Stahlreport 2019.09
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74. Jahrgang | September 2019<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
9|19<br />
Stahlhandel von damals bis heute –<br />
mehr Produkte in komplexeren Prozessen
KARSTEN STAHLHANDEL<br />
Karsten kann‘s!<br />
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IHRE INDIVIDUALISIERUNG
Wofür Rundschlingen im Stahlhandel<br />
auch stehen: Produkte in Prozessen<br />
EDITORIAL<br />
INHALT<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
zahlreiche Produkte des Stahlhandels brauchen<br />
für ihren Eingang in Prozesse der Branche<br />
Hilfsmittel – wie beispielsweise die auf<br />
dem Titelbild abgebildeten Rundschlingen.<br />
Differenziert man diesen Denkansatz, so sind<br />
nicht nur die relevanten Produkte vielfältig,<br />
breit ist auch das Spektrum der angesprochenen<br />
Prozesse – vom Transport bis hin zur Ladungssicherung.<br />
Die Rundschlingen der Wiedenmann-Seile GmbH (vgl. S. 20)<br />
haben es auf den Titel dieser Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong> zum Stahlhandelstag<br />
anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des BDS (vgl.<br />
S. 34f) aber auch deshalb geschafft, weil so die Entwicklungsgeschichte<br />
dieser Distributionsbranche in den vergangenen fünf<br />
Jahrzehnten aufgegriffen wird: Produkte mussten in Prozesse<br />
eingebettet werden.<br />
Das Interviewgespräch mit Professor Wittkämper über 50 Jahre<br />
Entwicklung des Stahlhandels und des Bundesverbands Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS) macht das in diesem Heft in besonderer Weise<br />
deutlich (vgl. S. 36ff): Die Branche hat es erfolgreich geschafft,<br />
nicht nur ihre Produkte weiterzuentwickeln, sie hat sie auch in<br />
die heute entscheidenden Prozesse eingebracht.<br />
Dazu gehören auch die stahlhandelsspezifischen Lernprozesse;<br />
über die entsprechenden Angebote wird in diesem Heft ebenfalls<br />
ausführlich berichtet (vgl. S. 40 ff). Die schon angesprochene<br />
Ladungssicherung gehört im Übrigen schon lange zu den Schulungsthemen<br />
der Branche – spätestens, seit im Dezember 1984<br />
ein erstes Gespräch des BDS mit anderen beteiligten Partnern<br />
stattgefunden hat. Auch das zählt zur Geschichte des BDS. (Vgl.<br />
12/84, S. 320ff)<br />
Vor allem aber ging und geht es immer um Wertschöpfungsprozesse<br />
– in der Stahlproduktion, im Stahlhandel und in der Stahlverarbeitung.<br />
Auch davon wird in diesem Heft wieder ausführlich<br />
berichtet (vgl. S.6 ff).<br />
Viel Erkenntnisgewinn und Lesefreude wünscht<br />
mit freundlichen Grüßen<br />
Dr. Ludger Wolfgart<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
und BDS-Bereichsleiter Berufsbildung<br />
PERSÖNLICHES<br />
4 Kurznachrichten<br />
STAHLHANDEL<br />
6 Gebr. Lotter KG – Geosonde für effiziente Erdenergie<br />
7 Neues ERP-System bildet Stahlhandel besser ab<br />
8 Westerhoff & Schaub Consulting – Beraten auf<br />
Augenhöhe<br />
10 Günther + Schramm – Strategischer Partner der<br />
verarbeitenden Industrie<br />
12 Klöckner & Co – Markt belastet Q2-Ergebnis<br />
14 Führen in digitalen Zeiten<br />
16 Köstner Stahlzentrum – Erweiterungsbau<br />
fertiggestellt<br />
ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />
Themen-Schwerpunkt Ladungssicherung<br />
18 Progress: Gemeinsam innovativ<br />
20 Null Fehler bei der Ladungssicherung<br />
22 Textile Anschlagmittel aus eigener Herstellung<br />
MESSEN UND MÄRKTE<br />
24 Vorschau auf EMO – Weltleitmesse der<br />
Metallbearbeitung<br />
25 Kasto auf der EMO – Viel Neues im Portfolio<br />
26 Meba auf der EMO – Starke Automaten<br />
27 Saw Expo – Messe neu aufgestellt<br />
29 Schweißen & Schneiden – Rückkehr nach Essen<br />
BDS<br />
32 Research: Unterschiedliche Stimmungslagen<br />
34 50 Jahre BDS – 50 Jahre Branchen-Know-how<br />
36 Interview mit Prof. Gerhard Wittkämper –<br />
Stahlhandel 4.0<br />
39 Interview mit SPD-MdB Oliver Kaczmarek –<br />
Nachhaltige Bildungsförderung<br />
42 Interview mit Dr. Ludger Wolfgart – „Damit Unternehmen<br />
noch bessere Azubis bekommen!“<br />
44 Recht – DSGVO: Die Bilanz nach einem Jahr<br />
VERBÄNDE & POLITIK<br />
46 Forum DistancE-Learning – Fachforum in Berlin<br />
48 DVS-Kongress – Fügetechniker treffen sich in<br />
Rostock<br />
50 Impressum<br />
PROGRAMM DES BDS-STAHLHANDELSTAGS 2019<br />
52 Hintere Umschlagseite, außen<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
3
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Fotos, 2: Hydro<br />
Foto: VDMA<br />
Christian Muckermann<br />
und Stefan Knabben<br />
sind in diesem Frühjahr bei Hydro in neue Aufgaben<br />
gewechselt: Christian Muckermann (r.)<br />
hat die Führung des Produktsektors Folie übernommen,<br />
Stefan Knabben (l.) ist neuer Leiter<br />
des Bereichs Lithographie. Das teilte die deutsche<br />
Aluminium Rolled Products GmbH mit.<br />
Der Hydro-Konzern mit Sitz in Norwegen sieht<br />
sich seit mehr als einem Jahrhundert gut in<br />
allen Segmenten des Aluminiummarktes vertreten<br />
– von der Erzeugung des Primärmetalls bis<br />
hin zum Recycling und zur Wiederverwendung.<br />
Thilo Brodtmann<br />
hat für Schlagzeilen gesorgt: Der Hauptgeschäftsführer<br />
im Verband Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbau (VDMA) erklärte zu der im<br />
Juni vorgestellten Nationalen Weiterbildungsstrategie<br />
der Bundesregierung: „Maschinenbaufirmen<br />
brauchen keine Nachhilfe bei der Weiterbildung<br />
ihrer Mitarbeiter.“ Er begründete zu<br />
dieser plakativen Aussage,<br />
Weiterbildung<br />
müsse sich vor allem<br />
an den Bedürfnissen<br />
der Betriebe orientieren.<br />
Nur dann sei<br />
gewährleistet, dass<br />
sich der Aufwand für<br />
den Beschäftigten und<br />
für das Unternehmen<br />
lohnt. Dass ihre Mitarbeiter<br />
mit dem technologischen Wandel Schritt<br />
halten können, liege im ureigensten Interesse<br />
der Unternehmen. Sie bräuchten deshalb keine<br />
Nachhilfe bei der Weiterbildung – weder durch<br />
die Politik noch durch die Gewerkschaften.<br />
Schon heute trage die Wirtschaft nicht nur<br />
finanziell, sondern auch inhaltlich die Verantwortung,<br />
wie Weiterbildung erfolgreich organisiert<br />
werden könne.<br />
Uwe Hochgeschurtz<br />
bleibt für zwei weitere Jahre VDIK-Vizepräsident.<br />
Außer ihm wurden bei der Mitgliederversammlung<br />
des Verbandes der Internationalen<br />
Foto: Still<br />
Kraftfahrzeughersteller (VDIK) im Frühjahr turnusgemäß<br />
mehrere Vorstandsmitglieder wiedergewählt:<br />
Peter Hornig (Geschäftsführer Scania<br />
Deutschland GmbH), Frank Jürgens<br />
(Sprecher der Geschäftsführung SKODA AUTO<br />
Deutschland GmbH) sowie Wolfgang Schlimme<br />
(Geschäftsführer CITROËN DEUTSCHLAND<br />
GmbH). Maria Grazia Davino (Vorstandsvorsitzende<br />
FCA Germany AG) wurde neu in den<br />
VDIK-Vorstand berufen. Uwe Hochgeschurtz ist<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Renault<br />
Deutschland AG. Zum VDIK-Vorstand gehören<br />
weiterhin: Präsident Reinhard Zirpel sowie Alain<br />
Uyttenhoven (Präsident Toyota Deutschland<br />
GmbH) und Dr. Kolja Rebstock (Geschäftsführer<br />
Mitsubishi Motors Deutschland Automobile<br />
GmbH). Der VDIK vertritt seit 1952 die Interessen<br />
der internationalen Pkw- und Nutzfahrzeughersteller<br />
in Deutschland.<br />
Matthias Haase<br />
von der STILL GmbH in Hamburg ist einer von<br />
14 Logistikhelden. Für diese bundesweite Kampagne<br />
wurde er aus zahlreichen Bewerberinnen<br />
und Bewerbern ausgewählt. Der 26-Jährige, der<br />
seinen Master in<br />
Mechatronics absolviert<br />
hat, arbeitet als<br />
Robotikexperte. Bei<br />
Still bringt er Mensch<br />
und Maschine auf<br />
einen Nenner, indem<br />
er den Übergang vom<br />
klassischen Flurförderzeug<br />
zur Robotik vollzieht.<br />
Mit seiner fachlichen<br />
Expertise bringt sich Matthias Haase von<br />
der ersten Idee bis hin zur Entwicklung der Produkte<br />
und Algorithmen für den finalen Einsatz<br />
beim Kunden ein und begleitet so die gesamte<br />
Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Performance,<br />
Sicherheit und Ergonomie muss er hierbei<br />
unter einen Hut bringen. Mit seiner landesweiten<br />
Kampagne will Deutschlands<br />
drittgrößter Wirtschaftsbereich Berufseinsteiger<br />
und Jobsuchende für dessen Karrieremöglichkeiten<br />
begeistern und die Wahrnehmung der<br />
Logistikbranche in der Öffentlichkeit verbessern.<br />
Thomas Junker<br />
wird ab 1.1.20 neuer Hauptgeschäftsführer der<br />
Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecyclingund<br />
Entsorgungsunternehmen e. V. (BDSV).<br />
Der 47-Jährige tritt damit die Nachfolge von<br />
Dr. Rainer Cosson (66) an, der die Geschicke<br />
von Europas größtem Stahlrecyclingverband<br />
seit 2009 geleitet hat und zum 31.12.19 in den<br />
Ruhestand wechselt. Diplom-Ingenieur Thomas<br />
Junker verfügt über mehr als 19 Jahre Führungserfahrung<br />
u.a. bei Töchtern der Deutsche<br />
Bahn AG, der VAG Verkehrs-AG, Nürnberg,<br />
sowie zuletzt bei den Stadtwerken Neumünster<br />
(SWN), wo er als technischer Geschäftsführer<br />
tätig war.<br />
Willi Thomsen<br />
ist im Frühjahr in Radebeul einstimmig zum<br />
neuen Präsidenten der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau<br />
gewählt worden. Er folgte damit<br />
auf Dr. Sven Lehmann, der dieses Amt 20 Jahre<br />
innehatte. Die Mitglieder verabschiedeten Lehmann<br />
mit Standing Ovations und ernannten ihn<br />
aufgrund seiner langjährigen Verdienste zum<br />
Ehrenpräsidenten. In seiner Antrittsrede hob<br />
Thomsen den<br />
Gemeinschaftssinn<br />
hervor: „Vor allem als<br />
Verein können wir<br />
unsere Interessen<br />
noch viel zielgerichteter<br />
gegenüber der<br />
Politik, aber auch in<br />
der Zusammenarbeit<br />
mit unseren Kunden<br />
vertreten.“ Dipl.-Ing.<br />
Thomsen, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Thomsen GmbH Tiefbauunternehmen in<br />
Osterrönfeld, gehörte dem Präsidium als Vizepräsident<br />
bereits mehrere Jahre an. In dieser<br />
Funktion war er für die Finanzen zuständig und<br />
brachte darüber hinaus sein Fachwissen auch<br />
im Güteausschuss ein.<br />
Foto: Hauptverband Deutsche Bauindustrie<br />
Peter Kurth<br />
ist Ende Juni von der in Brüssel tagenden FEAD-<br />
Generalversammlung zum Präsidenten dieser<br />
Europäischen Vereinigung der Abfallwirtschaft<br />
und Umwelt-Services gewählt worden. Der 59-<br />
Jährige ist Chef im Bundesverband der Deutschen<br />
Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft<br />
e.V. (BDE), den er seit 2008 mit<br />
unterschiedlichen Amtsbezeichnungen ehrenamtlich<br />
geleitet hat. Der in Siegburg geborene<br />
CDU-Politiker war auch schon als Finanzsenator<br />
in Berlin tätig, wo er heute hauptsächlich<br />
wirkt, und er war Kandidat für das Oberbürgermeisteramt<br />
in Köln.<br />
Stephan Lemgen<br />
und Reiner Temme<br />
bleiben an der Spitze des Bauforums Stahl bzw.<br />
des Deutschen Stahlbauverbands (DStV). Bei<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
der gemeinsamen Mitgliederversammlung im<br />
Juli in Hamburg wurde aber u.a. die jeweils<br />
zweite Position neu besetzt: Alain Witry,<br />
Geschäftsführer ArcelorMittal Commercial Long<br />
Deutschland GmbH, wurde, nach seinem Austritt<br />
im Jahre 2015, erneut in den Vorstand von<br />
bauforumstahl e.V. (BFS) berufen. Er löst als<br />
stellvertretender Vorsitzender Georges Axmann<br />
ab. Als neuer Vizepräsident des DStV wurde<br />
Christian Wurst, Geschäftsführer der WURST<br />
Stahlbau GmbH, in den Vorstand entsandt. Er<br />
ist damit Nachfolger von Ralf Luther. Der<br />
Geschäftsführer der Stahlbau Magdeburg<br />
GmbH wurde neuer Schatzmeister. BFS sieht<br />
sich als Spitzenverband für das Bauen mit Stahl<br />
in Deutschland, der gemeinsam mit dem DStV<br />
die Anliegen seiner Mitglieder vertritt.<br />
Thomas Bauer<br />
ist von der Generalversammlung des Verbands<br />
der Europäischen Bauwirtschaft (FIEC) im Juni<br />
als „Erster Vizepräsident“ gewählt worden. In<br />
dieser Funktion gilt er als „Designierter Präsident“<br />
und wird dem amtierenden FIEC-Präsidenten,<br />
Kjetil Tonning<br />
aus Norwegen, nach<br />
Ablauf von dessen<br />
Amtszeit im Sommer<br />
2020, im Amt nachfolgen.<br />
Prof. Dr.-Ing. E.h.<br />
Dipl.-Kfm. Thomas<br />
Bauer, Mitglied des<br />
Präsidiums des<br />
Hauptverbands der<br />
Deutschen Bauindustrie<br />
(HDB), ist bereits seit 2017 Mitglied des<br />
FIEC-Präsidiums; er leitet dort den Bereich Wirtschaft<br />
und Recht. Die Organisation hat aktuell<br />
31 Mitgliedsverbände in 27 europäischen Ländern<br />
und vertritt als Dachverband die Interessen<br />
der europäischen Bauwirtschaft gegenüber<br />
den Europäischen Institutionen. Im Jahr 2018<br />
belief sich das Bauvolumen in den 28 Mitgliedsstaaten<br />
der Europäischen Union auf über 1,4<br />
Bio. €, europaweit waren in den rund 3,3 Mio.<br />
Baufirmen fast 15 Mio. Menschen beschäftigt.<br />
Foto: HDB<br />
Stefan Zecha<br />
ist seit Ende Juni Vorsitzender der Abteilung<br />
Präzisionswerkzeuge im Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). „Die Stärkung<br />
der kleineren mittelständischen Unternehmen<br />
liegt mir sehr am Herzen“, sagte er aus<br />
diesem Anlass. Zecha ist Geschäftsführender<br />
Inhaber der ZECHA Hartmetall -Werkzeugfabrikation<br />
GmbH mit über 130 Mitarbeitern in<br />
Königsbach-Stein, unweit von Pforzheim. Stell-<br />
vertretender Vorsitzender wurde Gerhard<br />
Knienieder, Geschäftsführer der EMUGE-Werk<br />
Richard Glimpel GmbH & Co. KG aus Lauf. In<br />
seiner Antrittsrede dankte Stefan Zecha u.a.<br />
seinem Vorgänger Lothar Horn, Geschäftsführer<br />
der Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn<br />
GmbH, für dessen großes Engagement zum<br />
Wohle der Branche in drei Amtszeiten seit<br />
2009. VDMA-Präzisionswerkzeuge vertritt rund<br />
180 Unternehmen der mittelständisch geprägten<br />
Hersteller von Zerspanwerkzeugen, Spanntechnik,<br />
Stanz- und Umformtechnik, Vorrichtungen,<br />
Normalien und Formen.<br />
Markus Horn<br />
ist Anfang Juli anlässlich der World Cutting<br />
Tools Conference 2019 am Tegernsee zum<br />
neuen Präsidenten der European Cutting Tools<br />
Association (ECTA) gewählt worden. Sie ist der<br />
Europäische Verband der Hersteller von Zerspanungswerkzeugen<br />
und Spannzeugen. In einem<br />
dreijährigen Rhythmus<br />
veranstaltet die<br />
ECTA an wechselnden<br />
Orten Weltkonferenzen.<br />
Horn ist<br />
Geschäftsführer der<br />
Paul Horn GmbH in<br />
Tübingen. Er dankte in<br />
Foto: VDMA<br />
seiner Antrittsrede<br />
den ECTA-Mitgliedern<br />
für das in ihn gesetzte<br />
Vertrauen und seinem Vorgänger Marc Schuler<br />
vom schweizerischen Unternehmen Dixi Polytool<br />
SA für dessen Engagement und sagte:<br />
„Lassen Sie uns gemeinsam an der Gestaltung<br />
unserer Zukunft arbeiten.“<br />
Johan Thyni und<br />
Brian Nielsen<br />
stehen nun der Spitze eines skandinavischen<br />
Vertriebsteams der SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
Gruppe; der eine als Sales Manager im schwedischen<br />
Boxholm, der andere als Sales Manager<br />
im dänischen Nørresundby. Das Ergebnis<br />
soll eine noch schnellere und verlässlichere Lieferung<br />
maßgeschneiderter Blankstahlprodukte<br />
sein. Die Niederlassungen sind Steeltecs-Bindeglieder<br />
zwischen der Blankstahlproduktion in<br />
den Werken in Deutschland sowie der Schweiz<br />
und dem skandinavischen Markt. „Kein anderer<br />
Stahlanbieter schafft es wie wir, innerhalb von<br />
zwei Tagen eine Bestellung über mehrere Tonnen<br />
Stahl direkt ab Stahlwerk abzuwickeln“, so<br />
kommentiert der neue dänische Sales Manager<br />
Brian Nielsen (l.) die Position seiner Niederlassung.<br />
Brian Nielsens schwedischer Kollege<br />
Fotos, 2: Steeltec<br />
Johan Thyni (r.) ergänzt: „Dabei liefern wir kundenspezifisch<br />
maßgeschneiderte Spezialstahllösungen<br />
und bieten Service in höchster Qualität<br />
direkt vor Ort.“<br />
Jörg Feger<br />
wurde mit Wirkung<br />
vom 26.7.19 Gesamtprokura<br />
für die BDS<br />
AG – Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
verliehen. Die Eintragung<br />
im Handelsregister<br />
beim<br />
Amtsgericht Düsseldorf<br />
fand am 31.7.19 statt. Jörg Feger ist seit<br />
16 Jahren beim BDS beschäftigt und steht als<br />
Bereichsleiter Research den Akteuren der<br />
Stahlbranche für Marktfragen zur Verfügung.<br />
Foto: BDS<br />
Paul Belche<br />
ist Ende Juni gestorben. Der Stahlmanager<br />
wurde 67 Jahre alt. In Luxemburg geboren,<br />
war er über mehrere Stationen in der Arcelormittal-Gruppe<br />
2005 zur Dillinger Hütte<br />
gekommen. Als deren Vorstandsvorsitzender<br />
hatte er bis 2011 zahlreiche Entscheidungen<br />
getroffen, die der Wettbewerbsfähigkeit der<br />
saarländischen Stahlindustrie gedient haben.<br />
Das machten zahlreiche Nachrufe auf den<br />
Verstorbenen deutlich, der einst in Aachen<br />
Eisenhüttenkunde studiert hatte.<br />
Helmut Uebbing<br />
ist tot. Der Fachjournalist für montannahe<br />
Themen starb in diesem Frühsommer im<br />
Alter von 93 Jahren. In Fachkreisen bekannt<br />
wurde der gebürtige Essener vor allem als<br />
langjährig in Düsseldorf stationierter Wirtschaftskorrespondent<br />
der Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung. Rund drei Jahrzehnte berichtete<br />
er für die FAZ von Rhein und Ruhr. Dafür<br />
begleitete er sprachgewaltig auch zahlreiche<br />
stahlwirtschaftliche Unternehmen mit fachlich-kritischer<br />
Distanz.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
5
Stahlhandel<br />
Berichte<br />
Ganzheitliche<br />
Anlagenkonzeption:<br />
Ausrüstung eines<br />
Bestandsgebäudes<br />
mit ca. 160 m²<br />
beheizter Fläche mit<br />
zehn Lotter-Geosonden<br />
und einer<br />
drehzahlgeregelten<br />
Wärmepumpe<br />
(1-9 KW). Die Bohrarbeiten<br />
und der<br />
Einbau konnten an<br />
einem Vormittag<br />
ausgeführt werden.<br />
Fotos: Gebr. Lotter KG<br />
Gebr. Lotter KG: maßgeschneiderte Komplettlösung zur Erdwärme-Nutzung<br />
Geosonde – effiziente Energie aus der Erde<br />
Knapp 40 % der neugebauten Wohnhäuser in Deutschland nutzen zum Heizen und Kühlen dem<br />
Umweltbundesamt zufolge bereits Umgebungswärme aus Erdreich, Grundwasser oder Umgebungsluft<br />
– und damit eine kostenlose sowie CO 2 -neutrale Energiequelle. Mit der Lotter-Geosonde bietet die<br />
Gebr. Lotter KG eine maßgeschneiderte Komplettlösung für oberflächennahe Geothermie.<br />
Um die Erdwärme des oberflächennahen<br />
Untergrunds für das<br />
Heizen und Kühlen nutzbar zu<br />
machen, wird die Wärme des Erdreichs<br />
über Erdsonden, Erdwärmekollektoren<br />
oder Erdwärmekörbe<br />
zunächst einer Wärmepumpe zugeführt,<br />
die die Wärme auf ein für<br />
Gebäude nutzbares Niveau hebt. In<br />
Zusammenarbeit mit erfahrenen Erdwärme-<br />
und Wärmepumpenspezialisten<br />
sowie den Genehmigungsbehörden<br />
bietet die Lotter-Gruppe in<br />
Kooperation mit der Geopunkt Bohrtechnik<br />
GmbH „maßgeschneiderte<br />
und sichere Komplettlösungen“ zur<br />
Nutzung oberflächennaher Geothermie<br />
an. Anwender können mit dieser<br />
Lösung von einfachen Genehmigungsverfahren<br />
sowie dem attraktiven<br />
KfW55-Standard proftieren,<br />
mit dem die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) seit 2016 Häuslebauer<br />
fördert, die entsprechende<br />
Energieeffizienz-Technolgien einbauen.<br />
Vorteile gegenüber<br />
Flächenkollektoren<br />
Die Lotter-Geosonde aus Betonstahl<br />
wird in Tiefen von ca. 4 bis 8 m unter<br />
die Geländeoberkante eingebaut. Sie<br />
bietet damit Vorteile gegenüber Flächenkollektoren,<br />
die in ca. 1,5 m Tiefe<br />
auf einer vergleichsweise viel größeren<br />
Fläche verlegt werden müssen. Zudem<br />
sind die Temperaturen im tieferen<br />
Untergrund wesentlich höher. So kann<br />
ein herkömmlicher Flachkollektor im<br />
Winter lediglich Untergrundtemperaturen<br />
von 4 bis 7 °C nutzbar machen.<br />
Die Geosonde erschließt dagegen deutlich<br />
höhere Temperaturen von 9 bis<br />
11 °C. Die Betriebskosten können<br />
laut Anbieter daher um ca. 12 bis 20 %<br />
gesenkt werden. Die Temperaturen<br />
lägen im Winter mit 9 bis 11 °C sogar<br />
deutlich höher als im Sommer mit<br />
7 bis 9 °C. Die Lotter Geosonde<br />
erschließe damit sowohl die höchsten<br />
Wintertemperaturen zum Heizen und<br />
im Sommer die niedrigsten Untergrundtemperaturen<br />
zum Kühlen.<br />
Größere Wärmetauscher-Fläche<br />
Die Lotter-Geosonde besitzt aufgrund<br />
des im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Erdwärmesonden größeren Durchmessers<br />
eine wesentlich größere<br />
Wärmeaustauscherfläche je Meter<br />
Einbaulänge. So erreiche sie einen<br />
effektiveren Anlagenbetrieb und eine<br />
Optimierung des Erdwärmetauschersystems.<br />
Für die Lotter-Geosonde wird ein<br />
hochwertiges 5-schichtiges Systemrohr<br />
DUOPEX S5 der Roth Werke<br />
GmbH verwendet. Dieses wird in<br />
einem patentierten Produktionsverfahren<br />
hergestellt und erfüllt höchste<br />
Anforderungen bei maximaler Beanspruchung.<br />
2<br />
[ kontakt ]<br />
GEBR. LOTTER KG<br />
71631 Ludwigsburg<br />
Tel. +49 7141 406-768<br />
Mail: betonstahl@lotter.de<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Kooperation von Karsten Stahlhandel und abas Software<br />
Neues ERP-System soll<br />
Stahlhandel besser abbilden<br />
Aussteller auf dem<br />
BDS Stahlhandelstag 2019<br />
Gängige ERP-Lösungen für den mittelständischen Stahlhandel bilden branchenspezifische Prozesse<br />
teilweise nicht zufriedenstellend ab, so eine Analyse der abas GmbH & Co. KG gemeinsam mit der<br />
Karsten Stahlhandel GmbH. Um diese Lücke zu schließen, entwickeln die beiden Unternehmen<br />
gegenwärtig gemeinsam eine neue ERP-Lösung, mit dem Ziel, stahlhandelsspezifische Abläufe<br />
besser zu integrieren. abas STAHL befindet sich gegenwärtig in der Testphase und richtet sich<br />
vornehmlich an den mittelständischen Stahlhandel.<br />
Während die Digitalisierung im<br />
Stahlhandel vornehmlich auf Konzernebene<br />
Tempo aufnimmt, sind sich<br />
„viele mittelständische Unternehmen<br />
zwar der Vorteile von Industrie 4.0<br />
bewusst, wissen diese für das eigene<br />
Geschäft aber noch nicht effektiv umzusetzen“.<br />
Zu diesem Ergebnis kam<br />
Anfang 2017 eine Studie des Stahlhandelshauses<br />
Günther + Schramm.<br />
„Mittelstand fehlt<br />
passende ERP-Lösung“<br />
Eine der Voraussetzungen für eine<br />
erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten<br />
im mittelständischen<br />
Stahlhandel ist eine an die spezifischen<br />
Prozesse und Abläufe der<br />
Branche angepasste ERP-Lösung. Während<br />
Konzernunternehmen im Stahlhandel<br />
in der Regel auf großskalierte<br />
Software wie SAP oder Microsoft Dynamics<br />
AX setzen, ist laut eigener Einschätzung<br />
von Karsten Stahlhandel<br />
und abas bei rund 60 % von über 170<br />
Stahlhändlern ERP-Software im Einsatz,<br />
die 20 oder mehr Jahre alt ist.<br />
Rund 40 % der Befragten haben angegeben,<br />
auf der Suche nach einem neuen<br />
und besser passenden ERP-System zu<br />
sein.<br />
Keine Kapazitätsprobleme<br />
Die 1980 in Karlsruhe gegründete abas-<br />
Gruppe ist ein international tätiger<br />
ERP-Anbieter, der sich auf Lösungen<br />
für die mittelständische Fertigungsindustrie<br />
konzentriert. Mit global über<br />
1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
und sieben Standorten in Deutschland<br />
profitieren derzeit über 3.300<br />
Kunden sowohl von niedrigen Gesamtkosten,<br />
dem Know-how des weltweiten<br />
Partnernetzwerks sowie einer hohen<br />
Lieferstärke. abas ERP ermöglicht Kun-<br />
den eine individuelle Anpassung der<br />
Geschäftslogik sowie der Programmoberfläche<br />
bei gleichzeitiger Upgradefähigkeit.<br />
Mit dem Portfolio von abas<br />
ERP können mittelständischen Unternehmen<br />
ihre Digitalisierungsstrategie<br />
zukunftssicher umsetzen, so das Unternehmen.<br />
Software- und Stahlhandels-<br />
Know-how vereint<br />
Für die Abbildung stahlhandelsspezifischer<br />
Prozesse in der neuen ERP-<br />
Lösung hat die Grevenbroicher Karsten<br />
Stahlhandel GmbH ihr Knowhow eingebracht<br />
hat. abas ERP mit replizierbaren<br />
Spezifika der Stahlbranche<br />
berücksichtigt unter anderem branchenspezifische<br />
Geschäftsfälle und<br />
Stahlspezifische Kriterien<br />
Verkaufs- und Einkaufseinheiten mit automatischer Umrechnung<br />
Restmengenverwaltung für einen optimalen Abverkauf und für<br />
reduzierte Schrottausbuchungen<br />
Intelligentes Preissystem vereinfacht die mehrstufige<br />
Preisberechnung<br />
Chargengebundene Artikelführung und automatische Zuordnung<br />
von Zeugnissen pro Auftragsposition<br />
Mehrstufige interne Anarbeitung<br />
Mehrstufige externe Anarbeitung (Zukauf)<br />
Einstufige Anarbeitung von Lagerartikeln (z.B. Verzinkung) zur<br />
Steuerung von externen Veredelungsschritten: die Fremd leistungen<br />
werden automatisch auf den Produktwerk aufgeschlagen<br />
Hochregallageranbindung<br />
Lagerbewertung – es wird weniger eingekauft als verkauft<br />
Es wird etwas anderes verkauft als eingekauft<br />
(Lager- und Zukauf veredelt)<br />
Stammdaten in Excel zur individuellen Erweiterung<br />
Zukaufgeschäft aus der Auftragszeile<br />
Deckungsbeitragskorrektur im Zukauf bei abweichender<br />
Mengenlieferung im Einkauf<br />
Fertigungsrückmeldung im Auftrag je Arbeitsstation<br />
Integration vorkonfigurierter Stammdaten<br />
Buchungen. So ist die neue Lösung in<br />
der Lage, nach Ein- und Verkauf differenzierte<br />
Artikelnummern automatisiert<br />
miteinander zu verknüpfen, mehrstufige<br />
Anarbeitungen zu buchen sowie<br />
durchschnittliche Einkaufspreise permanent<br />
anzupassen.<br />
Weitere Ziele des neuen ERP-Systems<br />
sind die Verbesserung des Alleinstellungsmerkmals<br />
(USP) des einsetzenden<br />
Unternehmens, effizientere und<br />
transparentere Prozesse, verbesserte<br />
Kunden-Auswertungen auf Basis von<br />
Business Intelligence, eine vollständige<br />
digitale Integration aller Schnittstellen<br />
sowie die Anpassung der Software an<br />
individuelle Nutzer bei zugleich hoher<br />
Zukunftsfähigkeit durch garantierte<br />
Upgradefähigkeit. 2<br />
abas ERP STAHL<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja (automatischer<br />
Versand mit DMS)<br />
Ja<br />
Ja<br />
Extern Lager<br />
(ein- und<br />
mehrstufig)<br />
Schnittst. möglich<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
[ kontakt ]<br />
abas GmbH & Co. KG<br />
Sven Hartmann<br />
Geschäftsführer<br />
76135 Karlsruhe<br />
Tel. +49 721 96723-0<br />
sven.hartmann@<br />
abas.de<br />
www.abas-erp.com<br />
Karsten Stahlhandel<br />
GmbH<br />
Iris Karsten<br />
Geschäftsführerin<br />
41515 Grevenbroich<br />
Tel. +49 2181 2260-00<br />
iris.karsten@<br />
karstenstahl.de<br />
www.karstenstahl.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Einen Draht zum Stahlhandel – Westerhoff & Schaub Consulting<br />
Beraten auf Augenhöhe<br />
Von der Kostenstruktur bis zur strategischen Ausrichtung: Bei komplexen<br />
Fragestellungen kann ein Blick von außen dabei helfen, Probleme zu<br />
diagnostizieren und – vor allem – Ansätze zur Lösung aufzeigen. Eine<br />
erfolgreiche Beratung steht und fällt dabei mit der Nähe des Beraters<br />
zur Kundenbranche – und dem Fingerspitzengefühl für das Zwischenmenschliche.<br />
Für die Westerhoff & Schaub Consulting GmbH, spezialisiert<br />
auf Unternehmen des Stahlhandels, ist eine gute Beratung immer eine<br />
„Beratung auf Augenhöhe“.<br />
Klassische Unternehmensberatungen können oft<br />
nicht genügend Nähe zum Kunden und zur Kundenbranche<br />
aufbauen. Im schlechtesten Fall analysieren teure Berater<br />
und Beraterinnen in aufwendigen Erhebungsverfahren<br />
Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen und geben<br />
am Ende einen zwar detaillierten Bericht – erfassen die<br />
Spezifika und Feinheiten des Unternehmens und der Branche<br />
aber nicht adäquat. Unternehmen, Management und<br />
Mitarbeiter bleiben dann letztlich mehr oder weniger<br />
ratlos mit der Frage zurück, wie nun konkret gehandelt<br />
werden sollte.<br />
Tiefe Kenntnis des operativen Geschäfts<br />
Für eine gute Beratung muss man jedoch nicht nur sein<br />
Handwerk beherrschen, sondern auch Kunden gut kennen.<br />
Speziell auf den Stahlhandel ausgerichtet,<br />
bietet die Westerhoff & Schaub<br />
„Wir beraten sehr vertriebsorientiert<br />
mit dem zertifizierte Beratungsdienstleistun-<br />
Consulting GmbH seit über 25 Jahren<br />
Ziel der unmittelbaren gen in der Branche. Ob eine Schulung<br />
operativen Umsetzbarkeit des Vertriebsteams, eine Analyse der<br />
unserer Ergebnisse. Unsere Beschaffung oder der Kostenstruktur<br />
Arbeitsergebnisse sind – die Tätigkeitsschwerpunkte des spezialisierten<br />
Beratungsunternehmens<br />
grundsätzlich messbar.“<br />
sind vielfältig. Besondere Expertise<br />
Rainer Westerhoff<br />
hat das derzeit mit vier Mitarbeitern<br />
agierende Unternehmen mit Sitz in<br />
Mülheim in den Bereichen Strategie, Vetrieb, Beschaffung,<br />
Führung und Organisation.<br />
Weiteres profundes Stahlhandels-Knowhow hat kürzlich<br />
Oliver Schaub, neben Westerhoff heute zweiter<br />
Geschäftsführer des Beratungsunternehmens, eingebracht.<br />
Als langjährige erfolgreiche Führungskraft im Stahlhandel<br />
– unter anderem als Marketingleiter der Spaeter-Gruppe,<br />
als Niederlassungsleiter bei der ArcelorMittal Stahlhandel<br />
GmbH sowie als Geschäftsführer des Spaeter-Hauses<br />
Hannover und der ESH EURO STAHL-Handel GmbH & Co.<br />
KG – kennt Schaub den Stahlhandel – und auch die Sicht<br />
der Stahlproduktion – in all seinen Facetten und Besonderheiten.<br />
Vor allem das operative Geschäft hat den Manager<br />
geprägt: In über zwei Jahrzehnten hat er Unternehmen<br />
Experte für die Analyse von Geschäftsprozessen im<br />
Stahlhandel: Rainer Westerhoff, Gründer und Geschäftsführer<br />
Westerhoff & Schaub Consulting<br />
im Stahlhandel als Führungskraft auch durch schwierige<br />
Zeiten hindurch gesteuert und Erfahrungen mit Restrukturierungsmaßnahmen<br />
gesammelt. Damit ist Schaub in<br />
der Lage, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines<br />
Stahlhandelsunternehmens auf allen Ebenen auf Augenhöhe<br />
zu sprechen.<br />
Gut beraten ist gut kommuniziert<br />
Für Unternehmen ist ein Beratungsprojekt oft eine sensible<br />
Angelegenheit – schließlich geht es um interne Abläufe<br />
und Prozesse. Wie eine Beratung aber konkrekt aussieht,<br />
welchen Umfang sie hat und um welche Themen es dabei<br />
geht, hängt immer von der individuellen Fragestellung<br />
ab. „Generell ist zu beobachten, dass die Marktanforderungen<br />
immer schwieriger werden“, erläutert Oliver<br />
Schaub. Verdrängungswettbewerb, Globalisierung, Auswirkungen<br />
der geopolitischen Lage auf die Märkte, Digitalisierung<br />
– das sind nur einige Stichworte der aktuellen<br />
Herausforderungen.<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Umfangreiche operative Erfahrung als Führungskraft im<br />
Stahlhandel: Oliver Schaub, Geschäftsführer Westerhoff &<br />
Schaub Consulting<br />
Um einen individuellen, zielorientierten Lösungsansatz<br />
zu entwickeln, analysieren die Experten von Westerhoff<br />
& Schaub Consulting zunächst in Interviews die Prozesse<br />
des Unternehmens. „Die Aktzeptanz des Kunden hat für<br />
uns einen hohen Stellenwert. Wir legen viel Wert darauf,<br />
die betroffenen Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter abzuholen und mitzunehmen. Denn nur dann<br />
kann eine echte Veränderung herbeigeführt werden“,<br />
betont Rainer Westerhoff.<br />
Auf Basis der erhobenen Daten entwickeln Westerhoff<br />
und Schaub geeignete Handlungsstrategien, um die identifzierten<br />
Problemzonen anzugehen.<br />
Belastbare Aussagen mit dem PROFITguide<br />
Ein wichtiges Instrument – und ein Alleinstellungsmerkmal<br />
im „Beratermarkt Stahlhandel“ – ist der von Rainer Westerhoff<br />
selbst entwickelte und über viele Jahre immer<br />
weiter optimierte „PROFITguide“ – ein umfassendes Analysetool,<br />
mit dem von der Ermittlung<br />
jeweiliger Umsatzrenditen auf Kundenbasis<br />
bis zur Simualtion von Preisund<br />
Mengenvariationen belastbare uns dabei, Maßnahmen<br />
„Oberste Prämisse ist für<br />
Aussagen zur internen Kosten- und zu entwickeln, die sich<br />
Leistungsstruktur speziell in Unternehmen<br />
des Stahlhandels getroffen<br />
sofort umsetzen und auch<br />
messen lassen“<br />
werden können. Der Profitguide bietet<br />
Oliver Schaub<br />
eine Grundlage für eine strukturierte<br />
Problemanalyse:<br />
z Zuordnung der direkten und indirekten<br />
Kosten auf Kundenebene auf Basis der Positionen<br />
als treibender Kostenfaktor<br />
z differenzierte Kundensegmentierung und Transparenz<br />
der Segmente nach Ertrags- und Verlustlage<br />
z differenzierte Analyse der Kundensegmente nach Produktgruppen<br />
(Produktbetrachtung)<br />
z Ableitung von konkreten Maßnahmenplänen für den<br />
Vertrieb (Handhabung der „Defizitären Groß- und Kleinkunden“<br />
als Beispiel)<br />
z Kontrolle der Veränderungen (Messbarkeit der Maßnahmen),<br />
Kostentransparenz, Ertragstransparenz, Prozesstransparenz<br />
„In den Profitguide sind unsere langjährigen Erfahrungen<br />
in der Branche eingeflossen. Auf seiner Grundlage können<br />
wir solide, praxisgerechte Aussagen treffen und haben<br />
eine Basis dafür, entsprechende Handlungsmaßnahmen<br />
zu empfehlen – wie die kluge Handhabung von Kleinlosen<br />
bei Großkunden, um ein aktuell relevantes Thema zu nennen“,<br />
so Rainer Westerhoff. 2<br />
[ kontakt ]<br />
Westerhoff & Schaub Consulting GmbH<br />
45481 Mülheim a. d. Ruhr<br />
Tel. +49 208 992280<br />
www.wp-consulting.de<br />
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Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Foto: Gnther + Schramm<br />
Stahlhandel im Wandel<br />
Systemdienstleister als strategische<br />
Partner der verarbeitenden Industrie<br />
Die Anforderungen an Partner und Zulieferer steigen, auch aufgrund kleiner werdender<br />
Losgrößen, stetig. Kerngeschäft des Metall- und Stahlhandels ist längst nicht mehr nur der<br />
Handel, sondern ebenso der Zuschnitt und die Anarbeitung von Halbzeugen. Damit wird<br />
der Händler immer mehr ein aktiver Teil der Wertschöpfungskette, statt nur Zwischenstation<br />
im Beschaffungsvorgang zu sein. Doch wie können Stahl- und Metallhändler die Industrie<br />
darüber hinaus dabei unterstützen, Prozesse zu verschlanken, wettbewerbsfähig zu bleiben<br />
und die Finanz- und Unternehmenskennzahlen zu optimieren?<br />
[ Kontakt ]<br />
Günther + Schramm<br />
GmbH<br />
73447 Oberkochen<br />
Tel. +49 7364 24-0<br />
www.gs-stahl.de<br />
Unternehmen verstehen ihren<br />
Stahl- und Metalllieferanten heute<br />
zunehmend als strategischen Partner,<br />
der eine auf sie individuell<br />
zugeschnittene Versorgung mit<br />
Materialien und Dienstleistungen<br />
sicherstellen muss. Es reicht längst<br />
nicht mehr aus, dass Händler eine<br />
breite Werkstoffpalette bevorraten<br />
und diese zuverlässig liefern.<br />
Die verarbeitende Industrie<br />
sucht nach Möglichkeiten, die Entwicklung<br />
neuer Produkte zu<br />
beschleunigen, kürzer werdende<br />
Produktionszyklen zu kompensieren<br />
und Kosten zu senken. „Die Aufgabe<br />
der modernen Werkstoffdistribution<br />
ist es, kontinuierlich neue Dienstleistungen<br />
zu entwickeln und<br />
gemeinsam mit den Industrieunternehmen<br />
neue Wege der Arbeitsteilung<br />
zu finden“, erklärt Bernd Seibold,<br />
Geschäftsführer der Günther<br />
+ Schramm GmbH, Systemdienstleister<br />
für Stahl, Edelstahl und Aluminium<br />
in Süddeutschland. „Wir<br />
bieten unseren Kunden zum Beispiel<br />
flexible Konzepte, um sie bei einer<br />
der derzeit wichtigsten Managementaufgaben<br />
zu unterstützen: der Verbesserung<br />
der Kapitalrentabilität“,<br />
erläutert Seibold.<br />
Mit reduzierten Lagerbeständen<br />
zu mehr Kapitalrentabilität<br />
Der Zugang zu Fremdkapital hat sich<br />
in den vergangenen Jahren für viele<br />
Unternehmen deutlich erschwert.<br />
Aufgrund dieser Entwicklung sind<br />
Unternehmen gezwungen, ihr Working<br />
Capital, also ihr Nettoumlaufvermögen,<br />
zu optimieren. Eine Möglichkeit<br />
dazu besteht darin, die<br />
eigenen Lagerbestände zu reduzieren<br />
und an einen Systemdienstleister<br />
auszulagern. „Wir arbeiten als externes<br />
Lager für unsere Kunden, die<br />
ihr eigenes Lager – oftmals inklusive<br />
Sägepark – komplett auflösen. Bei<br />
Bedarf realisieren wir zudem die<br />
Werkstoffanarbeitung, liefern die<br />
konfektionierte Ware just in time in<br />
die Fertigung und verkürzen so die<br />
Durchlaufzeiten in der Produktion“,<br />
erklärt Seibold.<br />
Fehlerquellen durch<br />
Digitalisierung eliminieren<br />
„Wir haben für unsere Kunden bereits<br />
vielfältige Maßnahmen zum Bürokratieabbau<br />
und zur Komplexitätsreduktion<br />
entwickelt, darunter einen komplett<br />
elektronischen Bestell- und<br />
Lieferdatenaustausch, der die potenziellen<br />
Fehlerquellen papiergebundener<br />
oder telefonischer Bestellungen<br />
eliminiert“, erklärt Bernd Seibold. Die<br />
optimierte Abwicklung sorgt nicht<br />
nur für eine Entlastung des Personals,<br />
sondern steigert auch die Effizienz<br />
und minimiert die Prozesskosten.<br />
„Unsere Kunden initiieren eine Bestellung<br />
entweder manuell oder sie erfolgt<br />
automatisch nach Erteilung eines Fertigungsauftrages“,<br />
erklärt Seibold.<br />
In der Branche noch nicht so weit<br />
verbreitet ist die Bestellung über<br />
Onlineportale. Immer mehr Stahl-<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
händler bieten aber Onlineshops für<br />
einen einfachen und schnellen<br />
Bestellvorgang an. Darüber hinaus<br />
fungieren Webshops gleichzeitig als<br />
Informationsplattform und automatisieren<br />
verschiedenste Prozesse.<br />
„Wir sehen an den Klickzahlen unseres<br />
Onlineangebotes, dass viele unserer<br />
Kunden dort die Verfügbarkeit<br />
von Produkten prüfen oder Zolltarifnummern<br />
recherchieren“, sagt<br />
Seibold. Die Potenziale seien hier<br />
aber längst noch nicht ausgeschöpft.<br />
Serviceleistungen<br />
zunehmend gefragt<br />
Stärker als das Interesse an Webshops<br />
steigt die Nachfrage seitens<br />
der produzierenden Unternehmen<br />
nach Serviceleistungen ihrer Systemdienstleister,<br />
so das Unternehmen.<br />
„Neben der Anarbeitung gehört<br />
eine ausgefeilte Material- und Prozesslogistik<br />
zu unserem Angebotsspektrum.<br />
Durch Lageroutsourcing,<br />
elektronische Datenverarbeitung<br />
und kundenspezifische Verpackungslösungen<br />
ermöglichen wir<br />
unseren Kunden eine erhebliche<br />
Steigerung der Prozesseffizienz“,<br />
erklärt Bernd Seibold. „Insgesamt<br />
ist davon auszugehen, dass mit der<br />
Digitalisierung in der Stahlindustrie<br />
ein großes wirtschaftliches Wachstumspotenzial<br />
einhergeht, was sich<br />
positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />
auswirkt“, sagt Bernd Seibold mit<br />
Blick auf die Zukunft. 2<br />
Maßarbeit in Stahl für Rollrahmenpresse<br />
Feinkornstahl perfekt im Griff<br />
Für eine Rollrahmenpresse der Wiedenmann-Seile<br />
GmbH hat der Brennschneidspezialist<br />
Jebens Kernelemente der Basiskonstruktion<br />
gefertigt. Die hohe Druckbelastung des<br />
4 m hohen und 2,8 m breiten und 13 t schweren<br />
High-End-Aggregats von 3.193 kN erforderte<br />
für Pressentisch und -einsätze Feinkornstahl<br />
der Güte S690 QL. Materialbedingt<br />
wesentlich höhere Streckgrenzen und Zugfestigkeiten<br />
sowie die von vorgegebenen engen<br />
Toleranzen machten dabei spezifische Anpassungen<br />
beim Schneiden und Richten nötig. So<br />
wurde der Feinkornstahl vor dem Brennschneiden<br />
auf 150 °C vorgewärmt sowie Sauerstoffdruck<br />
und Schnittgeschwindigkeit entsprechend<br />
ausgelegt. Das autogene Brennen<br />
erfolgte mit mehreren Brennern parallel.<br />
Eine besondere Herausforderung bedeutete<br />
das anschließende Richten der 120 mm dicken<br />
Bleche aus hochfestem Stahl mit der Flamme.<br />
Hier war die Kompetenz der Richtmeister bei<br />
Jebens gefragt, um mit der Flamme anhand<br />
genauer Beobachtung der Oberflächenfärbung<br />
und regelmäßiger Messung der Temperatur<br />
den Richtprozess exakt zu steuern.<br />
Seit 2014 arbeitet Wiedenmann mit den Experten<br />
aus Korntal-Münchingen zusammen – nicht<br />
nur für Pressen, sondern auch für andere Sonderkonstruktionen<br />
der eigenen Stahlmanufaktur.<br />
Andere Brennschneidbetriebe konnten die<br />
geforderten engen Lieferzeiten nicht immer leisten,<br />
sodass Volker Kohlhepp, kaufmännischer<br />
Leiter der Stahlmanufaktur und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung, damals nach einer Alternative<br />
suchte. Für Jebens sprach Kohlhepp zufolge das<br />
umfangreiche Lager an hochfesten Stählen in<br />
den Dicken von 30 bis 300 mm und der gute<br />
Zugriff auf Walzungen bei Dillinger – dem<br />
Jebens-Mutterkonzern. „Viele unserer Lieferanten<br />
können ab Lager maximal die Güte<br />
S355J2+N liefern. Wir brauchten jedoch für<br />
unsere zunehmend höherfesten Konstruktionen<br />
einen zuverlässigen Lieferanten für die Materialgüten<br />
S690QL und S960QL“, so Kohlhepp.<br />
Bild: Jebens<br />
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Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
International im Rohrmarkt aktiv<br />
Zehn Jahre PURES-tubes<br />
Das Nürnberger Vertriebsbüro<br />
PURES-tubes (PURchasing and salES) feiert<br />
in diesem Jahr sein zehnjähriges<br />
Bestehen. Seit der Gründung 2009 versorgt<br />
das international tätige Unternehmen<br />
Kunden mit Präzisionsrohren und<br />
Fittings für serielle und mittlere Bedarfe.<br />
Je nach Möglichkeit werden auch Anfragen<br />
mit kleineren Bedarfen bearbeitet.<br />
Klöckner & Co SE<br />
Markt belastet Q2-Ergebnis<br />
Das operative Ergebnis (EBITDA) der Stahl- und Metalldistributionsgruppe<br />
Klöckner lag im zweiten Quartal 2019 mit 51 Mio. € vor<br />
wesentlichen Sondereffekten unterhalb des Vorjahreswertes von<br />
85 Mio. €. Während Klöckner & Co im gleichen Vorjahreszeitraum<br />
von einem sehr positiven Marktumfeld profitieren konnte, wurde das<br />
Ergebnis diesmal durch negative Preis- und Mengeneffekte belastet.<br />
Das Konzernergebnis belief sich auf 28 Mio. € – nach 33 Mio. € im<br />
Vorjahresquartal.<br />
Weiter auf einem guten Weg<br />
sieht sich Klöckner & Co bei der digitalen<br />
Transformation, sagte CEO Gisbert<br />
Rühl bei der Präsentation der<br />
Zahlen Anfang August. Als Folge stieg<br />
der über digitale Kanäle erzielte<br />
Umsatzanteil im 2. Quartal 2019 auf<br />
29 % (Q2 2018: 20 %). Nach dem Einstieg<br />
in das Beratungsgeschäft konnte<br />
die Digitaleinheit kloeckner.i ein erstes<br />
größeres Beratungsprojekt mit<br />
einem DAX-30-Unternehmen erfolgreich<br />
abschließen, so Rühl weiter.<br />
Auch die von Klöckner & Co initiierte<br />
unabhängige Industrieplattform XOM<br />
Materials entwickele sich weiter<br />
erfolgreich. Es konnten bereits 34<br />
Händler und über 300 Kunden für die<br />
Plattform gewonnen werden, darunter<br />
ein weiterer großer internationaler<br />
Stahlproduzent.<br />
Für den weiteren Jahresverlauf<br />
erwartete Rühl Belastungen aus einer<br />
rückläufigen Nachfrage – insbesondere<br />
aus der europäischen Automobil-<br />
und Maschinenbaubranche.<br />
Zudem würden die negativen Preiseffekte<br />
in den USA voraussichtlich<br />
höher ausfallen als ursprünglich<br />
erwartet.<br />
Bereits Ende Juli hat die Klöckner &<br />
Co SE bekanntgegeben, ihr Führungsteam<br />
neu aufzustellen. So hat<br />
Jens Wegmann, Vorstand der Klöckner<br />
& Co SE, das Unternehmen zum<br />
31. Juli 2019 im Einvernehmen mit<br />
der Gesellschaft verlassen. Seine<br />
Aufgaben als COO werden in den<br />
USA von John Ganem und in Europa<br />
von Gisbert Rühl übernommen. Dr.<br />
Oliver Falk übernimmt die Funktion<br />
des CFO, die übergangsweise vom<br />
Vorsitzenden des Vorstands, Gisbert<br />
Rühl bekleidet wurde.<br />
Der Konzernvorstand von Klöckner<br />
& Co SE besteht somit zukünftig<br />
aus Gisbert Rühl, Vorsitzender des<br />
Vorstands und CEO Europa, Dr. Oliver<br />
Falk, CFO, sowie John Ganem,<br />
CEO Americas. Im Zuge der Neuaufstellung<br />
des Vorstands wurde zudem<br />
eine weitere Dezentralisierung der<br />
Aktivitäten beschlossen. Mit diesem<br />
Schritt will das Unternehmen die<br />
unterschiedlichen Strukturen in den<br />
Ländern noch stärker organisatorisch<br />
berücksichtigen und in den Konzerngesellschaften<br />
ein noch eigenständigeres<br />
und unternehmerisches Handeln<br />
fördern, hieß es dazu. 2<br />
Bis etwa 2015 wurden nahezu 69 % der<br />
Waren nach USA, 20 % nach Südeuropa<br />
und 11 % nach Deutschland geliefert. Ab<br />
2016, mit der Konzentration auf An- und<br />
Verarbeitung sowie Fittings, verschob<br />
sich der Umsatz nach Regionen für<br />
Europa auf 60 % (hierbei besonders<br />
Österreich, Portugal, Polen, Ungarn) und<br />
für Deutschland auf 40 %. Pures-tubes<br />
sieht sich in den Branchen Industrieanlagen/Maschinenbau<br />
(mit einer Umsatzsteigerung<br />
von 19 % auf 30 %), im<br />
Bereich Energie, Wärmeanlagen, Pneumatik<br />
und Hydraulik (von 28 % auf 45 %)<br />
gut positioniert.<br />
Das hat dem Unternehmen zufolge damit<br />
zu tun, dass man sich auf die Beschaffung<br />
nicht nur von Standards sondern<br />
auch von Spezialitäten ausgerichtet hat.<br />
Das Segment Sonstige Anwendungen<br />
(unter anderem Bau- und Möbelindustrie)<br />
ist über die Jahre mit 10 % gleich groß<br />
geblieben. Im Bereich Automotive ist<br />
durch das Auslaufen von Großaufträgen<br />
besonders für die USA der Umsatzanteil<br />
von 43 % auf 15 % zurückgegangen.<br />
Für 2019 verzeichnet Pures-tubes im<br />
Branchensegment Automotive bereits<br />
heute einen doppelt so hohen Umsatz<br />
wie in 2018. „Natürlich wollen wir in<br />
allen Branchenbereichen nach wie vor<br />
unsere Kunden mit fairen Preisen, gutem<br />
Service und transparenten Abläufen (Prozessen)<br />
bedienen und viele neue Kunden<br />
dazu gewinnen“, so Firmenchef Holger<br />
Villnow. Seit drei Jahren richtet er sein<br />
besonderes Augenmerk auf den Energiebereich.<br />
„Die Metallbranche muss sich<br />
vor allem den Umweltanforderungen in<br />
Europa und der Welt stellen. Energie und<br />
Automotiv sind bekannter Weise die<br />
herausragenden Themen der Zukunft“, so<br />
Villnow.<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Stahl ∙ Edelstahl ∙ Anschlagrohre ∙ Bauelemente<br />
Quelle: Nordwest<br />
„Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“-Bewertung und<br />
„Top-Company“-Siegel für Nordwest<br />
Ausbildungskonzept kommt an<br />
Nordwest als Arbeitgeber ausgezeichnet<br />
Bereits zum siebten Mal in Folge hat<br />
die Nordwest Handel AG das begehrte Siegel<br />
„Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“<br />
erhalten. Insgesamt 5.652 Auszubildende<br />
und duale Studenten aus 145 Betrieben in<br />
Südwestfalen haben dieses Jahr an der anonymen<br />
und unabhängigen Umfrage der<br />
Ertragswerkstatt GmbH teilgenommen.<br />
Nordwest erzielte dabei ein sehr gutes<br />
Ergebnis und reiht sich in die 25 % der am<br />
besten bewerteten Unternehmen ein. „Dass<br />
wir das Siegel nun zum siebten Mal in Folge<br />
bekommen haben, zeigt, dass unser Ausbildungskonzept<br />
den Nerv der jungen Leute<br />
trifft und unsere zukünftigen Fachkräfte gut<br />
auf ihre späteren Aufgaben bei uns vorbereitet“,<br />
freut sich Ann-Christin Schmitz,<br />
Ausbildungsverantwortliche bei Nordwest.<br />
Bestätigt werde das Konzept aber auch<br />
immer wieder durch die sehr guten Ergeb-<br />
Markmiller feiert Jubiläum<br />
150 Jahre Stahl- und Eisen-Knowhow<br />
nisse, welche die Nordwest-Auszubildenden<br />
bei ihren Abschlussprüfungen vor der IHK<br />
erzielen.<br />
Nordwest hat zudem das Siegel der Online-<br />
Bewertungsplattform von Arbeitgeber<br />
Kununu in diesem Jahr erstmalig erhalten<br />
und gehört damit zu einem Kreis von rund<br />
5 % aller auf Kununu genannten Unternehmen,<br />
die dieses Siegel tragen dürfen. „Uns<br />
ist es als Arbeitgeber wichtig, unseren Mitarbeitern<br />
mit Wertschätzung zu begegnen,<br />
den Einzelnen und seine Stärken zu fördern<br />
sowie Erfolge gemeinsam zu erzielen und<br />
diese auch gebührend zu feiern. Wir freuen<br />
uns sehr, dass unsere Mitarbeiter mit Ihrem<br />
Feedback viele dieser Themen bestätigen<br />
und fast 95 % uns weiterempfehlen“,<br />
beschreibt Christian Scherpner, Hauptbereichsleiter<br />
Personal, die Bedeutung der<br />
Auszeichnung für Nordwest.<br />
Die W. Markmiller oHG mit Sitz in Rennertshofen hat im Juli ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert.<br />
Das 1869 gegründete Familienunternehmen hatte dazu rund 270 Geschäftspartner, Lieferanten, Kunden,<br />
aktive Mitarbeiter wie Pensionäre sowie Freunde zur Geburtstagsparty eingeladen. Firmeninhaberin<br />
und Geschäftsführerin Ulrike Lenz und Tochter Monika Heinzlmeir begrüßten die Gäste. Ulrike<br />
Lenz hob in ihrer Ansprache die Loyalität ihrer Mitarbeiter hervor, die zum Erfolg beigetragen und an<br />
der langen Unternehmensgeschichte mitgewirkt hätten, berichtete die Augsburger Allgemeine.<br />
„Bei Markmiller wird Herzlichkeit gelebt. Ulrike Lenz und ihr Ehemann Hans verkörpern die kaufmännischen<br />
und menschlichen Werte, wie sie nur in einem Familienunternehmen zu finden sind“,<br />
sagte Dr. Christoph Grote vom Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler.<br />
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STÄRKE:<br />
3 bis 10 mm + Träne<br />
FORMATE:<br />
1000 mm x 2000 mm<br />
1250 mm x 2500 mm<br />
1500 mm x 3000 mm<br />
LOGISTIK:<br />
von der einzelnen Tafel<br />
über Pakete bis hin zur<br />
kompletten Ladung<br />
Dem Unternehmen gratuliert hat auch Jörg Feger vom Bundesverband Deutscher Stahlhändler<br />
(BDS): Bei Markmiller als verlässlichem Partner fühle sich der Kunde immer gut aufgehoben. Weiterer<br />
Gratulant war auch der Bürgermeister von Rennertshofen, Georg Hirschbeck, der bei Markmiller<br />
selbst seine ersten Berufsjahre als damaliger Lehrling zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
verbracht hatte.<br />
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<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
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Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Aussteller auf dem<br />
BDS Stahlhandelstag 2019<br />
Softskills und Kommunikation werden noch wichtiger<br />
Führen in digitalen Zeiten<br />
Der Stahlhandel versteht sich als integrierter Wertschöpfungspartner zwischen herstellender und verarbeitender<br />
Stahlindustrie. Die Digitalisierung hat damit eine besondere Bedeutung und wenn die digitale Transformation<br />
im Stahlhandel noch im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen in den Startlöchern verortet wird, bedarf es<br />
deshalb insbesondere heute Strategien, wie dieser Prozess zu gestalten ist. Ein Beitrag von Claus Pels-Leusden,<br />
Partner bei der Personalberatung De Causmaecker GmbH, House of Consultants.<br />
Grafiken: RWTH Aachen; Claus Pels-Leusden<br />
Chancen und Risiken der Digitalisierung<br />
müssen erkannt werden,<br />
und Informationen sind derart nutzbar<br />
zu machen, dass diese nachhaltig<br />
den Kundennutzen für die Organisation<br />
steigern. Es geht darum, die<br />
richtigen Dinge zu tun und die Dinge<br />
richtig zu machen.<br />
Es stellt sich die Frage nach dem<br />
„was“ und „wann“ etwas zu unternehmen<br />
ist, bevor das „wie“ geklärt<br />
wird. Die Studie „Digitalisierung im<br />
Branchenfokus Stahl- und Metallhandel“<br />
des Fraunhofer-Instituts für<br />
Produktionstechnik und Automatisierung<br />
(IPA) 1 zeigt klar die Ausrichtung<br />
des Stahl- und Metallhandels:<br />
Ein Ergebnis der Studie ist,<br />
dass Digitalisierung und Industrie<br />
4.0 im Stahlandel als Werkzeug zur<br />
Bewältigung aktueller und künftiger<br />
Herausforderungen erkannt werden.<br />
Als Beispiele für anstehende Aufgaben<br />
gelten: gesellschaftliche Herausforderungen,<br />
der Fachkräftemangel,<br />
Wettbewerbsvorteile, Kundenbindung,<br />
Verschlankung von Geschäftsprozessen,<br />
Produktivitätssteigerung<br />
und Prozessstabilität, Qualität und<br />
Kosten generell. Schwierigkeiten bei<br />
Digitalisierungsprojekten sehen die<br />
Unternehmen der Branche in der<br />
Kosten/Nutzen-Abwägung sowie in<br />
der Akzeptanz der Mitarbeiter.<br />
Vor allem bei den Werkern sieht<br />
die Fraunhofer-Studie eine geringe<br />
Akzeptanz gegenüber den neuen<br />
Entwicklungen, während in der Führungsebene<br />
demnach bereits heute<br />
eine größere Zustimmung herrscht.<br />
Die Vier Komponenten von Führung und Innovation im Digitalen zeitalter Abb. 1<br />
Insb. Fähigkeit zum Aufbau<br />
vernetzter interner und<br />
externer Strukturen<br />
Insb. Fähigkeit zu Entwicklung und Einführung<br />
neuer digitaler Geschäftsmodelle<br />
Insb. Fähigkeit zur Schaffung einer<br />
innovationsfreundlichen Unternehmenskultur<br />
Insb. Fähigkeit zum Aufbau<br />
„smarter“ Prozesse auf Basis<br />
fortgeschrittener Analytik und<br />
iterativer Optimierung<br />
Eine Herausforderung für den Stahlhandel<br />
besteht damit in der Entwicklung<br />
der vier Komponenten von Führung<br />
und Innovation im digitalen<br />
Zeitalter (Bild 1).<br />
Sechs Thesen zur Diskussion<br />
Der Bundesverband Deutscher<br />
Unternehmensberater BDU e.V. hat<br />
in seinem Positionspapier zum<br />
Thema „Führen in digitalen Zeiten“<br />
sechs Thesen entwickelt (Bild 2).<br />
Diese sechs Thesen bieten sich<br />
als ein Fahrplan für die Gestaltung<br />
des digitalen Transformationsprozesses<br />
für Unternehmen an und werden<br />
im Folgenden zur Diskussion<br />
gestellt.<br />
These 1: Führungskräfte müssen<br />
Lösungen für die digitale Welt<br />
schaffen.<br />
Ausgangsfrage ist, ob ein Unternehmen<br />
bereits eine digitale Strategie<br />
entwickelt hat. Die Unternehmen<br />
des Stahlhandels erwirtschaften ihre<br />
Margen – anders als Start-ups – in<br />
der Regel unter Beibehaltung ihres<br />
klassischen Geschäftsmodells, um<br />
in neue Geschäftsmodelle investieren<br />
zu können. Diese Zweigleisigkeit<br />
– Ambidextrie – der Transformation<br />
ist nicht einfach zu steuern und eine<br />
große Herausforderung.<br />
These 2: Ohne digitalen<br />
Kulturwandel keine digitale<br />
Transformation.<br />
Sieben Kernkompetenzen stehen<br />
stellvertretend für Dynamik und<br />
Geschwindigkeit in Märkten, Prozessen<br />
und Organisationen:<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
z vernetztes Denken<br />
z Flexibilität<br />
z Agilität<br />
z Lernbereitschaft<br />
z Spontanität<br />
z Selbstmanagement<br />
z Authentizität<br />
Diese gilt es nach Relevanz und nach<br />
dem Stand der Umsetzung zu bewerten<br />
und erkannte Defizite abzubauen.<br />
Führung in Zeiten der Digitalisierung Abb. 2 3<br />
1 Führungskrafte müssen Lösungen für die digitale Welt gestalten<br />
2 Ohne digitalen Kulturwandel keine digitale Transformation<br />
3 Digitalisierung ist Chefsache<br />
4 Gute Führung kontrolliert nicht, sie dirigiert flexibel und kreativ<br />
5 Neue Kompetenzen brauchen Raum und Pflege – und eine neue Personalpolitik<br />
6 Technologien schaffen Freiraum für Kreativität und Teamgeist<br />
These 3: Digitalisierung ist<br />
Chefsache.<br />
Die Digitalisierung ist weder eine<br />
Ressort-Aufgabe, noch kann sie von<br />
der Unternehmensführung delegiert<br />
werden. Das „was“ und „wann“ ist<br />
Chefsache, das „wie“ kann dagegen<br />
die IT-Leitung entscheiden. Zentrale<br />
Fragen wie nach dem Umgang mit<br />
Daten sowie das Für und Wider einer<br />
persönlichen Kundenbetreung müssen<br />
und können nur von der<br />
Geschäftsleitung beantwortet werden.<br />
Digitalisierung betrifft die<br />
gesamte Belegschaft, sie muss von<br />
allen Mitarbeitern getragen werden<br />
und sollte von allen (vor-)gelebt werden.<br />
These 4: Gute Führung kontrolliert<br />
nicht, sie dirigiert flexibel<br />
und kreativ.<br />
Die Zeiten einsamer Kapitäne sind<br />
vorbei. Wir brauchen auch keine<br />
Visionäre, sondern Manager, die in<br />
der Lage sind, ein Team aufzubauen,<br />
das fähig ist, eigene Ideen zu entwickeln<br />
und diese umzusetzen. Eine<br />
attraktive und förderliche Arbeitsumgebung<br />
wird zur Triebfeder für<br />
den Erfolg, Raum und Zeit lösen sich<br />
zunehmend auf: Mitarbeiter arbeiten,<br />
wann und wo es probat<br />
erscheint. Ergebnisse erhalten Vorfahrt<br />
vor Anwesenheitspflicht und<br />
„Nine-to-Five“-Mentalität.<br />
These 5: Neue Kompetenzen<br />
brauchen Raum und Pflege –<br />
und eine neue Personalpolitik.<br />
Ein hohes Verständnis für Zahlen<br />
und Datenverarbeitung bei gleichzeitig<br />
ausgeprägter Fähigkeit zur<br />
zwischenmenschlichen Kommunikation<br />
heißen die Herausforderungen<br />
der Zukunft. Der Kampf um die<br />
besten Talente ist im vollen Gange.<br />
Es geht aber nicht nur darum, die<br />
besten Talente zu finden und zu<br />
gewinnen, es geht auch darum, diese<br />
zu halten. Das bedeutet: Flexibler<br />
und individueller werden, neue<br />
Arbeitszeitmodelle implementieren,<br />
Mitsprache fördern und Feedbackkultur<br />
stärken.<br />
These 6: Technologien schaffen<br />
Freiraum für Kreativität und<br />
Teamgeist.<br />
Die Skalierungsmöglichkeiten von<br />
Softwarelösungen werden dazu führen,<br />
dass weltweit nur noch mit wenigen<br />
Lösungsanbietern gearbeitet<br />
werden wird: nur mit den Besten.<br />
Es werden sich Standards etablieren,<br />
die die Bedeutung der IT Leitung<br />
wieder sinken lassen und es wird<br />
wieder mehr um das „was“ und<br />
„wann“ als über das „wie“ gerungen.<br />
Ausblick<br />
Es bleibt zu hoffen, dass der Fortschritt<br />
der Technologien nicht dazu<br />
Über den Autor<br />
Claus Pels-Leusden ist Partner der Personalberatung<br />
De Causmaecker & Partner in<br />
Frankfurt a.M. Er hat ein Studium des Bergbauingenieurwesens<br />
(RWTH Aachen, ENSMP,<br />
TU Berlin) absolviert (M.Sc.) und war einige<br />
Jahre in der französischen Industrie (Suez und<br />
Vallourec) tätig. Claus Pels-Leusden war 25<br />
Jahre im Vertrieb, Produktmanagement, Key<br />
Account Management und NBD in den Bereichen<br />
Infrastruktur, Automotive, Energie und<br />
Rohstoffe für die Stahlindustrie tätig, davon<br />
acht Jahre als Mitglied der Geschäftsleitung.<br />
führen wird, dass immer weniger<br />
Menschen immer mehr arbeiten,<br />
damit immer mehr Menschen immer<br />
weniger arbeiten. Vielmehr geht es<br />
darum, frei werdende Zeit sinnvoll<br />
für das gemeinsame Entwickeln<br />
neuer Ideen, Produkte und neuer<br />
Geschäftsmodelle zu investieren –<br />
zum Nutzen der Kunden und damit<br />
zur Wertsteigerung des eigenen<br />
Unternehmens. Die Herausforderung<br />
besteht darin, alle menschlichen Ressourcen<br />
zu nutzen, denn zum ersten<br />
Mal in der industriellen Revolution<br />
wird der richtig ausgebildete Mensch<br />
zum Engpass im Wachstum und<br />
nicht eine Maschine. Deshalb muss<br />
es unser aller Anliegen sein, in die<br />
lebenslange Ausbildung zu investieren,<br />
damit wir die Herausforderungen<br />
gemeinsam meistern. Softskills<br />
und Werte werden gefragter denn je<br />
werden. Und der Mensch bleibt im<br />
Mittelpunkt der Betrachtung. Die<br />
Führung im Stahlhandel ist sich der<br />
besonderen Herausforderungen der<br />
digitalen Zeiten bewusst. 2<br />
Quellen:<br />
1) M. Sc. Florian Schumpp,<br />
Dr.-Ing. Christoph Birenbaum,<br />
Dr.-Ing. Marco Schneider<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Produktionstechnik und<br />
Automatisierung IPA, Stuttgart<br />
2) PD Dr. David Antons, Prof.<br />
Dr. Erk Piening, Prof. Thorsten-Oliver<br />
Salge: Führung<br />
und Innovation in Zeiten der<br />
Digitalisierung, VDMA e.V.<br />
3) Christoph Adamczyk, Matthias<br />
Bäcker, Ottmar Franzen,<br />
Manuel Kreutz, Carsten<br />
Suntrop, Philipp Wächter:<br />
Führung in Zeiten der Digitalisierung,<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Unternehmensberater<br />
(BDU) e.V.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
15
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Die neue Halle des<br />
Köstner Stahlzentrums<br />
Diespeck<br />
nach der Fertigstellung.<br />
Neue Halle in Diespeck<br />
Köstner stellt Erweiterungsbau fertig<br />
Das Köstner Stahlzentrum im mittelfränkischen Diespeck gewinnt dank eines Hallenneubaus<br />
nicht nur zusätzliche Kapazitäten, sondern investiert damit auch in mehr Leistungsfähigkeit und<br />
wirtschaftlicheres Arbeiten.<br />
Unweit des Stammhauses in<br />
Neustadt an der Aisch bedient die<br />
Richard Köstner AG in Diespeck<br />
Kunden aus Industrie und Handwerk,<br />
insbesondere Metallbau, Fahrzeugbau,<br />
Schlossereien, Stahlbau<br />
sowie Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Durch die steigende Nachfrage nach<br />
Stahl samt Anarbeitungsprozessen<br />
stieß der Betrieb langsam aber sicher<br />
an seine Kapazitätsgrenzen. Die Fläche<br />
für den Biegebetrieb war zu klein<br />
geworden und es fehlten vor allem<br />
Kommissionierflächen.<br />
Zwei Schiffe für den<br />
Biegebetrieb<br />
Schließlich ließen Geschäftsführer<br />
Dr. Norbert Teltschik und Niederlassungsleiter<br />
Martin Trautner auf<br />
dem Betriebsgelände zwischen<br />
Bahnhofstraße und Aisch einige<br />
ältere Gebäude abreißen und eine<br />
neue Halle mit einem Volumen von<br />
ca. 40.000 m³ errichten. Etwa 10 m<br />
hoch ist der Baukörper an der B470.<br />
Er besteht aus zwei Hallenschiffen<br />
mit 84 bzw. 78 m Länge und einer<br />
Breite von je 25 m.<br />
In diesen Ende 2018 fertiggestellten<br />
Erweiterungsbau zog Anfang<br />
dieses Jahres der Betonstahl-Biegebetrieb<br />
mit vier Krananlagen ein.<br />
Einer war auf dem Betriebsgelände<br />
bereits vorhanden, zwei schaffte<br />
Köstner neu an. Einen Magnetkran<br />
für den Betonstahl-Stabtransport<br />
holte man aus dem Standort Plauen<br />
an die Aisch. Zusammen mit Maschinen<br />
und Technik investierte das<br />
Familienunternehmen ca. 3,8 Mio.<br />
€ in die Maßnahme, die Ende Juni<br />
mit der Fertigstellung der Außenanlagen<br />
abgeschlossen wurde.<br />
Mehr Platz und<br />
besserer Materialfluss<br />
Für Geschäftsleitung und Beschäftigte<br />
liegen die Vorteile auf der Hand.<br />
Mit der zusätzlichen Fläche in der<br />
durch das einfallende Tageslicht hell<br />
und freundlich erscheinenden Halle<br />
verfügt der Betrieb nicht nur über<br />
mehr Platz für kommissionierte<br />
Ware, sondern auch über eine Aufwertung<br />
der Arbeitsatmosphäre und<br />
genügend Raum, um die Abläufe zu<br />
optimieren. Dies bewirkt Zeitersparnis,<br />
bessere Qualität und mehr Kapazität.<br />
Durch die räumliche Trennung<br />
von Wareneingang und Warenausgang<br />
wurde die innerbetriebliche<br />
Logistik wesentlich verbessert, insbesondere<br />
auch in den bereits vorhandenen<br />
Hallen. Dort ist nun genügend<br />
Raum für die gleichzeitige<br />
Bestückung von drei anstatt bisher<br />
nur von einem Lkw. 2<br />
[ Kontakt ]<br />
Richard Köstner AG<br />
91413 Neustadt an der Aisch<br />
Tel. +49 9161 668-0<br />
www.koestner.de<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
WIR sind Teil<br />
Ihrer Erfolgsarchitektur.<br />
Kai Michalski, Kundenberater<br />
„Bei großen Bauprojekten erwarten<br />
unsere Kunden auf allen Ebenen<br />
Höchstleistung – von der Qualität<br />
angearbeiteter Stahlprofile oder<br />
montagefertiger Aluminiumbleche<br />
bis zur Fähigkeit, gleichzeitig<br />
flexibel und zuverlässig zu sein.“<br />
www.kloecknerdeutschland.de<br />
WIR machen den Mehrwert.
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Innovationen für die Betonstahl-Branche: die Richtbiegemaschine MSR 25 2BK sowie der Bügelautomat EBA S 16+ ARW 3D mit<br />
Entnahmeroboter von Progress Maschinen & Automation auf der bauma 2019<br />
Fotos: Progress<br />
Progress Maschinen & Automation und bauma<br />
Gemeinsam innovativ<br />
Aussteller auf dem<br />
BDS Stahlhandelstag 2019<br />
Seit 65 Jahren zieht die bauma Besucher und Aussteller gleichermaßen<br />
in ihren Bann. Die größte Messe der Welt konnte im April 2019 mit über<br />
620.000 Teilnehmern einen neuen Besucherrekord verzeichnen. Als<br />
Aussteller seit langem dabei: die Progress Maschinen & Automation,<br />
ein Unternehmen der PROGRESS GROUP. Ein Rück- und Ausblick.<br />
[ kontakt ]<br />
Progress Maschinen &<br />
Automation AG<br />
39042 Brixen<br />
Italien<br />
Tel. +39 0472 979100<br />
info@progress-m.com<br />
www.progress-m.com<br />
Das 1961 in Brixen (Südtirol)<br />
gegründete Unternehmen Progress,<br />
aus dem später die Firma Progress<br />
Maschinen & Automation hervorging,<br />
ist seit vielen Jahren Aussteller<br />
bei der weltweit bedeutendsten Fachmesse<br />
der Baumaschinen- und Bergbaumaschinenbranche.<br />
Ben Gorter war schon vor 21 Jahren<br />
auf der bauma, die damals zum<br />
ersten Mal in München Riem stattfand.<br />
Der Area Sales-Manager bei<br />
Progress Maschinen & Automation<br />
erinnert sich: „Die bauma 1995 auf<br />
dem alten Standort habe ich gerade<br />
noch verpasst. Mein erster Besuch<br />
im Jahr 1998 stand noch ganz im<br />
Zeichen des Umbaus. Damals war<br />
die Infrastruktur um das bauma-<br />
Gelände noch nicht fertiggestellt.<br />
Ohne die Parkplätze, die es heute<br />
gibt, brauchten wir ewig bis wir<br />
einen Platz zum Parken fanden oder<br />
von dort ins Hotel kamen.“<br />
Vom kleinen Player zum Vorreiter<br />
Seit seinem ersten Besuch ist der<br />
gebürtige Niederländer Stammgast<br />
auf der bauma. Besonders im<br />
Gedächtnis geblieben ist ihm dabei<br />
die Entwicklung des eigenen Firmenstandes.<br />
„Am Anfang waren wir<br />
im Bereich Betonstahlverarbeitung<br />
ja nur kleine Spieler und hatten dementsprechend<br />
nur einen kleinen<br />
Stand mit wenigen Maschinen.<br />
Heute sind wir Vorreiter.“<br />
Mit den Jahren wuchs der Stand<br />
des Brixner Unternehmens ebenso<br />
wie die bauma selbst. Doch die Fachmesse<br />
und der Maschinenbauer<br />
mussten in ihrer Geschichte auch<br />
Rückschläge einstecken. So geriet<br />
die bauma 1973 in den Strudel der<br />
Rezession. Die bis dahin jährlich<br />
stattfindende Messe fand erst wieder<br />
im Jahr 1977 statt. Und auch Progress<br />
musste aufgrund einer Baukrise<br />
Anfang der Achtziger seine<br />
Firmenstruktur neu ausrichten.<br />
Durch Ehrgeiz und Innovationsgeist<br />
gelang es dem Südtiroler<br />
Betrieb jedoch, die Krise zu meistern.<br />
So brachte die Firma im Jahr 1984<br />
ihre erste Drahtrichtschneidemaschine<br />
mit Rotor- und Rollenrichttechnik<br />
auf den Markt. Drei Jahre<br />
später folgten die ersten frei programmierbaren<br />
Computer. Der Einsatz<br />
für Nachhaltigkeit wurde schon<br />
1987 mit dem Industriepreis für eine<br />
bessere Umwelt in Europa belohnt.<br />
Die bauma 2019<br />
Auch 2019 war Progress Maschinen<br />
& Automation wieder mit einem<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Stand auf der bauma vertreten. Auf<br />
über 500 m² wurde den zahlreichen<br />
Interessierten nicht nur ein Einblick<br />
in die Welt der maschinellen Betonstahlbearbeitung<br />
geboten, sondern<br />
es wurden zugleich kulinarische<br />
Köstlichkeiten aus Südtirol serviert.<br />
Bei Speck, Schüttelbrot und erlesenen<br />
Rot- und Weißweinen ergaben<br />
sich so die idealen Voraussetzungen<br />
für ein erfolgreiches Kundengespräch.<br />
Bereits zwei Wochen vor Messebeginn<br />
waren die Monteure mit<br />
dem Aufbau der Maschinen beschäftigt.<br />
Das Ergebnis konnte sich sehen<br />
lassen: Mit der Präsentation der<br />
Richtbiegemaschine MSR 25 2BK,<br />
dem Bügelbiegeautomaten EBA S<br />
16+ ARW 3D mit Entnahmeroboter,<br />
sowie der Gitterträgerschweißanlage<br />
VGA Versa habe Progress Maschinen<br />
& Automation seinen Ruf als<br />
Innovationsmotor erneut unter<br />
Beweis gestellt.<br />
Mit dem Schalungs- und Entschalroboter<br />
Form Master wurde<br />
auch am Stand der PROGRESS<br />
GROUP Technologie aus dem Hause<br />
Progress Maschinen & Automation<br />
vorgestellt. Zudem ermöglichte es<br />
eine „Multimedia-Stele“, per Video-<br />
Live-Schaltung mit den Kollegen und<br />
Interessenten vom anderen Stand<br />
zu kommunizieren.<br />
Für Ben Gorter war auch die diesjährige<br />
bauma ein Pflichttermin.<br />
„Besonders gut finde ich, dass man<br />
seit ein paar Jahren den Bereich<br />
Betonstahlverarbeitung in einer eigenen<br />
Halle zusammengebracht hat.<br />
So können sich Interessenten viel<br />
einfacher einen Überblick über alle<br />
Angebote verschaffen – gerade weil<br />
Komplettlösungen immer häufiger<br />
gefragt sind.“<br />
Für die Zukunft gerüstet<br />
Auch für die nächsten Jahre stehen<br />
einige Veränderungen an. Wenn die<br />
bauma 2022 erneut ihre Tore öffnet,<br />
wird Progress Maschinen & Automation<br />
bereits das neue PROGRESS<br />
GROUP-Headquarter bezogen haben.<br />
Die Bauarbeiten für den neuen siebenstöckigen<br />
Firmensitz sollen<br />
bereits 2020 abgeschlossen werden.<br />
Mit drei neuen Werkshallen verfüge<br />
das Brixner Industrieunternehmen<br />
künftig über ausreichend Platz<br />
für die Entwicklung und den Bau<br />
neuer Maschinen. Ein wichtiger<br />
bauma-Besucher seit über 20 Jahren: Ben Gorter,<br />
Area Sales-Manager bei Progress Maschinen & Automation<br />
infrastruktureller Schritt, der es Progress<br />
Maschinen & Automation<br />
ermöglichen soll, auch in den nächsten<br />
Jahrzehnten innovative Entwicklungen<br />
auf der bauma präsentieren<br />
zu können. 2<br />
Auf über 500 m² bekamen die zahlreichen Interessenten auf dem<br />
Progress-Stand nicht nur ein Einblick in die Welt der maschinellen<br />
Betonstahl bearbeitung geboten, sondern es wurden zugleich<br />
kulinarische Köstlichkeiten aus Südtirol serviert – beste Voraussetzungen<br />
für ein erfolgreiches Kundengespräch, so das Unternehmen.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
19
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bei der Ladungssicherung müssen verschiedenste Faktoren berücksichtigt werden. Dabei gilt es, Fehler zu vermeiden.<br />
Foto: PFEIFER<br />
Pfeifer-Sortiment für sichere Transporte<br />
Null Fehler bei der Ladungssicherung<br />
Richtige Ladungssicherung ist ein häufig unterschätztes Thema. Dabei ist sie für einen sicheren und<br />
effizienten Warentransport unerlässlich. Sie verhindert das Verrutschen, Umfallen, Umherrollen,<br />
Herabfallen und Beschädigen von Bauteilen und Gütern, vermeidet Lärm und sorgt für die Sicherheit<br />
aller Verkehrsteilnehmer. Das Pfeifer-Sortiment für Ladungssicherung unterstützt Anwenderinnen und<br />
Anwender bei einem sicheren Transport.<br />
[ Kontakt ]<br />
PEIFER Seil- und<br />
Hebetechnik GmbH<br />
87700 Memmingen<br />
+49 8331 937-112<br />
www.pfeifer.info<br />
Beim korrekten Verladen und<br />
Transportieren müssen verschiedenste<br />
Faktoren wie Abmaße,<br />
Gewicht, Schwerpunkt, Stapelfähigkeit<br />
und Befestigungspunkte des zu<br />
transportierenden Bauteils sowie<br />
unterschiedliche Verzurrtechniken<br />
berücksichtigt werden. Zahlreiche<br />
Normen, zunehmende Kontrollen<br />
im Straßengüterverkehr und strenge<br />
rechtliche Vorgaben stellen Transportunternehmen<br />
vor zusätzliche<br />
Herausforderungen. Zudem schleichen<br />
sich bei der Sicherung leicht<br />
Fehler ein. Diese können schwere<br />
Folgen haben. Dabei können Fehler<br />
mit wenig Aufwand einfach vermieden<br />
werden – und so für mehr<br />
Sicherheit sorgen. Zudem spart die<br />
Vermeidung von Fehlern Zeit und<br />
Kosten.<br />
Rutschhemmendes<br />
Material verwenden<br />
Eine zu geringe Reibung zwischen<br />
Ladung und Ladefläche oder Verschmutzung<br />
der Ladefläche können<br />
dazu führen, dass die Ladung verrutscht<br />
oder von der Ladefläche fällt.<br />
Alle Flächen sollten daher von<br />
Schmutz und anderen Flüssigkeiten<br />
sowie von Schnee und Eis gesäubert<br />
werden. Zusätzlich sollte auch<br />
rutschhemmendes Material, beispielsweise<br />
die Antirutschmatte der<br />
PFEIFER Seil- und Hebetechnik<br />
GmbH, eingesetzt werden. Mit ihrer<br />
Hilfe wird die Ladung schneller und<br />
effektiver gesichert, da weniger Zurrgurte<br />
verwendet werden müssen.<br />
Zurrmittel vor jeder<br />
Anwendung prüfen<br />
Zurrmittel werden häufig über<br />
scharfe und raue Kanten gespannt<br />
und gezogen. Diese beschädigen oder<br />
zerstören die Zurrmittel sogar. Bei<br />
der Verwendung von sogenannten<br />
„ablegereifen“ Zurrmitteln, deren<br />
Verschleißgrenze also nach DIN<br />
12195-2 bis -4 erreicht oder überschritten<br />
ist, ist eine einwandfreie<br />
Ladungssicherung jedoch nicht<br />
gewährleistet. Eine Kontrolle der<br />
Zurrgurte vor jeder Anwendung ist<br />
daher unumgänglich. Pfeifer- Zurrgurte<br />
sind konform der DIN EN<br />
12195-2 und erfüllen beim Kauf die<br />
Qualitätsanforderungen. Zusätzlich<br />
schonen Kantenschoner die Zurrmittel<br />
und erhöhen dazu die Kraftübertragung.<br />
Passende Lösung für<br />
jeden Anwendungsfall<br />
Der Spezialist für Ladungssicherung<br />
Pfeifer bietet passende Lösungen für<br />
jeden Fall der Ladungssicherung –<br />
ob Diagonal- oder Niederzurren, ob<br />
Zurrkette oder Zurrgurt. Außerdem<br />
unterstützt Pfeifer Kunden bei der<br />
Berechnung und Dokumentation der<br />
Ladungssicherung sowie bei der Realisierung<br />
von Sonderlösungen –<br />
selbst bei kleineren Stückzahlen.<br />
Zudem unterstützt Pfeifer Kunden<br />
über den Kauf hinaus: ob im Service<br />
bei der jährlichen Prüfung durch ausgebildete,<br />
erfahrene Prüfer oder bei<br />
Seminaren, in denen es um korrekte<br />
Ladungssicherungsthemen geht. 2<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Hohe Zugfestigkeit, geringe Dehnung<br />
Hochleistungsfasern für<br />
Schwerlastzurrungen<br />
fehr Lagerlogistik<br />
Logistiklösungen nach Maß<br />
mit Schweizer Präzision<br />
Aussteller auf dem<br />
BDS Stahlhandelstag 2019<br />
Um Wirtschaftlichkeit und Handling<br />
beim Heben und Sichern schwerer<br />
Bauteile und Maschinen weiter zu verbessern,<br />
verarbeitet SpanSet unterschiedlichste<br />
Hochleistungsfasern. Mit<br />
ihren außergewöhnlichen mechanischen<br />
Eigenschaften und ihrem geringen<br />
Gewicht sind sie für die Anschlag- und<br />
Ladungssicherungstechnik besonders<br />
vorteilhaft.<br />
Die Neuentwicklung „MaXafe“ ist ein<br />
Schwerlastzurrsystem aus speziellen<br />
Hochleistungsfasern zum Diagonal- und<br />
Schrägzurren: Das Zurrsystem vereint<br />
extrem hohe Zugfestigkeit mit einer<br />
außergewöhnlich niedrigen Dehnung von<br />
maximal 2 % – laut Norm darf ein Zurrgurt<br />
bis zu 7 % Dehnung aufweisen. Der<br />
neue, nur 55 mm breite Zurrgurt zeigt<br />
dem Unternehmen zufolge dieselbe Festigkeit<br />
wie ein handelsüblicher 75 mm-<br />
Gurt, ist aber aufgrund der Material- und<br />
Gewichtsreduktion leichter und daher<br />
einfacher in der Handhabung. SpanSet<br />
bietet das Schwerlastzurrsystem in zwei<br />
Varianten an: die zweiteilige Variante<br />
mit einer Lashing Capacity (LC) von<br />
5.000 und die im Carlash-System Prinzip<br />
vernähte Variante mit einer Zurrkraft<br />
von 10.000 daN.<br />
[kontakt]<br />
SpanSet GmbH & Co. KG<br />
52531 Übach-Palenberg<br />
+49 2451 4831-0<br />
www.spanset.de<br />
„MaXafe“ von SpanSet: extrem hohe Zugfestigkeit<br />
vereint mit einer außergewöhnlich<br />
niedrigen Dehnung von maximal 2 %<br />
Foto: SpanSet<br />
Moderne Lagerlogistik ist so vielfältig<br />
wie das Lagergut. Von maßgeschneiderten<br />
Systemlösungen bis zur Standardvariante:<br />
fehr-Lageranlagen richten sich nach<br />
den Anforderungen der Kunden. Vom einzelnen,<br />
manuell bedienbaren Lagerturm bis<br />
zur vollautomatisierten Lagerhalle erhalten<br />
Anwender exakt jene Lösung, die sie brauchen,<br />
so das Unternehmen. Entsprechend<br />
den Anforderungen der Branche stellt fehr<br />
in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess<br />
eine hocheffiziente und individuelle<br />
Lagerlösung zusammen, die funktioniert<br />
und individuell zum Unternehmen passt,<br />
wirbt der Lagerspezialist. Auch im Bereich<br />
Retrofit der Anlagen ist fehr ein starker<br />
Partner für komplexe Aufgaben. Für den<br />
Die ZURRPACK GmbH Spezialistin<br />
für Ladungssicherung und Lastaufnahme,<br />
befindet sich auf Wachstumskurs. Mitte des<br />
letzten Jahres haben die Geschäftsführer<br />
Hans-Günter Gaule und Jörg Herkommer<br />
eine Wachstumsstrategie 2021 ins Leben<br />
gerufen, welche dem Unternehmen zufolge<br />
jetzt erste Früchte zeigt. In 2019 konnte bis<br />
jetzt ein Umsatzwachstum von über 10 %<br />
erzielt werden, so das Unternehmen.<br />
Pünktlich zum 35-jährigen Jubiläum verschreibt<br />
sich das Unternehmen zudem einer<br />
neuen Produktstrategie: Neben den Produktlinien<br />
„ZURRPACK Basic“ und „ZURR-<br />
PACK Individual“ soll künftig der Fokus<br />
noch stärker auf spezifischen Sonderlösungen<br />
für die Ladungssicherung und das<br />
Heben von Lasten liegen. Hierfür wurde die<br />
Produktlinie „ZURRPACK Solution“ ins<br />
Leben gerufen.<br />
technischen Service und Support ist ein<br />
umfassend ausgebautes Netz an Stützpunkten<br />
rund um die Uhr verfügbar – ebenso wie<br />
für Original-Ersatzteile. Das Serviceteam<br />
von fehr sorgt mit Erfahrung, Wissen und<br />
hocheffizienter Ersatzteil-Logistik für<br />
höchste Performance über den gesamten<br />
Lebenszyklus jeder fehr Lageranlage.<br />
[kontakt]<br />
fehr Lagerlogistik AG<br />
8406 Winterthur<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 (0) 52 260 56 56<br />
www.fehr.net<br />
Zurrpack auf Wachstumskurs<br />
Ladungssicherung und Heben von Stahlelementen<br />
So konnte Zurrpack in der Vergangenheit<br />
bereits zahlreiche Kundenprojekte erfolgreich<br />
abschließen. Unter anderem hat das<br />
Unternehmen für die bessere Transportsicherung<br />
von Stahlrohren ein eigenes<br />
„Buglasching-Netz“ entwickelt, welche das<br />
Wegrutschen von Stahlrohren verhindert.<br />
Zurrpack versteht sich als „One-Stop-<br />
Shop“, wenn es um die Ladungssicherung<br />
geht. Auch für den Bereich Stahl stellt sich<br />
das Sortiment der Schwaben sehr umfassend<br />
dar: Zurrgurte, Zurrketten, Ratschen<br />
mit erhöhter Vorspannkraft, Antirutschmatten,<br />
abriebfeste Gurtbänder und Hebemittel<br />
gehören ins Portfolio.<br />
[kontakt]<br />
ZURRPACK GmbH<br />
Zurrgurte + Hebegurte<br />
89160 Dornstadt<br />
+49 7348 20050<br />
www.zurrpack.eu<br />
Foto: Zurrpack<br />
Zurrpack: umfassendes<br />
Sortiment für<br />
die Ladungssicherung<br />
von Stahl<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
21
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachricht<br />
Wiedenmann fertigt<br />
Standard- bzw. kundenspezifische<br />
Rundschlingen und<br />
Hebebänder „Made<br />
in Germany“ nach<br />
höchstem Qualitätsstandard.<br />
Foto: Wiedenmann<br />
Wiedenmann Seile<br />
Textile Anschlagmittel<br />
aus eigener Herstellung<br />
Die Wiedenmann-Seile GmbH ist ein traditionsreicher Spezialist im Bereich der Hebe- und<br />
Steigschutztechnik. Das mittelständische Unternehmen mit seinem Hauptsitz im unterfränkischen<br />
Marktsteft bietet ganzheitliche Dienstleistungs-Lösungen auch für den Stahl- und<br />
Metallhandel an.<br />
[ Kontakt ]<br />
Wiedenmann-Seile<br />
GmbH<br />
97342 Marktsteft<br />
+49 9332 5061-0<br />
www.wiedenmannseile.de<br />
Bei allem technologischen<br />
Fortschritt behält das Unternehmen<br />
immer auch die über 200-jährige<br />
Tradition im Auge. So werden in den<br />
werkseigenen Seilereien auch heute<br />
noch Seile, Taue und Trossen egal<br />
ob Hanf-, Chemiefaser- oder Stahldrahtseile<br />
verarbeitet. Das „Spleißen“,<br />
so wird das Verflechten eines<br />
Tauendes nach traditioneller Handwerkskunst<br />
genannt, ist für die Seiler-Fachleute<br />
der Wiedenmann-Seile<br />
GmbH auch heute noch eine ganz<br />
einfache Übung.<br />
Rundschlingen „Made in Germany“<br />
Auch bei der Herstellung von textilen<br />
Anschlagmitteln hat das familiengeführte<br />
Unternehmen das historische<br />
Wissen um die traditionelle Herstellung<br />
von früher bis heute in die<br />
moderne Gegenwart transferiert. In<br />
den eigenen Nähereien werden bereits<br />
seit den 1970er-Jahren unter anderem<br />
Standard- bzw. kundenspezifische<br />
Rundschlingen und Hebebänder<br />
„Made in Germany“ nach höchstem<br />
Qualitätsstandard hergestellt.<br />
Auch kundenspezifische Spannund<br />
Zurrgurte werden hier gefertigt<br />
– nicht nur zur Ladungssicherung.<br />
Die Stärke von Wiedenmann ist hierbei<br />
die ausgeprägte Flexibilität bei<br />
Lieferzeiten, Stückzahlen und Spezifikation.<br />
Von dem „teilweise ruinösen“<br />
Preiskampf um das billigste Produkt<br />
habe man schon vor langer Zeit<br />
Abstand genommen. Solche vergleichbaren<br />
Standardprodukte werden deshalb<br />
nur zugekauft.<br />
Ganzheitliche Lösungen<br />
aus einer Hand<br />
Der Mut zur Nische hat sich ausgezahlt.<br />
Der Industrie-Betrieb hat für<br />
die meisten seiner Kunden „ganzheitliche<br />
Lösungen aus einer Hand“ parat.<br />
In den meisten Fällen heißt das, dass<br />
Wiedemann am kompletten Prozess<br />
der Wertschöpfung über den gesamten<br />
Lebenszyklus eines Produktes<br />
beteiligt ist: von der Beratung über<br />
die Konzeption zur Produktion und<br />
danach bei Unterweisung, Wartung<br />
und Revision.<br />
Bei der Prüfung, Revision und<br />
Reparatur ist das Unternehmen längst<br />
auch mit Produkten anderer Hersteller<br />
beschäftigt, ebenso beim Verkauf.<br />
Da die vorhanden Wartungs- und<br />
Instandhaltungssysteme am Markt<br />
im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung<br />
dem Unternehmen zufolge<br />
nicht wirklich überzeugt haben,<br />
wurde nach gründlicher Analyse der<br />
eigenen sowie der spezifischen Anforderungen<br />
der Kunden das eigene<br />
Bestands-, Wartungs- und Instandhaltungs-RFID-System<br />
„tagIDeasy“<br />
entwickelt und erfolgreich am Markt<br />
etabliert. Es erleichtert und vereinfacht<br />
vor allem die Handhabung der<br />
jährlichen Prüfungen zur Unfallverhütungsvorschrift<br />
(UVV) immens,<br />
wirbt der Hersteller.<br />
Stahlmanufaktur für<br />
Lastaufnahmemittel<br />
Ein weiteres Geschäftsfeld des Unternehmens<br />
ist die eigene Stahlmanufaktur<br />
(zertifizierter Schweißfachbetrieb<br />
nach DIN EN 1090-2 und DIN<br />
EN ISO 3834-2) und der Fachbereich<br />
Kran- & Hebetechnik. Bestens qualifizierte<br />
Mitarbeiter konstruieren und<br />
fertigen dort neben hydraulischen<br />
Werkstattpressen und bauaufsichtlichem<br />
Stahlbau vor allem kundenindividuelle<br />
Lastaufnahmemittel wie<br />
Lasttraversen, C-Haken, Krangabeln,<br />
Sondergreifer, Ablage- und Transportgestelle<br />
auf höchstem und rechtssicherem<br />
Niveau. Neben Firmen aus<br />
dem Maschinen- und Anlagenbau<br />
setzen auch Betreiber von Kraftwerken<br />
sowie Industriedienstleister auf<br />
das Know-how des unterfränkischen<br />
Spezialisten im Bereich Sonderstahlbau.<br />
2<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Kontinuierliche Ladungsüberwachung auch während der Fahrt<br />
iGurt macht die Ladungssicherung intelligent<br />
Transportschäden durch schlecht gesicherte Fracht sind Alltag<br />
im Transportgewerbe; immer wieder kommt es durch schlingernde<br />
und kippende Lastzüge zu folgenschweren Unfällen und<br />
Schäden an der Ladung. Mit einer intelligenten Ladungssicherung<br />
rückt BPW Bergische Achsen KG einer der Hauptursachen zu Leibe:<br />
Der iGurt kontrolliert und dokumentiert die Spannung des Zurrgurts<br />
und verspricht massive Einspareffekte.<br />
Durch eine intelligente Ladungssicherung will BPW dazu beitragen,<br />
Schadensfälle massiv zu reduzieren und neben den Kosten auch das<br />
Unfallrisiko zu senken: Der „iGurt“ ist ein smartes Sicherungssystem,<br />
das die richtige Vorspannkraft des Zurrgurtes anzeigt und während<br />
der Fahrt laufend überwacht.<br />
Das handliche Gerät lässt sich leicht am Zurrgurt befestigen, so dass<br />
die einmalige Ausrüstung der auf dem Fahrzeug mitgeführten Zurrgurte<br />
schnell erledigt ist, so das Unternehmen. Alle im Einsatz<br />
befindlichen Geräte zeigen die jeweilig angelegte Vorspannkraft auf<br />
deren Gehäuse an und senden die Daten zusätzlich per Bluetooth<br />
auf das Smartphone des Fahrers. Lockert sich einer der Zurrgurte,<br />
schlägt die Smartphone-App des iGurt-Systems sofort Alarm. Auch<br />
eine zu hohe Vorspannkraft, die empfindliches Ladegut beschädigen<br />
könnte, wird angezeigt.<br />
Das robuste, schlagfeste Gehäuse des iGurts ist auf den Dauereinsatz<br />
im Trailer ausgelegt. Eine Batterieladung hält rund ein Jahr,<br />
wobei ein Austausch der Batterie zügig erledig ist.<br />
Foto: BPW<br />
„Smartes“ Sicherungssystem iGurt überwacht die Vorspannkraft<br />
während der Fahrt<br />
Die Smartphone-App des iGurts sorgt auch für eine lückenlose<br />
Dokumentation der korrekten Ladungssicherung über den gesamten<br />
Transportprozess. Das iGurt-System wurde in enger Partnerschaft<br />
mit Speditionen entwickelt und erfolgreich in der Praxis getestet, so<br />
das Unternehmen.<br />
www.bit.ly/bpwigurt<br />
Die Weinmann Aach AG ist ein starker Partner für Stahl, Edelstahl, Aluminium<br />
und Buntmetalle. Mit rund 50.000 Quadratmetern Gesamtlagerfläche, moderner<br />
Lagertechnik und 50 firmeneigenen LKW sorgen wir dafür, dass Material<br />
in allen erdenklichen Formen und Güten schnell und reibungslos an Sie ausgeliefert wird.<br />
Weitere Infos unter www.weinmann-aach.de
Messen<br />
und Märkte<br />
Berichte<br />
Countdown für die EMO Hannover 2019<br />
Weltleitmesse der<br />
Metallbearbeitung<br />
Vom 16. bis 21. September 2019 präsentieren internationale Hersteller<br />
von Produktionstechnologie zur EMO Hannover smarte<br />
Technologien. Unter dem Motto "Smart technologies driving<br />
tomorrow’s production" zeigt die Weltleitmesse der Metallbearbeitung<br />
die gesamte Bandbreite moderner Metallbearbeitungstechnik.<br />
Vorgestellt werden neueste<br />
Maschinen plus effiziente technische<br />
Lösungen, produktbegleitende<br />
Dienstleistungen, Nachhaltigkeit in<br />
der Produktion und vieles mehr.<br />
Schwerpunkte der EMO Hannover<br />
sind in diesem Jahr unter anderem<br />
spanende und umformende Werkzeugmaschinen,<br />
Fertigungssysteme<br />
sowie der automatisierte Materialfluss,<br />
Computertechnologie und<br />
Industrieelektronik.<br />
Die Fachbesucher der EMO kommen<br />
aus allen wichtigen Industriebranchen,<br />
wie unter anderem dem<br />
Maschinen- und Anlagenbau, der<br />
Automobilindustrie und ihren Zulieferern<br />
sowie dem Stahl- und Leichtbau.<br />
Die EMO Hannover ist der wichtigste<br />
internationale Treffpunkt für<br />
die Fertigungstechnik weltweit,<br />
wirbt der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW),<br />
Organisator der Messe.<br />
Zur EMO Hannover 2017 kamen<br />
fast 2.230 Aussteller aus 44 Ländern<br />
rd. 130.000 Fachbesucher aus 160<br />
Ländern.<br />
Neben den Austellerpräsentationen<br />
bietet die EMO Hannover 2019<br />
auch wieder ein breites Rahmenprogramm<br />
begleitender Seminare, Konferenzen<br />
und Foren – mit Themen<br />
wie Addivitve Manufacturing, einer<br />
Sonderschau Jugend sowie einer<br />
„industrie 4.0 area“. 2<br />
EMO Hannover 2019<br />
wann: 16.-21.09.2019<br />
wo: Hannover Messe<br />
Foto: Deutsche Messe<br />
Foto: Sedus Stoll AG<br />
Spannende Start-ups auf der EMO 2019: In einer Konzeptstudie entwickelte Cell-<br />
Core ein bionisches Design für einen Stuhlträger.<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Aussteller auf dem<br />
BDS Stahlhandelstag 2019<br />
Kasto auf der EMO 2019<br />
Viel Neues im Portfolio<br />
Jede Menge Innovationen hat der Säge- und Lagertechnik-Spezialist Kasto auf der EMO 2019<br />
(16. – 21. September) in Hannover im Gepäck: In Halle 15 auf Stand E 54 sind unter anderem<br />
ein effizientes Energierückspeise- und -speicherkonzept für Automatiklager sowie neue<br />
Sägemaschinen für jeden Bedarf zu sehen. Außerdem werden in der „Smart Solutions Corner“<br />
digitale Lösungen vorgestellt und können live erlebt werden.<br />
Fertigung deutlich flexibler und<br />
leistungsfähiger gestalten, die Arbeitsbedingungen<br />
verbessern und die<br />
Betriebskosten erheblich senken. Für<br />
die KASTO Maschinenbau GmbH &<br />
Co. KG sind diese Themen schon<br />
längst keine Zukunftsmusik mehr.<br />
Das Unternehmen bietet seine automatischen<br />
Lagersysteme auf Wunsch<br />
mit einer Energierückspeisung und<br />
einem integrierten Energiespeicher<br />
an. Überschüssige Bewegungsenergie,<br />
die beispielsweise beim Abbremsen<br />
des Regalbediengerätes oder beim<br />
Senken des Hubwerks entsteht, lässt<br />
sich damit in Strom umwandeln, zwischenspeichern<br />
und flexibel nutzen.<br />
Dies senkt nicht nur die Stromkosten,<br />
sondern verbessert auch die Netzqualität,<br />
da die Entnahme aus dem Stromnetz<br />
kontinuierlicher stattfindet und<br />
Lastspitzen vermieden werden. Auch<br />
bestehende Kasto-Lagersysteme lassen<br />
sich nachträglich mit einer Energierückspeisung<br />
und -speicherung<br />
ausrüsten. KASTO demonstriert das<br />
Energiekonzept auf der EMO anhand<br />
eines Turmlagersystems vom Typ<br />
UNITOWER.<br />
Smart Solutions live erleben<br />
Ein weiteres Highlight auf dem Messestand<br />
ist die „Smart Solutions Corner“:<br />
Hier präsentiert Kasto seine Entwicklungen<br />
rund um die Themen<br />
Digitalisierung und Industrie 4.0. Dazu<br />
zählt unter anderem das Warehouse<br />
Management System KASTOlogic, das<br />
nicht nur die durchgängige Verwaltung<br />
und Steuerung automatischer<br />
Lagersysteme ermöglicht, sondern<br />
auch ein mobiles Bestandsmanagement<br />
von manuellen Lagerbereichen.<br />
Ebenfalls ausgestellt sind die<br />
Maschinenzustandsanzeige KASTOapp,<br />
die Sägeplanerstellung KASTOoptisaw<br />
sowie die interaktive Fernwartelösung<br />
KASTO VisualAssistance.<br />
Anhand eines Videos können Besucher<br />
erleben, wie sich die Prozesse<br />
rund um die Themen Lagern, Sägen<br />
und Materialhandling mit den Lösungen<br />
von Kasto aus einer Hand ganzheitlich<br />
automatisieren und optimieren<br />
lassen.<br />
Säge-Sortiment um weitere<br />
Modelle vergrößert<br />
Die KASTOmiwin ist eine Doppelgehrungsbandsäge<br />
für Abläng- und Gehrungsschnitte<br />
zwischen -45 und +60 °.<br />
Sie ist insbesondere für Zuschnitte<br />
im Stahlbau, Stahlhandel, Anlagenbau<br />
sowie im Sondermaschinenbau konzipiert<br />
und als halb- sowie vollautomatische<br />
Ausführung erhältlich.<br />
Ebenfalls auf der EMO ausgestellt<br />
ist die universelle Bandsäge-Baureihe<br />
KASTOwin. Die Maschinen sind für<br />
das Serien- und Produktionssägen von<br />
Vollmaterialien, Rohren und Profilen<br />
konzipiert. Sie bieten eine flexible<br />
Lösung für ein breites Spektrum an<br />
Anwendungsfällen.<br />
Ein weiterer Allrounder für die<br />
Stahlbearbeitung ist die Produktionskreissäge<br />
KASTOvariospeed. Der<br />
CNC-gesteuerte Sägeautomat kann<br />
flexibel unterschiedliche und auch<br />
schwer zerspanbare Werkstoffe bearbeiten<br />
und eignet sich für den mannlosen<br />
Betrieb, insbesondere im<br />
Zusammenspiel mit einem Sägezentrum<br />
KASTOcenter. Erstmals auf der<br />
EMO 2019 zu sehen ist die neue KAS-<br />
TOvariospeed C18, die über einen<br />
größeren Schnittbereich von 180 mm<br />
verfügt. 2<br />
[ kontakt ]<br />
KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
77865 Achern<br />
Tel.: +49 7841 61-0<br />
www.kasto.com<br />
EMO, 16.-21.9.2019<br />
Halle 15, Stand E54<br />
Foto: Kasto<br />
KASTO zeigt auf der EMO unter anderem ein effizientes<br />
Energierückspeise- und -speicherkonzept für Automatiklager.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
25
Messen<br />
und Märkte<br />
Berichte/Nachricht<br />
MEBA auf der EMO 2019<br />
Starke Automaten<br />
und vernetzte<br />
Sägelösungen<br />
Metall-Bandsägen-Spezialist MEBA präsentiert<br />
auf der EMO in Hannover vom 16. bis 21. September,<br />
Halle 15, Stand F14, neben mehrfach ausgezeichneter<br />
Doppelgehrungstechnologie auf<br />
130 m 2 eine Palette von Geradschnittautomaten<br />
für unterschiedliche Anwender, eingebunden<br />
in jeweils passende Gesamtkonzepte für den<br />
effizienten Sägeprozess.<br />
MEBAxtreme für extreme Sägeaufgaben und Schnittleistung<br />
Foto: MEBA<br />
Auch beim Thema Digitalisierung<br />
hat MEBA die verschiedenen<br />
Nutzer im Fokus. MEBA sei stolz<br />
darauf, sich als mittelständisches<br />
Familienunternehmen seit vielen Jahren<br />
mit mutigen Projekten fit gemacht<br />
zu haben für die Anforderungen der<br />
Digitalisierung, so das Unternehmen.<br />
Unter der Überschrift MEBAconnect<br />
entwickelt das mittelständische Familienunternehmen<br />
für all seine Kundengruppen<br />
smarte, für sie sinnvolle<br />
und machbare Lösungen zum vernetzten<br />
Sägen. Auf der EMO ist MEBA<br />
Teil der „mav industrie 4.0 area“, ein<br />
Gemeinschaftsprojekt des Vereins<br />
Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW) und der konradin mediengruppe.<br />
Gemeinsam mit anderen Entscheidern<br />
der Produktionstechnik<br />
zeigt MEBA in Halle 9, Stand F32,<br />
auf einer zweiten Ausstellungsfläche<br />
die bereits umgesetzten Projekte zur<br />
Digitalisierung, wie beispielsweise<br />
die intelligente MEBA-Steuerung, den<br />
hocheffektiven MEBA-Teleservice<br />
oder auch den MEBA NC-Server mit<br />
all seinen positiven Auswirkungen<br />
auf den Sägeprozess genauso wie auf<br />
die gesamte Wertschöpfungskette.<br />
Erstmals auf einer Messe und als<br />
Novum in der Sägetechnik präsentiert<br />
MEBA seine Vorhaben im Bereich<br />
Internet of Things (IoT). Die Nutzung<br />
von IoT-Diensten in MEBAMetall-<br />
Bandsägen hat zum Ziel, Maschinenzustände<br />
aus der Ferne frühzeitig<br />
erkennen zu können und im Ergebnis<br />
Störfälle und Stillstandzeiten auf ein<br />
absolutes Minimum zu reduzieren.<br />
Egal, ob kleiner Handwerksbetrieb<br />
oder großer Industriebetrieb – Störfälle<br />
und Stillstandzeiten der Produktionsanlagen<br />
kosten viel Geld. Geld,<br />
das sich im nationalen und internationalen<br />
Wettbewerbsdruck kein<br />
Betrieb leisten kann. Details über die<br />
Einbindung von IoT-Diensten in MEB-<br />
Metall-Bandsägemaschinen werde es<br />
auf der EMO auch im Rahmen von<br />
Präsentationen geben.<br />
Aussteller auf dem<br />
BDS Stahlhandelstag 2019<br />
Starke Geradschnittautomaten<br />
Jede Baureihe der MEBA 90° -Automaten<br />
unterscheidet sich in Größe,<br />
Schnittbereichen und gezielt eingesetzten<br />
technischen Features, ausgerichtet<br />
auf die jeweiligen Anforderungen<br />
der Anwender. Auf der EMO<br />
gibt es drei unterschiedliche Kategorien<br />
zu sehen:<br />
z Den NC-Automaten MEBApro 260<br />
AP. Der kompakte, platzsparende<br />
Automat ebnet den Weg in die Automation<br />
und arbeitet durch seine<br />
Serientauglichkeit eine große<br />
Anzahl an Aufträgen in kürzester<br />
Zeit ab. Trotz einfacher Bedienung<br />
lasse er technische Höchstleistung<br />
und 4.0-Gängigkeit nicht missen.<br />
z Der Hochleistungsautomat MEBAmat<br />
330 zeigt, was vernetztes<br />
Power-Sägen in Industrie und Stahlhandel<br />
bedeutet: Bei geringen Life-<br />
Cycle-Kosten arbeitet er seine Aufgaben<br />
im Dauereinsatz ab. Dabei<br />
sind auch Vollmaterialien aus<br />
schwer zerspanbaren Werkstoffen<br />
kein Problem. Vernetzt arbeitend<br />
ist das Kraftpaket eine effiziente<br />
Lösung für den rationellen Produktionseinsatz.<br />
Auf der EMO 2019<br />
steigt der MEBAmat 330 in eine<br />
neue Dimension der 4.0-Tauglichkeit<br />
ein. Immer mehr einzelne<br />
Arbeitsabläufe rund um den Sägeprozess<br />
mit dem MEBAmat 330 werden<br />
auf intelligente Art und Weise<br />
vernetzt. Speziell Handhabungsund<br />
Transportaufgaben, teilweise<br />
auch Bearbeitungsschritte, werden<br />
künftig automatisiert erledigt.<br />
z Für extreme Sägeaufgaben und<br />
Schnittleistung auf höchstem Qualitätsniveau<br />
gibt es MEBAxtreme.<br />
Neu ausgestattet mit der MEBA-<br />
Dünnschnitt-Technologie, erreicht<br />
der Geradschnittautomat in schwerer<br />
Bauweise eine drastische<br />
Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz.<br />
Immense Einsparungen,<br />
vor allem bei der Bearbeitung<br />
von wertvollen Materialien<br />
oder im Massenschnittbereich, sind<br />
das Ergebnis. 2<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Aussteller auf dem<br />
BDS Stahlhandelstag 2019<br />
Menschen und Märkte<br />
Das Messegeschehen<br />
der nächsten Monate<br />
Messen bilden – Menschen und<br />
Märkte. Deshalb verfolgt die Redaktion<br />
des <strong>Stahlreport</strong> regelmäßig das entsprechende<br />
Veranstaltungsgeschehen im<br />
deutschsprachigen Raum. Dabei ist der<br />
Handel mit Werkstoffen, insbesondere<br />
mit Stahl, als Verbindung zwischen Produktion<br />
und Verarbeitung naturgemäß<br />
relativ häufig involviert. Zwischen Mitte<br />
September 2019 und Mitte März 2020<br />
stehen u.a. die folgenden Events an, die<br />
oft Ausstellungs- und Kongresselemente<br />
miteinander verbinden:<br />
z EMO Hannover. Die Welt der Metallbearbeitung.<br />
Hannover, 16.-21.9.19<br />
z Deburring Expo. Fachmesse für Entgrattechnolgien<br />
und Präzisionsoberflächen.<br />
Karlsruhe, 8.-10.10.19<br />
z Parts2clean. Internationale Leitmesse<br />
für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung.<br />
Stuttgart, 22.-24.10.19<br />
z Blechexpo. Internationale Fachmesse<br />
für Blechbearbeitung. Stuttgart,<br />
5.-8.11.19 (mit Beteiligung auch des<br />
Bundesverbandes Deutscher Stahlhandel<br />
– BDS AG; vgl. Vorbericht in<br />
10/19)<br />
z Schweißtec. Internationale Fachmesse<br />
für Fügetechnologie. Stuttgart,<br />
5.-8.11.19<br />
z Formnext. Leitmesse für additives<br />
Manufacturing. Frankfurt,<br />
19.-22.11.19<br />
z Swissbau. Fachmesse der Bau- und<br />
Immobilienwirtschaft in der Schweiz.<br />
14.-18.1.20, Basel<br />
z Nortec. Fachmesse für Produktion.<br />
Hamburg, 21.-24.1.20<br />
z Learntec. Fachmesse und Kongress für<br />
digitale Bildung. Karlsruhe,<br />
28.-30.1.20<br />
z digitalBAU, Fachmesse für digitale<br />
Lösungen in der Baubranche. Köln,<br />
11.-13.2.20<br />
z Bautec. Fachmesse für Bauen und<br />
Gebäudetechnik. Berlin, 18.-21.2.20<br />
z Internationale Eisenwarenmesse. Köln,<br />
1.-4.3.20<br />
z LogiMAT. Fachmesse für Intralogistik-<br />
Lösungen und Prozessmanagement.<br />
Stuttgart, 10.-12.3.20<br />
z Metav. Internationale Messe für<br />
Technologien der Metallbearbeitung.<br />
Düsseldorf, 10.-13.3.20<br />
Quellen: Messe Düsseldorf<br />
Friedrichshafen und Düsseldorf<br />
Saw Expo: Messe für die<br />
Sägebranche neu aufgestellt<br />
Die Messe Düsseldorf GmbH ist neuer Veranstalter der Saw Expo,<br />
einer Special Interest-Messe der Sägebranche, die sich nun alle<br />
zwei Jahre in Friedrichshafen treffen soll – erstmals vom<br />
8.-11.6.21. Im Rahmen der Tube Düsseldorf ist die jetzt neu formierte<br />
Messe ab 2020 in den geraden Jahren auch in Düsseldorf<br />
geplant; dann als Sonderpavillon für die Bereiche Sägen und<br />
Trennen in der Halle 6 des dortigen Messegeländes.<br />
Sägen, Trennen und industrielles<br />
Schneiden sind in vielen Fertigungsprozessen<br />
unverzichtbar.<br />
Gerade in der Rohrtechnologie spielen<br />
sie eine wichtige Rolle. Rohre<br />
aus unterschiedlichen Materialien<br />
wie Stahl, Aluminium, Eisen- und<br />
Nichteisenmetallen, Plastik, Holz<br />
und Verbundstoffen werden so in<br />
Form gesägt und für unterschiedliche<br />
Industrieanforderungen angepasst.<br />
Zur Saw EXPO im Juni 2021<br />
in Friedrichshafen werden Hersteller<br />
von Sägemaschinen und<br />
alternativen Trenntechnologien,<br />
Sägewerkzeugen, Trowalanlagen,<br />
Entgratern, Zulieferer, Hersteller<br />
von Zubehör und Verbrauchsstoffen,<br />
periphere Maschinen und Systeme<br />
sowie Dienstleister erwartet.<br />
Lohnsägereien, Gebrauchtmaschinen,<br />
Verbände, Verlage und das<br />
Thema Wissenschaft/Forschung<br />
sollen das Angebotsspektrum<br />
ergänzen.<br />
Auf der Besucherseite richtet<br />
sich die Fachmesse dann an Anwender<br />
von Säge- und Trennverfahren<br />
– regional, national und international.<br />
Sie sollen aus der Metallbearbeitung<br />
kommen, der Metallverarbeitung,<br />
dem Stahlhandel, aus dem<br />
Maschinenbau, der Automobilindus-<br />
Unter diesen beiden Messezeichen<br />
soll die Saw Expo ab 2020<br />
eine neue Heimat finden.<br />
trie, der Chemie- und Pharmaindustrie,<br />
der Rohrindustrie, aus dem<br />
Recycling, dem Fensterbau sowie<br />
aus Lager- und Logistikunternehmen.<br />
Damit übernehme die Messe<br />
Düsseldorf GmbH „die Fachmesse<br />
für die Fertigungstechnologien<br />
Sägen und Trennen, die sich passgenau<br />
in das wachsende Portfolio<br />
Metals and Flow Technologies einfügt“,<br />
freute sich Friedrich-Georg<br />
Kehrer, Global Portfolio Director der<br />
Messe Düsseldorf.<br />
Friedrichshafen sei ein idealer<br />
Standort, „da viele Unternehmen im<br />
Süden Deutschlands und in den<br />
benachbarten Ländern Schweiz,<br />
Österreich und Italien produzieren“,<br />
ergänzte Daniel Ryfisch, Deputy<br />
Director des Global Portfolios Metals<br />
and Flow Technologies und verantwortlich<br />
für die Durchführung der<br />
Saw Expo.<br />
Stefan Motte (Initiator und Inhaber<br />
der Portale Sägebörse und Sägemanagement)<br />
arbeitet mit den Messemachern<br />
vom Rhein zusammen.<br />
Mit Stefan Motte haben die Düsseldorfer<br />
einen ausgewiesenen Fachmann<br />
an ihrer Seite, der auf mehrere<br />
Jahrzehnte Expertise in der Sägebranche<br />
blickt und die Saw Expo<br />
weiterhin begleitet. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
27
Messen<br />
und Märkte<br />
Nachrichten/Bericht<br />
Neue Fachmesse in Köln:<br />
Digitale Lösungen<br />
in der Baubranche<br />
Foto: Messe Karlsruhe<br />
Bei der Delina-Preisverleihung 2019 in Karlsruhe.<br />
Als neue Fachmesse will eine innovative<br />
Präsentation vom 11.-13.2.20 in<br />
Köln eine Brücke zwischen Technologie<br />
und Industrie bauen. Es handelt sich um<br />
einen weiteren Ansatz, eine „Fachmesse<br />
für digitale Lösungen in der Baubranche“,<br />
so der Untertitel, in der deutschen Messelandschaft<br />
zu etablieren. Neben namhaften<br />
Ausstellern aus der Baubranche<br />
soll es in der Domstadt zudem ein vielseitiges<br />
Rahmenprogramm geben.<br />
Zukunft des Lernalltags<br />
Innovationspreis auf der Learntec<br />
Auf Europas Leitmesse für digitale<br />
Bildung, der Learntec in Karlsruhe, werden<br />
auch 2020 wieder Konzepte und Projekte<br />
ausgezeichnet, die innovative Zukunftstechnologien<br />
und Medien mit dem Lernalltag<br />
vereinen: der Innovationspreis Delina.<br />
Die Auszeichnung wird in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Digitalverband BITKOM e.V.<br />
und mit Unterstützung der time4you GmbH<br />
sowie der p-didakt GmbH in den vier Kategorien<br />
„frühkindliche Bildung und Schule“,<br />
„Hochschule“, „Aus- und Weiterbildung“<br />
sowie „Gesellschaft und lebenslanges Lernen“<br />
verliehen. Die preiswürdigen Projekte<br />
können aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
stammen und von Mobile Learning<br />
über Virtual Classrooms bis Blended Learning<br />
alle Aspekte der digitalen Bildung<br />
abdecken. Bewerben können sich Unternehmen<br />
ebenso wie Schüler und Studenten,<br />
Lehrer und Erzieher, Anwender oder<br />
Anbieter. Voraussetzung ist ein interessantes<br />
Projekt rund um digitales Lernen. Die<br />
Bewerber können auf www.learntec.de ein<br />
Online-Formular ausfüllen und hochladen.<br />
Jedes Projekt wird nach Ende der Bewerbungsphase<br />
von einer Fachjury aus Wissenschaft,<br />
Forschung und Wirtschaft begutachtet.<br />
Die Jury nominiert anschließend die<br />
interessantesten Projekte, die sich auf der<br />
LEARNTEC 2020 einem Fachpublikum präsentieren<br />
dürfen. Der nächste Messetermin<br />
ist vom 28.-30.1.20.<br />
Als Europas größte Fachmesse für digitale<br />
Bildung lockt die Learntec jährlich mehr als<br />
11.900 Entscheider aus der Industrie, Beratungsbranche,<br />
dem Handel und Vertrieb<br />
sowie aus Bildungseinrichtungen nach<br />
Karlsruhe. Diese können sich bei über 340<br />
Ausstellern zu den Möglichkeiten digitalen<br />
Lernens informieren. Der begleitende Kongress<br />
bietet an drei Tagen mehr als 300<br />
Referenten mit Vorträgen und Workshops.<br />
www.learntec.de<br />
Erweiterte Swissbau<br />
Der Schweizer Messemarkt ist in Bewegung: Nach der Absage der „Ineltec“ und „Sicherheit“<br />
im Februar erreichen die Messegesellschaft in Basel (MCH) nach eigenen Angaben<br />
Fragen betroffener Aussteller, die an alternativen Präsentationsmöglichkeiten interessiert<br />
sind. Die Antwort: Als Fachmesse der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft will nun die<br />
nächste Swissbau vom 14.-18.1.20 der Gebäudetechnologie und Sicherheitsbranche eine<br />
interdisziplinäre Business-Plattform anbieten. Da es bereits in der Vergangenheit zwischen<br />
Ineltec, Sicherheit und Swissbau Sektorenüberschneidungen gab, hat die MCH Group entschieden,<br />
die Swissbau zu stärken und mit den Themen Gebäudeautomation, Energie im<br />
Gebäude, Licht und Beleuchtungstechnik sowie Gebäudesicherheit auszubauen. Damit<br />
erschließt sich den Ausstellern neu das Potenzial von über 21.000 Architekten, Innenarchitekten<br />
sowie weiteren Fachplanern und Ingenieuren.<br />
Damit reagieren die Ausstellungsveranstalter,<br />
die Messe München und der Bundesverband<br />
Bausoftware (BVBS), nach<br />
eigenen Angaben auf die große Nachfrage<br />
nach einer Plattform für digitale Produkte<br />
und Lösungen in der Baubranche. Mit der<br />
digitalBAU soll in den Zwischenjahren der<br />
Weltleitmesse BAU, die zuletzt Anfang<br />
2019 in München stattgefunden hat, eine<br />
wichtige Dialogplattform für Planer, Architekten<br />
und Ingenieure sowie die gesamte<br />
Industrie geschaffen werden, hat u.a. der<br />
BVBS verlautbaren lassen.<br />
Knapp ein Jahr vor Messebeginn verzeichnete<br />
das neue Angebot offenbar erste<br />
Erfolge: „Es interessieren sich schon<br />
mehr als 100 Veranstalter für die neue<br />
Messeplattform, die sich aktuell auf einer<br />
Fläche von 17.000 m 2 präsentieren“,<br />
sagte Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Messe München. Erwartet werden<br />
rund 12.000 Besucher.<br />
Als ebenso innovativ wie das Veranstaltungskonzept<br />
gilt auch die Aufplanung<br />
der Messe: Das Herzstück der Ausstellungsfläche<br />
ist ein Boulevard, der durch<br />
alle Präsentationsbereiche führt und an<br />
eine digitale Datenbahn erinnern soll.<br />
Das vorgesehene Rahmenprogramm<br />
besteht u.a. aus einem Kongress sowie<br />
drei Foren. In diesen Zusammenhängen<br />
geht es um die Umsetzung konkreter<br />
Bauprojekte sowie um Leitfragen der<br />
Branche. Gesucht werden beispielsweise<br />
Antworten auf die Frage, wie das Wohnen<br />
und Arbeiten der Zukunft aussehen.<br />
www.swissbau.ch<br />
www.digital-bau.com<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Foto: Messe FDüsseldorf<br />
Foto: Messe Friedrichshafen<br />
Neue Zeiten – auch für das Schweißen und Schneiden. 2017 fand die gleichnamige Messe<br />
in Düsseldorf statt, 2021 ist sie wieder in Essen.<br />
Messe Schweißen und Schneiden<br />
Rückkehr nach Essen<br />
Nach ihrem kurzen Gastspiel 2017 in Düsseldorf aufgrund der<br />
Modernisierungsarbeiten in der Messe Essen kehrt die „Schweißen &<br />
Schneiden“ 2021 zu ihren Wurzeln zurück – vom 13.-17.9.21.<br />
Mit einer überarbeiteten thematischen Hallenaufteilung will die Messe<br />
für noch mehr Struktur und eine verbesserte Orientierung sorgen.<br />
„Wir freuen uns, der weltweit<br />
wichtigsten Messe der Füge-, Trennund<br />
Beschichtungsbranche bestmögliche<br />
Rahmenbedingungen bieten zu<br />
können“, so Projektleiterin Christina<br />
Kleinpaß. Gemeinsam mit dem Messebeirat<br />
hat ihr Team für die SCHWEIS-<br />
SEN & SCHNEIDEN die neue Hallenaufteilung<br />
entwickelt. Das soll für<br />
Aussteller und Besucher sorgen.<br />
Die Veranstaltung wird erneut das<br />
gesamte Gelände der Messe Essen<br />
belegen:<br />
z In den Hallen 1, 1A, 2 und 3 finden<br />
sich die Bereiche Oberflächentechnik/Wärmebehandlung,<br />
Gas-, Betriebsund<br />
Zusatzwerkstoffe sowie Ausrüstung,<br />
Sicherheit und Gesundheit. Ein<br />
Teil der Halle 2 ist für die Qualitätssicherung<br />
reserviert.<br />
z Unternehmen rund um das Schweißen<br />
und Fügen haben in der Galeria<br />
sowie den Hallen 4, 5 und 6 ihren<br />
Platz.<br />
z Ein Teil der Halle 6 sowie die gesamte<br />
Halle 7 sind für Aussteller der Bereiche<br />
Schneiden und Trennen vorgesehen.<br />
z Angebote rund um Dienstleistung<br />
und Digitalisierung werden in der<br />
Halle 8 direkt am neuen Eingang<br />
Ost positioniert.<br />
Insgesamt stehen der Schweißen &<br />
Schneiden vier Messeeingänge zur<br />
Verfügung. Damit die Fachbesucher<br />
ausreichend Zeit haben, sich über<br />
alle Neuheiten zu informieren, hat<br />
die Messe am langen Donnerstag bis<br />
20 Uhr geöffnet.<br />
2017 kamen rund 50.000 Besucher<br />
aus mehr als 120 Ländern.<br />
Darunter waren vor allem Entscheider<br />
aus den Branchen Automobil- und<br />
Fahrzeugbau, Schiffsbau, Maschinenund<br />
Anlagenbau, aus der Rohrfertigung<br />
und dem Leitungsbau, dem<br />
Bergbau sowie dem Baugewerbe, der<br />
chemischen Industrie und der Herstellung<br />
von Metallerzeugnissen, die<br />
ein Ordervolumen in Höhe von<br />
2 Mrd. € generiert haben. 2<br />
www.schweissen-schneiden.com<br />
Rechtzeitig festgelegt<br />
Termine für<br />
die übernächste Eurobike<br />
Noch vor dem Startschuss zur aktuellen<br />
28. Auflage vom 4.-7.9.19 hat die Messe<br />
Friedrichhafen für die Eurobike die künftige<br />
Ausrichtung sowie den Veranstaltungstermin<br />
für das folgende Jahr festgelegt: Mit einem<br />
Mix aus Fach- und nachgelagerter Konsumentenansprache<br />
wird sich die Fahrradmesse<br />
2020 an den ersten drei Tagen (2.- 4.9.) ausschließlich<br />
dem Fachpublikum widmen und<br />
endet am vierten Messetag (5.9.) mit einem<br />
gezielten Festival Day für alle Fahrradfans.<br />
„Wir freuen uns, dass wir die Termine bereits<br />
bis einschließlich 2020 fixiert haben. Es ist im<br />
Interesse aller Marktpartner, eine frühe Planungssicherheit<br />
zu haben und damit sicherzustellen,<br />
dass die Eurobike als der Saison-<br />
Höhepunkt für alle Akteure durchgeführt<br />
wird. Die Bandbreite des Angebots am<br />
Bodensee ist weltweit einzigartig. Hier spiegeln<br />
wir die Entwicklungstrends im klassischen<br />
Fahrrad- und E-Bike-Segment wider –<br />
aber auch Produktinnovationen und neue<br />
Player aus dem Bereich der Micro Mobility,<br />
die zeigen, dass diese Mobilitätsalternativen<br />
nicht nur nachhaltiger, sondern meist auch<br />
effektiver sind“, erklärten Messe-Geschäftsführer<br />
Klaus Wellmann und Eurobike-<br />
Bereichsleiter Stefan Reisinger.<br />
Auf konstantem Terminkurs bleiben auch die<br />
Eurobike-Mediaevents im Jahr 2020:<br />
z 18. bis 19. April 2020: VELOBerlin in Berlin<br />
z Juni/Juli 2020: Eurobike Media Days und Urban<br />
Mobility Media Days<br />
z 2. bis 5. September 2020: Eurobike in Friedrichshafen<br />
Die Eurobike in diesem Jahr will neben dem<br />
rein fachlichen Austausch an drei Werktagen<br />
(4.-6.9.19) am Samstag, 7.9.19, mit dem Festival<br />
Day auch wieder die Konsumentenbegeisterung<br />
für das Fahrrad zelebrieren.<br />
www.eurobike-show.de.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19 29
Messen<br />
und Märkte<br />
Berichte/Nachrichten<br />
Werkzeugbaumesse Moulding Expo<br />
Sonderschau und Initiative<br />
Eine Sonderschau zur innovativen Metallbearbeitung und eine<br />
Fairness-Initiative waren Teil der Werkzeugbaumesse Moulding Expo,<br />
die vom 21.-24.5.19 in Stuttgart stattgefunden hat.<br />
„Mit der dritten Auflage hat die Moulding<br />
Expo ihren Platz unter den Top-Werkzeugbaumessen<br />
der Welt insbesondere<br />
durch die hohe Besucherqualität und hohe<br />
Internationalität wieder bestätigt“, sagte<br />
Markus Heseding, Geschäftsführer der<br />
Fachverbände Präzisionswerkzeuge sowie<br />
Mess- und Prüftechnik im Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />
in seiner Bilanz. Die Anzahl von knapp<br />
13.000 Besuchern kam zwar an die der Vorveranstaltung<br />
nicht ganz heran, dafür sei<br />
aber die Besucherqualität – knapp 80 %<br />
Entscheidungsträger – auf dem etablierten<br />
Niveau geblieben.<br />
„Auch in diesem Jahr hat wieder eine<br />
sehr beachtliche Anzahl an VDMA-Mitgliedern<br />
auf der Moulding Expo ausgestellt:<br />
Vertreten waren insbesondere die Bereiche<br />
Werkzeug- und Formenbau, Normalien,<br />
Vorrichtungen, Zerspanwerkzeuge, Spanntechnik<br />
und Längenmesstechnik mit mehr<br />
als 1.200 m 2 Standfläche.“ So der Verband.<br />
Erstmalig präsentierte der VDMA-Fachverband<br />
für Präzisionswerkzeuge eine Sonderschau<br />
Metallbearbeitung innovativ (MBi)<br />
– mit zwölf Mitgliedsunternehmen aus den<br />
Bereichen Zerspanwerkzeuge, Spanntechnik<br />
und Normalien. Ausgestellt waren aktuelle<br />
Technologien für die Fertigung, die<br />
einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit<br />
der Werkzeugbauten leisten.<br />
Der VDMA-Werkzeugbau nutzte das<br />
wichtigste Branchenevent des Jahres, um<br />
die neue INITIATIVE FAIRNESS+ der Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren. Unter dem Motto<br />
„EIN PLUS FÜR ALLE“ wirbt die Initiative<br />
um eine bessere, effizientere und erfolgreichere<br />
Zusammenarbeit aller Partner entlang<br />
der Wertschöpfungskette Werkzeugbau.<br />
Damit zielt sie darauf ab, eine<br />
Win-Win-Situation für alle beteiligten Unternehmen<br />
– vom Materiallieferanten bis zum<br />
Werkzeugbaukunden – zu schaffen, damit<br />
alle gemeinsam noch wettbewerbsfähiger<br />
werden und die großen Herausforderungen<br />
der Zukunft meistern können. (www.fairnessplus.net)<br />
2<br />
Die nächste Moulding Expo ist<br />
für die Zeit vom 8.-11.6.21 wieder<br />
in Stuttgart geplant.<br />
Montanes Messequartett<br />
Bright World of Metals<br />
ist zu Ende gegangen<br />
Nach fünf Messetagen ist Ende Juni<br />
die Bright World of Metals zu Ende gegangen<br />
und hat nach Einschätzung ihrer Macher ihre<br />
internationale Führungsposition als weltweit<br />
wichtigste Messeplattform der Metallurgieund<br />
Gießereitechnik eindrucksvoll untermauert<br />
– in den zwölf Messehallen des Düsseldorfer<br />
Geländes. Sowohl auf Aussteller- als<br />
auch auf Besucherseite habe das montane<br />
Messequartett gute Ergebnisse erzielen können.<br />
Rund 72.500 Besucher aus 118 Ländern<br />
wurden an den fünf Messetagen von rund<br />
2.360 Ausstellern aus aller Welt in den Messehallen<br />
begrüßt. Vor allem in Übersee sei<br />
die Nachfrage nach europäischer Metallurgie-<br />
und Gießereitechnik sehr groß – und<br />
hier insbesondere aus der asiatischen<br />
Region „Diese hohe Internationalität auf Aussteller-<br />
und Besucherseite ist ein wesentlicher<br />
Erfolgsgarant der Bright World of<br />
Metals und macht das Messequartett so<br />
unverwechselbar. Für die Metall- und Gießerei-Profis<br />
aus der ganzen Welt sind GIFA,<br />
METEC, THERMPROCESS & NEWCAST ein<br />
absolutes Muss“, so Friedrich-Georg Kehrer,<br />
Global Portfolio Director Metals and Flow<br />
Technologies Messe Düsseldorf GmbH.<br />
Additives Manufacturing<br />
Formnext in Frankfurt am Main<br />
Die Formnext hat sich zur Leitmesse für<br />
additives Manufacturing, besser bekannt als<br />
3D-Druck, sowie die nächste Generation intelligenter<br />
industrieller Fertigungs- und Herstellungsverfahren<br />
entwickelt. Diese Dynamik soll<br />
auch zum nächsten Ausstellungstermin deutlich<br />
werden – vom 19.-22.11.19 in Frankfurt.<br />
Rund ein halbes Jahr vor Messebeginn hatten<br />
sich bereits mehr als 500 Aussteller für die<br />
nächste Messeauflage angemeldet. Damit hat<br />
bereits jetzt die belegte Fläche für die Formnext<br />
2019 die Größe der Vorjahresmesse<br />
übertroffen.<br />
Wachstum verzeichnet die Formnext nach<br />
Veranstalterangaben entlang der gesamten<br />
Prozesskette. Eine besonders starke Entwicklung<br />
zeigt der Bereich Postprocessing, der für<br />
die industrielle Weiterentwicklung der Additiven<br />
Fertigung als entscheidend gilt. „Hier<br />
haben zahlreiche Unternehmen aus traditionellen<br />
Industriebereichen die Marktchancen<br />
ergriffen und sehr spannende Produkte und<br />
Technologien entwickelt“, so Sascha F. Wenzler,<br />
Bereichsleiter Formnext, Mesago Messe<br />
Frankfurt GmbH.<br />
Aufgrund des starken Wachstums findet die<br />
Formnext 2019 erstmals in den Messehallen<br />
11 und 12 und damit im modernsten Teil des<br />
Frankfurter Ausstellungsgeländes statt.<br />
Das dynamische Wachstum der Formnext<br />
geschieht in einer Branche, die seit Jahren<br />
zweistellig aufwärts strebt und inzwischen ein<br />
Volumen von über 10 Mrd. Euro (plus 20 %)<br />
erreicht hat.<br />
Einmal mehr habe sich das Metallurgie-Messequartett<br />
als Treiber von Trends und Innovationen<br />
bewiesen. Insbesondere die Megathemen<br />
„Additive Manufacturing“ und<br />
„Industrie 4.0“ hätten sich wie ein roter<br />
Faden durch die Messehallen gezogen und<br />
seien auf großes Interesse bei den Fachbesuchern<br />
gestoßen. Aber auch die Themen<br />
Energieeffizienz und Ressourcenschonung<br />
hätten das Geschehen geprägt.<br />
Das Fazit von Burkhard Dahmen, Präsident<br />
der METEC und Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der SMS group, fällt dementsprechend<br />
positiv aus: „Die diesjährige METEC<br />
setzt ein klares Statement und Signal für die<br />
Zukunft der Metallurgie und Stahlerzeugung.<br />
Die nächste Bright World of Metals mit den<br />
Leitmessen GIFA, METEC, THERMPROCESS<br />
& NEWCAST steht im Juni 2023 auf dem Programm;<br />
das konkrete Datum wird in den<br />
nächsten Monaten festgelegt.<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Jubiläumsmesse<br />
Metallbearbeitung in Stuttgart<br />
Foto: Koelnmesse<br />
Impression von der Internationalen<br />
Eisenwarenmesse 2019.<br />
Erste Buchungsphase abgeschlossen<br />
Viel Interesse an der<br />
Eisenwarenmesse in Köln<br />
Die erste Buchungsphase für die<br />
nächste Internationale Eisenwarenmesse<br />
vom 1.-4.3.20 in Köln hat in diesem Jahr<br />
besonders großes Interesse offenbart: Die<br />
Liste der teilnehmenden Unternehmen verzeichnete<br />
zum Stichtag knapp 5 % mehr Teilnehmer<br />
als zum Vergleichszeitpunkt der letzten<br />
Messe. Das hat die Kölner Messe<br />
mitgeteilt.<br />
Die Veranstaltung hat für den Hartwarenhandel<br />
traditionell eine herausgehobene Bedeutung.<br />
Auch konzeptionell gibt es für die<br />
INTERNATIONALE EISENWARENMESSE Neuheiten:<br />
Neben der Weiterentwicklung der<br />
Top-Themen DIY-Boulevard (Do it yourself), E-<br />
Commerce und Start-Up, gibt es Änderungen<br />
in der Aufplanung.<br />
Bereits zum 20. Mal schlägt vom 15.-19.9.20 das Herz der Metallbearbeitung in<br />
Stuttgart. Dann präsentieren an fünf Messetagen namhafte Aussteller ihre Innovationen<br />
und Weiterentwicklungen für die metallbe- und verarbeitende Industrie – anlässlich der<br />
AMB, der internationalen Ausstellung für Metallbearbeitung.<br />
Gemeinsam mit der Branche war diese Plattform 1982 geschaffen und seitdem konsequent<br />
weiterentwickelt worden. 2018 hatte die AMB Bestmarken aufgestellt: Noch nie<br />
konnte so viel Ausstellungsfläche (125.800 m 2 ) belegt werden und kamen so viele Aussteller<br />
(1.553) sowie Besucher (91.016 aus 83 Ländern) auf das Messegelände.<br />
„Mit der neuen Paul Horn Halle (Halle 10) ist uns 2018 ein wichtiger Schritt im Masterplan<br />
der Messe Stuttgart und nicht zuletzt auch für die Weiterentwicklung der AMB gelungen –<br />
das dringend notwendige Flächenwachstum“, erläuterte Ulrich Kromer von Baerle, Sprecher<br />
der Geschäftsführung der Messe Stuttgart.<br />
Für die AMB 2020 erwartet der Messe-Chef erneut die volle Geländebelegung. „Der Flächenzuwachs<br />
ermöglichte eine neue thematische Strukturierung der Hallen, die sehr gut<br />
angenommen wurde und die für 2020 daher nur noch feinjustiert wird“, ergänzte Kromer<br />
von Baerle.<br />
Die mehr als 90.000 erwarteten Besucher finden demnach auf der AMB 2020 Lösungsansätze<br />
und Konzepte für die Produktion von morgen und treffen auf bestehende sowie<br />
potenzielle Partner. Dann stehen alle Neuheiten für spanende und abtragende Werkzeugmaschinen,<br />
Präzisionswerkzeuge, Messtechnik und Qualitätssicherung, Roboter, Werkstück-<br />
und Werkzeughandhabungstechnik, Industrial Software & Engineering, Bauteile<br />
sowie Baugruppen und Zubehör im Fokus. Aktuelle Themen sollen u.a. die Digitalisierung in<br />
der Fertigung, Additive Manufacturing in der Metallbearbeitung oder die Weiterentwicklungen<br />
in der e-Mobilität sein.<br />
Um das Wachstum der Messe voranzutreiben,<br />
steht der Internationalen Eisenwarenmesse<br />
2020 zusätzlich die Halle 11 mit einer<br />
Gesamtfläche von mehr als 31.000 m 2 zur<br />
Verfügung. Dies bedeutet mehr Fläche für<br />
noch mehr Hardwarenthemen und eine klarere<br />
Clusterung nach Segmenten auf der<br />
gesamten Fläche. In der neuen Halle 11.1<br />
präsentieren sich DIY-Aussteller rund um den<br />
DIY-Boulevard (ehemals Halle 5.1) sowie in<br />
der Ebene 11.2 Aussteller aus der Verbindungs-<br />
und Befestigungstechnik sowie Werkzeuganbieter.<br />
Die zentrale Eventbühne, das<br />
EISENForum, zieht ebenfalls in die Halle 11.<br />
Das Thema eCommerce wird auf der kommenden<br />
Veranstaltung in Kooperation mit<br />
dem „E-Commerce-Star“ Michael Atug präsentiert,<br />
der sich zuletzt mit einem sehr offenen<br />
Interview in der Eisenwarenzeitung zur<br />
Zukunft der Branche geäußert hatte. Schon<br />
jetzt stehen neben Michael Atug, Marcus<br />
Diekmann und Hendrik Lennarz international<br />
agierende Speaker aus dem E-Commerce<br />
und Start-Up Bereich fest.<br />
Vier Stimmen zur AMB<br />
Was die AMB über die Jahre so attraktiv<br />
für Aussteller und Besucher macht, dazu<br />
hat die Messe Stuttgart als Veranstalterin<br />
ihre eigene Meinung – und lässt vier<br />
Unternehmen, die bereits 1982 mit dabei<br />
waren, über ihre Verbindung zur AMB<br />
berichten:<br />
z Lothar Horn, Geschäftsführer der Paul<br />
Horn GmbH, sieht eine besondere Verbindung<br />
zur AMB: „Wir sind eng mit der<br />
AMB verbunden und gemeinsam stetig<br />
gewachsen. 1982 waren wir noch als<br />
kleines schwäbisches Unternehmen als<br />
Aussteller vor Ort, heute präsentieren<br />
wir uns als Weltmarktführer für Präzisionswerkzeuge.<br />
Die AMB ist für uns wie<br />
das eigene Wohnzimmer, um unsere<br />
Kunden zu begrüßen und setzt ganz klar<br />
den Maßstab, was wir an Neuheiten<br />
und Innovationen zeigen wollen“.<br />
z Die AMB sei eindeutig das Kernstück<br />
des Werkzeugmaschinenbaus und der<br />
ideale Branchentreffpunkt in Süddeutschland,<br />
berichtet Holger Hehl,<br />
Gebietsverkaufsleiter Chiron-Werke<br />
GmbH & Co. KG und ergänzt: „Hier stellen<br />
alle Weltmarktführer ihre Neuheiten<br />
vor und hier haben wir die Plattform,<br />
um Kunden und Interessenten die Zerspanung<br />
im Detail zu zeigen“.<br />
z Werner Gerstner, Vertriebsleiter bei der<br />
Carl Zeiss AG, war bereits selbst bei der<br />
allerersten AMB 1982 dabei und ist bis<br />
heute vom Messekonzept überzeugt.<br />
„Die AMB hat schon immer Akzente<br />
gesetzt und dabei viele Technologieveränderungen<br />
miterlebt/mitgetragen. Alle<br />
wichtigen Themen werden hier behandelt<br />
und Aussteller zeigen, welche<br />
Lösungsansätze sie zum Beispiel zu E-<br />
Mobilität, Industrie 4.0 oder Internet of<br />
Things im Portfolio haben“.<br />
z Antonio Bottazzo, Verkaufsleiter der<br />
Fritz Studer AG, ein Unternehmen der<br />
United Grinding Group, schließlich kann<br />
die Weiterentwicklung von der nationalen<br />
Fachmesse zur internationalen Ausstellung<br />
für Metallbearbeitung nur<br />
bestätigen: „Die AMB hat sich mit den<br />
Jahren konsequent weiterentwickelt<br />
und zieht heute Fachbesucher aus aller<br />
Welt nach Stuttgart“.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
31
BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Keine Feierlaune im Feiertagsmonat<br />
Das Jahr 2018 ist für die deutsche Stahldistribution positiv verlaufen. Im Schnitt konnte in den meisten Monaten<br />
eine höhere Tonnage als üblich abgesetzt werden. Die weltweiten Konjunktur erwartungen trübten sich jedoch im<br />
bisherigen Verlauf des Jahres 2019 nach und nach ein. Handelskonflikte und die immer noch ungeklärten Fragen<br />
zum Brexit führen zu Unsicherheiten. Sorgen bereitet die Situation bei den Automobilherstellern. Die deutschen<br />
Maschinenbauer schauen ebenfalls pessimistischer in die Zukunft. Auch wenn andere stahlverarbeitende Industriezweige,<br />
allen voran die Bauwirtschaft, weiterhin gut beschäftigt sind, ist die Stahlnachfrage geringer als im<br />
vergangenen Jahr. Besonders schwach verlief für die Stahldistribution der Feiertagsmonat Juni. Der Juli konnte die<br />
fehlende Menge dann wieder einigermaßen kompensieren.<br />
Foto: privat<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
Juli 2019 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Fragen zu den<br />
genannten<br />
statistischen Größen<br />
beantwortet im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahl -<br />
handel (BDS) Jörg<br />
Feger, Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@stahlhandel.com<br />
Lagerabsatz<br />
Der Lagerabsatz verlief im Jahr 2018<br />
recht erfreulich. Insgesamt wurden<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2<br />
Mio. t abgesetzt. Dies ist der beste<br />
Wert seit dem Jahr 2012. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr wurde 1,4 % mehr Menge<br />
erreicht. Bei Rohren wurden sogar<br />
deutlichere Zuwächse verzeichnet.<br />
Das Jahr 2019 ist für die deutsche<br />
Stahldistribution mengenmäßig etwas<br />
schwächer gestartet. Insgesamt wurden<br />
im Januar etwas über 950.000 t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse, im Februar<br />
908.000 t und im März knapp<br />
930.000 t abgesetzt.<br />
Ähnlich verlief der April. Der<br />
Lagerabsatz betrug 931.000 t. Vergleichsweise<br />
gut zeigte sich der Mai.<br />
954.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
wurden ausgeliefert. Dafür war wiederum<br />
der Juni ungewöhnlich<br />
schwach. Auch aufgrund der vielen<br />
Feier- und wenigen Arbeitstage konnte<br />
ein Lagerabsatz von lediglich 848.000<br />
t verzeichnet werden. Der Juli zeigte<br />
mit seinen 23 Arbeitstagen wieder ein<br />
ordentliches Volumen auf. Der Absatz<br />
verfehlte mit 999.000 t die Eine-Millionen-Tonnen-Schwelle<br />
nur haarscharf.<br />
Insgesamt wurde in den ersten<br />
sieben Monaten dieses Jahres 4,5 %<br />
weniger Menge als im Vorjahreszeitraum<br />
abgesetzt. Besonders der Absatz<br />
von Flachprodukten und Stabstahl<br />
zeigte sich schwächer. Als einziges<br />
Produkt konnte der Betonstahl weiter<br />
zulegen.<br />
Lagerbestand<br />
Im vergangenen Jahr wurde der Jahreshöchstbestand<br />
im Sommer erreicht.<br />
Ende Juli 2018 wurden 2,56 Mio. t<br />
Bestand gemeldet. Ab Herbst setzte<br />
dann ein deutlicher Bestandsabbau<br />
ein. Im Dezember beliefen sich die<br />
bundesweiten Lagerbestände auf 2,22<br />
Mio. t. Dabei lag der branchenweite<br />
Bestand im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
um knapp 5 % höher.<br />
Zwischen Januar und März 2019<br />
erfolgte der übliche Lageraufbau. Im<br />
April und Mai wurden nur noch<br />
geringe Mengen aufgebaut. Im Juni<br />
und Juli wurde dann ein leichter Rückgang<br />
der Bestände beobachtet. Ende<br />
Juli 2019 wurden 2,41 Mio. t Bestand<br />
gemeldet. Das sind knapp 6 % weniger<br />
als Ende Juli 2018 bevorratet wurden.<br />
Lagerreichweite<br />
Die durchschnittliche Lagerreichweite<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen lag<br />
aufgrund der ungewöhnlich geringen<br />
Absatzmengen im Juni bei 2,9 Monaten<br />
bzw. 87 Tagen. Im Juli lag sie bei<br />
2,4 Monaten bzw. 72 Tagen (vgl. Abbildung<br />
1). Im Schnitt der ersten sieben<br />
Monate 2019 lag die Lagerreichweite<br />
bei 2,6 Monaten bzw. 78 Tagen. Damit<br />
lag sie etwas höher als der Schnitt der<br />
Monate Januar bis Juli 2018.<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />
zufolge setzte sich der teilweise recht<br />
starke Preisanstieg, der im Jahr 2016<br />
angefangen hatte, im Jahr 2017 fort.<br />
Auch in den ersten beiden Monaten<br />
des Jahres 2018 konnten bei fast allen<br />
Produkten Preissteigerungen festgestellt<br />
werden.<br />
Zwischen März und Mai gestaltete<br />
sich das Bild differenzierter. Große Veränderungen<br />
wurden dabei jedoch nicht<br />
festgestellt. In den Monaten Juni bis<br />
September waren die Preise bei fast<br />
allen Produkten wieder im Aufwärtstrend.<br />
Der Oktober, November und<br />
Dezember 2018 zeigten sich uneinheitlich.<br />
Mitunter wurden auch sinkende<br />
Preise beobachtet.<br />
Auch im Januar und Februar 2019<br />
wurde tendenziell von fallenden Verkaufspreisen<br />
berichtet. Im März konnten<br />
teilweise auch wieder Preissteigerungen<br />
festgestellt werden.<br />
Im April, Mai, Juni und Juli war die<br />
Tendenz bei nahezu allen Produkten<br />
rückläufig. Diese Rückgänge waren bei<br />
Rohren und den meisten Flachprodukten<br />
ausgeprägter als bei Langprodukten<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />
lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
n Absatzindex (2007 = 100)<br />
n Lagerreichweite in Tagen<br />
200<br />
180<br />
160<br />
100<br />
101<br />
97 94 93<br />
96<br />
96<br />
100<br />
90 90<br />
95 140<br />
89<br />
91 93 93 93<br />
85<br />
120<br />
100<br />
55<br />
80<br />
78 78 75 81 78 78 78 84 75 72 123 75 81 81 81 78 87 72<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Ø<br />
2015<br />
Ø<br />
2016<br />
Ø<br />
2017<br />
Ø<br />
2018<br />
Ø<br />
2019<br />
Juli<br />
2018<br />
Aug.<br />
2018<br />
Sep.<br />
2018<br />
Okt.<br />
2018<br />
Nov.<br />
2018<br />
Dez.<br />
2018<br />
Jan.<br />
2019<br />
Feb.<br />
2019<br />
März<br />
2019<br />
April<br />
2019<br />
Mai<br />
2019<br />
Juni<br />
2019<br />
Juli<br />
2019<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
1. Q. 2019<br />
2. Q. 2019<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
1. Q. 2019<br />
2. Q. 2019<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
Absatz und Lagerreichweite<br />
der<br />
Stahldistribution<br />
Preisentwicklung<br />
bei Langprodukten<br />
Preisentwicklung bei<br />
Flachprodukten und<br />
Rohren<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
33
BDS<br />
Kommunikation/Geschichte<br />
Berufsbildung, Kommunikation, Research<br />
50 Jahre BDS –<br />
50 Jahre Branchen-Know-how<br />
50 Jahre BDS – das sind nicht nur 50 Jahre Verbandsgeschichte, sondern auch fünf Jahrzehnte<br />
Begleitung, Unterstützung und Förderung der Unternehmen des Stahlhandels<br />
Was ließe sich alles erzählen aus den Jahren von<br />
der Gründung des BDS aus seinen Vorgängerorganisationen<br />
bis hin zur heutigen modernen BDS AG, die<br />
„ihre“ Unternehmen als Dienstleisterin unterstützt!<br />
Doch bei allem Wandel: Seit der BDS 1969 in der Stadthalle<br />
Neuss gegründet wurde, sind seine Aufgaben im<br />
Kern erstaunlich gleich geblieben.<br />
So galt es früher, sich der „Pflege und Verbindung<br />
zur Öffentlichkeit, ... zu Lieferwerken und Verbrauchern<br />
...“ zu widmen (so in der ersten Satzung des BDS), einen<br />
„Meinungs- und Erfahrungsaustausch“ anzuregen (und<br />
nicht zu „netzwerken”) sowie den<br />
„Einsatz ... neuzeitlicher<br />
Methoden ... zur Vorschau auf Marktentwicklungen ...“<br />
zu fördern – und nicht zuletzt, den „Ausbildungsstand“<br />
zu fördern. Diesen Aufgaben ist der BDS mit seinen<br />
drei Geschäftsbereichen Research, Kommunikation und<br />
Berufsbildung auch heute noch verpflichtet.<br />
Einige Herausforderungen sind allerdings andere<br />
geworden. War es früher unter anderem der „Strukturwandel”,<br />
die krisenhafte Entwicklung der Sektoren<br />
Kohle und Stahl, die die Branche gefordert hat – um<br />
nur eine Entwicklung zu nennen – sind heute Globalisierung,<br />
demografischer Wandel und neue Technologien<br />
die Großtrends, die die Unternehmen<br />
im Stahlhandel herausfordern und<br />
Die Vorsitzenden<br />
des Vorstandsrats<br />
seit Gründung des<br />
BDS<br />
Johannes Pasel<br />
(1969–1973),<br />
Ferrostaal<br />
Dr. Wolfgang Irle<br />
(1977–1981),<br />
Hoesch Handel<br />
Ernst Hoeher<br />
(1981–1994),<br />
Mannesmann<br />
Handel<br />
Oskar Heumüller<br />
(1973–1977),<br />
Thyssen<br />
Handelsunion<br />
2000<br />
Mitgliedsunternehmen<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Eine kleine Auswahl der Fachbücher des BDS in<br />
chronologischer Reihenfolge: Die Berufsbildung ist eine der<br />
zentralen Aufgaben des Verbands – von Beginn an.<br />
für die sie Lösungen und Konzepte finden müssen.<br />
Als einer der entscheidenden Punkte kristallisiert<br />
sich dabei heraus, dass das Knowhow und die Qualifizierung<br />
der Mitarbeiterinnen und Miterbeiter unserer<br />
Branche in umkämpfteren Märkten eine immer größere<br />
Rolle spielt – und für den Erfolg der Unternehmen<br />
immer wichtiger werden. Daher ist die Aus- und Weiterbildung<br />
der Beschäftigten des Stahlhandels neben<br />
der Branchen-Kommunikation und der compliancegerechten<br />
Erhebung von Marktdaten nicht nur eine<br />
der wichtigen Aufgaben des BDS der Vergangenheit<br />
und Gegenwart – sondern auch und vor allem<br />
der Zukunft. 2<br />
Josef von Riederer<br />
(1995–2003),<br />
Thyssen Handelsunion<br />
Eberhard Frick<br />
(seit 2003),<br />
Friedrich Kicherer<br />
Mann der ersten Stunde – Dr. Wilhelm Flory<br />
Er war neben Richard Röchling<br />
(Vorsitzender der Süddeutschen<br />
Eisenhandels-Vereinigung<br />
(SEV), Frankfurt) und<br />
Horst Elfe (Vorsitzender der<br />
Fachvereinigung Eisen- und<br />
Stahlhandel (FES), Berlin) in<br />
der BDS-Gründungsphase der<br />
„Mann der ersten Stunde“.<br />
Nachdem der gebürtige Koblenzer<br />
18-jährig bei Carl Spaeter<br />
als Lehrling eintrat, schaffte er<br />
es beim Duisburger Unternehmen<br />
im Laufe seiner Karriere<br />
Dr. Wilhelm Flory<br />
*12.01.1896<br />
†17.02.1988<br />
bis an die Unternehmensspitze. Seit 1931 widmete Dr.<br />
Flory seine Kräfte auch der Gemeinschaftsarbeit der<br />
Branche. Von 1948 bis 1969 war er Vorsitzender der<br />
Fachvereinigung Eisen- und Stahlhandel (Bochum/Düsseldorf),<br />
welche dann in den BDS e.V. überging. Darüber<br />
hinaus leitete Dr. Wilhelm Flory die Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Eisenhandel (ADE) und war<br />
Präsidialmitglied des Gesamtverbandes des Deutschen<br />
Groß- und Außenhandels. Er war Mitglied im Beratenden<br />
Ausschuß der Montanunion sowie im Ausschuß<br />
„Interzonenhandel“. Seine Mitgliedschaft in der Vollversammlung<br />
der Niederrheinischen IHK ist ebenfalls<br />
erwähnenswert. Übergangsweise übernahm der „Grand<br />
Old Man“ des Stahlhandels die Funktion des geschäftsführenden<br />
Vorstandsmitglieds des neuen BDS e.V., bis<br />
ihm Heinz H. Wersig ab dem 1.11.1970 in dieser Funktion<br />
folgte. Herr Dr. Flory war von 1969 bis zu seinem<br />
Tod Ehrenvorsitzender des Vorstandsrats des Bundesverbandes<br />
Deutscher Stahlhandel.<br />
12<br />
10<br />
8<br />
Entwicklung des<br />
BDS seit 1969:<br />
weniger Mitgliedsunternehmen,<br />
aber steigende<br />
Absatzzahlen<br />
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 20022003200420052006200720082009 2010 2011 2012 2013 2014<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Absatz in Mio. to<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
35
BDS<br />
Kommunikation<br />
Interviewgespräch mit Professor<br />
Gerhard W. Wittkämper zum BDS-Jubiläum<br />
Der Stahlhandel 4.0:<br />
Produkte in Prozessen<br />
Einen passenderen Ort für dieses Interviewgespräch hätte<br />
es kaum geben können: Weit schweift der Blick über die<br />
Höhen und Täler des Nordschwarzwaldes sowie über<br />
Baden-Baden – jenen Kurort, von dem aus immer wieder<br />
Politik gemacht oder zumindest beeinflusst worden ist<br />
und wird. Hier, in einem Haus am Hang, haben Professor<br />
Wittkämper und seine Frau ihren Alterssitz genommen<br />
und ist er zum Gespräch über 50 Jahre Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel bereit sowie darüber, was aus<br />
dieser Geschichte über Produkte in Prozessen zu folgern<br />
ist – für den Stahlhandel 4.0.<br />
Fünf Jahrzehnte lang hat Prof.<br />
em. Dr. iur. Dr. h.c. Gerhard W. Wittkämper,<br />
Jahrgang 1933, den 1969<br />
gegründeten Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS) als Autor<br />
und Referent sowie in der verbandseigenen<br />
Schiedskommission mitgestaltet,<br />
auch noch als Direktor des<br />
Instituts für Politikwissenschaft der<br />
Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
zu Münster, konstruktiv-kritisch<br />
begleitet und immer wieder zum<br />
Stahlhandel – seiner ersten Ausbildungsbranche<br />
– Stellung genommen;<br />
in offizieller Funktion zuletzt<br />
als Festredner auf dem Stahlhandelstag<br />
zum 40-jährigen BDS-Jubiläum<br />
in Hamburg. Seit 2016 lebt der<br />
inzwischen 86-jährige und verwitwete<br />
Vater von sechs Kindern mit<br />
seiner zweiten Ehefrau, einer Ärztin,<br />
in Baden-Baden (zur ausführlichen<br />
Vita vgl. Kasten am Schluss des<br />
Interviewgesprächs).<br />
Verabredet war ein Rückblick<br />
zur Entwicklung des BDS in Sachen<br />
Brancheninformation und Berufsbildung,<br />
zur Rolle von Innovationen<br />
dabei sowie zu den drei Funktionen,<br />
die Gerhard W. Wittkämper in seinem<br />
Berufsleben wichtig waren und<br />
sind. Ergeben haben sich im Blick<br />
nach vorne zudem einige „Herausforderungspakete“,<br />
welche die<br />
Zukunft des Verbandes stark beeinflussen<br />
dürften.<br />
„Brancheninformation<br />
und Berufsbildung,<br />
eine Einheit in Vielfalt“<br />
Der gemeinsame Blick zurück fällt<br />
auch auf das Jahr 1984, als der<br />
damals erst eineinhalb Jahrzehnte<br />
existierende BDS e.V. für seine kommerzielle<br />
Tochter, die Bochumer<br />
Beratungs- und Vertriebsgesellschaft<br />
mbH (BVG), nach mehreren Ämterwechseln<br />
eine Nachfolge für die<br />
vakant gewordenen Funktionen der<br />
„Schriftleitung von Lernen und Leisten“<br />
sowie des Seminarwesens<br />
suchte – und sich dabei an die guten<br />
Erfahrungen der verbandlichen<br />
Anfangsjahre erinnerte, als Georg<br />
Richtsteig diese beiden Funktionen<br />
langfristig in einer Hand vereinte.<br />
In dieser Situation war es Wittkämper,<br />
damals schon Inhaber des<br />
Münsteraner Lehrstuhls für Politikwissenschaften,<br />
der seinem Verband<br />
die Adresse eines angehenden Absolventen<br />
weitergab, dem er die Bewältigung<br />
dieser Aufgabe zutraute. Dreieinhalb<br />
Jahrzehnte später sitzen sich<br />
Empfehlender und Empfohlener als<br />
Interviewpartner gegenüber und blicken<br />
gemeinsam auf die damals initiierte<br />
Entwicklung zurück sowie in<br />
die Zukunft.<br />
Seither ist aus der „Schriftleitung<br />
von Lernen und Leisten“ die „Chefredaktion<br />
des <strong>Stahlreport</strong>“ geworden<br />
und aus dem Seminarwesen ein<br />
komplexes System der Berufsbildung.<br />
Geblieben, ja sogar noch verstärkt<br />
worden, ist die Idee, Brancheninformation<br />
und Berufsbildung<br />
im Sinne einer verbandlichen Leistung<br />
als einheitliche Herausforderung<br />
zu betrachten, die von der Stahldistribution<br />
vielfältig bewältigt<br />
werden muss.<br />
Zwei Säulen<br />
Der Erfolg der Branche und der verbandlichen<br />
Arbeit im Stahlhandel in<br />
den vergangenen fünf Jahrzehnten<br />
ruht nach Ansicht Wittkämpers vor<br />
allem „auf zwei Säulen: der Weiterbildung<br />
und dem Innovationswillen.“<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Gerhard W. Wittkämper macht das<br />
an seinem Lieblingsbeispiel deutlich,<br />
das ihn sein Berufsleben lang<br />
begleitet hat: Stahlrohre. Bereits als<br />
Auszubildender stellte er einen<br />
damals viel beachteten Katalog dieser<br />
Produkte zusammen, der dann<br />
zur Grundlage für das gleichnamige<br />
BDS-Fachbuch wurde, das bis heute<br />
immer wieder neu aufgelegt worden<br />
und natürlich auch in seiner Handbibliothek<br />
in Baden-Baden vertreten<br />
ist – in den beiden nach Form und<br />
Inhalt von Dr. Axel Willauschus<br />
inzwischen neu gestalteten Bänden.<br />
Stahlrohrprodukte seien ein<br />
Beleg dafür, wie stark die wissenschaftlich-technische<br />
Entwicklung<br />
der Werkstoff- und Konstruktionsbereiche<br />
in den letzten fünf Jahrzehnten<br />
gewesen sei, die vom Stahlhandel<br />
bei der Vermarktung dieser<br />
Produkte zwangsläufig habe begleitet<br />
werden müssen.<br />
Wittkämper: „Das, was man während<br />
meiner Lehre als Groß- und<br />
Außenhandelskaufmann 1954 bis<br />
1956 als Stahlhandel bezeichnete,<br />
ist mit der heutigen Welt des Stahlhandels<br />
nur noch dem Namen nach<br />
und in Kernfunktionen vergleichbar.<br />
Diese Branche hat konsequent den<br />
Weg der Innovation beschritten und<br />
sich fundamental gewandelt. Die<br />
Innovation aber hat als Rückgrat<br />
Brancheninformation und Berufsbildung.<br />
Daher lese ich bis heute die<br />
Zeitschrift <strong>Stahlreport</strong>, die diesen<br />
Wandel stets begleitet, widergespiegelt<br />
und damit unterstützt hat.“<br />
Drei Funktionen<br />
Mit großem Interesse habe er diese<br />
und weitere Entwicklungen verfolgt,<br />
denn beruflich seien ihm stets drei<br />
Aufgaben wichtig gewesen: natürlich<br />
seine wissenschaftlichen Funktionen<br />
mit dem Schwerpunkt Direktor des<br />
Instituts für Politikwissenschaften<br />
der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
zu Münster, sodann Veröffentlichungen<br />
zu den für ihn relevanten<br />
Themen etwa aus den Bereichen der<br />
Politik- und Verwaltungswissenschaften<br />
sowie drittens – und das in besonderer<br />
Weise – die Befähigung, Mandate<br />
in der Wirtschaft erfolgreich<br />
wahrnehmen zu können.<br />
FotoS: BDS<br />
„Dabei hat mich der <strong>Stahlreport</strong> oft<br />
unterstützt“, räumt der Forscher und<br />
Lehrer mit einem verschmitzten<br />
Lächeln ein: Diese Fachzeitschrift<br />
sei immer voll mit gut recherchierten<br />
Beispielen, wie Unternehmen der<br />
Stahldistribution und verwandter<br />
Bereiche allgemeine technische bzw.<br />
wirtschaftliche Entwicklungen in<br />
konkretes Handeln umsetzen. Und<br />
auf solche Vorbilder habe er bei der<br />
Wahrnehmung seiner Mandate etwa<br />
im Maschinen- und Formenbau<br />
sowie in der Logistik und der Bauwirtschaft<br />
gerne zurückgegriffen.<br />
Gerhard Wittkämper blättert bei<br />
dieser Aussage wie zum Beleg seiner<br />
These in einer Bundestagsdrucksache<br />
zu Digitalisierung:<br />
„Solche Fundamentalinnovationen<br />
wie Digitalisierung, Künstliche<br />
Intelligenz und das Arbeiten mit<br />
Algorithmen müssen mit Augenmaß<br />
in die Praxis umgesetzt werden –<br />
und dabei hilft Best Practice.“<br />
Und wo sieht Wittkämper die<br />
„Herausforderungspakete“ für die<br />
Verbandsarbeit des BDS in der<br />
Zukunft?<br />
„Permanenter Wandel,<br />
Kompliziertheit<br />
und Komplexität<br />
der Probleme“<br />
Rund 2.700 Mitglieder hatte der Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
bei seiner Gründung, heute sind es<br />
Im Interviewgespräch mit Dr. Ludger Wolfgart:<br />
Prof. Dr. Gerhard W. Wittkämper<br />
weniger als 500 Unternehmen. Das<br />
sei aber nur eine Chiffre aus den vielen<br />
Aspekten des Wandels.<br />
„Zunehmend komplizierter und<br />
komplexer“ geworden sei auch die<br />
Welt der Branchenverbände, kommentiert<br />
Wittkämper mit Blick auf<br />
fünf Jahrzehnte BDS. Und er hat eine<br />
zunächst überraschende Antwort<br />
bereit: „Da hilft und das verlangt<br />
mehr Teamfähigkeit!“ Diese (Auf-)<br />
Forderung will der Politikwissenschaftler<br />
und Volljurist vor allem<br />
auch auf das Ehrenamt bezogen<br />
sehen:<br />
Wie auch schon vor 50 Jahren<br />
seien Verbände nach wie vor auf<br />
das Ehrenamt angewiesen. In ihm q<br />
„… Fundamentalinnovationen<br />
wie Digitalisierung,<br />
Künstliche Intelligenz und<br />
das Arbeiten mit Algorithmen<br />
müssen mit Augenmaß<br />
in die Praxis umgesetzt<br />
werden – und dabei hilft<br />
Best Practice.“<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
37
BDS<br />
Kommunikation<br />
Die Vita<br />
Markt und Mitglieder<br />
In solchen Gruppen bildet sich nach<br />
Einschätzung von Wittkämper auch<br />
sehr gut das ab, was er als „Zusammenspiel<br />
im Marktdreieck“ versteht<br />
– „mit den Ecken Branche, Kunden<br />
und Innovationen“.<br />
Als Beispiel dafür verweist der<br />
als Kaufmann im Groß- und Außenhandel<br />
ausgebildete Wissenschaftler<br />
auf den Deutschen Qualifikationsrahmen.<br />
In der Form dieses DQR<br />
habe die Branche spätestens seit<br />
dem Stahlhandelstag 2009 in Ham-<br />
qkomme<br />
es auf die Bereitschaft zur<br />
Vernetzung nach dem Prinzip der<br />
„open books“ an, aber zunehmend<br />
auch auf die Fähigkeit, sich und<br />
seine Arbeit vor Überforderung zu<br />
schützen: „Vernetzung mit Verstand“.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
würden solche verbandlichen Einrichtungen<br />
wie die Erfahrungsaustauschgruppen<br />
(Erfa-Gruppen) in<br />
Zukunft eine eher wichtigere Rolle<br />
spielen – etwa im hochsensiblen<br />
Bereich der Digitalisierungsinvestitionen.<br />
Vom Kaufmann im Groß- und Außenhandel<br />
bis zum Hochschullehrer<br />
Er ist sozusagen der lebende Beweis dafür, wie wichtig<br />
für unsere Gesellschaft durchlässige Bildungsund<br />
Karrieresysteme sind: Gerhard W. Wittkämper<br />
startete als Auszubildender im Stahlhandel und<br />
betrachtet seine Branche heute als emeritierter<br />
Hochschullehrer für Politische Wissenschaften:<br />
z 1933 geboren in Solingen<br />
z 1954 Abitur in Solingen<br />
z 1954-1956 Lehre Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
Mülheim/Ruhr, Schwerpunkt Stahlexport<br />
Stahlrohre und -profile<br />
z 1956 Kaufmannsgehilfenprüfung IHK Essen<br />
z 1956-1964 Studium Jura, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
(ab 1959) Universität zu Köln, 1.<br />
und 2. Juristische Staatsprüfung (nach jur. Referendardienst),<br />
1962 Promotion zum Dr. iur.<br />
z 1964-1969 Forschungs- und Dozententätigkeit<br />
z 1969-1971 Syndicusanwalt IBM in internationaler Funktion<br />
z 1971-1975 o. Professur in Köln f. Politikwissenschaft und Lehrauftrag<br />
Universität Karlsruhe (Planung), 1977 Honorarprofessur Erziehungs -<br />
wissenschaftliche Fakultät Universität zu Köln<br />
z 1975-1998 o. Professor Politikwissenschaft, Gründungsdirektor und<br />
Direktor des Instituts f. Politikwissenschaft der Universität Münster,<br />
dort nach Emeritierung 1998 bis 2015 weitere Lehr- und Forschungstätigkeit<br />
z 1999 Fakultätsmedaille Fakultät f. Luft- und Raumfahrttechnik Universität<br />
Stuttgart; Ehrendoktor der Föderativen Universität Rjasan, Russland<br />
z In der gewerblichen Wirtschaft Funktionen als Vorsitzender und Mitglied<br />
von Bei- und Aufsichtsräten (Branchen: Stahlhandel; Logistik; Maschinen-<br />
und Formenbau, Systemtechnik; Hoch- und Tiefbau)<br />
z Ehrenamtliche und Beratungstätigkeiten in Politik und Verwaltung<br />
z ca. 500 wissenschaftliche Publikationen<br />
Eine wichtige Nahtstelle in dieser beruflichen Karriere erwähnt Wittkämper<br />
auch noch: „… nämlich, dass ich seinerzeit für Georg Richtsteig<br />
neben mehreren Auflagen der seinerzeitigen Röhrenfibel und einem Drittel<br />
der Erstauflage des Stahl-Lexikons etwa 50 Aufsätze bezogen auf<br />
Stahlhandels- und Normungsfragen für das damalige Lernen und Leisten<br />
schreiben durfte.“<br />
Karriere vom Kaufmann<br />
im Groß- und<br />
Außenhandel bis<br />
zum Hochschullehrer:<br />
Prof. em. Dr.iur.<br />
Dr. h.c Gerhard W.<br />
Wittkämper<br />
Foto: privat<br />
burg „eine bildungspolitische Innovation<br />
mit Signalwirkung“ mit dem<br />
Interesse der Unternehmen auf die<br />
Bindung qualifizierten Personals in<br />
Einklang gebracht.<br />
Ähnlich könne sich die verbandliche<br />
Aufgabe der Marktbegleitung<br />
und Mitgliederbetreuung in Sachen<br />
Weiterentwicklung der Digitalisierung<br />
oder der Anwendung Künstlicher<br />
Intelligenz entwickeln – als<br />
kollektive Hilfestellung bei der<br />
Bewältigung gesamtgesellschaftlicher<br />
Entwicklungen. Der neueste<br />
Bericht der Bundesregierung zu<br />
Forschung und Technologie böte<br />
dafür zahlreiche Anhaltspunkte.<br />
Qualität und Compliance<br />
Trotz dieser Verschiebung von<br />
Schwerpunkten der verbandlichen<br />
Marktbegleitung und Mitgliederbetreuung<br />
in wettbewerblich unbedenklichere<br />
Bereichen seien freiwillige<br />
Verpflichtungen der<br />
Unternehmen zu richtigem Verhalten<br />
in Zukunft wichtiger denn je –<br />
zeigt sich Wittkämper von Compliance<br />
überzeugt, auch als Weiterentwicklung<br />
des seit 2009 auch in der<br />
BDS-Berufsbildung etablierten Qualitätsmanagements.<br />
Prozessorientierte Werkzeuge<br />
wie Compliance und Qualitätsmanagement<br />
passen nach Ansicht von<br />
Wittkämper sehr gut zu der neuen<br />
Wirklichkeit, die sich in den letzten<br />
fünf Jahrzehnten auch für die Unternehmen<br />
des Stahlhandels herauskristallisiert<br />
habe: das Denken in<br />
Wertschöpfungsketten vom Produkt<br />
her, kurz: „ Produkte in Prozessen!<br />
Das ist ein Gebot in einer Branche,<br />
die neben Stahldistribution, das,<br />
was man einmal Anarbeitung<br />
nannte, längst zu einer immer vielfältiger<br />
und unentbehrlicher werdenden<br />
Produktionspartnerschaft<br />
mit Industrie und Handwerk entwickelt<br />
hat.“<br />
„In diesen Zusammenhängen hat<br />
die Produktion die Leistungen des<br />
Handels immer mehr zu schätzen<br />
gelernt.“ Diese Marktposition gelte<br />
es, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten<br />
zu sichern und weiter auszubauen<br />
– blickt Gerhard W. Wittkämper<br />
in die ferne Zukunft. 2<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Berufsbildung<br />
Ein <strong>Stahlreport</strong>-Interview mit SPD-MdB Oliver Kaczmarek<br />
Nachhaltige Bildungsförderung<br />
und politische Willensbildung<br />
Politische Willensbildung ist ein dauerhafter Prozess;<br />
beispielsweise in der Bildungsförderung sozusagen<br />
eine Endlosschleife zwischen der Evaluation von Unterstützungsprogrammen<br />
und Vorschlägen für deren<br />
nachhaltige Verbesserung. Diesen Vorgängen hat sich<br />
in besonderer Weise Oliver Kaczmarek MdB verschrieben,<br />
der bildungs- und forschungspolitische Sprecher<br />
der SPD-Bundestagsfraktion. Das wurde Ende 2018<br />
auf einer Tagung der Friedrich Ebert-Stiftung deutlich<br />
(vgl. Heft 1/2 19, S. 57), als der Sozialdemokrat für<br />
seine Partei die Offenheit dieses Prozesses betonte.<br />
Der „<strong>Stahlreport</strong>“ nahm ihn beim Wort und bat ihn um<br />
ein Interview über Themen, zu denen Betroffene mitreden<br />
können – auch Verbände, wie die des Stahlhandels<br />
oder des Fernunterrichts:<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Die von Ihnen<br />
sozusagen eingeforderte Bürgerbeteiligung<br />
setzt Informationen ebenso<br />
voraus wie Möglichkeiten der Kommunikation.<br />
War die Tagung in der<br />
Friedrich Ebert-Stiftung insofern ein<br />
typisches Beispiel für den politischen<br />
Alltag des Oliver Kaczmarek?<br />
Oliver Kaczmarek: Der Dialog mit<br />
den Bürgerinnen und Bürgern ist<br />
mir ein besonderes Anliegen und<br />
geht weit über Tagungen der Friedrich-Ebert-Stiftung<br />
hinaus. In jeder<br />
Woche, die ich in meinem heimischen<br />
Wahlkreis Unna I verbringe,<br />
nutze ich meine Zeit für Dialogformate.<br />
Das fängt an mit meiner<br />
AnsprechBar mit der ich wöchentlich<br />
auf verschiedenen Plätzen stehe,<br />
geht weiter über Haustürbesuche<br />
und schließt mit dialogorientierten<br />
Abendveranstaltungen. Dabei geht<br />
es nicht nur um das Informieren<br />
über Politik, sondern vor allem ums<br />
Zuhören und die Anliegen der Bürgerinnen<br />
und Bürger.<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Welche Bedeutung hat<br />
für Sie in diesem Zusammenhang,<br />
dass Organisationen – in diesem Fall<br />
also eine Stiftung – Informationen<br />
und Kommunikationsmöglichkeiten<br />
bündeln; ist das nicht vielleicht<br />
schon etwas zu viel und zu sehr organisierter<br />
Lobbyismus?<br />
Oliver Kaczmarek: Ich finde nicht,<br />
dass die plural aufgestellten politischen<br />
Stiftungen organisierten Lobbyismus<br />
betreiben. Die Stiftungen<br />
arbeiten nach streng wissenschaftlichen<br />
Kriterien, um politische Debatten<br />
zu bereichern. Im Gegensatz zu<br />
klassischen Interessens- oder Branchenvertretern<br />
verfolgen sie einen<br />
ganz anderen Ansatz.<br />
Zur Person<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Kommen wir zu den<br />
Informationsinhalten und Kommunikationsformen:<br />
Der Koalitionsvertrag<br />
enthält eine Fülle von Bildungsthemen.<br />
Wer bietet dazu eine<br />
Übersicht – bzw., in welchem Vorhaben<br />
sind ggf. die einzelnen Themen<br />
so gebündelt, dass man sich rasch<br />
über bisher erzielte Fortschritte<br />
informieren kann?<br />
Oliver Kaczmarek: Die SPD hat im<br />
Zuge des Mitgliedervotums über den<br />
Eintritt in die Koalition umfassend<br />
über die Ergebnisse der Verhandlungen<br />
informiert. Auf den Seiten<br />
der Bundespartei finden Sie wie zu<br />
allen wichtigen Themenfeldern auch<br />
kurze Zusammenfassungen für den<br />
Bereich Bildung. Für die konkrete<br />
Umsetzung zeichnet die SPD-Bundestagsfraktion<br />
verantwortlich. Zu<br />
allen aktuellen bildungspolitischen<br />
Themen informieren wir umfassend. q<br />
Oliver Kaczmarek wurde 1970 in Kamen geboren und<br />
trat mit 18 Jahren in die SPD ein. Nach dem Abitur<br />
begann er in Bochum ein Studium der Geschichte und<br />
Sozialwissenschaften, das er mit dem Staatsexamen<br />
abschloss. Im Anschluss an eine Tätigkeit als freier Mitarbeiter<br />
der Revierarbeitsgemeinschaft für kulturelle<br />
Bergmannsbetreuung nahm Kaczmarek im Jahr 2000<br />
seine Arbeit als Jugendbildungsreferent im SPD-Landesverband<br />
Nordrhein-Westfalen auf. 2003 wechselte er in<br />
das dortige Schulministerium, wo er bis zu seiner Wahl<br />
in den Bundestag 2009 tätig war.<br />
Dem deutschen Parlament gehört der ledige Vater einer<br />
Tochter seitdem als direkt gewählter Abgeordneter des<br />
Wahlkreises Unna I an und ist derzeit u.a. bildungs- und<br />
forschungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.<br />
Oliver Kaczmarek MdB<br />
ist bildungs- und<br />
forschungspolitischer<br />
Sprecher der SPD-<br />
Bundestagsfraktion.<br />
Fotos: Deutscher Bundestag<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
39
BDS<br />
Berufsbildung<br />
qEin<br />
weiteres spannendes Angebot<br />
hat die Süddeutsche Zeitung mit<br />
ihrem „Koalitionstracker“ aufgelegt.<br />
Hier kann man schnell einen groben<br />
Überblick erhalten.<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Nehmen wir aus diesem<br />
Spektrum beispielsweise die Vorhaben<br />
zur beruflichen Bildung heraus,<br />
die ja besonders bei den Akteuren<br />
der Wirtschaft auf großes Interesse<br />
stoßen. Wie können etwa in diesen<br />
Bereichen tätige Verbände mit der<br />
Politik kommunizieren, ohne sich<br />
dem Vorwurf einer zu großen Einflussnahme<br />
auszusetzen?<br />
Oliver Kaczmarek: In der SPD-Bundestagsfraktion<br />
war uns klar, dass<br />
der Gesprächsbedarf zur Novelle des<br />
Berufsbildungsgesetzes groß ist. Deswegen<br />
haben wir Anfang Juni 2019<br />
eine große Konferenz zur Zukunft<br />
der Aus- und Weiterbildung veranstaltet.<br />
Hier konnten alle Interessierten<br />
und selbstverständlich auch<br />
relevante Verbände in den direkten<br />
Dialog mit uns treten.<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Aus der Vielzahl der Themen,<br />
zu denen informiert und kommuniziert<br />
werden sollte, interessiert<br />
den Stahlhandel und die Fernunterrichtsbranche<br />
der Deutsche Qualifikationsrahmen<br />
in besonderer Weise.<br />
Haben sich die SPD oder gar die<br />
Große Koalition zu diesem Ordnungsinstrument<br />
für die Eingruppierung<br />
von unterschiedlichen schulischen,<br />
akademischen und beruflichen<br />
Abschlüssen bereits eine abschließende<br />
Meinung gebildet?<br />
Oliver Kaczmarek: Seit 2012 haben<br />
der Deutsche und der Europäische<br />
Qualifikationsrahmen für mehr Vergleichbarkeit<br />
von Abschlüssen in<br />
der Europäischen Union geführt. Es<br />
besteht aber nach wie vor Uneinigkeit<br />
darüber, inwiefern die Gleichwertigkeit<br />
von beruflicher und akademischer<br />
Ausbildung sich im<br />
Qualifikationsrahmen widerspiegeln.<br />
Für die SPD ist es wichtig, dass wir<br />
hier zu einer umfassenden Gleichwertigkeit<br />
kommen.<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Herr Kaczmarek, herzlichen<br />
Dank für dieses Interview – zu<br />
dem es hoffentlich bald in passendem<br />
Rahmen eine Fortsetzung gibt. 2<br />
Seminarangebot in Lüdenscheid zu einem komplexen Thema:<br />
Nichtrostende Stähle<br />
und ihre Produktformen<br />
Immer komplexer werden die in der Industrie herzustellenden Produkte<br />
aus Stahl. Die BDS-Berufsbildung der Branche greift diese Entwicklung<br />
auf und bietet in Sachen nichtrostende Stähle erstmals ein<br />
Seminar an, das sowohl werkstoff- als auch produktbezogen gestaltet<br />
wird – vom 28.-30.10.19 in Lüdenscheid. Es ersetzt die bisher<br />
getrennten Schulungsveranstaltungen zu den Themen der nichtrostenden<br />
Stähle und beispielsweise der entsprechenden Rohrprodukte.<br />
Das neue und dreitägige Seminar<br />
besteht aus drei Teilen zur Werkstoffkompetenz,<br />
zu Lang- und Flach -<br />
erzeugnissen sowie zu Rohren und<br />
Rohrzubehör. Diese Module bauen<br />
schlüssig aufeinander auf und sollen<br />
vor Ort durch eine Werksbesichtigung<br />
bei VDM Metals im benachbarten<br />
Werdohl anschaulich ergänzt werden.<br />
z Seminarteil zur Werkstoffkompetenz:<br />
- Einteilung und Bezeichnungssystem<br />
der Stähle nach EN 10020 und<br />
EN 10027<br />
- Legierungselemente nichtrostender<br />
Stähle<br />
- Sorten und Anwendungen (Austenitische,<br />
Duplex- sowie ferritische<br />
und martensitische Edelstähle)<br />
- Metallurgie der nichtrostenden<br />
Stähle<br />
- Korrosion<br />
z Seminarteil zu Flach- und Langerzeugnissen:<br />
- Herstellverfahren und Einsatzgebiete<br />
- Lieferformen<br />
- Oberflächenausführungen, Oberflächenbearbeitung<br />
und -veredlung<br />
- Be- und Verarbeitung (Zerspanen<br />
Schneiden, Sägen und andere<br />
Trennverfahren)<br />
- EN-Normen der Flach- und Langerzeugnisse<br />
- Reklamationsfälle<br />
z Seminarteil zu Rohren und Rohrzubehör:<br />
- geschweißte Edelstahlrohre der EN<br />
Weitere<br />
10217-7 für die Medienführung<br />
Details und<br />
Anmeldemöglichkeiten:<br />
Wynands-<br />
(Leitungsrohre, Rohre in der Papierund<br />
Zellstoffindustrie, Lebensmittelrohre<br />
der EN<br />
BDS@stahlhandel.com.<br />
10357)<br />
- geschweißte Edelstahlrohre der EN<br />
10296-2 im Stahl- und Metallbau<br />
- nahtlose Edelstahlrohre der EN<br />
10216-5 für Medienleitungen und<br />
als Hollow Bars<br />
- ungenormte Edelstahlrohre (Konrohre,<br />
Flachovalrohre, Hohlprofile)<br />
- Schraubfittings EN 10241,<br />
Schweißfittings EN 10253-4, Flansche<br />
EN 1092-1<br />
Die Seminarteilnehmer/-innen sollen<br />
am Ende der Veranstaltung über das<br />
notwendige Wissen eines Fachverkäufers<br />
und Facheinkäufers Edelstahl verfügen,<br />
um bei Kunden und Lieferanten<br />
als kompetente Gesprächspartner wahrgenommen<br />
zu werden. Sie haben zudem<br />
Beratungskompetenz, da sie die wichtigsten<br />
Edelstahlgüten und ihre Eigenschaften<br />
kennengelernt haben. Ferner<br />
sind Themen der Korrosion und des<br />
Korrosionsschutzes anhand von Fallbeispielen<br />
vermittelt worden. Vor diesen<br />
Hintergründen soll das Erlernte am<br />
Arbeitsplatz direkt umgesetzt werden<br />
können. Dabei kann auf ein umfangreiches<br />
Seminarskript zurückgegriffen<br />
werden, das jeder Veranstaltungsteilnehmer<br />
erhält. Angesichts dieser<br />
anspruchsvollen Lernziele ist das Seminar<br />
für Auszubildende nur bedingt<br />
geeignet. Vortragende in Lüdenscheid<br />
sind Dr. Dipl.-Ing. Manfred Feurer (Institut<br />
für Werkstoffberatung), Birgit Lammert<br />
(Ullner & Ullner GmbH) sowie Dr.<br />
Axel Willauschus (CTM Consulting &<br />
Technical Management). Sie haben das<br />
neue Seminar gemeinsam für den Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) konzipiert und werden auch in<br />
Lüdenscheid als Vortragende entsprechend<br />
kooperieren. 2<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Prüfbescheinigungen und Produkthaftung<br />
Seminarangebot vor dem Stahlhandelstag in Neuss<br />
Im Stahlhandel und verwandten Branchen<br />
nimmt die technische bzw. wirtschaftliche<br />
Bedeutung von Prüfbescheinigungen gemäß<br />
DIN 10204 ständig zu. Kaum ein Stahlerzeugnis<br />
beispielsweise wird ohne ein solches Dokument<br />
vertrieben. Angesichts dieser Bedeutung<br />
für die Produkthaftung bietet der BDS regelmäßig<br />
entsprechende Schulungen an – das<br />
nächste Mal unmittelbar vor dem Stahlhandelstag,<br />
nämlich am 18.9.19 in Neuss. Wegen der<br />
großen Nachfrage soll noch in diesem Jahr ein<br />
zweiter Termin angeboten werden.<br />
Angesprochen werden sollen mit diesem<br />
Seminarangebot vor allem technisch und kaufmännisch<br />
tätige Führungskräfte des Stahlhandels<br />
oder verwandter Branchen. Ziel der Veranstaltung<br />
ist es, den Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern mehr Sicherheit im Umgang mit<br />
Prüfbescheinigungen zu geben sowie ihnen<br />
die rechtlichen Risiken aus deren Ausstellung<br />
und Verwendung aufzuzeigen. Referenten sind<br />
deshalb ein Techniker und ein Jurist: Dipl.-Ing.<br />
Jochen Adams aus Duisburg und Rechtsanwalt<br />
Tim Lieber aus Düsseldorf.<br />
Verkaufen im Stahlhandel<br />
Vertriebserkenntnisse in einem Kölner Seminar<br />
Rund ein Dutzend Detailaspekte aus<br />
dem Vertrieb greift Thomas Katlun auf,<br />
wenn er am 14./15.10.19 Interessenten<br />
aus dem Stahlhandel im Rahmen des<br />
nächsten Verkaufsseminars schult – in<br />
Köln. Der Trainer und Berater ist zu diesem<br />
Thema für den BDS auch in der Ausbildung<br />
sowie im Fernstudium unterwegs.<br />
Für die in der Domstadt angesprochene<br />
Zielgruppe der Verkäuferinnen und Verkäufer<br />
hat sich Thomas Katlun die Grundlagen<br />
ebenso vorgenommen wie die zentralen<br />
Verkaufsthemen und einige Extras:<br />
So geht es bei den Grundlagen um Basisregeln<br />
der Kommunikation („Miteinander<br />
reden“), um die Psychologie des Verkaufens,<br />
um Kaltakquise am Telefon und um<br />
die Planung des Verkaufsgesprächs.<br />
Zentrale Themen sind dann die Gesprächsphasen,<br />
Verhandlungen auf Augenhöhe sowie<br />
das Erkennen der und das Reagieren auf Einwände.<br />
Unterstützende Körpersprache, neurolinguistische<br />
Aspekte, der Umgang mit Respekt<br />
(„Zollen und Bekommen“) sowie das<br />
z Was sind Prüfbescheinigungen nach DIN EN<br />
10204:2005? Wie sind sie rechtlich einzuordnen?<br />
z Worin liegen die Unterschiede zwischen<br />
einem Werkzeugnis „2.2“ und Abnahmeprüfzeugnissen<br />
„3.1“ und „3.2“?<br />
z Wie verhalten sich diese zu den Bescheinigungen<br />
nach der alten Norm?<br />
z Wer kann/darf Prüfbescheinigungen ausstellen:<br />
Hersteller/Händler/Besteller, Prüflabore?<br />
z Was ist bei der Weitergabe von Prüfbescheinigungen<br />
zu beachten, und wer haftet für<br />
Fehler in einem solchen Dokument?<br />
z Wem gegenüber besteht eine solche Haftung<br />
– gegenüber dem Käufer gegenüber Dritten?<br />
z Muss der Käufer Prüfbescheinigungen ähnlich<br />
untersuchen wie die Ware selbst?<br />
z Machen Angaben in Prüfbescheinigungen<br />
die Untersuchung der Ware entbehrlich?<br />
Individuelle Auskunfts- und Anmeldemöglichkeiten<br />
zu diesem Seminarangebot hält<br />
der Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) bereit: Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />
Hinterfragen der eigenen Positionen sind<br />
Extras, die am Ende des zweitägigen Seminars<br />
angesprochen werden.<br />
Das Schulungsangebot ist für Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Stahlhandels<br />
gedacht, die – auf der Basis bereits<br />
gemachter Erfahrungen – ihre Erfolge im<br />
Verkauf verbessern wollen. Vor diesem Hintergrund<br />
ist das Seminar für Auszubildende<br />
nur bedingt geeignet, und wer sich in vom<br />
Verkauf in Richtung Marketing weiterentwickeln<br />
will, dem sei das Fernstudium des<br />
Bundesverbandes Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) empfohlen.<br />
Referent und Trainer Thomas Katlun verfügt<br />
über mehr als 25 Jahre Erfahrung als Führungskraft<br />
zu Verkauf/Vertrieb/Marketing.<br />
Seit längerer Zeit arbeitet der Hamburger<br />
zu diesem Thema eng mit dem Stahlhandel<br />
zusammen.<br />
Weitere Details und Anmeldemöglichkeiten<br />
gibt es beim BDS: Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />
Produktwissen über Grobbleche<br />
Schulungsangebot<br />
in Wernigerode<br />
Manchmal tritt Stahl ganz massiv<br />
auf – z.B. in Form von Grobblechen.<br />
Diese Produkte sind für den Stahlhandel<br />
nicht nur wirtschaftlich wichtig. Sie stehen<br />
zudem für technisch anspruchsvolle<br />
Herstellungsverfahren und Anwendungen,<br />
die auch den Kaufleuten geläufig<br />
sein sollten – und deren Lernziele im<br />
Seminar „Grobbleche“ vom 10.-11.10.19<br />
in Wernigerode damit umschrieben sind.<br />
Handlungsorientiert bedeutet dies: Die<br />
Teilnehmer sollen grundlegende Kenntnisse<br />
über das Produkt Grobblech so<br />
umfassend und vertieft erwerben, dass<br />
sie Kunden qualifiziert beraten und in<br />
Reklamationsfällen fachgerecht argumentieren<br />
sowie sachgerecht entscheiden<br />
können. Dem besseren Produktverständnis<br />
soll insbesondere auch das umfangreiche<br />
Besichtigungsprogramm bei der<br />
Ilsenburger Grobbleche GmbH dienen.<br />
Außer den Vortragenden aus diesem Herstellerwerk<br />
übernehmen es vor allem zwei<br />
Referenten, den Seminarteilnehmern das<br />
notwenige Know-how zu vermitteln: Dr.<br />
Dipl.-Ing. Manfred Feurer aus Michelstadt<br />
und Metallbaumeister Ralf Schorries<br />
(Bachelor Professional) aus Sophiental.<br />
Sie sprechen über Themen wie:<br />
z Stahlherstellung<br />
z Wärmebehandlungen<br />
z Walzprozesse<br />
z Herstellung von Bandblech und Quartoblech<br />
z Werkstoffprüfung<br />
z Stahlsorten für die Herstellung von Grobblech<br />
und Band<br />
z Anomalien<br />
z Normung<br />
z Anarbeitung<br />
z Zertifikate/Abnahmen<br />
Mit diesem Seminarangebot angesprochen<br />
sind Mitarbeiter*innen des Stahlhandels,<br />
die für ihre Tätigkeit in der Branche<br />
fundierte Kenntnisse über Grobblech<br />
benötigen. Besonderes technisches Wissen<br />
wird nicht vorausgesetzt; trotzdem<br />
ist diese produktkundliche Schulung für<br />
Auszubildende nur bedingt geeignet.<br />
Einzelheiten und<br />
Anmeldemöglichkeiten gibt es beim<br />
BDS: Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19 41
BDS<br />
Berufsbildung<br />
Überbetriebliche Ausbildungsbegleitung<br />
als Thema eines Interviews mit Ludger Wolfgart<br />
„Damit die Unternehmen noch<br />
bessere Azubis bekommen!“<br />
Das Thema der überbetrieblichen Ausbildungsbegleitung hat sich der Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS) auf die Fahnen geschrieben – war vor<br />
kurzem der Verbandszeitschrift zu entnehmen. Dr. Ludger Wolfgart ist bei der<br />
heutigen BDS AG seit fast 35 Jahren für Brancheninformation und Berufsbildung<br />
zuständig, als Chefredakteur des „<strong>Stahlreport</strong>“ und Bereichsleiter Berufsbildung.<br />
Im Auftrag der Richard Köstner AG aus Neustadt/Aisch, einem der BDS-<br />
Mitgliedunternehmen, sprach Stefan Beck von Pressebeck in Würzburg deshalb<br />
mit dem 64-Jährigen über Ziele, die mit firmenübergreifenden Lehrleistungen<br />
der Branche verfolgt werden.<br />
Foto: BDS<br />
Im Interview: Dr.<br />
Ludger Wolfgart,<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
und BDS-<br />
Bereichsleiter<br />
Berufsbildung.<br />
Weitere Themen des insgesamt vierteiligen Interviews,<br />
das nachfolgend aktualisiert und etwas gekürzt<br />
wiedergegeben wird, waren die mögliche Attraktivität<br />
des Stahlhandels für Nachwuchskräfte, die Gründe für<br />
den Boom beim Blended Learning sowie das Zukunftsmodell<br />
Fernunterricht.<br />
Stefan Beck: Herr Dr. Wolfgart, in der April-Ausgabe<br />
des <strong>Stahlreport</strong>s erschien ein Artikel zur überbetrieblichen<br />
Ausbildungsbegleitung. Warum steigt aus Ihrer<br />
Sicht der Bedarf an solchen Angeboten?<br />
Ludger Wolfgart: Weil es nicht nur um das Interesse und<br />
den Bedarf an guter Ausbildung im Unternehmen geht,<br />
sondern um den Stahlhandel insgesamt. Deshalb ist es<br />
gut, wenn die Branche überbetriebliche Themen einbringt.<br />
Manche Nachwuchskräfte müssen Dinge lernen, die im<br />
eigenen Unternehmen gar nicht vertreten sind; aus welchen<br />
Gründen auch immer. Das kann – stark vereinfacht –<br />
sowohl Produkte als auch Dienstleistungen betreffen.<br />
Stefan Beck: Der BDS will ein Pilotprojekt zur überbetrieblichen<br />
Ausbildungsbegleitung starten?<br />
Ludger Wolfgart: Die überbetriebliche Ausbildungsbegleitung<br />
hat eine lange Tradition in Deutschland.<br />
Meist fanden solche Angebote im Rahmen von Präsenzveranstaltungen<br />
statt, beispielsweise in Nürnberg. Das<br />
ist für die Azubis logistisch oft sehr aufwändig. Infolge<br />
der Digitalisierung halten nun zunehmend Fernunterricht<br />
und Konzepte des Blended Learning Einzug. Darunter<br />
versteht man die Mischung aus realen und virtuellen<br />
Lernangeboten sowie Selbststudium. Das neue Bildungsmuster<br />
ist nachhaltig, also sowohl ökonomisch als auch<br />
ökologisch und sozial. Deshalb will der BDS nun eine<br />
neue Initiative starten, um die lange Tradition der überbetrieblichen<br />
Ausbildungsbegleitung in moderner Form<br />
und damit nachhaltig fortzusetzen.<br />
Stefan Beck: Das heißt aber nicht, dass sich die Unternehmen<br />
bei der Ausbildung jetzt zurücklehnen können!?<br />
Ludger Wolfgart: Nein, auf keinen Fall! Wir wollen und<br />
können die ausbildenden Unternehmen nicht aus der Verantwortung<br />
entlassen! Wir verstehen diese überbetriebliche<br />
Ausbildungsbegleitung als Ergänzung, die über die jeweilige<br />
Ausbildung in den Betrieben hinausgeht.<br />
Stefan Beck: Welches Ziel verfolgt der BDS mit dem<br />
angedachten Pilotprojekt?<br />
Ludger Wolfgart: Es geht darum auszuprobieren, wie<br />
erfolgreich Blended Learning, also die Mischung unterschiedlicher<br />
Ausbildungsformate funktioniert. Beim<br />
Blending Learning geht es – wie vorhin angesprochen<br />
– u.a. um Präsenzunterricht vor Ort sowie Studienunterlagen,<br />
die man zuhause bearbeitet, und um virtuelle<br />
Bildungsformate in denen man sich via Internet über<br />
eine Bildungsplattform austauscht.<br />
Stefan Beck: Welche Unternehmen sind jetzt schon<br />
dabei?<br />
Ludger Wolfgart: Keine! Wir haben ja Ende des letzten<br />
Jahres erst einmal eine Umfrage bei Stahlhandelsfirmen<br />
gestartet . Demnach ist das Interesse an zusätzlichen<br />
und überbetrieblichen Maßnahmen besonders<br />
groß. Eine konkrete Zahl an Firmen, die bei diesem<br />
Projekt teilnehmen würden, liegt mir derzeit noch<br />
nicht vor. Ich weiß aber, dass das Bewusstsein um<br />
die Bedeutung von zusätzlicher Qualifikation in vielen<br />
Firmen sehr ausgeprägt ist. Ein Beispiel dafür ist ja<br />
auch die lange Ausbildungstradition bei der Richard<br />
Köstner AG. Ich weiß das, weil ich immer wieder mit<br />
Köstner in Verbindung stehe, wenn es um das Thema<br />
Fernstudium zur Betriebswirtin/zum Betriebswirt<br />
BDS geht.<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Stefan Beck: … Ausbildungsbegleitung, Fernstudium …?<br />
Ludger Wolfgart: Zur Unterscheidung: Bei der Ausbildungsbegleitung<br />
geht es um die unterste Stufe der beruflichen<br />
Bildung, beim Fernstudium geht es um die höchste<br />
Stufe. Wenn ich von Stufen rede, meine ich immer den<br />
Deutschen Qualifikationsrahmen, der alle Bildungsabschlüsse<br />
auf acht Niveaus systematisiert. Stufe vier<br />
bedeutet z.B. die Ausbildung zum Kaufmann im Großund<br />
Außenhandel, Stufe sieben im Fernstudium die Weiterqualifikation<br />
zum Betriebswirt Stahlhandel (BDS).<br />
Stefan Beck: Welche Lerninhalte sollen bei dem Pilotprojekt<br />
angeboten werden?<br />
Ludger Wolfgart: Es geht im Kern um drei Themenschwerpunkte:<br />
Technik mit Material- und Produktkunde<br />
sowie Anarbeitung. Dann zweitens Wirtschaft mit kaufmännischen<br />
Kenntnissen und den Aspekten der Führungskompetenz.<br />
Hinzu kommt der Bereich Methodik;<br />
der umfasst z.B. solche Dinge wie Rhetorik und Präsentationstechnik.<br />
Stefan Beck: Wann soll das Pilotprojekt starten, und<br />
wie könnte es losgehen?<br />
Ludger Wolfgart: Einen konkreten Startzeitpunkt kann<br />
ich Ihnen noch nicht nennen, der hängt auch von Fördermöglichkeiten<br />
ab. Aber: Das angedachte Konzept<br />
sieht vor, dass wir zunächst mit Betriebsbesichtigungen<br />
bei Firmen beginnen, die Kunden von Stahlhändlern<br />
sind. Damit wird deutlich, welche Produkte und Werte<br />
aus dem Material entstehen, die der Stahlhändler liefert.<br />
Stefan Beck: Was haben die teilnehmenden Unternehmen<br />
davon? Worin liegt der wesentliche Benefit?<br />
Ludger Wolfgart: Es geht um Bemühungen, damit die<br />
Unternehmen bessere Azubis bekommen – und diese<br />
eine noch bessere Ausbildung erhalten. Ich meine, dass<br />
es eine große Chance und attraktiv für Betriebe sowie<br />
Mitarbeiter ist, wenn man – zusätzlich zur Ausbildung<br />
– sein Wissen erweitern kann. Ich bin überzeugt, dass<br />
die überbetriebliche Ausbildungsbegleitung auch die<br />
Chance für Unternehmen erhöht, Nachwuchs erfolgreich<br />
anzusprechen. Das ist ja inzwischen ein großes Problem.<br />
Stefan Beck: Eine solche Ausbildungsbegleitung erhöht<br />
auch die Chancen später auf dem Arbeitsmarkt!<br />
Ludger Wolfgart: … ganz genau! Wobei ich an dieser<br />
Stelle darauf hinweisen will, dass solche Ausbildungsprogramme<br />
nicht deshalb formuliert werden, um eine<br />
spätere Rotation zu anderen Arbeitgebern in derselben<br />
Branche zu erreichen. Es gibt eindeutige Compliance-<br />
Regeln, wie man im Wettbewerb miteinander umgeht.<br />
Auch die Berufsbildung orientiert sich daran. Ich bin<br />
sicher: Mit der überbetrieblichen Ausbildungsbegleitung<br />
schaffen wir einen großen Mehrwert für alle.<br />
Stefan Beck: Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Drei Jahrgänge<br />
Fernstudium zum Betriebswirt<br />
Derzeit betreut der BDS in drei Jahrgängen gleichzeitig weit über 40 Fernstudentinnen bzw. Fernstudenten<br />
auf ihrem Weg zur Betriebswirtin/zum Betriebswirt. In dem traditionsreichen Weiterbildungsgang,<br />
der seit über 20 Jahren angeboten wird, gibt es inzwischen mehr als 500 Absolventen.<br />
Sie bringen<br />
Motivation mit?<br />
Wir liefern das<br />
Know-how!<br />
Machen Sie berufliche Karriere durch ein<br />
berufsbegleitendes Fernstudium<br />
fern-studium<br />
Betriebswirt Stahlhandel (BDS)<br />
Während der neue Jahrgang<br />
2019, der im Sommer mit einem Einführungsseminar<br />
begonnen hat (vgl.<br />
7/8 19, S. 58f), die ersten inhaltlichen<br />
Einheiten aus den drei Fachbereichen<br />
Technik, Wirtschaft und<br />
Methoden bearbeitet, sind die Jahrgänge<br />
2017 und 2018 dabei, insbesondere<br />
ökonomische und pädagogische<br />
Themen zu vertiefen.<br />
Für die beiden letztgenannten<br />
Jahrgänge endet dies am 1.10.19 in<br />
Gegengenbach mit der schriftlichen<br />
Prüfung zur Ausbildereignung bzw.<br />
Mitte Januar 2020 in Rösrath mit<br />
der Wirtschaftsprüfung. Die praktische<br />
Prüfung zur Ausbildereignung<br />
soll sich dann im Juni 2020 –<br />
für den Jahrgang 2017 in Verbin-<br />
dung mit der Abschlussprüfung –<br />
in Gengenbach anschließen. Bis<br />
dahin müssen diese Fernstudenten<br />
auch ihre Studienarbeit geschrieben<br />
haben, zu der in diesem August die<br />
konkreten Vorbereitungen begonnen<br />
haben.<br />
Der Jahrgang 2018 konzentriert<br />
sich nach der Wirtschaftsprüfung<br />
auf die noch nicht bearbeiteten technischen<br />
Themen der Werkstoff- und<br />
Produktkunde sowie der Anarbeitung.<br />
Das sind im kommenden Jahr<br />
auch die inhaltlichen Schwerpunkte<br />
für den Jahrgang 2019, der sich Mitte<br />
Januar 2020 ebenfalls in Rösrath<br />
zum Prüfungsworkshop trifft, um<br />
rechtzeitig ein Gefühl für den bisherigen<br />
Lernerfolg zu entwickeln.<br />
Das dreijährige Fernstudium des<br />
Bundesverbandes Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) qualifiziert für einen<br />
gleichnamigen Betriebswirtschaftsabschluss.<br />
Im Jahrgang 2017 gilt<br />
Entsprechendes auch für Teilnehmer<br />
aus dem Wirtschaftsverband Großhandel<br />
Metallhalbzeug (WGM) sowie<br />
aus dem Verband Deutscher Metallhändler<br />
(VDM). BDS, WGM und<br />
VDM hatten in Sachen Fernstudium<br />
zeitweise kooperiert – auf der Basis<br />
vieler gemeinsamer Themen im<br />
Werkstoffgroßhandel. 2<br />
Informationen zum<br />
Fernstudium hält der BDS bereit:<br />
Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19 43
BDS<br />
Recht<br />
Datenbewusstsein gestiegen, Unternehmen ringen aber mit mehr Bürokratie<br />
DSGVO – Die Bilanz nach einem Jahr<br />
Mit diesem Artikel aus unserer bisher veröffentlichten Reihe „Die EU-Datenschutz-<br />
Grundverordnung in Unternehmen“ von Rechtsanwalt Dr. Thorsten Hauröder und<br />
Rechtsanwältin Bahar Beyaz von Henseler & Partner Rechtsanwälte mbB werden die<br />
bisherigen Auswirkungen der DSGVO seit ihrer Geltung am 25. Mai 2018 aufgeführt.<br />
Fotos: Henseler & Partner<br />
Rechtsanwältin<br />
Bahar Beyaz,<br />
Henseler & Partner<br />
Rechtsanwälte mbB<br />
Rechtsanwalt<br />
Dr. Thorsten Hauröder,<br />
Henseler & Partner<br />
Rechtsanwälte mbB<br />
Wenngleich der Zeitraum von<br />
einem Jahr viel zu kurz für die Beurteilung<br />
einer gefestigten Rechtspraxis<br />
erscheint, kann dennoch resümiert<br />
werden, dass bisher nur<br />
wenige Gesetze seit Beginn ihrer<br />
Geltung für so viel Aufregung und<br />
Aufmerksamkeit gesorgt haben wie<br />
die DSGVO im Mai 2018. Die<br />
gefürchteten Abmahnfälle und Bußgelder<br />
in Millionenhöhe sind zwar<br />
zumindest in Deutschland ausgeblieben.<br />
Von einer Entwarnung kann<br />
dennoch nicht die Rede sein. Noch<br />
immer ringen Unternehmen mit dem<br />
bürokratischen Mehraufwand und<br />
der praktischen Umsetzung der<br />
Anforderungen der DSGVO.<br />
Erschwert wird deren Schicksal<br />
durch die unklaren Vorgaben der<br />
DSGVO und die fehlenden praktischen<br />
Anleitungen zur Handhabung<br />
durch die Behörden.<br />
Deutschland bei<br />
Bußgeldern relativ mild<br />
Die tatsächlich seit mittlerweile fast 25<br />
Jahren existierenden europäischen Vorgaben<br />
zum Datenschutz erlangten<br />
zuletzt wegen der nunmehr vorgesehenen<br />
empfindlichen Bußgelder eine<br />
enorme Beachtung. Umfragen bei den<br />
Landesdatenschutzbehörden ergaben,<br />
dass bisher in Deutschland ca. 100 Bußgelder<br />
verhängt wurden. Die „aktivste“<br />
Behörde ist hierbei die in Nordrhein-<br />
Westfalen mit 36 Bußgeldern, wohingegen<br />
in acht Bundesländern bisher<br />
kein Bußgeld verhängt wurde. Auch<br />
die Divergenz der Höhe der Bußgelder<br />
ist auffallend und der Grund hierfür<br />
bislang nicht ersichtlich: Im Saarland<br />
liegt der Durchschnitt bei 198 €, in<br />
Baden-Württemberg das höchste Bußgeld<br />
hingegen bei 80.000 €.<br />
Doch im Vergleich zum europäischen<br />
Ausland sind die Bußgelder<br />
in Deutschland relativ mild: Die französische<br />
Datenschutzbehörde CNIL<br />
verhängte gegenüber einer US-Amerikanischen<br />
Suchmaschine wegen<br />
unzureichender Erfüllung der Informationspflichten<br />
nach Art. 13<br />
DSGVO ein Bußgeld von 50 Mio. €.<br />
In Portugal wurde gegen ein Krankenhaus<br />
ein Bußgeld von 400.000 €<br />
fällig, unter anderem weil zu viele<br />
Personen Zugriff auf Patientendaten<br />
hatten. Die britische Datenschutzaufsichtsbehörde<br />
ICO kündigte ein<br />
Bußgeld in Höhe von 200 Mio. €<br />
gegen eine Fluggesellschaft und 110<br />
Mio. € gegen eine Hotelkette an –<br />
in beiden Fällen wegen unzureichender<br />
technischer Sicherheitsvorkehrungen<br />
und den damit verbundenen<br />
Datendiebstählen von Kundendaten.<br />
Die Zurückhaltung der deutschen<br />
Behörden ist aber keinesfalls<br />
als Aufforderung zu verstehen, die<br />
Vorgaben der Datenschutzbehörden<br />
nicht so genau zu nehmen. Diese<br />
haben bereits angekündigt, dass es<br />
aufgrund der gestiegenen Anzahl<br />
von Beschwerden auch zu vermehrten<br />
Kontrollen und höheren Bußgeldern<br />
kommen wird.<br />
DSGVO-Rechte werden<br />
stärker eingefordert<br />
Am 8. Mai 2019 übergab der Bundesbeauftragte<br />
für den Datenschutz<br />
und die Informationsfreiheit (BfDI),<br />
Ulrich Kelber, seinen 27. Tätigkeitsbericht<br />
über die Jahre 2017 und 2018<br />
an den Präsidenten des Deutschen<br />
Bundestages. Vor allem die Auswirkungen<br />
der DSGVO spielten darin<br />
eine vorrangige Rolle: Im Zeitraum<br />
25.5. bis 31.12.2018 führte der BfDI<br />
insgesamt 48 Informations-, Beratungs-<br />
und Kontrollbesuche bei<br />
Behörden und Unternehmen durch,<br />
nahm 7.293 Meldungen von Datenschutzverstößen,<br />
6.507 allgemeine<br />
Anfragen, 3.064 Beschwerden nach<br />
Art. 77 DSGVO und 22 Beschwerden<br />
nach § 60 BDSG entgegen.<br />
In einem Zeitraum von gut sieben<br />
Monaten sind es damit insgesamt<br />
9.615 Vorgänge, die zusammengerechnet<br />
mehr als doppelt so<br />
viele wie im gesamten Jahr 2017<br />
ergeben. „Dies zeigt einerseits den<br />
gestiegenen Beratungsbedarf und<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
andererseits, dass die Bürgerinnen<br />
und Bürger ihre Rechte seit Einführung<br />
der DSGVO stärker einfordern“,<br />
so Ulrich Kelber.<br />
Behörden setzen sich intensiver<br />
mit DSGVO auseinander<br />
Die erhöhte Aktivität der Landesdatenschutzbehörden<br />
lässt ebenfalls<br />
auf eine erhöhte Auseinandersetzung<br />
mit der DSGVO schließen. So<br />
veröffentlichte der Landesdatenbeauftragte<br />
für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />
Baden-Württemberg,<br />
dass im Jahr 2018 insgesamt<br />
2.714 Beschwerden für den nichtöffentlichen<br />
Bereich eingingen. Im<br />
Jahr 2017 lag die Zahl bei 1.872.<br />
Außer-dem führte die Behörde im<br />
Jahr 2018 insgesamt 2.948 Beratungen<br />
durch, im Jahr 2017 hingegen<br />
nur 795.<br />
Die Landesbeauftragte für Datenschutz<br />
und Informationsfreiheit<br />
Nordrhein-Westfalen berichtet von<br />
insgesamt 12.000 schriftlichen Eingaben<br />
im Jahr 2018. In den Jahren<br />
2016 und 2017 hingegen lag diese<br />
Zahl konstant bei etwa 4.400. Außerdem<br />
erhielt die Behörde von Mai bis<br />
Dezember 2018 mehr als 1.200 Meldungen<br />
zu Datenpannen.<br />
Im Vergleich zu den Vorjahren<br />
ist dies ein enormer Anstieg: Im Jahr<br />
2017 erhielt sie 60, im Zeitraum von<br />
Januar bis Mai 2018 erhielt sie 61<br />
Meldungen. Auch die Zahl der<br />
Online-Meldungen durch Unternehmen<br />
für Kontaktdaten der Datenschutzbeauftragten<br />
lag bis zum 31.<br />
Dezember 2018 bei etwa 22.000. Die<br />
Behörde betont, dass die telefonischen<br />
Anfragen in den genannten<br />
Zahlen nicht einmal berücksichtigt<br />
sind.<br />
Der beachtliche Anstieg der<br />
Anfragen und Beschwerden erforderte<br />
eine immense personelle Aufstockung<br />
in den Behörden. Nachdem<br />
diese nun die erste Flut der Arbeit<br />
bewältigt haben dürften, ist als<br />
nächstes ein proaktives Vorgehen<br />
durch Anfragen und Kontrollen zu<br />
erwarten.<br />
Bußgelder vermeiden<br />
Bußgelder lassen sich nur durch Einhaltung<br />
aller datenschutzrechtlichen<br />
Normen vermeiden.<br />
Für alle, die (noch) nicht mit der<br />
Umsetzung der Anforderungen der<br />
DSGVO begonnen haben oder in den<br />
letzten Zügen sind, eine Checkliste<br />
mit den wichtigsten, jedoch nicht<br />
abschließenden Aufgaben:<br />
1. Schaffung eines Datenbewusstseins:<br />
Welche Daten werden wie<br />
und von wem verarbeitet?<br />
2. Bestellung des Datenschutzbeauftragten<br />
und Meldung bei der<br />
zuständigen Aufsichtsbehörde<br />
3. Anlegen von Verfahrensverzeichnissen<br />
4. Umsetzung der Informationspflichten<br />
durch das Erstellen von<br />
Datenschutzerklärungen für Webseitenbesucher,<br />
Kunden, Vertragsund<br />
Geschäftspartner und Angestellte<br />
5. Anlegen von Verarbeitungsverzeichnissen<br />
6. Überprüfung, Überarbeitung und<br />
Aufsetzen von Auftragsverarbeitungsverträgen<br />
7. Durchführung einer Datenschutzfolgenabschätzung,<br />
sofern vorgesehen<br />
8. Einführung von technischen und<br />
organisatorischen Maßnahmen<br />
9. Organisation von Melde- und<br />
Benachrichtigungspflichten bei<br />
Datenpannen<br />
10. Mitarbeiterschulungen und Sensibilisierungen<br />
Startschuss zum Feinschliff<br />
Im Ergebnis lässt sich festhalten,<br />
dass das einjährige Bestehen der<br />
DSGVO zumindest ein geändertes<br />
Datenbewusstsein geschaffen hat,<br />
so dass das primäre Ziel der DSGVO,<br />
den Schutz der personenbezogenen<br />
Daten von natürlichen Personen zu<br />
stärken, langfristig gesehen erreicht<br />
werden wird. Wieviel Zeit dies noch<br />
in Anspruch nehmen wird, lässt sich<br />
aktuell nicht beurteilen. Fest steht<br />
jedoch, dass nunmehr der Startschuss<br />
zum Feinschliff der Umsetzung<br />
der DSGVO gefallen ist.<br />
Die Europäische Kommission<br />
legte jüngst einen Bericht vor, aus<br />
dem hervorgeht, dass die meisten<br />
Mitgliedstaaten den erforderlichen<br />
Rechtsrahmen eingerichtet haben<br />
und das neue System zur Stärkung<br />
der Datenschutzvorschriften<br />
greift.<br />
Vor dem Hintergrund, dass selbst<br />
in den 16 Bundesländern Deutschlands<br />
eine große unterschiedliche<br />
Vorgehensweise der Aufsichtsbehörden<br />
verzeichnet wird, stellt sich<br />
die Frage, ob auch das weitere Ziel<br />
der DSGVO – die Schaffung des europaweiten,<br />
einheitlichen Datenschutzes<br />
– in naher Zukunft erreicht wird.<br />
Denn nur durch eine gemeinschaftliche<br />
Einordnung des Datenschutzes<br />
als „neues Grundrecht“ lässt sich<br />
das „digitale Zeitalter“ im Sinne des<br />
effektiven Rechtsschutzes aller Unionsbürger<br />
in Einklang mit den wirtschaftlichen<br />
Herausforderungen<br />
bringen<br />
Passend in diesem Sinne äußerte<br />
sich Věra Jourová, EU-Kommissarin<br />
für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung:<br />
„Die Datenschutz-Grundverordnung<br />
trägt Früchte. Sie gibt<br />
den Europäerinnen und Europäern<br />
starke Instrumente an die Hand, mit<br />
denen sie die Herausforderungen<br />
der Digitalisierung bewältigen und<br />
die Kontrolle über ihre personenbezogenen<br />
Daten übernehmen können.<br />
Die Datenschutz-Grundverordnung<br />
eröffnet den Unternehmen Chancen,<br />
die digitale Revolution optimal für<br />
sich zu nutzen, und ist zugleich vertrauensbildend.<br />
Sie eröffnet über<br />
Europa hinaus Möglichkeiten für<br />
digitale Diplomatie und fördert so<br />
einen auf hohen Standards basierenden<br />
Datenverkehr zwischen<br />
jenen Ländern, die die Werte der EU<br />
teilen. Aber die Arbeiten müssen<br />
fortgesetzt werden, damit die neuen<br />
Datenschutzvorschriften in vollem<br />
Umfang Gültigkeit erlangen und<br />
wirksam werden.“ 2<br />
DSGVO & Co.<br />
Seit dem 25. Mai 2018 ist in der Europäischen Union die<br />
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) anzuwenden. Diese<br />
sieht für Unternehmen strengere Anforderungen und Vorgaben<br />
für den Umgang mit personenbezogenen Daten ihrer<br />
Mitarbeiter und Kunden vor. Im Zuge einer umfassenden<br />
Datenschutzrechtsreform wurde außerdem das Bundesdatenschutzgesetz<br />
(BDSG) durch das neue Bundesdatenschutzgesetz<br />
(BDSG-neu) ersetzt, welche die DSGVO ergänzt.<br />
Die E-Privacy-Verordnung, voraussichtlich ab 2020 geltend,<br />
soll ebenfalls an die DSGVO anknüpfen und deren Regelungsbereich<br />
spezifisch für die Nutzung elektronischer Kommunikationsdienste<br />
und -vorgänge komplettieren.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
45
Verbände<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Politik<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Forum DistancE-Learning in Berlin<br />
Im Mittelpunkt<br />
Das FDL denkt in diesem Sommer – vor<br />
allem an den Herbst: Dann wird in Berlin<br />
das Fachforum veranstaltet und werden<br />
die Studienpreise verliehen (4.11.),<br />
bevor auf der Mitgliederversammlung<br />
(5.11.) ebenfalls in der deutschen<br />
Hauptstadt wichtige Weichen für die<br />
Zukunft des Fernlernens gestellt werden.<br />
Die Spreemetropole stand zudem<br />
im Mittelpunkt, als Ende Mai das 50-<br />
jährige Jubiläum des Verbands gefeiert<br />
werden konnte (vgl. 7/8 19, S. 57).<br />
Thema des ganztägigen Fachforums<br />
ist die Rolle der Künstlichen<br />
Intelligenz in der Bildung (vgl. 5/19,<br />
S. 41), die Studienpreise werden im<br />
Rahmen einer abendlichen Gala nochmals<br />
in den bereits traditionellen Kategorien<br />
verliehen – und zur Mitgliederversammlung<br />
liegt der Fokus vor<br />
allem auch auf den Möglichkeiten, die<br />
sich für das Forum DistancE-Learning<br />
(FDL) aus der neuen Geschäftsstelle<br />
in Berlin ergeben: Pädagogik, Preise<br />
und Politik.<br />
Pädagogik<br />
Das ganztägige Fachforum am 4.11.19<br />
im Hotel „Park Inn“ am Berliner Alexanderplatz<br />
bietet u.a. drei Fachvorträge,<br />
fünf Workshops und eine Podiumsdiskussion.<br />
Das Motto der<br />
Veranstaltung lautet „Künstliche Intelligenz<br />
und Bildung – Chancen für DistancE-Lerning“.<br />
(www.fachforum-distance-learning.de)<br />
Auf die Dominanz pädagogischer<br />
Aspekte dieser Programmpunkte zur<br />
Künstlichen Intelligenz (KI) weisen<br />
u.a. die entsendenden Institutionen<br />
der Vortragenden hin:<br />
z Prof. Dr. habil. Olaf Zawacki-Richter<br />
ist Leitender Direktor des „Center<br />
für Lebenslanges Lernen“ der Carl<br />
von Ossietzky-Universität in Oldenburg.<br />
Sein Thema: „Forschung und<br />
Entwicklung zur KI in der Bildung:<br />
Anwendungen, Potenziale und<br />
Herausforderungen“.<br />
z Vom Leibnitz-Institut für Bildungsforschung<br />
und Bildungsinformation<br />
in Frankfurt/Main kommt Prof. Dr.<br />
Hendrik Drachsler. Er spricht über<br />
„Multimodale Lern-Unterstützung<br />
mit Sensoren und Augumented Reality<br />
(AR) und Virtual Reality (VR)“<br />
z In ihrem Fachvortrag „Was kommt?<br />
Was geht? Was bleibt?“ widmet sich<br />
Prof. Dr. Eva Cendon vom Institut<br />
für Bildungswissenschaft und<br />
Medienforschung der FernUniversität<br />
Hagen der Zukunft des Lehrens<br />
im DistancE-Learning mit KI.<br />
Preise<br />
Im Anschluss an das Fachforum werden<br />
im Rahmen einer festlichen<br />
Abendveranstaltung in „Clärchens<br />
Ballhaus“ in der Berliner City die Studienpreise<br />
2020 verliehen. Seit mehr<br />
als 30 Jahren ehrt das FDL mit seinen<br />
Studienpreisen die Besten der Besten<br />
der ganzen Branche.<br />
Herausragende Absolventen werden<br />
– entsprechend des Urteils einer<br />
Jury – in unterschiedlichen Kategorien<br />
ebenso ausgezeichnet wie der Service<br />
und das Studienangebot des Jahres.<br />
Mit einem Online-Voting wird vor der<br />
Preisverleihung in der Hauptstadt<br />
zudem der Tutor des Jahres gesucht.<br />
(www.studienpreis-distance-learning.de).<br />
Alle drei Wettbewerbskategorien<br />
zeichnen sich dadurch aus, dass in<br />
ihnen nicht nur Lern- und Lehrleistungen<br />
bewertet werden, sondern vor<br />
allem auch damit verbundene soziale<br />
Komponenten.<br />
Politik<br />
Seit Anfang dieses Jahres ist das FDL<br />
mit seiner Geschäftsstelle nicht mehr<br />
in Hamburg, sondern in Berlin vertreten.<br />
Der Verband hat damit die Konsequenz<br />
aus der Politisierung auch<br />
des Bildungsbereichs gezogen, in dem<br />
es auf entsprechende Vernetzung<br />
ankommt, die in der deutschen Hauptstadt<br />
besonders ausgeprägt ist.<br />
Deshalb werden sich die Rahmenbedingungen<br />
für dieses Berliner Engagement<br />
wie ein roter Faden durch die<br />
Mitgliederversammlung am 5.11.19<br />
ziehen. Aber auch andere Fragen zur<br />
Struktur und Arbeit des Verbandes<br />
werden bei diesem Treffen wieder eine<br />
Rolle spielen.<br />
Das Wirken des FDL basiert auf der<br />
Arbeit seiner über 100 Mitglieder, unter<br />
ihnen der BDS, in der Gruppe der Fernunterrichts-<br />
und der Fernstudienanbieter<br />
sowie auf dem Engagement im Pädagogischen<br />
Arbeitskreis. 2<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Wohnungsbau-Tag<br />
Studieren und referieren<br />
Steine gegen Holz<br />
Interessensvertreter im Clinch<br />
Der inzwischen elfte Wohnungsbau-Tag<br />
fand im Frühsommer in Berlin<br />
statt – und bestand wiederum aus der<br />
Vorstellung einer aktuellen Studie sowie<br />
im zweiten Teil aus prominent besetzten<br />
Referaten. Es war ein Faktencheck.<br />
Mehr Häuser aus Holz – wollte die<br />
grün-schwarz Regierung dem Land Baden-<br />
Württemberg verordnen. Doch der Dachverband<br />
der Steinhersteller DGfM kündigte<br />
juristische Schritte gegen diese Offensive<br />
an: Steine gegen Holz.<br />
Wer eigentlich baut Deutschland? – Diese<br />
Kernfrage nach den „Bauherren der Republik“<br />
stand im Fokus des diesjährigen<br />
Wohnungsbau-Tages. Mehr noch: Es ging<br />
um die „Inventur 2019 zum Bauen und<br />
Wohnen“ (so der Untertitel der Studie) –<br />
und dabei insbesondere auch um die akuten<br />
Engpässe beim Wohnungsbau. Die<br />
aktuelle Studie zum Wohnungsbau-Tag<br />
vom PROGNOS-Institut benennt die Kriterien,<br />
die das Bauen in Deutschland langsam<br />
und vor allem auch teuer machen.<br />
Ebenso werden aus Sicht der Veranstalter<br />
Trends und verfehlte Ziele beim Wohnungsbau<br />
sowie Gefahren für die Märkte<br />
in A-, B- und C-Standorten genannt. Auch<br />
diese Probleme wurden im Rahmen einer<br />
vormittäglichen Pressekonferenz benannt.<br />
Die Nachmittagsveranstaltung zu den so<br />
angesprochenen Themen fand in der Landesvertretung<br />
von Bayern in Berlin statt –<br />
unter prominenter Beteiligung fast aller<br />
politischen Parteien sowie von Vertretern<br />
der Regierungen im Bund und in den Ländern.<br />
Auch sie nahmen zu dem Tagesmotto<br />
Stellung, wonach Bauen in<br />
Deutschland „Zu wenig, zu teuer, zu weit<br />
weg“ bedeutet. Thematisiert wurden insbesondere<br />
Engpässe beim Bauland, Kapazitätsprobleme<br />
in der Bauwirtschaft,<br />
deren konjunkturelle Perspektiven sowie<br />
die Herausforderungen bei den Mieten.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksund<br />
Wohnungsbau (DGfM) wirft der Landesregierung<br />
vor, Baden-Württemberg eine<br />
„Holzbau-Pflicht“ zu verordnen – ein „Baustoff-Diktat<br />
fürs Holz“. Die DGfM hat in Briefen<br />
an die baden-württembergische Politik<br />
unmissverständlich klar gemacht, dass „die<br />
‚Holzbau-Offensive‘ rechtlich nicht überleben“<br />
wird. Dies gehe aus einer rechtlichen<br />
Stellungnahme hervor, welche die DGfM auf<br />
der Grundlage der bisherigen Planungen der<br />
Landesregierung beauftragt hatte.<br />
Juristen sehen u.a. einen Punkt als kritisch<br />
an: Das Land stoße – als größter Waldbesitzer<br />
in Baden-Württemberg – mit dem<br />
Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb<br />
schnell an die Grenzen, wenn es den Holzbau<br />
fördere und damit mittelbar über die<br />
Geht gegen die Holzbau-Offensive in Baden-Württemberg<br />
vor: der DGfM-Vorsitzende Dr. Hannes<br />
Zapf.<br />
eigene Förderung selbst einen Profit erwirtschafte.<br />
In ihrem Schreiben an die Landespolitik<br />
greift die DGfM auch die ökologische Argumentation,<br />
die das Land Baden-Württemberg<br />
für die „Holzbau-Offensive“ ins Feld<br />
führt, offensiv an: So liege der tatsächliche<br />
Holzanteil beim Holzhaus meistens nur bei<br />
7 bis 10 %. So der Vorsitzende der DGfM,<br />
Dr. Hannes Zapf.<br />
POWERFUL SOLUTIONS –<br />
PASSIONATE PEOPLE<br />
AUTOMATISCHE<br />
GEHRUNGSKREISSÄGE<br />
KKS 463 NA<br />
Foto: DGfM<br />
Beteiligt an der Doppelveranstaltung<br />
waren gleich mehrere verbandliche<br />
Akteure:<br />
z Industriegewerkschaft Bauen – Agrar –<br />
Umwelt<br />
z Bundesverband deutscher Wohnungs- und<br />
Immobilienunternehmen<br />
z Deutscher Mieterbund<br />
z Bundesverband Freie Immobilien- und Wohnungsunternehmen<br />
z Zentralverband Deutsches Baugewerbe<br />
z Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel<br />
z Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksund<br />
Wohnungsbau<br />
Mannloser Betrieb<br />
<br />
<br />
<br />
Vertikale Bohrachse<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kreissägen Lackieranlagen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Strahlanlagen Transportsysteme<br />
<br />
<br />
<br />
KALTENBACH GmbH + Co.<br />
KG<br />
<br />
<br />
<br />
16.-21.09.2019<br />
WWW.KALTENBACH.COM<br />
<br />
15 | STANDF52<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
47
Verbände<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Politik<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Auch Additive Manufacturing gehört zu<br />
dem vom DVS betreuten Themenspektrum.<br />
So können Funktionsbauteile direkt<br />
mit dem Verfahren des selektiven Laserstrahlschmelzens<br />
aus Material mit der<br />
Werkstoffnummer 1.2709 hergestellt werden<br />
– wie hier auf dem Stand des ifw Jena<br />
während der Messe RapidTech 2018.<br />
Quelle: DVS<br />
Die Fügetechniker treffen sich in Rostock nicht nur zum Kongress<br />
Neues vom Schweißen<br />
und verwandten Verfahren<br />
Für den diesjährigen DVS-Kongress am 16./17.9 in Rostock hat der Verband ein umfangreiches<br />
sowie vielfältiges Programm zur Fügetechnik aufgestellt. 24 Sessions mit mehr als 70 Fachvorträgen<br />
und Anwenderbeispielen werden präsentiert und zeigen ein großes Themenspektrum auf.<br />
Der DVS – Deutscher Verband<br />
für Schweißen und verwandte Verfahren<br />
hat für sein Branchentreffen<br />
– mit Blick auf den Veranstaltungsort<br />
Rostock – besonderen Wert auf Vorträge<br />
rund um die Themen „Offshore“,<br />
„Schiffbau“ sowie „Anlagen-,<br />
Rohrleitungs- und Behälterbau“<br />
gelegt. Es werden aber auch Ergebnisse<br />
aus dem Einsatz von virtuellen<br />
Schweißtrainern in der Aus- und<br />
Weiterbildung oder Roboter- und<br />
Automatisierungslösungen präsentiert.<br />
Zum Einsatz von virtuellen<br />
Schweißtrainern in der Aus- und<br />
Weiterbildung hatte der DVS in diesem<br />
Frühsommer eine neue Broschüre<br />
veröffentlicht. Auf 24 Seiten<br />
informiert das Heft auf Deutsch und<br />
Englisch über unterschiedliche virtuelle<br />
Trainingssysteme, über ihr<br />
didaktisches Potenzial sowie ihren<br />
Nutzen in der Bildung. Im DVS<br />
beschäftigt man sich seit mehr als<br />
15 Jahren mit Virtual Welding Training<br />
Systems.<br />
Auch in anderem Rahmen kümmert<br />
sich der DVS um die Nachwuchsförderung<br />
– so etwa alle zwei<br />
Jahre mit dem Wettbewerb „Jugend<br />
schweißt“, der von der EMW AG<br />
unterstützt wird, nach eigenen Angaben<br />
Deutschlands größter Hersteller<br />
und international einer der wichtigsten<br />
Anbieter für Lichtbogen-<br />
Schweißtechnik.<br />
Schließlich sucht der Verband<br />
derzeit auch nach Fachvorträgen<br />
zum thermischen Beschichten. Sie<br />
sollen auf der internationalen Konferenz<br />
„ITSC- International Thermal<br />
Spray Conference“ vom 10.–12.6.20<br />
in Wien gehalten werden.<br />
Ein weiteres Thema auf dem<br />
Kongress in Rostock ist Additive<br />
Manufacturing. Zu diesen Fertigungsverfahren<br />
gibt es – u.a. vom<br />
DVS unterstützt – am 12.11.19 in<br />
Halle/Saale auch eine erste eigene<br />
Fachtagung.<br />
Der DVS CONGRESS, der von<br />
einer Fachausstellung begleitet wird,<br />
bleibt aber die wichtigste Veranstaltung<br />
der fügetechnischen Branche.<br />
Unter diesem Dach werden auch die<br />
Große Schweißtechnische Tagung und<br />
der Studentenkongress veranstaltet.<br />
Der DVS CONGRESS 2019 wird von<br />
einer Fachausstellung begleitet.<br />
Der DVS ist ein technisch-wissenschaftlicher<br />
Verband, der sich<br />
mit mehr als 120 Jahren Erfahrung<br />
für die rund 250 verschiedenen Verfahren<br />
des Fügens, Trennens und<br />
Beschichtens engagiert. Die Hauptgeschäftsstelle<br />
des gemeinnützig<br />
anerkannten Verbandes ist in Düsseldorf.<br />
Die gut 19.000 Mitglieder<br />
werden durch die 13 DVS-Landesverbände<br />
und 74 DVS-Bezirksverbände<br />
direkt vor Ort betreut. 2<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
Fotos, 2: IBU<br />
IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs.<br />
WSM-Nachhaltigkeitsexperte Andre Koring.<br />
Globale Lösung<br />
Automobilzulieferer haben keine Angst vor Nachhaltigkeitsprüfung<br />
Automobilhersteller binden ihre Zulieferer<br />
zunehmend in das Thema Nachhaltigkeit ein<br />
und machen es zum Vergabekriterium. Der IBU<br />
sieht seine Mitglieder darauf mit seiner Hilfe gut<br />
vorbereitet und fordert die Produzentenseite im<br />
Gegenzug auf, weltweit gleiche Maßstäbe anzulegen.<br />
Bernhard Jacobs, Geschäftsführer im Industrieverband<br />
Blechumformung (IBU): „Es ist ein notwendiger<br />
Schritt in die Zukunft. Unser Wirtschaftsverband<br />
Stahl- und Metallverarbeitung<br />
(WSM) hat mit Andre Koring früh einen Experten<br />
eingestellt. Der Diplom-Umweltwissenschaftler<br />
leitet den Fachbereich Umwelt und<br />
Arbeitsschutz und steht Unternehmen unterstützend<br />
zur Seite. Er ist auch im Dialog mit<br />
anderen Zuliefererindustrien.“<br />
Transport und Inhalte<br />
BDSV betont die Rolle von Stahlschrott<br />
Durch die Vorarbeit des Verbands beschäftigten<br />
sich rund 240 IBU-Mitgliedsunternehmen seit<br />
Langem mit den Leitprinzipien zur Nachhaltigkeit<br />
der Lieferkette. „Die Einhaltung von Menschenrechten,<br />
der bewusste Umgang mit Rohstoffen<br />
und der Umweltschutz sollten für jedes<br />
Unternehmen und jede Branche Maßstab des<br />
alltäglichen Handelns sein“, betonte Jacobs.<br />
Der IBU forderte Automobilhersteller wie VW<br />
allerdings auch auf, weltweit gleiche Anforderungen<br />
zu stellen. „In einem Hochlohnland wie<br />
Deutschland den Mindestlohn zu prüfen, ist grotesk“;<br />
so Jacobs. „Beginnen sollten die Verantwortlichen<br />
dort, wo die Gefahr der Nichteinhaltung<br />
am größten ist.“<br />
Der Verband der Automobilindustrie will voraussichtlich<br />
im Herbst ein Modellverfahren namens<br />
COSAX (Corporate Sustainability Assessment<br />
Exchange) vorstellen. Es soll unterschiedliche<br />
Nachhaltigkeitskriterien innerhalb eines Überprüfungsprotokolls<br />
beleuchten. Geplant ist,<br />
dass COSAX ab dem kommenden Frühjahr eingesetzt<br />
wird.<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Blechbearbeitung<br />
D 05. – 08. NOV. 2019<br />
a STUTTGART<br />
Blechbearbeitung<br />
im Weltformat<br />
Die 14. Blechexpo bildet mit über 1.200<br />
Ausstellern aus ca. 35 Nationen das aktuelle<br />
Weltangebot an Produkten und<br />
Lösungen für die industrielle Bearbeitung<br />
von Blechen, Rohren und Profilen ab.<br />
Das praxisnahe Messe-Duo Blechexpo<br />
und Schweisstec ist die weltweit einzige<br />
Veranstaltung für die komplementären<br />
Technologien Blechbearbeitung und<br />
Fügetechnik.<br />
5 Blechbearbeitungsmaschinen<br />
5 Trenn- und Umformtechnik<br />
5 Rohr- und Profilbearbeitung<br />
5 Füge- und Verbindungslösungen<br />
5 Blech-, Rohr-, Profil-Halbzeuge<br />
Der BDSV hat einmal mehr die bedeutende Rolle von Stahlschrott betont – und das<br />
gleich doppelt. Es geht dem Verband dabei um den wirtschaftlichen Transport dieses Sekundärrohstoffs<br />
und um Fachinformationen zu diesem Material.<br />
Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation senkt zum Jahresbeginn 2020 den Grenzwert<br />
für Schwefel im Schiffstreibstoff von bisher 3,5 auf 0,5 %. Die Bundesvereinigung Deutscher<br />
Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) begrüßt zwar grundsätzlich das Vorhaben,<br />
die Seetransporte emissionsärmer zu gestalten. Stahlschrott ist der weltweit am meisten<br />
gehandelte Sekundärrohstoff. Allein 2018 wurden international 105 Mio. t des klimafreundlichen<br />
Recyclingmaterials gehandelt. Der Einsatz des neuen Treibstoffs und die damit verbundenen<br />
Umrüstungen ließen jedoch deutliche Kostensteigerungen erwarten.<br />
Um welche Werkstoffdetails es bei Stahlschrott im Einzelnen geht, macht z.B. das „Handbuch<br />
legierter Stahlschrott“ deutlich, das neu auf den Markt gekommen ist. Es war im vergangenen<br />
Jahr bewusst für die Praktiker in den Betrieben vor Ort konzipiert worden. Auf rund 100 Seiten<br />
werden alle relevanten Fachbegriffe dazu erläutert.<br />
Zeitgleich: 7. Schweisstec –<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Fügetechnologie<br />
Der Verband ist im Netz unter der Adresse<br />
www.bdsv.org vertreten. www.blechexpo-messe.de Bäg<br />
<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />
49<br />
Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />
+49 (0) 7025 9206-0<br />
blechexpo@schall-messen.de
Verbände<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Politik<br />
Nachrichten<br />
Wissenschafts- und Hochschulpreis<br />
BME-Auszeichnungen erneut ausgelobt<br />
Der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik (BME) hat zwei<br />
Auszeichnungen erneut ausgelobt:<br />
z Wissenschaftliche Höchstleistungen in den<br />
Bereichen Materialwirtschaft, Einkauf, Supply<br />
Chain Management und Logistik zeichnet<br />
BME auch 2020 mit dem „BME-Wissenschaftspreis<br />
Hans Ovelgönne“ aus. Mit dem<br />
Award würdigt der Verband seit 1988 Wissenschaftler*innen,<br />
die eine herausragende<br />
Habilitationsschrift oder Dissertation in diesen<br />
Bereichen vorgelegt haben. Die Dotierung<br />
beträgt für Habilitationsschriften<br />
5.000 € für den Gewinner und 5.000 € für<br />
den Lehrstuhl, an dem die Arbeit betreut<br />
wurde. Die Dotierung für Dissertationsschriften<br />
beträgt entsprechend je 3.500 €. Einsendeschluss<br />
ist der 30.9.19.<br />
z Ebenfalls ausgeschrieben wird der „BME-<br />
Hochschulpreis“ für herausragende Di -<br />
plom-, Master- und Staatsexamensarbeiten<br />
zum Themenkomplex Einkauf, Supply Chain<br />
Management und Logistik. Die eingereichten<br />
Arbeiten müssen 2019 an einer Universität,<br />
(Fach-)Hochschule oder einer vergleichbaren<br />
Bildungseinrichtung abgeschlossen worden<br />
sein. Es werden insgesamt zwei Preise<br />
vergeben in den Kategorien „Uni-Abschlussarbeiten“<br />
und „FH-Abschlussarbeiten“. Der<br />
Hochschulpreis ist pro Kategorie mit<br />
2.000 € dotiert. Das Preisgeld wird unter<br />
den Beteiligten je zur Hälfte aufgeteilt. Einsendeschluss<br />
ist der 15.12.19.<br />
Details gibt es unter www.bme.de<br />
(Initiativen, Awards/Förderpreise) zu<br />
erfahren.<br />
Karrieren und Konjunktur bedrohen den Maschinenbau<br />
Vor einer doppelten Gefahr warnt der deutsche Maschinenbau: Karrieren und Konjunktur.<br />
In der Branche waren im Juli 34.000 Ausbildungsstellen in den technischen Berufen nicht<br />
besetzt, dem standen 21.000 unvermittelte Bewerber gegenüber – eine rechnerische<br />
Lücke von 13.000. „Setzt sich dieser Trend fort, wird sich der Fachkräftemangel zu einem<br />
Strukturproblem und zu einer dauerhaften Wachstumsbremse entwickeln, ganz unabhängig<br />
von konjunkturellen Schwankungen, wie wir sie aktuell beobachten“, warnte Jörg<br />
Friedrich, Leiter der Abteilung Bildung im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Gründe für diese Entwicklung seien die rückläufigen Zahlen der Schulabgänger und<br />
der gleichzeitige Trend zum Studium, erläutert er. Laut Bundesagentur für Arbeit waren<br />
zum Start des Ausbildungsjahres 2019 mehr als 240.000 Ausbildungsstellen unbesetzt –<br />
das ist der höchste Wert in den vergangenen zehn Jahren.<br />
ZDB: Unverzichtbarer Partner für das Bauklima<br />
Die deutsche Bauwirtschaft hat sich einmal mehr als unverzichtbarer Partner in die aktuelle<br />
Klimadebatte eingebracht. „Es liegt großes Potenzial darin, die Baubranche aktiv einzubinden.<br />
… Die Schritte … müssen aber an die Bedürfnisse der mittelständischen Bauunternehmen<br />
angepasst sein, die gut 70 % der Branche ausmachen, erklärte Felix Pakleppa,<br />
Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB) im August. Das<br />
Klimakabinett sei aufgefordert, in seinen Beratungen bis zum 20. September ein pragmatisches<br />
Konzept zu entwickeln, das die finanziellen Mehrbelastungen für den Baumittelstand<br />
und vor allem die bürokratischen Anforderungen an die Unternehmen auf ein Mindestmaß<br />
begrenzt,“ so Pakleppa weiter. Es sei darüber hinaus wichtig, den Gebäudesektor als ein<br />
Feld zu begreifen, durch das über eine höhere Energieeffizienz ein signifikanter Beitrag<br />
zum Klimaschutz geleistet werden könne.<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />
Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />
Stahlverarbeitung<br />
Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />
E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />
Markus Huneke<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />
E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />
E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />
Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />
Layout:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Druck:<br />
Hellendoorn, Bad Bentheim<br />
Titelbild:<br />
Wiedenmann-Seile GmbH<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />
zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />
Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />
einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />
ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />
Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />
eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />
im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 36.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />
Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />
Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />
Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />
auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />
und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />
dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />
Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />
eingedeutscht werden.<br />
International Standard Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 9|19
BDS-Berufsbildung<br />
Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />
2019<br />
Seminarthema Termin Tagungsort<br />
Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.09. Duisburg<br />
Prüfbescheinigungen (Seminar) 18.09. Neuss<br />
Grobbleche (Seminar) 10.-11.10. Wernigerode<br />
Verkauf im Stahlhandel 14.-15.10. Köln<br />
Nichtrostende Stähle und ihre Produktformen (Seminar) 28.-30.10.<br />
Lüdenscheid<br />
Betonstahl 19.-20.11. Kehl<br />
Stahlkunde (Seminar) 03.-05.12. Gengenbach<br />
Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.12. Duisburg<br />
Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />
und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />
Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />
den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />
wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />
BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />
Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />
E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM
aussteller und Sponsoren<br />
des BDS-Stahlhandelstags<br />
Programm Stahlhandelstag 2019<br />
Tag 1: Donnerstag, 19. September 2019<br />
13:00 – 14:00 Uhr Empfang und Registrierung der Teilnehmer<br />
Mittagsimbiss<br />
Öffnung der kongressbegleitenden Ausstellung<br />
14:00 – 14:15 Uhr Eröffnung des Kongresses<br />
Eberhard Frick, Friedrich Kicherer<br />
Heinz Herbort, Kerschgens Werkstoffe & Mehr<br />
Oliver Ellermann, Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
14:15 -15:15 Uhr Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen der Stahlwelt<br />
Prof. Dr. Roland Döhrn,<br />
RWI – Leibnitz Institut für Wirtschaftsforschung<br />
15:15 – 15:45 Uhr Kaffeepause<br />
15:45 – 16:45 Uhr Die Zukunft des Stahls in der Elektromobilität<br />
Dirk Habecke, RockTechLithium<br />
16:45 – 17:15 Uhr Kaffeepause<br />
17:15 – 18:00 Uhr (K)ein Rückblick: 50 Jahre BDS<br />
Nadine Dlouhy & Friends<br />
ab 18:30 Uhr<br />
Abendveranstaltung<br />
Tag 2: Freitag, 20. September 2019<br />
9:00 – 9:30 Uhr Empfang und Begrüßungskaffee<br />
9:30 – 10:30 Uhr Stahlschrott: Handelsware oder Abfallprodukt?<br />
Sebastian Will,<br />
bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe & Entsorgung<br />
10:30 – 11:00 Uhr Kaffeepause<br />
11:00 – 12:30 Uhr Der Ausblick der Stahlerzeuger<br />
Dr. Christian Piehl, B-Tec Concept<br />
Wilbert Bosch, BENTELER Steel/Tube<br />
12:30 Uhr Mittagsimbiss<br />
13:00 Uhr Ende des Stahlhandelstags<br />
Aussteller<br />
z abas GmbH & Co. KG, Karlsruhe<br />
z alnamic AG, Neuss<br />
z De Causmaecker & Partner,<br />
Frankfurt Airport<br />
z DIP Concept GmbH, Köln<br />
z Dr. Demuth Derisol Lackfarben<br />
GmbH & Co. KG, Northeim<br />
z Fehr Lagerlogistik AG,<br />
Winterthur – CH<br />
z GWS Gesellschaft für<br />
Warenwirtschafts-Systeme mbH,<br />
Münster<br />
z Ingenieurbüro Roth, Unterheinriet<br />
z Kaltenbach GmbH + Co. KG, Lörrach<br />
z KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH,<br />
Berlin<br />
z Karsten Stahlhandel GmbH,<br />
Grevenbroich<br />
z Kasto Maschinenbau GmbH & Co,<br />
Achern<br />
z KI GmbH, Bielefeld<br />
z Krause Maschinenhandels- & Service<br />
GmbH, Achim<br />
z MEBA Metall-Bandsägemaschinen<br />
GmbH, Westerheim<br />
z MEPS International Ltd,<br />
Sheffield – UK<br />
z Messe Düsseldorf GmbH – Tube<br />
2020, Düsseldorf<br />
z Messe Essen GmbH – CUTTING<br />
WORLD ® , Essen<br />
z Nissen & Velten Software GmbH,<br />
Stockach<br />
z OttComputer GmbH, Langenfeld<br />
z Progress Maschinen & Automation<br />
AG, Brixen – I<br />
z P4S Partners 4 Steel: Behringer<br />
GmbH, Rösler Oberflächentechnik<br />
GmbH, Vernet Behringer<br />
z Scheffer Krantechnik GmbH,<br />
Sassenberg<br />
z SE Padersoft GmbH & Co. KG,<br />
Paderborn<br />
z SHComputersysteme GmbH, Speyer<br />
z Vetten Krane & Service GmbH, Neuss<br />
z Voortman Steel Machinery,<br />
Rijssen – NL<br />
z XOM Materials GmbH, Berlin<br />
Sponsor<br />
z P4S Partners 4 Steel:<br />
Behringer GmbH,<br />
Rösler Oberflächentechnik GmbH,<br />
Vernet Behringer