Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 153 · F reitag, 5. Juli 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
Antisemitismus ist für junge<br />
Juden wachsendes Problem<br />
Acht vonzehn jungen Juden in der EU<br />
(81 Prozent) halten Antisemitismus<br />
für ein Problem in ihrem Land. Laut<br />
einem am Donnerstag veröffentlichten<br />
Bericht der EU-Agentur für<br />
Grundrechte sagen 83 Prozent der 16<br />
bis 34 Jahrealten Juden, dass Antisemitismus<br />
in den vergangenen fünf<br />
Jahren zugenommen habe.Als besonders<br />
problematisch werden dabei<br />
Äußerungen im Internet angesehen:<br />
89 Prozent der Befragten sagten, dass<br />
Antisemitismus im Internet und in<br />
sozialen Medien ein Problem darstelle.Auch<br />
Rassismus wirdvon vier<br />
vonfünf Befragten als Problem in ihremLand<br />
angesehen. (dpa)<br />
Bovenschulte soll Bremer<br />
Regierungschef werden<br />
Neuer Regierungschef in Bremen soll<br />
SPD-Fraktionschef Andreas Bovenschulte<br />
werden. Eine entsprechende<br />
Empfehlung gab der SPD-Landesvorstand<br />
am Donnerstag ab.Der Jurist<br />
und langjährige Bürgermeister der<br />
niedersächsischen GemeindeWeyhe<br />
soll am Sonnabend bei einem außerordentlichen<br />
Parteitag als Kandidat<br />
für die Nachfolge des scheidenden<br />
Bürgermeisters Carsten Sieling<br />
(ebenfalls SPD) nominiertwerden.<br />
Bovenschulte (53) war erst am 26. Mai<br />
in die Bürgerschaft gewählt und am<br />
24. Juni mit großer Mehrheit zumVorsitzenden<br />
der SPD-Fraktion bestimmt<br />
worden. (dpa)<br />
Journalisten nach Bericht<br />
über rechte Szene bedroht<br />
Zwei Journalisten, die über die<br />
rechtsextreme Szene in Dortmund<br />
berichten, haben Briefe mit weißem<br />
Pulver erhalten, das sich allerdings<br />
als Backpulver herausstellte.Dem<br />
waren Drohungen vorausgegangen.<br />
Da die Polizei einen politischen<br />
Hintergrund vermutet, hat die Soko<br />
„Rechts“ die Ermittlungen übernommen.<br />
(dpa)<br />
Kalifornien: Frisur darf nicht<br />
zu Diskriminerung führen<br />
Dreadlocks und Zöpfe sind für viele Afroamerikaner<br />
Ausdruck ihrer Identität. AP<br />
Als erster US-Bundesstaat verbietet<br />
Kalifornien jedwede Diskriminierung<br />
aufgrund vonFrisuren: Einam<br />
Donnerstag in beiden Parlamentskammerneinstimmig<br />
verabschiedetes<br />
Gesetz schützt das Tragen von<br />
Afro-Frisuren und Dreadlocks in<br />
Schulen und am Arbeitsplatz. Die<br />
Maßnahme zielt vorallem gegen die<br />
Diskriminierung vonAfroamerikanernwegen<br />
ihrer Frisur. (AFP)<br />
UN: Venezuela verletzt<br />
Menschenrechte<br />
UN-Menschenrechtskommissarin<br />
Michelle Bachelet hat Venezuela<br />
schwereMenschenrechtsverletzungen<br />
vorgeworfen. Siegehe davon<br />
aus,dass es in Venezuela in den vergangenen<br />
Jahren Tausende außergerichtliche<br />
Hinrichtungen gegeben<br />
habe,erklärte Bachelet am<br />
Donnerstag. In einem neuen Bericht<br />
über die Menschenrechtslage<br />
in Venezuela macht sie die Sonderpolizei<br />
Faes für die Exekutionen verantwortlich<br />
und fordertdie Regierung<br />
in Caracas zur Auflösung der<br />
Truppe auf. (dpa)<br />
Zufriedener Sieger:Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, nach der Urteilsverkündung.<br />
Die Umwelthilfe darf weiter klagen<br />
Bundesgerichtshof: Überschüsse aus Abmahnungen sind kein Indiz für Missbrauch<br />
VonChristian Rath, Karlsruhe<br />
Die Deutsche Umwelthilfe<br />
(DUH) verfolgt kein<br />
rechtsmissbräuchliches<br />
Geschäftsmodell. Das<br />
stellte jetzt der Bundesgerichtshof<br />
(BGH) in Karlsruhe fest. Damit unterlag<br />
in letzter Instanz der Fellbacher<br />
Autohändler Felix Kloz, der von<br />
der Kfz-Innung Stuttgart unterstützt<br />
wurde.<br />
Eines der Tätigkeitsfelder der<br />
DUH ist die ökologische Marktüberwachung.<br />
In rund zwanzig<br />
Branchen kontrolliert die DUH dabei<br />
die Einhaltung umweltbezogener<br />
Verbraucherschutzvorschriften.<br />
So achtet die DUH etwa darauf,<br />
dass in der Werbung für Autos,<br />
Immobilien und Kühlschränke der<br />
Energieverbrauch korrekt angegeben<br />
wird. Die DUH steht auf der<br />
Liste anerkannter Verbraucherschutzverbände<br />
und darf deshalb<br />
Unternehmen abmahnen und verklagen,<br />
wenn diese gegen Verbraucherschutz-Regeln<br />
verstoßen.<br />
Im Sinne des Verbraucherschutzes<br />
Erleichterung: Die Deutsche<br />
Umwelthilfe (DHU) hat<br />
die Entscheidung des Gerichts<br />
mit Erleichterung aufgenommen.<br />
Eine andere<br />
Entscheidung „hätte bedeutet,<br />
dass wir ein ganz wichtigesInstrument<br />
zur Durchsetzung<br />
des ökologischen Verbraucherschutzes<br />
verloren<br />
hätten“, sagte Bundesgeschäftsführer<br />
Jürgen Resch.<br />
Das Autohaus Kloz hatte auf seiner<br />
Webseite 2016 für einen Mercedes<br />
geworben, ohne Spritverbrauch und<br />
CO 2 -Emissionen anzugeben. Daraufhin<br />
mahnte die DUH das Autohaus<br />
ab. Händler Kloz wollte aber<br />
keine Unterlassungserklärung abgeben<br />
und ließ sich verklagen. Im Verfahren<br />
erhob Kloz ganz grundsätzliche<br />
Einwände gegen das Geschäftsmodell<br />
der DUH, das er für „rechtsmissbräuchlich“<br />
hielt. Für den<br />
behaupteten Missbrauch gebe es<br />
aber „keinerlei Anhaltspunkt“, erklärte<br />
nun der Vorsitzende BGH-<br />
Richter Thomas Koch. Das Interesse<br />
am umweltbezogenen Verbraucherschutz<br />
sei nicht vorgeschoben. Die<br />
Abmahnungen und Vertragsstrafen<br />
REAKTIONEN AUF DAS URTEIL<br />
Verantwortung: Das Urteil<br />
des Bundesgerichtshofes sei<br />
auch „eine deutliche Ohrfeigefür<br />
den Staat“ ,sagte<br />
Resch. „Schwerwiegende<br />
Verstöße gegenUmwelt- und<br />
Klimaschutz müssen unmittelbar<br />
vomStaat geahndet<br />
werden.“ Dann würde die<br />
Umwelthilfe sich auch mit<br />
Freuden aus diesem Bereich<br />
zurückziehen.<br />
Ärger: Der Zentralverband<br />
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />
(ZDK) reagierte mit<br />
Unmut auf das Urteil. Angriffsziel<br />
der DUH seien überwiegend<br />
kleine und mittelständische<br />
Autohäuser.Außerdem<br />
würden typischerweise<br />
banale Verstöße<br />
abgemahnt, vorallem gegen<br />
die Pkw-Energieverbrauchs-<br />
Kennzeichnungsverordnung.<br />
Debatte über das Sterbehilfe-Urteil<br />
dienten nicht der Einnahmeerzielung<br />
für sachfremde Zwecke, so<br />
Koch. Es gehe auch nicht darum, nur<br />
ein Honorar des Geschäftsführers zu<br />
erwirtschaften. Denn das Honorar<br />
von DUH-Geschäftsführer Jürgen<br />
Resch mache nur einen kleinen<br />
Bruchteil des DUH-Budgets aus,betonte<br />
Richter Koch.<br />
Auch die Erzielung von Überschüssen<br />
bei der Marktüberwachung<br />
sei kein Indiz für Missbrauch,<br />
so der BGH. Sonst müssten Verbraucherschützer<br />
immer dann mit Abmahnungen<br />
aufhören, wenn die laufenden<br />
Kosten gedeckt sind. Wofür<br />
die DUH das Geld konkret ausgibt,<br />
spielte beim BGH keine Rolle. Die<br />
Umwelthilfe betonte, dass sie damit<br />
Verbraucher-Aufklärung finanziere,<br />
etwa dieWarnung vormanipulierten<br />
Dieselmotoren.<br />
Kfz-Verband erwägt Beschwerde<br />
DieDUH kann nun weiter rund 1500<br />
Betriebe proJahr wegenVerbraucherschutzverstößen<br />
abmahnen und notfalls<br />
verklagen. DUH-Geschäftsführer<br />
Jürgen Resch begrüßte das Urteil.<br />
„Damit ist der Versuch endgültig gescheitert“,<br />
der DUH die Klagebefugnis<br />
zu entziehen.<br />
Die Kfz-Innung gibt aber noch<br />
nicht auf und denkt über eine (wohl<br />
aussichtslose) Verfassungsbeschwerde<br />
nach. Außerdem forderte<br />
Innungs-Geschäftsführer Christian<br />
Neher seine rund 700 Mitgliedsbetriebe<br />
auf, „jede Aktivität der DUH in<br />
ihren Häusern unverzüglich zu melden“<br />
–umweitereKlagen zu prüfen.<br />
Der Rechtsstreit hatte mit den<br />
Versuchen der Umwelthilfe, die EU-<br />
Luft-Grenzwerte gerichtlich durchzusetzen,<br />
nichts zu tun. Dortwerden<br />
nicht die Händler abgemahnt, vielmehr<br />
verlangt die DUH von den Behörden<br />
verschärfte Luftreinhaltepläne<br />
bis hin zu Dieselfahrverboten.<br />
Marburger Bund kritisiert die Entscheidung: Mitwirkung an Selbsttötung ist keine ärztliche Aufgabe<br />
VonMarkus Decker und Hanna Gerwig<br />
Die Vorsitzende des Europäischen<br />
Ethikrates, die Kölner<br />
Medizin-Ethikerin Christiane Woopen,<br />
hat das jüngste Urteil des Bundesgerichtshofes<br />
(BGH) zur Sterbehilfe<br />
positiv aufgenommen. „Ich<br />
halte das für ein sehr wichtiges Urteil,<br />
weil es Patienten und Ärzte<br />
stärkt“, sagte sie der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
(Redaktionsnetzwerk Deutschland).<br />
„Es macht deutlich, dass Ärzte ihre<br />
Patienten bei einer selbstbestimmten<br />
Selbsttötung nicht alleine lassen<br />
müssen, sondern sie begleiten dürfen.“<br />
Eine Selbsttötung solle niemals<br />
eine gleichsam normale Option sein,<br />
sagteWoopen mit Blick auf den Richterspruch<br />
vom Mittwoch. Es gehe<br />
immer um individuelle,existenzielle<br />
Ausnahmesituationen. Und die Gesellschaft<br />
solle alles dafür tun, um<br />
Menschen, die über einen Suizid<br />
nachdenken, Perspektiven für das<br />
Weiterleben zu eröffnen.„Wenn aber<br />
ein Mensch nach Beratungen und<br />
gründlichem Überlegen sowie nach<br />
längerer Bedenkzeit in Ausübung<br />
seiner Selbstbestimmung sich selbst<br />
töten möchte, umschweres Leiden<br />
zu beenden, das anders nicht beendet<br />
werden kann, dann sollte er dies<br />
unter würdigen Umständen und in<br />
Begleitung tun können“, so die Medizin-Ethikerin.<br />
Entscheidung in Karlsruhe<br />
Wichtig sei jetzt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
über den Paragrafen<br />
217 zum Verbot der geschäftsmäßig<br />
organisierten Beihilfe<br />
zur Selbsttötung, sagte Woopen.<br />
Denn wenn sie es richtig sehe, dann<br />
wäre einer der beiden Fälle, umdie<br />
es jetzt beim Bundesgerichtshof gegangen<br />
sei, daruntergefallen. Das<br />
Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
solle im Herbst ergehen.<br />
Auch SPD-Gesundheitsexperte<br />
Karl Lauterbach begrüßte das Urteil.<br />
„Bei unheilbar Kranken mit starken<br />
Schmerzen ist die ärztliche Sterbehilfe<br />
ethisch nicht zu verbieten.“<br />
DerBundesgerichtshof hatte zwei<br />
Ärzte freigesprochen. Einer hatte in<br />
Berlin eine Sterbewillige begleitet,<br />
der andere, ähnliche Fall spielte im<br />
Hamburg. Die Patienten hatten die<br />
tödlichen Medikamte eingenommen.<br />
Weil die Ärzte nicht versuchten,<br />
sie zu retten, standen sie wegen<br />
Unterstützung von Selbsttötung vor<br />
Gericht.<br />
Dem Urteil des Bundesgerichtshofs<br />
zufolge machen sich Ärzte, die<br />
Selbsttötungen begleiten, lediglich<br />
dann strafbar, wenn ihre Patienten<br />
nicht in der Lage sind, sich einen<br />
„frei verantwortlichen Selbsttötungswillen“<br />
zu bilden. Zudem<br />
müssten Ärzte keine Rettungsmaßnahmen<br />
ergreifen, wenn sie damit<br />
gegen das Selbstbestimmungsrecht<br />
der Sterbewilligen verstießen, urteilte<br />
der fünfte Strafsenat des BGH.<br />
Kritik an der Entscheidung kam<br />
vom Marburger Bund. „Das Urteil<br />
des Bundesgerichtshofs zum ärztlich<br />
unterstützten Suizid löst keine<br />
Probleme, sondern schafft neue“,<br />
steht in einer Presseerklärung. Es bestehe<br />
ein Widerspruch zu den Pflichten<br />
von Ärzten nach der Berufsordnung.<br />
„Unsere ärztliche Aufgabe ist<br />
es, Leben zu erhalten und Leiden zu<br />
DPA/MARIJAN MURAT<br />
lindern. Die Mitwirkung an der<br />
Selbsttötung ist keine solche ärztliche<br />
Aufgabe“, hieß es. Auch der Vorstand<br />
der Deutschen Stiftung für Patientenschutz,<br />
Eugen Brysch, lehnt die<br />
Entscheidung ab. „Weder der Suizid<br />
noch die Beihilfe dazu sind strafbar.<br />
Das ist gut so“, sagte er. Das Urteil<br />
habe aber nicht das Recht auf selbstbestimmtes<br />
Sterben gestärkt, sondern<br />
vielmehr das Torzur „organisierten<br />
Suizidbeihilfe“ geöffnet.<br />
Der Präsident der Hamburger<br />
Ärztekammer,Pedram Emami, hatte<br />
sich ebenfalls enttäuscht gezeigt. „Es<br />
war zwar zu erwarten, dass der BGH<br />
den Wunsch des Sterbewilligen an<br />
erster Stelle sieht, aber ich hatte auf<br />
ein anderes Ergebnis gehofft“, sagte<br />
er.Für Emami ist der Hamburger Fall<br />
ein Beleg dafür, dass das seit 2015<br />
geltende Verbot der „geschäftsmäßigen<br />
Förderung der Sterbehilfe“ richtig<br />
ist. „Das Strafrecht ist die eine Sache,<br />
das Berufsrecht eine andere“,<br />
betonte der Ärztekammer-Präsident.<br />
Für Hamburger Ärzte gelte die<br />
Berufsordnung, die in Paragraf 16 die<br />
Hilfe zur Selbsttötung verbietet.<br />
Panzer,<br />
Soldaten,<br />
Feuerwerk<br />
Große Militärshow zum<br />
US-Unabhängigkeitstag<br />
Panzer, Soldaten, Feuerwerk: Die<br />
US-Hauptstadt Washington hat<br />
sich für die umstrittene Feier vonPräsident<br />
Donald Trump zum Unabhängigkeitstag<br />
gewappnet. Vordem Lincoln<br />
Memorial, wo Trump am Donnerstagabend<br />
(Ortszeit) sprechen<br />
wollte,wurden Panzer aufgestellt und<br />
riesige Bildschirme installiert. Trump<br />
wollte die Veranstaltung mit dem<br />
Motto „Salute to America“ nutzen,<br />
um das Militär zu ehren. Kritiker warfen<br />
ihm vor, die Feierlichkeiten zu politisieren<br />
und dem Steuerzahler die<br />
Rechnung dafür aufzudrücken.<br />
Trump pries das Spektakel schon<br />
im Vorfeld in den höchsten Tönen.<br />
Die Menschen kämen von nah und<br />
fern, um an einer der größten Feierlichkeiten<br />
in der Geschichte des<br />
Landes teilzunehmen, schrieb er am<br />
Donnerstagmorgen auf Twitter. Es<br />
werde Überflüge der „modernsten<br />
und fortschrittlichsten Flugzeuge<br />
der Welt“ geben. Möglicherweise<br />
werde sogar die „Air Force One“ einen<br />
niedrigen und lauten Flug über<br />
die Menge machen, fügte er hinzu.<br />
Es gibt zwei Boeing 747, die zur „Air<br />
Force One“ werden, wenn der Präsident<br />
darin reist.<br />
Die Demokraten hatten in den<br />
vergangenen Tagen scharfe Kritik an<br />
dem Konzept der Feierlichkeiten geübt.<br />
Trumps Ego sei so groß, dass er<br />
in einem verzweifelten Schrei nach<br />
Aufmerksamkeit eine Wahlkampfveranstaltung<br />
zum 4. Juli abhalte,<br />
und jeder wisse das, schrieb der demokratische<br />
Fraktionschef im Senat,<br />
Chuck Schumer,auf Twitter.<br />
An der Zurschaustellung von Panzernhatte<br />
es im Vorfeld Kritik gegeben. IMAGO IMAGES<br />
Trump hatte Kritik an den Kosten<br />
der Schau zuvor zurückgewiesen.<br />
Diese seien sehr gering im Vergleich<br />
zu dem, was es wert sei, schrieb er am<br />
Mittwoch auf Twitter. Die Gesamtkosten<br />
sind bislang nicht bekannt.<br />
An der Schau sollten etliche Soldaten<br />
teilnehmen. Aus dem Pentagon<br />
wollten unter anderen der kommissarische<br />
Verteidigungsminister<br />
Mark Esper sowie der Generalstabschef<br />
Joseph Dunforddabei sein.<br />
Der Sender CNN hatte unter Berufung<br />
auf eine nicht näher benannte<br />
Quelle berichtet, auch in der<br />
militärischen Führung gebe es Sorge<br />
über eine Politisierung der Veranstaltung.<br />
Im Pentagon habe es auch<br />
Bedenken gegeben, gepanzerte<br />
Fahrzeuge zur Schau zu stellen.<br />
Trump hatte dagegen am Dienstag<br />
auf Twitter geschrieben, das Pentagon<br />
und die militärische Führung<br />
seien„begeistert“ davon, den Amerikanern„das<br />
stärkste und fortschrittlichste<br />
Militär derWelt“ vorzuführen.<br />
Nachdem Trump im Jahr 2017 als<br />
Ehrengast beim französischen Nationalfeiertag<br />
in Pariseine Militärparade<br />
beobachtet hatte, wünschte er sich<br />
eine solche auch in der US-Hauptstadt.<br />
DieWashington Post berichtete,<br />
die Kosten dafür seien auf rund 92 Millionen<br />
Dollar geschätzt worden. Die<br />
Pläne seien gestoppt worden, als die<br />
Kosten bekannt geworden seien. Es ist<br />
ungewöhnlich, dass der Präsident sich<br />
bei den Feierlichkeiten auf der National<br />
Mall inWashington am Unabhängigkeitstag<br />
an die Bevölkerung wendet.<br />
Die Veranstaltung ist eigentlich<br />
unpolitisch. (dpa)