Berliner Zeitung 17.08.2019

Nr.33Ausgabe 17./18. August 2019
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Eine GbR zu gründen ist ganz
einfach.Das geht auch am
heimischen Küchentisch.
im Grundbuch. In einer GbR verpflichten
sich mindestens zwei Menschen oder Unternehmen,
gemeinsam ein bestimmtes Ziel
zu verfolgen –zum Beispiel den Kauf einer
Immobilie. Eine GbR zu gründen ist relativ
unkompliziert –das lässt sich theoretisch sogar
zuhause am Küchentisch erledigen. Man
kann, muss die Gründung aber nicht notariell
beurkunden lassen. „Die GbR sollte zum
Zeitpunkt des Immobilienkaufs gegründet
sein, sie tritt als Vertragspartner auf –spätestens
aber bei Eintragung ins Grundbuch
muss sie existieren“, erklärt Rechtsanwältin
Sybill Offergeld von der Kanzlei Rose &
Partner in Berlin. Da man einen Immobilienkauf
beim Notar beurkunden lassen muss,
lasse man dort meist auch die Gründung der
GbR beurkunden. Den zur GbR gehörenden
Vertrag –den Gesellschaftsvertrag –kann
das Paar schriftlich schließen, indem es der
Gesellschaft zum Beispiel eine Satzung gibt.
In dem Vertrag können die Partner festlegen,
wie sie im Falle einer Trennung mit der Immobilie
umgehen.
Kauft ein Paar auf diese Art eine Immobilie,
gehört diese der GbR –sie steht als Eigentümer
im Grundbuch. Die Gesellschaftsanteile
der beiden Partner an der GbR entsprechen
den Eigentumsanteilen an der Immobilie,
soweit nichts anderes vereinbart ist. Aus
dem Grundbuch geht das nicht hervor. „Ein
Vorteil einer GbR ist, dass man die Gesellschaftsanteile
ohne Weiteres von einem auf
den anderen Gesellschafter übertragen kann
– dadurch ändern sich dann in der Regel
auch die Miteigentumsanteile“ sagt Offergeld.
Praktisch, wenn zum Beispiel ein Partner
alleine Raten für das Immobiliendarlehen
tilgt oder darauf eine Sonderzahlung leistet.
Sind beide Partner als natürliche Person mit
ihren Miteigentumsanteilen im Grundbuch
eingetragen, muss man jede Änderung der
Eigentumsverhältnisse notariell beurkunden
und die Änderung im Grundbuch eintragen
lassen. Dabei entstehen jedes Mal Kosten.
Abmachungen im Partnerschaftsvertrag
„Es gibt bei unverheirateten Paaren oft noch
viele weitere Themen, die geregelt werden
sollen“, sagt die Rechtsanwältin. Dann könne
man –unabhängig von dem Umgang mit
der GbR –ergänzend einen Partnerschaftsvertrag
schließen. „Darin lässt sich alles
Mögliche regeln –von der Frage, wer nach
der Trennung welches Geschirr bekommt bis
hin zur Rückzahlung des Darlehens, aber
auch Fragen zum Vermögen, zum Unterhalt
oder den Kindern“, erklärt Offergeld. Mit
einem Partnerschaftsvertrag wird auch geregelt,
was sonst bei einer Scheidung unter die
gesetzlichen Vorschriften fällt.
Paare, die keine GbR gegründet haben, können
in einem Partnerschaftsvertrag auch Regelungen
zur gemeinsamen Immobilie tref-
Finanz- und Steuertipps
€
Finanzierung für unverheiratete Paare
Welche Konditionen Käufer bei einem Darlehen€ehen
bekommen, hängt meist in erster Linie vom €are€are
€m Eigen-
kapital ab, das sie mitbringen –und weniger davon,
ob sie verheiratet sind oder nicht. Es kann jedoch
sinnvoll sein, dass beide Partner als Kreditnehmer
in den Vertrag eingetragen werden.
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Erbfall: Steuerliche Nachteile für Unverheiratete
Während Ehegatten sich steuerfrei Geld und Wertgegenstände
von bis zu 500.000 Euro vererben können, haben
unverheiratete Partnernur einen Freibetrag von 20.000
Euro zur Verfügung. Eine Beispielrechnung: Ist die gemeinsame
Immobilie 500.000 Euro wert, wird, wenn ein Partner
stirbt, die Hälfte im Wert von 250.000 Euro vererbt.
Davon sind bei unverheirateten Partnern 230.000 Euro zu
versteuern. Bei einem Steuersatz von 30 Prozent fallen
damit rund 70.000 Euro Steuern an.
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