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Stahlreport 2019.09

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BDS<br />

Kommunikation<br />

Interviewgespräch mit Professor<br />

Gerhard W. Wittkämper zum BDS-Jubiläum<br />

Der Stahlhandel 4.0:<br />

Produkte in Prozessen<br />

Einen passenderen Ort für dieses Interviewgespräch hätte<br />

es kaum geben können: Weit schweift der Blick über die<br />

Höhen und Täler des Nordschwarzwaldes sowie über<br />

Baden-Baden – jenen Kurort, von dem aus immer wieder<br />

Politik gemacht oder zumindest beeinflusst worden ist<br />

und wird. Hier, in einem Haus am Hang, haben Professor<br />

Wittkämper und seine Frau ihren Alterssitz genommen<br />

und ist er zum Gespräch über 50 Jahre Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel bereit sowie darüber, was aus<br />

dieser Geschichte über Produkte in Prozessen zu folgern<br />

ist – für den Stahlhandel 4.0.<br />

Fünf Jahrzehnte lang hat Prof.<br />

em. Dr. iur. Dr. h.c. Gerhard W. Wittkämper,<br />

Jahrgang 1933, den 1969<br />

gegründeten Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) als Autor<br />

und Referent sowie in der verbandseigenen<br />

Schiedskommission mitgestaltet,<br />

auch noch als Direktor des<br />

Instituts für Politikwissenschaft der<br />

Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

zu Münster, konstruktiv-kritisch<br />

begleitet und immer wieder zum<br />

Stahlhandel – seiner ersten Ausbildungsbranche<br />

– Stellung genommen;<br />

in offizieller Funktion zuletzt<br />

als Festredner auf dem Stahlhandelstag<br />

zum 40-jährigen BDS-Jubiläum<br />

in Hamburg. Seit 2016 lebt der<br />

inzwischen 86-jährige und verwitwete<br />

Vater von sechs Kindern mit<br />

seiner zweiten Ehefrau, einer Ärztin,<br />

in Baden-Baden (zur ausführlichen<br />

Vita vgl. Kasten am Schluss des<br />

Interviewgesprächs).<br />

Verabredet war ein Rückblick<br />

zur Entwicklung des BDS in Sachen<br />

Brancheninformation und Berufsbildung,<br />

zur Rolle von Innovationen<br />

dabei sowie zu den drei Funktionen,<br />

die Gerhard W. Wittkämper in seinem<br />

Berufsleben wichtig waren und<br />

sind. Ergeben haben sich im Blick<br />

nach vorne zudem einige „Herausforderungspakete“,<br />

welche die<br />

Zukunft des Verbandes stark beeinflussen<br />

dürften.<br />

„Brancheninformation<br />

und Berufsbildung,<br />

eine Einheit in Vielfalt“<br />

Der gemeinsame Blick zurück fällt<br />

auch auf das Jahr 1984, als der<br />

damals erst eineinhalb Jahrzehnte<br />

existierende BDS e.V. für seine kommerzielle<br />

Tochter, die Bochumer<br />

Beratungs- und Vertriebsgesellschaft<br />

mbH (BVG), nach mehreren Ämterwechseln<br />

eine Nachfolge für die<br />

vakant gewordenen Funktionen der<br />

„Schriftleitung von Lernen und Leisten“<br />

sowie des Seminarwesens<br />

suchte – und sich dabei an die guten<br />

Erfahrungen der verbandlichen<br />

Anfangsjahre erinnerte, als Georg<br />

Richtsteig diese beiden Funktionen<br />

langfristig in einer Hand vereinte.<br />

In dieser Situation war es Wittkämper,<br />

damals schon Inhaber des<br />

Münsteraner Lehrstuhls für Politikwissenschaften,<br />

der seinem Verband<br />

die Adresse eines angehenden Absolventen<br />

weitergab, dem er die Bewältigung<br />

dieser Aufgabe zutraute. Dreieinhalb<br />

Jahrzehnte später sitzen sich<br />

Empfehlender und Empfohlener als<br />

Interviewpartner gegenüber und blicken<br />

gemeinsam auf die damals initiierte<br />

Entwicklung zurück sowie in<br />

die Zukunft.<br />

Seither ist aus der „Schriftleitung<br />

von Lernen und Leisten“ die „Chefredaktion<br />

des <strong>Stahlreport</strong>“ geworden<br />

und aus dem Seminarwesen ein<br />

komplexes System der Berufsbildung.<br />

Geblieben, ja sogar noch verstärkt<br />

worden, ist die Idee, Brancheninformation<br />

und Berufsbildung<br />

im Sinne einer verbandlichen Leistung<br />

als einheitliche Herausforderung<br />

zu betrachten, die von der Stahldistribution<br />

vielfältig bewältigt<br />

werden muss.<br />

Zwei Säulen<br />

Der Erfolg der Branche und der verbandlichen<br />

Arbeit im Stahlhandel in<br />

den vergangenen fünf Jahrzehnten<br />

ruht nach Ansicht Wittkämpers vor<br />

allem „auf zwei Säulen: der Weiterbildung<br />

und dem Innovationswillen.“<br />

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