<br />

der Politik nahestehen. Ist es ein Mangel an politischer<br />

Kultur oder gar Absicht, um auszuloten „was noch geht“,<br />

um die Lufthoheit über den Stammtischen zu erobern?<br />

Wenn der Aufschrei allzu laut ist, dann „entschuldigt“<br />

sich der Täter, und das war es dann. Kann man sich selbst<br />

entschuldigen? Muss ich nicht eher um Entschuldigung<br />

bitten?<br />

Wenn nun jemand so rücksichtslos gegen Mitmenschen<br />

handelt, aber behauptet, er glaube an den christlichen<br />

Gott, dann prüfe sein Verhalten an den Worten aus dem<br />

Jakobusbrief 2, 14-17: „Meine Schwestern und Brüder,<br />

was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber<br />

es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?<br />

Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist<br />

und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen<br />

sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt<br />

ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen – was<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 5


IMFOKUS<br />

nützt das? So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn<br />

er nicht Werke vorzuweisen hat.“ Wie diese Werke auszusehen<br />

haben, hat bereits der Evangelist Matthäus beschrieben<br />

– siehe oben.<br />

Mein besonderer Dank gilt Botschafter a.D. Dr. Franz Cede,<br />

der mir mit seinem reichhaltigen Wissen, seiner Erfahrung<br />

und seiner Bibliothek zur Seite gestanden ist.<br />

EINE STIMME FÜR DIE WÜRDE<br />

DES MENSCHEN – EHRENAMTLI-<br />

CHES ENGAGEMENT, BITTE AUCH<br />

IN DER POLITIK!<br />

Von Gudrun Kugler<br />

Im Parlament geht es oft drunter und drüber. Gehört<br />

wird, wer lauter schreit. Beachtet wird derjenige, an dem<br />

man nicht vorbeikommt. Politik folgt dem Druck, der auf<br />

sie ausgeübt wird. Ist die Stimme der Christen in diesem<br />

Stimmengewirr hörbar? Könnte man mehr tun? In welcher<br />

Weise betrifft das die <strong>Malteser</strong>?<br />

Von den Grünen etwas lernen!<br />

2011 hielt Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag<br />

eine Rede. „Wir können von der grünen Bewegung<br />

etwas lernen“, sagte er dort. Jedes Lebewesen hat eigene<br />

Gesetzmäßigkeiten, die wir beachten müssen, damit es<br />

gut leben kann. Wir versuchen heutzutage, die Ökologie<br />

jedes Wesens zu beachten Dabei haben wir laut Papst<br />

Benedikt einen großen Fehler gemacht: Wir haben diese<br />

Logik nicht auch auf den Menschen angewendet. Wir haben<br />

schlichtweg nicht daran gedacht, dass es auch etwas gibt,<br />

was für den Menschen „ökologisch“ ist – eine Ökologie<br />

des Menschen sozusagen!<br />

Was ist für den Menschen ökologisch?<br />

Was braucht der Mensch, um „blühen“ zu können? Es ist<br />

eigentlich „logisch“: Freiheit, Menschenrechte, Sicherheit,<br />

Infrastruktur. Ökologisch heißt auch: In einer Familie<br />

und – wenn möglich – bei den eigenen Eltern leben zu<br />

dürfen, füreinander Zeit haben zu können, beste Bildung<br />

und Förderung zu erhalten.<br />

Und: Auch unter<br />

schwierigen Umständen<br />

geboren werden zu dürfen.<br />

Nicht ökologisch ist<br />

es, wenn Menschenrechte<br />

mit Füßen getreten werden.<br />

Allein in Wien leben mehr als 8.000 Frauen, die genitalverstümmelt<br />

wurden. Österreich ist Ziel- und Transitland<br />

des Menschenhandels, einer modernen, aber nicht minder<br />

grausamen Form der Sklaverei. Nicht ökologisch ist eine<br />

Ideologie, die meint, die Existenz von Mann und Frau sei<br />

reine Einbildung und ein überkommenes Modell, das wir<br />

hinter uns lassen sollten. Ebenso entspricht eine Frühsexualisierung<br />

durch manche Formen der Sexualerziehung<br />

in Österreich nicht „menschen-ökologischen“ Standards.<br />

Was logisch klingt, ist nicht immer logisch in der<br />

Politik<br />

<strong>Die</strong> bürgerliche Mitte sagt oft nicht, was sie sich denkt,<br />

so die Theorie der Schweigespirale von Elisabeth Noelle-<br />

Neumann, bestätigt von der modernen Politologie.<br />

Bürgerliche fühlen sich „enthaust“, sagt der deutsche<br />

Publizist Wolfram Weimer, nicht zuletzt wegen der Deutungshoheit<br />

der Linken in den letzten Jahrzehnten. <strong>Die</strong><br />

Konsequenzen sind die Wutbürger und eine Stärkung der<br />

Rechtspopulisten auf Kosten der (bürgerlichen) Mitte.<br />

<strong>Die</strong> Wertestudien zeigen: <strong>Die</strong> Jugend ist so „konservativ“<br />

wie noch nie. Respekt vor Gesetz und Ordnung sind groß,<br />

Fleiß und Ehrgeiz stehen hoch im Kurs. 92 Prozent der<br />

jungen Menschen empfinden Heimat als etwas Positives.<br />

90 Prozent der Jugendlichen haben ein gutes Verhältnis<br />

zu ihren Eltern und drei Viertel würden ihre Kinder so<br />

erziehen, wie sie von ihren Eltern erzogen worden sind.<br />

Steht eine bürgerliche Renaissance vor der Tür?<br />

Kulturelle Veränderung entsteht laut James Davison<br />

Hunter aus der Zusammenarbeit von Eliten, des Wirkens<br />

innerhalb der Institutionen und neuen Ideen auf den<br />

Universitäten. Abstimmungen im Nationalrat sind nur<br />

6<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


IMFOKUS<br />

die Spitze des Eisbergs. Veränderung liegt in den Händen<br />

von allen jenen, die über ihren Tellerrand blicken. Wer<br />

sich nicht einbringt, dessen Stimme fehlt.<br />

Feines Gefühl für die Bedürfnisse anderer<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> sind eine der bedeutendsten Hilfsorganisationen<br />

Österreichs. Unzählige Menschenleben wurden<br />

und werden durch die Arbeit der <strong>Malteser</strong> erleichtert und<br />

verbessert. <strong>Die</strong> Stimme von derart engagierten Menschen<br />

mit einem feinen Gefühl für die Bedürfnisse der anderen<br />

und dem Motiv der Nächstenliebe braucht es auch in der<br />

öffentlichen Debatte und im politischen Umfeld.<br />

Ich wünsche mir von den <strong>Malteser</strong>n ein starkes politisches<br />

Mitdenken, ein Hinführen der jungen Generation in die<br />

Selbstverständlichkeit des Mitredens in der Öffentlichkeit<br />

und eine selbstbewusste, gut hörbare Stimme in Österreich.<br />

Das beginnt damit, jene Politikerinnen und Politiker<br />

persönlich kennenzulernen, von denen man aufgrund des<br />

Wohnbezirks im Parlament vertreten wird. Mitdiskutieren<br />

bei Veranstaltungen und auf Social Media, vielleicht einmal<br />

einen Leserbrief schreiben – auch das darf nicht fehlen.<br />

Nur dieses Engagement – als Akt der Nächstenliebe –<br />

sichert langfristig den Schutz der Menschenwürde und<br />

die Akzeptanz und Unterstützung von Menschen mit<br />

Behinderung. Nur so werden sich aus dem politischen<br />

Stimmengewirr jene Lösungen herauskristallisieren, die<br />

für den Menschen ökologisch sind.<br />

Gudrun Kugler ist ausgebildete Juristin, römisch-katholische<br />

Theologin und Nationalrats-Abgeordnete (ÖVP).<br />

Militärmusik NÖ NÖ<br />

Sommer<br />

Sommer<br />

-Benefizkonzert<br />

-Benefizkonzert<br />

Samstag, 24. 8. <strong>2019</strong>, 17 Uhr<br />

Militärmusik NÖ<br />

Sommer -Benefizkonzert<br />

Samstag, 24. Samstag, 8. <strong>2019</strong>, 17 24. Uhr 8. <strong>2019</strong>, 17 Uhr<br />

Musikpavillon in Reichenau/Rax<br />

ab 16 Uhr Kinderprogramm<br />

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Handicap.<br />

Musikpavillon ab 16 Uhr Kinderprogrammin Reichenau/Rax<br />

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Das Konzert findet im<br />

Freien bei jedem Wetter im<br />

Reichenauer Kurpark statt.<br />

(Friedrich-Zach-Gasse 12,<br />

2651 Reichenau an der Rax)<br />

Eintritt frei!<br />

Ihre Spende hilft uns helfen!<br />

Mit Ihrer Spende unterstützen<br />

Sie Sozialprojekte der MALTESER,<br />

wie z. B. das jährliche Sommerlager<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

aus sozial angespannten<br />

Verhältnissen und für Kinder mit<br />

Herzliches Dankeschön!<br />

www.malteser.at<br />

Das Konzert findet im Freien bei jedem Wetter im Reichenauer Kurpark statt<br />

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DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 7<br />

Das Konzert findet im Freien bei jedem Wetter im Reichenauer Kurpark statt<br />

Eintritt frei - Ihre Spende hilft uns helfen!<br />

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IMFOKUS<br />

SUBSIDIARITÄT AUF DER BASIS<br />

CHRISTLICHER WERTE: ARBEIT<br />

FÜR ROT-WEISS-ROT IN EUROPA<br />

Von Lukas Mandl<br />

Europaweit erwarten die Unionsbürger Sicherheit. Voraussetzungen<br />

dafür sind der Schutz der EU-Außengrenzen<br />

und eine tragfähige Sicherheitsarchitektur für ganz<br />

Europa. Dazu gehören auch Vorsorge und Hilfeleistung<br />

im Katastrophenfall. Vor knapp zwei Jahren richteten<br />

Waldbrände in Portugal verheerende Schäden an. Russische<br />

und marokkanische Löschflugzeuge waren schneller<br />

vor Ort als Einsatzmittel aus der EU. Für die EU-Kommission<br />

war dies der Anlass, eine Neuorganisation des europäischen<br />

Katastrophenschutzes vorzuschlagen.<br />

Bürger verlangen – zu Recht – eine verlässliche Sicherheitspolitik<br />

der EU, und selbstverständlich muss die EU<br />

in der Lage sein, in solchen Fällen ohne fremde Hilfe auszukommen.<br />

Es war daher richtig, dass die Kommission<br />

ihren Vorschlag unterbreitet hat. Vorschläge der Kommission<br />

werden im EU-Parlament geprüft. Im Sinne Österreichs<br />

habe ich hierzu Änderungsanträge eingebracht.<br />

Das war notwendig, um funktionierende lokale und<br />

regionale Strukturen vor Zentralisierung und Kommerzialisierung<br />

zu bewahren.<br />

Stärkung und Schutz des heimischen<br />

Freiwilligensystems<br />

Rückendeckung und Expertise kam dabei vom österreichischen<br />

Bundesrat sowie von den heimischen Einsatzorganisationen,<br />

die im Sinne aller Rettungsdienste die<br />

Nachteile des von der EU-Kommission vorgeschlagenen<br />

Grundsatzes von „Command and Control“ aufgezeigt<br />

haben. Das Ergebnis ist erfreulich: Nun gilt im neuen<br />

EU-Katastrophenschutzmechanismus das Prinzip von<br />

„Koordination und Förderung“.<br />

Der EU-Katastrophenschutz verlangt ausdrücklich den<br />

Ausbau der regionalen Vorsorge. Das heißt auch, dass ein<br />

Mangel an Vorsorge nicht durch die EU-Ebene kompensiert<br />

werden darf. Nunmehr stimuliert die Unions-Ebene<br />

die lokale und regionale Entwicklung. Für Katastrophen<br />

in unvorhergesehenem Ausmaß und als letztes Mittel<br />

kommt der verbesserte EU-Katastrophenschutz zum<br />

Tragen. Außerdem dürfen<br />

Freiwillige auch weiterhin, wie<br />

bisher, an Einsätzen in der EU<br />

oder in Drittstaaten teilnehmen,<br />

wenn sie dies aus freien<br />

Stücken tun möchten. Es ist<br />

wichtig, dass die EU die Stärke<br />

aufbaut, in großen Katastrophen<br />

schnell und effektiv zu<br />

schützen und zu helfen. Für die lokale und regionale Ebene<br />

wird dem rot-weiß-roten Vorbild Rechnung getragen.<br />

<strong>Die</strong> EU als „Supermacht des Friedens“<br />

Bei meiner Arbeit im Europäischen Parlament orientiere ich<br />

mich an einem klaren christlichen Welt- und Wertebild, in<br />

dem die Subsidiarität eine besondere Rolle spielt. Ich möchte<br />

an einem Europa mitbauen, das nach außen mit mehr<br />

Stärke auftritt und nach innen mehr Freiheit für uns Bürger<br />

möglich macht.<br />

Daher erwarte ich mir von der EU auch einen klaren,<br />

weltweiten Einsatz für Religionsfreiheit. Das muss eine<br />

zentrale Leitlinie der gesamten EU-Außenpolitik werden.<br />

Es ist klar, dass Religionsfreiheit einer der Schlüssel zu<br />

nachhaltigem Frieden ist. Der Schutz von Christen ist<br />

auch ein Beitrag, um neue Flüchtlingsbewegungen nach<br />

Europa zu verhindern. Aus meiner Sicht muss sich die EU<br />

mit den Mitteln der Politik und der Diplomatie weltweit<br />

für Verfolgte und Unterdrückte einsetzen. Das entspricht<br />

dem europäischen Welt- und Menschenbild, und das ist<br />

im Sinne unserer Werte. So werden wir eine neue Supermacht<br />

der anderen Art – eine Supermacht des Friedens.<br />

Das muss weltweit das Markenzeichen der EU werden.<br />

Lukas Mandl ist Abgeordneter für Österreich im Europa-<br />

Parlament.<br />

Weiterführende Links zum Nachlesen<br />

Originaltext der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte<br />

(AEMR):<br />

www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf<br />

Originaltext der Europäischen Menschenrechtskonvention<br />

(EMRK):<br />

www.echr.coe.int/Documents/Convention_DEU.pdf<br />

8<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

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DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 9


RUNDSCHAU<br />

HELFEN ÜBER DEN TOD HINAUS<br />

Viele Menschen möchten selbst bestimmen, was mit ihrem Vermögen nach ihrem Tod passiert. Sie möchten, dass<br />

es jenen gemeinnützigen Zwecken zugutekommt, die ihnen schon zu Lebzeiten wichtig gewesen sind, so etwa dem<br />

Umweltschutz, der Förderung von Kunst und Kultur oder der Hilfe für bedürftige Menschen. Viele wissen jedoch nicht<br />

genau, wie sie diesem Wunsch am besten nachgehen können und was dabei zu beachten ist.<br />

Aus diesem Grund haben sich mittlerweile 86 gemeinnützige<br />

Organisationen, darunter auch die <strong>Malteser</strong>, in<br />

der Initiative „Vergissmeinnicht“ zusammengeschlossen,<br />

um in Kooperation mit der Notariatskammer über diese<br />

Spendenform zu informieren. Sie engagieren sich für alle<br />

Bereiche, die unsere Gesellschaft ausmachen, und setzen<br />

sich für Soziales, Menschenrechte, Entwicklungszusammenarbeit,<br />

Katastrophenhilfe, Gesundheit, Umwelt und<br />

Tierschutz, Bildung und Wissenschaft oder Kunst und<br />

Kultur ein.<br />

Von Markus Aichelburg-Rumerskirch<br />

„Regelmäßige oder einmalige kleinere Spendenbeträge<br />

machen in Summe viel aus. Sie finanzieren häufig laufende<br />

Ausgaben. Größere Sonderprojekte, etwa ein neues<br />

Rettungsauto, oder neue innovative Projekte im <strong>Die</strong>nste<br />

des Menschen sind aber oft erst durch eine Erbschaft oder<br />

ein Legat überhaupt verwirklichbar. Testamentsspenden<br />

sind oft der Samen für Neues, Außergewöhnliches“, so<br />

Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising<br />

Verbandes Austria und Initiator der Initiative „Vergissmeinnicht“.<br />

Gemeinsames Ziel dieser Kooperation ist es, das Thema<br />

„Vererben für den gemeinnützigen Zweck“ bekannt zu<br />

machen und das hohe Informationsbedürfnis der Bevölkerung<br />

durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zum Thema<br />

Erbrecht und Testament zu befriedigen. Seit den Anfängen<br />

von „Vergissmeinnicht“ – der Initiative für das gute Testament<br />

im Jahr 2012 sind auch die <strong>Malteser</strong> neben vielen anderen<br />

kirchlichen Organisationen Mitglied der Initiative.<br />

Was Vermächtnisse für die <strong>Malteser</strong> bewirken können<br />

Seit Mitte des 11. Jahrhunderts nehmen die <strong>Malteser</strong> immer<br />

wieder neue Aufgaben und Herausforderungen an,<br />

die sie in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft mit<br />

modernem Verständnis für den <strong>Die</strong>nst am Nächsten bewältigen.<br />

„Nur so können wir auch heute unser soziales<br />

Engagement in christlicher Tradition erfüllen und im<br />

Sinne des Ordens das achtfache Elend (Krankheit, Ver-<br />

10<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

MALTESER<br />

Friedhofsbegleitdienst<br />

lassenheit, Heimatlosigkeit, Lieblosigkeit, Hunger,<br />

Schuld, Unglaube und Gleichgültigkeit) bekämpfen“, so<br />

Georg Male, Vizekommandant von <strong>Malteser</strong> Austria.<br />

Das soziale Engagement der <strong>Malteser</strong> ist vielfältig. Es<br />

reicht von der Katastrophenhilfe über Rettungsdienste<br />

und Krankentransporte bis zum gelebten <strong>Die</strong>nst am<br />

Nächsten in der Betreuung von Kranken, Menschen mit<br />

Behinderung, Menschen im Alter oder auf der Flucht.<br />

<strong>Die</strong>se vielfältigen Aufgaben sind nur dann verwirklichbar,<br />

wenn viele Menschen mit ihren Spenden die Arbeit<br />

der <strong>Malteser</strong> fördern und mit ihrem Gebet unterstützen.<br />

Testamentsspenden sind eine der nachhaltigsten<br />

Formen, um die Arbeit gemeinnütziger Organisationen<br />

zu unterstützen.<br />

„Ein Vermächtnis für eine Hilfsorganisation wie die<br />

<strong>Malteser</strong> kann über das irdische Leben hinaus helfen<br />

und bewirken, dass Anliegen, die Menschen schon zu<br />

Lebzeiten wichtig waren, auch dann noch berücksichtigt<br />

werden, wenn Sie selbst nicht mehr aktiv eingreifen<br />

können. Damit können Sie Menschen helfen, die<br />

wirklich Hilfe benötigen und über das eigene Leben<br />

hinaus viel Gutes bewirken“, so Markus Aichelburg-<br />

Rumerskirch von der Initiative für das gute Testament.<br />

<strong>Die</strong> ehrenamtliche Friedhofsbegleitung<br />

richtet sich (zunächst in Wien) an ältere<br />

Menschen, die sich auf dem Weg zum Friedhof<br />

unsicher fühlen und niemanden haben,<br />

der sie begleitet.<br />

<strong>Die</strong> MALTESER begleiten Sie ehrenamtlich<br />

und kostenlos auf den Friedhof.<br />

Wir holen Sie von zu Hause ab, begleiten Sie<br />

auf den Friedhof, verweilen mit Ihnen am<br />

Grab, sind beim Blumentausch und beim Kerzenanzünden<br />

behilflich. Danach bringen wir<br />

Sie wieder zurück nach Hause.<br />

Tel. +43 664 11 88 180<br />

info@friedhofsbegleitdienst.at<br />

Informationen:<br />

www.friedhofsbegleitdienst.at<br />

Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich<br />

und spenden ihre Zeit, um anderen Menschen<br />

ein Stück Lebensalltag zu schenken. Mit<br />

Ihrer Spende unterstützen Sie die ehrenamtlichen<br />

Hilfsprojekte der MALTESER in Österreich.<br />

MALTESER Hospitaldienst Austria<br />

IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800<br />

BIC: GIBAATWWXXX<br />

Informationen über die MALTESER unter<br />

www.malteser.at • www.malteserorden.at<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 11


XXXXX<br />

BLOGGEN ÜBER<br />

GOTT UND DIE WELT<br />

Auf „meinefamilie.at“ und „MEINPLAN.at“ befasst sich das Medienhaus der Erzdiözese Wien mit Themen, die junge Familien<br />

und junge Erwachsene interessieren und beschäftigen. Es bildet sich eine Community und es finden sich Gemeinschaften zusammen.<br />

Indem wir über „Gott und die Welt“ bloggen, erreichen wir die Menschen, interessieren sie und führen Interessengemeinschaften<br />

zusammen. <strong>Die</strong>se Plattformen schaffen Berührungspunkte mit der Kirche im Alltag.<br />

Von Mariella Visy<br />

<strong>Die</strong> Zielgruppe besteht nicht nur aus kirchlich beheimateten<br />

Familien, sondern vor allem aus jenen, die durch<br />

Veranstaltungen wie den Kinderflohmarkt seit Langem<br />

wieder oder überhaupt mit der Kirche und ihren vielfältigen<br />

Angeboten in Berührung kommen.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Innerhalb der Erzdiözese Wien gibt es viele Angebote und<br />

Initiativen, die sich an junge Familien und Kinder richten:<br />

Von den St. Nikolaus-Kindergärten über den Leihomadienst<br />

bis hin zur Familienberatung finden Jungeltern<br />

Services, die sie in dieser so spannenden Zeit des Eltern-<br />

Werdens und der Familiengründung unterstützen.<br />

<strong>Die</strong> Suche nach Informationen, das Bedürfnis nach Austausch<br />

und die Unsicherheiten in diesem neuen Lebensabschnitt<br />

führen heutzutage die meisten Jungmamis und<br />

Jungpapis ins Internet: Unterschiedlichste Foren und<br />

Self-Help-Seiten geben Rat und Hilfe. Mit dem Web-Portal<br />

„meinefamilie.at“ wurde vor vier Jahren eine Plattform geschaffen,<br />

die diese beiden Achsen verbindet und die kirchlichen<br />

Angebote für junge Familien an die vielen Suchenden<br />

über das Internet kommuniziert.<br />

Jungfamilien im Fokus<br />

Der Ansatz des Medienhauses der Erzdiözese Wien ist es,<br />

die Sorgen und Fragen der jeweiligen Zielgruppe zu kennen<br />

und mit konkreten Antworten und Angeboten auf<br />

all jene zuzugehen, die der Kirche noch fernstehen. Ausgehend<br />

von ihren spezifischen Bedürfnissen und Suchanfragen<br />

werden die User dort abgeholt, wo sie sind, um die<br />

Kirche auf diese Weise als relevanten Ansprechpartner in<br />

ihrem neuen Lebensabschnitt zu erleben.<br />

In Österreich gibt es ca. 400.000 Familien mit einem<br />

oder mehreren Kindern unter sechs Jahren. Um sie zu<br />

erreichen, bloggen auf „meinefamilie.at“ Suchmaschinenoptimiert<br />

junge Eltern unter anderem über Erziehung,<br />

Partnerschaft, Kinderbetreuung sowie Glauben in der<br />

Familie und teilen Veranstaltungstipps für junge Familien.<br />

Orientierung am Beginn des Studiums<br />

Neben der Familiengründung gibt es einen weiteren Lebensabschnitt,<br />

der von vielen neuen Gegebenheiten und<br />

der Suche nach Hilfe und Orientierung geprägt ist: jenen<br />

von Studenten und jungen Erwachsenen, die nach Jahren<br />

der Schulzeit in ein selbstständiges Leben aufbrechen.<br />

12<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


RELIGIONAKTUELL<br />

Studienbeginn, erster Job, neue Wohnsituation, womöglich<br />

Umzug in eine andere Stadt, die Suche nach Anschluss<br />

und Gemeinschaft sowie die praktischen Fragen des<br />

Lebens bergen einen großen Bedarf nach Unterstützung.<br />

Mit einer intensiven Analyse dieses Lebensabschnitts<br />

anhand qualitativer Interviews und Umfragen haben<br />

vor ca. zwei Jahren die Vorbereitungen zur Plattform<br />

„MEINPLAN.at“ begonnen. Nach dem Vorbild von<br />

„meinefamilie.at“ wurde sie für 19 bis 25-Jährige geschaffen<br />

und ist seit Herbst 2018 im Vollbetrieb online.<br />

Laufende Weiterentwicklung<br />

Neben den Luftballons und Flohmarkt-Plakaten steht eine<br />

weitere Kiste: Blöcke, Kugelschreiber und Postkarten sind<br />

darin vorbereitet, denn auch das Team von „MEINPLAN.<br />

at“ bereitet sich diese Woche auf ein Event vor. Beim monatlichen<br />

Blogger-Treffen kommen die Gesichter hinter<br />

den Geschichten zusammen. Hier tauschen sie sich aus,<br />

bilden sich weiter und sammeln inspirierende Ideen für die<br />

Weiterentwicklung des Portals.<br />

www.meinplan.at<br />

www.meinefamilie.at<br />

Unterstützung im selbstständigen Leben<br />

„MEINPLAN.at“ ist ein sicherer Begleiter in das Abenteuer<br />

eines selbstständigen Lebens. Mithilfe von authentischen<br />

Blogs, geschrieben von jungen Erwachsenen aus der Zielgruppe,<br />

werden Antworten auf praktische und seelische<br />

Lebensfragen gegeben, die zum Leben in Fülle inspirieren.<br />

MALTESER<br />

Betreuungsdienst<br />

Benefizlesung<br />

Auch hier spielt der Eventkalender auf der Website eine<br />

große Rolle, denn die Umfragen sowie das laufende Monitoring<br />

ergeben, dass die größten Bedürfnisse in diesem<br />

Lebensabschnitt das Kennenlernen neuer Leute, die Zugehörigkeit<br />

zu einer Gemeinschaft und der Aufbau eines<br />

sozialen Netzes sind.<br />

Authentische Einblicke ins Leben eines Studenten<br />

Auf Basis dieser persönlichen Einblicke wird die Zielgruppe<br />

mit mutmachenden Berichten abgeholt. Blogger<br />

erzählen von ihren Erlebnissen rund ums Studium, dem<br />

Start in einer neuen Stadt, geben Einsicht in ihren Alltag,<br />

die Suche nach einem Studentenheim, berichten von den<br />

besten Lernorten und günstigsten Mensen und schildern<br />

so, was sie auf ihrem Weg bereits gelernt haben. Über die<br />

Themenfelder Beziehung, Entscheidungen, Talente und<br />

den sozialen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit wird<br />

der Bogen zu religiösen Fragen gespannt. Durch vielfältige<br />

Veranstaltungen wird wiederum die Möglichkeit geschaffen,<br />

dass sich diese jungen Erwachsenen treffen, austauschen<br />

und letztlich mit der Kirche in Kontakt treten.<br />

Kammerschauspielerin<br />

Andrea Jonasson liest<br />

am Samstag, 5. Oktober <strong>2019</strong>,<br />

um 18 Uhr<br />

im Haus Hofmannsthal<br />

Anmeldung unter mbd@malteser.at<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 13


RELIGIONAKTUELL<br />

RELIGIONSUNTERRICHT<br />

VERSUS ETHIKUNTERRICHT<br />

Schon viele Jahre wurde über die Einführung eines Ethikunterrichts an österreichischen Schulen<br />

diskutiert. Unter der Regierung Kurz wurde diese nun auch vom Ministerrat beschlossen – ob sie<br />

jetzt noch umgesetzt wird, bleibt offen. Der Grund für den Ethikunterricht liegt darin, dass wir<br />

eine steigende Zahl junger Menschen haben, die entweder ohne religiöses Bekenntnis, oder vom<br />

konfessionellen Religionsunterricht abgemeldet sind. (In der Unterstufe durch die Eltern, ab der<br />

Oberstufe können Jugendliche dies selbst tun.<br />

Von Msgr. Franz Schlegl<br />

<strong>Die</strong>se Kinder beziehungsweise Jugendlichen kommen<br />

infolgedessen mit ethischen und weltanschaulichen Fragen<br />

kaum in Berührung, abgesehen von der Literatur,<br />

etwa im Deutschunterricht. Ohne verbindliche Wertordnung,<br />

also ohne ethische Systeme und einen entsprechenden<br />

Grundkonsens, ist aber das Leben in einer pluralistischen<br />

Gesellschaft kaum vorstellbar.<br />

Kulturkampf im Klassenzimmer<br />

Eine Wiener Lehrerin an einer integrativen Mittelschule<br />

im 10. Wiener Gemeindebezirk erregte großes Aufsehen<br />

mit ihrem Buch „Kulturkampf im Klassenzimmer“. Der<br />

mangelnde Wille zur Integration mancher Kinder und<br />

Jugendlicher macht seit längerer Zeit in nicht wenigen<br />

Schulen große Schwierigkeiten. Bis zum Erscheinen des<br />

betreffenden Buches wurden diese Dinge kaum öffentlich<br />

angesprochen und von den Schulbehörden auch keine<br />

Lösungswege vorgeschlagen.<br />

Ein Grund, der des Öfteren zu Abmeldungen vom Religionsunterricht<br />

führt, sind sogenannte Randstunden, also<br />

von 8 bis 9 Uhr, 12 bis 13 Uhr oder 13 bis 14 Uhr. Da ist<br />

es natürlich bequemer, eine Stunde später in die Schule<br />

zu kommen beziehungsweise entsprechend früher wegzugehen.<br />

Durch die Einführung eines verpflichtenden<br />

Ethikunterrichts würde diese Möglichkeit entfallen.<br />

Am 5. März <strong>2019</strong> weist die jetzige Leiterin des erzbischöflichen<br />

Amtes für Unterricht und Erziehung in Wien, Frau<br />

HR Mag. Andrea Pinz, auf „kathpress“ zu Recht darauf<br />

hin, dass die Schnittmenge zwischen Religionsunterricht<br />

und Ethikunterricht ziemlich groß sei. Ethische Fragen,<br />

die man kurz mit dem Satz „Darf der moderne Mensch<br />

alles, was er kann?“ umschreiben könnte, werden auch<br />

im Religionsunterricht gestellt. Papst Johannes Paul II.,<br />

der selbst Ethik an einer polnischen Universität unterrichtet<br />

hat, wurde nicht müde, diese Frage zu stellen.<br />

Auseinandersetzung mit anderen Weltreligionen<br />

Gleichzeitig hat die Schulamtsleiterin aber auch darauf<br />

hingewiesen, dass der Religionsunterricht über ethische<br />

Fragen hinausgehend die Grundfragen der menschlichen<br />

Existenz, die Kardinal Dr. Franz König so oft angesprochen<br />

hat, nämlich „Woher komme ich, wohin gehe ich,<br />

welchen Sinn hat mein Leben?“, ansprechen muss. Dazu<br />

gehört auch die Auseinandersetzung mit den anderen<br />

Weltreligionen, mit den nichtreligiösen Philosophien,<br />

aber auch mit den Lehrdifferenzen zwischen den christlichen<br />

Konfessionen. Man kann etwa das Leben in Indien<br />

ohne die Kenntnis des hinduistischen Systems ebenso<br />

wenig verstehen wie das Leben vieler Menschen in Osteuropa<br />

ohne die Kenntnis der orthodoxen beziehungsweise<br />

orientalischen katholischen Kirchen.<br />

Eine konfessionelle Engführung wird man dem katholischen<br />

Religionsunterricht wohl kaum vorwerfen können,<br />

denn nicht selten äußern Eltern und auch Schüler<br />

eher gegenteilige Sorgen –, nämlich, dass alles Mögliche<br />

angesprochen werde, die Position und Praxis der katholischen<br />

Kirche dabei aber zu kurz komme.<br />

14<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

„Wo katholisch drauf steht, muss auch katholisch drin<br />

sein“ – so hat es die frühere Leiterin des Schulamtes der<br />

Erzdiözese Wien, Frau HR Mag. Dr. Christine Mann,<br />

treffend formuliert. Da das Christentum die Leitkultur<br />

des Abendlandes ist – auch wenn manche gesellschaftlichen<br />

Gruppen dies gerne unter den Tisch kehren möchten<br />

– ist es absolut notwendig, darüber Bescheid zu wissen.<br />

<strong>Die</strong>s gilt, über den Bereich der religiösen Praxis hinausgehend,<br />

auch für die Geschichte Europas und ebenso die<br />

Kunst unseres Kontinents. <strong>Die</strong> erstaunliche Wiederbelebung<br />

der christlichen Kirchen in der ehemaligen Sowjetunion<br />

und deren Satellitenstaaten sind ein wertvolles<br />

Zeugnis dafür, dass der Glaube einen Heroismus verleiht,<br />

der unter Umständen bis zum Martyrium reicht. <strong>Die</strong>s ist<br />

ein Phänomen, das wir heute auch im Orient bei von Terror<br />

bedrohten christlichen Minderheiten antreffen.<br />

Fächerübergreifender Religionsunterricht<br />

In den 39 Jahren meiner Unterrichtstätigkeit an einem<br />

Wiener Realgymnasium habe ich selbst immer wieder<br />

erlebt, dass durchaus ein großes Interesse an religiösen<br />

Fragen beziehungsweise auch an Antworten aus<br />

der christlichen Praxis vorhanden ist. Je fächerübergreifender<br />

der betreffende Religionslehrer den Bezug<br />

zu anderen Gegenständen der Schule herstellen kann<br />

(z. B. Geschichte, Kunstgeschichte, Literatur, Grenzfragen<br />

zwischen Naturwissenschaft und Theologie), desto<br />

mehr werden junge Menschen motiviert sein, am Religionsunterricht<br />

teilzunehmen. Ich denke an Erfahrungen<br />

in der Moraltheologie mit Schülern der Oberstufe,<br />

wenn über bioethische Fragen und den Standpunkt der<br />

Kirche dazu gesprochen wurde. Ich denke an Gespräche<br />

mit Schulklassen über den umfassenden Schutz des Lebens,<br />

angefangen von der natürlichen Empfängnis bis<br />

zum natürlichen Tod, worauf Kardinal Dr. Franz König<br />

in seinen letzten Lebensjahren immer wieder hingewiesen<br />

hat. Jugendliche, die sich nicht selten für die Bewahrung<br />

der Schöpfung engagieren, müssen über die<br />

Gefahr einer „Kultur des Todes“, wie Papst Johannes<br />

Paul II. sie nannte, also den Schwangerschaftsabbruch<br />

und die heute öfters geforderte Euthanasie, informiert<br />

werden. Dass Ehe im Sinne des Christentums eine dauernde<br />

Lebensgemeinschaft eines Mannes mit einer<br />

Frau und natürlich auch mit Kindern darstellt, darüber<br />

gibt es leider in unserer Gesellschaft keinen allgemeinen<br />

Konsens mehr! Gerade hier zeigt sich, dass der<br />

Mensch eben „nicht alles machen darf, was er machen<br />

kann“. Solche Kontroversen müssen im Religionsunterricht<br />

angesprochen werden.<br />

Natürlich soll im Religionsunterricht auch gebetet und<br />

gesungen beziehungsweise ein Schulgottesdienst gemeinsam<br />

vorbereitet werden. Auch Kirchenbesuche sind<br />

möglich. Ebenso können auch sparsam Medien eingesetzt<br />

werden. Inhalte des Religionsunterrichts sind im Sinne<br />

einer umfassenden Allgemeinbildung für die Gesellschaft<br />

und das Zusammenleben unglaublich wertvoll und wichtig.<br />

Der interessierte Religionslehrer wird dadurch auch<br />

seine Klassen motivieren können. Manchmal haben Eltern<br />

im Zuge des Elternsprechtages sogar um Literatur<br />

zu verschiedenen Sachgebieten des Religionsunterrichts<br />

gebeten.<br />

„<strong>Die</strong> Freiheit zu glauben, aber das Recht zu wissen!“<br />

Als Motto für den Religionsunterricht könnte man diese<br />

Aussage der ehemaligen Schulamtsleiterin, Frau HR<br />

Mag. Dr. Christine Mann, heranziehen. Nicht nur aus<br />

den anfänglich erwähnten Gründen erscheint ein Ethikunterricht<br />

parallel für alle, die an keinem konfessionellen<br />

Religionsunterricht teilnehmen, sinnvoll, sondern ich erwarte<br />

mir durch „die Konkurrenz“ zu diesem auch eine<br />

weitere Qualitätssteigerung des Religionsunterrichts.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 15


LEBENSWERT<br />

GUTES TUN IM SCHLAF:<br />

STUDENTENPROJEKT, ZUR VERRINGERUNG DER SPEN-<br />

DENABHÄNGIGKEIT VON HILFSORGANISATIONEN<br />

Bei einer Hilfsorganisation übernachten und dadurch eine Schule in Peru unterstützen, den Regenwald erhalten oder HIV in<br />

Südostasien den Kampf ansagen – mit „Socialbnb“ ist das jetzt möglich. Auf der neuen Online-Plattform sind gemeinnützige<br />

Organisationen aufgelistet, bei denen Reisende mit besonders gutem Gewissen übernachten können. Denn das Geld, das<br />

sie für ihr Bett zahlen, kommt zum Großteil direkt dem Hilfsprojekt vor Ort zugute. <strong>Die</strong> Reisenden lernen das Hilfsprojekt<br />

kennen, kommen in Kontakt mit der lokalen Bevölkerung, und das alles mit dem Nebeneffekt des sozialen Engagements.<br />

Entwickelt wurde „Socialbnb“ von Studenten der Universität Köln.<br />

Von Alexander Haufschild<br />

Inspiration aus einem kleinen Dorf<br />

Angefangen hat alles nahe der kambodschanischen<br />

Hauptstadt Phnom Penh. Hier trafen zwei Kölner Studierende<br />

den Einheimischen Seng Thy, der den Kindern seines<br />

Dorfes kostenfreien Englischunterricht ermöglichen<br />

wollte. Seiner kleinen Hilfsorganisation erging es dabei<br />

wie etlichen anderen weltweit: Blieben die Spenden aus,<br />

konnte der Unterricht nicht stattfinden. Also vermietete<br />

er mithilfe der Kölner Studierenden die bis dahin ungenutzten<br />

Räume seines Hauses an Reisende und ließ diese<br />

am Alltag seines traditionellen kambodschanischen<br />

Dorfes teilhaben. Von dem Geld konnte er einen Lehrer<br />

einstellen und Schulmaterialien kaufen – seitdem bekommen<br />

die Kinder regelmäßig Englischunterricht.<br />

Betten auf der gesamten Welt<br />

„In unseren Homestays wohnen die Gäste in bisher ungenutzten<br />

Räumen im Sitz der Organisation. Land und<br />

Leute können so viel intensiver kennengelernt werden“,<br />

so Fiorella Sueldo, ein Team-Mitglied von „Socialbnb“, die<br />

erst vor Kurzem nach Peru reiste, um neue Hilfsorganisa-<br />

tionen von der Idee zu überzeugen. Zurzeit gibt es Homestays<br />

in 13 Ländern, darunter Kambodscha, Peru, Nepal,<br />

Südafrika und Kenia. Fast wöchentlich sind jedoch neue<br />

Destinationen auf der Online-Plattform von „Socialbnb“<br />

verfügbar.<br />

Ehrenamtliches Engagement Kölner Studierender<br />

„Unser Ziel ist es, nachhaltiges Reisen neu zu definieren<br />

und der lokalen Bevölkerung etwas zurückzugeben“, erklärt<br />

Nils Lohmann aus der Projektleitung. Das Team<br />

von „Socialbnb“ bilden Studierende der Universität Köln,<br />

die auf ehrenamtlicher Basis gemeinsam an der Umsetzung<br />

ihrer Idee arbeiten. Und sie sind sicher, dass der<br />

Grundgedanke, im Schlaf Gutes tun zu können, immer<br />

mehr Reisende überzeugen wird. <strong>Die</strong> Plattform gewann<br />

bereits zahlreiche Auszeichnungen und wird von vielen<br />

Start-up-Förderungen wie dem „Social Impact Lab“ in<br />

Duisburg unterstützt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.socialbnb.net<br />

16<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


LEBENSWERT<br />

IN ÖSTERREICHS WÄLDERN<br />

BARRIEREFREI WANDERN<br />

<strong>Die</strong> „WohlfühlWege“ laden zum barrierefreien Wandern in Österreichs Wäldern ein und bieten Erholung sowie zahlreiche<br />

Aktivitäten für Jung und Alt, für Familien mit Kleinkindern ebenso wie für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder im<br />

Rollstuhl.<br />

Von Christian Wagner<br />

Seit der Gründung vor über 120 Jahren setzen sich die<br />

Naturfreunde für den freien Zugang zur Natur und ihren<br />

Schutz ein. Das Erleben in der Natur ist Erholung<br />

für Jung und Alt, für Menschen verschiedenster sozialer<br />

Herkunft und für Menschen mit und ohne Behinderung<br />

– für alle eben.<br />

Raus in die Natur und den Alltag hinter sich lassen – dazu<br />

laden die „WohlfühlWege“ ein. <strong>Die</strong> Wege sind kurz, ohne<br />

große Steigungen, und ihr Untergrund ist leicht begehsowie<br />

mit Kinderwagen oder Rollstuhl befahrbar. Das<br />

macht sie insbesondere für Menschen mit körperlicher<br />

Behinderung oder auch für Familien mit kleinen Kindern<br />

attraktiv.<br />

<strong>Die</strong> Natur spielerisch und mit allen Sinnen erleben<br />

Eine abwechslungsreiche Landschaft zu durchwandern,<br />

den Duft von feuchter Walderde zu riechen, dem Rauschen<br />

eines Baches und dem Gezwitscher der Vögel zu<br />

lauschen oder die Rinde eines Baumes zu ertasten – all<br />

das spricht unsere Sinne an und macht uns glücklich.<br />

Beim Gehen durch die Natur, bei einer kurzen Rast im<br />

Grünen, beim Beobachten von Tieren und Pflanzen sammeln<br />

wir Kraft und Energie.<br />

Verschiedene Stationen zu den Themen „Entspannen“,<br />

„Erfahren“ und „Erleben“ entlang der „WohlfühlWege“<br />

laden ein, zur Ruhe zu kommen, die Natur bewusst mit<br />

all unseren Sinnen wahrzunehmen und mehr über die<br />

Lebensräume und ihre Bewohner zu erfahren. Alle Übungen,<br />

Informationen und Spiele können direkt am Weg<br />

über QR-Codes abgerufen werden.<br />

Wer Lust hat, findet an den Stationen der „Wohlfühl-<br />

Wege“ zahlreiche Entspannungstipps: Zum Beispiel ein<br />

„Waldbad“ genießen und dabei Blutdruck und Stresshormonpegel<br />

senken. Ruhig und tief einatmen, offen sein für<br />

alle Eindrücke, welche die Sinne ansprechen. Neben dem<br />

Sehen aber auch nicht auf das Hören, Fühlen, Riechen<br />

und Schmecken vergessen. Ab und zu die Augen schließen,<br />

um die Natur mit den anderen Sinnen intensiver<br />

wahrzunehmen.<br />

Wege zum Wohlfühlen<br />

Aktuell gibt es zehn „WohlfühlWege“ in Niederösterreich,<br />

Oberösterreich, Kärnten, Salzburg und der Steiermark –<br />

weitere Wege sind in Planung.<br />

Wegbeschreibungen und Detailinformationen:<br />

www.wohlfuehlwege.at<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 17


MALTESERWELTWEIT<br />

HELFEN MIT HERZ<br />

Albanien scheint ein vergessenes Land zu sein – wäre da nicht der unermüdliche Einsatz<br />

der MALTESER. Sie unterstützen die Bevölkerung auf vielfältige Weise. Hier ein kleiner<br />

Auszug aus einem umfassenden Tätigkeitsbericht.<br />

Von Ersida Kurtaj<br />

Reintegration von Rückkehrern<br />

In Albanien treibt die sozioökonomische Situation die<br />

Bevölkerung zum Auswandern. <strong>Die</strong> Zunahme albanischer<br />

Asylsuchender in den vergangenen Jahren fiel mit<br />

der Flüchtlingskrise in der EU zusammen. <strong>Die</strong> überwiegende<br />

Mehrheit der aus Albanien stammenden Menschen<br />

wurde abgelehnt und als Wirtschaftsmigranten<br />

eingestuft. Mangelnde Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />

schlechte Infrastruktur im Gesundheits- und Bildungswesen,<br />

Armut, geringe Lebensqualität und Korruption<br />

wurden von den Auswanderern als Hauptgründe genannt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> unterstützen die Wiedereingliederung<br />

von Rückkehrern. Professionelle Teams bieten<br />

psychologische, medizinische und soziale Integrationsunterstützung<br />

an, Freiwillige helfen unter oft extremen<br />

Bedingungen.<br />

Medizinische Hilfe<br />

Im Rahmen des Projekts „Mountain Project Onward“<br />

decken die <strong>Malteser</strong> medizinische Basisleistungen ab,<br />

darunter Arztbesuche, Therapien, Laboranalysen, ärztliche<br />

Fachberatungen und Notfalltransporte zu Krankenhäusern.<br />

<strong>Die</strong> Ambulanz am Hauptsitz der <strong>Malteser</strong><br />

in Albanien bietet medizinische Besuche und Gesundheitsdienste<br />

für Patienten an, die Teil der Roma und der<br />

ägyptischen Gemeinschaft sind, sowie für Bürger der<br />

Stadt Shkodra, und für ältere Menschen und Bewohner<br />

aus den Außenbezirken der Stadt, die keine Krankenversicherung<br />

besitzen.<br />

Integration von Roma<br />

In der Gemeinde Lezha betreiben die <strong>Malteser</strong> ein multidisziplinäres<br />

Zentrum für Roma und ägyptische Gemeinschaften.<br />

<strong>Die</strong> dortigen Angebote umfassen einen<br />

Kindergarten, Nachmittagsprogramme, Alphabetisierungskurse,<br />

Gesundheitsdienste, Rechtsberatung und<br />

ein „tägliches Camp“ in den Räumlichkeiten des Zentrums<br />

mit Sport- und Freizeitaktivitäten für Jugendliche.<br />

Hilfe für Kinder ...<br />

Der <strong>Malteser</strong> Kindergarten in Shkodra ist eine großartige<br />

Chance, Kinder zu integrieren und ihnen das Gefühl<br />

zu geben, dass jedes Kind – unabhängig von seinem<br />

Glauben oder seiner Ethnie – wertvoll ist. <strong>Die</strong>ser Kindergarten<br />

ist übrigens auch der einzige, der behinderte<br />

Kinder betreut.<br />

Daneben bietet das <strong>Malteser</strong> Gemeindezentrum mit<br />

seinem Team aus Psychologen, Logopäden, Physiotherapeuten,<br />

Sozialarbeitern und Ärzten individuelle<br />

Therapien an, Beratung und Schulung für Eltern sowie<br />

Schulungen für Erzieher und Lehrer. Jedes Jahr wird ein<br />

einwöchiges Sommercamp am Velipoja Beach für behinderte<br />

Jugendliche und Kinder veranstaltet.<br />

18<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


Das Programm außerhalb der Schule „Jedes Kind ist bereit<br />

zum Lesen“ soll dazu beitragen, das Bildungsniveau<br />

zu heben. Lehrer helfen hier den Kindern, ihre Hausaufgaben<br />

in verschiedenen Fächern zu machen und pädagogische<br />

Schwierigkeiten zu überwinden.<br />

... und ältere Menschen<br />

Im Gemeindezentrum für ältere Menschen finden täglich<br />

80 bis 120 Personen einen strukturierten Tagesablauf vorgegeben,<br />

der ihnen die Möglichkeit gibt, soziale Kontakte<br />

in einem sicheren Umfeld zu knüpfen. So können diese<br />

Menschen ein gesünderes und erfüllteres Leben führen.<br />

Besondere Anlässe<br />

<strong>Die</strong> Fastenzeit ist in Albanien von vielen spirituellen<br />

Aktivitäten geprägt. Mitarbeiter und Freiwillige der<br />

<strong>Malteser</strong> begleiten die Menschen in dieser Zeit und<br />

beten mit ihnen. In der Osterwoche wird immer eine<br />

Kantine für arme Leute betrieben, auf deren Bedürfnisse<br />

jeweils speziell eingegangen wird. <strong>Die</strong> jungen,<br />

ehrenamtlichen <strong>Malteser</strong> haben sich dieser Initiative<br />

angeschlossen und sie ausgeweitet. Mittlerweile helfen<br />

junge Freiwillige jedes Wochenende, Tische zu decken,<br />

sie arbeiten in der Küche mit und servieren Essen.<br />

Während der Pilgerreise im August nach Medjugorje leisten<br />

die <strong>Malteser</strong> Erste-Hilfe-<strong>Die</strong>nste. Sie unterstützen das<br />

medizinische Personal vor Ort, richten Erste-Hilfe-Stützpunkte<br />

an den verschiedenen Standorten ein, transportieren<br />

Patienten zur Ambulanz oder ins Krankenhaus und<br />

verleihen Rollstühle und Gehhilfen an Bedürftige.<br />

Wir sagen herzlich danke!<br />

Ohne die finanzielle Unterstützung folgender Persönlichkeiten,<br />

Partnerorganisationen und Hilfseinrichtungen<br />

wäre die Arbeit der <strong>Malteser</strong> in Albanien kaum oder gar<br />

nicht möglich. Wir bedanken uns daher sehr herzlich bei:<br />

• Stefano Palumbo, Botschafter des <strong>Malteser</strong>ordens in<br />

Albanien<br />

• Franz Salm-Reifferscheidt, Botschafter des<br />

Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens für<br />

Roma-Angelegenheiten<br />

• <strong>Malteser</strong> Hilfsdienst, Diözese Köln<br />

• Global Fund for Forgotten People<br />

• Renovabis<br />

• Medicor Foundation<br />

• Hilfe für Albanien, Pfarrgemeinde<br />

St. Cyriakus – Neuss – Grimlinghausen<br />

• Gemeinde Lezha<br />

• Gemeinde Shkodra<br />

Mehr Informationen zu den Tätigkeiten der<br />

<strong>Malteser</strong> in Albanien:<br />

http://malteser.al/en/<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 19


MALTESERWELTWEIT<br />

MALTESER IN ALLER WELT<br />

Mit dem internationalen humanitären Hilfswerk „<strong>Malteser</strong> International“ setzen sich die MALTESER auch weltweit für Menschen<br />

in Not ein. Aktuell betreut <strong>Malteser</strong> International Hilfsprojekte in 29 krisengebeutelten Ländern in Afrika, Asien, Latein- und<br />

Südamerika sowie Europa.<br />

Von Susanna Cho<br />

Mehr als 900 internationale Experten sorgen in den verschiedenen<br />

Programmen weltweit für ein besseres Leben,<br />

insbesondere durch eine verbesserte Grundversorgung<br />

in den Bereichen Medizin und Gesundheit, Ernährung<br />

sowie Wasser und Hygiene. In vielen Ländern arbeitet<br />

<strong>Malteser</strong> International eng mit lokalen Partnerorganisationen<br />

zusammen, um von ihren Kenntnissen der örtlichen<br />

Besonderheiten zu profitieren und um die Hilfe<br />

auch langfristig vor Ort zu verankern.<br />

Bei akuten Naturkatastrophen und gewaltsamen Konflikten<br />

kann <strong>Malteser</strong> International schnell und effektiv<br />

Nothilfe zu den Menschen bringen. Viele der über 100<br />

Projekte weltweit sind jedoch langfristig angelegt und<br />

zielen darauf ab, die Kapazitäten der lokalen Gemeinden<br />

nachhaltig zu stärken.<br />

ZYKLON IDAI IN MOSAMBIK<br />

Vor Ort, um Krankheiten einzudämmen<br />

Nachdem Zyklon Idai im März eine Schneise der Zerstörung<br />

in Mosambik hinterlassen hatte, entsendete<br />

<strong>Malteser</strong> International ein Nothilfeteam in das Land. In<br />

der Ortschaft Nhangau konnte das Team gemeinsam mit<br />

dem Technischen Hilfswerk 14.000 Menschen mit sauberem<br />

Wasser versorgen. Nhangau liegt nahe der Großstadt<br />

Beira, die von den Wirbelstürmen fast vollständig<br />

zerstört wurde.<br />

Parallel zur Wasseraufbereitung schulten die Helfer von<br />

<strong>Malteser</strong> International 45 Hygienepromotoren ein. „In<br />

Mosambik ist sauberes Trinkwasser knapp. Viele Brunnen<br />

wurden durch den Sturm verschmutzt. Gleichzeitig<br />

ist der hygienische Umgang mit Wasser aber besonders<br />

wichtig, um sich wirksam gegen gefährliche Krankheiten<br />

wie Cholera zu schützen“, erklärt Nicole Müller, Nothilfe-<br />

Referentin bei <strong>Malteser</strong> International. Nach fachlichen<br />

und didaktischen Schulungsworkshops erhielten die Hygienepromotoren<br />

Fahrräder, um mit ihnen die umliegenden<br />

Dörfer und Gemeinden schneller zu erreichen und<br />

die Bewohner über die Hygienemaßnahmen aufzuklären.<br />

Neben dem Engagement für Hygiene half <strong>Malteser</strong> International<br />

bei der Reparatur einer Schule und eines Gesundheitszentrums<br />

in Nhangau. Der Zyklon hatte auch<br />

hier die Gebäudedächer abgerissen.<br />

Zyklon Idai war im März über weite Flächen in Malawi,<br />

Mosambik und Simbabwe gefegt und hatte innerhalb weniger<br />

Tage über 1.000 Opfer gefordert. Stürme und heftige<br />

Überschwemmungen hatten fast flächendeckend Zerstörungen<br />

verursacht und hunderttausende Menschen<br />

aus ihren Häusern vertrieben. Mit knapp 6.000 gemeldeten<br />

Cholerafällen innerhalb von zwei Wochen allein in<br />

Mosambik sah sich das Team von <strong>Malteser</strong> International<br />

in einem Wettlauf gegen die Zeit, um die Epidemie einzudämmen.<br />

20<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


MALTESERWELTWEIT<br />

VIETNAM<br />

Langjähriges Engagement erfolgreich beendet<br />

<strong>Malteser</strong> International hat nach seinem jahrzehntelangem<br />

Engagement in Vietnam sein dortiges Länderbüro geschlossen.<br />

„Es ist beeindruckend, was die <strong>Malteser</strong>-Teams<br />

in den vergangenen Jahrzehnten in Vietnam geleistet<br />

des Jahres weiter zugespitzt, und noch mehr Menschen<br />

sind ins benachbarte Kolumbien geflohen. <strong>Malteser</strong> International<br />

konnte seitdem die Flüchtlings-Nothilfe in<br />

Kolumbien weiter ausweiten. „<strong>Die</strong> Wohnsituation der<br />

Geflüchteten ist desolat. Wir bauen neue Unterkünfte für<br />

sie oder bessern bestehende Unterkünfte aus. Außerdem<br />

und erreicht haben. Seit 1966 konnten die <strong>Malteser</strong> mehr<br />

als 60 humanitäre Projekte und Entwicklungsprogramme<br />

umsetzen“, sagt Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung<br />

bei <strong>Malteser</strong> International. „In vielen Bereichen war<br />

die Arbeit unserer Mitarbeiter in Vietnam wegweisend<br />

für andere Länderbüros. 2003 hatten wir zum Beispiel<br />

damit begonnen, die Menschen und Gemeinden vor Ort<br />

in unsere Arbeit aktiv miteinzubinden. Sie haben die Projekte<br />

geplant, durchgeführt und überwacht. Außerdem<br />

wurden die lokalen Akteure gestärkt. Und bereits seit<br />

1999 förderten wir vor allem Frauen durch Alphabetisierungskurse,<br />

einkommensschaffende Maßnahmen und<br />

Business-Development-Kurse.“ <strong>Die</strong> zuletzt von <strong>Malteser</strong><br />

International ausgeführten Projekte zur inklusiven Katastrophenvorsorge<br />

in den ländlichen Gebieten werden<br />

durch ehemalige vietnamesische Mitarbeiter fortgesetzt,<br />

die nunmehr ihre eigene lokale Hilfsorganisation gegründet<br />

haben.<br />

KOLUMBIEN<br />

Erweiterte Nothilfe für Geflüchtete aus Venezuela<br />

<strong>Die</strong> politische Situation in Venezuela hat sich seit Beginn<br />

kümmern wir uns um die medizinische Versorgung, insbesondere<br />

von Müttern und ihren Kindern“, sagt Jelena<br />

Kaifenheim, Regionalleiterin Lateinamerika und Karibik<br />

bei <strong>Malteser</strong> International. „Um für die Menschen eine<br />

echte Lebensperspektive zu schaffen, unterstützen wir<br />

sie unter anderem beim Ausbau einer nachhaltigen und<br />

ökologischen Landwirtschaft.“ Darüber hinaus fördert<br />

<strong>Malteser</strong> International mit Maßnahmen gegen Fremdenfeindlichkeit<br />

den gesellschaftlichen Zusammenhalt<br />

und bietet den Geflüchteten psychosoziale Unterstützung,<br />

damit sie ihre Fluchterlebnisse besser verarbeiten<br />

können.<br />

TÜRKEI<br />

Stärkung für geflüchtete Frauen aus Syrien<br />

<strong>Malteser</strong> International unterstützt in Kilis, einer türkischen<br />

Stadt nahe der Grenze zu Syrien, ein Bildungszentrum,<br />

das sich speziell dem Thema „Empowering“ syrischer<br />

geflüchteter Frauen gewidmet hat. Dort erwerben<br />

geflohene syrische Frauen Fähigkeiten für ein unabhängigeres<br />

Leben: Sie erlernen die türkische Sprache und<br />

erhalten psychosoziale Unterstützungsangebote sowie<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 21


MALTESERWELTWEIT<br />

Wiederaufbau in verschiedenen, noch dramatisch unterversorgten<br />

Bereichen. „Wir richten unser humanitäres<br />

Programm an den unterschiedlichen Bedürfnissen der<br />

Menschen in den vernachlässigten Gebieten aus. Dazu<br />

gehören unter anderem die medizinische Versorgung sowie<br />

Komponenten aus dem rechtlichen, psychosozialen<br />

und finanziellen Bereich. Wir wollen für die Menschen<br />

Anreize zur Rückkehr schaffen und es ihnen erleichtern,<br />

sich langfristig wieder anzusiedeln“, sagt Stefanie Heil,<br />

Referentin für den Irak bei <strong>Malteser</strong> International.<br />

berufsqualifizierende Maßnahmen. „Wir wollen syrische<br />

Frauen in Kilis aus ihrer Abhängigkeit befreien und sie<br />

stärken. Dafür fördern wir ihre soziale Integration in die<br />

Aufnahmegemeinde und verbessern ihren Zugang zu Bildung<br />

und Arbeit“, erklärt Theresa Tesan, Programm-Managerin<br />

bei <strong>Malteser</strong> International.<br />

IRAK<br />

Humanitäre Hilfe und Wiederaufbau nach dem<br />

Krieg<br />

Nachdem der Irak 2017 vom Islamischen Staat befreit<br />

wurde, steht in vielen Teilen des Landes die große Herausforderung<br />

des Wiederaufbaus an. Nicht nur Häuser und<br />

Gesundheitseinrichtungen wurden weitgehend zerstört.<br />

Viele Menschen wurden durch den gewaltsamen Konflikt<br />

traumatisiert und sind der Möglichkeiten zur Sicherung<br />

ihrer Existenz beraubt. <strong>Malteser</strong> International leistet in<br />

den Gebieten humanitäre Hilfe und unterstützt beim<br />

UGANDA<br />

Berufliche Perspektiven in der Physiotherapie<br />

<strong>Malteser</strong> International hat in der ugandischen Hauptstadt<br />

Kampala ein Projekt gestartet, mit dem die Organisation<br />

den Berufssektor der Physiotherapie stärken will.<br />

In Uganda leben über vier Millionen Menschen mit Behinderungen.<br />

Eine Physiotherapie könnte in vielen Fällen<br />

Langzeitschäden verhindern oder Schmerzen lindern,<br />

aber es gibt zu wenig Physiotherapeuten. „Wir unterstützen<br />

das Lubaga-Krankenhaus dabei, die Physiotherapie-<br />

Abteilung in der Klinik zu erweitern und mit modernen<br />

Geräten und Lehrmaterialien auszustatten. In der Schule<br />

des Krankenhauses bilden wir Lehrpersonal fort und erarbeiten<br />

gemeinsam Updates für die Ausbildungslehrpläne,<br />

die auch neue Methoden berücksichtigen sollen“, sagt<br />

Alexandra Kaiser, Programm-Referentin bei <strong>Malteser</strong><br />

International. „Damit schaffen wir einerseits attraktive<br />

Jobperspektiven und tragen andererseits zur Deckung<br />

des hohen Bedarfs an Physiotherapie bei.“<br />

22<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


MALTESERWELTWEIT<br />

JUGEND IST<br />

UNSERE ZUKUNFT<br />

Mitte März fand in Wien das große Jugendforum des<br />

Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung<br />

(UNODC) mit mehr als 1.000 hochrangigen<br />

Delegierten aus aller Welt statt. Ein persönlicher Bericht.<br />

Von Megan Cungu<br />

Als Freiwillige der albanischen Organisation des Souveränen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens und Vertreterin meines<br />

Landes durfte ich beim UNODC-Jugendforum <strong>2019</strong> in<br />

Wien teilnehmen. Es war eine großartige Erfahrung für<br />

mich, so viel Neues über Drogenpolitik und -prävention<br />

zu lernen und diese Erfahrung als Mitglied einer multikulturellen<br />

Jugendgruppe zu erleben. Meinen einwöchigen<br />

Aufenthalt hat der Botschafter des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

bei den Vereinten Nationen in Wien,<br />

Günther A. Granser, ermöglicht.<br />

Im Jugendforum waren 43 Jugendliche aus aller Welt<br />

vertreten. Nachdem wir über die Gründe, Folgen und Lösungen<br />

betreffend Drogenmissbrauch diskutiert hatten,<br />

verfassten wir ein gemeinsames Statement, das bei der<br />

hochrangigen Konferenz der UNODC präsentiert wurde<br />

und nachstehend im Original abgedruckt ist:<br />

Exzellenzen, sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wir möchten unsere tiefste Dankbarkeit aussprechen für die<br />

Gelegenheit, unsere Länder aus der ganzen Welt zu vertreten.<br />

Aufgrund unserer unterschiedlichen Herkunft und Erfahrungen<br />

haben wir verschiedene Perspektiven betreffend das Phänomen<br />

der Drogenproblematik auf der Welt kennengelernt,<br />

und wir würden Sie bitten, dasselbe zu tun. Wir, die Jugend,<br />

sind eine leichte Zielgruppe des weltweiten Drogenproblems,<br />

und wir gestehen zu, dass wir hin und wieder ein Teil des Problems,<br />

aber auch ein wesentlicher Teil der Lösung sind.<br />

Zunehmende politische Konflikte, gravierende soziale Ungleichheiten,<br />

organisierte Kriminalität und Gewalt machen die Welt<br />

für die Jugend sehr instabil und unsicher. Der leichte Zugang zu<br />

Drogen, das Fehlen evidenzbasierter Gesundheits- und Sozial-<br />

dienste und der immense Druck auf die Jugend – diese Herausforderungen<br />

zu meistern, macht unsere Generation anfälliger<br />

für ungesunde und unsichere Bewältigungsmechanismen und<br />

neugierig auf die wahrgenommene Faszination von Drogen.<br />

Wir fordern die Mitgliedstaaten auf, die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Regierungen und den NGOs zu stärken und die<br />

Jugend dazu zu ermutigen, die Drogenpolitik zu beeinflussen,<br />

sich zu engagieren und mitzuwirken. <strong>Die</strong> Mitgliedstaaten<br />

sollten den Zugang und das Bewusstsein für menschenrechtsorientierte,<br />

auf Gesundheit ausgerichtete Drogenabhängigkeitstherapie<br />

und -pflege verbessern, aber vor allem die Stigmatisierung<br />

des Drogenkonsums reduzieren.<br />

Letztes Jahr haben wir die UNODC aufgerufen, ein Handbuch<br />

für die Mitgliedstaaten zu entwickeln, wie Jugendliche<br />

positiv in die Drogenprävention einbezogen werden können.<br />

<strong>Die</strong>ses Jahr fordern wir die UNODC dringend auf, die Umsetzung<br />

dieses Handbuches zu unterstützen. Darüber hinaus<br />

schlagen wir vor, die Kluft zwischen politischen Entscheidungsträgern<br />

und Jugendlichen zu schließen, indem ein regelmäßiges<br />

Austauschforum geschaffen wird.<br />

Vielleicht sind unsere Forderungen zu ehrgeizig, vielleicht<br />

sind sie noch nicht gut ausgeprägt. Aber wir sind bereit und<br />

wir müssen zusammenarbeiten, um den Missbrauch von Drogen<br />

zu reduzieren, den wir täglich unter Gleichaltrigen und<br />

in unseren Gemeinschaften beobachten. Es ist wichtig, die<br />

Jugend in die Prävention von Substanzkonsum einzubinden<br />

und die Situation durch unsere Augen zu betrachten. <strong>Die</strong>s ist<br />

ein Beweis für unser Vertrauen in Sie als politische Entscheidungsträger<br />

und Vorbilder. Zusammen haben wir die Fähigkeit,<br />

Leben zu retten, die jeden einzelnen Tag verloren gehen.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 23


MALTESERWELTWEIT<br />

WIE EIN FLÜCHTLING ANDEREN<br />

FLÜCHTLINGEN EINE STIMME GIBT<br />

„Memories Scattered by War“, auf Deutsch: „Vom Krieg zerbrochene Erinnerungen“ ist der Titel des Buches, das unsere<br />

Mitarbeiterin und Psychologin Batoul Abras im vergangenen Jahr veröffentlicht hat. Zehn Menschen, die aus Syrien in die<br />

Türkei geflohen sind, erzählen unserer <strong>Malteser</strong> International-Mitarbeiterin, was sie während des Krieges erlebt haben.<br />

„Eines Tages, als sich die Bombardierungen verstärkten,<br />

saßen mein Mann Ahmed und ich im Wohnzimmer.<br />

Unsere zehnjährige Tochter Shams machte gerade ihre<br />

Hausaufgaben in ihrem Zimmer. Unsere Angst wuchs<br />

und Ahmed beschloss, einen Weg zu finden, wie wir aus<br />

Aleppo fliehen können. Er ging zu unserem Nachbarn,<br />

um ihn nach einem Ausweg zu fragen, und ich ging in<br />

Shams’ Zimmer. Ich packte ihre Kleidung, ihre Bücher<br />

und Notizbücher ein, ohne die sie auf keinen Fall gehen<br />

wollte. Ich ging in mein Zimmer, um mir und Ahmed<br />

etwas Kleidung zu holen, als ich plötzlich ein lautes Geräusch<br />

hörte und Rauch den ganzen Raum füllte, sodass<br />

ich nichts sehen konnte. Ich schrie ,Shams, Shams!‘,<br />

aber sie antwortete nicht.“<br />

Krieg, Tod und Gewalt: Wie soll eine Familie<br />

damit zurechtkommen?<br />

Erst Stunden später konnte die Tochter von Susan und<br />

Ahmed aus den Trümmern geborgen werden. Doch da<br />

kam bereits jede Hilfe zu spät. Jahre später berichtet<br />

Susan der Psychologin Batoul Abras von diesem traumatischen<br />

Nachmittag. „Es sind Geschichten wie diese, die<br />

mich dazu bewogen haben, ein Buch über die schrecklichen<br />

Auswirkungen der Gewalt während des Krieges<br />

in Syrien zu schreiben. <strong>Die</strong> Geschichte der zehnjährigen<br />

Von Katharina Kiecol<br />

Shams, die während eines Bombenangriffs in Aleppo<br />

ums Leben kam, hat mich dabei am meisten berührt.<br />

Zehn Jahre lang hatten ihre Eltern vergeblich versucht,<br />

ein Kind zu bekommen. Schließlich wurde wie durch ein<br />

Wunder ihre Tochter geboren. Nachdem Shams ums Leben<br />

gekommen war, verlor ihre Mutter jeden Lebenswillen. Als<br />

ich sie kennenlernte, sprach sie kein Wort. Anfangs saß<br />

sie schweigend in den Gruppensitzungen und nahm kaum<br />

Anteil an dem, was um sie herum geschah. Doch ich hatte<br />

Geduld. Nachdem sie Vertrauen zu mir gefasst und zugehört<br />

hatte, wie die anderen Frauen von ihren Erlebnissen<br />

berichteten, fing auch sie an, sich mir anzuvertrauen. Als<br />

ich ihre Geschichte Jahre später aufschrieb, weinte ich die<br />

ganze Zeit. Es hat mich sehr berührt“, erzählt Batoul.<br />

Während Batoul Abras in Aleppo noch Psychologie studierte,<br />

herrschte bereits Krieg in Syrien, und die Sicherheitslage<br />

verschärfte sich von Monat zu Monat. Im Jahr<br />

2012 begann sie im Anschluss an ihr Studium ein Praktikum<br />

und kümmerte sich in einem Heim um Kinder,<br />

deren Eltern im Gefängnis waren. Doch die Situation in<br />

Aleppo spitzte sich zu, die Bombenangriffe wurden immer<br />

häufiger, und so floh Batoul im Jahr 2013 mit ihren<br />

Eltern in die Türkei.<br />

24<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

Zuflucht fand sie in der türkischen Grenzstadt Kilis.<br />

Hier half sie anderen Flüchtlingen aus ihrer Heimat dabei,<br />

ihre oft traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.<br />

Als Psychologin leitete sie von 2013 bis 2016 ein fünfköpfiges<br />

Team für psychosoziale Betreuung.<br />

Respektvolle Gespräche und ihr Schreibtalent<br />

halfen Batoul, auch ihr eigenes Leid zu verarbeiten<br />

<strong>Die</strong> Unbarmherzigkeit des Krieges, die jeden Bereich<br />

der syrischen Gesellschaft durchdrang, spiegelt sich<br />

in den Geschichten der Patienten wider, die Batoul in<br />

ihrem Buch erzählt. „<strong>Die</strong> größte Herausforderung beim<br />

Schreiben dieses Buches war es, eine Auswahl der Geschichten<br />

zu treffen. So viele Berichte meiner Patienten<br />

hatten mich berührt. Ich versuchte dann, ganz unterschiedliche<br />

Patienten zu Wort kommen zu lassen, um<br />

die Grausamkeiten in ihrer gesamten Bandbreite aufzuzeigen“,<br />

sagt Batoul. In den drei Jahren, in denen sie<br />

Geflüchtete psychosozial betreute, kamen hunderte Patienten<br />

zu ihr, manchmal 30 an einem Tag.<br />

Respekt und ein offenes Ohr – beides sehr selten inmitten<br />

eines Kriegs – sind wesentlich für Batouls Arbeit<br />

und maßgeblich dafür, dass ihr die Geflüchteten ihre<br />

Leidensgeschichten erzählten. Auch darum sind die Erfahrungsberichte<br />

in ihrem Buch so persönlich und eindringlich.<br />

„Wenn ich einem Patienten zum ersten Mal begegne,<br />

versuche ich zunächst, eine ruhige und entspannte Atmosphäre<br />

zu schaffen, indem ich mit ihm über ganz<br />

allgemeine Themen spreche, beispielsweise über seine<br />

Lieblingsthemen oder seine Lieblingsbeschäftigungen.<br />

Falls der Patient verwundet ist, versuche ich, den Grund<br />

für die Verletzung in Erfahrung zu bringen. Ganz besonders<br />

wichtig ist es, dem Patienten aufmerksam zuzuhören,<br />

auf alles zu achten, was er sagt, und ihm Respekt<br />

und Wertschätzung entgegenzubringen.“ So entstand<br />

ein eindrückliches Bild der Auswirkungen des Krieges<br />

auf die Überlebenden. Zugleich zeigen die Berichte, wie<br />

gut es ihr gelingt, Vertrauen zu den Menschen aufzubauen.<br />

Viele Flüchtlinge haben auf Grund ihrer Traumata<br />

Schwierigkeiten, sich in eine Gemeinschaft zu integrieren.<br />

In Kilis helfen die <strong>Malteser</strong> vor allem Frauen dabei,<br />

sich in die türkische Gesellschaft zu integrieren und für<br />

den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Zunächst bekommen<br />

sie von unseren Mitarbeitern psychosoziale Unterstützung,<br />

um ihre mentale Stabilität zurückzugewinnen.<br />

Auch Kindern bieten wir individuelle Therapien und<br />

Gruppensitzungen an, um ihre traumatischen Erlebnisse<br />

zu verarbeiten. In einem weiteren Schritt erlernen<br />

die syrischen Frauen die türkische Sprache, können an<br />

Handarbeits- und Kochkursen teilnehmen, führen Gespräche<br />

mit Arbeitsvermittlern und lernen schließlich<br />

auch noch Englisch.<br />

Seit drei Jahren arbeitet Batoul Abras nun nicht mehr<br />

direkt mit Patienten zusammen, sondern unterstützt<br />

uns bei der administrativen Arbeit. Doch die Erfahrungsberichte<br />

ihrer Patienten aus der Zeit, als sie noch<br />

direkt mit den Patienten arbeitete, haben sie bis heute<br />

nicht losgelassen. „Das Aufschreiben dieser zehn Lebenserfahrungen<br />

meiner Patienten hat mir sehr dabei<br />

geholfen, meine eigene Flucht und auch die schrecklichen<br />

Berichte dieser Menschen besser zu verarbeiten.<br />

Ich wollte nicht allein diejenige sein, die all diese furchtbaren<br />

Berichte zu hören bekommt. <strong>Die</strong> ganze Welt soll<br />

von diesem unermesslichen Leid erfahren“, sagt sie.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 25


MALTESERÖSTERREICH<br />

DER GLAUBE LEBT<br />

Auch heuer machten sich die MALTESER am ersten Wochenende im Mai auf den Weg zur traditionellen MALTESER<br />

Wallfahrt nach Lourdes. Rund 7.400 Menschen, davon etwa 1.300 zu betreuende Pilger, nahmen an der Wallfahrt teil.<br />

Aus Österreich reiste eine Gruppe von 250 Pilgern, Betreuten und Gästen nach Lourdes.<br />

Von Katharina Stögner<br />

<strong>Die</strong>ses Jahr wurde des 175. Geburtstages der Hl. Bernadette<br />

sowie des 140. Jahrestages ihres Todes gedacht.<br />

Seitdem der Hl. Bernadette Soubirous an der Grotte von<br />

Massabielle die Mutter Gottes erschienen ist, hat sich<br />

Lourdes zu einem der wichtigsten Marienwallfahrtsorte<br />

der Welt entwickelt. Bis zu sechs Millionen Menschen<br />

– darunter auch die <strong>Malteser</strong> – pilgern jedes Jahr nach<br />

Lourdes, um Gemeinschaft, Stärkung und Heilung zu erfahren.<br />

<strong>Malteser</strong> aus 45 Ländern<br />

Unter der Leitung des Großmeisters Fra’ Giacomo Dalla<br />

Torre del Tempio di Sanguinetto nahmen Mitglieder,<br />

Freiwillige und Gäste des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

aus 45 Ländern und von allen fünf Kontinenten teil.<br />

Auch die zehn neu gewählten Mitglieder des Souveränen<br />

Rates (siehe dazu Seite 54) pilgerten mit und begleiteten<br />

den Großmeister bei den zahlreichen Veranstaltungen –<br />

von der Eucharistischen Prozession mit den Kranken im<br />

Heiligtum bis zum Pontifikalamt in der Basilika St. Pius<br />

X., die der Erzbischof von New York, Kardinal Timothy<br />

Dolan, zelebrierte. Gemeinsam mit den Pilgern betete<br />

der Großmeister auch das Angelus-Gebet in der Grotte<br />

von Massabielle und nahm an der Begegnung von Bischof<br />

Jean Laffitte mit den Kaplänen und an der Marienprozession<br />

mit Fackeln teil. All das wurde durch zahlreiche<br />

Treffen mit Mitgliedern, Freiwilligen und Kranken bereichert.<br />

Jedem schüttelte der Großmeister die Hand oder<br />

ermutigte ihn.<br />

In seiner Rede dankte Großmeister Fra’ Giacomo Dalla<br />

Torre del Tempio di Sanguinetto den Pilgern für ihre Teilnahme,<br />

ihre Hingabe und ihren Glauben: „Liebe Pilger,<br />

lasst uns gemeinsam voranschreiten, bereichert durch den<br />

Segen, den wir an diesem heiligen Marienwallfahrtsort<br />

empfangen haben, mit neuer Energie, Hoffnung und Mut,<br />

um uns den Herausforderungen der Zukunft zu stellen.“<br />

„Ich bin dem Herrn begegnet“<br />

Beeindruckt von diesen Worten zeigte sich auch der mitreisende<br />

Kaplan Kenneth Ttyaaba, ein aus Uganda stammender<br />

Geistlicher. Als Seelsorger betreut er aktuell<br />

mehrere Pfarren in Oberösterreich – unter anderem die<br />

Patronatskirche des <strong>Malteser</strong> Ordensmitgliedes Stanislaus<br />

Czernin-Kinsky in Sandl. Nachstehend der ganz persönliche<br />

Wallfahrtsbericht von Kaplan Ttyaaba aus Lourdes:<br />

26<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


In Lourdes begleiten und pflegen die weltweit tätigen<br />

<strong>Malteser</strong> Kranke und Behinderte. Man trifft dort Gruppen<br />

von <strong>Malteser</strong>n aus sehr vielen Ländern. Sie kommen von<br />

überall, aber alle Gruppen haben dasselbe Ziel: Sie wollen<br />

Gott begegnen und die Mutter Gottes spüren. In Lourdes<br />

gibt es viele spirituelle Angebote, Tag und Nacht strömen<br />

die Pilger herbei. Jeder kommt nach Lourdes mit seinem eigenen<br />

Glauben und seinen eigenen Erwartungen, hier Heilung<br />

zu finden. Lourdes ist lebendig.<br />

Lourdes ist auch ein Ort der Heilung. Viele der Pilger sind<br />

krank oder behindert. Sie werden wie selbstverständlich<br />

von den <strong>Malteser</strong>n begleitet. Dabei ist das nicht selbstverständlich.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> sind immer im Einsatz, Kranke und<br />

Behinderte zu den bestehenden spirituellen Angeboten von<br />

Lourdes zu begleiten.<br />

Besonders eindrucksvoll war für mich die Lichterprozession.<br />

Ich habe so etwas noch nie zuvor in der Welt erlebt. Während<br />

der Prozession beteten die Pilger in verschiedenen Sprachen<br />

und sangen unterschiedliche Marienlieder. Ich habe mich gefühlt,<br />

als ob der Himmel herabgekommen wäre.<br />

Bemerkenswert war auch die internationale Heilige Messe<br />

mit rund 200 Priestern und sieben Bischöfen als Abschluss<br />

der Pilgerfahrt. Während des Gottesdienstes hat mich die<br />

Stimmung zu Tränen gerührt, der Chor hat wunderbar gesungen,<br />

es war einfach atemberaubend.<br />

Ich danke den <strong>Malteser</strong>n für das großzügige und schöne<br />

Angebot, nach Lourdes zu pilgern. Ich habe hier wirklich<br />

den Glauben erlebt und war aufrichtig berührt. Ich bin dem<br />

Herrn begegnet.<br />

Kaplan Kenneth Ttyaaba<br />

DANKE!<br />

Wir möchten hier allen Spendern und ehrenamtlichen<br />

<strong>Malteser</strong>n danken, die mit ihrer finanziellen<br />

Unterstützung und ihrer Hilfe vor Ort die<br />

Wallfahrt nach Lourdes ermöglicht und so unwiederbringliche<br />

Erinnerungen geschaffen haben.<br />

Wir freuen uns, wenn Sie nächstes Jahr an der<br />

62. <strong>Malteser</strong> Lourdes-Wallfahrt von 30. April bis<br />

4. Mai 2020 teilnehmen und diese wieder mit Ihrer<br />

Spende unterstützen!<br />

Kontonummer:<br />

AT65 2011 1800 8087 0800, BIC: GIBAATWWXXX<br />

Verwendungszweck: Lourdes Wallfahrt 2020<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 27


MALTESERÖSTERREICH<br />

FRISCHER WIND IM<br />

SCHLOSSHOTEL MAILBERG<br />

Seit Mitte Jänner ist Alexandra Reisinger in Mailberg für den Hotelbetrieb verantwortlich.<br />

Von Katharina Stögner<br />

Mit ihrer Gärtnerlehre, einer fundierten fünfjährigen<br />

Ausbildung an der Höheren Lehranstalt für Tourismus<br />

und einem Diplom als PR-Fachfrau von der Donau-Universität<br />

Krems bringt Alexandra Reisinger die besten<br />

Voraussetzungen für ihre neue Position im Schlosshotel<br />

Mailberg mit.<br />

„Mein Traum war es schon immer, ein eigenes kleines<br />

Café oder Lokal zu betreiben“, so die Managerin. Mailberg<br />

ist zwar nicht klein und auch nicht ihr eigenes Hotel,<br />

aber Alexandra Reisinger möchte es führen wie ihr<br />

eigenes: mit viel Engagement und Liebe. „Das schönste<br />

Kompliment ist doch, wenn sich der Gast bei uns wohl<br />

fühlt, sich gern an die Zeit im Schlosshotel erinnert und<br />

wiederkommt“, so die neue Hotelchefin.<br />

Wechselvolle Geschichte, märchenhafte Umgebung<br />

Mailberg ist jederzeit einen Aufenthalt wert. Das<br />

Schloss wurde bereits im Jahr 1055 urkundlich erwähnt.<br />

Seit 1146 gehört Mailberg dem Souveränen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und ist damit der älteste Besitz<br />

des Ordens weltweit. Rundherum bilden safthügelige<br />

Weinberge eine traumhafte Kulisse, die das Herz jedes<br />

Weinkenners höher schlagen lässt. Wunderschöne Kellergassen<br />

laden zum Verweilen ein. Ob eine kleine Pause<br />

während einer Radtour oder ein ausladendes, köstliches<br />

Picknick, das liebevoll vom Team des Schlosshotels zusammengestellt<br />

wird – das Angebot lässt keine kulinarischen<br />

Wünsche offen.<br />

Gebacken wird übrigens von Hotelchefin Alexandra<br />

Reisinger selbst. Der Kuchen zum Frühstück oder am<br />

Nachmittag zum Kaffee schmeckt nach „zu Hause“. Das<br />

Repertoire reicht von der Topfentorte über den Apfelkuchen<br />

bis hin zu Alexandra Reisingers berühmtem<br />

„Gâteau au chocolat“, der zart am Gaumen schmilzt.<br />

„Mir ist wichtig, dass die Produkte, die wir anbieten, gut<br />

schmecken und dass größtenteils regionale und österreichischen<br />

Zutaten verarbeitet werden“, so die vielseitige<br />

Managerin.<br />

„Mein Team und ich freuen<br />

uns, Sie als Gast bei uns willkommen<br />

zu heißen!“<br />

Alexandra Reisinger,<br />

Management Schlosshotel<br />

Mailberg<br />

Frische Energie tanken in Mailberg<br />

Ob Tagesbesuch oder Aufenthalt mit Übernachtung – ein<br />

Besuch im Schlosshotel Mailberg bringt wunderbare Erholung<br />

und Entspannung. Sie können gern auch einfach<br />

nur zum Frühstück vorbeikommen. Gegen Voranmeldung<br />

unter reservierung@schlosshotel-mailberg.at<br />

oder +43 2943 30301 reservieren wir Ihren Tisch.<br />

Infos zu den verschiedenen Packages finden Sie unter<br />

www.schlosshotel-mailberg.at<br />

28<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

IN ZWEI TAGEN UM DIE WELT<br />

Alle großen Sehenswürdigkeiten dieser Erde auf einem Platz: Das gibt es nur in Minimundus. Dorthin verschlug es den<br />

MALTESER Sonderdienst am Palmwochenende mit einer Gruppe von Betreuten.<br />

Von Clara Male<br />

Während andere so kurz vor Ostern noch Skifahren<br />

waren, haben wir uns auf eine kleine Weltreise nach<br />

Klagenfurt begeben. Am Palmsamstag brachte uns das<br />

Flugzeug in Minimundus vorbei am Taj Mahal, weiter<br />

Richtung Südostasien, schnell nach New York und auf<br />

die höchsten Berge dieser Welt. Ein kurzer erfolgreicher<br />

Stopp in der Stadt der Liebe, in Paris, durfte natürlich<br />

auch nicht fehlen. Und das alles ohne Jetlag!<br />

Vom klischeehaften Aprilwetter nicht abgehalten, setzten<br />

wir unsere Reise am Palmsonntag im „Abenteuer<br />

Affenberg“ nahe der Burg Landskron fort. In dem Tierpark<br />

leben auf einer Fläche von vier Hektar rund 160<br />

aus Japan angesiedelte Makaken in freier Wildbahn.<br />

Einige Mitglieder der großen Affenfamilie durften wir<br />

kennenlernen. Darunter waren zwei Babys – gerade einmal<br />

eine Woche alt, ein besonders gewiefter Affe, der in<br />

einem Geschicklichkeitsspiel rasend schnell Äpfel einsammeln<br />

konnte, und ein kleiner Makake mit ziemlich<br />

diebischen Eigenschaften. Inspiriert von dieser schönen<br />

Reise freuen wir uns jetzt schon auf die nächste spannende<br />

Expedition!<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 29


MALTESERÖSTERREICH<br />

MÄNNER IN DIE PFLEGE –<br />

MÄNNER PFLEGEN ANDERS!<br />

<strong>Die</strong> Zahl pflegebedürftiger Menschen steigt stetig. Bleibt die Pflege reine Frauensache, droht bald der Kollaps des Systems.<br />

Was fehlt, sind männliche Vorbilder, die anderen Männern die Angst vor dieser Berufswahl nehmen.<br />

Von Susanne Wick<br />

Um zu zeigen, dass Männer für diesen Beruf höchst qualifiziert<br />

und geeignet sind, habe ich unseren – derzeit einzigen<br />

– Case und Care Manager Robert Heindl einen Tag lang<br />

in Oberösterreich zu seinen Klienten begleitet.<br />

Unser erster Besuch führte uns zu bei einem Ehepaar.<br />

Der Mann benötigt nach einer schweren Erkrankung<br />

palliative 24-Stunden-Pflege und -Betreuung. Pfleger<br />

Istvan kümmert sich sehr professionell und mit größter<br />

Fürsorge um seinen Klienten. <strong>Die</strong> Ehefrau des Kranken<br />

sprach mit hoher Anerkennung und großer Dankbarkeit<br />

über „ihren Istvan“, ohne den es nicht möglich wäre,<br />

ihren Mann zu Hause zu betreuen.<br />

Als nächstes durfte ich zwei Damen kennenlernen, die<br />

in einem gemeinsamen Haushalt leben und von zwei<br />

Pflegerinnen unterstützt werden. Im Gespräch erfuhr<br />

ich, dass die beiden gerade von der <strong>Malteser</strong>-Wallfahrt<br />

aus Lourdes zurückgekehrt waren, von der sie in höchsten<br />

Tönen schwärmten. Abgesehen von der großartigen<br />

Organisation der Wallfahrt unterstrichen beide, dass im<br />

Vergleich zu früher auffällig viele männliche, ehrenamtliche<br />

Betreuer die Wallfahrt begleitet hätten. Auch mit<br />

der Betreuung durch ihren Case Manager Robert Heindl<br />

seien sie ausgesprochen zufrieden.<br />

Berufswahl als Wink des Schicksals<br />

Am Weg zu Robert Heindls nächster Klientin hatten<br />

wir Zeit, über seine Berufswahl zu sprechen. Ursprünglich<br />

hatte er eine vierjährige Kochlehre abgeschlossen<br />

und arbeitete nebenbei ehrenamtlich für die Rettung in<br />

Linz. So kam er in regelmäßigen Kontakt mit dem dortigen<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz,<br />

wo er schließlich als Stationsgehilfe tätig wurde.<br />

<strong>Die</strong> damalige Stationsschwester, Schwester Ermelinde,<br />

schlug ihm vor, die Aufnahmeprüfung für das Diplom<br />

des Gesundheits- und Krankenpflegers zu machen, was<br />

Robert Heindl zunächst kategorisch ablehnte. Doch<br />

Schwester Ermelinde meldete ihn heimlich für die Prüfung<br />

an und stellte ihn vor vollendete Tatsachen.<br />

Nach Ausbildung und bestandenen Prüfungen begann<br />

Robert Heindls Karriere als diplomierter Gesundheitsund<br />

Krankenpfleger. <strong>Die</strong> letzten 23 Jahre arbeitete er<br />

sowohl im stationären Bereich als auch in der mobilen<br />

30<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

Hauskrankenpflege und in einem medizinischen Labor. Seit<br />

fünf Jahren ist er nun bei <strong>Malteser</strong> Care beschäftigt. Zusätzlich<br />

hat Robert Heindl noch eine Ausbildung als Kontinenzund<br />

Stomaberater absolviert und arbeitet ehrenamtlich für<br />

die Aidshilfe in Linz.<br />

BESONDERER<br />

BESUCH IM HILDE<br />

UMDASCH HAUS<br />

Wenn „die Jungen den Jungen“ helfen, dann steckt<br />

zum Beispiel der Leo Club Mostviertel, die Jugendorganisation<br />

des Lions Clubs für die 18- bis 30-Jährigen,<br />

dahinter.<br />

Von Katharina Stögner<br />

Neuer Pflegestil<br />

Für Robert Heindl ist sein Beruf, wie er selbst sagt, Berufung.<br />

Das spürt und sieht man auch. Er macht seine Arbeit mit hoher<br />

fachlicher Kompetenz und strahlt auch in schwierigen und<br />

stressigen Situationen Professionalität, Ruhe, Vertrauen und<br />

Humor aus. Seine Klienten fühlen sich von ihm unterstützt und<br />

umsorgt, seine Kolleginnen sowie die Pflegerinnen und Pfleger<br />

schätzen die Zusammenarbeit mit ihm sehr.<br />

Nach einer weiteren Pflegevisite bei einer Klientin, einem Betreuerinnenwechsel<br />

und der Neuaufnahme eines Klienten fuhren<br />

wir noch zu den Meldestellen der Bezirksämter, um die Anbzw.<br />

Ummeldungen der Personenbetreuerinnen vorzunehmen.<br />

Hier endete für mich die Tour, doch für Robert war der Arbeitstag<br />

noch lange nicht vorbei. Zu Hause mussten noch Rückrufe<br />

getätigt werden, Informationen dokumentiert und die Abläufe<br />

für den nächsten Tag geplant und vorbereitet werden.<br />

Seit meiner Tour mit Robert bin ich mehr denn je davon<br />

überzeugt, dass Pflege nicht „unmännlich“ ist. Ganz im Gegenteil:<br />

Männliche Pfleger können zu einer sehr positiven<br />

und notwendigen Balance im Gesundheitsbereich beitragen.<br />

Es benötigt nur – wie so oft – mehr Akzeptanz und ein<br />

Umdenken der Gesellschaft.<br />

Der Leo Club Mostviertel war kürzlich zu Besuch<br />

bei den Kindern der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe im Hilde<br />

Umdasch Haus. Getreu ihrem Motto „Reserve –<br />

persönlich, rasch und unbürokratisch“ helfen die<br />

„Leos“ in Form von Gutscheinen, Produkten oder<br />

Rechnungen, die sie selbst bezahlen. So haben<br />

die jungen Lions Club-Mitglieder für das Hilde<br />

Umdasch Haus einen Computer mit Augensteuerung<br />

angeschafft und gespendet. <strong>Die</strong> Anwendung<br />

dieses Computers wurde ihnen von Anna, einer<br />

Bewohnerin des Hilde Umdasch Hauses, stolz demonstriert.<br />

Ein großes Danke für diese tolle Bereicherung<br />

an Daniela, Alexander, Julia, Raphael, Pia<br />

und Simon! <strong>Die</strong> Kinder im Hilde Umdasch Haus<br />

dürfen sich übrigens noch über zwei weitere großartige<br />

Geschenke der Leos freuen: Es sind bunte,<br />

kreative Tonie-Boxen, die ab sofort die Tagesgestaltung<br />

im Hilde Umdasch Haus mit Geschichten<br />

und Liedern untermalen und lustiger machen.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 31


XXXXX<br />

FÜR DEN ERNSTFALL ÜBEN<br />

Unter diesem Motto stand ein gemeinsames Trainingswochenende der MALTESER mit der freiwilligen Feuerwehr in Mautern.<br />

Von Valentin Khuen, Bernhardt Pauger und Georg Pirker<br />

Bei schönstem Wetter startete heuer das Spiritualwochenende<br />

der Grazer und Salzburger Ausbildungsgruppen<br />

in Mautern. Samstag Vormittag hielt Pater Clemens<br />

Grill einen Vortrag über die wichtigsten Aspekte des katholischen<br />

Glaubens. Im Garten des Pfarrhofs setzten wir<br />

uns mit dem <strong>Malteser</strong> Ordensgebet, dem Vater Unser, der<br />

Bedeutung des alltäglichen Betens und wichtigen Teilen<br />

der heiligen Messe, der Eucharistie und den Sakramenten,<br />

auseinander. Nach dem Mittagessen unternahmen<br />

wir eine kleine Wanderung auf den nahe gelegenen Franziskaner-Kalvarienberg.<br />

Im Anschluss daran startete eine eineinhalbtägige<br />

Übungssimulation eines Rettungsbetriebes für die Aus-<br />

bildungsgruppen und die teilnehmenden Rettungssanitäter<br />

der Bereiche Salzburg und Steiermark. Dabei<br />

wurden eine San-Hist (Sanitätshilfsstelle) eingerichtet<br />

und typische Einsatzszenarien für RTW-Besatzungen<br />

in einer Stadt der Größe von Graz simuliert. Es galt von<br />

Herz-Kreislaufstill-Stand über Unfälle bei der Gartenarbeit<br />

oder den Absturz beim Freizeitklettern bis zu Ertrinkungsunfällen,<br />

diverse Szenarien abzuarbeiten. Zur<br />

Erholung gab es danach einen gemütlichen Grillabend<br />

mit Lagerfeuer im Pfarrhof.<br />

Am nächsten Tag ging der Übungsbetrieb weiter und<br />

gipfelte unter Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Mautern in drei parallelen Großschadensszenarien: ei-<br />

32<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

TIROL<br />

BEREICHÜBUNG<br />

Weil Sicherheit zählt, wir uns zu professioneller Hilfe verpflichtet<br />

sehen und unsere Mitglieder eingehend auf ihre Aufgaben<br />

vorbereiten wollen, bieten wir regelmäßig Ausbildungs- und<br />

Fortbildungseinheiten an.<br />

nem Autounfall mit vier Schwerverletzten sowie<br />

einem verletzten Fußgänger im schwierigen<br />

Gelände, der Bergung von Personen, auf die bei<br />

einem Forstunfall ein Baum gefallen war, sowie<br />

der Bergung von verschütteten Kindern infolge<br />

des Einsturzes eines Schulraumes. <strong>Die</strong> Ziele<br />

der Übung waren neben dem Erfahrungsgewinn<br />

die richtige Einschätzung mehrerer Szenarien,<br />

der Abtransport von Verletzten nach richtiger<br />

Priorität sowie eine effiziente Koordination der<br />

Einsatzkräfte untereinander und auch mit der<br />

Leitstelle.<br />

Den Abschluss bildete ein gemeinsames Mittagessen<br />

der teilnehmenden <strong>Malteser</strong> und der Freiwilligen<br />

Feuerwehr Mautern.<br />

Herzlichen Dank an alle Beteiligten für dieses<br />

gelungene Übungswochenende!<br />

Im April war es wieder so weit, zahlreiche <strong>Malteser</strong> fanden sich in<br />

der Innsbrucker Zentrale ein. Angeboten wurden verschiedenste<br />

Fortbildungen für <strong>Die</strong>nste im Sozial- und Sanitätsbereich.<br />

Eines der Highlights war ein Diabetesfortbildungszyklus, angeleitet<br />

von einer <strong>Malteser</strong>in aus dem Bereich Tirol, die hauptberuflich<br />

als Diplomkrankenschwester tätig ist. Das Thema<br />

wird immer wichtiger, denn die Zahl der Menschen, die vom<br />

Typ-2-Diabetes betroffen sind, steigt stetig.<br />

Auch das koordinierte und rasche Auf- und Abbauen der Zelte,<br />

eine Fertigkeit, die sowohl bei Ambulanzen als auch bei Katastropheneinsätzen<br />

relevant ist, war eine praktische Basisübung,<br />

die zudem viel Spaß gemacht hat.<br />

Das Programm war sehr vielseitig, und die Zeit ist im Nu vergangen.<br />

Vielen Dank an alle Referenten für die Vorbereitungen<br />

und die sehr gelungene und hochprofessionelle Durchführung!<br />

Danke allen Teilnehmern für das Interesse und das Engagement,<br />

um weiterhin bestmöglich zu helfen. Dort, wo Not ist.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 33


TIROL<br />

MUTTERTAG<br />

Alljährlicher Mai- bzw. Muttertagsausflug: Hl. Messe in St. Leonhard bei Kundl mit anschließendem Picknick. Aufgrund<br />

der Unterstützung der Mesner-Familie sowie des benachbarten Flüchtlingsheims, das uns mit arabischem Brot und Tee<br />

beschenkte, konnten wir einen wunderschönen Tag gestalten. Herzlichen Dank!<br />

STEIERMARK<br />

OSTERMARKT<br />

Sonntagsausflug nach Fürstenfeld zum Ostermarkt und auf die Pfeilburg in Fürstenfeld.<br />

STEIERMARK<br />

KÄLTETELEFON<br />

<strong>Malteser</strong> am Kältetelefon der Caritas – im Kampf gegen Heimatlosigkeit, Gleichgültigkeit, Lieblosigkeit und Verlassenheit:<br />

Das Kältetelefon ist ein Projekt, das an die Zivilcourage appelliert. Im Zeitalter von Smartphones und ständiger Erreichbarkeit<br />

ist es kein Problem, jemandem direkt und in kurzer Zeit zu helfen und ihn – wortwörtlich – Wärme spüren zu lassen.<br />

34<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


STEIERMARK<br />

BALL DER VIELFALT<br />

Ball der Vielfalt: Als deklarierte Fans dieser Veranstaltung haben sich auch dieses Jahr wieder tanzfreudige <strong>Malteser</strong> und<br />

Betreute in den Kammersälen eingefunden, um einen Abend lang Unbeschwertheit und Lebensfreude pur zu genießen.<br />

Besonders beeindruckend und berührend war die Polonaise mit zahlreichen Rollstuhl-Tänzern und -Tänzerinnen.<br />

STEIERMARK<br />

CAFÉ MALTA<br />

Bald zwanzig Jahre Café Malta in Graz, ein zweiwöchentlicher Fixpunkt, zu dem sich <strong>Malteser</strong> mit ihren Betreuten treffen.<br />

3.<br />

KINDERHILFELAUF<br />

AMSTETTEN<br />

29. September <strong>2019</strong><br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 35


XXXXX<br />

BURGENLAND<br />

TIERGARTEN<br />

Ausflug in den Tiergarten Schönbrunn mit den Bewohnern des Hauses Malta. Ein wunderbarer und sonniger Tag mit zahlreichen<br />

Programmpunkten. Dafür ein herzliches Dankeschön an Sonja Katzberger und Andrea Venus, die beiden Betreuerinnen<br />

im Haus Malta, sowie an die vier Kandidaten unserer diesjährigen Ausbildungsgruppe, die tatkräftig unterstützten.<br />

STEIERMARK<br />

PALMSONNTAG<br />

Grazer traditionelles Palmbuschen-Binden in Vorbereitung auf den Palmsonntag.<br />

SALZBURG<br />

STRASA<br />

Straßensammlung Salzburg <strong>2019</strong>, auch heuer wie gewohnt am Palmwochenende in der Salzburger Innenstadt.<br />

36<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


TIROL<br />

SISTER ACT<br />

XXXX<br />

Ein sehr unterhaltsamer und abwechslungsreicher Theaternachmittag. „Sister Act“, vom Verein „Theater.Rum“ aufgeführt,<br />

begeisterte Betreute und <strong>Malteser</strong> gleichermaßen, durch die gelungene Inszenierung, das kreative Bühnenbild,<br />

die Kostüme und die humorvollen Texte.<br />

SALZBURG<br />

SPIELE<br />

In Salzburg traf sich eine Gruppe von Betreuten, <strong>Malteser</strong>n und Malteens zu einem gemeinsamen Spielenachmittag.<br />

SALZBURG<br />

KONZERT<br />

Ein wunderschöner Konzertbesuch gemeinsam mit unseren Betreuten und einem anschließenden gemütlichen Ausklang.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 37


XXXXX<br />

TIROL<br />

STRASA<br />

Ein herzliches Vergelt’s Gott für die Spenden im Zuge der Straßensammlung in Innsbruck. Ihre Spende hilft uns, dort<br />

zu helfen, wo Not ist.<br />

TIROL<br />

MULLERSCHAUG’N<br />

Traditionell wird in Innsbruck und Umgebung jedes Jahr ein großer Faschingsumzug veranstaltet, immer in einem anderen<br />

MARTHA-Dorf. MARTHA steht für Mühlau, Arzl, Rum, Thaur, Absam. Mullergruppen und Faschingswägen ziehen<br />

durch das Dorf.<br />

TIROL<br />

EXERZITIEN<br />

Exerzitien der Delegation Tirol im Bildungshaus<br />

St. Michael der Diözese Innsbruck.<br />

BURGENLAND<br />

WIENER ZEITUNG<br />

Besuch der Wiener <strong>Zeitung</strong>, die 1703 als Wienerisches Diarium<br />

gegründet wurde und somit die älteste noch erscheinende<br />

Tageszeitung der Welt ist.<br />

38<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

TIROL<br />

OSTERGRÄBER<br />

Seit rund zehn Jahren gehen die <strong>Malteser</strong> im Bereich Tirol gemeinsam mit Betreuten am Karsamstag „Ostergräberschauen“:<br />

Ein Ausflug, der ganz dem Gedankengut der <strong>Malteser</strong> entspricht, verbindet er doch Religion, Kultur und Gemeinschaft.<br />

SALZBURG<br />

BRUCKFAHRDIENST<br />

Der <strong>Malteser</strong> Bruckfahrdienst bringt Kinder regelmäßig vom Caritas-Heim St. Anton in Bruck an der Glocknerstraße<br />

nach Salzburg, nach Hause zu ihren Familien, und wieder zurück in die Wochenbetreuung.<br />

TIROL<br />

CONQUER THE ALPS<br />

Gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe Tirol standen die <strong>Malteser</strong> Tirol drei Tage im Einsatz bei der sanitätstechnischen<br />

Versorgung der Konzertbesucher von Paul Kalkbrenner, Samy Deluxe uvm.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 39


XXXXX<br />

WIEN<br />

KREUZWEG<br />

Barrierefreier Kreuzweg im Stift Heiligenkreuz mit Abt Maximilian Heim und einer anschließenden gemeinsamen Jause.<br />

WIEN<br />

FEST DER HELFER<br />

20. Fest der Helfer im Wiener Rathaus mit Bürgermeister Dr. Michael Ludwig und Stadtrat Peter Hanke, Präsident der<br />

„Helfer Wiens“. Sie ehrten besonders verdienstvolle Mitarbeiter von freiwilligen und beruflichen Hilfs- und Einsatzorganisationen.<br />

Seitens der <strong>Malteser</strong> wurde Anna Seyrl für ihren Einsatz und ihr Engagement ausgezeichnet.<br />

WIEN<br />

THERAPIEREITEN<br />

Ein Nachmittag mit Pferden, Fröschen und sehr viel Spaß – Therapiereiten in der Nähe von Stockerau und ein Bilderbuchgarten<br />

mit Hunden, Hühnern, Katzen und vor allem einem Teich voll mit Fröschen.<br />

40<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

WIEN<br />

WALDBRAND-<br />

ÜBUNG<br />

Bei einer Waldbrandübung am Wiener Cobenzl wurden Verletzte durch das Bundesheer ausgeflogen. Berufsrettung<br />

Wien, Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs, Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich, <strong>Malteser</strong>, Wiener Rotes Kreuz und<br />

die Akutbetreuung Wien übernahmen die Patienten und versorgten sie nach der Triage.<br />

WIEN<br />

HAUS DES MEERES<br />

Zwei Highlights unseres Ausflugs in das Haus des Meeres waren die Fütterung der Haifische und das Tropenhaus mit<br />

seiner Fülle an Vögeln und Affen.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 41


XXXXX<br />

WIEN<br />

WAGENBURG<br />

Eine besondere Führung mit Direktorin Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner durch die Kaiserliche Wagenburg, in der wir die<br />

Fuhrwerke der Habsburger, von Barock bis zur Neuzeit, von 2 PS bis 240 PS, von 16 km/h bis 340 km/h, bestaunen konnten.<br />

WIEN<br />

VISITING DAY<br />

„Visiting Day“ am 24. März <strong>2019</strong>: Zahlreiche Betreute wurden besucht und genossen ein jeweils individuell angepasstes<br />

Programm. Es freuen sich schon alle auf einen weiteren „Visiting Day“ im Herbst.<br />

WIEN<br />

MÄRZAUSFLUG<br />

Märzausflug ins Salzkammergut: Von Gmundner Keramik über Pinsdorf, das Schloss Scharnstein, Schloss Orth und die<br />

Kaiservilla in Bad Ischl. Immer wieder eine Reise wert.<br />

42<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

WIEN<br />

SCHIFAHREN<br />

Traditionelle <strong>Malteser</strong>-Skitage in Schladming. Weil „Skifoan is des Leiwaundste“ – eine sportliche Woche mit viel Spaß<br />

und natürlich auch Après-Ski. Vor der Rückfahrt wurde noch eine Runde gekegelt.<br />

WIEN<br />

DIE VIER FÜR WIEN<br />

Einsatz der „Vier für Wien“ am Tag der offenen Tür des Krankenhauses Nord.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 43


XXXXX<br />

DAS GLÜCK DIESER ERDE ...<br />

Seit vielen Jahren ein Fixpunkt in der Karwoche: das Inclusions-Ostercamp im Pferde- und Reiterparadies Gratzi in St. Paul<br />

im Lavanttal, gefolgt von einem Reitnachmittag mit der Familie Brandis bei Stockerau in Niederösterreich.<br />

Von Naomi Kienreich und Ares Vafiadis<br />

„Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“,<br />

besagt ein Sprichwort. Für die Teilnehmer des Reitcamps<br />

in St. Paul und Stockerau im April <strong>2019</strong> könnte<br />

es nicht treffender sein. Regelmäßig finden hier Kinder<br />

mit unterschiedlichen Krankheitsbildern die Möglichkeit,<br />

unvergessliche Stunden mit den Therapiepferden von<br />

Gerda Maischberger am Gratzi-Hof sowie der Voltigiertherapeutin<br />

Claudia Soyka und der Pferdeführerin Elisabeth<br />

Brandis in der Nähe von Stockerau zu verbringen.<br />

„Heilpädagogisches Reiten unterstützt die Entwicklung<br />

des sozial-emotionalen Bereichs, der Motorik, der<br />

sprachlichen Ausdrucksfähigkeit und des Gruppensinns<br />

der Kinder“, so Trainerin Maischberger. <strong>Die</strong> Therapiestunden<br />

beginnen bereits im Stall beim Striegeln,<br />

Putzen und Streicheln der Tiere. Den krönenden Abschluss<br />

bilden einige Runden hoch zu Ross.<br />

44<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

Zeit und Ruhe für ein Lächeln<br />

Mit dabei sind die ehrenamtlichen Helfer der <strong>Malteser</strong>.<br />

„Es ist wichtig, individuell auf jedes Kind einzugehen.<br />

Das braucht Zeit und viel Ruhe. <strong>Die</strong> Ruhe, die von den<br />

Therapiepferden ausgeht, ist da eine große Unterstützung“,<br />

so ein <strong>Malteser</strong>-Helfer.<br />

Neben den Einheiten am Pferd werden beim Inclusions-Camp<br />

am Gratzi-Hof auch abwechslungsreiche<br />

Spiele gespielt. In Stockerau bei der Familie Brandis<br />

können die Kinder den Garten mit Hunden, Hühnern,<br />

Katzen und sogar Fröschen im Teich genießen.<br />

Möglich sind diese besonderen Stunden nur durch das<br />

außergewöhnliche Engagement der Pferdetherapeutinnen,<br />

die ehrenamtliche Unterstützung der <strong>Malteser</strong><br />

und natürlich den finanziellen Beitrag der Spender.<br />

Ein herzliches Vergelt’s Gott! Jede Spende hilft, den<br />

Kindern viel Freude, Gemeinschaft, Glück und therapeutische<br />

Betreuung zu schenken.<br />

Mit Ihrer Spende können wir Kinder wieder<br />

zum Lachen bringen. Bitte unterstützen Sie<br />

unsere Arbeit und unsere Reitcamps durch Ihre<br />

Spende! DANKE!<br />

IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800<br />

BIC: GIBAATWWXXX, Erste Bank<br />

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 45


INTEGRATION DURCH MITREDEN<br />

UND MITGESTALTEN<br />

Der Lehrgang „Empowerment für junge Christen mit Migrationshintergrund – Mitreden und Mitgestalten in Österreich“<br />

wurde von Jan Ledochowski, einem MALTESER Ordensmitglied sowie Präsident der Plattform Christdemokratie, gegründet.<br />

In Kooperation mit den MALTESERN ist auch asylberechtigten Christen die Teilnahme möglich.<br />

Von Jan Ledochowski<br />

Neben der Förderung der Integration steht die gelebte<br />

„Tuitio fidei“, also die Bezeugung des Glaubens, als wesentlicher<br />

Bestandteil der Spiritualität des Souveränen<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens und seiner Hilfswerke im Vordergrund.<br />

Gestartet ist der von Jan Ledochowski gegründete<br />

Lehrgang am 29. März <strong>2019</strong> mit 17 Teilnehmenden aus<br />

den unterschiedlichsten Ländern, teils in Ausbildung, teils<br />

berufstätig, teils asylberechtigt, teils bereits Staatsbürger,<br />

teils in erster, teils in zweiter Generation in Österreich.<br />

Mit dem Lehrgang werden zwei Ziele verfolgt: Erstens<br />

wird den Teilnehmenden aus so unterschiedlichen Ländern<br />

wie Syrien, dem Iran, Ägypten, Ghana, Armenien,<br />

Polen, Litauen, der Slowakei und Rumänien die Chance<br />

gegeben, Vorreiter einer gelungenen Integration in Österreich<br />

zu sein. Zweitens soll auch Österreich von der<br />

Dynamik dieser tief im Christentum und den überlieferten<br />

Traditionen verankerten ersten und zweiten Generation<br />

von christlichen Einwanderern profitieren.<br />

An sieben Wochenenden setzen sich die Teilnehmenden<br />

mit allen wichtigen Feldern der Politik auseinander und<br />

durchlaufen ein Rhetorik-Training. Dabei werden sie<br />

von herausragenden Vortragenden wie Bernhard Bonelli<br />

(Kabinettschef unter Bundeskanzler Sebastian Kurz),<br />

Winfried Pinggera (Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt)<br />

oder Peter Launsky-Tieffenthal (ehem.<br />

Regierungssprecher) unterstützt.<br />

Dazu Grasia Malki, 22, syrisch-orthodoxe Christin,<br />

TU-Studentin und vor elf Jahren mit ihrer Familie aus<br />

Syrien nach Österreich gezogen: „Ich komme aus einer<br />

politisch sehr interessierten Familie. Meinen Eltern war<br />

es immer wichtig, genau zu wissen, was um uns herum<br />

passiert. Daher habe ich in dem Lehrgang die Möglichkeit<br />

gesehen, von christlichen Politikern lernen zu<br />

dürfen. Ich darf mich in diesem tollen Land weiterent-<br />

46<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

wickeln, an mir arbeiten, studieren, meine Zukunft frei<br />

gestalten und vor allem meine Religion ausüben. Daher<br />

ist mein Beitrag, an Österreich das zurückzugeben, was<br />

ich erhalte. Das ist nicht nur freies Denken, sondern auch<br />

mein Engagement für die Kirche und das Christentum.“<br />

„... wenn Ihr die Menschen mögt“<br />

In den bisherigen Kurseinheiten haben sich die Teilnehmenden<br />

mit den Fragen, was Politik ist, welche weltanschaulichen<br />

Grundlagen die Parteien haben und wie das<br />

politische System in Österreich funktioniert, auseinandergesetzt.<br />

Sehr wertvoll war der Ratschlag von Nationalratsabgeordnetem<br />

Karl Mahrer, dem ehemaligen Polizeikommandanten<br />

von Wien: „Geht nur in die Politik,<br />

wenn Ihr die Menschen mögt.“<br />

Interkulturelles Miteinander<br />

Noch wichtiger als der Wissenserwerb sind die Freundschaften,<br />

die im Lehrgang geschlossen werden, das<br />

gegenseitige Vertrauen, das zwischen Christen unterschiedlicher<br />

Konfessionen und ethnischer Hintergründe<br />

aufgebaut wird, sowie die Vernetzung mit Personen<br />

des öffentlichen Lebens, die die jungen Menschen bei<br />

ihrer Integration unterstützen.<br />

Es bereitet große Freude, den Lehrgang zu begleiten,<br />

die Begeisterung und das Interesse der Teilnehmenden<br />

mitzuerleben. Wir von der Plattform Christdemokratie<br />

sind davon überzeugt, dass Integration durch Verständnis<br />

für die Strukturen, die Geschichte unseres<br />

Landes und für unsere Politik, sowie durch ein gutes<br />

rhetorisches Rüstzeug noch besser möglich ist und<br />

dazu führt, dass sich die Teilnehmenden ihren Stärken<br />

und Qualifikationen entsprechend beruflich etablieren<br />

können.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 47


XXXXX<br />

ZIVILCOURAGE VON ANFANG AN<br />

Hohe Anerkennung für das Volksschulprojekt „Ich kann Leben retten“: Das von der Stadt Wien finanzierte Erste-Hilfe-<br />

Programm für Drittklässler wurde mit dem Österreichischen Sicherheitspreis ausgezeichnet.<br />

Von Katharina Stögner<br />

Das fünfte Schuljahr schon bieten die <strong>Malteser</strong> im Rahmen<br />

der Präventionsplattform „<strong>Die</strong> Helfer Wiens“ gemeinsam<br />

mit „Vier für Wien“, dem Verein „Puls“ und<br />

der Medizinischen Universität Wien Erste-Hilfe-Kurse<br />

an allen Wiener Volksschulen an. Nun wurde das gemeinsame<br />

Projekt „Ich kann Leben retten“ in der Kategorie<br />

„Sicherheitsprävention“ mit dem Österreichischen<br />

Sicherheitspreis gewürdigt.<br />

Seit der Gründung des Projekts wurden in rund 2.800<br />

Vorträgen mehr als 60.000 Kinder in lebensrettenden<br />

Maßnahmen geschult. Dazu kommen die Trainer direkt<br />

in die Klassen. In zweistündigen Vorträgen lernen die<br />

Schüler in kindgerechter Art, die Situation des Herz-<br />

Kreislaufstillstandes richtig zu erkennen, den Notruf zu<br />

wählen und bei Bedarf einen Erwachsenen um Hilfe zu<br />

bitten. Es geht nicht zwingend darum, dass die Kinder<br />

selbst die durchaus körperlich anstrengende Hilfe einer<br />

Reanimation leisten. Vielmehr sollen sie die Scheu vor<br />

Rettungsorganisationen und dem damit verbundenen<br />

Hilferuf ablegen. Außerdem soll durch eigens entwickelte<br />

Hausaufgaben die Thematik ins Elternhaus gebracht<br />

werden, um den Wirkungsbereich zu vergrößern.<br />

Multiplikationseffekt Elternkommunikation<br />

Um die Nachhaltigkeit des Projekts zusätzlich zu steigern,<br />

erhalten alle Klassen ein Plakat, das im Klassenzimmer<br />

angebracht werden kann, sowie Flyer mit den Inhalten<br />

des Vortrags. <strong>Die</strong> Flyer haben einen Abschnitt, der zuhause<br />

mit den Eltern besprochen und ausgefüllt werden<br />

kann. Mit dem ausgefüllten Abschnitt erhalten die Kinder<br />

in der Schule den Ausweis „Ich kann Leben retten“.<br />

Damit wird der Multiplikationseffekt des Themas „Leben<br />

retten“ wesentlich erhöht, was soweit von den Schulen<br />

und als auch den Eltern sehr gut angenommen wird.<br />

Um die Fülle an Vorträgen und die Kommunikation mit<br />

allen Beteiligten bewältigen zu können, wurde eigens<br />

eine Buchungsplattform entwickelt. Sie ermöglicht es<br />

den Schulen, den kostenlosen Vortrag zu buchen und<br />

dabei auch gleich die erforderliche Administration der<br />

Vorträge durchzuführen.<br />

Hinschauen und helfen<br />

Mit dem Projekt „Ich kann Leben retten“ tragen alle Beteiligten<br />

zu einer Kultur des „Hinschauens und Helfens“<br />

bei und fördern in hohem Ausmaß die Zivilcourage in<br />

Wien. <strong>Die</strong> Zahlen sprechen für sich: <strong>Die</strong> Überlebens-<br />

48<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


MALTESERÖSTERREICH<br />

rate von Herz-Kreislauf-Patienten betrug 2017 bereits<br />

17 Prozent. Durch diese und andere Maßnahmen<br />

konnte die generelle Überlebensrate nach Herz-Kreislauf-Stillständen<br />

in den letzten Jahren von 10 Prozent<br />

auf über 20 Prozent mehr als verdoppelt werden.<br />

Nähere Informationen:<br />

http://erstehilfe.diehelferwiens.at/home/login<br />

Erste Hilfe kann Leben retten!<br />

Gibt es einen Herz-Kreislauf-Stillstand (Herz hört auf<br />

zu schlagen), wirkt sich jede Minute, jede Sekunde,<br />

bis medizinische Hilfe eintrifft, direkt auf die Überlebenschance<br />

des Patienten aus. Idealerweise gibt es<br />

Ersthelfer vor Ort, die bis zum Eintreffen der Rettung<br />

mit Herzdruckmassage und Defibrillator wichtige<br />

Vorarbeit leisten können.<br />

WEIL NÄHE ZÄHLT UND VERBINDET<br />

Von Andrea Rauch<br />

Mit unserem Mai-Ausflug nach Maria Laubegg durften<br />

wir unseren Betreuten in der Steiermark nun schon zum<br />

vierten Mal besondere Momente und Freude schenken.<br />

<strong>Die</strong> mittlerweile schon traditionelle Wallfahrt ist für<br />

unsere Betreuten eine Fahrt ins Grüne mit spirituellem<br />

Hintergrund und vielen kleinen Details, die wir gemeinsam<br />

mit Familie und Freunden zu einem großen Ganzen<br />

zusammenstellen. Das Ziel: Menschen, denen es nicht<br />

so gut geht, am Ende des Tages glücklich zu sehen.<br />

Wir begannen den Ausflug mit einer rhythmisch gestalteten<br />

Heiligen Messe in der Schlosskapelle Laubegg. <strong>Die</strong><br />

anschließende Marienandacht, die ursprünglich bei der<br />

Mariengrotte geplant war, verlegten wir wegen des Regenwetters<br />

kurz entschlossen in die Kapelle. Nach einem<br />

ausgezeichneten Essen, zubereitet vom Küchenteam<br />

des Schlosses, kam die Sonne wieder zum Vorschein.<br />

So beschlossen einige von uns, doch noch einen kleinen<br />

Spaziergang durch den Wald zur wunderschönen Mariengrotte<br />

zu machen, um dort eine Andacht zu halten.<br />

Beim Strudelfest, das zeitgleich im Schloss stattfand,<br />

genossen wir danach Kaffee und Kuchen und staunten<br />

über die handgefertigten Kunstwerke, die bei der Handarbeitsausstellung<br />

der Frauenbewegung Ragnitz zu sehen<br />

waren.<br />

Wir danken allen sehr herzlich, die unseren Ausflug unterstützt<br />

haben – allen voran Herrn Bürgermeister Rudolf<br />

Rauch von der Gemeinde Ragnitz, Familie Treichler,<br />

Familie Graupp und der Frauenbewegung Ragnitz.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 49


MALTESERORDEN<br />

ERSTER GEMEINSAMER RITTERTAG<br />

Der Ritterliche Kreuzherrenorden mit dem roten Stern, der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden, der Johanniterorden, die<br />

Familiaren der Ballei Österreich des Deutschen Ordens und die Komturei Wien des Ritterordens vom Heiligen Grab zu<br />

Jerusalem kamen am 11. Mai zu einem Rittertag zusammen.<br />

Zahlreiche Ritter und Damen des<br />

Großpriorats von Österreich nahmen<br />

unter der Leitung vonProkurator<br />

Norbert Salburg-Falkenstein<br />

an dieser Veranstaltung teil.<br />

Dem gemeinsamen Hochamt in<br />

der Karlskirche stand der Hochmeister<br />

des Deutschen Ordens,<br />

P. Frank Bayard OT, vor. Anschließend<br />

gab es eine Informationsveranstaltung<br />

und eine Agape im<br />

Kreuzherrenpalais.<br />

DELEGATIONEN DES SOUVERÄNEN<br />

MALTESER-RITTER-ORDENS<br />

<strong>Die</strong> Delegationen des Großpriorats von Österreich haben die Aufgabe, die religiösen und karitativen Ziele des Ordens in<br />

den Bundesländern zu verwirklichen.<br />

Von Richard Steeb und Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />

Ihnen steht jeweils ein Delegat vor, der von der Delegationsversammlung<br />

gewählt wird und nach der Bestätigung<br />

des Prokurators seine Tätigkeit aufnimmt.<br />

Der Delegat leitet die Ordensmitglieder in seiner Delegation<br />

mit der Unterstützung eines Delegationsrates<br />

und des Delegationskaplans. Er organisiert die Gebetsabende,<br />

Treffen, <strong>Die</strong>nste und Veranstaltungen, fördert<br />

die Ordensberufe und ist für die Ausbildung der Aufnahmekandidaten<br />

zuständig. Einmal jährlich legt er in<br />

der Delegationsversammlung Bericht über den geistlichen<br />

und weltlichen Stand der Delegation ab.<br />

50<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


MALTESERORDEN<br />

Delegationen Wien, Oberösterreich und Tirol unter<br />

neuer Leitung<br />

Markus Pejacsevich,<br />

B.A. wurde vom Prokurator<br />

am 14. November<br />

2018 zum Delegaten von<br />

Wien und Niederösterreich<br />

bestellt, nachdem<br />

er in der Delegationsversammlung<br />

vom 13.<br />

November 2018 mit großer<br />

Mehrheit gewählt.<br />

Markus Pejacsevich ist<br />

verheiratet, studierte in<br />

Buckingham und arbeitete in Buenos Aires, in London<br />

und in Kroatien. Er ist nun selbständiger Unternehmer<br />

im Finanz- und Beratungsbereich in Wien und an einigen<br />

Firmen operativ beteiligt. Schon lange karitativ tätig,<br />

engagierte er sich als Mitorganisator des Friedensgebetes<br />

im Stephansdom und im Verein „Mary‘s Meals<br />

– Schulernährung für hungernde Kinder“. Er ist seit<br />

2014 Ordensmitglied und war auch Mitglied im Delegationsrat.<br />

DDr. Johannes (Hans) Brücke wurde nach der Wahl<br />

in der Delegationsversammlung vom 16. März am<br />

25. März <strong>2019</strong> zum Delegaten von Oberösterreich bestellt.<br />

Johannes Brücke<br />

ist verheiratet und Vater<br />

von drei Kindern. Seine<br />

Schulausbildung absolvierte<br />

er in Wien, Boston<br />

und Linz und studierte<br />

danach Medizin und<br />

Zahnmedizin in Wien<br />

und Graz. Nach der Ausbildung<br />

zum Facharzt für<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

sowie für<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und einer Praxiszeit<br />

in den USA, Schweden und Deutschland eröffnete<br />

er 1997 seine Privatpraxis in Linz. Seit 2000 auch Notarzt,<br />

engagierte er sich ab 2009 im <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />

und wurde 2012 Bereichsarzt in Oberösterreich.<br />

DDr. Brücke wurde im Juni 2013 als Ordensmitglied<br />

aufgenommen und legte im Februar <strong>2019</strong> seine Promesse<br />

zum Obödienzritter ab.<br />

Verena Trentini<br />

Mit Wirkung vom 5. April<br />

<strong>2019</strong> hat der Prokurator<br />

des Großpriorats von<br />

Österreich, Norbert Salburg-Falkenstein,<br />

Gratialund<br />

Devotionsdame in<br />

Obödienz Verena Trentini<br />

zum Delegaten der Delegation<br />

Tirol und Vorarlberg<br />

ernannt.<br />

Verena Trentini ist seit 1972 Mitglied des <strong>Malteser</strong><br />

Hospitaldienstes Austria sowie seit 1986 Ordensdame<br />

und war bis zu ihrer Ernennung Stellvertreterin des<br />

Delegaten Dr. Ulrich Paumgartten.<br />

Nicht nur ihre Berufung als <strong>Malteser</strong>in, sondern auch<br />

ihr Beruf als Physiotherapeutin (mittlerweile im Ruhestand)<br />

war geprägt von der Vorgabe unserer Ordensgründer<br />

„Ein jeder solle so aufgenommen werden, als<br />

sei es der HERR selbst“ (Ordensregel 1113).<br />

Durch Zeit spenden, Zuwendung, Zuhören – in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Bereich Tirol der <strong>Malteser</strong> –<br />

wird die Delegation Tirol weiterhin das Elend geringer,<br />

das Leid erträglicher machen.<br />

Möge Gottes Segen uns alle begleiten!<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 51


XXXXX<br />

DAS ZENTRUM FÜR MENSCHEN<br />

IM ALTER ÖFFNET SEINE TORE<br />

Im Zuge der Eröffnung des „Zentrums für Menschen im Alter“ der Elisabethinen in Wien-Mitte im Mai <strong>2019</strong> wurde auch die<br />

Baustelle des neuen MALTESER Ordenshauses gesegnet.<br />

In zentraler Lage mitten in Wien entsteht, wie schon berichtet,<br />

das neue Ordenshaus des Souveränen <strong>Malteser</strong>-<br />

Ritter-Ordens. Dazu werden im Konvent der Elisabethinen<br />

in neu renovierten barocken Räumen und durch<br />

einen modernen Zubau Wohn- und Pflegeräumlichkeiten<br />

für bis zu 80 Bewohner entstehen.<br />

Gemeinsamer spiritueller Standort<br />

Das neue <strong>Malteser</strong> Ordenshaus wird ab Weihnachten<br />

2020 die Aufgaben des derzeitigen Wohnheims Haus<br />

Malta in der Bürgerspitalgasse übernehmen. Ab 2021<br />

ist es auch für weitere Bewohner geöffnet. Das neue Ordenshaus<br />

wird gleichzeitig für den <strong>Malteser</strong> Hospitaldienst<br />

und andere Werke des Ordens ein gemeinsamer,<br />

aktiver und spiritueller Standort sein.<br />

Er bietet älteren Menschen eine Vielzahl an Möglichkeiten<br />

zu sozialen Kontakten und Betätigungen. Angefangen<br />

von einem Tageszentrum über zahlreiche kreative<br />

Angebote bis hin zu medizinischer Versorgung, Therapie-,<br />

Pflege- und Behandlungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit<br />

mit dem „Zentrum für Menschen im Alter“ wird<br />

hier ein ganzheitliches Konzept realisiert.<br />

Lebensraum mit starken Wurzeln<br />

In diesem Sinne wurde nun das „Zentrum für Menschen<br />

im Alter“ – getragen von den Elisabethinen Wien-Mitte<br />

in Kooperation mit dem Franziskus Spital und dem<br />

<strong>Malteser</strong> Ordenshaus – eröffnet. <strong>Die</strong>ses Zentrum deckt<br />

die Bereiche „Gesundheit im Alter“, „Therapie im Alter“<br />

und „Wohnen im Alter“ ab – alles verbunden durch das<br />

spirituelle Angebot der Elisabethinen. Insgesamt entsteht<br />

ein reichhaltiges Angebot verschiedenster Versorgungsstufen<br />

und Therapiemethoden. Auch ein Hospiz<br />

ist zur Begleitung in der letzten Lebensphase geplant.<br />

Ein wichtiger Meilenstein<br />

„Wir schauen auf die Bedürfnisse der Menschen unserer<br />

Zeit, entwickeln passende Antworten auf diese Fragen<br />

und setzen sie gemeinsam mit verlässlichen Partnern in<br />

die Tat um“, fasst Sr. M. Barbara Lehner, Generaloberin<br />

und Geschäftsführerin der Elisabethinen Linz-Wien, das<br />

Credo der Elisabethinen zusammen. Das Thema Pflege<br />

und Versorgung im Alter ist schließlich eine der größten<br />

Herausforderungen, die Österreich im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />

zu bewältigen hat. <strong>Die</strong> Neueröffnung<br />

des Zentrums ist ein wichtiger Meilenstein in der Versorgung<br />

und Pflege älterer Menschen in Österreich.<br />

52<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

Vorbild sein?<br />

Teile deinen persönlichen #glaubandich Moment auf:<br />

#glaubandich<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 53


MALTESERORDEN<br />

ZWEI ÖSTERREICHER IN DER NEUEN<br />

MALTESER-ORDENSREGIERUNG<br />

Unter dem Vorsitz von Großmeister Fra‘ Giacomo Della Torre del Tempio di Sanguinetto trat Anfang Mai in Rom die oberste<br />

Ordensversammlung des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens zusammen.<br />

Das Generalkapitel tagt regelmäßig alle fünf Jahre, um<br />

die Mitglieder des Souveränen Rates, also der Ordensregierung,<br />

sowie des Regierungsrats und der Rechnungskammer<br />

zu wählen. Außerdem wird über die wichtigsten<br />

Ziele des Ordens, seine geistliche und materielle Lage,<br />

seine Werke und seine internationalen Beziehungen beraten.<br />

Auch Änderungen der Verfassung oder des Codex<br />

des Ordens unterliegen der Beschlussfassung dieses<br />

höchsten Ordensgremiums.<br />

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn<br />

Im Zuge des diesjährigen Generalkapitels vom 1. und 2.<br />

Mai <strong>2019</strong> in der Villa Malta auf dem Aventin in Rom wurden<br />

zahlreiche neue Mitglieder in die Ordensregierung<br />

berufen. Mit Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn (70) wurde<br />

– nach dem Tiroler Rechtsanwalt Bailli Fra’ Dr. Ludwig<br />

Hoffmann-Rumerstein als Großkomtur – wieder ein<br />

Ordensmitglied aus Österreich in die neue Ordensregierung<br />

gewählt. Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn lebt in<br />

Lans und ist pensionierter Tiroler Landesbeamter. Nach<br />

dem Tod seiner Frau im Jahr 2007 verspürte der fünffache<br />

Familienvater, der seit 1970 für die <strong>Malteser</strong> in zahlreichen<br />

Funktionen freiwillig und ehrenamtlich tätig<br />

ist, seine Berufung zum Professritter. Am 21. Juni 2013<br />

legte er seine Ewige Profess im Souveränen <strong>Malteser</strong>-<br />

Ritter-Orden ab, ist seit 2014 der für die Koordinierung<br />

der Hilfswerke zuständige Hospitalier und Mitglied im<br />

Kapitel des Großpriorats von Österreich.<br />

Regierungsrat Olivier Loudon<br />

Mit Olivier Loudon (61) wurde ein weiterer, höchst engagierter<br />

Österreicher in den Regierungsrat berufen.<br />

Bisher hatte dem Regierungsrat der gebürtige Steirer<br />

Bailli Dr. Franz Harnoncourt-Unverzagt angehört. Olivier<br />

Loudon ist derzeit in zwei Start-ups beruflich engagiert<br />

und war zuvor lange im leitenden Management von<br />

3M Österreich tätig. Er ist ehrenamtlicher Geschäftsführer<br />

der <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe in Amstetten und langjähriges<br />

Mitglied im Kapitel des Großpriorats. <strong>Die</strong> Arbeit der<br />

<strong>Malteser</strong> in Österreich hat er als Delegat von Wien und<br />

Niederösterreich (1999–2010) sowie als Kommandant<br />

des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes Austria (2010–2017) wesentlich<br />

mitgeprägt.<br />

Prokurator Norbert Salburg-Falkenstein zeigte sich über<br />

die Wahl zweier so kompetenter Österreicher in so wichtige<br />

54<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


XXXX<br />

Funktionen im Gesamtorden hoch erfreut. Mit Dr. Ulrich<br />

Glaunach, dem Präsidenten des Kommunikationsbüros<br />

des Gesamtordens, sind nun insgesamt sogar drei österreichische<br />

Ordensmitglieder auch in Rom tätig.<br />

Wir wünschen den neu bestellten Funktionären der Ordensregierung,<br />

des Regierungsrats und der Rechnungskammer<br />

sowie unseren Ordensmitgliedern für ihre wichtigen<br />

neuen Aufgaben im Orden viel Kraft und Gottes Segen.<br />

DIE NEUE REGIERUNG DES SOUVERÄNEN MALTESER-RITTER-ORDENS<br />

Großkomtur Fra’ Ruy Gonçalo do Valle Peixoto de Villas Boas (Portugal)<br />

Großkanzler Bailli Albrecht Freiherr von Boeselager (Deutschland)<br />

Großhospitalier Dominique Fürst de La Rochefoucauld-Montbel (Frankreich)<br />

Großrezeptor János Graf Esterházy de Galántha (Ungarn)<br />

Fra’ John T. Dunlap (Amerika)<br />

Fra’ Emmanuel Rousseau (Frankreich)<br />

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn (Österreich)<br />

Fra’ Roberto Viazzo (Italien)<br />

Bailli Winfried Graf Henckel von Donnersmarck (Schweiz)<br />

Botschafter Mauro Bertero Gutiérrez (Bolivien)<br />

REGIERUNGSRÄTE<br />

Peter Szabadhegÿ de Csallöközmegyercs<br />

Olivier Loudon<br />

Francis Joseph McCarthy<br />

Patrick Jabre<br />

Lady Celestria Hales<br />

José Maria Coello de Portugal<br />

RECHNUNGSKAMMER<br />

Dominicus Freiherr von und zu Mentzingen<br />

Gérald Berger<br />

Paolo Fabris de Fabris<br />

Niels Carl A. Lorijn<br />

Justin S. Simpson<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 55


MEDIZINAKTUELL<br />

AGEISM:<br />

„GEMEINSAM ALT WERDEN“<br />

In einer Gesellschaft mit Jugendwahn haben es ältere Menschen nicht leicht. Deshalb sollte<br />

man sich schon während des Berufslebens auf die Pension vorbereiten.<br />

Reflexionen eines Alternsforschers.<br />

Von Georg Wick<br />

Im Englischen gibt es viele Beispiele dafür, dass ein<br />

komplexer Sachverhalt in einem kurzen, prägnanten<br />

Begriff verpackt werden kann. „Ageism“ ist ein solches<br />

Wort, das in Deutsch mit dem viel sperrigeren und nicht<br />

ganz kongruenten Ausdruck „Altersdiskriminierung“<br />

übersetzt werden kann. Das angelsächsische „Ageism“<br />

umfasst aber nicht nur die Tatsache der Diskriminierung<br />

alter Menschen in unserer Jugend-orientierten<br />

Gesellschaft, sondern noch viele andere Aspekte des<br />

Älterwerdens, unter anderem auch das oft verminderte<br />

Selbstwertgefühl alter Menschen, für die der frühere<br />

Sinn des Lebens verloren gegangen ist. Zum Zeitpunkt<br />

des Verfassens dieses Essays trete ich gerade in mein<br />

achtzigstes Lebensjahr ein – bin also mit dieser Thematik<br />

persönlich konfrontiert, und mache mir bei einsamen<br />

Schneeschuhwanderungen Gedanken über meine<br />

eigenen Erfahrungen mit „Ageism“.<br />

In meinem Fall besteht außerdem die spezielle Situation,<br />

dass ich ein Wissenschafter bin, der sich beruflich<br />

mit der Alternsforschung, Gerontologie, beschäftigt<br />

und auch als Herausgeber von „Gerontology“, der ältesten<br />

Zeitschrift auf diesem Fachgebiet, fungiert. Ich<br />

werde also nicht nur mit meinem eigenen Alterungsprozess<br />

und meiner eigenen Reaktion darauf sowie der<br />

Reaktion meiner Umgebung auf meine altersbedingten<br />

Veränderungen konfrontiert, sondern habe täglich mit<br />

Spitzenforschung auf allen Gebieten der Gerontologie<br />

zu tun. Wie kam es dazu, dass heute alte Menschen den<br />

Eindruck haben, diskriminiert zu werden, oder wirklich<br />

Diskriminierungen ausgesetzt sind? Im Folgenden<br />

möchte ich versuchen, einigen der Ursachen des<br />

„Ageism“ auf den Grund zu gehen.<br />

Phasen des menschlichen Lebens<br />

Im Jahr 1900 war die mittlere Lebenserwartung in Österreich<br />

– für Frauen und Männer kombiniert – 49 Jahre.<br />

2018 betrug sie für Frauen, das heißt jetzt geborene<br />

Mädchen, 86,2 Jahre, für Männer 81,4 Jahre. Ein<br />

Hauptgrund für dieses Phänomen war allerdings die um<br />

die vorletzte Jahrhundertwende noch sehr hohe Kindersterblichkeit,<br />

die seither durch verbesserte medizinische<br />

und sozioökonomische Lebensumstände auf ein Minimum<br />

abgesunken ist. Vor allem Impfungen und Hygiene<br />

haben aus medizinischer Sicht dazu beigetragen. Aber<br />

selbst unter Berücksichtigung dieser Tatsache haben damals<br />

die meisten arbeitenden Menschen nach dem eventuellen<br />

Erreichen des Pensionsalters nicht mehr sehr viele<br />

Lebensjahre im Ruhestand vor sich gehabt.<br />

Heute leben die Menschen also nicht nur länger, sondern<br />

gehen – paradoxerweise – auch früher in Pension<br />

als um 1900. Sie haben also nach dem Ende ihrer beruflichen<br />

Tätigkeit im Schnitt noch circa 20 Lebensjahre<br />

vor sich. Soziologen teilen das menschliche Leben<br />

in vier Phasen ein: Das sogenannte erste Alter umfasst<br />

den Zeitraum von der Geburt bis zum Abschluss der<br />

Ausbildung, das zweite Alter den Zeitraum der Berufstätigkeit.<br />

Das dritte Alter ist jener Abschnitt nach dem<br />

Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, das wir heute durch<br />

die oben erwähnten zivilisatorischen Errungenschaften<br />

meist noch in guter geistiger und körperlicher Verfassung<br />

erleben. Und das vierte Alter ist jenes, in dem<br />

der Mensch mit zunehmend ernsteren Beschwerden<br />

konfrontiert ist und schließlich stirbt. Wir wünschen<br />

uns natürlich alle, dass das vierte Alter möglichst kurz,<br />

schmerzlos und würdevoll verläuft. Ein wesentlicher<br />

56<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


MEDIZINAKTUELL<br />

Faktor für ein „gutes, erfolgreiches“ Altern ist aber die<br />

bewusste Gestaltung des dritten Alters. Und dafür ist<br />

es unumgänglich, sich bereits im zweiten Alter auf das<br />

dritte vorzubereiten. In den meisten Fällen fehlt es aber<br />

an einer derartigen Lebensstrategie, und viele Pensionisten<br />

fallen plötzlich in ein tiefes, durch mangelndes<br />

Selbstwertgefühl bedingtes Loch. Hier spielt die lebenslange<br />

Einstellung zur Arbeit natürlich eine wesentliche<br />

Rolle. Es gibt nämlich viele Menschen, die nur arbeiten,<br />

um Geld zu verdienen und damit das eigentliche Leben<br />

in die Freizeit verlagern. Aus dieser Ecke kommen dann<br />

zwar lustig gemeinte, aber dem „Ageism“ natürlich zuträgliche<br />

Sprüche wie „Arbeitest Du noch oder lebst Du<br />

schon?“ (Helen Duphron).<br />

Studien haben gezeigt, dass längeres Arbeiten<br />

nicht nur volkswirtschaftliche Vorteile bringt,<br />

sondern auch die beste Möglichkeit bietet,<br />

gesund und aktiv älter zu werden.<br />

<strong>Die</strong>se relativ große Gruppe von Alten hat – aus welchen<br />

Gründen auch immer – den ursprünglichen Beruf verfehlt,<br />

trägt in den Augen der Jüngeren nichts oder nicht<br />

mehr viel zum Wohl der Gesellschaft bei und darf sich<br />

über Altersdiskriminierung nicht wundern. Sie kann<br />

jüngeren Mitgliedern auch nur schwer erklären, warum<br />

sie ein gleichwertiges, unterstützenswertes Segment der<br />

Bevölkerung darstellen sollte. Eine zweite Gruppe umfasst<br />

jene Menschen, die um der Karriere willen arbeiten,<br />

also um irgendwann irgendwohin zu kommen. <strong>Die</strong><br />

Alten aus dieser Gruppe sind besonders gefährdet, im<br />

höheren Alter einen Sinn- und Werteverlust zu erleiden,<br />

da der beruflich erreichte Status von einem Tag auf den<br />

anderen verloren gegangen ist. Hier ist es vor allem die<br />

Enttäuschung über die schnelllebige Zeit, die die Bruchstellen<br />

zwischen der vorstürmenden Aktivität der Jungen<br />

und der Frustration der Alten so offensichtlich zu<br />

Tage treten lässt und dem „Ageism“ in die Hände spielt.<br />

Bei einer dritten – allerdings der kleinsten – Gruppe<br />

handelt es sich um Menschen, die den Beruf als Berufung<br />

auffassen, also eine Tätigkeit, die man um ihrer<br />

selbst willen ausübt. Wie in den anderen beiden Gruppen<br />

findet man solche Menschen in allen Berufen, aber<br />

diese Mentalität ist bei Wissenschaftern und Künstlern<br />

in besonders hohem Maße anzutreffen. In dieser Gruppe<br />

befinden sich auch die meisten Menschen, die bis ins<br />

hohe Alter ihrer beruflichen Leidenschaft frönen und<br />

noch viel zum eigenen Wohl und dem der Allgemeinheit<br />

beitragen. Auch Probleme des „Ageism“ sind hier seltener<br />

zu beobachten – sowohl hinsichtlich des Selbstwertgefühls<br />

als auch der Anerkennung durch die Jungen.<br />

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass längeres<br />

Arbeiten nicht nur volkswirtschaftliche Vorteile – etwa<br />

durch Einsparungen auf dem Pensionssektor – bringt,<br />

sondern auch die beste Möglichkeit bietet, gesund<br />

und aktiv älter zu werden. Das komplexe Problem des<br />

„Ageism“ erfordert natürlich die Einbeziehung zahlreicher<br />

anderer kultureller Faktoren, aber die Einstellung<br />

zur Arbeit und die daraus resultierende Gestaltung des<br />

dritten Lebensalters stellt einen der wichtigsten Grundpfeiler<br />

für künftige Diskussionen über dieses wichtige<br />

Thema dar.<br />

Kristalline Intelligenz<br />

Angesichts der auf alle Gesellschaften zukommenden<br />

Überalterung muss daher eine neue „Philosophie der<br />

Arbeit“ entwickelt werden, die vor allem auch die Umstände<br />

berücksichtigt, die durch die zunehmende Technisierung<br />

verschiedenster Arbeitsprozesse geschaffen<br />

werden. Jeder einzelne Mensch bewältigt das tägliche<br />

Leben durch Verwendung seiner kristallinen Intelligenz,<br />

also des auf seiner „Festplatte“ gespeicherten Verfügungswissens,<br />

sowie seines Orientierungswissens,<br />

das immer neu durch fluide Intelligenz erworben wird.<br />

Genauso sollten auch die sogenannten Alten in der Gesamtgesellschaft<br />

als deren kristalline, auf Erfahrung<br />

beruhende, Intelligenz betrachtet werden, während die<br />

Jungen unser fluides Orientierungswissen darstellen,<br />

das in hohem Tempo laufend „upgegradet“ wird. Für<br />

eine gemeinsame Zukunft werden wir beides brauchen.<br />

Aber wir müssen zur gesamten Gesellschaft auch im Alter<br />

noch einen aktiven Beitrag leisten.<br />

Der Autor ist em. o. Prof. an der Universität Innsbruck und<br />

war Gründungsdirektor des ÖAW-Instituts für Biomedizinische<br />

Alternsforschung sowie Präsident des FWF<br />

Quelle: „<strong>Die</strong> Furche“ vom 10. Jänner <strong>2019</strong><br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 57


GELESENEMPFOHLEN<br />

VOM SCHWERT<br />

ZUR CARITAS<br />

Im Mittelalter trugen die geistlichen Ritterorden die Hauptlast der Verteidigung des christlichen<br />

Westens. Durch den aktuellen Kampf gegen islamistische Bedrohungen ist dieses<br />

Thema wieder stärker ins öffentliche Interesse gerückt.<br />

Von Richard Mischak<br />

Das Buch beschränkt sich auf die Zeit vom 12. bis zum<br />

14. Jahrhundert und beschreibt die drei großen Orden<br />

des Heiligen Landes: <strong>Die</strong> Tempelritter, die Johanniter<br />

und den Deutschen Orden. Den Schwerpunkt legt Autor<br />

Georg Hinterleitner, ein Spezialist für mittelalterliche<br />

Geschichte, auf die militärische Organisation dieser<br />

Orden. Andere Aspekte, wie der karitative, der sozialpolitische,<br />

der machtpolitische, der wirtschaftliche und<br />

der kulturelle, werden nur erwähnt, soweit es für die<br />

militärische Kultur wesentlich ist.<br />

Durch ihre Bräuche, Symbole und Riten unterschieden<br />

sich die Ritter deutlich von den anderen Bevölkerungsschichten<br />

des Mittelalters, ihre gesellschaftliche Stellung<br />

hing von ihrem militärischen Erfolg ab. Sie trachteten<br />

nach Kriegsruhm und nahmen an Turnieren teil,<br />

um dort ihre Kampfkraft zu beweisen. Eine Reihe von<br />

wichtigen Schlachten wurde von den Rittern ausgefochten<br />

– etwa die Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen<br />

im Jahr 1278.<br />

Zwischen Papst und Kaiser<br />

Das Buch erläutert unter anderem die Ordensregeln für<br />

den Waffendienst. <strong>Die</strong> verschiedenen Orden agierten<br />

getrennt, was nach dem Verlust des Heiligen Landes<br />

besonders deutlich wurde. Das letzte Kapitel beschreibt<br />

die Beziehung zum Papst und die Beziehung der Orden<br />

untereinander. Im Falle politischer Streitigkeiten<br />

erwartete der Papst, dass die Ritterorden seine Partei<br />

einnahmen und nicht die des Kaisers.<br />

<strong>Die</strong> Beziehungen der Orden untereinander waren zwiespältig.<br />

Militärisch gesehen gab es wenig Zusammen-<br />

arbeit. Darüber hinaus waren Streitigkeiten mit den<br />

Genuesen, den Venetianern und den Pisanern an der<br />

Tagesordnung. Neue Formen der Kriegsführung ab dem<br />

15. Jahrhundert haben die Funktion der Ritterorden<br />

verändert. Durch das Aufkommen der Feuerwaffen verloren<br />

die Panzerreiter und die Söldnerheere an Bedeutung,<br />

die Infanterie wurde immer wichtiger. <strong>Die</strong> Ritterorden<br />

wandelten sich zu weltlichen Fürstentümern und<br />

übernahmen neue Aufgaben.<br />

Georg Hinterleitner, <strong>Die</strong> militärische Kultur der geistlichen<br />

Ritterorden, LIT Verlag 2016, 138 Seiten,<br />

ISBN: 978-3-643-50747-1, 29,90 Euro<br />

GRATIS,<br />

aber leider nicht<br />

kostenlos.<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„<strong>Die</strong> MALTESER“ ist traditionell gratis und<br />

soll es auch bleiben. Denn es ist uns ein Anliegen,<br />

Sie über unsere Arbeit umfassend zu informieren.<br />

Doch die Produktion und der Versand sind leider<br />

nicht kostenlos. Bitte unterstützen Sie uns.<br />

Konto lautend auf<br />

MALTESER Hospitaldienst Austria,<br />

Kennwort „<strong>Zeitung</strong>“<br />

AT65 2011 1800 8087 0800<br />

58<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


GELESENEMPFOHLEN<br />

MISSION POSSIBLE!<br />

Eine Mission, die nicht trennt, sondern vereint: Das ist das Ziel von Autor Otto Neubauer, dem Leiter der Akademie für<br />

Dialog und Evangelisation in Wien und Verfasser des Buches mit cineastischem Titel.<br />

Von Hannah Flachberger<br />

<strong>Die</strong> Mitstreiter könnten unterschiedlicher nicht sein: Der<br />

berühmte Autor von „Ziemlich beste Freunde“ genauso<br />

wie die engagierte Wiener Pfarrgemeinderätin, die agnostische<br />

Berliner „Zeit“-Journalistin wie der ungarische<br />

Friseur, der Lifeball-Gründer wie der Kardinal, der haftentlassene<br />

Maler und Anstreicher wie die Leiterin einer<br />

Jüngerschafts-Schule, der geflüchtete Muslim wie der katholische<br />

Priester.<br />

Es ist ein praktisches Handbuch und zugleich ein ganzes<br />

Programm, das Atheisten und Gläubige in den Dialog<br />

über Gott und die Welt bringt. Es ist klar strukturiert mit<br />

zehn Fragen, zehn Antworten, zehn Aufgabenstellungen<br />

und vielen konkreten Beispielen.<br />

<strong>Die</strong><br />

<strong>Die</strong><br />

MALTESER<br />

Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />

MALTESER<br />

Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />

Ausgabe 3-4/2018<br />

Spatenstich:<br />

MALTESER Ordenshaus – Wohnen wie Zuhause<br />

Wirtschaft hilft – Das Wirken von Engeln<br />

Ausgabe 1/<strong>2019</strong><br />

MALTESER-Pilgerfahrt ins Heilige Land<br />

20. MALTESER Wildwassercamp<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong>-<strong>Zeitung</strong> 21_11 ok.indd 1 23.11.18 14:00<br />

Welttag der Armen<br />

Integration durch Empowerment<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong>-<strong>Zeitung</strong> 1_<strong>2019</strong>_End-ok.indd 1 19.03.19 16:27<br />

Spenden an den<br />

MALTESER Hospitaldienst<br />

sind von der Steuer absetzbar!<br />

<strong>Die</strong><br />

MALTESER<br />

Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich<br />

Ausgabe 2/2018<br />

80. Großmeister: Fra` Giacomo Dalla<br />

Torre del Tempio die Sanguinetto<br />

Libanon: Karawane der Nächstenliebe<br />

„Gaudete et exsultate“<br />

Falls Sie, Ihre<br />

Freunde oder Ihre<br />

Familie über unsere Arbeit<br />

informiert werden wollen,<br />

senden wir Ihnen die <strong>Zeitung</strong><br />

gern regelmäßig zu.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong>-<strong>Zeitung</strong> 2_2018_2806_ok.indd 1 29.06.18 07:45<br />

Senden Sie einfach eine<br />

E-Mail an:<br />

zeitung@malteser.at<br />

Persönlich und gleichzeitig gemeindeerprobt<br />

Den Gemeinden, Pfarren und Diözesen dient das Buch als<br />

ein Handwerkszeug, mit dem man auch selbstständig vor<br />

Ort eine Schulung durchführen und damit ein konkretes<br />

Projekt in der Gemeinde umsetzen kann. Es eignet sich<br />

aber auch einfach als persönliches Nachschlagewerk für<br />

eine zeitgerechte Mission zum Schmökern und Sich-inspirieren-lassen.<br />

„Mission heißt für mich zuerst: echtes, leidenschaftliches<br />

Interesse am Menschen. Otto Neubauer lebt dieses Abenteuer<br />

der Begegnung mit einer mich immer neu überraschenden<br />

Frische und Lebendigkeit. Wie spannend das<br />

sein kann, davon zeugt dieses Buch. Es ist ansteckend“,<br />

so Kardinal Christoph Schönborn.<br />

Otto Neubauer, Mission Possible – Praxis-Handbuch für<br />

Dialog und Evangelisation, Herder Verlag 2018, 288 Seiten,<br />

ISBN: 978-3-451-38521-6, 25,00 Euro<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 59


GELESENEMPFOHLEN<br />

LEHRREICH UND ÜBERSICHTLICH<br />

Von Juristen für Juristen, aber nicht nur: Eine soeben als Buch erschienene Masterarbeit beleuchtet<br />

die rechtlichen Charakteristika des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens.<br />

Von Richard Steeb<br />

Mit Unterstützung des Großpriorats wurde die Masterarbeit<br />

von MMag. Florian Schwetz, LLM, unter dem Titel:<br />

„Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden – Eine kirchenund<br />

staatsrechtliche Betrachtung“ verlegt. <strong>Die</strong> Arbeit<br />

geht einerseits auf die Besonderheiten des Ordens als<br />

katholischer Laienorden ein und beschreibt andererseits<br />

ein souveränes Völkerrechtssubjekt mit zahlreichen speziellen<br />

Merkmalen. <strong>Die</strong>ses Buch bietet sowohl Juristen<br />

und Theologen, aber auch allen Interessierten eine sehr<br />

übersichtliche Lektüre. Es unternimmt eine umfassende<br />

Betrachtung der staats- und kirchenrechtlichen Aspekte<br />

des Eigenrechts des Ordens sowie seines jüngsten Reformprozesses.<br />

Dazu Prokurator Norbert Salburg-Falkenstein: „Ohne<br />

Wesentliches zu vergessen und ohne sich im Detail zu<br />

verlieren, hat es der Autor geschafft, einen guten Überblick<br />

über die Souveränität des Ordens zu geben. Er zeigt<br />

seine staats- und kirchenrechtlichen Besonderheiten sowie<br />

seine Eigenrechte auf und legt auch die karitativen<br />

Werke des nach wie vor stetig wachsenden, weltweit agierenden<br />

Ordens dar.<br />

Dank guter Recherche wurden auch<br />

die rezenten Ereignisse, die dem<br />

Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />

eine große Publizität eingebracht<br />

und zur Einleitung eines<br />

Verfassungs-Reformprozesses geführt<br />

haben, ebenso objektiv dargestellt.<br />

Ich empfehle diese gut geschriebene und klar<br />

strukturierte Arbeit sehr zur Lektüre. Wer sie liest, wird<br />

die rechtlichen Zusammenhänge, den religiösen Charakter,<br />

das Charisma und die Identität unseres Ordens<br />

besser verstehen können.“<br />

Das Buch kann direkt über den <strong>Malteser</strong>-Orden bezogen<br />

werden. Bestellungen per E-Mail an smom@malteser.at<br />

oder telefonisch unter +43 1 512 72 44.<br />

Nähere Informationen:<br />

www.malteserorden.at/ueber-uns/literatur/<br />

Florian Schwetz, Der Souveräne <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden – Eine<br />

kirchen- und staatsrechtliche Betrachtung, Jan Sramek Verlag<br />

<strong>2019</strong>, 204 Seiten, ISBN: 978-3-7097-0194-2, 49,90 Euro<br />

CLUB NIEDERÖSTERREICH<br />

SPENDE FÜR DIE MALTESER KINDERHILFE<br />

Mit einer Spende von 2.000 Euro im Gepäck besuchten<br />

Club Niederösterreich-Präsident Landeshauptmann<br />

a. D. Erwin Pröll und Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer<br />

am 21. März <strong>2019</strong> die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />

in Amstetten. Dort wurden sie nicht nur herzlich<br />

empfangen, sondern auch durch das wunderbare Haus<br />

geführt und mit dem beeindruckenden Wohn- und Pflegekonzept<br />

vertraut gemacht.<br />

Erwin Pröll war dermaßen von der wohnlichen Atmosphäre,<br />

der liebevollen Betreuung und der auf Würde<br />

und Wertschätzung basierenden Philosophie des Hilde<br />

Umdasch Hauses begeistert, dass er spontan eine weitere<br />

Spende des Clubs Niederösterreich an die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe<br />

in Aussicht stellte.<br />

Der Club Niederösterreich wurde 1980 als überparteiliche<br />

Interessengemeinschaft für den ländlichen Raum<br />

60<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


TAGEBUCH<br />

MARILDA THUN-HOHENSTEIN<br />

ZUM 95. GEBURTSTAG<br />

Von Georg Male<br />

In (trotz 75-jährigen Tabakkonsums) großer Frische und bei bester<br />

Laune feierte Marilda Thun-Hohenstein am 13. April <strong>2019</strong> in<br />

Maria Plain bei Salzburg ihren 95. Geburtstag. <strong>Die</strong> <strong>Malteser</strong> haben<br />

ihr viel zu verdanken, erwarb sie sich doch in leitenden Funktionen<br />

in mehreren Werken und Einrichtungen des Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-Ordens<br />

große Verdienste: Ganz entscheidend prägte sie<br />

zwischen 1977 und 1998 den <strong>Malteser</strong> Betreuungsdienst, der unter<br />

ihrer Leitung deutlich anwuchs und den sie maßgeblich prägte. Im<br />

<strong>Malteser</strong> Hospitaldienst trug sie gleichzeitig von 1977 bis 1981 als<br />

Damenleiterin die oberste Verantwortung für alle weiblichen Mitglieder.<br />

Doch damit nicht genug: Ab Mitte der 1980er-Jahre engagierte sich<br />

Marilda Thun-Hohenstein in der Planungs- und Errichtungsphase<br />

für das spätere Haus Malta und blieb nach dessen Eröffnung 1990<br />

noch jahrelang verantwortlich für die Organisation und die Aufnahme<br />

neuer Bewohner. 1987 in den Souveränen <strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />

Orden aufgenommen, durfte sie sich bereits 1991 über die Rangerhöhung<br />

zur Ehren- und Devotions-Großkreuzdame freuen. Ihre<br />

zupackende, offene, manchmal direkte Art ist Generationen von<br />

<strong>Malteser</strong>n höchst lebendig in Erinnerung. Und selbst im hohen Alter<br />

ist sie stets bestens informiert und begleitet uns <strong>Malteser</strong> ebenso<br />

wie die Kirche und die Welt insgesamt mit wachen und kritischen<br />

Augen. Wir wünschen weiterhin Gottes Segen!<br />

gegründet und versteht sich als Plattform und Ideenbörse<br />

für Information und Diskussion, als Stimme für<br />

den Dialog zwischen Stadt und Land, als Wegbereiter<br />

für kulturelles Schaffen und als Initiator sozialen<br />

Engagements.<br />

<strong>Die</strong> Spende an die <strong>Malteser</strong> Kinderhilfe ist ein Teil<br />

des Erlöses, der beim 2. Benefiz Fußball-Golf-Turnier<br />

des Clubs Niederösterreich im Juni 2018 im Diamond<br />

Country Club Atzenbrugg erzielt werden konnte.<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 61


WIR TRAUERN UM<br />

=<br />

+ 18.05.<strong>2019</strong><br />

Herbert Hübel<br />

Langjähriger Freund<br />

der <strong>Malteser</strong><br />

+ 01.04.<strong>2019</strong><br />

Medizinalrat Dr. Gerhart Feucht*<br />

Magistral-Großkreuz-Ritter<br />

+ 17.04.<strong>2019</strong><br />

Eva Schmiedeck<br />

Betreute des MHDA in der Steiermark<br />

+ 19.05.<strong>2019</strong><br />

Mag. art. Liselotte Gräfin<br />

von Spiegelfeld*<br />

geborene Freiin von Sacken<br />

Ehren- und Devotions-<br />

Großkreuzdame<br />

*Mit Mag. art. Liselotte Gräfin von Spiegelfeld und Medizinalrat Dr. Gerhart Feucht trauern wir um zwei ganz<br />

maßgeblich an der Entwicklung der MALTESER in Österreich beteiligte Ordensmitglieder. Lesen Sie in der kommenden<br />

Ausgabe über ihr Wirken und ihr unendliches Engagement im Sinne der christlichen Nächstenliebe.<br />

Sanitätsdienste<br />

Betreuungsdienste<br />

Kinderhilfe<br />

Betreuung<br />

HIV-Betroffener<br />

Rettungsdienste<br />

Mobiler<br />

Pflegedienst<br />

Entlastungspflege<br />

Palliativdienste<br />

Seniorenwohn-<br />

und<br />

Pflegeheim<br />

Mobile<br />

24-Stundenpflege<br />

Alten- und<br />

Krankendienste<br />

Wallfahrten<br />

& Pilgerreisen<br />

Katastrophenhilfe<br />

Integrationshilfe<br />

MALTESER<br />

HELFEN. Dort, wo Not ist.<br />

62<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>


Termine <strong>2019</strong><br />

JULI <strong>2019</strong><br />

21 Wallfahrt Altötting MHDA<br />

AUGUST <strong>2019</strong><br />

1–4 21. Wildwassercamp MHDA<br />

3–10 Int. Maltacamp München SMRO/MHDA<br />

SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />

27–29 Bundesübung Steyregg MHDA/MI<br />

29 3. Kinderhilfelauf Amstetten<br />

MALTESER Kinderhilfe<br />

OKTOBER <strong>2019</strong><br />

5 Benefizlesung von Andrea Jonasson<br />

im Haus Hofmannsthal MHDA/MBD<br />

12 Caravaggio Benefiz-Preview MHDA<br />

20 Wallfahrt Mariatrost Delegation Stmk<br />

26–2.11 Reise nach Rhodos SMRO/MHDA<br />

NOVEMBER <strong>2019</strong><br />

11–17 Pilgerfahrt ins Heilige Land SMRO<br />

16 Benefizball Graz Delegation Stmk<br />

18 3. Welttag der Armen SMRO/MHDA<br />

28–2.12 Straßensammlung Wien MHDA<br />

30–1.12 Sammeln Halbturn MHDA<br />

DEZEMBER <strong>2019</strong><br />

7–8 Sammeln Halbturn MHDA<br />

14 Punsch und Kekserlmarkt Amstetten<br />

MALTESER Kinderhilfe<br />

14–15 Sammeln Halbturn MHDA<br />

Wiederkehrende Termine<br />

<strong>Malteser</strong>kirche, Kärntner Straße 37, 1010 Wien<br />

„Montag bei den <strong>Malteser</strong>n“ Hl. Messe, Predigt, Musik, Stille im Zentrum der Stadt, 12.00 Uhr<br />

Hl. Messe mit Orgelmusik und Predigt Jeden ersten Sonntag im Monat, 10.00 Uhr<br />

Feierliche Vesper mit Eucharistischem Segen Jeden Sonntag, 16.00 Uhr<br />

KONTAKT<br />

Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />

Großpriorat von Österreich<br />

Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />

T: +43 1 512 72 44<br />

E: smom@malteser.at<br />

I: www.malteserorden.at<br />

MALTESER Austria<br />

Bundeszentrale<br />

Mag. Manuel Weinberger<br />

T: +43 1 512 53 95<br />

E: zentrale@malteser.at<br />

I: www.malteser.at<br />

<strong>Malteser</strong> International<br />

Dipl.-Ing. Richard Steeb<br />

T: +43 1 512 72 44<br />

E: smom@malteser.at<br />

I: www.malteser-international.org<br />

MALTESER Care<br />

Helmut Lutz<br />

T: +43 1 361 97 88 Fax 50<br />

Kostenlose Pflegehotline: 0800 201 800<br />

(Mo–So 8.00–20.00 Uhr)<br />

E: office@mcr.or.at<br />

I: www.malteser.care<br />

MALTESER Kinderhilfe<br />

Olivier Loudon<br />

Mag. Petra Hellmich, MA<br />

T: +43 7472 98201<br />

E: office@malteser-kinderhilfe.at<br />

I: www.malteser-kinderhilfe.at<br />

Haus Malta<br />

Dir. Bogdan Norbert Bercal<br />

T: +43 1 597 59 91<br />

E: hausmalta@malteser.at<br />

I: www.hausmalta.at<br />

Johannesgemeinschaft<br />

Marie Czernin<br />

T: +43 1 512 72 44<br />

E: info@jg-online.at<br />

I: www.jg-online.at<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong> 63


Save the Date<br />

Caravaggio & Bernini<br />

Private Preview<br />

12. Oktober <strong>2019</strong><br />

19.00–23.00 Uhr<br />

Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Michelangelo Merisi da Caravaggio, Fra´ Antonio Martelli, 1608/09, Palazzo Pitti, Florenz<br />

Nutzen Sie die exklusive Gelegenheit, zu den ersten Besuchern dieses beeindruckenden<br />

visuellen Barockspektakels zu zählen. Eine vergleichbare Auswahl<br />

herausragender Kunstwerke dieser Künstler wurde außerhalb Italiens bislang<br />

nicht gezeigt.<br />

Einführung durch die Kuratorin | Spezialführungen | Flying Dinner | Musik<br />

Kartenpreis: EUR 250 pro Person<br />

(davon EUR 150 als Sonder- bzw. Betriebsausgabe steuerlich absetzbar)<br />

Reservierungen und Rückfragen unter<br />

event@malteser.at oder 01 512 53 95<br />

Eine Benefizveranstaltung zugunsten der<br />

MALTESER und des KHM<br />

Save the Date 210x179mm 190603.indd 1 03.06.19 16:24<br />

Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />

MALTESER Austria<br />

Großpriorat von Österreich<br />

Bundeszentrale<br />

Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />

Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />

Katharina Stögner<br />

Mag. Manuel Weinberger<br />

T: +43 1 512 72 44, F: +43 1 513 92 90<br />

T: +43 1 512 53 95, F: +43 1 512 84 78<br />

presse@malteser.at<br />

zentrale@malteser.at<br />

www.malteserorden.at<br />

www.malteser.at<br />

Österreichische Post AG<br />

MZ 11Z038858M<br />

Souveräner <strong>Malteser</strong>-Ritter-Orden<br />

Johannesgasse 2, 1010 Wien<br />

64<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2019</strong>

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