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Das Medizin-Magazin aus Bielefeld - Ausgabe 7; Schwerpunktthema: Frauengesundheit Download unter: https://evkb.de/gesundplus
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AKTUELLES<br />
5<br />
Es herrscht eine Aufbruchsstimmung in der Region:<br />
„Die neue Universitätsmedizin wird großartige<br />
Voraussetzungen für eine innovative, den<br />
höchsten Maßstäben entsprechende medizinische<br />
Forschung schaffen“, brachte Bethel-Vorstand<br />
Dr. Rainer Norden die neue Kooperation<br />
der drei großen Krankenhäuser in der Region<br />
mit der Universität Bielefeld auf den Punkt.<br />
„Die medizinischen Forschungsprofile ‚Medizin<br />
für Menschen mit Behinderungen und chronischen<br />
Erkrankungen‘ und ‚Intelligente Systeme,<br />
Assistenz und interprofessionelle Vernetzung‘<br />
passen nicht nur gut zu Bethel, sondern zum<br />
gesamten medizinischen Angebot in der Region<br />
OWL“, so Norden weiter. Prof. Gerhard Sagerer,<br />
Rektor der Universität, betont ebenfalls die gesellschaftliche<br />
Bedeutung des Forschungsfeldes<br />
Medizin für Menschen mit Behinderungen und<br />
chronischen Erkrankungen: „Das ist kein Randthema,<br />
wenn man sich die Zahlen der UN-Konvention<br />
in Erinnerung ruft: Allein in Deutschland<br />
leben rund 13 Millionen dieser Menschen.“<br />
Für Sagerer bildet die Vertragsunterzeichnung<br />
das Fundament der Zusammenarbeit. „Wir haben<br />
heute einen weiteren Meilenstein auf dem<br />
Weg der Universitätsmedizin in Bielefeld erreicht.“<br />
Ziel ist es, in Bielefeld eine<br />
Universitätsmedizin mit<br />
starker Forschungsleistung<br />
zu etablieren.“<br />
Gründungsdekanin Prof.‘in Claudia Hornberg<br />
Großes Potential in der neuen Universitätsmedizin<br />
sieht auch Dr. Maren Thäter, Vorsitzende<br />
Geschäftsführerin des EvKB: „Mit der Bündelung<br />
des universitären und klinischen Wissens<br />
wird sich die Qualität der Patientenversorgung<br />
weiterentwickeln und den künftigen Anforderungen<br />
in der Medizin gerecht werden. Dabei<br />
spricht sie insbesondere den demographischen<br />
Wandel an. Norden und Thäter danken in diesem<br />
Zusammenhang allen Ärztinnen und Ärzten<br />
des EvKB und allen voran Prof. Dr. Fritz<br />
Mertz lufft, dem Wissenschaftlichen Direktor<br />
des Klinikums, für die Vorleistungen in der<br />
Forschung und der Arbeit an dem Curriculum,<br />
das laut Gründungsdekanin Prof.‘in Claudia<br />
Hornberg das Fundament der Ausbildung nach<br />
ärztlicher Approbationsordnung in allen Studienphasen<br />
sicherstellen werde. Hornberg: „Ziel<br />
ist es, in Bielefeld eine Universitätsmedizin mit<br />
starker Forschungsleistung zu etablieren.“ Michael<br />
Ackermann, Geschäftsführer des Klinikums<br />
Bielefeld ist ebenfalls überzeugt von der<br />
neuen Kooperation: „Die drei großen Krankenhausträger<br />
werden den Studierenden ein qualitativ<br />
hochwertiges, fundiertes Studium präsentieren<br />
mit sehr frühem Bezug zur praktischen<br />
Patientenversorgung in unseren Krankenhäusern.“<br />
Mit dem Aufbau der medizinischen Fakultät<br />
auch dem Mangel an allgemeinmedizinischer<br />
Versorgung – insbesondere auf dem<br />
Land – zu begegnen, ist ein großes Anliegen<br />
von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann:<br />
„Gerade in den ländlichen Regionen haben<br />
wir schon heute einen deutlichen Medizinermangel<br />
– insbesondere bei den Hausärzten.<br />
Hier ist viel zu lange nur geredet, aber nicht<br />
gehandelt worden. Es ist längst überfällig, dass<br />
wir die Medizinische Fakultät OWL bekommen.<br />
Experten sprechen von dem sogenannten Klebeeffekt:<br />
Dort wo die Menschen studieren, lassen<br />
sie sich oftmals auch in der Umgebung nieder.<br />
Darum ist für mich klar: Die Fakultät muss<br />
und wird eine Fakultät für ganz OWL sein.“ Dr.<br />
Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums<br />
Mitte, erhofft sich ebenfalls diese Wirkung für<br />
die Region: „Für die ärztliche und medizinische<br />
Versorgung der Region ist das Universitätsklinikum<br />
OWL mit Sicherheit herausragend und<br />
zukunftsweisend, erhoffen wir uns doch unter<br />
anderem einen Klebeeffekt hinsichtlich der Akquise<br />
junger Ärztinnen und Ärzte.“<br />
Manche erinnern sich: Am 14. Juni 2018 startete<br />
das Verfahren zur Identifizierung von drei<br />
Kooperationspartnern, in dessen Rahmen die<br />
Universität Bielefeld auch die Gespräche über<br />
den nun unterzeichneten Kooperationsvertrag<br />
führte. Im Auswahlranking belegte das Evangelische<br />
Klinikum Bethel den ersten Platz, das<br />
Klinikum Bielefeld den zweiten und das Klinikum<br />
Lippe den dritten Platz. Ein Jahr lang<br />
haben nun die Vertragsverhandlungen gedauert.<br />
Der Vertrag legt unter anderem Aufgaben,<br />
Rechte und Pflichten der Zusammenarbeit fest<br />
und regelt das Zusammenwirken bei Ausschreibung<br />
und Berufung der klinischen Professuren,<br />
die gleichzeitig Chefärztinnen und Chefärzte an<br />
den Krankenhäusern sein werden.<br />
Start 2021/22<br />
Die Errichtung der<br />
Medizinischen Fakultät<br />
OWL an der Universität<br />
Bielefeld ist eine der<br />
zentralen Maßnahmen<br />
der Landesregierung,<br />
um den Hochschulmedizinstandort<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
zu stärken<br />
und die Zahl der<br />
ausgebildeten Medizinerinnen<br />
und Mediziner<br />
zu erhöhen. Der Studienbetrieb<br />
soll im Wintersemester<br />
2021/2022<br />
aufgenommen werden.<br />
Im Endausbau (ab 2025)<br />
sollen dann bis zu 300<br />
Studierende pro Jahr<br />
ihr Studium beginnen<br />
können.