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7<br />
exclusive<br />
Gerhard Steidl<br />
Accessoires<br />
Lob der Stille<br />
Wandfarbenpracht<br />
Shopdesign<br />
Digitaler Wandel<br />
Cuba libre<br />
Jung, klug, charmant: Wie<br />
Künstler und Kreative in<br />
Havanna ihre Stadt verändern
Jahre<br />
AUS LIEBE. DAS BESTE.<br />
ZWEI HERZEN. EINE LIEBE.<br />
„Dies ist kein Ring, sondern eine der schönsten Liebeserklärungen der Welt. Für Dich sind es feinste<br />
Brillanten – für mich sind es Glücksmomente. Für Dich ist es Goldschmiedekunst in ihrer höchsten<br />
Form – für mich ist es die schönste Liebeserklärung, die es gibt.“<br />
Der drehbare Wellendorff-Ring ZWEI HERZEN. EINE LIEBE. – der lebendigste Ring.
Welcome<br />
5<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
seit mehr als 100 Jahren macht die Luftfahrt weltweite<br />
Mobilität möglich und ist Gestalter und Treiber der Globalisierung.<br />
<strong>Lufthansa</strong> war von Beginn an Teil dieser Entwicklung.<br />
Wir waren Pioniere, Entdecker und haben schon<br />
früh Maßstäbe gesetzt. Bereits 1926, im Gründungsjahr<br />
der <strong>Lufthansa</strong>, haben unsere Vorgänger zwei Junkers-<br />
Flugzeuge auf die erste Ostasien-Expedition geschickt.<br />
Mehr als fünf Wochen waren sie unterwegs, um die Entfernung<br />
von rund 10 000 Kilometern nach Peking zu bewältigen.<br />
Heute fliegen wir diese Strecke viermal am Tag<br />
in gut neun Stunden. Zwei Jahre später waren unsere<br />
Piloten die ersten, die westwärts – gegen den Wind –<br />
über den Atlantik flogen. Heute bringen wir jede Woche<br />
mehr als 200 000 Gäste zu 22 Zielen in den USA und<br />
zurück. Im aktuellen Sommerflugplan bieten wir Ihnen<br />
700 wöchentliche USA-Flüge – so viele wie nie zuvor.<br />
Ein weiterer Meilenstein aus den Anfängen unseres<br />
Unternehmens war die Aufnahme regelmäßiger Flugverbindungen<br />
nach Bangkok. Im Juli vor 80 Jahren haben<br />
wir dieses Ziel in unseren Flugplan aufgenommen. Der<br />
Ferne Osten rückte ein Stück näher, und die Globalisierung<br />
nahm weiter Fahrt auf. Ab Oktober dieses Jahres<br />
bieten wir diese Verbindung wieder von allen vier Drehkreuzen<br />
der <strong>Lufthansa</strong> Group an: Von München, Frankfurt,<br />
Zürich und Wien starten unsere Airlines zur faszinierenden<br />
Metropole am Chao Phraya.<br />
Über die Jahrzehnte ist die Zahl der globalen Flugverbindungen<br />
kontinuierlich gestiegen. Fliegen ist effizienter,<br />
günstiger und sicherer geworden – seit mehr als<br />
20 Jahren wächst die Luftfahrt doppelt so schnell wie<br />
die Weltwirtschaft. Fliegen wird für immer mehr Menschen<br />
möglich, Globalisierung damit erlebbarer und<br />
begreif barer.<br />
Wir bei <strong>Lufthansa</strong> verbinden mit bis zu 4000 täglichen<br />
Flügen Menschen und Kulturen miteinander und<br />
tragen zu Völkerverständigung, Wohlstand und Freiheit<br />
bei. Jeden Tag bringen wir rund 400 000 Passagiere weltweit<br />
sicher an ihr Ziel – Familien, Freunde, Geschäftspartner.<br />
Wir danken Ihnen, liebe Kunden, für Ihre Treue.<br />
Bleiben Sie uns gewogen – wir freuen uns auf Sie!<br />
Titel: Greg Kahn Foto: Oliver Rösler<br />
Ihr<br />
Carsten Spohr<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Deutsche <strong>Lufthansa</strong> AG
Jung, klug, charmant: Wie<br />
Künstler und Kreative in<br />
Havanna ihre Stadt verändern<br />
6<br />
world<br />
Inhalt<br />
18<br />
Das neue Kuba<br />
Style: Bis über beide Ohren verliebt in die Accessoires des Sommers S. 46<br />
ZUM TITEL<br />
Lebenswandel:<br />
Zu Besuch bei<br />
jungen Visionären<br />
aus Havanna, die<br />
mit ihren Ideen das<br />
Land verändern<br />
7<br />
exclusive<br />
Gerhard Steidl<br />
Accessoires<br />
Lob der Stille<br />
Wandfarbenpracht<br />
Shopdesign<br />
Digitaler Wandel<br />
Cuba libre<br />
16<br />
18<br />
32<br />
WORLD<br />
Ego-Art<br />
Über die Kunst des Selbstporträts:<br />
Tommy Honton hat in Los Angeles<br />
ein Selfie-Museum eröffnet<br />
WORLD<br />
Im Aufbruch<br />
Friedliche Erneuerung: Künstler,<br />
Skater und Journalisten bringen<br />
frischen Wind nach Havanna<br />
BUSINESS<br />
Meisterleistung<br />
Künstler schätzen den Verleger<br />
Gerhard Steidl für seine Perfektion.<br />
Besuch bei einem Besessenen<br />
44<br />
46<br />
TRAVEL<br />
Stille in Südtirol<br />
Kuhglocken, Pool-Plätschern, mal<br />
ein zankendes Eichhorn: Im Resort<br />
San Luis dröhnt kein Dezibel zu viel<br />
STYLE<br />
Praxistest<br />
Auf Leinwände aus Beton und<br />
Muschelkalk gebannt: die Männer-<br />
Accessoires des Sommers<br />
Foto: Markus Burke, Mickey Maus Henkeltasche, GUCCI; 3700 Euro<br />
FEEDBACK? Lob und Kritik zum Heft gern an LHmagazin@territory.de
MARQ KOLLEKTION<br />
LEIDENSCHAFT. NEU DEFINIERT.<br />
Erhältlich im Uhrenfachhandel. Mehr auf garmin.com
8<br />
Inhalt<br />
„Für Autoren ist die Leere<br />
des weißen Blatts Papier<br />
manchmal angsteinflößend:<br />
Wie bloß anfangen? Nicht so<br />
für Gerhard Steidl. Der leidenschaftliche<br />
Drucker liebt<br />
nicht nur die Materialität des<br />
Papiers – jede weiße Seite ist<br />
für ihn eine Aufforderung<br />
zum Spielen.“<br />
Seite 32<br />
Super Läden: Kreative wie Christoph Stelzer erneuern den Handel S. 56<br />
56<br />
BUSINESS<br />
Renaissance des Handels?<br />
Retail-Spezialisten reanimieren<br />
mit digitaler Technik und neuen<br />
Designs das Einkaufserlebnis<br />
73<br />
SERVICE<br />
Miles & More<br />
Sammeln, einlösen, gewinnen:<br />
Angebote für HON Circle Member,<br />
Senatoren und Frequent-Traveller<br />
64<br />
BUSINESS<br />
Gegen die alpinaweiße Wand<br />
Anna von Mangoldt mischt<br />
in ihrer Manufaktur in Warburg<br />
edle Wandfarben<br />
68<br />
KOLUMNE<br />
Alles muss anders!<br />
Hauptsache Disruption: unser<br />
Kolumnist über die kopflose<br />
Jagd nach Innovationen<br />
SERVICE<br />
RUBRIKEN<br />
5 Editorial<br />
10 Styleguide<br />
70 <strong>Lufthansa</strong><br />
71 Impressum<br />
Unter magazin.lufthansa.com finden Sie<br />
auf Ihren digitalen Geräten ausgewählte<br />
Beiträge aus <strong>Lufthansa</strong> <strong>Exclusive</strong>.<br />
SEBASTIAN HANDKE<br />
Zwei Tage in „Steidlville“<br />
in Göttingen, das heißt:<br />
zwei Tage eintauchen<br />
in eine Atmosphäre des<br />
Schaffens und der Kreativität.<br />
Nicht nur bei Gerhard Steidl,<br />
auch bei Künstlern und<br />
Mit arbeitern zählt nur eins:<br />
dass das Buch gut wird.<br />
Foto: Fritz Beck Illustration: Elisabeth Moch
BOUTON earrings ∙ MIKADO FLAMENCO Charm bracelet Candy<br />
SOUTHAMPTON · LAKE TEGERNSEE · SYLT · PALM BEACH<br />
MUNICH · MARBELLA · FORTE DEI MARMI<br />
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10<br />
STYLEGUIDE<br />
REDAKTION: INES HENNENBERG<br />
W A T C H O U T<br />
Kreativ-Mix aus David Hockney, griechischer<br />
Antike und englischer Folklore: Arbeiten<br />
des Illustrators und Interior-Designers<br />
Luke Edward Hall sind schwer angesagt.<br />
Die Vogue nennt ihn „Wunderkind“, große<br />
Marken unterschiedlichster Branchen<br />
wie Burberry, Christies, Samsung reißen<br />
LUKE EDWARD HALL<br />
I N T E R I O R - D E S I G N E R , L O N D O N<br />
sich um den knapp 30-Jährigen. Der ähnelt<br />
einem verträumten Harry Potter – aber nur<br />
äußerlich. Denn auch wenn sich Hall selbst<br />
als „totalen Romantiker“ bezeichnet, hat<br />
der Brite offensichtlich ein ausgeprägtes<br />
Gespür fürs Geschäft. Sein neuester<br />
Coup: die Kollaboration mit Svenskt Tenn,<br />
einem der bekanntesten schwedischen<br />
Designunternehmen und Hoflieferant des<br />
schwedischen Königshauses, das künftig<br />
Taschen, Kissenbezüge, Lampenschirme<br />
und andere Wohntextilien mit Halls Dessins<br />
schmücken wird.<br />
lukeedwardhall.com<br />
Fotos: Mead/©Guardian/eyevine/laif; Simon Vogel - Sole Calero, Courtesy of the artist
EINTAUCHEN<br />
Kunstvoll reisen durch Lateinamerika –<br />
mit der Rauminstallation „El Autobús“<br />
der Venezolanerin Sol Calero. Bis<br />
10. November in der Tate Liverpool.<br />
tate.org.uk<br />
Möbel müssen<br />
Spaß machen, so<br />
das Motto der spanischen<br />
Architektin<br />
und Designerin<br />
Patricia Urquiola –<br />
umgesetzt mit<br />
ihrem prämierten<br />
Eichenstuhl<br />
„Comeback“.<br />
kartell.com<br />
Liebeserklärung:<br />
Das Oversize-Hemd<br />
sagt deutlich, welches<br />
Musikgenre<br />
Demna Gvasalia,<br />
Kreativdirektor<br />
von Balenciaga,<br />
derzeit bevorzugt.<br />
mrporter.com<br />
STATEMENT-SHIRT<br />
SCHÖNER<br />
SCHWUNG
12<br />
world<br />
ANGEKNIPST<br />
Bunte Lichtkunst:<br />
Ferruccio<br />
Lavianis „Up-<br />
Town“ ist eine<br />
Boden- und<br />
Tischleuchte<br />
von selbstbewusster<br />
Präsenz,<br />
geprägt von<br />
Art déco und<br />
Memphis.<br />
In Gelb-, Rotund<br />
Blautönen<br />
strahlend,<br />
macht sie einfach<br />
richtig<br />
gute Laune.<br />
foscarini.com<br />
LA CUCINA<br />
LÍQUIDA<br />
Bloody Mary, Cuba Libre,<br />
Piña Colada? Solche<br />
konventionellen Cocktails<br />
kommen in der Mailänder<br />
Bar Talea nicht über den<br />
Tresen. Chef-Barkeeper<br />
Filippo Sisti serviert<br />
alkoholische Mix-Experimente<br />
(links: Colazione<br />
al Fäviken). Sein Prinzip:<br />
flüssige Küche. Kult!<br />
taleamilano.com<br />
HAUSTIER<br />
FÜR<br />
BEWEGLICH<br />
TEKKIES<br />
Füttern muss man das<br />
Kätzchen nicht, aber<br />
selbst zusammenbauen.<br />
Das Roboter-Tier heißt<br />
Nybble, kreiert von Petoi<br />
aus Pittsburgh, USA.<br />
Bisher gibt es nur einen<br />
Prototyp. Doch dank<br />
Crowdfunding kann<br />
Nybble vielleicht bald<br />
auch bei Ihnen einziehen.<br />
indiegogo.com<br />
Wer hat’s erfunden? Das Schweizer Unternehmen<br />
Luzli hält mit dem Roller MK01 das<br />
Patent für den ersten aufrollbaren Kopfhörer<br />
aus Stahl und Aluminium.<br />
luzli.com
Fotos: Massimo Gardone; Sonny Vandevelde<br />
Upcycling ist in:<br />
Outdoor-Spezialist<br />
The North Face<br />
nutzt dazu ausrangierte<br />
Nylonzelte<br />
der eigenen Marke.<br />
Dank des Londoner<br />
Modedesigners<br />
Christopher Raeburn<br />
werden sie zu<br />
Taschen und Rucksäcken<br />
verarbeitet,<br />
signalgelb und mit<br />
vielen Details, jedes<br />
Stück ein Unikat.<br />
thenorthface.de<br />
UNIKAT<br />
ZEITREISE<br />
Der Boat Shoe schien<br />
schon ausgestorben.<br />
Von Paul A. Sperry 1935<br />
in New Haven, Connecticut,<br />
erfunden, galt<br />
der Klassiker mit der<br />
weißen Sohle lange als<br />
Accessoire für konservative<br />
Snobs. Jetzt<br />
bringt Prada ihn neu<br />
heraus, modernisiert<br />
und vom ideologischen<br />
Ballast befreit.<br />
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Körpergröße auf diskrete Art<br />
und Weise zu erhöhen. Dies<br />
geschieht durch einen<br />
Ieichten, anatomisch<br />
geformten inneren Absatz<br />
zusammen mit einem<br />
normalen äußeren Absatz<br />
des Schuhs. Mit diesen<br />
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“größer zu sein” zur<br />
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14<br />
world<br />
VOLL AUF DER HÖHE<br />
Bewohner der südkoreanischen Insel<br />
Ulleungdo glauben, dass durch ihr Eiland<br />
ein starkes Qi fließt. Wer etwas von dieser<br />
„Lebensenergie“ einfangen möchte, weilt<br />
im Hotel Healing Stay Kosmos.<br />
thekosmos.co.kr<br />
SONNE<br />
TANKEN<br />
„Keine hastigen Modebewegungen<br />
und<br />
Trendverrennungen“<br />
verspricht die Brillen-<br />
Manufaktur ic! berlin.<br />
Ihr auffallend orangefarbenes<br />
Modell<br />
„Fadeaway“ vergisst<br />
man jedenfalls nicht<br />
so leicht.<br />
ic-berlin.de<br />
COMIC<br />
ART<br />
Vom Life <strong>Magazin</strong>e<br />
noch 1964<br />
als schlechtester<br />
Maler Amerikas<br />
beschimpft, zählt<br />
Roy Lichtenstein<br />
heute zu den<br />
bedeutendsten<br />
Künstlern der<br />
Moderne. Seinen<br />
ikonischen Malstil<br />
dokumentiert der<br />
luxuriöse Bildband<br />
von Assouline.<br />
assouline.com<br />
Foto: Kim Yong Kwan
15<br />
WIE TICKT DENN DIE?<br />
PATEK PHILIPPE CALATRAVA<br />
WEEKLY CALENDAR (STEEL)<br />
KLARE KANTE<br />
Beim Eau de Toilette „Porsche Design 180 Black“ trifft<br />
süßlich-scharfer Kardamom auf Grapefruit, Pink Pepper,<br />
Salbei, Ingwer und Lavendel. Der Flakon kann mit einer<br />
180-Grad-Drehung – die Haarnadelkurven lassen<br />
grüßen – geöffnet und wieder geschlossen werden.<br />
porsche-design.com<br />
Allein 92 der 304 Einzelteile<br />
des Uhrwerks sind dafür<br />
verantwortlich, dass neben<br />
Tag und Datum auch die Kalenderwoche<br />
angezeigt wird.<br />
Konzipiert ist die Uhr nach<br />
ISO-Norm 8601, die vorschreibt,<br />
dass die KW 1 an<br />
einem Montag beginnt und<br />
den 4. Januar einschließt.<br />
Das Edelstahlgehäuse<br />
misst 40 Millimeter im<br />
Durchmesser, das Zifferblatt<br />
ist in der Handschrift eines<br />
Patek-Designers beschriftet.<br />
patek.com<br />
LAGOON ANC<br />
YOUR JOURNEY<br />
YOUR SOUND<br />
BE A CITIZEN OF THE WORLD<br />
The LAGOON ANC opens up a new world where<br />
perfect sound and technical intelligence meet.<br />
Simply sit back and enjoy soothing silence or<br />
immerse yourself in music, films or audio books.<br />
What makes the LAGOON ANC unique is that<br />
whether Active Noise Cancelling is activated<br />
or not it still sounds excellent. With the help of<br />
innovative MOSAYC sound personalization, it can<br />
be adjusted to suit the individual listening needs<br />
of the person wearing the device. The intelligent<br />
Light Guide System also supports its intuitive<br />
operation. www.beyerdynamic.com<br />
MOSAYC<br />
APP CONTROL
16 world<br />
Wortlaut<br />
» Mit Selfies wollen<br />
wir uns selbst<br />
konservieren «<br />
Tommy Honton hat in Hollywood das erste<br />
Selfie-Museum der Welt eröffnet. Ist das großer<br />
Quatsch – oder vielleicht doch schon Kunst?<br />
INTERVIEW MORITZ HERRMANN<br />
Mr. Honton, heute schon ein Selfie gemacht?<br />
Nein. Fotos von mir selbst mag ich nicht. Soziale<br />
Medien übrigens auch nicht. Halte ich nicht für<br />
das Böse schlechthin, aber für charakterschädigend<br />
und unethisch. Vor Ihnen sitzt kein Selfie-Fan.<br />
Trotzdem haben Sie das erste Selfie-Museum der<br />
Welt eröffnet.<br />
Um anzuerkennen, dass wir es da mit einer Bewegung<br />
zu tun haben, die alles verändert – technisch,<br />
sozial und psychologisch. Viele Menschen nehmen<br />
die Welt nur noch durch die Linse ihrer Handykamera<br />
wahr. Die Idee zum Museum war reif, als ich<br />
im Louvre sah: Da machen die Leute heute mehr<br />
Fotos mit der Mona Lisa als von der Mona Lisa.<br />
Und deshalb brauchen wir ein Selfie-Museum?<br />
Selfies haben einen schlechten Ruf, schon klar. Das<br />
wiederum ist ziemlich absurd, gemessen an der<br />
Menge an Selfies, die gemacht wird. Wir zwingen die<br />
Besucher nicht, solche Bilder zu lieben. Jeder darf<br />
hier rausgehen und sie hassen. Wir wollen nur zeigen,<br />
dass Selfies mehr sind als ein blöder Trend.<br />
Was ist dieses Mehr, das Sie meinen?<br />
Die Menschen haben immer schon Selfies gemacht,<br />
die hießen nur anders. Andy Warhol hat Tausende<br />
Bilder von sich gemacht, er war ein Selfie-<br />
Lover! Man kann sogar die Selbstbildnisse von<br />
Rembrandt bis Da Vinci als Selfies bezeichnen. Das<br />
Selfie ist die Evolution dessen, wie wir uns immer<br />
schon ausgedrückt haben. Es zeigt unser Interesse<br />
am Menschen und damit letztlich an uns selbst.<br />
Was wiederum viele Kritiker bemüßigt, die Technik<br />
als reinen Narzissmus zu schmähen.<br />
Das ist die einfachste Meinung, die man haben kann.<br />
Klar, die Paris Hiltons und Kim Kardashians dieser<br />
Zeit bedienen das Klischee wunderbar. Aber ich höre<br />
da auch den Frust der Alten heraus, die die nächste<br />
Generation schon nicht verstehen. Es gibt sehr<br />
viel mehr Gründe als nur Narzissmus, um ein Selfie<br />
von sich aufzunehmen.<br />
TOMMY HONTON,<br />
35, stammt aus Kansas und hat Psychologie studiert. In seinem interaktiven<br />
Museum am Hollywood Boulevard kann man sich fürs Selfie als Oscar-Preisträger<br />
inszenieren, in Geld baden oder in ein Van-Gogh-Gemälde „einsteigen“.<br />
Geht es nicht oft und ganz plump darum, seiner<br />
Filterblase zu zeigen: Ich bin hier – toll, oder?<br />
Ein Selfie wird von vielen als unmittelbarer und<br />
intimer empfunden als ein normales Foto. Dieser<br />
Mensch teilt seinen Moment mit mir, denken wir.<br />
Das muss nicht immer mit Selbstsucht zu tun haben<br />
– es kann auch einfach reine Freude sein. Es geht<br />
darum, Emotionen, die sich schnell verflüchtigen,<br />
ein zufrieren. Wir wollen uns konservieren. Und das ist<br />
eine uralte Motivation, ein menschlicher Instinkt,<br />
der im Überlebenswillen wurzelt.<br />
Illustration: Berto Martinez
HAV<br />
DAS NEUE<br />
FOTOS THOMAS PIROT<br />
AN<br />
TEXT<br />
LASLO SEYDA<br />
NA
Alte Ladas und<br />
Kolo nialarchitektur:<br />
typisch für Kubas<br />
Vergangenheit. Doch<br />
die Zukunft hat längst<br />
begonnen – sogar<br />
am Monument für<br />
den Freiheitskämpfer<br />
Máximo Gómez gibt<br />
es inzwischen einen<br />
WLAN-Hotspot<br />
19
Kuba ist mitten im Wandel – nicht<br />
offen, nicht fundamental. Doch junge<br />
Aktivisten der Kultur-, Gastro- und<br />
Skater-Szene nehmen ihre Zukunft<br />
in die eigenen Hände und nutzen<br />
erstaunliche Freiräume. Ein Besuch<br />
in der Hauptstadt Havanna<br />
Pressluftgehämmer dröhnt über den Paseo del<br />
Prado, die Prachtstraße in der Altstadt von<br />
Havanna. Zwischen Fassaden mit prunkvollem<br />
Stuck und verschnörkelten Balustraden wachsen<br />
Neubauten aus Glas und Beton in die Höhe. Und<br />
in die Parklücken schieben sich moderne Mittelklassewagen<br />
zwischen die unkaputtbaren Oldtimer mit verrosteten<br />
Türen und mattem Lack in Türkis und Pink.<br />
Es ist nicht zu übersehen: Nach langer Isolation ist<br />
der Karibikstaat Kuba auf dem Weg in die Moderne. Vor<br />
allem in der Hauptstadt wird der Wandel deutlich. Hier<br />
hat sich in den vergangenen Jahren eine Szene junger<br />
Menschen entwickelt, die das Land von innen heraus<br />
verändert – nicht mit Protesten, mit offenem Aufbegehren,<br />
sondern mit neuer Küche, moderner Mode, unkonventioneller<br />
Kunst und Trendsport. Sie wollen keinen<br />
Reichtum, sondern Spaß – und die Freiheit und den<br />
Raum, Sehnsüchte und Visionen zu verwirklichen.<br />
Die Grundlage dafür hat Raúl Castro gelegt, der<br />
2006 von seinem Bruder Fidel die Regierungsgeschäfte<br />
übernahm. Im Laufe seiner Amtszeit verabschiedete er<br />
Richtlinien, die Selbstständige legalisierten – ein Berufsstand,<br />
der bis dahin verboten war. Bei ihrem Treffen<br />
2015 beendeten Kubas Staatschef und US-Präsident<br />
Barack Obama das sture Schweigen, das fast 60 Jahre<br />
zwischen ihren Ländern herrschte, und lockerten die<br />
Regeln für Reisen und Geldtransfers über die Meerenge<br />
zwischen Kuba und Florida. Seit Ende 2018 gibt es in<br />
Kuba freies Internet übers Handy. Und auch wenn die<br />
Planwirtschaft mit einer Verfassungsänderung im<br />
Fe bruar <strong>2019</strong> noch einmal bekräftigt wurde, sind nun<br />
Privatbesitz erlaubt und ausländische Investitionen, die<br />
für das Wirtschaftswachstum so wichtig sind.<br />
Wer jetzt nach Havanna kommt, der sieht und<br />
spürt: Die jungen Kubaner wollen mehr – und sie finden<br />
Wege, sich ihre Träume zu erfüllen. Ein Besuch bei den<br />
modernen Revolutionären.
Ins Rollen gebracht:<br />
Im Stadtteil Playa<br />
haben Havannas Skater<br />
eine alte Kaserne in<br />
den Skatepark Cuba<br />
Crete verwandelt
22<br />
world
Fixpunkte der Kulturszene: Innenhof der Fábrica de Arte Cubano, kurz FAC (linke Seite), im Estudio 50<br />
wird das <strong>Magazin</strong> Vistar produziert (oben), La Marca ist Havannas erstes offizielles Tattoostudio (unten)<br />
23
24 world
Kubanische Avantgarde: Bild des Malers Carlos Quintana<br />
(linke Seite), Wandbilder vor dem Kulturzentrum FAC (unten)
26<br />
world<br />
LEIRE FERNÁNDEZ UND<br />
IDANIA DEL RÍO,<br />
MODELABEL-GRÜNDERINNEN<br />
Das Haus mit den geometrischen Figuren an der Fassade<br />
und dem goldenen VW Käfer vor der Tür fällt schon<br />
von Weitem ins Auge. 2015 eröffnete das Fashion-Label<br />
Clandestina hier sein Geschäft – und trifft mit seiner Mode<br />
einen Nerv. „Kubaner haben ein großes Stilbewusstsein,<br />
sie bemühen sich sehr um ihr Aussehen“, sagt Idania<br />
del Río (Foto, rechts), eine der beiden Gründerinnen.<br />
Ihre Großmutter habe immer die luftigsten Kleider getragen,<br />
ihre Mutter die kürzesten Röcke. Aber die staatlichen<br />
Läden verkauften nur billige Importmode, Kleider<br />
aus Polyester, Schuhe aus Plastik. „Was lange fehlte, war<br />
eine moderne kubanische Marke“, sagt die 37-Jährige.<br />
Mit ihrer Partnerin Leire Fernández, 53, produziert del<br />
Río nun eigene Klamotten. Dafür kaufen sie Altkleider,<br />
die sie bedrucken, besticken oder mit anderen Stoffen<br />
vernähen. Das Ergebnis: Tops mit dem Slogan „Nada<br />
es perfecto“, Arbeitsstiefel mit neongelben Sprenkeln,<br />
Beutel mit Siebdrucken des kubanischen Reisepasses,<br />
den sich viele nicht leisten können. „Die neue Form der<br />
Selbstbestimmung“, sagt Fernández dazu. Mittlerweile<br />
hat das Duo, unterstützt von Modeherstellern in Nicaragua,<br />
einen Onlineshop fürs Ausland eingerichtet. Die<br />
wichtigsten Kunden aber sind natürlich die Kubaner, die<br />
bei Clandestina 20 Prozent Rabatt bekommen.<br />
RAUL HÉRNANDEZ GONZÁLEZ,<br />
GASTRONOM<br />
„Meine Landsleute sollen das Essen neu entdecken“,<br />
sagt Raul Hérnandez González, den alle Bazuk nennen.<br />
Vor anderthalb Jahren hat der 33-Jährige sein Restaurant<br />
Grados in Vedado eröffnet, Havannas modernem<br />
Zentrum – heute gilt es als eines der besten des Landes.<br />
„Was Gastronomen vor mir erreicht haben, ist schon unglaublich“,<br />
sagt er. Ein Restaurant ohne Kochausbildung<br />
und einen freien Markt aufzuziehen sei allein eine Leistung.<br />
„Meist steht aber nur Schweinefleisch mit Reis und<br />
Bohnen auf der Karte.“ Um das zu ändern, besuchte Bazuk<br />
von 2009 bis 2011 unter vielen Schwierigkeiten eine<br />
Kochschule in Uruguay. Zurück in Havanna, baute er die<br />
vorderen Zimmer seines Elternhauses um, die früher an<br />
Touristen vermietet wurden. Hier sitzt man an massiven<br />
Holztischen mit weißen Tischdecken, serviert werden<br />
Shrimps mit Kokosnuss und Mango, Lamm mit einer<br />
scharfen Schokoladensauce und Fisch mit Yuca-Püree.<br />
Neue Würze für den kulinarischen Einheitsbrei – und bei<br />
Preisen um zehn Dollar recht günstig. Doch auch Bazuk<br />
kämpft mit dem Problem, dass zwei Drittel aller Lebensmittel<br />
importiert werden müssen. Um davon unabhängiger<br />
zu werden, will der junge Koch selbst Gemüse anbauen.<br />
Dann klingelt sein Handy, Bazuk springt auf: Sein<br />
Freund Eddy hat irgendwo Paprika aufgetrieben!
27<br />
ROBIN PEDRAJA,<br />
JOURNALIST<br />
Blitzlichter flackern auf, laute Musik hallt durch das Estudio<br />
50, eine Lagerhalle vier Blocks östlich der Avenida<br />
Independencia. Vor einer weißen Fotowand posiert ein<br />
lässiger Kerl mit Afro-Frisur. Hinter der Kamera, voll konzentriert:<br />
Robin Pedraja, der uns um Geduld bittet, ohne<br />
wirklich vom Sucher aufzuschauen.<br />
Nach einer Stunde ruft uns Pedraja in das dunkle<br />
Büro mit den tiefen Sofas am hinteren Ende der Halle.<br />
Der 32-Jährige, graue Jeans, feuerrote Sneaker, ist<br />
Chefredakteur des <strong>Magazin</strong>s Vistar, frei übersetzt „Stars<br />
im Blick“. Pedraja hat es vor fünf Jahren gegründet. Mit<br />
einem guten Dutzend Autoren und Fotografen berichtet<br />
er über kubanische Soap-Darsteller und Salsa-Musiker,<br />
porträtiert Balletttänzer und Opernstars. Dazu shootet<br />
er Mode und Konzerte, gibt Ausgehtipps und Promi-<br />
News – alles in knalligen Layouts. „Viele Kunstformen<br />
sind festgefahren, im Journalismus aber kann ich immer<br />
Neues ausprobieren.“ Weil Druck, Vertrieb und Fotorechte<br />
für eine Print-Ausgabe nicht finanzierbar wären,<br />
erscheint Vistar digital – und kostenlos. Das Geld für die<br />
Produktion kommt größtenteils von Investoren aus Florida<br />
– oder von Coca-Cola oder Marlboro, für die der<br />
junge Kreative auch Kampagnen für den kubanischen<br />
Markt kreiert. Pedrajas erstaunliche Erklärung: „Anders<br />
als im kubanischen Fernsehen ist Werbung in <strong>Magazin</strong>en<br />
erlaubt – sogar von US-Marken.“<br />
Pedraja deutet an die Wand über seinem Kopf. Da<br />
hängen Grundrisse der Lagerhalle, mehr als 2300 Quadratmeter<br />
insgesamt, mit gestrichelten Linien für geplante<br />
Zwischenwände. Sein Plan: einen TV-Sender aufzubauen,<br />
einen Radiosender, irgendwann einen eigenen<br />
Entertainment-Award zu verleihen. „Vistar soll zu einer<br />
Marke werden und das Estudio 50 unser Hauptquartier“,<br />
sagt Pedraja, der damit Kubas erster Medienmogul wäre.<br />
Was aber ist mit der Zensur? Nichts, erklärt Pedraja,<br />
schließlich würden sie in Vistar nicht über Politik reden.<br />
„Aber es gibt ja viele Möglichkeiten der Meinungsäußerung“,<br />
sagt er – und mehr nicht. Doch manches ist offensichtlich:<br />
Im Sommer 2018 zierte Aymée Nuviola das<br />
Cover, eine einheimische Sängerin, die regelmäßig in<br />
den USA auftritt und sich für bessere Beziehungen zwischen<br />
beiden Ländern einsetzt. Das Mai-Cover feierte<br />
eine Gruppe von Travestie-Stars – ein Signal gegen Diskriminierung.<br />
Als Nächstes könnte Alex Cuba, der Mann<br />
mit dem Afro, zum Vorbild der Leser werden: gebürtiger<br />
Kubaner, ausgewandert nach Kanada, vierfacher Latino-<br />
Grammy-Gewinner, zweimal für den US-Grammy nominiert,<br />
seiner Heimat aber noch immer verbunden.
28<br />
Y O J A N Y P É R E Z ,<br />
S K A T E R<br />
Eine Kasernenruine südwestlich der Innenstadt: Das<br />
Dach ist eingestürzt, die Stützpfeiler sind überwuchert<br />
von Pflanzen. Über Stufen und Mauerresten liegen dicke<br />
Planken, über die ein paar Kinder und Jugendliche mit<br />
Skateboards rattern. Yojany Pérez, 30, lange Rastalocken,<br />
aufgerissene Shorts, ist der Anführer der kleinen<br />
Crew von „CubaCrete“. Er skatet, seit er 14 Jahre alt ist.<br />
Ihren Ursprung hat die Szene in den späten Achtzigern,<br />
damals ließen sowjetische Soldaten ihre Bretter<br />
zurück. Für die Kids von Havanna gab es kein Halten<br />
mehr. Weil die Regierung den US-geprägten Sport aber<br />
missbilligte, wurden nie Anlagen gebaut, auf denen man<br />
vernünftig fahren konnte. Im Gegenteil: Wer von der<br />
Polizei beim Skaten erwischt wurde, musste Bußgeld<br />
zahlen. Zudem fehlte es schlicht an rollendem Material.<br />
„Manche haben sich ihre Bretter aus alten Möbeln geschnitzt“,<br />
erzählt Pérez. Um der Malaise abzuhelfen, hat<br />
er sich vor einiger Zeit mit dem Verein Amigo Skate in<br />
Miami vernetzt. Der sammelt Skateboards, Schuhe und<br />
Kleidung und schickt sie nach Kuba. Mit Spendengeldern<br />
sollen außerdem richtige Pipes und Rampen<br />
gebaut und Freizeitangebote für Kinder geschaffen werden.<br />
Pérez leitet das Projekt vor Ort. „Anfangs waren<br />
viele Eltern misstrauisch – inzwischen haben wir sie<br />
überzeugt, dass wir gut aufeinander aufpassen.“<br />
Hunderte Skater gibt es allein in Havanna. Seit Kurzem<br />
händigt das Ministerium für Kultur und Sport offizielle<br />
Ausweise für Skater aus: Wer einen bei sich trägt, ist<br />
vor Strafe sicher. „Und dass wir uns anders kleiden als<br />
die meisten Kubaner, hat noch lange nichts mit Rebellion<br />
zu tun“, sagt Pérez, „das ist einfach unser Stil, und<br />
wir wollen jedem eine Gemeinschaft bieten.“
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30<br />
world<br />
ROSEMARY RODRÍGUEZ,<br />
KULTURMANAGERIN<br />
Kubas künstlerisches Epizentrum liegt an der Calle 26 in<br />
Havanna, inmitten verfallener Industriehallen, leerer Parks<br />
und grauer Plattenbauten. „Kulturell gesehen war diese<br />
Gegend bis vor wenigen Jahren Brachland“, sagt Rosemary<br />
Rodríguez, 35, die uns am Seiteneingang eines<br />
Backsteinbaus mit hohem Schornstein und riesigen Metalltoren<br />
begrüßt. Rodríguez ist Kuratorin der Fábrica de<br />
Arte Cubano, kurz FAC, einer Mischung aus Galerie und<br />
Nachtclub. An den grob verputzten Wänden hängen<br />
Aquarelle, Collagen und Fotoprints. In einer Halle mit<br />
blauen Leuchtwürfeln an der Decke wird gerade ein Theaterstück<br />
geprobt, in einem Nebenraum flimmern Charlie<br />
Chaplin-Filme über eine Leinwand, auf den Fluren kündigen<br />
Plakate Fashion-Shows und Jazzkonzerte an.<br />
Weil das Museo Nacional de Bellas Artes einige Jahre<br />
renoviert wurde, war zeitgenössische Kunst lange Zeit<br />
von der Bildfläche verschwunden. „Außerdem interessierten<br />
sich junge Kubaner lange nicht für Galerien und<br />
Museen“, erklärt Rodriguez. Das änderte sich erst, als der<br />
Musiker X Alfonso 2008 die FAC gründete, zunächst als<br />
Wanderausstellung. 2014 überließen die Behörden den<br />
Machern die alte Speiseölfabrik. Anfangs hätten die Besucher<br />
mit den Kunstwerken gespielt – den bunten Haustürschlüsseln,<br />
die im Erdgeschoss an einer Wand hängen,<br />
Der Reiseveranstalter<br />
Cuba Buddy<br />
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und individuelle<br />
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der Tape-Art, die daneben klebt. Langsam aber würden<br />
sie sich inhaltlich mit Kunst auseinandersetzen. Außerdem<br />
würden die Werke von Künstlern aus aller Welt wiederum<br />
andere Prominente anlocken, US-Musiker zum<br />
Beispiel. Der R&B-Sänger Usher ist hier aufgetreten, das<br />
Elektro-Trio Major Lazer, sogar Quincy Jones. Wann können<br />
die Kubaner solche Stars schon live erleben?<br />
Die FAC ist aber auch ein Fluchtpunkt für alle, die<br />
die zigarrengeschwängerte Luft der Altstadtbars leid<br />
sind und den Salsa, der aus jeder Touristenkneipe schallt.<br />
Rodríguez hat Kulturhungrigen noch spätabends etwas<br />
zu bieten, wenn Havannas Innenstadt längst verwaist ist.<br />
Bis zu 1000 Besucher zählt die Kunstfabrik an manchen<br />
Abenden – nicht nur wegen des Kulturangebots. „Wir<br />
wollen auch ein Ort der Integration sein“, sagt die Kuratorin.<br />
Die Kunstfabrik spendet zerbrochene Flaschen und<br />
Gläser, die in den Recyclinghöfen bares Geld bringen<br />
würden, für gemeinnützige Zwecke. Vor einiger Zeit renovierte<br />
das Team kurzerhand in Eigenregie die Arztpraxis<br />
des Viertels. Und an jedem ersten Sonntag im Monat<br />
lädt die FAC zum Tag der offenen Tür mit warmen Mahlzeiten,<br />
kostenlosen Konzerten, Gratis-Kunstkursen und<br />
Gesprächsrunden – ein Ersatz für die traditionellen<br />
Nachbarschaftsfeste, die es auf Kuba kaum mehr gibt.
32<br />
world
FOTOS JULIA SELLMANN<br />
TEXT SEBASTIAN HANDKE<br />
Gerhard Steidl gilt als der weltbeste Drucker von<br />
Kunstbüchern. Er selbst spricht von „visuellen<br />
Büchern“, alles Pompöse ist ihm fremd. Ein Besuch<br />
in „Steidlville“ in Göttingen, wo der Besessene<br />
auch ganz eigene Ausstellungen plant<br />
tinte
34<br />
world<br />
In der Bibliothek,<br />
ein Manifest von<br />
Beuys: „Der Fehler<br />
fängt schon an, wenn<br />
einer sich anschickt,<br />
Keilrahmen und Leinwand<br />
zu kaufen“
35<br />
„Holger?“ Pause. „Holger!!“ Pause. Dann, zu den Umstehenden:<br />
„Isser da?“ Wenn Gerhard Steidl etwas einfällt,<br />
ruft er. Er hält nicht inne. Er schaut nicht auf. Egal, ob er<br />
gerade schreibt oder skribbelt oder schneidet oder falzt<br />
oder telefoniert oder einen Bogen Papier aufrollt. Er ruft<br />
einfach. „Ah, Holger. Schau mal, vorhin ist etwas von<br />
Orhan Pamuk gekommen. Wahrscheinlich Fotos.“<br />
Wenn man zum ersten Mal nach „Steidlville“<br />
kommt, jenem kleinen heiligen Labyrinth in Göttingens<br />
Dunkler Straße, wo seit Jahr und Tag Buch um Buch<br />
ausgeworfen wird, wirkt der Hausherr brüsk, fast herrisch.<br />
Es dauert aber nicht lange, bis man ihr selbst erliegt<br />
– dieser spröden, aber zutiefst verbindlichen<br />
Menschlichkeit, die dahinterliegt. Steidls Mitarbeiter<br />
lächeln, wenn man sie darauf anspricht, wie über die lieb<br />
gewonnene Eigenschaft eines alten Freundes. Mit einem,<br />
der so hart arbeitet, geht man weite Wege.<br />
Nobelpreisträger wie Halldór Laxness, Günter Grass<br />
und Orhan Pamuk, Künstler und Fotografen wie Robert<br />
Frank, Ed Ruscha, Roni Horn oder Karl Lagerfeld – fast<br />
alle pilgerten nach Göttingen. Einmal, um die Idee zu entwickeln.<br />
Ein weiteres Mal, um sie in ein Layout zu übersetzen.<br />
Schließlich ein drittes Mal, wenn gedruckt wird.<br />
Dieser Tage ist Juergen Teller zu Gast. Der Fotograf<br />
aus Erlangen lebt in London und ist weltberühmt für seine<br />
eigenwilligen Bilder – 2015 porträtierte er Kim Kardashian<br />
in Unterwäsche und Fellmantel, wie sie auf einen<br />
Erdhaufen hinaufkrabbelt. Nun steht Teller in kurzen<br />
Sporthosen und giftgelber Mütze rauchend am Balkon<br />
im Dachgeschoss des Verlagshauses. Hier oben sind<br />
Speisezimmer, Küche und Bibliothek untergebracht, es<br />
ist die kreative Spielwiese des Verlags. Was Steidl<br />
druckt, wird hier erdacht.<br />
Die Bögen zu Tellers Buch „Handbags“ kommen<br />
drei Stockwerke tiefer gerade aus der „großen Roland“,<br />
wie die zentrale Druckmaschine genannt wird. Um neun<br />
hat die Frühschicht schon ihren ersten Druckjob abgeschlossen<br />
– ein Buch von Laxness. Mittags war der Einband<br />
dran, ein Foto, das Steidl selbst vor 25 Jahren auf<br />
Island gemacht hat. Die Spätschicht wird sich bereits<br />
mit etwas anderem befassen, einem Chanel-Katalog<br />
oder einem Band mit Karikaturen von Lagerfeld. 50 bis<br />
60 Projekte laufen hier meistens parallel.<br />
Herr Steidl, womit fangen Sie morgens an?<br />
Ich wache auf und denke nicht über den Tag nach. Ich<br />
lasse mich treiben und mache, was notwendig ist. Wenn<br />
wir mit einem Buch beginnen, weiß ich ja auch nicht, wie<br />
das werden soll, jedes ist völlig individuell. Mir würde<br />
sonst auch langweilig werden.<br />
Ist Ihnen schon mal langweilig geworden?<br />
Nein. Mich reizt die Arbeit mit Künstlern, die sich ständig<br />
neu erfinden. So wie Karl Lagerfeld. Oder Juergen Teller.<br />
Nur wenn auch das nächste Projekt gut ist, mache ich<br />
das. Und wenn nicht, sage ich: Tschüss und Goodbye!<br />
Wenn jedes Projekt einzigartig ist – woher nehmen Sie<br />
&die Zeit, sich darauf vorzubereiten?
36 world
pap<br />
ier<br />
Ich<br />
bereite mich nie vor. Sonst kann ich ja nicht herausfinden,<br />
was der Künstler will. Ich bin in der Rolle des<br />
Arztes – da kommt jemand, der hat Schmerzen, und ich<br />
analysiere: Was ist das Problem? Was ist die Therapie?<br />
Und wenn Sie keine Therapie finden?<br />
Dann warte ich. So lange, bis ich eine Lösung finde. Das<br />
treibt die Leute zum Wahnsinn, ich weiß. Aber was soll<br />
ich sagen? Dass ich keine Lösung habe? Davon wird das<br />
Buch auch nicht fertig.<br />
37<br />
„Schmerzraum“ steht am Eingang zur Bibliothek – ein<br />
Siebdruck, den Steidl für seinen langjährigen Auftraggeber<br />
Joseph Beuys anfertigte. Zehn Jahre können vergehen,<br />
bis ein Buch Realität wird – so ging es dem Bildhauer<br />
Anish Kapoor. Andere kommen nach 25 Jahren mit<br />
einem Problem zu Steidl, und er weiß sofort, was zu tun<br />
ist. „Ich erwarte von Künstlern, dass sie kompliziert sind.<br />
Sie haben das Recht, alles fünfmal umzuschmeißen.“<br />
Klar ist aber auch, wer hier den weißen Kittel trägt.<br />
In der Bibliothek stehen Hunderte Bücher nebeneinander,<br />
keines sieht aus wie das andere. Steidl versteht<br />
das Buch als „Multiple“, als eigenständiges Kunstwerk,<br />
hergestellt in kleiner Serie. Auf dem langen Arbeitstisch<br />
liegen Pläne für eine Art Zirkuszelt: Die Wanderausstellung<br />
„Mmm! by Juergen Teller“ zieht <strong>2019</strong> gefördert<br />
durch das Auswärtige Amt durch die USA. Es ist Juergen<br />
Tellers persönliches Kaleidoskop der deutschen Küche.<br />
Drüben, im Speisezimmer, hat Hauskoch Rüdiger<br />
Schellong Musik aufgelegt. Heute: „Die Fantastischen<br />
Vier Unplugged“. Jeden Tag serviert er drei leichte, vegetarische<br />
Gänge mit Musik für Steidl und seine Gäste.<br />
Anschließend geht es am Esstisch an die Bildauswahl für<br />
„Mmm!“: „Die Wurst war köstlich, aber leider nicht fotogen.“<br />
– „Das Grün links ist tot. Aber rechts, das hat diesen<br />
Funken Hässlichkeit!“ Schwarzbrot, Dillblumen-Dessert,<br />
die Leberknödelsuppe seiner Mutter, ein abstraktes<br />
Sashimi aus dem „Sosein“ in Heroldsberg. „Und das“,<br />
sagt Teller vergnügt, „ist das Ergebnis!“, in der Hand ein<br />
Foto seines nackten Bauchs. Er soll die Rückseite des<br />
Katalogs schmücken.<br />
In der Bibliothek klingelt das Telefon. Jeder Künstler,<br />
der hier war, weiß: Das ist für ihn. Es ist quasi die<br />
Direktleitung zur Druckerei unten. Teller, immer noch in<br />
die Auswahl vertieft, rührt sich nicht. „Juergen!!“, ruft<br />
Steidl aus der Bibliothek. „Juergen, an die Maschine!“
38<br />
world<br />
Der Drucker<br />
und der Künstler:<br />
Gerhard Steidl<br />
und Juergen Teller<br />
prüfen die frisch<br />
gedruckte Lauchwurzel<br />
für „Mmm!“<br />
Was reizt Sie an dem Projekt mit Juergen Teller?<br />
Mir gefällt diese Art, Essen zu fotografieren. Vor allem<br />
der respektlose Umgang: ins Lokal gehen, Spaß am Essen<br />
haben und dann einfach mit dem iPhone draufhalten.<br />
So etwas kann man nur mit Juergen machen.<br />
Sie haben auch das Zelt gestaltet?<br />
Ja, Aufträge, bei denen mir jemand reinredet, mache ich<br />
nicht (lacht). Eine Ausstellung ist ja nicht anders als ein<br />
Buch: die Wand ist wie eine weiße Seite, die man füllt.<br />
In diesem Fall ist die Wand allerdings eine Leinwand,<br />
die auf Holz genagelt wird.<br />
Statt das Geld in teure Rahmen mit Goldfacette zu stecken,<br />
verwenden wir es lieber, um Inhalte zu entwickeln.<br />
Normalerweise ist es ja umgekehrt: Für alles ist Geld da,<br />
nur für den Urheber nicht. Wir konnten zu Teller sagen:<br />
Nimm dir so viele Tage, wie du willst!<br />
Sie bringen die Werke selbst zur Ausstellung?<br />
Ich mag einfach diese Verwertungskette: Eine Idee haben,<br />
diese Idee komplett im Haus produzieren – und<br />
dann schiebe ich das Zeug auch selbst mit dem Wagen<br />
durch den Zoll. Und falls es beschädigt wird, drucken wir<br />
es einfach schnell noch mal.<br />
Wenn Steidl eine Ausstellung macht, werden die Exponate<br />
meist danach vernichtet. Auch das ist praktisch – niemand<br />
muss sich um Abbau, Verpackung, Rücktransport<br />
kümmern. Es sollen aber auch keine Werte geschaffen<br />
werden. Steidl verabscheut den Kunstbetrieb, wo selbst<br />
signierte Abfälle noch zu Geld gemacht werden. Deshalb<br />
wird die Vernichtung per Video dokumentiert: Studenten<br />
machen dann Mode daraus. Oder verarbeiten das<br />
Knüll-Geräusch zu Musik.<br />
30 Ausstellungen entwickelt Steidl mittlerweile<br />
jedes Jahr. Das Zelt ist neu, die Idee dahinter nicht – Orhan<br />
Pamuks „Museum der Unschuld“ hat ihn dazu inspiriert.<br />
Anstoß aber gab die Zusammenarbeit mit Robert<br />
Frank: Dessen Fotodrucke kosten an die 200 000 Dollar,<br />
und weil sie so wertvoll sind und fragil, werden sie selten<br />
und nur für kurze Zeit gezeigt. Steidl präsentiert Robert<br />
Franks Bilder deshalb auf Pop-up-Ausstellungen in Industriehallen<br />
– gedruckt auf Zeitungspapier.<br />
Die Zukunft des Fotos, so Steidl, liege nicht in den<br />
Originalen, die ein Künstler in seinem Labor ausarbeitet<br />
und signiert. „Das alte Modell des Kunstbetriebs ist obsolet.“<br />
Steidl hat hohe Ansprüche an Künstler und Werke.<br />
Ihren Weg zu den Menschen aber sollen sie auf möglichst<br />
einfache Weise finden. Deshalb macht Steidl Bücher<br />
statt Kunstdrucke – vorzüglich, aber erschwinglich.<br />
„Gerhard is an eclectic socialist elitist“, so schrieb Karl<br />
Lagerfeld einmal ziemlich treffend.<br />
An Steidls Arbeitsplatz drängen sich Schränke, Regale,<br />
Fächer, Ordner, Bücher, Papiere neben- und übereinander.<br />
Zwischen den Türmen: ein Teller mit sorgsam im<br />
Kreis arrangierten Apfelstückchen. Und ein Steh hocker –<br />
Steidl lässt sich selten nieder bei der Arbeit. Man könnte<br />
es für Unordnung halten, aber wenn Steidl etwas sucht,<br />
zieht er eine Schublade auf und findet es. Auch nach
– die neue Leichtigkeit<br />
des Reisens.<br />
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40<br />
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Jahren: „Es ist ja alles in diesem Haus.“ Steidl leitet<br />
selbst jede Schicht, fünf bis 20 Uhr. „Ich habe immer darauf<br />
geachtet, dass wir nicht mehr als 40 oder 50 Leute<br />
sind, dann brauche ich keine Abteilungsleiter.“ Geht er auf<br />
Reisen, nimmt Steidl den ersten Flug hin und abends den<br />
letzten zurück. Denn um sechs Uhr stehen die Drucker<br />
auf der Matte, und die wollen wissen, was zu tun ist.<br />
Kann der Verlag ohne Sie überhaupt überleben?<br />
Wenn ich tot bin, gibt es keine Steidl-Bücher mehr. Jedenfalls<br />
keine, die durch meine Hände gegangen sind.<br />
Was ich aber etablieren möchte, ist die Steidl-Buchkultur.<br />
Deswegen habe ich eine Stiftung gegründet, die<br />
Steidl Academy, und lade junge Talente aus der ganzen<br />
Welt zu uns ein.<br />
Welche Erkenntnis nehmen die mit?<br />
Dass der Künstler zum Drucker kommt und wir alles gemeinsam<br />
machen. Unter diesem Dach.<br />
Warum ist das wichtig?<br />
Die Bücher sind dann authentischer. Wenn die Künstler<br />
hier sind, werden wir von einer Sekunde zur anderen<br />
spielende Kinder. Bloß nicht erhabene Druckkunst machen<br />
wollen! Wir fummeln einfach so lange rum, bis<br />
etwas Vernünftiges dabei herauskommt.<br />
Das klingt sehr improvisiert ...<br />
Was ich tue, ist wie Sandburgen bauen. Jede Nacht<br />
kommt die Flut, und am nächsten Tag baut man eine<br />
neue Burg. Als Günter Grass gefragt wurde, wie er sich<br />
entspannt, sagte er: indem ich angestrengt nichts tue.<br />
Das gefällt mir. Hier bei uns wird angestrengt gespielt.<br />
Das ist also das Steidl-Prinzip: Spielen im Schmerzraum.<br />
Kurz zuvor hatte Teller sich für „Mmm!“ an einer handschriftlichen<br />
Version seines Namens versucht – mit sehr<br />
langem T-Strich. „Schrecklich. Das war nicht angestrengt<br />
spielen, das war angestrengt Kunst machen.“ Im Erdgeschoss,<br />
neben der großen Roland, hat Steidl seine<br />
„Labor- Ecke“ mit 40 Sorten Papier zum Spielen. Einige<br />
Meter weiter liegt ein Ries „Somerset Book White“, eines<br />
seiner Lieblingspapiere. Es besteht aus Baumwolle,<br />
Wasser und Leim, bleicht also nicht. „Darauf gleitet der<br />
Stift so schön.“ Lagerfeld hat es verwendet, deshalb will<br />
Steidl den Bezug des Karikaturen-Buchs damit gestalten.<br />
Es kostet das 25-Fache des normalen Papierpreises.<br />
Für die Juergen-Teller-Ausstellung hat Steidl eine<br />
andere Lösung: schlichtes Leinen, 2,60 mal 2,78 Meter.<br />
Der Probedruck läuft. Während der Druckkopf gleichmütig<br />
über fast drei Meter Leinen fährt, kramt Steidl die<br />
hübsch brünierten Nägel hervor, die er zur Befestigung<br />
im Zelt hat auftreiben können. „Wir werden sie nicht<br />
ganz reinhauen“, sagt er. „Damit sie Schatten werfen.“<br />
Als der Druck fertig ist, kommt er zur Begutachtung an<br />
die Wand. Teller ist zufrieden. „Smell the black!“, sagt<br />
Steidl, alle gehen ganz nah ran und schnüffeln am Bild<br />
einer fransigen Lauchwurzel. Es duftet leicht verbrannt,<br />
ein bisschen nussig. Hätte es nach Lauch gerochen,<br />
wären wir auch nicht überrascht gewesen.
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Dingdong, dingdong. Kuhglocken! Sie machen<br />
das aufdringlichste Geräusch, das ich<br />
während meines Aufenthalts im San Luis zu<br />
hören bekomme. Ansonsten ist es auf 1400<br />
Metern grillenzirpleise, der Klang skizziert<br />
die Landschaft. Ein Flüstern legt sich über<br />
die Wiese, auf der die Holzchalets stehen,<br />
Stille erfüllt den Wald, in dem die Baumhäuser<br />
auf Stelzen ruhen. Selbst die Dame an<br />
der Rezeption antwortet leise, als wolle sie<br />
damit meine Betriebslautstärke runterpegeln.<br />
Sie erzählt von einer Signora aus Rom,<br />
die vor einigen Monaten anreiste und bei der<br />
Ankunft vor Schreck nichts sagen konnte:<br />
keine Geräusche! Der Lärm war weg, an<br />
Schlaf nicht zu denken.<br />
Alle Welt redet von Schweigeseminaren<br />
und Waldbädern, in Südtirol sind die<br />
inklusive. 20 Minuten mit dem Auto hoch<br />
von Meran durch Serpentinen schlenkern,<br />
ein Eisentor passieren, einen rauschenden<br />
Fichtenwald, dann das Auto in der Tiefgarage<br />
parken, drei Etagen unter der Rezeption.<br />
Gasgeben, Bremsenquietschen, Türenschlagen:<br />
Ist auf dem Gelände alles nicht gestattet,<br />
nur der Bauer von nebenan darf mit seinem<br />
Traktor über die Schotterwege des<br />
Resorts tuckern. Plötzlich liegt der künstliche<br />
See vor einem, die kleine Kirche mit<br />
dem Schindeldach, am Horizont wacht der<br />
nackte Fels des Ifinger. Macht sprachlos,<br />
das Massiv mit seinem Wolkenumhang.<br />
Überwältigend der Geruch der Nadelhölzer,<br />
der in die Nase steigt. Beim Schwimmen im<br />
Naturpool sind die Gäste hoch konzentriert,<br />
es fällt kein Wort. Die Bahn im Blick, 150<br />
Meter hin, Wende, 150 Meter zurück, danach<br />
darf das Auge entspannen.<br />
Die gesamte Einrichtung besteht aus<br />
Naturmaterialien: schwarzen Schiefertreppen,<br />
hellen Paneele, faserigem Lärchenholz.<br />
Viel Tageslicht dank deckenhoher Fenster.<br />
Mancher Nadelbaum wächst durch die Terrasse<br />
der Waldhäuser, die Natur bestimmt<br />
die Architektur. Und dann: ein Kratzgeräusch.<br />
Zwei Eichhörnchen zanken sich an<br />
einem Stamm. Pst, Ruhe bitte!<br />
sanluis-hotel.com<br />
Foto: Stefano Scatà
Für den Takeoff nach der Landung.<br />
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46<br />
world<br />
Der Siegeszug der Sports- und Streetwear mit ihrer dynamischen Zweckmäßigkeit ist kaum<br />
mehr aufzuhalten. Da bildet die Luxusmode keine Ausnahme. Für manche bleiben Begriffe wie<br />
Athleisure und Casual, eine „praktische“ Garderobe, jedoch eine Stil-Zumutung. Und so werden<br />
Designs, von Straße oder Sportplatz inspiriert, ebenso mit Hassliebe bedacht wie in der Archi tektur<br />
viele Bauwerke des Monumentalismus oder der brutalistischen Baukunst. Bunker-Architektur in<br />
Muschelkalk, Monster aus Sichtbeton, so bis heute oft das Urteil. Doch viele der skulpturalen<br />
Klötze der 1930er- bis 1970er-Jahre offenbaren in der Rückschau ganz eigene<br />
ästhetische Reize, sind klar, direkt, meist schnörkellos. Eigen schaften, die<br />
auch herausragende Mode auszeichnen. Höchste Zeit also, optische Brücken<br />
zu bauen. Zwischen der „No Nonsense“-Attitüde der grauen Kolosse – und<br />
modernen Outfits und Accessoires, die dem Alltag standhalten, sich dabei<br />
aber weder ihre Lässigkeit noch die Freude an Farben nehmen lassen.<br />
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49
50 world
Freizeithemd, GUCCI; 890 Euro, gesehen bei mrporter.com<br />
Gürteltaschen, PB 0110; jeweils 379 Euro – Ledergürtel, HERMÈS; 795 und 670 Euro<br />
51
T-Shirt, VERSACE; 345 Euro<br />
Arizona-Sandalen,<br />
BIRKENSTOCK x VALENTINO;<br />
340 Euro<br />
53
Trolley in Handgepäckgröße, PIQUADRO; 199 Euro<br />
Rucksack, TUMI; 365 Euro – Erfrischungsgetränke: Tonic Water<br />
und Elderflower Tonic, THOMAS HENRY; jeweils 1,30 Euro<br />
Inmitten des Stadtzentrums<br />
von Berlin, nur wenige Minuten<br />
vom Zoo entfernt, liegt<br />
das Hotel SO/Berlin Das Stue,<br />
die Location unserer Fotosession.<br />
Vielen Dank für die<br />
freund liche Unterstützung!<br />
Styling-Assistenz: David Kele; vielen Dank an Merve Yaris vom SO/Berlin Das Stue
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56<br />
business<br />
Neue Ideen für den<br />
stationären Handel:<br />
die Brüder Fabian<br />
(links) und Christoph<br />
Stelzer, Geschäfts führer<br />
der Retail-Design-<br />
Agentur Dfrost
C<br />
L<br />
U<br />
B<br />
FOTOS FRITZ BECK<br />
TEXT ILONA MARX<br />
V<br />
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D<br />
S<br />
E<br />
I<br />
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O<br />
N<br />
Ä<br />
R<br />
E
58<br />
Retail Design<br />
Der Einzelhandel lebt! Wie deutsche Agenturen in Zeiten von Instagram und<br />
neuen Technologien Chancen für eine totgeglaubte Branche entdecken<br />
Vordenker: Marc<br />
Schumacher, Chef der<br />
Stuttgarter Agentur<br />
Liganova (oben). Beispiele<br />
für das Ladendesign<br />
der Zukunft?<br />
Empfangsbereich bei<br />
Dfrost, ebenfalls in<br />
Stuttgart (rechts)<br />
Allein auf dem Broadway zählte Gale Brewer<br />
zuletzt fast 200 aufgegebene Geschäfte. Die<br />
Bezirksbürgermeisterin von Manhattan ist<br />
mehr als beunruhigt – sie ist alarmiert. Auch<br />
die Maklerfirma Douglas Elliman stellte 2018 fest: In<br />
Manhattan stehen rund 20 Prozent aller Ladenlokale leer.<br />
Die hohen Mieten, die langen Laufzeiten der Mietverträge,<br />
der Bauboom, der Onlinehandel: Es gibt viele<br />
Faktoren, die dem Einzelhandel nicht nur in New York,<br />
sondern weltweit zu schaffen machen. Für die einen<br />
sind die wachsenden Leerstände ein sicheres Zeichen<br />
für den endgültigen Niedergang des stationären Handels,<br />
für andere jedoch Vorboten einer Metamorphose.<br />
Laut Handelsverband Deutschland (HDE) ist der<br />
Onlinehandel hierzulande 2018 um gut neun Prozent gewachsen.<br />
Setzt sich der Trend fort, drohe bis 2020 jedem<br />
zehnten Geschäft in Deutschland die Schließung, insgesamt<br />
rund 50000 Läden, gezählt ab 2015. Manche Experten<br />
gehen sogar noch weiter und prognostizierten,<br />
dass in 10 bis 15 Jahren jedes zweite größere Einzelhandelsgeschäft<br />
verschwunden sei, und schon jetzt verwaisen<br />
in vielen mittelgroßen Städten die Randlagen von<br />
Fußgängerzonen. Denn die Entwicklung, die sich überall<br />
in den USA nicht zuletzt durch das aggressive Agieren<br />
von Amazon abzeichnet, wird auch Mainz, Mannheim,<br />
Mönchengladbach erreichen. Händler fordern mancherorts<br />
schon den Rückbau der Fußgänger zonen, um mit<br />
besserer Erreichbarkeit punkten zu können. Doch wäre<br />
das ein Schritt in die richtige Richtung?<br />
Die Hauptstätter Straße in Stuttgart ist achtspurig,<br />
der Hinterhof der Hausnummer 59 eine Oase. Hier arbeitet<br />
Dfrost, eine Agentur, die sich auf Einzelhandelsmarketing<br />
spezialisiert hat. „Dogs allowed. Egos aren’t“, so<br />
ein Schriftzug am Eingang. Geschäftsführer Christoph<br />
Stelzer, 47, hat Dfrost 2008 mit seinem Bruder Fabian,<br />
38, und Nadine Frommer, 43, gegründet. Seither ist die<br />
Agentur kräftig gewachsen, auf knapp 50 Mitarbeiter:<br />
Grafik- Designer, Innenarchitekten, Szenographen,<br />
Produkt designer und Projektmanager – die Firma belegt<br />
inzwischen auch mehrere Stockwerke im Vorderhaus.<br />
In dessen oberster Etage mit Blick auf den Himmel<br />
über Stuttgart kommt Stelzer direkt zur Sache.
60<br />
Retail Design<br />
„Bedarfskäufe werden zukünftig online gedeckt. Wenn<br />
ich genau weiß, welches Produkt ich brauche, gibt es<br />
keinen Grund, in die Innenstadt zu fahren.“ Schon heute<br />
wird jeder zehnte Euro im deutschen Einzelhandel<br />
über den Onlinehandel erlöst, so der Handelsverband.<br />
Bei Mode, Spielwaren, Büchern und Elektronik haben<br />
die Anteile der Onlineverkäufe sogar schon bis zu 31<br />
Prozent erreicht. „Auf Dauer wird sich nur der im Wettbewerb<br />
behaupten, der beide Vertriebswege intelligent<br />
verknüpft“, sagt Stelzer. „Stichwort Omnichannel: Kunden<br />
bestellen online auf Rechnung, geliefert wird in die<br />
Filiale. Und erst dort entscheiden die Kunden, welche<br />
Artikel sie tatsächlich kaufen.“ In Zukunft würden die<br />
Zielgruppen noch mehr zersplittern, der Individualismus<br />
sei weiter auf dem Vormarsch: „Wir glauben, dass<br />
das einzelne Produkt im Vergleich zur Marke wichtiger<br />
wird. Läden werden zu Showrooms, damit Produkte<br />
erlebbar werden.“<br />
Davon ist auch Karl Schwitzke, 64, in Düsseldorf<br />
überzeugt. Gemeinsam mit seinem Bruder Klaus betreibt<br />
er ein Architektur- und Designbüro für Retail- und Store-<br />
Konzepte. 230 Mitarbeiter arbeiten in fünf Büros von<br />
Düsseldorf bis Dubai. Schwitzke sieht voller Zuversicht in<br />
Work and play:<br />
Dfrost-Kreativ direktor<br />
Florian Wisotzki bei<br />
der Bildauswahl<br />
(oben links),<br />
Christoph Stelzer<br />
sonnt sich auf dem<br />
Balkon seiner Agentur<br />
(oben rechts)<br />
die Zukunft: „Wir stellen jetzt schon fest, dass auch die<br />
großen Häuser auf Spezialisierung setzen. Douglas plant<br />
beispielsweise einen reinen Make-up-Store, weil diese<br />
Nische dank Instagram besonders gut läuft.“ Instagram-<br />
Tauglichkeit – das ist auch im stationären Einzelhandel<br />
einer der Schlüssel zum Erfolg. Je lieber sich Menschen<br />
im Laden fotografieren, desto häufiger kommen sie dorthin<br />
– und locken mit ihren Bildern weitere an.<br />
Die Stuttgarter Agentur Liganova, 370 Mitarbeiter,<br />
ist ebenfalls ein Big Player der Branche. „Der Handel<br />
sieht sich mit einem vermeintlichen Widerspruch konfrontiert:<br />
Auf der einen Seite ist größtmögliche Bequemlichkeit<br />
gefragt, auf der anderen Seite wünschen sich<br />
die Kunden Kicks, um der Langeweile zu entkommen“,<br />
sagt der geschäftsführende Gesellschafter Marc<br />
Schumacher. Der 41-Jährige führt ins Untergeschoss<br />
seines Head quarters. Hier hat die Agentur, zu deren<br />
Kunden auch <strong>Lufthansa</strong> gehört, einen Showroom für<br />
Zukunftsideen eingerichtet: interaktive Schaufenster,<br />
Displays mit Nahfeldkommunikation, Vintage-Möbel<br />
mit eingelassenen Screens, neue Technologien wie<br />
Sensoren, die, unsichtbar implantiert, jede Oberfläche<br />
in ein Touchpad verwandeln.
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62<br />
Breites Portfolio: Die Düsseldorfer Unternehmensgruppe<br />
Schwitzke entwickelte Konzepte für die polnische Gastronomiemarke<br />
Isto (oben) und den Beauty-Store Douglas Pro (rechts<br />
unten); die Stuttgarter Agentur Dfrost gestaltete ein imposantes<br />
Schaufensterdesign für die europäischen Stores der Schweizer<br />
Messer- und Reisegepäck-Marke Victorinox (ganz unten)<br />
Schumacher tritt an einen Teakholz-Schreibtisch mit<br />
Touchscreen und legt ein Buch über Designhotels in einen<br />
auf dem Bildschirm vorgegebenen Quadranten. Eine Kamera<br />
über dem Tisch erkennt die aufgeschlagene Seite –<br />
und sogleich startet auf der Leinwand hinter dem Tisch<br />
ein Film über das Gramercy Park Hotel in New York. Per<br />
Touchscreen lassen sich nun die Zimmer besichtigen, das<br />
Buchungs-Menü öffnen und Verfügbarkeiten checken.<br />
Dass die Oberflächen dieser Installation nicht kühl und<br />
technisch sind, ist dem Zeitgeist geschuldet. „Shytech“<br />
heißt der Trend, er steht für eine Technik, die sich zurücknimmt<br />
und überraschend sinnlich ist.<br />
Die Zukunft des Handels? Schumacher muss nicht<br />
lange überlegen. „Retail wird überall stattfinden: In Hotellobbys,<br />
auf Messen, Festivals und in Co-Working-Spaces.“<br />
Er erzählt von seinem Besuch auf der Complexcon in Los<br />
Angeles, einer Hybrid-Veranstaltung aus Messe, Festival<br />
und Produktshow. „60 000 Menschen haben dort Tickets<br />
für durchschnittlich 100 Dollar gekauft, um shoppen zu<br />
gehen. Angeboten wurden ausschließlich ‚Drops‘, also<br />
limitierte Editionen von Streetwear- und Sportswear-<br />
Marken. Das Paradoxe war: Eine Klientel, die online nach<br />
drei Clicks aussteigt, weil es ihr nicht schnell genug geht,<br />
stand dort geduldig Schlange.“ In solchen Momenten<br />
habe der stationäre Handel wieder eine Daseinsberechtigung.<br />
„Die Geschäfte werden jedenfalls nicht mehr nur<br />
zum Shoppen da sein“, prognostiziert der Retail-Experte.<br />
Erlebnisse in den Innenstädten zu schaffen, ein<br />
junges Publikum anzulocken – das klingt plausibel. Li<br />
Edelkoort, eine der wichtigsten Trendforscherinnen der<br />
Welt, sagt voraus, dass Stores zu Refugien werden, die<br />
Menschen umsorgen und sich positiv auf Körper und<br />
Geist auswirken. Töne und Licht sind wichtige Mittel<br />
dafür. Shopping-Stress werde von bewusstem Erleben<br />
abgelöst. Einige Retailer mit diesem Fokus gibt es<br />
schon. Die Globetrotter-„Erlebnisfiliale“ in München<br />
wird sogar vom Reiseportal TripAdvisor als Ausflugsziel<br />
empfohlen. Dort gibt es unter anderem einen großen<br />
Pool, in dem Kanus Probe gefahren werden können –<br />
mitten im Laden, von allen Stockwerken aus einsehbar.<br />
Glaubt man Trendgurus und Retail-Spezialisten,<br />
dann besteht die Zukunft des stationären Handels in<br />
individuellen, Instagram-tauglichen Läden mit Wellness-<br />
Atmosphäre, wo gut informiertes Personal gleichgesinnten<br />
Kunden Produkte präsentiert, die in Kleinserien und<br />
nach ethisch hohen Maßstäben gefertigt wurden. „Wir<br />
müssen Anlässe schaffen, zu denen sich die Fangemeinde<br />
eines bestimmten Produkts oder einer Marke trifft.<br />
Das kann ein Launch sein, eine Kunstausstellung oder<br />
ein Sport-Event. Wichtig ist Personal, das den Lifestyle<br />
der Marke glaubwürdig vertritt“, sagt Christoph Stelzer.<br />
Wieso eigentlich nicht? Klingt doch wunderbar. Wer<br />
besteht schon auf der guten alten Fußgängerzone,<br />
wenn er diese schöne neue Welt haben kann?<br />
Fotos: Tomasz Tyrpa; Alexander Gnädiger; Simon Wagner
Hochleistungs-Maschine<br />
und Gesamtkunstwerk:<br />
www.geokompakt.de<br />
Jetzt im Handel.
64<br />
business<br />
Gut abgemischt
65<br />
Farbenfrohe<br />
Erscheinung: Anna<br />
von Mangoldt in<br />
ih rem Produktionsraum<br />
(rechts); im<br />
Tageslichtkasten<br />
wird die Farbe geprüft<br />
(links); jede<br />
Dose erhält einen<br />
Klecks im jeweiligen<br />
Ton (ganz rechts)<br />
N 97<br />
MADE IN<br />
GERMANY<br />
Die Manufakturgründerin Anna von<br />
Mangoldt setzt mit ihren Farben ein<br />
Statement gegen weiße Wände – und<br />
findet dabei immer den richtigen Ton<br />
TEXT JESSICA BRAUN<br />
FOTOS MAJID MOUSSAVI<br />
Warmes Licht fällt durch die großen Fenster<br />
des Produktionsraums. Anna von Mangoldt<br />
holt eine Dose mit einer sahnigweißen<br />
Kreideemulsion aus dem Regal,<br />
klebt ein Etikett mit der Aufschrift „Downton Abbey 157“<br />
auf den Topf. Der Ton, benannt nach der nostalgischen<br />
englischen TV-Serie, ist einer ihrer Bestseller – und ein<br />
guter Grund für mehr Farbe an der Wand. Denn in deutschen<br />
Wohnräumen dominiert immer noch der weiße<br />
Innenanstrich. „Das zu ändern ist mein Ziel“, sagt die<br />
33-jährige Gründerin. Mit ihrer Manufaktur „Anna von<br />
Mangoldt“ produziert sie nach eigenen Rezepturen Farben<br />
und Lacke für Wände, Möbel und Böden. Und macht<br />
mit ihrem Start-up Traditionshäusern wie der britischen<br />
Premium-Marke Farrow & Ball Konkurrenz.<br />
Von Mangoldt platziert die geöffnete Farbdose unter<br />
dem Hahn der Mischmaschine, wählt am Bildschirm die<br />
Rezeptur – in diesem Fall drei Pigmente – und die Menge,<br />
drückt auf „Dosieren“. Die Maschine rödelt kurz, schießt<br />
die farbgebenden Teilchen in die weiße Emulsion. Doch<br />
erst die Rüttelmaschine macht daraus eine homogene<br />
Farbe. Mit einem großen Hammer klopft von Mangoldt<br />
den Deckel zu, fixiert ihn zusätzlich mit einem Gummiband,<br />
stellt die Dose in den grauen Kasten des Rüttlers.<br />
Drei Minuten fährt dieser nun um seine sämtlichen Achsen<br />
Karussell. Fertig gemischt ist Downton Abbey 157 ein<br />
Grau mit rot-bräunlichem Stich. Bevor die Farbe zum<br />
Kunden geht, spachtelt von Mangoldt eine Probe auf<br />
Tapetenpapier. Erst wenn die nach der Trocknung das<br />
gewünschte Ergebnis zeigt, tupft von Mangoldt mit dem<br />
Finger einen Klecks der Farbe auf den Deckel der Dose,<br />
verschließt diese endgültig und gibt sie in den Versand.<br />
Jede Dose, jeder Farbeimer aus ihrer 168 Töne zählenden<br />
Kollektion wird so eigens für den Kunden gemischt.<br />
Von Mangoldt hat ihre Manufaktur in einer Lagerhalle<br />
im Gewerbegebiet des nordrhein-westfälischen Städtchens<br />
Warburg eingerichtet. Abseits der Metropolen ein<br />
Unternehmen aufzuziehen hat hierzulande zwar Tradition –<br />
unzählige mittelständische Weltmarktführer haben ihren<br />
Sitz in der Provinz –, aber Gründer in von Mangoldts Alter<br />
versuchen es doch eher in den Start-up-Ökosystemen<br />
von Berlin oder Hamburg. Warum Ostwestfalen-Lippe?<br />
„Mir war wichtig, dass die Firma wirklich mir gehört. Ich<br />
wollte organisch wachsen, ohne falschen Druck eines<br />
Investors.“ Und ihre Wahl erlaubte ihr, in der Gründungsphase<br />
vor zehn Jahren bei ihren Eltern zu wohnen.
66<br />
business<br />
Einmal am Markt, konnte von Mangoldt ihren Kundenstamm<br />
schnell vergrößern. Aus ganz Deutschland<br />
kamen Bestellungen, ein Webshop musste her. Die<br />
Gründerin investierte 10 000 Euro, die sie von ihrer Großmutter<br />
geerbt hatte. Doch das Wachstum barg Probleme:<br />
Von Mangoldt hatte nur eine Mischmaschine – fiel<br />
die aus, hielt das die gesamte Produktion auf. Und wenn<br />
sie die Rüttelmaschine anwarf, hüpften in dem Laborbetrieb<br />
ein Stockwerk tiefer die Flaschen aus den Regalen.<br />
Also beschloss von Mangoldt, die Herstellung auszulagern.<br />
In Frankfurt fand sie eine Firma, die die Farben<br />
nach ihren Vorgaben herstellte. Die gewonnene Zeit<br />
nutzte sie für Messebesuche, traf Händler und Inneneinrichter,<br />
führte Schulungen und Farbgestaltungs-Seminare<br />
durch. Heute hat sie mehr als 100 Handels partner<br />
und 300 Endabnehmer, macht mehrere Hunderttausend<br />
Euro Umsatz im Jahr. Das Volumen ist so groß, dass sie<br />
die Produktion zurück nach Warburg geholt hat: mit vier<br />
neuen Maschinen und zwei zusätzlichen Mitarbeitern.<br />
Sie selbst will sich darauf konzentrieren, Kunden zu beraten,<br />
neue Töne zu kreieren – und zu verkaufen.<br />
Sie habe schon als Kind gern mit Farben hantiert,<br />
erzählt die Gründerin. Während ihre vier Geschwister<br />
Hightech-Mixer: Die Mischmaschine schießt farbgebende Teilchen in<br />
die weiße Kreideemulsion<br />
COMFORT<br />
ZONE<br />
Farben regen<br />
auch im Büro die<br />
Kreativität an.<br />
Laut verschiedenen<br />
Studien gelingt<br />
das am besten<br />
mit frischen Blauund<br />
Grüntönen.<br />
Warmes Rot fördert<br />
Kommunikation<br />
und Teamarbeit.<br />
Tiefes Blau wirkt<br />
beruhigend.<br />
draußen herumtobten, setzte sie sich hin und malte. Als<br />
Achtjährige fühlte sie sich alt genug für Ölfarben, forderte<br />
diese von ihrer Kunstlehrerin ein. Später, während ihres<br />
Studiums der Geschichte und Kunstgeschichte im englischen<br />
Warwick, lernte sie eine neue Farbkultur kennen:<br />
„Die Engländer haben ein selbstverständliches Verhältnis<br />
zu Farben, streichen Räume gern in kräf tigen, oft dunklen<br />
Tönen.“ Im nahen Ox ford führte die Künstlerin Annie<br />
Sloan ein Geschäft mit eigenen Farben, Stoffen und<br />
handbemalten Möbeln. Von Mangoldt war so begeistert<br />
von dem Laden, dass sie als Praktikantin bei Sloan anheuerte.<br />
Zwei Jahre arbeitete sie neben dem Studium „in<br />
jeder freien Minute“ bei der Vorreiterin des Shabby Chic,<br />
lernte Farben zu mischen und Möbel zu fassen.<br />
Mit diesem Wissen kehrte von Mangoldt 2009 in<br />
ihre Heimat mit den alpinaweißen Wänden zurück. Wild<br />
entschlossen, von der Ostsee bis zur Zugspitze englische<br />
Farbenfreude zu etablieren, importierte sie Sloans Farben.<br />
Die Töne der Britin deckten sich jedoch nicht mit der<br />
Nachfrage in Deutschland. „Die Lichtverhältnisse in England<br />
unterscheiden sich von unseren, daher wirken auch<br />
die Farben anders.“ Von Mangoldt wollte lichtere Töne,<br />
mehr Auswahl, verschiedene Qualitäten. „Mindestens 120<br />
Farben sollten es sein, auch Lacke und widerstandsfähige<br />
Wandfarben. Und größere Gebinde.“ Denn Sloans Farben<br />
gab es nur in Ein-Liter-Eimern – „damit werden Großprojekte<br />
für den Endkunden unbezahlbar, und für einen Newcomer<br />
im Markt ist die Herstellung nicht profitabel.“ Von<br />
Mangoldt begann, aus Sloans Farben eigene zu mischen,<br />
rührte sie von Hand in Plastikwannen an. Weil sich ihre<br />
Töne gut verkauften, richtete die Jungunternehmerin<br />
2010 in Warburg ihren ersten Produktionsraum ein. Ein<br />
belgischer Hersteller stellte die Maschinen, dafür arbeitete<br />
sie mit seinen Pigmenten und Basen.<br />
Von Mangoldt zeigt einen Ordner mit Farbmustern,<br />
die sie auf Anfrage als Orientierungshilfe verschickt. Baumarktkunden<br />
müssen mit diesen kleinen, bedruckten<br />
Farbkärtchen auskommen – sie benutzt DIN-A4-Blätter,<br />
die mit den Originalfarben handgestrichen sind. „In dieser<br />
Größe sieht man einfach besser, ob eine Farbe in einem<br />
Raum wirkt.“ Neben dem Service ist es aber vor allem die<br />
Qualität, die Anna von Mangoldts Kunden überzeugt.<br />
Grundlage ihrer Farben: „Viele Pigmente, ein Minimum an<br />
Konservierungsstoffen“. Sie sind so gut verträglich, dass<br />
die Firmenchefin, die bei unserem Besuch hochschwanger<br />
ist, sie unbesorgt mit dem Finger verstreicht.<br />
Bisher ist von Mangoldts Unternehmen beständig<br />
gewachsen – und das, obwohl der Markt für Innenfarben<br />
in Deutschland in den vergangenen Jahren rückläufig<br />
war. Doch Bedarf sieht sie genug, vor allem im Firmenbereich.<br />
„Wir verbringen zu viel Zeit in kalten und sterilen<br />
Büros“, findet sie. Sie möchte außerdem den internationalen<br />
Markt stärker ins Visier nehmen. Nach Österreich<br />
und in die Schweiz liefert die Manufaktur bereits, auch<br />
in England sind die Farben gefragt. Aber Anna von Mangoldt<br />
sieht auf der Karte noch viele weiße Flecken.
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68<br />
kolumne<br />
Veränderung<br />
um jeden Preis?<br />
Der Wille zur Transformation verführt viele<br />
Unternehmen zu wildem Aktionismus. Doch erste<br />
Nutzenanalysen fallen ernüchternd aus
Flight Mode<br />
69<br />
VON MARKUS ALBERS<br />
ILLUSTRATION BORJA BONAQUE<br />
Faszinierend, sagt Scharnhorst und stochert in seinem<br />
Salade niҫoise. Total interessant! Ich bemühe<br />
mich um einen unbestimmten Gesichtsausdruck<br />
und nicke ihm ermutigend zu. Was genau fand er so<br />
spannend? Alles, sagt er: diese Energie, dieser Wille zur Disruption,<br />
diese Lust aufs Neue ... Seine Stimme wird leiser,<br />
sein Blick verträumt. Und ich schäme mich ein bisschen.<br />
Wir sprechen über eine Konferenz zum Thema Digitale<br />
Transformation, die ich vor ein paar Tagen moderiert habe.<br />
Auf der Bühne: Vertreter großer Unternehmen, Berater, Experten.<br />
Alle hatten diesen Blick, den ich gerade bei Scharnhorst<br />
sehe. Sie sprachen von purpose und meaning, von<br />
Freiheitsgraden und Innovation, von Fehlerkultur und Experimentierräumen.<br />
Das Einzige, was fehlte, waren: Fakten.<br />
Jeder meiner Versuche, die wolkigen Visionen mit harten<br />
Zahlen zu erden oder anhand konkreter Beispiele greifbar<br />
zu machen, verpuffte in leidenschaftlich vorgetragenen<br />
Buzzword-Kaskaden. Die Zuhörer fanden es inspirierend –<br />
bei mir hinterließ es den schalen Nachgeschmack, als Interviewer<br />
versagt zu haben. Scharnhorst nickt: jaja, diese Buzzwords<br />
... Aber ich merke, dass ihn mein Fazit enttäuscht – er<br />
hatte offenbar das Gefühl, auf dem Podium seien Einsichten<br />
in die Wirtschaftswelt von morgen geteilt worden.<br />
Scharnhorst ist Vice President eines Konsumgüterherstellers<br />
und muss in Sachen Digitaler Transformation sprechfähig<br />
sein. Er geht zu solchen Veranstaltungen, um diese<br />
tief sitzende Unsicherheit loszuwerden: Alle sagen, man<br />
muss jetzt etwas tun in Sachen Innovation. Nur: was genau?<br />
Als Führungskraft hört man es seit Jahren, und es beginnt<br />
zu nerven: Die Digitalisierung ändert alles! Software<br />
eats the world! Start-ups werden euch disrupten! Entsprechend<br />
hat inzwischen fast jedes Unternehmen eine Initiative<br />
zur Digitalen Transformation, ein Lab, einen Inkubator.<br />
Doch ein Großteil dieser Aktivitäten bringt nicht die<br />
erhofften Ergebnisse – vorausgesetzt, die Betreiber können<br />
überhaupt benennen, woran sie Erfolg messen würden. Laut<br />
der Unternehmensberatung Capgemini scheitern satte 80<br />
bis 90 Prozent aller Innovation Labs. Bei den meisten dieser<br />
Aktivitäten gehe es lediglich um „Innovationstheater“. Und<br />
die Digitalstrategen von Third Wave bemängeln, dass viele<br />
Labs nach den Mustern klassischer Organisationen funktionieren:<br />
starke Hierarchie, ein zentral Verantwortlicher und<br />
komplexe Reportinglinien in die Mutterorganisation.<br />
Gleichzeitig gehen den Veränderungspropheten die<br />
Vorbilder aus. Das britische Wirtschaftsmagazin Economist<br />
errechnete, dass allein zwölf der bekanntesten Unicorns wie<br />
Uber, Airbnb oder WeWork 2018 zusammen 14 Milliarden<br />
US-Dollar Verlust gemacht haben – und insgesamt bisher 47<br />
Milliarden. Die stets als Rechtfertigung bemühte Logik einer<br />
raschen Expansion, um Märkte monopolistisch zu besetzen,<br />
geht möglicherweise gar nicht auf: Viele Einhörner haben<br />
weder die nötige Größe noch hat ihr Produkt die notwendigen<br />
Markteintrittsbarrieren. Man müsse diesen wenig nachhaltigen<br />
Ansatz, Ideen zu kommerzialisieren, grundlegend<br />
infrage stellen, so der Economist.<br />
Kurz: Nicht alles, was viele Digitalapostel als unzweifelhafte<br />
Trends und notwendige Strategie beschreiben, ist in<br />
Stein gemeißelt. In Wahrheit weiß niemand genau, welche<br />
Wette auf die Zukunft aufgehen wird. Und immer mehr<br />
CEOs fragen sich: Sollte ich mich nicht doch wieder mehr<br />
ums Kerngeschäft kümmern, das immerhin Geld verdient?<br />
Konsequenterweise ist die Annäherung von Start-ups<br />
und etablierten Firmen häufig nur ein Lippenbekenntnis, wie<br />
der Verband Bitkom in einer Studie herausfand: Zwei Drittel<br />
der befragten Unternehmen arbeiten aktuell nicht mit Startups<br />
zusammen. Bezeichnenderweise sagt jeder zweite Geschäftsführer,<br />
er habe schlicht keine Zeit dazu – vor zwei<br />
Jahren waren das deutlich weniger. 59 Prozent sehen in<br />
einer Kooperation mit Start-ups einfach keinen Mehrwert.<br />
Die Ernüchterung spricht sich herum: Im populären<br />
Sachbuch „Digital Tour Book“ berichten zwei Führungskräfte<br />
eines Mittelständlers von ihren Abenteuern in „Digitalien“,<br />
einem Berlin voller Hipster, angeblicher Experten und<br />
„Digital-Checkern“, die den vermeintlichen Provinzlern<br />
„Souvenirs verkaufen und Shows bieten wollen“.<br />
Scharnhorst runzelt die Stirn. Aber es kann doch nicht<br />
alles beim Alten bleiben, brummelt er. Stimmt. Natürlich<br />
müssen sich angesichts der Digitalisierung auch deutsche<br />
Unternehmen verändern. Nur vielleicht mit etwas weniger<br />
Drama, Floskeln und Risiko. Helfen würde auch, wenn die<br />
Veränderungsbeauftragten klarer sagen könnten, was hier<br />
eigentlich wohin transformiert werden soll. Zu entscheiden,<br />
ob dieser Weg dann der richtige ist, bleibt die – anspruchsvolle<br />
– Aufgabe von Führungskräften.<br />
MARKUS ALBERS schreibt Sachbücher zur Zukunft<br />
der Arbeit, entwickelt mit seiner Agentur Rethink<br />
Kommunikations konzepte für Unternehmen und ist<br />
Mitbegründer der Expertenplattform Neuwork.
70<br />
sky news<br />
<strong>Lufthansa</strong><br />
Trainings aus einer Hand<br />
<strong>Lufthansa</strong> Group will mit dem Programm „Pilot Training 2020“ das Training ihrer aktiven Piloten für<br />
ihre 13 Airlines unter Einbindung des Schulungsunternehmens <strong>Lufthansa</strong> Aviation Training vereinheitlichen.<br />
Zurzeit entwickelt der Konzern Trainingsprogramme zum selben Thema in den Airlines<br />
mehrfach, verwendet Trainingsgeräte uneinheitlich und unterhält 30 unterschiedliche Dienstleisterverträge.<br />
Bis Ende 2020 sollen einheitliche Handbücher erstellt, alle Trainingsinhalte in einem<br />
zentralen System zusammengefasst sowie eine neue Simulatorenklasse eingeführt werden.<br />
Logistiker in<br />
der Spur<br />
Steigende Wareneingänge –<br />
auch bedingt durch die Übernahme<br />
von Air Berlin –, aber<br />
knappe Personallage: 2018<br />
hatte <strong>Lufthansa</strong> Technik Logistik<br />
Services (LTLS) alle Hände voll<br />
zu tun, das stark gewachsene<br />
Auftragsvolumen zu bewältigen.<br />
Mit einer Aufstockung um fast<br />
400 Fachkräfte wurden genug<br />
Kapazitäten aufgebaut, um den<br />
Engpass zu überwinden. Jetzt<br />
geht es an die Neustrukturierung<br />
vieler Prozesse, um die schnelle<br />
und pünktliche Belieferung der<br />
Standorte weiter zu verbessern.<br />
Top im Business<br />
Die Airlines der <strong>Lufthansa</strong> Group sind die besten Fluggesellschaften<br />
für Europas Geschäftsreisende: In der jährlichen<br />
Leserumfrage des renommierten Fachmagazins Business<br />
Traveller wurden SWISS, <strong>Lufthansa</strong> und Austrian auf die<br />
ersten drei Plätze gewählt. <strong>Lufthansa</strong> gewann außerdem die<br />
Kategorie „Bestes Internetangebot für Geschäftsreisende“.<br />
1000<br />
Tonnen CO 2 -Emissionen<br />
spart der Flughafen<br />
München jährlich durch<br />
den Einbau so genannter<br />
Torluftschleieranlagen ein.<br />
Fotos: Alexandra Vosding; Ralf Kopetzky Illustrationen: Tim Möller-Kaya ; The Noun Project; Elisabeth Moch
Impressum<br />
Eine Nummer,<br />
alle Leistungen<br />
<strong>Lufthansa</strong> ist als weltweit<br />
erste Fluggesellschaft für den<br />
Industriestandard IATA ONE<br />
Order zertifiziert worden. Dieser<br />
Standard zielt darauf ab,<br />
Buchungs- und Abrechnungsprozesse<br />
der Airlines so zu<br />
vereinfachen, dass sämtliche<br />
Reiseleistungen eines Kunden<br />
– von Flug über Hotel bis<br />
zum Mietwagen – über eine<br />
einzige Reisereferenznummer<br />
abgewickelt werden können.<br />
Ausgewogen<br />
Schnelles, exaktes Wiegen von<br />
Luftfracht erhöht Wirtschaftlichkeit<br />
und Sicherheit im Cargo-<br />
Geschäft. <strong>Lufthansa</strong> Cargo hat<br />
nun ein neues Wiegeverfahren<br />
getestet – mit Erfolg. So reduziert<br />
das System die Fehlerquote<br />
bei der Erfassung. Besonders<br />
auch: Die Lösung wurde nicht<br />
zugekauft, sondern in einem<br />
internen Projekt entwickelt.<br />
WEINPROBE<br />
Markus Del Monego, Master of Wine und<br />
Sommelier-Weltmeister, stellt Ihnen jeden<br />
Monat Weine vor, die aktuell für<br />
<strong>Lufthansa</strong> Lounges ausgewählt wurden.<br />
Riesling, Sauvignon und die Burgundersorten:<br />
Das sind nicht nur weltbekannte<br />
Rebsorten, aus ihnen werden<br />
auch exzellente Weißweine gekeltert.<br />
Wer aber einmal etwas Neues<br />
probieren will, wird im Tal der Rhône<br />
fündig. Die faszinierende und zu den<br />
ältesten Weinbaugebieten Frankreichs<br />
zählende Region ist immer wieder für<br />
echte Entdeckungen gut, wie<br />
Châteauneuf-du-Pape beweist. Hier<br />
ist aber nicht der kraftvolle Rotwein<br />
von Weltruf gemeint, sondern sein<br />
weit weniger bekanntes und viel<br />
selteneres weißes Pendant. Léon<br />
Perdigal keltert aus den Rebsorten<br />
Grenache Blanc, Bourboulenc, Rous –<br />
sanne und Clairette einen goldfarbenen<br />
Tropfen der Sonderklasse.<br />
Aromen von gelben Früchten<br />
überzeugen im Duft, leicht<br />
exotische Frucht nuancen,<br />
dezent florale Töne und eine<br />
feine Mineralik runden das<br />
Bild ab. Am Gaumen ist der<br />
Wein kraftvoll mit einem lang<br />
anhaltenden Nachhall. Zu<br />
verkosten im Juli in der<br />
<strong>Lufthansa</strong> First Class Lounge<br />
des Münchner Flughafens.<br />
Herausgeber<br />
Deutsche <strong>Lufthansa</strong> AG, Linnicher Straße 48,<br />
50933 Köln; Objektverantwortung: Benita Struve;<br />
Koordination: Cindy Richter<br />
<strong>Lufthansa</strong> <strong>Exclusive</strong> erscheint monatlich bei Territory,<br />
Content to Results GmbH, Bei den Mühren 1,<br />
D-20457 Hamburg<br />
Geschäftsführung: Soheil Dastyari, Sandra Harzer-Kux<br />
Publishing Manager: Markus Buchbauer, Fax: 040/37 03-17 50 14<br />
territory.de<br />
Redaktion<br />
<strong>Lufthansa</strong> <strong>Exclusive</strong><br />
Bei den Mühren 1, D-20457 Hamburg<br />
Tel. 040/37 03-50 11<br />
LHmagazin@territory.de<br />
Chefredakteur: Volker Corsten (verantwortlich)<br />
Textchef: Frank Giese<br />
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Art Direction: Jeffrey Cochrane<br />
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Max Nelles (stv. Art Director), Jana Schwinkendorf<br />
Editor-at-Large: Adrian Pickshaus<br />
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Textredaktion: Emily Bartels, Judith Gerstbrein (Beauty),<br />
Sebastian Handke, Ines Hennenberg, Mimi Stave,<br />
Aileen Tiedemann<br />
Autor: Siems Luckwaldt (Style, fr)<br />
Bildredaktion: Michael Nielsen, Zita Rothmund-Zinn<br />
Dokumentation: Claudia Heinzelmann (fr)<br />
Miles & More<br />
Miles & More GmbH, D-60549 Frankfurt; Harald Deprosse,<br />
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Service-Tel. + 49 (0) 69-209 777 777<br />
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Litho P·R·O MEDIEN PRODUKTION GmbH, Hamburg<br />
Druck MOHN Media, Mohndruck GmbH, Gütersloh<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung von <strong>Lufthansa</strong>. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Bilder übernimmt die Redaktion keine<br />
Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />
die Meinung der Autoren wieder. Diese muss nicht mit der<br />
Auffassung der Redaktion übereinstimmen.<br />
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Van Biesen, Tel. 9/235 02 13; Kanada (Mississauga): Richard<br />
Brown, Tel. 416/8817485; Frankreich (Gennevilliers): Pauline<br />
Conjard, Tel. 1/73 05 46 60; Griechenland, Zypern (Marousi):<br />
Hara Koutelou, Tel. 211/012 96 00; Großbritannien (London):<br />
Chris Turner-Green, Tel. 20/74 37 43 77; Italien (Mailand):<br />
Stefanie Meierfrankenfeld, Tel. 2/205 26 71; Japan (Tokio):<br />
Hidetada Kochi, Tel. 3/62062785; Österreich und Südtirol<br />
(Wien): Freia Csokor-Sebesta, Tel. 1/51 25 64 70; Portugal<br />
(Lissabon): Paulo Andrade, Tel. 213/85 35 45/98; Spanien<br />
(Madrid): Olivia López Solano, Tel. 9/11430379; Skandi na vien:<br />
Stefanie Treves (Germany), Tel. 040/3703-2949; Polen<br />
(Warschau): Nina Kowalewska-Motlik, Tel. 22/646 2676;<br />
Russland, GUS Nina Alexina, Tel. 831/4397474-3<strong>07</strong>; Ungarn<br />
(Budapest): Tibor Sáringer, Tel. 1/212 70 21; Schweiz (Zürich):<br />
Stefanie Meierfrankenfeld, Tel. 44/269 70 70; Türkei (Istanbul):<br />
Reha Bilge & Tan Bilge, Tel. 212/275 84 33; USA, Ostküste (New<br />
York): Francesco Lascari, Tel. 212/268 33 44; USA, Westküste<br />
(Los Gatos): Ralph Lockwood, Tel. 408/879 66 66; Indien<br />
(Delhi): Rachna Gulati, Tel. 11/23 73 08 69; Vereinigte Arabische<br />
Emirate: Katrin Adler (Germany), Tel. 040/3703-3335;<br />
Südamerika (Lima): Jorge Pflucker, Tel. 51/1/7173282/-83<br />
2016 Châteauneuf du Pape Blanc, Les<br />
Courlandes, 29,90 Euro, www.tesdorpf.de
miles-and-more.com<br />
The Oculus<br />
Auf dem Gelände des World Trade Center<br />
erinnert ein spektakuläres Bauwerk mit<br />
einem Dach mit geschwungenen Stahlrippen<br />
an die Flügel einer Taube. Damit möchte<br />
Stararchitekt Santiago Calatrava diesen<br />
symbolträchtigen Ort würdigen. Der neue<br />
Verkehrsknotenpunkt ermöglicht den<br />
Zugang zum U-Bahn-Netz in Lower<br />
Manhattan. New York ist eines der <strong>Lufthansa</strong><br />
Meilenschnäppchen in diesem Monat.<br />
Blättern Sie um und<br />
erfahren Sie mehr über<br />
exklusive Miles & More<br />
Angebote, Aktionen,<br />
unsere Partner – und das<br />
aktuelle Gewinnspiel!<br />
Foto: Ripani/Huber
meilen einlösen<br />
Hörgenuss für<br />
Kulturliebhaber<br />
Weitere Status<br />
Stars Events in<br />
<strong>2019</strong><br />
Seite an Seite mit Fashionistas,<br />
Journalisten und Designern aus<br />
aller Welt bei der Fashion Week<br />
in London im September <strong>2019</strong><br />
„Es war einmalig, die Bekanntschaft<br />
mit einer Darstellerin der Salzburger Festspiele zu machen.<br />
Sehr gerne kommen wir zu weiteren Status Stars<br />
Events aus der Klassik-Reihe.“<br />
ZITAT EINES HON CIRCLE MEMBER,<br />
STATUS STARS EVENT-TEILNEHMER<br />
Die Status Stars Event-Reihe „Faszination<br />
Klassik“ umfasst derzeit<br />
Konzerte und Inszenierungen bei<br />
den Salzburger Festspielen, in der<br />
Alten Oper Frankfurt sowie der Hamburger<br />
Elbphilharmonie. Bei allen drei Veranstaltungen<br />
wird Ihnen als Status Stars Vielflieger<br />
ein exklusiver Einstieg in das Programm<br />
des Abends geboten. Der Intendant oder ein<br />
Mitglied des Ensembles präsentiert Ihnen<br />
im kleinen Kreis die Werke und Darsteller<br />
bei Champagner und Gourmetessen. Darüber<br />
hinaus erleben Sie die besten Künstler<br />
der Welt live von den besten Plätzen.<br />
Saisonhöhepunkt und Garant für den<br />
absoluten Glamour-Faktor sind ohne Zweifel<br />
die Salzburger Festspiele. Sie gelten als das<br />
weltweit bedeutendste Festival der klassischen<br />
Musik und darstellenden Kunst. Sie<br />
finden seit 1920 jeden Sommer im Juli und<br />
August in Salzburg statt.<br />
Sie fahren am roten Teppich vor und<br />
erleben live Seite an Seite mit anderen<br />
Prominenten und Ehrengästen Werke der<br />
Extraklasse. Konkret können Sie im Juli<br />
Luigi Cherubinis 1797 uraufgeführte komische<br />
Oper „Medee“ erleben. Oder Sie lassen<br />
sich von Anna Netrebko und ihrem Ehemann<br />
Yusif Eyvazov in „Adriana Lecouvreur“<br />
verzaubern. Die schönsten Momente werden<br />
für Sie auf Fotos festgehalten. Außerdem<br />
werden Sie vom Flughafen bzw. Bahnhof<br />
zum Hotel und zu den Konzerten<br />
gebracht, und wieder abgeholt.<br />
Weitere Informationen zu diesem Status<br />
Stars Event finden Sie im Juli<br />
in Ihrem Miles & More Newsletter oder<br />
in Ihrer persönlichen Lounge auf<br />
→ miles-and-more.com
Online, clever, lukrativ:<br />
Mit den Flugprämientarifen<br />
Early Bird, Fly Smart und den<br />
Meilenschnäppchen können<br />
Sie Ihre Prämienflüge zu geringeren<br />
Meilenbeträgen buchen.<br />
Zur Flugprämienbuchung<br />
gehen Sie in die Miles & More<br />
App oder auf<br />
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NUR ONLINE:<br />
Günstige Prämienflüge<br />
mit Fly & Save<br />
Foto: Dominik Schroder/unsplash<br />
Einen Beitrag zu mehr Freiheit bieten Ihnen die<br />
verschiedenen digitalen Services, mit denen Sie Ihre<br />
Anliegen rund um die Welt der Prämienmeilen einfach<br />
selbst lösen können: die Miles & More Self Services.<br />
Nehmen Sie Ihre Themen mit zahlreichen Funktionen selbst in die<br />
Hand – wann immer Sie wollen und wo immer Sie gerade sind.<br />
Das macht Sie nicht nur unabhängig, Sie profitieren auch von<br />
Angeboten, die ausschließlich online verfügbar sind. So können<br />
Sie beispielsweise nur online unsere besonders günstigen<br />
Flugprämienangebote finden und bis zu 65 Prozent Meilen sparen.<br />
Je nach Vorausbuchungszeitraum und Verfügbarkeit bietet<br />
Ihnen das System neben den Standard-Flugprämien drei<br />
vergünstigte Tarife zur Auswahl an. Sie buchen kurzfristig, und<br />
der Buchungszeitraum liegt zwischen zwei Wochen und<br />
zwei Werktagen vor Reiseantritt? Dann sparen Sie wertvolle<br />
Prämienmeilen mit der Buchung einer Flugprämie zum Fly Smart<br />
Tarif. Wenn Sie weiter im Voraus planen und buchen, können<br />
Sie mit den Early Bird Flugprämien Prämienmeilen sparen.<br />
Außerdem werden Ihnen monatlich wechselnde Meilenschnäppchen<br />
in der Economy, Premium Economy und Business<br />
Class angeboten.<br />
Welche Meilenschnäppchen im Juli auf Sie warten,<br />
kündigen wir Ihnen übrigens auf den nachfolgenden Seiten an.<br />
Lassen Sie sich inspirieren und buchen Sie dann selbständig und<br />
digital in der Miles & More App oder online auf<br />
→ miles-and-more.com
worldshop.eu<br />
GROSSE<br />
MARKEN<br />
N°42<br />
BEHERRSCHE<br />
DAS FEUER<br />
Bei Willhelm Technologies liebt man das Spiel mit dem Feuer –<br />
und eben das hat das mitteldeutsche Unternehmen<br />
mit Digitaltechnik erfolgreich gezähmt. Gründer und Erfinder<br />
Mathias Dögel verrät, wie<br />
Willhelm Grill<br />
Premium<br />
Holzkohlegrill<br />
4999 € / 1 375 000 <br />
Art.-Nr. 1756550<br />
→ worldshop.eu<br />
Der Willhelm Grill wird mit Holzkohle bestückt.<br />
Sicher, Holzkohle ist der Klassiker,<br />
allein wegen des Aromas... aber diese lange<br />
Anheizzeit!<br />
Die liegt beim Willhelm Grill bei acht bis<br />
zehn Minuten.<br />
Wie das? Normal wären doch 20, 25, 35<br />
Minuten. Fächeln, pusten und versuchen,<br />
dabei nicht geräuchert zu werden?<br />
Auch die Rauchentwicklung haben wir<br />
stark reduziert. Aber lassen Sie mich vielleicht<br />
mit dem anfangen, was den Willhelm<br />
Grill ganz grundsätzlich von anderen unterscheidet<br />
– und das ist zuerst einmal seine<br />
hochentwickelte Technologie inklusive präziser<br />
Steuerung durch eine Smartphone-<br />
App. Bei dieser Digitalisierung des Grillens<br />
haben wir uns mit der Holzkohle bewusst<br />
für die größte Herausforderung entschieden<br />
– und nach einer dreijährigen Entwicklungszeit<br />
so etwas wie die Zähmung des<br />
Feuers erreicht.<br />
Heißt konkret?<br />
Wir haben im Grill eine Belüftung verbaut,<br />
die es möglich macht, mit einem handelsüblichen<br />
Grillanzünder ein erstes Glimmen<br />
der Kohlen oder Briketts zu erzeugen, dann<br />
starte ich mit der App den Anzündvorgang,<br />
und innerhalb von acht bis zehn Minuten<br />
ist die Holzkohle komplett durchgeglüht<br />
und das Grillgut kann auf den Rost. Und<br />
das Besondere beim Willhelm Grill ist, dass<br />
ich eine gleichbleibende Temperatur am<br />
Rost vorgeben kann.<br />
Spielen die Lüfter auch dabei eine Rolle?<br />
Auch die, denn nach dem Anheizen lassen<br />
sie sich auch zur Luftkühlung einsetzen.<br />
Ganz maßgeblich wird die Temperatur aber<br />
dadurch gesteuert, dass die Glutwanne automatisch<br />
nach unten und oben fährt, um<br />
eine gewünschte Temperatur zwischen 150<br />
und 700 Grad am Rost zu erreichen. Und<br />
gesteuert werden sowohl die Lüfter als auch<br />
die Hebe-Mechanik der Glutwanne natürlich<br />
durch die App ohne mein Zutun, es sei denn,<br />
ich wähle den manuellen Modus.<br />
Die Temperatur am Rost ist das eine, aber<br />
am liebsten würde ich natürlich wissen, wie<br />
hoch die Kerntemperatur meines Steaks<br />
gerade ist.
Und das können Sie auch: Zum Willhelm<br />
Grill gehören vier Thermometer für das Grillgut.<br />
Und natürlich können Sie mit denen die<br />
Kerntemperatur ihres Steaks oder marinierten<br />
Thunfisch-Steaks über die App festlegen<br />
und so die entsprechenden Regelfunktionen<br />
des Grills steuern.<br />
Arbeiten Sie mit asiatischen Auftragsfertigern,<br />
wie es allgemein üblich ist bei<br />
hochtechnisierten Produkten?<br />
Der Willhelm Grill ist deutsche Wertarbeit,<br />
und dabei fällt auch viel Handarbeit an. Und<br />
auch die App entwickeln wir selbst. Ein<br />
Grund dafür ist, dass wir bei Inhouse-Lösungen<br />
kurze, schnelle Entscheidungswege haben<br />
– wenn der Kunde oder der Markt neue<br />
Anforderungen stellen, können wir so sehr<br />
zügig reagieren. Deswegen erlauben wir uns<br />
eigene Programmierer im Unternehmen.<br />
Und bei Ihnen bedeutet Made in Germany<br />
konkret ...<br />
Made in Mitteldeutschland. Wir sind ge tragen<br />
von regionalen Ressourcen, finanziert von<br />
mittelständischen Unternehmen aus der<br />
Region und nicht etwa von großen Venture-<br />
Über eine eigens entwickelte<br />
App lässt sich der gesamte<br />
Grillvorgang steuern – vom<br />
Entzünden der Grillkohle bis<br />
zur Kontrolle der Fleischtemperatur<br />
Capital- Gebern und Finanzinves toren mit<br />
starrem Blick auf einen schnellen return on<br />
investment. Willhelm Technologies ist ein<br />
Projekt aus dem mitteldeutschen Mittelstand.<br />
Da klingt ein gesundes Selbstbewusstsein<br />
an – und lässt erwarten, dass Sie noch Pläne<br />
für die Zukunft hegen.<br />
So ist es. Wir steuern heute schon sehr viel<br />
mit unseren Smartphones, und auch unsere<br />
Einkäufe zählen dazu. Für uns bei Willhelm<br />
Technologies eröffnen sich so Möglichkeiten,<br />
unseren Kunden eine ganze Produktwelt<br />
rund ums Grillen anzubieten, und das<br />
werden wir auch in Kürze tun.<br />
Das Grillen ist Ihre Welt?<br />
Ohne jetzt schon ins Detail gehen zu wollen,<br />
kann ich sagen: Wir planen, weitere klassische<br />
Produkte aus dem Kochumfeld zu digitalisieren.<br />
So mancher gute alte Bekannte der Outdoor-<br />
und Indoor-Küche wird dabei sein. Mit<br />
dem Willhelm Grill haben wir demonstriert,<br />
wie sich ein Klassiker durch Digitalisierung auf<br />
eine neue Ebene von Qualität und Komfort<br />
heben lässt – und er ist das erste Produkt einer<br />
Palette, die folgen wird.
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Eine raue Schönheit ...<br />
Meilenschnäppchen: Buchen Sie im Juli einen Flug nach Biarritz<br />
für einen Aufenthalt im Zeitraum vom 15. August bis zum 30. September <strong>2019</strong><br />
<strong>Lufthansa</strong> Business Class<br />
Biarritz<br />
50 000 <br />
25 000 <br />
Biarritz ist die letzte große Stadt<br />
in der französischen Region<br />
Neu-Aquitanien vor der Grenze zu<br />
Spanien und die europäische<br />
Hauptstadt des Surfens. Es ist bekannt für<br />
seinen Sandstrand und die raue See. Eines<br />
der wohl schönsten Gebäude ist die Villa<br />
Belza, ein neomittelalterliches Herrenhaus,<br />
das zwischen 1880 und 1895 von Architekt<br />
Alphonse Bertrand gebaut wurde. Das<br />
Haus steht auf dem Felsen „Rocher du<br />
Cachaous“ direkt an einer Klippe. In den<br />
Salons der Villa Belza tanzte man Charleston<br />
in den Goldenen Zwanzigern, mehrere Regisseure<br />
nutzten die unglaubliche Kulisse<br />
der Villa für ihre Filme. Das Bauwerk mit<br />
Bergfried befindet sich in der Nähe des Pont<br />
du Diable, der Teufelsbrücke, und ist von<br />
vielen Mythen umgeben. Eine Attraktion für<br />
neugierige Touristen ...
... noch mehr Meilenschnäppchen!<br />
Vom 1. bis zum 31. Juli <strong>2019</strong> können Sie viele<br />
attraktive Ziele zu besonders günstigen Konditionen buchen<br />
Kontinental-Reisezeitraum: 15. 8. <strong>2019</strong> – 30. 9. <strong>2019</strong><br />
Interkontinental-Reisezeitraum: 15. 10. <strong>2019</strong> – 30. 11. <strong>2019</strong><br />
<strong>Lufthansa</strong> Economy Class<br />
Bastia<br />
Die Stadt an der Nordküste<br />
Korsikas wurde als<br />
römische Siedlung gegründet<br />
und bietet einiges an<br />
kulturellen Schätzen.<br />
35 000 <br />
15 000 <br />
<strong>Lufthansa</strong> Business Class<br />
San Francisco<br />
Sehnsuchtsort und Hippie-Paradies, populäre Filmkulisse, Technologie-Standort<br />
und Slow-Food-Metropole: Das alles – und viel mehr – ist San Francisco.<br />
112 000 <br />
55 000 <br />
Fotos: Sarah Arnould; Getty Images (4); laif<br />
<strong>Lufthansa</strong> Economy Class<br />
Salzburg<br />
Mozart, mittelalterliche<br />
Burgen, moderne Kunst<br />
und traditionelle Kaffeehäuser<br />
– Salzburg steht für<br />
Vielfalt und Hochkultur.<br />
35 000 <br />
15 000 <br />
<strong>Lufthansa</strong> Economy Class<br />
New York<br />
Lassen Sie sich inspirieren<br />
vom Trubel einer modernen<br />
Metropole, die sich immer<br />
wieder neu erfindet und<br />
niemals schläft.<br />
60 000 <br />
30 000 <br />
<strong>Lufthansa</strong> Business Class<br />
Nairobi<br />
Die lebendigste Stadt<br />
Kenias und auch Hauptstadt<br />
des ostafrikanischen Landes<br />
ist ein idealer Ausgangspunkt<br />
für eine Safari.<br />
70 000 <br />
40 000 <br />
Kurzfristige Änderungen vorbehalten. Details zu Konditionen und Buchungen der <strong>Lufthansa</strong> Meilenschnäppchen finden Sie auf → miles-and-more.com/meilenschnaeppchen
worldshop.eu<br />
Durchblick<br />
Sie sind der Meinung, der amerikanische Look<br />
der 1960er- und 1970er-Jahre ist längst out?<br />
Superdry beweist das Gegenteil.<br />
Superdry Shockwave Sonnenbrille<br />
13 000 / 45 €<br />
ART.-NR.: 1757290<br />
Für Badenixen<br />
Lassen Sie sich treiben und machen<br />
Sie die Augen zu. Ob als Liege auf dem<br />
Wasser oder als Lounge-Sitz an Land –<br />
bequemer geht’s kaum...<br />
fatboy® Original Floatzac Wasser-Lounger<br />
69 000 / 249 €<br />
ART.-NR.: 1756947<br />
Hingucker<br />
Diese Quarzuhr hat ein flexibles,<br />
dehnbares Armband und besticht<br />
durch ihr auffälliges Design.<br />
Für einen garantiert coolen Auftritt.<br />
ChocoMoon Geometrische<br />
Vintage Style Damenuhr<br />
15 000 / 55 €<br />
ART.-NR.: 1757282<br />
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Ob kalt oder heiß – die Karaffe lässt sich für<br />
jedes Getränk verwenden und sorgt dank ihres<br />
Iso-Mantels dafür, dass Getränke immer die<br />
richtige Temperatur behalten.<br />
eva solo Wasserkaraffe, 1l,<br />
Eucalyptus Green<br />
14 000 / 49 €<br />
ART.-NR.: 1757088<br />
Mini-Vespa<br />
In Italien aus dem Stadtbild<br />
nicht mehr weg zudenken – lässt<br />
der Roller als Miniatur jedes<br />
Kinderherz höher schlagen.<br />
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60 bis 90 Minuten, Hupe,<br />
Licht und USB-Anschluss.<br />
Jamara Ride-On<br />
Vespa für Kinder<br />
54 000 / 199 €<br />
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sorgen für gute Laune. Das Leben findet wieder draußen statt.<br />
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kommen, gerne auch schon heute!<br />
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5.000 Prämienmeilen ab einer Mindestanlage von 100.000 Euro. Die Meilengutschrift erfolgt nach Investition der Mindestanlage von 100.000 Euro. Bei vorzeitiger Kündigung innerhalb der ersten 3 Monate<br />
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