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Im Sommer 2019 | Ausgabe 11 | Kostenlos, aber nicht umsonst
GLEICH NEBENAN Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil
®
KARIM SANDER
SO WAS VON DA !
» Die Menschen hier sind sehr nett und freundlich. «
MATTHIAS HENZE In Minuten zur eigenen Website DIE 3K Frauen an den Herd
MIKE GORDEN Thriller-Autor aus Findorff CLAUS LUMMA Die Kunst der Fassade
BETTINA BEXTE Ohne Worte HANSELIFE 2019 Ein Ausflug für die ganze Familie
AUS FINDORFF. FÜR FINDORFF.
BEXTES BLICK
q VOM LEBEN GEZEICHNET
Text & Gestaltung: www.raetsch.de, Foto: »This dog just fetched the newspaper« © Shevs, www.shutterstock.com
AUF DEN HUND GEKOMMEN ? Wow, was tut man nicht alles, um Aufmerksamkeit zu bekommen – zum Beispiel
die potentieller Inserenten, deren Anzeigen wir gern hätten, damit Sie »FINDORFF GLEICH NEBENAN« weiterhin regelmäßig
und kostenlos lesen können. Wir freuen uns über jede Anzeige der Findorffer Geschäftswelt und umzu, die unser Magazin als
attraktiven Werbeträger nutzen möchte. Warum ? Wir machen »FINDORFF GLEICH NEBENAN« für die Menschen in dem
Stadtteil, in dem auch wir leben und arbeiten. »FINDORFF GLEICH NEBENAN« hat eine tatsächliche Druckauflage von
10.000 Exemplaren. Das Magazin wird an alle Haushalte in die Briefkästen in Findorff verteilt (Ausnahme: Werbeverweigerer).
Zudem wird es an 70 »Hotspots« und in 50 Arztpraxen im Stadtteil ausgelegt. Wer uns lieber auf digitalen
Wegen oder weit entfernt lesen möchte, nutzt die Online-Ausgabe wie bereits 7.050 User im Durchschnitt
pro Ausgabe oder bestellt das gedruckte Exemplar im Abonnement. Weitere Infos auf www.findorff.info
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 03
q AUS FINDORFF. FÜR FINDORFF.
» Na, schon wach ? «
D
as ist ab und zu die spaßige
Frage von KundInnen, wenn
sie gegen 11:00 Uhr bei
dem kreativen Mediengestalter
ihres Vertrauens anrufen.
Der antwortet dann
gelassen wie einst Oma, die
früher als Fulltime-Job den
Haushalt geschmissen hat: »Seit
6:00 Uhr morgens bin ich schon auf den Beinen !«.
Anscheinend gelten Kreative immer noch als spät aufstehende
Paradiesvögel, die, wenn sie nicht in der Werbe- und Kunstszene
ständig bis in die Nacht feiern, viel Schlaf brauchen, damit sie
im Laufe des Tages eine geniale Idee entwickeln können, die
sie als Kunstwerk, Song, Roman, Zeitungsartikel, Theaterstück
oder per Knopfdruck vom Himmel gefallenes Stadtteilmagazin
teuer an wen auch immer verkaufen, um sich eine goldene
Nase zu verdienen – damit der oder die Kreative während der
restlichen Zeit die ungezählten goldenen Taler im Geldspeicher
neben dem eigenen Penthouse putzmunter polieren kann, bevor
es zur nächsten Party geht. Und wissen Sie was ? Genau so ist es !
Natürlich nicht. Zahlreiche Menschen in der Kreativbranche
könnten ihren Job ohne Unterstützung nicht ausüben. Der
Durchschnittsverdienst der bei der »Künstlersozialkasse« versicherten
KünstlerInnen und PublizistInnen von A wie AkrobatIn
bis Z wie ZeichnerIn betrug 2016 nach Angaben der Rentenversicherung
wenig glamouröse 14.500 Euro – brutto und pro
Jahr wohlgemerkt. Nur fünf Prozent der bildenden
KünstlerInnen in Deutschland können von ihrer
Kunst leben. Augen zu vor der Berufswahl: Darüber
sollte man einige Nächte schlafen, bevor man
sich für einen kreativen Beruf entscheidet – der
ansonsten natürlich großartig sein kann.
»Warum sind Sie kreativ ?«, fragte der Filmemacher
Hermann Vaske Promis. Der Musiker Nick Cave antwortete:
»Because I have to be.« und Modeschöpfer Jean
Paul Gaultier stellte fest: »It makes me alive.« So ungefähr ist es.
Britische Forscher fanden heraus: Kreative stehen für Bewegung
und Fortschritt. Sie investieren emotional in ihren Schaffensprozess.
Kreativität ist für sie zugleich eine Form der beruflichen
Selbstverwirklichung. Sie arbeiten zielstrebig auf ein bestimmtes
Ergebnis hin, um etwas zu erschaffen, das zuvor nicht existiert hat.
Auch Ausgabe Nr. 11 ist so entstanden. Wir stellen Ihnen diesmal
Menschen vor, die in unserem Stadtteil Findorff und dem Rest
der Welt kreativ sind: als Nachwuchs-Fotograf, erfolgreicher
Unternehmer, kulinarisches Koch-Trio, Schriftsteller im Dorff,
ausgezeichnete Cartoonistin oder großartiger Wandkünstler.
» Inspiration kennt keine Grenzen ! « verkündete Karl Lagerfeld
bereits in den frühen Siebzigerjahren. Also: Lassen Sie sich von
den Themen und Inhalten auf den folgenden Seiten inspirieren –
und werden Sie selbst kreativ; falls Sie es nicht schon sind.
Wir freuen uns auf viele Meinungen zu dieser Ausgabe – und
über Leserbriefe auf www.findorff.info/leserbriefe
GLEICH NEBENAN
06 l KARIM SANDER
Unterwegs zwischen Studio, Feuerwehr und Theater
10 l MATTHIAS HENZE
Der »Jimdo«-Gründer über schnelle, günstige und
intelligente Weblösungen für Unternehmen
14 l DIE FRAUEN VON 3K
Konkurrenzlos gut gekocht: Funda Klein-Ellinghaus,
Luka Lübke und Barbara Stadler richten an
18 l MIKE GORDEN
Der Thriller-Autor aus Findorff träumt lebhaft und fragt:
»Wer braucht schon Rosinen, wenn er Kuchen hat ?«
22 l CLAUS LUMMA & GÜNTHER WARNERS
Im Auftrag von ESPABAU: Wie der Wandkünstler
Claus Lumma Häuserfassaden schöner macht
26 l SPARKASSE BREMEN
Neues aus der Findorffer Filiale
28 l BETTINA BEXTE
Ohne Worte: Die neue Cartoonistin von
Seite 3 gibt Auskunft über ihr Leben
32 l VAPE CONVENTION
Bremen dampft: Das Märchen geht weiter
33 l HANSELIFE
Inspirationen, aktuelle Trends und Innovationen
34 l DORFFKLATSCH
36 l FINDORFF GEHT AUS
38 l SIM SCHAUT HIN
Die Findorff Kolumne
Frage an Bettina Bexte: Kannst Du von Deinen
Zeichnungen eigentlich leben ? Antwort:
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 05
PROFILE
q KARIM SANDER LERNT FOTOGRAF IN DER »BILDPLANTAGE XIII«
» Für mich sind alle Menschen gleich.«
NACHWUCHS-
FOTOGRAF
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 06
KARIM SANDER
K
arim, Du bist derzeit in der Ausbildung für
Deinen Traumberuf. Warum möchtest Du
unbedingt Fotograf werden ?
Ich möchte Fotograf werden, weil es mein
Ziel ist, später in die armen Länder dieser
Welt zu reisen, um zu zeigen, wie die Menschen
dort in Armut leben. Ich möchte die
Kinder dort fotografieren, um zu vermitteln,
wie hart sie dort arbeiten. Wenn man eines
dieser Kinder mit nur zehn Euro im Monat unterstützt, könnte
es auf eine Schule gehen und vielleicht aus seiner Situation
herauskommen. Das unglaublich harte Leben dieser Kinder
möchte ich im Bild festhalten und in meinen Reportagen zeigen.
Deine Ausbildung machst Du bei uns im Stadtteil im Findorffer
Studio »Bildplantage XIII«. Wie wirst Du von dem Team
unterstützt, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen ?
Alle KollegInnen im Studio unterstützen mich auf ihre jeweilige
Art. Sonja unterstützt mich durch die kreativen Aufgaben, die
sie mir gibt. Maika unterstützt mich beim Fotografieren und
bei der Dekoration. Sie erklärt mir auch das Licht und wie man
es einsetzt. Mein Chef Martin Bockhacker und meine Chefin
Annelie Sander geben mir Zeit und Freiraum. Auch die Kameratechnik
im Studio kann ich ausleihen und nutzen. Alle sind
für mich da, wenn ich nach der Berufsschule im Studio bin, und
fragen mich, ob es irgendwelche Probleme gibt oder ob sie mir
helfen können. Das ist wirklich toll.
Du besuchst gleichzeitig die Berufsschule. Deine Bilder zum
Thema «Schwingungen« haben die beste Note in Deiner Klasse
bekommen. Die Fotoserie zeigt Klangschalen, die Du durch
Licht überraschend in Szene gesetzt hast. Die einfachen Klangschalen
sehen in Deiner visuellen Interpretation teilweise aus
wie Mondlandschaften, die man bei klarer Sicht am Himmel
sehen kann. Wie bist Du auf das Thema »Schwingungen«
gekommen – und was ist der inhaltliche Hintergrund für diese
besondere Art der Inszenierung ?
»Schwingungen« war erstmal ein ganz schweres Thema für
mich, weil ich zunächst gar nicht wusste, was das Wort alles
bedeutet. Ich habe dann im Internet recherchiert und herausgefunden,
dass das Wort mehrere Bedeutungen haben kann. Das
Leben ist durch Schwingungen bestimmt. Schwingungen beeinflussen
zum Beispiel aber auch das Wasser. Als erste Idee habe
ich stundenlang Steinchen in einen Gartenteich geworfen und
versucht die Wasserkreise zu fotografieren. Ein Stein ist daneben
geflogen und hat einen leeren Blumentopf getroffen. Das gab
einen seltsamen Klang. Dieser Treffer hat mich auf die Idee der
Klangschalen gebracht, die auch optisch viel besser aussehen,
als ein Blumentopf. Ich habe mir dann gesagt: »Okay, bringe
ich die Schwingungen der Klangschalen und die Schwingungen
des Leben von der Geburt bis zum Tod zusammen.«
Als Sinnbild für die die Geburt habe ich die Schale in Rot ausgeleuchtet
und für die Jugend und das Erwachsenwerden habe
ich Gelb gewählt. Für das Alter und den Tod habe ich ein kühles
Blau genommen.
Neben Deiner Ausbildung bist Du auch in anderen künstlerischen
Bereichen unterwegs. Du hast unter der Leitung von
Saher Khanaqa-Kükelhahn in »Und täglich grüßt der Flüchtling«
im Bremer Theater am Goetheplatz mitgespielt. Deine
Theatergruppe heißt »the next generation« und ist ein internationales
Bremer Laien-Ensemble, das seit mehreren Jahren
Mitwirkende aus vielen Ländern im Alter zwischen 15 und 25
auf die Bühne bringt. Die Beschreibung des Stückes beginnt
mit der Zeile »Als Mandy aufwacht, stehen plötzlich ein
frommer Afghane, ein selbstverliebter Somalier und ein alter,
weiser Inder in ihrem Schlafzimmer. Nur Mandy kann sie
sehen und muss mit ihnen leben, bis Zeus sich wieder etwas
Neues einfallen lässt.« Du musstest Dein Heimatland Afghanistan
verlassen. Warum hast Du Dich entschieden, in diesem
Stück mitzuspielen ?
In diesem Stück geht es um Vorurteile. Manche sagen: »Du bist
schwarz.« Andere sagen: »Du bist blond und so weiter.« Das ist
doch alles bla bla. Für mich sind alle Menschen gleich. Das ist
die Botschaft in diesem Theaterstück. Um das zu zeigen, habe
ich mitgespielt.
Welche Rolle hast Du gespielt – und ist neben der Fotografie
auch der Beruf des Schauspielers für Dich denkbar ?
Meine Rolle war die eines Engels, der die Hauptfigur Mandy
unterstützt, damit Zeus sie nicht hart bestraft oder sogar tötet.
Schauspieler möchte ich später nicht werden, aber als Hobby im
Theater auf einer Bühne zu spielen macht mir richtig Spaß. u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 07
q KARIM SANDER IM INTERVIEW
» Man sollte sich gegenseitig helfen. «
Wie gefällt Dir Bremen ? An welchem Ort bist Du in unserer
Stadt am liebsten ?
Ich finde Bremen sehr schön. Es ist nicht so groß und hektisch
wie Hamburg oder Berlin. Die Menschen hier sind sehr nett
und freundlich. Es gibt in Bremen spannende Orte wie den
Dom, die Domsheide oder das Universum. Die Neustadt finde
ich als Stadtteil sehr schön und sauber.
Okay, in einem Stadtteilmagazin für Findorff die falsche Antwort,
aber lassen wir gelten. Was antwortest Du jemandem,
der sagt: Die Flüchtlinge sollen sich in Deutschland integrieren ?
Im Theater, aber auch besonders im Alltag ist die Sprache
eines Landes unverzichtbar, um kommunizieren zu können.
Wie hast Du deutsch gelernt – und wie lange hast Du gebraucht ?
Ich habe deutsch am Gymnasium und vor allem mit Hilfe meiner
Pflegemutter gelernt. Wir haben an den Wochenenden viele
Bücher auf deutsch gelesen – und sie hat mir geduldig die Worte
und Sätze erklärt. Wichtig waren auch die Kontakte zu all den
Menschen, die ich bisher kennengelernt habe. Zwei Jahre hat es
insgesamt gedauert, um deutsch zu lernen.
Du bist ehrenamtlich aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr in
Osterholz-Scharmbeck. Der Bürgermeister hat den Feuerwehrnachwuchs
schon gewürdigt und gesagt: »Bei einer so guten
Jugendarbeit blicke ich zuversichtlich nach vorn.« Warum
engagierst Du Dich dort – und was hast Du schon erlebt ?
Ich finde Feuerwehrmann ist ein ziemlich spannender Beruf.
Gut gefällt mir bei der Feuerwehr, dass man Menschen helfen
kann und jeder bei uns für die anderen da ist. Ich glaube daran,
dass man auf die Welt gekommen ist, um für andere da zu sein.
Man sollte sich gegenseitig helfen. Deswegen bin ich bei der
Feuerwehr und es macht mir richtig Spaß. Ich bin als Nachwuchs
noch nicht bei den ganz gefährlichen Einsätzen dabei,
bei denen man eine Atemschutzmaske braucht. Einmal aber
durfte ich schon bei einem Einsatz mit: Eine ältere Frau hatte
ihren Schlüssel unter ihrem Bett verlegt. Weil sie das nicht mehr
wusste, kam sie auf die Idee, die Feuerwehr anzurufen. Ich
durfte bei diesem Einsatz mit und wir haben dann alle in der
Wohnung den Schlüssel gesucht und auch gefunden (lacht).
Dein Instagram-Account verrät: Du reist gern. Was hast Du
schon von Deutschland und Europa gesehen ?
Im ersten Jahr in Deutschland durfte ich nicht ins Ausland
reisen. Deshalb bin ich zuerst im Land gereist. Ich war unter
anderem in Bonn, Essen, Hamburg, Berlin. Nach dem Jahr bin
ich nach Paris gefahren und war auch in Belgien, um dort einen
guten Kumpel zu besuchen. Er lebt dort mit seinen Kindern.
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 08
Als Flüchtling sollte man sich mit der Kultur des Landes
beschäftigen, in das man kommt. Jedes Land hat seine eigene
Kultur, mit der man klar kommen sollte. Als Flüchtling sollte
man auch an die eigene Zukunft denken – also was man in seinem
Leben eigentlich noch alles so machen möchte. Ein Leben
lang vom Staat nur Geld zu bekommen finde ich schrecklich
und kann ich mir auf Dauer nicht vorstellen. Und weiterhin die
deutsche Sprache zu lernen ist natürlich ganz wichtig, damit
man sich auch gut verständigen kann.
Stichwort: Zukunft und »the next generation«. Wo siehst Du
Dich in zehn Jahren ?
Es gibt für mich zwei Möglichkeiten: In zehn Jahren sehe ich
mich entweder als professioneller Fotograf um die Welt reisen
oder aber ich bleibe hier in Bremen und umzu und bin dann
verbeamteter Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr.
Karim, vielen Dank für das Gespräch.
q ÜBER KARIM SANDER
Karim wurde 1999 in Afghanistan geboren – ein Land mit einer
komplexen Migrationsgeschichte. Der seit 16 Jahren andauernde
Krieg zwischen den radikal-islamischen Taliban und dem Militär
der amerikanischen und der afghanischen Regierung sowie den
Nato-Staaten hat viele Regionen unbewohnbar gemacht. Karim
Sander kam aufgrund der Kriegssituation in seinem Land Ende
2015 nach Deutschland. Die AfghanInnen werden schon seit
Jahrzehnten vertrieben und viele MigrantInnen leben bereits seit
über drei Dekaden in einem anderen Land. Über seine persönlichen
Erlebnisse während der Flucht möchte Karim öffentlich
nicht sprechen. Lieber spricht er über sein Ziel, die Ausbildung als
Fotograf bei dem Foto- und Kreativteam »Bildplantage XIII« in
Findorff erfolgreich abzuschließen. Die bei »Bildplantage XIII« für
seine Ausbildung verantwortliche Annelie Sander sagt über Karim:
»Seine Motivation und Energie begeistern uns alle sehr. Er
betreibt die Fotografie mit großer Leidenschaft. Karim bringt das
Team mit seinem Witz und Charme oft zum Lachen und sorgt
damit für gute Stimmung.« Weitere Informationen gibt es unter
www.bildplantage13.de und mehr Infos über die Gründe, warum
Menschen Ihre Heimat verlassen, auf www.fluchtgrund.de
Interview: Mathias Rätsch, Fotos: Bildplantage XIII ▲
PROFILE
q DER »JIMDO«-GRÜNDER ÜBER INTELLIGENTE WEBLÖSUNGEN FÜR KLEINE UNTERNEHMEN
» Für viele ist der erste Schritt die größte Hemmschwelle. «
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 10
MATTHIAS HENZE
JIMDOGRÜNDER
M
atthias, der Onlinehandel ist auch
weiterhin ein stark wachsender
Markt: Laut der Handelsexperten des
IFH Köln wird der Umsatz bis 2021
voraussichtlich auf die neue Rekordsumme
von 80,4 Milliarden Euro
steigen. Das sind Entwicklungen, die
man eigentlich im stationären Einzelhandel
nicht ignorieren kann – aber
viele HändlerInnen fühlen sich vom Onlinehandel scheinbar bedroht,
anstatt neue Chancen zu sehen. Du bist einer der Gründer,
die mit »Jimdo« im Jahr 2007 sehr erfolgreich durchgestartet
sind, um Webseiten ohne Programmierkenntnisse möglich
zu machen. Heute hat »Jimdo« über 200 MitarbeiterInnen und
weltweit über 20 Millionen KundInnen – und die NutzerInnen
von »Jimdo« sind nach wie vor KleinstunternehmerInnen mit
bis zu fünf MitarbeiterInnen. Was sind die Hemmschwellen
von HändlerInnen, wenn es darum geht, bisher stationäre
Geschäftsmodelle auch online zu etablieren ? Sind es vorrangig
unbegründete Ängste, ist es konservatives Beharrungsvermögen,
fehlendes Wissen oder einfach nur Zeitmangel ?
Im täglichen Kontakt mit unseren KundInnen erfahren wir viel
über ihre Ängste und Hemmschwellen. Einige haben Sorge,
dass ein Online-Shop nur für große HändlerInnen gewinnbringend
oder auch technisch kompliziert ist. Wir verstehen
diese Ängste und versuchen, ihnen möglichst viel Arbeit durch
automatisierte Lösungen abzunehmen. Eine eigene Website
oder einen Online-Shop einzurichten geht heute ohne großen
Aufwand oder hohe Kosten. Ist der erste Schritt gemacht,
beobachten wir, dass viele unserer KundInnen zum Beispiel
ihren Shop nach dem Start immer weiter ausbauen. In einigen
Fällen ist der Online-Shop einfach eine Ergänzung zum
stationären Angebot. Andere sind sehr schnell regelrecht
überrascht, wie gut online für sie »funktioniert«.
Die Zeit für den stationären Handel läuft jedenfalls: Im April
2019 warnte der Handelsverband Deutschland (HDE), dass
bis 2025 jeder zehnte Laden seine Tore für immer schließen
wird. Das entspräche dem Aus für fast 50.000 Geschäfte. Und
weiter: »Ein Ladensterben unter den kleineren HändlerInnen
wäre auch für die Städte dramatisch«, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer.
Das wäre auch für einen Stadtteil wie Findorff
nicht gut. Mir kommt es allerdings manchmal vor, als starren
HändlerInnen, Handelskammern und Verbände hilflos wie das
Kaninchen auf die Schlange. Positive Unterstützung ist gefragt.
»Jimdo« hat die eigene Kernzielgruppe kürzlich genau analysiert.
Wie ticken Eure KundInnen ? Wie sind deren Anforderungen
für einen Einstieg in das digitale Business ?
Für viele ist der erste Schritt die größte Hemmschwelle. Wer
aber einmal anfängt und seine Website gebaut hat, stellt schnell
fest, wie einfach es ist. Und jeder Website-Besucher ist auch
ein potentieller Kunde. Um es den NutzerInnen so leicht wie
möglich zu machen, nehmen wir ihnen viele Arbeitsschritte ab
und machen ihnen konkrete Vorschläge, wie sie ihre Website
optimieren können. Im Online-Auftritt steckt ein enormes
Potential für den stationären Handel, das genutzt werden
muss, um auf sich aufmerksam zu machen !
Die Philosophie von »Jimdo« war von Anfang an, KundInnen
zu ermöglichen, Webseiten ohne Programmierkenntnisse sehr
schnell selbst zu bauen. »Dolphin« ist der neueste Clou von
«Jimdo«: Das System baut die Seiten eigenständig in wenigen
Minuten nach einigen Fragen selbst auf – inklusive bereits
vorhandenen Bildern und individuell modifizierbaren Texten.
Das klingt unglaublich, aber es funktioniert. Was war die Idee
der »Jimdo«-EntwicklerInnen hinter »Dolphin« ?
Mit »Dolphin« wollten wir es Klein- und KleinstunternehmerInnen
nochmals einfacher machen, eine Website zu erstellen.
Aufgrund unserer Erfahrung wissen wir, wie eine gute Seite
zum Beispiel für den Einzelhandel oder für einen Online-Shop
aussieht und schlagen unseren KundInnen eine Struktur mit
Bildern vor. Die Seite lässt sich selbstverständlich weiter individualisieren.
Aber der Kunde hat schnell ein professionelles
Ergebnis und hat den ersten Schritt gemacht. Die NutzerInnen
sind immer wieder überrascht, wie schnell das geht.
Auch ein schicker Online-Shop kann bei Bedarf völlig unkompliziert
mit wenigen Klicks selbst eingerichtet werden. Das ist
heutzutage kein Problem mehr. Oft höre ich allerdings von
HändlerInnen: An jedem Shop hängt für mich aber auch eine
zeitintensive Logistik für Bestellung, Bezahlung und Versand –
ein vermeintlich arbeitsintensiver Background, der viele
potentielle OnlinehändlerInnen abschreckt. Welche Möglichkeiten
bietet ihnen »Dolphin«, um für die HändlerInnen die
logistischen Prozesse eines Shops im Internet so einfach
wie möglich zu machen ?
Wir verstehen die Angst der NutzerInnen und versuchen deshalb
immer eine Online-Lösung zu finden, die ihnen die Arbeit
erleichtert. Deshalb lag uns das Thema »Bestellverwaltung«
am Herzen. Auch hier wollen wir den KundInnen Zeit sparen,
damit sie sich um ihr Geschäft kümmern können. Eine Bestätigungs-E-Mail
wird beispielsweise ganz automatisch versendet.
Im Anschluss werden die Lieferscheine einfach über den
Browser ausgedruckt und müssen nicht umständlich formatiert
werden. Ich darf hier noch nicht zu viel verraten, aber gerade im
Bereich der Versandlogistik haben wir neue Features in Arbeit,
die unseren KundInnen die Organisation erleichtern werden.
Meine Erfahrung als Mediengestalter zeigt, dass es auch
Menschen gibt, die trotz einfachster Bedienbarkeit dennoch mit
einem äußerst intuitiv aufgebauten System wie »Jimdo« nicht
klar kommen oder sagen: »Das ist nicht meine Kernkompetenz.«
Was empfiehlst Du ? u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 11
q MATTHIAS HENZE IM INTERVIEW
» Ich würde raten, ›Jimdo‹ einfach einmal auszuprobieren. «
Ich würde ihnen raten, »Jimdo« einfach einmal auszuprobieren.
83 Prozent unserer KundInnen schaffen es in maximal fünf
Stunden, einen kompletten Online-Shop einzurichten. Und
bei Schwierigkeiten gibt es unsere Hilfeseiten, den Blog, das
Support-Team – und die »Jimdo Experts«. Das sind Freiberufler
oder Web-Agenturen mit viel Fachwissen rund um unsere
Seiten. Zu einem fairen Preis erhält man hier Hilfe bei Design,
Suchmaschinenoptimierung oder Texten. Viele vernetzen sich
mit Gleichgesinnten, FreundInnen oder KollegInnen, die schon
eine Website haben. Oder sie recherchieren anfangs online um
von anderen in Sachen Aufbau, Bildauswahl und Text zu lernen.
Ok, ich bin als stationärer Einzelhändler mutig geworden und
möchte Deine unglaublichen »Werbeversprechen« unverbindlich
und am besten kostenlos testen. Was muss ich machen ?
Anmeldung und Registrierung sind bei uns kostenlos. Mit der
Basisversion lassen sich voll funktionsfähige Websites erstellen
und die verschiedenen Funktionen testen. So können Nutzer-
Innen sich ganz praktisch davon überzeugen, wie einfach das
Erstellen einer Website ist.
Falls man als NeueinsteigerIn dennoch nicht klar kommt und
Fragen hat: Wie sieht der Support von »Jimdo« aus ?
Auf unserer Website haben wir einerseits einen großen FAQ-
Bereich. Viele finden hier bereits eine Antwort auf ihre Frage.
Falls nicht, geht unser Support-Team auf jedes Problem
individuell ein und sucht nach der besten Lösung.
Du sagst: Der Weg zum eigenen Online-Shop mit »Jimdo« ist
heute so einfach wie nie zuvor. Nicht so einfach ist es allerdings,
ohne großen Etat den neuen Shop online bekannt zu machen,
um neue KundInnen zu gewinnen. Wie kann »Dolphin« als
wegweisendes, intelligentes System dabei unterstützen ?
Im Internet auf Website und Shop aufmerksam zu machen,
ist heute einfacher und günstiger, als viele denken. Und auch
hier möchten wir unseren KundInnen Arbeit abnehmen durch
intelligente Automatisierung: Für Selbständige ist es zeitaufwändig
ihre Daten auf allen Suchportalen wie zum Beispiel »Google
Maps« oder »Yelp« auf dem aktuellen Stand zu halten. Mit
unserem Partner »Uberall« werden Änderungen zum Beispiel bei
Öffnungszeiten oder Kontaktdetails automatisch synchronisiert.
Wer in den Suchmaschinen gefunden wird, hat gute Chancen,
neue KundInnen zu gewinnen. Nahezu jedes Unternehmen
möchte daher im Ranking bei Google ganz oben stehen. Das
ist logisch in der Theorie, aber unlogisch in der Praxis.
Welches sind aus deiner Sicht wichtige Kriterien für eine
erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung (SEO) ?
Die technische Suchmaschinenoptimierung nehmen wir unseren
KundInnen ab – sie funktioniert automatisiert. Für Suchmaschinen
wie »Google« sind Schlagworte in Texten, sogenannte
»Keywords«, wichtig. Indem unsere NutzerInnen die Begriffe
verwenden, die ihre KundInnen typischerweise bei einer
Suchanfrage eingeben, werden sie leichter gefunden. Sie landen
bei den Suchergebnissen dadurch auf den vorderen Plätzen.
Vor dem Bestellvorgang für ein neues Content Management
System (CMS) von »Jimdo« die »Killerfrage«: Was kostet es,
den »Creator« oder »Dolphin« für seine eigenen Geschäftszwecke
zu nutzen ?
Ein professionelles Paket gibt es bereits ab 9,00 Euro und den
Online-Shop mit einer unbegrenzten Anzahl an Produkten
bereits ab 19,00 Euro im Monat. Für 39,00 Euro erhält man das
Premium-Paket mit einer professionellen Design-Analyse und
Anspruch auf Support binnen einer Stunde. Diese Pakete kann
man mit einer individuellen Webadresse als eigene Domain
verbinden. Die vermittelt einen professionellen Online-Eindruck
und ist darüber hinaus wichtig, damit unsere KundInnen
bei Suchmaschinen schneller gefunden werden.
Stichwort »Künstliche Intelligenz«: Welche zukünftigen Trends
siehst Du für den stationären Einzelhandel in einer Welt, die
sich immer weiter digitalisiert – und wie wird »Jimdo«
KleinstunternehmerInnen weiterhin unterstützen ?
Ich persönlich hoffe sehr, dass weiterhin viele Einzelhändler-
Innen das Bild der Innenstädte prägen. Deshalb sollte es auch
keine Frage von »Entweder-Oder« sein, sondern ein nebeneinander
von Ladengeschäft und Online-Handel. Viele KundInnen
denken nicht mehr in den Kategorien »online« oder »offline«,
sondern kombinieren beide Möglichkeiten. Sie recherchieren
online und kaufen dann im Laden ein – oder eben auch umgekehrt.
Wir haben viele Interviews mit den Selbständigen geführt
und wissen, welche Bedürfnisse, Wünsche und auch Schwierigkeiten
sie haben. Diese Infos fließen in die Entwicklung unserer
Produkte ein. Unser Job ist es, NutzerInnen die ersten Schritte
so leicht wie möglich zu machen und sie bei ihrem Projekt zu
unterstützen. Den ersten Schritt machen müssen sie selbst, aber
wir wollen der Partner sein, der ihnen dabei hilft.
Matthias, vielen Dank für das Gespräch.
q ÜBER MATTHIAS HENZE
Matthias Henze ist CEO von »Jimdo«, führender Anbieter für
Website-Baukästen. 2007 gründete er das Unternehmen zusammen
mit Fridtjof Detzner und Christian Springub. »Jimdo«
unterstützt Selbständige und kleine Unternehmen dabei, ihre
Website ohne Computerkenntnisse selbst zu gestalten und mit
ihrer Idee online erfolgreich zu sein. Bis heute wurden weltweit
über 25 Millionen Websites mit »Jimdo« gebaut. Das Unternehmen
beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter in Hamburg und
Tokio.Matthias ist jeden Tag aufs Neue beeindruckt von der
Vielfalt der »Jimdo«-NutzerInnen und ihrer Projekte, die sie mit
Leidenschaft und viel Know-how umsetzen. Direkte Begegnungen
und Gespräche helfen ihm und seinem Team, von ihnen zu
lernen und neue Produkte zu entwickeln. www.jimdo.de
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Pressefoto »Jimdo« ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 12 FINDORFF GLEICH NEBENAN | 13
PROFILE
q »DIE 3K« SIND »DIE KONKURRENZLOSE KÖCHINNEN KOOPERATIVE«
» Wenn ich koche, bin ich gut drauf.«
LUKA LÜBKE
BARBARA STADLER
FUNDA KLEIN-ELLINGHAUS
KOCHTRIO
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 14
H
inter der Marke »DIE 3K« stehen Funda
Klein-Ellinghaus, Luka Lübke und Barbara
Stadler. Funda, wie habt Ihr Euch gefunden ?
Vor ungefähr sieben Jahren war »buten un
binnen« im Rahmen der »Herdbesuche«
bei mir zuhause. Die haben bei mir einfach
geklingelt und Luka Lübke und ich haben
sehr schön gemeinsam gekocht. Danach
haben wir uns lange Zeit nicht gesehen, aber
irgendwann zufällig getroffen. Wir haben dann gemeinsam mit
Barbara Stadler im »Badehaus« ehrenamtlich im Rahmen eines
Flüchtlingsprojekts gekocht. Es ging darum, geflüchtete Frauen
einen Tag lang zu verwöhnen. Es gab für sie Entspannung im
Hamam, eine Yogalehrerin war dabei und wir haben eben alle
drei für die Frauen gemeinsam gekocht. Das war ein toller Tag
und wahrscheinlich der Start für uns als »DIE 3K«.
Der Volksmund sagt: »Viele Köche verderben den Brei.«
Warum verderben drei Köchinnen nicht den Brei ?
Weil wir drei uns ganz wunderbar gegenseitig ergänzen und
unterstützen – und gemeinsam als Köchinnen viel Spaß haben.
Was unterscheidet Euch von Euren MitbewerberInnen ?
Wir unterscheiden uns dadurch, dass wir als »konkurrenzlose
Köchinnen Kooperative« kulinarisch die ganze Welt abdecken.
Du, Luka Lübke und Barbara Stadler sind ganz verschiedene
Persönlichkeiten. Inwieweit bestimmt der Charakter eines
Menschen auch dessen Kochkunst ?
Für mich kann ich sagen, dass ich am liebsten sehr kleinteilig
arbeite und ein äußerst visuell denkender Mensch bin. Insofern
sind einfache, deftige Gerichte nicht so Meins, wohl aber zum
Beispiel kreativ angerichtetes Fingerfood – und bei der Anrichtung
spielt auch die Optik und Inszenierung eine große Rolle.
Apropos Kochkunst: Der berühmte französische Koch Paul
Bocuse hat gesagt: »Ich sehe das Kochen mehr als Handwerk,
und eigentlich weigere ich mich sogar, das Kochen als große
Kunst hinzustellen. Meine Aufgabe ist es allein gut zu kochen,
um den Gästen damit eine Freude zu bereiten.« Wie siehst
Du das: Ist Kochen eher Kunst oder Handwerk ?
Beides ist richtig. Kochen ist natürlich Handwerk. Kochen ist
aber auch Kunst, weil nicht jeder, der das Handwerk kann, auch
die Kunst beherrscht, dass das zubereitete Gericht zugleich
besonders und außergewöhnlich schmeckt.
Warum hat kulinarische Qualität aus Deiner Sicht nicht nur
mit Wissen und Talent zu tun, sondern auch viel mit Herz
und der Liebe zu dem, was man tut ?
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen: Wenn ich koche,
bin ich immer gut drauf – und vergesse dabei alle meine Sorgen.
Ich versuche daher immer Gerichte zu kochen, bei denen ich
Spaß habe. Ich empfinde es so, dass von mir mit Spaß zubereitete
Gerichte besser schmecken – im Gegensatz zu Gerichten, bei
denen ich überhaupt keinen Bock habe, die zu kochen. Wahrscheinlich
koche ich mit schlechter Laune nicht schlechter, aber
ich habe hinterher das Gefühl, es schmeckt den Gästen nicht so
gut – auch wenn es vielleicht gar nicht so ist.
Ob mediterran oder bodenständig: Kann ich mir die Richtung
der Gerichte, die ihr für meine Veranstaltung oder Feier kocht,
aussuchen und macht Ihr, wenn mir so gar nichts einfällt, auch
Vorschläge, die dem Charakter der Festivität entsprechen ?
Beides ist möglich. Ob französische, orientalische oder asiatische
Küche: Wir besprechen gemeinsam, in welche Richtung
es gehen soll. Auf Wünsche gehen wir selbstverständlich ein.
Es gibt aber auch AuftraggeberInnen, die noch keine Ideen
haben, was sie machen wollen. Das ist völlig in Ordnung. Wir
beraten dann entsprechend und beziehen auch die Ausrichtung
der Veranstaltung mit ein.
Im Gegensatz zu den üblichen Catering-Angeboten kocht ihr
nicht nach Katalog, sondern »DIE 3K« entwickeln maßgeschneiderte
Angebote. Wie geht Ihr dabei untereinander vor ?
Wir besprechen alles und entscheiden, ob der Auftrag eher
etwas für Barbara, Luka oder mich ist – und stimmen uns
darüber ab, wer wann was macht.
Kannst Du ein Beispiel nennen, wie Ihr ein ganz besonderes
kulinarisches Mahl entwickelt und umgesetzt habt ?
Barbara und ich haben einmal gemeinsam für eine persische
Familie gekocht und sehr viele Mezze-Platten zubereitet – und
dabei in großartiger Atmosphäre voneinander sogar noch Neues
gelernt. Das war ein sehr kreatives gemeinsames Kochen mit
einer tollen Stimmung und unser Part ist gut angekommen.
Wie wichtig ist es für ProfiköchInnen, sich kulinarisch in der
internationalen Küche auszukennen, um AuftraggeberInnen
und Gästen überraschende Lösungen für ein besonderes
kulinarisches Event zu eröffnen ?
Ob deutsche oder asiatische Gesellschaft: Die Menschen in
diesen Gruppen sind ja nicht zwangsläufig homogen alle aus
einem Land. Sie kommen oftmals aus aller Welt und haben
geschmacklich unterschiedliche Erwartungen – denen wir als
»DIE 3K« durch kulinarische Vielfalt sehr gut entsprechen.
Wodurch zeichnet sich für Dich ein gutes Essen aus ?
Essen heißt nicht »Hauptsache satt«, sondern es sollte unbedingt
gut schmecken. Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich
auch viel eher satt bin, wenn etwas ausgezeichnet schmeckt.
Mahlzeiten sollen auch schön aussehen und gut riechen. Gutes
Essen ist in der Gesamtheit immer auch ein sinnliches Erlebnis.
Auch frische Zutaten sind sehr wichtig. Wo kaufst Du die ein ?
Wo ich was einkaufe, hängt davon ab, was ich brauche. Ich
kaufe frische Produkte am liebsten auf dem Findorffmarkt ein.
Es gibt aber auch Gemüsesorten wie türkische Paprika, die ich
füllen möchte, die ich bei meinem türkischen Anbieter hole. u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 15
q FUNDA KLEIN-ELLINGHAUS IM INTERVIEW
» Kochen kann jedeR. «
Zu ihm gehe ich auch, wenn ich aus Yufka frisches Börek machen
möchte. Stichwort Fleisch: Auch Fleisch kaufe ich auf dem
Findorffmarkt, aber mein Lammfleisch kaufe ich in großen
Mengen bei einem Hobbyzüchter in Bremerhaven, der seine
Schafe draußen auf der Wiese hat. Dort kann man sich alles vor
Ort angucken – und auch Barbara und Luka kaufen vornehmlich
direkt bei den ErzeugerInnen ihres Vertrauens ein.
Vorrangig Männer sagen gern: »Ich kann nicht kochen«.
Stimmt das oder kann eigentlich jedeR das Kochen lernen ?
Kochen kann jedeR, der oder die es möchte und auch will.
Kann Euch jedeR auch für eine kleine Feier engagieren oder
erfordert der Einsatz von drei Köchinnen unter Kostenkriterien
eher eine Festivität im großen Rahmen ?
Die geballte kulinarische Kompetenz des »3K«-Trios ist genau
richtig für größere Gesellschaften. Ich bin aber auch für kleinere
Gruppen offen, für Barbara Stadler kann es schwieriger
werden, weil bei ihr die Anreise vom Land dazukommt und es
sich dadurch vielleicht nicht mehr rentiert. Aber das kann man
ja von Fall zu Fall mit den AuftraggeberInnen besprechen, wer,
was, wo und wann gewünscht ist.
Wie und wo kann man Euch buchen ?
Fassaden bewahren.
Anspruch trifft Anspruch: Als Findorffer Meisterbetrieb bieten wir
Ihnen hochwertige Holzfenster mit schlanken Profilen und leisten
für Sie Beratung, Lieferung und Montage. Telefon 0421 / 21 57 18
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FINDORFF GLEICH NEBENAN | 16
Das ist ganz leicht: einfach anrufen oder auf die Internetseite
gehen und uns eine E-Mail schreiben.
Funda, vielen Dank für das Gespräch.
q ÜBER »DIE 3K«
Fundiertes Fachwissen und kreative Kompetenz sind laut
Eigenwerbung für »DIE 3K« der Garant für Qualität. Aber was
das kulinarische Zusammenspiel von Luka Lübke, Barbara
Stadler und Funda Klein-Ellinghaus wirklich ausmacht, sind
drei unterschiedliche Lebenswege, die mit dem Wort »Werdegang«
auf etwas rein Berufliches beschränkt wären. Kochen ist
für die Frauen mehr als nur ein technisches Vorgehen nach Rezept
– es hat immer auch mit Herz zu tun: Herz für das Lebensmittel,
seine ErzeugerInnen und die Gäste, die am Ende auf
ihren Geschmack kommen. Alle drei haben ihre kulinarischen
Wurzeln überall. Im Nahen Osten, im hohen Norden, im
Orient, in Südostasien, im Rheinland, irgendwo zwischen Mittelmeer
und Mittelamerika, Martfeld, Mersin und Marseille,
Verden und Vietnam, Bremen und Bosporus. »DIE 3K« haben
vielfältige Erfahrungen als Linecook, Küchenchefin, Showköchin,
neugierige Praktikantin, Foodfotografin, Produktentwicklerin,
Rampensau, Eventmanagerin, Gesundheitswissenschaftlerin,
Foodscout, Bloggerin, Dozentin, SlowFood-Aktivistin,
Pflegewissenschaftlerin, Kochbuchautorin, Küchenmeisterin,
Caterer, Consulting-Agentin, Mutter, Kinderkrankenschwester,
Liebhaberin von Gewürzen und natürlich Gastgeberin. Eines
geht nie verloren: die Liebe zum Kochen. Ausführliche Infos
gibt es auch auf www.koechinnen-kooperative.de
Interview: Mathias Rätsch Foto: Pressefoto ▲
TAPAS + MORE
Das Rucola Team erwartet Sie mit gewohnt frischer, kreativer
internationaler Küche, kombiniert mit Aromen aus verschiedenen
Ländern der Welt. Wir bieten Ihnen neben verschiedenen Speiseangeboten
auch Tapas als kleine spanische Köstlichkeiten an.
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q SCHRIFTSTELLER MIKE GORDEN IM INTERVIEW
» Ich träume lebhaft.«
H
allo, Mike Gorden. Kürzlich fragte jemand auf
»facebook«: »Schriftsteller im ›Dorff‹ – gibt es
die ?« Ja, zum Beispiel Dich ! Warum schreibst Du
Romane und was bedeutet es Dir, zu schreiben ?
Der Knoten platzte vor einigen Jahren während
eines Inselurlaubs. Ich schrieb zuhause weiter
und konnte seitdem nicht mehr aufhören. Wo
andere 10.000 Schritte laufen, produziere ich
täglich 1.000 Worte in Form von Glossen,
Artikeln, Kurzgeschichten und Romanen.
Dein erster Roman erschien 2018. »Gefahr von der anderen
Seite« war gleich die ganz große Nummer:
Walter Stein und Mike Peters können nach
fast 600 Seiten den Untergang der Welt
verhindern. Darunter machst Du es nicht.
Die Handlung des SciFi-Thrillers spielt in Paris. Woher nimmst
Du die Ideen ? Passiert alles im Kopf oder inspiriert Dich unser
beschauliches Findorff, in dem Du seit vielen Jahren im Verborgenen
lebst und arbeitest ?
Ich erlebe viel und träume lebhaft. Das ist meine Inspiration.
Schriftstellerei ist ein Handwerk, für das ich Ruhe benötige. Die
finde ich gut in »meinem« Findorff, dessen Entwicklung ich seit
1986 mit einem lachenden und einem weinenden Auge begleite.
Paris liebe ich sehr. Schauplätze meiner Projekte liegen auch
in Deutschland. In Findorff aber nicht. Ich leide mit meinen
Romanfiguren und bin froh, sie weit weg zu wissen.
Einige Deiner Figuren sind schwul. Du selbst bist bürgerlich
mit Deinem Mann verheiratet. Wieviel von Dir findet sich in
Deinen Protagonisten wieder ?
Ich kann nur aus mir selbst schöpfen. Das heißt aber nicht, daß
Heteros in meinen Storys keine Romanzen erleben dürfen.
Im Herbst erscheint »Der gefrorene Urknall«. Worum geht es ?
Der erste Roman ist in sich geschlossen, die Geschichte aber
nicht zuende erzählt. Die Protagonisten müssen sich neuen
Herausforderungen stellen. Jemand versucht, sie zu manipulieren.
Erst spät zeigt sich die wahre Bedrohung dahinter.
Über welche Kanäle vermarktest Du Deine Bücher ?
Per eBook und gedruckt über alle Plattformen und über meine
Homepage. Auch im »Findorffer Bücherfenster« bestellen die
netten Damen Dir meine Romane gerne. Für mich ist es ein
großer Erfolg, einen Stoff dieses Umfangs zu bewältigen und
ein handwerklich gutes Produkt zu schaffen, das in der Lage ist,
Dich tagelang zu absorbieren. Das macht mich sehr stolz ! Alles
weitere sind nur Rosinen auf dem Kuchen und wer braucht
schon Rosinen, wenn er Kuchen hat ?
Kann man Dich auf einer Lesung live vor Ort erleben ?
Ja, ich lese am Freitag, dem 23. August 2019 um 18:00 Uhr in
der »Lilie« in Raum 3. Mehr auch auf www.mikegorden.de
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲
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FINDORFF GLEICH NEBENAN | 18 FINDORFF GLEICH NEBENAN | 19
q FINDORFF GOES ONLINE
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PROFILE
q WIE CLAUS LUMMA FÜR DIE ESPABAU IN FINDORFF LEERE WÄNDE KREATIV GESTALTET
» Genau ! Es ist auch ein Suchbild ! «
CLAUS LUMMA
WANDKÜNSTLER
MANFRED EISINGER
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 22
GÜNTHER WARNERS
H
err Warners, 2018 hatte die ESPABAU
125-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass
hat Bremens älteste Genossenschaft, die
ihren Sitz am Standort Findorff hat, ein
besonderes Geschenk bekommen, vor dem
wir gerade stehen. Wer hat Ihnen da was
zum Jubiläum geschenkt ?
Wir sind von diesem außergewöhnlichen
Geschenk überrascht worden. Dachdeckermeister
Lutz Detring, Geschäftsführer der Friedrich Schmidt
Bedachungs GmbH, hat einige Partnerfirmen, die seit Jahren
für uns tätig sind, überzeugt, uns eine Fassadengestaltung zum
Jubiläum zu schenken.
Sie betreuen als technischer Leiter bei ESPABAU auch die
künstlerischen Projekte. Welche Zielsetzung verfolgt eine
Wohnungsbaugenossenschaft mit solchen Aktionen ? Wollen
Sie unsere oft graue Welt ein bisschen bunter machen ?
Ja, das kann man so sagen. Wir haben bereits vergleichbare
Projekte gemeinsam mit Claus Lumma realisiert und möchten
an anderen markanten Punkten Findorff weiter verschönern.
Claus Lumma, Sie sind der Künstler, der das Wandbild als
Fassadengestaltung für die bisher leere Wand am Eckhaus der
Herbststraße/Ecke Eickedorferstraße entworfen hat und zur
Zeit umsetzt. Was zeigt das gewählte Motiv und welche Idee
steht dahinter ?
Das Motiv zeigt eine Baustellensituation. Es geht darum, dass
die ESPABAU auch Neubauten macht. Die Idee dahinter ist,
dass alle Gewerke, die für das Wandbild gespendet haben, auf
dem Motiv zu sehen sind – mit lebendig dargestellten Situationen
auf der Bausstelle. Außerdem sollte es einen Bezug zu Bremen
geben, wie der Fernsehturm in Walle, der ganz im Hintergrund
dargestellt ist.
Insofern ist die Gestaltung der Fassade eine Art Suchbild ?
Genau ! Es ist auch ein Suchbild ! Vielleicht baue ich zusätzlich
noch eine versteckte Besonderheit ein, die die Kinder und
natürlich auch die Erwachsenen suchen können.
Die Wirkung des Bildes ist farbenfroh und die Wahrnehmung
der Szenen für die BetrachterInnen komplex. Gezeigt wird
auch die bunte Vielfalt der handwerklichen Betriebe in und
um Findorff. Inwieweit muss man Findorffer Geschichte und
Geschichten kennen, um den Stadtteil mit entsprechenden
visuellen Erzählungen zu verschönern ?
In der Regel geht es in den verschiedenen Bildern immer um
den Stadtteil und hier – richtig erkannt – um die verschiedenen
Gewerke, die in Findorff ansässig sind. Ob Gerüstbauer, Tischler
oder Maurer: Man beschäftigt sich im Vorfeld der Entstehung
mit den verschiedenen Unternehmen und damit, was die
alles so leisten – und lernt dabei auch immer etwas dazu.
Hatten Sie als Künstler volle Autonomie oder wurden die BewohnerInnen
des ESPABAU-Eckhauses am Ende der Herbststraße
für die Entwurfsideen mit einbezogen ?
Ich hatte lediglich die allgemeine Vorgabe in einem Wimmelbild
die verschiedenen Gewerke in Baustellen darzustellen.
Ansonsten war ich in der Ausgestaltung frei. Die Bewohner und
Bewohnerinnen des Hauses waren nicht involviert, aber alle
Reaktionen sind bisher durchweg positiv.
Mit welchen Techniken der Reproduktion arbeiten Sie, um
den vermutlich eher kleinen Entwurf auf der Fläche der Wand
umzusetzen, die 75 Quadratmeter groß ist ? Projizieren Sie die
ursprüngliche Skizze auf die Fassade, um die Vorzeichnung
zu machen oder wie gehen Sie vor ?
So ist es. Ich erstelle zunächst klein auf Papier und in schwarzweiß
eine Skizze. Diese Vorzeichnung wird im Anschluss auf
eine Folie transferiert und in groben Linien mit allen Fluchtpunkten
projiziert. Wenn ich Elemente einfügen möchte, arbeite
ich mit einem Raster. Zudem gibt es in jedem Bild viele kleine
Details, die ich erst später beim colorieren hinzufüge.
Wie behält man im Prozess der Umsetzung jederzeit den
Überblick, ob noch alle Proportionen stimmen ?
Man arbeitet mit den Fluchtpunktlinien. Die Fluchtpunkte
muss man allerdings ständig kontrollieren. Ich steige vom
Gerüst und schaue, ob die Fluchtpunkte zum Dachbalken noch
stimmen. Nur aus der Entfernung erkennt man: »Okay, das
kann so nicht sein und muss angepasst werden.« Der Fallturm
zum Beispiel war ursprünglich viel zu groß. Das kommt vor und
ich kann das aus der Nähe mit nur 50 cm Abstand zur Wand
auf dem Gerüst auch gar nicht sehen. Dafür muss ich heruntersteigen,
um das Gesamtbild zu überprüfen. Damit alles richtig
wird, ist immer ein bisschen »Wasserwaage« und Individualität
gefragt – und wenn etwas nicht stimmt, arbeite ich nach.
Wie lange dauert es, bis ein Wandbild als Fassadengestaltung
in dieser Größe fertig ist ?
Die Zeitdauer der Umsetzung eines Projektes ist abhängig vom
Wetter. Bei hoher Luftfeuchtigkeit trocknen die Lacke nicht
gut auf. Das sollte man vermeiden. Zweites Kriterium für die
Zeitdauer ist die Komplexität des Motivs. Dieses Bild hat viele
Linien und Szenen und ist dadurch sehr aufwendig. Man kann
sagen: Bei gutem Wetter sind es ungefähr 60 bis 70 Arbeitstage.
Welche Lacke setzen Sie ein, damit die unglaubliche Intensität
der Farben für viele Jahre nachhaltig gegeben ist ?
Ich verwende ausschließlich die acrylaten Farben in den
Sprühdosen der Marke »MOLOTOW«, die von der »Feuerstein
GmbH« in Lahr produziert werden. Das ist der einzige
Hersteller, der Garantie auf nachhaltige Farbechtheit gibt.
Die gesamte Fläche wird später mit einem speziellen Graffitiwachs
konserviert, das UV-Schutz bietet. u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 23
q CLAUS LUMMA UND GÜNTHER WARNERS IM INTERVIEW
» Es braucht eine gewisse Detailverliebheit. «
Wenn ich das nicht machen würde, könnten bestimmte Farben
wie Rot ausbleichen, weil sie der Sonne ausgesetzt sind.
Könnte es sein, dass das Bild irgendwann dennoch verblasst ?
Nein, das Verblassen wird durch die Schutzschicht verhindert.
Wenn es nach vier oder fünf Jahren an der Zeit ist, sollte die
semi-permanente Schutzschicht wieder aufgetragen werden.
Dadurch, dass sie semi-permanent ist, kann man sie gut abwaschen
und erneuern. Wenn man alles richtig macht, es also
eine vernünftige Untergrundbehandlung gab und man bei der
richtigen Witterung gearbeitet hat, ist jedes Bild sehr langlebig.
Wann haben Sie Ihre Profession für gesprayte Wand- und
Fassadengestaltungen entdeckt ?
Ich komme aus der Graffiti-Szene und hatte schon früh den Anspruch,
etwas komplexere Bilder zu malen. Mein erstes Bild für
Geld habe ich 1996 gemalt. Das fand man damals in der Szene
nicht so toll. Heute sind Auftragsarbeiten selbstverständlich.
Wer inspiriert Sie für Ihre im wahrsten Sinne des Wortes
»großartige« Wandkunst ?
Ich versuche mir überall Inspirationen zu holen. Man geht
mit offenen Augen durch die Welt und lässt sich von anderen
»Urban Artists« anregen – und es braucht eine gewisse Detailverliebheit,
um Situationen erzählerisch interessant darzustellen.
Das funktioniert visuell nämlich nur, wenn der Herr auf dem
Dach einen schicken Schnurrbart trägt oder das Schwein auf
dem Grill sich dreht (lacht).
Welche Reaktionen gab es bisher auf das Bild ?
Man bekommt ausschließlich Freundliches zu hören: »Das sieht
ja toll aus !« oder: »Wären nur alle Graffitis so schön !« – aber
alles nur »schön« kann es in einer bunten und ganz unterschiedlich
aufgestellten Graffitiszene natürlich nicht geben –
und die Entwicklungen und Trends gehen ja immer weiter.
Die letzte Frage an den Projektleiter: Gibt es noch weitere
Wandbilder der ESPABAU in Findorff und Bremen – und
wenn ja, wo sind die zu sehen oder online für eine »Wandbildtour«
durch den Stadtteil zu recherchieren ?
Günther Warners: Es gibt weitere Bilder. In Findorff haben wir
uns anfangs auf einige Problemecken im Stadtteil konzentriert,
in denen es unschöne Schmierereien gab, wie beispielsweise in
der Findorffstraße. In den Unterführungen der Thielenstraße
und der Grünbergstraße haben wir gemeinsam die ersten Bilder
realisiert. Wir haben festgestellt, dass es danach an diesen
Orten keine Schmierereien mehr gab. Ein weiteres Motiv ist das
Efeu- Bild an der Ecke Hemmstraße/Utbremer Ring und die
sehr aufwendig gestalteten Giebelmotive in der Anne-Frank-
Straße/Hemmstraße. Hier zeigen wir auf der einen Seite ein
Wimmelbild vom Findorffmarkt und auf der anderen Seite den
Blick ins Haus mit verstecktem ESPABAU-Sparschweinchen.
Aber auch in anderen Stadtteilen wie Sebaldsbrück gibt es unsere
Wandbilder – und es kommen sicher noch einige dazu.
q ÜBER ESPABAU UND DAS PROJEKT
Das Wandbild-Projekt wurde initiiert von Manfred Eisinger,
Mitglied im Vorstand der ESPABAU. Günther Warners ist
Leiter der technischen Abteilung im Unternehmen und betreut
während der Umsetzung auch alle künstlerischen Projekte der
ESPABAU. 1893 begann der »Eisenbahn Spar- und Bauverein
Bremen« als eingetragene Genossenschaft Häuser und Wohnungen
zu bauen. Es wurde ein Sparsystem entwickelt, das den
Wohnungsbau zu finanzieren half und den SparerInnen attraktive
Zinsen brachte. An diesem Grundprinzip hat sich bis heute
nichts geändert. Von adäquaten Wohnungen für junge Familien
bis zu Seniorenwohnungen für die älteren Mitglieder: An vielen
Stellen in Bremen ist ESPABAU als Wohnungsanbieter aktiv.
Der Wandkünstler Claus Lumma arbeitet hauptberuflich als Betreuer
von Obdachlosen in einer Bremer Notunterkunft. In seiner
zweiten Existenz besprüht er legal Wände im Auftrag seiner
KundInnen. 2016 brachte Lumma beide Welten zusammen: Im
Rahmen des Projektes »Uni der Straße« der »Inneren Mission«,
das von der »Aktion Mensch« finanziert wurde, realisierte Claus
Lumma einen Workshop für Wohnungslose. Außerdem betreibt
er das »C-Airbrush Studio«. Weitere Informationen gibt es unter
www.espabau.de und www.c-airbrush.de
Interview: Mathias Rätsch Foto: Kerstin Rolfes ▲
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 24 FINDORFF GLEICH NEBENAN | 25
q DIE SPARKASSE BREMEN IN FINDORFF
» Der Container ist weg – die neue SB-Filiale ist da ! «
W
ir haben es schon in
der letzten Ausgabe
angekündigt.
Inzwischen
hat die Sparkasse
Bremen
wieder eine
feste Anlaufstelle
neben der Filiale in
der Fürther Straße. In unmittelbarer
Nähe des »Eiscafé Cercenà« und direkt
neben »Thiele Augenoptik« steht nun
seit kurzer Zeit eine neue SB-Filiale in
der Hemmstraße 124. Neben Geldund
Einzahlungsautomat ist dort auch ein Terminal vorhanden,
das Überweisungen oder Daueraufträge entgegennimmt. Der
Standort ist rund um die Uhr geöffnet.
Aber nicht nur Bankgeschäfte finden in der Sparkasse statt. Die
Filiale in der Fürther Straße organisiert regelmäßig Veranstaltungen
zu Themen, die Menschen vor Ort bewegen: Einbruchschutz,
Lifestyle oder Reisen und vieles mehr. Im neuen Portal
SPOT sind unter www.spot-bremen.de alle Veranstaltungen
AKTIV VOR ORT
aufgelistet, sortiert nach den Bremer Stadtteilen.
Zudem gibt es Infos zur Infrastruktur: Ob Ärzte,
Kinderbetreuung oder Shopping – alles wird
regelmäßig aktualisiert. »Wir sind als Filiale ein
Treffpunkt und möchten den engen Kontakt zu
den Menschen hier in Findorff halten«, erklärt
Filialleiterin Janine Bittkau das neue Stadtteilkonzept.
»Dazu gehören auch Freizeitangebote,
wie der freie Eintritt in Bremer Museen für Kinder.«
Durch diese Förderung können alle
unter 18 Jahren gratis sieben Einrichtungen
besuchen. Nicht nur in den Sommerferien
eine tolle Sache für Familien – und
weitere Informationen gibt es auf www.
blog.sparkasse-bremen.de. Dieses Engagement entspricht dem
Gründungsgedanken der Sparkasse: vor Ort zu sein und mit
den Erträgen mit den Menschen etwas zu bewegen. Ein Beispiel
dafür ist die Stadtteilinitiative »gemeinsam gut!«, bei der sich
im Frühjahr erneut Projekte aus Findorff beworben haben.
»Ich freue mich, dass Menschen für andere aktiv sind«, sagt
Bittkau, »hier mit Geld zu unterstützen, kommt vielen zugute«.
Text: Nils Andresen, Foto: Kerstin Rolfes ▲
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FINDORFF GLEICH NEBENAN | 27
PROFILE
q NACHGEHOLT UND VORGESTELLT: DIE NEUE VON SEITE 3
» Ohne Worte.«
B
ettina, Du bist Cartoonistin und Illustratorin.
Was zeichnet einen guten Cartoon aus ?
Woher nimmst Du Deine Ideen ?
BETTINA BEXTE
Was fällt Dir spontan zu Findorff ein ?
CARTOONISTIN
u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 28
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 29
q BETTINA BEXTE IM INTERVIEW
Kannst Du eigentlich von Deinen Zeichnungen leben ?
q BETTINA BEXTE IM INTERVIEW
Hast Du Angst vor dem weißen Blatt Papier oder
kommt Dir immer gleich eine Idee ?
Deine schlechteste Eigenschaft ?
Deine beste Eigenschaft ?
Deine Cartoons erscheinen auch im Stern, in der taz
und im Weser-Kurier. Welche Zeitschriften liest Du
selbst gern beim Friseur ?
q ÜBER BETTINA BEXTE
Die Zeichnerin Bettina Bexte ist in Hamburg aufgewachsen
und hat in Bremen an der Hochschule für Künste Illustration
und Trickfilm studiert. Seitdem lebt sie in Bremen. Wie man
jetzt weiß: Ihre Studentinnenbude war in Findorff. Anregungen
bekommt Bettina Bexte für gewöhnlich in den Cafés, in die
es sie zum Arbeiten zieht. Gespräche am Nachbartisch oder
Passanten wecken bei ihr allerlei Ideen. Dann zeichnet sie so
lange, bis ein brauchbarer Cartoon entstanden ist. Ihre Arbeiten
erschienen unter anderem im Stern, Juris (Juristische Monatszeitschrift),
Spiegel-online, taz, Nebelspalter (Schweiz), Titanic,
Eulenspiegel, Welt der Frau (Österreich) und in der Kinderzeitschrift
Gecko. Sie hat im Carlsen Verlag Bücher veröffentlicht
und ist an Cartoon-Samplern im Lappan-Verlag beteiligt. Im
Jahr 2017 erschien ihr erstes selbstverlegtes Buch mit dem Titel
»Fluch der Akribik«. Mehr unter www.bettinabexte.de
Interview: Mathias Rätsch, Zeichnungen: Bettina Bexte ▲
Wie heißt der
Was wärst Du gern geworden, wenn
Cartoonistin nicht geklappt hätte ?
Du hast als Zeichnerin viele Preise gewonnen, darunter
erneut in diesem Jahr den »Geflügelten Bleistift« beim
19. »Deutschen Karikaturenpreis«. Was machst Du
mit Deinen Trophäen ?
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FINDORFF GLEICH NEBENAN | 30
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 31
▼ VOM 07. BIS 08. SEPTEMBER 2019: DIE ZWEITE »VAPE CONVENTION« IN BREMEN
▼ SHOPPINGMESSE BIETET VIELFÄLTIGES EINKAUFS- UND ERLEBNISANGEBOT
HanseLife 2019: Ein Ausflug für die ganze Familie
Bowling, Kino oder Fahrradtour: Die Unternehmungen
mit der Familie können vielfältig sein.
Was aber, wenn man mal einen Tag zu Hause
verbringen möchte ? Ein Besuch der HanseLife
in der Messe Bremen kann da helfen: Von
Samstag bis Sonntag, 14. bis 22. September,
können Groß und Klein digitale und analoge
Spiele testen und für den nächsten Spieleabend
erwerben – seien es Kugelbahnen oder Drohnen.
Der Bereich »Games for Families« ist aber nur einer
von vielen Themenbereichen, die es an den neun
Veranstaltungstagen in den Messehallen sowie auf
dem Freigelände zu entdecken gibt.
Rund 800 regionale und überregionale Aussteller
bieten Inspirationen, aktuelle Trends und Produktinnovationen
für jedes Alter und aus allen Bereichen des täglichen Lebens: von
Autos über Wohnen, Einrichten und Dekoration, Haushalt und
Küche bis hin zu Mode, Schmuck und Wellnessprodukten. Die
Angebotsvielfalt lockte im Vorjahr 75.555 Besucher auf die
HanseLife – und auch in diesem Jahr werden wieder Zehntausende
erwartet.
MESSEZEIT
Zusätzliche Akzente setzt das umfangreiche Rahmenprogramm
mit Tanz, Musik und Sport. Hier
darf nicht nur zugeschaut werden: So können
zum Beispiel Kinder ihre musikalischen Fähigkeiten
bei einem Mitmach-Konzert testen. Die
Halle 7 ist traditionell für Sonderveranstaltungen
reserviert: Am ersten Wochenende wendet
sich die TrauZeit an angehende Brautpaare,
während bei der GrillGut auf dem Freigelände
um den Titel »Bremer Landesgrillmeister 2019«
gekämpft wird. Am Dienstag und Mittwoch,
17. und 18. September, dreht sich alles um ein
aktives Leben im Alter. Am letzten Messewochenende
kommen Bastler und Handwerksliebhaber
bei der KreativZeit und dem DesignMarkt auf ihre Kosten.
Die HanseLife ist vom 14. bis 22. September täglich von 10:00 bis
18:00 Uhr geöffnet – am Freitag von 12:00 bis 20:00 Uhr. Der
Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 8,50 Euro. Ab 15:30 Uhr kann
täglich eine Feierabendkarte für 6 Euro erworben werden. Mehr
Informationen gibt es unter www.hanselife.de
Text: Janne Addiks, Foto: M3B GmbH/Jan Rathke ▲
» Der Traum geht weiter ! «
hanselife.de
THEMENWELTEN
M
it gigantischen 7.200 BesucherInnen
war die »Vape Convention« als erste
Dampfermesse im hohen Norden im
letzten Jahr ein voller Erfolg – und weit
über 70 AusstellerInnen präsentierten
sich in der Messehalle 4 auf der
Bürgerweide. Sie präsentierten den
FachbesucherInnen und EndverbraucherInnen
neueste Trends und Produkte rund um das Thema
E-Zigarette. Veranstalter Dirk Schäfer hat sich über den gigantischen
Erfolg gefreut, aber war nicht wirklich überrascht: »Mein
Sohn Kevin sagte irgendwann zu mir: ›Warum gibt es eigentlich
noch keine Messe für die Dampferszene im norddeutschen
Raum ?‹ Da war Bremen, auch dank des Supports der »MESSE
BREMEN«, ein idealer Standort. Das Einzugsgebiet der »Vape
Convention« hat einen Umkreis von ungefähr 200 Kilometern
– und unser Konzept ist voll aufgegangen.«
Vom Samstag, den 7. bis Sonntag, den 8. September 2019 ist es
jetzt wieder soweit: »Der Traum geht weiter« – unter dem Motto
bietet die zweite »Vape Convention« alles, was das Dampferherz
begehrt. Circa 90 HerstellerInnen und HändlerInnen präsentieren
sich mit ihren neuesten Produkten rund um E-Zigaretten,
Liquids, Aromen und Zusatzstoffen, Hardware und Zubehör wie
Verdampfer, Wickler, Tröpfler, Akkus, Ladegeräte und vielem
mehr. Es gibt auch wieder eine kleine Tattoo-Area; hier können
sich Tattoofans direkt vor Ort tätowieren lassen oder zuschauen,
wie die KünstlerInnen der Szene die Dampfergemeinde bunt
machen. Außerdem wird es ein DJ-Set geben, das für den Sound
im Hintergrund sorgt – und viele weitere Überraschungen, die
noch nicht verraten werden.
▼ ÜBER DIE VAPE CONVENTION
Der Besuch der »Vape Convention« ist ab 18 Jahren gestattet.
Dieses Jahr sind fast alle bekannten, namhaften HerstellerInnen
und HändlerInnen mit ihren Produkten vertreten – mit einem
einmaligen Angebot rund um Liquids, Hardware und Zubehör.
Entstanden ist die Idee zur »Vape Convention« dadurch, dass Veranstalter
Dirk Schäfer und sein Sohn Kevin Schäfer als Betreiber
ihres eigenen Labels »Liquid-Helden.de« nach der Teilnahme an
einigen Messen feststellten, dass die Anfragen in den sozialen
Netzwerken nach einem solchen Event auch im norddeutschen
Raum unglaublich groß waren. Es werden erneut einige Tausend
BesucherInnen erwartet. Für die Gäste der Messe stehen über
2.500 kostenpflichtige Parkplätze direkt vor der Messehalle zur
Verfügung. Weitere Infos gibt es auf www.vapeconvention.de.
Bequem Tickets online buchen kann man entweder über
www.liquid-helden.de oder über www.dampfalarm.de
Text: Pressetext, Foto: Sahra Johnson ▲
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Sport & Leben
Beauty, Styling & More
Kunsthandwerkermarkt
Games for Families
Küche & Haushalt
SONDERVERANSTALTUNGEN
TrauZeit: Eure Hochzeitsmesse
14. + 15. Sept.
GrillGut: Dein BBQ-Event
14. + 15. Sept.
STADTZWERG: Die Messe
für dich und dein Kind
14. + 15. Sept.
InVita: Fit & Aktiv
im Alter 17. + 18. Sept.
KreativZeit: Hobby,
Basteln & Design
20. – 22. Sept.
PROMOTION | FINDORFF GLEICH NEBENAN | 32
Lesung in Katja‘s Villa Kunterbunt,
Münchner Str. 80, Samstag, 19. Okt.
Andreas Pohl
zwei
mal
sommer
Beginn ist 19:00 Uhr. Eintritt kostenlos. Der Roman
ist erhältlich im lokalen Buchhandel und online über
»amazon« und www.facebook.com/zweimal.sommer
DORFFKLATSCH
+++ Die FINDORFFER GESCHÄFTSLEUTE E. V.
wünschen sich viel Besuch für ihr Sommerfest: Am Sonnabend,
den 7. September 2019 wird ein Gelände auf der Bürgerweide von
14:00 bis 22:00 Uhr zum bunt belebten Festplatz. Direkt vor dem
SCHLACHTHOF werden sich zahlreiche Findorffer Unternehmen
und Institutionen präsentieren. Sie bringen eine Auswahl ihrer
besonderen Sortimente mit, informieren über ihre Leistungen
und haben zur Feier des Tages spezielle Aktionen und Attraktionen
im Angebot. Für Essen, Trinken und ein abwechslungsreiches
Bühnenprogramm wird gesorgt sein. Bei einer großen Tombola
werden attraktive Sachpreise und Gutscheine verlost. Die Bremer
Feuerwehr rückt mit ihrem großen Leiterwagen an und ermöglicht
spektakuläre Aussichten. Selbstverständlich gibt es auch wieder
einen privaten Flohmarkt. Ausführliche Infos auf www.findorff.de
+++ »Körpersprache. Braucht kein
Mensch ? Und ob !« heißt das neue
Programm mit STEFAN VERRA
am Mittwoch, 18. September 2019
um 19:30 im »Fritz Theater Bremen«.
Um Karten zu gewinnen, abonnieren
Sie online einfach den Newsletter von
FINDORFF GLEICH NEBENAN. Die
Anmeldung erfolgt mit der E-Mail-Adresse
und wenigen Klicks. »Absenden« nicht vergessen! Der Newsletter
kann jederzeit abbestellt werden. Die GewinnerInnen werden per
E-Mail benachrichtigt. Teilnahme unter www.findorff.info
Blumenladen, unmittelbar neben
der »Lilie«. Ich freue mich,
mein Angebot insbesondere
im Bereich Herrenmode
mit weiteren bekannten
qualitativen »Eco- &
Fair-Marken wie bereits
jetzt ›Armedangels‹ zu
erweitern.« Der genaue
Eröffnungstag steht noch nicht
fest, wird aber frühzeitig bekannt
gegeben, sowohl auf www.fb.com/georgsfairkauf als auch
auf www.georgs-fairkauf.de
+++ Das JAN-REINERS-CENTER in der Hemmstraße
veranstaltet am Freitag, den 30. August, von 14:00 Uhr bis
18:00 Uhr ein großes Sommerfest mit buntem Programm für
Alt und Jung. Höhepunkt ist für viele BesucherInnen sicher
das Bingo-Spiel mit dem aus dem NDR-Fernsehen bekannten
BINGOBÄR MICHAEL THÜRNAU, der um 14:00 Uhr,
15:00 Uhr, 16:00 Uhr und 17:00 Uhr zum kostenlosen Mitspielen
einlädt. Dazwischen sorgen Thomas Kiekebusch und
sein Partner mit Live-Musik, Drachendame Lizzy mit ihrem
Baby und Friedrich der Zauberer mit seinem aktionsgeladenen
Zauberprogramm für Spaß und Unterhaltung. Moderator ist
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM
Luftballonkünstler TOM BOLA. Auch für das leibliche Wohl
ist gesorgt. REWE bietet Grillwurst und -fleisch sowie Getränke
an. Die BÄCKEREI ROLF lockt mit frisch gebackenen
Berlinern. Am Stand von FRISEUR RYF gibt es eine Typ- und
Produktberatung. Die Einnahmen werden für
die Restaurierung der Jan-Reiners-
Lok gespendet. Der Eintritt ist
frei. Mehr Informationen unter
www.jan-reiners-center.de
+++ Neue Kurse zum Thema
»Homöopathie für Kinder
und Erwachsene« bei Verletzungen,
Infekten der Luftwege
und Magen-Darmerkrankungen
bietet in Findorff die Heilpraktikerin
DOROTHEE TEUTSCH ab
November an. Aktuelle Infos unter www.heilen-und-beraten.de
+++ Der Liedermacher und Logopäde ANDREAS POHL hat
einen Roman geschrieben. Der Roadmovie »Zweimal Sommer«
erzählt eine Liebesgeschichte aus den Achtzigerjahren. Der Autor
stellt das Buch mit einer Lesung am Samstag, dem 19. Oktober
ab 19:00 Uhr in »Katjas Villa Kunterbunt« in der Münchner
Straße 80 vor. Mehr auf www.facebook.com/zweimal.sommer
Textredaktion: Mathias Rätsch, Fotos: Pressefotos ▲
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Hemmstraße 240
Jan-Reiners-Center
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+++ An dieser Stelle eine
kurze Werbeunterbrechung:
»Fluch der Akribik« heißt das
Buch unserer Cartoonistin
von Seite 3, der wunderbaren
BETTINA BEXTE – und
wer Gefallen an den wortlosen,
aber bildreichen Antworten
im Interview mit der
Zeichnerin in dieser Ausgabe
von FINDORFF GLEICH
NEBENAN gefunden hat, bekommt
mit weiteren äußerst
witzigen Zeichnungen noch
mehr Schmunzelstoff. Als besonderes Schmankerl beinhaltet das
Buch einen von Hand eingeklebten Pop-Up-Cartoon sowie ein
eingelegtes Daumenkino zum Selberbasteln. Man kann das Werk
bequem online bestellen unter www.bettinabexte.de/shop
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*Gültig bis 30.11.19, gilt für Dienstleistungen.
+++ Im September 2019 ist es soweit: GEORGS FAIRKAUF
zieht um, bleibt Findorff aber auch zukünftig erhalten. Inhaber
Georg Gersberg plant bereits den Umzug, möchte am neuen
Standort sein Angebot erweitern und ist begeistert über mehr
Ausstellungsfläche, die dann für neue Fairtrade-Produkte zur Verfügung
stehen wird. »Wir werden die größeren Räumlichkeiten
in der Hemmstraße 161 beziehen, dem ehemaligen Findorffer u
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 34
FINDORFF GEHT AUS
TIPP l SA 02.11 l SCHLACHTHOF
»Das ich das noch erleben darf !«, sagte Tante Gertrude immer, wenn große Ereignisse
ihre Schatten vorauswarfen. Sie stand in den Siebzigern allerdings auf die niederländische
»George Baker Selection« und weniger auf die britische Band FISCHER-Z, die 1977 von
dem Sänger und Gitarristen JOHN WATTS gegründet wurde. Seitdem hat man viele Alben
veröffentlicht – wobei die ersten beiden Highlights »Word Salad« und »Going Deaf for
a Living« aus der Hochphase der damals angesagten »New Wave«-Zeit unvergessen geblieben
sind; ebenso wie die Hits »The Worker«, »Room Service» und »So Long«. Damals
wurden »Fischer-Z« sogar mit »The Police« verglichen. Die Polizisten wurden zu Superstars
befördert und haben ihre Einheit längst aufgelöst, Fischer-Z hingegen wurden nie richtig
berühmt, aber es gibt sie mit Unterbrechungen und einigen Personalwechseln bis heute.
40 Jahre später kommen John Watts & Co nach Findorff in den Schlachthof – und Tante
Gertrude hatte zwar keinen Geschmack, konnte aber große Ereignisse auf den Punkt bringen.
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr u www.schlachthof-bremen.de
DO 17.09 l MEISENFREI
Die unverwüstlichen SAVOY BROWN
stehen seit Jahrzehnten für hervorragenden
Blues-Rock. Gründer Kim Simmonds ist
auch am Ende des 7. Lebensjahrzehnts ein
technisch unglaublich versierter Gitarrist,
der sein Instrument singen, sprechen und
aufheulen lässt. Und er hat auch immer
noch viel zu erzählen. Ziemlich überraschend
erreichte das neue, phantastische
Studio-Album »Going to the Delta« in den
USA die Spitze der Billboard-Blues-Charts
und bescherte Savoy Brown einen dritten
Sommer. Live werden aber auch die alten
Glanznummern wie »Tell Mama«, »Hellbound
Train«, »Street Corner Talking« und
»Louisiana Blues« zu erleben sein.
FR 23.08 l ALTES PUMPWERK
Sänger und Gitarrist Jörn Schlüter hat es sich
im Interview mit diesem Magazin gewünscht
und schon passiert‘s: SOMEDAY JACOB
sind momentan Bremens feinste Folkrockband
und spielen heute live in Findorff.
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de
SA / SO 07. / 08.09 l HALLE 4
Nach dem großen Erfolg der ersten Bremer
VAPE CONVENTION findet zum zweiten
Mal eine Dampfermesse für Fachbranche
und VerbraucherInnen statt. Hersteller und
Händler sind mit neuen Produkten rund um
Liquids, Hardware und Zubehör vertreten.
Infos u www.vapeconvention.de
SO 20.09 l ALTES PUMPWERK
LOS TEMPERAMENTOS verbinden alte
Traditionen mit einem Hörerlebnis des 21.
Jahrhunderts. Zum zehnjährigen Jubiläum
garantiert das Programm »Stereo Ciacona«
wieder Barock im »Hier und Jetzt« – von
Händel bis zu farbenfrohen Klängen aus
Mexiko, Peru, Venezuela und der Karibik.
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de
SA 26 .09 l SCHLACHTHOF
Was haben »a-ha« und MADRUGAGA
gemeinsam? Beide Bands kommen aus
Norwegen und haben tolle Sänger. Der
Klang dieser Indie-Band allerdings ist
melancholisch und kraftvoll zugleich.
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
u www.schlachthof-bremen.de
SA 03.10 l ALTES PUMPWERK
Die Maus kommt – und der verschwiegene
TV-Star mit den Lach-und Sachgeschichten
lädt unter dem Motto »Türen auf !« zum
TÜRÖFFNER-TAG ein. Teilnahme nur
mit vorheriger Anmeldung per E-Mail.
MI 23.09 l MEISENFREI
Diesen niederländischen Gitarristen kann
man getrost als einen der angesehensten
seiner Art in Kontinentaleuropa bezeichnen:
Dank seines musikalischen Elternhauses
ist JULIAN SAS schon früh mit
Jimi Hendrix, Alvin Lee, Peter Green und
natürlich dem Gitarrengott Rory Gallagher
in Kontakt gekommen. »Der Held für mich
schlechthin ist Rory Gallagher«, sagt Sas
und kommt mit Blues, viel Groove, hartem
Hammondorgel-Sounds sowie treibendem
Bass und dem neuen, komplett analog
eingespielten Album »Stand Your Ground«
für ein Konzert nach Bremen.
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de
OKT/NOV l ALTES PUMPWERK
Mit viel Spielfreude bringen die Studierenden
der Hochschule für Künste Bremen Mozart‘s
ZAUBERFLÖTE am Freitag, den 25.10.,
Sonntag, den 27.10., Freitag, den 01.11. und
Sonntag, den 03.11.2019 zur Aufführung,
um zu beweisen, was Bremens »klassischer«
Nachwuchs zu bieten hat.
Mehr unter u www.altespumpwerk.de
SA 26.10 l METROPOL
Anfang der Siebzigerjahre noch als schnulzige
»Poor Man‘s Moody Blues« verspottet, straften
BARCLAY JAMES HARVEST die Kritiker
mit einem gleichnamigen Song auf dem Album
»Gone to Earth« – das sich volle vier Jahre in den
Charts hielt und den Superhit »Hymn« abwarf.
Hymnisch wird es sicherlich auch heute.
20:00 Uhr uwww.metropol-theater-bremen.de
IMPRESSUM
AUTOR/INN/EN
Janne Addiks, Nils Andresen, Simeon Buß, Mathias Rätsch
© Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch auszugsweise,
sind nur mit vorheriger Genehmigung gestattet. Sämtliche
Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff Verlag.
Zuwiderhandlungen in Form von Urheberrechtsverletzungen
werden strafrechtlich verfolgt.
FOTOGRAFIE
Karim Housseini, www.bildplantage13.de
Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de
ILLUSTRATION
Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de
ART DIRECTION
Mathias Rätsch, www.raetsch.de
LEKTORAT
Leona Ilgner
BILDNACHWEIS
Titel/Seite 6: Karim, Bildplantage XIII, Seite 3: »Morning
of overworked sleepy couple« © NinaMalyna, Adobe Stock,
www. stock.adobe.com, Seite 10 © »Matthias Henze« © Jimdo
Pressefoto, www.jimdo.com, 22/25/26/35/38 © Kerstin Rolfes,
Seite 5/28/29/30/31 © Bettina Bexte, Seite 32: »Gentleman
Blowing Ecig Vapor Electronic Cigarette« © sarahjohnson1,
Pixabay, www.pixabay.com, Seite 33 »Hanselife« © Pressefoto,
Seite 36/37 Fischer-Z © Sam Shaw, Savoy Brown © Fabienne
Wertsch, Someday Jacob © Caspar Sessler, www.casparsessler.
com, Julian Sas © Johan Breij, Madrugaga © Knut Aaserud
Zauberflöte © HfK Bremen, Barcley James Harvest © Sabine
Holroyd, Los Temperamentos, Maus, onstige © Pressefotos
DRUCK
BerlinDruck GmbH + Co KG,
www.berlindruck.de, FSC ® -mixed
produziert. Es wurden Materialien
aus FSC-zertifizierten Wäldern
und/oder Recyclingmaterial sowie
Material aus kontrollierten
Quellen verwendet.
DRUCKAUFLAGE
10.000 Exemplare
ERSCHEINUNGSWEISE
Alle Erscheinungstermine 2019 auf www.findorff.info
DISTRIBUTION
Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in
28215 Findorff sowie über Arztpraxen und 70 »Hotspots«
im Stadtteil. Infos unter www.findorff.info/das-magazin/
hotspots. Sie haben kein Exemplar erhalten ? Mailen Sie
uns Namen und Anschrift an kontakt@findorff.info
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Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.
Online buchen ? www.findorff.info/anzeige-buchen.
Anzeigenschluss für die kommende Ausgabe Nr. 12, die
ab dem 16. November 2019 erscheint, ist der 04. November
2019. Änderungen vorbehalten. Unser Dank gilt allen
AnzeigenkundInnen aus und um Findorff, ohne die diese
Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.
HERAUSGEBER
Mathias Rätsch
VERLAG
Findorff Verlag
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen
Telefon 0421 / 579 55 52
Telefax 0421 / 579 55 53
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Der Findorff Verlag kooperiert mit der Stadtteilinitiative
»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich
das Stadtteilportal www.findorffaktuell.de
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e.V.«. und der Handelskammer Bremen. Infos unter
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FACEBOOK
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LESERBRIEFE
Wir freuen uns über Anregungen, konstruktive Kritik,
Ideen oder ganz einfach Ihre Meinung zu dieser Ausgabe
als digitalen Leserbrief auf www.findorff.info/leserbriefe
®
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 36
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de
Mehr unter u www.altespumpwerk.de
FINDORFF GLEICH NEBENAN | 37
q DIE FINDORFF KOLUMNE
» Wir sind gefangen in einer Kolumne ! «
Hemmstr. 157b +
212-214 + 344-346
28215 Bremen/Findorff
B
EEEEERND ! DIE WAND, BEEEERND !«
»Jetzt schrei doch nicht immer so, Jürgen.«
»ABER BEEEEERND ! DIE WAND ! DIE
VIERTE WAND !«
»Ich hab‘ gesagt, Du sollst nicht so schreien !
Seit Monaten kommst Du schreiend hier
reingelaufen. Was ist denn falsch bei Dir ? Wer
hat Dir Manieren beigebracht ? Hat Deine
Mutter Dir nicht gesagt, dass Du nicht immer schreien
sollst ? Was ist das denn für eine Attitüde ?«
Jürgen zeigt auf die Überschrift und dann
auf das Foto rechts direkt neben dem Text.
Bernd ignoriert ihn, er sitzt mit Kopfschmerzen
im mittlerweile nicht mehr
ganz so neuen CDU-Parteibüro. An den
Wänden hängen noch die Plakate der
vergangenen Kommunalwahl. »Jürgen,
Jürgen, Jürg...«, steht auf einem, das halb
von der Wand gerissen wurde, »…en kann
mehr« auf einem anderen, ebenfalls nicht mehr
vollständigen. Seit der gewonnenen Bürgerschaftswahl,
die dann irgendwie doch in einer
schmetternden Niederlage für die
»Christ«-Demokraten endete, sitzt Bernd
eigentlich durchgängig mit Kopfschmerzen
im Parteibüro. Auch wenn es Jürgen gewesen war, der sich
zur Wahl gestellt hatte; Bernd war derjenige, der seit der Wahl
nicht mehr aus der schlechten Laune herauskam. Bis zur Wahl
hatte er geplant, organisiert und geregelt; hatte seinem ganzen
Kommunikations- und Kreativtalent freien Lauf lassen können,
hatte einen Sinn gehabt. Jetzt hingegen fühlte er sich sinnlos
und leer; grau, würde man wohl sagen, wenn Menschen Farben
wären, oder aber cDU, wenn Menschen Parteien wären.
»Weißt Du, Jürgen; manchmal frage ich mich, was für ein
kranker Gott eigentlich unsere Leben kontrolliert. Ich mein‘,
innerhalb von wenigen Monaten sind wir erst ziemlich schlechte
und erfolglose Immobilienmakler, lassen eines unserer
besten Objekte einfach besetzen ohne uns groß dagegen zu
wehren, und das auch noch von vollkommen unrealistisch
anmutenden Hippies, die uns inzwischen großzügig bezahlen
– und dann sind wir mir nichts, dir nichts in der Politik, so
als wäre das überhaupt nichts. Wer zum Teufel kommt auf so
einen Mist ? Woher hat dieser kranke Gott seine Ideen ? Woher
die Inspiration ? Setzt er sich an den Weidedammfleet, schaut
aufs Wasser und schreibt dann unsere Geschichte oder was ?
Manchmal fühle ich mich, als wären wir die Protagonisten einer
Kolumne im Magazin FINDORFF GLEICH NEBENAN.«
Den Kopf in den Händen vergraben monologisiert Bernd vor
sich hin und beachtet Jürgen gar nicht, der kreidebleich und wild
gestikulierend versucht ihn zu unterbrechen, aber keinen Ton
mehr herausbekommt.
»Wenn wir wenigstens regieren würden. Weißt Du ? Wenn der
Autor oder Gott oder wer auch immer uns wenigstens das
gestattet hätte. Aber nein, natürlich regieren die Parteien, die
inhaltlich am meisten Konsens und insgesamt die meisten
Stimmen bekommen haben. Natürlich schließen die sich zusammen,
damit wir nicht auch noch in Bremen Politik für Unternehmen
und gegen die Bürger machen können,
wie wir es überall sonst im Land schon tun.»
Jürgen hört überhaupt nicht, was Bernd sagt,
sondern zeigt immer wieder auf das Foto
des Autors das gerade Links neben dieser
Kolumne abgebildet ist. »Da…«, sagt er.
»Daaa !« und zeigt und wedelt und zeigt.
Bernd ignoriert ihn immer noch.
»Weißt Du, ich weiß nicht einmal,
warum ich gerade so sehr über unsere
eigene Partei herziehe. Das ist fast als
könnte ich mich nicht wehren, als würden
mir die Worte von irgendwem in den Mund
gelegt.« Bernd schaut traurig aus der
Wäsche, obwohl er das gerade eigentlich
gar nicht will. Eigentlich will er
wütend drein schauen, aber ich lasse
ihn nicht. Insgesamt lasse ich den beiden Protagonisten gerade
überhaupt keinen Spielraum mehr, lasse sie – Simsalabim – wie
immer nach meiner Pfeife tanzen, nur, dass ich sie es jetzt das
erste Mal spüren lasse, dass sie keinen eigenen Willen haben.
SIM SCHAUT HIN
»Wer… wer spricht das ? Wer erzählt das ?«, lasse ich Bernd
unvermittelt fragen und hebe zum ersten Mal seinen Kopf.
Jürgen muss zitternd noch einmal auf das Foto zeigen, das jetzt
etwas weiter über ihnen schwebt. Bernd stößt einen Schrei des
Entsetzens aus.
»Die vierte Wand, Jürgen !«
»Ja, Bernd !«
Ich lasse Bernd aufstehen und etwas näher an die vierte Wand
herantreten, die Autor, Protagonist und LeserIn trennt.
»HIIIIIILFE !«, ruft Bernd ! »HOLEN SIE UNS HIER RAUS !
WIR SIND GEFANGEN IN EINER KOLUMNE ! BITTE !
BITTE ! RETTEN SIE UNS !«
Mit geballten Fäusten klopft er gegen die unsichtbare Barriere,
die nur durch Inspiration aufrecht erhalten wird. Es ergibt
kein Geräusch, nicht einmal ein dumpfes Pochen ist zu hören.
Verzweiflung macht sich in Bernd breit. Dann schnipse ich mit
den Fingern, tippe einige wenige Worte und lasse die beiden
vergessen, was sie gerade erlebt haben.
Text: Simeon Buß, www.simpanse.de, Foto: Kerstin Rolfes ▲
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6. OKTOBER 2019
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Am 6. Oktober sind wieder sportlicher Einsatz und aufbauende Unterstützung gefragt.
Willkommen zum 15. swb-Marathon entlang Bremens schönster Strecke. Wir wünschen
allen Teilnehmern und Zuschauern einen sensationellen Tag.
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