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*<br />
BERLIN<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Kirill Petrenko,47Jahre<br />
alt,ist<br />
Dirigent.<br />
Rowdy-Prozess<br />
Milde Strafe für den<br />
Raser vomWedding<br />
SEITE 8<br />
Die<br />
Wildcamper<br />
vonBerlin<br />
Foto: dpa<br />
Vergöttert wird er von<br />
Klassik-Fans schon<br />
jetzt –und ein bisschen<br />
göttlich ist Kirill Petrenko<br />
ja auch. Sieht der neue<br />
Chefdirigent der <strong>Berliner</strong><br />
Philharmoniker das Orchester<br />
doch als Vulkan an:<br />
„Es hat eine Glut in sich, die<br />
muss man zügeln, um sie<br />
dann im richtigen Moment<br />
ausbrechen zu lassen.“ Das<br />
hätte auch Vulcanus sagen<br />
können, der im Ätna<br />
schmiedende römische<br />
Feuergott. Petrenko, im<br />
russischen Omsk in ein musikalisches<br />
Elternhaus geboren,<br />
wird aber nicht den<br />
Hammer schwingen, sondern<br />
den Taktstock –heute<br />
tritt er vier Jahre nach seiner<br />
Wahl den Dienst bei<br />
den Philharmonikern an<br />
und bringt mit ihnen Beethovens<br />
9. Sinfonie zu Gehör.<br />
Das Konzert wird live<br />
in 145 europäische Kinos<br />
übertragen. Am Sonnabend<br />
ab 20.15 Uhr wird das Konzert<br />
open air vor dem Brandenburger<br />
Tor wiederholt.<br />
Mitsamt der „Ode an die<br />
Freude“ am Schluss ,aus<br />
der Petrenko Funken anlässlich<br />
der Feierlichkeiten<br />
zum 30. Jahrestag des Mauerfalls<br />
schlagen will. Das<br />
wird klappen, heißt es doch<br />
darin „Freude, schöner<br />
Götterfunken, Tochter aus<br />
Elysium, wir betreten feuertrunken,<br />
Himmlische,<br />
dein Heiligtum ...“ GL<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />
Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Fotos: Morris Pudwell, Andreas Klug<br />
DasGebiet um den TreptowerPark ist ein Treffpunkt der Wohnmobile –viele störtdas<br />
Berlin – Berlin lebt vom Tourismus,<br />
das ist klar. Aber um<br />
welchen Preis? Die Innenstadt<br />
ist voll – und immer<br />
wieder zieht es die Hauptstadt-Gäste<br />
auch nach draußen,<br />
raus aus der City. Beispiel<br />
Treptower Park: Hier<br />
gibt es seit Jahren Probleme<br />
mit Wildcampern. Nun ist<br />
der Bezirk zur Freude der<br />
Gewerbetreibenden vor Ort<br />
dagegen vorgegangen.<br />
Tagsüber sind die<br />
Wohnwagen in der<br />
Bulgarischen Straße<br />
verwaist,nur vereinzelt<br />
sind die Menschen zu<br />
sehen, die hier parken<br />
oder sogar übernachten.<br />
Der Bezirk hat mehrere Verbotsschilder<br />
aufgestellt. Doch<br />
nicht alle, die in fahrbaren Untersätzen<br />
wohnen, sind Touristen.<br />
Mehrere Wohnmobile sind<br />
es, die derzeit in den angezeichneten<br />
Parklücken in der Bulgarischen<br />
Straße stehen. Manche<br />
mit <strong>Berliner</strong> Kennzeichen,<br />
manche aus anderen Städten –<br />
sogar ein Spanier ist dabei. Entweder<br />
kommen die Bewohner<br />
nur am Abend her oder sie nutzen<br />
den Parkplatz als Stellplatz.<br />
Mehrere Wohnmobile –das<br />
ist aber wenig im Vergleich zu<br />
dem, was sich hier noch vor<br />
Wochen abspielte. Und die<br />
Menschen vor Ort ärgerte.<br />
„Hier standen zeitweise 40<br />
Wohnmobile“, sagt ein Gastronom,<br />
der seinen Namen nicht in<br />
der Zeitung lesen will. „Die<br />
Leute haben offenbar in irgendeiner<br />
App für Camping-Fans<br />
Die Verbotsschilder<br />
„Campen verboten!“<br />
hängen überall<br />
in der Straße.<br />
gelesen, dass man sich hier hinstellen<br />
darf. Es waren aber<br />
nicht nur Touristen, sondern<br />
Obdachlose, die in irgendwelchen<br />
Autos schliefen.“<br />
Die Zustände: unhaltbar. „Sie<br />
hatten ihre Chemie-Toiletten<br />
dabei, ließen den Müll liegen,<br />
die Tiere liefen herum. Einer<br />
hatte sogar mal ein Huhn, das<br />
mit einem kleinen Misthaufen<br />
neben seinem Wagen wohnte.“<br />
Im vergangenen Jahr habe sich