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Im Sommer 2019 | Ausgabe <strong>11</strong> | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil<br />
®<br />
KARIM SANDER<br />
SO WAS VON DA !<br />
» Die Menschen hier sind sehr nett und freundlich. «<br />
MATTHIAS HENZE In Minuten zur eigenen Website DIE 3K Frauen an den Herd<br />
MIKE GORDEN Thriller-Autor aus Findorff CLAUS LUMMA Die Kunst der Fassade<br />
BETTINA BEXTE Ohne Worte HANSELIFE 2019 Ein Ausflug für die ganze Familie
AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong>.<br />
BEXTES BLICK<br />
q VOM LEBEN GEZEICHNET<br />
Text & Gestaltung: www.raetsch.de, Foto: »This dog just fetched the newspaper« © Shevs, www.shutterstock.com<br />
AUF DEN HUND GEKOMMEN ? Wow, was tut man nicht alles, um Aufmerksamkeit zu bekommen – zum Beispiel<br />
die potentieller Inserenten, deren Anzeigen wir gern hätten, damit Sie »<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>« weiterhin regelmäßig<br />
und kostenlos lesen können. Wir freuen uns über jede Anzeige der Findorffer Geschäftswelt und umzu, die unser Magazin als<br />
attraktiven Werbeträger nutzen möchte. Warum ? Wir machen »<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>« für die Menschen in dem<br />
Stadtteil, in dem auch wir leben und arbeiten. »<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>« hat eine tatsächliche Druckauflage von<br />
10.000 Exemplaren. Das Magazin wird an alle Haushalte in die Briefkästen in Findorff verteilt (Ausnahme: Werbeverweigerer).<br />
Zudem wird es an 70 »Hotspots« und in 50 Arztpraxen im Stadtteil ausgelegt. Wer uns lieber auf digitalen<br />
Wegen oder weit entfernt lesen möchte, nutzt die Online-Ausgabe wie bereits 7.050 User im Durchschnitt<br />
pro Ausgabe oder bestellt das gedruckte Exemplar im Abonnement. Weitere Infos auf www.findorff.info<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03
q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong>.<br />
» Na, schon wach ? «<br />
D<br />
as ist ab und zu die spaßige<br />
Frage von KundInnen, wenn<br />
sie gegen <strong>11</strong>:00 Uhr bei<br />
dem kreativen Mediengestalter<br />
ihres Vertrauens anrufen.<br />
Der antwortet dann<br />
gelassen wie einst Oma, die<br />
früher als Fulltime-Job den<br />
Haushalt geschmissen hat: »Seit<br />
6:00 Uhr morgens bin ich schon auf den Beinen !«.<br />
Anscheinend gelten Kreative immer noch als spät aufstehende<br />
Paradiesvögel, die, wenn sie nicht in der Werbe- und Kunstszene<br />
ständig bis in die Nacht feiern, viel Schlaf brauchen, damit sie<br />
im Laufe des Tages eine geniale Idee entwickeln können, die<br />
sie als Kunstwerk, Song, Roman, Zeitungsartikel, Theaterstück<br />
oder per Knopfdruck vom Himmel gefallenes Stadtteilmagazin<br />
teuer an wen auch immer verkaufen, um sich eine goldene<br />
Nase zu verdienen – damit der oder die Kreative während der<br />
restlichen Zeit die ungezählten goldenen Taler im Geldspeicher<br />
neben dem eigenen Penthouse putzmunter polieren kann, bevor<br />
es zur nächsten Party geht. Und wissen Sie was ? Genau so ist es !<br />
Natürlich nicht. Zahlreiche Menschen in der Kreativbranche<br />
könnten ihren Job ohne Unterstützung nicht ausüben. Der<br />
Durchschnittsverdienst der bei der »Künstlersozialkasse« versicherten<br />
KünstlerInnen und PublizistInnen von A wie AkrobatIn<br />
bis Z wie ZeichnerIn betrug 2016 nach Angaben der Rentenversicherung<br />
wenig glamouröse 14.500 Euro – brutto und pro<br />
Jahr wohlgemerkt. Nur fünf Prozent der bildenden<br />
KünstlerInnen in Deutschland können von ihrer<br />
Kunst leben. Augen zu vor der Berufswahl: Darüber<br />
sollte man einige Nächte schlafen, bevor man<br />
sich für einen kreativen Beruf entscheidet – der<br />
ansonsten natürlich großartig sein kann.<br />
»Warum sind Sie kreativ ?«, fragte der Filmemacher<br />
Hermann Vaske Promis. Der Musiker Nick Cave antwortete:<br />
»Because I have to be.« und Modeschöpfer Jean<br />
Paul Gaultier stellte fest: »It makes me alive.« So ungefähr ist es.<br />
Britische Forscher fanden heraus: Kreative stehen für Bewegung<br />
und Fortschritt. Sie investieren emotional in ihren Schaffensprozess.<br />
Kreativität ist für sie zugleich eine Form der beruflichen<br />
Selbstverwirklichung. Sie arbeiten zielstrebig auf ein bestimmtes<br />
Ergebnis hin, um etwas zu erschaffen, das zuvor nicht existiert hat.<br />
Auch Ausgabe <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> ist so entstanden. Wir stellen Ihnen diesmal<br />
Menschen vor, die in unserem Stadtteil Findorff und dem Rest<br />
der Welt kreativ sind: als Nachwuchs-Fotograf, erfolgreicher<br />
Unternehmer, kulinarisches Koch-Trio, Schriftsteller im Dorff,<br />
ausgezeichnete Cartoonistin oder großartiger Wandkünstler.<br />
» Inspiration kennt keine Grenzen ! « verkündete Karl Lagerfeld<br />
bereits in den frühen Siebzigerjahren. Also: Lassen Sie sich von<br />
den Themen und Inhalten auf den folgenden Seiten inspirieren –<br />
und werden Sie selbst kreativ; falls Sie es nicht schon sind.<br />
Wir freuen uns auf viele Meinungen zu dieser Ausgabe – und<br />
über Leserbriefe auf www.findorff.info/leserbriefe<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />
06 l KARIM SANDER<br />
Unterwegs zwischen Studio, Feuerwehr und Theater<br />
10 l MATTHIAS HENZE<br />
Der »Jimdo«-Gründer über schnelle, günstige und<br />
intelligente Weblösungen für Unternehmen<br />
14 l DIE FRAUEN VON 3K<br />
Konkurrenzlos gut gekocht: Funda Klein-Ellinghaus,<br />
Luka Lübke und Barbara Stadler richten an<br />
18 l MIKE GORDEN<br />
Der Thriller-Autor aus Findorff träumt lebhaft und fragt:<br />
»Wer braucht schon Rosinen, wenn er Kuchen hat ?«<br />
22 l CLAUS LUMMA & GÜNTHER WARNERS<br />
Im Auftrag von ESPABAU: Wie der Wandkünstler<br />
Claus Lumma Häuserfassaden schöner macht<br />
26 l SPARKASSE BREMEN<br />
Neues aus der Findorffer Filiale<br />
28 l BETTINA BEXTE<br />
Ohne Worte: Die neue Cartoonistin von<br />
Seite 3 gibt Auskunft über ihr Leben<br />
32 l VAPE CONVENTION<br />
Bremen dampft: Das Märchen geht weiter<br />
33 l HANSELIFE<br />
Inspirationen, aktuelle Trends und Innovationen<br />
34 l DORFFKLATSCH<br />
36 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
38 l SIM SCHAUT HIN<br />
Die Findorff Kolumne<br />
Frage an Bettina Bexte: Kannst Du von Deinen<br />
Zeichnungen eigentlich leben ? Antwort:<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05
PROFILE<br />
q KARIM SANDER LERNT FOTOGRAF IN DER »BILDPLANTAGE XIII«<br />
» Für mich sind alle Menschen gleich.«<br />
NACHWUCHS-<br />
FOTOGRAF<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06<br />
KARIM SANDER<br />
K<br />
arim, Du bist derzeit in der Ausbildung für<br />
Deinen Traumberuf. Warum möchtest Du<br />
unbedingt Fotograf werden ?<br />
Ich möchte Fotograf werden, weil es mein<br />
Ziel ist, später in die armen Länder dieser<br />
Welt zu reisen, um zu zeigen, wie die Menschen<br />
dort in Armut leben. Ich möchte die<br />
Kinder dort fotografieren, um zu vermitteln,<br />
wie hart sie dort arbeiten. Wenn man eines<br />
dieser Kinder mit nur zehn Euro im Monat unterstützt, könnte<br />
es auf eine Schule gehen und vielleicht aus seiner Situation<br />
herauskommen. Das unglaublich harte Leben dieser Kinder<br />
möchte ich im Bild festhalten und in meinen Reportagen zeigen.<br />
Deine Ausbildung machst Du bei uns im Stadtteil im Findorffer<br />
Studio »Bildplantage XIII«. Wie wirst Du von dem Team<br />
unterstützt, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen ?<br />
Alle KollegInnen im Studio unterstützen mich auf ihre jeweilige<br />
Art. Sonja unterstützt mich durch die kreativen Aufgaben, die<br />
sie mir gibt. Maika unterstützt mich beim Fotografieren und<br />
bei der Dekoration. Sie erklärt mir auch das Licht und wie man<br />
es einsetzt. Mein Chef Martin Bockhacker und meine Chefin<br />
Annelie Sander geben mir Zeit und Freiraum. Auch die Kameratechnik<br />
im Studio kann ich ausleihen und nutzen. Alle sind<br />
für mich da, wenn ich nach der Berufsschule im Studio bin, und<br />
fragen mich, ob es irgendwelche Probleme gibt oder ob sie mir<br />
helfen können. Das ist wirklich toll.<br />
Du besuchst gleichzeitig die Berufsschule. Deine Bilder zum<br />
Thema «Schwingungen« haben die beste Note in Deiner Klasse<br />
bekommen. Die Fotoserie zeigt Klangschalen, die Du durch<br />
Licht überraschend in Szene gesetzt hast. Die einfachen Klangschalen<br />
sehen in Deiner visuellen Interpretation teilweise aus<br />
wie Mondlandschaften, die man bei klarer Sicht am Himmel<br />
sehen kann. Wie bist Du auf das Thema »Schwingungen«<br />
gekommen – und was ist der inhaltliche Hintergrund für diese<br />
besondere Art der Inszenierung ?<br />
»Schwingungen« war erstmal ein ganz schweres Thema für<br />
mich, weil ich zunächst gar nicht wusste, was das Wort alles<br />
bedeutet. Ich habe dann im Internet recherchiert und herausgefunden,<br />
dass das Wort mehrere Bedeutungen haben kann. Das<br />
Leben ist durch Schwingungen bestimmt. Schwingungen beeinflussen<br />
zum Beispiel aber auch das Wasser. Als erste Idee habe<br />
ich stundenlang Steinchen in einen Gartenteich geworfen und<br />
versucht die Wasserkreise zu fotografieren. Ein Stein ist daneben<br />
geflogen und hat einen leeren Blumentopf getroffen. Das gab<br />
einen seltsamen Klang. Dieser Treffer hat mich auf die Idee der<br />
Klangschalen gebracht, die auch optisch viel besser aussehen,<br />
als ein Blumentopf. Ich habe mir dann gesagt: »Okay, bringe<br />
ich die Schwingungen der Klangschalen und die Schwingungen<br />
des Leben von der Geburt bis zum Tod zusammen.«<br />
Als Sinnbild für die die Geburt habe ich die Schale in Rot ausgeleuchtet<br />
und für die Jugend und das Erwachsenwerden habe<br />
ich Gelb gewählt. Für das Alter und den Tod habe ich ein kühles<br />
Blau genommen.<br />
Neben Deiner Ausbildung bist Du auch in anderen künstlerischen<br />
Bereichen unterwegs. Du hast unter der Leitung von<br />
Saher Khanaqa-Kükelhahn in »Und täglich grüßt der Flüchtling«<br />
im Bremer Theater am Goetheplatz mitgespielt. Deine<br />
Theatergruppe heißt »the next generation« und ist ein internationales<br />
Bremer Laien-Ensemble, das seit mehreren Jahren<br />
Mitwirkende aus vielen Ländern im Alter zwischen 15 und 25<br />
auf die Bühne bringt. Die Beschreibung des Stückes beginnt<br />
mit der Zeile »Als Mandy aufwacht, stehen plötzlich ein<br />
frommer Afghane, ein selbstverliebter Somalier und ein alter,<br />
weiser Inder in ihrem Schlafzimmer. Nur Mandy kann sie<br />
sehen und muss mit ihnen leben, bis Zeus sich wieder etwas<br />
Neues einfallen lässt.« Du musstest Dein Heimatland Afghanistan<br />
verlassen. Warum hast Du Dich entschieden, in diesem<br />
Stück mitzuspielen ?<br />
In diesem Stück geht es um Vorurteile. Manche sagen: »Du bist<br />
schwarz.« Andere sagen: »Du bist blond und so weiter.« Das ist<br />
doch alles bla bla. Für mich sind alle Menschen gleich. Das ist<br />
die Botschaft in diesem Theaterstück. Um das zu zeigen, habe<br />
ich mitgespielt.<br />
Welche Rolle hast Du gespielt – und ist neben der Fotografie<br />
auch der Beruf des Schauspielers für Dich denkbar ?<br />
Meine Rolle war die eines Engels, der die Hauptfigur Mandy<br />
unterstützt, damit Zeus sie nicht hart bestraft oder sogar tötet.<br />
Schauspieler möchte ich später nicht werden, aber als Hobby im<br />
Theater auf einer Bühne zu spielen macht mir richtig Spaß. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07
q KARIM SANDER IM INTERVIEW<br />
» Man sollte sich gegenseitig helfen. «<br />
Wie gefällt Dir Bremen ? An welchem Ort bist Du in unserer<br />
Stadt am liebsten ?<br />
Ich finde Bremen sehr schön. Es ist nicht so groß und hektisch<br />
wie Hamburg oder Berlin. Die Menschen hier sind sehr nett<br />
und freundlich. Es gibt in Bremen spannende Orte wie den<br />
Dom, die Domsheide oder das Universum. Die Neustadt finde<br />
ich als Stadtteil sehr schön und sauber.<br />
Okay, in einem Stadtteilmagazin für Findorff die falsche Antwort,<br />
aber lassen wir gelten. Was antwortest Du jemandem,<br />
der sagt: Die Flüchtlinge sollen sich in Deutschland integrieren ?<br />
Im Theater, aber auch besonders im Alltag ist die Sprache<br />
eines Landes unverzichtbar, um kommunizieren zu können.<br />
Wie hast Du deutsch gelernt – und wie lange hast Du gebraucht ?<br />
Ich habe deutsch am Gymnasium und vor allem mit Hilfe meiner<br />
Pflegemutter gelernt. Wir haben an den Wochenenden viele<br />
Bücher auf deutsch gelesen – und sie hat mir geduldig die Worte<br />
und Sätze erklärt. Wichtig waren auch die Kontakte zu all den<br />
Menschen, die ich bisher kennengelernt habe. Zwei Jahre hat es<br />
insgesamt gedauert, um deutsch zu lernen.<br />
Du bist ehrenamtlich aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr in<br />
Osterholz-Scharmbeck. Der Bürgermeister hat den Feuerwehrnachwuchs<br />
schon gewürdigt und gesagt: »Bei einer so guten<br />
Jugendarbeit blicke ich zuversichtlich nach vorn.« Warum<br />
engagierst Du Dich dort – und was hast Du schon erlebt ?<br />
Ich finde Feuerwehrmann ist ein ziemlich spannender Beruf.<br />
Gut gefällt mir bei der Feuerwehr, dass man Menschen helfen<br />
kann und jeder bei uns für die anderen da ist. Ich glaube daran,<br />
dass man auf die Welt gekommen ist, um für andere da zu sein.<br />
Man sollte sich gegenseitig helfen. Deswegen bin ich bei der<br />
Feuerwehr und es macht mir richtig Spaß. Ich bin als Nachwuchs<br />
noch nicht bei den ganz gefährlichen Einsätzen dabei,<br />
bei denen man eine Atemschutzmaske braucht. Einmal aber<br />
durfte ich schon bei einem Einsatz mit: Eine ältere Frau hatte<br />
ihren Schlüssel unter ihrem Bett verlegt. Weil sie das nicht mehr<br />
wusste, kam sie auf die Idee, die Feuerwehr anzurufen. Ich<br />
durfte bei diesem Einsatz mit und wir haben dann alle in der<br />
Wohnung den Schlüssel gesucht und auch gefunden (lacht).<br />
Dein Instagram-Account verrät: Du reist gern. Was hast Du<br />
schon von Deutschland und Europa gesehen ?<br />
Im ersten Jahr in Deutschland durfte ich nicht ins Ausland<br />
reisen. Deshalb bin ich zuerst im Land gereist. Ich war unter<br />
anderem in Bonn, Essen, Hamburg, Berlin. Nach dem Jahr bin<br />
ich nach Paris gefahren und war auch in Belgien, um dort einen<br />
guten Kumpel zu besuchen. Er lebt dort mit seinen Kindern.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08<br />
Als Flüchtling sollte man sich mit der Kultur des Landes<br />
beschäftigen, in das man kommt. Jedes Land hat seine eigene<br />
Kultur, mit der man klar kommen sollte. Als Flüchtling sollte<br />
man auch an die eigene Zukunft denken – also was man in seinem<br />
Leben eigentlich noch alles so machen möchte. Ein Leben<br />
lang vom Staat nur Geld zu bekommen finde ich schrecklich<br />
und kann ich mir auf Dauer nicht vorstellen. Und weiterhin die<br />
deutsche Sprache zu lernen ist natürlich ganz wichtig, damit<br />
man sich auch gut verständigen kann.<br />
Stichwort: Zukunft und »the next generation«. Wo siehst Du<br />
Dich in zehn Jahren ?<br />
Es gibt für mich zwei Möglichkeiten: In zehn Jahren sehe ich<br />
mich entweder als professioneller Fotograf um die Welt reisen<br />
oder aber ich bleibe hier in Bremen und umzu und bin dann<br />
verbeamteter Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr.<br />
Karim, vielen Dank für das Gespräch.<br />
q ÜBER KARIM SANDER<br />
Karim wurde 1999 in Afghanistan geboren – ein Land mit einer<br />
komplexen Migrationsgeschichte. Der seit 16 Jahren andauernde<br />
Krieg zwischen den radikal-islamischen Taliban und dem Militär<br />
der amerikanischen und der afghanischen Regierung sowie den<br />
Nato-Staaten hat viele Regionen unbewohnbar gemacht. Karim<br />
Sander kam aufgrund der Kriegssituation in seinem Land Ende<br />
2015 nach Deutschland. Die AfghanInnen werden schon seit<br />
Jahrzehnten vertrieben und viele MigrantInnen leben bereits seit<br />
über drei Dekaden in einem anderen Land. Über seine persönlichen<br />
Erlebnisse während der Flucht möchte Karim öffentlich<br />
nicht sprechen. Lieber spricht er über sein Ziel, die Ausbildung als<br />
Fotograf bei dem Foto- und Kreativteam »Bildplantage XIII« in<br />
Findorff erfolgreich abzuschließen. Die bei »Bildplantage XIII« für<br />
seine Ausbildung verantwortliche Annelie Sander sagt über Karim:<br />
»Seine Motivation und Energie begeistern uns alle sehr. Er<br />
betreibt die Fotografie mit großer Leidenschaft. Karim bringt das<br />
Team mit seinem Witz und Charme oft zum Lachen und sorgt<br />
damit für gute Stimmung.« Weitere Informationen gibt es unter<br />
www.bildplantage13.de und mehr Infos über die Gründe, warum<br />
Menschen Ihre Heimat verlassen, auf www.fluchtgrund.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Fotos: Bildplantage XIII ▲
PROFILE<br />
q DER »JIMDO«-GRÜNDER ÜBER INTELLIGENTE WEBLÖSUNGEN FÜR KLEINE UNTERNEHMEN<br />
» Für viele ist der erste Schritt die größte Hemmschwelle. «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 10<br />
MATTHIAS HENZE<br />
JIMDOGRÜNDER<br />
M<br />
atthias, der Onlinehandel ist auch<br />
weiterhin ein stark wachsender<br />
Markt: Laut der Handelsexperten des<br />
IFH Köln wird der Umsatz bis 2021<br />
voraussichtlich auf die neue Rekordsumme<br />
von 80,4 Milliarden Euro<br />
steigen. Das sind Entwicklungen, die<br />
man eigentlich im stationären Einzelhandel<br />
nicht ignorieren kann – aber<br />
viele HändlerInnen fühlen sich vom Onlinehandel scheinbar bedroht,<br />
anstatt neue Chancen zu sehen. Du bist einer der Gründer,<br />
die mit »Jimdo« im Jahr 2007 sehr erfolgreich durchgestartet<br />
sind, um Webseiten ohne Programmierkenntnisse möglich<br />
zu machen. Heute hat »Jimdo« über 200 MitarbeiterInnen und<br />
weltweit über 20 Millionen KundInnen – und die NutzerInnen<br />
von »Jimdo« sind nach wie vor KleinstunternehmerInnen mit<br />
bis zu fünf MitarbeiterInnen. Was sind die Hemmschwellen<br />
von HändlerInnen, wenn es darum geht, bisher stationäre<br />
Geschäftsmodelle auch online zu etablieren ? Sind es vorrangig<br />
unbegründete Ängste, ist es konservatives Beharrungsvermögen,<br />
fehlendes Wissen oder einfach nur Zeitmangel ?<br />
Im täglichen Kontakt mit unseren KundInnen erfahren wir viel<br />
über ihre Ängste und Hemmschwellen. Einige haben Sorge,<br />
dass ein Online-Shop nur für große HändlerInnen gewinnbringend<br />
oder auch technisch kompliziert ist. Wir verstehen<br />
diese Ängste und versuchen, ihnen möglichst viel Arbeit durch<br />
automatisierte Lösungen abzunehmen. Eine eigene Website<br />
oder einen Online-Shop einzurichten geht heute ohne großen<br />
Aufwand oder hohe Kosten. Ist der erste Schritt gemacht,<br />
beobachten wir, dass viele unserer KundInnen zum Beispiel<br />
ihren Shop nach dem Start immer weiter ausbauen. In einigen<br />
Fällen ist der Online-Shop einfach eine Ergänzung zum<br />
stationären Angebot. Andere sind sehr schnell regelrecht<br />
überrascht, wie gut online für sie »funktioniert«.<br />
Die Zeit für den stationären Handel läuft jedenfalls: Im April<br />
2019 warnte der Handelsverband Deutschland (HDE), dass<br />
bis 2025 jeder zehnte Laden seine Tore für immer schließen<br />
wird. Das entspräche dem Aus für fast 50.000 Geschäfte. Und<br />
weiter: »Ein Ladensterben unter den kleineren HändlerInnen<br />
wäre auch für die Städte dramatisch«, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer.<br />
Das wäre auch für einen Stadtteil wie Findorff<br />
nicht gut. Mir kommt es allerdings manchmal vor, als starren<br />
HändlerInnen, Handelskammern und Verbände hilflos wie das<br />
Kaninchen auf die Schlange. Positive Unterstützung ist gefragt.<br />
»Jimdo« hat die eigene Kernzielgruppe kürzlich genau analysiert.<br />
Wie ticken Eure KundInnen ? Wie sind deren Anforderungen<br />
für einen Einstieg in das digitale Business ?<br />
Für viele ist der erste Schritt die größte Hemmschwelle. Wer<br />
aber einmal anfängt und seine Website gebaut hat, stellt schnell<br />
fest, wie einfach es ist. Und jeder Website-Besucher ist auch<br />
ein potentieller Kunde. Um es den NutzerInnen so leicht wie<br />
möglich zu machen, nehmen wir ihnen viele Arbeitsschritte ab<br />
und machen ihnen konkrete Vorschläge, wie sie ihre Website<br />
optimieren können. Im Online-Auftritt steckt ein enormes<br />
Potential für den stationären Handel, das genutzt werden<br />
muss, um auf sich aufmerksam zu machen !<br />
Die Philosophie von »Jimdo« war von Anfang an, KundInnen<br />
zu ermöglichen, Webseiten ohne Programmierkenntnisse sehr<br />
schnell selbst zu bauen. »Dolphin« ist der neueste Clou von<br />
«Jimdo«: Das System baut die Seiten eigenständig in wenigen<br />
Minuten nach einigen Fragen selbst auf – inklusive bereits<br />
vorhandenen Bildern und individuell modifizierbaren Texten.<br />
Das klingt unglaublich, aber es funktioniert. Was war die Idee<br />
der »Jimdo«-EntwicklerInnen hinter »Dolphin« ?<br />
Mit »Dolphin« wollten wir es Klein- und KleinstunternehmerInnen<br />
nochmals einfacher machen, eine Website zu erstellen.<br />
Aufgrund unserer Erfahrung wissen wir, wie eine gute Seite<br />
zum Beispiel für den Einzelhandel oder für einen Online-Shop<br />
aussieht und schlagen unseren KundInnen eine Struktur mit<br />
Bildern vor. Die Seite lässt sich selbstverständlich weiter individualisieren.<br />
Aber der Kunde hat schnell ein professionelles<br />
Ergebnis und hat den ersten Schritt gemacht. Die NutzerInnen<br />
sind immer wieder überrascht, wie schnell das geht.<br />
Auch ein schicker Online-Shop kann bei Bedarf völlig unkompliziert<br />
mit wenigen Klicks selbst eingerichtet werden. Das ist<br />
heutzutage kein Problem mehr. Oft höre ich allerdings von<br />
HändlerInnen: An jedem Shop hängt für mich aber auch eine<br />
zeitintensive Logistik für Bestellung, Bezahlung und Versand –<br />
ein vermeintlich arbeitsintensiver Background, der viele<br />
potentielle OnlinehändlerInnen abschreckt. Welche Möglichkeiten<br />
bietet ihnen »Dolphin«, um für die HändlerInnen die<br />
logistischen Prozesse eines Shops im Internet so einfach<br />
wie möglich zu machen ?<br />
Wir verstehen die Angst der NutzerInnen und versuchen deshalb<br />
immer eine Online-Lösung zu finden, die ihnen die Arbeit<br />
erleichtert. Deshalb lag uns das Thema »Bestellverwaltung«<br />
am Herzen. Auch hier wollen wir den KundInnen Zeit sparen,<br />
damit sie sich um ihr Geschäft kümmern können. Eine Bestätigungs-E-Mail<br />
wird beispielsweise ganz automatisch versendet.<br />
Im Anschluss werden die Lieferscheine einfach über den<br />
Browser ausgedruckt und müssen nicht umständlich formatiert<br />
werden. Ich darf hier noch nicht zu viel verraten, aber gerade im<br />
Bereich der Versandlogistik haben wir neue Features in Arbeit,<br />
die unseren KundInnen die Organisation erleichtern werden.<br />
Meine Erfahrung als Mediengestalter zeigt, dass es auch<br />
Menschen gibt, die trotz einfachster Bedienbarkeit dennoch mit<br />
einem äußerst intuitiv aufgebauten System wie »Jimdo« nicht<br />
klar kommen oder sagen: »Das ist nicht meine Kernkompetenz.«<br />
Was empfiehlst Du ? u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | <strong>11</strong>
q MATTHIAS HENZE IM INTERVIEW<br />
» Ich würde raten, ›Jimdo‹ einfach einmal auszuprobieren. «<br />
Ich würde ihnen raten, »Jimdo« einfach einmal auszuprobieren.<br />
83 Prozent unserer KundInnen schaffen es in maximal fünf<br />
Stunden, einen kompletten Online-Shop einzurichten. Und<br />
bei Schwierigkeiten gibt es unsere Hilfeseiten, den Blog, das<br />
Support-Team – und die »Jimdo Experts«. Das sind Freiberufler<br />
oder Web-Agenturen mit viel Fachwissen rund um unsere<br />
Seiten. Zu einem fairen Preis erhält man hier Hilfe bei Design,<br />
Suchmaschinenoptimierung oder Texten. Viele vernetzen sich<br />
mit Gleichgesinnten, FreundInnen oder KollegInnen, die schon<br />
eine Website haben. Oder sie recherchieren anfangs online um<br />
von anderen in Sachen Aufbau, Bildauswahl und Text zu lernen.<br />
Ok, ich bin als stationärer Einzelhändler mutig geworden und<br />
möchte Deine unglaublichen »Werbeversprechen« unverbindlich<br />
und am besten kostenlos testen. Was muss ich machen ?<br />
Anmeldung und Registrierung sind bei uns kostenlos. Mit der<br />
Basisversion lassen sich voll funktionsfähige Websites erstellen<br />
und die verschiedenen Funktionen testen. So können Nutzer-<br />
Innen sich ganz praktisch davon überzeugen, wie einfach das<br />
Erstellen einer Website ist.<br />
Falls man als NeueinsteigerIn dennoch nicht klar kommt und<br />
Fragen hat: Wie sieht der Support von »Jimdo« aus ?<br />
Auf unserer Website haben wir einerseits einen großen FAQ-<br />
Bereich. Viele finden hier bereits eine Antwort auf ihre Frage.<br />
Falls nicht, geht unser Support-Team auf jedes Problem<br />
individuell ein und sucht nach der besten Lösung.<br />
Du sagst: Der Weg zum eigenen Online-Shop mit »Jimdo« ist<br />
heute so einfach wie nie zuvor. Nicht so einfach ist es allerdings,<br />
ohne großen Etat den neuen Shop online bekannt zu machen,<br />
um neue KundInnen zu gewinnen. Wie kann »Dolphin« als<br />
wegweisendes, intelligentes System dabei unterstützen ?<br />
Im Internet auf Website und Shop aufmerksam zu machen,<br />
ist heute einfacher und günstiger, als viele denken. Und auch<br />
hier möchten wir unseren KundInnen Arbeit abnehmen durch<br />
intelligente Automatisierung: Für Selbständige ist es zeitaufwändig<br />
ihre Daten auf allen Suchportalen wie zum Beispiel »Google<br />
Maps« oder »Yelp« auf dem aktuellen Stand zu halten. Mit<br />
unserem Partner »Uberall« werden Änderungen zum Beispiel bei<br />
Öffnungszeiten oder Kontaktdetails automatisch synchronisiert.<br />
Wer in den Suchmaschinen gefunden wird, hat gute Chancen,<br />
neue KundInnen zu gewinnen. Nahezu jedes Unternehmen<br />
möchte daher im Ranking bei Google ganz oben stehen. Das<br />
ist logisch in der Theorie, aber unlogisch in der Praxis.<br />
Welches sind aus deiner Sicht wichtige Kriterien für eine<br />
erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung (SEO) ?<br />
Die technische Suchmaschinenoptimierung nehmen wir unseren<br />
KundInnen ab – sie funktioniert automatisiert. Für Suchmaschinen<br />
wie »Google« sind Schlagworte in Texten, sogenannte<br />
»Keywords«, wichtig. Indem unsere NutzerInnen die Begriffe<br />
verwenden, die ihre KundInnen typischerweise bei einer<br />
Suchanfrage eingeben, werden sie leichter gefunden. Sie landen<br />
bei den Suchergebnissen dadurch auf den vorderen Plätzen.<br />
Vor dem Bestellvorgang für ein neues Content Management<br />
System (CMS) von »Jimdo« die »Killerfrage«: Was kostet es,<br />
den »Creator« oder »Dolphin« für seine eigenen Geschäftszwecke<br />
zu nutzen ?<br />
Ein professionelles Paket gibt es bereits ab 9,00 Euro und den<br />
Online-Shop mit einer unbegrenzten Anzahl an Produkten<br />
bereits ab 19,00 Euro im Monat. Für 39,00 Euro erhält man das<br />
Premium-Paket mit einer professionellen Design-Analyse und<br />
Anspruch auf Support binnen einer Stunde. Diese Pakete kann<br />
man mit einer individuellen Webadresse als eigene Domain<br />
verbinden. Die vermittelt einen professionellen Online-Eindruck<br />
und ist darüber hinaus wichtig, damit unsere KundInnen<br />
bei Suchmaschinen schneller gefunden werden.<br />
Stichwort »Künstliche Intelligenz«: Welche zukünftigen Trends<br />
siehst Du für den stationären Einzelhandel in einer Welt, die<br />
sich immer weiter digitalisiert – und wie wird »Jimdo«<br />
KleinstunternehmerInnen weiterhin unterstützen ?<br />
Ich persönlich hoffe sehr, dass weiterhin viele Einzelhändler-<br />
Innen das Bild der Innenstädte prägen. Deshalb sollte es auch<br />
keine Frage von »Entweder-Oder« sein, sondern ein nebeneinander<br />
von Ladengeschäft und Online-Handel. Viele KundInnen<br />
denken nicht mehr in den Kategorien »online« oder »offline«,<br />
sondern kombinieren beide Möglichkeiten. Sie recherchieren<br />
online und kaufen dann im Laden ein – oder eben auch umgekehrt.<br />
Wir haben viele Interviews mit den Selbständigen geführt<br />
und wissen, welche Bedürfnisse, Wünsche und auch Schwierigkeiten<br />
sie haben. Diese Infos fließen in die Entwicklung unserer<br />
Produkte ein. Unser Job ist es, NutzerInnen die ersten Schritte<br />
so leicht wie möglich zu machen und sie bei ihrem Projekt zu<br />
unterstützen. Den ersten Schritt machen müssen sie selbst, aber<br />
wir wollen der Partner sein, der ihnen dabei hilft.<br />
Matthias, vielen Dank für das Gespräch.<br />
q ÜBER MATTHIAS HENZE<br />
Matthias Henze ist CEO von »Jimdo«, führender Anbieter für<br />
Website-Baukästen. 2007 gründete er das Unternehmen zusammen<br />
mit Fridtjof Detzner und Christian Springub. »Jimdo«<br />
unterstützt Selbständige und kleine Unternehmen dabei, ihre<br />
Website ohne Computerkenntnisse selbst zu gestalten und mit<br />
ihrer Idee online erfolgreich zu sein. Bis heute wurden weltweit<br />
über 25 Millionen Websites mit »Jimdo« gebaut. Das Unternehmen<br />
beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter in Hamburg und<br />
Tokio.Matthias ist jeden Tag aufs Neue beeindruckt von der<br />
Vielfalt der »Jimdo«-NutzerInnen und ihrer Projekte, die sie mit<br />
Leidenschaft und viel Know-how umsetzen. Direkte Begegnungen<br />
und Gespräche helfen ihm und seinem Team, von ihnen zu<br />
lernen und neue Produkte zu entwickeln. www.jimdo.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Pressefoto »Jimdo« ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 13
PROFILE<br />
q »DIE 3K« SIND »DIE KONKURRENZLOSE KÖCHINNEN KOOPERATIVE«<br />
» Wenn ich koche, bin ich gut drauf.«<br />
LUKA LÜBKE<br />
BARBARA STADLER<br />
FUNDA KLEIN-ELLINGHAUS<br />
KOCHTRIO<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14<br />
H<br />
inter der Marke »DIE 3K« stehen Funda<br />
Klein-Ellinghaus, Luka Lübke und Barbara<br />
Stadler. Funda, wie habt Ihr Euch gefunden ?<br />
Vor ungefähr sieben Jahren war »buten un<br />
binnen« im Rahmen der »Herdbesuche«<br />
bei mir zuhause. Die haben bei mir einfach<br />
geklingelt und Luka Lübke und ich haben<br />
sehr schön gemeinsam gekocht. Danach<br />
haben wir uns lange Zeit nicht gesehen, aber<br />
irgendwann zufällig getroffen. Wir haben dann gemeinsam mit<br />
Barbara Stadler im »Badehaus« ehrenamtlich im Rahmen eines<br />
Flüchtlingsprojekts gekocht. Es ging darum, geflüchtete Frauen<br />
einen Tag lang zu verwöhnen. Es gab für sie Entspannung im<br />
Hamam, eine Yogalehrerin war dabei und wir haben eben alle<br />
drei für die Frauen gemeinsam gekocht. Das war ein toller Tag<br />
und wahrscheinlich der Start für uns als »DIE 3K«.<br />
Der Volksmund sagt: »Viele Köche verderben den Brei.«<br />
Warum verderben drei Köchinnen nicht den Brei ?<br />
Weil wir drei uns ganz wunderbar gegenseitig ergänzen und<br />
unterstützen – und gemeinsam als Köchinnen viel Spaß haben.<br />
Was unterscheidet Euch von Euren MitbewerberInnen ?<br />
Wir unterscheiden uns dadurch, dass wir als »konkurrenzlose<br />
Köchinnen Kooperative« kulinarisch die ganze Welt abdecken.<br />
Du, Luka Lübke und Barbara Stadler sind ganz verschiedene<br />
Persönlichkeiten. Inwieweit bestimmt der Charakter eines<br />
Menschen auch dessen Kochkunst ?<br />
Für mich kann ich sagen, dass ich am liebsten sehr kleinteilig<br />
arbeite und ein äußerst visuell denkender Mensch bin. Insofern<br />
sind einfache, deftige Gerichte nicht so Meins, wohl aber zum<br />
Beispiel kreativ angerichtetes Fingerfood – und bei der Anrichtung<br />
spielt auch die Optik und Inszenierung eine große Rolle.<br />
Apropos Kochkunst: Der berühmte französische Koch Paul<br />
Bocuse hat gesagt: »Ich sehe das Kochen mehr als Handwerk,<br />
und eigentlich weigere ich mich sogar, das Kochen als große<br />
Kunst hinzustellen. Meine Aufgabe ist es allein gut zu kochen,<br />
um den Gästen damit eine Freude zu bereiten.« Wie siehst<br />
Du das: Ist Kochen eher Kunst oder Handwerk ?<br />
Beides ist richtig. Kochen ist natürlich Handwerk. Kochen ist<br />
aber auch Kunst, weil nicht jeder, der das Handwerk kann, auch<br />
die Kunst beherrscht, dass das zubereitete Gericht zugleich<br />
besonders und außergewöhnlich schmeckt.<br />
Warum hat kulinarische Qualität aus Deiner Sicht nicht nur<br />
mit Wissen und Talent zu tun, sondern auch viel mit Herz<br />
und der Liebe zu dem, was man tut ?<br />
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen: Wenn ich koche,<br />
bin ich immer gut drauf – und vergesse dabei alle meine Sorgen.<br />
Ich versuche daher immer Gerichte zu kochen, bei denen ich<br />
Spaß habe. Ich empfinde es so, dass von mir mit Spaß zubereitete<br />
Gerichte besser schmecken – im Gegensatz zu Gerichten, bei<br />
denen ich überhaupt keinen Bock habe, die zu kochen. Wahrscheinlich<br />
koche ich mit schlechter Laune nicht schlechter, aber<br />
ich habe hinterher das Gefühl, es schmeckt den Gästen nicht so<br />
gut – auch wenn es vielleicht gar nicht so ist.<br />
Ob mediterran oder bodenständig: Kann ich mir die Richtung<br />
der Gerichte, die ihr für meine Veranstaltung oder Feier kocht,<br />
aussuchen und macht Ihr, wenn mir so gar nichts einfällt, auch<br />
Vorschläge, die dem Charakter der Festivität entsprechen ?<br />
Beides ist möglich. Ob französische, orientalische oder asiatische<br />
Küche: Wir besprechen gemeinsam, in welche Richtung<br />
es gehen soll. Auf Wünsche gehen wir selbstverständlich ein.<br />
Es gibt aber auch AuftraggeberInnen, die noch keine Ideen<br />
haben, was sie machen wollen. Das ist völlig in Ordnung. Wir<br />
beraten dann entsprechend und beziehen auch die Ausrichtung<br />
der Veranstaltung mit ein.<br />
Im Gegensatz zu den üblichen Catering-Angeboten kocht ihr<br />
nicht nach Katalog, sondern »DIE 3K« entwickeln maßgeschneiderte<br />
Angebote. Wie geht Ihr dabei untereinander vor ?<br />
Wir besprechen alles und entscheiden, ob der Auftrag eher<br />
etwas für Barbara, Luka oder mich ist – und stimmen uns<br />
darüber ab, wer wann was macht.<br />
Kannst Du ein Beispiel nennen, wie Ihr ein ganz besonderes<br />
kulinarisches Mahl entwickelt und umgesetzt habt ?<br />
Barbara und ich haben einmal gemeinsam für eine persische<br />
Familie gekocht und sehr viele Mezze-Platten zubereitet – und<br />
dabei in großartiger Atmosphäre voneinander sogar noch Neues<br />
gelernt. Das war ein sehr kreatives gemeinsames Kochen mit<br />
einer tollen Stimmung und unser Part ist gut angekommen.<br />
Wie wichtig ist es für ProfiköchInnen, sich kulinarisch in der<br />
internationalen Küche auszukennen, um AuftraggeberInnen<br />
und Gästen überraschende Lösungen für ein besonderes<br />
kulinarisches Event zu eröffnen ?<br />
Ob deutsche oder asiatische Gesellschaft: Die Menschen in<br />
diesen Gruppen sind ja nicht zwangsläufig homogen alle aus<br />
einem Land. Sie kommen oftmals aus aller Welt und haben<br />
geschmacklich unterschiedliche Erwartungen – denen wir als<br />
»DIE 3K« durch kulinarische Vielfalt sehr gut entsprechen.<br />
Wodurch zeichnet sich für Dich ein gutes Essen aus ?<br />
Essen heißt nicht »Hauptsache satt«, sondern es sollte unbedingt<br />
gut schmecken. Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich<br />
auch viel eher satt bin, wenn etwas ausgezeichnet schmeckt.<br />
Mahlzeiten sollen auch schön aussehen und gut riechen. Gutes<br />
Essen ist in der Gesamtheit immer auch ein sinnliches Erlebnis.<br />
Auch frische Zutaten sind sehr wichtig. Wo kaufst Du die ein ?<br />
Wo ich was einkaufe, hängt davon ab, was ich brauche. Ich<br />
kaufe frische Produkte am liebsten auf dem Findorffmarkt ein.<br />
Es gibt aber auch Gemüsesorten wie türkische Paprika, die ich<br />
füllen möchte, die ich bei meinem türkischen Anbieter hole. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 15
q FUNDA KLEIN-ELLINGHAUS IM INTERVIEW<br />
» Kochen kann jedeR. «<br />
Zu ihm gehe ich auch, wenn ich aus Yufka frisches Börek machen<br />
möchte. Stichwort Fleisch: Auch Fleisch kaufe ich auf dem<br />
Findorffmarkt, aber mein Lammfleisch kaufe ich in großen<br />
Mengen bei einem Hobbyzüchter in Bremerhaven, der seine<br />
Schafe draußen auf der Wiese hat. Dort kann man sich alles vor<br />
Ort angucken – und auch Barbara und Luka kaufen vornehmlich<br />
direkt bei den ErzeugerInnen ihres Vertrauens ein.<br />
Vorrangig Männer sagen gern: »Ich kann nicht kochen«.<br />
Stimmt das oder kann eigentlich jedeR das Kochen lernen ?<br />
Kochen kann jedeR, der oder die es möchte und auch will.<br />
Kann Euch jedeR auch für eine kleine Feier engagieren oder<br />
erfordert der Einsatz von drei Köchinnen unter Kostenkriterien<br />
eher eine Festivität im großen Rahmen ?<br />
Die geballte kulinarische Kompetenz des »3K«-Trios ist genau<br />
richtig für größere Gesellschaften. Ich bin aber auch für kleinere<br />
Gruppen offen, für Barbara Stadler kann es schwieriger<br />
werden, weil bei ihr die Anreise vom Land dazukommt und es<br />
sich dadurch vielleicht nicht mehr rentiert. Aber das kann man<br />
ja von Fall zu Fall mit den AuftraggeberInnen besprechen, wer,<br />
was, wo und wann gewünscht ist.<br />
Wie und wo kann man Euch buchen ?<br />
Fassaden bewahren.<br />
Anspruch trifft Anspruch: Als Findorffer Meisterbetrieb bieten wir<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 16<br />
Das ist ganz leicht: einfach anrufen oder auf die Internetseite<br />
gehen und uns eine E-Mail schreiben.<br />
Funda, vielen Dank für das Gespräch.<br />
q ÜBER »DIE 3K«<br />
Fundiertes Fachwissen und kreative Kompetenz sind laut<br />
Eigenwerbung für »DIE 3K« der Garant für Qualität. Aber was<br />
das kulinarische Zusammenspiel von Luka Lübke, Barbara<br />
Stadler und Funda Klein-Ellinghaus wirklich ausmacht, sind<br />
drei unterschiedliche Lebenswege, die mit dem Wort »Werdegang«<br />
auf etwas rein Berufliches beschränkt wären. Kochen ist<br />
für die Frauen mehr als nur ein technisches Vorgehen nach Rezept<br />
– es hat immer auch mit Herz zu tun: Herz für das Lebensmittel,<br />
seine ErzeugerInnen und die Gäste, die am Ende auf<br />
ihren Geschmack kommen. Alle drei haben ihre kulinarischen<br />
Wurzeln überall. Im Nahen Osten, im hohen Norden, im<br />
Orient, in Südostasien, im Rheinland, irgendwo zwischen Mittelmeer<br />
und Mittelamerika, Martfeld, Mersin und Marseille,<br />
Verden und Vietnam, Bremen und Bosporus. »DIE 3K« haben<br />
vielfältige Erfahrungen als Linecook, Küchenchefin, Showköchin,<br />
neugierige Praktikantin, Foodfotografin, Produktentwicklerin,<br />
Rampensau, Eventmanagerin, Gesundheitswissenschaftlerin,<br />
Foodscout, Bloggerin, Dozentin, SlowFood-Aktivistin,<br />
Pflegewissenschaftlerin, Kochbuchautorin, Küchenmeisterin,<br />
Caterer, Consulting-Agentin, Mutter, Kinderkrankenschwester,<br />
Liebhaberin von Gewürzen und natürlich Gastgeberin. Eines<br />
geht nie verloren: die Liebe zum Kochen. Ausführliche Infos<br />
gibt es auch auf www.koechinnen-kooperative.de<br />
Interview: Mathias Rätsch Foto: Pressefoto ▲<br />
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Das Rucola Team erwartet Sie mit gewohnt frischer, kreativer<br />
internationaler Küche, kombiniert mit Aromen aus verschiedenen<br />
Ländern der Welt. Wir bieten Ihnen neben verschiedenen Speiseangeboten<br />
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q SCHRIFTSTELLER MIKE GORDEN IM INTERVIEW<br />
» Ich träume lebhaft.«<br />
H<br />
allo, Mike Gorden. Kürzlich fragte jemand auf<br />
»facebook«: »Schriftsteller im ›Dorff‹ – gibt es<br />
die ?« Ja, zum Beispiel Dich ! Warum schreibst Du<br />
Romane und was bedeutet es Dir, zu schreiben ?<br />
Der Knoten platzte vor einigen Jahren während<br />
eines Inselurlaubs. Ich schrieb zuhause weiter<br />
und konnte seitdem nicht mehr aufhören. Wo<br />
andere 10.000 Schritte laufen, produziere ich<br />
täglich 1.000 Worte in Form von Glossen,<br />
Artikeln, Kurzgeschichten und Romanen.<br />
Dein erster Roman erschien 2018. »Gefahr von der anderen<br />
Seite« war gleich die ganz große Nummer:<br />
Walter Stein und Mike Peters können nach<br />
fast 600 Seiten den Untergang der Welt<br />
verhindern. Darunter machst Du es nicht.<br />
Die Handlung des SciFi-Thrillers spielt in Paris. Woher nimmst<br />
Du die Ideen ? Passiert alles im Kopf oder inspiriert Dich unser<br />
beschauliches Findorff, in dem Du seit vielen Jahren im Verborgenen<br />
lebst und arbeitest ?<br />
Ich erlebe viel und träume lebhaft. Das ist meine Inspiration.<br />
Schriftstellerei ist ein Handwerk, für das ich Ruhe benötige. Die<br />
finde ich gut in »meinem« Findorff, dessen Entwicklung ich seit<br />
1986 mit einem lachenden und einem weinenden Auge begleite.<br />
Paris liebe ich sehr. Schauplätze meiner Projekte liegen auch<br />
in Deutschland. In Findorff aber nicht. Ich leide mit meinen<br />
Romanfiguren und bin froh, sie weit weg zu wissen.<br />
Einige Deiner Figuren sind schwul. Du selbst bist bürgerlich<br />
mit Deinem Mann verheiratet. Wieviel von Dir findet sich in<br />
Deinen Protagonisten wieder ?<br />
Ich kann nur aus mir selbst schöpfen. Das heißt aber nicht, daß<br />
Heteros in meinen Storys keine Romanzen erleben dürfen.<br />
Im Herbst erscheint »Der gefrorene Urknall«. Worum geht es ?<br />
Der erste Roman ist in sich geschlossen, die Geschichte aber<br />
nicht zuende erzählt. Die Protagonisten müssen sich neuen<br />
Herausforderungen stellen. Jemand versucht, sie zu manipulieren.<br />
Erst spät zeigt sich die wahre Bedrohung dahinter.<br />
Über welche Kanäle vermarktest Du Deine Bücher ?<br />
Per eBook und gedruckt über alle Plattformen und über meine<br />
Homepage. Auch im »Findorffer Bücherfenster« bestellen die<br />
netten Damen Dir meine Romane gerne. Für mich ist es ein<br />
großer Erfolg, einen Stoff dieses Umfangs zu bewältigen und<br />
ein handwerklich gutes Produkt zu schaffen, das in der Lage ist,<br />
Dich tagelang zu absorbieren. Das macht mich sehr stolz ! Alles<br />
weitere sind nur Rosinen auf dem Kuchen und wer braucht<br />
schon Rosinen, wenn er Kuchen hat ?<br />
Kann man Dich auf einer Lesung live vor Ort erleben ?<br />
Ja, ich lese am Freitag, dem 23. August 2019 um 18:00 Uhr in<br />
der »Lilie« in Raum 3. Mehr auch auf www.mikegorden.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 19
q <strong>FINDORFF</strong> GOES ONLINE<br />
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Das neue Internetportal für den Stadtteil<br />
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PROFILE<br />
q WIE CLAUS LUMMA FÜR DIE ESPABAU IN <strong>FINDORFF</strong> LEERE WÄNDE KREATIV GESTALTET<br />
» Genau ! Es ist auch ein Suchbild ! «<br />
CLAUS LUMMA<br />
WANDKÜNSTLER<br />
MANFRED EISINGER<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22<br />
GÜNTHER WARNERS<br />
H<br />
err Warners, 2018 hatte die ESPABAU<br />
125-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass<br />
hat Bremens älteste Genossenschaft, die<br />
ihren Sitz am Standort Findorff hat, ein<br />
besonderes Geschenk bekommen, vor dem<br />
wir gerade stehen. Wer hat Ihnen da was<br />
zum Jubiläum geschenkt ?<br />
Wir sind von diesem außergewöhnlichen<br />
Geschenk überrascht worden. Dachdeckermeister<br />
Lutz Detring, Geschäftsführer der Friedrich Schmidt<br />
Bedachungs GmbH, hat einige Partnerfirmen, die seit Jahren<br />
für uns tätig sind, überzeugt, uns eine Fassadengestaltung zum<br />
Jubiläum zu schenken.<br />
Sie betreuen als technischer Leiter bei ESPABAU auch die<br />
künstlerischen Projekte. Welche Zielsetzung verfolgt eine<br />
Wohnungsbaugenossenschaft mit solchen Aktionen ? Wollen<br />
Sie unsere oft graue Welt ein bisschen bunter machen ?<br />
Ja, das kann man so sagen. Wir haben bereits vergleichbare<br />
Projekte gemeinsam mit Claus Lumma realisiert und möchten<br />
an anderen markanten Punkten Findorff weiter verschönern.<br />
Claus Lumma, Sie sind der Künstler, der das Wandbild als<br />
Fassadengestaltung für die bisher leere Wand am Eckhaus der<br />
Herbststraße/Ecke Eickedorferstraße entworfen hat und zur<br />
Zeit umsetzt. Was zeigt das gewählte Motiv und welche Idee<br />
steht dahinter ?<br />
Das Motiv zeigt eine Baustellensituation. Es geht darum, dass<br />
die ESPABAU auch Neubauten macht. Die Idee dahinter ist,<br />
dass alle Gewerke, die für das Wandbild gespendet haben, auf<br />
dem Motiv zu sehen sind – mit lebendig dargestellten Situationen<br />
auf der Bausstelle. Außerdem sollte es einen Bezug zu Bremen<br />
geben, wie der Fernsehturm in Walle, der ganz im Hintergrund<br />
dargestellt ist.<br />
Insofern ist die Gestaltung der Fassade eine Art Suchbild ?<br />
Genau ! Es ist auch ein Suchbild ! Vielleicht baue ich zusätzlich<br />
noch eine versteckte Besonderheit ein, die die Kinder und<br />
natürlich auch die Erwachsenen suchen können.<br />
Die Wirkung des Bildes ist farbenfroh und die Wahrnehmung<br />
der Szenen für die BetrachterInnen komplex. Gezeigt wird<br />
auch die bunte Vielfalt der handwerklichen Betriebe in und<br />
um Findorff. Inwieweit muss man Findorffer Geschichte und<br />
Geschichten kennen, um den Stadtteil mit entsprechenden<br />
visuellen Erzählungen zu verschönern ?<br />
In der Regel geht es in den verschiedenen Bildern immer um<br />
den Stadtteil und hier – richtig erkannt – um die verschiedenen<br />
Gewerke, die in Findorff ansässig sind. Ob Gerüstbauer, Tischler<br />
oder Maurer: Man beschäftigt sich im Vorfeld der Entstehung<br />
mit den verschiedenen Unternehmen und damit, was die<br />
alles so leisten – und lernt dabei auch immer etwas dazu.<br />
Hatten Sie als Künstler volle Autonomie oder wurden die BewohnerInnen<br />
des ESPABAU-Eckhauses am Ende der Herbststraße<br />
für die Entwurfsideen mit einbezogen ?<br />
Ich hatte lediglich die allgemeine Vorgabe in einem Wimmelbild<br />
die verschiedenen Gewerke in Baustellen darzustellen.<br />
Ansonsten war ich in der Ausgestaltung frei. Die Bewohner und<br />
Bewohnerinnen des Hauses waren nicht involviert, aber alle<br />
Reaktionen sind bisher durchweg positiv.<br />
Mit welchen Techniken der Reproduktion arbeiten Sie, um<br />
den vermutlich eher kleinen Entwurf auf der Fläche der Wand<br />
umzusetzen, die 75 Quadratmeter groß ist ? Projizieren Sie die<br />
ursprüngliche Skizze auf die Fassade, um die Vorzeichnung<br />
zu machen oder wie gehen Sie vor ?<br />
So ist es. Ich erstelle zunächst klein auf Papier und in schwarzweiß<br />
eine Skizze. Diese Vorzeichnung wird im Anschluss auf<br />
eine Folie transferiert und in groben Linien mit allen Fluchtpunkten<br />
projiziert. Wenn ich Elemente einfügen möchte, arbeite<br />
ich mit einem Raster. Zudem gibt es in jedem Bild viele kleine<br />
Details, die ich erst später beim colorieren hinzufüge.<br />
Wie behält man im Prozess der Umsetzung jederzeit den<br />
Überblick, ob noch alle Proportionen stimmen ?<br />
Man arbeitet mit den Fluchtpunktlinien. Die Fluchtpunkte<br />
muss man allerdings ständig kontrollieren. Ich steige vom<br />
Gerüst und schaue, ob die Fluchtpunkte zum Dachbalken noch<br />
stimmen. Nur aus der Entfernung erkennt man: »Okay, das<br />
kann so nicht sein und muss angepasst werden.« Der Fallturm<br />
zum Beispiel war ursprünglich viel zu groß. Das kommt vor und<br />
ich kann das aus der Nähe mit nur 50 cm Abstand zur Wand<br />
auf dem Gerüst auch gar nicht sehen. Dafür muss ich heruntersteigen,<br />
um das Gesamtbild zu überprüfen. Damit alles richtig<br />
wird, ist immer ein bisschen »Wasserwaage« und Individualität<br />
gefragt – und wenn etwas nicht stimmt, arbeite ich nach.<br />
Wie lange dauert es, bis ein Wandbild als Fassadengestaltung<br />
in dieser Größe fertig ist ?<br />
Die Zeitdauer der Umsetzung eines Projektes ist abhängig vom<br />
Wetter. Bei hoher Luftfeuchtigkeit trocknen die Lacke nicht<br />
gut auf. Das sollte man vermeiden. Zweites Kriterium für die<br />
Zeitdauer ist die Komplexität des Motivs. Dieses Bild hat viele<br />
Linien und Szenen und ist dadurch sehr aufwendig. Man kann<br />
sagen: Bei gutem Wetter sind es ungefähr 60 bis 70 Arbeitstage.<br />
Welche Lacke setzen Sie ein, damit die unglaubliche Intensität<br />
der Farben für viele Jahre nachhaltig gegeben ist ?<br />
Ich verwende ausschließlich die acrylaten Farben in den<br />
Sprühdosen der Marke »MOLOTOW«, die von der »Feuerstein<br />
GmbH« in Lahr produziert werden. Das ist der einzige<br />
Hersteller, der Garantie auf nachhaltige Farbechtheit gibt.<br />
Die gesamte Fläche wird später mit einem speziellen Graffitiwachs<br />
konserviert, das UV-Schutz bietet. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 23
q CLAUS LUMMA UND GÜNTHER WARNERS IM INTERVIEW<br />
» Es braucht eine gewisse Detailverliebheit. «<br />
Wenn ich das nicht machen würde, könnten bestimmte Farben<br />
wie Rot ausbleichen, weil sie der Sonne ausgesetzt sind.<br />
Könnte es sein, dass das Bild irgendwann dennoch verblasst ?<br />
Nein, das Verblassen wird durch die Schutzschicht verhindert.<br />
Wenn es nach vier oder fünf Jahren an der Zeit ist, sollte die<br />
semi-permanente Schutzschicht wieder aufgetragen werden.<br />
Dadurch, dass sie semi-permanent ist, kann man sie gut abwaschen<br />
und erneuern. Wenn man alles richtig macht, es also<br />
eine vernünftige Untergrundbehandlung gab und man bei der<br />
richtigen Witterung gearbeitet hat, ist jedes Bild sehr langlebig.<br />
Wann haben Sie Ihre Profession für gesprayte Wand- und<br />
Fassadengestaltungen entdeckt ?<br />
Ich komme aus der Graffiti-Szene und hatte schon früh den Anspruch,<br />
etwas komplexere Bilder zu malen. Mein erstes Bild für<br />
Geld habe ich 1996 gemalt. Das fand man damals in der Szene<br />
nicht so toll. Heute sind Auftragsarbeiten selbstverständlich.<br />
Wer inspiriert Sie für Ihre im wahrsten Sinne des Wortes<br />
»großartige« Wandkunst ?<br />
Ich versuche mir überall Inspirationen zu holen. Man geht<br />
mit offenen Augen durch die Welt und lässt sich von anderen<br />
»Urban Artists« anregen – und es braucht eine gewisse Detailverliebheit,<br />
um Situationen erzählerisch interessant darzustellen.<br />
Das funktioniert visuell nämlich nur, wenn der Herr auf dem<br />
Dach einen schicken Schnurrbart trägt oder das Schwein auf<br />
dem Grill sich dreht (lacht).<br />
Welche Reaktionen gab es bisher auf das Bild ?<br />
Man bekommt ausschließlich Freundliches zu hören: »Das sieht<br />
ja toll aus !« oder: »Wären nur alle Graffitis so schön !« – aber<br />
alles nur »schön« kann es in einer bunten und ganz unterschiedlich<br />
aufgestellten Graffitiszene natürlich nicht geben –<br />
und die Entwicklungen und Trends gehen ja immer weiter.<br />
Die letzte Frage an den Projektleiter: Gibt es noch weitere<br />
Wandbilder der ESPABAU in Findorff und Bremen – und<br />
wenn ja, wo sind die zu sehen oder online für eine »Wandbildtour«<br />
durch den Stadtteil zu recherchieren ?<br />
Günther Warners: Es gibt weitere Bilder. In Findorff haben wir<br />
uns anfangs auf einige Problemecken im Stadtteil konzentriert,<br />
in denen es unschöne Schmierereien gab, wie beispielsweise in<br />
der Findorffstraße. In den Unterführungen der Thielenstraße<br />
und der Grünbergstraße haben wir gemeinsam die ersten Bilder<br />
realisiert. Wir haben festgestellt, dass es danach an diesen<br />
Orten keine Schmierereien mehr gab. Ein weiteres Motiv ist das<br />
Efeu- Bild an der Ecke Hemmstraße/Utbremer Ring und die<br />
sehr aufwendig gestalteten Giebelmotive in der Anne-Frank-<br />
Straße/Hemmstraße. Hier zeigen wir auf der einen Seite ein<br />
Wimmelbild vom Findorffmarkt und auf der anderen Seite den<br />
Blick ins Haus mit verstecktem ESPABAU-Sparschweinchen.<br />
Aber auch in anderen Stadtteilen wie Sebaldsbrück gibt es unsere<br />
Wandbilder – und es kommen sicher noch einige dazu.<br />
q ÜBER ESPABAU UND DAS PROJEKT<br />
Das Wandbild-Projekt wurde initiiert von Manfred Eisinger,<br />
Mitglied im Vorstand der ESPABAU. Günther Warners ist<br />
Leiter der technischen Abteilung im Unternehmen und betreut<br />
während der Umsetzung auch alle künstlerischen Projekte der<br />
ESPABAU. 1893 begann der »Eisenbahn Spar- und Bauverein<br />
Bremen« als eingetragene Genossenschaft Häuser und Wohnungen<br />
zu bauen. Es wurde ein Sparsystem entwickelt, das den<br />
Wohnungsbau zu finanzieren half und den SparerInnen attraktive<br />
Zinsen brachte. An diesem Grundprinzip hat sich bis heute<br />
nichts geändert. Von adäquaten Wohnungen für junge Familien<br />
bis zu Seniorenwohnungen für die älteren Mitglieder: An vielen<br />
Stellen in Bremen ist ESPABAU als Wohnungsanbieter aktiv.<br />
Der Wandkünstler Claus Lumma arbeitet hauptberuflich als Betreuer<br />
von Obdachlosen in einer Bremer Notunterkunft. In seiner<br />
zweiten Existenz besprüht er legal Wände im Auftrag seiner<br />
KundInnen. 2016 brachte Lumma beide Welten zusammen: Im<br />
Rahmen des Projektes »Uni der Straße« der »Inneren Mission«,<br />
das von der »Aktion Mensch« finanziert wurde, realisierte Claus<br />
Lumma einen Workshop für Wohnungslose. Außerdem betreibt<br />
er das »C-Airbrush Studio«. Weitere Informationen gibt es unter<br />
www.espabau.de und www.c-airbrush.de<br />
Interview: Mathias Rätsch Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 24 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 25
q DIE SPARKASSE BREMEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
» Der Container ist weg – die neue SB-Filiale ist da ! «<br />
W<br />
ir haben es schon in<br />
der letzten Ausgabe<br />
angekündigt.<br />
Inzwischen<br />
hat die Sparkasse<br />
Bremen<br />
wieder eine<br />
feste Anlaufstelle<br />
neben der Filiale in<br />
der Fürther Straße. In unmittelbarer<br />
Nähe des »Eiscafé Cercenà« und direkt<br />
neben »Thiele Augenoptik« steht nun<br />
seit kurzer Zeit eine neue SB-Filiale in<br />
der Hemmstraße 124. Neben Geldund<br />
Einzahlungsautomat ist dort auch ein Terminal vorhanden,<br />
das Überweisungen oder Daueraufträge entgegennimmt. Der<br />
Standort ist rund um die Uhr geöffnet.<br />
Aber nicht nur Bankgeschäfte finden in der Sparkasse statt. Die<br />
Filiale in der Fürther Straße organisiert regelmäßig Veranstaltungen<br />
zu Themen, die Menschen vor Ort bewegen: Einbruchschutz,<br />
Lifestyle oder Reisen und vieles mehr. Im neuen Portal<br />
SPOT sind unter www.spot-bremen.de alle Veranstaltungen<br />
AKTIV VOR ORT<br />
aufgelistet, sortiert nach den Bremer Stadtteilen.<br />
Zudem gibt es Infos zur Infrastruktur: Ob Ärzte,<br />
Kinderbetreuung oder Shopping – alles wird<br />
regelmäßig aktualisiert. »Wir sind als Filiale ein<br />
Treffpunkt und möchten den engen Kontakt zu<br />
den Menschen hier in Findorff halten«, erklärt<br />
Filialleiterin Janine Bittkau das neue Stadtteilkonzept.<br />
»Dazu gehören auch Freizeitangebote,<br />
wie der freie Eintritt in Bremer Museen für Kinder.«<br />
Durch diese Förderung können alle<br />
unter 18 Jahren gratis sieben Einrichtungen<br />
besuchen. Nicht nur in den Sommerferien<br />
eine tolle Sache für Familien – und<br />
weitere Informationen gibt es auf www.<br />
blog.sparkasse-bremen.de. Dieses Engagement entspricht dem<br />
Gründungsgedanken der Sparkasse: vor Ort zu sein und mit<br />
den Erträgen mit den Menschen etwas zu bewegen. Ein Beispiel<br />
dafür ist die Stadtteilinitiative »gemeinsam gut!«, bei der sich<br />
im Frühjahr erneut Projekte aus Findorff beworben haben.<br />
»Ich freue mich, dass Menschen für andere aktiv sind«, sagt<br />
Bittkau, »hier mit Geld zu unterstützen, kommt vielen zugute«.<br />
Text: Nils Andresen, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
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Bei unseren Terrassendächern setzen wir auf die Systeme der<br />
JOKA-System GmbH, dem europäischen Marktführer in der<br />
Herstellung von Terrasendach- und Glasschiebedächern.<br />
Der Hersteller produziert jedes Dach individuell und maßgenau im<br />
eigenen Werk in Delmenhorst. Das bietet Ihnen große Flexibilität und<br />
Freiheiten bei der Gestaltung Ihrer Wunschüberdachung.<br />
Wir stellen Ihnen die aktuellen Produkte der JOKA-System GmbH vor.<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27
PROFILE<br />
q NACHGEHOLT UND VORGESTELLT: DIE NEUE VON SEITE 3<br />
» Ohne Worte.«<br />
B<br />
ettina, Du bist Cartoonistin und Illustratorin.<br />
Was zeichnet einen guten Cartoon aus ?<br />
Woher nimmst Du Deine Ideen ?<br />
BETTINA BEXTE<br />
Was fällt Dir spontan zu Findorff ein ?<br />
CARTOONISTIN<br />
u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 28<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 29
q BETTINA BEXTE IM INTERVIEW<br />
Kannst Du eigentlich von Deinen Zeichnungen leben ?<br />
q BETTINA BEXTE IM INTERVIEW<br />
Hast Du Angst vor dem weißen Blatt Papier oder<br />
kommt Dir immer gleich eine Idee ?<br />
Deine schlechteste Eigenschaft ?<br />
Deine beste Eigenschaft ?<br />
Deine Cartoons erscheinen auch im Stern, in der taz<br />
und im Weser-Kurier. Welche Zeitschriften liest Du<br />
selbst gern beim Friseur ?<br />
q ÜBER BETTINA BEXTE<br />
Die Zeichnerin Bettina Bexte ist in Hamburg aufgewachsen<br />
und hat in Bremen an der Hochschule für Künste Illustration<br />
und Trickfilm studiert. Seitdem lebt sie in Bremen. Wie man<br />
jetzt weiß: Ihre Studentinnenbude war in Findorff. Anregungen<br />
bekommt Bettina Bexte für gewöhnlich in den Cafés, in die<br />
es sie zum Arbeiten zieht. Gespräche am Nachbartisch oder<br />
Passanten wecken bei ihr allerlei Ideen. Dann zeichnet sie so<br />
lange, bis ein brauchbarer Cartoon entstanden ist. Ihre Arbeiten<br />
erschienen unter anderem im Stern, Juris (Juristische Monatszeitschrift),<br />
Spiegel-online, taz, Nebelspalter (Schweiz), Titanic,<br />
Eulenspiegel, Welt der Frau (Österreich) und in der Kinderzeitschrift<br />
Gecko. Sie hat im Carlsen Verlag Bücher veröffentlicht<br />
und ist an Cartoon-Samplern im Lappan-Verlag beteiligt. Im<br />
Jahr 2017 erschien ihr erstes selbstverlegtes Buch mit dem Titel<br />
»Fluch der Akribik«. Mehr unter www.bettinabexte.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Zeichnungen: Bettina Bexte ▲<br />
Wie heißt der<br />
Was wärst Du gern geworden, wenn<br />
Cartoonistin nicht geklappt hätte ?<br />
Du hast als Zeichnerin viele Preise gewonnen, darunter<br />
erneut in diesem Jahr den »Geflügelten Bleistift« beim<br />
19. »Deutschen Karikaturenpreis«. Was machst Du<br />
mit Deinen Trophäen ?<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 30<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 31
▼ VOM 07. BIS 08. SEPTEMBER 2019: DIE ZWEITE »VAPE CONVENTION« IN BREMEN<br />
▼ SHOPPINGMESSE BIETET VIELFÄLTIGES EINKAUFS- UND ERLEBNISANGEBOT<br />
HanseLife 2019: Ein Ausflug für die ganze Familie<br />
Bowling, Kino oder Fahrradtour: Die Unternehmungen<br />
mit der Familie können vielfältig sein.<br />
Was aber, wenn man mal einen Tag zu Hause<br />
verbringen möchte ? Ein Besuch der HanseLife<br />
in der Messe Bremen kann da helfen: Von<br />
Samstag bis Sonntag, 14. bis 22. September,<br />
können Groß und Klein digitale und analoge<br />
Spiele testen und für den nächsten Spieleabend<br />
erwerben – seien es Kugelbahnen oder Drohnen.<br />
Der Bereich »Games for Families« ist aber nur einer<br />
von vielen Themenbereichen, die es an den neun<br />
Veranstaltungstagen in den Messehallen sowie auf<br />
dem Freigelände zu entdecken gibt.<br />
Rund 800 regionale und überregionale Aussteller<br />
bieten Inspirationen, aktuelle Trends und Produktinnovationen<br />
für jedes Alter und aus allen Bereichen des täglichen Lebens: von<br />
Autos über Wohnen, Einrichten und Dekoration, Haushalt und<br />
Küche bis hin zu Mode, Schmuck und Wellnessprodukten. Die<br />
Angebotsvielfalt lockte im Vorjahr 75.555 Besucher auf die<br />
HanseLife – und auch in diesem Jahr werden wieder Zehntausende<br />
erwartet.<br />
MESSEZEIT<br />
Zusätzliche Akzente setzt das umfangreiche Rahmenprogramm<br />
mit Tanz, Musik und Sport. Hier<br />
darf nicht nur zugeschaut werden: So können<br />
zum Beispiel Kinder ihre musikalischen Fähigkeiten<br />
bei einem Mitmach-Konzert testen. Die<br />
Halle 7 ist traditionell für Sonderveranstaltungen<br />
reserviert: Am ersten Wochenende wendet<br />
sich die TrauZeit an angehende Brautpaare,<br />
während bei der GrillGut auf dem Freigelände<br />
um den Titel »Bremer Landesgrillmeister 2019«<br />
gekämpft wird. Am Dienstag und Mittwoch,<br />
17. und 18. September, dreht sich alles um ein<br />
aktives Leben im Alter. Am letzten Messewochenende<br />
kommen Bastler und Handwerksliebhaber<br />
bei der KreativZeit und dem DesignMarkt auf ihre Kosten.<br />
Die HanseLife ist vom 14. bis 22. September täglich von 10:00 bis<br />
18:00 Uhr geöffnet – am Freitag von 12:00 bis 20:00 Uhr. Der<br />
Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 8,50 Euro. Ab 15:30 Uhr kann<br />
täglich eine Feierabendkarte für 6 Euro erworben werden. Mehr<br />
Informationen gibt es unter www.hanselife.de<br />
Text: Janne Addiks, Foto: M3B GmbH/Jan Rathke ▲<br />
» Der Traum geht weiter ! «<br />
hanselife.de<br />
THEMENWELTEN<br />
M<br />
it gigantischen 7.200 BesucherInnen<br />
war die »Vape Convention« als erste<br />
Dampfermesse im hohen Norden im<br />
letzten Jahr ein voller Erfolg – und weit<br />
über 70 AusstellerInnen präsentierten<br />
sich in der Messehalle 4 auf der<br />
Bürgerweide. Sie präsentierten den<br />
FachbesucherInnen und EndverbraucherInnen<br />
neueste Trends und Produkte rund um das Thema<br />
E-Zigarette. Veranstalter Dirk Schäfer hat sich über den gigantischen<br />
Erfolg gefreut, aber war nicht wirklich überrascht: »Mein<br />
Sohn Kevin sagte irgendwann zu mir: ›Warum gibt es eigentlich<br />
noch keine Messe für die Dampferszene im norddeutschen<br />
Raum ?‹ Da war Bremen, auch dank des Supports der »MESSE<br />
BREMEN«, ein idealer Standort. Das Einzugsgebiet der »Vape<br />
Convention« hat einen Umkreis von ungefähr 200 Kilometern<br />
– und unser Konzept ist voll aufgegangen.«<br />
Vom Samstag, den 7. bis Sonntag, den 8. September 2019 ist es<br />
jetzt wieder soweit: »Der Traum geht weiter« – unter dem Motto<br />
bietet die zweite »Vape Convention« alles, was das Dampferherz<br />
begehrt. Circa 90 HerstellerInnen und HändlerInnen präsentieren<br />
sich mit ihren neuesten Produkten rund um E-Zigaretten,<br />
Liquids, Aromen und Zusatzstoffen, Hardware und Zubehör wie<br />
Verdampfer, Wickler, Tröpfler, Akkus, Ladegeräte und vielem<br />
mehr. Es gibt auch wieder eine kleine Tattoo-Area; hier können<br />
sich Tattoofans direkt vor Ort tätowieren lassen oder zuschauen,<br />
wie die KünstlerInnen der Szene die Dampfergemeinde bunt<br />
machen. Außerdem wird es ein DJ-Set geben, das für den Sound<br />
im Hintergrund sorgt – und viele weitere Überraschungen, die<br />
noch nicht verraten werden.<br />
▼ ÜBER DIE VAPE CONVENTION<br />
Der Besuch der »Vape Convention« ist ab 18 Jahren gestattet.<br />
Dieses Jahr sind fast alle bekannten, namhaften HerstellerInnen<br />
und HändlerInnen mit ihren Produkten vertreten – mit einem<br />
einmaligen Angebot rund um Liquids, Hardware und Zubehör.<br />
Entstanden ist die Idee zur »Vape Convention« dadurch, dass Veranstalter<br />
Dirk Schäfer und sein Sohn Kevin Schäfer als Betreiber<br />
ihres eigenen Labels »Liquid-Helden.de« nach der Teilnahme an<br />
einigen Messen feststellten, dass die Anfragen in den sozialen<br />
Netzwerken nach einem solchen Event auch im norddeutschen<br />
Raum unglaublich groß waren. Es werden erneut einige Tausend<br />
BesucherInnen erwartet. Für die Gäste der Messe stehen über<br />
2.500 kostenpflichtige Parkplätze direkt vor der Messehalle zur<br />
Verfügung. Weitere Infos gibt es auf www.vapeconvention.de.<br />
Bequem Tickets online buchen kann man entweder über<br />
www.liquid-helden.de oder über www.dampfalarm.de<br />
Text: Pressetext, Foto: Sahra Johnson ▲<br />
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14. + 15. Sept.<br />
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sommer<br />
Beginn ist 19:00 Uhr. Eintritt kostenlos. Der Roman<br />
ist erhältlich im lokalen Buchhandel und online über<br />
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+++ Die <strong>FINDORFF</strong>ER GESCHÄFTSLEUTE E. V.<br />
wünschen sich viel Besuch für ihr Sommerfest: Am Sonnabend,<br />
den 7. September 2019 wird ein Gelände auf der Bürgerweide von<br />
14:00 bis 22:00 Uhr zum bunt belebten Festplatz. Direkt vor dem<br />
SCHLACHTHOF werden sich zahlreiche Findorffer Unternehmen<br />
und Institutionen präsentieren. Sie bringen eine Auswahl ihrer<br />
besonderen Sortimente mit, informieren über ihre Leistungen<br />
und haben zur Feier des Tages spezielle Aktionen und Attraktionen<br />
im Angebot. Für Essen, Trinken und ein abwechslungsreiches<br />
Bühnenprogramm wird gesorgt sein. Bei einer großen Tombola<br />
werden attraktive Sachpreise und Gutscheine verlost. Die Bremer<br />
Feuerwehr rückt mit ihrem großen Leiterwagen an und ermöglicht<br />
spektakuläre Aussichten. Selbstverständlich gibt es auch wieder<br />
einen privaten Flohmarkt. Ausführliche Infos auf www.findorff.de<br />
+++ »Körpersprache. Braucht kein<br />
Mensch ? Und ob !« heißt das neue<br />
Programm mit STEFAN VERRA<br />
am Mittwoch, 18. September 2019<br />
um 19:30 im »Fritz Theater Bremen«.<br />
Um Karten zu gewinnen, abonnieren<br />
Sie online einfach den Newsletter von<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>. Die<br />
Anmeldung erfolgt mit der E-Mail-Adresse<br />
und wenigen Klicks. »Absenden« nicht vergessen! Der Newsletter<br />
kann jederzeit abbestellt werden. Die GewinnerInnen werden per<br />
E-Mail benachrichtigt. Teilnahme unter www.findorff.info<br />
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der »Lilie«. Ich freue mich,<br />
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jetzt ›Armedangels‹ zu<br />
erweitern.« Der genaue<br />
Eröffnungstag steht noch nicht<br />
fest, wird aber frühzeitig bekannt<br />
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+++ Das JAN-REINERS-CENTER in der Hemmstraße<br />
veranstaltet am Freitag, den 30. August, von 14:00 Uhr bis<br />
18:00 Uhr ein großes Sommerfest mit buntem Programm für<br />
Alt und Jung. Höhepunkt ist für viele BesucherInnen sicher<br />
das Bingo-Spiel mit dem aus dem NDR-Fernsehen bekannten<br />
BINGOBÄR MICHAEL THÜRNAU, der um 14:00 Uhr,<br />
15:00 Uhr, 16:00 Uhr und 17:00 Uhr zum kostenlosen Mitspielen<br />
einlädt. Dazwischen sorgen Thomas Kiekebusch und<br />
sein Partner mit Live-Musik, Drachendame Lizzy mit ihrem<br />
Baby und Friedrich der Zauberer mit seinem aktionsgeladenen<br />
Zauberprogramm für Spaß und Unterhaltung. Moderator ist<br />
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />
Luftballonkünstler TOM BOLA. Auch für das leibliche Wohl<br />
ist gesorgt. REWE bietet Grillwurst und -fleisch sowie Getränke<br />
an. Die BÄCKEREI ROLF lockt mit frisch gebackenen<br />
Berlinern. Am Stand von FRISEUR RYF gibt es eine Typ- und<br />
Produktberatung. Die Einnahmen werden für<br />
die Restaurierung der Jan-Reiners-<br />
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+++ Der Liedermacher und Logopäde ANDREAS POHL hat<br />
einen Roman geschrieben. Der Roadmovie »Zweimal Sommer«<br />
erzählt eine Liebesgeschichte aus den Achtzigerjahren. Der Autor<br />
stellt das Buch mit einer Lesung am Samstag, dem 19. Oktober<br />
ab 19:00 Uhr in »Katjas Villa Kunterbunt« in der Münchner<br />
Straße 80 vor. Mehr auf www.facebook.com/zweimal.sommer<br />
Textredaktion: Mathias Rätsch, Fotos: Pressefotos ▲<br />
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kurze Werbeunterbrechung:<br />
»Fluch der Akribik« heißt das<br />
Buch unserer Cartoonistin<br />
von Seite 3, der wunderbaren<br />
BETTINA BEXTE – und<br />
wer Gefallen an den wortlosen,<br />
aber bildreichen Antworten<br />
im Interview mit der<br />
Zeichnerin in dieser Ausgabe<br />
von <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong><br />
<strong>NEBENAN</strong> gefunden hat, bekommt<br />
mit weiteren äußerst<br />
witzigen Zeichnungen noch<br />
mehr Schmunzelstoff. Als besonderes Schmankerl beinhaltet das<br />
Buch einen von Hand eingeklebten Pop-Up-Cartoon sowie ein<br />
eingelegtes Daumenkino zum Selberbasteln. Man kann das Werk<br />
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*Gültig bis 30.<strong>11</strong>.19, gilt für Dienstleistungen.<br />
+++ Im September 2019 ist es soweit: GEORGS FAIRKAUF<br />
zieht um, bleibt Findorff aber auch zukünftig erhalten. Inhaber<br />
Georg Gersberg plant bereits den Umzug, möchte am neuen<br />
Standort sein Angebot erweitern und ist begeistert über mehr<br />
Ausstellungsfläche, die dann für neue Fairtrade-Produkte zur Verfügung<br />
stehen wird. »Wir werden die größeren Räumlichkeiten<br />
in der Hemmstraße 161 beziehen, dem ehemaligen Findorffer u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
TIPP l SA 02.<strong>11</strong> l SCHLACHTHOF<br />
»Das ich das noch erleben darf !«, sagte Tante Gertrude immer, wenn große Ereignisse<br />
ihre Schatten vorauswarfen. Sie stand in den Siebzigern allerdings auf die niederländische<br />
»George Baker Selection« und weniger auf die britische Band FISCHER-Z, die 1977 von<br />
dem Sänger und Gitarristen JOHN WATTS gegründet wurde. Seitdem hat man viele Alben<br />
veröffentlicht – wobei die ersten beiden Highlights »Word Salad« und »Going Deaf for<br />
a Living« aus der Hochphase der damals angesagten »New Wave«-Zeit unvergessen geblieben<br />
sind; ebenso wie die Hits »The Worker«, »Room Service» und »So Long«. Damals<br />
wurden »Fischer-Z« sogar mit »The Police« verglichen. Die Polizisten wurden zu Superstars<br />
befördert und haben ihre Einheit längst aufgelöst, Fischer-Z hingegen wurden nie richtig<br />
berühmt, aber es gibt sie mit Unterbrechungen und einigen Personalwechseln bis heute.<br />
40 Jahre später kommen John Watts & Co nach Findorff in den Schlachthof – und Tante<br />
Gertrude hatte zwar keinen Geschmack, konnte aber große Ereignisse auf den Punkt bringen.<br />
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr u www.schlachthof-bremen.de<br />
DO 17.09 l MEISENFREI<br />
Die unverwüstlichen SAVOY BROWN<br />
stehen seit Jahrzehnten für hervorragenden<br />
Blues-Rock. Gründer Kim Simmonds ist<br />
auch am Ende des 7. Lebensjahrzehnts ein<br />
technisch unglaublich versierter Gitarrist,<br />
der sein Instrument singen, sprechen und<br />
aufheulen lässt. Und er hat auch immer<br />
noch viel zu erzählen. Ziemlich überraschend<br />
erreichte das neue, phantastische<br />
Studio-Album »Going to the Delta« in den<br />
USA die Spitze der Billboard-Blues-Charts<br />
und bescherte Savoy Brown einen dritten<br />
Sommer. Live werden aber auch die alten<br />
Glanznummern wie »Tell Mama«, »Hellbound<br />
Train«, »Street Corner Talking« und<br />
»Louisiana Blues« zu erleben sein.<br />
FR 23.08 l ALTES PUMPWERK<br />
Sänger und Gitarrist Jörn Schlüter hat es sich<br />
im Interview mit diesem Magazin gewünscht<br />
und schon passiert‘s: SOMEDAY JACOB<br />
sind momentan Bremens feinste Folkrockband<br />
und spielen heute live in Findorff.<br />
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />
SA / SO 07. / 08.09 l HALLE 4<br />
Nach dem großen Erfolg der ersten Bremer<br />
VAPE CONVENTION findet zum zweiten<br />
Mal eine Dampfermesse für Fachbranche<br />
und VerbraucherInnen statt. Hersteller und<br />
Händler sind mit neuen Produkten rund um<br />
Liquids, Hardware und Zubehör vertreten.<br />
Infos u www.vapeconvention.de<br />
SO 20.09 l ALTES PUMPWERK<br />
LOS TEMPERAMENTOS verbinden alte<br />
Traditionen mit einem Hörerlebnis des 21.<br />
Jahrhunderts. Zum zehnjährigen Jubiläum<br />
garantiert das Programm »Stereo Ciacona«<br />
wieder Barock im »Hier und Jetzt« – von<br />
Händel bis zu farbenfrohen Klängen aus<br />
Mexiko, Peru, Venezuela und der Karibik.<br />
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />
SA 26 .09 l SCHLACHTHOF<br />
Was haben »a-ha« und MADRUGAGA<br />
gemeinsam? Beide Bands kommen aus<br />
Norwegen und haben tolle Sänger. Der<br />
Klang dieser Indie-Band allerdings ist<br />
melancholisch und kraftvoll zugleich.<br />
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr<br />
u www.schlachthof-bremen.de<br />
SA 03.10 l ALTES PUMPWERK<br />
Die Maus kommt – und der verschwiegene<br />
TV-Star mit den Lach-und Sachgeschichten<br />
lädt unter dem Motto »Türen auf !« zum<br />
TÜRÖFFNER-TAG ein. Teilnahme nur<br />
mit vorheriger Anmeldung per E-Mail.<br />
MI 23.09 l MEISENFREI<br />
Diesen niederländischen Gitarristen kann<br />
man getrost als einen der angesehensten<br />
seiner Art in Kontinentaleuropa bezeichnen:<br />
Dank seines musikalischen Elternhauses<br />
ist JULIAN SAS schon früh mit<br />
Jimi Hendrix, Alvin Lee, Peter Green und<br />
natürlich dem Gitarrengott Rory Gallagher<br />
in Kontakt gekommen. »Der Held für mich<br />
schlechthin ist Rory Gallagher«, sagt Sas<br />
und kommt mit Blues, viel Groove, hartem<br />
Hammondorgel-Sounds sowie treibendem<br />
Bass und dem neuen, komplett analog<br />
eingespielten Album »Stand Your Ground«<br />
für ein Konzert nach Bremen.<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de<br />
OKT/NOV l ALTES PUMPWERK<br />
Mit viel Spielfreude bringen die Studierenden<br />
der Hochschule für Künste Bremen Mozart‘s<br />
ZAUBERFLÖTE am Freitag, den 25.10.,<br />
Sonntag, den 27.10., Freitag, den 01.<strong>11</strong>. und<br />
Sonntag, den 03.<strong>11</strong>.2019 zur Aufführung,<br />
um zu beweisen, was Bremens »klassischer«<br />
Nachwuchs zu bieten hat.<br />
Mehr unter u www.altespumpwerk.de<br />
SA 26.10 l METROPOL<br />
Anfang der Siebzigerjahre noch als schnulzige<br />
»Poor Man‘s Moody Blues« verspottet, straften<br />
BARCLAY JAMES HARVEST die Kritiker<br />
mit einem gleichnamigen Song auf dem Album<br />
»Gone to Earth« – das sich volle vier Jahre in den<br />
Charts hielt und den Superhit »Hymn« abwarf.<br />
Hymnisch wird es sicherlich auch heute.<br />
20:00 Uhr uwww.metropol-theater-bremen.de<br />
IMPRESSUM<br />
AUTOR/INN/EN<br />
Janne Addiks, Nils Andresen, Simeon Buß, Mathias Rätsch<br />
© Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch auszugsweise,<br />
sind nur mit vorheriger Genehmigung gestattet. Sämtliche<br />
Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff Verlag.<br />
Zuwiderhandlungen in Form von Urheberrechtsverletzungen<br />
werden strafrechtlich verfolgt.<br />
FOTOGRAFIE<br />
Karim Housseini, www.bildplantage13.de<br />
Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de<br />
ILLUSTRATION<br />
Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de<br />
ART DIRECTION<br />
Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />
LEKTORAT<br />
Leona Ilgner<br />
BILDNACHWEIS<br />
Titel/Seite 6: Karim, Bildplantage XIII, Seite 3: »Morning<br />
of overworked sleepy couple« © NinaMalyna, Adobe Stock,<br />
www. stock.adobe.com, Seite 10 © »Matthias Henze« © Jimdo<br />
Pressefoto, www.jimdo.com, 22/25/26/35/38 © Kerstin Rolfes,<br />
Seite 5/28/29/30/31 © Bettina Bexte, Seite 32: »Gentleman<br />
Blowing Ecig Vapor Electronic Cigarette« © sarahjohnson1,<br />
Pixabay, www.pixabay.com, Seite 33 »Hanselife« © Pressefoto,<br />
Seite 36/37 Fischer-Z © Sam Shaw, Savoy Brown © Fabienne<br />
Wertsch, Someday Jacob © Caspar Sessler, www.casparsessler.<br />
com, Julian Sas © Johan Breij, Madrugaga © Knut Aaserud<br />
Zauberflöte © HfK Bremen, Barcley James Harvest © Sabine<br />
Holroyd, Los Temperamentos, Maus, onstige © Pressefotos<br />
DRUCK<br />
BerlinDruck GmbH + Co KG,<br />
www.berlindruck.de, FSC ® -mixed<br />
produziert. Es wurden Materialien<br />
aus FSC-zertifizierten Wäldern<br />
und/oder Recyclingmaterial sowie<br />
Material aus kontrollierten<br />
Quellen verwendet.<br />
DRUCKAUFLAGE<br />
10.000 Exemplare<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
Alle Erscheinungstermine 2019 auf www.findorff.info<br />
DISTRIBUTION<br />
Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in<br />
28215 Findorff sowie über Arztpraxen und 70 »Hotspots«<br />
im Stadtteil. Infos unter www.findorff.info/das-magazin/<br />
hotspots. Sie haben kein Exemplar erhalten ? Mailen Sie<br />
uns Namen und Anschrift an kontakt@findorff.info<br />
ANZEIGENBUCHUNG<br />
Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter<br />
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />
Online buchen ? www.findorff.info/anzeige-buchen.<br />
Anzeigenschluss für die kommende Ausgabe <strong>Nr</strong>. 12, die<br />
ab dem 16. November 2019 erscheint, ist der 04. November<br />
2019. Änderungen vorbehalten. Unser Dank gilt allen<br />
AnzeigenkundInnen aus und um Findorff, ohne die diese<br />
Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.<br />
HERAUSGEBER<br />
Mathias Rätsch<br />
VERLAG<br />
Findorff Verlag<br />
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />
Telefon 0421 / 579 55 52<br />
Telefax 0421 / 579 55 53<br />
E-Mail kontakt@findorff.info<br />
KOOPERATION<br />
Der Findorff Verlag kooperiert mit der Stadtteilinitiative<br />
»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich<br />
das Stadtteilportal www.findorffaktuell.de<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Der Findorff Verlag ist Mitglied der »Findorffer Geschäftsleute<br />
e.V.«. und der Handelskammer Bremen. Infos unter<br />
www.findorff.de und www.handelskammer-bremen.de<br />
FACEBOOK<br />
Gefällt ! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />
https://www.facebook.com/FindorffVerlag<br />
LESERBRIEFE<br />
Wir freuen uns über Anregungen, konstruktive Kritik,<br />
Ideen oder ganz einfach Ihre Meinung zu dieser Ausgabe<br />
als digitalen Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe<br />
®<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 36<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de<br />
Mehr unter u www.altespumpwerk.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 37
q DIE <strong>FINDORFF</strong> KOLUMNE<br />
» Wir sind gefangen in einer Kolumne ! «<br />
Hemmstr. 157b +<br />
212-214 + 344-346<br />
28215 Bremen/Findorff<br />
B<br />
EEEEERND ! DIE WAND, BEEEERND !«<br />
»Jetzt schrei doch nicht immer so, Jürgen.«<br />
»ABER BEEEEERND ! DIE WAND ! DIE<br />
VIERTE WAND !«<br />
»Ich hab‘ gesagt, Du sollst nicht so schreien !<br />
Seit Monaten kommst Du schreiend hier<br />
reingelaufen. Was ist denn falsch bei Dir ? Wer<br />
hat Dir Manieren beigebracht ? Hat Deine<br />
Mutter Dir nicht gesagt, dass Du nicht immer schreien<br />
sollst ? Was ist das denn für eine Attitüde ?«<br />
Jürgen zeigt auf die Überschrift und dann<br />
auf das Foto rechts direkt neben dem Text.<br />
Bernd ignoriert ihn, er sitzt mit Kopfschmerzen<br />
im mittlerweile nicht mehr<br />
ganz so neuen CDU-Parteibüro. An den<br />
Wänden hängen noch die Plakate der<br />
vergangenen Kommunalwahl. »Jürgen,<br />
Jürgen, Jürg...«, steht auf einem, das halb<br />
von der Wand gerissen wurde, »…en kann<br />
mehr« auf einem anderen, ebenfalls nicht mehr<br />
vollständigen. Seit der gewonnenen Bürgerschaftswahl,<br />
die dann irgendwie doch in einer<br />
schmetternden Niederlage für die<br />
»Christ«-Demokraten endete, sitzt Bernd<br />
eigentlich durchgängig mit Kopfschmerzen<br />
im Parteibüro. Auch wenn es Jürgen gewesen war, der sich<br />
zur Wahl gestellt hatte; Bernd war derjenige, der seit der Wahl<br />
nicht mehr aus der schlechten Laune herauskam. Bis zur Wahl<br />
hatte er geplant, organisiert und geregelt; hatte seinem ganzen<br />
Kommunikations- und Kreativtalent freien Lauf lassen können,<br />
hatte einen Sinn gehabt. Jetzt hingegen fühlte er sich sinnlos<br />
und leer; grau, würde man wohl sagen, wenn Menschen Farben<br />
wären, oder aber cDU, wenn Menschen Parteien wären.<br />
»Weißt Du, Jürgen; manchmal frage ich mich, was für ein<br />
kranker Gott eigentlich unsere Leben kontrolliert. Ich mein‘,<br />
innerhalb von wenigen Monaten sind wir erst ziemlich schlechte<br />
und erfolglose Immobilienmakler, lassen eines unserer<br />
besten Objekte einfach besetzen ohne uns groß dagegen zu<br />
wehren, und das auch noch von vollkommen unrealistisch<br />
anmutenden Hippies, die uns inzwischen großzügig bezahlen<br />
– und dann sind wir mir nichts, dir nichts in der Politik, so<br />
als wäre das überhaupt nichts. Wer zum Teufel kommt auf so<br />
einen Mist ? Woher hat dieser kranke Gott seine Ideen ? Woher<br />
die Inspiration ? Setzt er sich an den Weidedammfleet, schaut<br />
aufs Wasser und schreibt dann unsere Geschichte oder was ?<br />
Manchmal fühle ich mich, als wären wir die Protagonisten einer<br />
Kolumne im Magazin <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>.«<br />
Den Kopf in den Händen vergraben monologisiert Bernd vor<br />
sich hin und beachtet Jürgen gar nicht, der kreidebleich und wild<br />
gestikulierend versucht ihn zu unterbrechen, aber keinen Ton<br />
mehr herausbekommt.<br />
»Wenn wir wenigstens regieren würden. Weißt Du ? Wenn der<br />
Autor oder Gott oder wer auch immer uns wenigstens das<br />
gestattet hätte. Aber nein, natürlich regieren die Parteien, die<br />
inhaltlich am meisten Konsens und insgesamt die meisten<br />
Stimmen bekommen haben. Natürlich schließen die sich zusammen,<br />
damit wir nicht auch noch in Bremen Politik für Unternehmen<br />
und gegen die Bürger machen können,<br />
wie wir es überall sonst im Land schon tun.»<br />
Jürgen hört überhaupt nicht, was Bernd sagt,<br />
sondern zeigt immer wieder auf das Foto<br />
des Autors das gerade Links neben dieser<br />
Kolumne abgebildet ist. »Da…«, sagt er.<br />
»Daaa !« und zeigt und wedelt und zeigt.<br />
Bernd ignoriert ihn immer noch.<br />
»Weißt Du, ich weiß nicht einmal,<br />
warum ich gerade so sehr über unsere<br />
eigene Partei herziehe. Das ist fast als<br />
könnte ich mich nicht wehren, als würden<br />
mir die Worte von irgendwem in den Mund<br />
gelegt.« Bernd schaut traurig aus der<br />
Wäsche, obwohl er das gerade eigentlich<br />
gar nicht will. Eigentlich will er<br />
wütend drein schauen, aber ich lasse<br />
ihn nicht. Insgesamt lasse ich den beiden Protagonisten gerade<br />
überhaupt keinen Spielraum mehr, lasse sie – Simsalabim – wie<br />
immer nach meiner Pfeife tanzen, nur, dass ich sie es jetzt das<br />
erste Mal spüren lasse, dass sie keinen eigenen Willen haben.<br />
SIM SCHAUT HIN<br />
»Wer… wer spricht das ? Wer erzählt das ?«, lasse ich Bernd<br />
unvermittelt fragen und hebe zum ersten Mal seinen Kopf.<br />
Jürgen muss zitternd noch einmal auf das Foto zeigen, das jetzt<br />
etwas weiter über ihnen schwebt. Bernd stößt einen Schrei des<br />
Entsetzens aus.<br />
»Die vierte Wand, Jürgen !«<br />
»Ja, Bernd !«<br />
Ich lasse Bernd aufstehen und etwas näher an die vierte Wand<br />
herantreten, die Autor, Protagonist und LeserIn trennt.<br />
»HIIIIIILFE !«, ruft Bernd ! »HOLEN SIE UNS HIER RAUS !<br />
WIR SIND GEFANGEN IN EINER KOLUMNE ! BITTE !<br />
BITTE ! RETTEN SIE UNS !«<br />
Mit geballten Fäusten klopft er gegen die unsichtbare Barriere,<br />
die nur durch Inspiration aufrecht erhalten wird. Es ergibt<br />
kein Geräusch, nicht einmal ein dumpfes Pochen ist zu hören.<br />
Verzweiflung macht sich in Bernd breit. Dann schnipse ich mit<br />
den Fingern, tippe einige wenige Worte und lasse die beiden<br />
vergessen, was sie gerade erlebt haben.<br />
Text: Simeon Buß, www.simpanse.de, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
REWE Markt GmbH, Domstr. 20 in 50668 Köln, Namen und Anschrift der Partnermärkte finden Sie unter www.rewe.de oder der Telefonnummer 0221 - 177 397 77. Unser Unternehmen ist Bio-zertifiziert durch DE-ÖKO-006.<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 38<br />
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allen Teilnehmern und Zuschauern einen sensationellen Tag.<br />
www.swb-marathon.de