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Gruppenreise<br />
27<br />
tischen Aussicht von der Shanti Stupa<br />
über Leh in der Abendsonne verzaubern.<br />
Die nächsten Tage gehören wieder den<br />
Offroad Liebhabern, denn die Überfahrt<br />
des Kardung La steht auf dem Programm.<br />
Die letzten 10 Kilometer verlangen uns<br />
und den Motorrädern alles ab, denn die<br />
Luft hier auf dem höchsten befahrbaren<br />
Pass der Welt mit seinen 5360 Metern<br />
ist richtig dünn, auch für die Motorräder,<br />
deren Leistung um fast die Hälfte abnimmt.<br />
Kleinere Vergaserdüsen müssen eingebaut<br />
werden um das Sprit-Luft-Verhältnis<br />
anzupassen. Die Straßen sind hier durch<br />
die äußeren Bedingungen so miserabel,<br />
dass selbst die Erfahrensten und Sportlichsten<br />
unter uns ihre persönlichen Grenzen<br />
ausloten können.<br />
Der Blick geht weit ins pakistanische<br />
Karakorum, dessen in Eis gepackte<br />
8000er wie Diamanten in der Sonne<br />
funkeln. Wahrlich ein erhebendes Erlebnis,<br />
wir beglückwünschen uns. Ein paar<br />
Fotos, ein paar Züge aus der Sauerstoff<br />
Kartusche und es geht wieder bergab<br />
ins Nubra Valley.<br />
Ich möchte meinen Reisebericht an<br />
dieser Stelle ein wenig abkürzen, denn<br />
die nächsten Tage, die uns von Nubra zum<br />
Pangong Tso führen, sind landschaftlich<br />
von solcher Schönheit, dass sie sich kaum<br />
mehr in Worte fassen lassen.<br />
Das Hochkamp am Pangong Tso ist das<br />
allerletzte in Richtung der tibetisch-chinesischen<br />
Grenze, die den Hochgebirgssee<br />
in 4500 Metern Höhe in zwei Hälften teilt.<br />
Die letzten 50 Kilometer sind reines Offroad-Vergnügen,<br />
mit zahllosen teils langen<br />
und tiefen Wasserdurchquerungen.<br />
Die unberührte Natur im Zusammenspiel<br />
mit der glasklaren, tiefblauen Atmosphäre<br />
zaubern ein Farbenspiel auf die Wasseroberfläche,<br />
das seinesgleichen sucht.<br />
Wir liegen schon ein Weilchen im<br />
warmen Bett, die letzten Gespräche<br />
verstummen, als sich unerwartet Ärger<br />
ankündigt: Eine Gang klitschnasser indischer<br />
Bikerinnen fordert lautstark unseren<br />
Schlafraum und weigert sich unter<br />
Hinweis auf ihre Buchung mit den Plätzen<br />
im Zelt vorlieb zu nehmen. Das Gezeter<br />
nimmt keinen guten Verlauf und nur mit<br />
leichter körperlicher Gewalt können wir<br />
uns der weiblichen Belagerung erwehren.<br />
Zähneknirschend treten sie den Rückzug<br />
an. Mit einem charmanten Lächeln und