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Berliner Kurier 23.08.2019

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*<br />

BERLIN<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Kirill Petrenko,47Jahre<br />

alt,ist<br />

Dirigent.<br />

Rowdy-Prozess<br />

Milde Strafe für den<br />

Raser vomWedding<br />

SEITE 8<br />

Die<br />

Wildcamper<br />

vonBerlin<br />

Foto: dpa<br />

Vergöttert wird er von<br />

Klassik-Fans schon<br />

jetzt –und ein bisschen<br />

göttlich ist Kirill Petrenko<br />

ja auch. Sieht der neue<br />

Chefdirigent der <strong>Berliner</strong><br />

Philharmoniker das Orchester<br />

doch als Vulkan an:<br />

„Es hat eine Glut in sich, die<br />

muss man zügeln, um sie<br />

dann im richtigen Moment<br />

ausbrechen zu lassen.“ Das<br />

hätte auch Vulcanus sagen<br />

können, der im Ätna<br />

schmiedende römische<br />

Feuergott. Petrenko, im<br />

russischen Omsk in ein musikalisches<br />

Elternhaus geboren,<br />

wird aber nicht den<br />

Hammer schwingen, sondern<br />

den Taktstock –heute<br />

tritt er vier Jahre nach seiner<br />

Wahl den Dienst bei<br />

den Philharmonikern an<br />

und bringt mit ihnen Beethovens<br />

9. Sinfonie zu Gehör.<br />

Das Konzert wird live<br />

in 145 europäische Kinos<br />

übertragen. Am Sonnabend<br />

ab 20.15 Uhr wird das Konzert<br />

open air vor dem Brandenburger<br />

Tor wiederholt.<br />

Mitsamt der „Ode an die<br />

Freude“ am Schluss ,aus<br />

der Petrenko Funken anlässlich<br />

der Feierlichkeiten<br />

zum 30. Jahrestag des Mauerfalls<br />

schlagen will. Das<br />

wird klappen, heißt es doch<br />

darin „Freude, schöner<br />

Götterfunken, Tochter aus<br />

Elysium, wir betreten feuertrunken,<br />

Himmlische,<br />

dein Heiligtum ...“ GL<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Fotos: Morris Pudwell, Andreas Klug<br />

DasGebiet um den TreptowerPark ist ein Treffpunkt der Wohnmobile –viele störtdas<br />

Berlin – Berlin lebt vom Tourismus,<br />

das ist klar. Aber um<br />

welchen Preis? Die Innenstadt<br />

ist voll – und immer<br />

wieder zieht es die Hauptstadt-Gäste<br />

auch nach draußen,<br />

raus aus der City. Beispiel<br />

Treptower Park: Hier<br />

gibt es seit Jahren Probleme<br />

mit Wildcampern. Nun ist<br />

der Bezirk zur Freude der<br />

Gewerbetreibenden vor Ort<br />

dagegen vorgegangen.<br />

Tagsüber sind die<br />

Wohnwagen in der<br />

Bulgarischen Straße<br />

verwaist,nur vereinzelt<br />

sind die Menschen zu<br />

sehen, die hier parken<br />

oder sogar übernachten.<br />

Der Bezirk hat mehrere Verbotsschilder<br />

aufgestellt. Doch<br />

nicht alle, die in fahrbaren Untersätzen<br />

wohnen, sind Touristen.<br />

Mehrere Wohnmobile sind<br />

es, die derzeit in den angezeichneten<br />

Parklücken in der Bulgarischen<br />

Straße stehen. Manche<br />

mit <strong>Berliner</strong> Kennzeichen,<br />

manche aus anderen Städten –<br />

sogar ein Spanier ist dabei. Entweder<br />

kommen die Bewohner<br />

nur am Abend her oder sie nutzen<br />

den Parkplatz als Stellplatz.<br />

Mehrere Wohnmobile –das<br />

ist aber wenig im Vergleich zu<br />

dem, was sich hier noch vor<br />

Wochen abspielte. Und die<br />

Menschen vor Ort ärgerte.<br />

„Hier standen zeitweise 40<br />

Wohnmobile“, sagt ein Gastronom,<br />

der seinen Namen nicht in<br />

der Zeitung lesen will. „Die<br />

Leute haben offenbar in irgendeiner<br />

App für Camping-Fans<br />

Die Verbotsschilder<br />

„Campen verboten!“<br />

hängen überall<br />

in der Straße.<br />

gelesen, dass man sich hier hinstellen<br />

darf. Es waren aber<br />

nicht nur Touristen, sondern<br />

Obdachlose, die in irgendwelchen<br />

Autos schliefen.“<br />

Die Zustände: unhaltbar. „Sie<br />

hatten ihre Chemie-Toiletten<br />

dabei, ließen den Müll liegen,<br />

die Tiere liefen herum. Einer<br />

hatte sogar mal ein Huhn, das<br />

mit einem kleinen Misthaufen<br />

neben seinem Wagen wohnte.“<br />

Im vergangenen Jahr habe sich

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