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Gazette Zehlendorf Februar 2016

Gazette für Zehlendorf, Nikolassee, Schlachtensee, Dahlem und Wannsee

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6 | <strong>Gazette</strong> <strong>Zehlendorf</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2016</strong><br />

Zukunft des Platzes des 4. Juli<br />

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert<br />

Mit dem Bau eines neuen Wohnquartiers<br />

auf dem Gelände der<br />

ehemaligen McNair Kaserne der<br />

US-Army in Lichterfelde änderten<br />

sich in den letzten 20 Jahren<br />

auch die Nutzungen des „Platzes<br />

des 4. Juli“. Fahrschulen nutzen<br />

den Platz als Übungsgelände,<br />

regelmäßige Trödelmärkte und<br />

andere Veranstaltungen werden<br />

seither dort durchgeführt. Diese<br />

Nutzungen und vor allem der<br />

rücksichtslose Missbrauch des<br />

Platzes für illegale, nächtliche<br />

Rennen führten zu Beschwerden<br />

der Anwohner. Nachfolgend<br />

nehmen die Fraktionen in<br />

der BVV zur Zukunft des Platzes<br />

Stellung.<br />

CDU-Fraktion<br />

Die einen wollen keinen Lärm, andere<br />

wollen keine illegalen Autorennen<br />

und die Märkte sollen auch<br />

umziehen. Vielleicht könnte es ein<br />

weiterer Spielplatz sein? Dürfen<br />

die Fahrschulen wiederkommen?<br />

Paradeplatz, Trödelmarkt, Fahrschulübungsfläche,<br />

baustofflager<br />

– der Platz des 4. Juli war und ist<br />

vieles. Nach dem umbau des ehemaligen<br />

McNair-Geländes in ein<br />

Wohn- und Gewerbeviertel sollen<br />

für den „4. Juli“ neue Nutzungen<br />

gefunden werden. Manch einer<br />

sieht gar Spielräume für stadtplanerische<br />

experimente. Die CDu<br />

will vor allem eines: sie will wissen,<br />

was die Anwohner wollen. Deshalb<br />

werden wir sie schriftlich befragen,<br />

bevor eine entscheidung<br />

getroffen wird. und wir beziehen<br />

auch die Wege- und Parkplatzsituation<br />

in der billy-Wilder-Promenade,<br />

den Anlieferverkehr für die<br />

Großmärkte und die bebauung<br />

des Ostewegs mit ein. Die CDu<br />

glaubt, dass die Nachbarn am<br />

besten wissen, was für den Platz<br />

gut ist. und wir wollen ideologiefrei<br />

entscheiden, erzieherische<br />

Zeigefinger-Lösungen kommen<br />

für uns nicht infrage.<br />

Bernhard Lücke<br />

Berlin SPD-Fraktion<br />

Der Platz des 4. Juli wird als öffentlicher<br />

raum genutzt. Neben<br />

dem bekannten Trödelmarkt und<br />

Angeboten wie dem Verkauf von<br />

Weihnachtsbäumen dient er für<br />

die regionale Fahrschulausbildung.<br />

Durch die umwandlung der<br />

ehemaligen Telefunken-Werke in<br />

Wohnraum hat sich die Situation<br />

vor Ort verändert. Gemeinsam mit<br />

dem runden Tisch wurden regelungen<br />

getroffen, um ein besseres<br />

Miteinander zu ermöglichen.<br />

Mit erfolg: im Jahr 2015 gab es<br />

keine beschwerden der Anwohner<br />

mehr. Die Stadträtin Christa<br />

Markl-Vieto (GrÜNe) möchte<br />

den Platz entsiegeln und so seiner<br />

Nutzung entziehen. Die SPD<br />

sieht dies mit Skepsis. Der Platz<br />

ist bereits umgeben von öffentlichen<br />

Grünanlagen (z. b. mehrere<br />

Kleingarten-Kolonien). Am Platz<br />

der uS-berlin-brigade ist ein großer<br />

Spielplatz geschaffen worden.<br />

Die Kosten für die entsiegelung<br />

stehen in keinem Verhältnis zum<br />

Nutzen und der unterdessen<br />

klamme bezirk Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong><br />

kann das Geld besser an anderer<br />

Stelle investieren. Auch geschichtlich<br />

ist der Platz interessant,<br />

da er das letzte erhaltene Teilstück<br />

des Speerschen ringsystems für<br />

die „Welthauptstadt Germania“ ist.<br />

Die SPD-Fraktion steht auch in Zukunft<br />

für einen Platz, der öffentlich<br />

genutzt werden kann.<br />

Jan Kellermann<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

Fraktion<br />

Wegen der aktuellen Debatte<br />

vorweg: berlin braucht Übungsflächen<br />

für die Ausbildung von<br />

Motorradfahrern. Das ist wichtig.<br />

Gleichzeitig ist klar: Die Stadt entwickelt<br />

und verändert sich. Wo<br />

früher Militärparaden stattfanden,<br />

wohnen heute viele Menschen.<br />

Langfristig wünschen wir Grüne<br />

uns für den Platz des 4. Juli eine<br />

lebendige Nutzung – ein Platz mit<br />

Aufenthaltsqualität, mit Kultur, mit<br />

Spielmöglichkeiten, mit Grün soll<br />

entstehen. ein Platz, auf dem man<br />

feiern und auf dem man trödeln<br />

kann. ein Platz auf dem sich Nachbarn<br />

treffen und Kinder spielen.<br />

Über die zukünftige Nutzung des<br />

Platzes sollte das Amt eine Gesamtkonzeption<br />

vorstellen, die<br />

dann mit der betroffenen bürgerinnen<br />

und bürger und in der bVV<br />

diskutiert wird.<br />

Kann bis dahin der Platz nicht<br />

noch anders genutzt werden?<br />

Aber ja, der Trödelmarkt soll ebenso<br />

Platz finden wie Abstellflächen<br />

für die bauarbeiten in der Carstennstraße.<br />

Vielleicht findet sich<br />

auch während der bauarbeiten<br />

in der Carstennstraße eine Möglichkeit,<br />

für die Motorradübungen<br />

Platz zu reservieren. Doch Fakt ist:<br />

Auch der Platz des 4. Juli wird sich<br />

– mit seiner Stadt – weiterentwickeln.<br />

Uwe Köhne<br />

Piraten-Fraktion<br />

Seit auf dem Gebiet der ehemaligen<br />

McNair-Kaserne Wohnungen<br />

entstanden sind, stellt sich<br />

die Frage, ob der Platz des 4. Juli<br />

so bleiben soll, wie er ist. Zur Zeit<br />

wird der Platz als Übungsplatz von<br />

Fahrschulen und für einen Flohmarkt<br />

genutzt. Teilweise fühlen<br />

sich Anwohner hiervon belästigt.<br />

Noch unangenehmer für sie sind<br />

illegale Nutzungen des Platzes,<br />

wenn z. b. nachts Fahrübungen<br />

und rennen veranstaltet werden.<br />

eine Teilentsiegelung und umgestaltung<br />

des Platzes könnte hier<br />

Abhilfe schaffen, indem die Möglichkeiten<br />

zur einfahrt begrenzt<br />

werden. eine randbegrünung mit<br />

bäumen würde dem Platz einen<br />

parkartigen Charakter geben, unbefugten<br />

die Auffahrt verwehren<br />

und als Lärmschutz dienen. eine<br />

Komplettentsiegelung des Platzes<br />

und die umgestaltung zu einem<br />

Park lehnen wir dagegen ab. eine<br />

Gestaltung als Park zu erholungszwecken<br />

könnte sehr schnell für<br />

die Anwohner zu neuen belästigungen<br />

durch Lärm und Abfälle<br />

führen. Zudem befürworten wir<br />

eine Neugestaltung nur dann,<br />

wenn alle jetzigen Nutzungsmöglichkeiten<br />

erhalten bleiben.<br />

An der Planung einer Neugestaltung<br />

müssen aber auf jeden Fall<br />

alle betroffenen beteiligt werden.<br />

Eric Lüders<br />

Bürgersprechstunden<br />

Bezirksstadträtin Cerstin Richter-<br />

Kotowski für die Abteilung<br />

Bildung, Kultur, Sport und<br />

Bürgerdienste:<br />

09.02.<strong>2016</strong> 15.30 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

in der Gottfried-Benn-Bibliothek,<br />

Nentershäuser Platz 1, 14163 Berlin<br />

Bezirksstadträtin Christa Markl-<br />

Vieto für die Abteilung Jugend,<br />

Gesundheit, Umwelt und Tiefbau<br />

10.02.<strong>2016</strong> 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr<br />

im Mehrgenerationenhaus Phoenix,<br />

Teltower Damm 228, 14167 Berlin<br />

Um Wartezeiten zu vermeiden,<br />

reservieren Sie sich bitte einen Termin<br />

unter ☎ 90299-4301<br />

Bezirksstadtrat Frank Mückisch<br />

für die Abteilung Soziales und<br />

Stadtentwicklung<br />

11.02.<strong>2016</strong> 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr<br />

im Club Steglitz, Selerweg 18-22,<br />

12169 Berlin<br />

Bezirksstadtrat Michael Karnetzki<br />

für die Abteilung Immobilien und<br />

Verkehr<br />

18.02.<strong>2016</strong> 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

im Rathaus <strong>Zehlendorf</strong>, Kirchstr. 1/3,<br />

14163 Berlin, Raum E 312<br />

Um Wartezeiten zu vermeiden,<br />

reservieren Sie sich bitte einen Termin<br />

unter ☎ 90299-3900

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