s'Magazin usm Ländle, 21. Juli 2019
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VISIONEN PUBLIKUM BÜHNE<br />
„Ich seh, ich seh, was Du nicht<br />
siehst“: Hellseherin und Medium<br />
Yvonne Feldkircher<br />
Warum die Bregenzer Festspiele<br />
mit einem älteren Publikum gut<br />
leben können, weißAxel Renner<br />
Er gab anderen eine große Bühne<br />
undsorgtesofüreinmusikalisches<br />
Rankweil:ArminWille<br />
s’MagaSONNTAG,<strong>21.</strong>JULI<strong>2019</strong><br />
Foto:MathisFotografie<br />
VAN DER BELLEN<br />
„VDB“<br />
ON TOUR<br />
Stress &Gelassenheit:<br />
Der Bundespräsidentauf<br />
Besuch inVorarlberg
Die neue SUDOKU<br />
Toll!<br />
ist da.<br />
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<strong>21.</strong> JULI <strong>2019</strong> |INHALT<br />
Foto:MathisFotografie<br />
6JobmitAussicht:<br />
AxelRennerunddie<br />
BregenzerFestspiele<br />
Foto:MauriceShourot<br />
Fotos:MathisFotografie<br />
VonZwergenundElfen:<br />
YvonneFeldkircherist<br />
mitihnenaufDuundDu<br />
13<br />
17<br />
10<br />
EineQuiche...<br />
...zumVerlieben<br />
Wasanziehen?<br />
FragdochUli!<br />
Foto:DanielaLais<br />
4|<br />
6|<br />
9|<br />
10|<br />
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13|<br />
14|<br />
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17|<br />
18|<br />
VDBIMLÄNDLE<br />
DerBundespräsidentaufTour<br />
OFFIZIELLESTIMME<br />
ProfisamWerk:DerPressesprecher<br />
derBregenzerFestspiele<br />
SCHNEIDERSBRILLE<br />
RobertSchneiderüberseinen<br />
WunschnacheinemkollektivenWunder<br />
HELLSEHEN<br />
DieunglaublicheGeschichte<br />
desMediumsYvonneFeldkircher<br />
GSIBERGERZ‘WIAN<br />
CarolaPurtschertrifft<br />
denRechtsanwaltJürgenPayer<br />
PORTRÄT<br />
FarbebekennenmitUliZumtobel<br />
HISTORISCHESBILD<br />
DieBregenzerSeebühne,anno1959<br />
MUNDART<br />
StefanVögelunddasecht<br />
voradelbergische„epperamol“<br />
EVENTS<br />
WasSiedieseWoche<br />
keinesfallsverpassensollten!<br />
KULINARIK<br />
FranzösischerKlassiker<br />
wirdveganerLeckerbissen!<br />
WASWURDEAUS...<br />
...ArminWille?<br />
s’Magazin | Seite3
VAN DER BELLEN<br />
Die Präsidenten-Tour<br />
StehtdieEröffnungderBregenzerFestspielean,istder<br />
Bundespräsidentnichtweit:EinFixpunktimTerminkalenderdes<br />
Staatsoberhaupts.WasabertreibtAlexanderVanderBellen<br />
abseitsdesFestspielhauses?Die„Krone“hat„VdB“begleitet.<br />
BahnhofDornbirn,Dienstag,<br />
10.29Uhr:Bahnsteig2ist<br />
hoffnungslosüberfüllt:zahlreicheÖBB-Chefitäten,dutzendePressemenschenund<br />
hunderte Schaulustige: BundespräsidentVanderBellensollteeigentlich<br />
schonangekommensein–natürlich<br />
mitdemZug,dochdieserhat–ganz<br />
untypisch–Verspätung.AlsderZug<br />
dannendlicheinrollt,wirddaseigens<br />
eingerichteteSpalier,durchdasVdB<br />
denWaggonverlassensoll,vomLokführer<br />
beinhartignoriert. Mit VolldampfziehtderZugvorüber.Esbleibt<br />
inDornbirn,EröffnungderFestspiele,<br />
kleineWanderung durchsKrumbacherMoor)<br />
ist in Wirklichkeit eine<br />
dreitägigeTour de Force:Belagert<br />
werden VdBund seineFrauDoris<br />
SchmidauerdabeinichtnurvonJournalisten,FotografenundechtenFans,<br />
sondernauchvonjederMengeLokal-<br />
Politikern.Jeder reißt sich um den<br />
Präsidenten,jederwillihmwaserzählen,jederwilleinBildmitihm.Stressig?„AndiePressehabenwirduns<br />
schonlängstgewöhnt,“erzähltSchmidauer.Einzig<br />
die Selfieskommen<br />
manchmaleinwenigungelegen.„Man<br />
steht im Supermarkt,jemandbittet<br />
um einSelfie undman hatgerade<br />
einenBrokkoliinderHand“,schmunzeltSchmidauer.Dahilftnureines:<br />
Gelassenheit. Und die strahlt VdB<br />
auch aus: keineungeduldige Geste,<br />
keingenervterBlick,nichts.WerübrinichtsAnderesübrig,alssichdurchdie<br />
Menschenmassen zu kämpfen. So<br />
siehtesaus,wennderBundespräsidentalsEhrengastzumMobilitätstag<br />
in Vorarlberg geladen wird. Eine<br />
Gruppe,diemanaufgrundderidentischenJackenfüreineverlorengegangene<br />
Gymnaestrada-Truppehalten<br />
könnte,entpupptsichalsAbordnung<br />
derÖBB-Lehrlinge:„Undweristda<br />
jetztwichtig?“hörtmanausdenhinterenReihen.„Derda!“„Ah,daWaldheim...“<br />
WassichamPapierrechtentspannt<br />
anhört(„BesichtigungderneuenZüge<br />
Foto:MathisFotografie<br />
SelfiesimZug,Badin<br />
derMengebeiden<br />
Festspielen,Besuch<br />
imvorarlbergmuseum,eineSchifffahrt<br />
mitderHohentwiel<br />
undundund...<br />
Foto:MauriceShourot<br />
Foto:MathisFotografie<br />
Foto:MathisFotografie<br />
Seite4 | s’Magazin
VAN DER BELLEN<br />
gensdavonausging,denAufenthaltsortdesBundespräsidentenimmeran<br />
einerumherwaberndenblaudunstigen<br />
Rauchwolkezuerkennen,derirrt.Mit<br />
einerZigarettesiehtmandenbekennendenRaucherinderÖffentlichkeit<br />
nie.Nikotin,soscheintes,istfüreinen<br />
BundespräsidentenPrivatsache.<br />
Immerundüberall<br />
Krumbach,14.30Uhr:VanderBellenbringtnichtnurstaatsmännisches<br />
Flairins<strong>Ländle</strong>,sondernauchSicherheit.BevorVdBirgendwoauftaucht,<br />
sinderstmaldieMännerdesVerfassungsschutzesamWerk.Sowirdauch<br />
dievonArchitektenausOsloentworfeneBushaltestelle,diemanVdBzeigenwill,aufBombenundchemische<br />
undbiologischeSubstanzen untersucht.Miteinem„Wirsindimmerund<br />
überall“ rauschendie Beamten zum<br />
nächstenTreffpunkt.KaumimMoor<br />
angekommen,wirdVdBdazugenötigt,sichseinesSchuhwerkszuentledigenundbarfußdurchdieWiesezu<br />
laufen.Dortwirderauchdarüberaufgeklärt,warumMoorleichennichtverrotten.<br />
Einewertvolle Information.<br />
KurzdaraufdrücktmanihmGrünzeugindieHand.„Sonnentau,eine<br />
fleischfressendePflanze!“<br />
Weitergeht es,nun wieder beschuht,durchdenWald,woVdBmit<br />
einerWeißtanneverglichenwird(„Sie<br />
hattenjasehrvielGeduldmitderletztenRegierung,haha!“).DieKrumbacherLandschaftmachteaufVdBaber<br />
tatsächlich Eindruck: „Schon nach<br />
zehn MeternindiesemWaldistmanverzaubert!“<br />
Daswürde<br />
auchallesaufwiegen,<br />
was an den Bundesländer-Touren<br />
vielleichtnichtimmerso<br />
tollsei.Aberimmerhin:Amwenigsten<br />
liebt es VdB, reine<br />
Routine-Aufgaben<br />
wieTitelernennungen<br />
zu erledigen. Davor<br />
ist er hier, weitweg<br />
vom Schreibtischin<br />
derWienerHofburg,<br />
jedenfallssicher.<br />
AngelikaDrnek<br />
Fotos:MathisFotografie<br />
...kritischer<br />
Blickaufeine<br />
fleischfressendePflanze,<br />
Spaziergang<br />
imKrumbacherMoorund<br />
Wissenswertesüberden<br />
Plenterwald<br />
s’Magazin | Seite5
BREGENZER FESTSPIELE<br />
Wie viel Diplomatie<br />
braucht’s, Herr Renner?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
DieBregenzerFestspielestartetenamMittwochindieneue<br />
Saison.AbseitsderBühnesindMenschenwiePressesprecher<br />
AxelRennerfürdenErfolgeinerSaisonmitverantwortlich.Im<br />
GesprächmitAngelikaDrnekerzähltervonHandwerkern,<br />
UniprofessorenundAnfragenausderganzenWelt.<br />
···········································································································································<br />
RundumdieSeebühne,dasKornmarkttheaterunddasFestspielhausherrschtdieserTageeinregesKommenundGehen.Vier<br />
WochenlangsorgendieBregenzer<br />
Festspielefür internationales Flair.<br />
Mittendrin:DieoffizielleStimmederFestspiele:AxelRenner.<br />
Kaum jemand erinnert sich noch an die Bregenzer<br />
Festspiele ohne Axel Renner.Gab es<br />
aucheinLebenvordenFestspielen?<br />
Obdastatsächlichsoist,ichweißesnicht.<br />
Jedenfallsgab’snatürlichvorhereinLeben.<br />
Aberselbstdorthatteichbereitsmitden<br />
Festspielenzutun.Ichwarschondamalsso<br />
fasziniert von dieser Bühneunter freiem<br />
Himmel,dassichvormeinemberuflichen<br />
StartbeidenFestspielenversuchthabe,immerwiederalsBesucherhierzusein–einmalauchheimlichaufderTribüneohneTicketbei„Carmen“1992,einzweitesMal<br />
habe ich unerlaubtauf der Hinterbühne<br />
„Nabucco“erlebt.<br />
Wasmacht den Arbeitsplatz Bregenzer Festspielesoattraktiv?<br />
DasFaszinierendeistdieFestivalidee.Für<br />
einenbegrenztenZeitraumkommenMenschenausallenHerrenLänderzusammen,<br />
leistenetwasgemeinsamundgehendann<br />
wiederauseinander.ImSpeziellensinddie<br />
FestspielemitihremkünstlerischenProfil<br />
weltweiteinmalig.UnddieSeebühneistein<br />
außergewöhnliches Alleinstellungsmerkmal.<br />
Haben Sie die Festspiele zum Opernfan werdenlassenoderwarenSiedasschondavor?<br />
Man muss nicht unbedingtOpernfreak<br />
sein,umhierzuarbeiten,auchwennesdie<br />
Seite6 | s’Magazin<br />
Tätigkeiterleichtert.AlsEinzelpersonbin<br />
ichsozusageneinQuerschnittdurchunser<br />
Publikum.DenneinerseitsmagichOper,<br />
außerhalb der Festspielzeit bin ich aber<br />
nicht wöchentlichinOpernvorstellungen<br />
anzutreffen.DasSpielaufdemSeewollen<br />
wirauchnichtnurOpernliebhabernvermitteln,<br />
sondern einem breiten Publikum.<br />
Unser Publikum ist sehr heterogen, die<br />
VielzahlunsererBesucherundBesucherinnenistnichtregelmäßiginOpernhäusern<br />
zufinden.UndgenaudasistdasFaszinierende:Manfindethiernichtnurklassisches<br />
Opernpublikum,sondernauchMenschen,<br />
dieschlichtqualitätsvolleUnterhaltungsuchenoderdiedasspezielleOpen-Air-Feelinggenießenwollen.HiersitztderUniversitätsprofessor<br />
neben dem Handwerker.<br />
Diebeidenhabensichsonstvermutlicheher<br />
wenigzusagenimLeben,inBregenzsehen<br />
siesichaberdieselbeOperan.Dasistdoch<br />
ein beglückender Moment, aufden man<br />
stolzseinkann,denndasgelingtsonstnur<br />
nochaufdemFußballplatz.<br />
DieArbeitineinemkünstlerischenUmfeldist<br />
nicht immer einfach. Hinzukommt,dass Sie<br />
immer die Balance zwischen Information für<br />
dieÖffentlichkeitundderRuhe,diekünstlerischeArbeit<br />
braucht,finden müssen.Wieviel<br />
DiplomatiemüssenSieeinsetzen?<br />
Ichglaube,manbrauchtvorallemEmpathie,umverstehenzukönnen,warumes<br />
vielleichtmalgeradekrachtimRegieteam<br />
odersonstwoaufderBühne.Eskönnen<br />
zumselbenSachverhaltunglaublichviele<br />
verschiedenePerspektivenvorliegen,diejedefürsichrichtigseinkann.Daszuverstehen,istwohlschondiehalbeMiete,um
BREGENZER FESTSPIELE<br />
s’Magazin | Seite7
BREGENZER FESTSPIELE<br />
FORTSETZUNG<br />
einenguten Job zu machen. Dann<br />
kommtnochErfahrungdazu–durch<br />
nichtszuersetzen.Undja,natürlich<br />
sind wir einkünstlerischerBetrieb,<br />
aberdarüberhinausnochvielmehr.<br />
WirhabenwirtschaftlicheBedeutung,<br />
wir sind österreichweit neben SalzburgdasgrößteFestivalundleisten<br />
unserenBeitragzurKulturnationÖsterreich.DasbringtvieleFacetten,die<br />
überdasreinKünstlerischehinausgehen.UndauchdortistoftDiplomatie<br />
–oderwohlbesserEmpathie–gefordert.<br />
Wie wichtig istden Bregenzer FestspieleneigentlichdiePresse?<br />
UmdasFensteretwasweiteraufzumachen:WirbrauchendieÖffentlichkeit–unddamitnatürlichauchQualitäts-Medien,<br />
die wegen derzunehmendenDigitalisierungimmerwichtigerwerden.SiebieteneineArtFilterfunktion,<br />
die soziale Mediennicht<br />
leisten.Dortkannungefiltertallesbehauptetwerden,abereinMediumliefertzumindest<br />
Orientierung. Das<br />
heißtnicht,dassichmitallemeinverstandenseinmuss,wasineinemMedium<br />
steht, abertrotzdem vollzieht<br />
sichdorteineLeistung,diemirsoziale<br />
Mediennichtodernureingeschränkt<br />
gebenkönnen.<br />
WiehatsichderEinzugvonsocialmedia<br />
gestaltet?<br />
Unaufgeregtundabwägend–keinesfallshektisch.Dashatwohlauchdamitzutun,dassunserPublikumnicht<br />
unbedingtdieearlymoverinsozialen<br />
Netzwerkensind.Natürlichhatauch<br />
mein 76-jähriger Vater mittlerweile<br />
WhatsappamHandy,aberdiepersönliche<br />
Informationsgewinnung istanderssortiertalsbeiZwanzigjährigen.<br />
UnserPublikumistzufast80Prozent<br />
50 plus. Aber klarerweise bespielen<br />
wirdiesocial-media-Kanäle,ichglaubeaberauch,dasWohlderBregenzer<br />
Festspielehängtnichtdavonab.<br />
Geht es um klassische Musik, wirddas<br />
DurchschnittsalterdesPublikumsgerne<br />
kritisch diskutiert. Wie leicht oder<br />
schwer fällt es den Festspielen, die Jugendzubegeistern?<br />
Diese mancherortsverbreiteten Be-<br />
geboren1971inFriedrichshafen(D),Stu-<br />
STECK diumderKommunikationswissenschaf-<br />
BRIEF ten,1996beruflicherStartbeidenBre-<br />
genzerFestspielen,MitbegründerderJu-<br />
gend-Programmschienecrossculture.<br />
PressesprecherderBregenzerFestspiele.<br />
·····································································································································<br />
denkenvorälteremPublikumsindein<br />
reflexartigerMechanismusvorallem<br />
imStaatstheater-Betrieb.Mantramäßig<br />
wird dort wiederholt, dass man<br />
jungesPublikumbrauche.Ichkenne<br />
jedochkeineUrformel,inderdasniedergeschriebensteht.<br />
Über junges<br />
Publikumfreutsichjeder,klar,doch<br />
betriebswirtschaftlichsinnvollistdas<br />
wohlerstinzweiterLinie.DerklassischeOpernbesucheristeben50plus<br />
undnicht20plus.Unddakönnenwir<br />
festhalten:Hurra,wirbefindenunsin<br />
einemWachstumsmarkt!Gibteset-<br />
wasSchöneres?Warumsollein50-<br />
Jährigerwenigerattraktivseinalsein<br />
20-Jähriger?WirlegendenFokusauf<br />
jenes Publikum,das am ehestenzu<br />
denFestspielenkommt–unddassind<br />
nichtvorallemdie20-Jährigen.Aber:<br />
UnterdengroßenKulturinstitutionen<br />
sindwirjenemitdenmeistenjugendlichenBesuchern.<br />
10.000 pro Jahr!<br />
Vielleichtauchdeswegen,weilunser<br />
Jugendprogramm crossculture langfristig<br />
angelegt ist undwunderbare<br />
AngeboteanJugendlichemacht,Oper<br />
undklassischeMusikzuerleben.Insofern:Wiragierenerfolgreichzweigleisig,sorgfältigabgewogen.<br />
Wir unterhalten uns heute zwei Tage<br />
vorder „Rigoletto“-PremiereamSee.<br />
WieistderSpiritaufderFestspielinsel?<br />
Ambivalent.Einerseits stehen wir<br />
unter Druck, das sprichwörtliche<br />
Lampenfiebergibt’statsächlich.Wir<br />
habenjanurvierWochenZeit,umuns<br />
zu präsentieren. Dann müssenwir<br />
wiedereinJahrlangwarten,esgibtalso<br />
keinezweiteChance. Dasheißt<br />
abernicht,dasswirunterdieserLast<br />
einbrechen,imGegenteil.Esherrscht<br />
eine gute Stimmung im Haus. Wir<br />
möchtenendlichzeigen,waswirkönnen.DasgiltfüralleProgrammreihen,sowohlamSeealsauchanden<br />
anderenSpielorten.Ichwürdesagen,<br />
heueristeseinebesondereMischung<br />
aus Konzentration,Vorfreude und<br />
Ausgeglichenheit.<br />
Woranliegtdas?<br />
IchbinkeinPsychologe,aberwirsind<br />
bestensvorbereitet,dieKünstlerfindenhervorragendeBedingungenvor.<br />
UndderVerkaufspieltmit.Istdieser<br />
gut,wissenwirgenau,dassderUmsatzstimmtundwirdamitwiederwirtschaften<br />
können. Das ist entscheidend.WirverfügenjaübereinenrelativgeringenSubventionsanteil.Biszu<br />
80ProzentdesBudgetserwirtschaften<br />
wirselbst.Ichhabeauchschonandere<br />
Saisonenerlebtmiteinerwunderschönen<br />
Seebühnen-Inszenierung, aber<br />
dembefürchtetenfalschenWerktitel<br />
fürdiesenOrt.DashatunsUmsätze<br />
undNervengekostet.Indiesenbeiden<br />
JahrenwardieStimmungzudiesem<br />
Zeitpunktnichtganzsoentspannt.<br />
Aber dieFestspiele haben sich mittlerweilevonden„Chénier“-Jahrenerholt.<br />
Eindeutig.Schonmitder„Zauberflöte“hatsichdasBlattgewendet.Aber<br />
„AndreChénier“wirdinderneueren<br />
Seite8 | s’Magazin
BREGENZER FESTSPIELE<br />
RO<br />
AxelRenneristseitüber20Jahrenmit<br />
denBregenzerFestspielenverbunden<br />
···························································································<br />
Festspiel-Geschichteseit1985sicherlich<br />
einmarkanterPunktbleiben.<br />
DieSeebühne ist sicherlich nicht nur ein<br />
Magnet für erfolgreiche Regisseure und<br />
Bühnenbildner,die dann auch tatsächlich<br />
eingeladenwerden,sondernwohlauchfür<br />
unbekanntere Menschen, die die Bühne<br />
gernefürdaseineoderandereProjektnutzenwürden.KommensolcheAnfragen?<br />
SowohlEsDevlin,diedasBühnenbild<br />
von„Carmen“entworfenhat,alsauch<br />
PhilippStölzl,derheuerfür„Rigoletto“<br />
verantwortlichist,habenerzählt,dasssie<br />
richtiggehenderleichtertwaren,alsder<br />
AnrufausBregenzkam,weiljederinternational<br />
erfolgreiche Bühnenbildner<br />
oderRegisseurirgendwannaufdieSeebühnewolle.EineAuszeichnungfüruns!<br />
Und ja, uns erreichen viele Anfragen.<br />
WennesnachderAnfragedichtegehen<br />
würde,dannwürdedieseBühneschon<br />
mindestens25Mal an anderenOrten<br />
rundumdenGlobusstehen.<br />
Wann istIhr persönlicher VerschnaufmomentimLaufeinerSaison?<br />
DasistimmerderMorgennachderletztenVorstellung.Dasindnochkeine24<br />
StundenseitdemletztenTaktvergangen<br />
undtrotzdemhatsichschonallesverändert.DasHausistplötzlichleer,man<br />
rolltdieFahnenein,aufderBühnebeginnendieerstenAbbauarbeiten.EsliegendanndreiMonateintensivsterZusammenarbeithintermir.Mankehrtins<br />
normaleLebenzurück, es istwie der<br />
WechselderJahreszeitenimKleinen–<br />
nurrasantschneller.<br />
Fotos:MathisFotografie<br />
DasWunder<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Genauheutevor50JahrenwurdeeinAbenteuer<br />
Wirklichkeit,dasfürmichpersönlichzudengrößtenWundernderMenschheitzählt–dieMondlandung.NurweileineinzigerMenschessichzumZiel<br />
gesetzthatte,nochvorEndedesJahrzehntsden<br />
erstenAmerikaneraufdemMondspazierenzusehen–JohnF.Kennedy–,unddieserMenschunglücklicherweisezweiJahrespätereinemMordanschlagzumOpferfiel,wurdeAmerikavoneinem<br />
Gefühldes„Wir-schaffen-das!“erfüllt.DieNation<br />
fühltesichverpflichtet,KennedysTraumerfülltzu<br />
sehen.NatürlichwareineVielzahlvonGründenund<br />
BefindlichkeitenfürdieMondlandungverantwortlich.SieistimGrundegenommendieSublimierung<br />
einesAtomkrieges.DasWettrüstenfandimAll<br />
statt,undeswarderbesteGlücksfallderMenschheit.IchwardamalseinkleinerPimpf,alsNeil<br />
ArmstrongdieberühmtenWortesprach.MeinVater<br />
hattedenerstenFernseherimDorf,eineKistemit<br />
NamenHornyphon.AlleMännerdesDorfeshockteninunsererStube,umdieMondlandungzusehen.EswurdenwildeThesengeschmiedet:Der<br />
FranzwarderfestenÜberzeugung,dassdieMondlandefähresofortaufderOberflächeversinkenwürde.„Diewirdverschluckt!“riefer,schonordentlich<br />
angeschickert.DerLuismeinte,dassdenMondspaziergängerndieMondmenschenentgegenträten<br />
unddasElenddesKriegessichdortwiederholen<br />
würde.„DerMenschkannhaltnichtohneFrieden<br />
leben“,grummelteer–ebenfallsschonziemlichbetrunken.EswareineunvergesslicheNacht,undim<br />
Nachhineindieletzte,großeGemeinschafstatder<br />
Menschheit,dieeinmalnichtinZerstörungendete.<br />
Heutefrageichmich:Wasmüsstegeschehen,damitsoeinkollektivesWundernocheinmalpassierenkönnte?Nehmenwiran,einersetztesichzum<br />
Ziel,dieKlimakatastropheindenGriffzukriegen,<br />
nochvorEndedesJahrzehnts,underwürdeeinem<br />
MordkomplottzumOpferfallen.Ichglaubenicht,<br />
dassdasdieMenschheitinirgendeinerWeisebekümmernwürde.Täuscheichmich?<br />
s’Magazin | Seite9
HELLSEHEN<br />
Wasmirindenletzten<br />
Jahren alles passiert<br />
ist,liest man in keinem<br />
Harry Potter-<br />
Roman“, erzählt die<br />
quirligeBlondine.AlsgelernteBauzeichnerinstandsieimmermitbeiden<br />
BeinenfestaufdemBodenundhatte<br />
mitSpiritualitätnichtsamHut.„Das<br />
warallesNonsensfürmich!“Dabei<br />
hattesieseitdemfünftenLebensjahr<br />
immerwiederVisionen,diesieletztlichauchvorSchadenbewahrthaben<br />
–doch Yvonnenahm diese einfach<br />
hinundhinterfragtesienicht.„Wenn<br />
ichsoeineninnerenFilmlaufenhatte,<br />
blendetesich meineUmgebung aus<br />
und ich wusste, dass ich reagieren<br />
muss.“EinmalignoriertesieihreEingebungundlandetepromptimKrankenhaus.<br />
AlssieeinesTagesvoneinerFreundinaufeinSeminarnamens„Zeitfür<br />
dich“ eingeladen wurde, stellte sich<br />
ihreWeltaufdenKopf.„Angefangen<br />
hatesam8.August2011.Beidiesem<br />
SeminarsindsoverrückteDingepassiert!<br />
Ich habe jemanden kennengelernt,dermirgeholfenhat,dassmeine<br />
Sichtklarwerdenkonnte!“<br />
KurzeZeitspäterfuhrsiemitihrem<br />
MannaufeinWanderwochenendein<br />
Tirol. „Als wirindas Talgefahren<br />
sind,sagteichplötzlichwieausdem<br />
Nichts:‘Schatz,wirsindimZwergenundElfenland.’Erschautemichverdutztanundichwundertemichselbst<br />
• •<br />
Yvonne hat mir in einem Seelenreadingvieles<br />
erzählt,was mir die geistigeWeltzusagenhatteundichstaunte<br />
nur noch! Sie hat es geschafft,mir<br />
bei meiner Berufswahl zu helfen, so<br />
dass ich meine Leidenschaft für Pferden<br />
erkannte. Mit einer Theta-Transformations-Sitzung<br />
hat sie mir ebenfallsgeholfen,meineBlockadeninder<br />
Schulezulösen.EntgegenallerErwartungen<br />
meiner Lehrer habe ich den<br />
Sprung aufs Gymnasium geschafft.Es<br />
war einer der schönsten Tage in meinem<br />
Lebe –voller neuer Erkenntnisse<br />
undErleichterungen!<br />
Seite10 | s’Magazin<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••ErfahrungsberichtDésirée(15)<br />
Fotos:MauriceShourot<br />
Der Weg zu<br />
deinem Herzen<br />
YvonneFeldkircherausMuntlixberichtetvonhellseherischen<br />
Fähigkeiten,dieplötzlichinihrLebengetretensindundihrden<br />
Zugangzursogenannten„feinstofflichenWelt“geebnethaben.<br />
„Krone“-RedakteurinSandraNemetschkehatsieihre–zugegeben<br />
rechtunglaubliche–Geschichteerzählt.<br />
übermeineWorte.“FantastischeBegebenheitenführtensieimmerweiter<br />
indiegeistigeWelt–bissieschließlichEngel,FeenundZwergesah.„Innerhalb<br />
von 24 Stunden gingen bei<br />
mir sämtliche Kanäle zur geistigen<br />
Foto:Feldkircher<br />
Weltauf“,beschreibtsieihrewundersameWandlungzurHellseherin.<br />
DievielenneuenEindrücke<br />
führtenerstinsBurn-out<br />
IhrMannkanntesiezudieserZeit<br />
schon viele Jahre und wusste,dass<br />
YvonneeinegeerdeteFrauwar–doch<br />
selbstermusstesicheingestehen,dass<br />
ungewöhnlicheDingevorsichgingen.<br />
SpätestensalsderbewölkteHimmel<br />
aufbrach und einLichtstrahl genau<br />
aufdieBlondinefiel,waralleSkepsis<br />
dahin:„SiehattedieblauestenAugen,<br />
dieichjeanihrgesehenhabe.Undsie<br />
hatvonInnenherausgeleuchtet!“<br />
AlldieseneuenEindrückemussten<br />
ersteinmalverarbeitetwerden,doch<br />
Yvonnehatteniemanden,derihrerklärenkonnte,wasmitihrvorging.So<br />
gerietsieineinBurn-out.Siezogsich<br />
daraufhin dreiWochenalleineauf<br />
eineBerghütteimMontafonzurück,<br />
wosieschonwiedereineErfahrung<br />
der anderen Art machte. „Aufdem
HELLSEHEN<br />
Nachbargrundstücksaßeinealte,verzweifelteFrau.Ichwussteabersofort,<br />
dasssienichtwirklichphysischexistent<br />
ist.“Undsokames,dasssiezumersten<br />
Mal eine verstorbene Seeletröstete.<br />
YvonnehatwährendihrerAuszeitauch<br />
unzähligeBüchergelesen,umihren<br />
neuenTalentenaufdenGrundzugehen.DocherstbeimbekanntenEngelmediumIsabellevonFalloistrafsieauf<br />
eineGleichgesinnte.Siewardererste<br />
Mensch,dergenaudieselbenDingesah<br />
wieYvonne:„IchbesuchteihrenWorkshop.Sieschautemichanundmeinte:<br />
‘Yvonne,duhastschonalles,wasman<br />
braucht!“<br />
Dieses„dritteAuge“, welches die<br />
Hellsichtigkeitermöglicht,habejeder<br />
MenschvonGeburtan,soYvonne,allerdingsgehendieseFähigkeitendurch<br />
äußereFaktorenmeistverloren.Umso<br />
wichtigeristesderMuntlixerindaher,<br />
ihreVerbindungzurgeistigenWeltzu<br />
pflegen:SieunterstütztMenschendabei,denWegzuihremHerzenzufinden–seiesinberuflichenoderprivaten<br />
Fragen.DazukommuniziertsiemitderenSeele–dem„höherenSelbst“.Um<br />
diesenVorgangfürihreKlientengreifbarerzumachen,arbeitetsiemitEngelkarten.DieInformationenausdergeistigenWeltkannsiehören,sehen,fühlenodersieweißeseinfach–denVerstandmusssiedafüraberkomplettausschalten.„JedereigeneGedankewürde<br />
die Verbindung abbrechen.“ Darum<br />
brauchtesauchfürjedeSitzungrund<br />
drei StundenVorbereitung, um sich<br />
selbstunddenRaumzureinigensowie<br />
sichenergetischabzugrenzen.DerAufwandwürdesichaberlohnen:„Esist<br />
schön,wennMenschendurchmichden<br />
WegzuihrenHerzenwiederfinden!“<br />
s’Magazin | Seite11
GESELLSCHAFT<br />
JürgenPayer<br />
Rechtsanwalt<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
„IchliebeWien,esisteinwunderbarerOrtzum<br />
Leben“,erklärtmirderRechtsanwaltJürgenPayer<br />
begeistert.AufgewachsenmitzweiBrüderninFrastanzsiedeltederheute48-JährigenachderMatura<br />
imBORGFeldkirch1990fürdasJus-Studiumindie<br />
Bundeshauptstadt.EineWohngemeinschaftmitseinemBrudermachtedenEinstieginsStadtlebenzwar<br />
etwaseinfacher,„aberzuBeginnhabichmichwirklichnichtwohlgefühlt,“gibterunumwundenzu.Ein<br />
AuslandssemesterbrachteJürgenschließlichins<br />
englischeOxford–eineäußerstprägendeZeitfür<br />
seinepersönlicheEntwicklung.FünfJahrelang<br />
arbeitetederpassionierteSkifahrerdanachalsKonzipientineinergroßen,internationalenWiener<br />
Kanzlei,bevorersich2003selbstständigmachte.<br />
SeineSpezialgebietesindImmobilien-,Wirtschafts-,<br />
Straf-undFamilienrecht.VierJuristenundinsgesamt12MitarbeiterbetreuenauchKundenausdem<br />
<strong>Ländle</strong>.VornunmehrzehnJahrengründetederdreifacheFamilienvaterseinzweitesStandbein,die<br />
„PayerImmobilien“.DasUnternehmenvermietet<br />
Wohnungen–auchanStudenten.ZweiMitarbeiter<br />
sindmitdiesenAufgabenbetraut.BeruflichundprivatziehtesJürgenallezweiMonatenach<br />
Vorarlberg,daherhat<br />
erhierauchnochseineeigeneWohnung<br />
inderHeimatgemeinde.<br />
DieVorarlbergerKommunikationsberaterinCarola<br />
Purtscher (PR-Agentur<br />
Purtscher Relations) lebt<br />
seitüber30JahreninWien.<br />
Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
RechtsanwaltJürgenPayer<br />
inseinerKanzleiinderWiener<br />
Innenstadt.<br />
Einfach<br />
mit Stil<br />
SieistimwahrstenSinndesWorteseiner<br />
derbuntestenVögelderVorarlberger<br />
Gesellschaft.UliZumtobel,Vorkämpferin<br />
einermutigenundmanchmalauch<br />
unkonventionellenMode,trägtihre<br />
gewagtenStil-Kreationenaucham<br />
eigenenKörperundbringtdankihres<br />
ModehausesseitJahrzehntenFarbeins<br />
<strong>Ländle</strong>.<br />
Der Name Zumtobel<br />
wird nicht nur in<br />
Dornbirnmit Unternehmertum<br />
verbunden.WasTraditionbetrifft,<br />
war„August ZumtobelStickereien“ehedemdiebekannteste<br />
Adresse:ZurJahrhundertwende–<br />
vom19.ins20.wohlgemerkt–hattedasUnternehmenGeschäftein<br />
NewYork,London,Parisundeben<br />
Dornbirn.Dort,inderMarktstraße,stehtesnochheuteundinihm<br />
(seit54Jahren!)UliZumtobel.<br />
„ObwohlichBalletttänzerinwerdenwollte,unterstützteichbereits<br />
mit15JahrenmeinenVaterimGeschäft.Undderübertrugmirgleich<br />
vielVerantwortung,etwabeimEinkauf“,erinnertsichdieoftals„Fashion-Lady“<br />
und „Mode-Ikone“<br />
bezeichneteUli.Zurecht,dennbereitsalsTeenagersorgtesieinden<br />
60er-Jahren immodisch recht<br />
grauen <strong>Ländle</strong> für Farbtupfer,<br />
brachteDesigner-Stücke,etwavon<br />
Minirock-ErfinderinMaryQuant,<br />
nachVorarlbergundkombiniertekomponierteausgefalleneKreationen.„WennichOrangemitPink<br />
mixte,meintemanfrüher,dassder<br />
Faschingdochschonvorbeisei–<br />
aberichundauchmeinVatermein-<br />
Seite12 | s’Magazin
PORTRÄT<br />
ten,wenn99von100sagen,essei<br />
scheußlich,mussmaneserstrecht<br />
tragen“,ist die noch immer bunt<br />
gekleideteGrandeDamederheimischenModewelt<br />
auf die ExtravaganzundZivilcourageihrerFamiliestolz.<br />
MutzurFarbe<br />
Ihre–auchinpunktoModegeschmack–Beharrlichkeithatsich<br />
längstausgezahlt.Das„Modehaus<br />
UliZumtobel“giltweitüberDornbirnhinausalseinedererstenAdressen<br />
in Sachen Damenmode –<br />
unddasnichtobwohl,sondernweil<br />
Uli,diedasGeschäftseitdemTod<br />
ihres Vaters 1983 leitet, ihre exzentrische<br />
Linie über Jahrzehnte<br />
verfolgte.„Älterwerdenwir von<br />
selbst, wir sollten uns nicht auch<br />
noch alt anziehen“, isteiner der<br />
Tipps,die sie ihren Kundinnen<br />
gibt.„GelegentlichhöreichSätze<br />
wie„Dashätteichmichwoanders<br />
niezuprobierengetraut–nurbei<br />
dir“ und die Kundin nimmt das<br />
Stückdannauchnochmit.Daweiß<br />
ich,dassichvielesrichtiggemacht<br />
habe“freutsichdieextremzierlicheUli(Hobby:Schwimmen)über<br />
dennachhaltigenEinfluss,densie<br />
inpunktoModeausübt.<br />
WaswohlauchanihrerKommunikationsfreudigkeit<br />
liegt:Nicht<br />
nur, dasssieinMediengernezu<br />
Glamour-Themen befragt wird,<br />
auch ihrebloße Anwesenheit ist<br />
WerbungfürdaseigeneModehaus.<br />
Ob bei Kultur-Events (Uli istim<br />
Vorstand von„Kunstraum Dornbirn“undbeimKammerorchester<br />
„Arpeggione“) odergesellschaftlichen<br />
Anlässen („...so viel bin ich<br />
dochgarnichtunterwegs;ichhab’s<br />
nichtsowichtigmitmir“)–Ulis<br />
StyleistsobuntwieihrLeben.Und<br />
daEnergieoffenbarinderFamilie<br />
liegt(„Meineunglaublichfitte94-<br />
jährigeMamiwohntmitmirüber<br />
demGeschäft...“)siehtsieauchkeinenGrund,etwaszuändernoder<br />
gar aufzuhören.Dawürde dem<br />
<strong>Ländle</strong>auchwirklichwasfehlen...<br />
RaimundJäger<br />
Foto:MathisFotografie<br />
s’Magazin | Seite13
BregenzerFestspieleanno1959<br />
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ImVergleich zu den bombastischen<br />
Bühnenbildern,<br />
mit denen die Bregenzer<br />
Festspiele seit vielenJahren<br />
das Publikum scharenweise<br />
an den Bodensee locken,<br />
nimmt sich diese Szenerie<br />
aus dem Jahre1959 nahezu<br />
bescheiden aus. Gegeben<br />
wurdedamals „Tausendundeine<br />
Nacht“ von Johann<br />
Strauss.Eine Operette, die<br />
einen Sultan aus dem „Morgenland“,einen<br />
Harem und<br />
eineWienerinnamensWally<br />
allerhanddurchmachenlässt<br />
–bevor ein HappyEnd die<br />
Gemüterwiederberuhigt.<br />
Kaum zu glauben, dass<br />
dieseOperettetrotzzweifelhaftem<br />
Inhalt auch heute<br />
nochaufdenSpielplänendiverserTheaterbühnenzufindenist.Inszeniertwurdedas<br />
Werk in Bregenzdamalsvon<br />
AdolfRott,demnichtunumstrittenen<br />
ehemaligen Burgtheater-Direktor.Das<br />
Bühnenbild<br />
stammte vonWalter<br />
vonHoesslin, der die<br />
Bregenzer Festspiele mitbegründet<br />
hat und Leiter<br />
des legendären Max Reinhardt-SeminarsinWiensowie<br />
Chefausstatter der<br />
WienerVolksoperwar.<br />
Seite14 | s’Magazin
Vö<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
VÖ<br />
• •<br />
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MUNDART<br />
Foto:volare,vorarlbergerlandesbibliothek,sammlungrisch-lau<br />
Umstandsangaben,diedazudienen,einezeitlicheHäufigkeitauszudrücken,sindinjederSpracheeinekomplexe<br />
Angelegenheit:ZumeinenempfindetjederSprecherverschiedenundsubjektiv,obeinGeschehnishäufigeintritt<br />
oderseltener,undzumanderenbesitztdieMundarteine<br />
großeVielzahlsolcherVokabeln,diesichnurmarginal<br />
unterscheidenundschwerodernichtbedeutungsidentisch<br />
indieHochspracheübertragenlassen.<br />
EinesdieserWörteristepperamol.<br />
NähmemanalsGedankenexperimentan,dassaufeinerSkalavon<br />
0bis10dasWortimmerdasMaximumrepräsentiereunddas<br />
WortnieamunterenEndebesagteNull–woaufdiesemZeitstrahllägeepperamol?Noch<br />
knappüberderFünfoderdoch<br />
eherschondarunter?Abgesehendavon:WäreepperamolaufunsererSkala<br />
gedanklichhäufigeralshiaunddo?Undwieverhaltensich<br />
diesebeidenzumengmol,dasebenfallseineFrequenzvon<br />
Ereignissenwiderspiegelt?Liegtmengmolgefühlsmäßig<br />
über,zwischenoderunterdengenannten?Jaschlimmer<br />
noch:Istmengmolüberhauptbedeutungsgleichzum<br />
hochdeutschenmanchmal?Mitunterverschiebtsichder<br />
SinndieserWörterschoninnerhalbderMundart,jenach<br />
ihrerStellungimSatz:„Mengmolbinibeiem“beispielsweisedrückteinegrößereSeltenheitausals„Ibimengmolbei<br />
em“.Fazit:WieoftetwasimAlemannischengeschieht,das<br />
epperamolpassiert-dasmuss(leider!)jederSprachneulingfürsichselbstundsubjektivergründen.<br />
epperamol<br />
Zeitangabe<br />
s’Magazin | Seite15<br />
HabenSieauchhistorischeFotoschätzezu<br />
Hause,dannschickenSiesieunsperE-Mailan:<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />
DiebestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />
„Bischthiaunddo<br />
z’Feldkirch?–<br />
Sägenmraso:<br />
epperamol.“
EVENTS<br />
Shakespeare<br />
am Berg<br />
bringt „Hamlet“<br />
auf die Bühne<br />
Shakespeare<br />
amBergfeiert<br />
heuerPremiere<br />
vonWilliam<br />
Shakespeares<br />
Klassiker<br />
„Hamlet“.Am<br />
Donnerstag,<br />
dem25.<strong>Juli</strong>,<br />
um<strong>21.</strong>15Uhr<br />
aufderBühne<br />
imPlettenberg-Parkin<br />
Bludenz.Einlassistab20<br />
Uhr.WeitereVorstellungen:<br />
Freitag,26.<strong>Juli</strong>,Samstag,27.<strong>Juli</strong>und<br />
am1./2./3./8./9./10./14./15./<br />
16.und17.August.InfosundTickets<br />
unter:www.shakespearamberg.at<br />
oderunterreservierung@shakespeareamberg.at<br />
The Twilight Sad<br />
beim Poolbar Festival<br />
DieschottischeBand„TheTwilightSad“mitJamesGraham,AndyMacFarlane,MarkDevineundCraigOrzelgibt<br />
sichamMittwoch,dem24.<strong>Juli</strong>,um<strong>21.</strong>45UhrimAltenHallenbadinFeldkircheinStelldicheinbeimpoolbarFestival.<br />
Support:„le_mol“ab20.30Uhr.Tickets:www.poolbar.at<br />
Foto:ShakespeareamBerg<br />
Umsons &Draussen<br />
Auch<strong>2019</strong>hatderClubVaudevillewederKostennochMühen<br />
gescheut,umeininternationales<br />
LineUpderSuperlativefürsein<br />
SommerOpenAirzupräsentieren.AlsHeadlinderkonntedie<br />
SkaPunkFormation„LessThan<br />
Foto:theTwilightSad<br />
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Jake“ausFloridagewonnenwer-<br />
den.MitdabeiauchdieIndie-<br />
Band„Milliarden“,„Booze&Gloria“,„Turbobier“und„TheO’ReillysandthePaddyhats“.Termin:<br />
Samstag,27.<strong>Juli</strong>,ab13Uhrauf<br />
derHinterenInselinLindau.<br />
Delinquent Habits im<br />
Conrad Sohm in Dornbirn<br />
Beim8.Conrad<br />
SohmKultursommerFestivalwerdenheuer„DelinquentHabits“<br />
aufspielen–am<br />
Freitag,dem26.<br />
<strong>Juli</strong>,um20Uhr<br />
imConradSohm<br />
inDornbirn.Das<br />
Triobildetseit<br />
Mitteder90er<br />
Jahregemeinsam<br />
mitCypressHill<br />
dieSpeerspitzederLatino-HipHop-Szeneundgehörte<br />
zudenPionierendesSpanglish-Rap,derdieenglische<br />
undspanischeSprachenahtlosineinanderfließenlässt.<br />
Tickets:www.conradsohm.com<br />
Foto:LessthanJake<br />
Foto:DelinquentHabits<br />
Impressum<br />
Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />
Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />
Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:AngelikaDrnek,SandraNemetschke,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />
Seite16 | s’Magazin
QuicheLorraine<br />
Zubereitung:<br />
1 DenBackofenauf200°COber-Unterhitze<br />
vorheizen.EineTarteformmitKokosfettausfettenunddenTeigbodeneinlegen.<br />
2 FürdieFüllungineinerbeschichtetenPfannedasOlivenölerhitzen,dieZwiebelinHalbringegeschnittendarinanbratenundweich<br />
werdenlassen.DengewürfeltenRäuchertofu<br />
dazugebenundsolangebraten,biserschön<br />
krossist.JetztdenSpinatzugebenundbraten,<br />
biseraufgetautist.<br />
3 Etwa180gKäsedazugebenundallesgut<br />
vermengen.ZurSeitestellenundauskühlen<br />
lassen.<br />
4 IneinerSchüsseldasKichererbsenmehlmit<br />
demWasserundOlivenölglattrühren,nunalle<br />
Gewürzezufügen,gutvermengen.Kurzstehen<br />
lassen.DieSpinatfüllungaufdemTarteboden<br />
verteilen,dieKichererbsenmassedarübergießenundetwasrütteln,damitsiegutaufden<br />
Bodensinkt.DannmitdemrestlichenKäsebestreuen.<br />
5 Nunfüretwa40Minutenbacken,optional<br />
nochwarmmitetwasOlivenölbestreichen.Etwa10Minutenstehenlassen,bevordieQuiche<br />
angeschnittenwird.<br />
KULINARIK<br />
Zutaten(füreine24cmQuicheForm):<br />
1Tarte/QuicheBoden(ausdemKühlregalimSupermarkt,oderselbstgemacht)<br />
FürdieFüllung:<br />
500gTKSpinat<br />
2roteZwiebel,mittelgroß<br />
400gRäuchertofu,feingewürfelt<br />
190gKichererbsenmehl<br />
500mlWasser<br />
3ElOlivenöl<br />
2TlKurkuma<br />
1½TlPfeffer<br />
1½TlSalz<br />
1TlKalaNamak(fallsnichtzufinden,einfachetwasmehrreguläresSalz)<br />
4ElHefeflocken<br />
1½TlKnoblauchpulver<br />
1TlOregano<br />
1TlThymian<br />
1TlMuskatnuss<br />
250gveganerKäse,gerieben<br />
EtwasOlivenölzumBraten<br />
Fotos:DanielaLais,MathisFotografie<br />
,,<br />
Einfranzösischer<br />
Klassikerinseiner<br />
veganenForm–einwahres<br />
Festtagsessenfürdieganze<br />
Familie!<br />
Fo<br />
EineQuicheLorraineistnormalerweisemitKäseundEierngefüllt.DiesereinpflanzlicheVariantewirdabergarantiertauch<br />
überzeugen.DieQuichekannmitselbstgemachtemBodenzubereitetwerden,odermanmachtessicheinfachundkaufteinen<br />
pflanzlichenQuiche-TeigimSupermarkt.Sooderso–Zwiebel,RäuchertofuundSpinatsorgenfüreineGeschmacksexplosion.Ambesten<br />
serviertmandielauwarmeQuichemiteinemknackig-frischenSalat.<br />
www.facebook.com/laisdaniela<br />
s’Magazin | Seite17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
... Armin Wille?<br />
DassArminWilleeinmalinPensiongehenwürde,warin<br />
Rankweilunvorstellbar.Jetztistesabersoweit,die<br />
GymnaestradawardieletzteVeranstaltung,dieder<br />
60-Jährigefederführendmitgestaltethat.Jetztfreutersich<br />
aufseineFamilie,diebisheroftzurückstehenmusste.<br />
DasservieleStarsauchganzprivat<br />
kennenlernendurfte,machtWilleheutenochstolz:„Wirhabenimmerversucht,optimaleRahmenbedingungen<br />
zuschaffen.Dasistunsmeistensgelungen“,sagtWille.DieStarsdankten<br />
aufihreWeise.WieetwaHubertvon<br />
Goisern,dernachjedemseinerAuftritteinRankweilseineCrewimBus<br />
wartenließ,weilersichbeiWilleund<br />
seinemTeampersönlichverabschiedeteundzumeistauchnocheinGläschen<br />
mit ihnen trank. Andere wiederum<br />
umgingendieSicherheitsvorschriften,<br />
fühlten sich inmittender großen<br />
RanklerHelferscharwohl,zumBeispielderMusikerSting,derdamitsein<br />
Management fast zurVerzweiflung<br />
brachte.<br />
StetsmiteinbezogenhatWilleauch<br />
dieNachbarnamMarktplatz:„WirladensiezuallenEventsein,imGegenzugunterstützensieuns,wennwiretwasbrauchen.“Jetztaberfreutsich<br />
WilleaufdasFamilienlebenundauch<br />
darauf,entspanntdieVeranstaltungen<br />
aufseinem Marktplatzgenießen zu<br />
können,ganzohne Verantwortung<br />
tragenzumüssen. ElredFaisst<br />
ManschriebdasJahr<br />
1984, als sich ArminWilleinRankweilumeineStelle<br />
als Gebäudewart<br />
bewarb und diese auch bekam. 35<br />
Jahrespäterweißkaumnochjemand<br />
umseineursprünglicheAufgabe.Der<br />
rührige„Gemeindearbeiter“begann<br />
zu bewegen, zuerstmit einemJugendmusikfestival,<br />
ab 1991als Jugend-undKulturreferent,dannals<br />
Geschäftsführer desAlten Kinos.<br />
UndsowurdeerzurTriebfederfür<br />
Rankweil als Veranstaltungszentrum,wiemanesheutekennt.Mittlerweile<br />
geheninder Vorderlandgemeinderund100EventsimJahrüber<br />
dieBühne.Vieledavonaufdemneu<br />
gestaltetenMarktplatz,dereinAmbientebietetwiekaumeinanderer<br />
Ort. „Dasswir heutesoviele verschiedene<br />
Feste, Konzerte und<br />
Eventsdurchführenkönnen,istder<br />
Verdienst unseres ganzen Teams“,<br />
gibtsichWillebescheiden.<br />
Wannimmeresgalt,Handanzulegen,wussteArminWille,waszutunwar,wie2006beieinerFestveranstaltung.<br />
ArminWillehatmitderGymnaestrada<strong>2019</strong>seine„Mission“in<br />
Rankweilendgültigerfüllt.<br />
Fotos:lisamathis.at<br />
Seite18 | s’Magazin
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