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SchlossMagazin Juli 2019 Bayerisch-Schwaben und Fünfseenland

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34 | kunst + kultur | 40 Jahre Ritterturnier Kaltenberg<br />

„Wir produzieren jedes Jahr<br />

eine neue Oper“Ritterturnier Kaltenberg<br />

fotos Ritterturnier Kaltenberg<br />

Vor 40 Jahren veranstaltete Prinz Luitpold von Bayern zum ersten Mal seit 400 Jahren auf<br />

Schloss Kaltenberg ein Ritterturnier. 2014 übernahm sein Sohn Prinz Heinrich von Bayern<br />

die Leitung des heute größten Mittelalterfestes der Welt. Wir sprachen mit Vater <strong>und</strong><br />

Sohn über das Erfolgsgeheimnis des Turniers, die wilden Anfänge <strong>und</strong> die Zukunft.<br />

Prinz Luitpold, wie kamen Sie eigentlich auf die Idee, in Kaltenberg<br />

ein Ritterturnier zu veranstalten?<br />

Prinz Luitpold: Vor 40 Jahren hatten wir zwar eine kleine Brauerei<br />

<strong>und</strong> einen beliebten Biergarten in Kaltenberg, aber unsere<br />

generelle Bekanntheit war gleich null. Das jedoch wollten<br />

wir ändern. Da war ein Ritterturnier, eingeb<strong>und</strong>en in ein<br />

großes Mittelalterfest, schon ein eigenes starkes Thema. Zumal<br />

es auch in die Region mit seiner höfischen Tradition passt.<br />

Das Problem: Bei uns in Deutschland gab es damals keine Ritter,<br />

die solche Turniere aufgeführt haben.<br />

Wo haben Sie die Ritter für ihre Idee schließlich finden können?<br />

Prinz Luitpold: Auf einer Reise in London trafen wir zufällig auf<br />

eine englische Gruppe, die von dem ehemaligen Stuntman Max<br />

Diamond geleitet wurde, <strong>und</strong> die am Tower eine Rittershow aufführte.<br />

Die haben wir dann zu uns geholt. Leider waren nicht alle<br />

Profis. Ich erinnere mich noch, dass damals in London von acht<br />

Rittern nach drei Tagen nur noch zwei ohne Gips waren.<br />

Wann haben Sie gemerkt, dass die Veranstaltung sehr viel mehr<br />

ist als eine Marketingveranstaltung für die Schlossbrauerei.<br />

Prinz Luitpold: Das enorme Potenzial zeigte sich gleich beim<br />

ers ten Turnier. Wir hatten mit 500 Leuten gerechnet – <strong>und</strong><br />

auch entsprechend geplant –, aber es kamen über 6.000 Leute.<br />

Die Resonanz war überwältigend. An einem der Veranstaltungstage<br />

stand plötzlich sogar ein – ich nenne es mal –<br />

Spontanritter in Rüstung vor uns <strong>und</strong> verkündete, er wolle<br />

mitkämpfen. Das ging natürlich aus Sicherheitsgründen nicht.<br />

Woher nahmen Sie in den Folgejahren die Ideen für das Turnier?<br />

Prinz Luitpold: Die Inspiration stammte aus Büchern <strong>und</strong> aus<br />

der Fernsehserie Ivanhoe, die in den Sechzigerjahren jede<br />

Woche lief <strong>und</strong> die ich als Kind begeistert geschaut hatte.<br />

War es schwer, geeignete Künstler für das Mittelalterfest zu<br />

f inden?<br />

Prinz Luitpold: Wir haben bei den Künstlern von Anfang an<br />

sehr auf Qualität <strong>und</strong> Können geachtet. Nach vier Jahren ver-

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