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Berliner Zeitung 17.08.2019

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B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 190 · 1 7./18. August 2019<br />

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Bildung<br />

VonTom Nebe<br />

Suchmaschinen liefern die<br />

Antwort darauf, was die<br />

Hauptstadt von Kirgistan ist,<br />

wo man in einer fremden<br />

Stadt übernachten kann oder wie<br />

leckerer Käsekuchen am besten gelingt.<br />

Die Suchmaschinen haben<br />

großen Einfluss darauf, welche Informationen<br />

zu den Nutzern durchdringen.<br />

Weil es aber längst nicht<br />

mehr nur um Triviales,sondernauch<br />

um Privates, Gesundheitliches, Sensibles<br />

oder Berufliches geht, liegt es<br />

nahe, sich einmal zu fragen, wie die<br />

Suchergebnisse eigentlich zustande<br />

kommen –auch wenn die Suchalgorithmen<br />

in aller Regel Betriebsgeheimnis<br />

sind.<br />

Erst einmal wichtig zu wissen:<br />

Aus Kostengründen pflegen nur wenige<br />

Suchmaschinen überhaupt einen<br />

eigenen Index, also eine Sammlung<br />

von Schlagwörtern, die schnell<br />

durchsuchtwerdenkann, um Seiten<br />

mit den gewünschten Inhalten im<br />

Netz zu finden, erklärt Christian<br />

Pietsch vom Verein Digitalcourage.<br />

DieSuchmaschinen mit einem eigenen<br />

Index seien schnell aufgezählt:<br />

„Google, Bing,Yandex, Baidu. Keine<br />

davon ist fürTransparenz bekannt.“<br />

Google bleibt der Marktführer<br />

Viele Anbieter nutzen darum die<br />

Suchtechnologieanderer und bauen<br />

diese in ihrePortale ein, wie die Stiftung<br />

Warentest erklärt. So nutzen<br />

etwa Startpage, T-Online oder Web.<br />

de den Suchindex von Google, während<br />

Qwant und Duckduckgo auf die<br />

Microsoft-Suchmaschine Bing setzen.<br />

Qwant baut allerdings einen eigenen<br />

Index auf und holt sich nach<br />

eigenen Angaben nur übergangsweise<br />

Unterstützung.<br />

Die Warentester haben sich im<br />

Frühjahr 2019 einige Suchmaschinen<br />

genauer angeschaut. Fazit:<br />

Marktführer Google brachte bei den<br />

standardisierten Anfragen im Vergleich<br />

die besten Treffer. Doch die<br />

Datensammelei kostete den Inter-<br />

Gegoogelt wird immer und überall –obunterwegs, zu Hause oder imBüro.<br />

netkonzern seinen Spitzenplatz.<br />

Auch bei Bing etwa kritisierten die<br />

Tester den Umgang mit Nutzerdaten.<br />

Sieger wurde Startpage. Eine Datenschutzerklärung<br />

ohne Mängel<br />

und Apps mit unkritischem Datensendeverhalten<br />

sprachen für den<br />

niederländischen Anbieter.Auchdie<br />

Suchergebnisse waren gut, wenn<br />

auch nicht so gut wie bei Google.<br />

Bleibt die Frage: Macht es eigentlich<br />

einen Unterschied, wer<br />

eine Suchanfrage eintippt und auf<br />

Treffer aus der Filterblase<br />

Schnell mal googeln! Die Ergebnisse muss man jedoch einordnen können, gerade im Berufsleben<br />

welchem Gerät? Ja, lautet die Antwort.<br />

Auch wenn nicht ganz klar ist,<br />

wie groß dieser ausfällt. Google<br />

etwa ermittelt anhand der<br />

IP-Adresse des Computers dessen<br />

ungefähren Standort. DieIP-Adresse<br />

sei aber nicht personalisiert,versichert<br />

der Konzern. Dahinter<br />

steckt die Idee, lokal relevante Ergebnisse<br />

anzeigen zu können, also<br />

bei einer entsprechenden Anfrage<br />

etwa das Wetter des Ortes, andem<br />

man sich aufhält.<br />

Doch das ist nicht alles: Die individuelle<br />

Suchhistorie, also Suchanfragen<br />

aus der Vergangenheit, können<br />

die Treffer beeinflussen. Dafür<br />

müsste der Nutzer aber bei Google<br />

angemeldet sein, so das Unternehmen.<br />

Wersein Google-Konto sowohl<br />

privat als auch beruflich nutzt, könne<br />

auf den entsprechenden Geräten<br />

marginal unterschiedliche Treffer zu<br />

gleichen Anfragen bekommen.<br />

In seiner Datenschutzerklärung<br />

erklärt Google unter anderem,<br />

DPA<br />

Cookies zu verwenden, um etwa die<br />

neuesten Suchanfragen und die Interaktion<br />

des Nutzers mit den Suchergebnissen<br />

zu erfassen. Das Ziel:<br />

Anzeigen auf den Nutzer maßschneidern.<br />

Damit verdient Google<br />

gutes Geld.<br />

Aufgerufene Werbung auf einem<br />

Gerät oder auch das genutzte Gerät<br />

können Ergebnisse beeinflussen. So<br />

würden bei mobiler Nutzung Websites<br />

bevorzugt, die für mobile Endgeräte<br />

optimiert sind. Microsoft handhabe<br />

das bei Bing auch so, wie eine<br />

Sprecherin erklärt. Hier werden<br />

Suchaktivitäten des Nutzers über<br />

Cookies und andere Verfahren gespeichert.<br />

AufBasis der Daten personalisiereBing<br />

Suchergebnisse,sodie<br />

Sprecherin weiter. Mechanismen,<br />

die zu einer Personalisierung führen,<br />

unterlägen den jeweils gültigen Datenschutzgesetzen.<br />

Ein Forschungsprojekt der Universität<br />

Kaiserslautern und der Initiative<br />

AlgorithmWatch, für das im<br />

Vorfeld der Bundestagswahl 2017<br />

über Wochen Daten von Google-<br />

Suchanfragen zu Parteien und Politikern<br />

gesammelt wurden, kam zu<br />

demErgebnis: DieSuche lieferte bei<br />

allen Nutzern annähernd gleiche<br />

Ergebnisse. Anzeichen für Personalisierung<br />

wurden kaum gemessen.<br />

Die Forscher betonten aber auch,<br />

dass die Studie eine Momentaufnahme<br />

sei.<br />

Inkognito nutzen<br />

Um einer möglichen Personalisierung<br />

zu entgehen, rät die Stiftung<br />

Warentest, den Inkognito-Modus<br />

seines Browers zu nutzen –sowerden<br />

Cookies oder ein Verlauf gar<br />

nicht erst gespeichert. Google-Suchen,<br />

bei denen man eingeloggt war,<br />

werden gespeichert. Sie lassen sich<br />

aber wieder löschen, ebenso lässt<br />

sich die Speicherung deaktivieren.<br />

DasPortal„Klicksafe.de“ rät allen,<br />

die nicht in den Filterblasen der Algorithmen<br />

landen wollen, die Suchmaschine<br />

eines Anbieters einfach<br />

nicht zu nutzen, wenn man bei diesem<br />

angemeldet ist. Istdas nicht vermeidbar<br />

gilt: Regelmäßig Verlauf<br />

und Cookies löschen.<br />

Christian Pietsch von Digitalcourage<br />

empfiehlt als Schutz gegen Ausspähversuche<br />

Werbe- und Tracking-<br />

Blocker wie uBlock Origin, NoScript,<br />

Privacy Badger oder Ghostery, dieals<br />

Browser-Erweiterung verfügbar sind.<br />

Außerdem könnten Nutzer Meta-<br />

Suchmaschinen wie Searx oder MetaGer<br />

nutzen, die quelloffen und<br />

vertrauenswürdig seien. (dpa)<br />

Wie sich Studenten selbst in die Tasche lügen<br />

Konzentration in Vorlesungen will gewollt und gelernt sein. Es gibt einige Tricks gegen das Abschweifen –zum Beispiel eine Wette<br />

Von Amelie Breitenhuber<br />

Anderthalb Stunden einer Vorlesung<br />

aufmerksam zuzuhören,<br />

das schafft fast keiner. Aber wie vermeiden<br />

Studierende, dass sie alle<br />

paar Minuten abschweifen? Tipps<br />

von Schauspieler und Kommunikationstrainer<br />

Lutz Herkenrath:<br />

Warumfällt es oft so schwer,einer Vorlesungzufolgen?<br />

Meine Haltung wird beeinflussen,<br />

wie ich mich verhalte.Wenn ich<br />

mir als Student sage „Hey Dozent,<br />

mach mich denken. Aber so,dass ich<br />

mich nicht langweile, unterhalte<br />

mich!“, dann werde ich meist enttäuscht.Ich<br />

muss also meine Erwartungen<br />

verändern, damit ich aus der<br />

Vorlesung etwas mitnehme. Man<br />

kann sich zum Beispiel überlegen:<br />

„Ich bringe Einsatz dafür, hier zu<br />

sein –meine Zeit etwa. Da will ich<br />

auch den vollen Output mitnehmen.“<br />

Mit dieser Haltung akzeptiert<br />

man dann auch Unbequemes eher.<br />

ZumBeispiel?<br />

Wir neigen dazu, uns in die Tasche<br />

zu lügen. Zum Beispiel, indem<br />

wir denken: „Ich bin multitaskingfähig.“<br />

Aber das funktioniertnicht. Ich<br />

kann nicht gleichzeitig einer Vorlesung<br />

lauschen und ständig am Handy<br />

hängen. Also: Smartphone aus.<br />

Wer mit Wissensgewinn aus der Vorlesung gehen will, schreibt am besten mit.<br />

DPA<br />

Bleiben noch genugAblenkungen...<br />

Noch so eine beliebte Lüge: „Das<br />

kann ich mir auch so merken.“ Nein.<br />

Ich muss schon mitschreiben, dann<br />

kann ich fokussierter folgen. Und:<br />

Zuhören ist Hochleistungssport.<br />

Also vorher gut essen undtrinken.<br />

Undwenndas alles nichthilft?<br />

Am besten setzt man sich in eine<br />

der ersten Reihen. Dann hat der Dozent<br />

einen im Blick. Mit dieser Kontrolle<br />

bleiben Studierende konzentrierter<br />

bei der Sache. Oder man<br />

schließt eine Wette mit den Kommilitonen<br />

ab: Werabschweift oder auf<br />

sein Smartphone schaut, muss den<br />

Wetteinsatzbegleichen.<br />

Undwie bekommeich den Stoff für die<br />

Prüfunginmeinen Kopf?<br />

Als Schauspieler weiß ich, riesige<br />

Textmassen behält man nicht, wenn<br />

man stundenlang versucht, sie auswendig<br />

zulernen. Besser klappt es<br />

mit der sogenannten Lackier-Methode,<br />

also Schicht für Schicht und<br />

immer wieder in Ruhe trocknen lassen.<br />

Beim Lernen sieht das so aus:<br />

Ich lerne für zehn Minuten, für den<br />

Rest der Stunde mache ich etwas<br />

ganz anderes und lasse den Stoff einsickern.<br />

Daswiederholt man den Tag<br />

über und behält das Gelernte am<br />

Ende besser, als wenn man sich in<br />

einer Stunde alles ins Gehirn zu<br />

pressen versucht. (dpa)<br />

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