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NJW 34/19 Aus- und Weiterbildungs-Special

Fortbildung 4D Die Digitalisierung ist fester Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Smartphones, Cloud Computing, eServices und andere Helfer, die uns das Leben einfacher machen, sind nicht mehr wegzudenken. Die Industrie hat das Level 4.0 erreicht und auch in die Welt der Fortbildungen hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten.

Fortbildung 4D
Die Digitalisierung ist fester Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Smartphones, Cloud Computing, eServices und andere Helfer, die uns das Leben einfacher machen, sind nicht mehr wegzudenken. Die Industrie hat das Level 4.0 erreicht und auch in die Welt der Fortbildungen hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten.

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<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>-<strong>Special</strong><br />

Frischer Wind für Ihre Karriere<br />

© denisismagilov/stock.adobe.com<br />

<strong>NJW</strong>-Anzeigenschwerpunkt


<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>-<strong>Special</strong><br />

Fortbildung 4D<br />

Die Digitalisierung ist fester Bestandteil unseres alltäglichen<br />

Lebens. Smartphones, Cloud Computing,<br />

eServices <strong>und</strong> andere Helfer, die uns das Leben einfacher<br />

machen, sind nicht mehr wegzudenken. Die Industrie hat<br />

das Level 4.0 erreicht <strong>und</strong> auch in die Welt der Fortbildungen<br />

hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten.<br />

E-Learning wird nicht nur immer beliebter, es wird auch zunehmend<br />

bei der Fortbildung in Unternehmen <strong>und</strong> bei Berufsträgern<br />

eingesetzt, für die eine Fortbildungspflicht besteht. Das ist beispielsweise<br />

bei Rechtsanwälten<br />

<strong>und</strong> Steuerberatern der Fall.<br />

Daraufhin haben Verbände<br />

<strong>und</strong> Kammern, wie die B<strong>und</strong>esrechtsanwaltskammer<br />

reagiert<br />

<strong>und</strong> die Fachanwaltsordnung<br />

dementsprechend geändert<br />

<strong>und</strong> so den Weg für die<br />

Onlinefortbildung frei gemacht.<br />

Die Vorteile für die Fortbildungspflichtigen<br />

scheinen hier<br />

auf der Hand zu liegen. Denn<br />

digitale Fortbildungen stellen<br />

eine flexible <strong>und</strong> kostengünstige<br />

Alternative zu Präsenzveranstaltungen<br />

dar. Reise- <strong>und</strong> Hotelkosten fallen nicht an. Zudem<br />

vermeiden Teilnehmer der digitalen Fortbildung Praxisausfallzeiten.<br />

Auch lässt sich durch die neue Form der digitalen Fortbildung<br />

eine sehr große Anzahl an Teilnehmenden in einer Veranstaltung<br />

zusammenfassen. Die Onlinefortbildung scheint eine<br />

lohnende Alternative zur klassischen Fortbildung zu sein.<br />

Allerdings besteht – bei aller Rationalität – zu Recht die Angst, dass<br />

die Kommunikation <strong>und</strong> die Bildung persönlicher Beziehungen<br />

zu Referenten <strong>und</strong> Kollegen auf der Strecke bleiben. Parallelen<br />

zum Erlernen von Sprachen drängen sich auf.<br />

Eine Sprache kann man nur bis zu einem bestimmten Grad am<br />

Schreibtisch, Computer oder über das Internet lernen. Jeder, der<br />

sich intensiv mit dem Erlernen einer Fremdsprache beschäftigt<br />

hat, weiß, dass man diese erst dann richtig verstehen kann, wenn<br />

man die Menschen versteht, die diese Sprache sprechen. Ohne<br />

persönliche Kontakte <strong>und</strong> Beziehungen ist das Aneignen einer<br />

fremden Sprache kaum möglich.<br />

Sehr ähnlich verhält es sich bei komplexen Sachverhalten, bei<br />

denen es auf ein tieferes Verständnis der Materie <strong>und</strong> auf verschiedene<br />

Aspekte <strong>und</strong> Perspektiven ankommt. Benchmarking <strong>und</strong><br />

Lernen von Best Practices einer jeweiligen Branche ist in der heutigen,<br />

schnelllebigen Zeit schon fast unbezahlbar geworden <strong>und</strong><br />

geschieht am besten, wenn man sich im gleichen Raum befindet.<br />

Daher ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass sich ein Trend aus Skandinavien<br />

auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit erfreut.<br />

Neue Fortbildungsangebote setzen insbesondere auf die persönliche<br />

Begegnung <strong>und</strong> den Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

von Mensch zu Mensch. Kern des neuen (alten) analogen Konzeptes<br />

sind die persönlichen<br />

Treffen von profilierten Berufsträgern<br />

<strong>und</strong> erfahrenen Juristen<br />

unterschiedlicher Branchen,<br />

die sich bei regelmäßigen<br />

Begegnungen im kleinen Kreis<br />

das neueste Wissen aneignen<br />

<strong>und</strong> in einem praktischen Teil<br />

auch anzuwenden lernen.<br />

Dabei haben vor allem der persönliche<br />

<strong>Aus</strong>tausch <strong>und</strong> die<br />

Diskussion einen enorm hohen<br />

Stellenwert. Das heißt vor allem,<br />

dass nicht nur das Wissen<br />

der Referenten, sondern auch<br />

der Erfahrungsschatz der Teilnehmenden<br />

in einem interdisziplinären Dialog in die Fortbildung<br />

einfließt. Wesentlicher Bestandteil ist der Aufbau von Beziehungen<br />

zu anderen Berufsträgern aus den gleichen <strong>und</strong> anderen Branchen.<br />

Mit dieser Art der analogen Fortbildung soll die Art <strong>und</strong><br />

Weise verändert werden, wie Juristen <strong>und</strong> andere Berufsträger<br />

über sinnvolle Fortbildung <strong>und</strong> nachhaltiges Networking denken.<br />

Statt Fortbildung 4.0 spricht man jetzt von Fortbildung 4D.<br />

Natürlich hat auch hier das digitale Zeitalter Einzug gehalten. So<br />

sind beispielsweise Materialien <strong>und</strong> Inhalte zur Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung<br />

auch online verfügbar, so dass sich die Teilnehmenden<br />

letztlich auf das Wesentliche konzentrieren können – den persönlichen<br />

<strong>Aus</strong>tausch.<br />

Hinweis zum Autor:<br />

Michael Schroeder<br />

ist Country Manager der JUC<br />

Deutschland GmbH seit 2016.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>-<strong>Special</strong>


<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>-<strong>Special</strong><br />

E-Commerce – Berufsbild mit Perspektive für<br />

WirtschaftsjuristInnen<br />

Das Umsatzvolumen von online gehandelten Waren<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen steigt kontinuierlich. Im<br />

November 2018 prognostizierte das IFH Köln ein<br />

Wachstum des Onlinehandels gegenüber 2012 von 93 Prozent<br />

1 . Dies entspricht einem geschätzten Umsatzvolumen von<br />

ca. 63 Mrd. EUR in 2018 2 . Für den stationären Handel stellt<br />

der E-Commerce eine immer größer werdende Konkurrenz<br />

dar. In 2017 gaben nur noch 24 Prozent der Befragten an, dass<br />

diese nicht gerne im Internet einkauften, 20 Prozent dagegen<br />

waren begeisterte Online-Shopper, die lieber im Internet kauften,<br />

die verbliebenen 56 Prozent gaben an, in bestimmten<br />

Segmenten lieber Online zu kaufen. 3<br />

Für Unternehmen bedeutet dieser Trend ein Umdenken der<br />

bisherigen Geschäftsfelder <strong>und</strong> Marketing- bzw. Vertriebswege.<br />

Dieses Potential an Online-Kaufwilligen ruft jedoch auch verstärkt<br />

unseriöse Anbieter auf den Markt 4 – von Online-Abzocke<br />

<strong>und</strong> fake shops ist immer häufiger die Rede, hierbei werden<br />

oftmals Daten von seriösen Anbietern in den fake shops<br />

kopiert 5 . Aufklärung <strong>und</strong> Prävention werden immer wichtiger<br />

– nicht nur für private KäuferInnen. Online-Geschäfte stellen<br />

private <strong>und</strong> gewerbliche VerkäuferInnen vor große Herausforderungen<br />

– insbesondere hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> der wirtschaftlichen Konzepte 6 . Hier sind<br />

SpezialistInnen gefragt.<br />

Sucht man online nach Stellenangeboten für E-Commerce-<br />

SpezialistInnen, bekommt man über 4.300 Treffer 7 zu unterschiedlichen<br />

Stellenprofilen im E-Commerce Bereich. Dieses<br />

Berufsbild <strong>und</strong> die zu erwerbende Qualifikation treffen den<br />

Nerv der Zeit <strong>und</strong> der Unternehmen. Es zeigt deutlich den<br />

Bedarf an interdisziplinär ausgebildeten ExpertInnen. In einer<br />

Umfrage des B<strong>und</strong>esverbands E-Commerce <strong>und</strong> Versandhandel<br />

(bevh) unter in der Branche tätigen Unternehmen gaben<br />

92 Prozent der befragten Unternehmen an, dass ein Mangel an<br />

geeigneten Fach- <strong>und</strong> Führungspersonen im E-Commerce<br />

herrscht 8 . 40 Prozent der Befragten gaben an, dass das Angebot<br />

an qualifiziertem Personal klein ist 9 . Gleichzeitig gaben aber<br />

auch 64 Prozent der Befragten an, dass sich mehr Menschen<br />

für qualifizierte Stellen im E-Commerce interessieren würden.<br />

10<br />

Dieser Trend ist auch im Bereich der Hochschulen zu erkennen.<br />

Es gibt mehr Studienstandorte mit E-Commerce Bachelor-<br />

oder Masterstudiengängen sowie Studiengängen mit einer<br />

Vertiefungsmöglichkeit im E-Commerce 11 . In 2016 erwarb<br />

1<br />

IFH Branchenreport Onlinehandel, Jahrgang 2018<br />

2<br />

IFH Branchenreport Onlinehandel, Jahrgang 2018<br />

3<br />

IFH Befragungen, HDE Online-Monitor 2017<br />

4<br />

Peter Hornung, Lea Busch, Das Fakeshop-Karussell, NDR Info, 11.07.20<strong>19</strong><br />

5<br />

Verbraucherzentrale, Abzocke online, 20<strong>19</strong><br />

6<br />

ecommerce magazin, 2014<br />

7<br />

Abfrage bei StepStone am 11.07.20<strong>19</strong> „Jurist E-Commerce“<br />

8<br />

C.Wenk-Fischer, K. Haake, Besetzung von Fach- <strong>und</strong> Führungspositionen im<br />

E-Commerce, bevh<br />

9<br />

C.Wenk-Fischer, K. Haake, Besetzung von Fach- <strong>und</strong> Führungspositionen im<br />

E-Commerce, bevh<br />

10<br />

C.Wenk-Fischer, K. Haake, Besetzung von Fach- <strong>und</strong> Führungspositionen im<br />

E-Commerce, bevh<br />

11<br />

Benchmarkanalyse, FH Westküste Studiengang Wirtschaftsrecht, 2016/17<br />

F&W<br />

Fort- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>plattform<br />

der Juristischen <strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät<br />

| renommierte DozentInnen aus der Praxis<br />

| integrierte theoretische Fachanwaltsausbildung<br />

| Zertifikate <strong>und</strong> Module separat belegbar<br />

| berufsbegleitende Weiterbildung<br />

| flexibel durch Blended Learning<br />

Internationales<br />

Wirtschaftsrecht<br />

(MBL)<br />

Weiterbildender<br />

Master of Business Law<br />

mbl.master-halle.de<br />

gefördert durch<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>-<strong>Special</strong>


<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>-<strong>Special</strong><br />

jede/r dritte AbsolventIn der Rechtswissenschaften einen Bachelor-<br />

oder Masterabschluss 12 . Die Kombination aus betriebswirtschaftlichem<br />

Denken <strong>und</strong> Handeln sowie der juristischen<br />

Bewertung <strong>und</strong> Einordnung erfüllen Wirtschaftsjuristen perfekt.<br />

Den Studierenden werden im wirtschaftsrechtlichen<br />

Studium insbesondere<br />

an Fachhochschulen<br />

<strong>und</strong> Hochschulen der<br />

angewandten Wissenschaften,<br />

neben der ohnehin<br />

interdisziplinären<br />

<strong>Aus</strong>bildung in Betriebswirtschaft<br />

<strong>und</strong> Jura, zunehmend<br />

Kompetenzen<br />

für das Geschäftsfeld<br />

E-Business vermittelt.<br />

Hier werden insbesondere<br />

die Rechtsgebiete Datenschutzrecht, Recht des Online-<br />

Marketings, Vertragsgestaltung im E-Commerce, Gewerblicher<br />

Rechtsschutz sowie Urheberrecht gelehrt 13 . Ergänzt wird das<br />

Angebot im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich mit Modulen<br />

wie Marketing, Datenmanagement, Datensicherheit,<br />

Content Management, Web-Anwendungen oder Vertriebsmanagement.<br />

14<br />

Für AbsolventInnen mit Kenntnissen im E-Commerce bietet<br />

sich ein herausfordernder, vielfältiger <strong>und</strong> vor allem wachsender<br />

Arbeitsmarkt. Studierende, die ein Wirtschaftsrechtsstudium<br />

mit entsprechendem Schwerpunkt an einer Fachhochschule<br />

oder einer Hochschule der angewandten Wissenschaften<br />

absolviert haben, sind dafür in besonderer Weise<br />

qualifiziert.<br />

12<br />

Blickpunkt Arbeitsmarkt 2018 Akademikerinnen <strong>und</strong> Akademiker, B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit<br />

13<br />

Studienangebot Wirtschaftsrecht, Vertiefung E-Commerce der FH Westküste<br />

14<br />

Studienangebot Wirtschaftsrecht, Vertiefung E-Commerce der FH Westküste<br />

Hinweis zur Autorin:<br />

Anja Rathjen<br />

B.A. Wirtschaft <strong>und</strong> Recht, ist Studiengangkoordinatorin<br />

für Wirtschaftsrecht<br />

<strong>und</strong> Green Energy an der FH Westküste.<br />

<strong>NJW</strong>-Anzeigenschwerpunkte 20<strong>19</strong><br />

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Mit den regelmäßig erscheinenden Anzeigenschwerpunkten der <strong>NJW</strong> informieren wir Sie<br />

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(089) 3 81 89-687<br />

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<strong>NJW</strong> 42/<strong>19</strong><br />

<strong>NJW</strong> 45/<strong>19</strong><br />

<strong>NJW</strong> 47/<strong>19</strong><br />

Erscheintermin: 10.10.20<strong>19</strong><br />

Anzeigenschluss: 12.09.20<strong>19</strong><br />

Erscheintermin: 31.10.20<strong>19</strong><br />

Anzeigenschluss: 02.10.20<strong>19</strong><br />

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Verlag C.H.BECK OHG Anzeigenbestellung E-Mail: Herstellung/Druckunterlagen<br />

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<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>-<strong>Special</strong>


<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>-<strong>Special</strong><br />

Denken wie ein Unternehmer – Warum brauchen Juristen einen MBA?<br />

Um Unternehmen erfolgreich rechtlich zu beraten, reicht die Beherrschung<br />

des juristischen Handwerkszeugs schon lange nicht mehr aus.<br />

Neben einer f<strong>und</strong>ierten rechtswissenschaftlichen <strong>Aus</strong>bildung wird das<br />

Verständnis für Gr<strong>und</strong>lagen der Betriebs- <strong>und</strong> Volkswirtschaftslehre immer wichtiger.<br />

Kostenrechnung, Marketingstrategien <strong>und</strong> Personalführung müssen genauso<br />

beherrscht werden wie der Umgang mit Gesetzesbüchern <strong>und</strong> Paragraphen. Dabei<br />

unterscheidet sich die Führung einer Kanzlei nur wenig von der eines Unternehmens.<br />

Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge spielen im Jura-Studium jedoch<br />

fast keine Rolle. Das Aufbaustudium zu einem Master of Business Administration<br />

(MBA) bietet Juristen die Chance, sich mit Management-Kompetenzen weiter zu<br />

qualifizieren.<br />

Unternehmensjuristen müssen betriebswirtschaftliche Fragen rechtlich absichern<br />

Für anspruchsvolle Aufgaben <strong>und</strong> höhere Positionen vor allem in größeren Unternehmen<br />

sind betriebswirtschaftliche Zusammenhänge für die tägliche Arbeit der<br />

Juristen unabdingbar. Inhouse-Juristen wie externe Rechtsanwälte müssen die<br />

wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens verstehen <strong>und</strong> die ökonomischen Risiken<br />

im Auge behalten. Zunehmend ist eine interdisziplinäre Sichtweise zwischen<br />

juristischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Sachverhalten gefragt.<br />

„Ohne ein Verständnis der betriebswirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen, wie der des Funktionierens<br />

von Märkten, der Unternehmens- <strong>und</strong> Projektfinanzierung, der Steuerung<br />

von Produktabläufen, der Mitarbeiterführung, des Vertriebs <strong>und</strong> der Logistik,<br />

wird ein Jurist ein Unternehmen nicht auf Augenhöhe beraten können,“ weiß<br />

Alexander von Reden aus eigener Anschauung zu berichten. Der Partner bei CMS<br />

Hasche Sigle in Frankfurt am Main hat aus diesem Gr<strong>und</strong> ein MBA-Studium absolviert.<br />

„Auch um kreative Gestaltungen für die Beziehungen des Unternehmens<br />

zu seinen Gesellschaftern <strong>und</strong> Kapitalgebern, Lieferanten, Absatzmittlern, K<strong>und</strong>en<br />

oder Mitarbeitern entwickeln zu können, braucht man ökonomisches Fachwissen“,<br />

fügt er hinzu. „Gleichermaßen ist dieses für die Beurteilung <strong>und</strong> Absicherung<br />

der Chancen <strong>und</strong> Risiken einzelner Geschäfte, wie beispielsweise von Unternehmenskäufen,<br />

essenziell.“<br />

Welche Vorzüge die Weiterqualifizierung durch ein MBA-Studium hat, bringt von<br />

Reden auf den Punkt: „Eine Zusatzausbildung wie der ‚MBA in General Management‘<br />

bietet dem unternehmensberatend tätigen Juristen den Vorteil, in kompakter<br />

Form einen Gesamtüberblick über alle für die Leitung eines Unternehmens<br />

relevanten Bereiche aus der Sicht der Unternehmensführung zu erhalten <strong>und</strong> dabei<br />

gleichzeitig in <strong>Aus</strong>tausch mit Teilnehmern mit unterschiedlichem fachlichen Hintergr<strong>und</strong>,<br />

unterschiedlichsten Aufgabengebieten <strong>und</strong> aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen zu treten <strong>und</strong> von deren Kenntnissen <strong>und</strong> Erfahrungen zu profitieren.“<br />

Rechtsanwaltskanzleien profitieren ebenfalls von solidem BWL-Wissen<br />

Neben der Bedeutsamkeit wirtschaftlichen Know-Hows für die rechtliche Beratung<br />

<strong>und</strong> Betreuung von Unternehmen sind Kenntnisse der Betriebswirtschaftslehre<br />

(BWL) auch innerhalb einer Kanzlei relevant. Denn auch hier herrschen<br />

kaufmännische Strukturen wie sie in jedem Unternehmen zu finden sind. Spätestens<br />

auf dem Weg zum Partner merken Rechtsanwälte, dass ein zweites Staatsexamen<br />

eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für eine erfolgreiche<br />

Kanzleikarriere ist.<br />

Dr. Jördis Ambach, Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Handels- <strong>und</strong> Gesellschaftsrecht<br />

bei der sächsischen Rechtsanwalts- <strong>und</strong> Steuerberaterkanzlei PETER-<br />

SEN HARDRAHT PRUGGMAYER, entschied sich nicht zuletzt aus eben diesen<br />

Gründen für einen MBA: „In der juristischen <strong>Aus</strong>bildung wird leider nicht immer<br />

viel Wert auf wirtschaftliches Verständnis, ökonomische Zusammenhänge <strong>und</strong><br />

strategisches Denken gelegt. Durch ein berufsbegleitendes MBA-Studium habe ich<br />

dieses zusätzliche Managementwissen erlangt, was mir bei der täglichen Beratung<br />

unserer Mandanten enorm hilft. Und natürlich habe ich auch meine interpersonellen<br />

Fähigkeiten verbessert.“ Nach Ambachs Ansicht gehören neben den Aufgaben<br />

des Managements in einer Kanzlei eben auch Führungs- <strong>und</strong> interpersonelle<br />

Kompetenzen im Bereich Verhandlung, Kommunikation <strong>und</strong> Teammanagement<br />

zu von Juristen benötigten BWL-Gr<strong>und</strong>kenntnissen. Ambach sieht darüber hinaus<br />

in der Marketingausbildung innerhalb eines MBA-Programms Vorteile, da Akquisition<br />

<strong>und</strong> Mandantenbindung auch für mittelständische wirtschaftsrechtlich beratende<br />

Kanzleien sehr wichtig seien.<br />

MBA-Studium schafft Verständnis für interdisziplinäre Sachverhalte<br />

Das MBA-Studium richtet sich in der Regel an Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte, die<br />

hochmotiviert sind, erste Berufserfahrung mitbringen, neue Karriereoptionen verfolgen<br />

<strong>und</strong> sich breiter aufstellen wollen. Der Schwerpunkt des Studiums liegt auf<br />

der praxisnahen Förderung unternehmerischen Denkens <strong>und</strong> Handelns. So verfolgt<br />

beispielsweise der berufsbegleitende MBA der HHL Leipzig Graduate School of<br />

Management (HHL) einen innovativen, integrierten Ansatz bei der Entwicklung<br />

von Leadership- <strong>und</strong> Management-Kompetenzen. Die Studenten lernen anhand<br />

anspruchsvoller praxisnaher Managementaufgaben, interdisziplinäre Lösungswege<br />

zu nutzen. Zu den Kursen des international ausgerichteten, englischsprachigen<br />

Masterprogramms gehören die klassischen Fachgebiete der BWL, wie Buchführung,<br />

Finanzierung, Logistik <strong>und</strong> Strategie. Eine zentrale Rolle spielt die Entwicklung<br />

der persönlichen Führungskompetenzen, Problemlösungsfähigkeiten <strong>und</strong> der<br />

Verhandlungsstärke. Neu im Kursprogramm sind u.a. disruptive Geschäftsmodelle<br />

<strong>und</strong> der Aufbau eines Gr<strong>und</strong>verständnisses von Coding <strong>und</strong> Datenverarbeitung.<br />

Clemens Schülke, MBA Absolvent <strong>und</strong> jetzt Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung<br />

der Stadt Leipzig, fasst den Mehrwert eines MBA-Studiums treffend zusammen:<br />

„Der Jurist <strong>und</strong> der Manager, beide schauen auf die gleiche Welt; allerdings<br />

von verschiedenen Blickwinkeln. Am Ende müssen beide zum Erfolg des Unternehmens<br />

beitragen. Missverständnisse, die auf einem unterschiedlichen Wortschatz,<br />

einer andersartigen Kommunikationsform beruhen, können vermieden werden,<br />

wenn man die Kultur <strong>und</strong> die Sprache des jeweils anderen erlernt hat.“<br />

Ein berufsbegleitendes MBA-Studium an der HHL ist auf Gr<strong>und</strong> der klaren<br />

Wochenendstruktur <strong>und</strong> des modularen Aufbaus ideal mit den beruflichen Herausforderungen<br />

zu vereinbaren. Das Studium mit 17 Wochenenden in Leipzig<br />

<strong>und</strong> 2 Modulwochen dauert insgesamt zwei Jahre.<br />

Hinweis zum Autor:<br />

Dr. Kay E. Winkler<br />

ist Jurist <strong>und</strong> Rechtsökonom. An der HHL Leipzig<br />

Graduate School of Management wirkt er als<br />

Leiter des Rektorats <strong>und</strong> als Dozent im Part-Time<br />

MBA-Programm. Zuvor war er Syndikus in verschiedenen<br />

börsennotierten Unter nehmen <strong>und</strong> hat<br />

umfangreiche akademische Erfahrungen an Hochschulen in Deutschland,<br />

Großbritannien <strong>und</strong> Neuseeland gesammelt. Wirtschaftsrecht <strong>und</strong> Marktregulierung<br />

sind seine wissenschaftlichen Schwerpunkte.<br />

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<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildungs</strong>-<strong>Special</strong>

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