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frisch 02, das Magazin der KölnBäder

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<strong>frisch</strong><br />

<strong>02</strong>


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<strong>frisch</strong><br />

<strong>02</strong><br />

Das <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> KölnBä<strong>der</strong> GmbH<br />

Heft <strong>02</strong> | August 2019<br />

Wasserkraftwerk Wald<br />

Wald speichert Trinkwasser und schützt <strong>das</strong> Klima 4<br />

Sommerliche Bodenschätze<br />

Der wahre Genuss eines Biergartens lag unter Tage 7<br />

Oben trocken, unten mit Insel<br />

Warum Köln dort erbaut wurde, wo es erbaut wurde 8<br />

4<br />

10<br />

0<br />

Seepferdchen für „Wasserratten“<br />

Für Schwimmabzeichen lohnt sich die Anstrengung 10<br />

Sandbank mit Krokodil<br />

Zündorf: Letzter Hafen vor dem Kölner Stapelhaus 17<br />

Durstlöscher Wasser<br />

Leitungs- o<strong>der</strong> Flaschenwasser, was ist sinnvoller? 18<br />

20<br />

Liebe Eltern,<br />

passt auf Eure<br />

Kin<strong>der</strong> auf!<br />

Kin<strong>der</strong> brauchen<br />

auch die Aufsicht<br />

<strong>der</strong> Eltern<br />

12<br />

In den 70ern war’s nackter<br />

Kaum jemand oben ohne. Sind wir heute prü<strong>der</strong>? 14<br />

Aufräumen im Freibad<br />

Abfall gehört in den Eimer 16<br />

Tierischer Spaß<br />

Hundeschwimmen zum Ende <strong>der</strong> Freibadesaison 20<br />

Quantum<br />

Wasserwelt in Zahlen 21<br />

Service<br />

Kontaktdaten und Impressum 22


Wasser-<br />

kraftwerk<br />

Wald<br />

Der Wald gilt als Schutzort des Menschen –<br />

einst sollten Götter durch ihn wirken,<br />

heute stellt er sich dem Klimawandel<br />

entgegen<br />

Laubwäl<strong>der</strong><br />

produzieren generell<br />

hochwertigeres<br />

Trinkwasser<br />

als Nadelwäl<strong>der</strong>.<br />

Die Deutschen und ihr Wald haben eine<br />

eigentümliche Beziehung, sagt man. „Die<br />

Deutschen“ lieben ihren Wald. Nicht,<br />

weil er sich wirtschaftlich nutzen lässt,<br />

nicht weil man ihn touristisch erschließen<br />

kann, nicht weil eine Landschaft mit<br />

Wald irgendwie besser aussieht, son<strong>der</strong>n<br />

schlicht weil es „<strong>der</strong> Wald“ ist – keine<br />

Ansammlung von Bäumen, son<strong>der</strong>n ein<br />

raumgreifen<strong>der</strong> Gesamtorganismus, ein<br />

fast mythisches Wesen, zu dem man eine<br />

Beziehung haben kann. So war auch <strong>der</strong><br />

Aufschrei in Deutschland am lautesten, als<br />

man in den 1980er Jahren <strong>das</strong> Sterben <strong>der</strong><br />

europäischen Wäl<strong>der</strong> befürchten musste.<br />

Nicht umsonst spricht man im Französischen<br />

noch heute von „Le Waldsterben“,<br />

wenn es dem Wald nicht gut geht.<br />

4 <strong>frisch</strong>


Kulturhistorisch werden die Wurzeln<br />

solch inniger Zugewandtheit zum Wald<br />

oft schon in <strong>der</strong> Lebensweise <strong>der</strong> Germanen<br />

vermutet, die Bäume verehrten<br />

und sie ihren Göttern widmeten. Als <strong>das</strong><br />

Christentum sich mit <strong>der</strong> Zeit auch immer<br />

mehr unter den Germanen verbreitete,<br />

wurde <strong>der</strong> Glaube an „Naturgötter“ zum<br />

Aberglauben, Baumkulte und Waldverehrung<br />

wurden dämonisiert. Fortan galt <strong>der</strong><br />

Wald als dunkel, sündhaft, heidnisch. Erst<br />

viel später, infolge von Industrialisierung<br />

und einer sie begleitenden Naturzerstörung,<br />

än<strong>der</strong>te sich in <strong>der</strong> Epoche <strong>der</strong> Romantik<br />

<strong>das</strong> Bild des Waldes erneut radikal.<br />

Dichter und Maler machten ihn zum<br />

Symbol einer ursprünglichen, heilen, wie<strong>der</strong><br />

zu erträumenden Welt. Heute sehen<br />

wir im Wald einen Indikator dafür, ob es<br />

dem Menschen gelingt, sich seine Umwelt<br />

so zu erhalten, <strong>das</strong>s sie für alle lebenswert<br />

bleibt – o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> wird. Alle diese Anschauungen<br />

waren und sind begleitet von<br />

starken Emotionen.<br />

Deutschland gehört zu den waldreichsten<br />

Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Erde, rund 32 Prozent seiner<br />

Fläche sind von Wald bedeckt. Ungefähr<br />

die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten<br />

an Land leben im Ökosystem Wald.<br />

Im Wald ist es kühl, die Luft ist feuchter,<br />

die Bäume bewahren vor Wind, ihr Kronendach<br />

vor Sonnenstrahlung. Der Wald<br />

ist eine natürliche Klimaanlage und <strong>der</strong><br />

wichtigste Klimaschützer unseres Landes.<br />

Wäl<strong>der</strong> schützen den Boden und <strong>das</strong> Wasser,<br />

reinigen die Luft und mil<strong>der</strong>n Temperaturextreme.<br />

Zudem lagern Wäl<strong>der</strong> CO 2<br />

aus <strong>der</strong> Luft in ihrem Holz ein. Holz bindet<br />

pro Kubikmeter durchschnittlich fast eine<br />

Tonne Kohlenstoff.<br />

Waldboden speichert unglaublich viel<br />

Wasser, man kann ihn sich wie einen<br />

Schwamm mit vielen Poren vorstellen.<br />

Durch die Arbeit von Mikroorganismen<br />

und <strong>der</strong> im Boden lebenden Insekten bilden<br />

sich kleinste Zwischenräume. Unter<br />

einem Quadratmeter Waldboden können<br />

sich bis zu 200 l Wasser ansammeln. Die<br />

„Schwammwirkung“ des Bodens verlangsamt<br />

den Wasserabfluss in Flüsse und<br />

Seen und unterbindet damit Hochwasser.<br />

<strong>frisch</strong><br />

5


Ungefähr die Hälfte aller Tierund<br />

Pflanzenarten an Land lebt im<br />

Ökosystem Wald:<br />

rund 140 Wirbeltierarten,<br />

6.500 Insektenarten und unzählige<br />

an<strong>der</strong>e Kleinstlebewesen, außerdem<br />

76 Baumarten, 116 Straucharten,<br />

1.<strong>02</strong>0 krautige Pflanzenarten,<br />

676 Moos- und 1.<strong>02</strong>4 Flechtenarten<br />

sowie ungezählte Pilze.<br />

Im naturnahen Wald sind die Stoffkreisläufe<br />

weitgehend geschlossen;<br />

<strong>der</strong> Waldboden verfügt über eine<br />

höhere Reinigungswirkung.<br />

Baumwanze<br />

Pilz im Moos<br />

Der Waldboden ist Deutschlands größter<br />

Süßwasserspeicher und so kommt ein<br />

großer Teil unseres Trinkwassers aus dem<br />

Wald. Grundwasser, <strong>das</strong> durch einen Wald<br />

gespeist wird, ist beson<strong>der</strong>s sauber und<br />

sauerstoffreich.<br />

Im Waldboden sickert <strong>das</strong> Wasser durch<br />

verschiedene Bodenschichten, die es filtern<br />

und reinigen. Schon im Humus, <strong>der</strong><br />

obersten Schicht, werden grobe Verunreinigungen<br />

herausgefiltert. Bäume, Pilze<br />

und unzählige Kleinstlebewesen nehmen<br />

die im Wasser vorhandenen Nährstoffe auf<br />

und bewirken so die biologische Reinigung.<br />

Rehbock<br />

Gleichzeitig kommt es auch zu chemischen<br />

Wechselwirkungen zwischen Humus, Bodenmineralien<br />

und dem Wasser. Auf diese<br />

Weise wird <strong>das</strong> Sickerwasser im Waldboden<br />

intensiv aufbereitet, bevor es ins<br />

Grundwasser gelangt. Dabei produzieren<br />

humusreichere Laubwäl<strong>der</strong> generell hochwertigeres<br />

Trinkwasser als Nadelwäl<strong>der</strong>.<br />

Bäume sind Teil des Zusammenspiels von<br />

Boden, Pflanzen und Luft. Wie gelingt es<br />

ihnen, Wasser von den Wurzeln bis zu den<br />

Blattspitzen auch in die höchsten Ästen zu<br />

transportieren, um es dort wie<strong>der</strong> in die<br />

Atmosphäre zu entlassen?<br />

Einen Teil des Wassers nutzen die Bäume,<br />

um in ihren Blättern mit Hilfe von Sonnenlicht<br />

aus <strong>der</strong> Luft gefiltertes Kohlendioxid<br />

in Zucker und Stärke zu wandeln, dabei<br />

geben sie Sauerstoff ab. Ein an<strong>der</strong>er Teil<br />

des Wassers verdunstet über mikroskopisch<br />

kleine Blattöffnungen. Dadurch entsteht<br />

ein Sog, <strong>der</strong> Wasser – wie in einem<br />

Strohhalm – kontinuierlich über dünnste<br />

Leitungen durch den ganzen Stamm<br />

nachzieht. Das aufsteigende Wasser erreicht<br />

dabei zum Beispiel in Buchen eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von ungefähr 1 m,<br />

in Eichen ganze 44 m pro Stunde. Gegen<br />

diese Saugleistung sieht je<strong>der</strong> Haushaltsstaubsauger<br />

blass aus.<br />

Unser Wald kühlt die Luft, reguliert ihre<br />

Feuchtigkeit, bietet unzähligen Pflanzen<br />

und Tieren ein Zuhause, vollbringt zudem<br />

gewaltige Filter-, Speicher- und Pumpleistungen<br />

und steht doch stets still und<br />

ruhig da.<br />

Wer will, kann hören, wie die besten Klimaschützer<br />

<strong>der</strong> Welt arbeiten, indem er<br />

behutsam ein Stethoskop an einen Stamm<br />

legt: Wenn Bäume ihren Durst löschen,<br />

rauscht es in ihnen.<br />

6 <strong>frisch</strong>


Sommerliche<br />

Bodenschätze<br />

Der wahre Genuss eines echten Biergartens lag unter Tage<br />

Wenn man heute einen Biergarten betritt, betritt man keinen<br />

Biergarten. Ein Garten, in dem Bier ausgeschenkt wird, ist streng<br />

genommen „nur“ ein Gartenlokal. In einem Biergarten saßen die<br />

Menschen im Grunde auf Eis. Doch <strong>der</strong> Reihe nach …<br />

Biergärten entstanden im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t dort, wo vorwiegend<br />

untergäriges Bier gebraut wurde (z.B. Pils, Kölsch ist obergärig -<br />

vgl. kleinen Text rechts), dessen Gärung muss bei Temperaturen<br />

zwischen vier und acht Grad erfolgen. Man konnte es also kaum<br />

in Sommermonaten brauen und musste in kälteren Jahreszeiten<br />

Vorräte einlagern. Diese galt es übers Jahr hinweg dauerhaft zu<br />

kühlen. Doch wie? Der Kühlschrank war noch nicht erfunden. Die<br />

Brauer legten tief im Boden Keller an, in denen sie nicht nur <strong>das</strong><br />

Bier son<strong>der</strong>n auch große Eisblöcke unterbrachten. Diese „stachen“<br />

sie mühsam im Winter aus gefrorenen, oft eigens angelegten<br />

Weihern o<strong>der</strong> auch Seen. Zur Isolation beließ man einen Gutteil<br />

Boden über <strong>der</strong> Kellerdecke und bestreute diesen oft noch mit<br />

hellem Kies, <strong>der</strong> die Sonnenstrahlen reflektierte. Um für Schatten<br />

zu sorgen, pflanzte man zudem flachwurzelnde Bäume wie<br />

Kastanien auf <strong>das</strong> „Kellerdach“. Das Bier blieb er<strong>frisch</strong>end kühl –<br />

durchs ganze Jahr hindurch. Was lag dann näher – gerade in den<br />

Sommermonaten – , als <strong>das</strong> kühle Bier auch möglichst direkt am<br />

Eiskeller auszuschenken? Man stellte Tische und Bänke unter die<br />

Kastanien und schon war <strong>der</strong> Biergarten erfunden.<br />

Um 1876 entwickelte Carl von Linde eine Kältemaschine für<br />

Brauereien, und die Eiskeller wurden schnell überflüssig. Auf<br />

Biergärten wollte jedoch niemand mehr verzichten.<br />

Eisbrechen (Eisstechen) am See, Dezember 1899<br />

Ober- o<strong>der</strong> untergäriges Bier<br />

Beim Bierbrauen werden die Zutaten<br />

Wasser, Malz und Hopfen miteinan<strong>der</strong><br />

vermischt und über die Zugabe von Hefe<br />

fermentiert – es gärt.<br />

Ob dieser Vorgang ober- o<strong>der</strong> untergärig<br />

genannt wird, liegt an <strong>der</strong> verwendeten Art<br />

<strong>der</strong> Hefe.<br />

Obergärige Hefesorten vergären bei Temperaturen<br />

zwischen 18° C und 24° C,<br />

schwimmen nach dem Brauen auf dem<br />

Brausud und können abgeschöpfte werden<br />

(z. B. bei Kölsch, Alt, Hefeweizen, Ale).<br />

Untergärige Hefen vergären bei 4° C bis<br />

8° C und sinken letztlich zum Boden des<br />

Braukessels, <strong>der</strong> darüberstehende Brausud<br />

kann schlicht ohne die Hefe abgelassen<br />

werden (z. B. bei Pils, Bockbier, Export,<br />

Lager).<br />

<strong>frisch</strong><br />

7


Oben trocken,<br />

unten mit Insel<br />

Warum Köln dort erbaut wurde,<br />

wo es erbaut wurde.<br />

Köln lässt sich nicht nur heute gern als<br />

nördlichste Stadt Italiens beschreiben, sie<br />

wurde schon als solche gegründet. Die<br />

Römer als prägende Kulturmacht Europas<br />

dehnten ihr Imperium und ihren kulturellen<br />

Einfluss so weit wie möglich aus, am<br />

Rhein fand die Expansion Roms auf dem<br />

Kontinent jedoch letztlich ihr Ende. Der<br />

Rhein und die rechtsrheinisch siedelnden<br />

Oppidum Ubiorum<br />

Siedlung<br />

Straßen<br />

Gräber<br />

Verlauf <strong>der</strong> Stadtmauer<br />

im späten 1. Jahrhun<strong>der</strong>t n. Chr.<br />

Ara Ubiorum (Altar)<br />

Cardo maximus (heute Hohe Straße)<br />

Militärlager<br />

Praetorium (Ort des heutigen Rathauses)<br />

Decumanus maximus (heute Schil<strong>der</strong>gasse)<br />

A<br />

H<br />

M<br />

P<br />

S<br />

Stämme Germaniens stoppten den Aufund<br />

Ausbau römischer Zivilisation im<br />

Norden Europas – für Jahrhun<strong>der</strong>te.<br />

Köln wurde Grenzstadt und Hauptstadt<br />

<strong>der</strong> römischen Provinz Nie<strong>der</strong>germanien.<br />

Über zwei Jahrtausende hinweg konnte<br />

es seine Bedeutung als Verwaltungs- und<br />

Handelsmetropole bis heute halten und<br />

ausbauen. Irgendetwas müssen die römi-<br />

H<br />

S<br />

A<br />

P<br />

M<br />

schen Städteplaner sehr richtig gemacht<br />

haben, als sie Köln gründeten. Was brachte<br />

sie dazu, die Stadt an dieser Stelle zu<br />

errichten?<br />

Stellen Sie sich vor, Sie sind Städtebauer<br />

um ca. 7 v. Chr. und gelangen in ein Gebiet,<br />

in dem schlicht noch keine Infrastruktur<br />

vorhanden ist. Man überlässt ihnen ausreichende<br />

finanzielle Mittel und genügend<br />

Mannschaften (Soldaten), die die Arbeit<br />

übernehmen. Ihr Auftrag: eine Siedlung<br />

anzulegen, die tausende von Menschen<br />

beherbergen kann, um mit diesen ein sehr<br />

großes umliegendes Gebiet kulturell und<br />

militärisch zu beherrschen.<br />

Sie brauchen einen Ort, dessen Umgebung<br />

eine enorme Menge an Menschen zu ernähren<br />

vermag, <strong>der</strong> nah an den benötigten<br />

Baumaterialien liegt, weitgehend sicher<br />

vor Gefahren <strong>der</strong> Natur ist, möglichst<br />

leicht gegen Angreifer verteidigt werden<br />

kann und verkehrstechnisch gut anzubinden<br />

ist, damit Nachschub, Kommunikation<br />

und Handel möglich wird.<br />

In dieser Situation benötigen Sie eine<br />

8 <strong>frisch</strong>


Das römische Köln<br />

im 3. Jahrhun<strong>der</strong>t n. Chr<br />

mit bereits verlandetem<br />

Rheinarm<br />

Holzbrücke zum rechtsrheinischen<br />

„castrum divitensium“ (kurz Divitia),<br />

dem heutige Deutz<br />

Ein breiter, befahrbarer Strom, in den<br />

weitere Flüsse münden, mit einem sicheren<br />

Hafen bedeutete schnelle, verlässliche,<br />

weitreichende Verkehrswege. Ergänzt<br />

wurden diese an Land durch die entlang<br />

des Rheins in Nord-Süd-Richtung verlaufende<br />

Limesstraße, von Südwesten<br />

erreichten <strong>das</strong> spätere Köln die Fernstrahoch<br />

gelegene Fläche in einer fruchtbaren<br />

Ebene, umgeben von Wäl<strong>der</strong>n und potenziellen<br />

Steinbrüchen, neben einer Wasserstraße<br />

mit natürlichem Hafen. All dies<br />

beschreibt den Ort des späteren Köln zur<br />

Zeit seiner Gründung.<br />

Der günstige Standort fiel den Römern<br />

wohl bereits in <strong>der</strong> Frühzeit <strong>der</strong> Germanenoffensiven<br />

unter Marcus Vipsanius<br />

Agrippa ins Auge (63–12 v. Chr.). Während<br />

dessen Amtszeiten als Statthalter<br />

am Nie<strong>der</strong>rhein (um 38 und 20 v. Chr)<br />

wurden romfreundliche Ubier aus dem<br />

Rechtsrheinischen ins Umland <strong>der</strong> späteren<br />

Stadt umgesiedelt und im Laufe <strong>der</strong><br />

Zeit als eigene römische Civitas (Verwaltungsgebiet)<br />

organisiert. Zu diesem Zweck<br />

erbaute man 7 v. Chr. aus einer ursprünglich<br />

rein römischen Siedlung <strong>das</strong> Oppidum<br />

Ubiorum, <strong>das</strong> schnell zur Ara Ubiorum<br />

(Ort mit dem zentralen römischen Altar<br />

<strong>der</strong> Ubier) heranwuchs. Die Erhebung zur<br />

Stadt römischen Rechts mit dem Namen<br />

Colonia Claudia Ara Agripinensis erfolgte<br />

schließlich 50 n. Chr.<br />

Inmitten des fruchtbaren Lössbodens <strong>der</strong><br />

Kölner Bucht erhob sich ein hochwassersicheres<br />

Plateau, <strong>das</strong>s zum Flussufer hin<br />

bis zu 10 m tief steil abfiel. Im breiten<br />

Strom gelegen, trennte eine ca. 1000 m<br />

lange und 20 m breite vorgelagerte Insel<br />

einen 60 m breiten Seitenarm vom Fluss,<br />

in dem <strong>das</strong> Wasser ruhiger floss und <strong>der</strong><br />

so einen idealen natürlichen Hafen bildete.<br />

Dieser Hafen ist heute längst verlandet<br />

und seine Strukturen befinden sich nun<br />

ca. 14 m unter <strong>der</strong> Altstadt. Der Treppenabgang<br />

vom Rathaus zum Alter Markt<br />

gibt ungefähr die Höhe <strong>der</strong> früheren Böschung<br />

wie<strong>der</strong>, die Breite des Platzes zeigt<br />

ungefähr die Breite des Rheinarms.<br />

ßen von Reims und Trier, aus dem Westen<br />

führte eine wichtige Route aus dem<br />

Inneren Galliens in die Stadt. Durch die<br />

Jahrtausende hinweg waren die ehemals<br />

römischen Straßen bestimmend für unsere<br />

europäischen Verkehrsachsen und legten<br />

für Köln im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

hochwassersicheren Lage die Grundlagen<br />

<strong>der</strong> Entwicklung.<br />

Erst im Mittelalter entschieden sich die<br />

Kölner, <strong>das</strong>s ein möglichst effizient funktionieren<strong>der</strong><br />

Hafen mit wassernahen Kontoren<br />

und Lagerhäusern wichtiger sei, als<br />

<strong>der</strong> natürliche Hochwasserschutz <strong>der</strong> hohen<br />

Lage. So erweiterte sich die Stadt<br />

zum Fluss hinunter über den verlandeten<br />

Rheinarm hinaus bis auf die ursprüngliche<br />

Rheininsel. Noch heute ist die Stadt um<br />

den sogenannten Domhügel herum quasi<br />

hochwassersicher.<br />

Wie immer auch <strong>der</strong> römische Baumeister<br />

hieß, <strong>der</strong> diesen Ort zu Stadtgründung<br />

bestimmte: Dankeschön!<br />

<strong>frisch</strong><br />

9


Seepferdchen<br />

für „Wasserratten“<br />

Schwimmabzeichen<br />

sind ein Erfolg, für den sich<br />

Anstrengung lohnt<br />

Jonna hat ihr „Seepferdchen“<br />

Sprung vom Beckenrand<br />

Schwimmen gehört zu den beliebtesten<br />

Sportarten, sowohl bei Mädchen als auch<br />

bei Jungen – weil’s einfach Spaß macht.<br />

Darüber hinaus ist es gut für die Gesundheit<br />

und die körperliche Entwicklung im<br />

Allgemeinen. Es kräftigt die Muskulatur,<br />

för<strong>der</strong>t die Ausdauerleistung und trainiert<br />

motorische und koordinative Fähigkeiten.<br />

Schwimmen macht Freude, Schwimmen<br />

tut gut, Schwimmen ist wichtig.<br />

Eine Forsa-Umfrage im Auftrag <strong>der</strong> DLRG<br />

(2018) ergab jedoch, <strong>das</strong>s in Deutschland<br />

heute nicht einmal jedes zweite Kind im<br />

Alter von 10 Jahren schwimmen kann.<br />

Die Schließung von Bä<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en<br />

Umwandlungen in Spaßbä<strong>der</strong> sowie nicht<br />

entsprechend ausgebildete Grundschullehrer<br />

werden als Hauptgründe für diese<br />

Entwicklung angenommen. In Köln ist<br />

<strong>das</strong> an<strong>der</strong>s.<br />

Die Stadt Köln hat ihre Bä<strong>der</strong> weitgehend<br />

erhalten und seit 2008 gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> KölnBä<strong>der</strong> GmbH und an<strong>der</strong>en <strong>das</strong><br />

Programm „Sicher schwimmen!“ einge-<br />

Gegenstand hochholen<br />

25 m Schwimmen<br />

10 <strong>frisch</strong>


50 m Rückenschwimmen<br />

15 m Streckentauchen 600 m Schwimmen in höchstens 24 Minuten<br />

führt mit dem Ziel, <strong>das</strong>s möglichst 95%<br />

aller Kin<strong>der</strong> die Grundschule mit dem<br />

Jugendschwimmabzeichen in Bronze abschließen.<br />

Erst mit den hierfür benötigten<br />

Fähigkeiten schwimmt ein Kind sicher.<br />

Das Programm ermöglicht die Reduktion<br />

des Ausfalls von entsprechendem Unterricht<br />

durch den Einsatz von qualifizierten<br />

Schwimmassistenten, die Verlängerung<br />

des regulären Schwimmunterrichts auf<br />

eineinhalb Jahre und zusätzlichen För<strong>der</strong>untericht<br />

für Kin<strong>der</strong> mit Defiziten im<br />

Umgang mit Wasser. Hierfür stellt die<br />

Stadt Köln jährlich rund 1,2 Millionen<br />

Euro zur Verfügung.<br />

Je<strong>der</strong> kann Schwimmabzeichen erwerben.<br />

Sie sind ideal, um Kin<strong>der</strong> beim Schwimmenlernen<br />

zu motivieren. Außerdem dokumentieren<br />

sie bundesweit einheitlich<br />

die Schwimmfähigkeit und Kompetenz.<br />

Kin<strong>der</strong> starten üblicherweise mit dem<br />

„Seepferdchen“ (Frühschwimmer), für<br />

<strong>das</strong> man zeigen muss, <strong>das</strong>s man vom<br />

Beckenrand springen, 25 m ohne Pause<br />

schwimmen und einen Gegenstand mit<br />

den Händen aus schulterhohem Wasser<br />

holen kann.<br />

Es folgen die Jugendschwimmabzeichen<br />

in Bronze, Gold und Silber mit ihren jeweils<br />

eigenen Anfor<strong>der</strong>ungen; siehe<br />

koelnbae<strong>der</strong>.de/sicher-schwimmen/<br />

schwimmabzeichen/<br />

Unsere Fotostrecke zeigt Jonna auf ihrem<br />

Weg zum Seepferdchen und Simon, wie<br />

er <strong>das</strong> Jugendschwimmabzeichen in Gold<br />

erwirbt. Herzlichen Glückwunsch.<br />

3 Tauchringe aus zwei Metern Tiefe holen<br />

Simon hat <strong>das</strong><br />

Jugendschwimmabzeichen in Gold<br />

<strong>frisch</strong><br />

11


Liebe Eltern, passt<br />

auf Eure Kin<strong>der</strong> auf!<br />

Kin<strong>der</strong> brauchen auch die Aufsicht <strong>der</strong> Eltern<br />

Wie wichtig die Elternaufsicht und auch<br />

Schwimmhilfen heutzutage sind, zeigen<br />

viele Beispiele aus den letzten Wochen und<br />

Monaten. Thomas Meyer, Fachangestellter<br />

im Agrippabad, schil<strong>der</strong>t seine Erfahrungen.<br />

Warum ist eine Elternaufsicht wichtig?<br />

Viele Eltern denken, sie könnten ihre Kin<strong>der</strong><br />

im Bad abgeben und dort würden sie<br />

dann durch <strong>das</strong> Personal nahezu exklusiv<br />

beaufsichtigt – etwa so, als sei <strong>das</strong> Kind<br />

im Kin<strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schule. Das ist<br />

aber natürlich nicht so. Die primäre Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Rettungsschwimmer und <strong>der</strong> Fachangestellten<br />

in den Bä<strong>der</strong>n ist die Wasseraufsicht<br />

über alle Gäste. Eine lückenlose<br />

Beobachtung jedes einzelnen Badegastes<br />

ist schlicht unmöglich. Daher ist die Beaufsichtigung<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> durch ihre Eltern<br />

(o<strong>der</strong> Begleitpersonen) so wichtig.<br />

„Kin<strong>der</strong>, die noch nicht schwimmen können,<br />

müssen zwingend von den Eltern beaufsichtigt<br />

werden. Diese müssen praktisch<br />

immer in ‚Greifnähe sein‘“, betont Thomas<br />

Meyer. „Die Möglichkeit zum aktiven Eingreifen<br />

ist immens wichtig, Kin<strong>der</strong> können<br />

unglaublich schnell sein. Als mein Sohn<br />

noch klein war, hatte ich ihn immer in meiner<br />

direkten Umgebung, damit ich für seine<br />

Sicherheit sorgen konnte.“, so Meyer.<br />

Während des Badbesuchs sollten Eltern<br />

sich nicht mit dem Handy beschäftigen<br />

o<strong>der</strong> gar im Bistro sitzen, während sich die<br />

Kin<strong>der</strong> im Becken bewegen. Auch sich in<br />

ein Buch o<strong>der</strong> eine Zeitschrift zu vertiefen,<br />

verhin<strong>der</strong>t die wichtige Beaufsichtigung <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>.<br />

„Eltern und Begleitpersonen<br />

müssen praktisch immer in<br />

‚Greifnähe‘ sein.“<br />

„Ich will eine Begebenheit <strong>der</strong> letzten Woche<br />

schil<strong>der</strong>n: Ein Vater war mit seinen drei<br />

Söhnen im Bad. Den Kleinsten haben wir im<br />

4-Jahreszeitenbecken angesprochen, weil<br />

er sich dort alleine ohne Aufsicht aufhielt<br />

– wenigstens noch mit Schwimmflügeln<br />

versehen. Der Vater übte währenddessen<br />

mit den an<strong>der</strong>en beiden Kin<strong>der</strong>n im Lehrschwimmbecken.<br />

Dort haben wir dann alle<br />

wie<strong>der</strong> zusammengeführt. Der Vater war<br />

überrascht, weil er seinen jüngsten Sohn<br />

eigentlich im Kin<strong>der</strong>planschbecken wähnte.<br />

An diesem kleinen Beispiel sieht man, wie<br />

schnell man <strong>das</strong> eigentlich Wichtige aus<br />

den Augen verlieren kann. Solche Situationen<br />

können gefährlich werden“, sagt Meyer<br />

als Appell.<br />

12 <strong>frisch</strong>


Thomas Meyer<br />

Jonna mit Schwimmhilfe (vgl. Seite 10)<br />

Oftmals wird die Gefahr im Wasser nicht<br />

gesehen, gerade auch bei Kin<strong>der</strong>n, die wenig<br />

Angst zeigen. Aber gerade, wenn Kin<strong>der</strong><br />

gar keine Gefahr vermuten o<strong>der</strong> erkennen,<br />

also grundsätzlich keine Angst haben, ist<br />

es gefährlich. Ideal ist eine erwachsene Begleitperson<br />

pro Kind.<br />

Aber warum muss man Eltern überhaupt<br />

so eindringlich auf die notwendige Aufsicht<br />

hinweisen? Niemand will doch sein<br />

Kind einer Gefahr aussetzen. Hierzu ist die<br />

Einschätzung von Thomas Meyer sehr klar:<br />

„Der Umgang mit dem Wasser und dabei vor<br />

allem mit dem Schwimmerbereich ist sorgloser<br />

geworden. Die Einrichtungen <strong>der</strong> Bä<strong>der</strong><br />

sind sicher, man weiß, <strong>das</strong> Personal ist<br />

gut geschult. Zudem passiert vergleichsweise<br />

wenig. So sind sich Eltern nicht mehr<br />

ausreichend bewusst, <strong>das</strong>s Wasser für<br />

Nichtschwimmer letztlich auch gefährlich<br />

sein kann – obwohl kompetentes, qualifiziertes<br />

Personal in Rufweite präsent ist“.<br />

Wieso sind Schwimmhilfen wichtig?<br />

Maximal unterstützen Schwimmhilfen<br />

Nichtschwimmer beim Schwimmenlernen<br />

und sie sorgen dafür, <strong>das</strong>s ein Nichtschwimmer<br />

nicht untergeht, <strong>das</strong> ist schon<br />

viel. Hierbei ist es kaum wichtig, ob es sich<br />

bei <strong>der</strong> Hilfe um eine Schwimmweste o<strong>der</strong><br />

sogenannte Schwimmflügel handelt.<br />

Trägt jemand eine Schwimmhilfe, erkennen<br />

die Mitarbeiter <strong>der</strong> Bä<strong>der</strong> direkt und auch<br />

von weitem, <strong>das</strong>s es sich beim Träger um<br />

einen Nichtschwimmer handelt. Oft können<br />

diese dann vorsorglich vor <strong>der</strong> Nutzung<br />

bestimmter Becken gewarnt werden.<br />

Wer die Schwimmhilfe für sein Kind vergessen<br />

hat, kann an unseren Kassen auch<br />

geprüfte, sichere Hilfen kaufen; siehe auch<br />

koelnbae<strong>der</strong>.de/aktuelles-events/<br />

Nichtsdestotrotz sollten Eltern dafür Sorge<br />

tragen, <strong>das</strong>s ihre Kin<strong>der</strong> bis zum Eintritt in<br />

die Grundschule zumindest <strong>das</strong> „Seepferdchen“<br />

erworben haben (vgl. Seite 10). „Eltern<br />

müssen ihren Kin<strong>der</strong>n <strong>das</strong> Schwimmen<br />

nicht unbedingt selbst beibringen. Es gibt<br />

viele qualifizierte Schwimmkurse, in denen<br />

man sich vollständig auf die Kin<strong>der</strong> kon-<br />

zentriert. Die Erfahrung zeigt, <strong>das</strong>s viele<br />

Eltern überfor<strong>der</strong>t sind, wenn sie unter den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen eines vollen Schwimmbads<br />

auch noch versuchen, ihrem Kind <strong>das</strong><br />

Schwimmen beizubringen.“, so Meyer.<br />

„Am besten ist es, wenn Kin<strong>der</strong> <strong>das</strong> Schwimmen<br />

in Begleitung direkt ohne Schwimmhilfe<br />

lernen, um ein Gefühl für <strong>das</strong> Wasser<br />

und ihren schwimmenden Körper zu bekommen.<br />

Sonst fängt man oft von vorne<br />

an, sobald die Schwimmhilfe abgelegt<br />

wird“, erklärt Thomas Meyer. „Ist ein nichtschwimmendes<br />

Kind am Wasser alleine, ist<br />

eine Schwimmhilfe jedoch lebenswichtig.“<br />

Liebe Eltern, wir als KölnBä<strong>der</strong> müssen auf<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> Elternaufsicht hinweisen.<br />

Bitte nehmen Sie Ihre Verantwortung<br />

zur Aufsicht aktiv wahr!<br />

Unsere Mitarbeiter*innen unterstützen Sie<br />

gerne, Ihre Kin<strong>der</strong> danken es Ihnen!<br />

z z z<br />

!<br />

<strong>frisch</strong><br />

13


In den 70ern<br />

war’s nackter<br />

Im Bad ist kaum noch jemand oben ohne. Sind wir heute prü<strong>der</strong>?<br />

In fast je<strong>der</strong> größeren Stadt gibt es ihn, im<br />

Internet sowieso: den 70er-Jahre Shop, in<br />

dem man alles findet, was in den 1970ern<br />

zur trendigen Wohnkultur gehörte. Guckt<br />

man ’rein, ist man meist erstaunt, wie<br />

fortschrittlich o<strong>der</strong> gar „cool” sich Menschen<br />

damals einrichteten. Tatsächlich<br />

wohnte niemand so – vielleicht sehr wenige<br />

in von Stylisten eingerichteten Hollywood-Appartments.<br />

Man besaß <strong>das</strong><br />

eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Exemplar eines heutigen<br />

„Kultstücks“ und kombinierte es mit Althergebrachtem.<br />

Ein 70er-Jahre Shop leistet vor allem eins:<br />

Er verdichtet <strong>das</strong>, was wir aus <strong>der</strong> Rückschau<br />

für typisch o<strong>der</strong> gar einmalig halten.<br />

So werden uns die 70er als geballtes<br />

Konzentrat serviert. Das gilt für Möbel,<br />

<strong>das</strong> gilt für Mode und wohl auch für die<br />

gesellschaftlichen Trends. Das ist nicht<br />

falsch, all dies gab es ja wirklich, aber es<br />

betraf dann doch jeden einzelnen in sehr<br />

unterschiedlichem Maße. Und so muss<br />

man in Bezug auf unsere Headline wohl<br />

sofort fragen: „In den 70ern war’s nackter.<br />

Stimmt <strong>das</strong> überhaupt?“<br />

Zentrale Begriffe <strong>der</strong> 1970er waren Flowerpower,<br />

Friedensbewegung und sexuelle<br />

Freiheit – und <strong>das</strong> weltweit. Als „Hippie”<br />

vereinte man alle Schlagworte auf sich,<br />

kleidete sich entsprechend und lebte sein<br />

Klischee – auf indischen Stränden, „on<br />

the road“ im umgebauten VW-Bus o<strong>der</strong><br />

auch in sogenannten Kommunen, also<br />

neuen, gemeinschaftlichen Wohnprojekten.<br />

Dort schien zu gelten: „Wer zweimal<br />

mit dem/<strong>der</strong> Gleichen pennt, gehört schon<br />

zum Establishment.” Frauen verbrannten<br />

ihre BHs, Männer trugen Zottelbärte.<br />

Heute wissen wir, in den Kommunen lebte<br />

man durchaus weitgehend monogam und<br />

Männer fanden es weiterhin bequemer,<br />

wenn sich die Frauen um den Abwasch<br />

und die Wäsche kümmerten.<br />

Dennoch: Es ging darum, neue Formen<br />

des Zusammenlebens zu finden, die sich<br />

an <strong>der</strong> Freiheit des Menschen und seiner<br />

Natürlichkeit orientierten. Und zur Natürlichkeit<br />

gehörte es, sich <strong>der</strong> Nacktheit<br />

nicht zu schämen – nicht <strong>der</strong> eigenen und<br />

nicht <strong>der</strong> an<strong>der</strong>er. FKK-Strände setzten<br />

sich mehr und mehr durch, im Schwimmbad<br />

lag man als Frau ganz selbstverständlich<br />

oben ohne. Letzteres sieht man heute<br />

kaum noch – was ist passiert? Sind wir<br />

wie<strong>der</strong> prü<strong>der</strong> geworden?<br />

Vieles kommt<br />

wie<strong>der</strong>,<br />

manches bleibt:<br />

Hotpants.<br />

Der in den 70ern virulente Drang zur Freiheit<br />

und Natürlichkeit resultierte aus den<br />

Zwängen <strong>der</strong> Kriegs- und Nachkriegsjahre.<br />

Es galt <strong>der</strong> Uniformität, dem Angepassten,<br />

dem unbedingt Disziplinierten<br />

zu entfliehen. Man wollte nicht mehr geformt<br />

werden, son<strong>der</strong>n selbst erfahren,<br />

wie man eigentlich ist. Also zeigte man<br />

sich offen und experimentiertfreudig,<br />

14 <strong>frisch</strong>


In den 1970ern folgte<br />

man einem Trend zur<br />

Natürlichkeit. Seinen<br />

Körper ganz entspannt<br />

nackt zeigen zu können,<br />

galt als Ausdruck von<br />

Freiheit.<br />

auch in <strong>der</strong> Mode, auch in <strong>der</strong> Sexualität<br />

– und in <strong>der</strong>en Kombination.<br />

Neu waren Hotpants und Minirock, und<br />

auch Männer trugen ihre Hosen und Hemden<br />

hauteng. Man schwamm gerne in <strong>der</strong><br />

Natur und dann gerne nackt. Werbespots<br />

im Fernsehen zeigten Frauen oben ohne<br />

am Strand o<strong>der</strong> duschend.<br />

Erleben wir heute den Gegentrend?<br />

Nein. Heute ist Mode so vielfältig wie nie<br />

und Sexuelles präsenter denn je. Gleichzeitig<br />

ist die Bandbreite an Ansichten und<br />

Werten heutiger Teenager enorm groß. Im<br />

Vergleich zu den 70ern herrscht größtmögliche<br />

Freiheit. Wichtig ist nun jedoch<br />

nicht mehr, <strong>das</strong>s man sich dem „von an<strong>der</strong>en<br />

geformt werden” entzieht, son<strong>der</strong>n<br />

zeigt, <strong>das</strong>s man in <strong>der</strong> Lage ist, sich nach<br />

seinen eigenen Idealen selbst zu formen<br />

– erstaunlicherweise mit großer Disziplin.<br />

Schon in sehr jungen Jahren achten viele<br />

sehr auf den eigenen Körper, optimieren<br />

die Ernährung, gehen ins Fitnessstudio.<br />

Dank <strong>der</strong> Emanzipation betrifft diese Entwicklung<br />

nicht nur Frauen, son<strong>der</strong>n gerade<br />

auch Männer. Zur Schau gestellt wird<br />

nicht mehr barbusige Natürlichkeit, gezeigt<br />

wird, was man aus seinen Potenzialen<br />

macht – gerade auch im Bad, jenem<br />

öffentlichen Ort, an dem man die meiste<br />

nackte Haut unbefangen zeigen darf. In<br />

<strong>der</strong> Sauna sitzt man doch noch irgendwie<br />

verborgener. Der Körper ist heute Präsentationsfläche<br />

des eigenen Ichs. Und<br />

so nutzt man ihn auch als Leinwand für<br />

den künstlerischen Ausdruck: Je<strong>der</strong> fünfte<br />

Deutsche hat mittlerweile ein Tattoo.<br />

Jede/r fünfte Deutsche hat ein Tattoo<br />

So betrachtet, zeigt man offenbar nicht<br />

weniger seines Körpers als in den 70ern,<br />

jedoch an<strong>der</strong>es.<br />

Aber auch heute gilt wie im Rückblick auf<br />

die 70er: Verdichtete Trends verdeutlichen<br />

durchaus die gesellschaftliche Entwicklung,<br />

sind aber nicht Ausdruck täglicher<br />

Normalität. In den Bä<strong>der</strong>n sehen wir<br />

den körperlichen Alltag Deutschlands und<br />

erfahren so ein Gesamtbild, <strong>das</strong> vor allem<br />

eines zeigt: bunte Vielfalt.<br />

<strong>frisch</strong><br />

15


Aufräumen<br />

im Freibad<br />

Abfall gehört in den Eimer<br />

Ist <strong>das</strong> Kunst<br />

o<strong>der</strong> kann <strong>das</strong><br />

weg?<br />

Wo Menschen sind, da ist auch Müll. So bleibt es nicht aus, <strong>das</strong>s<br />

am Ende eines Freibadtages mit vielen Besuchern die Liegewiesen,<br />

Umkleiden und Spielplätze auch nach Betriebsschluss<br />

nicht komplett leer sind, son<strong>der</strong>n noch <strong>das</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Zurückgebliebene aufgelesen und entsorgt werden muss. So ist<br />

es immer und überall, <strong>das</strong> gehört zum Geschäft. Dennoch ist<br />

die Abfallbeseitigung ein Aufwand, den man gerne so gering wie<br />

möglich hält – zudem es kulturell verankert ist, <strong>das</strong>s ein je<strong>der</strong><br />

immer und überall seinen eigenen Müll selbst entsorgt. Aus diesem<br />

Grunde sind stets genug Abfalleimer in Reichweite – auch<br />

wenn man aufstehen und ein paar Schritte gehen muss, um den<br />

nächsten zu erreichen. Da ist es schon merkwürdig, <strong>das</strong>s man<br />

im unmittelbaren Umfeld jener Abfalleimer immer wie<strong>der</strong> Weggeworfenes<br />

findet, <strong>das</strong> es nicht zum dafür vorgesehenen Ort geschafft<br />

hat – Getränkedosen, Apfelkitschen („Das verrottet ja<br />

von selbst.“), Verpackungen ... Manche Besucher gehen geradezu<br />

liebevoll mit dem eigentlich Wegzuwerfendem um. So werden<br />

Bananenschalen schon mal auf Gelän<strong>der</strong>n drapiert, als ob man<br />

sie zum Trocknen aufstellen wollte – vielleicht weil es so schön<br />

aussieht.<br />

Müll ist natürlich nicht gleich Müll. Vom Wind fortgetragenen<br />

Servietten kann man nicht unbedingt hinterhersprinten, um sie<br />

mit einem gekonnten Hechtsprung vor dem Verschwinden im<br />

Gebüsch zu retten. Der auf <strong>der</strong> Wiese verschüttete Kaffee versickert<br />

natürlich. Selbstverständlich – und lei<strong>der</strong> – kann einem<br />

auch die Pappschale mit Fritten, Ketchup und Majonäse aus <strong>der</strong><br />

Hand fallen, so <strong>das</strong>s <strong>der</strong>en Inhalt nun vielleicht mehrere Treppenstufen<br />

ziert. In einem solchen Fall – für den man sicher<br />

nichts kann – bitten wir darum, <strong>das</strong> Personal zu informieren,<br />

damit <strong>das</strong> Missgeschick schnell beseitigt werden kann – immerhin<br />

besteht Rutschgefahr. Gleiches gilt unbedingt, wenn etwas<br />

ins Wasser fällt.<br />

Warum jedoch Zigarettenkippen herumliegen müssen, ist schwer<br />

zu verstehen, zumal wenn man sie außerhalb <strong>der</strong> zum Rauchen<br />

vorgesehenen Areale findet – und letztlich mühsam aufklauben<br />

muss.<br />

Niemand möchte ein vermülltes Bad, we<strong>der</strong> während noch nach<br />

den Öffnungszeiten. Wir tun unser Möglichstes – helfen Sie mit!<br />

16 <strong>frisch</strong>


Sandbank<br />

mit Krokodil<br />

Zündorf: Letzter Hafen vor dem Kölner Stapelhaus<br />

Die Groov<br />

Ein „Wehr“ ist etwas, <strong>das</strong> sich strömendem Wasser entgegenstellt,<br />

dessen Fließen reguliert, hemmt o<strong>der</strong> gar verhin<strong>der</strong>t, so<br />

<strong>das</strong>s es sich staut. Kein Wun<strong>der</strong>, <strong>das</strong>s die Namen von Rheininseln<br />

häufig auf „wehr“ bzw. „werth“ enden.<br />

So hieß die im Süden Kölns unmittelbar vor Zündorf gelegene<br />

Insel ursprünglich Mittelwerth. Ihr jetziger Name umfasst nicht<br />

mehr nur die Insel sowie die am „Festland“ befindlichen Anlagen,<br />

son<strong>der</strong>n ebenso den durch sie abgetrennten, heute gestauten<br />

Rheinarm – dessen Staudamm die Insel nun zur Halbinsel macht .<br />

Es ist die Groov.<br />

„Krokolino“ Fähre zwischen Zündorf und Weiß<br />

„Groov“ wie<strong>der</strong>um ist auf <strong>das</strong> Gallische Grave zurückzuführen,<br />

was soviel wie Sandbank bedeutet. Auch <strong>das</strong> passt, drohte dem<br />

im Rheinarm gelegenen Hafen doch beständig die Versandung.<br />

Eben dieser Hafen sorgte über Jahrhun<strong>der</strong>te mit für Wohlstand<br />

im rechtsrheinischen Herzogtum Berg, zu dem Zündorf bis 1806<br />

gehörte.<br />

Seit 1259 galt in Köln <strong>das</strong> Stapelrecht: Je<strong>der</strong> Handelsschiffer, <strong>der</strong><br />

Köln passieren wollte, musste seine Waren dort ausladen (stapeln)<br />

und zunächst den Kölnern zum Kauf anbieten. Ein Recht,<br />

<strong>das</strong> die Kaufleute natürlich trickreich zu umgehen versuchten.<br />

So wurde Zündorf und sein Hafen zum Umschlagplatz für den<br />

Warenverkehr mit dem Herzogtum Berg. Die auf dem Rhein verschifften<br />

Güter wurden in Zündorf auf Wagen umgeladen und um<br />

Köln herum bis Mülheim auf dem Landweg transportiert. Nicht<br />

nur die Kölner, auch die Herzöge von Berg waren auf Zolleinnahmen<br />

angewiesen: Seit dem 15. Jahrhun<strong>der</strong>t erhoben sie in Zündorf<br />

den Rheinzoll.<br />

Heute ist die Groov ein beliebtes Naherholungsgebiet mit altem<br />

Baumbestand, weitläufigen Spazierwegen, Liegewiesen, Sportund<br />

Spielplätzen, einer Minigolfanlage, Gartenlokalen, Biergärten<br />

und einem Jachthafen. In unmittelbarer Nähe und landschaftlich<br />

ebenso schön gelegen befindet sich auch unser Zündorfbad.<br />

„Das Krokodil“ (eigentlich „Krokolino“) verbindet als Fähre die<br />

Groov mit dem linksrheinisch gelegenen Stadtteil Weiß.<br />

<strong>frisch</strong><br />

17


Durstlöscher<br />

Wasser<br />

Leitungs- o<strong>der</strong> Flaschenwasser,<br />

was ist sinnvoller?<br />

Unsere Wasserwerke garantieren zuverlässig,<br />

<strong>das</strong>s jedes Haus mit Wasser in hervorragen<strong>der</strong><br />

Qualität versorgt wird, getrunken<br />

wird jedoch vor allem in Flaschen<br />

abgefülltes Mineralwasser. Warum? Wegen<br />

seiner Inhaltsstoffe. Der Körper benötigt<br />

Mineralien und bestimmte Spurenelemente<br />

und diese liefert Mineralwasser<br />

in großer Menge. So denken wir, doch ist<br />

<strong>das</strong> richtig?<br />

Mineralwasser, was ist <strong>das</strong>?<br />

Wasser versickert solange im Boden, bis<br />

es auf undurchlässige Schichten trifft, es<br />

sammelt sich dort an, wo es nicht mehr<br />

tiefer geht. Ein solcher Prozess dauert<br />

seine Zeit. Dabei interagiert <strong>das</strong> Wasser<br />

mit den Materialien, durch die es sickert.<br />

Einerseits wird es von Schwebstoffen etc.<br />

befreit, also gefiltert, an<strong>der</strong>erseits reichert<br />

es sich mit kleinsten Partikeln aus<br />

seiner Umgebung an. So finden sich in<br />

ihm schließlich Mineralien und Spurenelemente,<br />

die jenen Gesteinen entsprechen,<br />

die <strong>das</strong> Wasser passiert hat. In welcher<br />

Konzentration es diese in sich trägt,<br />

hängt nicht zuletzt von <strong>der</strong> Zeit ab, die es<br />

für seinen Weg benötigt – im Bergischen<br />

Land sind <strong>das</strong> zum Beispiel ca. 50 Jahre.<br />

So entstehen im Boden verschieden große<br />

Wasserreservoirs, <strong>der</strong>en Gehalt an Mi-<br />

18 <strong>frisch</strong>


neralien und Spurenelementen in Art und<br />

Menge sehr unterschiedlich, aber für die<br />

jeweilige Gegend typisch ist. Während die<br />

Gesteinsschichten des Bergischen Landes<br />

zum Beispiel so fest sind, <strong>das</strong>s sie nur wenige<br />

Mineralien abgeben, ist <strong>das</strong> Wasser<br />

aus <strong>der</strong> Vulkaneifel sehr mineralreich und<br />

hat einen hohen Gehalt an gelöstem CO 2 ,<br />

also Kohlensäure.<br />

Ab welchem Gehalt an gelösten Mineralien<br />

ein Wasser „Mineralwasser“ genannt<br />

werden darf, ist gesetzlich streng geregelt.<br />

Ein Mineralwasser muss zudem Reservoirs<br />

entspringen, die von belastenden Umwelteinflüssen<br />

beständig verschont sind<br />

und darf in seiner natürlichen Zusammensetzung<br />

(fast) nicht verän<strong>der</strong>t werden<br />

– erlaubt ist es, den Kohlensäuregehalt zu<br />

regulieren.<br />

Wie notwendig ist es,<br />

Mineralwasser zu trinken?<br />

Die öffentliche Wasserversorgung in<br />

Deutschland ist vorbildlich. Die Trinkwasserverordnung<br />

regelt alle Grenzwerte<br />

so, <strong>das</strong>s ein Erwachsener ein Leben lang<br />

täglich Leitungswasser trinken kann, ohne<br />

gesundheitliche Gefahren befürchten zu<br />

müssen. Übersetzt heißt dies: Die Trinkwasserverordnung<br />

sorgt dafür, <strong>das</strong>s es<br />

unnötig ist, Leitungswasser durch Mineralwasser<br />

zu ersetzen.<br />

Ist Mineralwasser<br />

besser für den Körper?<br />

Wir müssen trinken, also Wasser zu uns<br />

nehmen, weil Wasser im Körper ganz bestimmte,<br />

unverzichtbare Aufgaben übernimmt:<br />

Es muss Stoffe in sich lösen, es<br />

muss diese transportieren, es muss kühlen.<br />

Selbstverständlich ist die Menge an Stoffen,<br />

die Wasser in sich lösen und so auch<br />

transportieren kann, begrenzt. Trinkt man<br />

Wasser, in dem schon eine große Menge an<br />

Stoffen gelöst ist, kann es im Körper umso<br />

weniger zusätzlich aufnehmen, ohne diese<br />

vorher wie<strong>der</strong> abzugeben. Je „leerer“ ein<br />

Wasser ist, desto eher kann es seine Lösungs-<br />

und Transportaufgaben übernehmen.<br />

Das mineralstoffreichste Wasser im<br />

Test <strong>der</strong> Stiftung Warentest enthielt 2.241<br />

Milligramm an Mineralstoffen pro Liter<br />

(test 7/2019).<br />

„Der Mensch benötigt bestimmte Mineralstoffe<br />

und Spurenelemente. In Mineralwasser<br />

sind solche enthalten. Es ist<br />

sinnvoll Mineralwasser zu trinken.“ Eine<br />

solche Folgerung ist zwar plausibel, tatsächlich<br />

nehmen wir aber alle notwendigen<br />

Mineralien und Spurenelemente<br />

schon bei einer normalen, ausgewogenen<br />

Ernährung zu uns – zu <strong>der</strong> Mineralwasser<br />

nicht zwingend gehört. Mineralwässer<br />

sind nicht schlecht, aber auch nicht notwendig.<br />

Warum trinken wir Mineralwasser?<br />

In <strong>der</strong> Regel greifen wir zum Mineralwasser,<br />

weil es uns schmeckt und weil es in<br />

Leitungswasser,<br />

wie setzt es sich zusammen?<br />

Während Mineralwasser stets aus tieferen<br />

Bodenschichten kommt, stammt unser<br />

Leitungswasser – gemeint ist Trinkwasser<br />

– aus Grundwasser, Flüssen, Seen und<br />

Talsperren. Meist wird es durch Wasserwerke<br />

aufbereitet. Rein optisch unterscheidet<br />

sich „Kraneberger“ („Rohrperle“,<br />

„Hahnbräu“, frz.: „Château de la pompe“)<br />

nicht von stillem Mineralwasser und auch<br />

geschmacklich liegt es gleichauf.<br />

Alle zum Trinken bestimmten Wässer<br />

unterliegen strengsten Kontrollen, tatsächlich<br />

wird <strong>das</strong> von Wasserwerken durch<br />

Leitungen geschickte Wasser noch intensiver<br />

geprüft als <strong>das</strong> in Flaschen abgefüllte<br />

Mineralwasser. Nicht selten kann es sogar<br />

mit dessen Mineralgehalt konkurrieren:<br />

Laut Stiftung Warentest (test 7/2019)<br />

enthalten viele Mineralwässer weniger als<br />

500 Milligramm an Mineralien und fallen<br />

damit unter den Mineralgehalt von bis zu<br />

572 Milligramm mancher Leitungswasser<br />

(z.B. Aachen, Darmstadt, Frankfurt/M.).<br />

Flaschen angeboten wird. Flaschen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

solche aus leichtem Plastik,<br />

sind einfach praktisch für unterwegs. Für<br />

<strong>das</strong> Wassertrinken zu Hause sind Flaschen<br />

jedoch kein Argument, immerhin muss<br />

man sie erst mühsam dorthin tragen,<br />

während <strong>das</strong> Leitungswasser schon da ist.<br />

Mag man es gern mit Kohlensäure, hilft<br />

ein Wassersprudler.<br />

Was kostet es?<br />

Flaschenwasser ist deutlich teurer als<br />

Leitungswasser. Bei einem empfohlenen<br />

Wasserkonsum von 1,5 Litern pro Tag zahlt<br />

man mindestens 71,18 € im Jahr, die Kosten<br />

für die gleiche Menge Leitungswasser<br />

betragen 2,11 € (test 7/2019). Verbraucht<br />

man weniger Flaschen, wird zudem <strong>der</strong><br />

eigene „ökologische Fußabdruck“ kleiner.<br />

Für <strong>das</strong> Trinken von Mineralwasser spricht<br />

also lediglich <strong>der</strong> persönliche Geschmack.<br />

<strong>frisch</strong><br />

19


Tierischer Spaß<br />

Hundeschwimmen<br />

zum Ausklang <strong>der</strong> Freibadesaison<br />

im Stadionbad<br />

Einmal im Jahr lassen die KölnBä<strong>der</strong> die Hunde ins Freibad. Am<br />

Sonntag, 22. September 2019, in <strong>der</strong> Zeit von 10:00 bis 17:00<br />

Uhr treffen sich viele kleine und große, wilde und sportliche, zurückhaltende<br />

und lustige Hunde im Stadionbad. Dann können<br />

alle Vierbeiner, die <strong>das</strong> Wasser lieben, im Stadionbad einen ganz<br />

beson<strong>der</strong>en Tag erleben. Die Tiere dürfen überhaupt ins Freibad<br />

und dort nach Herzenslust Schwimmen, planschen, tauchen und<br />

über die Wiesen toben.<br />

Der Unterwasserfotograf Peter W. Jacobs fertigt auf Wunsch<br />

einzigartige Fotos von den Hunden an. Das Angebot einer Erinnerung<br />

an diesen beson<strong>der</strong>en Tag fürs Fotoalbum o<strong>der</strong> den<br />

Bil<strong>der</strong>rahmen kostet 50 € extra. Übrigens auch ein tolles Weihnachtsgeschenk<br />

für Hundefreunde. Wer seinen Hund unter<br />

Wasser fotografieren lassen möchte, kann dies vor Ort spontan<br />

anmelden. Nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“,<br />

nimmt sich Peter Jacobs je Hund eine halbe Stunde Zeit und fertigt<br />

professionelle Fotos mit seiner Unterwasserkamera an.<br />

Der Eintritt zum 5. Kölner Hundeschwimmen beträgt wie in den<br />

Vorjahren 9,90 € je Hund und Halter/in. Jede weitere Person<br />

zahlt den Freibadeintritt, je<strong>der</strong> weitere Hund kostet 5 €. Auch in<br />

diesem Jahr spenden die KölnBä<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> 1 € je Hund an <strong>das</strong><br />

Tierheim in Köln-Zollstock.<br />

„Im letzten Jahr war <strong>das</strong> Wetter nicht so gut, daher kamen weniger<br />

Hunde als in den Jahren zuvor. Zum 5-jährigen Jubiläum<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung wäre es schön, möglichst viele wasseraffine<br />

Hunde zu begrüßen, um dem Tierheim einen möglichst hohen<br />

Scheck zu überreichen“, sagt Franziska Graalmann, Sprecherin<br />

<strong>der</strong> KölnBä<strong>der</strong>. „Obwohl Hundehalter gegenüber dem Wetter<br />

in <strong>der</strong> Regel unempfindlicher sind als Freibadgäste, ist <strong>das</strong> Ziel<br />

von 1.000 Hunden bislang noch unerreicht, aber auch mit dieser<br />

Veranstaltung werden wir es weiterhin verfolgen.“<br />

Viele Aussteller <strong>der</strong> „Hundeszene“ haben wie<strong>der</strong> ihr Kommen<br />

zugesagt: zum Beispiel die Hundekeks-Manufaktur und jener<br />

Halsbandhersteller, <strong>der</strong> Unikate fertigt. Im Angebot sind Lieblingsstücke<br />

für den Hund und auch Dienstleistungen rund um<br />

die Vierbeiner, also ein Hundephysiotherapeut, ein Tierarzt und<br />

ein Hundefriseur.<br />

Wir freuen uns auf viele Hunde zum Saisonausklang.<br />

20 <strong>frisch</strong>


Quantum<br />

Wasserwelt in Zahlen<br />

Hamburger, Pommes und Softdrink: Schon die Produktion<br />

eines einzigen Fast-Food-Menüs verbraucht nach Berechnungen<br />

des WWF 6000 Liter Wasser, rechnet man Anbau von<br />

Kartoffeln und Getreide, Viehfütterung und Getränkeherstellung<br />

zusammen.<br />

Weltweit produzieren rund 850.000 Staudämme<br />

Strom aus Wasserkraft. Etwa 50.000 dieser Anlagen<br />

sind so groß, <strong>das</strong>s sie als Mega-Staudämme gelten.<br />

Den größten Anteil am Wasser-Fußabdruck<br />

beansprucht die Landwirtschaft mit<br />

über 73 Prozent des jährlichen Wasserbedarfs.<br />

Allerdings wird davon rund die<br />

Hälfte aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n importiert.<br />

Das meiste Wasser führen die Deutschen<br />

über Agrar-Güter aus Brasilien ein<br />

- nämlich 5,7 Milliarden Kubikmeter -,<br />

gefolgt von <strong>der</strong> Elfenbeinküste (4,2 Milliarden<br />

Kubikmeter) und Frankreich (3,5<br />

Milliarden Kubikmeter).<br />

Der deutsche Wasser-Fußabdruck liegt<br />

bei 159,5 Milliarden Kubikmetern. Dieser<br />

Verbrauch ist mehr als <strong>das</strong> dreifache<br />

Volumen des Bodensees (48 Milliarden<br />

Kubikmeter). Für die Berechnungen des<br />

WWF berücksichtigt wurde allerdings nicht<br />

nur <strong>der</strong> direkte Wasserverbrauch, son<strong>der</strong>n<br />

auch <strong>das</strong> in Lebensmitteln und Industriegütern<br />

enthaltene „virtuelle Wasser“.<br />

Für die Herstellung von einem Kilogramm Käse sind rund<br />

5.000 Liter Wasser notwendig. Und für ein Kilogramm Rindfleisch<br />

werden durchschnittlich sogar 15.455 Liter Wasser<br />

verbraucht.<br />

Für eine Tasse Kaffee werden 140 Liter Wasser und virtuelles<br />

Wasser benötigt, <strong>das</strong> im Anbau und bei <strong>der</strong> Röstung, bei <strong>der</strong><br />

Verschiffung und Zubereitung steckt.<br />

5,33 Mio. Menschen gehen in Deutschland regelmäßig in Sauna<br />

und Dampfbad, 21 Mio. Menschen zumindest ab und zu.<br />

Auf mehr als 11 Mio. Menschen beläuft<br />

sich die Mitglie<strong>der</strong>zahl <strong>der</strong> deutschen Fitnessstudios,<br />

61% davon trainieren nach<br />

eigenen Angaben mehrmals wöchentlich,<br />

7% sogar täglich.<br />

Je<strong>der</strong> Deutsche verbraucht täglich 5288 Liter Wasser. Das entspricht<br />

etwa 25 Badewannenfüllungen. Ein Großteil davon<br />

wird für die Produktion von Lebensmitteln und Industriegütern<br />

aufgewendet. Der direkte Wasserverbrauch ist in den letzten<br />

Jahren allerdings auf knapp über 120 Liter pro Tag zurückgegangen.<br />

Insgesamt wird rund die Hälfte des deutschen Wasserbedarfs<br />

(rund 80 Milliarden Kubikmeter) über ausländische<br />

Produkte importiert.<br />

In <strong>der</strong> Eisdiele seines Vaters in Mannheim erfand <strong>der</strong> damals<br />

17-jährige Dario Fontanella vor 50 Jahren <strong>das</strong> Spaghetti-<br />

Eis; allerdings ließ er sich <strong>das</strong> Rezept nicht patentieren und<br />

ging infolgedessen zumindest finanziell leer aus.<br />

<strong>frisch</strong><br />

21


<strong>frisch</strong><br />

<strong>02</strong><br />

Das <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> KölnBä<strong>der</strong> GmbH<br />

Heft <strong>02</strong> | August 2019<br />

Die<br />

KölnBä<strong>der</strong><br />

<strong>frisch</strong> ist <strong>das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> KölnBä<strong>der</strong> und widmet sich den Themenbereichen<br />

Wasser, Sport, Freizeit und Natur. Dabei stehen Köln und die Kölner*innen im<br />

Fokus <strong>der</strong> Aufmerksamkeit.<br />

Agrippabad<br />

Kämmergasse 1, 50676 Köln, <strong>02</strong>21.279173-0<br />

Kombibad, Sauna, Fitness<br />

Herausgeber<br />

KölnBä<strong>der</strong> GmbH<br />

Kämmergasse 1, 50676 Köln<br />

Telefon: <strong>02</strong>21-280380<br />

info@koelnbae<strong>der</strong>.de<br />

Chorweilerbad<br />

Liller Straße, 50765 Köln, <strong>02</strong>21.27 91 75-0<br />

Hallenbad<br />

Geschäftsführung<br />

Claudia Heckmann<br />

Projektleitung<br />

Achim Fischer, Franziska Graalmann<br />

Redaktion<br />

Franziska Graalmann (Leitung)<br />

Marcus Cormann<br />

Verlag<br />

MWK Zimmermann & Hähnel GmbH<br />

Neumarkt 1c<br />

50667 Köln<br />

Telefon: <strong>02</strong>21-1234 35<br />

f.graalmann@koelnbae<strong>der</strong>.de<br />

m.cormann@mwk-koeln.de<br />

<strong>frisch</strong>@mwk-koeln.de<br />

Genovevabad<br />

Berg. Gladb. Str. 67, 51065 Köln, <strong>02</strong>21. 27 91 76-0<br />

Hallenbad, Textildampfbad<br />

Höhenbergbad<br />

Schwarzburger Str. 4, 51103 Köln, <strong>02</strong>21.27 91 81-0<br />

Kombibad, Sauna<br />

Lentpark<br />

Lentstraße 30, 50668 Köln, <strong>02</strong>21.27 91 80-10<br />

Hallenbad, Sauna, Freibad, Eis<br />

Naturfreibad Vingst<br />

Vingster Ring, 51107 Köln, <strong>02</strong>21.27 91 86-0<br />

See mit Sandstrand<br />

Anzeigen<br />

Stefanie Gräning<br />

Telefon: <strong>02</strong>21-82009 14<br />

Ute Singer<br />

Telefon: <strong>02</strong>21-82009 13<br />

s.graening@mwk-koeln.de<br />

u.singer@mwk-koeln.de<br />

Redaktionsschluss<br />

Stichtag zum Stand aller Daten in <strong>der</strong> vorliegenden Ausgabe (2019, Heft <strong>02</strong>)<br />

ist <strong>der</strong> 15.8.2019. Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten.<br />

Ossendorfbad<br />

Äußere Kanalstr. 191, 50827 Köln, <strong>02</strong>21.27 91 70-10<br />

Kombibad, Sauna, Fitness<br />

Rodenkirchenbad<br />

Mainstraße 67, 50996 Köln, <strong>02</strong>21.27 91 78-0<br />

Hallenbad<br />

Stadionbad<br />

Olympiaweg 20, 50933 Köln, <strong>02</strong>21.27 91 84-0<br />

Hallenbad, Sauna, Freibad<br />

Bildnachweis<br />

Seite 1<br />

Seite 3<br />

Seite 4<br />

Seiten 4/5<br />

Seite 6<br />

Seite 7<br />

Seiten 8/9<br />

Seite 8<br />

(Titel): john krempl/photocase.de<br />

(Schwimmerin): Sebastian Bänsch<br />

(Thomas Meyer): Robin Schubert<br />

(Wald): <strong>der</strong>Projektor<br />

(Hund): KölnBä<strong>der</strong><br />

(Blätter): macroart/photocase.de<br />

(Wald): darknightsky/photocase.de<br />

(Baumwanze): Klaus Wohlgemuth/<br />

photocase.de;<br />

(Pilz im Moos): cyooh/photocase.de;<br />

(Rehbock): Klaus Wohlgemuth/<br />

photocase.de;<br />

(Frau): simonthon.com/photocase.de<br />

(Eisstechen): Philipp von Württemberg/<br />

wikimedia<br />

(Köln): Nicolas von Kospoth/<br />

Triggerhappy/wikimedia<br />

(Karte): mwk-koeln.de<br />

Seite 10/11<br />

Seite 12<br />

Seite 13<br />

Seite 14<br />

Seite 15<br />

Seite 16<br />

Seite 17<br />

Seite 18<br />

Seite 19<br />

Seite 20<br />

Seite 22<br />

(alle): Sebastian Bänsch<br />

(Thomas Meyer): Robin Schubert<br />

(Thomas Meyer): Robin Schubert<br />

(Schwimmer): Sebastian Bänsch<br />

(Grafik): KölnBä<strong>der</strong><br />

(links): rockabella/photocase.de<br />

(rechts): JoeEsco/photocase.de<br />

(oben): Svea Anais Perrine.<br />

/photocase.de<br />

(unten): benicce/photocase.de<br />

(oben): Robin Schubert<br />

(unten): willma.../photocase.de<br />

(oben): wikimedia<br />

(unten): Duhon/wikimedia<br />

(Sprudel): Screeny/photocase.de<br />

(Trinkende): daaarta/photocase.de<br />

(alle): KölnBä<strong>der</strong><br />

(Bä<strong>der</strong>): KölnBä<strong>der</strong><br />

Wahnbad<br />

Albert-Schweitzer-Str. 8, 51147 Köln, 0 22 03.183 54-0<br />

Hallenbad, Textilsauna<br />

Zollstockbad<br />

Ra<strong>der</strong>thalgürtel 8-10, 50968 Köln, <strong>02</strong>21.27 91 82-0<br />

Kombibad<br />

Zündorfbad<br />

Groov/Trankgasse, 51143 Köln, 0 22 03.183 53-0<br />

Kombibad, Sauna<br />

www.koelnbae<strong>der</strong>.de<br />

22 <strong>frisch</strong>


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Von <strong>der</strong> Nachwuchsför<strong>der</strong>ung bis zu Spitzenleistungen<br />

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