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Gott mir vergibt (was auch oft nur als so eine<br />

allgemeine Formulierung gesagt wird). Oft muss<br />

ich mich zwingen, mir wirklich mal eine halbe<br />

Stunde am Tag freizuhalten, um Gott für seine<br />

Errettung zu danken. Geschweige denn, dass<br />

ich überreich an Dankbarkeit bin und meine<br />

Dankbarkeit nur so aus mir heraussprudelt!<br />

Eigentlich ist der Undank ein Zeichen dafür, dass<br />

die Rettungsbotschaft unseres himmlischen<br />

Vaters uns nicht mehr (genug) mit Freude erfüllt.<br />

Kennst du das?<br />

Aber vielleicht ist es bei dir auch so, dass du<br />

schon jeden Tag eine Zeit hast, in der du Gott<br />

dankst, aber irgendwie fehlt dir der „Stoff“ zum<br />

danken. Man bedankt sich kurz für das<br />

Evangelium, dass die Sünden vergeben sind,<br />

und dann hört es schon auf. Dabei ist doch das<br />

Evangelium so vielschichtig. Ich möchte dir kurz<br />

einige Dinge aufzählen, die Teil des<br />

Evangeliums sind: Vergebung der Sünden,<br />

Befreiung von der versklavenden Macht der<br />

Sünde, Befreiung von der Macht des Teufels,<br />

Adoption in Gottes Familie, Bürger des Reiches<br />

Gottes zu sein, das Jesus verwaltet, dass Jesus<br />

dein König ist, dein Prophet, dein Priester, dass<br />

er gestorben ist, dass er Herr ist über alles<br />

Sichtbare und Unsichtbare, dass es die<br />

Sicherheit gibt, dass wir bei ihm sein werden,<br />

dass eine unaussprechliche Freude in der<br />

Ewigkeit auf uns wartet, dass er uns seinen<br />

Heiligen Geist gibt, um sein Wort zu verstehen<br />

usw.<br />

Du siehst: das Evangelium ist sehr vielseitig und<br />

für jeden einzelnen Aspekt können wir wirklich<br />

dankbar sein! Am besten liest du vor dem Gebet<br />

einen kurzen Abschnitt aus der Heiligen Schrift,<br />

damit du immer neue Teile des Evangeliums<br />

entdeckst und dafür danken kannst. Sozusagen:<br />

Erst Tanken, dann Danken. Wenn wir den<br />

ganzen Reichtum des Evangeliums sehen, dann<br />

ist es keine Mühe, dass man sich jeden Tag 20-<br />

30 Minuten in sein Zimmer zurückzieht, und Gott<br />

umfassend dankt. Ja, wir Menschen sind Sünder<br />

und das heißt, dass doch immer eine Mühe und<br />

Last in unserem Leben bleiben wird, auch beim<br />

Danken. Aber mit dem Wort Gottes sind wir in<br />

diesem geistlichen Kampf um die Freude an Gott<br />

siegreich.<br />

Ich hoffe, dass dich dieser Einblick in den<br />

Kolosserbrief zum Nachdenken anregt, wie<br />

wichtig Danken ist und wie es bei dir mit<br />

Dankbarkeit aussieht. Ich kann dir schon mal<br />

verraten, dass es das längst nicht war. Es wird<br />

noch richtig edel.<br />

Bisher haben wir gesehen, dass Dankbarkeit ein<br />

wesentlicher Bestandteil unseres Christseins ist.<br />

Sie ist ein Teil des Lebens, das Gott gefällt (Kol<br />

1,9-12). Des Weiteren drücken wir mit der<br />

Dankbarkeit aus, dass Jesus unser Herr ist, und<br />

dass er alles gibt, was wir brauchen (Kol 2,6-7).<br />

Unser Dank ist ein Anerkennen und Bekennen<br />

seiner Herrschaft. Dieser Gedanke ist auch für<br />

die folgenden Punkte wichtig.<br />

Seid allezeit dankbar!<br />

Aber wie ich schon angedeutet habe, hat der<br />

Kolosserbrief noch mehr zu bieten, wenn es um<br />

Dankbarkeit geht. Ab Kapitel 3 behandelt Paulus<br />

das Thema, wie Christen leben sollen. Wie du dir<br />

jetzt sicher schon denken kannst, ist Dankbarkeit<br />

ein ganz wichtiges Thema dabei. Lass uns 3,15<br />

anschauen:<br />

„Und der Friede Christi regiere in euren Herzen.<br />

Zu diesem Frieden seid ihr auch berufen worden<br />

in einem Leib. Und seid dankbar.“<br />

Wir sollen also Frieden mit unseren<br />

Geschwistern im Glauben haben. Aber der<br />

nächste Satz ist irgendwie eigenartig. Paulus<br />

sagt einfach so, dass wir dankbar sein sollen,<br />

ohne zu sagen, wem oder wofür. Wem ist klar:<br />

Gott. Aber wofür? Auch im nächsten Vers zählt<br />

er keine Gründe auf, sondern kommt schon zu<br />

einem neuen Thema. Fehlt da nicht<br />

irgendetwas? Nein, im Gegenteil! Für Paulus ist<br />

alles gesagt! Verstehst du: Hier müssen jetzt<br />

nicht fünf bis zehn Punkte aufgelistet werden,<br />

wofür man dankbar sein kann. Ein Christ<br />

hat allen Grund dankbar zu sein. Schon allein<br />

deshalb, weil er Christ ist. Wir haben vorher in<br />

Kapitel 2,6-7 gesehen, dass wir Christen<br />

Menschen sind, die Jesus Christus als Herr<br />

haben. Und das ist alles, was dazu zu sagen ist.<br />

Seid dankbar!<br />

Ich finde das erstaunlich. Erst denkt man, dass<br />

das irgendwie keinen richtigen Sinn ergibt, hier<br />

einfach so diesen Satz „hin zu klatschen“, so<br />

zwischen Tür und Angel. Aber wenn wir Kapitel<br />

2,6-7 im Kopf haben, wird es klar: Gerade<br />

dadurch, dass der Satz einfach nur so dasteht,<br />

wird er richtig aussagekräftig. Gerade dadurch,<br />

dass nicht viel dazu gesagt wird, ist alles gesagt,<br />

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