Berliner Kurier 26.07.2019
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8 BERLIN BERLINER KURIER, Freitag, 26. Juli 2019 *<br />
NACHRICHTEN<br />
Wasser für Obdachlose<br />
Berlin –Die Hauptstadtregion<br />
stöhnt unter der Hitze.<br />
Berlins Regierender Michael<br />
Müller (SPD) rief die <strong>Berliner</strong><br />
gestern dazu auf, beim<br />
Verlassen des Hauses eine<br />
Flasche Wasser mitzunehmen<br />
und diese einem Obdachlosen<br />
zu schenken.<br />
„Das Leben auf der Straße<br />
birgt an außerordentlichen<br />
Hitzetagen ganz besondere<br />
Gefahren für Menschen, die<br />
obdachlos sind“, sagte er.<br />
Schutz durch Beton<br />
Berlin –Ein Berlin-<br />
Schriftzug aus Stahlbeton<br />
soll künftig den Breitscheidplatz<br />
schützen.<br />
Knapp drei Jahre nach dem<br />
Terroranschlag auf den<br />
Weihnachtsmarkt sollen<br />
damit Sicherheitsvorkehrungen<br />
rund um die Gedächtniskirche<br />
neu gestaltet<br />
werden, so die Innenverwaltung.<br />
BER weiter voran<br />
Schönefeld –Die Fertigstellung<br />
des neuen BER<br />
kommt einen Schritt voran.<br />
Am Montag starten die Prüfungen<br />
der Anlagen im<br />
Hauptterminal im Verbund.<br />
Zündler unterwegs<br />
Falkenberg –Nach vier<br />
Bränden in Falkenberg/Elster<br />
und Uebigau-Wahrenbrück<br />
(Elbe-Elster) hat die<br />
Polizei eine „umfassende<br />
Großermittlungsgruppe“<br />
zur Aufklärung gegründet.<br />
Unter anderem waren zwei<br />
Supermärkte komplett niedergebrannt.<br />
ARCHE NOAH<br />
Börek ... hatte ein schwer<br />
verletztes Bein. Im Heim ist<br />
es gut geheilt, sodass der<br />
tapfere kleine Kater jetzt<br />
wieder fit ist. Er spielt und<br />
schmust gern, bestimmt<br />
den Zeitpunkt dafür aber<br />
gern selbst.<br />
Vermittlungs-Nr. 19/1179<br />
Tierheim Berlin,<br />
Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />
Telefon: 030/768880,<br />
www.tierschutz-berlin.de<br />
Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />
Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />
Foto: Imago/Panthermedia<br />
Foto: Tierheim Berlin<br />
Fotos: dpa, Kopietz<br />
Eifersuchtsmord?<br />
Aus Liebe wurde<br />
tödlicher Hass<br />
Rentner bringt seine Geliebte (25)umund lässt sich danach festnehmen<br />
Von<br />
ANDREASKOPIETZ<br />
Berlin – Eine schreckliche<br />
Bluttat hat sich in Tempelhof<br />
ereignet. In der Nacht zum<br />
Donnerstag starb eine 25-Jährigeineinem<br />
Hochhausander<br />
Burgemeisterstraße.<br />
Das Geschrei, das aus der Wohnung<br />
drang, schreckte gegen<br />
Mitternacht die Nachbarn auf.<br />
Sie riefen die Polizei. Alsdie Beamten<br />
im Flur der 7. Etage ankamen,<br />
ahnten sie bereits Schlimmes:<br />
Die Wände und der Teppichwaren<br />
vollerBlut.<br />
Mit einer Ramme brachen sie<br />
die Wohnungstür des 64-jährigen<br />
Bernd S. auf –und sahendie<br />
blutüberströmte Frau am Boden<br />
liegen. Sie überwältigten den<br />
Mannund nahmen ihn fest. Später<br />
erhielt er Haftbefehl.<br />
Ein Notarzt versuchte<br />
vergeblich, die leblose<br />
Frau, die einmal die Geliebte<br />
des Festgenommenen<br />
war, zu reanimieren.<br />
Die Mordkommission<br />
will sich weder zum Tathergang<br />
noch zum Motiv<br />
äußern. Offenbar wurde<br />
die 25-Jährige, die aus<br />
Polen stammen soll, mit<br />
einem Messer getötet.<br />
Das Opfer verlor viel Blut.<br />
Versuchte wohl nochvor<br />
seinem Peiniger aus der<br />
Wohnung zufliehen. Doch der<br />
Täter schleifte die Schwerverletzte<br />
in die Wohnung zurück.<br />
Die Bewohner des Elfgeschossers<br />
rätseln, warum Bernd S. dies<br />
getan haben könnte.Indem heruntergekommenen<br />
anonymen<br />
Plattenbau kennen sich viele<br />
nicht, wie eine alte Frau aus dem<br />
Die Blutspuren an der Wand und auf dem Boden<br />
zeugen vonden dramatischen Geschehnissen.<br />
11. Stock sagt. „Hier wechseln<br />
ständig die Mieter.“Bernd S., der<br />
ständig mit seinem Staffordshire-Terrier<br />
Campino unterwegs<br />
war und jedem erzählte,<br />
dass erbegeisterter Hobbytaucher<br />
sei, kennen hingegen viele.<br />
Er war hier bis vor vier Jahren<br />
Hausmeister, auch wenn seine<br />
In einem Plattenbau an<br />
der Burgemeisterstraße<br />
wurde eine 25-jährige<br />
Frau umgebracht.<br />
Frau eigentlich die meiste<br />
Arbeit gemacht habensoll.<br />
Als er den Job aufgab, habe<br />
er sich von seiner bisherigen<br />
Frau getrennt undsich<br />
diejungePolingeangelt,sagen<br />
mehrere Bewohner.<br />
Die junge Frau kennen sie<br />
allerdings nur vom Sehen.<br />
„EinMord ist ihm nicht zuzutrauen“,sagt<br />
ein 18-Jähriger.<br />
„Ich denke nicht,<br />
dass erdas in nüchternem<br />
Zustandtun könnte.“Erist<br />
sich aber einig mit seiner<br />
Schwester, dassMann „kein<br />
netter Mensch“ sei. „Wenn wir<br />
als Kinder nach19Uhr draußen<br />
gespielt haben, kam er mit seinem<br />
Hund, der dann den Ball<br />
zerbissen hat“, sagt die Schwester.<br />
Auch habe er sie immer mit<br />
seinem Schlüsselbund beworfen,<br />
sagen die jungen Leute. „Aber er<br />
ist eigentlich kein Gewalttäter.“